Orgel- Und Weinreise
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Orgel- und Weinreise Linz – Burgenland – Wien 1. – 7. Oktober 2017 St. Florian, Chororgel „Weinflaschen“, e-bay, 21. Jh. Unser Gastgeber-Ehepaar Wolfgang Sieber und Sylvia Käslin an der Orgel der Universitätskirche Wien Diese Reise wird mitgetragen von: o Gössi Carreisen AG, Christian Emmenegger, Chauffeur +41 79 291 40 34 o Sylvia Käslin, Planung, Koordination, Administration, Fotos +41 79 679 77 27 o Wolfgang Sieber, Planung, künstlerische Leitung, Fotos +41 79 204 92 20 o Iris Utz, Assistenz, Co-Reiseleitung +41 79 272 56 32 o Dieter Utz, Fotos, Programmheft, Co-Reiseleitung +41 79 639 18 74 o Prof. Dr. Wolfgang Kreuzhuber, Hinweise auf Orgeln im Burgenland 2 Zwei grosse Namen Anton Bruckner und Joseph Haydn – zwei Musiker denen wir mehrfach begegnen Anton Bruckner Joseph Anton Bruckner (* 4. September 1824 in Ansfelden, Oberösterreich; † 11. Oktober 1896 in Wien) war ein österreichischer Komponist der Romantik sowie Organist und Musikpädagoge. Erst spät im Leben von den Zeitgenossen als Kom- ponist gewürdigt, gehörte er doch zu den wichtigsten und innovativsten Ton- schöpfern seiner Zeit und hat durch seine Werke bis weit ins 20. Jahrhundert hin- ein grossen Einfluss auf die Musikgeschichte ausgeübt. Seine bedeutendsten und wohl auch bekanntesten Kompositionen sind seine gross angelegten Sinfonien. Auch die Kirchenmusik hat er um wichtige Werke bereichert − unter anderem drei grosse Messen und das Te Deum. Als Organist wurde er vor allem für seine Improvisationen bewundert. Frühe Jahre: 1824-1845 Bruckner kam als ältestes von zwölf Kindern des Lehrers Anton Bruckner (1791– 1837) und dessen Ehefrau Theresia, geb. Helm (1801–1860), zur Welt. Da zu den damaligen Pflichten eines Dorfschullehrers auch kirchenmusikalische Dienste wie Kantoramt und Orgelspiel sowie das Aufspielen als Tanzbodengeiger auf Festen gehörten, kam der junge Bruckner über seinen Vater bereits früh mit der Musik in Kontakt und lernte den Umgang mit Violine, Klavier und vor allem der Orgel. Bereits mit etwa zehn Jahren fungierte er gelegentlich als Aushilfsorganist. Nach dem frühen Tod seines Vaters 1837 wurde Bruckner von der Mutter als Sängerknabe ins nahe gelegene Stift Sankt Florian geschickt, wo er auch Musikunterricht erhielt. Der Familientradition folgend, fasste er den Entschluss, die Lehrerlaufbahn einzuschlagen. Nach dem Besuch des vorbereitenden Lehrerseminars in Linz wurde er Schul- gehilfe im Dorf Windhaag, wo es bald schon zu Konflikten mit seinem Vorgesetzten kam, die schliesslich zur Verset- zung nach Kronstorf führten: Bruckner habe zu viel komponiert und auf der Orgel improvisiert, statt seinen Pflichten (neben Schul- und Kirchendienst auch Arbeit auf dem Feld und im Wald) nachzukommen, so die Begründung. Tat- sächlich gibt es von ihm aus dieser Zeit die Windhaager Messe, eine kleine Messe für Altstimme, zwei Hörner und Orgel, und zwei a cappella Landmessen: die Kronstorfer Messe und die Messe für den Gründonnerstag. 1845 absol- vierte er schliesslich die Lehrerprüfung und trat noch im selben Jahr eine Stelle als Hilfslehrer der Schule von Sankt Florian an. Sankt Florianer Zeit: 1845–1855 In das Jahrzehnt, das Bruckner im Stift verbrachte, fällt die allmähliche Entwicklung vom Lehrer zum professionellen Musiker. Zunächst widmete er sich weiterhin ausgiebig seinem Lehrerberuf, besuchte 1850 in Linz einen Weiterbil- dungskurs und bestand fünf Jahre später eine Prüfung zur Erlaubnis, auch an höheren Schulen zu unterrichten. Gleichzeitig jedoch wurde ihm die Musik immer wichtiger, sodass er sein Orgelspiel perfektionierte, was ihm 1848 den Posten des provisorischen, drei Jahre später den des regulären Stiftsorganisten in Sankt Florian einbrachte. Es entstanden erste Kompositionen von grösserer Bedeutung, so ein Requiem (1848) und eine Missa solemnis (1854), ausserdem eine Reihe von Motetten und die Vertonung des 114. Psalms. 1854 reiste Bruckner das erste Mal nach Wien, um sich vor dem dortigen Hofkapellmeister Ignaz Assmayer einer Orgelprüfung zu unterziehen, die er glänzend bestand. 1855 folgte eine erneute Reise nach Wien, wo Bruckner Schü- ler des berühmten Musiktheoretikers und Professors für Generalbass und Kontrapunkt Simon Sechter wurde, bei dem bereits bedeutende Musiker wie Franz Schubert oder Franz Lachner studiert hatten. Der Unterricht wurde meist über Briefe erteilt. Domorganist in Linz: 1855–1868 1855 starb der amtierende Linzer Domorganist, sodass ein Wettspiel zur Ermittlung seines Nachfolgers ausgerichtet wurde. Bruckner bewarb sich zunächst nicht, konnte jedoch schliesslich überredet werden, daran teilzunehmen. Obwohl er keine schriftliche Bewerbung eingereicht hatte, wurde ihm erlaubt zu spielen. Keiner seiner Mitbewerber vermochte mit Bruckners virtuoser Orgelkunst gleichzuziehen, sodass er am 8. Dezember jenes Jahres zum neuen Domorganisten der Ignatiuskirche (Alter Dom) ernannt wurde. Nebenbei war er auch als Stadtpfarrorganist in der Stadtpfarrkirche tätig. Die Bewerbung wurde nachgereicht. Bruckner war nun vollends Berufsmusiker geworden und gab die Schullehrertätigkeit endgültig auf 3 Bruckner hatte nun die technischen Aspekte des Komponierens vollkommen gemeistert und verinnerlicht, fühlte sich aber trotz der zahlreichen bereits verfassten Stücke anscheinend noch nicht sicher genug in der Praxis freier Komposition, sodass er zwecks Weiterbildung auf diesem Gebiet in Linz den Theaterka- pellmeister Otto Kitzler aufsuchte. Kitzler, fast zehn Jahre jünger als Bruckner, war ein aufrichtiger Verehrer von Hector Berlioz, Franz Liszt und Richard Wagner, anhand derer Werke er Bruck- ner die damals modernen Methoden der Komposition und In- strumentation demonstrierte. Auch Ludwig van Beethoven, Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy waren wich- tige Eckpfeiler dieses Unterrichts. Während dieser Zeit hielt Kitz- ler seinen Schüler immer wieder zum Komponieren an (bezeich- nenderweise hatte zuvor Simon Sechter jegliche freie Komposi- tion während der Lektionen verboten). So entstanden unter an- derem die ersten grösseren Instrumentalwerke: ein Streichquar- tett, eine Ouvertüre und die sogenannte Studiensinfonie. Nach Fertigstellung dieses Werkes 1863 liess Kitzler Bruckners Studien als erfolgreich absolviert gelten. Zwischen 1864 und 1868 ent- standen nun mit den drei grossen Messen in d-Moll, e-Moll und f-Moll sowie der Sinfonie Nr. 1 c-Moll die ersten Meisterwerke des Komponisten Bruckner. Durch Kitzler mit Wagners Musik in Kontakt gekommen, hatte Bruckner inzwischen die Partituren des Tannhäuser und des Fliegenden Holländers studiert und sich von den Werken stark beeindruckt gezeigt. Im Juni 1865, anlässlich einer Aufführung von Tristan und Isolde in München, lernte er den verehrten Komponisten schliesslich persönlich kennen. Wagner akzeptierte wohlwollend Bruckners Anhängerschaft und übertrug ihm drei Jahre später sogar die konzertante Uraufführung der Schlussszene der Meistersinger von Nürnberg (4. April 1868). Die zahlreichen Tätigkei- ten als Organist, Chorleiter und Komponist hatten ein knappes Jahr zuvor allerdings ihren Tribut gefordert: Bruckners Kräfte waren so überanstrengt worden, dass er sich 1867 einer Erholungskur unterziehen musste. 1868 erlebte Bruckners erste Sinfonie unter der Leitung des Komponisten eine recht erfolgreiche Uraufführung, die der berühmte Wiener Kritiker Eduard Hanslick positiv rezensierte. Allerdings blieb die Resonanz ansonsten gering; und Bruckner wollte seine Kompositionen einem grösseren Publikum, als in der Provinz möglich, bekannt machen. Da ausserdem durch Sechters Tod im September des vorhergehenden Jahres dessen Posten als Professor für Musiktheorie (Generalbass und Kontrapunkt) und Orgelspiel am Wiener Konservatorium wie auch die Hoforganistenstelle frei ge- worden waren, fasste Bruckner den Entschluss, der Nachfolger seines ehemaligen Mentors zu werden und nach Wien zu ziehen. Bruckner in Wien: 1868–1896 In Wien angekommen, wurden ihm die erhofften Arbeitsstellen sofort zugesprochen. Ausser dem familiären Schick- salsschlag, dass seine Schwester Anfang 1870 in seiner Wohnung starb, stellten sich in den ersten Jahren künstlerische Erfolge ein: 1869 unternahm Bruckner als Orgelvirtuose äusserst erfolgreiche Konzertreisen nach Nancy und Paris, und 1871 nach London. Die Uraufführungen der e-Moll-Messe in Linz (1869) und der Messe in f-Moll in Wien (1872) wurden mit Beifall aufgenommen. Die Zeit in der k.u.k. Reichshauptstadt begann also vielversprechend für den Kom- ponisten und liess noch nicht viel von den späteren Kämpfen um seine Anerkennung ahnen. Die Situation für Bruckner wurde erst problematisch, als er begann, den Wienern seine Sinfonien bekannt zu machen. So erregte die unter Leitung des Komponisten 1873 durch die Wiener Philharmoniker uraufgeführte Sinfonie Nr. 2 c- Moll (eine 1869 noch als zweite gezählte d-Moll-Sinfonie, heute als nullte Sinfonie bekannt, hatte Bruckner inzwischen verworfen) schon einiges Missfallen bei der Musikkritik. Eduard Hanslick, der Bruckner in der Linzer Zeit noch mit Wohlwollen begegnet war, verhielt sich ihm gegenüber nun immer distanzierter. Vollends zum Bruch zwischen beiden kam es 1877, als Bruckner seine – Richard Wagner in äusserst unterwürfigem Wortlaut gewidmete – dritte Sinfonie uraufführte, was zum grössten Misserfolg seiner Karriere wurde. Hanslick war ein entschiedener Gegner der Neudeut- schen Schule, zu deren massgeblichen Repräsentanten Wagner gehörte, und sah in Bruckner dieser Widmung wegen von nun an einen gefährlichen Wagner-Epigonen, den es aufzuhalten galt. Seine Kritiken von Bruckner-Werken schlu- gen in