Stand: 2017 Die und ihr Gewässereinzugsgebiet

Mit einer Gesamtlänge von 220 km, Besondere Fließgewässer-Situatio- Versickerung im zerklüfteten Kalk- davon 193 km in Westfalen, ist die nen von oberhalb der Lippequelle stein der Paderborner Hochfläche Lippe der längste Fluss in Westfalen. entspringenden längeren Ne ben bä - eine be trächt liche Menge Wasser, Sie trennt das Ostmünsterland vom chen sind verantwortlich für kartogra- sodass sie in dem Abschnitt zeitwei- Unteren Hellweg und das südwestli- phisch falsche Darstellungen be züg - se trockenfällt. Das versickerte Was- che Münsterland vom Ruhrgebiet. lich der Lage des Lippe-Ur sprungs. ser kommt z. T. in Paderborn und Die Nutzung als Transportweg geht Oft wird bei kartographischen Gene- Salzkotten wieder ans Tageslicht zurück bis in die Römerzeit, in der die ralisierungen vorausgesetzt, dass der und wird dann über die Pader und Lippe (lat. Lupia) als Schiff fahrts weg längs te Quellfluss auch der Hauptfluss Heder der Lippe zugeführt (Abb. 1). diente. In der Folgezeit dies be züglich ist. Aufgrund der (meist) größeren Naturraum nur unwesentlich genutzt, wurden Wasserführung behält die Lippe hier Der weitere Verlauf bis Hamm nach 1815 Pläne verwirklicht, um die jedoch stets, trotz ihres z.T. wesent- Als Bewässerungs- und Meliorati- Lippe von Wesel bis nach Lippstadt lich kürzeren Oberlaufs, ihren Namen. onskanal zur Verbesserung der für damalige Frachtkähne schiffbar zu Die Strothe, mit ih rem Ur sprung landwirtschaftlichen Nutzung der machen. Durch die Fertigstellung des auf 360 m ü. NHN (Lippe 139 m), Boker Heide wurde der bei Schloss parallel zur Lippe verlaufenden Wesel- weist bei ihrer Einmündung als Thu- Neuhaus von der Lippe abzweigen- Datteln-Kanals (1930) und des Dat- ne in die Lippe die doppelte Fluss- de Boker-Heide-Kanal (ca. 32 km teln-Hamm-Kanals (1933) findet heu- länge auf, führt jedoch die weitaus lang) 1853 in Betrieb genommen. te auf der Lippe kein Schiffsverkehr geringere Abflussmenge. An einer Das über den Kanal abgezweigte mehr statt. Gabelung im Norden der Ge meinde Wasser fließt bei Lippstadt über die Die Lippe mit ihrem Gewässerein- Schlangen fließt von der Strothe Glenne zur Lippe zurück. Der Ober- zugsgebiet (4888,7 km2) gehört über den Schlänger Bach/ Thune- lauf der Glenne ist der in der Senne zum Gewässer sys tem des Rheins und bach/Jordan Wasser in die an der entspringende Haustenbach, der ist somit ein Fließgewässer 2. Ord- Einmündung erst ca. 1 km lange z.T. nur wenige 100 m entfernt am nung. Mit ihrer Hauptfließrichtung Lippe. Dabei mündet der Thunebach Fuße des Delbrücker Rückens fließt, von Ost nach West entwässert sie zuvor in den bis dahin nur ca. 20 m welcher wiederum hier die Wasser- über ihr Gewässereinzugsgebiet den langen Jordan, dessen Karstquellen scheide zur Ems bildet (Abb. 1). zentralen Be reich Westfalens. Das allerdings eine mittlere Schüttung Ein östlich von Beckum als May- Einzugsgebiet ist im Wesentlichen von 0,3 m3/s aufweist. bach beginnendes Fließgewässer ab gegrenzt durch den Teutoburger Während auch die Beke bei ihrer weist auf einer Länge von 18 km Wald und das Eggegebirge im Os - Einmündung in die Lippe zwar die mit Liesebach, Mühlenbach und ten, durch den Südrand der Pa der - rd. dreifache Länge hinter sich hat, Rottbach eine Vielzahl von Namen borner Hochfläche und der Briloner führt sie aufgrund von Versickerun- auf, bevor es die Glenne östlich von Hochfläche im Südosten, dem Haar- gen im karstigen Untergrund oft nur Liesborn als Liese erreicht (Abb. 1). strang und dem Vest im Süden. Im sehr wenig Wasser (Abb. 1). Während in diesem Bereich der Norden verläuft die Wasserscheide, Dagegen bringt die nur rd. 4 km Verlauf der Wasserscheide 1. Ord- von We sel ausgehend, durch das lange Pader dank ihrer üppig spru- nung zum Einzugsgebiet der Ems nur westliche Münsterland hinauf zu den delnden Karstquellen (ca. 3,5 m3/s) we nig Raum für weitere erwähnens- Baumbergen, um sich westlich von bei ihrer Mündung in Schloss Neu- werte Lippe-Nebenbäche lässt, ge - Müns ter nach Süden in Richtung Lip- haus mehr Wasser in die Lippe, als langt linksseits eine Vielzahl von pe fortzusetzen. Auf den Lipper diese selbst bis dahin mit sich führt. Bächen zur Lippe. Diese fließen, be - Höhen nördlich von Werne wen det Die , mit 59 km längster dingt durch die Abdachung des sie sich nach Os ten, erweitert den Ne benfluss der Lippe, entspringt Haarstrangs, im Wesentlichen von Be reich bis zu den Beckumer Bergen, nördlich von und mündet bei Süd nach Nord, werden aus Karst- um über den Delbrücker Rücken den Schloss Neuhaus in die bis dahin nur quellen gespeist und sind aufgrund Kamm des südlichen Teutoburger 12 km lange Lippe. Trotz ihres weit- des kars tigen Untergrundes nur zeit- Waldes zu erreichen (Abb. 1). aus größeren Einzugsgebietes (rd. weilig wasserführend (z.T. Schledden 760 km2) mit relativ hohen Nieder- genannt). Es sind die Gewäs ser sys - Quelle und oberes schlägen ist die mittlere Abflussmen- teme von Heder, Geseker Bach und Gewässersystem ge der Alme an der Mündung deut- Gieseler (Abb. 1). Die Lippe entspringt als Karstquelle lich geringer als die der bis da hin Nordwestlich von Lippstadt führt in einem Quellteich (Auge Odins) in- durch kräftig sprudelnde Karst quel - die Wasserscheide als Begrenzung mitten des Kur or tes Bad Lippspringe len ge speisten Lippe. Zudem verliert des Lippe-Einzugsgebietes bis an die mit einer mittleren Quellschüttung die Alme in ihrem mittleren Lauf Beckumer Berge heran. Die Quabbe von 0,74 m3/s (Abb. 2). zwischen Ahden und Borchen durch mit ihren Nebenbächen entwässert S B H

Lippe HORst POHLMANN l

Coesfeld MŸnster l T

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berge e Warendorf b Stever l u Werre m 65 Nottuln l r e H N GŸtersloh g o r l

n b l e n l e u K e . l Bocholt a n r b l rt b Borken h. l a M a c Ÿ l Rheda- W h hle c l nb h l DŸlmen . WiedenbrŸck a lSend. Werse l d l . E r b l e n Haustenb. Strothe W Haltern l rn le i LŸdinghsn. g e a.See lte h l n n a Ÿ ke 139

b H M l h Ahlen c . c Ÿ Thune B. Issel Teufelsba Beckum R g Westfalen l r 35 DelbrŸcke 99 Lippspr. Stever e l e ll B rg l r e l l F 160 e Beke

d l l u n l n m Haustenb. Pader g Lippe l n u Lie a l l-D l Horne k se Lippe l Hammb. se att e c Schermbeck l e el l e Boker-Heide-K.

16 l W n- 59 B Paderb. n K l l i a Selm l e l l n l l l Alme l a el ln 30 Werne l l Glenne l l l Wesel ll l l l l Kan Heder h h e l a Quabbe c l a Silvertb. b l l l b l R l r l ll l a l Lippstadt le f Dorsten Marl ll l Geseker B. l t Lippe l Hamm Salzk. E s l l Ahse s i l l e e Datteln LŸnen S t l l

Pader- a W ll Datteln- l l . R Gieseler P r S

V S š A l 49 Beverb. b Ahse u l l r o p r l l o c e Hamm- e Welv. s p Geseke l e h e h e t u g l l w e e e r ll c l n h a

Rhein e s Ahe l Recklinghsn. s e d l a c Naturraum

l a n Kam. B t c S

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l d e e . e Seseke e b z a l l u l B l c e . a h h e l l r M e B S c b l Ÿ G FlŸsse im GewŠssersystem GewŠssereinzugsgebiete h A n borner

l r le S A Licht. l h e n B. Sass. Anršchte c e b Ÿ l ba r n a BŸren t rne Unna e r c ll e š e e der Lippe (Beispiele) (Wasserscheiden) K n 95 h Soest 160 e n Bottrop H Ÿ A a Gelsenkirchen L fte u ll l a Werl r HochflŠche l Dortmund keine 1. Ordnung 1. Ordnung a s a n Ka t r A rp Bochum H g a k Lippe 2. Ordnung 2. Ordnung Mš e hne Alme Aabach- Stever 3. Ordnung Essen 3. Ordnung Hšhen (m Ÿ.NHN) talsp. Ruhr 325 Duis-(Auswahl) (Auswahl) 325 am Quellbereich oner Funne ril burg B he 4./5. Ordnung 4. Ordnung 97 am MŸndungsbereichIserlohn Brilon flŠc (Auswahl) (Auswahl) ch Hagen Arnsberg o nur zeitweise 01020km Meschede H wasserfŸhrend Kanal Abb. 1: Die Lippe und ihr Gewässereinzugsgebiet (Quelle: Geobasis NRW, eigener Entwurf)

Quelle mit GewŠsserlauf und e 145 th Lippe und Lippewasser für naturnahe Flusslandschaft verwan- Hšhenangabe in m Ÿ. NHN Stro die Schifffahrtskanäle in delt, während das Schmutzwasser in 173 Sonst. Hšhen, Hšhenstufen 173 <130 150Ð160162 172 NRW geschlossenen Kanälen zu vier Klär- 130Ð140 160Ð170 140Ð150 >170 Sowohl der Wesel-Datteln- werken geführt wird. r e t t 171 u e Kanal als auch der Datteln- Der in die Seseke mündende Hee- SiedlungsflŠcheL th Schlangen ro

0 500 1000 1500m St Hamm-Kanal sind parallel zur rener Bach wird aus einem kleinräu-

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h Lippe gebaut. Sie nutzen somit migen Quellgebiet (Unna) mit ca. 25 l l l

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g Senne e wasserbautechnisch die orohy- Stauquellen und einer Schüttung von r

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a 3 c drographischen Vorteile der in der Summe 0,1– 0,2 m /s gespeist. h r tte Lu B1 Lippe-Talung. Der Datteln- Nordwestlich von Lünen befindet Hamm-Kanal ist außer für die sich das über 900 km2 große Ein-

154 Schiff fahrt auch für die Wasser- zugsgebiet der Stever, welches bis versorgung des ge sam ten an - in den südlichen Bereich der Baum- ach neb L937 ge schlossenen Ka nal systems berge reicht. Der mit 58 km zweit- hu e T oth von Bedeutung. Von der in längs te Nebenfluss der Lippe gilt mit tr S Jordanquelle Bad 141 Hamm auf rd. 58m ü.NHN seinen Nebenbächen und den Was- n Lippequelle rda aufgestauten Lippe wird bei Be - serspeichern Hullerner und Halter- Jo 139 S teinbe Lippspringe ke darf Wasser in den nur we nige ner Stausee als Trinkwasserlieferant cm nie driger liegenden Kanal des Müns terlandes (Abb. 1).

e (Scheitellage des Kanalsys tems) Aufgrund von Bergsenkungen im L814 pp Li 134 ge lassen. Sollte die Ab fluss - Bereich Marl/Dorsten sind hier wei- menge der Lippe weniger als tere natürliche Zuflüsse in die Lippe 10m3/s betragen, wird un ter - nicht möglich. Bedarfsweise gelangt Abb. 2: Quellbereich und obere Bäche halb der Hammer Schleuse (die das Wasser über Pumpstationen in (Quelle: Geobasis NRW, eigener Entwurf) Wasseroberfläche der Lippe den notwendigerweise eingedeich- hauptsächlich den südlichen Bereich liegt hier wenige cm tiefer als die des ten Fluss, der hier anstatt tiefer nun der Beckumer Berge, die sich vom Ka nals) Wasser in die Lippe geleitet. höher als das Umland liegt. 160 m hohen Höxberg in rd. 8 km Außer dem Hammbach, der bei um fast 100 Höhenmeter bis zur Die Lippe bis zur Mündung in Dors ten auf natürlichem Weg die Lippetalung absenken (Abb. 1). den Rhein Lippe erreicht, sind auf den verblei- Lippe-linksseitig nimmt die paral- Die bei Lünen mündende, ca. 32 km benden 27 km der Lippe bis zu ihrer lel fließende, fast 50 km lange und lange Seseke, einst ein offener Mündung in den Rhein bei Wesel in Anröchte entspringende Ahse Schmutzwasserkanal, wurde ein- aufgrund des schmaler werdenden ihre vom Oberen Hellweg kommen- schließlich ihrer Nebenbäche in den Einzugsbereichs keine weiteren den Nebenbäche auf, bevor sie bei letzten Jahrzehnten durch Maßnah- bedeutenden Nebenbäche zu ver- Hamm die Lippe erreicht (Abb. 1). men des Lippeverbandes in eine zeichnen (Abb. 1).