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Folgen des demografischen Wandels für Infrastrukturen in dünn besiedelten ländlichen Räumen studentisches Projekt im Masterstudiengang Umweltplanung am Institut für Umweltplanung der Leibniz Universität Hannover im Sommersemester 2012

Betreuung: Prof. Dr. Rainer Danielzyk PD Dr.-Ing. Sylvia Herrmann

Bearbeitung: Kristina Busse Lena Franke Stefanie Hirche Katarzyna Kade Isabelle Klein Yasmin Katharina Müller Viktoria Schwarzkopf Bettina Stahlhut Lina Trautmann

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Gliederung

• Einleitung 3 • Zielsetzung & Vorgehensweise 3 o Zielsetzung 3 o Vorgehensweise 4 • Methodik 4 o Auswahlkriterien für das Untersuchungsgebiet 4 o Auswahl der thematischen Untersuchungsbereiche 5 o Untersuchung der Situation vor Ort 6 • Das Untersuchungsgebiet: Die Samtgemeinde - im Landkreis 7 • Ergebnisse der Untersuchungen 9 • Handlungsempfehlungen 12 o Bildung 12 o Gesundheit 14 • Fazit und Ausblick 16 • Reflexion 16 • Literaturverzeichnis 18 • Anhang 20

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Einleitung

„In 25 Jahren lebt in Deutschland womöglich die älteste Bevölkerung der Welt. (…). Der demografische Wandel wird unser Leben mehr verändern als die Energiewende, die Globalisie- rung oder die digitale Revolution“ (Rüttgers 2012: www).

Diesen Veränderungen gilt es zu begegnen. Denn nicht nur die Folgen einer alternden Gesellschaft, sondern auch die Schrumpfung der Bevölkerung stellen die Strukturen und Systeme Deutschlands vor große Herausforderungen. Bis zum Jahr 2060 wird Deutschland rund 17 Millionen Einwohner weniger zu verzeichnen haben, als noch im Jahr 2003 (vgl. BMI 2011: 1). Dies liegt zum einen an sin- kenden Geburtenraten, zum anderen an der steigenden Lebenserwartung der Menschen, die seit 150 Jahren um knapp drei Monate pro Jahr zunimmt (vgl. BMI 2011: 2). Die demografischen Entwicklungen verlaufen dabei nicht bundesweit einheitlich. Während einige Regionen weiterhin wachsen oder zumindest stabile Einwohnerentwicklungen aufweisen können, haben andere Regionen drastische Rückgänge zu verzeichnen. Zu den stark von Rückgängen bedrohten Regionen gehören nicht nur ländliche Räume, doch „seit 1997 entwickelte sich die Bevölkerungszahl der stärker verdichteten Räume, sowohl in den alten, als auch in den neuen Ländern vergleichsweise günstiger“ (Maretzke 2008: 5). Vor diesem Hintergrund wird in den nächsten Jahren vor allem „die Daseinsvorsorge in dünn besiedelten und strukturschwa- chen ländlichen Regionen (…) [eine] zentrale Gestaltungsaufgabe(n) für Politik, Wirtschaft und Ge- sellschaft (…) [darstellen]“ (Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Bundesländer 2011: 2). Das vorliegende Studienprojekt beschäftigt sich mit den soeben angesprochenen ländlichen Regio- nen am Beispiel eines konkreten Untersuchungsgebietes in Niedersachsen sowie den Auswirkungen des demografischen Wandels auf die dortigen Infrastrukturen. Hauptaspekt stellt hierbei die Ge- währleistung der öffentlichen Daseinsvorsorge für die Bevölkerung dar.

Zielsetzung & Vorgehensweise

Zielsetzung Ziel der Arbeit ist die Untersuchung der Auswirkungen des prognostizierten demografischen Wandels auf die Infrastrukturen dünn besiedelter ländlicher Räume und der damit einhergehenden Problem- stellungen. Zusätzlich soll untersucht werden, ob und wie die „prophezeiten“ Probleme von der be- troffenen Bevölkerung vor Ort wahrgenommen werden. Um diese Ziele zu erreichen, ist es notwen- dig, folgende Fragen zu beantworten1: • Werden die Problematik und die Folgen des demografischen Wandels von den betroffenen Akteuren wahrgenommen? • Wie werden diese wahrgenommen?

1 An dieser Stelle findet sich aufgrund der erforderlichen Kürzungen nur eine Auswahl der ursprünglich behan- delten Fragestellungen. Seite 3 von 20

Vorgehensweise Um die formulierten Leitfragen zu beantworten und somit das Ziel der Arbeit zu erreichen ist eine umfangreiche Literatur- und Internet- recherche zu den entsprechenden Themen notwendig. Durch diese Recherche wird zunächst ein Überblick über das komplexe Themen- feld gegeben sowie das Untersuchungsgebiet benannt, das im Rah- men des Projektes näher betrachtet wird (siehe auch Abbildung 1). Ergänzt werden die in der Recherche gesammelten Erkenntnisse durch Expertengespräche in den ausgewählten Kommunen. Alle gesammel- ten Daten und Informationen werden interpretiert, ausgewertet und bewertet. Mithilfe der Ergebnisse werden dann abschließend indivi- duelle Handlungsempfehlungen erarbeitet, wie mit den Folgen des demografischen Wandels und den hiermit verbundenen Auswirkun- gen auf die Infrastrukturen im Untersuchungsgebiet umgegangen werden kann (siehe auch Abbildung 1).

Methodik

Auswahlkriterien für das Untersuchungsgebiet Um zu ermitteln, welches Gebiet in Niedersachsen besonders betrof- fen ist, wird das Informationssystem „Wegweiser Kommune“ der Ber- telsmann Stiftung zur Analyse hinzugezogen. Über diese Datenbank können kommunale Informationen über den demografischen Wandel, Wirtschaft und Arbeit, Wohnen, Bildung, Finanzen, soziale Lage und Integration eingesehen werden (vgl. Bertelsmann Stiftung 2012: www). Mithilfe der hierüber verfügbaren Daten lässt sich schnell er- kennen, welche ländlichen Kreise Niedersachsens besonders stark von den prognostizierten Entwicklungen betroffen sind oder in den nächs- Abb. 1: Vorgehensweise ten Jahren sein werden. Zur genaueren Analyse werden, ergänzend zu (eigene Darstellung) den visualisierten Daten des Wegweisers Kommune, die entsprechen- den Demografieberichte für die betroffenen Landkreise sowie der „Regionalreport Niedersachsen“ hinzugezogen, die ebenfalls von der Bertelsmann Stiftung erarbeitet wurden. Ein weiteres grundle- gendes Dokument stellt der abschließende Bericht der Enquete-Kommission des Niedersächsischen Landtages zum demografischen Wandel in Niedersachsen dar. Als fundierte Datenquelle zur Bevölke- rungsentwicklung dient die Datenbank des Landesbetriebes für Statistik und Kommunikationstechno- logie Niedersachsen (LSKN).Konkrete Kriterien für die Ermittlung des Untersuchungsgebietes sind unter anderem die Bevölkerungsentwicklung, der Altenquotient, das Durchschnittsalter sowie die Bildungswanderung.

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Auswahl der thematischen Untersuchungsbereiche Die Auswahl der thematischen Untersuchungsschwerpunkte für dieses Projekt gründet sich auf Lite- raturrecherchen und Dokumentanalysen zu den aktuellen Handlungs-, Themen- und Förderschwer- punkten auf Bundes- und Landesebene zu den demografischen Entwicklungen und ihren Folgen in- Deutschland. Ziel der Recherche ist es, Untersuchungsbereiche zu ermitteln, die möglicherweise bis- her vernachlässigt wurden oder andererseits höchste Priorität für die essenzielle Daseinsvorsorge der Bevölkerung haben. Im Folgenden sollen die abschließend ausgewählten Bearbeitungsschwerpunkte knapp dargestelltwerden.

Bildung Der Bereich Bildung betrifft alle Altersklassen und muss dementsprechend stark auf demografische Veränderungen reagieren, weshalb es in diesem Zusammenhang als wesentlicher Schwerpunkt der Projektarbeit ausgewählt wurde. Generell ist das Bildungssystem angemessen und zukunftsfähig an soziale und örtliche Bedingungen anzupassen, sodass es gleichwertige Bildungschancen für jede/n geben kann (vgl. NIW 2009: 129). Bildungseinrichtungen tragen zur ökonomischen Entwicklung eines peripheren Raumes bei und beeinflussen die Attraktivität als Wohnstandort insbesondere für junge Familien mit Kindern (ebd.). Alle Bildungseinrichtungen sind durch den Anstieg des Durchschnittsal- ters der Bevölkerung mit einer schrumpfenden Nachfrage konfrontiert. Vor allem ländliche und sub- urbane Räume sind stark von den rückläufigen Tendenzen der Kinder im schulpflichtigen Alter (vom 6. bis zum 19. Lebensjahr) betroffen (vgl. BBSR 2011: 4ff). Zudem stellt der zunehmende Anteil von nachwachsenden Generationen mit Migrationshintergrund weitere kulturelle und soziale Herausfor- derungen an die Bildungseinrichtungen. Da der Großteil der Beschäftigten im Schulwesen 50 Jah- reund älter ist, wird es in den nächsten Jahren außerdem einen hohen Bedarf an qualifiziertem Lehr- und Betreuungspersonal geben (vgl. Autorengruppe Bildungsberichterstattung2010: 6).

Gesundheit Die Alterungsentwicklungen der Bevölkerung und die damit einhergehenden Herausforderungen erfordern Strategien zur Sicherung einer ärztlichen Grundversorgung unter neuen Voraussetzungen, wie beispielsweise alternde Patientenschaft, neue Krankheitsbilder, sinkende Mobilität (vgl. NIW 2009: 20). Problematisch stellt sich vor allem die flächendeckende Hausarztversorgung dar, bedingt- durch die Alterung der Ärzte selbst und die Schwierigkeit der Neubesetzung frei werdender Stellen; einerseits ist aufgrund der Studien- und Weiterbildungssituation der Beruf des Hausarztes derzeit vergleichsweise unattraktiv, andererseits wird häufig eine Niederlassung in Zentren angestrebt. Ähn- lich stellt es sich für Fachärzte und Krankenhäuser dar, deren Niederlassungen sich vorwiegend auf Siedlungsschwerpunkte beziehungsweise zentrale Lagen konzentrieren (vgl. NIW 2009: 255ff). Auch das Pflegewesen ist von den gesellschaftlichen Veränderungen betroffen. Durch die Alterung der Bevölkerung steigt die Anzahl pflegebedürftiger Menschen. Gleichzeitig sinkt allerdings die An- zahl der Menschen, die die häusliche Pflege privat übernehmen können oder wollen (vgl. BMVBS 2011: 11f).

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Untersuchung der Situation vor Ort

Dokumentenanalyse Mit Hilfe entsprechender Literaturrecherchen und Dokumentanalysen sollen zusätzliche, umfassende Informationen zu der Situation sowie zu den Strukturen vor Ort gesammelt werden. Neben der Be- trachtung der statistischenDaten aus der Gebietsauswahl soll an dieser Stelle vor allem um ein nähe- res Verständnis für die jeweilige Region gehen. Hierfür gilt es, die vergangenen Entwicklungen zu betrachten, aber ebenso den Status Quo sowie die Bemühungen und Projekte für die Zukunft.2 Die Recherchen bilden unter anderem die Grundlagefür eine Befragung der Akteure vor Ort.

Befragung Um an detailliertere Informationen über die bestehende Situation im durch den demografischen Wandel gekennzeichneten Untersuchungsgebiet zu gelangen, werden neben der Literaturauswer- tung auch Befragungen durchgeführt. Ziel der Interviews ist es, die zuvor gesammelten Informatio- nen und Statistiken mit der realen Situation und vor allem der Wahrnehmung der Situation durch die involvierten Akteure vor Ort (aus den Bereichen Gesundheit und Bildung sowie aus der Verwaltung) vergleichbar zu machen. • Werden die Problematik und die Folgen des demografischen Wandels von den betroffenen Akteuren wahrgenommen? • Wie werden diese wahrgenommen?

Als Erhebungsmethode innerhalb dieses Projektes wird die Vorgehensweise eines unstrukturierten qualitativen Interviews auf der Basis eines Gesprächsleitfadens gewählt. Diese Form des Interviews- ermöglicht es, sich dem Gesprächsverlauf anzupassen. Die Fragen sind – entsprechend dem Ziel eines qualitativen Interviews – so gestaltet, dass sie den Gesprächspartner auffordern, „eigene Deutungen und Meinungen von sich zu geben“ (Reuber & Pfaffenbach 2005: 132). Der verwendete Gesprächsleitfaden bezieht sich je nach Interviewpartner und Ziel der Befragung auf den jeweiligen Themen- beziehungsweise Untersuchungsschwerpunkt Gesundheit oder Bildung (sie- he Anhang).

Auswahl der Gesprächspartner Die Interviewpartner sollten in ihrer beruflichen Situation beziehungsweise Position mit den Auswir- kungen des demografischen Wandels „konfrontiert“ sein. Im Bereich der Bildungseinrichtungen wer- den Grundschulen, weiterführende Schulen und Kindertagesstätten in die Analyse einbezogen. Im Bereich der Gesundheitsversorgung werden Hausärzte, Fachärzte,Vertreter/-innen mobilerPflege- dienste sowie stationärer Altenpflegeheime als Interviewpartner gewählt. Die befragten Ärzte wer- den dabei aus der Aufstellung der Kassenärztlichen Vereinigung ausgewählt, sodass es sich aus- schließlich um Ärzte mit kassenärztlicher Zulassung handelt, die für die breite Bevölkerung zugänglich sind.

2 Auf die recherchierten Projekte und Modellvorhaben wird hier nicht weiter eingegangen, da sie für die Ergeb- nisse des Projektes nicht von elementarer Bedeutung sind. Seite 6 von 20

Das Untersuchungsgebiet: Die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf im Landkreis Holzminden

In den ersten Schritten zur Auswahl des Untersuchungsgebietes lässt sich deutlich erkennen, dass vor allem der Süden Niedersachsens größtenteils – wenn nicht schon jetzt, dann innerhalb der nächsten Jahre – von den demografischen Entwicklungen betroffen sein wird. Gekennzeichnet durch ein hohes Durchschnittsalter der Einwohner/-innen sowie eine stark rückläufige Bevölkerungsentwicklung ha- ben zahlreiche südniedersächsische Gemeinden mit den Folgen des demografischen Wandels zu kämpfen (vgl. Niedersächsischer Landtag 2007: 65ff). Weitere Recherchen und Analysen zur Auswahl des Projektgebietes zeigen, dass die demografische Entwicklung des Landkreises Holzminden im All- gemeinen (siehe auch Abbildung 2) und der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf im Beson- deren, gravierend ist. Diese Region ist anderen Landkreisen und Kommunen in Niedersachsen und in Deutschland um rund ein Jahrzehnt „voraus“. Dies bedeutet, dass in dieser Region eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung deutlich früher eingesetzt hat, als in anderen Teilen der Bundesrepublik (vgl. Waske 2006: 3). Bereits seit 1980 ist ein deutlicher Bevölkerungsrückgang sowohl im Landkreis Holzminden, als auch in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf zu erkennen (vgl. LSKN 2012: www). Gründe hierfür sind das stetige Geburtendefizit, die negativen Wanderungstendenzen und der kontinuierliche Anstieg des Anteils der älteren Einwohner/-innen an der Bevölkerung (vgl. LSKN 2012: www). „Der Landkreis [Holzminden] schrumpft und altert“ (Waske 2006: 3).

Abb. 2: Prognostizierte relative Bevölkerungsentwicklung für den Landkreis Holzminden von 2009-2030 in Prozent (Bertelsmann Stiftung 2012: www)

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Nach der RUFUS Typologyof rural regions in Europe wird der Landkreis dennoch als ländliche Region des Typ 5 eingestuft (vgl. Herrmann et al. o.J.: www) “Type 5: rural regions with highest income but higher unemployment than Type 1; dominated by the manufacturing sector; Tourism is moderately important with marginal number of Natura 2000 sites.” (ebd.) “Rural Type 5 can be described as the socio-economic”winner” highly depending on manufac- turing.” (Herrmann et al. o.J.: www)

Die Städte Eschershausen und Stadtoldendorf sind Mitgliedsgemeinden der gleichnamigen Samt- gemeinde und liegen teilweise im Weserbergland gelegenen Naturpark Solling-Vogler (zur Lage der Samtgemeinde siehe auch Abbildung 3). Sie werden von den Höhenzügen Ith, Hils und Elfas umgeben (vgl. Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf 2012a: www). Die Samtgemeinde verfügt über insgesamt 16.065 Einwohnern, die sich auf elf Mitgliedsgemeinden verteilen. Die Städte Eschershausen und Stadtoldendorf sind die größten Mitgliedsgemeinden der Samtge- meinde und haben 3.500 (Eschershausen) und 5.623 (Stadtoldendorf) Einwohner (vgl. Samtge- meinde Eschershausen-Stadtoldendorf 2012b: www). Stadtoldendorf, die größte Mitgliedsge- meinde der Samtgemeinde, verfügt über einen Bahnhof, der an das regionale Streckennetz der Deutschen Bahn angeschlossen ist. Die Bahnhöfe Hannover und Göttingen sind von dort in rund einer Stunde zu erreichen (vgl. Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf 2012a: www).

Abb. 3: Die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf im Landkreis Holzminden (GAG 2012: www, bearbeitet)

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Die Städte Eschershausen und Stadtoldendorf bilden Siedlungsschwerpunkte im Landkreis und sind daher von besonderer Bedeutung (vgl. NIW 2009: 20).Dennoch weist die Samtgemeinde Eschershau- sen-Stadtoldendorf das geringste Pro-Kopf-Einkommen im gesamten Weserbergland auf (vgl. NIW 2009: 55) und erhält im Vergleich aller Kommunen innerhalb des Landkreises Holzminden die schlechteste Bevölkerungsentwicklungsprognose (vgl. NIW 2009:71). Besonders der Anteil der über 65-Jährigen steigt dort im Laufe der nächsten Jahre an (vgl. NIW 2009: 74). Stark negative Einflussfak- toren für die demografischen Entwicklungen stellen vor allem die geografischen Gegebenheiten so- wie die daraus resultierende periphere Lage dar (vgl. NIW 2009: 20).

Ergebnisse der Untersuchungen

Die Expertengespräche in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf finden überwiegend im Juli 2012 statt. Insgesamt werden in einem Zeitraum von circa vier Wochen • drei Akteure aus der Verwaltung, • vier Schulleiter/-innen (Haupt- und Realschule, Grundschule, Förderschule), • drei Erzieher/-innen beziehungsweise Einrichtungsleiter/-innen von Kindergärten und Spiel- kreisen, • vier Einrichtungsleiter/-innen aus Seniorenpflege- und -betreuungseinrichtungen bzw. ambu- lanten Pflegediensten, • zwei Vertreter/-innen der Kassenärztlichen Vereinigung Niedersachsen, • zwei niedergelassene Fachärzte sowie • drei Allgemeinmediziner (davon zwei mit zusätzlicher Facharztausbildung) befragt. Die Interviews finden fast ausschließlich in persönlichen Gesprächen vor Ort statt. In den folgenden Darstellungen der Recherche- und Gesprächsergebnisse werden die Namen der Interviewpartner nicht genannt. Zur Anonymisierung wurden die Mitteilungen nummeriert; eine Auflistung der zugehörigen Gesprächspartner liegt den Studierenden vor. Dieses Kapitel stellt die (der Literatur entnommenen) prognostizierten Entwicklungen den persönli- chen Einschätzungen der Akteure vor Ort gegenüber.

Bildung Für die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf werden bis zum Jahr 2025 Rückgänge an Kin- dern im Kindergarten- und Schulalter von bis zu -40 % erwartet (vgl. NIW 2009: 189). Bereits zum heutigen Zeitpunkt sind rückläufige Schülerzahlen und eine Verringerung belegter Kindergartenplätze zu verzeichnen (Interview 5, 6, 8). Die Samtgemeinde verfügt über insgesamt acht Kindergärten in den Kommunen , , , Eschershauen, und Stadtoldendorf (zwei Ein- richtungen), drei Grundschulen in den Kommunen Deensen, Eschershausen und Stadtoldendorf so- wie zwei Regelschulen in Stadtoldendorf und in Eschershausen (vgl. Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf 2012c: www). Der Erhalt dieser Schulen und Kindertagesstätten ist entscheidend für die Grundversorgung an Betreuungs- und schulischen Angeboten in der Samtgemeinde (vgl. NIW 2009: 138). Seite 9 von 20

• Die Betroffenheit der Schulen und Kindergärten stellt sich sehr unterschiedlich dar. Während einige Einrichtungen bereits von Stellenstreichungen und Schließungen sprechen, sehen an- dere Häuser bislang keine Probleme auf sich zukommen. Der demografischen Wandel würde auf diese Weise den Wettbewerb zwischen den Kindergärten stark verschärfen (Interview 8). Allerdings seien rückläufige Schülerzahlen auch eine Möglichkeit, den Unterricht qualitativ hochwertiger zu gestalten (Interview 2). • Die Qualität der Betreuungsangebote und Bildungseinrichtungen in der Samtgemeinde wird jedoch als gut und für die Eltern zufriedenstellend beurteilt (Interview 5, 8). Weniger zufrie- denstellend ist hingegen das Angebot zur Betreuung der unter dreijährigen Kinder sowie die Öffnungszeiten der Betreuungseinrichtungen (vgl. NIW 2009: 125; Interview 5, 8). Ähnlich problematisch steht es um ganztägige Angebote beziehungsweise außerschulische Aktivitä- ten am Nachmittag (Interview 1, 5, 7, 8). • In Zukunft wird es voraussichtlich zu einer weiteren Konzentration von Schulen kommen (zum Beispiel durch Schließung und Zusammenlegung von Einrichtungen), wodurch Angebo- te in kleineren Ortschaften wegfallen; dies verschlechtere die Situation für Familien mit Kin- dern (Interview 7). • Problematisch wird, beziehungsweise ist, die Erreichbarkeit von Bildungsstätten derzeit nach Verlassen der Grundschule. • Qualifizierte Betreuungs- und Lehrkräfte für die Samtgemeinde zu gewinnen, stellt für die Mehrheit der Befragten bereits ein Problem dar. Die sich verschärfende demografische Ent- wicklung wird den bestehenden Fachkräftemangel zukünftig noch verstärken (vgl. NIW 2009: 130). Gründe seien die vergleichsweise schlechte Bezahlung für Erzieher/-innen (Interview 5), die periphere Lage der Samtgemeinde sowie fehlende kulturelle Angebote (Interview 1, 7). • Durch die Interviewpartner vorgeschlagene Lösungen sind beispielsweise der Ausbau des Ta- gesmütterangebotes (Interview 6), die Realisierung einer Integrierten Gesamtschule (Inter- view 7) sowie die Verbesserung des Übergangs von der Schule in den Beruf durch eine inten- sivere Kooperation der Einrichtungen und Akteure.

Gesundheit Eine wichtige Einflussgröße, um den Bedarf und die Nachfrage der medizinischen Versorgungsleis- tungen erfassen und beurteilen zu können, ist die prognostizierte Entwicklung jener Bevölkerungs- gruppen, die zukünftig auf entsprechenden Angebote zurückgreifen werden (vgl. NIW 2009: 205): Im Landkreis Holzminden wird im Jahr 2025 etwa die Hälfte der Bevölkerung zu der Gruppe der über 55- Jährigen zählen. Im Jahr 2008 betrug der Anteil der über 75-Jährigen 11,2 %, im Jahr 2025 wird dieser Anteil auf 15,8 % ansteigen. Hiervon werden im Jahr 2025 circa 5,5 % auch pflegebedürftig sein (vgl. NIW 2009: 207). • Die spürbaren Folgen des demografischen Wandels werden in der Samtgemeinde Eschers- hausen-Stadtoldendorf je nach Profession der/ des Befragten unterschiedlich wahrgenom- men. Auffällig sei die zunehmende Anzahl älterer Menschen aber auch Arbeitslosigkeit, Fort- züge und damit einhergehende Leerstände, soziale Isolation und entsprechende verwal- tungsrechtliche Vorgänge würden merklich zunehmen (Interview 9, 10, 11, 13, 15, 17, 18, 20).

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• Für den Landkreis Holzminden ist anzunehmen, dass viele Ärzte bis 2020 das Rentenalter er- reicht haben werden und somit schon in naher Zukunft ein Mangel herrscht (vgl. NIW 2009: 212). Aktuell wird die Versorgungssituation mit Hausärzten in der Samtgemeinde Eschers- hausen-Stadtoldendorf überwiegend als ausreichend empfunden (Interview 9, 10, 11, 12, 13, 16, 17, 20). Es herrscht jedoch auch größtenteils die Meinung, dass sich dies aufgrund von Pensionierungen innerhalb der nächsten fünf Jahre ändern wird (Interview 9, 10, 11, 12, 13, 17, 20).Vor allem für mobilitätseingeschränkte Personen sei es schon jetzt problematisch, Ärzte in den größeren Ortschaften zu erreichen (Interview 10, 11). Für Fahrten zum Arzt würden Nachbarn, Freunde und Angehörige zur Verfügung stehen oder – sofern finanziell möglich – Taxidienste beauftragt, der ÖPNV wird nicht genutzt (Interview 10, 11, 12, 13, 16, 17, 18, 19, 20). • Die Angaben zur Versorgungssituation mit Fachärzten variieren sehr stark. Mehrfachnennun- gen fielen bezüglich der fehlenden neurologischen, psychiatrischen und psychotherapeuti- schen Versorgung, vor allem hinsichtlich der fachgerechten Betreuung demenzkranker Pati- enten (Interview 10, 11, 15). • Laut Bedarfsplanung ergibt sich kein Mangel in der Krankenhausversorgung. Jedoch sollte vor allem für die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf darauf hingewiesen werden, dass bis zum Jahr 2025 mit einem Rückgang des Bevölkerungspotenzials von bis zu 25% gerechnet werden muss. Dies wird dann voraussichtlich auch Einfluss auf die zukünftige Bedarfsplanung haben (vgl. NIW 2009: 237).Das Krankenhaus der Stadt Stadtoldendorf – das Charlottenstift – stand zum Zeitpunkt des Projektes kurz vor einer Schließung, konkrete Umnutzungspläne la- gen nicht vor. • Zusammenfassend dargestellt: Allgemein werden für die Zukunft des medizinischen Systems sowie für die Seniorenbetreuung und -pflege vor Ort fehlende Allgemeinmediziner sowie ei- ne unzureichende Notfallversorgung befürchtet (Interview 9, 10, 12, 13, 16, 17, 20). Zudem werden weitere gut ausgebildete Pflegefachkräfte und Fachärzte benötigt (Interview 10, 11, 13, 15, 16, 18). Außerdem bestehen grundsätzlich Bedenken keine jungen Ärzte und fähige Fachkräfte für die Region gewinnen zu können, da die ländliche Gegend nicht attraktiv genug sein könnte (Interview 9, 11, 12, 13, 15, 17). Weiterhin fehlten Betreuung- und Beschäfti- gungsangebote für die Kinder berufstätiger Eltern (Interview 12, 15). • Durch die Interviewpartner vorgeschlagene Lösungen sind beispielsweise die Einrichtung von Zweigpraxen in den kleineren Ortsteilen (Interview 11), der Ausbau mobiler Dienste (Inter- view 10; 11; 15), die Ausbildung von Seniorenbegleitern (Interview 16), die Einrichtung eines gemeinde- und ortsübergreifenden Gesundheitszentrums (Interview 16), Marketing- Maßnahmen für die Region sowie Angebote, die die Neugier auf Pflegeberufe wecken (Inter- view 12, 15).

Auf Grundlage der Recherchen und der Interviewergebnisse werden auf die Bedürfnisse der Samt- gemeinde zugeschnittene Handlungsempfehlungen entwickelt, die im Folgenden dargestellt werden sollen.

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Handlungsempfehlungen

Aus den Ergebnissen der Untersuchung lässt sich ableiten, dass in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf in den Bereichen Bildung und Gesundheit Handlungsbedarf besteht. Um die Daseins- vorsorge im Untersuchungsgebiet auch in Zukunft gewährleisten zu können, müssen jedoch auch Verbesserungen in anderen Bereichen vorgenommen werden. Grundsätzlich sollte die Region funkti- onal und ästhetisch aufgewertet werden, um die Attraktivität für Arbeitnehmer (insbesondere be- rufstätige Elternteile) zu steigern. Eine wichtige Rolle nehmen dabei die Verbesserung der Nahver- sorgung und des öffentlichen Personennahverkehrs sowie der Ausbau des kulturellen Angebotes ein. Im Rahmen dieses Projektes liegt der Schwerpunkt jedoch auf den Handlungsmöglichkeiten in der Bildungsstruktur und im Gesundheitswesen. Nachfolgend werden – geordnet nach Priorität und Umsetzungsebene – Handlungsempfehlungen vorgestellt, die die Verbesserung in diesen Bereichen in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf mittels verschiedener Maßnahmen vorsehen. Zwischen den Handlungsempfehlungen der beiden Bereiche kann es dabei durchaus Verknüpfungen geben, auf die im Zuge des entspre- chenden Vorschlags hingewiesen wird.3

Bildung Im Folgenden werden die Handlungsvorschläge für den Bereich Bildung aufgeführt.

Handlungsempfehlung: Flexible Betreuungszeiten Bei der Ausgestaltung des Betreuungsangebots muss auf die Arbeitszeiten der Erziehungsberechtig- ten eingegangen werden. Oft fehlt es den Kommunen jedoch an Kapital, zusätzliche Einrichtungen zu gründen oder weitere Betreuungszeiten vorzuhalten. So könnte die Betreuung der Kinder partiell auch durch Senioren oder ehrenamtliche Mitarbeiter übernommen werden. Die Finanzierung eines entsprechenden Vereins kann durch die Eltern beziehungsweise durch Spenden erfolgen. Träger/Umsetzungsebene: Landkreis/Gemeinde (unterschieden nach Kindergarten, Grundschule, wei- terführende Schulen)

Handlungsempfehlung: Tagesmütter / Tagesväter Durch den ab 2013 geltenden Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz sind die Kommunen mit dem Ausbau der Betreuungsplätze vielfach überfordert. Eine Lösung für Gemeinden und Eltern ist die qualifizierte Ausbildung von Tagesmüttern und Tagesvätern. Vorteile der Betreuung durch Tagesel- tern sind flexible Absprachen der Betreuungszeiten, die Betreuung in häuslicher Atmosphäre sowie die in der Regel kleinen Gruppengrößen. Für die Finanzierung der Ausbildung von Tageseltern ist zum Teil der Landkreis zuständig. Ebenfalls können Vereine die Ausbildung fördern. Träger/Umsetzungsebene: Landkreis/Gemeinde

3 Zu allen Empfehlungen wurden entsprechende Best Practice-Beispiele recherchiert, auf deren Darstellung in diesem Rahmen jedoch verzichtet wird. Seite 12 von 20

Handlungsempfehlung: Nachmittagsbetreuung an Schulen Kooperationen mit örtlichen Vereinen und Verbänden können helfen, die Nachmittagsbetreuung für Schüler/-innen zu verbessern, ohne die Belastung für Lehrkräfte zu erhöhen. Damit keine zusätzli- chen Kosten für die Schule entstehen ist jedoch eine ehrenamtliche Tätigkeit der Vereinsmitglieder vorausgesetzt. Träger/Umsetzungsebene: Landkreis/Gemeinde

Handlungsempfehlung: Gemeinsame Betreuung von Kindern und Senioren Um die Betreuungszeiten in Vormittagsgruppen zu verlängern, können die Kinder sowohl vor dem Kindergarten als auch zum Mittagessen an der Tagesbetreuung von Senioren teilnehmen. Die sich auf diese Weise verlängernde Betreuungszeit käme vor allem berufstätigen Erziehungsberechtigten zu- gute. Darüber hinaus fördert dies die Gemeinschaft zwischen jung und alt. Für das Projekt können vorhandene Infrastrukturen genutzt werden. Die Finanzierung – zum Beispiel des Mittagessens – tragen die Eltern; möglicherweise können unterstützende Gelder von Sponsoren und Vereinen akqui- riert werden. Träger/Umsetzungsebene: Gemeinde/Privatwirtschaft

Handlungsempfehlung: Intelligente Vergabe von Kindertagesstätten-Plätzen durch eine zentrale Vergabestelle zur optimalen Verteilung der freien Plätze Eine Lösungsmöglichkeit, einer zu geringen Auslastung einzelner Einrichtungen entgegenzuwirken beziehungsweise auch Nachmittagsbetreuung anbieten zu können, könnte eine „intelligente“ Verga- be von freien Kita-Plätzen sein. Über eine zentrale Vergabestelle, die einen Überblick über die Situa- tion der Kindergärten hat, könnte eine ausgewogenere Verteilung erreicht werden. Dadurch könnte den Schließungen von Einrichtungen entgegengewirkt und das Betreuungsangebot gegebenenfalls erweitert werden. Darüber hinaus ließe sich der erhöhte Zeitaufwand für die Kindertagesstätten und die Eltern reduzieren (vgl. Stadt Leipzig 2012: www). Die Finanzierung dieses Projektes kann sowohl vom Landkreis als auch von der Gemeinde übernommen werden. Träger/Umsetzungsebene: Landkreis/Gemeinde

Handlungsempfehlung: Kostenfreie Kindertagesstätten-Plätze Das Betreuungsgeld, das Eltern für die selbstständige Betreuung ihrer ein- bis zweijährigen Kinder erhalten sollen, wird die Auslastung der Kindertagesstätten im ländlichen Raum voraussichtlich zu- sätzlich verringern (Interview 6). Eine mögliche Lösung dieses Problems könnten kostenfreie Kinder- tagesstätten-Plätze sein. Bislang ist das letzte Kindergartenjahr beitragsfrei; dadurch ist die Zahl der belegten Plätze bereits nachweislich gestiegen (Interview 6; 8). Das Problem der Unterauslastung einiger Einrichtungen ist hierdurch jedoch noch nicht vollständig behoben. Eine Ausweitung der Be- treuung auf Kinder aller Altersgruppen könnte eine Lösung darstellen. Die zusätzlich finanzielle Belas- tung, die auf die Kommunen zukäme, könnte durch eine Kürzung des Kindergeldes reduziert werden. Träger/Umsetzungsebene: Bund/Land

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Gesundheit Für den Bereich Gesundheit wurden folgende Lösungsansätze und Handlungsempfehlungen ermit- telt:

Handlungsempfehlung: Gesundheitszentrum Die Einrichtung eines Gesundheitszentrums könnte viele Missstände ausgleichen. Als Standort für eine solche Einrichtung würden sich die Räumlichkeiten des insolventen Krankenhauses Charlotten- stift anbieten. Das Krankenhaus würde angekauft und bei Bedarf saniert werden. Einzelne Räume beziehungsweise Abschnitte könnten schließlich verkauft oder über langfristige Verträge verpachtet werden. Anzusiedeln wären beispielsweise ein Seniorenservicebüro, ein Pflegestützpunkt oder auch ein mobiler Fahrdienst. Des Weiteren könnten Räumlichkeiten für einen Psychiater oder Neurologen und derzeit fehlende Kurzzeitpflegemöglichkeiten eingerichtet werden. Auch die Ansiedlung von Dienstleistern würde sich anbieten. Regelmäßige gemeinsame Mittagessen oder Events (beispiels- weise Pflegemesse) wären ebenfalls denkbar. Träger/Umsetzungsebene: Gemeinde

Handlungsempfehlung: Betriebskindergärten in stationären Seniorenpflegeeinrichtungen Aufgrund des Schichtdienstes lassen sich Pflegeberufe oft nicht oder nur schwerlich mit den gängigen Betreuungsangeboten von Kindergärten vereinbaren. Ein denkbarer Anreiz zur Attraktivitätssteige- rung des Pflegeberufes für Eltern besteht darin, die Kinderbetreuungszeiten an die Arbeitszeiten des Pflegepersonals anzugleichen, indem Betriebskindergärten in Seniorenpflegeeinrichtungen etabliert werden. In diesem Zusammenhang wäre die gemeinsame Betreuung von Kindern und Senioren, wie es in den Handlungsempfehlungen des Bereiches Bildung beschrieben wurde, möglich. Solch ein Be- triebskindergarten könnte sowohl vom Bund gefördert als auch von der Gemeinde finanziert werden. Die Eltern der Kinder würden zudem den regulären Betreuungssatz zahlen. Träger/Umsetzungsebene: Bund (Förderung)/Gemeinde/Privatwirtschaft

Handlungsempfehlung: Qualifiziertes Pflegepersonal Den stationären Pflegeeinrichtungen sowie den ambulanten Pflegediensten der Samtgemeinde fehlt es an gut ausgebildetem Pflegepersonal. Einerseits sei es schwierig, junge Menschen für den Pflege- beruf zu begeistern, andererseits seien die Ausbildungsinhalte und -abläufe an der Berufsbildende Schule Holzminden nicht auf dem aktuellsten Stand (Interview 15). Besonders für ambulante Pflege- dienste ist es zudem sehr kostspielig, Fachkräfte auszubilden (Interview 10). Um die Belastung ein- zelner Betriebe zu mindern, könnten sich Pflegeeinrichtungen zu Ausbildungsbündnissen zusammen- schließen. Auf diese Weise können sich die Betriebe sowohl Kosten als auch Arbeitskraft teilen. Dar- über hinaus können die Ausbilder zur bestmöglichen Qualifizierung beitragen, indem sie jeweils die für sie besonders relevanten Inhalte vermitteln. Für Pflegeeinrichtungen in Niedersachsen gibt es die Möglichkeit, Fördergelder für Auszubildende zu beantragen (vgl. BMWI 2012: www). Die größere Herausforderung besteht darin, junge Menschen für die Ausbildung zur Pflegefachkraft zu interessieren und bereits gut ausgebildete Kräfte in dem Beruf zu halten. Es wäre beispielsweise denkbar, den wöchentlichen Schulunterricht um eine „Sozialstunde“ zu ergänzen. Hier können die Schüler in einer kooperierenden sozialen Einrichtung kleine Hilfstätigkeiten oder weiterführende Angebote übernehmen. Auf diese Weise kann ein Einblick in soziale Berufe und mögliche Ausbil-

Seite 14 von 20 dungsbetriebe gewährt werden. Um ausgebildete Pflegefachkräfte in ihrem Beruf zu halten, sollten die Rahmenbedingungen verbessert werden. Da ein Großteil der Beschäftigten weiblich ist (zwischen 80 und 90 %) (vgl. Hennes 2011: 19), wäre ein denkbarer Anreiz zur Attraktivitätssteigerung die Be- reitstellung einer optimal angepassten Kinderbetreuung (siehe auch Betriebskindergärten). Träger/Umsetzungsebene: Bund & Land (Förderung)/Landkreis/Privatwirtschaft

Handlungsempfehlung: Versorgungsassistenten Die Hausarztpraxis stellt den zentralen Ort der Patientenversorgung dar. Um den stetig steigenden Anforderungen gerecht werden zu können, brauchen medizinische Fachangestellte das entsprechen- de Know-how (vgl. Hausärzteverband 2012: www).Eine Möglichkeit bietet die Qualifizierungsoffensi- ve des Verbands der medizinischen Fachberufe e.V., die medizinische Fachangestellte zu Versor- gungsassistentinnen weiterbildet. Sie sollen die Hausärzte in der Patientenversorgung unterstützen oder beispielsweise auch Hausbesuche übernehmen, bei denen kein Arzt notwendig ist (vgl. Hausärz- teverband 2012: www).Die Kosten für die Qualifizierung könnte zum Teil von der Gemeinde oder vom Landkreis übernommen werden. Träger/Umsetzungsebene: Gemeinde (Förderung)/Privatwirtschaft

Handlungsempfehlung: Mobiler ärztlicher Versorgungsdienst Eine „rollende Arztpraxis“ mit entsprechender Grundausstattung bietet die Möglichkeit der mobilen Versorgung in abgelegeneren Ortschaften. So können auch weniger mobile Menschen eine Grund- versorgung erfahren (vgl. Beneker 2012: www). Solch ein Projekt kann jedoch nur in Zusammenarbeit mit den Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung, dem Landkreis sowie mit Hilfe von Sponsoren finanziert werden. Ein Arzt würde dann mithilfe dieser rollenden Arztpraxis, auch im Auf- trag niedergelassener Praxen, Hausbesuche absolvieren. Dieses geschieht während der normalen Praxiszeiten und auch außerhalb der Notdienstzeiten. Träger/Umsetzungsebene: Landkreis

Nach Abschluss der Projektarbeit, zum Ende des Semesters, erfolgte die Präsentation der bis hierhin vorgestellten Ergebnisse und Handlungsvorschläge im Mehrgenerationenhaus der Stadt Eschershau- sen. Über die Kontakte vor Ort und einen vorab veröffentlichten Zeitungsartikel (siehe Anhang) wur- den alle interessierten Akteure und Anwohner/-innen eingeladen, an dieser Präsentation teilzuneh- men. Im Anschluss an das Kapitel „Fazit und den Ausblick“ greift das letzte Kapitel dieses Beitrags die anregende Diskussion dieses Abends noch einmal abschließend auf.

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Fazit und Ausblick

Im Zuge der Projektarbeit hat sich gezeigt, dass das Bewusstsein für den demografischen Wandel in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf bereits vorhanden ist und eine Auseinanderset- zung mit der Thematik stattfindet. Vielfach werden die sich vollziehenden Entwicklungen gar nicht als so problematisch wahrgenommen, wie sie in den Statistiken und der Literatur abgebildet werden. Die altersstrukturellen Veränderungen der Gesellschaft werden in den Gemeinden und auch im Landkreis Holzminden eher als Chance beziehungsweise neue Herausforderung gesehen. Trotzdem müssen in den nächsten Jahren entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, um auf die Auswir- kungen des demografischen Wandels reagieren zu können. In der Zukunft sollte hierfür eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den einzelnen beteiligten Akt- euren angestrebt und aufrechterhalten werden. Erfahrungsaustausch und kooperatives Handeln können zu einem schnelleren und effizienteren Ergebnis führen. Sowohl im Bereich Bildung als auch im Bereich Gesundheit sind bereits auf allen Umsetzungsebenen beispielhafte Projekte mit Lösungs- ansätzen für den Umgang mit den entsprechenden Entwicklungen des demografischen Wandels zu finden.

Reflexion

Im Anschluss an die gut besuchte Ergebnispräsentation am 31. Oktober 2012 im Mehrgenerationen- haus in Eschershausen wurde eine kontroverse und anregende Diskussion mit den circa 60 anwesen- den Gästen geführt. Dabei wurde auf unterschiedliche Themenbereiche der Projektarbeit eingegan- gen. Wie schon in dem vorausgegangenen Kapitel beschrieben ließ sich feststellen, dass das Bewusstsein, bezüglich des demografischen Wandels und den damit einhergehenden Veränderungen in der Samt- gemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf, präsent ist. Es wurde angemerkt, dass sich die demografi- schen Entwicklungen in städtischen Räumen ebenso wie in ländlichen Räumen vollziehen. Zu diesem Thema kam die Frage auf, inwieweit unsere Arbeit speziell auf die Bedürfnisse ländlicher Gebiete abzielt. Dieser Frage wurde mit dem Argument begegnet, dass die Auswirkungen in städtischen Ag- glomerationen in der Regel nicht die gleichen Konsequenzen für die Bewohner nach sich ziehen, wie auf „dem Land“. Die städtischen Infrastrukturen sind meist deutlich besser ausgebaut und können folglich die negativen Auswirkungen von eventuellen Rückbaumaßnahmen besser kompensieren. Im Zuge dieser Debatte wurde außerdem angesprochen, dass die Lebensqualität und die Gleichwer- tigkeit der Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen trotz des Bevölkerungsrückgangs unbedingt aufrechterhalten werden müssen. Hierzu könne der Ausbau des ÖPNV beitragen, dessen Qualität zuvor von mehreren Anwesenden bemängelt wurde. Auf diese Weise könnten öffentliche Verkehrs- mittel helfen, die Distanzen zu ärztlichen Versorgungsangeboten, unabhängig von Angehörigen, zu überwinden. Durch die Schließung des Krankenhauses Charlottenstift in Stadtoldendorf sei die medi- zinische Grundversorgung in der Samtgemeinde gefährdet. Der Verlust dieser wichtigen Versor- gungseinrichtung ließe sich nur mit entsprechenden neuen Angeboten ausgleichen. Eine Meldung

Seite 16 von 20 aus dem Publikum forderte die Einrichtung einer Notarztniederlassung um die notfallmedizinische Versorgung auf Ebene des Landkreises zu verbessern und gleichermaßen zu sichern. Des Weiteren sei es wichtig, die Zukunft der Pflegeberufe zu sichern. Die Motivation einen Pflegeberuf zu ergreifen und diesen dauerhaft auszuüben müsse über die Motivation junger Menschen erfolgen. Dieses sei allerdings nur über eine entsprechende finanzielle Wertschätzung der Tätigkeit möglich. Da eine Reihe der formulierten Handlungsempfehlungen auf ehrenamtliches Engagement aufbauen, wurde angemerkt, dass diese Form der Beschäftigung grundsätzlich kritisch betrachtet werden müs- se. Einerseits biete Ehrenamt die Chance, unabhängige und individuelle Leistungen zu erbringen und auf diese Weise passgenaue Lösungen für spezifische Problemlagen vor Ort zu entwickeln. Anderer- seits dürften ehrenamtliche Tätigkeiten nicht ausgenutzt werden, um staatliche Ebenen von ihren Aufgaben und Pflichten zu entbinden; sie sollen vielmehr der Unterstützung als auch der Aufrechter- haltung von Infrastrukturen dienen. Grundsätzlich stießen die Projektergebnisse auf großes Interesse und rege Rückmeldungen, die so- wohl in der Projektgruppe als auch bei den Anwohnern (positive) Anregungen für die Zukunft hinter- lassen haben. Durch das breite interessierte Publikum und eine weitere Veröffentlichung in der loka- len Presse hielt das Interesse an den Ergebnissen des Projektes auch nach dem offiziellen Abschluss an. Eine weitere Präsentation ausgewählter Ergebnisse erfolgte am 10. April 2013 auf der Vollver- sammlung des Sozialpsychiatrischen Verbundes des Landkreises Holzminden.

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Literaturverzeichnis

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Anhang

• Fragebogen Bildung • Fragebogen Gesundheit • Artikel aus der Zeitung „Täglicher Anzeiger Holzminden“ vom 26. Oktober 2012 • Artikel aus der Zeitung „Täglicher Anzeiger Holzminden“ vom 06. November 2012

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Fragebogen Bildung Allgemeine Fragen Aus welchem Grund / welchen Gründen sind Sie in Eschershausen-Stadtoldendorf tätig? Einstiegshilfe: attraktive ökonomische Gegebenheiten, attraktiver Ort zum Leben, soziales Umfeld /persönliche Beziehungen, Heimatort, … Was gefällt Ihnen hier – in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf – besonders gut? Machen sich die demografischen Entwicklungen (abnehmende Geburtanraten, mehr Seniorinnen und Senioren) in Ihrem beruflichen Alltag bemerkbar? Zu dieser Frage: Zahlen/Grafiken zu prognostizierten Entwicklungen vorlegen Schule Frühkindliche Bildung Wie empfinden Sie das Versorgungsangebot in Bezug Wie empfinden Sie das Betreuungsangebot für Kinder auf Bildungseinrichtungen – wie z.B. Schulen – in der in der Samtgemeinde? Samtgemeinde? Stößt das Schulsystem der Samtgemeinde Werden die Betreuungseinrichtungen der Eschershausen-Stadtoldendorf in naher Zukunft – Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf künftig oder auch schon jetzt – an die Grenzen der von Unterauslastung bedroht sein? ökonomischen Tragfähigkeit (bezogen auf die Auslastung)? Stellt es für die Samtgemeinde Eschershausen- Welche Folgen wird dies ihrer Meinung nach für das Stadtoldendorf ein Problem dar, dass viele Schüler Betreuungssystem der Samtgemeinde haben? Schulstandorte außerhalb des Landkreises besuchen Zu dieser Frage: Zahlen/Grafiken zu prognostizierten (v.a. Sekundarstufe 1 = 5.-10. Klasse)? Welche Gründe Entwicklungen vorlegen können Sie sich hierfür vorstellen? Haben Sie Probleme, qualifizierte Lehrkräfte für die Wie wird unter diesen Umständen dennoch eine Samtgemeinde zu gewinnen? wohnortnahe Kinderbetreuung gewährleistet? Wie wird die Erreichbarkeit der Schulen in der Haben Sie Probleme, qualifizierte Betreuungskräfte Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf für die Samtgemeinde zu gewinnen? gewährleistet? Welche Folgen wird die prognostizierte mangelnde Auslastung der Schulen ihrer Meinung nach künftig für das Schulsystem in der Samtgemeinde mit sich bringen? Allgemeine Fragen Gibt es weitere konkrete Dinge, die Sie bemängeln bzw. haben Sie Verbesserungsvorschläge/Ideen für die von Ihnen angesprochenen Probleme? Kennen Sie bereits durchgeführte Maßnahmen oder Initiativen oder können Sie uns evtl. Personen nennen, die sich in den Bereichen Gesundheit und Bildung in der Samtgemeinde engagieren? Evtl. abschließend: konkretes Projekt vorstellen und nach der persönlichen Meinung des Interviewpartners hierzu fragen

Fragebogen Gesundheit Allgemeine Fragen Aus welchem Grund / welchen Gründen sind Sie in Eschershausen-Stadtoldendorf tätig? Einstiegshilfe: attraktive ökonomische Gegebenheiten, attraktiver Ort zum Leben, soziales Umfeld / persönliche Beziehungen, Heimatort, … Was gefällt Ihnen hier – in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf – besonders gut? Machen sich die demografischen Entwicklungen (abnehmende Geburtanraten, mehr Seniorinnen und Senioren) in Ihrem beruflichen Alltag bemerkbar? Zu dieser Frage: Zahlen/Grafiken zu prognostizierten Entwicklungen vorlegen Gesundheit Als wie gut empfinden Sie die Versorgung mit Hausärzten in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf? Und als wie gut empfinden Sie die Versorgung mit Fachärzten in der Samtgemeinde Eschershausen- Stadtoldendorf? Wie schätzen Sie die Versorgung mit Apotheken ein? Besteht für die Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf in absehbarer Zeit die Gefahr eines Ärztemangels? Denken Sie, dass dies sowohl für Haus-, als auch für Fachärzte gilt? Steht Ihnen die Versorgungsplanung der Kassenärztlichen Vereinigung für eine ausreichende medizinische Versorgung der Samtgemeinde im Weg? Meint: könnten und würden Sie gerne zusätzliche Ärzte in die Region holen, es können aber keine neuen Praxen zugelassen werden?

Welche Folgen werden die prognostizierten Entwicklungen (sinkende Geburtenrate, mehr Senioren) ihrer Meinung nach künftig für das medizinische System in der Samtgemeinde haben? Zu dieser Frage: Zahlen/Grafiken zu prognostizierten Entwicklungen vorlegen Haben Sie Probleme, qualifizierte Ärzte und Pflegekräfte für die Samtgemeinde zu gewinnen? Wie versorgen sich die Menschen aus den umliegenden Dörfern und Ortschaften bzw. wie werden sie ärztlich versorgt? Einstiegshilfe: Kommen die Menschen nach Eschershausen oder Stadtoldendorf um zum Arzt zu gehen? Führen viele Ärzte in der Gegend Hausbesuche durch? Gibt es auch Arztpraxen in den kleineren Dörfern? Nutzen viele Senioren/Seniorinnen aus den umliegenden Ortschaften und Dörfern die öffentlichen Verkehrsmittel um sich fortzubewegen? Stellt es für die medizinische Versorgung in der Samtgemeinde ein Problem dar, dass viele Seniorinnen und Senioren so lange wie möglich in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung leben wollen? Das Charlottenstift in Stadtoldendorf soll im Zuge der Sanierung zu einem „neuen Typ Krankenhaus“ werden. Welche Funktionen könnte und sollte es Ihrer Meinung nach künftig für die Samtgemeinde/ für die Region übernehmen? Wie schätzen Sie die Bedeutung des Mehrgenerationenhauses in Eschershausen als Ort der Begegnung ein? Sollte diese Einrichtung auch nach Auslaufen der Fördergelder erhalten bleiben? oder: Wie schätzen Sie die Bedeutung des Seniorentreffs in Stadtoldendorf als Ort der Begegnung ein?

Allgemeine Fragen Gibt es weitere konkrete Dinge, die Sie bemängeln bzw. haben Sie Verbesserungsvorschläge/Ideen für die von Ihnen angesprochenen Probleme? Kennen Sie bereits durchgeführte Maßnahmen oder Initiativen oder können Sie uns evtl. Personen nennen, die sich in den Bereichen Gesundheit und Bildung in der Samtgemeinde engagieren? Evtl. abschließend: konkretes Projekt vorstellen und nach der persönlichen Meinung des Interviewpartners hierzu fragen

FREITAG, 26. OKTOBER 2012 KREIS HOLZMINDEN TÄGLICHER ANZEIGER · 17 Tages-Horoskop Was tun bei Leerstand, Ärztemangel und zu wenig Kindern? ♈ Widder 21.3 - 20.4.

Studenten aus Hannover untersuchen demografischen Wandel / Präsentation im Mehrgenerationenhaus Eschershausen Eifersucht ist ein schlechter Weggefährte. Wenn Sie klug Eschershausen/Stadtoldendorf sind, stellen Sie den Tag in den (nig). Leerstand, Bevölkerungs- Dienst der Liebe. Geben Sie schwund, kaum Menschen und sich Ihren Gefühlen hin, Sie Kinder auf den Straßen – ist sind besonders sensibel. der demographische Wandel im Landkreis Holzminden wirklich ♉ Stier 21.4. - 20.5. so deutlich spürbar, wie es Sta- tistiken behaupten? Lena Fran- Sie sollten heute den Bogen ke und Yasmin Müller sind zwei heraushaben, sich überall ge- von neun Studentinnen aus schickt und auf natürliche Hannover, die dieser Frage auf Weise in Szene zu setzen. Da- den Grund gehen. Und sie wol- mit werden Sie garantiert die len Antworten finden, wie man nötige Aufmerksamkeit auf der Entwicklung begegnen sich ziehen können. kann. Ein ganzes Semester lang hat ♊ Zwillinge 21.5 - 21.6. die Studentengruppe der Leib- niz Universität Hannover ge- Nehmen Sie die Gefühle des forscht, Interviews geführt und Partners ernster. Ihre Leich- sich vor Ort ein Bild von der Si- tigkeit könnte sonst als Ober- tuation in Eschershausen und flächlichkeit ausgelegt werden. Stadtoldendorf gemacht. Nun Es sollte Ihnen nichts ausma- wollen sie ihre Eindrücke und chen, auch einmal den ersten Ergebnisse öffentlich vorstellen. Schritt zu gehen. Zu der Präsentation am Mitt- woch, 31. Oktober, ab 18 Uhr ♋ Krebs 22.6 - 22.7. im Mehrgenerationenhaus Eschershausen sind alle Interes- Ihr Gefühlsleben macht im sierten herzlich eingeladen. Da- Moment vielleicht eine klei- bei wollen die Studenten Hand- ne Pause. Verwechseln Sie das lungsempfehlungen geben, die nicht mit einer Krise. Sie re- sie im Rahmen ihrer Projektar- agieren lediglich gelassener auf beit des Masterstudiengangs die Dinge, die auf Sie zukom- Umweltplanung erarbeitet ha- men könnten. ben. Bei den „Folgen des demogra- ♌ Löwe 23.7.- 23.8. fischen Wandels für Infrastruk- Lena Franke (links) und Yasmin Müller vor der Grundschule Stadtoldendorf. Die Studentinnen haben untersucht, welche Auswirkungen die sin- turen in dünn besiedelten länd- kende Kinderzahl in der Samtgemeinde Eschershausen-Stadtoldendorf hat und wie man dem Problem entgegnen kann. Foto: nig Sie laufen heute Gefahr, lichen Räumen“, so der Oberti- sich das Verhältnis zu einem tel des Projektes, hat sich die über nach Eschershausen? „Ein insgesamt geführt. „Das Prob- gar noch von „Überversor- Stadtoldendorf liegen noch in Freund zu verscherzen, weil Gruppe auf die Schwerpunkte Bus, dachten wir zunächst, fährt lembewusstsein ist vorhanden, gung“, aber schon jetzt gebe es diesem Radius, für Eschershau- dieser nicht mit Ihrem Arbeits- Gesundheit und Bildung kon- eigentlich immer.“ Auch ihr ers- unsere Gesprächspartner haben zu wenig Fachärzte und in weni- sen aber sieht es schlecht aus. eifer mithalten kann. Disku- zentriert. Das Thema sollte in ter Bummel durch die Innen- sich schon intensiv mit dem gen Jahren zu wenig Hausärzte. Wie man solchen und weite- tieren Sie darüber, anstatt sich einem konkreten Gebiet in Nie- stadt war ernüchternd: Zuge- Thema befasst.“ Die Charlottenstift-Pleite ha- ren Problemen begegnen kann, zurückzuziehen! dersachsen untersucht werden. klebte Schaufenster, verwaiste Zwei grundsätzliche Schwie- ben die Studenten in ihre Un- will die Studentengruppe bei „Auf die Samtgemeinde Häuser, kaum Leute unterwegs. rigkeiten haben die Studenten tersuchung einbezogen. Ältere der Präsentation in Eschershau- ♍ Jungfrau 24.8. - 23.9. Eschershausen-Stadtoldendorf „Aber die Menschen hier sind dabei ausgemacht: Die rapide Menschen, die nicht mehr mobil sen berichten. Neben allgemei- wurden wir durch eine Studie sehr nett, freundlich und hilfs- sinkende Zahl an Kindergarten- seien, hätten Schwierigkeiten, nen Handlungsempfehlungen Natürlich können Sie Ihrer der Bertelsmann-Stiftung auf- bereit“, haben die Studentinnen und Schulkindern in den kom- einen Arzt zu erreichen. gebe es ganz konkrete Vorschlä- Wut Ausdruck verleihen. Wer- merksam, weil dies eine ,prob- schnell gemerkt. Auch die schö- menden Jahren sowie die Was der Projektgruppe auch ge mit zum Teil ungewöhnli- den Sie aber nicht noch sau- lembehaftete Region‘ sein soll“, ne Landschaft gefällt ihnen. schlechter werdende medizini- aufgefallen ist: „Es fahren zwar chen Ansätzen. rer, wenn Ihr Partner auf Ihre erzählen Lena Franke und Yas- „Aber manchen Kommilitonen, sche Versorgung. Schulbusse, aber kaum Busse zu Den Studentinnen jedenfalls emotionalen Ausbrüche nicht min Müller. die in einer Stadt aufgewachsen Wenn Ärzte in den Ruhestand anderen Freizeiteinrichtungen.“ hat ihre Projektarbeit schon wie gewünscht reagiert. Sie Als sich die Hannoveraner sind, würde hier einiges fehlen.“ gehen, finden sie nur schwer Ein weiteres Problem der Samt- jetzt spannende Erkenntnisse übertreiben nämlich! Studentinnen zu Beginn ihrer Im Mittelpunkt ihrer Untersu- Nachfolger für ihre Praxis. „Vie- gemeinde sei die Entfernung zur gebracht. Lena Franke und Yas- Untersuchung in den Zug nach chungen standen Interviews mit le junge Ärzte wollen kein Land- gymnasialen Oberstufe. „Es gibt min Müller hat das Thema rich- ♎ Waage 24.9. - 23.10. Stadtoldendorf setzten, standen Ärzten, Schulleitern, Kinder- arzt mehr sein mit Nacht- und eine Marke, nach der ein Gym- tig fasziniert: „Auch unser sie schnell vor dem ersten Prob- gärtnerinnen und dem Bürger- Notdiensten“, wissen die Stu- nasium in 7.500 Metern Luftli- nächstes Studienprojekt wird Sie haben eine Aufgabe fast lem: Wie kommt man mit öf- meister. Zwei Dutzend Gesprä- dentinnen. Zwar sprechen Sta- nie erreichbar sein sollte“, sagen sich um den demographischen zu Ende gebracht. Wenn Sie fentlichen Verkehrsmitteln tags- che hat die neunköpfige Gruppe tistiken der Krankenkassen so- die Studentinnen. Teile von Wandel drehen.“ sich nicht beeilen, kommt Ih- nen ein Konkurrent zuvor und schmälert Ihren Gewinn. Es Blutspende beim wäre nicht falsch, ein größeres DRK Arholzen Für Suchende oder Kirchendistanzierte Wagnis einzugehen. ♏ Skorpion 24.10. - 22.11. Arholzen (r). Der DRK-Orts- „Der andere Gottesdienst“ in der Thomaskirche in Lenne verein Arholzen führt am Mitt- Mit Ihrer melancholischen woch, 31. Oktober, von 16 bis Lenne (r). Am Sonnabend, 27. hinzu: „Wir können im Leben „offene Phase“. An mehreren Gespräch führen sowie an der Stimmung sollten Sie sich 19.30 Uhr im Dorfgemein- Oktober, um 18 Uhr, feiert die vieles verlieren, auch anderes als „Stationen“ kann jede und jeder Feier des Tisch-Abendmahles nicht dazu hinreißen lassen, schaftshaus einen Blutspende- Kirchengemeinde materielle Dinge: Den inneren entdecken, welche die jeweils für teilnehmen. Trübsal zu blasen. Sagen Sie Termin durch und hofft auf viele in der Thomaskirche in Lenne Frieden zum Beispiel. Wie sie/ihn momentan angemessene Das Team „DAG-10“ mit Di- Ihrem Partner lieber, dass Sie Spendenwillige. nun schon den zehnten „ande- wohltuend, ermutigend und Form des Betens, der Besinnung akon Jörg Schulze freut sich, heute besonders anlehnungs- ren Gottesdienst“ – diesmal un- tröstend diese Zusage ist und und der persönlichen Zuwen- dass auch diesmal wieder bedürftig sind. ter dem Thema „Du bist wert- sein kann, zeigt sich gerade an- dung ist. „upstream“, die Jugendband der ♐ Schütze 23.11. - 21.12. Gottesdienst in Dölme voll.“ gesichts der traurigen Entwick- Umhergehen in der Kirche evangelisch-freikirchlichen Ge- In den Kirchengemeinden le- lung beim Charlottenstift, wenn meinde Stadtoldendorf, dabei Dölme (r). Der Gottesdienst in ben etliche Menschen, die sich wir an die Mitarbeiterinnen und Wer möchte, kann sitzenblei- sein wird. Sie müssen in ein Geschehen der St.-Markus-Kirche in Döl- alles andere als wertvoll fühlen, Mitarbeiter sowie an die Patien- ben in der Bank, umhergehen in Der Gottesdienst in Lenne eingreifen und können dabei me beginnt am Sonntag, 28. Ok- weil sie den Mut, das Vertrauen ten denken.“ der Kirche, thematisch gestalte- dauert etwa anderthalb bis zwei voller Freude feststellen, dass tober, um 10 Uhr und nicht, wie und manchmal auch sich selbst Der „andere Gottesdienst“ te Stationen aufsuchen, Kerzen Stunden. Im Anschluss trifft Ihre Möglichkeiten weitaus im Gemeindebrief abgedruckt, verloren haben, erklären die Or- (DaG) enthält Elemente der so- für andere entzünden, Gebets- man sich zum gemütlichen größer sind, als Sie zu hoffen um 9 Uhr. Den Gottesdienst ganisatoren dieses Gottesdiens- genannten „Thomasmesse“. Ein anliegen aufschreiben, ein ganz Beisammensein im Gemeinde- gewagt haben. hält die Lektorin Lisbeth Düe. tes ihre Intention und fügen Kernstück des „DaG“ ist die persönliches seelsorgerliches raum. ♑ Steinbock 22.12. - 20.1.

Abwechslung könnte Ihrer Partnerschaft derzeit sicher Senioren-Tanztee: „Tanzen nicht schaden. Mit etwas Fan- tasie können Sie rasch für eine ist die beste Medizin“ frische Brise sorgen, die auch Ihr Herzblatt begeistern wird. Stadtoldendorf (rus). „Dieser Nachmittag war wirklich schön und wir wollen uns schon bald wieder zum Tanzen treffen“, so ♒ Wassermann 21.1. - 19.2. die einhellige Meinung beim ersten Senioren-Tanztee in Stadt- oldendorf. Eine Tänzerin ergänzt: „Mir ist die Gemeinschaft Gefühlvolle Kommunikation wichtig und so brauche ich den Nachmittag nicht alleine zu kann Ihnen sehr wichtig sein. Hause verbringen.“ Sogar die Schmerzen und kleinen Wehweh- Sie werden außergewöhnlich chen verschwinden für einen Augenblick: „Tanzen ist wirklich bereichernde Gespräche füh- die beste Medizin“. Tanzen tut dem Körper gut und festigt so- ren können. Sie sollten aber gar das Gedächtnis. Über 20 Tänzerinnen und Tänzer haben nicht versuchen, Gefühle lo- sich so auf den Weg gemacht und im Restaurant „Unter der gisch zu zerpflücken. Homburg“ in Stadtoldendorf das Tanzbein geschwungen. Nach Kaffee und Kuchen hielt es keinen lange auf seinem Sitzplatz. ♓ Fische 20.2. - 20.3. Verschiedene Rhythmen und moderne Schlager sorgten für Ab- wechslung und Freude an der Bewegung. Eine Teilnehmerin Einen großen Teil Ihrer Zeit hatte es sich sogar zur Aufgabe gemacht, die Seniorenbeauf- verbringen Sie mit anderen tragte Ruth Stemmer selbst in die Tanztechnik einzuweihen. Menschen. Ob Sie mit diesen „Und wenn dann der Muskelkater nachgelassen hat, treffen gut auskommen, liegt bei Ih- wir uns wieder beim nächsten Tanztee“, war das freudige Resü- nen. Gehen Sie Kompromisse mee der Veranstaltung. Der nächste Termin wird rechtzeitig be- ein und machen Sie auch mal kanntgegeben. Foto: rus ein Zugeständnis. 22 · TÄGLICHER ANZEIGER KREIS HOLZMINDEN DIENSTAG, 6. NOVEMBER 2012 Tages-Horoskop „Der Gott des Gemetzels“ wirft seine Schatten voraus ♈ Widder 21.3 - 20.4.

Proben der Raabe-Bühne laufen auf Hochtouren / Aufführungen am 10. und 11. November Sie sehen wieder Land, denn ein schwebendes Verfahren Eschershausen (jbo). Selten ha- findet einen guten Abschluss ben sich die Mitwirkenden der für alle Beteiligten. Sie sollten Eschershäuser Raabe-Bühne in sich jetzt ein bisschen mehr den vergangenen 28 Jahren ei- Erholung als sonst gönnen. nes solch anspruchsvollen Stü- ckes angenommen. Dement- ♉ Stier 21.4. - 20.5. sprechend intensiv und konzen- triert laufen die Proben für „Der Zuwendung zum Partner er- Gott des Gemetzels“, einem zeugt ein erfreuliches Echo. Theaterstück nach der Buchvor- Sagen Sie Termine ab und lage von Yasmina Reza, zurzeit nehmen Sie sich Zeit für die in der Eschershäuser Aula ab. Liebe. Bemühen Sie sich bei Premiere ist am 10. November. einer Begegnung, einen guten Den Darstellern Ingrid Eindruck zu hinterlassen! Reuther (Veronique), Kurt Seitz (Michel), Britta Uhde (Annette) ♊ Zwillinge 21.5 - 21.6. und Markus Wendrich (Alain) wird dabei ihr ganzes Schauspie- Seien Sie schlau und schieben lerisches Können abverlangt, Sie Ihre miesepetrigen Ge- handelt es sich bei dem Stück danken beiseite! Mit positi- doch immerhin um eines der er- ver Lebensführung fahren Sie folgreichsten Theaterstücke der jetzt nämlich am allerbesten. vergangenen Jahrzehnte an Ansonsten landen Sie noch in zahlreichen deutschen Bühnen. einer Sackgasse. Die Handlung beginnt mit ei- ner harten, aber dennoch „nor- ♋ Krebs 22.6 - 22.7. malen“ Rauferei unter zwei jun- gen Burschen. Einer der Beiden Achten Sie heute auf ausrei- verliert dabei zwei Zähne. Den- chende Flüssigkeitszufuhr, noch sind sich beide Elternpaare wobei allerdings weder Kaffee anfangs sicher, dieses Malheur noch alkoholische Getränke kultiviert und friedfertig zum gemeint sind. Entscheiden Sie Besten wenden zu können. Bei Kurt Seitz, Markus Wendrich und Ingrid Reuther haben sich ein anspruchsvolles Stück ausgesucht. Auf dem Bild fehlt Britta Uhde. Foto: jbo sich für Mineralwasser, Kräu- Kaffee und Kuchen soll alles tertee oder Fruchtsäfte. ausdiskutiert werden, anfangs wird zunehmend aggressiver. Versöhnungsschluck gedachte sellschaftssatire mit nur vier präsentiert das Theaterstück in sieht es nach Einsicht und Ver- Doch nicht nur die Elternpaare Alkohol, führt schließlich zur Darstellern in einem einzigen zwei Aufführungen am Sonn- ♌ Löwe 23.7.- 23.8. gebung aus. Doch dann wendet beginnen sich zu bekriegen, Eskalation. Die angeblich so Bühnenbild darzustellen. Die abend, 10. November, und sich das Blatt. auch zwischen den einzelnen kultivierten Erwachsenen lassen französische Erfolgsautorin Yas- Sonntag, 11. November, jeweils Reagieren Sie nicht gleich all- Permanent klingelnde Han- Ehepartnern treten plötzlich ihre Masken fallen, die Fassaden mina Reza überlässt es dabei um 20 Uhr in der Aula des Raa- zu kritisch, wenn andere Ihre dys zeigen dunkle Seiten Einzel- lange schwelende Konflikte zu einer gutsituierten Bürgerschaft dem Zuschauer, seine ganz eige- be- Schulzentrums. Karten sind persönliche Meinung nicht tei- ner auf, jeder versucht plötzlich Tage, so dass die Koalitionen im bröckeln und am Ende geben al- nen, persönlichen Erkenntnisse jeweils an der Abendkasse oder len. Das kann auch seine guten eigene Vorteile bei der Beurtei- Verlauf der Handlung paarüber- le ihre Wohlanständigkeit auf. aus dem Geschehen zu ziehen. auch im Vorverkauf unter der Seiten haben, denn dadurch lung des Vorfalls zu erhaschen greifend wechseln. Selten ist es jemandem gelun- Die Laienspielgruppe der Telefonnummer 05534/2676 er- erhalten Sie eine Menge neuer und die gesamte Atmosphäre Der zu Beginn des Treffens als gen, so viel Sozialkritik und Ge- Eschershäuser Raabe-Bühne hältlich. Ideen.

♍ Jungfrau 24.8. - 23.9. Hydrantenspülen in Sie haben sich lange genug Eschershausen Von Leihgroßeltern und mobilen Arztpraxen ausgeruht. Jetzt sollten Sie mal wieder etwas tun! Heute besit- Eschershausen (r). Am Sonn- Studentinnen präsentieren in Eschershausen Lösungen zu Problemen des demografischen Wandels zen Sie sehr gute Vorausset- abend, 10. November, werden in zungen um liegen gebliebene Eschershausen die Hydranten Eschershausen (jbo). Neun ses Problem dar. Kindertages- Dinge mit Schwung und Opti- ab 13 Uhr gespült. Es kann zur Studentinnen der Leibniz-Uni- stätten und Schulen sind nicht mismus anzugehen. Eintrübung des Trinkwassers versität Hannover hatten sich mehr ausgelastet und werden kommen. Die Feuerwehr bittet ein ganzes Semester mit den geschlossen. Die Wege zu den ♎ Waage 24.9. - 23.10. dies zu entschuldigen. Folgen des demografischen verbleibenden Stätten werden Wandels im ländlichen Raum länger. Sie werden erkennen, dass sich auseinandergesetzt und sich als An Hand von „Best Practice eine Verbindung ganz nach Ih- Kreiskönigsschießen Studienobjekt dafür die Samtge- Beispielen“ präsentierten die ren Vorstellungen entwickelt. meinde Eschershausen-Stadtol- Studentinnen mögliche Lösun- Machen Sie aber nicht den und Schützenball dendorf ausgesucht (der TAH gen. Sie nannten den „Oma Fehler und werden zu Besitz berichtete). Im Mehrgeneratio- Hilfsdienst“ in Hamburg und ergreifend. Gönnen Sie dem Scharfoldendorf (r). Der nenhaus Eschershausen präsen- die Kooperation des Kolping- Gegenüber Freiraum. Schützenverein Scharfoldendorf tierten sie ganz konkrete Vor- werkes mit Ganztagsschulen nimmt am Kreiskönigschießen schläge zur Lösung von Proble- und Sportvereinen und appel- ♏ Skorpion 24.10. - 22.11. beim Verein Altendorfer Schüt- men, mit denen Menschen hier lierten für mehr Tagesmütter- zen teil. Das Treffen ist am in naher Zukunft konfrontiert und Väter als Antwort auf feh- Bleiben Sie gelassen, wenn Ih- Donnerstag, 8. November, um werden. lende Betreuungsplätze. Dabei nen momentan etwas daneben- 18 Uhr an der Schützenscheune, In zahlreichen Gesprächen stellten sie das Betreuungsgeld Die Studentinnen erläutertem dem interessierten Publikum im gut be- geht. Einen kleinen Misserfolg um gemeinsam nach Holzmin- mit Ärzten, Schulleitern, Kin- in Frage, das zu einer geringeren setzten Mehrgenerationenhaus ihre Studienergebnisse. muss jeder einmal einstecken den zu fahren. Für den Kreis- dergärtnerinnen und anderen Auslastung von Tagesstätten und heute sind Sie eben dran. schützenball am 17. November Experten, waren die Studentin- führen könnte. In dem Zusam- sätze basieren auf Erfahrungen derte eine Gleichstellung bei Bald geht alles wieder besser. nimmt der Vorsitzende gerne nen auf Probleme gestoßen, die menhang wünschten sie sich aus Pilotprojekten in Großstäd- der Förderung von Stadt und noch Anmeldungen entgegen. allesamt auf den demografischen kostenlose Betreuungsplätze. ten wie Leipzig, Hamburg, Lü- Land. „Der ländliche Raum darf ♐ Schütze 23.11. - 21.12. Wandel zurückzuführen sind. Im Bereich Gesundheit stell- neburg und Wolfenbüttel. sich nicht mit weniger Leistun- Die Bevölkerungszahlen im ten sie fest, dass immer mehr äl- In der sich anschließenden gen zufrieden geben“, so Mön- Sie könnten heute bei Ihrem Schweinepreise Kreis Holzminden sind seit tere Menschen in ihrem priva- Diskussion mit den über 60 kemeier. Dr. Marion Schole sah Mitmenschen beliebt und be- 1970 rückläufig und werden in ten Umfeld verbleiben wollen. Gästen im Mehrgenerationen- im demografischen Wandel eine gehrt sein wie schon lange und Schlachteessen den nächsten 20 Jahren um wei- Da in Zukunft mit einem Haus- haus kam auch die Frage auf, in Chance zu mehr bürgerlicher nicht mehr. Lassen Sie sich tere 15 Prozent abnehmen. Zu- und Fachärztemangel zu rech- wie weit diese Lösungen auf den Selbstorganisation. Eine Zuhö- dadurch aber nicht zu Dingen Mainzholzen (hot). Alle Teil- sätzlich wird sich die Alters- nen sei, stelle sich die Versor- Kreis Holzminden übertragbar rerin aus dem Bereich der Alten- hinreißen, die Sie schon bald nehmer erhalten beim traditio- struktur sehr stark nach oben gung der Menschen immer seien. Hier seien der finanzielle pflege sah auch die Politik in der bereuen würden. nellen Schweinepreisschießen verschieben. schwieriger da. Als Lösungsan- Spielraum gering und Groß- Pflicht. „Es gibt zu viele unter- des Schützenvereins Mainzhol- Die jungen Studentinnen ha- sätze wurden Gesundheitszent- sponsoren kaum vorhanden. schiedliche Zuständigkeiten. Je- ♑ Steinbock 22.12. - 20.1. zen einen Preis, der Sieger geht ben sich in ihrer Studie speziell ren, mobile Fahrdienste, Senio- Eschershausens ehemaliger de noch so kleine Initiative sogar mit einem ganzen Schin- mit den Bereichen Bildung und renbetreuer und ein mobiler Stadtdirektor Mönkemeier plä- braucht erst den politischen An- Heute sollten Sie lieber gleich ken nach Hause. Viele geübte Gesundheit befasst. Im Bereich ärztlicher Versorgungsdienst dierte in dem Zusammenhang schub“. zur Sache kommen. Je stärker Schützen und etliche Gelegen- Bildung stellen die zurückge- mit rollender Arztpraxis ge- für eine Verbesserung des öf- Am Ende ergriff Professor Dr. Sie sich engagieren, umso bes- heitsschützen aus der Region henden Kinderzahlen ein groß- nannt. Viele dieser Lösungsan- fentlichen Nahverkehrs und for- Rainer Danielzyk das Wort. Er ser. Vielleicht spüren Sie sogar werden im Schützenheim er- ging auf einzelne Punkte der eine Fehlerquelle auf, nach der wartet. Am Sonnabend, 17. No- Studie ein, darunter auf die For- Sie schon lange gesucht haben. vember, von 16 bis 21.30 Uhr derung nach mehr Mitteln im und am Sonntag, 18. November, Gesundheitsbereich. „Jeder von ♒ Wassermann 21.1. - 19.2. von 13 bis 17 Uhr, besteht die uns kann ernsthaft krank wer- Gelegenheit am beliebten Preis- den. Dann sind wir froh, dass es Ihre persönlichen Interessen schießen für Jedermann teilzu- hochtechnisierte Gesund- und Vorhaben können Sie heu- nehmen. Am Sonntag um 12 heitszentren wie Universitätskli- te wohl spielend durchsetzen. Uhr bietet der Schützenverein niken gibt. Deshalb muss man Wenn Sie den Annehmlichkei- auch für Nichtschützen ein hier und da bei der Vergabe von ten sehr zugetan sind, genießen Schlachteessen an. Anmeldun- Geldern Prioritäten setzen.“ Dr. Sie einfach die schönen Dinge gen für das Essen nimmt Paula Danielzyk dankte den Studie- des Lebens. Lange unter der Rufnummer renden für ihre eindrucksvolle 05565/1641 entgegen. Schützen Arbeit, stellte jedoch bei den ♓ Fische 20.2. - 20.3. ab 18 Jahre schießen mit dem Lösungsansätzen einen Wer- Kleinkalibergewehr und Ju- mutstropfen heraus. Vieles sei Es wäre unverzeihlich, eine gendliche ab zwölf Jahren mit noch nicht auf die Finanzierbar- Chance nicht zu nutzen, auch dem Luftgewehr. Am Sonntag keit hin überprüft. Dennoch ha- wenn damit Risiken verbun- gegen 18 Uhr wird die Sieger- be die Studie gezeigt, dass man den sind. Wenn Sie glauben, ehrung stattfinden. Dann wer- die Auswirkungen des demogra- dass der Rubel rollen muss, den die Preise nach der erzielten Professor Dr. Rainer Danielzyk (links) und Dr. Sylvia Herrmann (rechts) mit den Studentinnen der Leibniz Uni- fischen Wandels auch im ländli- könnten Sie in der finanziellen Platzierung verteilt. versität aus Hannover. Fotos: jbo chen Raum beherrschen könne. Sackgasse landen.