Und Zur Luxemburgischen „Nachkriegsmalaise“

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Und Zur Luxemburgischen „Nachkriegsmalaise“ 6 Dossier forum 251 Marc Kayser / Marc Limpach Überlegungen zur „Putschaffäre“ und zur luxemburgischen „Nachkriegsmalaise“ Am frühen Morgen des 2. August 1946, Untersuchungsrichters eine Ordon- über den vermeintlichen „Putschisten“ verhaften Beamte des Öffentlichen nance d’interdiction de communiquer und zumindest das Prinzip der Verhältnis- Sicherheitsdienstes, der Sûreté, die Wingert wird insgesamt neun Tage mäßigkeit verletzte, scheint evident. Offiziere, ehemaligen Resistenzler und in Isolationshaft verbringen. Nach Wie es zu den haltlosen Anschuldigun- Kämpfer in den alliierten Streitkräf- fast dreimonatiger Untersuchung wird gen kam, kann hier nicht im Detail erör- ten, Robert Winter, Emile Krieps, Rudy das Verfahren schließlich auch gegen tert werden.4 Fest steht aber, dass der Ensch und Jean Juttel, die man anschlie- Wingert eingestellt. Mangels stichhalti- Unteradjudant der Sûreté, Jean Wictor, ßend an unterschiedlichen Orten in ger Beweise ergeht am 30. Oktober 1946 der während der Besatzungszeit seinen Gewahrsam hält.1 Wegen der Haltlosig- Dienst als Polizist weiter verrichtet keit der Anschuldigungen werden die hatte,5 abenteuerliche Berichte über vier Offiziere noch am gleichen Tag aus Es ist nicht auszuschließen, die „umstürzlerischen“ Aussagen und der Haft entlassen. Auch der Lehrer und dass sowohl die Berichte Aktivitäten des „Vorzeigeresistenzlers“ ehemalige Resistenzler Albert Wingert Wingert, und wohl auch über dessen wird um 5 Uhr morgens in seiner Woh- der Sûreté als auch eventuelle Begegnungen mit Rudy Ensch, ver- nung in Schifflingen durch die Sûreté Anweisungen von Bech die fasst hatte.6 Wictor sieht sich gerne im verhaftet. „Attentat und Komplott Verdachtsmomente Dunstkreis der Resistenz, doch wird er gegen die Staatsform, innere Gefähr- der Staatsanwaltschaft hier, sehr zu seinem Ärger, nicht akzep- dung der Staatssicherheit“: so lauten ausgelöst haben. tiert. Auch suchte Wictor die Nähe des die Beschuldigungen, die gegen Albert umstrittenen Resistenzlers und ehe- Wingert am 1. August 1946 seitens der maligen Chefs der Sûreté „Monsieur Staatsanwaltschaft erhoben wurden. eine Ordonnance de non-lieu in Sachen Pierre“7. Ein abschließendes Urteil über Nach einer überhasteten Hausdurchsu- Wingert und somit kommt es nie zu einem Wictor, der – ob zu Recht oder Unrecht chung wird Wingert sofort ins Grund- Prozess um die Putsch-Anschuldigungen. – von einigen ehemaligen Resistenz- gefängnis gebracht.2 Noch am gleichen Die Zeitung L’Indépendant stellt am lern immer wieder persönlich angegrif- Tag ergeht seitens des zuständigen 14. November 1946 wenig elegant fest: fen wird, lässt sich nicht fällen. Es ist „Ein Putsch ist futsch.“ Doch was Emile jedoch sehr bedenklich, dass ein solch Krieps später in eigener Sache bemerkt, umstrittener wie auch persönlich invol- Marc Kayser hat Geschichte und Philosophie an der Universität zu Köln studiert. gilt auch für Wingert und die anderen vierter und dadurch befangener Poli- Marc Limpach hat ein Studium der Rechtswissen- „Putschisten“: der persönliche Schaden zeibeamter politische Ermittlungen im schaften an den Universitäten Strasbourg, Köln, der durch diesen Rufmord entstand, Widerstandsmilieu ausführt.8 Man kann Paris I und Cambridge (UK) absolviert. war nicht wieder gut zu machen.3 Dass mit einiger Sicherheit behaupten, dass Von beiden Autoren erschienen: die vehemente und überstürzte Reak- Wictors Berichte ein Grund für die Ent- Wir glauben an die Demokratie – Albert Wingert, Resistenzler, Éd. d’Lëtzebuerger Land, Luxemburg tion der öffentlichen Instanzen auf die stehung des Putschverdachts, zumin- 2004. unbegründeten Verdächtigungen gegen- dest gegen Wingert und Ensch, sind.9 November 2005 Putsch 1946 7 Des Weiteren ist es wohl kein Zufall, zeit wieder zum Alltag übergehen. Dass dominieren in der Wirtschaft, sie führen dass drei der Offiziere – vor allem eine kleine Minderheit von anscheinend auch im Staat, der darauf verzichtet hat, Krieps, aber auch Juttel und Winter – im unverbesserlichen Resistenzlern einfach das menschliche und nationale Kriegs- so genannten „Gomandprozess“ alle- nicht begreifen will, dass man die Kriegs- ethos im Frieden zu übernehmen. Er samt als „Kronzeugen“ gegen die drei als geschehnisse endlich hinter sich lassen ist ein Verwaltungsstaat, herzlos, kalt Zivilparteien implizierten Mitglieder der soll, stößt bei den meisten Luxembur- unfreundlich. In der politischen Demo- Londoner Exilregierung (Bech, Dupong gern eher auf Unverständnis. Viele ehe- kratie ist die Mehrheit ausschlaggebend. und Bodson) aussagten. Im Wider- maligen Resistenzler und KZler, die vor Die KZ’ler sind aber keine Mehrheit. standsmilieu beklagt man daneben oft kurzem noch überall als Helden gefeiert (...) gibt es Werte, die nur für schwere die politische Bedeutungslosigkeit der wurden, sind damit nicht einverstan- Zeiten gelten, und gibt es für die besse- Resistenz und man äußert in Gasthäu- den. Daneben üben vor allem auch die ren eine andere Moral? Oder überhaupt sern und auf unzähligen Versammlun- Zwangsrekrutierten, die noch bis Mitte keine?“12 gen der verschiedenen Vereinigungen oder Ende 1945 in der Sowjetunion als und Gruppierungen oft harsche Kritik Kriegsgefangene festgehalten wurden, *** an der innenpolitischen Entwicklung. politischen Druck aus. Für viele Luxem- Nach der Befreiung Luxemburgs am Vor allem Wingert übt weiterhin scho- burger bilden die Besatzungsjahre jedoch 10. September 1944 – und einem kur- nungslose, wenn auch an manchen Stel- zem Interregnum in dem die Unio’n vun len überzogen persönliche Kritik an den den Letzeburger Freihètsorganisatio’nen Luxemburger Nachkriegsverhältnissen. Im Widerstandsmilieu beklagt (kurz Unio’n)13 zwischenzeitlich für Insbesondere der „alte Klientelismus“ man [...] oft die politische „Ruhe und Ordnung“ sorgte indem sie und die „Vetternwirtschaft der Parteien“, eine Vielzahl von Kollaborateuren ver- die offizielle Verwässerung des Resis- Bedeutungslosigkeit der Resistenz und man äußert in haftete und die Versorgung der Zivilbe- tenzbegriffs, demzufolge nun fast alle völkerung mit Lebensmitteln gewährleis- Luxemburger aktiven Widerstand geleis- Gasthäusern und auf unzähligen tete – hatte die aus dem Londoner Exil tet hätten, die Durchführung der Epura- Versammlungen der verschiedenen zurückgekehrte Regierung die Amts- tion, die zeitweiligen Desannexionsab- Vereinigungen und Gruppierungen geschäfte am 23. September 1944 wie- sichten der Luxemburger Regierung und oft harsche Kritik an der der übernommen. Die Regierung unter der sterile „Hyperpatriotismus“ von Tei- innenpolitischen Entwicklung. Pierre Dupong wurde von der Unio’n, len der Resistenz in der Nachkriegszeit einem Zusammenschluss der vorwie- werden von ihm vielfach kritisiert. In gend patriotischen und nationalen Resis- den Siebzigerjahren erklärte der ehema- tenz, heftig kritisiert. Die in der Unio’n lige Justizminister Victor Bodson dem nur eine Klammer des Schreckens und regruppierten Widerstandsbewegungen Historiker John Blaschette dann auch man will vielerorts wieder an die rück- wollten vor allem stärker in der Politik bei den Recherchen zu dessen Arbeit blickend gesehen friedliche Zeit der mitarbeiten und auch in der Regierung über die unmittelbare Nachkriegszeit, Vorkriegsjahre anknüpfen. Der nach repräsentiert sein. Die Kritik beruhigte die ganze Geschichte des Putsches hätte den Parlamentswahlen vom Oktober sich dann auch einigermaßen, als die auf „dummem Geschwätz“ beruht und 1945 langsam einsetzende Normalisie- Regierung sich durch die Aufnahme von der damalige Außenminister Joseph rungsprozess des öffentlichen Lebens Politikern, die der Unio’n nahestanden, Bech hätte daraufhin in einem Brief und die einsetzende Restauration der geöffnet hatte.14 Die kritischen Stim- Anweisung gegeben, die „Putschisten“ gesellschaftlichen Verhältnisse ist eini- men sollten jedoch wenig später wieder 10 zu verhaften. Die Existenz eines sol- gen Resistenzlern und KZlern, die sich an Intensität gewinnen. Eine Tribüne für chen Briefs von Bech – der dann jedoch unmittelbar nach Kriegsende einen diese Stimmen bot die im Februar 1945 nicht (mehr?) in den Dossiers auftaucht Neuanfang erhofft hatten, ein Dorn im gegründete – und ab März 1945 tagende – wird anscheinend durch Winter sowie Auge. Die „Putschaffäre“ ist somit auch – so genannte Assemblée consultative. den Anwalt von Emile Krieps bestä- der Endpunkt einer vor allem in Resis- tigt.11 Es ist nicht auszuschließen, dass tenzkreisen verspürten „Malaise“, die Die offizielle Begründung für die Kon- sowohl die Berichte der Sûreté als auch ab Mitte des Jahres 1945 (d.h. zum Zeit- stituierung der Assemblée consultative eventuelle Anweisungen von Bech die punkt der Rückkehr vieler Resistenzler lautet wie folgt: « Considérant que Verdachtsmomente der Staatsanwalt- aus dem KZ) bis September 1946 öfters la Chambre des Députés n’est pas en schaft ausgelöst haben. in der luxemburgischen Presse thema- mesure pour le moment de remplir ses tisiert wird. So versucht der Journalist fonctions constitutionnelles ; Considé- Die falschen Putschanschuldigungen und Präsident der Arbeiterpartei Michel rant qu’il est nécessaire cependant de und die anschließenden Verhaftungen Rasquin am 7. August 1946 – fünf Tage donner à l’opinion publique un organe ändern sicherlich nicht den Verlauf der nach der Verhaftung der angeblichen pour présenter ses suggestions et reven- luxemburgischen Geschichte und wer- „Putschisten“ – im Tageblatt die Gründe dications d’une part et ses doléances et den von der Presse und Öffentlichkeit der Unzufriedenheit
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