Davids Sommer – Ein Roadmovie Für Kleine Und Große Leute
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Davids Sommer – Ein Roadmovie für kleine und große Leute. & Eine Familiengeschichte. © Alexandra Julius Frölich Biebricher Straße 3 12053 Berlin 0170-4109503 [email protected] David ist ein elfjähriger Junge aus Paris, der mit seinen Eltern in die Vendée fährt, um dort die Sommerferien zu verbringen. Als die Eltern eines Abends nicht mehr von ihrem Bad im Meer zurückkommen, macht sich David allein auf den Heimweg. Zunächst verbirgt er die Katastrophe vor seiner Umwelt, denn er glaubt, schuld an ihr zu sein. Glücklicherweise lernt er bald Mimi, seine neunjährige Nachbarin, näher kennen. Davids Sommer ist eine Geschichte von Freundschaft, Verlust, Angst, Hoffnung und Liebe. 1 Personen: Familie Féghouli: David (11) Claudine (37), Mutter von David. Amésian (42), Vater von David, algerischer Herkunft. Familie Arnavon Agnès (40), Claudines Schwester. Rodolphe (48), Mann von Agnès. Guillaume (15) Théophraste (10) Virginie (13) Mémé Gertrude (68), Mutter von Agnès und Claudine. Marie Nowak (9), genannt Mimi, wohnt bei David im Haus, im EG und geht auf dieselbe Grundschule wie David. Wioletta Nowak (29), Mimis Mutter, polnischstämmig mit leichtem Akzent. Joseph Klausner (69), Inhaber eines Gemüse- und Lebensmittelladens in Davids Straße, gläubiger Jude. Zippora Klausner (61), seine Frau, arbeitet auch im Geschäft, gläubige Jüdin. u.v.a.m., siehe Anhang. 2 Zeit der Handlung: Gegenwart. August 2014, 3 Wochen; Zeitsprung auf April 2015. Orte der Handlung: Paris 1. Wohnung der Féghoulis 2. Haus der Arnavons 3. Wohnung von Marie (Mimi) und Wioletta Nowak 4. Geschäft von Joseph und Zippora Klausner 5. Wohnung von Klausners Öffentliche Orte: 1. Jardin des Tuileries 2. Bäckerei 3. Jardin du Luxembourg mit Théâtre du Grand Guignol 4. Bois de Vincennes mit Château (von außen sowie Innenhof) 5. Platz vor der Sacré Coeur, Place du Tertre 6. Platz vor dem Centre Pompidou/Centre Pompidou 7. Schwimmbad 8. Café auf den Champs-Elysées/Kino (verwilderter Garten in der Filmszene) La Tranche sur Mer 1. Ferienhaus, wo die Féghoulis wohnen 2. Polizeirevier Öffentliche Orte: 1. Marktplatz 2. Café 3. Aussichtspunkt 4. Restaurant 5. Strand 6. La Rochelle sowie Schiffsrundfahrt 3 Zugreise 1. Bahnhof von La Roche sur Yon 2. Laden im Bahnhof 3. Diverse Züge/Bahnhöfe (Nantes, Angers, Paris, Paris Métro) Le Mans 1. Haus/Garten von Mémé Gertrude 2. Feld ---------------------------------------------------------- Wohnung der Féghoulis (bei David): 4-Zimmer-Wohnung. Salon, Arbeitszimmer des Vaters, Küche, Bad (mit Wanne), Schlafzimmer, Davids Zimmer. Altbau im Montmartre-Quartier gelegen. D.h. es ist auch kein mondäner Altbau, sondern einer von der einfacheren, kleineren Sorte (vergleichbar Rue des Ecoles, Vème). In der Wohnung finden sich viele Möbel des ausgehenden 19. Jh. bzw. des Jugendstil. Es ist ein gutes Gleichgewicht zwischen dem dunklen Holz der Antiquitäten und den modernen Einrichtungsgegenständen. Viele Regale und Bücher. Amésien und Claudine sind trotz ihrer Sportlerkarrieren Intellektuelle, v.a. Amésien. Sein Interesse gilt insbesondere der Geschichte und Philosophie. Haus der Arnavons (bei Agnès): Arnavons wohnen in einem vornehmen Pariser Vorort oder einer nahegelegenen Stadt wie Versailles, Fontaineblau oder Saint-Germain en Laye. Das Haus ist ein Einfamilienhaus. Vorzugsweise ein moderner Bau, weiß getüncht mit viel Glas. Die Räume sind freundlich und lichtdurchflutet. Moderne, helle Einrichtung. Klare Linien. Designermöbel. Im Erdgeschoss befindet sich der Salon, an den sich eine amerikanische großzügig geschnittene Küche anschließt. Die Räume gehen ineinander über. Man hat den Blick in einen großen Garten mit gepflegtem Rasen, Büschen und ein paar Beeten. Im EG gibt es noch ein Gästebad. Im oberen Stockwerk befinden sich die Schlafzimmer sowie noch ein Bad. Bücherregale können 4 vorhanden sein, sind aber nicht so augenfällig wie bei Féghoulis. Es gibt eine umfangreiche Schallplattensammlung als Steckenpferd von Rodolphe. Wohnung von Marie und Wioletta Nowak: Wioletta und Mimi wohnen im Erdgeschoss des Vorderhauses, wo die Féghoulis wohnen. Es ist eine kleine 2-Zimmer- Wohnung. Wiolettas Zimmer, Maries Zimmer, Küche und Bad. Einfach, aber gemütlich eingerichtet. Wohnung von Klausners: 3-Zimmer-Wohnung mit großzügigem Salon, der auch als Esszimmer genutzt wird. Ähnlich wie bei Féghoulis mit Antiquitäten ausgestattet sowie Mobiliar aus den 50ern. Die Wände sind von oben bis unten mit Büchern bestückt. Ein Klavier. Viele Kerzenständer und weitere Schmuck-und Dekorationsgegenstände mit hebräischen Insignien. Ferienhaus in La Tranche sur Mer: Einstöckiges Haus in einer ruhigen Straße mit großem Garten ringsherum. Sofern wir ins Haus schauen: Darin befinden sich zwei Schlafzimmer, ein Salon mit Esstisch und Wandschrank, teilweise verglast, wo das gute Geschirr drin ist. Eine Küche, ein Bad. Das Haus gehört einem Rentnerehepaar, offensichtlich gut situiert, aber nicht verschwenderisch, denn die Einrichtung ist altersgemäß, schlicht, hübsch. Blümchentapete. Am Haus selber befindet sich ein Grillplatz, der überdacht ist. Im Garten sind Obstbäume und viel Wildwuchs. Restaurant in La Tranche sur Mer: Normales Restaurant mit Außen- und Innenbereich. Der Außenbereich ist überdacht. Alle Tische und Stühle sind sehr eng gestellt. Die Holztische sind mit Papierdeckchen und Besteck eingedeckt. In diesem Fall haben wir im Außenbereich gelbe Plastikstühle. 5 Mémé Gertrudes Haus: Ein Einfamilienhaus in einem Dorf bei Le Mans. Es ist das letzte im Dorf, dahinter erstrecken sich die Felder. Man hat einen weiten, unverbauten Blick. Sofern wir ins Haus schauen: hübsche Einrichtung, dem Alter von Mémé entsprechend, wie im Ferienhaus, aber etwas exquisiter. Blümchentapete. Der Garten ist gepflegt, aber nicht übermäßig gestylt, mit vielen Blumen, v.a. Rosensträuchern. Hinter dem Haus befindet sich ein Platz, der als Terrasse genutzt wird, mit einem Tisch, Stühlen, Hollywoodschaukel. 6 Davids Sommer. Paris. 5h30 morgens. Man sieht die Morgensonne über der Stadt, die Dächer funkeln. Es wird ein heißer Tag. Der Blick streift ein paar typische Pariser Sehenswürdigkeiten, fängt die Atmosphäre der erwachenden und pulsierenden Stadt ein. Métro 6, Brücke zwischen Tour Eiffel und Passy, über den Verkehr am Arc de Triomphe rüber zu Montmartre, der Blick geht in eine belebte Straße des Viertels/Musik – bei den letzten Bilder hört man den ersten Text von Claudine. Es ist der Tag der Abfahrt in die Ferien. SAMSTAG, 2. AUGUST, PARIS. FRÜHER MORGEN/INNEN. CLAUDINE: Aufstehen, ihr Schlafmützen! Frühstück ist fertig! Allez! Vite, vite! Wir haben Ferien! Wir fahren ans Meer! Raus aus der Stadt, raus aus dem Gestank, keine Métro, kein Boulot, nur das weite unendliche Meer, der Wind und wir. Atlantik, wir kommen! Ja, was ist denn hier los. Amésian, aufstehen. (Sie beugt sich zu ihm, zieht ihm die Bettdecke vom Kopf, gibt ihm einen Kuss.) Na komm schon, wir haben heute einen weiten Weg vor uns. Du musst lange fahren … und wir sind spät dran... (Lacht, verlässt das Schlafzimmer, geht in Davids Zimmer.) David, mon petit lapin, raus aus dem Bett. Es geht zum Strand. (Zieht die Vorhänge beiseite, öffnet das Fenster, die Sonne strahlt ins Zimmer, Blick auf die Straße, die schon stark belebt ist – vielleicht ein Detail wie Gemüsehändler in Aktion.) Komm, mein Schatz, die Riesenkraken warten schon auf dich. (Küsst David auf die Wange und kitzelt ihn.) David macht Geräusche des Grausens und des Unwillens, er ist müde und die Vorstellung von Riesenkraken gefällt ihm nicht. DAVID: Die gibt es doch gar nicht. CLAUDINE: Natürlich gibt es die, aber sie zeigen sich nicht jedem. (Lacht, verlässt Davids Zimmer, ruft ins Schlafzimmer zu Amésian.) Hey, wenn wir uns nicht beeilen, dann sind alle anderen vor uns auf der Périphérique! AMESIAN: Merde! Ich dachte, ich hab Urlaub. (Gräbt sich aus dem Bett, sucht die alten Unterhosen und ein T-Shirt, wankt in die Küche.) Kaffee fertig? CLAUDINE: Ja, mein Schatz. (Gießt ihm eine Tasse ein.) Hier. 7 AMESIAN: Warum müssen wir denn um diese unmenschliche Zeit losfahren? CLAUDINE: Das haben wir alles tausendmal diskutiert, mein Liebster, aber bitte, wenn du mit der ganzen Ile-de-France in Kolonne fahren willst... So lange ich dich an meiner Seite habe, ertrage ich auch das mit dem größten Heldenmut. AMESIAN: Ich finde, dass uns Hauptstädtern ein extra Ferienbeginn zusteht, schließlich tragen wir das ganze Jahr über die volle repräsentative Verantwortung für die ganze Grande Nation. Da sollten wir wenigstens exklusiv und geruhsam in die Ferien fahren können. CLAUDINE: Jetzt halte keine Volksreden, trink, zieh dich an – und waschen solltest du dich auch noch... AMESIAN: Stinke ich? CLAUDINE: Nach Morgenmuffel. AMESIAN: Das stört dich doch sonst nie... (Umarmt sie und küsst sie, sie windet sich lachend aus der Umarmung.) CLAUDINE: Abmarsch, unter die Dusche.. AMESIAN: Pure Zeitverschwendung. Schließlich müssen wir uns beeilen. Hast du gesagt. Wo ist unser Sohn? CLAUDINE: David! Waschen, anziehen, frühstücken! Wo bleibst du denn? DAVID: Merde! Nichts als Stress, und dabei reden alle von Ferien. Und dann noch der Blödsinn mit den Riesenkraken. Ich bin doch kein Baby mehr... (schält sich aus dem Bett, tappt in Richtung Badezimmer) – Im Hausflur. CLAUDINE: Fertig? (Alle stehen parat samt Koffer, Taschen, Kühltasche, Paddel, Taucherbrillen und Schnorchel, Gummiboot, Badeinsel und großem Badetier. Claudine schaut sich ihre Männer an.) Lasst euch anschauen. Gut seht ihr aus. Meine Männer. Also dann, en route les filles! Amésien, hast du die Autopapiere?