Rote Listen der gefährdeten Tierarten der Schweiz Redaktion: Verdankungen: Peter Duelli, Eidgenössische Forschungsanstaltfür Die vorliegende Zusammenstellung der Roten Li- Wald, Schnee und Landschaft (WSL), Sektion Zoo- sten der gefährdeten Tierarten der Schweiz ent- logie, 8903 Birmensdorf stand als Projekt Nr. 4.88.454 der Eidg. For- schungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft Autorlnnen der Roten Listen: (WSL) in Birmensdorf. Im Laufe der Jahre waren Donat Agosti, Felix Amiet, Hubert Arter, Michel viele, meist temporäre Mitarbeiterlnnen der WSL Brancucci, Daniel Cherix, Peter Duelli, Christophe am Zustandekommen des Buches beteiligt. Prisca Dufour, Urs Noel Glutz von Blotzheim, Yves Gon- Eser verfasste eine erste Version des Kapitels «Ge- seth, Kurt Grossenbacher, Jacques Hausser, Ueli fährdungsursachen». Redaktionelle Mitarbeit lei- Hofer, Erich Kessler, Arthur Kirchhofer, Johannes steten Sören Ehlers, Prisca Eser, Maria Frech, Iris Kuiper, Peter Landolt, Alain Maibach, Werner A. Gödickemeier, Sybille Meier, Susanna StalderGhi- Marggi, Claude Meier, Andre Meylan, Adolf Nadig, dossi, Susanne Tanner sowie der Publikations- Pascal Moeschler, Bernhard Nievergelt, Carlo dienst der WSL. Pedroli, Urs Rahm, Jörg Rüetschi, Marco Salvioni, Wertvolle Hinweise nach Durchsicht des Manu- Michel Sartori, Luc Schifferli, Hans Schmid, Hans- skriptes kamen von Francis Cordillot, Yves Gon- Peter Stutz, Philippe Thorens, Hans Turner, Peter seth, Erich Kessler, Bertil Krüsi, Jörg Rüetschi und Vogel, Max Wüthrich, Blaise Zaugg, Niklaus Zbin- Erich Staub. den, Peter Andreas Zurwerra Angaben zu Artenzahlen für die Schweiz über Tier- gruppen, die nicht in den Roten Listen figurieren, Projektbegleitung: lieferten C. Bader (Milben), G. Cuendet (Ringel- Francis Cordillot und Erich Kessler, BUWAL Bern; würmer), D. Küry (div. Wassertiere), C. Lang Yves Gonseth, CSCF Neuchatel (Würmer), V. Mahnert (Spinnentiere), A. Pedroli (Diplopoden), P. Reutimann (Milben), W. Sauter Gestaltung: (Insekten), A. Scholl (Myriapoden), P. Stucky (As- Hans Linder, Grafiker SGD, Steffisburg seln), C. Vaucher (Würmgr).

Titelfoto: An den einzelnen Roten Listen haben mitgewirkt: Mecostethus grossus? Elmar Auf der Mauer, Raphael Arlettaz, Jonas Ba- Albert Krebs, Agasul randun, Andres Beck, Erwin Blank t, Wolf-Dieter Burkhard, Armin Coray, Peter F. Flückiger, Jürgen Herausgeber: Gebhard, Sandra Gloor, Martin Graf, Rene Güttin- Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft ger, Marianne Haffner, Albert Keller, Roman Kist- (BUWAL), 3003 Bern ler, Miriam Lutz, Friedli Marti, Monica Moeckli, Marco Moretti, Andreas Müller, Severin Müller, Vertrieb: Willi Sauter, Heinrich Schiess,Thomas Walter, Karl Eidgenössische Drucksachen- und Zbinden, Peter E. Zingg, Martha Zumsteg. Materialzentrale (EDMZ), 3000 Bern Bestellnummer: 310.704 d Rote Liste des BUWAL im Sinne von Artikel 14 Ab- satz 3 der Verordnung vom 16. Januar 1991 über Bern 1994 den Natur- und Heimatschutz (SR 451.1) Vorwort 1. Einleitung 2. Die Fauna der Schweiz 2.1. Artenvielfalt 2.2. Entwicklung der Faunenvielfalt in der Schweiz 3. Gefährdungsursachen 8 3.1. Veränderung der Landschaft 8 3.2. Verschwinden von natürlichen und naturnahen Lebensräumen 8 3.3. Zerschneiden (Fragmentation) von Lebensräumen, Verinselung 10 3.4. Zerstörung von Übergangszonen zwischen verschiedenen Lebensräumen 10 3.5. Beeinträchtigung von Lebensräumen 10 3.6. Direkte menschliche Einflüsse 11 4. Rote Listen als Instrument des Natur- und Landschaftsschutzes 12 4.1. Schutzziele, Biotopbewertung 12 4.1.1. Artenschutz ' 12 4.1.2. Biodiversität 12 4.1.3. Biofopbewertung 12 4.2. Kriterien beim Aufstellen der Roten Listen 12 4.2.1. Auswahl der Tierarten 12 4.2.2. Bewertungskriterien 13 4.2.3. Aufteilung in Regionen 14 4.3. Gefährdungskategorien 15 5. Listenteil 19 Säugetiere (ohne Fledermäuse) 20 Fledermäuse (vollständige Artenliste) 22 Brutvögel (vollständige Artenliste mit regionaler Unterteilung) 24 Reptilien (Kriechtiere) 31 Amphibien (Lurche) 33 Fische und Rundmäuler 35 Bienen 38 Ameisen 45 Tagfalter 48 Schnaken (Tipulidae) 52 Laufkäfer und Sandlaufkäfer 55 Wasserkäfer (Hydradephaga) 60 Netzflügler 64 Heuschrecken 66 Libellen 69 Eintagsfliegen 72 Weichtiere (Mollusken: Schnecken und Muscheln) , 75 6. Zusammenfassung 80 7. Verzeichnis der wissenschaftlichen Gattungsnamen 83 8. Verzeichnis der deutschen Tiernamen (nur Wirbeltiere) 89 9. Literaturverzeichnis 93 10. Autorlnnenverzeichnis 96 Vorwort

Rote Listen enthalten Warnsignale. Sie geben un- Veröffentlichung Beteiligten gebührt DankundAn- geschminkten Aufschluss über Erfolg oder Misser- erkennung. Die nun verfügbaren Roten Listen wer- folg des Artenschutzes. Sie liefern uns unentbehr- den zweifellos und vornehmlich auch in Kom- liche Grundlagen und Argumente für einen bination mit den Listen der ökologischen griffigeren Schutz der Natur. Kennarten gute Dienste leisten bei der Erfassung der für den Artenschutz bedeutsamen Lebensräu- Wer den ((Geist von Rio» in den Alltag umsetzen me und ökologischen Ausgleichsflächen. will, muss die vielfach beunruhigenden Aussagen der Roten Listen ernst nehmen. Wenn wildleben- Besonders praxisfreundlich ist die Rote Liste der de Tiere und Pflanzen in wachsender Zahl und in Brutvögel. Ausgehend von einer gut ausgebauten einem sich beschleunigenden Rhythmus Arealver- Datenbasis gestattet sie, nach dem Vorbild der Ge- luste hinnehmen müssen und schliesslich aus- fässpflanzenliste, differenzierte Aussagen über sterben, werden zunehmend auch unsere eigenen zehn naturräumliche Gebietseinheiten unseres Überlebenschancen zur Diskussion gestellt. Nicht Landes. Sie entspricht damit bereits dem ange- zuletzt aus diesem Grunde ist die Erhaltung der bio- strebten Standard der nationalen Roten Listen. Be- logischen Vielfalt zu einem weltumspannenden sondere Erwähnung verdient auch die Rote Liste Thema und Auftrag geworden. der Fische und Rundmäuler, welche als Grundlage für Anhang 1 der Fischereiverordnung diente. Da- Rote Listen sind hilfreiche Werkzeuge bei der nicht mit sind die Kantone verpflichtet, die erforderli- weiter aufschiebbaren Verteidigung der Biodiver- chen Massnahmen zum Lebensraumschutz dieser sität. Seit 1991 sind sie deshalb auch formal im Na- Arten zu ergreifen. turschutzrecht des Bundes verankert (Natur- und Heimatschutzverordnung). Geradezu alarmierend wirkt die Erkenntnis, dass bei 10 der 17 bearbeiteten Tiergruppen bereits Der vorliegende Sammelband «Rote Listen der ge- mehr als 50% des Artenbestandes als aktuell ge- fährdeten Tierarten der Schweiz» enthält 17 Rote fährdet eingestuft werden musste! Die Publikation Listen unterschiedlicher Tiergruppen; elf dieser Li- richtet sich daher keineswegs nur an Fachexper- sten werden erstmals publiziert. Sie beziehen sich ten und -expertinnen, sondern an einen weiteren auf wichtige lndikatorarten wie Fledermäuse, üb- Kreis von Interessierten und politisch Verantwort- rige Säugetiere, Mollusken, Eintagsfliegen, Heu- lichen, denen die Erhaltung und Pflege naturnaher schrecken, Bienen, Ameisen, Netzflügler, Wasser- Landschaften in ihrer Schönheit,' Eigenart und käfer, Lauf- und Sandlaufkäfer und Schnaken. organismischen Vielfalt ein Grundanliegen be- Schon früher in abgewandelter Form veröffent- deutet. lichte Listen betreffen die Artengruppen der Brut- vögel, Reptilien, Amphibien, Fische, Libellen und BUNDESAMT FÜR UMWELT, WALD UND Tagfalter. Zu jeder Roten Liste gehört ein geraffter LANDSCHAFT Kommentar mit Angaben über Artenzahl, Gefähr- Hauptabteilung Natur- und Landschaftsschutz dungsgrad, Lebensweise und Habitatsansprüche der Gruppe. Der hohe Anteil an Wirbellosen un- Franz-Sepp Stulz, Abteilungschef Naturschutz terstreicht dabei den bedeutenden Beitrag, den dieser Faunenausschnitt zur Artenvielfalt leistet. Gerade hier manifestieren sich aber auch, im in- ternationalen Vergleich, unsere grossen Wissens- Iücken und das unübersehbare Defizit an natur- schutzbezogener ökologischer Feldforschung insgesamt. Tab. I: Artikel 1413 der Verordnung zum Natur- und Heimatschutzgesetz Im vorangestellten grundsätzlichen Teil des Wer- kes gibt Peter Duelli - der es in vorbildlicher Wei- Die Bezeichnung und Bewertung schutzwürdi- se verstanden hat, ein Autorenteam von 38 ger Biotope erfolgt insbesondere unter Zuhil- Fachzoologen und -zoologinnen zusammenzu- fenahme der im Anhang 1 aufgeführten ökolo- führen - einen informativen Überblick über den gischen Kennarten. Die Kantone können diese Wandel von Artenvielfalt und Gefährdungslage, Liste den regionalen Gegebenheiten anpassen. aber auch über die Prinzipien und Anwendungs- Als Kennarten dienen auch die nach Artikel 20 bereiche der Roten Listen als Arbeitsinstrumente geschützten Pflanzen- und Tierarten sowie die für Naturschutz und für die landschaftsplanerische in den vom BUWAL erlassenen oder anerkann- Projektbeurteilung. ten Roten Listen aufgeführten, gefährdeten und seltenen Pflanzen- und Tierarten. Je nach Art Der Sammelband bildet eine notwendige Ergän- oder Schutzziel des Biotops sind weitere Krite- zung zu den in der BUWAL-Reihe bereits erschie- rien, wie etwa Ansprüche mobiler Arten, zu nenen Roten Listen der Farn- und Blütenpflanzen berücksichtigen. und der Moose. Allen am Zustandekommen der Rote Listen sind ein rechtswirksames Instrument Je kleiner allerdings die Auswahl an Tiergruppen des Natur- und Landschaftsschutzes (Artikel 14, ist, die mittels Roter Listenabewertbar sind, desto Absatz 3 der Natur- und Heimatschutzverordnung; beschränkter bleibt zwangsläufig die naturschutz- siehe Tabelle 1 nach dem Vorwort). Sie dokumen- politische Aussagekraft. Ein wichtiges Ziel dieser tieren unseren derzeitigen Kenntnisstand über den ersten Sammlung von Roten Listen der gefährde- Gefährdungsgrad der einheimischen Tier- und ten Tierarten der Schweiz ist es daher, auf die heu- Pflanzenwelt. Als naturschutzpolitisches Instru- te noch so eklatanten Lücken unserer faunistischen ment zeigen sie, welcher prozentuale Anteil der er- Kenntnisse hinzuweisen. Insbesondere für viele ar- fassten Flora und Fauna als gefährdet zu betrach- tenreiche Gruppen von wirbellosen Tieren fehlt es ten ist und bei welchen Arten dringende in der Schweiz an Fachleuten. Wenn wir nicht ein- Schutzmassnahmen erforderlich sind. Rote Listen mal wissen, welche Arten in der Schweiz vorkom- sind aber in zunehmendem Masse auch ein In- men, wie sollen wir dann etwas über ihren Ge- strument für die Biotopbewertung. Bei der Land- fährdungsgrad aussagen können? Doch selbst bei schaftsplanung, bei Umweltverträglichkeitsprü- gut bekannten Tiergruppen kennen wir oft den fungen, bei der Erfolgskontrolle nach erfolgten Grund für den beobachteten Rückgang nicht. Es ist Schutzmassnahmen oder beim wertenden Ver- eine äusserst dringliche Aufgabe unserer Hoch- gleich zwischen verschiedenen land- und forst- schulen und Forschungsanstalten, die wissen- wirtschaftlichen Anbau- und Pflegemassnahmen schaftlichen Grundlagen für eine Abklärung der sind Rote Listen heute unerlässlich, sobald flori- Gefährdungsursachen und des Gefährdungsgra- stische und faunistische Aspekte berücksichtigt des der einheimischen Tierwelt zu liefern. werden. Bei der Zusammenarbeit mit den verschiedenen Autoren der Roten Listen wurde von Seiten der Re- Gewisse Rote Listen sowie bestimmte Rote-Liste- daktion grösster Wert auf eine möglichst einheitli- Arten geniessen einen qualifizierten rechtlichen che Verwendung der Auswahlkriterien und der Ge- Cchutzstatus, der über denjenigen von Artikel 14 fährdungskategorien gelegt. Trotzdem ist eine Absatz 3 NHV hinausgeht. In der Fischereiverord- gewisse Heterogenität der Listen unvermeidlich, nung (Artikel 5 und Anhang 1) sind die in der Ro- da der Kenntnisstand bei den verschiedenen Tier- ten Liste der Fische und Rundmäuler aufgeführten gruppen zum Teil sehr unterschiedlich ist, und vor Arten als gefährdet bezeichnet; die Kanton& sind allem bei den schon früher publizierten Listen ge- verpflichtet, die erforderlichen Massnahmen zu wisse methodische Vorgaben der Autoren berück- deren Lebensraumschutz zu ergreifen (Artikel 5 sichtigt werden mussten. Absatz 2 des Fischereigesetzes). Rote-Liste-Arten, Die häufigste Kritikan den Roten Listen bezieht sich diezu den Vögeln, Raubtieren, Paarhufern oder Ha- auf ihre «Unwissenschaftlichkeit». Tatsächlich senartigen gehören, sowie die Biber, unterstehen sind unsere wissenschaftlich abgesicherten Kennt- dem Schutz des Jagdgesetzes (JSG). Die nach nisse über den Artenrückgang und die Gefährdung Jagdgesetz geschützten Arten, alle Fledermäuse, auf einige wenige Tierarten beschränkt. Es ist um- Reptilien und Amphibien, der Igel sowie einige stritten, ob Einzelkenntnisse auf andere Arten odei Wirbellose sind überdies durch das Natur- und Hei- gar ganze Tiergruppen extrapoliert werden kön- matschutzrecht geschützt (Artikel 20 und Anhang nen. Auf der anderen Seite stehen wohlbegründe- 3 NHV), ebenso die Schläfer und bestimmte Maus- te Befürchtungen, dass wir uns ein weiteres Zu- arten (Anhang 4 NHV). warten mit der Herausgabe von Roten Listen gar nicht mehr leisten können, da die fortschreitende Die Tierwelt eines Lebensraumes ist wesentlich Zerstörung der Strukturvielfalt und Biodiversität schwieriger zu erfassen als die Vegetation, da Tie- sowohl in der intensiv genutzten Kulturlandschaft re sich frei bewegen, oft sehr klein sind und ver- wie leider auch in den letzten Resten von natürli- steckt leben. Zudem kommen in der Schweiz etwa chen Lebensräumen unübersehbar geworden ist. zehnmal mehr Tierarten vor als Pflanzenarten. Es Diese erweiterte Sammlung von Roten Listen der wäre also völlig unrealistisch, die Fauna eines Le- gefährdeten Tierarten der Schweiz ist ein wichti- bensraumes oder nur schon eines kleinen Aus- ger Schritt in Richtung einer wissenschaftlich fun- schnittes davon vollständig erfassen zu wollen. Für dierten Argumentationsgrundlage für den Natur- eine faunistische Biotopbewertung muss daher und Landschaftsschutz, gleichzeitig aber auch ein diese unüberschaubare Vielfalt auf eine möglichst Dokument unserer ungenügenden faunistischen aussagekräftige Auswahl reduziert werden. Dies Kenntnisse. Die gesetzlichen Grundlagen für den kann geschehen, indem vor allem einfach zu er- Arten- und Biotopschutz sind weitgehend vorhan- fassende, und in ihren ökologisch@nAnsprüchen den, doch für die Forschung und Umsetzung im gut bekannte Tiergruppen berücksichtigt werden. Bereich der einheimischen Tierwelt fehlt es heute Für naturschützerische Belange ist es zudem sinn- an finanzieller und personeller Unterstützung. voll, eine Wertung aufgrund des Gefährdungsgra- Rote Listen müssen regelmässig auf den neusten des vorzunehmen. Damit kann die faunistische Kenntnisstand gebrachtwerden. Das BUWALwird Vielfalt auf ein quantifizierbares Mass reduziert periodisch Anpassungen auflisten und in grösse- werden. ren Abständen Revisionen der Listen vornehmen. 2. Die Fauna der Schweiz

wechselwarm sind, hängt die Artenzahl stark von der Temperatur ab. Innerhalb der Schweiz, aber In der Schweiz leben heutzutage schätzungsweise auch in Europa insgesamt, beobachten wirdeshalp 40'000 Tierarten. Ist das viel oder wenig? Da die zunehmende Artenzahlen von Norden nach Sü- Schweizein Binnenland ist,fehltihrdasArtenspek- den, sowie von hochalpinen Lagen bis hinunter ins trum der marinen Tierwelt. Ansonsten reichen die Tiefland. Lebensräume aber von der nivalen Stufe der Hoch- Auch heute noch nimmt die Gesamtzahl derTierar- alpen bis in die insubrischen Regionen der Süd- ten in der Schweiz zu, obschon gleichzeitig immer schweiz.. Damit erreicht die Schweiz insgesamt mehr Arten verschwinden oder ausgerottet wer- doch wieder ähnliche Gesamtartenzahlen wie mit- den. Diese Zunahme beruht nicht auf einer evolu- tel- oder nordeuropäische Staaten mit Meeran- tiven Neubildung von Arten, sondern auf der stoss. Einwanderung oder Einschleppung von Arten aus Von den geschätzten 40'000 Tierarten wurden benachbarten Regionen und neuerdings vermehrt allerdings noch lange nicht alle in der Schweiz auch aus anderen Kontinenten. tatsächlich festgestellt. Es gibt artenreiche Tier- Jede grossräumige Veränderung der Lebens- gruppen, bei denen unsere Schätzungen auf Zah- bedingungen, sei sie natürlich oder durch den len aus Nachbarländern basieren, weil in der Menschen verursacht, begünstigt gewisse Arten Schweiz entsprechende Daten fehlen. Am un- und benachteiligt andere. Je rascher diese Verän- sichersten sind die Zahlen für niedere Würmer derungen eintreten, desto schwieriger ist es für die (Plathelminthes), Ringelwürmer (Annelida), bo- Organismen, sich genetisch anzupassen oder denlebende Milben und einzelne Insektenord- durch Ortsveränderungen die ihnen zusagenden nungen wie Zweiflügler (Diptera) oder parasitoide Lebensräume wieder neu zu finden. Weniger mo- Hautflügler (Hymenoptera). bile Arten sterben aus oder überleben in isolierten, Die in Tabelle 2 gezeigte Übersicht über die Arten- kleinen Populationen. Dies geschah in weiten Tei- zahlen der in der Schweiz vertretenen Tierstämme len des schweizerischen Mittellandes infolge der zeigt, dass die Gliederfüssler (Arthropoden), und intensivierten Nutzung des Bodens durch den darunter vor allem die Insekten, den grössten Teil Menschen. Während die extensive land- und forst- der Artenvielfalt ausmachen. Das trifft auch welt- wirtschaftliche Nutzung im Laufe von Jahrhun- weit zu, wo man annimmt, dass etwa drei Viertel derten die genetische Vielfalt gegenüber dem der auf insgesamt 3 bis 5 Millionen geschätzten früheren Urwald erhöhte, nahm in den letzten Tierarten Insekten sind. Die Wirbeltiere, die uns Jahrzehnten die Artenvielfalt in der heutigen in- Menschen naturgemäss am vertrautesten sind tensiv genutzten Zivilisationsiandschaft vor allem und die auch unsere Naturschutzbestrebungen am im Mittelland drastisch ab. stärksten beeinflussen, machen demgegenüber Folgen in einem viel grösseren Ausmass sind zu kaum 1% der in der Schweiz vorkommenden Tier- erwarten, wenn sich das Klima infolge des arten aus. Treibhauseffektes in kurzer Zeit stark verändern Die Übersicht zeigt imweiteren, dass unsere fauni- sollte. Bei einer schnellen Erwärmung gelingt es stischen Kenntnisse bei den artenreichsten Tier- wohl den meisten Arten nicht, innerhalb weniger gruppen am dürftigsten sind. Es ist deshalb nicht Generationen nach Norden oder in höhere Lagen verwunderlich, dass sich die derzeit vorliegenden auszuweichen. Auch für viele mobile Tierarten Roten Listen auf eine kleine Auswahl der gesam- kann dies Probleme geben, wenn sie zum Beispiel ten Fauna beschränken müssen. Die in den Roten auf weniger ausbreitungsfähige Futterpflanzen, Listen erfassten Tiergruppen sind in der Schweiz Wirts- oder Beutetiere angewiesen sind, die die kli- jeweils mit höchstens einigen hundert Arten ver- matischen Veränderungen nicht überleben. treten. Die artenreichsten Tiergruppen, für die Ro- Anderseits wird die Schweiz bei einer generellen te Listen bestehen, sind die Bienen, Laufkäfer und Erwärmung von einer Vielzahl von mediterranen Weichtiere. Tierarten be:iedelt werden. Vermutlich wird da- durch die Artenzahl inder Schweiz insgesamt lang- fristig trotz massiverVerluste weiter ansteigen. Die 2.2. Entwicklung der Faunenwielfalt angestammte Fauna kommt dabei infolge Konkur- in der Schweiz renz noch stärker unter Druck. Am stärksten be- droht wären die alpinen Endemismen, die nir- Die Gesamtzahl der Tierarten in der Schweiz hat gendwohin ausweichen können und somit als seit der letzten Eiszeit mehr oder weniger stetig Arten ganz verschwinden würden. zugenommen. Da mehr als 99% der Tierarten Tab. 2: Übersicht über die Artenzahlen der in der Schweiz vertretenen Tierstämme

Anzahl Tierarten in der Schweiz STAMM KLASSE bekannt geschätzt Porifera (Schwämme) 6 6 Cnidaria (Nesseltiere) 6 6 - Hydrozoa (Hydrozoen) 6 6 Plathelminthes (Plattwürmer) 2'600 - Turbellaria (Strudelwürmer) 150 - Trematoda (Saugwürmer) 1'750 - Cestoda (Bandwürmer) 700 Nernertini (Schnurwürmer) 3 Nemathelminthes (Rundwürmer) 3'1 75 - Gastrotricha (Bauchhaarlinge) 50 - Rotatoria (Rädertiere) 600 - Nematodes (Fadenwürmer) 2'500 - Nematomorpha (Saitenwürmer) 25 (Weichtiere) 270 280 - (Schnecken) 244 250 - Bivalvia (Muscheln) 26 30 Annelida (Ringelwürmer) 225 - Polychaeta (Vielborster) I 4 - Clitellata (Gürtelwürmer) 221 Tardigrada (Bärtierchen) Arthropoda (GLIEDERF~SSLER) - Insecta (Insekten) - Arachnida (Spinnentiere) - Crustacea (Krebse) - Myriapoda (Tausendfüssler) Total WIRBELLOSE Ghordata (Chordatiere) - Agnatha (Kieferlose) - Osteichthyes (Knochenfische) - Amphibia (Lurche) - Reptilia (Kriechtiere) - Aves (Vögel) 205 205 - Mammalia (Säugetiere) 83 . 83 Total WIRBELTIERE 376 376 TOTAL ARTEN 40'431 3. Gefährdungsursachen

3.1. Veränderung der bandschafi Feuchtgebiete, Gewässer und Auen Bei den Feuchtgebieten (Hoch- und Flachmoore) In jüngster Zeit hatte nicht nur die Bevölkerungszu- waren die Zerstörungen im Interesse der Landwirt- nahme, sondern auch der steigende Lebensstan- schaft am grössten. Schon gegen Ende des letzten dard einen enormen Siedlungsdruck zur Folge, Jahrhunderts wurden Moore durch Gräben welcher quantitativ beinahe ausschliesslich zula- entwässert und für den Torfabbau trockengelegt. sten der landwirtschaftlichen Nutzfläche ging. Zwi- Entwässerungen im grossen Stil folgten dann schen 1950 und 1980 ist tagtäglich jede Sekunde durch die Meliorationen, welche vor allem zwi- ein Quadratmeter Boden unter Beton oder Asphalt schen den Weltkriegen stattfanden. Insgesamt verschwunden (BIOZID-REPORT SCHWEIZ, 1984). wurden im Zeitraum von 1890 bis 1950 rund 90% der Feuchtgebiete zerstört (BROGGI und SCHLE- GEL, 1989). 3.2. Verschwinden von natürlichen und Durch Gewässerkorrekturen wurden Bäche und naturnahen Lebensräumepi Flüsse in ein enges Betonkorsett gezwängt oder sogar vollständig unter den Boden verlegt. Dabei Ohne menschlichen Einflusswürde die Schweiz un- gehen zahlreiche Lebensräume für Tiere verloren: terhalb der Waldgrenze fast ausschliesslich aus die natürliche und strukturreiche Sohle, welche Wald und Feuchtgebieten bestehen, abgesehen verschiedene Wassertiefen und Fliessge- von einigen Trockenrasen im Wallis (ELLENBERG schwindigkeiten a~bietet,das vielgestaltige Ufer, 1986). Eine solche Landschaft herrschte vor, bis un- welches Tieren den Ein- und Ausstieg ermöglicht ter römischer Besetzung erstmals grössere Flächen sowie Schutz, Laich- und Brutplätze gewährt, und gerodet wurden. In welchem Ausmass grössere schliesslich Ufergehölze und Auenwälder. Huftiere wie Wisent, Auerochs, Elch und Hirsch die Auenwälder benötigen einen hohen Grundwasser- Waldentwicklung ohne den Einfluss des Menschen stand und zeitweise Überschwemmungen, welche lokal verhindern würden, ist derzeit umstritten. Kies, Sand und Ton abtragen und ablagern und da- Mitzunehmender Bevölkerungsdichte wuchs auch durch Pionierstandorte für eine darauf speziali- der Bedarf an Anbauflächen; es entstand eine ab- sierte Flora und Fauna schaffen. Von den 133 in Eu- wechslungsreiche Kulturlandschaft mit klein- ropa vorkommenden Pflanzenverbänden kommen räumigen Strukturen. Diese Bewirtschaftungs- 60 in unseren Auen vor (KUHN und AMlET 1988). form schuf Lebensräume für sehr viele Pflanzen- Auch die Fauna ist äusserst artenreich, insbeson- und Tierarten mit den verschiedensten An- dere sind viele seltene Vogel- und Amphibienar- sprüchen. Eine artenreiche Flora stellt für Tiere ten auf Auen angewiesen. ,Von den ursprünglich nicht nur eine vielfältige Nahrungsgrundlage dar, unser Landschaftsbild prägenden Auen sind nur sondern auch einen Reichtum an Strukturen, wel- noch sehr wenige übriggeblieben. 169 Auenob- che sie für soziale Tätigkeiten, zur Fortpflanzung jekte sind im Bundesinventar der Auengebiete von und als Schutz vor Feinden brauchen. nationaler Bedeutung aufgeführt. Da die Men- Gegen Ende des letzten Jahrhunderts setzte die all- schen heute im ehemaligen Hochwasserbereich mähliche Zerstörung dieser abwechslungsreichen wohnen und arbeiten, verhindern sie Über- Kulturlandschaft ein. Eine wachsende Bevölke- schwemmungen durch entsprechende bauliche rung machte eine intensivere Bewirtschaftung Eingriffe. Zwischen 1951 und 1985 wurden in der nötig, welche durch den Einsatzvon mechanischen Schweiz 2'550 km Bäche korrigiert, in einigen Mit- Mitteln auch rationeller wurde. Wenig produktive tellandkantonen ist gar die Hälfte der Bäche ver- Flächen wie Feuchtgebiete, Ufergehölze, Feld- schwunden (BROGGI und SCHLEGEL 1989). Ähn- hecken und Obstgärten mussten Äckern und Fett- liches gilt für die grösseren Mittellandseen, wo die wiesen weichen. Ökologisch wertvolle Land- Länge der naturnahen Uferzonen heute weniger schaftselemente wie Feldgehölze, Einzelbäume, als 30% der Ufergesamtlänge beträgt. Hecken, natürliche Bachläufe, Böschungen, Gelän- dekuppen, Felsen und alte Mauern werden aus- Wald geräumt, um möglichst grosse Bewirtschaf- Seit Anfang dieses Jahrhunderts liegt der Flächen- tungsflächen anzulegen. anteil des Waldes in der Schweiz bei rund einem Von den rund 2700 in der Roten Liste der Farn- und Viertel. Seine Fläche wurde durch das Forstgesetz Blütenpflanzen (LANDOLT 1991) aufgeführten von 1902 geschützt. Zum grössten Teil wird der Pflanzenarten sind etwa 3% ausgestorben und wei- Wald aber bewirtschaftet und entspricht dadurch tere 20% stark gefährdet oder gefährdet. Zum Bei- in seiner Arten- und Alterszusammensetzung nicht spiel sind im deutschsprachigen Mittelland 86% mehr einem ursprünglichen Wald. Heute liegt der der Ackerbegleitflora gefährdet oder ausgerottet Anteil an naturnahem Wald bei 13,8%, was einer (RITTER und WALDIS 1983). Die vielen Pflanzen- Fläche von nur rund 40'000 ha entspricht (BROG- fresser, die auf bedrohten Pflanzenarten leben, GI und SCHLEGEL 1989). sterbep aus oder werden seltener. Dies führt zu ei- In den meisten Waldgesellschaften im Mittelland ngsverknappung bei räuberisch leben- würden natürlicherweise die Laubholzarten über- und Parasitoiden. In der Folge ver- wiegen, tatsächlich aber sind 54% der Bäume Na- sie oder wandern aus. delhölzer (BROGGI upd SCHLEGEL 1989). Dazu kommt, dass oft standortsfremde Nadelhölzer Blumenwiesen liegt bei über 90%, wobei dieser angepflanzt wurden. In Monokulturen stehen die Verlust weitgehend während der Anbauschlacht Bäume dicht beisammen, so dass nur wenig Licht im Zweiten Weltkrieg stattfand. zum Boden gelangt, was das Aufkommen einer Strauch- und Krautschicht verhindert. Alle Bäume Obstgärten weisen das gleiche Alter auf und abgestorbene Hochstammkulturen sind vor allem von grossem Bäume werden entfernt. In einem solchen Wald ornithologischem Wert, da sie vielen Vögeln findep nur wenige Tiere einen geeigneten Le- Unterschlupf, Nahrung und Nistgelegenheit bie- bensraum. Viele Vögel und Arthropoden sind auf ten. Da der Mostkonsum stark zurückgegangen ist Laubbäume und Sträucher angewiesen, ebenso und unser Obst Konkurrenz von Südfrüchten be- auf alte Bäume und Totholz. Anderseits werden kommen hat, wurden in den letzten 40 Jahren über traditionelle Nutzungsformen wie Nieder- und Mit- drei Viertel aller Hochstammkulturen gefällt telwald, die der Gewinnung von Brennholz dien- (BROGGI und SCHLEGEL 1989). Teilweise wurden ten, aufgegeben. Niederwälder werden alle 12-15 sie durch die für die Tierwelt weit weniger wert- Jahre geschlagen und verjüngen sich durch Stock- vollen Niederstammkulturen ersetzt. ausschlag. Die Tierwelt ist anders als in einem gleichförmigen Hochwald oder Plenterwald, weil Hecken und Feldgehölze nur gewisse Laubbaumarten zu Stockausschlag Da Hecken und Feldgehölze oft als Hindernisse für befähigt sind. Im Mittelwald werden einzelne Bäu- landwirtschaftliche Maschinen betrachtet werden mestehengelassen, die sowohl lebend als auch als und selber keinen heute nutzbaren Ertrag liefern, Totholz wertvolle Lebensräume für Tiere anbieten. sind sie stark dezimiert worden. Hecken haben ei- Mittelwälder haben durch ihre hohe Artenvielfalt ne wichtige ökologische Ausgleichsfunktion. Sie an Pflanzen und Kleinlebewesen auch ein breites sind Lebensraum und Trittstein für eine Vielzahl Nahrungsangebot für grössere Tiere. von Tierarten sowie ein Über~interun~shabitatfür Bei den gesetzlich vorgeschriebenen Ersatzauf- landwirtschaftliche Nützlinge. In der Hecke forstungen werden oft buchtige Waldränder überwintern Marienkäfer, Florfliegen und andere begradigt und vernässte Waldlichtungen entwäs- Blattlausvertilger, imKrautsaum räuberische Lauf- sert und aufgeforstet. Durch die Aufgabe der Wald- käfer und Spinnen. Ein vielseitiges Angebot an In- Weide-Bewirtschaftung sind weitere Waldlichtun- sekten ist Voraussetzung dafür, dass Vögel wie gen verschwunden, die vielen Schmetterlingen ein zum Beispiel die Feldlerche oder das Rebhuhn reiches Angebot an Futterpflanzen liefern. Ein letz- genügend Nahrung zur Aufzucht ihrer Jungen fin- tes Refugium für Kräuter und Sträucher stellen die den. Auch Kleinsäugern und Reptilien dienen Waldränder dar. Natürlicherweise sind sie stufig Hecken zur Jungenaufzucht und als Veisteck. Ha- ausgebildet und weisen einen breiten Strauchgür- sen und Rebhühner brauchen vor allem im Winter tel sowie einen vorgelagerten Krautsaum auf. Vie- Strukturen, wie Heckensäume oder Ackerrand- le Wälder werden bis an das angrenzende Kultur- streifen, wo sie Deckung vor Feinden finden. land bewirtschaftet, und der Landwirt pflügt bis an die wurzeln der Bäume, sodass Sträucher und Ruderalstellen und Pionierstandorte Kräuter weitgehend fehlen. Im schweizerischen In der Schweiz gibt es nur noch wenige Flächen, Mittelland werden nur noch 35% der Waldränder die nicht in irgendeinerweise genutzt werden. Da- als naturnah eingestuft (BROGGI und SCHLEGEL zu gehören stillgelegte Ziegelei- und Kiesgruben, 1989). Steinbrüche, Eisenbahnareale und Brachland. Die- se Standorte gilt es flächenmässig zu bewahren, Trockenstandorte da sie für viele Tierarten einen Ersatzlebensraum Durch die Intensivierung der Landwirtschaft wur- darstellen. Es handelt sich oft um nährstoffarme, den magere Wiesen und Weiden sowie Halb- sowohl sehr trockene als auch feuchte Flächen. trockenrasen durch regelmässige Düngung und Wegen übermässigem Düngereintrag durch die mehrere Schnitte pro Jahr in Fettwiesen umge- Landwirtschaft sind magere Standorte selten ge- wandelt. Durch den erhöhten Ertrag von Fettwie- worden. Ihre äusserst reiche Flora und Fauna ist Sen kann zudem die benötigte Fläche verringert durch wenige nährstoffliebende Arten verdrängt werden. Anstelle der artenreichen Heuwiesen wer- worden. den heute vermehrt Kunstwiesen, Silofutter und Mais angebaut. Im Gegensatz zur blütenreichen Magerwiese beherbergen lntensivkulturen kaum 3.3. Zerschneiden (Faagmentation) mehr Tagfalter. Die Zeiträume zwischen den von Lebencräumen, Verinselung Schnitten einer Fettwiese sind meist zu kurz, als dass Insekten eine Larvengeneration oder Heute sind in der Schweiz nur noch wenige grös- bodenbrütende Vögel ihr Gelege durchbringen sere, zusammenhängende naturnahe Flächen vor- könnten. handen. Es sind dies vor allem Waldgebiete, alpi- Trockenrasen entwickelten sich meist an sonnen- ne Regionen und einige wenige Feuchtgebiete. exponierten Südhängen, welche an vielen Orten Naturnahe Lebensräume in der Kulturlandschaft überbaut wurden. Der Rückgang der trockenen werden durch Siedlungen, Strassen, Industrie- gebiete, Sportanlagen und landwirtschaftliche zurückziehen und von dort aus in ein neues gün- lntensivkulturen voneinander isoliert. Zwischen stiges Habitat einwandern. -den getrennten Tierpopulationen ist der geneti- sche Austausch reduziert, was beim Unter- schreiten einer kritischen Populationsgrösse zu ei- 3.5. Beeinträchtigung von Lebensräimen nem Mangel an genetischer Vielfalt führt. Inzucht kann eine Population vollständig zum Erliegen Auf einer kontinuierlich abnehmenden Fläche bringen. Teilweise kann zwischen isolierten musste die Landwirtschaft immer mehr produzie- Lebensräumen über sogenannte ((Trittsteine)) ren. Darauf reagierte sie mit einem verstärkten (Hecken, Bäche, Wald- und Wegränder, Einzel- Druckauf die naturnahen Lebensräume durch ver- bäume, usw.) ein gewisser genetischer Austausch mehrtenEinsatzvon Kunstdüngern und Pestiziden noch bestehen. Es ist deshalb besonders wichtig, sowie Urbarmachung von bisher noch nicht oder solche Landschaftselemente als ökologische Aus- nur extensiv genutzten, naturnahen Flächen. Der gleichsflächen zu bewahren. Düngemitteleinsatz wurde seit 1950 vervierfacht, wobei sich die Erträge beinahe verdoppelten (KAULE 1986). 3.4. Zerstörung von Ubergangszonen zwi- Dünger wird oft in Mengen verwendet, die die Auf- schen verschiedenen Lebensräumen nahmekapazität der Pflanzen übersteigen. Gründe dafür sind mangelnde Kenntnis oder Sorgfalt, ein VieleTierarten leben inden Übergangszonen (Öko- Überschuss an Gülte aus den vielen. Mast- tonen) zwischen unterschiedlichen Biotoptypen, tierhaltungen sowie der Klärschlamm. Dazu da sie entweder täglich oder im Laufe ihrer kommt der Stickstoffeintrag aus der Luft, der im Entwicklung auf verschiedene Lebensräume ange- Mittelland bis zu 80 kg pro Hektare und Jahr be- wiesen sind. Für andere Arten ist die Übergangs- trägt, was allein schon einer Volldüngung ent- Zone nur ein temporärer Lebensraum für die Über- spricht. Dieser Eintrag stammt aus Heizungen, ln- winterung oder ein sicherer «Korridor» zwischen dustrie, Nutztierställen (Ammoniak) und aus dem isolierten naturnahen Habitaten. Zu den «Tier- Automobilverkehr. Gebunden an Staubteilchen verbindungsstrassen» im vernetzten Biotopver- oder Regentropfen gelangt er in den Boden und in bund werden Waldränder, Hecken, Bäche und die Gewässer. Tiere, die in nährstoffarmen Ge- Flüsse sowie ihre Uferstreifen gerechnet. wässern leben, oder auf Pflanzen angewiesen sind, Stufige Waldränder, die mit einem Busch- und welche nur auf nährstoffarmen Böden konkur- Krautsaum einen sanften Übergang vom Wald zur renzfähig sind, können sich gegen die nun ein- Wiese oder Weide bilden, gibt es kaum mehr, weil wandernde nährstoffliebende Konkurrenz nur sel- diese weder land- noch forstwirtschaftlich genutzt ten durchsetzen und werden verdrängt. Für werden können. Dabei stellen sie gerade für Wald- Schmetterlinge wirkt sich die Düngung verhee- tiere einen ungestörten Lebensraum dar, und im rend aus: fast alle Wiesenbewohner ernähren sich Krautgürtel finden Säugetiere,Vögel, Reptilien, Ar- im Raupenstadium von Pflanzenarten, die ausge- thropoden und Weichtiere Nahrung. sprochene Magerkeitszeiger sind (ELLENBERG Hecken fielen der Landwirtschaft zum Opfer, weil 1982). bei ~üterzusammenle~un~engrössere Schläge Die von der Landwirtschaft gezielt ausgebrachten (Bewirtschaftungseinheiten) geschaffen wurden. Nährstoffe bleiben nicht auf die dafür bestimmten In den letzten 100 Jahren wurden im Kanton Bern Nutzflächen beschränkt, da sie über Grund- und mehr als 50% der Bäche eingedolt (GRAF 19871, Oberflächenwasser weitertransportiert werden. die durchschnittliche Bachdichte des Kantons Aar- So gelangen sie in Still- und Fliessgewässer, in gau wurde von 9 km/km2auf 1,15 km/kmz reduziert Feuchtgebiete, Wälder und extensiv genutzte (GLOOR 1984). Die übriggebliebenen Flüsse und Standorte. Zusammen mit der Düngung aus der Bäche wurden grösstenteils verbaut oder kanali- Luft führt dies an vielen Orten zu einer drastischen siert, um Land zu gewinnen und Über- Veränderung der Artenzusammensetzung. schwemmungen zu verhindern. Ursachen für den Neben der Nährstoffzufuhr tragen auch Pestizide vermehrt beanspruchten Hochwasserschutz sind (Herbizide, Insektizide und Fungizide) stark zur Be- die Siedlungen und Industrien in hochwasserge- einträchtigung unserer Pflanzen- und Tierwelt bei. fährdeten Gebieten und die herabgesetzte Puffer- Durch den Einsatz von Herbiziden und durch die kapazität der Natur durch die zunehmende Versie- Saatgutreinigung wird die Begleitflora beseitigt, geiung des Bodens. wodurch vielen Insekten, Schnecken und auch Uferstreifen und Wasser enthalten äusserst vielfäl- Säugetieren die Nahrungsgrundlage entzogen tige Habitate, sofern das Gewässer eine natürliche wird. Erfolgt ein Herbizideinsatz gerade in der Zeit, Dynamik entfalten kann. in der eine Schmetterlingsart ihre Raupenphase Allen diesen Ökoton-~ebensräumenist gemein- durchläuft, wird durch das Absterben der Futter- sam, dass sie als lange, schmale Verbindungsele- pflanze die ganze Population ausgelöscht. Wenn mente die Ausbreitung von Tierarten ermöglichen. ein Landwirt einen Halbtrockenrasen zu düngen Wird eineTierart aus einem Gebiet verdrängt, kann beginnt, verschwinden innerhalb kürzester Zeit sie sich in einen Waldrand oder einen Ufergürtel 80-90% aller Pflanzenarten. Mit ihnen verschwin- den zahlreiche phytophage Insekten, an ersterstel- zen in den Bergen, in Wäldern sowie in und an Ge- le die Schmetterlinge und Heuschrecken (BLAB wässern. und KUDRNA 1982). Dasverschwinden eines gros- In empfindlichen Entwicklungsphasen, wie Brut Sen Teils der Pflanzenfresser, wie beispielsweise und Jungenaufzucht von Vögeln, können Störun- unserer Tagfalter und ihrer Raupen, hat schliess- gen durch Freizeitsport und Tourismus fatale Fol- lich das Aussterben von Tieren zur Folge, die sich gen haben. Für den Tourismus werden abgelege- vorwiegend von ihnen ernähren. ne und ruhige Orte durch Strassen und Insektizide schädigen neben den Zielorganismen Bergbahnen erschlossen. Jede Veränderung des immer auch eine Reihe anderer Arten, darunter Bodens, sei es durch Strassen- oder Siedlungsbau, auch Nützlinge oder die naturschützerisch oft so Skipisten, Sportplätze oder Landwirtschaft verur- interessanten ((indifferenten*, das heisst für den sacht eine Veränderung der Artenzusammenset- Menschen weder schädlichen noch nützlichen Ar- zung. ten. Auch bei einer erfolgreichen Bekämpfung von Militärische Übungsplätze und Schiessanlagen bil- Schädlingen können durch veränderte Artenzu- den zwar oft interessante Ersatzstandorte für eine sammensetzung und gestörte Regelmechanismen vielfältige Ruderalflora, für Pionierpflanzengesell- andere, sogenannte Sekundärschädlinge auftre- schaften an oft gestörten Kies- und Sandstandor- ten. ten und für Pflanzen ungedüngter Trockenwiesen. Oft führen Pestizide bei Tieren nicht zum soforti- Für viele Tiere aber sind die Störungen in militäri- gen Tod, sondern sie verändern oder hemmen schen Anlagen durch Lärm, Tritt und Verkehr zu physiologische Körperfunktionen wie Enzymtätig- massiv. Zur Laichzeit in Kiesgruben gezündete keiten, Wachstum und Fortpflanzungsfähigkeit. Ih- Sprengkörper können ganze Populationen auslö- re negative Langzeitwirkung auf die Biodiversität schen. Gefährdete und empfindliche Standorte wird dadurch zunächst oft verkannt. wie Hochmoore, Feuchtgebiete, Fekenheiden, Au- Die Verordnung über umweltgefährdende Stoffe enwälder oder wärmeliebende Trockenwälder (STOFFVERORDNUNG 1986) verbietet zwar die sollten vom Militär gemieden werden. Anwendung von Pflanzenbehandlungsmitteln in Die Jagd spielt heute eine weniger einschneiden- Wäldern, Riedgebieten, Mooren, Hecken, Feld- de Rolle als früher. Auch in der Schweiz wurden gehölzen, in und an Oberflächengewässern, auf jedoch einige Tierarten durch die Jagd ausgerot- Lagerplätzen und an Böschungen von Geleisen. tet. Steinbock, Luchs, Biber und Bartgeier wurden Aber auch in Gebiete, die nicht direkt'mit Bioziden wieder eingebürgert. Bei Grossraubtieren wie behandelt werden, gelangen Gifte durch die Luft, Wolf und Braunbär ist eine Wiedereinbürgerung über Fliessgewässer oder Grund- und Ober- sehr umstritten. Obwohl der Luchs geschützt ist, flächenwasser. Auch über die Nahrungskette fin- wird er heute immer noch gejagt. Für den Fischot- det ein Transport in andere Organismen und über terfehlen zurzeitdiegeeigneten Lebensgrundlagen diese auch in andere Gebiete statt. in der Schweiz, auch wenn er nicht mehr bejagt Der Energieverbrauch wächst überproportional würde. Menschliches Leben ohne Veränderung zur Bevölkerung. Für den Bau von Stauseen wer- und Zerstörung der Natur ist nicht denkbar. Auch den ganze Regionen mit charakteristischen Pflan- der Mensch ist Teil der Natur und hat einen An- zen und Tieren geopfert. Durch die Ableitung von spruch auf Leben. Als einzige Spezies haben wir Gletscherbächen aus benachbarten Hochtälern aber die Möglichkeit, unsere Auswirkungen abzu- werden diese trockengelegt. Die Restwas- schätzen und auf globaler Ebene darüber zu dis- sermenge ist vielerorts zeitweise so gering, dass kutieren. Dadurch übernehmen wir eine Verant- nur sehr trockenheitsresistente Arten überleben wortung gegenüber allen anderen Lebewesen, vor können. Flusskraftwerke stellen für viele Tiere ei- allem auch gegenüber unseren Nachkommen. ne unüberwindliche Barriere dar und verändern Es entspricht dem Wandel der Natur, dass Arten das Abflussregime drastisch, was eine Verschie- aussterben und andere neu entstehen. Wir aber bung der Artenzusammensetzung zur Folge hat. können das Ausmass der menschlichen Einwirkun- gen und damit die Geschwindigkeit der Artenver- armung beeinflussen. Welche Massstäbe und Zie- 3.6. DireMe menschliche Einflüsse le wir uns dabei setzen, hängt von uns selber ab. Die Erhaltung des Artenreichtums ist in vielen Kul- Immer mehr Menschen leben in Städten, wo die turen ein breit abgestütztes Anliegen. Esscheint ein Luft durch Verkehr, Industrie, Heizungen und zutiefst menschliches Bedürfnis zu sein, in einer ab- Kehrichtverbrennungsanlagen stark belastet ist. wechslungsreichen und interessanteri Umgebung Das Erholungsbedürfnis der Bevölkerung steigt zu leben (WILSON 19841, und dazu gehört auch ei- stetig an, und entsprechend leiden Tiere und Pflan- ne möglichst vielfältige Fauna und Flora. 4. Rote Listen a nstrument des Natur- und Landschaftsschutzes

4.1.3. Biotopbewertung Bei der Umsetzung der gesetzlichenGrundlagenfür 4.1.1. Artenschutz den Naturschutz in die Praxis sind Biotopbewertun- Eines der wichtigsten Ziele unseres Naturschutzes gen unerlässlich. Sie bilden die argumentative ist es, zu verhindern, dass in der Schweiz Arten ver- Grundlage für die Ausscheidung von Naturschutz- schwinden oder ausgerottet werden. Verschwun- gebieten, für Nutzungspläne, für viele Umweltver- dene, verschollene oder vom Aussterben bedroh- träglichkeitsprüfungen, für Erfolgskontrollen nach te Arten sollen eine Chance haben, ihre ange- erfolgten Massnahmen und für den Vergleich zwi- stammten Lebensräume wieder zu besiedeln. Das schen unterschiedlichen Bewirtschaftungsweisen setzt voraus, dass die Lebensgrundlagen für eine in der Land- und Forstwirtschaft. genügend grosse Zahl von genügend grossen Biotopbewertungen basierten bisher fast aus- Populationen vorhanden sind, was die Möglifikeit schliesslich auf vegetationskundlichen Kriterien, von genetischem Austausch einschliessen muss. da Pflanzen leichter zu kartieren sind und nach der Gezielter Artenschutz bedeutet heute in der Bewertung nicht einfach weglaufen oder wegflie- Schweiz fast ausschliesslich Biotopschutz für be- gen können. Die verwirrende Artenvielfalt der Fau- stimmte bedrohte Arten. Die im Anhang zur Natur- na und die oft versteckte Lebensweise, Kleinheit, und Heirnatschutzverordnung (NHV) aufgeführte Wetterabhängigkeit und Mobilität der meisten Tie- Liste der in der Schweiz geschützten Tierarten ist re haben dazu geführt, dass noch kaum praxis- ein direkt wirksames lnstrument des Artenschutzes taugliche Methoden entwickelt wurden, um bei in der Schweiz. Die Roten Listen sind ein geeigne- gängigen Biotopbewertungen die Tierwelt ihrer tes Mittel, um auf besonders gefährdete Arten und ökologischen Bedeutung entsprechend berück- deren Lebensräume aufmerksam zu machen. sichtigen zu können. Eine gewisse methodische Standardisierung wurde bisher für die Vögel, Am- 4.1.2. Biodiversität phibien, Libellen, Tagfalter und Heuschrecken er- Der Anspruch des Naturschutzes ist heute flächen- reicht. Auch für die Fauna der Wirbellosen in Ge- deckend. Es geht also nicht mehr nur um das Erhal- wässern und für epigäische (auf der Boden- ten von besonders gefährdeten Arten in Restbe- oberfläche lebende) Gliederfüssler, wie Spinnen ständen von Naturlandschaften, sondern um das und Laufkäfer, werden die lnventurrnethoden stän- Erhalten und Fördern der Biodiversität selbst in der dig verbessert. vom Menschen intensiv genutzten Kulturland- Durch die Reduktion der vielfältigen Fauna eines schaft. Lebensraumes auf die in den Roten Listen erfas- Naturräumliche Strukturvielfalt und Erlebnisreich- sten Tiergruppen fallen alle schwer bestimmbaren turn sind Begriffe, die mit Biodiversität einherge- und artenreichen Taxa von vornherein weg. tnner- hen. Gesteigerte Biodiversität kann sich in lokaler halb der erfassten Tiergruppen ergibt sich eine wei- Artenvielfalt äussern oder im Vorhandensein vie- tere Reduktion durch die Beschränkung auf ge- ler Stufen in der ökologischen Fresshierarchie von fährdete Arten. In Roten Listen mit standardisierten Produzenten und Konsumenten. Aufnahmekriterien und Gefährdungskategorien Erfahrungsgemäss nimmt mit zunehmender lassen sich die faunistischen Daten nach natur- Artenzahl pro Lebensraum der prozentuale Anteil schützerischen Gesichtspunkten quantifizieren. an Rote-Liste-Arten zu. Das heisst, dass die Roten Rote Listen sind somit als Ergänzung zu den vege- Listen einen indirekten, aber empfindlichen Indi- tationskundlichen Erhebungen ein wichtiges In- kator für die Biodiversität eines Lebensraumes strument für die Biotopbewertung. darstellen können. Ein weiteres lnstrument für die faunistische Bio- Die Verwendung des Begriffes Biodiversität erfor- topbewertung sind Listen von Kennarten für be- dert jedoch einen Raumbezug. Hochmoore sind drohte und schützenswerte Lebensräume. Es ist vor- äusserst nährstoffarme Habitate für eine kleine gesehen, solche Listen in Anlehnung an die Zahl von extrem angepassten Tier- und Pflanzen- floristischen Kennarten-Listen in die Natur- und Hei- arten. Durch zerstörerische Eingriffe wie Drainage matschutzverordnung(Art. 1413 NHV) aufzunehmen. und Dünger-Eintrag kann die Biodiversität irn Hochmoor selbst erhöht werden, weil nun viele Ar- ten einwandern können, die im natürlicherweise 4.2. Kriterien beim Aufstellen nährstoffarmen Milieu nicht leben konnten. Gross- der Roten Listen räumig würde dies aber einen grossen Verlust an Biodiversität bedeuten, da auf regionaler oder na- 4.2.1. Auswahl der Tierarten tionaler Ebene die Hochmoorspezialisten einen Nur ein kleiner Teil der schweizerischen Fauna er- wichtigen Beitrag zur Biodiversität liefern. Nicht je- scheint in dieser Zusammenstellung der Roten Li- des Erhöhen der lokalen Artenzahl ist also im In- sten. Von den etwa 40'000 für die Schweiz teresse des Naturschutzes, und nicht immer steigt geschätzten Tierarten sind lediglich 2748, also et- dabei der Anteil der Rote-Liste-Arten an. Aus der wa 7%, bezüglich ihrer Gefährdung bewertet wor- Sicht des Naturschutzes muss das Fördern der den. Welches sind die Kriterien für die Aufnahme gefährdeten Arten eine klare Priorität über das einer Tierart in die Roten Listen? Im Gegensatz zu Fördern der lokalen Artenvielfalt haben. den Blütenpflanzen, für die wir uns in der Schweiz auf eine ansehnliche Zahl von Spezialisten und zelexemplare gefunden wurden,figurieren im Nor- Spezialistinnen abstützen können, fehlt es für vie- malfall nicht in den Roten Listen. Eine Aufnahme le Tiergruppen an Forscherinnen und Forschern. in die Listen erfolgt nur, wenn aufgrund der Vor allem bei den artenreichen und oft unschein- Verbreitung in Europa davon ausgegangen wer- baren Wirbellosen ist es in vielen Fällen unmög- den kann, dass die Art in der Schweiz mit grosser lich, eine Person zu finden, die sich eine Beurtei- Wahrscheinlichkeit früher heimisch war. Dies ist lung des Gefährdungsgrades der einzelnen Arten der Fall bei kleinen, unscheinbaren oderverborgen in der Schweiz zutraut. Oft gibt es sogar nur gro- lebenden Tierarten (z.B. Ameisen, Bienen). Kann be Schätzungen über die bisher in der Schweiz für man bei Einzelfunden jedoch davon ausgehen, I eine begtimmte Artengruppe nachgewiesene Ar- dass es sich vermutlich um eingeschleppte Arten tenzahl. Ein wichtiges pragmatisches Kriterium für oder Fehlbestimmungen handelt, sollten diese die eine Aufnahme in die Roten Listen ist also ein Roten Listen nicht belasten. Den Autoren der ein- gruppenspezifischer Kenntnisstand, der eine Ex- zelnen Listen wurde nahegelegt, in zweifelhaften pertenmeinung über die aktuelle Gefährdungs- Fällen vorläufig auf eine Aufnahme in die Roten Li- situation erlaubt. Für ganze ~ierordnun~enoder sten zu verzichten. gar Tierklassen ist diese Voraussetzung zurzeit in Ebenfalls nicht aufgeführt werden Tierarten, die der Schweiz nicht erfüllt, so zum Beispiel für die erst nach Aussetzung oder Einschleppung durch Würmer, Krebstiere, Spinnentiere (vor allem Mil- den Menschen in den letzten 100 Jahren in der ben) und viele Insektenordnungen. Tiergruppen Schweiz heimisch wurden (z.B. Waschbär, Hornvi- mit kleinen und versteckt lebenden Arten, solche per). Anderseits können Tierarten, die in der mit einer unüberschaubaren Artenvielfalt oder mit Schweiz nach der Ausrottung wieder eingebürgert komplizierten taxonomischen Verhältnissen, eig- wurden und heute in ihrem ursprünglichen Ver- nen sich für Naturschutzanliegen in den meisten breitungsgebiet ein gefährdetes Dasein fristen, in Fällen weniger, obschon auch da gewisse Arten die Roten Listen aufgenommen werden (z.B. Biber, aus naturschützerischer Sicht genauso gefährdet Luchs). und damit schützenswert sein können. Bei den meisten bisher in Europa publizierten fau- nistischen Roten Listen wird eine Tiergruppe oder 4.2.2. Bewertungskriterien eine Auswahl von Tiergruppen aufgeführt, bei de- Den unterschiedlichen Motivationen im Natur- nen der Kenntnisstand für jede der Arten dieser schutz entsprechend können einzelne Tierarten Gruppen für eine Beurteilung ausreicht. Dies führt nach ganz unterschiedlichen Kriterien bewertet dazu, dass Tiergruppen, bei denen nur über einen werden. Teil der Arten ausreichende lnformationen vorlie- gen, im allgemeinen nicht behandelt werden. Ge- Gefährdung rade bei Spinnen, Wanzen und holzlebenden Kä- Das Hauptkriterium für die Auswahl der Tierarten, fern gibt es verschiedene für den Naturschutz sehr die in Roten Listen bewertet werden, ist zweifellos interessante Arten, doch fehlen bisher entspre- der Gefährdungsgrad. Wie lässt sich der Grad der chende Rote Listen für die Schweiz, da diese Grup- Gefährdung einer Tierart messen oder abschät- pen auch viele Arten enthalten, über deren Ge- zen? fährdungsgrad zuwenig bekannt ist. Diese Im einfachsten Falle ist die Gefährdungsursache Problematik haben zum Beispiel die Autoren der bekannt, und die Auswirkungen sind direkt mess- Roten Listen der ehemaligen Tschechoslowakei bar. So ist der Rückgang der Huftierarten (Reh, umgangen, indem sie pro Tiergruppe bewusst nur Hirsch, Steinbock), der Grossraubtiere (Wolf, eine Auswahl einzelner naturschützerisch wichti- Luchs, Bär) und gewisser Raubvögel (Steinadler, ger Arten in die Listen aufgenommen haben. Da- Bartgeier) im letzten Jahrhunderteindeutig auf die mit fällt natürlich die Möglichkeit dahin, eine Jagd durch den Menschen zurückzuführen. Oft Gefährdungsstatistik für ganze Tiergruppen auf- wirken aber mehrere Gefährdungsursachen zu- zustellen. sammen. Auch wenn der früher intensiv gejagte Fischotter heute unter Schutz steht, ist nicht damit Welche Tierarten werden in den Roten Listen zu rechnen, dass die Art bei uns zurzeit wieder hei- nicht aufgeführt? misch wird, solange die Belastung der Umwelt mit Tierarten, die in der Schweiz zurzeit nicht als ge- PCB eine Fortpflanzung verhindert. fährdet betrachtet werden, sind in den Roten Li- Auch wenn wir bei einer Tierart nicht genau sagen sten nicht aufgeführt. Eine Ausnahme bildet die Li- können, welches die Gefährdungsursachen sind, ste der Brutvögel, bei der nach dem Vorbild der können wir sie trotzdem als gefährdet einstufen, Roten Liste der Gefässpflanzen alle in der Schweiz wenn ein eindeutiger Populationsrückgang oder nachgewiesenen Arten taxiert werden. Dies ist nur eine Verkleinerung des Verbreitungsareales in den bei Tiergruppen möglich, bei denen ausreichende letzten Jahren oder Jahrzehnten nachweisbar ist. lnformationen über den Gefährdungsgrad aller Ar- Das setzt aber voraus, dass wir über die frühere ten vorhanden sind. Vor allem bei den Wirbellosen Verbreitung und/oder Häufigkeit zuverlässige ist dies jedoch noch keineswegs der Fall. Angaben besitzen. Leider ist das bei den wenig- Tierarten, von denen bisher in der Schweiz nur Ein- sten Tiergruppen der Fall, am wenigsten bei den 13 Wirbellosen, die doch immerhin über98% derTier- te nicht ihre Seltenheit in der Schweiz das arten ausmachen. ausschlaggebende Kriterium sein, sondern der Beim weitaus grössten Teil der in den Roten Listen Gefährdungsgrad. erfassten Tierarten schliessen wir auf den Gefähr- dungsgrad aufgrund unserer derzeitigen Kennt- Zeigerarten, lndikatorarten nisse der artspezifischen Ansprüche an den Le- GewisseTierarten eignen sich wegen ihrer Habitat- T bensraum. Ist eine Art auf naturnahe Feucht- bindung als Indikatoren für gefährdete Lebensräu- gebiete im Flachland angewiesen, können wir mit me. So zeigen zum Beispiel die Schmetterlings- grosser Sicherheit annehmen, dass sie in weiten hafte (Ascalaphidae) durch ihr Vorkommen an, Teilen der Schweiz in einem drastischen Rückgang dass ein noch intakter, schützenswerter Trocken- begriffen ist, da im Laufe der letzten 100 Jahre über rasen vorliegt. Wo sich der Biber halten kann, müs- 90% der Feuchtgebiete verschwunden sind sen naturnahe Auen vorhanden sein. Hirschkäfer (BROGGI und SCHLEGEL 1989). Nördlich der Al- stehen gleichsam als Symbol für naturnah bewirt- pen sind die Trockenrasen bis auf wenige Reste schaftete Eichenwälder mit hohem Anteil an Alt- der Intensivierung der landwirtschaftlichen Nut- und Totholz. zung, dem Bauboom oder der Aufforstung zum Opfer gefallen. Ihre typischen Arten sind entspre- Ästhetik chend stark gefährdet oder in bestimmten Regio- Erfahrungsgemäss werden ästhetisch anspre- nen gar schon verschwunden. chende Gruppen wie Vögel, Tagfalter oder Libel- Eine völlig neue Dimension würde die Gefährdung len eher zur Begründung von Naturschutzanliegen annehmen, wenn eine durch den Menschen verur- herangezogen als unscheinbare oder in der Volks- sachte Klimaveränderung Tierarten zwingen wür- meinung zum Teil sogar verabscheuenswürdige de, ihre angestammten Lebensräume zu verlas- Tiere wie Schlangen, Spinnen oder Würmer. sen, um neue zu besiedeln, oder sich in ent- wicklungsgeschichtlich gesehen äusserst kurzen Nützlichkeit Zeiträumen den veränderten Bedingungen anzu- Ebenso werden aus menschlicher Sicht nützliche passen. Es ist anzunehmen, dass vielen, vor allem Tiere (Bienen, Marienkäfer, Laufkäfer) als schüt- ortstreuen und habitatspezifischen Tierarten das zenswerter eingestuft als Arten aus Tiergruppen, nicht gelingen wird und sie sich zunehmend auf die auch «Schädlinge» oder ~cWstlinge»enthalten einzelne isolierte Reliktstandorte zurückziehen (Mäuse, Borkenkäfer, Mücken, Wanzen, Zecken, müssen, bevor sie dann ganz verschwinden wer- Schnecken). den.

Seltenheit 4.2.3. Aufteilung in Regionen Ein weiteres wichtiges Kriterium ist die Seltenheit. Ein wichtiger Punk bei der Skalierung des Gefähr- Menschen haben eine schwer begründbare dungsgrades ist die Bezugsfläche. Einerseits kann Faszination für das Seltene, Einmalige, Unwieder- eine Art als solche gefährdet sein, d.h. der gesam- bringliche. Faunistische und floristische Raritäten te Genpool dieser Art ist weltweit von der Ausrot- oder Singularitäten haben einen hohen Stellen- tung oder dem Aussterben bedroht. Andererseits wert, wenn es darum geht, den naturschützeri- kann eine Art innerhalb eines umschriebenen Ge- schen Wert einer Landschaft oder eines Lebens- bietes gefährdet sein, z.B. in der ganzen Schweiz, raumes zu begründen. Die Anziehungskraft der nur in der Nordschweiz, odergar nur im Mittelland. Seltenheit zeigt sich auch in den Preisen, die z.B. Da bei den meisten hier behandelten Tiergruppen für seltene Vögel, selbst für Bälge, bezahlt werden, noch zu wenig über den Gefährdungsgrad derein- oder in den Preisen von Präparaten seltener zelnen Arten in ihrem Gesamtverbreitungsgebiet Schmetterlinge oder Käfer, die wie Briefmarken bekannt ist, fehlt eine Kolonne mit der Einstufung oder Mineralien an speziellen Börsen gehandelt des weltweiten Gefährdungsgrades der Art. Diese werden. Information wäre aber für die Beurteilung einer Art In der Schweiz seltene Tierarten erscheinen uns sehr wichtig, und es ist durchaus das Ziel für wei- auch dann schützenswert, wenn sie schon immer tere Ausgaben der Roten Listen, für möglichst vie- selten waren und zurzeit keine unmittelbare Bedro- le Tiergruppen diese Kolonne der Gesamtgefähr- hung abzusehen ist. Die Seltenheit ist leichter dung zu erstellen. messbar und quantifizierbar als der Gefährdungs- Als Zwischenetappe werden wir in der nächsten grad. Zudem erwächst auch aus der Seltenheit Ausgabe die Gefährdung auf europäischem Ni- selbst eine gewisse Gefährdung, indemzufälligkei- veau angeben. Das Beispiel der Roten Liste der ten in der Populationsentwicklung oder lokale na- Brutvögel zeigt, wie das dann aussehen könnte. türliche Katastrophen sich bei kleinen Populationen Damit wäre auch die Voraussetzung gegeben für oder dünner Besiedlung stärker auswirken können. eine Aufnahme von alpinen Tierarten, die in der Ist eine Tierart in ihrem gesamten Verbreitungsge- Schweiz noch nicht als gefährdet eingestuft wer- biet selten, ist ihre Seltenheit in der Schweiz ein den müssen, für die die Schweiz aber eine beson- gutes Kriterium für eine Aufnahme in die Rote Li- dere Verantwortung trägt, da sie im übrigen Euro- ste. Ist die Artanderswo häufig und verbreitet, soll- pa gefährdet oder selten sind. Für den internationalen Vergleich ist die Kolonne erweitert. Das führte auch in der Schweiz dazu, «Gesamtschweiz» am wichtigsten. Damit kann für dass fast jede neu erscheinende Rote Liste mehr die Naturschuhpolitik inEuropa Gefährdungsstati- oder weniger stark von den bisherigen Listen ab- stik betrieben werden. Für den lokalen Gebrauch, wich. Ein wichtiges Ziel der vorliegenden Zusam- bei Biotopbewertungen, Umweltverträglichkeits- menstellung aller bisher verfügbaren Listen für die prüfungen, Erfolgskontrollen und Langzeit- Schweizer Fauna ist es, eine vergleichbare Basis beobachtungen ist jedoch eine Regionalisierung bezüglich der ~ewertun~skriterienund Ge- T vorzuziehen. Über das Ausmass dieser Regionali- fährdungskategorien anzubieten. sierung gehen die Meinungen stark auseinander. Bei Tiergruppen, für die wissenschaftliche Anga- Für jedeTiergruppe gibt es nach Ansicht der Fach- ben über die Populationsentwicklungen der letz- leute wieder eine andere «ideale» Aufteilung der ten Jahrzehnte und über die aktuellen Gefähr- Schweiz. dungsursachen weitgehend fehlen, weichen die Der Regionalisierung sind bei den meisten Tier- Bewertungen der Fachleute bezüglich der Gefähr- gruppen zurzeit aber auch Grenzen gesetzt durch dungskategorien zuweilen voneinander ab. Es ist das Fehlen ausreichender Kenntnisse für das Vor- daher wichtig, möglichst objektive und einheitli- kommen und die Gefährdung in den verschiede- che Richtlinien sowie eine nachvollziehbare Skalie- nen Landesteilen. Im Interesse einer gewissen rung des Gefährdungsgrades anzuwenden. Einheitlichkeit in der Handhabung und Vergleich- Diewissenschaftlich bisheram klarsten definierten barkeit innerhalb der verschiedenen Listen sollte Kategorien finden sich in den Roten Listen für die für alleTiergruppen dieselbe Regionalisierung gel- Bundesrepublik Deutschland (BLAB et al., 1984) ten. Als vorläufigen Kompromiss beschränken wir Sie wurden für die schweizerischen Roten Listen uns in den vorliegenden Listen auf eine Abgren- mit kleinen Abwandlungen übernommen. Im fol- zung in eine südliche und eine nördliche Landes- genden werden die verwendeten Kategorien im hälfte (Abb. 1). Detail erläutert. Die Grenze verläuft auf der Wasserscheide zwi- schen den Einzugsgebieten von Rhein und Doubs Kategorie 0: Ausgestorben, verschollen, einerseits, den Einzugsgebieten von Rhone, Tici- ausgerottet no, En, Adda und Etsch anderseits. Damit kann je- Die Kategorie 0 entspricht weitgehend der Kate- der Fundort in der Schweiz einer der Regionen klar gorie «Extinct» der regionalisierten IUCN-Listen. zugeordnet werden. Im ursprünglichen IUCN Red Data Book bedeute- Selbstverständlich ergibt sich dabei, wie bei jeder te «Extinct», dass eine Art weltweit ausgestorben willkürlichen Unterteilung, fürvieleTierarten in ge- war. wissen Gegenden eine unbefriedigende Einstu- Eine Tierart wird in unseren Listen der Kategorie 0 ,fung. Es ist daher das erklärte Ziel für die Zukunft, zugeordnet, wenn sie nachweislich in den letzten eine feinere Regionalisierung anzustreben, wie sie 100 Jahren aus dem Gebiet (Nord- oder Südhälfte zum Beispiel bei der Roten Liste der Farn- und der Schweiz, Gesamtschweiz) verschwunden ist, Blütenpflanzen (LANDOLT 1991) vorgenommen oder wenn sie trotz intensiver Suche in den letzten wurde. Vorläufig ist aber unser Kenntnisstand nur 20 Jahren nicht mehr nachgewiesen wurde und bei den Vögeln ausreichend für eine so detaillierte der begründete Verdacht besteht, dass ihre Popu- Gliederung in Naturräume (Abb.2). Wir betrachten lationen im Gebiet erloschen sind. Das setzt vor- auch bezüglich der Regionalisierung die Vogelliste aus, dass ein früheres Vorkommen über längere im Hinblick auf zukünftige Ausgaben der Roten Li- Zeiträume im Gebiet belegt ist. Bei vielen Gruppen sten als anzustrebendes Vorbild für die anderen von Wirbellosen sind gewisse Arten inder Schweiz Tiergruppen. nur aus Einzelfunden bekannt. Selbst wenn auf- Neben den Vögeln muss hier eine weitere Aus- grund der Gesamtverbreitung einer Art in Europa nahme erwähnt werden: Bei den Fischen drängt mit einiger Sicherheit anzunehmen ist, dass es sich sich aufgrund der speziellen nacheiszeitlichen Be- um ein einheimisches Faunenelement handelt, siedlung der Schweiz eine eigene Regionalisie- scheint es bei Einzelfunden besser zu sein, sie vor- rung auf, bei der das Einzugsgebiet des Ticino (TI läufig nicht in die Roten Listen aufzunehmen, bis in der Liste der Fische) dem ganzen Rest der mehr über ihreVerbreitung und den Gefährdungs- Schweiz (N in der Liste) gegenübergestellt wird. grad bekannt ist. Bei den Schnaken (Tipulidae) wurdevom Autor auf Es kann durchaus sinnvoll sein, Rote Listen auch eine Regionalisierung verzichtet. fürTiergruppen zu erstellen, bei denen über einen Teil der Arten zuwenig Information über die aktu- elle Verbreitung und den Gefährdungsgrad be- kannt ist. Derjenige Teil der Arten, über dessen Ge- fährdung gute Kenntnisse vorliegen, kann für Schon in den allerersten Roten Listen der IUCN Naturschutzanliegen von grosser Aussagekrait (Red Data Book) wurde der Gefährdungsgrad in sein. Beispiele wären hier die Schmetterlingshaf- Form von verschiedenen Bewertungskategorien te und Ameisenlöwen bei den Netzflüglern, oder abgestuft. In der Zwischenzeit wurden diese Kate- der Hirschkäfer, der Eichenbock und andere Bock- gorien mehrfach abgewandelt, vereinfacht oder käfer bei den xylobionten Käfern. Allerdings eig- Abb.1: Regionalisierung der Roten Listen: Aufteilung der Schweiz in eine Nordhälfte (Einzugsgebiete von Rhein und Doubs) und eine Südhälfte (Einzugsgebiete von Rhone, Ticino, En, Adda und Etsch).

Abb.2: Regionalisierung der Roten Liste für die Brutvögel der Schweiz gemäss dem Vorbild der Roten 16 Liste der Farn- und Blütenpflanzen in der Schweiz (LANDOLT 1991). nen sich die Roten Listen dieser Tiergruppen Aussterben noch nicht unmittelbar abzusehen ist. schlecht für eine statistische Bewertung des ge- Die nach IUCN-Kriterien in die Kategorie ((Vulner- samten Gefährdungsgrades unserer Tierwelt. able)) eingeteilten Arten würden hier zu einem klei- Würden bei Bienen, Wespen oder Netzflüglern al- neren Teil in die Kategorie 2 gelangen, zu einem le bisher nur einmal in der Schweiz gefundenen grösseren Teil aber in die unten beschriebene Arten als ausgestorben eingestuft, wenn der Ein- Kategorie 3. zelfund über 20 Jahre zurückliegt, würde dadurch ein verzerrtes Bild des Gefährdungsgrades ent- Kategorie 3: Gefährdet stehen. Diese sporadischen Einzelfunde würden In diese schwächste Kategorie der aktuellen Ge- statistisch als ausgestorben (Kat. 0) oder vom Aus- fährdung gelangen Arten, deren Populationen in sterben bedrohte Arten (Kat. 1) eine dominante weiten Teilen des betrachteten Gebietes, aber Rolle spielen, wogegen den tatsächlich in alar- doch nur regional. zurückgehen oder gefährdet mierender Weise abnehmenden Arten zuwenig sind. Der Unterschied zu Kategorie 2 (stark ge- Gewicht zukäme. fährdet) besteht darin, dass bei Kat. 3 im Gebiet Auf der anderen Seite dürften diese Einzelfunde noch eine bis mehrere Regionen mit Populationen bei einer prozentualen Angabe der Anzahl gefähr- vorhanden sind, bei denen weder ein akuter Rück- deter Arten eigentlich auch nicht zu den nicht ge- gang noch eine aktuelle Gefährdung festzustellen fährdeten Arten gerechnet werden. Im vorliegen- ist. Oft kommt diese Kategorie zur Anwendung, den Buch wurden aber im Hinblick auf eine wenn eine Tierart im Mittelland oder in stark vereinfachte Handhabe alle bisher in der Schweiz bewirtschafteten Teilen der Süd- oder West- festgestellten Arten einer Tiergruppe als Basis schweiz stark gefährdet oder gar verschwunden (100%) genommen für die Berechnung des Anteils ist, im Jura oder Alpenraum aber noch stabile Po- gefährdeter Arten. Als gefährdete Arten wurden pulationen besitzt. In diesen vor allem bei Tagfal- dabei die ausgestorbenen (Kat. 0) und aktuell ge- tern häufigen Fällen wäre eine differenziertere fährdeten Arten (Kat. 1-3) zusammengefasst. naturräumliche Gliederung vorzuziehen, damit Ihnen stehen die nicht gefährdeten, potentiell ge- dem regional oft sehr hohen Gefährdungsgrad fährdeten und die oben erwähnten Einzelfunde ge- Rechnung getragen werden könnte. genüber. Es ist klar, dass bei diesem Vorgehen die Situation der Gesamtgefährdung einer Tiergruppe Kategorie 4: Potentiell gefährdet eher unterschätzt wird. Diese von den deutschen Roten Listen übernom- Die Kategorie 0 (ausgestorben, verschollen, ausge- mene Kategorie ist eine Ansammlung'von Unsi- rottet) ist in allen bisher publizierten Roten Listen cherheiten. Entsprechend ist die bisherige Anwen- ähnlich definiert. Unterschiede ergeben sich ledig- dung oft widersprüchlich und umstritten. Sie wird lich bei der Zeitspanne, die zwischen dem letzten hier nur darum verwendet, weil die Alternativem Nachweis und der Aufnahme einer Art in die Kate- nicht besser sind. In einigen der vorliegenden Li- gorie 0 gefordert werden. sten wird die Kat. 4 in 4a-4d aufgegliedert. Wo dies nicht der Fall ist, entspricht Kat. 4 der Kat. 4a in der Kategorie 1: Vom Aussterben bedroht differenzierten Definition. Die wichtigsten Kriterien für diese Kategorie sind, Potentiell gefährdet heisst hier nicht ((möglicher- dass die aktuellen Gefährdungsursachen bekannt weise gefährdet, aber wir wissen nichts Genaue- sind, und dass es unwahrscheinlich ist, dass die res über den Gefährdungsgrad)). Da die Zuverläs- Art überlebt, wenn die gefährdenden Faktoren sigkeit über die Aussage, ob eine Art aktuell weiterbestehen. Arten der Kat. 1 sind meist sehr gefährdet ist, in den verschiedenen Tiergruppen selten, kommen also nur (noch) in wenigen, klei- sehr unterschiedlich ist, wurde auf eine Kategorie nen und isolierten Populationen vor. ((möglicherweise gefährdet)) im Sinne der IUCN- Die Kategorie 1entspricht ungefähr der IUCN-Kate- Kategorien alndeterminate)) oder ((Insufficiently gorie «Endangered», wobei dort zum Teil auch Ar- known)) verzichtet. ten vorkommen, die hier in die Kat. 2 (stark ge- Eine mit Kat. 4taxierte Art gehört nicht in die Grup- fährdet) eingestuft würden. pe der aktuell gefährdeten Arten (Kat. 0-31, wird al- so in der Statistik des Anteils gefährdeter Arten Kategorie 2: Stark gefährdet nicht zu den gefährdeten gerechnet. Dass die Art Eine starke Gefährdung liegt vor, wenn eine Art irn aber doch in den Roten Listen aufgeführt ist, kann ganzen Gebiet (Nord- oder Südhälfte, ganze verschiedene Gründe haben, die aus den De- Schweiz) deutlich zurückgegangen ist, regional finitionen der Teilkategorien 4a-4d ersichtlich schon ganz verschwunden ist, oder wenn im na- sind: hezu ganzen Gebiet konkrete Gefährdungsursa- Kat. 4a: Tierarten, die im Gebiet nur wenige und chen bekannt sind. Der entscheidende Unterschied kleine Populationen besitzen, die aber wegen dem zu Kat. 3 (gefährdet) ist, dass der Rückgang oder Fehlen einer aktuellen Gefährdung nicht in den Ka- die Gefährdung im nahezu ganzen Verbreitungs- tegorien 1 bis 3 figurieren. Die Kat. 4a entspricht gebiet innerhalb des betrachteten Areals (N, S, der IUCN-Kategorie «Rare» (selten). Darunter fal- oder CHI manifest sein muss. Der Unterschied zu len vor allem Arten, deren Verbreitungsgebiet die Kat. 1 ist, dass auch ohne Schutzmassnahmen das Schweiz noch knapp erreicht (Arealrand), oder Ar- 17 ten, die als Lokalendemiten im Gebiet schon im- Prinzip nicht in die Roten Listen aufgenommen mer selten waren. lnfolge ihrer grossen Seltenheit worden. Die einzige Ausnahme bilden die Vögel, sind diese Arten durch unvorhersehbare lokale Er- die als zukunftsweisendes Beispiel für die anderen eignisse potentiell gefährdet.Zeichnetsich eine ak- Tiergruppen aufgeführt sind. tuelle Gefährdung ab, wechseln diese Arten direkt Diese Kategorie «n» ist aber für alle Listen notwen- in die Kat. 1 (vom Aussterben bedroht) oder Kat. 2 dig, bei denen eine regionale Unterteilung vorge- B (im ganzen Gebiet stark gefährdet). nommen wurde. Ist eine Tierart nur in einer der Kat. 4b: Damit sind Arten bezeichnet, deren taxo- beiden Hälften der Schweiz gefährdet, steht für die nomischer Stand nicht geklärt ist. Oft ist bei andere Hälfte ein «n». Unterarten nicht klar, ob sie nicht tatsächlich als biologische Arten behandelt werden müssten. Kategorie «-B: Nicht autochthon vorkommend Kat. 4c: Bei genetischer Durchmischung der natür- Auch diese Kategorie wird durch die Regionalisie- lichen Populationen mit eingeführten oder rung notwendig. Wurde eine gefährdete Art bisher gezüchteten Individuen ist oft unklar, inwieweit die nur in einer der beiden Hälften der Schweiz festge- einheimische Art als solche gefährdet ist. stellt, steht für die andere Hälfte der Schweiz ein Kat. 4d: Gewisse Arten werden in der Schweiz re- «-». Tatsächlich kann ja selten mit Sicherheit ge- gelmässig ausgesetzt, wobei man nicht weiss, in sagt werden, dass eine Art in einer Region nicht welche Gefährdungsstufe die Art bei Ausbleiben vorkommt. Hier entsteht gewiss ein Anreiz für dieser Aussetzungen eingestuft werden müsste. Spezialistlnnen, die betreffenden Arten auch in der bisher vakanten Hälfte festzustellen. Kategorie n: Nicht gefährdet Tierarten, die in der ganzen Schweiz nicht als ge- fährdet bezeichnet werden müssen, sind bisher im Tab. 3: Legende der Gefährdungskategorien 4 Potentiell gefährdet (entspricht «Rn, «Rar-e», Kat. 3 der IUCN-Liste) O Ausgestorben oder verschollen - Arten, die im Gebiet nur wenige und kleine Vor- (entspricht «Ex», «Extinct», der IUCN-Liste) kommen besitzen (Lokalendemismen, Areal- - Arten, deren Populationen inder Schweiz (Nord- rand), die aber wegen dem Fehlen einer aktuel- undIoder Südhälfte) in den letzten 100 Jahren len Gefährdung nicht in den Kat. 1 -3figurieren. nachweisbar ausgestorben sind oder ausgerot- lnfolge ihrer grossen Seltenheit sind diese Ar- tet wurden und dort heute nicht mehr vorkom- ten durch unvorhersehbare lokale Ereignisse men, oder potentiell gefährdet. - Arten, deren früheres Vorkommen belegt ist, bei Bei einzelnen schon publizierten Listen (Fische, denen aber der begründete Verdacht besteht. Tagfalter, Libellen) wird die Kat. 4 (Potentiell ge- dass ihre Populationen erloschen sind. fährdet) zusätzlich unterteilt: 4a entspricht 4 (siehe oben): seltene Arten, 4 Vom Aussterben bedroht Arealrand. (entspricht «E», ~Endangered)),der IUCN-Liste) 4b taxonomische Unsicherheiten oder Unklar- - Arten, die im Gebiet nur in wenigen und kleinen heit über Vorkommen (entspricht etwa den Beständen vorkommen, und die durch heute'be- IUCN- Kategorien ~Indeterminatenund «Insuf- kannte Gefährdungsursachen bedroht sind. Ihr ficiently known))). Überleben ist unwahrscheinlich, wenn die ge- 4c genetische Durchmischung mit eingeführten fährdenden Faktoren weiter bestehen. oder gezüchteten Individuen. 4d Vorkommen in der Schweiz hängt weitge- 2 Stark gefährdet hend von menschlichen Aktivitäten ab. (entspricht «V», «Vulnerable», der IUCN-Liste, al- lerdings hier nur für Arten verwendet, die im na- - Nicht autochthon vorkommend hezu ganzen Verbreitungsgebiet der N- undloder (diese Kat. wird durch die N/S-Unterteilung nötig) S-Hälfte der Schweiz gefährdet sind) - Arten, die im betreffenden Gebiet (N- oder S- - Arten, die im nahezu ganzen Bereich (N- Hälfte der Schweiz) bisher nichtfestgestellt wur- undIoder S-Hälfte) signifikant zurückgehen oder den und mit grosser Wahrscheinlichkeit dort regional verschwunden sind, oder nicht autochthon vorkommen. - Arten, deren Populationen im nahezu ganzen Bereich durch heute bekannte Gefährdungsur- n Nicht gefährdet sachen bedroht sind. (diese Kat. wird durch die NIS-Unterteilung nötig, bezieht sich aber nur auf Arten, die in einer der 3 Gefährdet Hälften der Schweiz gefährdet sind) (entspricht nicht Kat. 3 der IUCN-Liste, eher Teil - Arten, die ih der betreffenden Hälfte des Gebie- von «V») tes zurzeit nicht als gefährdet erscheinen. - Arten, die regional in grossen Teilen des ein- heimischen Verbreitungsgebietes (N- oder S- Hälfte der Schweiz) signifikant zurückgehen ' oder lokal verschwunden sind, oder - Arten, deren Populationen regional in grossen Teilen des Gebietes durch heute bekannte Ge- fährdungsursachen bedroht sind. Rote Liste der gefährdeten Säugetiere der Schweiz edermäuse

B. Nievergelt, J. Hausser, A. Meylan, U. Rahm, M. Salvioni, P. Vogel

Ohne die hier ausgenommenen Fledermäuse gel- Reinheit sollten aus diesen Zuchten Freilassungen ten rund 57 Säugetierarten als einheimisch. Die vermieden werden. Die Gefährdungskategorie ist Ungewissheit in der Zahl ist bedingt durch Frage- beim Luchs auch verbunden mit der arttypischen zeichen in der früheren Verbreitung (z.B. Nerz, Mu- geringen Dichte. Auch bei gesättigtem Bestand stela lutreola) und in der Trennung zwischen ein- wird er verwundbar bleiben. heimischen und eingebürgerten bzw. zugewan- Beim Wolf weisen Ausbreitungstendenzen der Be- derten Arten (z.B. Damhirsch, Cervus dama in der stände in Italien auf mögliches natürliches Zuwan- letzten Zwischeneiszeit einheimisch). dern in die Schweiz hin. Auch da ist mit einer Hy- Viele Arten, vor allem versteckt lebende, überwie- bridisierung der Bestände mit Haushunden zu gend nachtaktive und olfaktorisch sich orientie- rechnen. rende Vertreter sind in ihren Lebensansprüchen Auf weite Sicht hoffnungslos ist die Situation für ungenügend erforscht. den Fischotter, obwohl denkbar ist, dass einzelne Die Hauptverantwortung der Schweiz liegt zweifel- Gewässer in der weiteren Neuenburgersee-Regi- los bei jenen Arten, deren Hauptvorkommen im Al- on auch dem erheblichen Flächenanspruch der Ot- penraum bzw. in Berggebieten liegt (2.B. Sumpf- ter knapp genügen. Möglich ist ferner, dass noch spitzmaus). An weiteren Arten -ausserhalb dieser Einzeltiere leben. Indessen erscheint gewiss, dass Liste- wären hier zu nennen: Alpenspitzmaus, die sich die Art auf Grund der PCB-Belastung in freier erst 1989 als eigene Art erkannte und 1990 auch in Natur zur Zeit nicht mehr fortpflanzt. der Schweiz festgestellte Alpenwaldmaus (Apo- Iltis und Mauswiesel, dieses v.a. in der Ostschweiz, demus alpicola HEINRICH), Schneemaus, Al- sind gefährdet durch den Verlust der kleinräumi- penmurmeltier, Schneehase, Alpensteinbock. Im gen, deckungsreichen Gliederung der Landschaft Gegensatz dazu darf Raritäten, deren geographi- und den Strukturabbau im Kulturland. Beim Maus- scher und ökologischer Verbreitungsraum die wiese1 bedingt die Erhaltung der geographischen Schweiz nur knapp erreicht, innerhalb der Liste Variabilität einen hohen kritischen Mindest- trotz extremer Seltenheit in unserem Land nicht bestand. ein übergrosses Gewicht zukommen. Es handelt Bei Säugetieren insgesamt als gewichtig zu be- sich dabei um Blindmaulwurf, Baumschläfer, Ita- urteilende Gefährdungsfaktoren ergeben sich aus lienische Kleinwühlmaus, Wildkaninchen. den folgenden weiteren Eigenheiten: Das Mini- Biber wurden seit 1956 in zahlreichen Gewässern mumareal für überlebensfähige Populationen ist ausgesetzt. Ein längerfristiger Erfolg in beschränk- gross, dank der verhältnismässig breiten ökologi- ten Abschnitten einiger Tieflandgewässer, vor al- schen Valenz der meisten Formen, samt hoher An- lem der Westschweiz, erscheint möglich. Er dürf- passungs- und Lernfähigkeit der oft langlebigen In- te davon abhängen, ob es im weiteren Bereich der dividuen, fallen vor allem grossräumige Struktur- stabilsten Kolonien wie Versoix und Rh6ne gelin- änderungen und Ausbreitungshindernisse wie gen wird, den naturnahen und mit Weichhölzern Strassen für diese obligatorischen Fussgänger bestockten Charakter der Ufer zu fördern. stark ins Gewicht. Auf Grund der Langlebigkeit der Bei der Waldkatze handelt es sich um eine vor al- Individuen bedeutet das blosse Registrieren le- lem genetisch gefährdete Art. Da sie mit der Haus- bender Einzeltiere nicht, dass die aktuellen Verhält- katze erfolgreich hybridisiert, sind Bemühungen nisse fSr eine Population noch genügen (z.B. zur Wiederansiedlung oder zur Verstärkung von Fischotter). Durch Fang oder Jagd wird in die Be- Beständen in unserem vom Menschen samt stände vieler Arten direkt eingegriffen, ausserdem Hauskatzen dicht besiedelten Land von vornherein durch Versetzen von Tieren in das räumliche Mu- wenig aussichtsreich. ster von genetisch unterschiedlichen Typen (2.B. Potentielle genetische Probleme stellen sich auch Rothirsch, Feldhase, Luchs). Ausrotten ist bei grös- beim Luchs. Der populationsgenetische Flaschen- Seren Arten durch Verfolgen von Einzeltieren mög- hals mit insgesamt nur knapp 20 ausgesetzten Kar- lich und geschah bei mehreren Arten, einige wur- patenluchsen ist wohl in Kauf zu nehmen, v.a. den allerdings wieder angesiedelt: Alpen- wenn in Mitteleuropa die lokalen Vorkommen ei- steinbock, Biber, Luchs. Der rechtliche Schutz ba- nen Zusammenschluss erfahren. Vorsicht ist bei siert hauptsächlich auf dem Jagdgesetz. den in Wildgehegen lebenden skandinavischen Von den in der Schweiz heimischen Säugetierar- Luchsen geboten. Aus Gründen der genetischen ten sind 17 (30%) gefährdet (Kat. 0-3). Rote Liste der Säugetiere

Artname N S CH Bemerkung, gefährdeter Biotoptyp 0. lNSECTIV0RA (HUSEKTENFRESSER) Farn. Talpidae (Maulwürfe) Talpa caeca (Blindmaulwurf) -44

Farn. Soricidae (Spitzmäuse) Crocidura leucodon (Feldspitzmaus) 333 C. suaveolens (Gartenspitzmaus) 3n 3 Neomys anomalus (Sumpfspitzmausi 333 N. fodiens (Wasserspitzmaus) 3 3 3natürliche Bachufer

0. RODENTIA (NAGETIERE) Farn. Castoridae (Biber) Castor fiber (Biber)

Farn. Gliridae (Bilche oder Schläfer) Dryomys nitedula (Baumschläfer) Muscardinus avellanarius (Haselmaus)

Farn. Microtidae (Wühlmäuse) Pitymys multiplex (Alpenwühlmaus) P. savii (Italienische Kleinwühlmaus) .

Farn. Muridae (Langschwänze) Micromys minutus (Zwergmaus) Rattus rattus (Hausratte)

0. CARNIVORA (RAUBTIERE) Farn. Canidae (Hunde) Canis lupus (Wolf)

Farn. Felidae (Katzen) Felis silvestris (Wildkatze, Waldkatze) Lynx lynx (Luchs)

Farn. Mustelidae (Marder) Lutra lutra (Fischotter) Mustela nivalis (Mauswiesel) M. putorius (Iltis)

Farn. Ursidae (Bären) Ursus arctos (Braunbär)

0. DUPLICIDENTATA (HASENTIERE) Farn. Leporidae (Hasen) Lepus europaeus (Feldhase) Oryctolagus cuniculus (Wildkaninchen) Rote Liste der gefährdeten F edermäuse der Schweiz

Schweizerische Koordinationsstellen für Fledermausschutz Ost.und West*

In der Schweiz wurden bisher 26 Fledermausarten wa bei der Kleinen Hufeisennase (Rhinolophus aus den drei Familien Rhinolophidae (2 Arten), hipposideros) der Fall ist. - Vespertilionidae (23 Arten) und Molossidae (1Art) Bei dieser Art werden Veränderungen der Nah- nachgewiesen. Dazu gehören neben den heute rungsgrundlage, ausgelöst durch eine drastische noch regelmässig anzutreffenden Arten auch sol- Landschaftsveränderung sowie dieZerstörung art- che wie die Langfussfledermaus (Myotis capacci- typischer Tagesschlaf- und Winterschlafquartiere nii) am Luganersee, welche seit 1909 nicht mehr als Hauptgründe für den Bestandesrückgang und bestätigt werden konnte. Von vielen Arten liegen Arealverlust angenommen. Dies dürften auch für aus neuerer Zeit nur sporadische Einzelnachweise andere Fledermausarten die hauptsächlichen Ge- oder einzelne Kolonienachweise vor. Auf einer fährdungsfaktoren sein, wenn dies auch bisher für vielleicht methodisch bedingt geringen Da- die meisten Arten noch nicht schlüssig aufgezeigt tenmenge basiert unser Wissen über die werden konnte. Ökologische Gründe für Bestan- Brandtfledermaus (Myotis brandtii), die Wimperf- desänderungen sind einerseits jagdbiotop- ledermaus (Myotis emarginatus) die Fransenfle- spezifisch und andererseits tagesschlafquartier- dermaus (Myotis nattereri), die Bechstein- spezifisch zu bewerten. fledermaus (Myotis bechsteinii), die Alpen- Von den 26 einheimischen Arten sind 13 (50%) ge- fledermaus (Hypsugo savii), den Kleinen Abend- fährdet (Kat. 0-3). segler (Nyctalus leisleri), den Riesenabendsegler (Nyctalus lasioprerus), die Nordfledermaus (Epte- sicus nilssoni), die Zweifarbenfledermaus (Ves- pertilio murinus), das Graue Langohr (Plecotus austriacus) und die Bulldoggfledermaus (Tadarida reniorisl.

Alle unsere einheimischen Fledermäuse ernähren sich von Arthropoden, vorwiegend von Insekten. Während des Sommers sind sie hauptsächlich nachts aktiv. Tagsüber ruhen sie oder gehen sozia- len Aktivitäten in ihren Quartieren nach. Für eini- ge Arten sind Gebäude der wichtigste Unter- schlupf. Fledermäuse hängen entweder frei im Dachstock oder verkriechen sich in Hohlräume an Fassaden oder im Zwischendach. Viele andere Ar- ten verkriechen sich in Baumhöhlen und in Fels- spalten. Zur Aufzucht der Jungen versammeln sich Fledermäuse in Kolonien, den sogenannten Wochenstuben. Im allgemeinen bringt jedes Weib- chen pro Jahr nur ein einziges Junges zur Welt, wenige Arten haben auch Zwillinge. Diese niedri- ge Fortpflanzungsrate wird durch eine lange Le- bensdauer ausgeglichen, bestimmte Arten können über zwanzig Jahre alt werden. Den Winter ver- bringen die Fledermäuse meist schlafend. Man trifft sie dann in Höhlen und Stollen, in Baum- höhlen, Fels- und Fassadenspalten an.

Da die heute zur Verfügung stehenden Nachweis- methoden nicht alle Fledermausarten gleich gut zu erfassen vermögen, widerspiegelt die festgestell- te Bestandesdichte vieler Arten nicht in allen Fäl- len deren tatsächliche Häufigkeit. Darüber hinaus ist nicht auszuschliessen, dass einzelne der heute selten anzutreffenden Arten auch in der Vergan- genheit selten und allenfalls nur lokal regelmässig anzutreffen waren. Der Gefährdungsgrad der ein- zelnen Fledermausarten ist deshalb vorsichtig zu * Unter Mitarbeit von E. Auf der Maur, R. Arlettaz, interpretieren. J. Barandun, A. Beck, W.-D. Burkhard, P. F. Flücki- Wissenschaftlich fundierte Bestandesrückgänge ger, J. Gebhard, S. Gloor, M. Graf, R. Güttinger, lassen sich heute nur für Arten aufzeigen, deren M. Haffner, A. Keller, R. Kistler, M. Lutz, F. Marti, Populationsentwicklung bereits in dervergangen- M. Moeckli, P. Moeschler, M. Moretti, S. Müller, heit gut dokumentiert wurde und die heute metho- A. Müller, H.-P. B. Stutz, K. Zbinden, P. E. Zingg und disch einfach erfasst werden können, wie dies et- M. Zumsteg Artenliste der Fledermäuse

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter 0. CHIROPTERA (FLEDERMAUSE) Farn. Rhinolophidae (Hufeisennasen) Rhinolophus ferrumequinum (Gr. Hufeisennase) 1 1 1 heckenreiche Landschaften, ruhige Dachstöcke R. hipposideros (I

Farn. Vespertilionidae (Glattnasen)

Barbastella barbastellus (Mopsfledermaus) 111 e Eptesicus nilssoni (Nordfledermaus) 4a 4a 4a E. serotinus (Breitflügelfledermaus) 2 2 2

Myotis bechsteinii (Bechsteinfledermaus) M. blythi (Kleines Mausohr) M. brandtii (Brandtfledermaus) M. capaccinii (Langfussfledermaus) M. daubentonii (Wasserfledermaus)

M. emarginatus (Wimperfledermaus) M. myotis (Grosses Mausohr) M. mystacinus (Kleine Bartfledermaus)

M. nattereri (Fransenfledermaus)

Nyctalus lasiopterus (Riesenabendsegler) N. leisleri (Kleiner Abendsegler) N. noctula (Grosser Abendsegler) Pipistrellus kuhlii (Weissrandfledermaus) P. nathusii (Rauhhautfledermaus)

P. pipistrellbs (Zwergfledermaus) Plecotus auritus (Braunes Langohr)

P. austriacus (Graues Langohr)

Vespertilius murinus (Zweifarbenfledermaus)

Farn. Molossidae (Bulldogflederrnäuse) Tadarida teniotis (Bulldoggfledermaus) Rote Liste der gefährdeten Bienen der Schweiz

F. Amiet

In der Schweiz gibt es nach Literatur und eigenen wegen anderer Bewirtschaftung (Düngung und Funden 575 Bienenarten. Unsere Kenntnisse über Anwendung von Herbiziden), Aufforstung von Verbreitung und Rückgang der Bienen der Schweiz schlecht nutzbarem Land und schnelleres Aus- sind sehr mangelhaft. Es existieren nurwenige Pu- beuten der Kiesgruben mit sofortigem Auffüllen blikationen und es gab und gibt nurwenige Samm- der genutzten Teile wie auch das Abholzen der ler. Zudem ist das Material in den Museen zum Hecken führten zum Verlust von Nistplätzen. grössten Teil nie aufgearbeitet worden. Deshalb Glücklicherweise waren die Landschaftseingriffe kann heute eine Rote Liste nur provisorischen Cha- im Jura und in den Alpen weniger radikal, sonst rakter haben. müsste die Rote Liste noch wesentlich verlängert werden. Nebst Honigbienen und Hummeln sind nur noch wenige Furchenbienen-Arten sozial. Die meisten Bei der Aufnahme in die Liste und der Zuweisung Bienen leben als Einsiedler. Davon sind etliche in die verschiedenen Kategorien ist Zurückhaltung Schmarotzer bei anderen Bienenarten. Alle geboten. Es ist zu befürchten, dass im Mittelland, verköstigen sich selbst vorwiegend mit Nektar. im Talboden der Rhone wie auch in den Tieflagen Die Brut wird mit Nektar und Pollen versorgt. Etli- des Tessins wohl über 80% der Arten in die Liste che Arten sind beim Pollensammeln an ganz be- aufgenommen werden müssten. Mangels genau- stimmte Pflanzen oder Pflanzenfamilien ge- er Kenntnisse aus früheren Zeiten und der Tatsa- bunden. Die Nester werden je nach Art in che, dass Jura und Alpen noch vielerorts relativ selbstgegrabenen Höhlen im Boden, in Hohlräu- naturnah sind, merkt man in einer Gebiets- men (Schneckenhäuser, Pflanzenstengel, Bohr- aufteilung in Nord und Süd noch wenig davon. Da- gängen inTotholzetc.) angelegt oderaus Harzoder her sieht unsere Liste scheinbar besser aus als Mörtel selbst gemauert. Die Ansprüche an den diejenigevon Baden-Württemberg, wo 57% der Ar- Neststandort sind oft sehr ausgeprägt. So nisten ten aufgeführt werden. einige Arten nur im lockeren Sand, bei dem auch Bei den 575 in der Schweiz vorkommenden Arten die Feuchtigkeit einen bestimmten Wert aufweisen ist es bei einigen nicht möglich, eine Aussage über muss. Während einige Arten überall zu finden sind, den Gefährdungsgrad zu machen, da zu wenige , leben andere nur an extrem warmen Orten. Sosind Angaben vorliegen oder über die Biologie zu we- für das Vorkommen einer Art Klima, Pflanzenarten nig bekannt ist. Die meisten dieser Tiere müssten und -anzahl und Möglichkeit für den Nestbau aus- wohl bei den Kat. 4 oder 1 eingereiht werden. In schlaggebend, oder für die Schmarotzer das Vor- der Liste sind 296Arten (52%) aufgeführt. 97 Arten kommen des Wirtes. Deshalb ist es meist schwie- (17%) sind in einer der Gebietshälften, 67 Arten rig, eine Art einem Biotoptyp zuzuordnen. (12%)in der ganzen Schweiz verschollen oder aus- gestorben (Kat. 0). Weitere 25 Arten (4%) sind in Als wichtigste Gefährdungsursache müssen die unserem Land vom Aussterben bedroht (Kat. 1). Umweltveränderungen der letzten vierzig Jahre Insgesamt sind mindestens 259 (45%) unserer ein- genannt werden, welche auch für die Bienen heimischen Arten gefährdet (Kat. 0-3). schwerwiegende Folgen hatten. Nahrungsmangel Rote Liste der Bienen

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp 0.HYMENQPTERA (WAUTFLÜGLER) SuperFarn. apoidea Farn. Colletidae Colletes carinatus gallicus RAD. -00 C. collaris DOURS. 0-0 C. cunicularius (L.) 2 2 2Sandbewohner, auf Salix C. dimidiatus GIST. -33 C. floralis EV. - 4 4 C. fodiens (FOUR.) 0 3 3Sandbewohner, auf Asteraceae C. ligatus hylaeiformis EV. -00 C. marginatus SM. - 3 3Sandbewohner C. sierrensis FG. - 4 4Sandbewohner, auf Odontites C. similis SCHCK. 2 3 3Sandbewohner, auf Asteraceae C. succinctus (L.) - 2 2Sandbewohner Hylaeus bifasciatus (JUR.) 000 H. clypearis (SCHCK.) 444 H. conformis FOERST. 4-4 H. cornutus CURT. 3n3 H. crassanus Wa -44 H. difformis (EV.) 3n3 H. duckei (ALFK.) 0 - 0früher Kt. Neuenburg H. euryscapus spilotus FOERST. - 0 0früher Kt. Genf H. kahri FOERST. 4 4 4Magerrasen H. meridionalis FOERST. -44 H. pectoralis FOERST. 3 3 3Nest in Schilfgallen H. pfankuchi (ALFK.) 2 2 2 Schilfgebiete H. pictipes NYL. 3 3 3 H. punctulatissimus SM. 3 n 3auf Allium H. tyrolensis (FOERST.) 3-3 H. variegatus (F.) 0 3 3

Fant. Andrenidae Andrena aeneiventris MOR. -11 A. agilissima (SCOP.) 2 2 2 auf Cruciferae A. alfkenella PERK. 0-0 A. anthrisci BLUE. 2-2 A. apicata SM. 3 3 3Sandbewohner A. argentata SM. 0 1 1 Sandbewohner A. barbilabris (K.) 3 3 3Sandbewohner A. bimaculata (K.) 3 3 3Sandbewohner A. bucephala STEPH. 3 3 3Magerrasen A. carbonaria (L.) 022 A. chrysopus PER. - 3 3auf Asparagus A. cineraria (L.) 333 A. ciarkella (K.) 3 3 3Magerrasen A. combinata (CHR.) 333 A. congruens SCHM. 233 A. curvungula THS. 1 3 2auf Campanula A. decipiens SCHCK. 0 0 0 A. denticulata (K.) 4 2 2auf Asteraceae A. distinguenda SCHCK. - 0 0früher Kt. Genf A. eximia SM. 000 A. ferox SM. 033 A. florea F. 3 3 3auf Bryonia A. floricola EV. 033 A. fulvida SCHCK. 4-4 A. fuscipes (K.) 0 0 0 Sandbewohner, auf Calluna A. fuscosa ERICH. - 1 1 Nahrungsmangel Rote Liste der Bienen

N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Andrena gelriae VECHT. 3 n 3 Magerrasen A. hattorfiana (F.) 2 n 3 auf Dipsacaceae A. hypopolia SCHM. 000 A. hystrix SCHM. -00 A. incisa EV. -00 A, labialis (K.) 011 A. lathyri ALFK. 3 3 3 auf Vicia + Lathyrus A. lepida SCHCK. 0 0 0 A. limata SM 0 0 0 A. marginata F. 0 2 2 auf Skabiosa, Trockenwiesen A. mitis SCHM. 3 3 3 Sandbewohner A. nana (K.) 333 A. nigroolivacea DOURS. 4 - 4Magerrasen A. niveata FR. 2 2 2 auf Cruciferae A. nuptialis PER. -44 A. nycthemera IMH. 0 0 0Sandbewohner, auf Salix A. pallitarsis PER. - 2 2 auf Apiaceae A. pandellei PER. 2 2 2 auf Campanula A. parviceps KR. - 0 0Sandbewohner A. pauxilla STOECK. 0 0 0 A. polita SM. 033 A. potentillae PZ. 1 0 1 auf Potentilla, Trockenwiesen A. praecox (SCOP.) 3 3 3 Sandbewohner A. pusilla PER. 0 - 0 A. rosae PZ. 2 2 2 auf Apiaceae A. rufula SCHM. 0 2 2 A. rugulosa STOECK. 4-4 A. schencki MOR. 1 0 1 Magerrasen A. sericata IMH. 1 - 1 Magerrasen A. suerinensis FR. 4-4 A. synadelpha PER. 1 - 1 Magerrasen A. thoracica (F.) 0 3 3 A. tscheki MOR. - 0 0Mte Generoso, auf Cruciferae A. varians (ROSSI.) 444 A. viridescens VIER. 3 3 3 auf Veronica, Magerrasen Melitturga clavicornis (LATR.) 022 Panurgus calcaratus (SCOP.) 2 n 3 Magerrasen P. dentipes LATR. 2 3 3 auf Asteraceae

Farn. Halietidae Dufourea vulgaris (SCHCK.) 0 n 3 auf Asteraceae Halictus carinthiacus BLUE. 4-4 H. confusus perkinsi BLUE. 2 2 2 Sandbewohner H. kessleri BRA. - 4 4Rhoneufer H. quadricinctus (F.) 133 H. scabiosae (ROSSI.) In3 H. seladonius (F.) 0 4 4 H. sexcinctus (F.) 2 n 3 Sandbewohner H. smaragdulus VACH. In3 H. subauratus (ROSSI.) 2n3 H. tectus RAD. - 0 0 . früher Kt. Wallis Lasioglossum albocinctum (LUC.) -22 L. brevicorne (SCHCK.) -33 L. breviventre (SCHCK.) 444 L. buccale (PER.) -44 L. convexiusculum (SCHCK.) 0 3 3 Magerrasen L. costulatum (KR.) 0 3 3 L. discum (SM.) -22 40 Rote Liste der Bienen

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Lasioglossum elegans (LEP.) -44 L. glabriusculum (MOR.) 33 3Magerrasen, Sand L. griseolum (MOR.) 1 3 3Magerrasen L. interruptum (PZ.) 333 L. laeve (K.) 0 4 4 L. laevidorsum prisneriellum (WA.) - 4 4Trockenrasen L. lativentre (SCHCK.) 333 L. limbellum (MOR.) 23 3Magerrasen, Sand , L. lineare (SCHCK.) 3 33 L. lissonotum (NOS.) 44 4Magerrasen, xerotherm L. majus (NYL.) 23 3Magerrasen, Sand L. marginatum (BR.) 133 L. marginellum (SCHCK.) -00 L. minutulum (SCHCK.) 33 3 L. nigripes (LEP.) 3 n 3Trockenrasen L. pallens (BR.) 3 3 3Trockenrasen, Waldränder L. parvulum (SCHCK.) 333 L. pauperatum (BR.) 1 - 1 Trockenrasen, Sand L. peregrinum (BL.) 1 0 1 früher Kt. Tessin L. puncticolle (MOR.) 22 2Magerrasen, Sand L. pygmaeum (SCHCK.) 2- 2Sandbewohner L. quadrinotatulum (SCHCK.) - 0 0früher Kt. Genf L. quadrinotatum (K.) 10 1 L. quarisignatum (SCHCK.) - 0 0früher Kt. Genf L. sexmaculatum (SCHCK.) - 0 0früher Engadin L. sexnotatum (K.) 022 L. sexstrigatum (SCHCK.) 3 3 3Sandbewohner L. sphecodimorphum (VACH.) - 0 0früher Kt. Genf L. subfasciatum (IMH.) 033 L. subhirtum (LEP.) -00 L. tarsatum (SCHCK.) - 0 0Sandbewohner L. tricinctum (SCHCK.) 3n3 L. xanthopus (K.) 2n3 Pseudapis diversipes LATR. -33 Rophites algirus PER. 233 R. quinquespinosus SPIN. 101 Rhophitoides canus (EV.) 011 Sphecodes albilabris (F.) 33 3Rückgang des Wirtes S. alternatus SM. -00 S. cristatus HAG. 10 1 S. dusmeti BLUE. -44 S. majalis PER. 4- 4~ S. pellucidus SM. 33 3in Sandgebieten S. pseudofasciatus BLUE. 233 S. reticulatus THS. 03 3in Sandgebieten S. rubicundus HAG. 0-0 S. ruficrus (ERICH.) 222 S. scabricollis WESM. 44 4 S. schencki HAG. 23 3 S. spinulosus HAG. -44 Systropha curvicornis (SCOP.) - 1 1 auf Convolvulus S. planidens GIR. 0- 0auf Convolvulus

Farn. Melittidae Dasypoda argentata (PZ.) - 2 2auf Skabiosa D. hirtipes (F.) 23 3Sandbewohner, auf Asteraceae Melitta nigricans ALFK. 2 2 2auf Lythrum 1 3 3auf Odontites M. tricincta K. 41 Rote Liste der Bienen

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Farn. Megachilidae Anthidium caturigense GIR. - 3 3 A. cingulatum LATR. 000 A. interruptum F. -11 A. laterale LATR. - 2 2 A. lituratum PZ. 2 n 3 auf Asteraceae A. loti PERR. - 0 0 früher Kt. Tessin A. punctatum LATR. 3 n 3 A. septemdentatum LATR. -22 A. septemspinosum LEP. 021 Chelostoma emarginatum NYL. 0 3 3 C. foveolatum (MOR.) - 0 0 früher Kt. Genf Coelioxys afra LEP. 033 C. conoidea (ILL.) 133 C. emarginata FOERST. - 0 0 früher Kt. Genf C. inermis (K.) 3 0 3 C. lanceolata NYL. 4 4 4 C. rufescens LEP. 2n3 Dioxys cincta JUR. 0 2 2 Rückgang des Wirtes Heriades crenulatus NYL. In3

Lithurgus chrysurus FONSC. J- 2 2 Megachile apicalis SPIN. - 0 0 M. dorsalis PER. -00 M. flabellipes PER. -44 M. genalis MOR. -00 M. lagopoda (L.) 041 M. ligniseca (K.) 3 3 3 M. maritima (K.) 2n3 M. parietina (FOUR.) 133 M. pilidens ALFK. 3 n 3 M. rotundata (F.) 143 Osmia acuticornis DUF. -33 0. anthocopoides (SCHCK.) 2 n 3 auf Echiurri 0. brevicornis (F.) 3 3 3 auf Cruciferae 0. fulviventris (PZ.) , 3n3 0. gallarum SPIN. In3 0.latreillei SPIN. - 0 0 früher Kt. Genf 0. lepeletieri PER 0 3 3 auf Echium 0. Iigurica MOR - 0 0 früher Kt. Genf 0. mucida (DOURS.) -00 0. papaveris (LATR.) - 0 0 früher um Genfersee 0. pilicornis SM. 3 3 3 Mangel an Totholz 0. rufohirta LATR. 3 n 3 Trockenrasen 0. scutellaris MOR. - 4 4 0. submicans MOR. 3n3 0. tridentata DUF. 1 3 3 Ruderalstellen 0. uncinata GERST. 3 3 3 Mangel an Totholz 0. versicolor LATR. 101 Stelis annulata (LEP.) - 0 0 Rückgang des Wirtes S. nasuta (LATR.) - 3 3 Rückgang des Wirtes

Farn. Anthophoridae Ammobates punctatus (F.) - 1 1 Rückgang des Wirtes Anthophora aestivalis (PZ.) 3n3 A. biciliata LEP. -44 A. bimaculata (PZ.) - 2 2 Sandbewohner A. crinipes SM. 033 A. fulvitarsis BR. 000 Rote Liste der Bienen

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Aanthophora garrula (ROSSI.) -22 A. nigrocincta LEP. - 0 0früher Kt. Genf A. plagiata (ILL.) 2n3 A. pubescens (F.) 132 A. quadrifasciata (VILL.) 000 A. retusa (L.) 000 Ceratina callosa (F.) 033 Epeolus cruciger (PZ.) - 3 3 E. tristis SM. - 0 0früher Kt. Wallis E. variegatus (L.) -33 Eucera interrupta BAER 1 3 3auf Fabaceae Melecta luctuosa (SCOP.) 2 3 3Rückgang des Wirtes Nomada alboguttata H.S. 3 3 3Rückgang des Wirtes N. argentata H.S. 0 2. 2Rückgang des Wirtes N. armata H.S. 2 3 3Rückgang des Wirtes N. atroscutellaris STR. 3 3 3Rückgang des Wirtes N. basalis H.S. - 0 0 N. blepharipes SCHM. -00 N. braunsiana SCHM. - 3 3 N. carnifex MOCS. - 4 4 N. chrysopyga MOR. - 0 0früher Kt. Wallis N. confinis SCHM. -00 N. connectens PER. -00 N. discrepans SCHM. - 0 0früher Kt. Genf N. distinguenda MOR. 022 N. errans LEP. 20 2 N. femoralis MOR. 133 N. ferruginata (L.) 10 1 N. flavopicta (K.) 3 3 3 N. furva PZ. 0 2 2 N. fuscicornis NYL. -44 N. guttulata SCHCK. 233 N. hirtipes PER. 303 N. kohli SCHM. - 0 0Rückgang des Wirtes N. lathburiana (K.) 333 N. leucophthalma (K.) 333 N. melathoracica IMH. 2 2 2 N. mutabilis MOR. -44 N. mutica MOR. 11 1 N. nobilis H.S. -44 N. obscura ZETT. 4 4 4 N. obtusifrons NYL. -00 N. opaca ALFK. -44 N. panurgina MOR. - 0 0früher Kt. Genf N. pleurosticta H.S. -00 N. rhenana MOR. 000 N. roberjeotiana PZ. 0 n 3 N. rufipes F. 033 N. stigma F. 011 N. tridentirostris DOURS. -11 N. zonata PZ.- 033 Pasites maculatus JUR. - 2 2Rückgang des Wirtes Tetralonia alticincta (LEP.) - 0 0früher Tessin, auf Asteraceae T. dentata KL. - 3 3auf Asteraceae T. hungarica FR. -11 T. macroglossa (ILL.) 0 0 0auf Malvaceae T. salicariae (LEP.) - 3 3auf Lythrum T. scabiosae MOCS. -00 43 Rote Liste der Bienen

Artname Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Thyreus histrionicus (ILL.) T. orbatus LEP. T. ramosus LEP. T. truncatus (PER.) Xylocopa iris (CHR.) Ruderalstellen X. valga GERST. Mangel an Totholz X. violacea (L.) Mangel an Totholz

Farn. Apidae Bombus argillaceus (SCOP.) B. confusus SCHCK. B. distinguendus MOR. B. humilis (ILL.) B. mesomelas GERST. B. muscorum (L.) B. pomorum (PZ.) B. ruderatus (F.) B. subterraneus (L.) B. sylvarum (L.) B. veteranus (F.) Rote Liste der gefährdeten Ameisen der Schweiz

D. Agosti und D. Cherix

Die Ameisenfauna der Schweiz umfasst 132 Arten. chanische Störungen (Holzfällerarbeiten, Motor- Das entspricht etwa einem Viertel aller in Europa mäher etc.). Alle Arten reagieren sehr empfind- vorkommenden Ameisenarten. Da die Schweiz am lich auf Veränderungen ihres Biotopes (Verbu- Nordrand des mediterranen Beckens liegt, treten schung, lntensivierung der Nutzung etc.). in der Südschweiz, im Wallis und entlang des Rhei- Umweltveränderungen wirken sich aber nicht nes (unterhalb des Bodensees) lokal auch medi- nur direkt durch den Verlust des Lebensraums terrane Arten auf. Diese Arten sind zwar bei uns re- aus, sondern auch indirekt durch Veränderung lativ selten, tragen aber dennoch zur Artenvielfalt des Nahrungsangebotes. Ameisen ernähren sich bei. Ausserdem verdienen diese Arten Beachtung, in erster Linie von Insekten und deren zucker- weil sie oft Indikatoren für xerotherme, magere hakigen Ausscheidungen sowie von Nektar. Standorte sind, welche allgemein als gefährdet - Über 30 % der einheimischen Ameisenarten sind gelten. Über die Biologie und Biotopansprüche der sozialparasitische Arten, die auf eine grosse einheimischen Ameisen ist bis heute recht wenig Wirtspopulation angewiesen sind. Diese Gruppe bekannt. Dies verunmöglicht im Moment eine zu- von Ameisen verdient wegen dieser Abhängig- verlässige Einschätzung der Gefährdungssituation keit besondere Beachtung. der einzelnen Arten. - Eigenartigerweise treten die verschiedenen Die Ameisen der Schweiz können mit Hilfe der Ar- sozialparasitischen Ameiseharten meist zusam- beiten von AGOSTI und COLLINGWOOD (19871, men und in kleinen, lokal sehr begrenzten Popu- COLLINGWOOD (1979) und KUTTER (1977) be- lationen auf. stimmt werden. Referenzsammlungen schweizeri- - Die auffälligen hügelbauenden Waldameisen scher Ameisen befinden sich am Entomologischen sind heute dank ihrer Unterschutzstellung nicht Institut der ETH Zürich, im Musee dlHistoire Natu- mehr direkt gefährdet, solange die Schutzmass- relle in Genf und im Musee de Zoologie in Lau- nahmen auch eingehalten werden. sanne (umfassendste Sammlung). Die Gefährdung der Ameisen betriffi weniger das Folgende Aspekte'sollten bei der Beurteilung der Einzelindividuum, sondern ist eine Folge der Ver- Gefährdungssituation berücksichtigt werden: änderung und Zerstörung ihrer Lebensräume. -Alle einheimischen Ameisen bilden Staaten, die Dafür verantwortlich ist in erster Linie der Trend über mehrere Jahre fortbestehen können. Die zur lntensivierung der Landwirtschaft und der ho- Nester werden vorwiegend im extensiv bewirt- he Ausnutzungsgrad einer jeden Fläche (z.B. durch schafteten Grünland,an Waldrändern und in lich- Melioration und Zonenplanung). Damit eine viel- ten Wäldern gebaut. Da die Nester standort- fäitige Ameisenfauna erhalten bleiben kann, müs- gebunden sind, reagieren Ameisen sehr emp- sen nicht nur seltene Biotoptypen geschützt wer- findlich auf Störungen. Arten, die zum Nestbau den, sondern auch ein breites Angebot an extensiv bereits vorhandene Strukturen (Steinplatten, genutzten Flächen, wie Schuttplätze, Kiesgruben, Lesesteinhaufen, morsche Äste etc.) ausnutzen, Steinbrüche, Schafweiden oder alte Rebberge vor- sind vor allem durch Verlust der Neststrukturen handen sein. betroffen (Beseitigung der Lesesteinhaufen, Ski- Von den 132 in der Schweiz heimischen Amei- pistenplanierung etc.). Dagegen sind Arten, die senarten sind 46 (35%) gefährdet (Kat. 0-3). ihre Nester selber bauen, sehr anfällig auf me- ABK~RZUNGEN: [pol: obligatorischer Sozialparasit [ptl: temporärer Sozialparasit [U]: Verbreitung unbekannt Ir]: am Rande des Verbreitungsgebietes [XI: xenobiont

Rote Liste der Ameisen

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp 0. HYMENOPTERA (HAUTFL&LER) SuperFam. Formicoidea (AMEISEN) Fam. Formicidae U.Fam. Ponerinae Hypoponera eduardi (Forel) - 4 4 [rl

U.Fam. Myrmieinae Anergates atratulus (Schenk) 3 3 3 Wiesen und Weiden, [pol Aphaenogaster gibbosa (Latreille) - 4 4 Strassenränder, Ir] A. italica Santschi - 4 4 Strassenränder, [rl A. subterranea (Latreille) 3 n 3 Flaumeichenwälder Chalepoxenus muellerianus (Finzi) - 2 2 Eichenwälder, [pol Epimyrma ravouxi Andre 2 2 2 offene Stellen, [pol E. stumperi Kutter 2 - 2 offene Stellen, [pol Formicoxenus nitidulus (Nylander) 3 3 3 in Waldameisennestern, [X] Harpagoxenus sublaevis (Nylander) 3 3 3 offene Stellen, [pol Leptothorax buschingeri Kutter 2 - 2 [PO] L. corticalis (Schenk) 4 4 4 Eichenwälder, [U] L. flavicornis Emery - 4 4 [rl L. goesswaldi Kutter 2 - 2 [pol L. interruptus Schenk 2 n 3 Trockenrasen L. kutteri Buschinger 2 - 2 [PO] L. luteus Forel - 4 4 11-1 L. nadigi Kutter 2 2 2 Trockengebüsch, [U] L. parvulus (Schenk) 2 n 3 Trockenrasen L. recedens Nylander - 4 4 Trockenwälder, Ir1

Messor structor (Latreille) - 1 1 Strassenrand, [rl ' Myrmica bibikoffi Kutter - 4 4 unbekannte Chorologie M. gallienii Bondroit 3 3 3 Kleinseggenried, [U] M. hellenica Forel 2 - 2 Sandbänke, [U] M. myrmicoxena Forel 4 - 4 [U] M. specioides Bondroit 3 3 3 Moor, Kleinseggenried, [U] M. vandeli Bondroit 3 3 3 [U] M. winterae (Kutter) 2 - 2 [pol Stenamma petiolata Emery - 4 4 [r, U] S. striatula Emery - 4 4 Ir, U] Strongylognathus alpinus Wheeler 2 - 2 Weiden, Wiesen, [pol S. huberi Forel 2 2 2 Weiden, Wiesen, [pol S. testaceus (Schenk) 3 3 3 Weiden, Wiesen, [pol Teleutomyrmex schneideri Kutter 0 - 0 [PO]

U.Fam. Dolichoderinae Bothriomyrmex spp. - 4 4 offene Stellen, [rl Liometopum microcephalum (Panzer) 0 4 2 Obstbäume, Eichenwald

U.Fam. Formicinae Camponotus aethiops (Latreille) 0 n 3 offene Stellen, [rl C. fallax (Nylander) 3 3 3 Laubbäume C. piceus (Leach) 0 n 3 offene Stellen, [rl C. universitatis Forel - 1 1 Eichen-, Kastanienwälder, [pol C. Vagus Scopoli 2 3 3 offene Stellen, [rl Rote Liste der Ameisen

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Formica bruni Kutter 0 1 1 Magerwiesen, [ptl F. exsecta Nylander 2 2 2 Magerwiesen, Waldränder, [ptl F. foreli Bondroit 3 3 3 Magerwiesen, [ptl F. forsslundi Lohmander 1 - 1 Moore, Molinietum, [ptl F. gagates Latreille - 4 4 Kastanienwälder, Ir1 F. goesswaldi Kutter - 1 1 Magerwiesen, [ptl F. naefi Kutter - 0 0 Magerwiesen, iptl F. polyctena Förster 4 4 4 Wälder, [ptl F. pratensis Retzius 3 3 3 Magerwiesen, Waldränder, [ptl F. pressilabris Nylander 3 3 3 Magerwiesen, Iptl F. rufa L. 4 4 4 Wälder, [ptl F. sanguinea Latreille 3 n 3 offene Stellen, [ptl F. transkaukasica Nassonov 2 - 2 Kleinseggenrieder F. truncorum Fabricius 2 3 3 offene Stellen F. uralensis Ruzsky 0 - 0 Moore Lasius affinis (Schenk) 2 2 2 Laubbäume L. bicornis (Förster) 3 3 3 [U] L. carniolicus Mayr 2 2 2 lichte Wälder, Iptl Plagiolepis pygmaea (Latreille) 4 n 4 offene Stellen, [rl P. vindobonensis Lomnicki 4 n 4 offene Stellen, [rl P. xene Stärke - 2 2 offene Stellen, [pol Polyergus rufescens (Latreille) 2 3 3 offene Stellen, [pol

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L Rote Liste der gefährdeten Tagfa der Schweiz*

Y. Gonseth

Seit Ende des letzten Jahrhunderts wurden in der - Vergrösserung der Weinanbauflächen auf Ko- Schweiz 206Tagfalterarten (Papilionoidea und He- sten der Trockenrasen sperioidea) registriert. Unter den Funden sind so- - Systematische Wiederbewaldung von Lichtun- wohl einheimische Arten, als auch Irrgäste und gen und nicht mehr genutzten Landwirtschafts- regelmässig oder sporadisch auftretende Wan- flächen derarten. Aufgrund der zur Zeit zur Verfügung ste- -Entfernen des Unterholzes im Walde und Erset- henden Informationen konnten die Funde folgen- zen der standortgemässen Laubbaumarten dermassen eingeteilt werden: 195 einheimische durch Nedelholzarten Arten, 8 zufällig auftretende und 3 Wanderarten. -Zerstörung des Strauchgürtels von Waldrän- Gelegentlich vorkommende Gäste: Anthocharis dern, Baumgruppen und Hecken euphenoides (Staudinger), Coenonympha dorus (Esper), Euchloecrameri(Butler), Gonepteryxcleo- Bei der Einschätzung des Gefährdungsgrades der patra (L.), Lycaena dispar (Haworth), Mellicta bri- Arten der Nord- und Ostschweizwurde auf eine ge- tomartis (Assmann), Polygonia egea (Cramer), naue Abstufung verzichtet. Daher haben die mei- Zerynthia polyxena (D. & Schiff). sten Arten der Kategorien 1 und 2 (nationale Ab- Wanderarten: Lampides boeticus (L.,) Pandoriana stufung) in den Kolonnen N und S denselben Wert pandora (D. & Schiff.), Syntharucus pirithous (L.). und der Grossteil der im Jura und Mittelland ge- schützten Arten hat die Ziffer 3. Die Raupen der meisten Tagfalterarten sind Pflan- zenfresser. Die einen ernähren sich von den Blät- Die vorliegende Rote Liste wurde auf der Basis ei- tern ihrer Wirtspflanze(n), andere von den ner imVerbreitungsatlas der Tagfalter der Schweiz proteinreicheren Blütenteilen. Die meisten Arten (GONSETH 1987) veröffentlichten Liste erstellt, die können mehrere verschiedene (meist verwandte) ihrerseits auf mehr als65'000 Funddaten und Infor- Pflanzenarten als Nahrungsquelle nutzen. Einige mationen aus dem Buch «Die Tagfalter und ihre sind jedoch sehr wählerisch oder gar an eine ein- Lebensräume in der Schweiz)) (SBN 1987) basiert. zige Pflanzenart gebunden. So sind beispielsweise Keine der aufgelisteten Arten' ist bisher in der die Raupen der Gattung Maculinea (Lycaenidael in Schweiz mit Sicherheit ganz verschwunden. Heu- den ersten Larvenstadien herbivor, leben aber von te sind jedoch zahlreiche Arten gefährdet: von 192 der dritten Larvalhäutung an carnivor. Die Ver- Arten, deren Gefährdungsgrad mit ziemlicher Si- puppung findet bei einigen Arten im oder unmit- cherheit bestimmt werden kann, sind 12 (6%) vom telbar auf dem Boden statt, in den meisten Fällen Aussterben bedroht (Kat. I), 49 (26%) stark gefähr- jedoch in der Vegetationsschicht. Die meisten det (Kat. 2). 10 (5%) sind sehr selten und demzu- adulten Tagfalter ernähren sich von Nektar. Einige folge potentiell gefährdet (Kat. 4a) und 39 (20%) benötigen jedoch stickstoffreichere Substanzen, (Kat. 3) sind in einem grossen Teil ihres ursprüng- wie Exkremente, Säfte von verfaulenden Früchten, lichen Verbreitungsgebietes gefährdet (Jura und Wundsaft von Bäumen oder Honigtau. Mittelland zusammengerechnet).

Zahlreiche Tagfalterarten sind sehr eng an Land- schaftsstrukturen gebunden, die durch die traditio- nelle Land- und Forstwirtskhaft geprägt wurden: Streuwiesen, magere Heuwiesen, extensive Wei- den, Waldlichtungen und lichte Laubwälder. Ein- zelne spezialisierte Arten sind auf spezielle Habi- tate wie Flach- und Hochmoore, alpine Rasen, felsige Steilhänge, Schutt oder Gletschermoränen angewiesen. Die hauptsächliche Gefährdung der Tagfalterfauna der Schweiz steht in direktem Zu- sammenhang mit den Ansprüchen der einzelnen Arten. Während die in höheren Lagen vorkom- menden Tagfalter vom Einfluss des Menschen bis heute noch weniger stark betroffen sind, leidet ein Grossteil der Fauna der mittleren und tieferen La- gen sehr stark unter der Intensivierung der Land- und Forstwirtschaft. Die hauptsächlichen Gefähr- dungsursachen sind: - Nutzungsänderung und Verbrachung von Streu- wiesen - Abnahme der Hochstamm-Obstkulturon - Systematische Düngung von Mähwiesen und Weiden "Eine erste Version der Roten Liste der Tagfalter ' - Drainage undloder Nutzung von Mooren und der Schweiz von Y. GONSETH 1987 wurde in der anderen Feuchtgebieten Documenta Faunistica Helvetiae veröffentlicht. Rote Liste der Tagfalter

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp 0. LEPIDOPTERA (SCHMETTERLINGE) SuperFarn. Uesperioidea Farn. Hesperiidae (Dickkopffalter) Carcharodus alceae (Esperl 111 C. boeticus (Rarnbur) -11 C. flocciferus Zeller 222 C. lavatherae (Esperl 111 Heteropterus morpheus Pallas -22 Pyrgus alveus (Huebner) 3 n 3 Rückgang irn Jura / Mittelland P. armoricanus Oberthuer 122 P. cirsii (Rambur) 2 - 2 P. fritillarius Poda 1 n 3 starker Rückgang im JuraJ Mittelland P. malvae Linnaeus 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland P. onopordi (Rambur) 1 2 2 im Mittelland und Jura verschwunden? P. serratulae (Rambur) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland P. warrenensis (Verity) - 4a 4a Thymelicus acteon Rotternburg 222

SuperFarn. PAPiLlONlOlDEA Farn. Papilionidae (Ritter) lphiclides podalirius (Linnaeus) 222 Parnassius apollo (Linnaeus) 3 n 3 Rückgang im 4ura / Mittelland P. rnnemosyne (Linnaeus) 0 2 2 im Jura (SH) verschwunden?

Farn. Pieridae (Wisslinge) Aporia crataegi (Linnaeus) 3 n 3 Rückgang irn Jura / Mittelland Colias palaeno ('Linnaeus) 3n3 Pieris bryoniae (Huebner) 3 n 3 irn Jura selten P. mannii (Mayer) -22 Pontia daplidice (Linnaeus) - 2 2 gelegentlich als Wanderart nördlich der Alpen

Farn. Nyrnphalidael Warn. Nymphalinae (Edelfalter) Apatura ilia (D. & Schiff.) 222 A. iris (Linnaeus) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland Boloria aquilonaris (Stichel) 222 Brenthis daphne (D. & Schiff.) 222 B. ino (Rottemburg) 3 n 3 Rückgang irn JuraIMittelland Clossiana dia (Linnaeus) 222 C. selene (D. & Schiff.) 3 n 3 Rückgang irn Jura / Mittelland C. thore (Huebner) -22 C. titania (Esper) 3 n 3 irn Jura selten Eurodryas aurinia (Linnaeus) 222 Fabriciana adippe (D. & Schiff.) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland F. niobe (Linnaeus) 3 n 3 Rückgang irn Jura / Mittelland Hypodryas intermedia (Menetries) - 4a 4a Lirnenitis populi (Linnaeus) 222 L. reducta Staudinger 122 Melitaea cinxia (Linnaeus) 222 M. diamina (Lang) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland M. didyma (Esper) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland M. phoebe (D. & Schiff.) 1 2 2 im Jura und Mittelland verschwunden? Mellicta asteria (Freyer) - 4a 4a östliche Art, v.a. Graubünden M. athalia (Rottemburg)) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland M. aurelia (Nickerl) 222 M. deione (Geyer) -22 M. parthenoides (Keferstein) 222 Rote Liste der Tagfalter

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Nymphalis antiopa (Linnaeus) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland N. polychloros (Linnaeus) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland

Farn. Satyridae (Satyrinae) (Augenfalter) Arethusana arethusa (D. & Schiff.) 111 Brintesia circe (Fabricius) 222 Chazara briseis (Linnaeus) 111 Coenonympha arcania (Linnaeus) 3 4b 4b C. darwiniana Staud. - 4b 4b C. glycerion ((Borkh.) 222 C. her0 (Linnaeus) 1-1 C. oedippus (F.) 1 0 1 einziger Standort im Tl zerstört C. tullia (Mueller.) 222 Erebia aethiops (Esper) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland E. christi (Raetzer) - 4a 4a E. flavofasciata (Heyne) - 49 4a E. meolans (de Prunner) 3 n 3 im Jura selten E.nivalis Lork. & de Lesse 4a - 4a 1 oder 2 Standorte (nördlich der Alpen) E. oeme (Huebner) 3 n 3 im Jura sehr selten (westlicher Teil) E. pronoe (Esper) 3 n 3 im Jura sehr selten (westlicher Teil) E. styx (Freyer) - 4a 4a E. sudetica (Staudinger) 4a - 4a 1 oder 2 Standorte (nördlich der Alpen) E. triaria (de Prunner) - 2 2 Hipparchia alcyone (D. & Schiff.) 222 H. fagi (Scopoli) 222 H. semele (Linnaeus) 222 H. statilinus (Hufnagel) 022 Hyponephele lycaon (Kuehn) On3 Lasiommata petropolitana (F.) 3 n 3 im Jura sehr selten Lopinga achine (Scopoli) 222 Minois dryas (Scopoli) 222 Pyronia tithonus (Linnaeus) 222

Farn. Libytheidael SFarn Libytheinae (Schnauzenfalter) Libythea celtis (Laicharting) - 4a

Farn. bycaenidae (Bläulinge) Agrodiaetus damon (D. & Schiff.) 3 n 3 im Jura äusserst selten Aricia agestis (D. & Schiff.) 3 4b 3 im'Süden taxonomisches Problem Callophrys rubi (Linnaeus) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland Cupido minimus (Fuesslin) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland C. osiris (Meigen) 1 2 2 im Mittelland und Jura verschwunden? Eumedonia eumedon (Esperl 3 n 3 im Jura sehr selten Everes alcetas (Hoffmannsegg) - 2 2 E. argiades (Pallas) 111 Fixsenia pruni (Linnaeus) 111 Glaupsyche alexis (Poda) 222 Hamearis lucina (Linnaeus) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland lolana iolas (Ochsenheimer) -11 Lycaeides argyrognomon (Bergstr.) 111 L. idas (Linnaeus) 3 n 3 starker Rückgang im Jura / Mittelland Lycaena alciphron (Rottemburg) - 2 2 L. helle (D. &Schiff.) 2 2 2 im SüdennurVD und VS L. virgaureae (Linnaeus) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland Lysandra coridon (Poda) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland Maculinea alcon (D. & Schiff.) 1 1 1 Vorkommen südlich der Alpen fraglich M. arion (Linnaeus) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland Rote Liste der Tagfalter

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Maculinea nausithous (Bergstr.) 222 M. rebeli (Hirschke) 22 2 M. teleius (Bergstr.) 222 Meleageria daphnis (D. & Schiff.) -22 Plebejides pylaon (Fischer) -22 Plebejus argus (Linnaeus) 3 n 3 starker Rückgang im Jura / Mittelland Plebicula amanda ESchneider) - 4b 4b breitet sich in gewissen Regionen aus P. dorylas (D. & Schiff.) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland P. escheri (Huebner) -22 P. thersites (Cantener) 3 n 3 Rückgang im Jura / Mittelland Pseudoaricia nicias (Meigen) - 4a 4a Pseudophilotes baton (Bergstr.) 1 n 3 im Jura und Mittelland verschwunden? Satyrium acaciae (Fabricius) 222 S. ilicis (Esperi 222 S. spini (D. & Schiff.) 222 Scolitantides orion (Pallas) 22 2ein einziger Standortnördlich der Alpen

4 Rote Liste der gefährdeten Schnaken der Schweiz

C. Dufour

In der Schweiz wurden bisher 151 Schnakenarten richten, insbesondere wenn sie junge Pflanzen gefunden. Die Schnaken (Familie Tipulidae) gehö- oder Sämlinge befallen. ren zur Ordnung der Zweiflügler (Diptera) und zur Die wichtigsten Habitate, in denen bedrohte Arten Unterordnung der Mücken (Nematoceral. Sie sind leben, sind (in absteigender Reihenfolge): Bäche, im allgemeinen recht gross (Abdomen bis zu 60 Flüsse, Flussufer (I5 Arten); Flachmoore, Gräben, mm, Flügel bis zu 40 mm). Schnaken sind an ihrem feuchte Wälder (14Arten);warme trockene Wälder charakteristischen Flügelgeäder, den sehr langen, (10 Arten); Totholz (6 holzfressende Arten); Torf- feingliedrigen Beinen, den Maxillarpalpen mit dem moore, Hochmoore (5 Arten); alpine Schutthalden verlängerten dritten Segment und den 13 Anten- (4 Arten); gemässigte Laubwälder (3 Arten); subal- nensegmenten leicht zu erkennen. pine Wälder (3 Arten); Trockenrasen und trockene Folgendes spricht für die Berücksichtigung der Magerwiesen (3 Arten). Bemerkenswert ist der ho- Schnaken in der Roten Liste: Über ihre vielfältigen he Stellenwert, den feuchte Standorte mit flies- Biotopansprüche und ihre Eignung als Bio- sendem oder stehendem Wasser und Torfmoore indikatoren ist ziemlich viel bekannt. Schnaken einnehmen. Auch trockene, wärmeliebende WäI- werden mit Malaisefallen und Leuchtfallen regel- der beherbergen einige sehr seltene Arten. Unter mässig gefangen. Ihre Verbreitung ist daher im ge- den holzfressenden Schnakenarten der Unterfa- samtschweizerischen Raum relativ gut untersucht milie der Ctenophorinae sind nur Tanyptera atrata worden. (L.) und Ctenophoraornata(Meigen)nicht bedroht. Bei Untersuchungen über Schnaken treten aber Es gibt unter den bedrohten Arten auch drei Arten, häufig auch einige Schwierigkeiten auf: Die Be- die - entgegen den Erwartungen für diese stimmung der Arten ist schwierig, da es keinen ak- Insektengruppe- auf warmen Trockenwiesen vor- tuellen umfassenden Schlüssel gibt und nur sehr kommen (Trockenrasen oder mit Büschen durch- - wenig Spezialisten diese Tiergruppe bearbeiten. setzte Magerwiesen). Dazu kommt, dass seltenere Arten neben den vie- Die Rote Liste der gefährdeten Schnaken der len häufigen oftmals übersehen werden. Zudem Schweiz basiert auf den Daten eines im Laufe der existieren kaum Untersuchungen aus früheren letzten 15 Jahre erhobenen Inventars (DUFOUR Jahren, mit denen allfällige Veränderungen der 1986). Heute beinhaltet dieses Inventar 9'572 Erhe- Verbreitung nachgewiesen werden könnten. bungen über 41'260 Individuen, verteilt auf 151 Ar- Schnakenlarven leben nur selten im Wasser. Weit- ten. Die Rote Liste umfasst neu 67 Arten: 2 vermut- aus häufiger sind sie in Gewässernähe zu finden, lich ausgestorbene (nicht mehr gesammelt seit beispielsweise an Bachufern, in Mooren und an 19401, 18 vom Aussterben bedrohte, 11 stark ge- anderen feuchten Standorten. Sie kommen aber fährdete, 15 gefährdete und 21 potentiell gefähr- auch an trockeneren Stellen vor, zum Beispiel auf dete Arten, welche in kleinen Popylationen am Weiden, Trockenrasen, auf sandigen Böden, in der Rande ihres Verbreitungsgebietec vorkommen. Laubstreu des Waldbodens, in verrottendem und Von den 151 in der Schweiz registrierten manchmal sogar in noch stehendem Laubholz. Ei- Schnakenarten sind 46 (30%) gefährdet (Kat. 0-3). nige Arten können Schaden an Ackerkulturen an- ABK~RZUNGEN: N, S, 0, W: Regionen der Schweiz, von Arten am Rande ihres Verbreitungsgebietes bewohnt e: endemische Arten r: isolierte Restpopulationen +: weite Verbreitung in der Schweiz

Rote Liste der Schnaken

Artname CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp 0. DIPTERA (ZWEIFLÜGLER) Farn. Tipulidae (Schnaken) Ctenophora festiva Meigen 1 Totholz (+) C. flaveolata (Fabricius) 2 Totholz (+) C. guttata Meigen 1 Totholz (+) C. pectinicornis (Linnaeus) 3 Totholz (+) Dictenidia bimaculata (Linnaeus) 2 Totholz (+) Dolichopeza albipes (Strom) 3 Torfstiche, Bäche (+I D. nitida Mik 1 Bäche (r) Nephrotoma austriaca (Mannheims & Theowald) 3 Uferwald, Hochstaudenfluren (+I N. croceiventris lindneri (Mannheims) 3 Bach- und Teichufer (+) N. euchroma (Mik) 4 Moorränder, Gestrüppe (SI N. guestfalica (Westhoff) 4 Ränder von Wasserläufen (W) N. helvetica (Mannheims & Theowald) 2 Auenwälder, sandige Böden (e) N. lamellata (Riedel) 2 feuchte, wärmeliebende Wälder (r) N. scalaris (Meigen) 4 Äcker, feuchte Zonen (S) N. submaculosa Edwards 4 Landwirtsch. Kulturen, Ränder von Wasserläufen (W) Prionocera pubescens Loew 2 Torfstiche (+) P. turcica (Fabricius) 4 Torfstiche (W) Tanypfera nigricornis (Meigen) 1 Totholz (+) Tipui adusta Savtshenko 1 Biotop unbekannt (r) T. affinis Schummel 4 Niedermoore (0) T. apicispina Alexander 1 feuchte Schluchten (Fagus, Fraxinus) (r) T. austriaca Pokorny 4 Föhrenwälder (P. sylvestris oder P. mugo) (0) T. berteii Rondani 4 feuchte, wärmeliebende Wäider (S) T. bezzii Mannheims & Theowald 4 wärmeliebende Wälder (S) T. bilobata Pokorny 1 Biotop unbekannt, kalkreich (+I T. bistilata Lundström 1 sandige Flussufer (r) T. bosnica Strobl 2 Laubwälder mit Bächen (+I ,T. breviantennata Lackschewitz 4 wärmeliebende Wälder, bewaldete Moore (SI T. caesia Schummel 3 Bäche mit kalkhaltigem Schlick (+I T. cinereocincta Lundström 1 wärmeliebende Wälder (r) T. circumdata Siebke 3 moosreiche subalpine Wälder (+) T. confusa Van der Wulp 4 Laub- oder Laubmischwälder (N) T. couckei Tonnoir 1 Teich- oder Flussufer (+) T. falcata Riedel 4 wärmeliebende Wälder (S) T. grisescens Zetterstedt 3 Hangmoore, Torfstiche (+I T. handschini Mannheims 0 Steppen (r) T. heros Egger 4 wärmeliebende Wälder (S) T. interserta Riedel 2 Ränder von Tbrfstichen (+) T. irregularis Pokorny 3 Schutt, alpine Wiesen auf kristallinem Untergrund (+) T. italica Lackschewitz 4 Moore, Gräben (S) T. longidens Strobl 2 trockenheit- und wärmeliebende Wälder(r1 T. luridorostris Schummel 3 Nadelwälder (+) T. luteipennis agilis Dufour & Brunhes 4 Moore, feuchte Wiesen (C) T. mayerduerii Egger 3 feiner Kalkschutt (+) T. melanoceros Schummel 3 Torfstiche (+) T. montium italia Theowald, Dufour & Oosterbroek 4 Flussufer (S) T. nodicornis Meigen 2 sandige Flussufer (r) T. obscuriventris Strobl 3 Wasserläufe (+) T. orientalis Lackschewitz 4 Moore, überschwemmte Wiesen (S) Rote Liste der Schnaken

Artname Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Tipula pechlaneri Mannheims & Theowald Hangwiesen, Bäche (0) T. pilicauda Pierre Biotop unbekannt (S) T. pseudocrassiventris Theowald wärmeliebende Föhrenwälder (+I T. pseudopruinosa Strobl feuchte Schluchten auf kalkhaltigem Untergrund (+I T. saginata Bergroth Wasserläufe (+) T. sauteri Dufour obere alpine Stufe (e) T. siebkei Zetterstedt Laubwälder (+) T. stigmatella Schummer Laubwälder (-1-1 T. subcunctans Alexander zeitweise überschwemmte Wiesen (r) T. subglacialis Theowald obere alpine Stufe auf kalkhaltigem Untergrund (+) T. submontium Theowald Bachufer (r) T. subvafra Lackschewitz bewaldete Torfstiche, moosreiche Wälder (W) T. trifascingulata Theowald Laub- oder Laubmischwälder (r) T. truncata Loew wärmebegünstigte Hecken, Trockenrasen (r) T. tulipa Dufour trockenwarmer Föhrenwald (e) T. vittata Meigen Bachufer, Gräben (W) T. winthemi Lackschewitz Biotop unbekannt (r) T. xyrophora Theischinger Steppen ir) Rote Liste der gefährdeten Laufkäfer und aufkäfer der Schweiz

W. Marggi

In der Schweiz wurden bisher 581 Carabiden- und -Verbauungen von Lebensräumen, die reich an 8 Cicindelidenarten gemeldet, wovon aber insge- endemischen Arten sind, besonders in den samt nur 505 Arten jemals ein sicheres Vorkom- Südalpen. men in der Schweiz hatten. 84 Arten (1 Cicindeli- dae, 83 Carabidae) müssen als sichere oder Es genügt nicht, bestehende Lebensräume zu fragliche Falschmeldungen (Fehldetermination, erhalten. Vielmehr müssen verlorengegangene Fundortverwechslung) angesehen werden. Die Biotope wieder hergestellt und eingeengte Habi- Kenntnis des Artenumfanges ist heute so gut, dass tate wieder ausgedehnt werden. Durch Renaturie- kaum mit Neumeldungen gerechnet werden kann, rungsprojekte (Wiederherstellungvon naturnahen höchstens bei Aufspaltung bestehender Taxa. Ufern von Seen, Flüssen und Bächen, Offenlegung von in Röhren verlegten Gewässern) kann für die Während die Larven und der Grossteil der Adulten Laufkäferfauna neuer Raum für die Wiederbesied- bei den Cicindeliden und Carabiden räuberisch le- lung geschaffen werden. Steile Ufer sind zu ver- ben, sind die Adulten einiger Arten polyphag oder flachen und zu verbreitern und Überschwem- gar phytophag (Samen von Gräsern etc.). Zahlrei- mungszonen zu bilden. che Arten weisen eine sehr spezialisierte Lebens- Gruben, in denen Kies, Sand, Lehm oder Gips aus- weise auf, entsprechend sind ihre Biotopan- gebeutet wurde, sollen nicht mehr zugeschüttet sprüche (bezüglich Temperatur, Feuchtigkeit, Typ werden. In der Agrarlandschaft können durch die und Struktur des Habitats) oft hoch. Dies erklärt Bildung von Ackerrandstreifen, die Aufschichtung den Rückgang und die Gefährdung vieler Arten. von Steinwällen und die Pflanzung von Hecken Le- bensräume geschaffen und dadurch die Ansied- Hauptursache der Gefährdung von Cicindeliden lung von schädlingsbekämpfenden Laufkäfern ge- und Carabiden sind die Zerstörung und Verände- fördert werden. rung ihres Habitates durch menschliche Aktivitä- ten wie: , Die Geiändeabstufungen (z. B. in Rebbergen) sind -Entzug der Lebensräume entlang von Bächen, in Form naturnaher Bruchsteinmauern zu gestal- Flüssen und Seen durch Begradigung der Ufer, ten, Betonkonstrukiionen sind zu vermgiden. Befestigungen durch Kunstbauten und Bebau- Berggipfel mit Faunen lokalendemischer Arten ung der Uferpartien, sowie durch den Freizeit- müssen dem Massentourismus entzogen werden tourismus an restlichen naturnahen Uferpartien; (eingezäunte Schutzzonen). - Entwässerung von Feuchtgebieten und Trocken- legung von Mooren; 148 (29%) der schweizerischen Arten mussten für - natürliche Verlandung von Hoch- und Flach- die folgende Liste als gefährdet (Kat. 0-3) gewer- moorflächen; tet werden, weitere 72 (14%) sind potentiell ge- - Intensivierung der Landwirtschaft, insbesondere fährdet. 46 Arten (9%) gelten entweder im Nord- Bewirtschaftung jedes nicht bewaldeten Gebie- oder Südareal (oder beiden) als ve~schollen(Kat. tes, wodurch Ruderalstellen mit leichten, sandig- 0). 60 Arten (12%) müssen im Nord- bzw. Südareal kiesigen Böden sowie mit Steinen übersäte Freif- als vom Aussterben bedroht eingestuft werden lächen fast ganz verschwunden sind; (Kat. 1). Rote Liste der Laufkäfer und Sandlaufkäfer

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp 0. COLEOPTERA (KÄFER) UO. ADEPHAGA Farn. Cicindelidae (Sandlaufkäfer) Cicindela arenaria Fuesslin 1 1 1 breite, sandige Flussufer C. flexuosa Fabr. - 0 0 sandige Seeufer, Genf C. germanica L. 1 2 2 Trockenrasen C. silvatica L. - 0 0 sandige Kiefernwälder

Fa%. Carabidae (Laufkäfer) Abax oblongus Dejean - 1 1 Endemit, Sottoceneri Acupalpus brunnipes (Sturm) - 1 1 Moore, Feuchtgebiete A. dubius Schilsky A. exiguus (Dejean) A. luteatus (Duft.) A. maculatus Schaum A. parvulus (Sturm) Agonum antennarium (Duft.) A. atratum (Duft.) A. ericeti (Panzer) A. gracile (Gyllh.) A. gracilipes (Duft.) A. impressum (Panzer)

A. scitulum Dejean A. versutum Sturm A. viridicupreum (Goeze) Amara alpestris Villa A. anthobia Villa A. apricaria (Payk.) A. brunnea (Gyllenhal) A. concinna Zimmermann A. cursitans Zimmermann A. fulva (Müller)

A. infuscata Putzeys A. kulti Fassati A. littorea Thomson A. messae Baliani A. proxima Putzeys A. sabulosa Serville A. schimperi Wencker A. tibialis (Paykull) A. tricuspidata Dejean Amblystomus niger Heer Anisodactylus nemorivagus (Duft.) Anthracus consputus (Duft.) Apristus subaeneus Chaudoir Badister anomalus Perris B. dilatatus Chaudoir B. unipustulatus Bonelli Bembidion atrocoeruleum Stephens B. bruxellense Wesmael Rote Liste der Laufkäfer und Sandlaufkäfer

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Bembidion dode'roi Ganglbauer 4 4 4 Kalkart, hygrophil B. doris (Panzer) 4 4 4 morastige Ufer mit Beschattung B. egregium Daniel - 4 4 EndemitTi, Misox B. elongatum Dejean 2 2 2 Pestwurzfluren, Sandufer B. eques Sturm 0 1 1 Schotter von Bächen und kleinen Flüssen B. foraminosum Sturm 1 1 1 breite Sandufer grosser Flüsse B. fluviatile Dejean 0 0 0 mehr als 100 Jahre verschollen B. fulvipes Sturm 4 4 4 Schotter von Bächen und kleinen Flüssen B. humerale Sturm 1 - 1 trockeneTorFböden B. inustum Du Val 4 4 4 Erddeponien, sporadisches Auftreten B. laticolle (Duft.) B. latinum Netolitzky B. litorale (Olivier) B. lunatum (Duft.) B. modestum (Fabr.) B. obliquum Sturm B. octomaculatum (Goeze) B. penninum Netolitzky B. prasinum (Duft.) B. quadripustulatum Serv. B. semipunctatum Donovan B. stephensi Crotch B. striatum (Fabr.) B. terminale Heer

B. virens Gyllenhal Binaghites subalpinus Baudi Blethisa multipunctata (L.) Boldoriella tedeschii (Sciaky) Brachinus elegans (Chaud.) B. immaculicornis Dej. B. sclopeta (Fabr.) Bradycellus ruficollis Stephens Broscus cephalotes (L.) Calathus circumseptus Germar C. ochropterus Duftschmid C. rotundicollis Dejean C. rubripes Dejean Calosoma auropunctatum (Herbst)

Carabus arvensis Herbst C. auratus L. ,. C. castanopterus Villa C. catenulatus Scopoli C. concolor Fabr. C. convexus Fabr. C. creutzeri Fabr. C. hortensis L. C. monticola Dejean C. nodulosus Creutzer Chlaenius sulcicollis (Payk.) C. tristis (Schaller) Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Cymindis angularis Gyllenhal 0 - 0 auf Sand, früher Domleschg GR C. axillaris (Fabr.) 1 2 2 Trockenrasen, Felsensteppe C. scapularis Schaum - 0 0 Trockenrasen C. variolosa (Fabr.) - 1 1 Trockenrasen,TI Demetrias imperialis (Germar) 3 3 3 eutrophe,schilfreiche Gewässer Dolichus halensis (Schaller) - 4 4 sporadisch Dromius longiceps Dejean 3 3 3 eutrophe, schilfreiche Gewässer D. meridionalis Dejean 0 - 0 früher Kt. BE D. schneideri Crotch 1 - 1 Rinde von freistehenden alten Kiefern D. strigiceps Reitter - 4 4 extrem isoliertes Vorkommen Drypta dentata (Rossi) 2 3 3 extensiv beweidetes Kulturlland, Obstgärten Duvalius longhii IComolli) - 4 4 Endemit Dyschirius angustatus (Ahrens) 1 - 1 lehmige, sandige Ufer, kleine Vorkommen D. intermedius Putzeys 2 3 3 Lehmufer, Lehmboden D. laeviusculus Putzeys 2 3 3 Lehmufer, Lehmboden D. lucidus Putzeys 4 4 4 sandig, kiesig, lehmige Ufer D. minutus Putzeys - 1 1 Sandboden, Genf, Relikt D, nitidus (Dejean) 4 4 4 sandig, kiesig, lehmige Ufer D. politus (Dejean) 1 - 1 sandig, kiesig, lehmige Ufer D. similis Petri 2 2 2 lehmige, sandige Ufer D. substriatus (Duft.) 2 2 2 Kiesufer grosser Flüsse D. uliginosus Putzeys 2 2 2 lehmige, sandige Ufer, kleine Vorkommen Elaphrus aureus Müller 2 2 2 Ufer grosser Flüsse, fehlt TI, VS E. cupreus Duft. 2 2 2 bemooste Sandufer E. riparius (L.) 2 - 2 schlammige Ufer E. uliginosus Fabr. 1 1 1 bemooste Sandufer, subalpine Feuchtgebiete Harpalus attenuatus Stephens - 4 4 nur ein Fundort im Wallis H. calceatus (Duft.) 4 4 4 xerotherme Stellen H. flavescens (Piller ) - 0 0 xerophiles Sandtier H. flavicornis Dejean - 4 4 xerophiles Sandtier H. froelichi Sturm 0 4 3 Sandtrockenrasen H. fuscipalpis Sturm 0 4 3 xerophile Sandart H. hirtipes (Panzer) 0 - 0 vor 1900 Nordostschweiz H. marginellus Dejean - 4 4 wenige und kleine Vorkommen H. modestus Dejean 4 4 4 xerophilesandart H. politus Dejean 0 0 0 xerophile Kalk- oder Sandart H. smaragdinus (Duft.) 0 n 3 Ruderalstellen, xerophil H. zabroides Dejean - 1 1 xerotherme Kalksteppe Laemostenus insubricus Ganglb. - 4 4 Randgebiet L. macropus Chaudoir - 4 4 Kalk, Endemit Sottoceneri L. terricola (Herbst) 2 0 2 in alten Kellern Lebia cyanocephala (L.) 3 2 3 Saumwaldränder L. marginata (Fourcroy) 2 2 2 xerotherm, auf Gebüsch L. scapularis (Fourcroy) - 4 4 xerotherm, auf Ulmus minor L. trimaculata (Villers) - 1 1 früher SW- CH, 1 rezenter Fund VS Leistus montanus Stephens 4 - 4 wenige und kleine Vorkommen L. spinibarbis (Fabr.) 2 3 3 Trockenmauern L. terminatus (Hellw.) 1 - 1 Moore, fehlt TI Licinus cassideus (Fabr.) - 1 1 extrem xerophil, Ruderalstellen Miscodera arctica (Paykull) - 1 1 Glazialrelikt Molops edurus Dejean - 4 4 Kalk, Endemit Sottoceneri M. elatus (Fabr.) 4 - 4 Magerrasen Nordschweiz Nebria crenatostriata Bassi - 2 2 Lokalendemit N. livida (L.) 1 - 1 Bodenseeufer N. psammodes Rossi - 2 2 Bachufer Sottoceneri N. raetzeri Bänninger 3 - 3 Juragipfel N. salina Fairmaire 2 - 2 Adventivart atlant. Herkunft Notiophilus aestuans Motsch. 4 4 4 wenige und kleine Vorkommen Rote Liste der Laufkäfer und Sandlaufkäfer

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Notiophilus germinyi Fauvel 2 2 2 kies7ge Kalkstellen N. rufipes Curtis 3 3 3 Bodenstreu von Auenwäldern N. substriatus Waterhouse 1 1 sandige, lehmige Ufer Odacantha melanura (L.) 13 3 3 eutrophe, schilfreiche Gewässer Olisthopus rotundatus (Paykull) 1 Kalkart, Wegränder 0.sturmi (Duft.) früher Basel, Engadin Omophron limbatum (Fabr.) I sandige, lehmige Ufer Oodes helopioides (Fabr.) Schiifgebiete stehender Gewässer Ophonus cribricollis Dejean vor 1900 GE 0.diffinis Dejean kleine Bestände 0. sabulicola (Panzer) kleine Bestände 0. stictus (Fabr.) xerotherme Kalkböden Panagaeus bipustulatus (Fabr.) sonnenexponierte Trockenrasen Patrobus australis Sahlberg grosse Flussdeltas Perileptus areolatus (Creutzer) kiesige Ufer an Seen und Flüssen Philorhizus quadrisignatus Dej. Rinde von Platane, fehlt TI P. sigma (Rossi) Auenwälder, TI, VD Platyderus ruficollis (Marsh.). xerothermophil Platynus complanatus Dejean Randgebiet, Endemit P. cyaneus (Dejean) eine Fundstelle Engadin P. longiventris (Mannerh.) Bodenseeufer Poecilus kugelanni (Panzer) extrem xerotherme, ruderale Standorte P. koyi Germar seit 1900 verschollen P. punctulatus (Schaller) Auenwald Polystichus connexus (Fourcr.) wenige und kleine Vorkommen Pterostichus aterrimus (Herbst) morastige Seeufer Bodensee, Tl P. cribratus Dejean Endemit, Randgebiet P. fasciatopunctatus (Creutz.) Randgebiet der Verbreitung P. flavofemoratus Dejean Endemit, Randgebiet P. honnorati Dejean Endemit SW- und NW-Kalkalpen P. macer (Marsh.) Erdbewohner, Äcker P. quadrifoveolatus Letz. Brandstellen, Schlackenböden P. rutilans Dejean Feuchte Schotter Gondo, TI Sphodrus leucophthalmus (L.) in alten Kellern Stenolophus discophorus (Fisch.) vor 1900 GE, VD und VS S. marginatus Dejean vor 1900 VD S. skrimshiranus (Stephens) BE letzer Fund 1959, GE 1924 Tachys bisulcatus (Nicolai) Kleinhöhlen, spezielles Substrat T. fulvicollis (Dejean) Einzelfund TI T. micros (Fischer) wenige und kleine Vorkommen Thalassophilus longicornis (Sturm) wenige und kleine Vorkommen Trechoblemus micros (Herbst) wenige und kleine Vorkommen Trechus laevipes Jeannel ein Gipfel Sottoceneri, Endemit T. piazzolii Focarile Endemit T. pochoni Jeannel Endemit T. rubens (Fabr.) anmoorige Böden, fehlt TI T. strigipennis Kiesenw. endemisches Glazialrelikt T. tenuilimbatus Daniel endemisches Glazialrelikt Trichaphaenops sollaudi Jeannel Endemit,Höhlen im Jura Trichocellus placidus (Gyllenh.) Schilfsäume Lac Leman Zabrus tenebrioides (Goeze) stark im Rückgang Rote Liste der gefährdeten Wasserkäfer nur Hydradephaga der Schweiz

M. Brancucci

Bisher wurden in der Schweiz 155 Arten von Hy- Die Gefährdungsursache ist fast immer das Ver- dradephagen gefunden. Zu den Hydradephagen schwinden von geeigneten Habitaten, namentlich zählen die Schwimmkäfer (Dytiscidae mit 125 durch die Entwässerung von Feuchtgebieten, die schweizerischen Arten), die Wassertreter (Halipli- Trockenlegung von Mooren oder die natürliche dae, 16 Arten), die Taumelkäfer (Gyrinidae, 13 Ar- Verlandung von Hochmooren. Auch Flussbettkor- ten) und die Feuchtkäfer (Hygrobiidae, 1 Art). Bei rekturen und die Verseuchung von Gewässern den Dytisciden darf noch mit einigen zusätzlichen durch Industrie und Landwirtschaft sind wichtige Arten gerechnet werden, vor allem unter den Re- Gefährdungsfaktoren. liktformen. Die boreoalpinen Arten kommen meist nur lokal vor und werden nur zufällig entdeckt. Ih- Von den total 155 in der Schweiz vorkommenden re Populationen schwanken von Jahr zu Jahr stark. Hydradephagen-Arten sind 109 (70%) in der Roten Liste aufgeführt. 97 Arten (63%) gelten als gefähr- Die Larven und Adulten leben alle im Wasser. Die det (Kat. 0-3). 12 Arten (8%) als potentiell gefähr- Dytisciden und Gyriniden sind räuberisch und fres- det (Kat. 4). Bei den letzteren handelt es sich um sen vor allem Larven anderer Insekten und Wür- Arten, die nur sporadisch und sehr lokal auftreten, mer. Teilweise ergreifen sie auch grössere Beu- da sie nicht zur eigentlichen Fauna unseres Landes tetiere wie Kaulquappen und kleine Fische. (Grenzgebiet ihrer Verbreitung) gehören, aber Zumindest als Adulte sind sie selbst selten Beute auch um Arten (z. B. der Gelbrandkäfer (Dytiscus für andere Tierarten, da sie über verschiedene marginalis), die grössere Populationen aufweisen, Schutzmechanismen verfügen. Zum Beispiel bei denen jedoch keine aktuelle Gefährdung er- scheiden sie mittels Pronotaldrüsen Abwehrstoffe kennbar ist. Die Kenntnis der Hydradephagen, vor aus. Die Halipliden sind Pflanzenfresser und er- allem bezüglich des Vorkommens einzelner Arten nähren sich vorwiegend von Algen. Die meisten in unserem Land, ist jedoch noch unvollständig. Hydradephagen leben vorzugsweise in stehenden Infolgedessen sind fragliche oder alte Meldungen, Gewässern. Ein kleiner Prozentsatz ist an fliessen- die in neuster Zeit nicht mehr bestätigt werden de Gewässer angepasst und lebt ausschliesslich in konnten, schwierig zu bewerten. diesem Habitat. Rote Liste der Wasserkäfer

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp 0. COLEOPTERA (KÄFER) UO. ADEPHAGA Farn. Hygrobiidae (Feuchtkäfer) Hygrobia hermanni (Fabricius) 2 2 2 schlammige stehende Gewässer

Farn. Haliplidae (Wassertreter) Brychius elevatus (Panzer) 3 3 3 langsam fliessende Gewässer Halipius obliquus (Fabricius) 3 3 3 Kiesgruben H. confinis Stephens 3 3 3 Kiesgruben, Wiesengräben H. fluviatilis Aube 2 2 2 vegetationsreiche Bäche H. fulvicollis Erichson 3 3 3 schattigeTümpel H. fulvus (Fabricius) 2 - 2 vegetationsreiche stehende Gewässer H. immaculatus Gerhardt 4 - 4 laubreiche Waldgewässer H. laminatus (Schaller) 4 4 4 langsam fliessende Gewässer J H. mucronatus Stephens 2 3 3 Tümpel H. variegatus Sturm 3 3 3 Tümpel H. wehnckei Gerhardt 3 - 3 Tümpel, laubreiche Waldgewässer Peltodytes caesus (Duftschmidt) 2 4 3 Tümpel mit Pflanzen, langsame Fliessgewässser

Farn. Dytiscidae (Schwimmkäfer) Acilius canaliculatus (Nicolai) 3 3 3 Moore, Tümpel, schlammige Waldtümpel Agabus affinis (Paykull) 3 3 3 Moore, Torfstiche A. biguttatus (Olivier) 3 3 3 ruhige Fliessgewässer, Bäche A. brunneus (Fabricius) 2 - 2 klare Gewässer, langsam fliessende Bäche A. chalconatus (Panzer) 3 3 3 schattige Gewässer, Gräben mit Laub A. erichsoni Gemminger & Harold - 4 4 alpine Seen, meist an moorigen Stellen A. labiatus (Brahm) 3 - 3 temporäre Tümpel A. melanarius Aube 2 2 2 Waldtümpel, Populationen meist schwankend A. neglectus Erichson 2 - 2 Tümpel, oft Waldtümpel mit Laub A. paludosus (Fabricius) 3 3 3 klare Gewässer, kleine Bäche A. solieri Aube 3 n 3 grosse Tümpel, alpine Seen (boreoalpine Art) A. subtilis Erichson 4 4 4 Moore, kalte Waldtümpel mit Laubboden A. uliginosus (Linnaeus) 3 3 3 schattige Waldtümpel mit Lehmgrund Bidessus delicatulus (Schaum) 2 - 2 oft fliessende Gewässer B. grossepunctatus Vorbringer 2 - 2 meist tn Mooren B. minutissimus (Germar) 2 - 2 klare Gewässer,Tümpel (v.a. temporäre) Coelambus parallelogrammus (Ahr.) 4 - 4 stehende oder leicht fliessende Gewässer Cybister lateralimarginalis (DeGeer) 4 4 4 stehende Gewässer, Moore Deronectes aubei (Mulsant) 2 2 2 Gebirgsbäche an ruhigen Stellen D. latus (Stephens) 1 - 1 Bache und Flüsse an ruhigen Stellen D. moestus (Fairmaire) - 2 2 Bäche an ruhigen Stellen D. platynotus (Germar) 1 - 1 Gebirgsbäche Dytiscus circumcinctus Ahrens 3 - 3 Tümpel, Bäche, Moore D. circumflexus Fabricius 2 - 2 stehende Gewässer, Moore D. dimidiatus Bergsträsser 3 3 3 stehende oder leicht fliessende Gewässer, Moore D. lapponicus Gyllenhal 1 1 1 Tümpel, Moore D. latissimus Linnaeus 1 1 1 Fischteiche, keine neueren Funde D. marginalis Linnaeus 4 4 4 Moore, ruhige und kalte Gewässer D. semisulcatus Müller 1 1 1 Tümpel mit Pflanzen Graphoderus austriacus (Sturm) 3 3 3 temporäre Tümpel, vegetationsreiche Gewässer G. bilineatus (DeGeer) 3 3 3 kalte und schattige Tümpel mit Pflanzen G. cinereus (Linnaeus) 2 2 2 Tümpel mit Pflanzen G. zonatus (Hoppe) 1 1 1 Moore, Tümpel an moorigen Stellen Graptodytes bilineatus (Sturm) 3 3 3 Kleingewässer, zwischen Wasserpflanzen G. flavipes (Olivier) - 2 2 Tümpel mit frischem Wasser G. pictus (Fabricius) 3 3 3 stehende und langsam fliessende Gewässer Hydaticus grammicus Germar 2 2 2 Tümpel mit Pflanzen, Kiesgruben H. continentalis Balfour-Browne 2 - 2 Tümpel, oft Waldtümpel Rote Liste der Wasserkäfer

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Hydaticus transversalis (Pontoppidan) 3 - 3 Tümpel mit Laub Hydroporus angustatus Sturm 3 3 3 stehende Gewässer, Hochmoore (acidophile Art) H. elongatulus Sturm 2 - 2 Moore, Waldtümpel H. ferrugineus Stephens 3 3 3 offene Quellen H. gyllenhalii Schiödte 3 - 3 Feldgräben, Waldtümpel, kleine stehende Gewässer H. incognitus Sharp 2 2 2 Moore, laubreiche Waldgewässer an moorigen Stellen H. kraatzii Schaum - 3 3 Gebirgsbäche (kaltstenotherme Art) H. longicornis Sharp 2 2 2 kalte Kleingewässer in Quellnähe H. longulus Mulsant - 2 2 kalte Tümpel, oft in Quellnähe H. marginatus (Duftschmidt) 3 3 3 klare und kalte Gewässer, Bäche an ruhigen Stellen H. melanarius Sturm 4 4 4 Waldtümpel ,mit viel Laub H. morio Aube 2 2 2 Moore, Gewasser H. neglectus Schaum - 2 2 Laubwaldtümpel (acidophile Art) H. nigellus Mannerheim - 3 3 * kleine stehende-Gewässer, alpine Tümpel H. nivalis Heer 3 3 3 alpine Gewässer, Schmelzwassertümpel H. obscurus Sturm 3 - 3 Hochmoore, Torfstiche H. obsoletus Aube 2 - 2 offeneQuellen H. pubescens (Gyllenhal) 3 3. 3 Tümpel, Moore (montane Art) H. rufifrons (Müller) 3 3 3 Tümpel, stehende Gewässer mit Vegetation H. striola(Gyllenhal) 2 2 2 Hochmoore, Waldtümpel mit Laub H. umbrosus (Gyllenhal) 3 3 3 Hochmoore, Tümpel mit Vegetation Hydrovatus cuspidatus (Kunze) 4 - 4 stehende Gewässer Hygrotus quinquelineatus (Zetterstedt) 1 1 1 grosse Tümpel, Seen mit sandigem Boden H. versicolor (Schaller) 2 - 2 Tümpel mit Vegetation llybius aenescens Thomson 2 - 2 Hochmoore, Torfstiche 1. crassus Thomson 2 2 2 Hochmoore (boreoalpine Art) I. fenestratus (Fabricius) 3 3 3 Seeufer, klare und mit Pflanzen bewachsene Tümpel I. guttiger (Gyllenhal) 2 - 2 Moore I. similis Thomson 2 - 2 ruhige Gewässer, Moore I. subaeneus Erichson 4 - 4 Moore,Turnpel Laccophilus ponticus Sharp 3 3 3 Moore, seichteTümpel Nebrioporus assimilis (Paykull) 2 2 2 Bergseen und Bäche mit sandigem Boden N. canaliculatus (Lacordaire) 3 - 3 stehende Gewässer mit wenig Vegetation N. depressus (Fabricius) 3 3 3 grössere Tümpel, Seen mit wenig Vegetation Oreodytes alpinus (Paykull) 1 - 1 oligotrophe Seen und Bäche 0. davisii (Curtis) 3 3 3 Gebirgsbäche an ruhigen Stellen 0. septentrionalis (Gyllenhal) 3 3 3 Gebirgsbäche Rhantus bistriatus (Bergsträsser) 2 2 2 schattige Tümpel mit Pflanzen R. consputus Sturm 2 - 2 Tümpel R. frontalis (Marsham) 3 3 3 Tümpel mit dichter Vegetation R. grapii (Gyllenhal) 3 3 3 Moore mit üppiger Vegetation R. notaticollis (Aube) 2 2 2 Tümpel mit Pflanzen, Übers~hwemmun~sflächen Scarodytes halensis (Fabricius) 4 4 4 Kiesgruben, langsam fliessende Gewässer mit Kiesgrund Stictotarsus duodecimpustulatus (Fabr) 2 2 2 Rand von Bächen, oft im Strömungsbereich Suphrodytes dorsalis (Fabricius) 3 - 3 Wald- und Moortümpel Yola bicarinata (Latreille) 3 2 3 ~ewässermit Kiesgrund

Farn. Gyrinidae (Taumelkäfer) Aulonogyrus striatus (Fabricius) 2 2 2 Ufer von Bächen und Gräben Gyrinus aeratus Stephens 2 - 2 langsame Fliessgewässer G. caspius Menetries - 2 2 Teiche mit Schilf G. colymbus Erichson 2 2 2 grosse Tümpel, fliessende Gewässer G. distinctus Aube 4 4 4 Gewässer mit Schilf Rote Liste der Wasserkäfer

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Gyrinus marinus Gyllenhal 3 - 3 stille Buchten von Weihern G. minutus Fabricius 3 - 3 stehende Gewässer, Tümpel G. natator (Linnaeus) 2 2 2 v.a. Moorgewässer, Tümpel G. paykulli Ochs 2 - 2 Tümpel mit Schilf G. suffriani Scriba 3 3 3 Gewässer mit Schilf G. urinator llliger 2 - 2 Orechtochilus villosus (Müller) 2 - 2 Bäche, Flüsse Rote Liste der gefährdeten Netzf der Schweiz

In der Schweiz wurden bisher 116 Netzflüglerarten sind Zeiger für Trockenrasen, besonnte Feld- (Neuropteroidea) gefuntien. Die Ordnung der gehölze und stufige Waldränder. Das rasante Schlammfliegen (Megaloptera) ist mit 3 Arten ver- Verschwinden dieser naturnahen Landschafts- treten, von den Kamelhalsfliegen (Raphidioptera) strukturen vor allem im Mittelland, in den wurden in der Schweiz bisher 12 Arten nachgewie- Tourismusgebieten der zentralalpinen Trocken- sen. Bei den ((echten)) Netzflüglern (Neuroptera täler, des Juras und der Südschweiz, verursacht oder Planipennia) ist mit zurzeit 101 Arten in der bei stark spezialisierten Arten und Lokalendemiten Schweiz noch mit einigen weiteren Arten zu rech- ein hohes Risiko einer Populationsverminderung, nen. Seit der letzten umfassenden Publikation der Verinselung oder gar des Aussterbens. Ander- über die Netzflüglerfauna der Schweiz IEGLIN seits gibt es unter den blattlausvertilgenden grü- 1979) sind 14 vorwiegend mediterrane Arten in nen und braunen Florfliegen Arten, die als Kultur- der Schweiz neu festgestellt worden. folger oder als Waldbewohner zurzeit nicht als gefährdet erscheinen. Die Mehrzahl der Neuropteren lebt in warmen, trockenen Lebensräumen. So wurden von den 116 Gut ein Viertel (27%) der schweizerischen Neu- bisher in der Schweiz festgestellten Arten deren 30 ropterenarten figurieren in der Roten Liste. Zurzeit nur in der Südhälfte (S in der Liste) gefunden. Die- müssen 18% als gefährdet (Kat. 0-3) bezeichnet sen stehen nur 4 Arten gegenüber, die bisher aus- werden. Allerdings ist bei den meisten Arten über schliesslich auf der Alpennordseite gefunden wur- die Bestandesentwicklung nichts bekannt, sodass den. bei vermutlich schon immer seltenen Arten vorläu- fig die Kategorie 4 (potentiell gefährdet) zur An- Die durchwegs räuberischen Larvenstadien der wendung kommen muss. Zudem wurden einige Netzflügler sind in ihrer Lebensweise zum Teil ex- Arten bisher nur in Einzelexemplaren gefunden: trem spezialisiert. Man könnte den Eindruckgewin- Helicoconis hirtinervis, H. pseudolutea, Coniop- nen, dassdie verschiedenen Familien dieserphylo- teryxhaernatica, C. drarnmonti, C. arcuata, Chryso- genetisch alten lnsektenordnungen (seit Perm) pa hungarica, Mallada rnarianus, Macronemurus sich jeweils nur in ausgefallenen ökologischen Ni- appendiculatus. Ob Einzelfunde die letzten Über- schen halten können. So parasitieren die Fang- reste von früher häufigeren Arten darstellen, ob es haftlarven (Mantispidae) in Spinnencocons, die sich im Zeichen des erhöhten Nord-Süd-Touris- Schwammfliegenlarven (Sisyridae) leben von mus um zufällig verdriftete Individuen handelt, Süsswasserschwämmen, die Ameisenlöwen oder ob es die ersten Anzeichen einer erwär- (Myrmeleonidae) bauen Sandtrichter oder leben mungsbedingten Faunenbereicherung sind, lässt im Mulm alter Bäume. sich zurzeit noch nicht entscheiden. Über ihren Ge- fährdungsgrad Iässt sich vorläufig wenig aussa- Die Gefährdung der schweizerischen Neuropteren gen. Damit ist auch eine genaue Angabe des besteht vor allem im Verlust geeigneter Larval- prozentualen Anteils der in der Schweiz gefährde- habitate. Die amphibisch lebenden Larven der ten Arten nicht sinnvoll. Würde man die nur aus Osmylidae (Bachhafte) sind auf naturnahe Bach- Einzelfunden bekannten Arten als gefährdete Ra- ufer angewiesen. Die Ascalaphidae (Schmetter- ritäten betrachten, würde sich der prozentuale An- Iingshafte) und viele Florfliegen (Chrysopidae, He- teil gefährdeter Arten auf 34% erhöhen. merobiidae) und Staubhafte (Coniopterygidae) Rote Liste der Netzflügler

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Über0. NEUROPTEROIDEA (NETZFLÜGLER) 0. MEGALOPTERA (SCHLAMMFLIEGEN) Farn. Sialidae (Schiarnrnfliegen) Sialis nigripes Pictet 3 3 3 Ufervegetation

O. RAPHlDlOPTERA (KAMELHALSFLIEGEN) Farn. Raphidiidae (Kamelhalsfliegen) Raphidia aloysiana Costa - 3 3 Föhrenwald VS R. ligurica Albarda - 3 3 Föhrenwald VS R. maculicollis Stephens - 3 3 FöhrenwaldVS

0. NEUROPTERA (PLANIPENNIA, NETZFLÜGLER) Farn. Coniopterygidae (Staubhafte) Aleuropteryx loewii Klapalek Coniopteryx lentiae Aspöck et Aspöck Helicoconis eglini Ohm Parasemidalis fuscipennis (Reuter)

Farn. Osrnylidae (Bachhafte) Osmylus fulvicephalus (Scopoli)

Farn. Sisyridae (Schwammfliegen) Sisyra fuscata (Fabricius) S. terminalis Curtis

Farn. Mantispidae (Fanghafte) Mantispa styriaca (Poda)

Farn. Hernerobiidae (Taghafte) Megalomus tineoides Rambur Psectra diptera (Burmeister) Wesmaelius helveticus (Aspöck et A.) W. mortoni (McLachlan)

Farn. Chrysopidae (Florfliegen) Chrysopa formosa Brauer C. nigricostata Brauer C. viridana Schneider Chtysoperla mediterranea (Hölzel) Cunctochrysa baetica (Hölzel) ltalochrysa italica (Rossi) Mallada zelleri (Schneider) M. clathratus (Schneider) Nineta inpunctata (Reuter)

Farn. Myrmeleonidae (Arneiseniöwen) Acanthaclisis occitanica (Villers) Dendroleon pantherinus (Fabricius) Distoleon tetragrammicus (Fabricius) Megistopus flavicornis (Rossi)

Farn. Ascalaphidae (Schrnenterlingshafte) Libelloides coccajus (Denis et Schiff.) L. longicornis (Linnaeus) Rote Liste der gefährdeten Eintagsf der Schweiz

M. Sartori, P. Landolt, A. Zurwerra

In der Schweiz wurden bisher 82 Arten von Ein- imago, Imago) sind rückgebildet; der Energie- tagsfliegen (Ephemeropteren) nachgewiesen. Die bedarf für die kurze Dauer dieser Stadien (im Mit- natürliche Besiedlung unserer Gewässer durch die tel ungefähr 30 Stunden) wird aus den larval an- Eintagsfliegen hängt von biotischen (Nahrungs- gelegten Reserven gedeckt. Während dieser Zeit angebot, Prädatoren etc.) und abiotischen Fakto- - halten sich die geflügelten Tiere geschützt in der ren ab, wobei letztere für die Biotope bestimmend ufernahen Vegetation auf, die Subimagines für die wirken. So ist die Höhenlage limitierend für das Imaginalhäutung, die Imagines warten auf den Vorkommen gewisser Arten (z.B. Ecdyonurus al- Hochzeitsflug. pinusoberhalb 1500 m, E. torrentis bis 800 m). Für einige Arten liegt die Schweiz an der Grenze des Die am meisten bedrohten Arten leben in sommer- Areals ihrer natürlichen geographischen Verbrei- warmen Unterläufen grosser und kleiner Flüsse, tung, für Leptophlebia vespertina und Ameletus in- wo sich der anthropogqne Einfluss direkt oder in- opinatus z.B. an der südlichen Arealgrenze. Das direkt am itärksten auf die Wasserquantität und Auftreten gewisser Arten ist stark an die Geo- -qualität auswirkt. So sind die hohe Zersiedlung morphologie gebunden: Rhithrogena endenensis, der Landschaft, die Verbauung von Bachsohlen R. nivata u.a. kommen nur auf kristallinem Gestein und Ufern, das Entfernen der Ufervegetation, die (Granit, Gneis) vor, andere Arten, wie Baetis mela- Wasserentnahme, sowie die Abwässer aus Indu- nonyx oder Ecdyonurus parahelveticus, sind nur strie, Siedlungen und Landwirtschaft potentielle in kalkhaltigen Regionen anzutreffen. Neben der Gefahren für diese zum Teil nur noch in Ein- Wasserqualität und dem Wasserregime spielt die zelpopulationen vorkommenden Eintagsfliegenar- Beschaffenheit des Sedimentes eine wichtige Rol- ten. In den Oberläufen der Bäche in höheren La- le für das Vorkommen einer Art. So leben Ephe- gen besteht die Gefährdung eher in Verbauungen mera-Arten in kiesigem und sandigem Unter- und dem Verlust des Lebensraumes durch grund, Oligoneuriella rhenana dagegen hält sich Trockenlegung. Die wenigen noch nicht gefährde- in Geröll auf. Die Empfindlichkeit der Arten auf die ten Arten (z.B. Baetis rhodani, Cloeon dipteruml Übersäuerung der Gewässer ist ebenfalls unter- 'sind ökologisch relativ anpassungsfähig und kön- schiedlich. Wegen ihrer spezifischen ökologischen nen vernichtete Populationen ergänzen oder neu Ansprüche stellen gewisse Eintagsfliegenarten gründen. gute Bioindikatoren dar (z.B. Rhithrogena-Arten bezüglich der chemischen Wasserqualität). Bei künftigen Eingriffen in Gewässer sollten die oben aufgefuhrten Beeinträchtigungen vermieden Die Entwicklung der Eintagsfliegen vom Ei bis zum werden. Daneben sind alle Bestrebungen wie die letzten Larvenstadium findet im Gewässer statt. Renaturierung von Fliessgewässern, die Pflege Der Grossteil der einheimischen Arten (80%) von Tümpeln und Teichen in Kiesgruben usw. kommt in Fliessgewässern (Bächen, Flüssen) vor, wichtig, um intakte Lebensräume zu erhalten. Die- der Rest entwickelt sich in Stillwasserzonen oder se würden ein beträchtliches Potential für die stehenden Gewässern (Tümpeln, Teichen, Seen). Wiederbesiedlung vorübergehend stark gestörter Als Nahrung dienen den meisten Larven parti- oder die Besiedelung neu geschaffener Biotope kuläres organisches Material (Detritus), Peri- darstellen. phyton, Bakterien und Pilze. Zur Nahrungsaufnah- me wurden verschiedene Strategien entwickelt, Von den 82 in der Schweiz nachgewiesenen Arten nach denen sich die Larven in die Gruppen Samm- sind 36 (44%) gefährdet (Kat. 0-31, eine Art davon ler, Filtrierer und Weidegänger einteilen lassen. gilt als verschollen und 21 (26%)weitere gelten als Die Mundwerkzeuge der geflügelten Tiere (Sub- potentiell gefährdet. Rote Liste der Eintagsfliegen

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp O. EPHEMEROPTERA (EINTAGSFLIEGEN) Farn. Siphlonuridae Siphlonurus aestivalis (Eaton) 3 3 3 Stillwasser, Vegetation (kollin) S. lacustris Eaton 4 4 4 Stillwasser

Farn. Ameletidae Ameletus inopinatus Eaton 1 - 1 letzter Nachweis 1947, Thur bei Nesslau

Farn. Baetidae Acentrella sinaica Bogoescu 2 - 2 Saane, Sense Baetis buceratus Eaton 1 - 1 Thur bei Kleinandelfingen B. melanonyx (Pictet) n 4 4 nicht auf Urgestein, kleine Voralpenbäche B. niger (Linnaeus) B. nubecularis Eaton B. scambus Eaton Centroptilum luteolum (Müller) Cloeon simile Eaton Procloeon bifidum (Bengtsson) Pseudocentroptilum pennulatum (Eaton)

Fap. Oligoneuriidae Oligoneuriella rhenana (Imhoff)

Farn. Heptageniidae Ecdyonurus alpinus Hefti, Tomka & Zurwerra E. dispar (Curtis)

E. insignis (Eaton) E. parahelveticus Hefti, Tomka & Zurwerra E. torrentis Kimmins E. zelleri (Eaton) Electrogena lateralis (Curtis) E. rivuscellana Sartori & Landolt Heptagenia coerulans Rostock H. longicauda (Stephens) Rhithrogena beskidensis Alba & Sowa R. carpatoalpina Klon., Olech., Sart. &Weich. R. colmarsensis Sowa R. degrangei Sowa R. dorieri Sowa R. endenensis Metzler, Tomka & Zurwerra R. germanica Eaton R. gratianopolitana Sowa, Degrange & Sartori R. grischuna Sartori & Oswald R. hybrida Eaton R. interrnedia Metzler, Tomka & Zurwerra R. landai Sowa & Soldan R. loyolaea Navas R. nivata (Eaton)

R. puytoraci Sowa & Degrange R. savoiensis Alba & Sowa

Farn. Ephernerellidae Ephemerella notata Eaton Torleya rnajor (Klapalek) Rote Liste der Eintagsfliegen

Artname N S CH Bemerkungen, gefährdeter Biotoptyp Farn. Caenidae Caenis beskidensis Sowa 444 C. lactea (Burmeister) 1 - 1 Neuenburger- und Bodensee, Schilffeldränder C. pusilla Navas 2 - 2 Rhein,Thur C. rivulorum Eaton 1 1 1 Fliessgewässer (Thur, Landon)

Farn. Leptophlebiidae Choroterpes picteti Eaton - 1 1 letzter Nachweis 1955, Genfersee Habroleptoides auberti (Biancheri) 4 4 4 nicht auf Urgestein Leptophlebia marginata (Linnaeus) 2 2 2 Schwarzsee, Vierwaldstättersee, Ritomsee L. vespertina (Linnaeus) 1 - 1 letzter Nachweis 1910, Rhein bei Basel

Farn. Epherneridae Ephemera danica Müller n 4 4 E. glaucops Pictet 1 1 1 Genferseebecken, Region Basel E. lineata Eaton 1 1 1 Neuenburgersee bei Forel, Genfersee E. vulgata Linnaeus 3 3 3 Orbe, Genfersee

Farn. Potamanthidae Potamanthus luteus (Linnaeus) 3 - 3 Mittellandflüsse

Farn. Polyrnitarcyidae Ephoron virgo (Olivier) 0 - 0 letzter Nachweis 1865, Zürich Rote Liste der gefährdeten Weichtiere der Schweiz

H. Turner, M. Wüthrich, J. Rüetschi*

Die Weichtiere oder Mollusken der Schweiz kön- wicklung und Verbreitung ihrer Jugendformen nen ebensowenig wie die der anderen Länder als karpfen- und forellenartige Fische; der Bitterling gut erforscht gelten. Vor allem sind Ökologie und benötigt Teichmuscheln obligatorisch zur Brut. geographische Verbreitung ungenügend bekannt. Auch Systematik und Taxonomie mancher Gat- Da die meisten Mollusken stenök (unter eng be- tungen und Familien sind nach anatomischen und grenzten Umweltbedingungen) in oderam Wasser populationsgenetischen Gesichtspunkten revisi- leben und am Land vielfach auf Feuchtbiotope an- onsbedürftig. Nach derzeitigem Kenntnisstand gewiesen sind, geht die Hauptgefährdungvon der wurden in der Schweiz 270 rezente Arten gefun- Gewässerverschmutzung(hohe Nitrat- und Schwer- den, die als autochthon oder eingebürgert gelten metallgehalte!), Flusskorrektion und Trocken- können, nämlich 198 Landschnecken-, 46 Was- legung der Nass- und Feuchtgebiete aus. Die Be- serschnecken- und 26 Muschelarten. stände terrestrischer Mollusken werden auch durch Intensivierung der Landwirtschaft, «Flur- Viele Landschnecken sind Zersetzer von welkem, bereinigung)) oder ((Melioration)) sowie durch moderndem oder von Pilzen infiziertem Pflanzen- Ausbreitung von Siedlungen, Verkehrswegen und material und leben in der Laubstreu, von der sie Massentourismus dezimiert. Die Waldzerstörung sich ernähren (zum Teil Zelluloseverdauer). Nicht oder Umwandlung naturnaher Wälder in Intensiv- wenige weiden aber ausschliesslich oder vorwie- Forstbetriebe würde Arten auf eng umschriebenen gend auf den Algenbelägen von Baumstämmen Reliktstandorten auslöschen. und anderen Hartsubstraten. Andere Arten bevor- zugen den Flechtenbewuchs von Felsen oder sind In der Südschweiz sind die Weichtiere im allgemei- Pilzspezialisten (insbesondere waldlebende Nackt- nen stärker gefährdet als in der Nordschweiz: In schnecken). Einige wenige Arten der Weg- der Südschweiz sind bereits vier Arten ausgestor- schnecken (Arion), Ackerschnecken (Deroceras), ben oderverschollen, während in der Nordschweiz und Kielnacktschnecken () sind omnivor, vorläufig keine Art in dieser Kategorie geführt wer- bevorzugen aber grüne Kulturpflanzen, die keine den muss. Ausserdem sind von den 91 Schutzeinrichtungen gegen Schneckenfrass besit- «gesamtschweizerisch» verbreiteten Arten dieser zen und können dadurch zu Schädlingen werden. Roten Liste 23 Arten im Süden stärker gefährdet In den Familien der Glas-, Glanz- und Rucksack- als im Norden (gegenüber «nur» 11 Arten, die in schnecken (Vitrinidae, Zonitidae und Testacelli- der Nordschweiz als stärker gefährdet einge- dae) gibt es ausgesprochen carnivore Arten, die schätzt werden). Von den 270 in der Schweiz hei- räuberisch von anderen Schneckenarten oder von mischen Weichtierarten müssen derzeit 90 (33%) Lumbriciden leben. Wasserschnecken ernähren als gefährdet (Kat. 0-3) bezeichnet werden, darun- sich ausser von organischen Stoffen im Detritus ter drei steno-endemische Arten. Auf die ganze hauptsächlich von Algen. Grössere Wasser- Schweiz bezogen werden 50 (19%) Arten als po- schnecken benagen auch höhere Wasserpflanzen. tentiell gefährdet, 48 (18%) Arten als gefährdet, 24 Muscheln ernähren sich von Plankton und ande- .(9%) Arten als stark gefährdet und 15 (6%) Arten ren Schwebestoffen, die sie mit ihren Kiemen aus als vom Aussterben bedroht eingeschätzt. Drei Ar- dem Atemwasserfiltrieren. Die grossen Fluss- und ten sind verschollen und wurden wahrscheinlich Teichmuscheln (Unionidae) benötigen für die Ent- ausgerottet.

Rezente Weichtierarten der Schweiz (autochthone total Land- Wasser- Muscheln und naturalisierte Arten; ohne Adventiv- und schnecken schnecken Gewächshausartenl 270 198 46 26 n derzeit (noch) nicht gefährdet 130 111 10 9 4 potentiell gefährdet 50 34 8 8 3 gefährdet 48 27 16 5 2 stark gefährdet 24 16 6 2 1 vom Aussterben bedroht 15 9 5 1 0 ausgestorben oder verschollen 3 1 1 1

* Unter Mitarbeit von J. Kuiper und H. Arter ABK~RZUNGEN: [e]: endemisch [sel: stenoendemisch [gl: Glazialrelikt

Rote Liste der Weichtiere

Artname N S CH gefährdeter Biotoptyp KL. GASTROPODA (SCHNECKEN) UKL. (VORDERKIEMER) über^. ARCHAEOGASTROPODA (ALTSCHNECKEN) 0. NERlTlMORPHA (KANNSCHNECKENARTIGE) Farn. Neritidae (Kahnschnecken) Theodoxus fluviatilis (Linnaeus) 1 0 1 Uferzonen mit steinigem Grund ÜberO. (NEUSCHNECKEN) 0. ARCHlTAENlOGLOSSA (ALT-BANDZ~NGLER) Farn. Viviparidae (Sumpfdeckelschnecken) Viviparus ater (Cristofori & Jan) 3 3 3 Seen und Flüsse V. contectus (Millet) 2 2 2 seichte, pflanzenreiche Gewässer O. NEOTAENIOGLOSSA (NEU-BANDZ~NGLER) Farn. Pomatiasidae (Landdeckelschnecken) Pomatias elegans (O.F. Müller) 2 2 2 südseitige Waldränder Farn. Nydrobiidae (Zwergdeckelschnecken) Belgrandiella saxatilis (de Reynies) - 4 4 Quellen (TI) Bythinella pupoides (Paladilhe) 3 4 4 Quellen (BE, GE, VD) B. schmidtii (Küster) - 3 3 Grundwasser (nur TI) Bythiospeum alpinurn Bernasconi 4 - 4 Grundwasser (Hohgant) B. diaphanum (Michaud) 4 - 4 Grundwasser Jura bis Randen Hauffenia minuta (Draparnaud) 4 - 4 Quellen (Jurakalk) Marstoniopsis insubrica (Küster) - 0 0 pflanzenreiches Seichtwasser (TI) (steiniges Sublitoral), im Muzzanersee ausgerottet Farn. (Schnauzenschnecken) Bithynia leachii (Sheppard) 3 - 3 Seichtwasser Zürich- und Greifensee, Hochrhein Farn. Aciculidae (Nadelschnecken) Acicula lineata Draparnaud 4 3 4 felsige Waldstandorte A. lineolata (Pini) - 3 3 lichter, trockenwarmer Wald Platyla polita (Hartmann) 4 3 4 tiefgründiger Waldboden Über0. HETEROSTROPHA 0. ECTOBRANCMlA (AUSSENKIEMERI Farn. Valvatidae (Federkiernenschnecken) Valvata cristata O.F. Müller 3 3 3 Flüsse, Teiche und Seen V. macrostoma Mörch 1 1 1 Auen,Sümpfe V. pulchella Studer 1 - 1 Wassergräben, Sümpfe UKL. (LUNGENSCHNECKEN) Über0. BASOMMATOPHORA (GRUNDAUGLER) 0. HYGROPHlLA Fam. Acroloxidae (Teichnapfschnecken) Acroloxus lacustris (Linnaeus) 3 2 3 pflanzenreiches Stillwasser Farn. Lymnaeidae (Schlammschnecken) Radix ampla (Hartmann) 2 2 2 Teiche und Seen Stagnicola corvus (Gmelin) 4 4 4 Sümpfe, Teiche, Seen S. fuscus (C. Pfeiffer) - 3 3 seichte Wassergräben (VD) Rote Liste der Weichtiere

Artname N S CH gefährdeter Biotoptyp Farn. Physidae (Blasenschnecken) Aplexa hypnorum (Linnaeus) 32 3 pflanzetyeiche Gewässer Physa fontinalis (Linnaeus) 2 2 2klare, pflanzenreiche Gewässer Physella acuta (Draparnaud) 33 3warme Gewässer P. heterostropha (Say) 4 4 4 Wassergräben, flache Seeufer Farn. Planorbidae (Telierschnecken) Anisus leucostoma (Millet) 3 3J Kleingewässer, Sümpfe A. spirorbis (Linnaeus) 33 3 kleine, stehende Gewässer A. vortex (Linnaeus) 3 33 pflanzenreiche Gewässer A. vorticulus (Troschel) 2 1 2 klare, stehende Gewässer Bathyomphalus contortus (Linnaeus) 3 2 3pflanzenreiche Gewässer Ferrissia wautieri (Mirolli) 2 22 pflanzenreiches Stillwasser Gyraulus acronicus (Ferussac) 1 - 1 klare, stehende Gewässer G. crista (Linnaeus) 3 2 3pflanzenreiche Gewässer G. laevis (Alder) 1 1 1 saubere Verlandungszonen Hippeutis cornplanatus (Linnaeus) 33 3pflanzenreiche Gewässer Planorbarius corneus (Linnaeus) 33 3pflanzenreiche Gewässer Planorbis carinatus (O.F. Müller) 3 23 kalkreiche, klare Gewässer P. planorbis (Linnaeus) 4 4 4 pflanzenreiche Gewässer Segmentina nitida (O.F. Müller) 2 1 2 pflanzenreiche, klare Gewässer Über0. (EIGENTLICHE LUNGENSCHNECKEN) 0. SmLOMMATOPHORA (STIELÄUGLER) Farn. Cochlicopidae (Glattschnecken) Cochlicopa nitens (Gallenstein) 2 1 2 kalkreiche Nassbiotope C. species - 4 4 kalkreiche Feuchtbiotope (TI) Farn. Lauriidae (Zwergpuppenschnecken) Lauria cylindracea (da Costa) 233 L. sempronii (Charpentier) - 3 3moosbewachsene Hartsubstrate Farn. Argnidae (Südliche Puppenschnecken) Argna ferrarii (Porro) - 3 3tiefgründiger Waldboden, mit grobem Kalkschutt Farn. Orculidae (Fässchenschnecken) Pagodulina austeniana (Nevill) - 4 4 tiefgründiger Waldboden, Kalk Sphyradium doliolum (Bruguiere) 23 3warrnfeuchte Waldränder (Kalk) Farn. Chondrinidae (Kornschnecken) Chondrina generosensis Nordsieck - 4 4 Kalkfelsen und -mauern (TI), [el Granaria frurnenturn (Draparnaud) 33 3 Trockenrasen auf Kalk G. illyrica (Rossmässler) - 4 4 xerotherrne Kalkstandorte G. variabilis (Draparnaud) 1 4 4 xerotherme Kalkfelsen Granopupa granum (Draparnaud) - 2 2 Trockenrasen auf Kalk Solatopupa similis (Bruguiere) - 2 2besonnte Kalkfelsen Farn. Pupillidae (Puppenschnecken) Pupilla alpicola (Charpentier) 33 3nasse Bergwiesen P. bigranata (Rossrnässler) 1 1 1 Felsensteppe P. sterrii (Voith) 4 4 4 trockenwarrnes Kalkgeröll P. triplicata (Studer) 4 4 4 trockenwarrnes Kalkgeröll Farn. Valloniidae (Grasschnecken) Vallonia declivis Sterki 1 - 1 feuchte Wiesen auf Kalk V. enniensis (Gredler) 1 1 1 kalkreiche Nassbiotope Zoogenetes harpa (Say) - 4 4 Lärchen-Arven-Altbestände bei Zerrnatt, [gl Rrn. Vertiginidae (Windelschnecken) Truncatellina callicratis (Scacchi) 3 4 4 Trockenhänge auf Kalk T. claustralis (Gredler) 23 3Trockenhänge auf Kalk T. monodon (Held) 3 3 3Trockenrasen auf Kalk Rote Liste der Weichtiere

Artname N S CH gefährdeter Biotoptyp Vertigo angustior Jeffreys 3 2 3 kalkreiche Feuchtbiotope V. antivertigo (Draparnaud) 4 3 4Flachmoore, Röhricht

V. genesii (Gredler) J 1 2 2 Nassbiotope im Kalkgebirge V. geyeri Lindholm 1 - 1 Nassbiotope im Kalkgebirge V. heldi Clessin 1 - 1 kalkreiche Feuchtbiotope

V. modesta (Say) 1 1 1 ' kalkreiche Feuchtbiotope (GR) V. moulinsiana (Dupuy) 2 1 2 kalkreiche Feuchtbiotope V. substriata (Jeffreys) 3 3 3 Seeufer, Sümpfe Farn. Buliminidae (Vielfrassschnecken) Chondrula tridens (O.F. Müller) 2 2 2 Trockenrasen auf Kalk Jaminia quadridens (O.F. Müller) 3 3 3 trockenwarmer Kalkschutt Zebrina detrita (O.F. Müller) 3 3 3 trockenwarme Wiesen Farn. Clausiliidae (Schliessrnundschnecken) Balea biplicata (Montagu) 4 - 4kühl-feuchte Kalkbuchenwälder B. perversa (Linnaeus) 4 4 4moosbewachsene Hartsubstrate Bulgarica cana (Held) 3 - 3 Altholzbestand (SH) Charpentieria dyodon (Studer) - 4 4nur VS : Reliktstandort in der Gondoschlucht, [sel C. thomasiana studeri (Pini) - 1 1 nur TI: Reliktstandort in subalpinem Buchenwald, [se] Clausilia bidentata (Ström) 4 4 4Kalkbuchenwälder (W-CHI Cochlodina comensis (L. Pfeiffer) - 4 4warmfeuchter Kalkfels (TI) Ruthenica filograna (Rossmässler) 4 - 4nur TG: Feuchtbiotope am Seerücken Farn. Succineidae (Bernsteinschneckeni Catinella arenaria (Bouchard-Ch.) 1 2 2 kalkschlammreiche Rieselflur Farn. Ferussaciidae (Bodenschnecken) Cecilioides acicula (O.F. Müller) 4 3 4offene felsige Standorte C. janii (de Betta & Martinati) - 3 3 tiefgründige warme Böden Farn. Testacellidae ~Rucksackschneckeni Testacella haliotidea Draparnaud 4 4 4Parkanlagen Farn. Punctidae (Punktschnecken) Helicodiscus singleyanus (Pilsbry) 3 3 3 tiefgründige Lockersubstrate Farn. Euconulidae (Kegelchen) Euconulus alderi (Gray) 3 3 3 Flachmoore und sumpfige Ufer Farn. Vitrinidae (Glasschnecken) Phenacolimax major (Ferussac) 3 3 3 warmfeuchte Fels-~Waldbiotope Semilimax kotulae (Westerlund) 4 4 4kühlfeuchte Wälder S. semilimax (Ferussac) 3 2 3 feuchte Montan-Wälder Vitrinobrachium breve (Ferussac) 3 3 3 Auenwälder V. tridentinum Forcart - 2 2 warmfeuchter Bergwald im Südtessin Farn. Zonitidae (Glanzschnecken) Aegopinella minor (Stabile) 2 4 4Trockenwald Oxychilus adamii (Westerlund) - 2 2 feuchte Montan-Wälder im Südtessin 0. clarus (Held) - 2 2 tiefgründige Feuchtstandorte im Engadin 0. depressus (Sterki) ' 3 3 3 felsiger, feuchter Wald Vitrea contracta (Westerlundi 3 2 3 felsiger, feuchter Wald V. diaphana (Studer) 4-4 Farn. Daudebardiidae (Daudebardien) Daudebardia brevipes (Draparnaud) 2 - 2 sumpfiger Wald, Auwald D. rufa (Draparnaud) 2 - 2 sumpfiger Wald, Auwald Farn. (Kielnacktcchnecken) Tandonia nigra (K. Pfeiffer) - 1 1 kühlfeuchter Kieselkalk (TI), [sel Farn. Lirnacidae (Schnegel) Lehmannia rupicola Lessona & Pollonera - 4 4montane und subalpine Nadelwälder Rote Liste der Weichtiere

Artname N S CH gefährdeter Biotoptyp Limacus flavus (Linnaeus) 4 4 4 feuchte Höhlen, alte Keller Limax albipes Dumont & Mortillet 1 1 1 montane ~adelwäldet L. dacampi Menegazzi - 2 2 feuchte Wälder, Wiesen (Tl) L. redii Gerhardt - 3 3 feuchte Bergwälder (TI) L. subalpinus Lessona 4 4 4 naturnahe Wald-/Felsbiotope Farn. Agriolirnacidae (Ackerschnecken) Deroceras laeve (O.F. Müller) 4 4 4 Auen und Flachmoore Fam. Arionidae (Wegschnecken) Arion intermedius Normand 4 - 4 feuchter Wald Farn. Hygrorniidae (Laubschnecken) Drepanostoma nautiliforme Porro Euomphalia strigella (Draparnaud) Helicella itala (Linnaeus) Monacha cartusiana (O.F. Müller) Trichia biconica (Eder) T. caelata (Studer) Trochoidea geyeri (Soos) Farn. Helicidae (Schnirkelschnecken) Causa holosericea (Studer) Chilostoma achates (Rossmassler) [ssp. achates (Rossmässler) [ssp. adelozona (Strobel) [ssp. rhaeticum (Strobel) C. cingulatum (Studer) Cryptomphalus aspersus (O.F. Müller) Delphinatia glacialis (Ferussac) Helix pomatia Linnaeus KL. BlVALVlA (MUSCHELN) UKL PALAEOHETERODONTA (SPALTZÄHNIGE MUSCHELN) O. UNlONOlDA (FLUSSMUSCHELARTIGE) Farn. Unionidae (Najaden, Fluss- und Teichmuscheln) Anodonta anatina (Linnaeus) Microcondylaea compressa (Menke) Unio crassus Philipsson U. mancus Lamarck U. pictorum (Linnaeus) U. tumidus Philipsson UKL. WETERODONTA (VERSCHIEDENZAHNIGE MUSCHELN) 0. VENEROlDA (VENUSMUSCHELARTIGE) Farn. Sphaeriidae (Kugel- und Erbsenrnuscheln) Musculium lacustre (O.F. Müller) Pisidium amnicum (O.F. Müller) P. conventus (Clessin) P. hibernicum Westerlund P. Iilljeborgii Clessin P. milium Held P. moitessierianum Paladilhe 6. Zusammenfassung

Die Roten Listen der gefährdeten Tierarten der Schweiz geschätzten Artenzahl aus. Immerhin sind Schweiz sind ein politisches und wissenschaftli- damit sämtliche Wirbeltierarten erfasst. Tabelle 4 ches Instrument des Naturschutzes. Sie zeigen an, zeigt, dass von diesen 17 Tiergruppen insgesamt welche Tierarten in der Schweiz in ihren Bestän- 41% der Arten gefährdet (Kat. 0-3) sind. Der Pro- den stark abgenommen haben oder durch heute zentsatz ist bei den Wirbeltieren höher als bei den wirksame odervoraussehbare Ursachen gefährdet Wirbellosen. Spitzenreiter sind die Amphibien und sind. Das Hauptkriterium für eine Aufnahme in die Reptilien, mit 95% bzw. 80% gefährdeten Arten, Rote Liste ist der Gefährdungsgrad. Weitere Krite- über deren Lebensweise, Verbreitung und Gefähr- rien, in Kombination mit der Gefährdung, sind Sel- dungsursachen wir recht gut Bescheid wissen. Die tenheit, Attraktivität, Bedeutung für den Menschen Kategorie 3 (gefährdet) enthält insgesamt am mei- und, als wichtiges pragmatisches Kriterium, der sten Arten, die Kategorie 0 (ausgestorben, ver- Kenntnisstand in der Schweiz. Die Gefährdungs- schwunden, verschollen oder ausgerottet) am we- kategorien entsprechen weitgehend denjenigen nigsten. der Roten Listen Deutschlands: 0, ausgestorben; 1, vom Aussterben bedroht; 2, stark gefährdet; 3, Wenn wir davon ausgehen, dass der Anteil der ge- gefährdet; 4, potentiell gefährdet ; ((-D, nicht au- fährdeten Arten in der Schweiz in allen Tierklassen tochthon vorkommend; n, nicht gefährdet. etwa gleich hoch ist, also etwa 41%, würde das be- deuten,dassvon den geschätzten rund 40'000Tier- Die Tierwelt der Schweiz wird auf etwa 40'000 Ar- arten über 16'000Arten alsgefährdet (Kat.0-3) ein- ten geschätzt, von denen aber erst gut die Hälfte gestuft werden müssten. tatsächlich in der Schweiz festgestellt wurde. Ein wichtiges Ziel dieser ersten Zusammenstellung Die Südhälfte der Schweiz beherbergt bei den rnei- der Roten Listen ist es daher, auf die grossen sten taxonomischen Gruppen wesentlich mehr Ar- Lücken der faunistischen Kenntnisse in der ten als der Norden. Entsprechend gibt es auch bei Schweiz hinzuweisen. Für viele artenreiche Tier- der in den Roten Listen erfassten Auswahl mehr gruppen gibt es zurzeit keine Spezialistlnnen in un- Arten, die nur auf der Südseitevorkommen, als nur serem Land, und bei den meisten Tierarten ist uns im Norden (Tab. 5). Bei der Gefährdung sieht es der Gefährdungsgrad nicht bekannt. . aber umgekehrt aus: wesentlich mehr Arten (112) sind nur im Norden gefährdet, lediglich 14 nur in Die sechs bisher publizierten Roten Listen (Brut- der Südhälfte der Schweiz. Ein Vergleich der Ge- vögel, Reptilien, Amphibien, Fische und Rund- fährdungsgrade zwischen Süd- und Nordhälfte mäuler, Tagfalter, Libellen) wurden überarbeitet zeigt ferner, dass bei mehr als 314 der auf beiden und in eine einheitliche Form gebracht. Elf Listen Seiten der Alpen vorkommenden Arten die Tiere wurden neu erstellt. Die 17 hier aufgeführten Tier- irn Norden stärker gefährdet sind als in der Süd- ' gruppen machen lediglich 7% der für die Fauna der hälfte. Tab. 4: Gefährdungsgrad der in den Roten Listen erfassten Tiergruppen Tab. 5: Vergleich des Vorkommens und der Ge- nen keine U.nterteilung in Nord und Süd vorge- fährdung der in den Roten Listen erfassten Tier- nommen wurde. gruppen in der Nord- und Südhälfte der Schweiz. In den Kolonnen «nur im Norden gefährdet», bzw. ((nur im Süden gefährdet» sind nur Arten aufge- * Durch die feinere regionale Gliederung bei den führt, die in beiden Landesteilen vorkommen, in ei- Brutvögeln entfällt die Unterteilung in Nord und ner der Landeshälften also nicht oder nur potenti- Süd. Ebenso bei den Schnaken (Tipulidae), bei de- ell gefährdet sind.

Libellen 14 4 0 0 3 7 Eintagsfliegen 22 4 0 0 0 1 Weichtiere 19 30 5 9 7 14 TOTAL ARTEN (Wirbeltiere und 229 282 112 14 199 58 erfasste Wirbellose) Acheta, 67 Badister, 56 Acicula, 76 Baetis, 73 Acilius, 61 Balea, 78 Acipenser, 36 Barbastella, 23 Acrocephalus, 29 Barbitistes, 67 Acroloxus, 76 Barbus, 36 Actitis, 27 Bathyomphalus, 77 Acupalpus, 56 Belgrandiella, 76 Aegithalos, 29 Bembidion, 56 Bidessus, 61 - Aegolius, 27 Aegopinella, 78 Binaghites, 57 Aeshna, 70 Bithynia, 76 Agabus, 61 Blennius, 37 Agonum, 56 Blethisa, 57 Agrodiaetus, 50 Boldoriella, 57 Aiolopus, 67 Boloria, 49 Alauda, 28 Bombina, 34

Alburnoides, 36 / Bombus, 44 Alburnus, 36 Bonasa, 26 Alcedo, 28 Bothriomyrmex, 46 Alectoris, 26 Boyeria, 70 Aleuropteryx, 65 B,rachinus, 57 Alosa, 36 Brachytron, 70 Alytes, 34 Bradycellus, 57 Amara, 56 Brenthis, 49 Amblystomus, 56 Brintesia, 50 Ameletus, 73 Broscus, 57 Ammobates, 42 Brychius, 61 Anas, 26 Bryodema, 68 Anax, 70 Bubo, 27 Andrena, 39 Bucephala, 26 Anergates, 46 Bufo, 34 Anguilla, 36 Bulgarica, 78 Anisodactylus, 56 Buteo, 26 Anisus, 77 Bythinella, 76 Anodonta, 79 Bythiospeum, 76 Antaxius, 67 Anthidium, 42 Anthophora, 42 Anthracus, 56 Anthus, 28 Caenis, 74 Apatura, 49 Calandrella, 28 Aphaenogaster, 46 Calathus, 57 Aplexa, 77 Calliptamus, 67 Aporia, 49 Callophrys, 50 Apristus, 56 Calopteryx, 70 Apus, 28 Calosoma, 57 Aquila, 26 Camponotus, 46 Ardea, 26 Canis, 21 Arethusana, 50 Caprimulgus, 27 Argna, 77 Carabus, 57 Aricia, 50 Carcharodus, 49 Arion, 79 .Carduelis, 30

Asio, 27 Carpodacus, 30 ~ Athene, 27 Castor, 21 Catinella, 78 Cygnus, 26 Causa, 79 Cymindis, 58 Cecilioides, 78 Cyprinus, 36 Centroptilum, 73 Ceratina, 43 Cercion, 70 Ceriagrion, 70 Certhia, 30 Dasypoda, 41 Cettia, 29 Daudebardia, 78 Chalepoxenus, 46 Decticus, 67 Charadrius, 27 Delichon, 28 Charpentieria, 78 Delphinatia, 79. Chazara, 50 Dernetrias, 58 Chelostorna, 42 Dendrocopos, 28 Chilostorna, 79 Dendroleon, 65 Chlaenius, 57 Deroceras, 79 Chondrina, 77 Deronectes, 61 Chondrostoma, 36 Dictenidia, 53 Chondrula, 78 Dioxys, 42 Choroterpes, 74 Distoleon, 65 Chorthippus, 68 Dolichopeza, 53 Chrysochraon, 68 Dolichus, 58 Chrysopa, 65 Drepanostorna, 79 Chrysoperla, 65 Drornius, 58 Cicindela, 56 Dryocopus, 28 Ciconia, 26 Dryornys, 21 Cinclus, 28 Drypta, 58 Circus, 26 Dufourea, 40 Cisticola, 29 Duvalius, 58 Clausilia, 78 Dyschirius, 58 Cloeon, 73 Dytiscus, 61 Clossiana, 49 Cobitis, 37 Coccothraustes, 30 Cochlicopa, 77 Cochlodina, 78 Ecdyonurus, 73 Coelarnbus, 61 Elaphe, 32 Coelioxys, 42 Elaphrus, 58 Coenagrion, 70 Electrogena, 73 Coenonympha, 50 Emberiza, 30 Colias, 49 Emys, 32 Colletes, 39 Epacromius, 68 Coluber, 32 Epeolus, 43 Colurnba, 27 Ephemera, 74 Coniopteryx, 65 ' Ephemerella, 73 Conocephalus, 67 Ephippiger, 67 Cordulegaster, 70 Ephoron, 74 Coregonus, 36 Epimyrma, 46 Coronella, 32 Epitheca, 70 Corvus, 30 Eptesicus, 23 Cottus, 37 Erebia, 50 Coturnix, 26 Erithacus, 28 Crex, 27 Erythrornma, 70 Crocidura, 21 Eucera, 43 Crocothemis, 70 Euchorthippus, 68 Cryptomphalus, 79 Euconulus, 78 Ctenophora, 53 Eudrornias, 27 Cuculus, 27 Eumedonia, 50 Cunctochrysa, 65 Euomphalia, 79 Cupido, 50 Eurodryas, 49 Cybister, 61 Everes, 50 84 Cychrus, 57 Hygrotus, 62 Hyla, 34 Fabriciana, 49 Hylaeus, 39 Falco, 26 Hypodryas, 49 Felis, 21 Hyponephele, 50 Ferrissia, 77 Hypoponera, 46 Ficedula, 29 . Hypsugo, 23 Fixsenia, 50 Formica, 47 Formicoxenus, 46 Fringilla, 30 Fulica, 27 Ilybius, 62 lolana, 50 Iphiclides, 49 Ischnura, 70 Italochrysa, 65 Galerida, 28 Ixobrychus, 25 Gallinago, 27 Gallinula, 27 Garrulus, 30 Gasterosteus, 37 Glaucidium, 27 Jaminia, 78 Glaupsyche, 50 Jynx, 28 Gobio, 36 Gomphus, 70 Granaria, 77 Granopupa, 77 Graphoderus, 61 Laccophilus, 62 Graptodytes, 61 Lacerta, 32 Gryllomorpha, 67 Laemostenus, 58 Gryllotalpa, 67 Lagopus, 26 Gryllus, 67 Lampetra, 36 Gypaetus, 26 Lanius, 30 Gyraulus, 77 Larus,-27 Gyrinus, 62 Lasioglossum, 40 Lasiommata, 50 Lasius, 47 Lauria, 77 Lebia, 58 Habroleptoides, 74 Lehmannia, 78 Halictus, 40 Leistus, 58 Haliplus, 61 Leptophlebia, 74 Hamearis, 50 Leptophyes, 67 Harpagoxenus, 46 Leptothorax, 46 Harpalus, 58 Lepus, 21 Hauffenia, 76 Lestes, 70 Helicella, 79 Leucaspius, 36 Helicoconis, 65 Leuciscus, 36 Helicodiscus, 78 Leucorrhinia, 71 Helix, 79 Libelloides, 65 Heptagenia, 73 Libellula, 71 Heriades, 42 Libythea, 50 Heteropterus, 49 Licinus, 58 Hipparchia, 50 Limacus, 79 Hippeutis, 77 Limax, 79 Hippolais, 29 Limenitis, 49 Hirundo, 28 Liometopum, 46 Hucho, 36 Lithurgus, 42 Hydaticus, 61 Locusta, 68 Hydroporus, 62 Locustella, 29 Hydrovatus, 62 Lopinga, 50 Hygrobia, 61 Loxia, 30 85 Lullula, 28 Nomada, 43 Luscinia, 28 Notiophilus, 58 Lutra, 21 Nucifraga, 30 Lycaeides, 50 Numenius, 27 Lycaena, 50 Nyctalus, 23 Lynx, 21 Nycticorax, 25

G Lysandra, 50 Nymphalis, 50

Maculinea, 50 Odacantha, 59

Mallada, 65 Oecanthus, 67 I Mantispa, 65 Oedaleus, 68 Marstoniopsis, 76 Oedipoda, 68 Megachile, 42 Oenanthe, 29 Megalomus, 65 Oligoneuriella, 73 Megistopus, 65 Olisthopus, 59 Melanogryllus, 67 Omocestus, 68 Meleageria, 51 Omophron, 59 Melecta, 43 Onychogomphus, 70 Melitaea, 49 Oodes, 59 Melitta, 41 Ophiogomphus, 70 Melitturga, 40 Ophonus, 59 Mellicta, 49 Orechtochilus, 63 Mergus, 26 Oreodytes, 62 Merops, 28 Oriolus, 30 Messor, 46 Orthetrum, 71 Metrioptera, 67 Oryctolagus, 21 Microcondylaea, 79 Osmia, 42 Micromys, 21 Osmylus, 65 Miliaria, 30 Otus, 27 Milvus, 26 Oxychilus, 78 Miniopterus, 23 Oxygastra, 70 Minois, 50 ,Miramella, 67 Miscodera, 58 Misgurnus, 37 Molops, 58 Pachytrachis, 67 Monacha. 79 Padogobius, 37 Monticola, 29 Pagodulina, 77 Montifringilla, 30 Panagaeus, 59 Motacilla, 28 Pandion, 26 Muscardinus, 21 Panurgus, 40 Muscicapa, 29 Panurus, 29 Musculium, 79 Paracinema, 68 Mustela, 21 Parapleurus, 68 Myotis, 23 Parasemidalis, 65 Myrmeleotettix, 68 Parnassius, 49 Myrmica, 46 Parus, 29 Pasites, 43 Passer, 30 Patrobus, 59 Pelobates, 34 Natrix, 32 Peltodytes, 61 Nebria, 58 Perdix, 26 Nebrioporus, 62 Perileptus, 59 Nehalennia, 70 Pernis, 26 Neomys, 21 Phaneroptera, 67 Nephrotoma, 53 Phasianus, 26 Netta, 26 Phenacoliinax, 78 Nineta, 65 Philorhizws, 59 Phoenicurus, 29 Remiz, 30 Pholidoptera, 67 Rhantus, 62 Phoxinus, 36 Rhinolophus, 23 Phylloscopus, 29 Rhithrogena, 73 Physa, 77 Rhodeus, 36 Physella, 77 Rhophitoides, 41 Pica, 30 Riparia, 28 Picoides, 28 Rophites, 41 Picus, 28 Ruspolia, 67 Pieris, 49 Ruthenica, 78 Pipistrellus, 23 Rutilus, 36 Pisidium, 79 Pitymys, 21 Plagiolepis, 47 Planorbarius, 77 Planorbis, 77 Saga, 67 Platycleis, 67 Salamandra, 34 Platyderus, 59 Salmo, 36 Platyla, 76 Salvelinus, 36 Platynus, 59 Satyrium, 51 Plebejides, 51 Saxicola, 29 Plebejus, 51 Scarodytes, 62 Plebicula, 51 Scolitantides, 51 Plecotus, 23 Scolopax, 27 Podarcis, 32 Segmentina, 77 Podiceps, 25 Semilimax, 78 Podisma, 67 Serinus, 30 Poecilus, 59 Sialis, 65 Polyergus, 47 Silurus, 37 Polysarcus, 67 Siphlonurus, 73 Polystichus, 59 Sisyra, 65 Pomatias, 76 Sitta, 30 Pontia, 49 Solatopupa, 77 Porzana, 27 Somateria, 26 Potarnanthus, 74 Somatochlora, 70 Prionocera, 53 Sphecodes, 41 Procloeon, 73 Sphingonotus, 68 Prunella, 28 Sphodrus, 59 Psectra, 65 Sphyradium, 77 Pseudapis, 41 Stagnicola, 76 Pseudoaricia, 51 Stelis, 42 Pseudocentroptilum, 73 Stenamma, 46 Pseudophilotes, 51 Stenobothrus, 68 Psophus, 68 Stenolophus, 59 Pteronemobius, F7 Sterna, 27 Pterostichus, 59 Stethophyma, 68 Ptyonoprogne, 28 Stictotarsus, 62 Pupilla, 77 Streptopelia, 27 Pyrgus, 49 Strix, 27 Pyronia, 50 Strongylognathus, 46 Pyrrhocorax, 30 Sturnus, 30 Pyrrhula, 30 Suphrodytes, 62 Sylvia, 29 Sympecma, 70 Sympetrurn, 71 Systropha, 41 Radix, 76 Rallus, 26 Rana, 34 Raphidia, 65 Rattus, 21 Tachybaptus, 25 Regulus, 29 Tachys, 59 Tadarida, 23 Talpa, 21 Tandonia, 78 Vallonia, 77 Tanyptera, 53 Valvata, 76 Tartarogryllus, 67 Vanellus, 27 Teleutomyrmex, 46 Vertigo, 78 Testacella, 78 Vespertilius, 23 Tetralonia, 43 Vipera, 32 Tetrao, 26 Vitrea, 78 Tetrix, 67 Vitrinobrachium, 78 Tettigonia, 67 Viviparus, 76 Thalassophilus, 59 Theodoxus, 76 Thymallus, 36 Thymelicus, 49 Thyreus, 44 Wesmaelius, 65 Tichodroma, 30 Tipula, 53 Torleya, 73 Trechoblemus, 59 Trechus, 59 Xya, 67 Trichaphaenops, 59 Xylocopa, 44 Trichia, 79 Trichocellus, 59 Tringa, 27 Triturus, 34 Trochoidea, 79 Yola, 62 Troglodytes, 28 Truncatellina, 77 Turdus, 29 Tyto, 27 Zabrus, 59 Zebrina, 78 Zingel, 37 Zoogenetes, 77 Unio, 79 Upupa, 28 Ursus, 21 8. Verzeichnis der deutschen Tiernamen nur Wirbe

Bulldoggfledermaus, 23 Buntspecht, 28 Aal, 36 Abendsegler, grosser, 23 Abendsegler, kleiner, 23 Aeskulapnatter, 32 Agone, 36 Cagnetta, 37 Alborella, 36 Cheppia, 36 Alpenbraunelle, 28 Cistensänger, 29 Alpendohle, 30 Alpenfledermaus, 23 Alpenkammolch, 34 Alpenkrähe, 30 Alpensalamander, 34 Distelfink, 30 Alpenschneehuhn, 26 Dohle, 30 Alpensegler, 28 Dorngrasmücke, 29 Alpenwühlmaus, 21 Dorngrundel, 37 Amsel, 29 Dreizehenspecht, 28 Apron, 37 Drosselrohrsänger, 29 Äsche, 36 Aspisviper, 32 ~tlantis.cherStör, 36 Auerhuhn, 26 Eichelhäher, 30 Eiderente. 26 Eisvogel, 28 Eisvögel, 28 Bachforelle, 36 Elritze, 36 Bachneunauge, 36 Elster, 30 Bachstelze, 28 Erdkröte, 34 Barbe, 36 Erlenzeisig, 30 Barbo, 36 Bartfledermaus, 23 Bartgeier, 26 Bartmeise, 29 Baumfalke, 26 Fadenmolch, 34 Baumpieper, 28 Fahlsegler, 28 Baumschläfer, 21 Fasan, 26 Bechsteinfledermaus, 23 Felchen, 36 Bekassine, 27 Feldhase, 27 Berglaubsänger, 29 Feldlerche, 28 Bergmolch, 34 Feldschwirl, 29 Bergstelze, 28 Feldsperling, 30 Beutelmeise, 30 Feldspitzmaus, 21 Biber, 21 Felsenschwalbe, 28 Bienenfresser, 28 Feuersalamander, 34 Birkenzeisig, 30 Fichtenkreuzschnabel, 30 Birkhuhn, 26 Fischadler, 26 Bitterling, 36 Fischotter, 21 Blässhuhn, 27 Fitis, 29 Blaukehlchen, 29 Fliegenschnäpper, 29 Blaumeise, 29 Flussneunauge, 36 Blaumerle, 29 Flussregenpfeifer, 27 Blindmaulwurf, 21 Flussseeschwalbe, 27 Brachpieper, 28 Flussuferläufer, 27 Brachvogel, grosser, 27 Fransenfledermaus, 23 Brandtfledermaus, 23 Braunbär, 21 Braunkehlchen, 29 Breitflügelfledermaus, 23 Brillengrasmücke, 29 Gänsesäger, 26 Buchfink, 30 Gartenbaumläufer, 30 89 Gartengrasmücke, 29 Kolbenente, 26 Gartenrotschwanz, 29 Kolkrabe, 30 Gartenspitzmaus, 21 Kornweihe, 26 Geburtshelferkröte, 34 Kreuzkröte, 34 Gelbbauchunke, 34 Kreuzotter, 32 Gelbspötter, 29 Krickente, 26 Ghiozzo, 37 Kuckuck, 27 Gimpel, 30 Kurzzehenlerche, 28 Girlitz, 30 Goldammer, 30 Grauammer, 30 Graureiher, 26 Grauschnäpper, 29 Lachmöwe, 27 Grauspecht, 28 Lachs, atlantischer, 36 Groppe, 37 Langflügelfledermaus, 23 Gründling, 36 Langfussfledermaus, 23 Grünfink, 30 Langohr, braunes, 23 Grünspecht, 28 Lappentaucher, 25 Laube, 36 Laubfrosch, 34 Löffelente, 26 Luchs, 21 Habicht, 26 Halsbandschnäpper, 29 Hänfling, 30 Haselhuhn, 26 Haselmaus, 21 Maifisch, 36 Haubenlerche, 28 Marder, 21 Haubenmeise, 29 Mariskensänger, 29 Haubentaucher, 25 Mauereidechse, 32 Hausratte, 21 Mauerläufer, 30 Hausrotschwanz, 29 Mauersegler, 28 Haussperling, 30 Mäusebussard, 26 Heckenbraunelle, 28 Mausohr, grosses, 23 Heidelerche, 28 Mausohr,, kleines, 23 Höckerschwan, 26 Mauswiesel, 21 Hohltaube, 27 Meerforelle, 36 Huchen, 36 Mehlschwalbe, 28 Hufeisennase, 23 Misteldrossel, 29 Hundsbarbe, 36 Mittelspecht, 28 Moderlieschen, 36 Mönchsgrasmücke, 29 Mönchsmeise, 29 Moorente, 26 Iltis, 21 Moorfrosch, 34 Italienischer Frosch, 34 Moorgrundel, 37 Mopsfledermaus, 23 Mornellregenpfeifer, 27

Kammolch, 34 Karmingimpel, 30 Karpfen, 36 Nachtigall, 28 Kernbeisser, 30 Nachtreiher, 25 Kiebitz, 27 Nachtschwalbe, 27 Klappergrasmücke, 29 Nase, 36 Kleiber, 30 Nebelkrähe, 30 Kleinspecht, 28 Neuntöter, 30 Kleinwühlmaus, 21 Nordfledermaus, 23 Knäkente, 26 Knoblauchkröte, 34 90 Kohlmeise, 29 Sofie, 36 Sommergoldhähnchen, 29 Orpheusgrasmücke, 29 Sperber, 26 Orpheusspötter, 29 Sperbergrasmücke, 29 Ortolan, 30 Sperlingskauz, 27 Spiessente, 26 Springfrosch, 34 Star, 30 Steinadler, 26 Pigo, 36 Steinhuhn, 26 Pirol, 30 Steinkauz, 27 Purpurreiher, 26 Steinrötel, 29 Steinschmätzer, 29 Stichling, 37 Stockente, 26 Strömer, 36 Rabenkrähe, 30 Sturmmöwe, 27 Raubwürger, 30 Sumpfmeise, 29 Rauchschwalbe, 28 Sumpfohreule, 27 Rauhfusskauz, 27 Sumpfrohrsänger, 29 Rauhhautfledermaus, 23 Sumpfschildkröte, 32 Rebhuhn, 26 Sumpfspitzmaus, 21 Reiherente, 26 Riesenabendsegler, 23 Ringamsel, 29 Ringelnatter, 32 Ringeltaube, 27 Tafelente, 26 Rohrammer, 30 , Tannenhäher, 30 Rohrcchwirl, 29 Tannenmeise, 29 Rohweihe, 26 Teichfrosch, 34 Rothuhn, 26 Teichhuhn, 27 Rotkehlchen, 28 Teichmolch, 34 Rotkopfwürger, 30 Teichrohrsänger, 29 Rotmilan, 26 Trauerschnäpper, 29 Rotschenkel, 27 Triotto, 36 Ruineneidechse, 32 Trota marmorata, 36 Tüpfelsumpfhuhn, 27 Türkentaube, 27 Turmfalke, 26 Turteltaube, 27 Saatkrähe, 30 Savetta, 36 Schafstelze, 28 Schellente, 26 Schilfrohrsänger, 29 Uferschwalbe, 28 Schleiereule, 27 Uhu, 27 Schlingnatter, 32 Schnatterente, 26 Schneefink, 30 Schneider, 36 Schwanzmeise, 29 Vipernatter, 32 Schwarzhalstaucher, 25 Schwarzkehlchen, 29 Schwarzkopfmöwe, 27 Schwarzmilan, 26 Schwarzspecht, 28 Wacholderdrossel, 29 Schwarzstirnwürger, 30 Wachtel, 26 Seeforelle, 36 Wachtelkönig, 27 Seesaibling, 36 Waldbaumläufer, 30 Seidensänger, 29 Waldkatze, 21 Singdrossel, 29 Waldkauz, 27 Smaragdeidechse, 32 Waldlaubsänger, 29 Waldohreule, 27 Wintergoldhähnchen, 29 Waldschnepfe, 27 Wolf, 21 Wanderfalke, 26 Würfelnatter, 32 Wasseramsel, 28 Wasserfledermaus, 23 Wasserfrosch, kleiner, 34 Wasserpieper, 28 Wasserralle, 26 Zaunammer, 30 Wasserspitzmaus, 21 Zauneidechse, 32 Wechselkröte, 34 Zaunkönig, 28 Weisskopfmöwe, 27 Zilpzalp, 29 Weissrandfledermaus, 23 Zipparnmer, 30 Weissstorch, 26 Zitronenzeisig, 30 Wels, 37 Zornnatter, 32 Wendehals, 28 Zweifarbenfledermaus, 23 Wespenbussard, 26 Zwergfledermaus, 23 Wiedehopf, 28 Zwergmaus, 21 Wiesenpieper, 28 Zwergohreule, 27 Wiesenweihe, 26 Zwergreiher, 25 Wildkaninchen, 21 Zwergsumpfhuhn, 27 Wildkatze, 21 Zwergtaucher, 25 Wimperfledermaus, 23 9. Literaturverzeichnis*

"Nebst den zitierten Arbeiten sind auch weiterführende Beiträge zum Thema Rote Listen aufgeführt.

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Agosti, Donat, Dr. (Ameisen) Centre pour I'etude et la protection des Tägerackerstr.16,8610 Uster chauve-souris, C.P. 434,121 1 Geneve Amiet, Felix (Bienen) Kessler Erich, (Vorwort) Forststr. 7, 4500 Solothurn Abteilungschef Naturschutz Arlettaz, Raphael (Fledermäuse) BUWAL, Hallwylstr. 4,3003 Bern Rue de la Moya 2bis, 1920 Martigny Kirchhofer, Arthur, Dr. (Fische und Rundmäuler) Arter, Hubert (Weichtiere) Universität Bern, Zoologisches Institut, Bfö, Seefeldstr. 224 8008 Zürich Baltzerstr. 3, 3012 Bern Auf der Maur, Elmar (Fledermäuse) Kistler, Roman (Fledermäuse) Voltastr. 26, 6005 Luzern Oberdorfweg 16, 8753 Mollis GL Barandun, Jonas (Fledermäuse) Kuiper, Johannes, Dr. (Weichtiere) Flurhofstr. 104, 9000 St. Gallen Institut Neerlandais, 121 Rue de Lille, 75007 Paris Beck, Andres (Fledermäuse) Landolt, Peter, Dr. (Eintagsfliegen) Zweiern 19,5443 Niederrohrdorf Universität Fribourg, Zoologisches Institut, Blank Erwin t 1700 Fribourg Brancucci, Michel, Dr. (Wasserkäfer) Lutz, Miriam (Fledermäuse) Naturhistorisches Museum, Augustinergasse 2, 7152Sagogn 4051 Basel Maibach, Alain, Dr. (Libellen) Burkhard, Wolf-Dieter (Fledermäuse) Musee de Zoologie Gumpisloch 2,8597 Landschlacht TG Palais de R~lmineC.P. 448,1000 Lausanne 17 . Cherix, Daniel, Dr. (Ameisen) Marggi, Werner A. (Laufkäfer, Sandlaufkäfer) Musee de Zoologie, PI. Riponne 6, C.P. 448, Rüttiweg 3A, 3608 Thun-Allmendingen 1000 Lausanne 17 Marti: Friedli (Fledermäuse) Coray, Armin (Heuschrecken) Landstr. 55, 8750 Glarus Naturhistorisches Museum, Augustinergasse 2, Meier. Claude, (Libellen) 4051 Basel Gibel Bannholz, 8638 Goldingen Duelli, Peter. PD Dr. (Netzflügler) Meylan, Andre, Dr. (Sauger) Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Station federale de recherches agronomiques de Landschaft (WSL), Sektion Zoologie, Changins, 1260 Nyon 8903 Birmensdorf Moeckli, Monica (Fledermäuse) Dufour, Christophe, Dr. (Schnaken) Flühgasse 47,8008 Zürich Musee d'histoire naturelle Terreaux 14 Moeschler, Pascal (Fledermäuse) 2000 Neuchätel Museum dlHistoire naturelle C.P. 434, Flückiger, Peter F. (Fledermäuse) 1211 Geneve Studerweg 8,4600 Olten Moretti, Marco (Fledermäuse) Gebhard, Jürgen (Fledermäuse) 6717 Dangio Naturhistorisches Museum, Augustinergasse 2, Müller, Andreas (Fledermäuse) 4051 Basel ETH-Hönggerberg, HIL G362,8093 Zürich Gloor, Sandra (Fledermäuse) Müller, Severin (Fledermäuse) Eichstr. 4, 8045 Zürich lsliberg 6, 6340 Baar Glutz von Blotzheim, Urs Noel, Prof. Dr. (Vögel) Nadig, Adolf. Dr. (Heuschrecken) Mattweid 20,6204 Sempach Weinbergstr. 6,7000 Chur Gonseth, Yves (Tagfalter) Nievergelt, Bernhard, Prof. Dr. (Säuger) CSCF, Terreaux 14,2000 Neuchätel Ethologie und Wildforschung, Graf. Martin (Fledermäuse) Winterthurerstr.l90,8057 Zürich Fachstelle Naturschutz Kt. ZH, Pedroli, Carlo, Dr. (Fische und Rundmäuler) Stampfenbachstr.14, 8090 Zürich Ökobüro Aquarius, C.P. 67,2001 Neuchatel Grossenbacher, Kurt, Dr. (Amphibien, Reptilien) Rahm, Urs, Prof. Dr. (Säuger) Naturhistorisches Museum, Bernastr.15, Naturhistorisches Museum, Augustinergasse 2, 3005 Bern 4051 Basel Güttinger, Rene (Fledermäuse) Rüetschi, Jörg (Weichtiere) Gerbeweg 7, Postfach 334,9630 Wattwil CSCF, Zoologisches Institut, Haffner, Marianne, Dr. (Fledermäuse) Baltzerstr. 3, 3012 Bern Benedikt Fontana-Weg 15, 8049 Zürich Salvioni, Marco. Dr. (Säuger) Wausser, Jacques, Prof. Dr. (Säuger) Dip. del Territorio, IZEA, Universite de Lausanne, Institut de Ufficio Caccia e Pesca, 6501 Bellinzona Zoologie et drEcologie Animale, Sartori, Michel, Dr. (Eintagsfliegen) 1015 Lausanne-Dorigny Musee de Zoologie, Palais de Rumine, C.P. 448, Wofer, Ueli (Reptilien), KARCH 1000 Lausanne 17 Natururhistorisches Museum, Bernastr. 15, Sauter, Willi, Prof. Dr. (Heuschrecken) 3005 Bern ETHZ, Entomologisches Institut, Keller, Albert (Fledermäuse) Clausiusstr. 21,8092 Zürich Schiess, Heinrich (Heuschrecken) Homberg, 9125 Brunnadern Schifferli, Luc, Dr. (Vögel) Schweiz. Vogelwarte, 6204 Sempach Schmid, Hans (Vögel) Schweiz. Vogelwarte, 6204 Sempach Stutz. Hans-Peter B.. Dr. (Fledermäuse) Benedikt Fontana-Weg 15,8049 Zürich Thorens, Philippe, Dr. (Heuschrecken) Institut de Zoologie, Chantemerle 22, 2007 Neuchatel lNSECTA CP. 2000, Neuchatel Turner, Hans, Dr. (Weichtiere) Casa la Conchiglia, 6821 Rovio Vogel, Peter, Prof. Dr. (Säuger) Universite de Lausanne, Institut de Zoologie et dfEcologie animale, 1015 Lausanne Walter, Thomas (Heuschrecken) Bauhaldenstrasse 35, 5417 Untersiggenth~alAG Wüthrich, Max (Weichtiere) Feldackerweg 22,3067 Bol1 Zaugg, Blaise, Dr. (Fische und Rundmäuler) Ökobüro Aquarius, C.P. 67,2001 Neuchatel Zbinden, Karl, Dr. (Fledermäuse) Garbenweg 3,3027 Bern Zbinden, Niklaus, Dr. (Vögel) Schweiz. Vogelwarte, 6204 Sempach Zingg, Peter E., Dr. (Fledermäuse) Riedmattenweg, 3700 Spiez BE Zumsteg, Martha, Dr. (Fledermäuse) St. Martinstr. 30,6430 Schwyz Zurwerra, Andreas, Dr. (Eintagsfliegen) Büro für Umweltfragen, 3186 Düdingen FR