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Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database

Digitale Literatur/Digital Literature

Zeitschrift/Journal: Dortmunder Beiträge zur Landeskunde

Jahr/Year: 1989

Band/Volume: 23

Autor(en)/Author(s): Homann Wolfgang

Artikel/Article: Die sedimentären Goldvorkommen im Variszischen Gebirge Teil 1: Zur Verbreitung und Herkunft des Seifengoldes im Nordteil des Ostrheinischen Schiefergebirges 49-92 Dortmunder Beitr. Landeskde. naturwiss. Mitt. 23 4 9 -9 2 Dortmund, 1989

Die sedimentären Goldvorkommen im Variszischen Gebirge Teil 1: Zur Verbreitung und Herkunft des Seifengoldes im Nordteil des Ostrheinischen Schiefergebirges

W. HOMANN, Dortmund

Inhalt: Seite

1. Zusammenfassung/Abstract 50 2. Einleitung 50 3. Bisher bekannte Goldvorkommen im Rheinischen Schiefer­ gebirge 52 4. Hinweise aus Landschafts-, Flur- und Ortsnamen auf die frühere Kenntnis von Goldvorkommen im Untersuchungs­ gebiet 55 5. Die Problematik der Zuordnung von Seifengold-Ablagerungen zu den Primärgold-Vorkommen 58 6. Die Technik der Schwermineralgewinnung aus jungen Fluß- und Bachsedimenten 59 7. Die stratigraphische Zuordnung, Verbreitung und Mächtigkeit der Primärgold-führenden Sedimente im Nordteil des Ostrheinischen Schiefergebirges 60 8. Der mechanische und chemische Transport des Goldes 63 9. Der initiale Magmatismus im Unterkarbon der Variszischen Geosynklinale 65 10. Zusammenhänge zwischen dem magmatischen Geschehen und der Goldführung in den unterkarbonischen Sedimenten des Rheinischen Schiefergebirges 68 11. Zur Herkunft des Primärgoldes in den Kulm-Sedimenten 74 12. Vergleichbare Goldvorkommen in den Unterkarbon-Sedimenten anderer Teilbereiche des Variszischen Gebirges 75 12.1. Goldvorkommen in der Kohlenkalkfazies des Westrheinischen Schiefergebirges 76 12.2. Goldvorkommen im Kulm des Harzes 76 12.3. Goldvorkommen im Kulm des Frankenwaldes und des Thüringischen Schiefergebirges 76 12.4. Goldvorkommen im Kulm des Schwarzwaldes und der Vogesen 76 13. Systematische Beschreibung der neuen Goldnachweise in den rezenten Bachsedimenten im nördlichen Ostrheinischen Schiefergebirge 77 14. Literaturverzeichnis 88 49 1. Zusammenfassung

Durch systematische Schwermineralanalysen wird die Goldführung in den rezenten Gewäs­ serablagerungen im nördlichen Bereich des Ostrheinischen Schiefergebirges — im Raume zwischen Velberter Sattel bis Marsberg und in der Attendorn-Elsper Doppelmulde — erfaßt. Ein Zusammenhang zwischen der Goldführung und der Gewässerherkunft aus unterkarboni- schen Ablagerungen wird nachgewiesen. Ca. 115 Gewässer, die ihren Ursprung oder einen Teil ihres Einzugsgebietes im nördlichen Kulm-Gürtel des Ostrheinischen Schiefergebirges haben oder diese Sedimentschichten abschnittweise durchfließen, werden erstmals als gold­ führend erkannt — unter ihnen die Wupper, , Lenne, Ennepe, Mohne und . Die Primärgoldführung setzt nach bisheriger Kenntnis in den Liegenden Alaunschiefern (Schwarzschiefern) und Kieselschiefern des cd II ein und reicht abnehmend bis in die Kieseli­ gen Übergangsschichten des cd III hinauf, möglicherweise auch bis in die Kulm-Grauwacken. Für die primäre Herkunft des Goldes in den Kulmschichten wird der initiale unterkarbonische Magmatismus nur mittelbar als ursächlich angesehen: die zahlreichen submarinen effusiven Diabasergüsse, Aschen- und Gaseruptionen sowie die nachfolgenden Exhalationen waren nicht Goldbringer im eigentlichen Sinne. Die Goldanreicherungen in den Sedimenten entstan­ den durch eine Fällungsreaktion zwischen dem im Synklinalmeer gelösten Gold-lll-chlorid und dem S02-Angebot durch den submarinen initialen Magmatismus während der Unter­ karbonzeit. Die primären Goldgehalte in den Kulmsedimenten betragen zwischen 0,0015 bis 0,1 ppm. Für die heutige Goldführung der Bachsedimente werden Lösungstransport (Lateralsekretion) und anschließende Wiederausfällung angenommen. Wahrscheinliche genetische Zusammenhänge zwischen den vorstehenden Ergebnissen und der bekannten oder neu nachgewiesenen Goldführung der rezenten Bachsedimente in ande­ ren Kulm- und Kohlenkalkgebieten der Variszischen Teilgebirge werden erörtert.

Abstract

By means of systematic heavy mineral analyses of recent alluvial sedimentations the gold load was determined in the northern part of the Ostrheinische Schiefergebirge in the area between the Velbert anticlinal flexure to Marsberg as well as the Attendorn-Elsper double syncline. A correlation between the gold content and the origin of the water samples (lower Carbonife­ rous period) ist proven. About 115 different brooks originating (partly or in full) in the northern Culm belt or flow through its sediment strata are recognized as auriferous for the first time, among them Wupper, Ruhr, Lenne, Ennepe, Mohne and Lippe. The primary gold content is first observed in the alume strate (black shales) and silicious schist of cd II and reaches in decreasing amounts up to the silicious transition strata of cd III and possibly into the Culm Greywackes. The initial magmatism of the lower Carboniferous period is not taken to be the main season for the presence of the gold in the Culm strata: the numerous submarine effusive diabase ash and gas eruptions as well as the subsequent exhalations were not gold distributing in the ac­ tual sense. The gold enrichment in the sediments resulted from a precipitation reaction bet­ ween the Gold-lll-chloride from the synclinal see and the SO2 available due the submarine initial magmatism during the lower Carboniferous period. The primary gold content in the Culm sediments lies between 0,0015 and 0,1 ppm. For the present gold load in the brook sediments lateral secretions and subsequent precipita­ tion are assumed. Probable genetic correlations between results mentioned above and known or newly-proved gold loads in recent brook sediments of other Culm- and Carboniferous limestone areas of parts of the Variscan rock formation are discussed.

2. Einleitung

Die Ansicht, daß die Goldlagerstätte des Korbacher Eisenberges nicht die alleinige Mutter­ 50 lagerstätte für alle bereits bekannten und durch gegenwärtige Untersuchungen (KULICK 1968; JÄGER 1986) immer zahlreicher werdenden Goldvorkommen im Einzugsbereich der sein kann, wurde bereits von KULICK (1968) und KRAUSSE (1971) geäußert. Durch Waschgoldfunde wurde die Vermutung, daß das Gold der Eder primär an Sedimentge­ steine des Unterkarbons gebunden sein könnte, mehrfach diskutiert (SCHMIERER 1934; PAECKELMANN 1936a, 1936b; GRUPE, PAECKELMANN und KÜHNE 1936b). 1983 began­ nen der Verfasser und Mitarbeiter, die Sedimente aller Bäche und Flüsse im Ostrheinischen Schiefergebirge, die ihren Ursprung oder ihr Einzugsgebiet in unterkarbonischen Schichtfol­ gen haben, oder diese Schichten abschnittweise durchfließen, auf ihre Goldführung hin zu untersuchen. Erste Detailergebnisse ließen erkennen, daß die Goldführung auch in unterkar­ bonischen Schichten weitab des Eder-Gebietes im gesamten Rheinischen Schiefergebirge nachweisbar ist. Zwischenzeitlich liegen mehr als 400 ausgewertete Einzelergebnisse vor, und es zeichnen sich Parallelen zwischen dem Gold der Eder und dem übrigen Ostrheinischen Schiefergebir­ ge (Sauerland, -Dill-Gebiet) mit anderen Goldvorkommen im Unterkarbon des variszi- schen Geosynklinalraumes (Eifel, Harz, Schwarzwald, Vogesen, Frankenwald) ab (Detailbe­ schreibungen in Vorbereitung).

Durch die vorliegenden Ergebnisse muß die Frage nach der primären Herkunft des Goldes zeitlich und großräumig in das Geosynklinalstadium zur Unterkarbonzeit hineinverlagert wer­ den. Für lokale Anreicherungszonen — wie am Korbacher Eisenberg — gewinnt die Frage an Aktualität, ob es zur Herkunft der Goldlösungen wirklich eines hypothetischen Magmaherdes bedarf (SCHNEIDERHÖHN 1936,1955 unveröffentl. aus KULICK 1968), oder ob nicht ein Me­ chanismus aus mechanischem — und Lösungstransport mit anschließender Wiederausfäl­ lung die Entstehung dieser Goldlagerstätte erklärlich macht. Schließlich ist auch die Frage nach der Abtragungsbilanz zu stellen. Da die heutigen Unterkarbon-Schichten innerhalb des Variszischen Gebirges mit ihren berechenbaren Gold­ inhalten oft nur noch Abtragungsrelikte darstellen (REICH & SCHMIERER 1934; EBERT, MÜLLER u. a. 1973) — z. B. in der Attendorn-Elsper Doppelmulde — müssen große Goldmen­ gen mechanisch oder in Lösungsform abgeführt und an geeigneten Stellen wieder abgelagert oder neu ausgefällt worden sein. Hinsichtlich der jungtertiären bis holozänen Eder- Ablagerungen ist dies bekannt. Der gesamte Abtragungszeitraum jedoch reicht bis zum Zeit­ punkt der Auffaltung des Variszischen Gebirges im Oberkarbon zurück. Für die in den letzten Jahrzehnten vermehrt festgestellten Goldseifen in den gröber-klastischen Perm- und Trias- Ablagerungen in der Umrandung des Rheinischen Schiefergebirges (SCHRIEL 1924, unver­ öffentl. aus SCHRIEL 1948; BEHREND u. STAESCHE 1936; KULICK 1968; JÄGER 1986) ließe sich die Goldherkunft auf mechanischem Wege oder durch Lösungstransport aus den groß­ räumig abgetragenen Unterkarbon-Schichten herleiten.

Als erster Teilbeitrag für eine in Vorbereitung befindliche systematische Beschreibung der se­ dimentären Goldvorkommen innerhalb des einer unmittelbaren Bearbeitung zugänglichen westlichen Teiles des Variszischen Gebirges werden hiermit die Ergebnisse einer Bestands­ aufnahme der Goldführung in den Gewässerablagerungen aus dem nördlichen Unterkarbon- Gebiet des Ostrheinischen Schiefergebirges — zwischen Velberter Sattel und Marsberg, ein­ schließlich der Attendorn-Elsper Doppelmulde — vorgelegt und der Versuch einer geneti­ schen Interpretation zur Herkunft des Primärgoldes und zur Mechanik der Seifenbildungen unternommen.

Für zahlreiche anregende Gespräche und Geländebegehungen bin ich Herrn Dr. J. KULICK (Wiesbaden) zu großem Dank verpflichtet. Ebenso danke ich den Herren Prof. Dr. H. G. BACHMANN (DEGUSSA, Hanau), Prof. Dr. H. URBAN und Dr. B. STRIBRNY (Frankfurt) für wertvolle Diskussionsanregungen und Unterstützung bei den Mineralanalysen. Herr Berg­ direktor E. BRAUN () verfolgte die Arbeiten mit großem Interesse und ebnete mir viele bürokratische Wege. Für einen großangelegten Aufbereitungsversuch in den Terrassenabla­ gerungen der Ruhr erteilten der Hochsauerlandkreis und die DEGUSSA in Bruchhausen ent­ gegenkommenderweise ihre Einwilligungen. Bei den umfangreichen Geländearbeiten wurde ich in dankenswerter Weise von H. GAE- DICKE, E. GÖLDNER, D. LOHMANN, G. REMPE, K. RISCHKA, S. ROHE, A. RUDEK, G. SCHMIDT, W. TSCHEPA, J. VOLMARI, F. WAGNER und nicht zuletzt von meiner Frau un­ terstützt. Bei den fotografischen Aufnahmen half mir S. LESKE. Die graphischen Reinzeich­ nungen führte D. WEHNERT aus. 51 Onshore Resources Limited, Dublin und HMK Hamburger Metallkontor GmbH & Co., Ham­ burg, vertreten durch die Herren Dr. D. J. R. SHERIDAN und Dr. G. BRONSART v. SCHELLEN­ DORFF, trugen zu den Druckkosten bei.

3. Bisher bekannte Goldvorkommen im Rheinischen Schiefergebirge

Die umfassendsten Informationen liegen über den bisher als Primärlagerstätte für das Eder- Gold angesehenen Korbacher Eisenberg sowie über das Gold der Eder und ihrer Zuflüsse vor. Um 1250 erwähnt Bischof Albinus von Regensburg in der Meissnerischen Bergchronik das Vorkommen des Eder-Goldes (aus SCHRIEL 1948). Aus dem Mittelalter sind viele Detail- Informationen über den Bergbau am Korbacher Eisenberg, über Münzprägungen und über die Seifengold-Gewinnung überliefert (NOEGGERATH 1834; BEYSCHLAG u. SCHRIEL 1923; KIRCHHEIMER 1972). Die wissenschaftliche Untersuchung der Goldvorkommen im Ostrheinischen Schiefergebirge beginnt mit v. ESCHWEGE (1832). Nach ihm ist die Eder ab Frankenberg goldführend. Als weitere goldführende Bäche werden genannt: Itter, Bäche bei Mandern, Wellen, Bergheim, Netze bei Offeidern [= Affoldern, Anm. Verf.], Bach von Hemfurth, Rinnsale nach Norder­ beck, und Goldhausen, Aar, Grenzbach bei Schmiedelotheim [= Schmitlotheim, Anm. Verf.] und Gellershäuser Bach. Von ESCHWEGE hält „. . . die dünnschiefrigen Grau­ wacken oder Thonschiefer, welche die Kieselschiefer begleiten, für die goldführenden Felsar­ ten . . .“ und nimmt den Ursprung des Goldes im Untergrund des Flusses selbst an (BEY­ SCHLAG u. SCHRIEL 1923). Zwischen 1832 und 1835 unternimmt v. ESCHWEGE großange­ legte Waschversuche zwischen Bergheim und Mehlen an der Eder (BEYSCHLAG u. SCHRIEL 1923). In den unveröffentlichten und im letzten Kriege verlorengegangenen Akten des damaligen Oberbergamtes Bonn beschreiben LÖWE (1833) das Vorkommen des Goldes zu Beringhau­ sen bei Bredelar, ERBREICH (1833) das Vorkommen des Goldes in Westfalen, von OEYN­ HAUSEN (1835) das Vorkommen und die Gewinnung des Goldsandes des sauerländischen Gebirges und BRÜCKMANN den sehr alten Frankenberger Goldbergbau sowie eine Goldgru­ be bei Beringhausen an der Hoppecke. NOEGGERATH (1834) zitiert die Angaben von ESCHWEGE (1832) und fügt der Liste der gold­ führenden Bäche die Wenne [= Wennenbach, Anm. Verf.], Mombecke, Hopke [= Hoppecke, Anm. Verf.] und Ahr [= Aar, Anm. Verf.] hinzu. Die Orke soll allerdings erst nach der Ver­ einigung mit der Aar Gold führen. Durch eigene Waschversuche stellt NOEGGERATH fest, daß alle Bäche westlich der Aar und Orke bis nach Berleburg kein Gold führen. Von DECHEN (1873) spricht von zahlreichen Goldvorkommen in den Thalalluvionen und nennt die (von Westheim bis zur Einmündung der Rhene [= Rhena, Anm. Verf.]), Hoppecke (unterhalb Messinghausen goldführend), Orke, wilde Aar bei Titmaringen und die Eder (goldführend ab Frankenberg bis zur Einmündung in die ). In seiner Beschreibung des Bergreviers Arnsberg zählt BERNAUER (1890) alle bisher ge­ nannten goldführenden Bäche sowie die bergmännischen Schürfe nach Gold auf. Von BEYSCHLAG u. SCHRIEL (1923) stammt die erste ausführliche lagerstättenkundliche Be­ schreibung des Korbacher Eisenberges. Die Autoren nehmen einen kolloidalen Transport der Goldlösungen und eine Ausflockung des Goldes durch Mangan an. In der Lagerstätte unter­ scheiden sie eine verarmte Oxidationszone, eine angereicherte Zementationszone und eine hypothetische arme primäre sulfidische Zone. HENKE u. SCHMIDT (1923) erwähnen eine alte Analyse von FRESENIUS, in der eine „. . . sehr geringe Spur von Gold und S ilb er. . .“ im Schwefelkies des Meggener Erzlagers festge­ stellt worden ist. LEPPLA (1924) führt das Vorkommen von Gold im Phyllit und im Quarz mit Eisenmulm bei Bad Königstein an. In seinem zwischen 1946-1948 verfaßten, unveröffentlichten Manuskript der Erläuterungen zur Geologischen Karte 1 : 25000, Blatt Goddelsheim, beschreibt SCHRIEL, daß er 1924 in den Zechstein-Konglomeraten der Silberkuhle [nördlich von Korbach, Anm. Verf.] Goldgehalte zwischen 0,4 bis 0,8 g/to festgestellt hat. SCHRIEL erkennt die Diabastuffe am Korbacher Eisenberg als goldführend, ebenso den nahe gelegenen Diabaserguß am Grottenberg und äußert die Vermutung, daß das Diabasgebiet vielleicht der Goldlieferant für die Bäche Aar und 52 sein könnte. Eingehende Darstellungen über neue Aufschluß- und Separationsbefun- de des Goldes am Korbacher Eisenberg finden sich bei RAUSCHENBUSCH u. RAUSCHEN­ BUSCH (1929) und bei RAUSCHENBUSCH (1930). Nach BUSCHENDORF u. HÜTTENHAIN (1930, in GMELIN 1974) zeichnen sich die Siegerlän­ der Spateisensteingänge durch einen geringen Goldgehalt aus. GOLDSCHMIDT u. PETERS (1932, in GMELIN 1974) weisen einen Goldgehalt von jeweils 0,5 g/to im gediegenen Eisen aus dem Basalt von Bühl bei Kassel, desgleichen im Magnetkies und in der Zinkblende von der gleichen Fundstelle nach. Im Siegenit von Müsen bei Siegen wird von den gleichen Auto­ ren ein Gehalt von 1 g Au/to festgestellt. Nach DENCKMANN u. QUIRING (1931) wurden im Schwefelkies der Grube „Philippshoff­ nung“ bei Siegen ein Goldgehalt von 15 g/to, in einem Kobaltgang der gleichen Grube 3,6 g Au/to und im aufbereiteten Kobaltarsenerz 12,3 g Au/to ermittelt. In einer sehr detaillierten Arbeit untersucht RAMDOHR (1932) die Erzparagenese des Korba­ cher Eisenberges und kommt zu dem Schluß, die Lagerstätte genetisch als aszendent­ hydrothermal anzusehen, wahrscheinlich als Folgeerscheinung des sauren Vulkanismus der Kulmzeit. SCHMIERER (1934) erwähnt das Gold in der Eder und (nach KLIPSTEIN 1781/82) ein angebli­ ches Golderzvorkommen am Westabhang des Kohlenbergs nahe Eifa. Da hier auch Alaun­ schiefer des Kulm anstehen, hebt SCHMIERER die Analogie mit dem Goldvorkommen am Eisenberg bei Korbach hervor. REICH (1935 a) führt Gold waschversuche im bei Battenfeld an. Bezogen auf den Goldbach bei Frankenberg schließt REICH (in BLANKENHORN u.a. 1938, unveröffentl. Manuskript) Kieselschiefer und Alaunschiefer als Träger der Primärlagerstätte aus und glaubt diese vielmehr an eine N-S-streichende Störung geknüpft zu sehen. Jedoch sollen hier auch Proben aus dem Alaunschiefer im Hangenden der Störung ebenfalls einen geringen Goldge­ halt ergeben haben. PAECKELMANN u. KÜHNE (1936b) führen die Hoppecke und Diemel als goldführend an und äußern die Vermutung, daß das Gold primär den Culm-Schichten entstammt. In einer weiteren Arbeit nennt PAECKELMANN (1936 b) Goldseifen bei Hoppecke und Lederke und äußert prä­ ziser seinen Verdacht, daß die Posidonienschiefer und Kieselkalke des Culms anscheinend Träger des primären Goldes sind. In gleicher Weise äußert sich GRUPE (1936), wonach das Gold in der Diemel aus den Kieselkalken und Posidonienschiefern zu stammen scheint. Die erste Erwähnung des Seifengoldes auch in einem Bach aus einem reinen Buntsandstein- Gebiet bei Vasbeck findet sich bei BEHREND u. STAESCHE (1936). Von den gleichen Autoren wird unter Bezug auf ZÖLLNER (unveröffentlichtes Archivmaterial) auch der Kleppebach, südlich von Kanstein, als goldführend genannt. SCHNEIDERHÖHN (1930, 1955, unveröffentlicht, aus KULICK 1968) vermutet die Herkunft der Erzlösungen am Korbacher Eisenberg aus einem granitischen Magma in unbekannter Tiefe. KULICK (1968) gibt einen Abriß über den gegenwärtigen Kenntnisstand zur Lagerstätte des Korbacher Eisenberges und führt weitere Goldseifen im Zechstein bei Nordenbeck und im Buntsandstein bei Ober-Ense an (nach KLINGNER 1936); vgl. hierzu auch HOMANN (1985), KULICK, u.a. (1979, unveröffentl.). HORN, KULICK u. MEISCHNER (1973) halten einen früheren angeblichen Abbau von Primär­ gold am Rabenstein bei für wenig wahrscheinlich. Dagegen soll in der Wilde vor dem Lindentor der Stadt Bad Wildungen oder im Tälchen westlich von Schloß Friedrich­ stein Gold gewaschen oder gegraben worden sein. Von KULICK u.a. (1979, unveröffentl.) so­ wie KULICK u. THEUERJAHR (1983) werden die Goldgehalte aller Gesteine der Lagerstätte „Korbacher Eisenberg“ untersucht. Für die Schwarzschiefer wurden Werte zwischen 0,01 bis 23 ppm — im Mittel 0,4 ppm — ermittelt. WAND (in KULICK u.a. 1979, unveröffentl.) wies durch Waschversuche am NE-Rand des Rheinischen Schiefergebirges an folgenden Lokalitäten Gold nach: a) Goldflitter und nadelförmige Au-Kristalle in einer 2—3 cm breiten mylonitisierten Längsstö­ rung im Grubenbereich Minas auf Blatt 4519 Marsberg; b) einzelne zerfranste Goldflitter in einem zerscherten Tuffit in der SW-Fortsetzung der Minas- Sattelkluft (mittlerer Teil des Kieselschiefer) bei Obermarsberg; c) einzelne Goldblättchen in zerscherten und verruschelten Tuffiten aus den Liegenden Alaun­ schiefern in einem kleinen Steinbruch am W-Hang des Priesterberges, nördlich Giershagen auf Blatt 4518 Madfeld; d) einzelne Goldflitter aus zerscherten Tuffiten im Bereich des Lagers I und II der „Kieseligen 53 54 Tabelle 1: Gliederung des Unterkarbons im nördlichen Ostrheinischen Schiefergebirge Übergangsschichten“ am Bahnhof Lelbach-Rhena, Blatt 4718 Goddelsheim; e) einzelne Goldflitter aus Myloniten im tiefen Teil der Kieselschiefer im Steinbruch am NE- Fuß des Pfefferstockes, östlich Kleinern, Blatt 4820 Bad Wildungen; f) Goldflitter aus Tuffiten und Längsstörungen in den „Liegenden Alaunschiefern“ vom S- Hang des Kohlenberges, unmittelbar NE von Eifa, Blatt 5017 Biedenkopf. Von JÄGER (1986) wird die Erzparagenese in der Silberkuhle bei Lengefeld nahe Korbach un­ tersucht. Der Autor vertritt die Ansicht, daß es sich bei diesem Goldvorkommen um eine Im­ prägnationslagerstätte handeln dürfte. In einer Tabelle und Karte werden von JÄGER insge­ samt 70 goldführende Bäche innerhalb der Kulm-Grauwacken, der Zechstein-Konglomerate und im Buntsandstein im Einzugsgebiet der Eder angeführt. Ohne nähere Herkunftsangabe stellt STOPPEL (1988) kartenmäßig einen Goldfund bei Kat­ zenbach östlich von Biedenkopf dar. Nach mündlicher Mitteilung fand MÖNNICH (1988) in den Zubringerbächen des Bröl-Baches, östlich von Nümbrecht, wenige und sehr kleine Gold­ flitter. WEBER, URBAN u. STRIBRNY (1987) ermitteln in einem Schichtprofil der Kieseligen Über­ gangsschichten am Korbacher Eisenberg innerhalb der Schwarzschiefer Goldgehalte von 10 ppb (Mittelwert). Die Schwarzschiefer werden von den Autoren als Protoerze für die Anrei­ cherungen von Gold und anderen Erzen in den Schichtklüften angesehen. Die sulfidisch ge­ bundenen Metalle wurden während der Diagenese und Anchimetamorphose mobilisiert, durch Fluide transportiert und in geochemischen Fallen wieder abgesetzt. Die Goldvorkom­ men am Eisenberg und Umgebung werden als intraformationale Lagerstätten gedeutet.

4. Hinweise aus Landschafts-, Flur- und Ortsnamen auf die frühere Kenntnis von Goldvorkommen im Untersuchungsgebiet

Wann die ersten Goldvorkommen im Edergebiet oder in anderen Bereichen des Ostrheini­ schen Schiefergebirges entdeckt worden sind, ist unbekannt. KU LICK (1981) vermutet, daß die Entdeckung des Edergoldes vor dem 10. Jahrhundert erfolgt. Sichere Hinweise auf eine frühere Kenntnis gibt es nicht. Im Gegensatz zum Eifel-Ardennen-Raum war auch den Römern das Gold im Ostrheinischen Schiefergebirge offenbach noch unbekannt. Dennoch muß angenommen werden, daß die Goldführung mancher Bäche bei den planmäßi­ gen oder zufälligen Überschürfungen des östlichen Schiefergebirges im Mittelalter oder frü­ her erkannt worden sind — freilich ohne Kenntnis der genetischen Zusammenhänge. Be­ scheidene Gewinnungsversuche oder einfach die Hoffnung auf weitere Funde dürften zur Na­ mensgebung solcher Vorkommen geführt haben. So findet sich im Schiefergebirge eine ansehnliche Anzahl von „Goldbächen“, „Goldbergen“, „Goldkuhlen“, „Goldkauten“ etc. Die nicht lohnende Gewinnung ließ die ursprünglichen Zusammenhänge in der Bevölkerung bald in Vergessenheit geraten — die Namen jedoch blieben bestehen. Der Verfasser ist auch sol­ chen namentlichen Hinweisen gezielt nachgegangen, und in einer ganzen Anzahl von Fällen ließ sich im Ostrheinischen Schiefergebirge — wie auch in anderen Bereichen des Variszi- schen Gebirges — (vgl. hierzu Kap. 12) ein direkter Zusammenhang zum goldführenden Un­ terkarbon herstellen und damit der Nachweis erbringen, daß eine — heute nicht mehr existie­ rende — Kenntnis dieser Goldvorkommen in früheren Jahrhunderten vorhanden gewesen sein mußte. Hinsichtlich des „Goldberges“ bei Frankenberg (REICH in BLANCKENHORN u.a. 1938) des Ortes „Goldhausen“ bei Korbach und der „Goldkuhle“ bei Hoppecke an der Diemel (PAECKELMANN u. KÜHNE 1936 b) sind die Zusammenhänge eindeutig und auch nie im Be­ wußtsein der Bevölkerung verlorengegangen. In den folgenden Fällen jedoch dürften die ur­ sprünglichen Zusammenhänge neu erkannt worden sein: 1.) Nordöstlich von Montabaur (Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 5513 Meudt) liegt die kleine Ortschaft „Goldhausen“. Der hiervon nach Süden zum Gel-Bach hin abfließende Ahr- Bach erwies sich bei Waschversuchen als goldführend. In diesem Falle ist ein direkter Zusam­ menhang zum goldführenden Unterkarbon nur schwer nachweisbar. Der Ort und Bach liegen in der direkten westlichen Verlängerung des Unterkarbonzuges der Hörre, die allerdings in ih­ rer westlichen Fortsetzung im Jungtertiär durch die Basaltergüsse des Westerwaldes über­ deckt worden ist. Die westliche Begrenzung des Hörre-Zuges unter dem Basalt ist unbekannt. Ob der Einzugsbereich des Ahr-Baches sich ehemals bis in die Unterkarbon-Schichten der 55 (alle Angaben in Metern). * Meßwerte aus der geologischen Karte entnommen; alle anderen Werte aus den Karten-Erläuterungen.

56 Tabelle 2: Mächtigkeitsangaben zu den goldführenden Schichten der Kohlenkalk- und Kulmfazies im Nordteil des Ostrheinischen Schiefergebirges. Hörre hinein erstreckte, oder ob noch heute eine Entwässerung der Hörre unter der Basalt­ decke nach Westen erfolgt, könnte durch eine Geröllanalyse der Sedimente des Ahr-Baches geklärt werden. 2. ) Der „Goldbach“ östlich des Ortes Scharfenberg (Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4517 ) fließt in streichender Erstreckung durch Kulm-Tonschiefer. Ein durchgeführter Waschversuch bestätigte die Goldführung. 3. ) Der Bach am Gehöft „Goldbeck“, — ein kleines Rinnsal nahe des Ortes Bontkirchen (Topo­ graphische Karte 1 : 25000, Blatt 4617 ) führt Waschgold. Der nur knapp 700 m lange Bachlauf (ein Zubringerbach zur sauerländischen Itter) durchfließt die Wissenbacher Schich­ ten und den Eisenquarzit des unteren Mitteldevons. Ein Zusammenhang zum Unterkarbon ist hier gegenwärtig nicht feststellbar. 4. ) Der „Goldbach“ südöstlich des Ortes Erdbach (Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 5315 Herborn) entspringt im unterkarbonischen Deckdiabas, durchfließt dann Grauwacken und Po- sidonienschiefer des Kulm und mündet in den Erdbach ein, der im Ort Erdbach selbst eine unterkarbonische Schichtenfolge durchfließt. Beide Bäche führen Seifengold. Fast gegenüber der Einmündung des Goldbaches in den Erdbach liegt die bergrechtliche Verleihung „Goldberg“, über die nach KAYSER u. LOTZ (1907) jedoch nichts weiter bekannt ist. 5. ) Am Osthang des Jeust-Berges im (Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 5020 Gilserberg) entspringt der „Goldbach“, durchfließt hier den unterkarbonischen Kellerwald- Quarzit und mündet nahe Schönstein in die ein. Beide Bäche sind goldführend. 6. ) Am südlichen Stadtrand von Hagen (Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4610 Hagen) entspringt der „Goldbach“ innerhalb der Brandenberg-Schichten des unteren Mitteldevons, durchfließt anschließend geringmächtiges Oberdevon und nordwestlich des „Goldberges“ schließlich die kulmischen Schwarzschiefer, Kiesel- und Plattenkalke. Innerhalb der devoni­ schen Schichtfolgen konnte im Bachsediment kein Gold gefunden werden. Das Unterkarbon wird im Stadtgebiet von Hagen durchflossen und ist hier vollständig verrohrt, so daß keine Probennahme möglich ist. In Analogie zu den 6 goldführenden Bächen, die westlich parallel zum „Goldbach“ durch die gleichen Schichtfolgen der Ennepe zufließen (vgl. Kap. 13) ist hier die Schlußfolgerung zulässig, daß auch der „Goldbach“ im Stadtgebiet von Hagen Gold führt. Die Zusammenhänge der Namensgebung scheinen hier besonders deutlich zu sein. Es muß erkannt worden sein, daß der „Goldbach“ vom Quellgebiet bis in den Eintritt in die unterkar­ bonische Schichtfolge kein Gold führte. Das plötzliche Einsetzen des Goldes unterhalb des „Goldberges“ konnte also — mangels einer anderen damaligen Erklärungsmöglichkeit — nur mit diesem Berg zu tun haben und dürfte zu seiner Namensgebung geführt haben. Erst heute wissen wir, daß der „Goldberg“, der vollständig aus devonischen Gesteinen aufgebaut ist, als Goldbringer nicht in Frage kommt. Das Gold entstammt der unmittelbar nordwestlich unter­ halb des „Goldberges“ einsetzenden unterkarbonischen Schichtenfolge. Dieser Zusammen­ hang konnte früher jedoch nicht erkannt werden. 7. ) Am „Goldbachskopf“, 2 km südöstlich von Gellershausen (Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4820 Bad Wildungen) entspringt das Rinnsal des „Goldbaches“. Der Bach ist nur wenige hundert Meter lang, durchfließt oberdevonische (?) Schwarzschiefer und mündet in den Dreis- Bach ein. Beide Bäche führen Seifengold. 8. ) Nahe des Schlosses Naumburg bei Erbstadt (Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 5719 Altenstadt) — nördlich unterhalb des paläozoischen Kulm-Aufbruches innerhalb der Hessi­ schen Senke — findet sich die Flurbezeichnung „Goldgrube“. Der hier vorbeifließende Krebs- Bach führt Waschgold. Ob dieses Gold allerdings aus der direkt anstehenden Kulm- Grauwacke oder aus dem Rotliegenden, das der Krebs-Bach bei Erbstadt durchfließt, herzu­ leiten ist, bleibt zu überprüfen. 9. ) Im Südosten des Ortes Neudorf (Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4519 Marsberg) fin­ det man im bewaldeten Buntsandstein-Gebiet des Forstes Arolsen die Flur- oder Talbezeich­ nung „Goldborn“. Der hier fließende Bach enthält nur Buntsandstein-Gerölle und führt in sehr geringem Maße Gold, das einer Buntsandstein-Seife entstammt. 10. ) Südwestlich von Bad Sooden- (Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4725 Bad Sooden-Allendorf) — am Rande des Kulm-Aufbruches innerhalb der Hessischen Senke — fin­ den sich in der gleichnamigen Geologischen Karte 1 : 25000 (MOESTA u. BEYSCHLAG 1886) die Flurbezeichnungen „Goldbaum“ und „Beim Goldbaum“. Im topographischen Meßtisch­ blatt (Ausgabe 1986) sind beide Bezeichnungen nicht mehr enthalten. 57 Der hier durch die Kulm-Grauwacke fließende Dohlsbach führt Seifengold. 11.) Nordwestlich von Weidenhausen (Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 5217 Gladen­ bach) liegt das Bergwerksfeld „Goldkaute“ — größtenteils in denCultrijugatus -Schichten des unteren Mitteldevons in dem nach KEGEL (in CORRENS, KEGEL u. SCHMIERER 1933) Bleiglanz, Kupferkies und Schwerspat abgebaut worden sind. Durch das Bergwerksfeld fließt ein Zubringerbach zur Salzböde, dessen oberer Einzugsbereich (mit 5 kleineren Teilbächen) in kulmischen Grauwacken und Tonschiefern liegt. Der namenlose Bach führt ebenso Gold wie die Salzböde. Die vorstehende Auflistung wird sich ergänzen lassen. Besonders der Name „Goldbach“ ist weitaus häufiger zu finden, als hier genannt und bisher überprüft werden konnte. Nicht in je­ dem Falle wird sich eine Verbindung zu goldführenden Unterkarbon-Schichten ableiten las­ sen, da als Primärgoldträger natürlich auch viele sulfidische Erze magmatischer Herkunft in Frage kommen können (vgl. hierzu auch Kap. 7).

5. Die Problematik der Zuordnung von Seifengold-Ablagerungen zu den Primärgold-Vorkommen

Nach dem Auffinden eines Seifengold-Vorkommens folgt aus ökonomischen und genetischen Gründen die Frage nach der zugehörigen Primärgold-Lagerstätte. Manche Primärlagerstätte konnte in einfacher Weise gefunden werden, indem die Seifengold-führenden Gewässer ent­ gegen ihrer Fließrichtung so weit aufwärts beprobt wurden, bis sich eindeutige Hinweise auf die Herkunft des Goldes finden ließen. Diese Methode versagt jedoch, wenn der Transport­ weg unterbrochen wurde, oder mehrfache Umlagerungen stattgefunden haben, ferner wenn der Transport auf dem Lösungswege erfolgt ist, wenn die zugehörige Primärlagerstätte abge­ tragen worden ist, oder wenn das Gold submikroskopisch fein verteilt vorliegt, so daß es ohne zusätzliche analytische Methoden nicht erkannt werden kann. KULICK (1981) vermutet, daß das bisher als Primärlagerstätte angesehene Goldvorkommen am Korbacher Eisenberg im 10. Jahrhundert entdeckt worden ist, indem man die bereits vor­ her bekannten Goldeifen in den Eder-Niederungen flußaufwärts bis zum Eisenberg verfolgt hat. Als der dann hier einsetzende Bergbau 1685 erlosch, ging das Wissen um die Zusam­ menhänge verloren, so daß v. ESCHWEGE 1832 zu gänzlich anderen Schlußfolgerungen über die Herkunft des Edergoldes kam. Erst die nach 1850 wieder einsetzenden systemati­ schen Untersuchungen konnten den Zusammenhang zwischen Eisenberg und Edergold er­ neut und mit den gleichen Methoden wie bereits 900 Jahre zuvor geschehen, wieder her- stellen. Wie in den Kap. 4 und 12 dargelegt wird, lassen sich viele Beispiele dafür anführen, daß die Goldführung in den Abtragungsprodukten des Unterkarbons in früheren Jahrhunderten vie­ lerorts im Variszischen Gebirge erkannt worden ist, ohne daß es mit den damals zur Verfü­ gung stehenden Methoden gelang, die Primärvorkommen zu finden oder übergeordnete Zu­ sammenhänge zu erkennen. In anderen Fällen — wie am „Goldberg“ in Hagen — wurden die Primärlagerstätten mangels anderer Erklärungsmöglichkeiten an unzutreffenden Orten vermutet und konnten demzufolge auch niemals nachgewiesen werden. Trotz der Eindeutigkeit im Zusammenhang zwischen dem Gold in der unterkarbonischen Schichtfolge des Korbacher Eisenberges und dem Eder-Seifengold hat es aber immer wieder Zweifel daran gegeben, ob der Eisenberg überhaupt oder aber die einzige Mutterlagerstätte für das Edergold darstellt. Das Gebiet der goldführenden Bäche ist einfach viel zu groß, als daß ihre Sedimente alle vom Eisenberg hergeleitet werden könnten. Immer wieder sind neue goldführende Gewässer gefunden worden, die ihren Einzugsbereich zu keiner Zeit am Eisen­ berg gehabt haben. Und schließlich konnte auch der vermutete magmatische Herd, der dem Eisenberg die Goldlösungen primär zugeführt haben sollte, nie schlüssig nachgewiesen werden. Mit der Entdeckung der Goldführung in den kulmischen Sedimenten am Schiefergebirgs- Nordrand und in anderen Bereichen des Variszischen Gebirges eröffnen sich völlig neue und übergeordnete genetische Gesichtspunkte, die es ermöglichen, die Frage nach der Herkunft des Primärgoldes losgelöst von der „Mutterlagerstätte“ des Korbacher Eisenberges zu er­ örtern. Als Grundlage für die nachfolgenden Überlegungen wird der Geländebefund gewertet, daß alle Bäche im Nordteil des Ostrheinischen Schiefergebirges — sofern sie überhaupt zu größerer Abtragung und entsprechendem Sediment­ transport fähig sind —, die ihren Einzugsbereich in den Schichtfolgen des Un­ terkarbon II haben oder diese abschnittweise durchfließen, hierin mit der Sei­ fengoldführung in ihren Sedimenten beginnen.

Beim Durchfließen mittel- und oberdevonischer Schichten ist in der Regel keine Goldführung in den Sedimenten feststellbar. Gleiches scheint für das Unterkarbon I zu gelten. Wann die primäre Goldführung im Unterkarbon II exakt einsetzt, ist infolge der Geringmächtigkeit dieser Schichtserien, die im nördlichen Kulmgürtel des Ostrheinischen Schiefergebirges verhältnis­ mäßig steil nach Norden abtauchen und daher von den N-S-verlaufenden Bachläufen oft nur einige Zehner von Metern senkrecht zum Schichtstreichen durchflossen werden, im Gelände kaum zu ermitteln. Hierzu bedarf es der geochemischen Auswertung von Detail-Profilen. Offen bleibt zunächst auch die Frage nach der primären oder sekundären Herkunft des Gol­ des in den mächtigen unterkarbonischen Quarzitzügen und in den die Kulmschichten ab­ schließenden Grauwacken-Serien. Letztlich kann gegenwärtig auch noch nicht mit genügender Sicherheit gesagt werden, ob die im westlichen Bereich der Variszischen Geosynklinale vorherrschende Kohlenkalk-Fazies äquivalent zur östlichen Kulm-Fazies ebenfalls Primärgold führt. Die Befunde im Aachener Raum und im Velberter Sattel sprechen dafür. Es ist aber noch zu prüfen, ob es sich hierbei wirklich um Primärgold oder um Gold anderer Herkunft handelt, das lediglich aus Gewässern, die Goldchlorid-Lösungen führen, beim Eintritt in die Kohlenkalk-Gebiete hier infolge der schnell eintretenden Alkalinität dieser Gewässer ausgefällt wird.

6. Die Technik der Schwermineralgewinnung aus jungen Fluß- und Bachsedimenten

Mit einem Gewicht bis zu 19,3 g/cm3 ist Gold das schwerste Mineral, das in den Sedimenten der Fließgewässer des Rheinischen Schiefergebirges vorkommt. Die z.T. noch schwereren Minerale der Platingruppe wurden in den Seifen des Untersuchungsgebietes bisher nicht nachgewiesen. Zur Gewinnung des Seifen- oder Waschgoldes muß im Gelände ein Schwermineral- Vorkonzentrat hergestellt werden, aus dem das zum Teil äußerst feinkörnige Gold im Labor abgetrennt wird. Da die Goldgehalte in den verschiedenen Gewässerablagerungen sehr unterschiedlich sind und bei kleinen Probenmengen nur selten überhaupt wägbare Goldmengen erreicht werden, muß genügend Sediment durchgesetzt werden, um eine Fundchance zu haben. Andererseits besteht bei stets gleichen Sedimentmengen zumindest die Möglichkeit für einen quantitativen Vergleich der Goldgehalte. Bei den vorliegenden Untersuchungen wurde daher stets versucht, eine Ausgangsmenge von 20 Litern feingesiebtem Material ( < 2 mm Korndurchmesser) zu gewinnen. Dies entspricht der 5- bis 8fachen Menge an unklassiertem Bachsediment (100-160 Liter). Nach dem beim Goldwäschen bekannten Prinzip, daß Gold nur in Strömungszonen und auf dem kürzest möglichen Wege im Gewässer transportiert wird, wurden die Entnahmestellen für die Proben an die Innenkurven der mäandrierenden Gewässer oder in grobe Geröllbänke hineingelegt. Die Kornfraktion unter 2 mm wurde gewählt, da die Fundaussichten für größere Goldkörner unwahrscheinlich sind (vgl. HOMANN 1985). Allein bezogen auf das Gold hätte eine noch geringere Siebfraktion ausgereicht, da das Korngrößenspektrum des waschtech­ nisch gewinnbaren Goldes im Untersuchungsgebiet etwa zwischen 0,03-0,9 mm liegt. Die größere Sieb-Maschenweite wurde gewählt, um das gesamte Schwermineralspektrum mit sei­ nen z.T. erheblich größeren Einzelkomponenten möglichst vollständig erfassen zu können. Das in den Gewässern gewonnene Siebkonzentrat wurde am Entnahmeort über eine Sluice box (Aluminium-Waschrinne mit geriefter Gummi-Bodenmatte, vgl. Abb. 2) etwa im Verhältnis 200 :1 vorkonzentriert, die Gummimatte im Gelände entleert, sorgfältig gereinigt und die Pro­ ben — nunmehr noch je etwa 100 cm3 — ins Labor mitgenommen. Da eine anschließende Aufbereitung mittels Schwereflüssigkeiten infolge der hohen Anteile an sulfidischen und oxidi­ schen Erzen wenig Erfolg hat, erfolgte die weitere Konzentrierung unter Verwendung eines Wasser-Entspannungsmittels (Pril) jetzt per Hand mit der Garret-Waschpfanne. Das hierdurch 59 auf ca. 1—2 cm3 eingeengte Schwermineralkonzentrat wurde jetzt nach nasser Abtrennung der magnetischen Komponenten bei 110 °C im Trockenschrank getrocknet, das Gold und die übrigen Schwerminerale schließlich unter einem Binokular bei 20facher Vergrößerung in be­ kannter Weise ausgelesen (Abb. 3 u. 6). Nicht in jedem Falle führte dieses Verfahren zum Erfolg. Stellenweise war es aus örtlichen Ge­ gebenheiten heraus — z. B. bei fehlender Sedimentüberdeckung auf anstehendem Gestein am Gewässergrund — nicht möglich, die gewünschte Sedimentmenge zu gewinnen. In ande­ ren Fällen erwiesen sich die Goldgehalte als so niedrig, daß im Wiederholungsversuch größe­ re Sedimentmengen durchgesetzt werden mußten. In 2 Fällen wurden Großversuche unter Einsatz eines Kleinbaggers durchgeführt: im Erdbach, südlich des Ortes Erdbach (Wester­ wald) und in der Ruhr bei Niedereimer, unterhalb von Arnsberg (Abb. 1). Hierbei wurden je­ weils etwa 3 Kubikmeter Sediment gewonnen, am Entnahmeort zunächst über eine 4,5 m lan­ ge Waschrinne (Long Tom) vor- und in der Handwaschrinne nachkonzentriert. Die weitere Be­ handlung erfolgte dann wie zuvor beschrieben.

7. Die stratigraphische Zuordnung, Verbreitung und Mächtigkeit der Primärgold­ führenden Sedimente im Nordteil des Ostrheinischen Schiefergebirges

Nach bisheriger Kenntnis beginnt die Primärgold-Führung im Ostrheinischen Schiefergebirge in den Liegenden Alaunschiefern (Schwarzschiefern) an der Basis des Unterkarbon II (Pericyclus-Stufe). Die Alaunschiefer übergreifen sowohl die im östlichen Rhenoherzynikum vom tiefen Oberdevon bis in das tiefste Unterkarbon vorherrschende Schwellenfazies der Ce- phalopodenkalke wie auch die schiefrige Beckenfazies und leiten in der Rheinischen Geosyn- klinale die Kulm-Fazies ein. Die Liegenden Alaunschiefer wurden überall im Rheinischen Schiefergebirge synchron gebildet (LEUTERITZ u.a 1981). In den unterlagernden Oberen Hangenbergschichten des Unterkarbon(Gattendorfia- I Stufe) konnte bisher kein Gold nach­ gewiesen werden. Die ebenfalls goldführende Kohlenkalk-Fazies des Westrheinischen Schiefergebirges reicht über den Velberter Raum hinaus bis in das Sauerland hinein und verzahnt sich hier mit der Kulm-Fazies. Da es innerhalb des Kohlenkalkes — der auf Blatt Kettwig noch bis zu 250 m mächtig ist (DREVERMANN 1902; WUNSTORF 1931) und in letzten Ausläufern bis auf die Blätter Arnsberg-Süd (KÜHNE 1938 b), Plettenberg (SCHMIDT 1932) und Altenhundem (HENKE u. SCHMIDT 1923 b) hineinreicht — keine fazielle Grenze zwischen dem Unterkar­ bon I und II gibt, kann nicht ausgeschlossen werden, daß hier die Goldführung schon .im höheren Unterkarbon I einsetzt. Sie reicht dann innerhalb der Schichtfolgen des Unterkar­ bon II wahrscheinlich bis in die basale Folge der Hangenden Alaunschiefer (cd III gamma bis tiefstes Namur) bzw. bis in die Kulm-Grauwacken hinauf, wobei es bisher keine gesicherten Erkenntnisse über die Schwankungsbreite der Goldgehalte innerhalb der einzelnen Schicht­ glieder gibt. Sofern sich die Annahme erhärten läßt, daß das Primärgold an den Pyrit gebunden ist (vgl. Kap. 8), müßten die Pyrit-reichen Alaun- und Kieselschiefer höhere Goldgehalte aufweisen als die Karbonat-reichen Schichten. Nach THOME u.a. 1968) reichen die überall im Sauerland vorhandenen Tuffeinlagerungen innerhalb der Kulmsedimente bis in das höchste Unterkarbon III hinauf. Dies ist zeitlich iden­ tisch mit dem Ausklingen des initialen Magmatismus im rhenoherzynischen Bereich der Va- riszischen Geosynklinale. Erweist sich der im Kap. 10 dargelegte mittelbare Zusammenhang zwischen der Entstehung der Primärgoldanreicherungen und dem initialen Magmatismus als zutreffend, so müßten die tief-oberkarbonischen Schichtfolgen goldfrei sein. Bisher gelang es nicht, in den tief- oberkarbonischen Arnsberger Schichten des Sauerlandes Gold nachzuweisen. Eine exakte Grenze über das Ausklingen der Goldführung läßt sich derzeit aber nicht ziehen. Nach Testuntersuchungen in der Hörre, im Kellerwald und im Harz enthalten auch die — von Vulkaniten im allgemeinen freien — Quarzite (Hörre-Quarzit, Kamm-Quarzit, Acker-Bruch- berg-Quarzit) Gold. Die Quarzite des Kellerwaldes stellen STOPPEL (1961) sowie KUPFAHL u.a. (1985) in das mittlere bis obere Unterkarbon II. Sie enthalten etwa 5 % Kieselschiefer- Bruchstücke und Zirkone. Beides ließe sich aus dem Abtrag der goldführenden tieferen 60 Schichten des cd II herleiten. Problematischer in ihrer genetischen Deutung sind die durch die vorliegenden Untersuchun­ gen nachgewiesenen Goldgehalte in den ebenfalls von Vulkaniten fast freien Grauwacken — zum Teil einer faziellen Vertretung der unterkarbonischen Kieselschiefer, Kieselkalke und der Kieseligen Übergangsschichten. Obwohl hier erst Testergebnisse vorliegen, läßt sich bereits sagen, daß die Grauwacken im Ostteil des Ostrheinischen Schiefergebirges, in der Hessi­ schen Senke und im Harz Gold führen. Gegenwärtig ist noch keine Aussage darüber möglich, ob es sich hierbei um Primär- oder Sekundärgold handelt. Stimmt man mit BODE u. ERDMANNSDÖRFFER (1927, in BEUSHAUSEN, BODE, ERD- MANNSDÖRFFER u. SCHLOSSMACHER) überein und faßt die Grauwacken lithogenetisch als Abtragungsprodukte des entstehenden Variszischen Gebirges auf, so wäre vorstellbar, daß zumindest die Grauwacken des Unterkarbon III Gold aus den Abtragungsprodukten der Kulm­ schichten des Unterkarbon II enthalten können. Hierfür spricht auch der Umstand, daß diese Grauwacken als Komponenten Kieselschiefer- und Tonschiefer-Gerölle enthalten (SCHMIE­ RER 1934; HORN, KULICK u. MEISCHNER 1973), und daß in den Grauwacken des Unterkar­ bon III häufig Zirkone beobachtet werden, die aus dem Abtrag der zahlreichen Tuff­ einlagerungen im Unterkarbon II stammen könnten. Denkbar wäre auch, daß Goldlösungen aus den Schwarzschiefern heraus in die porösen Grauwacken eindiffundiert sind, und hier eine Wiederausfällung des Goldes stattgefunden hat. Diese Möglichkeit wäre allerdings nur lokal-begrenzt vorstellbar, während die bisherigen Wasch-Ergebnisse eher für eine weitverbreitete — wenn auch geringe — Goldführung der Grauwacken sprechen. Für eine Abschätzung der Gesamtmächtigkeit des goldführenden Unterkarbons werden in Tab. 2 die aus den geologischen Karten 1 : 25000 und den zugehörigen Erläuterungen ermit­ telten Schichtmächtigkeiten aufgeführt. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß es bei den ver­ schiedenen Autoren hinsichtlich der stratigraphischen Zuordnung und Einstufung erhebliche Abweichungen gibt. Neue Gliederungen für das Untersuchungsgebiet liegen nur für die Blät­ ter Meschede (TH O M Eu.a. 1968), Eslohe (EBERT, MÜLLER u.a. 1973) und Adorf (PAECKEL- MANN, RABIEN u. KARSCHNY 1979) vor. Unter weiterer Berücksichtigung des Umstandes, daß bisher weder das basale Einsetzen der Goldführung innerhalb des Kohlenkalkes, noch die Hangendgrenze der Goldführung genauer festlegbar ist, kann die Gesamtmächtigkeit der goldführenden Unterkarbön-Schichten im nördlichen Ostrheinischen Schiefergebirge nur vage zwischen mindestens 150 und 400 m angegeben werden. Im Bereich der Attendorn- Elsper Doppelmulde (Blätter Plettenberg, Endorf, Eslohe, Attendorn, Altenhundem) dürfte die maximale Mächtigkeit der goldführenden Schichten eher etwas niedriger (mit 2 0 0 -3 0 0 m) an­ zusetzen sein. Hinsichtlich der quantitativen Goldgehalte sind bisher kaum Aussagen möglich. Aus den durchgeführten Waschversuchen muß geschlossen werden, daß es schichtabhängige Anrei­ cherungszonen nicht gibt. Das Gold scheint in den Schwarzschiefern mehr oder weniger von der Höhe der Pyritgehalte abhängig zu sein. In den Kohlenkalkgebieten um den Velberter Sat­ tel herum ließ sich keine gegenteilige Tendenz nachweisen. Insgesamt waren die Wasch­ ergebnisse in den östlichen Bereichen (Raum Alme-Adorf) des sich in W-E-Richtung über ca. 160 km erstreckenden Untersuchungsbieten besser als in den mittleren und westlichen Ab­ schnitten. Diese Tendenz — die ja nur eine Aussage über die sekundären Goldanreicherun­ gen zuläßt — setzt sich nach SE in den Korbacher Raum hinein fort. Die Ursachen hierfür müssen nicht zwangsläufig in unterschiedlichen Primärgoldgehalten zwischen den westli­ chen und östlichen Bereichen begründet sein. Der nördliche Kulmgürtel des Ostrheinischen Schiefergebirges besteht aus steilstehenden Schichtfolgen, die nach N unter das Oberkarbon abtauchen und der Verwitterung nur eine geringe Angriffsfläche bieten. Geht man davon aus, daß das Unterkarbon ehemals einen Großteil des Ostrheinischen Schiefergebirges überdeck­ te, so sind diese Schichtfolgen bis auf Reste in der Attendorn-Elsper Doppelmulde und in den östlichen und südöstlichen Gebirgsbereichen im jüngeren Pläozoikum und im Mesozoikum fast gänzlich abgetragen worden. REICH u. SCHMIERER (1934) führen in den Erläuterungen zum Blatt Laasphe an, daß die Kulm-Tonschiefer und Grauwacken infolge der Abtragung nicht mehr in ihrer vollen Mächtigkeit vorhanden sind. Ebenso äußern sich EBERT, MÜLLER u.a. (1973), wonach der Kulm II alpha (Kieselige Übergangsschichten) im Inneren des östlichen Schiefergebirges heute zum größten Teil abgetragen ist. In den östlichen Bereichen des Schiefergebirges streicht das Unterkarbon in größerer Breite aus, so daß hier erheblich mehr Gold mechanisch und gelöst transportiert werden kann und in die Bäche gelangt. 61 Die von WSW nach ENE (erzgebirgisch)-streichenden Faltenzüge des Schiefergebirges mit ihren gleichgerichteten großen Tälern führten mit der beginnenden Heraushebung des Gebir­ ges im jüngsten Paläozoikum zu einem nach NE gerichteten Transport des Abtragungsschut­ tes. Hierdurch gelangte ein großer Teil der goldführenden Unterkarbon-Schichten, die ehe­ mals einen großen Teil des zentralen Ostrheinischen Schiefergebirges überdeckten, als Ab­ tragungsschutt östlich vor das Schiefergebirge zur Ablagerung.

Das Gold aus den abgetragenen Primärgold-führenden unterkarbonischen Schichten muß daher heute — sofern es nicht in gelöster Form gänzlich weg­ geführt worden ist — in den jüngsten paläozoischen, mesozoischen und käno- zoischen Schichten am Ostrand vor dem Schiefergebirge enthalten sein.

Goldführende Zechstein-Konglomerate in der Korbacher Umgebung sind schon lange be­ kannt. Ihre genetische Deutung als hydrothermale Imprägnationslagerstätte (JÄGER 1986) bedarf der weiteren Diskussion. Durch die vorliegenden Untersuchungen erwies sich jetzt auch das unterpermische Mende- ner Konglomerat (Blatt 4512 Menden), das in seinen Komponenten u.a. unterkarbonische Ge­ rolle enthält, als goldführend. In den unmittelbar östlich an das Schiefergebirge angrenzenden Buntsandsteingebieten des Waldecker Berglandes und des Burgwaldes wurde in jüngster Zeit durch eigene Waschver­ suche in zahlreichen Bächen Seifengold nachgewiesen. Auch Ohm und Lahn führen Seifen­ gold (Beschreibung im Vorbereitung). Nach SAUER (1964) weisen die grobklastischen Perm- und Trias-Sedimente zwischen Gilser­ berg und Lollar beachtliche Anteile an unterkarbonischen Komponenten auf. Da die Perm-, Trias-, Tertitär- und Quartärablagerungen dieses Raumes auch in ganz erheblichem Umfange Zirkon führen, wird gegenwärtig durch absolute Altersbestimmungen an den Zirkonen über­ prüft, ob diese mit den Zirkonen aus anstehenden unterkarbonischen Tuffen altersgleich sind und ihre Herkunft in den jüngeren Sedimenten dadurch nachvollziehbar wird. Als jüngste goldführende Sedimente im Edertal erreichen die jungtertiären und pleistozänen Eder-Terrassen Mächtigkeiten bis zu 60 m; die nachpleistozänen und holozänen goldhaltigen Eder-Schotter werden 4 - 6 m mächtig. Wie vorstehend dargelegt, haben die ostrheinischen Seifengoldvorkommen ihren primären Ursprung in den unterkarbonischen Schwarzschiefern, Kieselschiefern, Kieselkalken, Kieseli­ gen Übergangsschichten und eventuell noch in den Kulm-Grauwacken. Dieser Befund soll je­ doch keinesfalls so verstanden werden, als wären andere Schichtfolgen gänzlich goldfrei. Be­ sonders für die mächtigen Abfolgen des Devons im zentralen Bereich des Schiefergebirges mit ihren weitverbreiteten und vergleichbaren Schwarzschiefern und Vulkaniten liegen hin­ sichtlich einer Primärgoldführung bisher kaum Erkenntnisse vor. Hier ist auch immer an primär-hydrothermales Gold zu denken, das an sulfidische Erze gebunden ist. Im gesamten Ostrheinischen Schiefergebirge gibt es kaum ein Meßtischblatt, auf dem nicht zu irgendeiner Zeit Verleihungen auf sulfidische Erze erfolgt wären. Als Träger des primären Goldes kommen hier vor allem Pyrit, Arsenkies, Kupferkies, Bleiglanz und Zinkblende in Frage. Aber auch in den nichtsulfidischen Erzen Magnetkies, Pentlandit, Clausthalit, Siegenit, Eisenglanz und Spateisenstein wurden schon geringe Primärgoldgehalte festgestellt. Dieses Gold kann bei der Verwitterung freigesetzt werden und mechanisch oder chemisch als Seifengold in die Bäche gelangen. Schließlich muß auf 2 weitere Möglichkeiten hingewiesen werden, wie es hinsichtlich der Goldherkunft lokal zu Fehlinterprätationen kommen kann: In vielen größeren Ortschaften gibt es alteingesessene galvanische Betriebe, deren z.T. gold­ haltige Abwasser in früheren Jahrzehnten oft einfach in die Vorfluter geleitet wurden. Hier wurde das gelöst Gold an Kupfer-, Blei- und Zinkabfällen schnell wieder ausgefällt. Typisch hierfür sind die vergoldeten Kupferdrähte oder Blei-Schrotkugeln in der Wupper unterhalb von Elberfeld oder in der Lenne unterhalb von Finnentrop (Abb. 7). Gelegentlich können die Aus­ fällungsprozesse auch in mehreren Stufen hintereinander beobachtet werden. So lassen sich eiserne Reißverschlußglieder finden, die zunächst im Sediment verkupfert und in einigen Fäl­ len anschließend vergoldet worden sind. Ein gesicherter Nachweis von natürlichem Seifengold konnte in solchen Gewässerablagerun­ 62 gen nur erbracht werden, wenn es gelang, an alte, anthropogen unbeeinflußte Geröllbänke heranzukommen, und wenn auch in den Zubringerbächen oberhalb der betreffenden Städte eine Seifengoldführung zweifelsfrei nachgewiesen werden konnte. Schließlich muß auch daran gedacht werden, daß in den goldführenden Sedimenten des Nie­ derrheins und der Eder seit langer Zeit zahlreiche kleinere und größere Kiesgrubenbetriebe ansässig sind. In Spitzenzeiten fördern einzelne Gruben zwischen 2000 bis 13000 Tonnen Kies am Tage. Dieser goldhältige Kies und Sand wird in einem Radius von ca. 60 km um jede Kiesgrube herum verarbeitet. Hierbei besteht immer die Möglichkeit, daß Gold auf Zwischen­ lagern und Umschlagplätzen, beim Transport, bei Straßen-, Brücken-, Kanal- und Uferbauten in Gewässer gelangt, die ursprünglich kein Gold führten. Auch durch die Einbindung in Beton wird das Gold dem Verwitterungskreislauf nur für beschränkte Zeit entzogen. Über Transport­ wege von Bauschutt, wilden und geordneten Bauschutt-Deponien ist auch hier der Rücklauf des Goldes in die natürlichen Gewässer möglich, — sogar in der gleichen unveränderten Form, wie es ursprünglich in den Sedimenten Vorgelegen hat. Unternimmt man den Versuch, die in den goldführenden Schichten des nördlichen Schiefer­ gebirges enthaltenen oder abgetragenen Goldmengen zu berechnen und legt hierbei eine durchschnittliche Schichtmächtigkeit von 300 m und einen minimalen durchschnittlichen Goldgehalt von 1,5 ppb zugrunde, so errechnen sich innerhalb der Karbongebiete für jeden Quadratkilometer abgetragene Karbonoberfläche 900 kg freigesetzes Gold. Bei einer ehe­ mals wohl weitgehenden Unterkarbon-Überdeckung des Schiefergebirges, die heute zum allergrößten Teile abgetragen ist, ergeben sich beachtliche abgeführte Goldmengen, die sich — soweit sie nicht in gelöster Form gänzlich fortgeführt worden sind — in den jüngeren, vor allem dem östlichen Schiefergebirge vorgelagerten Sedimenten angesammelt haben müssen. Die in den Perm-, Buntsandstein-, Tertiär- und Quartär-Ablagerungen östlich des Schieferge­ birges tatsächlich enthaltenen Goldmengen lassen sich bisher nicht abschätzen — sie sind aber um ein Vielfaches höher, als sie der Korbacher Eisenberg (als bisher vermeintliche Mut­ terlagerstätte) jemals geliefert haben kann. Bei einer Herleitung dieses Goldes aus der ge­ samten ehemals vorhandenen goldführenden Unterkarbon-Überdeckung des Ostrheinischen Schiefergebirges werden diese Goldmengen verständlicher.

8. Der mechanische und chemische Transport des Goldes

Zur Klärung der Frage, auf welche Weise das Gold aus den unterkarbonischen Schichten in die jungen Bachsedimente gelangt, ob und wie es noch heute weitertransportiert wird, sind einige Beobachtungen von Bedeutung: 1. ) Abgesehen von Kluftvererzungen mit sichtbarem Berggold am Korbacher Eisenberg wur­ de bisher kein sichtbares Gold aus den Schwarzschiefern, den Kieselschiefern, Kieselkalken, Kieseligen Übergangsschichten, Grauwacken oder Quarziten beschrieben. Die Verteilung des Primärgoldes innerhalb dieser Sedimente muß also äußerst fein, vielleicht sogar sehr ho­ mogen ein. Die bisher bekannten Goldgehalte innerhalb der Schwarzschiefer schwanken zwi­ schen 1,5-10 ppb (WEBER, URBAN u. STRIBRNY 1987). 2. ) In den rezenten Bachsedimenten wie auch in den permischen, triadischen und tertiären Seifen tritt das Gold plattig bis körnig auf. Das Korngrößenspektrum reicht von 0,03 mm (un­ tere Nachweisgrenze beim mechanischen Waschen) bis 4,2 mm größter Längserstreckung. In den Ton- und Schlammfraktionen der Kiesgrubenbetriebe liegen noch wesentlich kleinere Goldpartikel vor. Die Kornformen des Goldes reichen von flachen, oval-gerundeten Plättchen über ungerundete Einzelkristalle bis hin zu äußerst grazilen und zerbrechlichen Kristallaggre­ gaten (Abb. 3 -6 ). 3. ) Häufig finden sich im Sediment Buntmetallpartikel (Kupferdrähte, Blei-Schrotkugeln), die stellenweise oder ganz mit dünnen Goldüberzügen bedeckt sind. Gelegentlich findet man auch eiserne Reißverschlußglieder, die im Sediment zunächst verkupfert wurden und auf der Kupferschicht einen dünnen Goldüberzug erkennen lassen (Abb. 7). 4. ) Erste eigene Untersuchungen der Goldgehalte in den Bergwerks-, Kiesgruben- und Bach­ gewässern des Eder-Gebietes ergaben sehr breit gestreute Werte zwischen 1,6-45,5 ppb. Diese Untersuchungen werden fortgesetzt. Aus den vorstehenden Beobachtungen und Ergebnissen lassen sich folgende Schlüsse ziehen: 1. ) Die Goldpartikel in den jungen Bach-Sedimenten und auch in den alten Seifen sind um ein Vielfaches größer als in den Ursprungssedimenten. Eine mechanische Herauswitterung mit anschließendem mechanischen Transport findet also — wenn überhaupt — nur sehr un­ tergeordnet statt. 2. ) Goldkristalle und -Kristallaggregate können nur über sehr kurze Entfernungen unbeschä­ digt transportiert werden. Sie werden aber — bezogen auf das Edergebiet — noch mehr als 50 km entfernt von den Primärvorkommen angetroffen. Ihre Entstehung kann daher nur durch Fällungsreaktionen aus Goldlösungen, die in den Sedimenten zirkulieren müssen, erklärt werden. Diese Partikel unterliegen dann dem weiteren mechanischen Transport und werden bei der weiteren Verfrachtung kantengerundet und abgerollt. 3. ) Die innerhalb kürzester Zeiten noch heute stattfindenden Prozesse der Vergoldung von Buntmetallen im Sediment können als Beweis dafür angesehen werden, daß auch gegenwär­ tig noch erhebliche Goldmengen in gelöster Form im fließenden Wasser und im Porenwasser der Sedimente transportiert werden. Da diese Goldlösungen nur aus den Primärlagerstätten stammen können, findet auch gegenwärtig noch ein ständiger Transport des primären Goldes aus den sedimentären Primärlagerstätten heraus statt. In welcher Form liegt das Gold nun primär in den Kulm-Sedimenten vor, und wie kann die Me­ chanik des Lösungstransportes verstanden werden? Im folgenden wird versucht, hierauf eine Antwort zu finden. Da die unterkarbonischen Schwarzschiefer im Ostrheinischen Schiefergebirge bis zu 16% Pyrit enthalten (KU LICK u.a. 1979; KU LICK u. THEUERJAHR 1983), liegt es nahe, daß der Pyrit in irgendeiner Form der Träger des Primärgoldes ist. Über die Existenzform des Goldes im Pyrit und in anderen Sulfiden bestehen viele Ansichten. Es kann als Cl-Verbindung, gedie­ gen oder als Sulfid vorliegen (HOFFMANN 1931, aus GMELIN 1974). Hierbei ist zwischen mikroskopisch sichtbarem und unsichtbarem Gold zu unterscheiden. Nachfolgend werden einige Ansichten über das Vorliegen des Goldes im Pyrit zitiert (aus GMELIN 1974: 104-105): Von den untersuchten Erzproben kanad. Sulfide enthalten mehr als 75% das Au in der Grö­ ßenordnung 10 bis 100//, M. H. HAYCOCK (Trans. Canad. Inst. Min. Metallurg. 40 [1937] 405/14, 409/10). Gediegen Gold ist in den meisten untersuchten Au-haltigen Pyriten mikrosko­ pisch festgestellt, G. M. SCHWARTZ (Econ. Geol.39 [1944] 371/411, 402). — In Pyrit, Arsen­ kies, Kupferkies, Bleiglanz findet sich elementares Au auch in feinen tröpfchenförmigen Ein­ schlüssen von 5 bis 40// Größe, M. DONATH (Ber. Freiberger geol. Ges.14 [1933] 14/18). Für unsichtbar in Pyrit enthaltenes Au — s. beispielsweise G. BÜRG (Met. Erz28 [1931] 565/8; Z. pr. Geol. 43 [1935] 17/26, 18/21), F. HOFFMANN (l.c. S. 8, 25), I. N. MASLENICKIJ (Cvetnye Metally [russ.] 1940 Nr. 8, S. 37/46, 39) — liegen folgende Ansichten vor: Au steckt im Pyrit als submikroskopisch fein verteiltes Freigold; ist über den Kristall unregelmäßig verteilt oder auf Spaltflächen aufzementiert; ist primär als Sulfid, vielleicht als 2AUS, dem Pyrit isomorph beigemengt, Lit. s. bei J. M. HÜTTENHAIN (Tschermak [2]42 [1932] 285/317, 288). Weiterhin werden folgende Möglichkeiten erwogen: elementares Au liegt in fester Lsg. oder kolloid vor, R. VAN AUBEL (Ann. Mines [13] 16 [1939] 155/60), dabei ist im Einzelfall nicht immer zu ent­ scheiden, ob es sich um echte Lsg. oder um Teilchen von kolloider Größenordnung handelt, F. L. STILLWELL, A. B. EDWARDS (Pr. Australasian Inst. Min. Metallurg. [2] Nr. 141 [1946] 31/46, 44). Aus Größenverteilungskurven der Au-Partikelchen in kanad. Sulfiden ergibt sich, daß kolloides Au häufiger ist als Au in fester Lsg., M. H. HAYCOCK (I. c. S. 413), während G. KURANTI (Suiyokwai-Shi [japan.] 10 [1941] 419/24 nach C. A. 1941 3563) in syntheth. Pyrit mit mehr als 2000 g Au/t das Gold in fester Lsg. feststellt. Au geht in die Gitter der Mineralien der Pyrit- und Markasitgruppe ein, GOLDSCHMIDT, PETERS (S. 399), R. VAN AUBEL (Ann. Soc. geol. Belg. B 57 [1933/34] 131/50, 134). Nach G. BÜRG (Z. pr. Geol. 43 [1935] 17/26, 17, 26) liegt es in gitterdimensionalen Größenordnun­ gen, wahrscheinlich als Lockerteil, im Pyritgitter vor, nach F. L. STILLWELL, A. B. EDWARDS (Pr. Australasian Inst. Min. Metallurg. [2] Nr. 141 [1946] 31/46) scheint Au freie Gitterplätze in den Strukturen der nicht als stöchiometr. Verbb. anzusehenden Mineralien Pyrit und Magnet­ kies, vgl. „Schwefel“ TI. A, S. 192,195, zu besetzen. Anomale Mischkristallbldg. nimmt RAM- DOHR (Erzmineralien, S. 209) an. Demgegenüber lehnt P. E. AUGER (Econ. Geol.36 [1941] 401/23, 411/2) ein Eintreten von Au ins Kristallgitter in Form fester Lsg. ab, seiner Ansicht nach liegt es, elementar oder als Verb., in isolierten Einheiten vor, s. auch L. C. GRATON, H. E. MCKINSTREY (Trans. Canad. Inst. Min. Metallurg. 36 [1933] 1/20,12). Ohne die Möglichkeit des Vorhandenseins von Au in fester Lsg. in Pyrit zu leugnen, hält auch R. E. HEAD (U.S. Bur. Mines Rep. Investigat. Nr. 3226 [1934] 27/31) es für wahrscheinlicher, daß der größte TI. des in Pyrit eingeschlossenen Au in Form feinster Lamellen und Flitterchen Kristallflächen des Pyrits überzieht. Auf diesen Au- Flitterchen finden sich häufig Überzüge, die sicher Fe, vielleicht auch Pb, Mn, AI, Ti enthalten, R. E. HEAD (U.S. Bur. Mines Rep. Investigat. Nr. 3275 [1935] 39/50, 44). Diese Ansicht wird bestätigt durch elektronenmikroskop. Unterss. an Pyritproben aus der Lagerstätte Berezovsk, Ural, durch die festgestellt wird, daß Au in Beimengungen isometr. Form von 10'6cm bis zu einigen Mikron groß in den Pyriten auftritt, A.A. IVANOV (Zapiskis Vsesojuznogo mineralog. 64 Obscestva [russ.] [2]80 [1951] 167/74). Auch nach W. LINDGREN (Trans. Am. Inst. Met. Eng. 126 [1937] 356/76, 371) und J. M. HÜT­ TENHAIN (Tschermak [2] 42 [1932] 288) ist ein Eintritt des relativ großen Au-Atoms in das Py­ ritgitter ohne dessen Deformation sehr unwahrscheinlich, eine Adsorption kolloiden Goldes an Sulfide dagegen wahrscheinlicher. Es ist möglich, daß bei Bldg. der Sulfide Au in Form von Au-Sulfid in der Schmelze vorlag, das sich bei sinkender Temp. und abnehmendem Druck zersetzte, wobei das Au entweder in­ nerhalb der Pyritkörner in Form verstreuter Einschlüsse zurückgehalten wurde oder, ausge­ quetscht, an der Oberfläche der Kristalle in Form dünner Filme zur Abscheidung gelangte, I. M. MASLENICKIJ (C. r. Acad. URSS [2] 45 [1944] 385/8). Erhitzungsverss. an Pyrit mit unsichtbarem Au-Gehalt lassen es möglich erscheinen, daß Au nicht wesensfremd im Pyritgitter vorliegt, sondern in irgendeiner Form an S gebunden ist, die jedoch von der des Fe abweicht, G. BÜRG (Z. pr. Geol. 43 [1935] 17/26, 24/26). Da jedoch Pyrit und andere Sulfide reduzierend auf Au-Verb. einwirken, so daß dieses als elementares Au ausfällt, vgl. S. 114, kann Au auch als Gediegen Gold in den Sulfiden vorliegen, F. HOFF- MANN (Z. pr. Geol. 39 [1931] 19/26, 25), G. BÜRG (Met. Erz 28 [1931] 565/8). Da infolge der stark voneinander abweichenden Atomradien von Fe und Au eine isomorphe Vertretbarkeit der beiden Elemente und damit ein Eintritt von Au in das Eisenglanzgitter nicht in Frage kommt, wird das ursprünglich kolloid an den Pyrit angelagerte Au bei der Umwand­ lung des Pyrits in Eisenglanz in diesem als Freigold abgesetzt, J. M. HÜTTENHAIN (Tscher­ mak [2] 42 [1932] 285/317, 310). Ebenso vielfältig sind die Möglichkeiten, wie das Gold aus den Sedimenten heraus frei wer­ den und in Lösung gehen kann. Der Lösungstransport kann in echten oder in kolloidalen Lösungen vonstatten gehen. In sauren Lösungen wird ein Transport des Goldes als Chlorid angenommen (OGRYZZO in GMELIN 1974); eine Wiederausfällung aus der Chloridlösung muß in reduzierendem Milieu erfolgen. Als natürliche Lösungsmittel seien genannt (aus GMELIN 1974): Kali-Eisen-Alaun, Huminsäu­ ren und organische komplexe Cyanide (Bildung in den Wurzelzonen mancher Pflanzen). Beim Zusammenwirken von freier Schwefelsäure, Mn-Oxid und Cl-Lösungen tritt eine voll­ ständige Lösung des Goldes ein. BEYSCHLAG u. SCHRIEL (1923) nehmen für die Lagerstät­ te des Korbacher Eisenberges einen kolloidalen Transport der Goldlösungen und eine Aus­ flockung des Goldes durch Mangan an. Allgemein wird angenommen, daß das gelöste Gold als Au-lll-chlorid vorliegt. Das als Haloge­ nid in saurer Lösung befindliche Gold kann durch verschiedene Agenzien wie sulfidische Er­ ze, Eisen-Il-Sulfat, Eisenvitriol, alkalische Wässer oder organische Substanzen als gediege­ nes Gold ausgefällt werden. Auch beim Durchfließen von karbonatischen Gesteinen werden die sauren Au-Lösungen schnell alkalisch, wodurch eine Ausfällung des Goldes bedingt wird. Mangan-Minerale (Pyrolusit, Wad, Braunit, Manganit) fällen Gold aus sauren, neutralen oder alkalischen Lösungen (GMELIN 1979:662). Ebenso wirken 2 HSO3 und Oxalsäure als natürli­ che Fällungsmittel. Auf die große Palette der synthetischen organischen und anorganischen Fällungsmittel (vgl. GMELIN 1979:355), die heute in den natürlichen Gewässern vorliegen können, soll hier nicht eingegangen werden, da sie für die Entstehung des subrezenten Sei­ fengoldes in den Gewässern des Schiefergebirges keine grundsätzliche Bedeutung haben. Aus dem vorstehend über Lösungs- und Wiederausfällungsvorgänge Gesagten kann eine Er­ klärung für die Entstehung des Seifengoldes in den Gewässern, die aus dem Kulmgürtel des nördlichen Ostrheinischen Schiefergebirges austreten, wie folgt versucht werden:

Das Gold ist primär submikroskopisch an den Pyrit in den kulmischen Schwarzschiefern, Kieselschiefern, Kieselkalken und Kieseligen Übergangs­ schichten in vorläufig noch unbekannter Form gebunden. Mit fortschreitender Verwitterung dieser Schichten wird der Pyrit oberflächlich zersetzt und das Gold in kolloidaler oder elementarer Form frei. Durch die bei der Pyrit- und Alaun-Verwitterung freiwerdenden Lösungsmittel wird das Gold als Au-lll- chlorid gelöst und durch Lateralsekretion weggeführt. Beim Zusammentreffen mit reduzierenden Substanzen im Nebengestein, in den Lockersedimenten der Bäche oder im Wasser erfolgt eine erneute Ausfällung als gediegenes Gold. Ab diesem Zeitpunkt unterliegt das Seifengold den mechanischen Prozessen des Weitertransportes in den Gewässern.

9. Der initiale Magmatismus im Unterkarbon der Variszischen Geosynklinale

Nach DORN-LOTZE (1971) erstreckt sich die mitteleuropäische Orthogeosynklinale — der zum Beginn des Kambriums angelegte große sedimentäre Sammeltrog, der bis zum begin- Abb. 1: Groß-Waschversuch unter Einsatz eines Baggers in den Ruhr-Terrassen bei Niedereimer. Das gewonnene Sedi­ mentmaterial wird über einen Aufgabetisch auf 20 mm Korngröße abgesiebt und zur Gewinnung eines Schwermineral- Vorkonzentrates anschließend über eine 4,5 m lange Waschrinne geleitet.

66 Abb. 2: Das auf 2 mm Korngröße abgesiebte Sediment wird zur Gewinnung des Schwermineral-Vorkonzentrates über eine Handwaschrinne (Sluice box) geleitet.

Abb.3: Waschgold aus der Ruhr bei Niedereimer; Vergrößerung 50 x. nenden Oberkarbon mit dem Verwitterungsschutt der umliegenden Festländer angefüllt wird, und aus dem im Zuge der Gebirgsbildung im Oberkarbon des Variszischen Gebirge entsteht — im Unterkarbon vom norddeutschen Festlandsrand des Baltischen Schildes bis zu einer südlichen Insel, deren Erstreckung etwa von Thüringen über den Alpen- und Po-Raum ange­ nommen wird. In der West-Ost-Ausdehnung ist die Geosynklinale im westlichen Eifel- Ardennen-Bereich bis in den Wuppertaler Raum hinein mit Ablagerungen in sogenannter Kohlenkalk-Fazies [Flachwasser-Ablagerungen des Schelf-Bereiches] erfüllt, während die öst­ liche Fortsetzung bis zum Polnischen Mittelgebirge mit tonig-sandigen Kulm-Sedimenten an­ gefüllt ist. Als „Kulm“ werden unterkarbonische, vorwiegend klastische und chemische Sedi­ mente mit überwiegend planktonischer und nektonischer Fauna bezeichnet (PAPROTH 1960), die im offenen Meer abgelagert wurden. In dem schnell einsinkenden Synklinaltrog wird das Sedimentmaterial mit zunehmender Überdeckungshöhe plastisch, faltungsreif und unter seitlich wirkendem Druck schließlich ge­ faltet. Vor, während und nach der Faltung dringen Magmamassen aus der Tiefe in die sich faltenden Sedimente ein. Die während des Einsinkens der Geosynklinale eindringenden basi­ schen Magmen kennzeichnen nach STILLE deninitialen Magmatismus. Er ist vor allem da­ durch ausgezeichnet, daß die Trogsedimente während der geosynklinalen Absenkung fast stets vom Meerwasser bedeckt und auch in der Tiefe vom Wasser durchtränkt sind (HENT- SCHEL in LIPPERT u.a. 1970). Bei den eindringenden Magmen handelt es sich also fast aus­ schließlich um einen untermeerischen Magmatismus, der demzufolge immer mit einer Kon­ taktwirkung zwischen dem austretenden Magma oder magmatischen Gasen und dem Meer­ wasser bzw. den durchfeuchteten Sedimenten verbunden ist. Innerhalb der Variszischen Geosynklinale beginnt der initiale Magmatismus im Mitteldevon. Eine 2. Großphase setzt im frühen Unterkarbon mit einer großen Zahl von untermeerischen Aschen-Eruptionen, Erguß-Diabasen und in ältere Schichten eindringende Intrusiv-Diabase ein (HENTSCHEL in LIPPERT u.a. 1970). Für die einzelnen Teilbereiche der Variszischen Geosynklinale wird das mitialmagmatische Geschehen von GUNDLACH (1933), RÖSSLER (1960), WALLISER (1960), HENTSCHEL (1970) und WACHENDORF (1986) ausführlich dargestellt.

Das im Oberkarbon aufgefaltete und im Mesozoikum und Känozoikum in Teilbereichen her­ ausgehobene mitteleuropäische Variszische Gebirge besteht nicht als geschlossene geogra­ phische Einheit. Es ist vielmehr als geologische Einheit zu verstehen und umfaßt Gebirgsteile, die ursächlich und mehr oder weniger gleichzeitig aus dem großen Sammeltrog der Variszi­ schen Geosynklinale hervorgegangen sind. Zum Variszischen Gebirge gehören als Kernzone das Rhenoherzynikum (Rheinisches Schiefergebirge mit Eifel, Venn und Ardennen, Harz), und im weiteren Bereich die paläozoischen Grundgebirgsaufbrüche in der Hessischen Senke, der Flechtinger Höhenzug, Teile des Schwarzwaldes und der Vogesen, Frankenwald, Thürin­ gisches Schiefergebirge, Teilbereiche des Fichtelgebirges, die Vogtländische Hauptmulde, die Sudeten und das Polnische Mittelgebirge, südliche Teile der Britischen Inseln und kleinere Bereiche der Südalpen.

10. Zusammenhänge zwischen dem magmatischen Geschehen und der Goldführung in den unterkarbonischen Sedimenten des Rheinischen Schiefergebirges

Im Unterkarbon II erreicht der initiale Magmatismus innerhalb der Variszischen Geosynklinale einen abschließenden Höhepunkt. Das magmatische Geschehen ist hierbei nicht nur auf das Kerngebiet des Rheinischen Schiefergebirges beschränkt; vergleichbare Verhältnisse herr­ schen in den Kulmgebieten des Harzes, im Schwarzwald, in den Vogesen, im Frankenwald ebenso wie in den östlichen Gebieten des Flechtinger Höhenzuges, im Thüringischen Schie­ fergebirge und innerhalb der Vogtländischen Hauptmulde. Die große Zahl der effusiven und intrusiven Diabase, die im gesamten Geosynklinalraum wohl nahezu alle untermeerisch ausgetreten bzw. in die Sedimente eingedrungen sind, läßt zwar einige Zentren der magmatischen Aktivitäten erkennen — z. B. in der Dillmulde —, zeigt ande­ rerseits aber deutlich die regionale Unabhängigkeit und breite Streuung innerhalb des ge­ samten Geosynklinalbereiches. Jedes Diabasvorkommen muß zwangsläufig auf ein unmittel­ bar benachbartes Ausbruchszentrum bezogen werden, da längere Fließwege durch die schnelle Abkühlung des Magmas auszuschließen sind. Derartige lokale submarine Aus­ 68 bruchszentren muß es im Unterkarbon II in der Geosynklinale zu Tausenden gegeben haben. In welchen zeitlichen Abständen sie aktiv waren, läßt sich mit stratigraphischen Methoden und durch absolute Altersbestimmungen nur ungenau erfassen.

Bessere Möglichkeiten bieten hier die vulkanischen Tuffe — dünne, schichtparallele, feinkla­ stische Ablagerungen als Folge gasreicher Ascheneruptionen, die den effusiven Diabas- Vulkanismus entweder begleitet haben oder überhaupt eigenständige Eruptionen darstellen. In ihrer Horizontbeständigkeit sind sie über weite Entfernungen verfolgbar und parallelisier- bar. Es ist hierbei ohne Bedeutung, ob Diabaslaven und Aschenausbrüche zeitlich zusammen stattfanden oder nicht; bei den Eruptionen wurde beides ohnehin getrennt. Die zähflüssige Lava verblieb in unmittelbarer Nähe eines Ausbruchszentrums, während die Aschenpartikel durch die Meeresströmungen weit verfrachtet und großräumig, aber zumeist geringmächtig sedimentiert wurden. Dort, wo diese Tuffhorizonte, deren Natur vielfach erst in den letzten Jahren erkannt wurde, bisher in Profilen eingehender untersucht worden sind, ergibt sich ein sehr differenziertes Bild von offenbar sehr vielen kurzzeitig aufeinanderfolgenden Einzel- Eruptionen. Wesentlich ist auch der Umstand, daß die Tuffe nicht nur auf die klastische Kulm-Fazies be­ schränkt sind, sondern sich auch im Kohlenkalk und seinen karbonatischen Äquivalenten fin­ den. Da den vulkanischen Tuffen im Zusammenhang mit der Frage nach der Primärgold- Entstehung offenbar eine besondere Bedeutung zukommt, wird dieser Betrachtung zunächst eine regionale und stratigraphische Übersicht über die Vorkommen von Tuffen im Unterkar­ bon des westeuropäischen Variszischen Gebirges vorangestellt:

HENKE u. SCHMIDT (1923 b) weisen erstmals auf millimeterdünne Lagen von anscheinend tuffigem Material in roten und grünen Tonschiefer-Zwischenlagen innerhalb der Kulm- Kieselkalke bei Grevenbrück und Oberelspe hin. 1933 stellte GUNDLACH fest, daß es sich bei den Adinolen (grün oder bunt gefärbte Kiesel­ schiefer) im Kulm-Kieselschiefer des Harzes um Tuffe der Quarzkeratophyre und Quarzpor­ phyre handelt. Die Quarzkeratophyrtuffe lassen sich im Harz bis in das tiefste Visé hinein ver­ folgen (vgl. hierzu auch SCHRIEL 1954). Einen unterkarbonischen Quarzkeratophyrtuff aus den Posidonienschiefern von Beddelhau­ sen bei Laasphe beschreibt CLAUS (1927). CORRENS (1934) führt einen Fund von SCHMIE­ RER bei Eckelshausen (Blatt Buchenau) an, bei dem es sich um einen kulmischen Tuff han­ deln könnte, ebenso einen von BERKERMANN (1910, unveröffentl.) am Hohenfels bei Karls­ hütte (Blatt Buchenau) gefundenen Kulm-Tuff (CORRENS in SCHMIERER 1934). Bei Beddelhausen auf Blatt Laasphe stellt REICH (in REICH u. SCHMIERER 1934) Schichten mit tuffartigem Charakter innerhalb der Kulm-Lydite fest. PAECKELMANN (1936 a) führt an, daß bei Flechtdorf auf Blatt Adorf innerhalb der Posido- nienschiefer dünne Tuffbänke auftreten, deren Feldspäte auf ein keratophyrartiges Magma hinweisen. Nach PAECKELMANN haben die Tuffe im Kulm-Kieselkalk und in den Kulm- Posidonienschiefern auf den Blättern Adorf und Goddelsheim sowie generell im Waldecki- schen eine weite Verbreitung. Der kulmische Vulkanismus erreicht zur Zeit des Kulm-Kiesel- kalkes im Waldeckischen seinen Höhepunkt. Auch innerhalb der Kulm-Tonschiefer findet PAECKELMANN noch Tuff-verdächtige Crinoidenkalkbänke. Auch auf Blatt Balve erwähnt PAECKELMANN (1938) innerhalb der Kulm-Kieselkalke überall verbreitete lettige Mergel oder kalkige Schiefer mit Beimengungen von vulkanischem Tuff. KÜHNE (1938 b) erwähnt Tuffbänkchen im Kieselkalk und Kohlenkalk des Sauerlandes. Auf Blatt Arnsberg-Süd beschreibt KÜHNE grün- oder rötlichviolett gefärbte mürbe Schiefer zwi­ schen Lydit- und Kieselkalkbänken und vermutet hierin vulkanische Tuffe, die von ausklingen­ den diabasischen bzw. palandesitischen Ergüssen der Unterkarbonzeit herrühren. SCHRIEL (1948, unveröffentl.) weist auf die Goldführung der Diabastuffe am Korbacher Eisen­ berg hin. Von HOSS (1957) werden die in den Lyditen (cd II) des Korbacher Eisenberges eingelagerten bunten Tonsteine als Tuffite erkannt. Im cd III beta des gleichen Profiles steht zwischen Kalk­ bänken der 80 cm mächtige Beddelhäuser Tuff an — ein Biotit-Quarz-Porphyrit-Tuff (vgl. hier­ zu auch KULICK 1960). Die am Bahnhof Lelbach-Rhena (Blatt Korbach) innerhalb der Kiesel­ kalke eingelagerten dünnen Tonschiefer-Lagen werden von HOSS als Albit-Quarz-Tuffe ange­ sehen, die von Quarzkeratophyren stammen könnten. Nach NICOLAUS (1957 unveröffentl.) sind sie vielleicht vom Welleringhäuser Diabas-Vulkanismus herzuleiten. Nach dem gleichen Autor beträgt der Anteil der Tuff-Zwischenlagen in den Kieselschiefern mindestens 13,5% (!) der gesamten Schichtfolge. Vergleichbare Verhältnisse wurden aus den magmatisch aktiven 69

Abb. 6: Waschgold aus den Sedimenten der Mohne, nördlich von Brilon; Vergrößerung 50 x.

Abb. 7: Durch elektrolytische Vorgänge innerhalb der Bachsedimente auf natürliche Weise vergoldete Buntmetalle: Kup­ ferblech und Kupferdrähte, verkupferte und vergoldete eiserne Reißverschlußglieder und eine vergoldete Bleikugel (Jagd-Schrot); Vergrößerung 7x. 7-| Zeiten des Mitteldevons oder des Oberkarbons aus dem gesamten Variszischen Geosynkli- nalraum bisher nicht bekannt. Die dunkelgrün bzw. giftgrün gefärbten Kieselschiefer am Korbacher Eisenberg werden von NICOLAUS als Adinole bezeichnet. Ihre Farbe ist möglicherweise auf vulkanische Einflüsse zurückzuführen (KULICK u.a. 1968). Auch aus den Kieseligen Übergangsschichten des Eisenberges beschreiben KULICK u.a. dünne Tufflagen zwischen Kieselschiefern und Kiesel­ kalken, die stellenweise durch ihre grellgelbe Farbe charakteristisch hervortreten. Nach NICOLAUS (1957) halten die Tuffite zwischen Dill und Ruhr innerhalb der Kulm-Kieselschiefer in der gleichen faunistisch und petrographisch bewiesenen Abfolge aus. VOGES (1960) nimmt an, daß man diese weite Verbreitung [der Tuffite] auch in den anderen Horizonten [des Sauer­ landes] annehmen kann. KRONBERG u.a. (1960) erwähnen fragliche Tuffe aus dem Visé bei Grevenbrück (Attendorn- Elsper Doppelmulde). MEISCHNER (1960) beschreibt aus dem Unterkarbon des Kellerwal­ des, daß hier die Kulm-Kieselschiefer in einer Wechellagerung mit geringer mächtigen toni- gen Gesteinen — zum Teil auch Tuffen — auftreten. Die Natur der kulmischen Keratophyrtuffe in Ostthüringen wurde erst vor kurzer Zeit bekannt. Ihre vermutlich erhebliche Verbreitung dürfte noch nicht genau bekannt sein (vgl. hierzu RÖSSLER 1960). Aus dem Kulm-Kieselkalk nördlich von Nuttlar beschreibt SCHERP (in EBERT u. a. 1961) dün­ ne tuffitische Lagen, die er für altersgleich mit den kulmischen Biotit-Quarzkeratophyr-Tuffiten bei Goddelsheim und Laasphe hält. Nach THOME u.a. (1968) treten im Kulm des Sauerlandes vom Kieselschiefer (cd II beta) bis zum Plattenkalk (cd III gamma) zahlreiche zu Ton verwitterte, geringmächtige Quarzkerato- phyrtuffite auf. Es sind dünne (von 2 mm bis zu 8 cm), weitaushaltende Lagen weichen, plasti­ schen und zähen Tons mit auffallend heller (gelblicher, rötlicher bis violetter) Färbung. Die Tuf­ fite zeigen Schichtung in feinsten Lagen; die Farben sind teils schichtig, teils schlierig verteilt (NICOLAUS 1963, aus THOME u.a. 1968). Die Tuffite entsprechen den Biotit-Quarzkerato- phyr-Tuffiten, die SCHERP (in EBERT u.a. 1961) aus dem Kulm-Kieselkalk auf Blatt Eversberg beschreibt. RABIEN (in LIPPERT u.a. 1970) führt in der von Intrusiv und Erguß-Diabasen dominierenden Unterkarbon-Folge des Dillgebietes Tuffeinlagerungen innerhalb der Liegenden Alaunschie­ fer (cd II alpha) und der Kulm-Kieselschiefer an. Die Kohlenkalk-Bereiche des Aachener Raumes sind zwar weitgehend frei von Vulkaniten, je­ doch sind auch hier einzelne Lagen vermutlich tuffitischen Ursprunges bekannt (vgl. Fortschr. Geol. Rheinld. u. Westf. 1971: 8). In der zwischen 700-1500 m mächtigen Kulmzone zwischen Badenweiler und Lenzkirch im Schwarzwald treten innerhalb der vorwiegend detritischen Sedimente Tuffe, Eruptivbrekzien, tuffitische Grauwacken und tuffitische Schiefer auf. Ähnliche Serien sind auch aus dem Dî­ nant der Vogesen bekannt (vgl. Fortschr. Geol. Rheinld. u. Westf., 1971: 16-17). Von LEUTERITZ u.a. (1972) werden (nach Bestimmungen von HOSS 1957; NICOLAUS 1963; GRÜNHAGEN 1971) auf Blatt Hallenberg Tuffitlagen aus dem Horizont der Vorwiegenden Lydite (= Kulm-Kieselschiefer), dem Kulm-Kieselkalk, den Kieseligen Übergangsschichten (= Kulm-Tonschiefer) sowie eine tuffitische Grauwacke beschrieben. HORN (in HORN, KULICK u. MEISCHNER 1973) führt Diabas-Tuffe und Tuffite in den Liegen­ den Alaunschiefern, den Kieselschiefern und Lyditen auf Blatt Bad Wildungen an. Unter Bezug auf die Untersuchungen von SCHERP (1971) beschreibt MÜLLER (in EBERT, MÜLLER u.a. 1973) auf Blatt Eslohe ausführlich die innerhalb der Folge der Lydite, Kieselkal­ ke und Kieselschiefer erscheinenden „. . . für das höhere Kulm des rechtsrheinischen Schie­ fergebirges bezeichnenden hellgrau, beige, grün, rot oder violett gefärbten, teilweise bunt ge­ fleckten, dünnen Tonschiefer- und weichen Tonsteinlagen . . .“, die als millimeterdünne Bank­ fugen ausgebildet, jedoch auch bis zu 8 cm mächtig werden können. Wenigstens teilweise handelt es sich hierbei um saure bis intermediäre Tuffe oder Tuffite und biotitführende Quarzkeratophyr-Tuffe). Ebenso finden sich Tuff-verdächtige, weiche, plastische Tonsteinlagen und eine Glimmertuff-Lage innerhalb der Kulm-Tonschiefer. In den Kieseligen Übergangs­ schichten lassen sich zahlreiche Tuffit- und Tonlagen über die Blätter Arnsberg-Süd, Eslohe und korrelieren. Nach MÜLLER erweisen sich die dünnen Tuffitlagen innerhalb des Verbreitungsgebietes der Kulm-Fazies als überraschend horizont-beständig, so daß sie vom Blatt Eslohe über eine Ent­ 72 fernung von ca. 100 km bis zur Bohrung Münsterland II bei Billerbeck zur Parallelisierung von Schichtprofilen verwandt werden können. Saure bis intermediäre Tuffe oder Tuffite führt auch LEUTERITZ (1981) innerhalb der Kulm-Kieselschiefer, des Kulm-Kieselkalkes und der Kieseli­ gen Übergangsschichten auf Blatt Niedersfeld an (nach Untersuchungen von STADLER 1970 und nach HOSS 1957). Eine vermehrte Goldführung der Sedimente in Annäherung oder im unmittelbaren Kontaktbe­ reich zu den Diabasen wurde nirgends nachgewiesen, obwohl dieser mögliche Zusammen­ hang geäußert wurde (SCHRIEL 1948), zuletzt wieder von SPIETH u. KRÜTZFELD (1989) für das Gold im Kulm des Schwarzwaldes. Bei einem Vergleich der Primärgold-führenden Schichten mit dem magmatischen Geschehen im Unterkarbon ergeben sich auffällige Übereinstimmungen: Die Primärgoldführung in den Sedimenten beschränkt sich offenbar auf die besonders aktive Periode des initialen submari­ nen Magmatismus während des cd II. Die goldführenden Sedimente sind nicht nur von intrusi- ven und effusiven Diabasen durchsetzt, sondern darüber hinaus auch durch das Auftreten zahlreicher — bisher in ihrem Gesamtbild erst anfänglich untersuchter — Zirkon-hältiger Tuff­ oder Tuffitlagen gekennzeichnet. Mit dem Nachlassen dieser lange anhaltenden und durch viele einzelne Eruptionsherde charakterisierten gasreichen magmatischen Phase im cd III endet die Goldführung in den Sedimenten. Die klastischen Ablagerungen des tiefen Oberkar­ bons sind nach bisheriger Kenntnis frei von Primärgold. Die Tuff- und Tuffitlagen zeichnen sich in ihrem Mineral bestand auch dadurch aus, daß sie zu einem erheblichen Anteil idiomorphe Zirkone führen. Viele der aus den unterkarbonischen Sedimenten des Rheinischen Schiefergebirges und aus dem Harz beschriebenen Zirkonfun­ de (DIEHL 1923, 1926; SCHRIEL 1954; RÖSSLER 1960; LIPPERT u.a. 1970; SCHERP in LEUTERITZ u.a. 1972; HORN u.a. 1973; MOHR 1978; TRAUTNITZ 1980; LEUTERITZ, SCHERP u.a. 1981; KUPFAHL u.a. 1985) dürften sich auf die Tuffeinlagerungen in diesen Schichten zurückführen lassen. Beim Verwitterungsabtrag gehen die Zirkone in den Schwer­ mineralbestand der Bachläufe ein. Der Zirkon ist immer ein Bestandteil neben dem Gold im Schwermineralkonzentrat. Bei keinem der bisher im Schiefergebirge bekannten oder der hier neu beschriebenen Seifengold-Vorkommen fehlt der Zirkon als Begleitmineral. Der Zirkon- Anteil im Schwermineralkonzentrat kann gelegentlich mehr als 5 0 % betragen. Gold und Zir­ kon müssen daher auch in einem genetischen Zusammenhang betrachtet werden. Nach bisheriger Erkenntnis wurden folgende Schichten des Unterkarbon II als primär gold­ führend erkannt: (Kulm-Grauwacke) Kulm-Tonschiefer Kieselige Übergangsschichten Kulm-Kieselkalk Kulm-Kieselschiefer Liegende Alaunschiefer/(Kohlenkalk) Von der Kulm-Grauwacke, die offenbar mit allen ihren regionalen Äquivalenten ebenfalls Gold führt, kann derzeit noch nicht entschieden werden, ob es sich hierbei tatsächlich auch um Pri­ märgold handelt. Denkbar ist auch eine Neuausfällung von Gold, das in Lösungsform eindif­ fundiert ist. Betrachtet man die Grauwacken im Sinne von BODE u. ERDMANNSDÖRFFER (1927, in BEUSHAUSEN, BODE, ERDMANNSDÖRFFER u. SCHLOSSMACHER) als Abtra­ gungsprodukte des entstehenden Variszischen Gebirges, so müssen die Grauwacken als se­ kundäre Goldträger angesehen werden, in denen das aus dem cd II abgetragene Gold erneut sedimentiert worden ist. Bei der Großräumigkeit in der Vebreitung der Primärgold-führenden Schichtfolgen des Unter­ karbon II innerhalb des Variszischen Gebirges erübrigt es sich, für die Herkunft der Goldlö­ sungen einen lokalen magmatischen Herd anzunehmen, wie dies verschiedentlich für die La­ gerstätte des Korbacher Eisenberges versucht worden ist. Sicherlich kann diese Annahme lo­ kal begrenzt nirgends gänzlich ausgeschlossen werden, besonders dann nicht, wenn das Gold in der Nähe von hydrothermalen sulfidischen Vererzungen angetroffen wird. Viel wahr­ scheinlicher erscheint es, den im gesamten Geosynklinalraum weit verbreiteten gasreichen initialen Magmatismus während des Unterkarbon II unmittelbar oder mittelbar als ursächlich für die Goldführung der Sedimente dieses Raumes und dieser Zeit anzusehen. Für die lokale Goldanreicherung am Korbacher Eisenberg nehmen KULICK, MEISL und THEUERJAHR (1979, unveröffentl.) eine mehrphasige Entwicklung an und suchen den primären Goldträger innerhalb des stratigraphischen Systems, in dem sich die Au-Mineralisation entwickelte. 73 11. Zur Herkunft des Primärgoldes in den Kulm-Sedimenten

Berücksichtigt man alle bisher bekannten kulmischen Sedimente, deren Primärgoldführung unzweifelhaft ist (im Ost- und Westrheinischen Schiefergebirge, Harz, Schwarzwald, Voge­ sen), und versucht hierfür eine einheitliche und zeitgleiche genetische Konzeption zu finden, so fällt es gleichermaßen schwer, sich hierfür einen oder mehrere gemeinsame magmatische Erzbringer vorzustellen, wie auch das intensive magmatische Geschehen im Unterkarbon außer acht zu lassen. Alle goldführenden Schichten des Unterkarbons sind vollmarine Ablagerungen, die unter ver­ gleichbaren Bedingungen innerhalb der Variszischen Orthogeosynklinale zur Sedimentation kamen. Die Schichten sind intensiv vom Initialmagmatismus beeinflußt, von submarinen Intrusiv- und Effusiv-Magmen sowie Tuffablagerungen durchsetzt. Außerdem ist allen goldfüh­ renden Ablagerungen ein hoher Pyritanteil gemeinsam; der Pyrit ist der eigentliche Träger des submikroskopisch fein verteilten Primärgoldes (vgl. hierzu auch KULICK u.a. 1979, unver- öffentl.). Unter diesen — für alle goldführenden Sedimente des Kulm gleichermaßen geltenden — Vor­ aussetzungen muß die Frage nach der Herkunft des Primärgoldes zeitlich und räumlich in das Stadium des orthogeosynklinalen Geschehens zurückverlagert werden und zu einer ge­ netisch neuen Schlußfolgerung führen:

Das Primärgold in den variszischen Kulm-Sedimenten entstammt dem Meeres­ wasser des Geosynklinalmeeres; der intensive submarine Initialmagmatismus während der Kulmzeit hat nur mittelbar zur gleichzeitigen Ausfällung des Gol­ des und zur Bildung des Pyrites aus dem Meerwasser geführt. Gold und Pyrit gelangten in elementarer oder in kolloidaler Form gemeinsam mit den kulmi­ schen Schichtfolgen zur Sedimentation.

Zur Erklärung dieser neuen hypothetischen Vorstellung wird zunächst auf die Goldführung des Meereswassers und auf die Möglichkeiten zur Goldausfällung aus dem Meereswasser eingegangen. Die Größe und Verteilung der Goldgehalte im Meereswasser ist von vielen Autoren eingehend untersucht worden (HABER 1927, 1928; BAUR 1942; JAENICKE 1935; vgl. hierzu GMELIN 1974: 125-129). Die ermittelten Goldgehalte sind sehr unterschiedlich. RÖMPP (1947) gibt Grenzwerte zwischen 0,001 —0,04 mg/m3 an. Höhere Durchschnittswerte im Ozeanwasser zwi­ schen 5 - 6 mg/to nennt STARK (1943, aus GMELIN 1974). Alles Gold in den rezenten Meeres­ sedimenten stammt aus dem Ozean (WAGNER 1908; GMELIN 1974). Das im Meereswasser gelöste Gold wird als Gold-lll-chlorid (AuCh) oder in Ion-Form AuCL angenommen (GMELIN 1974). In elementarer Form — als Bestandteil des Planktons und der schwebenden minerali­ schen Trübe — soll es nur untergeordnet in örtlich und zeitlich wechselnden Mengen Vorkom­ men. RÖMPP (1947) spricht von gelöstem komplexem Natriumgoldchlorid im Meereswasser. Die Reoxidation des AuCh im Meereswasser zu elementarem Gold kann durch organische Substanzen, durch Cu11, Fe111 sowie durch den Sauerstoff des Meerwassers erfolgen (DE WIL­ DE 1905; KOCH 1918; YASUDA 1927; BAUR 1942; STARK 1943; alle in GMELIN 1974). Nach den Untersuchungen von HATSCHEK u. SIMON (1912) können auch Kieselsäureregele eine Goldausfällung aus Goldchloridlösungen bewirken und zur Lagerstättenbildung führen. Diese Befunde sind möglicherweise für die Goldgehalte der kulmischen Kieselschiefer und Kieselkalke von Bedeutung. In besonderem Maße ist das bei jeder effusiven vulkanischen oder magmatischen Aktivität vorhandene Gas SO2 (in wässriger Lösung H2SO3) in der Lage, aus Goldchloridlösungen ele­ mentares Gold auszufällen. Mit der Goldfällung durch SO2 haben sich MYLIUS (1911), HAT­ SCHEK u. SIMON (1912) und LENK (1935) eingehend befaßt. SO2 und H2SO3 reduzieren eine neutrale oder saure AuCh-Lösung rasch und vollständig (GMELIN 1979:660). Die Reduktion des Goldes aus Goldchloridlösungen mittels SO2 wird technisch zur Reindarstellung von Gold angewendet (vgl. Edelmetall-Analyse 1964; DOELTER u. LEITMEIER 1926; GMELIN 1974, 1979). Unter den vielen Vorschlägen zur großtechnischen Gewinnung des Goldes aus dem Meerwasser sei auf ein patentiertes Verfahren von BARDT (1928, aus GMELIN 1974) hingewie­ sen, dessen wesentliche Verfahren weise darin besteht, das Gold aus dem Goldchlorid des 74 Seewassers durch eine S02-Behandlung auszufällen. Die unterkarbonischen Schwarzschiefer des Ostrheinischen Schiefergebirges enthalten als Träger des Primärgoldes bis zu 16% Pyrit (KULICK u.a. 1979, unveröffentl.), dessen Ent­ stehung primär-sedimentär als Fällungsprodukt des Schwefelkreislaufes (SCHNEIDERHÖHN 1962) oder als Reaktionsprodukt zwischen dem im Meerwasser gelösten Eisen und einem kontinuierlichen Angebot an Schwefelhältigen vulkanischen Gasen (SO2, H2S) erklärt werden kann. Da zur Ausfällung des Goldes bereits eine geringfügige pH-Wert-Absenkung des Wassers — die noch weit unterhalb einer für Lebewesen im Wasser bedrohlichen Übersäuerung liegt — ausreicht, ist es vorstellbar, daß der intensive, an Aschen- und Gaseruptionen reiche, submari­ ne Initialmagmatismus im Unterkarbon in weiten Teilen der Variszischen Geosynklinale — vielleicht sogar im gesamten Geosynklinalraum — ein kontinuierliches und ausreichendes Angebot an SO2 lieferte, um eine andauernde Goldausfällung aus dem Meerwasser zu be­ wirken.

Das Primärgold in den kulmischen Schichten der Variszischen Geosynklinale kann somit als das Ergebnis einer Fällungsreaktion zwischen dem in Synklinal- meer gelösten Gold-lll-chlorid und einem kontinuierlichen S02-Angebot durch den gasreichen, submarinen unterkarbonischen initialen Magmatismus im Zu­ ge der beginnenden Variszischen Gebirgsbildung verstanden werden.

Die Goldgehalte der Kulm-Sedimente verdeutlichen — welche primäre Meerestiefe und wel­ chen Wasseraustausch des Synklinalmeeres mit dem Weltmeer man auch rechnerisch zu­ grunde legen mag —, daß nur ein Bruchteil des in diesem Meerwasserbecken gelösten Gol­ des ausgefällt worden ist. Von einer vollständigen Entgoldung des Meereswassers kann keine Rede sein. Das variszische Geosynklinalmeer war nach NW geöffnet und hatte damit stetige Verbindung zu den Weltmeeren. Ein ständiger Wasseraustausch und damit die Zufuhr von neuem, mit ge­ löstem Gold angereicherten Wasser war gewährleistet. Mit dem Abklingen der effusiven magmatischen Tätigkeit im höchsten Unterkarbon findet auch die Goldausfällung ihr Ende. Einer endgültigen Klärung bedarf noch die Goldführung der Kulm-Grauwacken des cd III, in denen kaum noch eine magmatische Beeinflussung er­ kennbar ist. Hierbei könnte es sich schon wieder um abgetragenes Gold aus dem cd II han­ deln, das durch mechanische Verwitterung oder durch verwitterungsbedingten Lösungs­ transport in die Grauwacken gelangt ist. Nach mündlicher Mitteilung von WAND ließ sich durch Waschversuche nachweisen, daß die aus zersetztem Kalzit bestehenden Kluftausfül­ lungen in den Grauwacken am Wennenbach (bei Herzhausen) sekundär abgesetztes kristalli­ siertes Gold enthalten. Die klastischen Sedimente des beginnenden Oberkarbons sind nach bisheriger Erkenntnis goldfrei.

12. Vergleichbare Goldvorkommen in den Unterkarbon-Sedimenten anderer Teilbereiche des Variszischen Gebirges

Für eine Vielzahl von Goldvorkommen innerhalb der Kulm-Sedimente des Variszischen Gebir­ ges sind infolge der gleichartigen Entstehungsbedingungen in der Variszischen Orthogeosyn- klinale während der Unterkarbonzeit und wegen vieler auffälliger Übereinstimmungen in den hieraus hervorgegangenen rezenten Seifengold-Ablagerungen (vgl. Kap. 8) gemeinsame ge­ netische Ursachen anzunehmen. Die lithologische und zeitliche Vergleichbarkeit der Sedi­ mentabfolgen, das sehr ähnliche initialmagmatische Geschehen im gesamten Geosynklinal­ raum, und viele vergleichbare Parameter in den rezenten Seifen lassen auf gleichartige und gleichzeitige Bildungsbedingungen der Primärgoldvorkömmen als auch auf sehr ähnliche geochemische Abläufe bei der Entstehung der fossilen und rezenten Goldseifen schließen. Obwohl Detailuntersuchungen hier erst begonnen haben, soll auf einige bereits bekannte oder im Zuge der Untersuchungen neu aufgefundene vergleichbare Goldvorkommen inner­ halb der Kulm-Sedimente anderer Teilbereiche des Variszischen Gebirges hingewiesen werden. 12.1. Goldvorkommen in der Kohlenkalk-Fazies des Westrheinischen Schiefergebirges

Nach BRETZ (1918) „. . . liegt das reichste Goldvorkommen [in der nördlichen Eifel] im Gebiet des Kohlenkalkes. Es reicht hier flußabwärts bis ins untere Oberkarbon . . Obwohl BRETZ in seinen Schlußfolgerungen nicht so weit geht, das Gold aus den Unterkarbon-Sedimenten herzuleiten, erkannte er jedoch klar, daß das Gold dieses Vorkommens [am nördlichen Abfall des Hohen Venns — im Gegensatz zu dem zweiten größeren Goldvorkommen auf der Venn- Hochfläche und an dessen Südost-Abfall] nicht vom Hohen Venn hergeleitet werden kann. HOLZAPFEL (1911) führt über die neu entdeckten Seifengoldfunde bei Stolberg, östlich von Aachen an: „. . . Gold, und zwar Seifengold, ist in neuester Zeit an verschiedenen Stellen in den Alluvio- nen der Bäche gefunden worden, und zwar meist in Form dünner, kleiner Blättchen, seltener in Körnchen. Näheres über die im Gebiet des Vichtbaches und der Inde bei Hahn, Corneli- münster usw. gemachten Funde ist noch nicht bekannt . . .“. Wesentlich bei diesen Vorkommen ist der bisher nicht beachtete Umstand, daß die Goldfüh­ rung der Inde, des Vichtbaches und anderer dortiger Bäche offensichtlich erst einsetzt, wenn die Gewässer in die SW-NE-streichenden Kohlenkalkzüge eintreten, bzw. das Gold wurde erst im Kohlenkalk oder dessen Hangenden, also nach dem Durchfließen des unterkarbonischen Kohlenkalkes festgestellt.

12.2. Goldvorkommen im Kulm des Harzes

Im Südosten von Braunlage fließen der Große und Kleine Goldbach nach ihrer Vereinigung ostwärts zur DDR ab. In beiden Bächen konnte der Verfasser bei Waschversuchen Seifengold nachweisen. Die Bachläufe haben ihren Ursprung und ihr Einzugsgebiet innerhalb der unter­ karbonischen Tanner Grauwacke. Im Ort Sieber mündet die Goldenke als nördlicher Zubringerbach in die Sieber ein. Die Gold- enke hat ihr Einzugsgebiet innerhalb der Kulm-Grauwacke. Im Oberlauf konnte der Verfasser Waschgold nachweisen. Im Westen von Bad Harzburg liegt der im wesentlichen aus Posidonienschiefern bestehende Gold-Berg. In den nach Norden und Nordosten entwässernden Bächen ließ sich Seifengold nachweisen.

12.3. Goldvorkommen im Kulm des Frankenwaldes und des Thüringischen Schiefergebirges

Die Goldführung des Weißen Mains und seiner östlichen Zubringerbäche aus dem Fichtelge­ birge heraus ist seit langem bekannt. Unbekannt dagegen ist bisher, welcher Goldanteil dem Weißen Main von den Bächen zuge­ führt wird, die ihren Ursprung und ihr Einzugsgebiet in der unterkarbonischen Umrandung der Münchberger Gneismasse und insbesondere im Unterkarbon des Frankenwaldes haben. Das Seifengold in den Zubringerbächen nördlich der Ortschaft Untersteinach kann nicht mehr aus dem Fichtelgebirge stammen. Hier bedarf es zur Klärung weiterer Untersuchungen. Die Seifengold-Vorkommen im Thüringischen Schiefergebirge sind einer direkten Untersu­ chung zur Zeit nicht zugänglich. Infolge der Beeinflussung durch unterkarbonische Schichten kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, daß das Gold in den altbekannten Goldseifen im Weidatal und im Leubatal primär aus dem Unterkarbon stammt.

12.4. Goldvorkommen im Kulm des Schwarzwaldes und der Vogesen

Die jüngst entdeckten Goldseifen im Sulzbach bei Sulzbach im Schwarzwald (SPIETH u. KRÜTZFELD 1989) liegen am nördlichen Abfall der Kulmzone, die sich von Badenweiler ost­ wärts bis nach Lenzkirch erstreckt. SPIETH u. KRÜTZFELD bringen den Goldursprung mit den im Kulm eingelagerten basischen Vulkaniten in Verbindung. Die vom Verfasser durchgeführten Waschversuche ergaben jedoch, daß alle aus der Kulm­ zone austretenden Zubringerbäche zum Sulzbach Gold führen. Hierbei ist jedoch auch zu be- rücksichtigen, daß goldführende Lockersedimente durch die quartäre Vergletscherung des südlichen Schwarzwaldes über beträchtliche Entfernungen verfrachtet worden sein können. Der Verfasser sieht die kulmischen Schiefer als die Träger des Primärgoldes an. In geradezu spiegelbildlicher Übereinstimmung setzt sich die Goldführung der Kulmzone im Schwarzwald auch im Unterkarbon der Vogesen fort. In der Kulmzone zwischen Thann, Bus­ sang und Metzeral konnte der Verfasser bei ersten Beprobungen der Bäche Waschgold nach- weisen. Beispielhaft werden hier nur der Goldbach beim Ort Goldbach und der Lauch-Bach oberhalb Lautenbach genannt.

13. Systematische Beschreibung der neuen Goldnachweise in den rezenten Bachsedimenten im nördlichen Ostrheinischen Schiefergebirge

Die im folgenden beschriebenen Goldnachweise beruhen auf Waschversuchen in den Bächen des nördlichen Ostrheinischen Schiefergebirges, die ihren Einzugsbereich im nördli­ chen Kulmgürtel des Schiefergebirges haben oder diesen abschnittweise durchfließen. Im Westteil des Untersuchungsgebietes wird der Kohlenkalk in der Umrandung des Velberter Sattels mit einbezogen; im Osten erstrecken sich die Untersuchungen bis in das Kulmgebiet von Marsberg. Zusätzlich wurden die Kulmvorkommen in der Attendorn-Elsper Doppelmulde mit untersucht. Soweit nicht anders angegeben, wurde in den angeführten Bächen erstmalig Seifengold nachgewiesen. Zur Waschtechnik wird auf die Ausführungen im Kapitel 6 verwiesen. In den einzelnen Proben wurden sehr unterschiedliche Goldgehalte festgestellt. Die Zahl der gefun­ denen Goldkörnchen schwankt zwischen 1-230, deren Größe zwischen 0,03 mm (untere Nachweisgrenze) bis 0,9 mm. Auf quantitative Angaben zu den einzelnen Fundpunkten wird — nicht zuletzt aus Gründen des Umweltschutzes — bewußt verzichtet. Eine quantitative Aussage, die sich auf einen Proben-Entnahmepunkt begründet, wäre auch zu sehr vom Zufall abhängig und könnte in keinem Falle als repräsentative Angabe für den Goldgehalt des Sedimentes eines gesamten Flusses oder Baches gewertet werden. Der nördliche Kulmgürtel des Ostrheinischen Schiefergebirges erstreckt sich über 23 Meß­ tischblätter (topographische Karte 1 : 25000), der Kulm in der Attendorn-Elsper Doppelmulde über zusätzliche 5 Blätter. Die Meßtischblätter sind flächenmäßig wie auch im Namen und mit der Blatt-Nummer identisch mit den im Text oft genannten geologischen Karten im Maßstab 1 : 25000. Die systematische Beschreibung der neuen Goldvorkommen erfolgt jeweils für ein gesamtes Meßtischblatt unter Angabe der Rechts- und Hochwerte für die betreffenden Nachweisstellen. Die im Waschkonzentrat häufigsten Schwerminerale werden angeführt und gegebenenfalls auf weitere Besonderheiten hingewiesen. Alle Proben sind in der mineralogischen Sammlung des Dortmunder Naturkundemuseums hinterlegt. Die Nennung der Nachweisstellen entbindet Interessenten vor eventuellen Waschversuchen nicht von der Verpflichtung, sich vorher über bestehende Verleihungen oder Bergrechte zu informieren und sich bezüglich einer Betretungserlaubnis mit Grundstückseigentümern, Forstämtern, Jagdpächtern oder Fischereiberechtigten in Verbindung zu setzen und die dies­ bezüglichen Bestimmungen des Bundesberggesetzes zu beachten. Beschreibung der auf der beiliegenden Übersichtskarte angeführten Nachweisstellen:

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4512, Menden. 1. ) Öse-Bach, ca. 1 km nördlich vom Steinbruch Becke-Öse (Abb. 5). R 34 16 150 H 56 97 950 In Schwermineralkonzentrat sehr viel plattiger Magnetit, viel llmenit, Hämatit und Zirkon; untergeordnet Limonit und etwas Titanit. 2. ) Abbabach, ca. 1,4 km WNW von Stübecken. R 34 11 850 H 56 97 800 Im Bachbett finden sich fast nur Kulm-Kieselschiefer. Im Schwermineralkonzentrat auffal­ lend große, milchig-weiße Zirkone bis zu 0,25 mm Länge. 77 3. ) Baarbach, ca. 2 km N von Iserlohnerheide, unterhalb des Steilhanges am Um- spannwerk. R 34 08 930 H 56 99 250 Im Schwermineralkonzentrat viel Zirkon und etwas plattiger Magnetit; sehr viele techni­ sche Abfallprodukte aus galvanischen Betrieben. 4. ) Lahr-Bach, E. von Menden. R 34 16 550 H 57 02 250 Bach entspringt im Rotliegenden des Mendener Konglomerates. Im Schwermineralkon­ zentrat viel Zirkon, idiomorphe Granate, Magnetit, llmenit, Zinkblende.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4513 Neheim-Hüsten. 1. ) Baum-Bach, am W-Rande von Herdringsen. R 34 27 375 H 56 99 225 Im Konzentrat sehr viel Baryt, viel Magnetit u. Zirkon, etwas Rutil und Zinnober. 2. ) Röhr, im S von Neheim-Hüsten. R 34 29 475 H 56 98 975 Im Konzentrat sehr viel Magnetit und Baryt, viel limonitisierter Pyrit, llmenit, Zirkon und Rutil, etwas Titanit und Granat. 3. ) Bieber-Bach, im NE von Holzen. R 34 24 800 H 56 99 500 Konzentrat besteht fast nur aus Baryt; ferner etwas Magnetit und Zirkon, sehr wenig Zinnober. 4. ) Dombke-Bach, im W von Holzen. R 34 22 825 H 56 99 600 Konzentrat besteht fast nur aus Baryt; ferner wenig Magnetit, etwas Zirkon und Rutil.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4514 Arnsberg-Nord. 1. ) Bach im Seufzertal, im W von Arnsberg. R 34 33 950 H 56 69 375 Kieselschiefer am Bachhang anstehend. Im Schwermineralkonzentrat viel Zirkon, etwas Granat und Zinnober. 2. ) Siepen, im NW von Arnsberg. R 34 32 825 H 56 97 625 Im Schwermineralkonzentrat etwas Magnetit und Zirkon. 3. ) Ruhr bei Niedereimer, ca. 150 m unterhalb des Stauwehres, im NW von Arnsberg (Abb. 3). R 34 33 250 H 56 98 375 Baggerversuch mit ca. 3 m3 Matehaidurchsatz. Im Sediment sehr viele magnetische Schlacken. Im Schwermineralkonzentrat viel Magnetit, magnetische Schlacken und llmenit, viel Ba­ ryt und Zirkon, etwas Granat, Titanit, Zinnober, Turmalin, Apatit, Pyrit, Kupferkies.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4515 Hirschberg. 1.) Deutmecke, NW von Hirschberg, unterhalb des Einflusses von Halle und Wittmers- Siepen. R 34 47 900 H 57 02 225 78 Nur wenig Magnetit; etwas Zirkon und Granat. 2. ) Lottmannshard-Bach, NW von Hirschberg, unterhalb der Kieselschiefer-Klippe. R 34 47 450 H 56 02 100 Im Schwermineralkonzentrat fast nur Pyrit; sehr wenig Granat und Zirkon.

3. ) Heve, NW von Hirschberg. R 34 45 600 H 57 02 025 Nur wenig Magnetit, etwas Granat und Zirkon.

4. ) Hettmecke, NW von Hirschberg, unterhalb des Zuflusses der Sertmecke. R 34 47 250 H 57 01 900 Sehr wenig Magnetit.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4516 Rüthen.

1. ) Glenne, E von Kallenhardt. R 34 62 900 H 57 01 875 Nur wenig Magnetit.

2. ) Glenne, N von Suttrop. R 34 57 650 H 57 04 900 Sehr viel Schwermineralkonzentrat. Viel Zirkon und Granat, etwas Zinnober.

3. ) Schlagwasser, SE von Kallenhardt. R 34 61 750 H 56 99 900 Viel Magnetit, etwas Granat.

4. ) Wester-Bach in Belecke. R 34 54 000 H 57 05 200 Viel Schutt und technische Komponenten. Im Konzentrat viel Zirkon, Granat und Rutil, etwas Baryt.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4517 Alme.

1. ) Nette-Bach, 200 m oberhalb der Straßenbrücke am Einfluß in die Alme. R 34 73 200 H 57 05 200 Im Schwermineralkonzentrat viel Magnetit und magnetische Schmeizschlacken.

2. ) Alme, ca. 4,5 km unterhalb der Ortschaft Alme (Abb. 4). R 34 72 850 H 57 05 050 Im Konzentrat viel Magnetit, Umonit-Bohnerze, viele Schmelzschlacken. Die Goldführung der Alme läßt sich bis zur Einmündung in die Lippe bei Paderborn nach- weisen. Auch die Sedimente im Überschneidungsgebiet von Alme und Lippe (aufge­ schlossen in einem Kieswerk bei Schloß Neuhaus) führen in geringem Maße Seifengold. Der Nachweis erfolgte auf Blatt 4218 Paderborn, der Topographischen Karte 1 : 25000 R 34 83 450 H 57 36 200. Bei diesem Goldvorkommen ist allerdings zu berücksichtigen, daß die Bachsedimente hier mit pleistozänem Moränenmaterial vermischt sind. Das Auftreten von Feuerstein- und Granitgeröllen verweist auf die nordische Herkunft. Insofern ist nicht auszuschlie­ ßen, daß dieses Vorkommen neben sauerländischem Gold auch Gold aus Skandinavien enthält. 3. ) Goldbach, SW von Wülfte. R 34 69 525 H 56 99 275 Im Schwermineralkonzentrat wenig Magnetit, etwas Zirkon und Granat. 4. ) Steinbecke, N von Scharfenberg. R 34 68 250 H 57 01 200 Im Schwermineral ko nzentrat wenig Magnetit, etwas Zirkon und Cerussit. 5. ) Kloß-Siepen, NE von Scharfenberg (Bach heißt im Unterlauf Bremecke). R 34 68 275 H 56 99 900 Im Schwermineralkonzentrat viel Magnetit, Titanit, Granat, Rutil und Zirkon.

6. ) Mohne, NE von Scharfenberg (Abb. 6). R 34 70 225 H 57 00 375 Im Konzentrat sehr viel Magnetit, große Zirkone, Rutil, Baryt, Granat, Titanit und llmenit. 7. ) Fülsenbecke (oberer Zufluß zur Aa), SE von Scharfenberg. R 34 68 000 H 56 97 250 Wenig Magnetit, Granat, Zirkon und Rutil; sehr schöne llmenite und Limonit. 8. ) Südlicher Zubringerbach zur Alme, entlang der Bundesstraße 480, unmittelbar westlich von Alme. R 34 73 150 H 57 02 625 Im Konzentrat wenig Magnetit und Zirkon.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4518 Madfeld. 1. ) Bach westlich Marsberg-Rennufer (Zubringerbach zur Diemel). R 34 87 500 H 57 01 000 Im Schwermineralkonzentrat viel Magnetit und magnetische Schmelzschlacken; unter­ geordnet große Zirkone, Limonit, Hämatit, Rutil, Granat. 2. ) Aabach, NE von Madfeld. R 34 82 800 H 57 01 600 Bachbett stark verlehmt, jedoch im Bachhang alte Geröllhorizonte. Im Schwermineral­ konzentrat Magnetit, Granat, Titanit, Zirkon. 3. ) Bach am Fahrweg von Bleiwäsche nach E zur Schützenwiese. R 34 82 100 H 57 03 450 Mineralarmes Schwermineralkonzentrat. Wenig Magnetit, Zirkon und Rutil. 4. ) Große Aa, E von Blei Wäsche. R 34 82 750 H 57 04 200 Schwermineralkonzentrat besteht fast nur aus Baryt. Ganz untergeordnet finden sich Magnetit, Granat, Apatit und Rutil. 5. ) Murmecke, unterhalb des Zuflusses vom Kriegergraben, E von Bleiwäsche. R 34 81 425 H 57 04 550 Konzentrat besteht fast nur aus Baryt. Ganz untergeordnet etwas Magnetit und Zirkon. 6. ) Hoppecke, E von Bredelar. Erste Erwähnung durch NOEGGERATH (1834). R 34 86 025 H 56 99 125 80 Im Konzentrat viele Schmelzschlacken; viel Magnetit, Granat, Zirkon, Rutil. Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4519 Nieder-Marsberg. 1. ) Tiefer Graben, oberhalb des Einflusses in den Orpe-Bach, SE von Udorf. R 34 96 235 H 56 98 200 Einzugsgebiet des Baches liegt im Buntsandstein. Im Schwermineralkonzentrat nur et­ was Granat. 2. ) Westlicher Zubringerbach zur Diemel, W von Marsberg. R 34 88 475 H 57 01 800 Im Konzentrat sehr viel Magnetit und Hämatit; etwas Granat, Rutil und Baryt. 3. ) Nordwestlicher Zubringerbach zur Diemel, SW von Marsberg. Bach ist identisch mit Bach Nr. 1.) auf Blatt Madfeld; hier jedoch neuer Proben-Ent- nahmepunkt. R 34 88 575 H 57 00 750 Im Konzentrat sehr viel Hämatit und Magnetit; etwas Baryt, Zirkon, llmenit, Titanit und Cerussit. 4. ) Hamecke, an der Straße von Marsberg nach Essentho, unterhalb der Brücke über die Ha- mecke; NW von Marsberg. R 34 88 500 H 57 03 750 Im Konzentrat viel Magnetit, Hämatit und Limonit; untergeordnet llmenit, Zirkon, Titanit, Granat und Rutil. 5. ) Bach im Sülpketal, NW von Marsberg. R 34 88 750 H 57 03 275 Im Schwermineralkonzentrat viel Magnetit, etwas Zirkon. 6. ) Dütlingsbach, W von Marsberg. R 34 88 400 H 57 00 375 Im Konzentrat wenig Magnetit, ferner etwas Rutil, Zirkon, Turmalin, Granat. 7. ) Südlicher Zubringerbach vom Sommerloch zur Diemel, oberhalb der Johannisbrücke; SSW von Obermarsberg. R 34 88 750 H 57 00 300 Waschbares Sediment nur schwer gewinnbar. Im Konzentrat etwas Magnetit, wenig Gra­ nat und Zirkon. 8. ) Orpe, SW vom Denkelhof; E von Helmighausen. R 34 97 500 H 57 03 800 Im Bachbett überwiegend Buntsandstein-Material und viele magnetische Schmelz­ schlacken. Im Schwermineralkonzentrat viel Magnetit in schönen Oktaedern, etwas llme­ nit, Limonit, Granat und Zirkon. 9. ) Bach am Goldborn, E von Neudorf. R 34 97 900 H 57 01 000 Bach hat sein Einzugsgebiet im Buntsandstein. Im Schwermineralkonzentrat viel Granat und Zirkon, sehr wenig Magnetit.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4607 Kettwig. 1.) Angerbach, NE von Ratingen. R 25 62 350 H 56 86 150 Im Schwermineralkonzentrat viel Zirkon, Magnetit und magnetische Schmelzschlacken, llmenit, etwas Granat. 2. ) Vogelsang-Bach, NW von Heiligenhaus. R 25 67 100 H 56 89 425 Im Konzentrat viel Magnetit, etwas Granat und Zirkon. 3. ) Südlicher Zubringerbach zum Hesperbach, NNW von Velbert. R 25 71 800 H 56 92 200 Im Konzentrat häufig Magnetit, untergeordnet Granat, Rutil und llmenit.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4608 Velbert. 1. ) Hesper-Bach, NNW von Velbert-Hefel. R 25 72 950 H 56 92 550 Im Schwermineralkonzentrat viel Magnetit und llmenit, etwas Granat und Zirkon, reich­ lich Schmelzgläser und -schlacken. 2. ) Hardenberger Bach, E von Velbert. R 25 76 400 H 56 89 900 Im Konzentrat viel Magnetit, Granat und Titanit, etwas Zirkon und Zinkblende. 3. ) Deil-Bach, südlicher Zufluß von Lappenhaus her. R 25 79 450 H 56 89 250 Das Schwermineralkonzentrat besteht fast nur aus Pyrit. Untergeordnet Magnetit, große Zirkone, etwas Baryt. 4. ) Südlicher Zubringerbach zum Hesperbach, NNW von Velbert. R 25 71 800 H 56 92 200 Im Konzentrat viel Magnetit, untergeordnet Granat, Rutil, llmenit.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4609 Hattingen. 1.) Stefansbecke, an der Bruchmühle, W von Gevelsberg. R 25 91 225 H 56 88 625 Im Konzentrat sehr viel Pyrit, viel Granat, Titanit und Zirkon.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4610 Hagen. 1. ) Bach an der Kirchwinkelstraße, E von Gevelsberg. R 25 95 800 H 56 88 900 Konzentrat enthält ungewöhnlich viel Zirkon. 2. ) Bach an der Friedhofstraße, zwischen Gevelsberg und Hagen. R 25 96 250 H 56 89 675 Im Konzentrat sehr viel Magnetit und viel Zirkon. 3. ) Bach an der Brinkstraße, E von Gevelsberg. R 25 96 500 H 56 89 175 Im Konzentrat viel Magnetit und Zirkon, z.T. in großen Kristallen. 4. ) Bach am Twiesack, E von Gevelsberg. R 25 95 125 H 56 88 700 Im Konzentrat viel Granat, etwas Zirkon in großen Kristallen, wenig Titanit. 5. ) Aske-Bach, S von Westerbauer, zwischen Gevelsberg und Hagen. R 25 97 350 H 56 89 500 82 Im Konzentrat große Baryt-Spaltstücke und große Zirkone. 6.) Ennepe, unterhalb des Einflusses der Volme, im nördlichen Zentrum von Hagen. R 26 01 325 H 56 93 550 Im Flußsediment sehr viele Metallgegenstände, magnetische Schmelzschlacken und Bauschutt. Im Konzentrat viele magnetische Komponenten (Magnetit und technische Produkte), daneben Zirkon, Rutil, Granat und llmenit.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4611 Hohenlimburg. 1. ) Hasselbach, NE von Hohenlimburg-Henkhausen. R 33 99 200 H 56 94 300 Im Konzentrat schöne Pyrit-Oktaeder, wenig Zinnober und Granat, etwas Rutil und Zirkon. 2. ) Bach am Heimbergweg, N von Oestrich bei Letmathe. R 34 04 900 H 56 94 600 Im Schwermineralkonzentrat nur Zirkon häufiger. 3. ) Bach östlich von Stübbeken bei Letmathe. R 34 03 650 H 56 94 900 Im Konzentrat viel Magnetit, etwas Titanit und Granat, Pyrit und Kupferkies in schönen Oktaedern, wenig Zirkon.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4613 Balve. 1. ) Asbeck-Bach, zwischen Hönnetal und Asbeck. R 34 20 250 H 56 96 050 Im Konzentrat sehr viel limonititsierter Pyrit, etwas Rutil, llmenit, Apatit und Zirkon, wenig Granat. 2. ) Hönne, gegenüber dem Klusenstein. R 34 20 250 H 56 94 650 Im Konzentrat Magnetit, llmenit und Zirkon, limonitisierter Pyrit, wenig Baryt, sehr wenig Titanit, Granat und Rutil. 3. ) Borke, ESE von Balve. R 34 21 950 H 56 88 900 Im Konzentrat viel Zirkon und Limonit. 4. ) Lürbecke, E von Helle. R 34 23 725 H 58 89 950 Im Konzentrat einige große Zirkone, wenige Titanite. 5. ) Melscheder Bach, kurz vor der Einmündung in den Orle-Bach. R 34 23 725 H 56 90 150 Im Konzentrat Magnetit, llmenit, Hämatit, Kupferkies, sehr schöne Pyrit-Oktaeder und -Würfel, etwas Zinnober und Rutil, viel Zirkon. 6. ) Bach, W von Enkhausen. R 34 27 550 H 56 93 550 Im Konzentrt sehr viel grober Baryt, häufig Zirkon, etwas Granat und Titanit. 7. ) Hespe, SW von Bruchhausen. R 34 25 400 H 56 85 225 Im Konzentrat etwas Titanit und Granat, wenig Zirkon. 83 8. ) Bieber-Bach, NW von Hachen. R 34 26 150 H 56 96 400 Das Schwermineralkonzentrat besteht fast nur aus Baryt. Zinnober ist stärker vertreten; sonst nur wenig Magnetit, Zirkon und Granat. 9. ) Setmecke, SW von Sündern. R 34 28 800 H 56 87 450 Im Konzentrat sehr viel Zirkon, viel Magnetit, Hämatit und Rutil, etwas Titanit.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4614 Arnsberg-Süd. 1. ) Röhr, N von Sündern. R 34 30 650 H 56 95 700 Im Konzentrat überwiegend Baryt, viel Magnetit, etwas Granat und Zirkon. 2. ) Linnepe, E von Sündern. R 34 32 250 H 56 88 700 Im Schwermineralkonzentrat etwas Zinnober, wenig Zirkon, Titanit, Magnetit und Granat. 3. ) Kesselbach, E von Frenkhausen. R 34 40 500 H 56 91 300 Im Konzentrat Magnetit, llmenit, viel Granat und Zirkon, etwas Titanit. 4. ) Kirchholz-Siepen, oberhalb des Zusammenflusses von Arpe und Wenne, zwischen Ber­ gerhütte und Mittel-Berge. R 34 40 550 H 56 89 300 Im Konzentrat überwiegend Baryt und Limonit, etwas Titanit und Zinnober, wenig Zirkon.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4615 Meschede. 1. ) Kelbke, N von Kalle. R 34 44 800 H 56 89 875 Im Konzentrat sehr viel Magnetit und Blei; viel Hämatit, llmenit und Limonit. Häufig Gra­ nat, etwas Zirkon und Titanit. 2. ) Wenne, SW von Wennemen. R 34 42 300 H 56 90 250 Im Konzentrat sehr viel Magnetit und Blei; viel Granat, Hämatit, llmenit, etwas Titanit u. Zirkon, selten Zinnober. 3. ) Nördlicher Zubringerbach vom Eiserkaulen zur Ruhr. R 34 52 225 H 56 91 350 Im Konzentrat nur wenige Schwerminerale. Etwas Magnetit, llmenit, Rutil und Zirkon. Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4616 Eversberg. 1. ) Eikmeke, N von Nuttlar. R 34 60 125 H 56 93 925 Im Konzentrat viel Limonit und Magnetit, zum Teil in schönen Oktaedern; wenig Granat, Zirkon, Titanit und Turmalin. 2. ) Nördlicher Zubringerbach zur Ruhr, SSE von Eversberg (unterhalb der neuen Autobahn­ brücke). R 34 54 025 H 56 90 250 Bachbett zum Teil stark verlehmt. Im Bachhang stellenweise alte Geröllhorizonte an­ stehend. Im Schwermineralkonzentrat sehr viel Magnetit, viel Hämatit und llmenit, etwas Granat, 84 Titanit und Apatit. 3.) Gebke, E von Eversberg. R 34 56 250 H 56 91 950 Im Konzentrat sehr viel plattiger Magnetit, viel Baryt, Hämatit und Zirkon, etwas Titanit, Granat und Rutil.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4617 Brilon. 1. ) Goldbecke beim Gehöft Goldbeck, N von Schwalefeld. R 34 75 300 H 56 89 325 Im Konzentrat nur wenig Magnetit, Limonit, Pyrit und Zirkon. 2. ) Nördlicher Zubringerbach zur Hoppecke, zwischen dem Ort Hoppecke und Brilon-Wald (an der Pulvermühle). R 34 72 225 H 56 93 075 Im Konzentrat Magnetit-Oktaeder, viel Limonit, etwas Zirkon. 3. ) Nördlicher Zubringerbach vom Plattenberg zur Hoppecke, zwischen Messinghausen und dem Ort Hoppecke. R 34 76 050 H 56 94 875 Im Konzentrat etwas Magnetit, Zirkon, Titanit ud Cuprit. 4. ) Oberlauf des Aa-Baches im Grimmental, SW von Brilon. R 34 68 325 H 56 93 050 Bachbett zumeist stark verlehmt. Im Bachhang alte Bachgeröll-Horizonte. Im Konzentrat viel Magnetit, Hämatit und llmenit, wenig Zirkon.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4618 Adorf. 1. ) Bicke, SE Adorf. R 34 86 950 H 56 91 300 Bachbett stärker verlehmt. Im Konzentrat viel Magnetit, Ilmenit-Kristalle, Hämatit, Zirkon, Rutil, Hyazinth. 2. ) Aar-Bach, zwischen Flechtdorf und Adorf. R 34 85 575 H 56 89 750 Im Konzentrat sehr viel Limonit, Magnetit-Kristalle, wenig Zirkon. 3. ) Rhene, NNW von Benkhausen. R 34 85 075 H 56 89 625 Im Konzentrat viele Magnetit-Oktaeder, roter Glaskopf, etwas Zirkon und Titanit. 4. ) Holz-Bach, N Ottlar. R 34 79 050 H 56 89 225 Im Konzentrat viel Magnetit, wenig roter Glaskopf, Apatit und große Zirkone.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4708 Wuppertal-Elberfeld. 1. ) Düssel-Bach, NW von Aprath. R 25 74 350 H 56 82 075 Im Konzentrat sehr viel Magnetit, viel Granat, etwas llmenit, Zirkon und Rutil. 2. ) Wupper, SW von Elberfeld. R 24 77 225 H 56 76 275 Im Bachsediment sehr viele technische Produkte und magnetische Hüttenschlacken. Im Konzentrat viel Magnetit und technische Komponenten, Granat, Titanit, llmenit, Zirkon. Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4709 Wuppertal-Barmen. 1. ) Bach NW von Ullendahl bei Wuppertal-Barmen. R 25 81 600 H 56 83 300 Im Konzentrat sehr viele technische magnetische Komponenten und magnetische Schlacken, viel Zirkon, etwas Granat. 2. ) Winsch-Bach, S von . R 25 82 675 H 56 84 225 Im Konzentrat sehr viel Zirkon und Granat, viele technische magnetische Komponenten und magnetische Schlacken, etwas Rutil und Titanit, wenig Baryt. 3. ) Beule-Bach, N von Wuppertal-Barmen. R 25 84 950 H 56 84 400 Im Konzentrat sehr viele Magnetit-Oktaeder, viel Zirkon, etwas Granat und Titanit. 4. ) Bach in Tente, NE von Wuppertal-Barmen. R 25 86 125 H 56 84 900 Im Konzentrat sehr viel Magnetit und Zirkon, etwas Rutil, Granat und Titanit.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4713 Plettenberg. 1.) Sorpe, zwischen Amecke und Allendorf. R 34 27 250 H 56 84 600 Im Konzentrat wenig Magnetit, etwas Zirkon, Titanit und Granat.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4714 Endorf. 1. ) Essel-Bach, N von Coppenrode. R 34 41 375 H 56 75 825 Im Konzentrat viel llmenit und Magnetit, etwas Baryt, Rutil, Granat und Zirkon. 2. ) Südöstlicher Zubringerbach zum Essel-Bach, N von Coppenrode. R 34 41 550 H 56 76 150 Im Konzentrat sehr viel Hämatit u. limonitisierter Pyrit, viel Magnetit, große Zirkone, et­ was Granat und Rutil.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4715 Eslohe. 1. ) Kränzgen bei Lüdingheim, NE von Coppenrode. R 34 42 225 H 56 76 675 Im Konzentrat viel Magnetit, Hämatit (als roter Glaskopf), limonitisierter Pyrit, llmenit, et­ was Baryt, Titanit, Zirkon. 2. ) Hengsbecker Bach, SE von Bremscheid. R 34 42 250 H 56 77 925 Im Konzentrat viel limonitisierter Pyrit, Hämatit, etwas Granat, Rutil, wenig Zirkon. 3. ) Wenne, NW von Dorlar. R 34 44 375 H 56 78 075 Im Bachbett viel Eisenschrott und magnetische Hüttenschlacken. Im Konzentrat sehr viel Magnetit, viel Hämatit, llmenit, limonitisierter Pyrit, etwas Granat und Zirkon. Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4813 Attendorn. 1. ) Lenne, SE von Finnentrop. R 34 29 875 H 56 68 775 Im Konzentrat sehr viel plattiger Magnetit, viel Baryt, etwas Zirkon, Rutil, Hämatit, Limo­ nit, llmenit, wenig Zinnober, Granat. 2. ) Repe, N von Röllecken. R 34 29 675 H 56 68 125 Bach durch Karstversickerung zeitweise trocken. Im Konzentrat viele Schlacken, viel Magnetit, Baryt, llmenit, Granat, Zirkon, Rutil, etwas Titanit, Hämatit, Turmalin. 3. ) Bigge, am E-Rande von Heggen. R 34 27 550 H 56 69 225 Durch Flußregulierung nur an wenigen Stellen Konzentrat zu gewinnen. Im Schwermineralkonzentrat sehr viel Magnetit, Limonit, Baryt, viel Zirkon, Rutil, llmenit, Titanit, Granat, Apatit.

Topographische Karte 1 : 25000, Blatt 4814 Altenhundem (= Lennestadt) 1. ) Schwartmecke, N von Oedingen. R 34 38 650 H 56 72 650 Im Konzentrat wenig Magnetit, Zirkon und Rutil. 2. ) Bremker Bach, NE von Elspe. R 34 34 600 H 56 69 700 Im Konzentrat viel Magnetit, wenig Titanit, Granat und Zirkon. 3. ) Melbecke, NNE von Grevenbrück. R 34 32 250 H 56 69 600 Im Konzentrat viel Magnetit und Baryt, etwas Titanit, Rutil und Apatit, wenig Zirkon. 4. ) Veischedebach in Grevenbrück. R 34 30 925 H 56 67 300 Im Bachbett viele technische Produkte und magnetische Hüttenschlacken. Im Konzen­ trat sehr viel Magnetit und magnetische Schlacken-Komponenten, wenig Zirkon und Granat. Literaturverzeichnis:

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Anschrift des Verfassers: Dr. Wolfgang HOMANN, Museum für Naturkunde der Stadt Dortmund, Münsterstraße 271, D-4600 Dortmund 1.

92 Maßstab der Faltkarte ca. 1 : 240000 (1 cm = 2,4 km).