Stellungnahme Von BUND, NABU Und LNU in NRW
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Gemeinsame Stellungnahme der Naturschutzverbände in Nordrhein-Westfalen zum Entwurf des Bewirtschaftungsplans und Maßnahmenprogramms 2016-2021für die nordrhein- westfälischen Anteile von Rhein, Weser, Ems und Maas (Stand: 19.11.2014) einschließlich zu den Vorschlägen der Planungseinheitensteckbriefe Bearbeitung: Nora Guttmann & Christian Schweer Wassernetz NRW Merowinger Str. 88 40225 Düsseldorf Beiträge: Mitglieder von BUND, NABU und LNU (Alle Beiträge, insbesondere Stellungnahmen zu einzelnen Gewässern, Wasserkörpergruppen oder Planungseinheiten), BUND Landesarbeitskreis Wasser und Landesbüro der Naturschutzverbände. Hinweise: Diese Druckfassung enthält die Originaltexte der gemeinsamen Stellungnahme, die am 17.06.2015 an das MkUNLV übersandt wurde. Als verbindlich gelten auch die Texte, die in das System Beteiligung online aufgenommen wurden. Die gesamte Stellungnahme kann auch in Internet unter der Adresse www.wassernetz-nrw.de/de eingesehen werden. Stand: 16.6.2015 2 Inhaltverzeichnis Teil A - Vorbemerkung 4 Teil B - Stellungnahme zu den Texten des Bewirtschaftungsplans 6 Zu Kapitel 2 - Signifikante Belastungen und anthropogene Auswirkungen auf den Zustand der Gewässer 6 Zu Kapitel 3 – Risikoanalyse der Zielerreichung 2021 33 Zu Kapitel 4 – Überwachung und Zustandsbewertung der Wasserkörper und Schutzgebiete 41 Zu Kapitel 5 - Umweltziele und Ausnahmeregelungen 70 Zu Kapitel 6 - Zusammenfassung der wirtschaftlichen Analyse der Wassernutzung 91 Zu Kapitel 7 - Zusammenfassung des Maßnahmenprogramms 107 Zu Kapitel 8 - Verzeichnis detaillierter Programme und Bewirtschaftungspläne 109 Zu Kapitel 9 - Maßnahmen zur Information und Anhörung der Öffentlichkeit 114 Zu Kapitel 12 – Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 123 Zu Kapitel 13 - Zusammenfassung der Änderungen und Aktualisierungen im Vergleich zu 2009 123 Zu Kapitel 14 - Umsetzung des ersten Maßnahmenprogramms 130 Zu Kapitel 16 - Glossar und Abkürzungsverzeichnis 134 Teil C – Stellungnahme zu den Texten des Maßnahmenprogramms 136 Teil D – Stellungnahme zu den Planungseinheitensteckbriefen 161 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Rhein/Deltarhein NRW 161 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Ems NRW 183 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Rhein/Emscher 193 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Erft 203 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Rhein/Lippe 208 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Maas/Maas Nord NRW (inkl. Niers & Schwalm) 220 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Maas/Maas Süd NRW (inkl. Rur) 224 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Mittelrhein und Mosel NRW 231 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Rhein/ Rheingraben Nord 232 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Rhein/Ruhr 242 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Rhein/Sieg 257 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Weser NRW 264 Zu Steckbriefe der Planungseinheiten im Teileinzugsgebiet Rhein/Wupper 276 Zu Steckbriefe der Schifffahrtskanäle 283 Teil E Quellenverzeichnis 284 3 Teil A - Vorbemerkung Wir als Gewässerschutz-Aktive der Naturschutzverbände BUND, NABU und LNU NRW e.V. sowie als Mitglieder des Verbände übergreifenden Wassernetzes NRW danken für die Möglichkeit, auch im Rahmen der dritten und entscheidenden Anhörungsphase zum Flussgebietsmanagement 2015-2021 in NRW Stellung nehmen zu können. Wir stellen fest, dass die verbindlichen Umweltziele des Gewässerschutzes auf mehr als 90% der gemeldeten Fließgewässerstrecken in NRW nicht fristgerecht bis Ende 2015 erreicht werden. Die Situation des Grundwassers hat sich seit 2009 sogar vielerorts verschlechtert, so dass nun auf 50% der Landesfläche sein Zustand schlecht ist. Statt Verunreinigungstrends umzukehren besteht nun bei weiteren Gewässern im Untergrund das Risiko, die Qualitätsanforderungen zu verfehlen. Auch bei vielen gewässerabhängigen Schutzgebieten sind die Vorgaben der EG-Wasserrahmenrahmenrichtlinie (WRRL) nicht erfüllt oder konkret genug definiert, um sie wirksam zu schützen und den Verlust ihrer biologischen Vielfalt zu stoppen. Eine wesentliche Ursache für die kritische Situation unserer Lebensadern ist der deutliche Rückstand bei der Aufwertung der Gewässer. Zum Beispiel haben sich erhebliche Verzögerungen bei der Verbesserung der Fließgewässerstruktur und der Grundwasser-Sanierung eingestellt. Zugleich wird baulichen Eingriffen und zusätzlichen Verunreinigungen bisher nicht wirksam genug begegnet. Weiterhin ist nicht gesichert, dass ein Großteil der BürgerInnen und alle interessierten Stellen über die Ziele, Erfordernisse und Beteiligungsangebote des EU-weiten Gewässerschutzes informiert sind und diese unterstützen. Zugleich erkennen wir an, dass mit dem Programm Lebendige Gewässer bereits wichtige Initiativen zur WRRL-Umsetzung gesetzt wurden und dass das Land vorgezogene Beteiligungsmöglichkeiten zu den Maßnahmenplanungen anbot. Aus den aktuellen Anhörungsunterlagen entnehmen wir des Weiteren, dass bis 2021 konsequentere Ziele für den Gewässerschutz gesteckt werden und zusätzliche Aktivitäten folgen. Diese Arbeiten begrüßen wir ausdrücklich und halten sie für essentiell. Wir geben allerdings zu bedenken, dass die angekündigten Anstrengungen näher verdeutlicht, ergänzt und forciert werden müssen, wenn die Umsetzung der WRRL besser gelingen soll. Mit unseren vorangegangenen Stellungnahmen (vgl. Anhang) haben wir bereits wichtige Arbeiten hierfür vorgetragen, die nicht unberücksichtigt bleiben sollten. Besonders dringlich halten wir die folgenden Maßnahmen: Umsetzung der ökologischen Durchgängigkeit im Zeitraum 2016-2021 sicherstellen von Grundwasser, über Oberflächengewässer bis zur Nordsee Nährstoffeinträge belegbar und deutlich reduzieren mehr Raum für Fließgewässer gewinnen – Gewässerränder und Auen entwickeln Einstufung erheblich veränderte Gewässer (HMWB) umfassend überprüfen und diese unabhängig davon erkennbar ökologisch aufwerten Wassergebührenpolitik für alle bedeutsamen Wassernutzungen einführen Wichtige Handlungsfelder bleiben hierfür die Integration des Gewässerschutzes in der Land- und Viehwirtschaft als die größten Flächennutzerinnen, Vorkehrungen der Kommunen im Gewässerumfeld (Aue bzw. Entwicklungskorridor), die Ökologisierung der Unterhaltungspläne, eine WRRL-verträgliche Energie- und Verkehrswirtschaft, Mitwirkungsmöglichkeiten vor Ort - u.a bei Plangenehmigungsverfahren und Gewässerschauen - sowie die angemessene Verfügbarkeit von Flächen und weiteren Ressourcen für die Umsetzung. 4 Diese und weitere vordringliche Anregungen haben wir Anfang dieses Jahres in unserem Schreiben an die Landesregierung (Minister-Briefe)1 hervorgehoben. Die Antwort des Umweltministers hat uns ermutigt, weil vieler unserer Handlungsempfehlungen (z.B. Einführung neuer konzeptioneller Instrumente) im Rahmen der Planungen noch geprüft werden. Aus dem Schreiben des Innenministers entnehmen wir, dass der WRRL-Umsetzung auf kommunaler Ebene entsprechend den fachlichen Zuständigkeiten und Anforderungen gefolgt wird. Angesichts des Handlungsbedarfs appellieren wir dennoch, die Umsetzung der WRRL sichtbarer zu fördern. Weil wir viele Gewässer mit unseren Nachbarn im In- und Ausland teilen, haben wir mit unserer Stellungnahmen auch die gemeinsamen der Empfehlungen der Naturschutzverbände in Deutschland und Europa berücksichtigt. Beispielhaft möchten wir in diesem Zusammenhang die Anregungen aus dem Kampagnenpapier „Healthier Rivers. Less Dams, Dykes and Nitrogen“ des Europäischen Umweltbüros2 nennen, sowie die Position der Umweltverbände zum Schnittfeld Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie und Wasserrahmenrichtlinie3 und die Stellungnahme zum internationalen Flussgebiet Rhein. Unsere Stellungnahme zu den einzelnen Anhörungsunterlagen und Texten richten wir wie folgt an die zuständigen Stellen in NRW: Oberste Wasserbehörde des Landes NRW (MKULNV): Teil B (Kapitel 5 bis 16) und Teil C Landesamt für Umwelt in NRW (LANUV): Teil B (Kapitel 2 bis 4) Obere Wasserbehörde (zuständige Geschäftsstelle der Bezirksregierung): Teil D Wir heben zugleich hervor, dass unsere Anregungen zu den Anhörungsunterlagen zu vielen Themen einen vorläufigen Charakter haben und behalten, solange uns weiterhin mehrere entscheidende Hintergrundinformationen von den hierfür verantwortlichen Behörden, Wasserverbänden und Wassernutzern (Unternehmen) nicht vorliegen. In den einzelnen Kapiteln gehen wir näher auf die nachzureichenden Angaben ein. Beispielhaft nennen möchten wir an dieser Stelle das Grubenwasserkonzept, das Hintergrundpapier Braunkohle sowie die Befunde zum 3. Monitoringzyklus und zum Prüfschritt Nr. 8 der aktualisierten HMWB-Ausweisung. Zur Erledigung dieser Aufgabe halten wir eine Verfahrens-Lösung für erforderlich, die uns eine qualifizierte Stellungnahme zu den nachzureichenden Informationen ermöglicht. Es versteht sich von selbst, dass unsere Anregungen dann auch für den zweiten Bewirtschaftungszeitraum Berücksichtigung finden. Schließlich möchten wir bekräftigen, dass wir die fachliche wie praktische Umsetzung der WRRL in NRW weiter unterstützen werden. Mit unserem Netzwerk haben wir in den vergangenen 10 Jahren bereits wichtige Arbeiten angeschoben und werden diese Anstrengungen im Rahmen unserer Möglichkeiten fortsetzen. 1 Vgl. unser Schreiben vom 18.2.2015 an Innenminister Ralf Jäger und Umweltminister Johannes Remmel. 2 Das EEB‐Kampagnenpapier ist abrufbar unter: http://www.eeb.org/index.cfm/library/2nd‐river‐basin‐