Parteigründung Parteiprogramme Verabschiedet
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Sozialismus Sozialismus Parteigründung Die Gründung der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz erfolgte am 21. Sozialismus Oktober 1888 in Bern. Wählerstimmenanteile der Bundesratsparteien: 35 30 Nationalratswahlen 1919-2003 25 20 15 10 5 0 1919 1922 1925 1928 1931 1935 1943 SPS 1947 1951 1955 Sozialismus FDP 1959 1963 CVP 1967 1971 1975 SVP In der Geschichte der SP Schweiz wurden bisher 1979 1983 GPS 1987 1991 Programm vom 14. November 1982 in Lugano 1995 Parteiprogramme 1999 Programm vom 27./28. Juni 1959 in Winterthur 2003 Programm vom 26./27. Januar 1935 in Luzern Programm vom 10./12. Dezember 1920 Programm von 1904 Programm vom 21. Oktober 1888 Das (Parteitagsauftrag 1992) siebte Programm ist in Vorbereitung verabschiedet 6 Sozialismus Sozialismus Mitglieder Bekannte Urabstimmungen Schweizerisches Mitgliederregister seit • September 1919: Beitritt zur III. 1. Januar 1995. Internationale verworfen. • Januar 1921: 21 Bedingungen für die Aufnahme in die Kommunistische Die Mitgliederzahl beträgt per anfangs Internationale abgelehnt. 2006 ca. 39‘000 (31.12.2003 ca. • März 1995: Zwei Drittel entschieden sich für 37'000). ein Ja zur 10. AHV-Revision. Sozialismus Sozialismus Die „jüngsten“ ParteipräsidentInnen SP-BundesrätInnen ...... Micheline Calmy-Rey (2002 -) Ernst Reinhard, Bern, 1919 - 1936 Moritz Leuenberger (1995 - ) Hans Oprecht, Zürich, 1937 - 1952 Ruth Dreifuss (1993 - ) Walther Bringolf, Schaffhausen, 1953 - 1962 Otto Stich (1983 - 1995) Fritz Grüter, Bern, 1962 - 1970 René Felber (1987 - 1993) Arthur Schmid, Aarau, 1970 - 1974 Pierre Aubert (1977 - 1987) Helmut Hubacher, Basel, 1974 - 1990 Willi Ritschard (1973 - 1983) Peter Bodenmann, Brig, 1990 - 1997 Pierre Graber (1969 - 1977) Ursula Koch, Zürich, 1997 - 2000 Hans Peter Tschudi (1959 - 1973) Christiane Brunner, 2000 - 2004 Willy Spühler (1959 - 1969) Hans-Jürg Fehr, 2004 - Max Weber (1951 - 1953) Ernst Nobs (1943 - 1951) Sozialismus Sozialismus Kapitel 6: Sozialismus 1 Begriffliches 2 Sozialismus als Ideologie 6.1 Begriffliches 3 Träger sozialistischer Ideen 4 Sozialismus in der Schweiz – am Beispiel der SP 5 Perspektiven des demokratischen Sozialismus Sozialismus Sozialismus Begriffliches: Sozialismus Historische Differenzierung • dritte der grossen politischen Strömungen • Ausgangspunkt: Frühsozialismus (bis ca. Mitte 19. Jh.): Babeuf, Buoanarotti, Owen, Saint-Simon, Proudhon • Sammelbegriff, für Vielzahl von politischen Ideen, die • Marxismus, Anarchismus, Lasalle (bis Ende 19. Jh.) egalitaristische und emanzipatorische Konzeptionen der Gesellschaft verfechten • Reformismus, orthodoxer Marxismus, Syndikalismus (Anfang 20. Jh.) • Kerngehalt: Neugestaltung der Wirtschaftsordnung • Russ. Revolution 1917: Spaltung Kommunismus – – Überwindung kapitalistischer Eigentums- und Klassenverhältnisse westl. Sozialdemokratie/ demokratischer Sozialismus – gesellschaftlich rational gesteuerten und egalitär geordneten Ökonomie • Nach 1945 weitere Differenzierungen: – Grundlage für eine umfassende politische und gesellschaftliche Reformkommunismus, realer, gemässigter Sozialismus, Emanzipation unterdrückter Gruppen (v.a. Arbeiterschaft). Dritter Weg, Neue Mitte etc. Sozialismus Sozialismus Begriffliches: Demokratischer Sozialismus Begriffliches: Neue Sozialdemokratie • „Sozialismus wird nur durch die Demokratie verwirklicht; die Demokratie jedoch nur durch den • 1990er Jahre: „Neue Mitte“, „Dritter Weg“ Sozialismus erfüllt.“ (Giddens 1994: Beyond Left and Right) • Entspricht Grundverständnis der 1951 gegründeten Sozialistischen Internationalen • v.a. Blair und Schröder: verstärkter Einbezug • Prägt westliche Sozialdemokratie marktwirtschaftlicher Elemente, Kritik an traditionellen sozialdemokratischen Postulaten • Folge: Doppelte Abgrenzung: bezügl. Wohlfahrtsstaat und Wirtschaftspolitik – gegenüber konservativen und bürgerlichen Absichten, den Sozialismus als undemokratisch auszugrenzen – gegenüber dem real existierenden Sozialismus, der die 'Diktatur des Proletariats' vertritt. Sozialismus Sozialismus Sozialismus als Ideologie • Grundsätzlich: Markt und Eigentum an Produktionsmittel sind nicht geeignet, allen Gruppen und Schichten Wohlstand und gerechten Anteil am gesellschaftlichen Reichtum zu gewähren. 6.2 Sozialismus als Ideologie • Staat soll über gezielte Interventionen gesellschaftlich- ökonomische Entwicklung mit dem Ziel sozialer Gerechtigkeit beeinflussen • Umverteilung materieller Güter über Sozial- und Wohlfahrtsstaat • Demokratisierung von Wirtschaft und Gesellschaft: Umverteilung gesellschaftlicher Macht über demokratische Strukturen und Prozesse Sozialismus Sozialismus Umverteilung materieller Güter Demokratisierung von Wirtschaft und Gesellschaft • Staatliche Intervention in Wirtschaft, nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik, • Historisch: Kampf um allg. Wahlrecht (Frauen), Keynesianismus Beseitigung von Diskriminierungen der Arbeiterschaft durch Wahlsystem. • Steuerpolitik (z.B. progressive Besteuerung) • Später: • Politische Planung – Anerkennung der Arbeitnehmerorganisationen als • Langfristige Bildungs- und Sozialpolitik gleichberechtigte Sozialpartner, – direkte Beteiligung der ArbeiterInnen und • In jüngerer Zeit: „qualitatives“ Wachstum“ Angestellten in den Betrieben über Mitbestimmung; – Selbstverwaltung und Demokratisierung nicht- staatlicher Lebensbereiche. Sozialismus Sozialismus Als wichtigste Abgrenzungen gegenüber Verhältnis zu andern Bewegungen, anderen Bewegungen der Linken: unterschiedliche Richtungen „Die Sozialdemokratie ist immer von rechts bekämpft und von links oft verspottet Reform (nicht Revolution) und worden. Ihr Jahrhundertentscheid, Umverteilung von Macht durch Evolution statt Revolution, Reform statt Demokratie. Umsturz anzustreben, löste gewaltige Diskussionen aus.“ Sozialismus Sozialismus Aus Zwischenposition und Reformismus werden verständlich: Weltliche Utopie • historisch: Spaltungen und Sammlungen • grundsätzliche, aber konkret sich Das Festhalten an Realisierbarkeit von verändernde Oppositionsrolle auf der einen, mehr menschlicher Würde, des Abbaus Versuch der Erringung von Regierungsmacht von Ungleichheit und Herrschaft, von auf der andern Seite solidarischer Gesellschaft stützt sich auf • unterschiedliche Richtungen heutiger europäischer SD-Parteien verschiedenste Quellen (Marxismus, • regelmässige Revisionen kurz- und Aufklärung, christliche Religion). mittelfristiger Programme aufgrund parteiinterner Auseinandersetzung Sozialismus Sozialismus Träger des Sozialismus: Frühsozialismus (1830-1864) • Konstitutive Elemente: industrielle Revolution, Durchsetzung Kapitalismus • Theoretische Entwicklung des Sozialismus (z.B. 6.3 Träger sozialistischer Ideen Babeuf: radikaldemokratische Umgestaltung der Gesellschaft, Produktionsgenossenschaften mit kollektivem Eigentum) • Karl Marx: Beginn der Kritik am 'utopischen' Sozialismus, die in einen 'wissenschaftlichen Sozialismus' mündet und die Arbeiterschaft zu organisieren beginnt. Sozialismus Sozialismus Aufstieg und Zerfall der internationalen Spaltung in zwei Lager und faschistische Arbeiterbewegung (1864-1917) Herausforderung (1917-1945) • Gründung der Ersten Internationalen (1864-1872) • Erfolg der Russischen Revolution 1917, Spaltung in zwei unversöhnliche Lager • In den meisten europäischen Ländern entstehen • Wichtige Stellung in verschiedenen europäischen Arbeiterparteien Staaten • Auseinandersetzung (innerhalb SPD) mit den • Aufstieg des Faschismus kann nicht verhindert Prinzipien des Marxismus (Revisionismus-Streit) werden • Die internationale Arbeiterbewegung zerbricht am • Schwächung während des Zweiten Weltkriegs Vorabend des Ersten Weltkrieges Sozialismus Sozialismus Generationenkonflikte, Wirtschaftskrisen und Aufstieg der Sozialdemokratie (nach 1945) Wertwandel als Herausforderung (nach 1968) • Demokratische Sozialismus wird führende politische Kraft der Nachkriegszeit; 1951 • Die kritische Auseinandersetzung der 1968er mit der Gründung der Sozialistische Internationale Rolle der USA, der Wohlstandsgesellschaft und der herrschenden Moral . • Regierungsbeteiligung in den meisten westeuropäischen Staaten. • Übergang zu einer sozial-liberalen Phase mit Mitte/Links-Regierungen, (aber Wirtschaftskrise und • Übergang von Arbeiter- zu Volksparteien; neue soziale Bewegungen) 'Godesberger-Programm; 'gemässigter Sozialismus'. Sozialismus Sozialismus Die Sozialdemokratie auf dem Weg zur Mitte? • In zahlreichen Ländern Öffnung zur Mitte. • In den meisten europäischen Ländern sind (waren) sozialdemokratische Parteien an der Macht oder 6.4 Der Sozialismus in der Schweiz - am zumindest an der Regierung beteiligt. Beispiel der SPS • Neues Potential formiert sich (angezogen von Fortschrittlichkeit im lebensweltlichen Bereich, Gerechtigkeits- und Solidaritätsansprüchen, transnationalen Integrationsbemühungen ). Sozialismus Sozialismus SPS als Trägerin des Sozialismus in der Sozialismus in der Schweiz Politisches Programm Schweiz 1. Ausbau der Demokratie. 2. Ausbau des Einheitsstaates. 3. Unendgeldliche, dem Stande der modernen Wissenschaft entsprechende Volksbildung und Volksaufklärung im weitesten Masse; Verweisung aller • Nicht-klassenkämpferisch kirchlichen Bestrebungen in das Privatleben der Bürger. • Schwache Basis Wirthschaftliches Programm 1. Successive Verstaatlichung von Handel, Verkehrswesen, Industrie, • Offizielle Parteigründung 1888 Landwirthschaft und Gewerbe (...) unter Befolgung des Grundsatzes, dass der Ertrag nach Abzug der Betriebskosten und eines die Steuern ersetzenden • 'Berner Programm‘ Betrages für öffentliche Zwecke (Schule, Rechtswesen, Verwaltung,