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   .15 Das Magazin der Hochschule , University of Applied Sciences April 2016

 100 Jahre Chemiestandort

 Hochschule Merseburg und InfraLeuna: eine Kooperation, die lebt und atmet

 Leuna + Merseburg: Eine Forschungspartnerscha mit Tradition

 Leuna und die Chemie-Region im Spiegel der Kunstsammlung der Hochschule Merseburg 7 Fakten über die Plasmaspende

• Plasma ist der üssige Bestandteil des Blutes. • Plasma ist blutgruppenunabhängig. Daher sind praktisch alle gesunden Erwachsenen Universalspender. PENDE S • Eine Plasmaspende dauert ca. 30 bis 45 Minuten. BLUTPLASMA • Laut §10 Transfusionsgesetz dürfen wir Spendern eine nanzielle Aufwandsentschädigung zahlen. • Aus Plasma werden Medikamente hergestellt, die u.a. bei Hämophilie und Autoimmunerkrankungen sowie in der Intensiv- und Notfallmedizin eingesetzt werden. ETTE • Im Durchschnitt versorgen zwei bis drei Dauerspender R einen Autoimmunerkrankten. LEBEN • Zwei Drittel aller Menschen sind im Laufe ihres Lebens auf Blut- oder Plasmaprodukte angewiesen.

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Ich will Leben Spende Blutplasma iN DER CITY

Merseburg • Gotthardstr. 35/Klia-Passage Tel: 03461 278 820 • Mo – Fr: 8:00 – 20:00 Uhr www.plasmaservice.de 7 Fakten über die Plasmaspende Editorial • Hochschule Merseburg, der Rektor • Liebe Leserin, lieber Leser,

SPENDE seit 100 Jahren prägt die Chemie unsere • Region – begonnen hat es mit der Grund- steinlegung des Ammoniakwerks in Leuna BLUTPLASMA • im Jahre 1916. Die Erndung des Systhese- verfahrens durch Fritz Haber und Carl Bosch bedeutete die eˆziente Herstellung von • synthetischem Ammoniak aus den Baustei- nen WasserstoŠ und StickstoŠ. Ammoniak wird zur Herstellung von Mineraldünger be- nötigt, der Voraussetzung für die Ernährung eines Großteils der Weltbevölkerung ist. Das • Haber-Bosch-Verfahren ermöglichte es aber auch, bei der Herstellung von SprengstoŠ ohne natürlichen Salpeter auszukommen. Fritz Haber hat dafür den Nobelpreis be- • kommen, was durchaus umstritten ist. Wir haben uns daher in diesem He” nicht nur mit Chemie beschä”igt, sondern auch die Frage nach der Ethik in der Wissenscha” Schau rein und vereinbare einen Termin! untersucht. Die Beziehungen, die den Campus Merse- burg und den Chemiestandort Leuna ver- binden, sind zahlreich und vielfältig. Mit etlichen Unternehmen bestehen aktive und lebendige Kooperationsverträge. Studie- rende bearbeiten praktische Aufgaben in ihren Abschlussarbeiten und Projekte in ihren Seminaren. Sie arbeiten vor, während oder nach dem Studium in Leuna. Nicht zuletzt bendet sich auf dem Campus auch das einzige Chemiemuseum Deutschlands mit einmaligen Exponaten, die Chemie- geschichte geschrieben haben.

Mit dieser Ausgabe des HoMe Magazins möchten wir Ihnen einen kleinen Einblick in die vielen Aktivitäten unserer Partner- scha” mit dem heutigen Chemiestandort Leuna geben. Nehmen Sie es auch als Ich will Leben Anregung, weitere Ideen zu entwickeln und zu realisieren!

Es grüßt Sie herzlich

Jörg Kirbs

www.plasmaservice.de 1 Titelfoto

Unser Titelfoto zeigt Professor Thomas Martin mit Studierenden des Masterstudiengangs Chemie- und Umweltingenieurwesen im Deutschen Chemie-Museum Merseburg.

Das Museum bendet sich auf dem Campus- gelände und präsentiert eine einmalige Sammlung originärer Anlagen der chemi- schen Industrie aus dem mitteldeutschen Raum. Prunkstück des Museums ist eine komplette Ammoniak-Syntheseanlage aus dem Jahr 1925 mit Reaktor, Umlaufpumpe und Messwarte. Die einzigartige Umlauf- pumpe war bis Mitte der 1980er Jahre in Betrieb. Sie ist im Hintergrund zu sehen. Träger des Museums ist der Förderverein der Sachzeugen der chemischen Industrie e. V. (SCI), dessen Vereinsvorsitzender Thomas Martin ist, Professor für Verfahrenstechnik an der Hochschule. www.dchm.de 3-ZIMMER-WG œžŸ¡¢£¡ schlüsselfertig mit Einbauküche

2    . 15 Inhalt

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 Leuna. 100 Jahre Chemie – Wirtscha”shistoriker Dr. Rainer Karlsch im Interview  Mehr als geograsche Nähe  Grüner Klee und Dynamit – Wanderausstellung erläutert die vielseitige Bedeutung von StickstoŠ  Ethik in Wissenscha” und Forschung Impressum  ­€

 Neue Wege für ein modernes Azubimarketing Herausgeber  Ausstellungsprojekt „Menschen machen Leuna“  Hochschule Merseburg und InfraLeuna: eine Kooperation, die lebt und atmet Hochschule Merseburg – Der Rektor  Kanzlerin besucht neue Zentralwarte Prof. Jörg Kirbs  Studium TOTAL Vom besten Azubi zum Masterstudenten

Redaktion

‚ƒ­„ € Prof. Alfred Georg Frei, Prof. Thomas Martin, Prof. Michael Schenke, Christian  Leuna + Merseburg Eine Forschungspartnerscha” mit Tradition Auspurg, Judith Gaudig, Matthias Melzer,  20 Jahre Forschungskooperation Dr. Renate Patz, Ines Wahl (Leitung)  Partnerscha”en mit den Leunesen

Kontakt zur Redaktion

†€ Hochschule Merseburg Stabsstelle Presse- und  Leuna und die Chemie-Region im Spiegel der Kunstsammlung der ֊entlichkeitsarbeit (SPÖ) Hochschule Merseburg – Zum 100-jährigen Bestehen des Leuna-Werkes 2016 Eberhard-Leibnitz-Straße 2  100 Jahre Chemiestandort und Gartenstadt Leuna 06217 Merseburg  Bald 90 Jahre und kein bisschen leiser – Das Kulturhaus in Leuna Telefon: +49 3461 46 – 2909  Veranstaltungen zum Jubiläum im Kulturhaus in Leuna Fax: +49 3461 46 – 2958 E-Mail: [email protected]

€‡„ ­„ € Druck / Anzeigen

 Faszination und künstliche Intelligenz Verlag für Marketing und Kommunikation  Gründerservice erhält Förderbescheid GmbH & Co. KG  Prof. Thomas Martin zu Besuch im Kanzleramt  6. Bürgercampus: Merseburgs grüne Schätze  Zweites MACH-Festival in Fotos  Hochschule stellt Kooperation mit Handwerkskammer vor  Dr. Christof Günther übernimmt Kuratoriumsvorsitz Hochschule Merseburg,  Campusfest 2016 – Attraktiver, größer, bunter! soweit nicht anders angegeben  Kolloquium des SCI zum Brenner Basistunnel  Tag der oŠenen Tür am Chemiestandort Leuna  3. Mitteldeutsches Forum 3D-Druck Layout / Grak  PolyMerTech 2016 – KunststoŠe der Zukun”  Junior-Vorlesung „Wie das Internet zum Handy kommt“ Christian Auspurg

   . 15 3 › Warum recherchieren und publizieren Sie zum Thema Industriestandort Leuna?

‹ Mit einzelnen Abschnitten aus der Geschichte des Leuna-Werkes habe ich mich schon Anfang der 1990er Jahre intensiv befasst. Damals luden mich amerikanische Kollegen zur Mitarbeit an der „I.G. Farben Study Group“ ein. Sie interessierten sich sowohl für Leuna das Erfolgsgeheimnis der deutschen Chemieindustrie als auch die ungeheuerliche Nähe der I.G. Farben zum nationalsozialistischen 100 Jahre Chemie Regime. Sehr wenig war zudem im Ausland über die Entwicklung Wirtschashistoriker Dr. Rainer der Chemie- und Mineralölindustrie in der DDR-Zeit bekannt. Außerdem ging ich der Frage nach, wie die Reparationspolitik der Karlsch im Interview Siegermächte nach dem Zweiten Weltkrieg die Startbedingungen für die beiden deutschen Staaten beein¸usste. Leuna war der Chemiestandort in ganz Deutschland, der am stärksten unter Kriegszerstörungen und Demontagen zu leiden hatte. Dr. oec. Rainer Karlsch ist Wirtschaftshistoriker und seit 2006 als freier Publizist tätig. Für das Jubiläum Als mich dann im Jahr 2014 Werner Popp von InfraLeuna ansprach, verfasste er das Buch „Leuna. 100 Jahre Chemie“, ob ich mir vorstellen könne, einen Überblick zur Geschichte des das im Mai 2016 im Verlag Janos Stekovcis erscheint. Standortes zu verfassen, habe ich nicht lange gezögert. Besonders reizvoll, aber auch kompliziert war es, die letzten 25 Jahre in den Blick zu nehmen.

› Seit wann und warum gibt es den Industriestandort Leuna?

‹ Der Bau der Leuna-Werke begann am 25. Mai 1916, also mitten im Ersten Weltkrieg. Die Briten hatten die Seewege nach Deutschland und damit die Einfuhren von Lebensmitteln und RohstoŠen aus Übersee blockiert. Das von Fritz Haber und Carl Bosch entwickelte Verfahren zur synthetischen Produktion von Ammoniak erlangte unter diesen Umständen kriegswichtige Bedeutung. Die einhei- mische Düngemittelproduktion konnte damit erheblich gesteigert werden und ebenso die Produktion von Ammoniakwasser, einem Vorprodukt für die Herstellung von Salpetersäure, die wiederum für die Munitionsproduktion unverzichtbar war. RAINER KARLSCH · LEUNA · 100 JAHRE CHEMIE LEUNA › Warum wurde das Werk gerade in Leuna gebaut? Rainer Karlsch ‹ Aus militärstrategischen Gründen wurde ein Standort in der Mitte Deutschlands gewählt. Dies geht aus den Korrespondenzen zwischen dem Vorstand der BASF und dem Kriegsministerium ein- deutig hervor. Für Leuna sprach die Nähe zu großen Braunkohlen- vorkommen und zur . Boden war preiswert zu erwerben und außerdem konnte aus dem Südharz Anhydrit, genauer Caliumsulfat, bezogen werden.

› Bei Leuna denken viele sofort an die DDR. Warum ist diese Assoziation so stark?

‹ Leuna hatte in den 1920er Jahren den Ruf erworben, eine Hoch- burg der Technik zu sein. Hier wurden die Synthesen für Ammoniak, Methanol und Benzin großtechnisch umgesetzt. Dieser Ruf wirkte auch in der DDR-Zeit noch lange nach. Zudem gehörte das Werk mit seinen rund 27.000 Beschä”igten zu den größten Industriewerken in der DDR. Ganz bewusst wurde im November 1958 das Kulturhaus 100 JAHRE CHEMIE in Leuna als Tagungsort für die Chemiekonferenz gewählt. Auf

STEKOVICS VERLAG JANOS STEKOVICS dieser Konferenz wurde das Chemieprogramm verkündet, in dessen Rahmen der Auºau von Leuna II und der Übergang zur Petrochemie begann.

4     . 15 Später stand der Name Leuna vor allem für die immer tiefere ‹ Ich wusste zwar, dass in den 1970er / 1980er Jahren Milliarden Mark Spaltung des Erdöls, aber auch für zunehmende Umweltbelastun- für den Bau von Anlagen zur tieferen Spaltung des Erdöls investiert gen und den völligen Verschleiß von Anlagen. wurden, doch war mir nicht klar, dass von der VOEST-Alpine AG in Leuna auch eine der modernsten POX-Methanol-Anlagen gebaut Hinzu kommt auch, dass mit Leuna die Märzkämpfe von 1921 wurde, die es damals in Europa gab. Diese Anlage wurde später in assoziiert wurden. Dieser von einer radikalen Minderheit initiier- die TOTAL-Raˆnerie integriert und ist bis heute in Betrieb. te bewaŠnete Aufstand wurde von der SED vereinnahmt und mit großem Aufwand propagandistisch genutzt. Eine weitere bemerkenswerte Entwicklung zu DDR-Zeiten gab es bei der Herstellung von LDPE (Low Density Polyethylene). Ein in › Was passierte nach der Wende mit dem Standort? Leuna entwickeltes Verfahren wurde bis zur Produktionsreife ent- wickelt und brauchte den Vergleich mit den Verfahren internatio- ‹ Nach der friedlichen Revolution vom Herbst 1989 wurde das naler Chemieunternehmen nicht zu scheuen. Die fünf Straßen zur Stammwerk des Kombinats VEB Leuna-Werke in eine Aktien- Herstellung von LDPE gehörten zu dem Besten, was Leuna zu bieten gesellscha” umgewandelt. Die HoŠnungen, die LEUNA-WERKE AG hatte. Diese Anlagen wurden 1995 an Dow Chemical privatisiert. komplett zu privatisieren, zerschlugen sich allerdings rasch. West- Überspitzt ausgedrückt: es war längst nicht alles Schrott, was sich deutsche Chemieunternehmen waren an einer Übernahme nicht beim Übergang zur Marktwirtscha” am Standort befand. Allerdings interessiert. Ihre Kapazitäten reichten aus, um die einst Leuna waren diese „Inseln des technischen Fortschritts“ umgeben von vorbehaltenen Märkte mitzuversorgen. Zudem schreckten Altlasten tatsächlich schrottreifen Ammoniakanlagen, Kohlekra”werken und und unabdingbare Modernisierungsaufwendungen in Milliarden- anderen. höhe Interessenten ab. Die Treuhandanstalt setzte daher auf den Neubau einer Raˆnerie und die Einzelprivatisierung der Leuna- Auf eine ungewöhnliche Art wurde die Infrastruktur am Standort Chemie. Das waren schwere Entscheidungen, die dem Standort eine mit der Gründung der InfraLeuna GmbH privatisiert. Die Gesell- neue Perspektive eröŠneten, aber auch mit einem Abbau tau- scha” arbeitet nach dem Low-Prot Prinzip auf Basis eines de facto sender Arbeitsplätze verbunden waren. Rückschauend kann man genossenscha”lichen Modells. Wie solch eine Lösung nach kontro- sagen: die Restrukturierung ist gelungen. Internationale Konzerne versen Debatten gefunden wurde und schließlich funktionierte, und mittelständische Unternehmen haben mit staatlichen Bei- das wird in meinem Buch ebenfalls thematisiert. ■ hilfen rund 9 000 moderne Arbeitsplätze geschaŠen.

› Wie schätzen Sie in der heutigen Zeit die Bedeutung des Stand- ortes für die Region ein? ¿¢žÀ¡ Á¡¢Â¡ — Bucheinband „Leuna. 100 Jahre Chemie“, Verlag Janos Stekovics ‹ Der Standort Leuna gehört zweifellos zu den „Leuchttürmen“ in Sachsen-Anhalt. Die chemische Industrie hat hier nicht nur eine Ä¡ÅÆ¡ Á¡¢Â¡ — Dr. Rainer Karlsch lange Tradition, sondern besitzt heute auch eine hohe Akzeptanz in Bevölkerung. Was wäre aus der Region geworden, wenn es im Mai 1991 kein Kanzlerversprechen zum Erhalt des Chemiedreiecks und keine Restrukturierung gegeben hätte? Wir wissen es nicht mit Bestimmtheit, doch ein Blick auf Städte bzw. Regionen, die keine „Leuchttürme“ mehr besitzen, zeigt, dass es in diesem Fall wohl schlechter gelaufen wäre.

› Ist Ihnen bei der Arbeit am Buch die Technische Hochschule Leuna-Merseburg begegnet?

‹ Ja, natürlich. Die Geschichte der TH Merseburg ist ganz eng mit Geschichte des Chemiestandorts verknüp”, sowohl personell als auch materiell. Umstritten war immer wieder einmal die Frage, in welchem Umfang Grundlagenforschung oder angewandte an der 1954 gegründeten Hochschule oder in den einzelnen Forschungs- abteilungen des Werks betrieben werden sollte. Ende der 1960er Jahre wurde sogar versucht, an der TH Merseburg ein Groß- forschungszentrum zu bilden. Doch diese von Walter Ulbricht protegierte Idee scheiterte schon im Ansatz und schwächte die Forschung in den Betriebsdirektionen des Leuna-Werks. Selbst- verständlich gibt es auch bessere Beispiele für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. Das wäre eine eigene Darstellung wert.

› Haben Ihre Recherchen für Sie Überraschendes oder Ungewöhn- liches ergeben?

   . 15  5 Mehr als geograsche Nähe

Von den zehn Technischen Hochschulen, die burg auf die Tätigkeit in der Produktion lände mit über 100 Firmen. Neben Produ- es in Deutschland gab, befanden sich nach vorbereitet werden, sie sollten Geschmack zenten siedeln auch Forschungseinrichtun- der deutschen Teilung neun westlich der an der Tätigkeit in der Wirtscha” nden. gen und Dienstleister auf dem Gebiet. Rund neuen Grenze und nur eine im Osten – die Außerdem erhoŠte man sich für die Ausbil- 9 000 Mitarbeiter / -innen – von ehemals TH in Dresden (die heutige TU Dresden). dung Lehrkrä”e aus der Praxis gewinnen zu 27 000 – sind heute dort beschä”igt. Zu wenig, um den Osten Deutschlands mit können. Und nicht zuletzt konnte der In- gut ausgebildeten Ingenieurinnen und dustriestandort nötigenfalls auch nanziell Ebenso grundlegend hat sich der Hoch- Ingenieuren zu versorgen. Gerade in die die Sicherheit für den Lehrbetrieb garantie- schulstandort verändert. Auf dem TH- mitteldeutsche Chemie-Industrie setzte ren. Das absolut Neue an der Ausbildung in Gelände wurde 1992 die Fachhochschule man große HoŠnungen, versprach sie doch Merseburg war die Interdisziplinarität auf Merseburg mit dem Au”rag gegründet, Wachstum und Lebensqualität. Sie brauch- der Basis dreier fachlichen Säulen: Chemie, eine Ausbildung auf drei fachlichen Säulen te junge Leute mit guter Ausbildung. So Verfahrenstechnik und Ökonomie. Alle Stu- zu bieten und den speziellen Bezug zur schnell wie möglich musste eine Technische dierenden hatten in den beiden anderen Region zu erhalten. Die drei Säulen heißen Hochschule mit anwendungsorientiertem Fachbereichen P¸ichtfächer zu absolvieren. heute Ingenieur- und Naturwissenscha”en, Prol gegründet werden. Wirtscha”swissenscha”en und Sozialwis- senscha”en. Geblieben ist die Nähe zur Praxis; doch heißt Praxisnähe heute mehr als Absolventen / -innen für die chemische Industrie zu produzieren.

Heute bestehen mit zahlreichen Unter- nehmen in Leuna Kooperationsverträge. Studierende schreiben ihre Bachelor- und Masterarbeiten in Form einer Praxisarbeit. Sie bearbeiten damit konkrete Fragestel- lungen aus den Unternehmen, o” werden ihnen Büroarbeitsplätze für diese Zeit zur Verfügung gestellt und bezahlte Praktika angeboten. Nicht wenige Absolventinnen und Absolventen werden direkt über- nommen und nden ihren Platz auf dem Arbeitsmarkt der Region. Es war Anfang der 50er Jahre und verschie- Seit Beginn des Hochschulbetriebs im Jahr dene Standorte für eine solche Hochschule 1954 waren die Leuna-Werke der Haupt- Für den Nachwuchs der chemischen In- waren im Gespräch: neben und kooperationspartner bei der Ausbildung dustrie bietet die Hochschule Merseburg Halle mit ihren existierenden Universitä- und der Forschung. Sie boten die Mög- gemeinsam mit der Hochschule Anhalt ten wurde auch über einen Campus direkt lichkeit für praktische Arbeit, vergaben drei spezielle Studiengänge an: Chemie, in Leuna nachgedacht. Doch da sprachen Themen für Abschlussarbeiten. Sie waren Chemietechnik und Pharmatechnik. In den Umweltaspekte dagegen. zukün”iger Arbeitgeber für die Merseburger berufsbegleitenden Bachelorstudiengängen Absolventen / -innen, aber auch Koopera- an der Hochschule Merseburg vertiefen und Man entschied sich für das nur rund fünf tionspartner und Au”raggeber für For- entwickeln die Studierenden während des Kilometer entfernte Merseburg. Die TH für schungsaufgaben. vierjährigen Studiums ihr Wissen auf den Chemie Leuna-Merseburg trug als erste auf Gebieten der Anorganischen, Organischen, dem Gebiet der DDR den Namen Technische Mit der politischen Wende ab 1989 war die Physikalischen, Analytischen und Techni- Hochschule. Doch nicht nur das „TH“ im Zukun” des Standorts Leuna oŠen. Unwirt- schen Chemie. Sie lernen Aspekte des Qua- Namen war etwas Besonderes, sondern scha”lichkeit und Umweltzerstörung waren litäts-, Kosten- und Projektmanagements auch der BegriŠ Leuna. Nicht ein einziges die Gründe dafür, dass über eine komplette sowie Grundlagen des Rechts kennen. Sie Hochschulgebäude stand jemals in Leuna, Schließung nachgedacht und auch gespro- qualizieren sich damit für anspruchsvolle aber der Name war Teil der Gründungs- chen wurde. Im diesem Falle hätte es für Aufgaben im mittleren Management. idee. Ganz explizit sollte der Campus den Hochschulstandort ebenso schlecht Chemiker / -innen, Ingenieure / -innen und gestanden, Merseburgs Chancen gegen- Die Nähe der Hochschule zum Chemie- Ökonomen / -innen für die Chemie-Indus- über Leipzig und Halle wären nicht gerade standort Leuna war von Anfang an kein trie ausbilden und genauso explizit sollte gestärkt worden. Zufall und es wäre mehr als unklug, sie für die Ausbildung auch die Nähe zu Leuna nicht zu nutzen – im Sinne der Studieren- genutzt werden. Um als Industriestandort überleben zu den, der Hochschule und der Wirtscha”. können, musste in Leuna eine völlig neue Mit einer speziellen, praxisnahen Ausbil- Struktur entstehen. Heute verwaltet eine ■ Éʞ ËÄÊÌ. À¿œÍÁ ÀÄÍ£ ͞Π¢ž¡Á Ϝƿ dung, sollten die jungen Leute in Merse- Betreiberrma das 1 300 Hektar große Ge-

6     . 15 ¿¢žÀ¡ Á¡¢Â¡ — Blick von der Hochschule zu den Industrieanlagen in Leuna

Ä¡ÅÆ¡ Á¡¢Â¡ — Stationen der Ausstellung „Grüner Klee und Dynamit“

Grüner Klee und Dynamit Wanderausstellung erläutert die vielseitige Bedeutung von Sticksto

StickstoŠ ist überall: 78 % der Lu”, die wir höhere Leben konnte sich nur dank dieser innen und Besucher auf die spannende atmen, sind reiner StickstoŠ. Doch in dieser einzigartigen Erndung entwickeln und die Reise durch die Geschichte des StickstoŠs Form ist er für das Leben fast nutzlos. Was Bakterien besaßen lange Zeit das Monopol. mitgenommen. Dabei können sie diesen die meisten Lebewesen brauchen, ist nicht außergewöhnlichen StoŠ in all seinen Fa- dieser reine StickstoŠ, sondern StickstoŠ in Die Ausstellung „Grüner Klee und Dynamit“ cetten erleben. Besucher aller Altersgrup- biologisch verfügbarer Form. Ohne Amino- erläutert in 13 Stationen anschaulich für pen erfahren auf unterhaltsame Art neben säuren, ohne Proteine, ohne DNS würde alle Sinne das allgegenwärtige Element Bekanntem viele neue Aspekte, positive kein höheres Lebewesen existieren können. StickstoŠ mit dem Kürzel „N“: die biologi- wie negative, dieses allgegenwärtigen Stof- Für die Evolution war es daher ein ent- sche Bedeutung, seine ökologische Proble- fes und werden zum Mitmachen wie zum scheidender Schritt, als es einigen Bakte- matik, aber auch seine politische Relevanz. Nachdenken angeregt. riensorten gelang, den Lu”stickstoŠ durch Mittelalterliche Ateliers von Alchemisten ein besonderes Enzym, die Nitrogenase, und Salpeterern werden ebenso dargestellt Die StickstoŠausstellung kann noch bis zum biologisch verfügbar zu machen. Alles wie moderne Hochtechnologie. 13. April 2016 kostenfrei montags bis frei- tags von 8 bis 17 Uhr besucht werden. Die Haber-Bosch-Synthese, mit der seit 100 Jahren synthetisch StickstoŠdünger aus Nach Merseburg geholt wurde die Wander- Lu” und Erdgas hergestellt wird, aber eben ausstellung vom Deutschen Chemie- auch SprengstoŠe, wird o” als wichtigste Museum gemeinsam mit dem Verein der Erndung des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Sachzeugen der chemischen Industrie, Die Ausstellung zeigt, dass die Geschichte der Hochschule Merseburg und dem Land des StickstoŠs immer mehr vom Menschen Sachsen-Anhalt. Sie ndet im Rahmen des geprägt wird. Und auch die Zukun” wird Jubiläums „100 Jahre Grundsteinlegung des von uns abhängen, von unserer techni- Chemiestandorts Leuna“ als eine der ersten schen Phantasie und von unserem poli- Aktivitäten statt. tischen Mut. Während es vor 100 Jahren darum ging, Grenzen zu überwinden, wird Die Produktion der Ausstellung des Wissen- es in Zukun” auch darum gehen, dass wir scha”szentrums Umwelt der Universität uns selbst Grenzen setzen: dort nämlich, Augsburg und des Carl Bosch Museums wo die natürlichen Grenzen aufgehoben Heidelberg wurde gefördert durch die wurden. Klaus Tschira Sti”ung sowie aus Mitteln der High-Tech-OŠensive Zukun” Bayern. ■ In „Grüner Klee und Dynamit – Der Stick- stoŠ und das Leben“ werden die Besucher-

   . 15  7 schen gegenüber, da wir Menschen grund- sätzlich gleichwertig sind und kein Mensch ein gut begründetes Recht ableiten kann, mehr Mensch zu sein als ein anderer. Wir Ethik in sind also für jegliches Handeln verantwort- lich, wovon andere Menschen direkt oder indirekt betroŠen sind. Handeln, das ist re- den und schweigen, fragen und antworten, Neues schaŠen und Altes bewahren, entwi- Wissenscha ckeln und zerstören, gehen und stillstehen und was alles sonst noch der Mensch zu tun vermag. Grundsätzlich gilt, dass alles das erlaubt und gut ist, was zum Wohle des Menschen, vieler, weniger, einzelner, und beiträgt, kurzfristig, langfristig, generell. Die weitreichendste Maxime der ethischen Verantwortlichkeit hat uns Immanuel Kant mit der Formulierung des Kategorischen Imperativs vermittelt: „Handle nur nach Forschung derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“ Mein Handeln muss also gut sein in letztendlicher Bestimmung für die Menschheit. In der Alltagspraxis ist dieser Maßstab zu weit gegriŠen, denn unser Wirkungskreis ist doch recht überschaubar Für die katalytische Synthese von Ammoniak erhielt der Chemiker Fritz klein. In der Forschung kann er allerdings Haber 1918 den Nobelpreis. Das von Haber und Carl Bosch entwickelte (muss aber keineswegs immer) die Dimen- Verfahren zur Ammoniaksynthese ermöglichte die Massenproduktion sion der Menschheit an sich annehmen. von Stickstoffdünger. Es dient zur Herstellung von Sprengstoff, sichert Hans Jonas hat diesen Kategorischen mittlerweile aber auch die Ernährung eines großen Teils der Welt- Imperativ konkretisiert in Hinblick auf bevölkerung. Wie so oft bei bahnbrechenden Entwicklungen, liegen Zukun”. „Handle so, dass die Wirkungen Nutzen und Missbrauch, Segen und Unheil dicht beieinander. Maria deiner Handlungen verträglich sind mit der Nühlen, Professorin für Kulturphilosophie an der Hochschule Merseburg, Permanenz echten menschlichen Lebens hat für das HoMe Magazin Gedanken zur Ethik in der Forschung auf Erden.“ In seiner Verantwortung für zusammengetragen. die Zukun” fordert Jonas, dass wir heute so handeln, dass zukün”ige Generationen mindestens ebenso gut leben können wie Unterliegt die Wissenscha” in ihrer Ent- den den Menschen von seinen natürlichen wir heute. Diese Forderung ist wirklich für wicklung und Lehre, insbesondere die Empndungen und deshalb von seiner die wissenscha”liche Forschung relevant. Forschung ethischen Grundsätzen? Dürfen natürlichen Gutheit. Bedenke, so gut Du es ehrlich und wahr- wir, was wir können? Oder gilt die Selbst- ha”ig vermagst, welche Konsequenzen begrenzung, die durch die Unantastbarkeit Ob der Mensch von Natur aus gut ist, böse Deine Forschung für die zukün”igen der Würde des Menschen als höchstem oder Anlagen zu beidem hat, vermag ich Generationen haben werden. Forschung Maßstab unserer Verfassung gesetzt ist? nicht zu beantworten; es ist eine Sache der muss also das Ziel benennen und ethisch „Kunst und Wissenscha”, Forschung und Entscheidung, der persönlichen Positio- begründen als ein legitimes zum Wohle des Lehre sind frei. Die Freiheit der Lehre ent- nierung, da wir die Natur des Menschen Menschen. Unsere gegenwärtige Antwort bindet nicht von der Treue zur Verfassung.“ an sich nicht bestimmen können, wenn darauf ist die Technikfolgenabschätzung, So heißt es im Artikel 5, Absatz 3 unseres wir ihn als Körper-Sinnen-Geist-Wesen in die Nachhaltigkeit mit der Einbeziehung Grundgesetzes. Einheit verstehen. Und einen menschlichen von ökonomischen und sozialen Auswir- Geist ohne menschlichen Körper haben wir kungen. Die Frage nach dem Guten, und das ist bisher nicht angetroŠen. der Gegenstandsbereich der Ethik, kann Der ethischen Verantwortung gegenüber auch ganz anders gestellt werden, wie es Widmen wir uns wieder der ersten Frage, steht die Neugierde des Menschen. Das nämlich Rousseau von den Mitgliedern die eigentlich mit dem Thema der Ethik in Erkennen, Verstehen, das Herausnden der Akademie von Dijon widerfuhr: Tragen der Wissenscha” gemeint ist und woraus der Wahrheit treibt uns Menschen an; wir Wissenscha” und Künste zur Verbesserung wir vielleicht doch später eine Antwort auf möchten die Welt um uns und uns selbst der Sitten bei? Rousseau beantwortete die zweite Frage ableiten können: Dürfen in ihr verstehen, bis in alle Einzelheiten die Frage mit einem klaren „Nein“. Seiner wir erforschen, lehren, entwickeln, was wir hinein, die Mikrowelt ebenso wie die gro- Ansicht nach begründet der Fortschritt der wollen? ßen Zusammenhänge. Also machen wir uns Wissenscha” den Verfall der Moral. Der auf den Weg, ernden die wundersamsten Mensch sei von Natur aus gut, aber Gesell- Eine erste Antwort: In allem, was wir tun, Geräte und Techniken, um einen besseren scha”, Kultur und Wissenscha” entfrem- sind wir verantwortlich unseren Mitmen- Zugang zu den Erscheinungen der Welt zu

8     . 15 nden. Doch diese Welt scheint unendlich Alltagsleben. Aber daran messen wir uns in zustimmen und sich in einer grundsätzlich zu sein, hinter dem unmittelbar Sichtbaren unserer Menschlichkeit! politisch-gesellscha”lichen und einer in- liegen die verborgenen Dinge, die wir uns dividuellen Verantwortung stehend sehen. erst erschließen müssen, und so dringen In den praktischen Niederungen der Die Einrichtung von Ethikkommissionen wir von einer Ebene zur nächsten vor, Forschung haben wir es heute vor allem in der Besetzung mit fachlich kompetenten immer weiter in die Tiefe, ins Detail, immer mit der Ökonomisierung von Wissenscha” Ethikwissenscha”lern ist die moderne heu- weiter in die Höhe, in immer weitere Räu- und Forschung zu tun, und im Bereich der tige Antwort auf die inzwischen selbstver- me. Bisher ist ein Ende noch nicht in Sicht. Ethik mit den Sparten der Angewandten ständlich gewordenen ethischen Standards Jede Antwort und jede Wahrheit, die wir Ethik. Um Wissenscha” zu betreiben, und in der Wissenscha”s- und Forschungs- gefunden haben, wir” neue Fragen auf. dazu gehört die Lehre wie die Forschung, landscha”. die Theorieentwicklung wie die Ern- Wir bewegen uns in der Wissenscha” dung, benötigen wir eine ausreichende Auf die Frage der Akademie von Dijon an zwischen diesen Polen der unbegrenzten Finanzierung. Was unter „ausreichend“ zu Rousseau zurückkommend müsste die Ant- Neugierde auf der einen Seite und der verstehen ist, darüber lässt sich treÑich wort lauten: Wissenscha” und Künste soll- prinzipiellen Verantwortung gegenüber der streiten. Manche Forschungsbereiche sind ten immer zur Verbesserung der Lebenswelt Menschheit inklusive zukün”iger Generati- enorm kostenintensiv und im Wettstreit um der Menschen beitragen, konstruktiv und onen auf der anderen Seite. begrenzte Ressourcen werden Entschei- kritisch, sie sind auch in ihrer Freiheit dem dungen gefällt für das eine und gegen das Menschen verp¸ichtet. Aber für die Fragen Wenn wir die Würde des Menschen bejahen andere Projekt und diese Entscheidun- zur moralischen Erziehung sind sie nicht als eine zum Menschsein gehörende, ohne gen sind nicht nur vernün”ig (was immer zuständig, hier tragen die Erziehungs- und Wenn und Aber, ohne Teilung und Privile- dies sein mag), sondern auch ethisch zu Bildungshandelnden die Verantwortung. In gierung, müssen wir die beiden Pole in eine begründen. Da ist es gut, wenn aus der der Lehre sind wir allerdings auch Bildende, Rangordnung bringen und die Neugierde freien Wirtscha” Forschungsgelder gegeben vielleicht nur oder zumindest in der Vor- der Ethik unterstellen. Die Grenzen des werden. Aber dürfen deshalb Wirtscha”s- bildfunktion. aus der Neugierde entstehenden Handelns unternehmen im Eigeninteresse die Inhalte werden durch die Ethik zur Würde des Men- der Forschung bestimmen? Natürlich nur Die Fragen zur ökologischen Ethik und zum schen abgesteckt. eingeschränkt, dann, wenn das Eigen- Eigenrecht von Tieren habe ich bisher noch interesse auch einem allgemeinen Interesse nicht berührt. Sie machen eine eigene Immanuel Kant hat uns noch eine wei- dient, nicht missbräuchlich zur nur be- Betrachtung notwendig. tere Maxime hinterlassen, den Prakti- trieblich-persönlichen Bereicherung dient. schen Imperativ: „Handle so, dass du die Denn damit würden die Verantwortlichen ■ Éʞ ËÄÊÌ. ҜĢœ žÓÆ¿¡ž Menschheit sowohl in deiner Person, als in in den Unternehmen wiederum nicht dem der Person eines jeden anderen jederzeit Kategorischen Imperativ folgen und sie zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel würden nicht die generelle Unantastbarkeit brauchst.“ Mit Zweck ist das Ziel gemeint, der Würde des Menschen bejahen. Dass alltagssprachlich formuliert: der Mensch es immer wieder ÜbergriŠe gibt und zu darf niemals bloß als Mittel zum Zwecke viele davon, die ihre (ökonomische) Macht benutzt werden. Eine Ausnahme hiervor missbrauchen zu eigenem Wohl und zum ͞¡ž — Maria Nühlen, wäre durch das Einverständnis der betref- Schaden der Anderen, müssen wir nicht Professorin für Kulturphilosophie fenden Person in freier Entscheidung und diskutieren. an der Hochschule Merseburg freiem Willen möglich, obwohl Kant dies auch nicht anerkannt hätte, da man als Eine vergleichbare Problematik kann im Person immer auch eine P¸icht sich selbst Kon¸ikt bei einem einzelnen Forscher und der Menschheit gegenüber hat. Also au”reten, der sich entscheiden muss für darf ein Mensch niemals ohne Einverständ- ein verlockendes nanzielles oder wissen- nis zu Forschungszwecken benutzt wer- scha”lich-ehrenvolles Angebot einerseits den; auch diese Begründung führt über oder für dessen Ablehnung andererseits, die Würde des Menschen. da er in einen Interessenkon¸ikt zwi- schen eigenen und weiteren allgemeinen Die grundsätzlichen Fragen zur Ethik in Interessen gerät. Durch die Unterschri” Wissenscha” und Forschung sind hier wird heute bestätigt, dass kein Interes- abstrakt und in relativer Einfachheit senkon¸ikt vorliegt, derart, dass Zweifel betrachtet, es bleiben die recht kompli- an der Unabhängigkeit der Beurteilung, an zierten Probleme in den Niederungen der persönlichen Vorteilen und BetroŠenheit Praxis. Zum Wohle des Menschen: ist damit oder an wirtscha”lichen Vorteilen ausge- Gerechtigkeit, und wenn ja, in welchem schlossen werden. Verständnis, an erster Stelle, gemeint, oder der Frieden vorrangig oder vielleicht Wissenscha” und Forschung sollte sich der doch die Freiheit oder gar die Liebe bzw. Ehrlichkeit und Wahrha”igkeit, der Trans- Fürsorge für die Mitmenschen? Die Würde parenz und zumeist auch der ֊entlichkeit des Menschen zu wahren ist eine echte verp¸ichtet fühlen, einer grundsätzlichen Herausforderung im praktischen Handeln, kritischen Überprüfung der Zielsetzung, sowohl in der Wissenscha” als auch im Methodik und praktischen Ausführung

   . 15  9 sich und beschließt zum Masterstudium nach Merseburg zu ziehen. „Der Studien- gang ist einzigartig und die Hochschule hat mir auch gleich gefallen, vor allem die Praxisnähe im Studium.“ begründet sie ihre Entscheidung. Dieser Wunsch nach Anwendbarkeit des Studiums war auch der Grund, sich für ihre Masterarbeit einen Praxisparter zu suchen, den sie in der Firma TOTAL in Leuna fand. Wie viele Firmen der Region ist auch TOTAL auf der Suche nach guten Auszubildenden und möchte sich entsprechend als attraktiver Arbeitgeber präsentieren – und schon war das Thema von Nina Barks Masterarbeit entwickelt: Kommunikationsmaßnahmen zur Gewin- nung neuer Auszubildender.

Zunächst absolvierte die Studentin ein dreimonatiges Praktikum, um die Firma, die derzeitigen Azubis und die Abteilung Unternehmenskommunikation kennenzu- lernen. „Vor Ort zu sein ist ganz wichtig. Nur so konnte ich mir ein gutes Bild von der Arbeitgebersituation machen und schließ- lich ein stimmiges Konzept entwickeln.“ schätzt sie selbst das vorgeschaltete Prakti- kum ein. Das Konzept einer Marketingkam- pagne und erste Materialien hat sie dann in den folgenden vier Monaten erarbeitet – immer in enger Abstimmung mit Presse- sprecher Stefan Möslein von TOTAL, der sich über die sehr guten Ergebnisse freut: „Die Zusammenarbeit mit Nina Bark war ein Gewinn für unsere Kommunikationsarbeit. Neue Wege für ein Mit ihrer Masterthesis hat sie neue Wege für ein modernes Azubimarketing aufgezeigt. modernes Azubimarketing Durch die Ausarbeitung des Azubi-Flyers ist ein greiºares Produkt entstanden, das in der Arbeitgeberkommunikation der Raf- „Zielgruppenspezische Maßnahmen im Bachelorstudiengang Kultur- und Tech- nerie verwendet wird. Es ist immer gut, Corporate Design am Beispiel der TOTAL nik an der Universität in Cottbus. Dieser wenn wir über Praktika oder Abschluss- Raˆnerie“ heißt das Thema von Nina Barks in Deutschland einmalige Studiengang arbeiten frische Ideen aus der Hochschule Masterarbeit, die mit 159 Seiten nicht gera- bildet seine Absolventinnen und Absol- bekommen. Wir arbeiten derzeit daran, die de klein ausgefallen ist. Die junge Frau hat venten darin aus, das Zusammenspiel von zahlreichen guten Ansätze von Nina Bark in an der Hochschule Technische Redaktion Gesellscha”, Kultur und Technik besser zu unsere praktische Kommunikationsarbeit und Wissenskommunikation studiert und verstehen. Berufsfelder ergeben sich im zu überführen.“ im Januar ihre Abschlussarbeit erfolgreich Bereich Unternehmenskommunikation, verteidigt. In der Arbeit stecken drei Mo- Technikfolgenabschätzung aber auch im Bereits seit Dezember arbeitet Nina Bark nate Praktikum, vier Monate Schreiben und Journalismus. Ihre Bachelorarbeit schreibt in der Unternehmenskommunikation beim jede Menge praktischer Nutzen für beide Bark zum Thema „Employer Branding in Deutschen Forschungsnetz, das seinen Sitz Seiten. Denn die Ergebnisse der Arbeit Forschung und Praxis“, wobei es um die auf dem Alexanderplatz in Berlin hat. Ein landen nicht im Archiv der Bibliothek und Relevanz sogenannter Arbeitgebermarken Studium in Merseburg kann sie jedem nur schon gar nicht in der Schublade, sondern geht. Ihr Studium schließt sie erfolgreich empfehlen, denn über die Hochschule sagt geradewegs in der Nachwuchsstrategie von ab und absolviert danach ein Praktikum in sie: „Das Studium ist an der Praxis orien- TOTAL. Aber von Anfang an. Irland. tiert und das ist bei der Bewerbung später sehr hilfreich. Die familiäre Atmosphäre ist Die gebürtige Berlinerin Nina Bark interes- Nach dem Auslandsaufenthalt geht Nina angenehm und die Leute hier echt sympa- siert sich schon lange für Kommunikation, Bark auf die Suche nach einem passenden thisch.“ Die Masterarbeit hat sie übrigens Medien, aber auch für Technik und Natur- Masterstudium, das ebenfalls Technik und mit 1,0 bestanden – beste Voraussetzungen wissenscha”en. Für sie ist das aber kein Medien verbindet. Sie stößt dabei auf den also für den Start ins Berufsleben. ■ Gegensatz und daher entscheidet sie sich Hochschulinformationstag an der Hoch- nach dem Abitur für den interdisziplinären schule Merseburg im Jahr 2013, informiert

10  ­€    . 15 Ausstellungsprojekt „Menschen machen Leuna“

Wer baute das Leuna-Werk? Wer arbeitete im Leuna-Werk? Wer brachte durch Erfindungen und kluge Leitung das Leuna-Werk voran? Diesen Themen stellt sich ein interdisziplinäres Seminar der Studiengänge Chemie- und Umwelttechnik sowie Kultur- und Medienpädagogik. Das Seminar wird gefördert durch Mittel des Hoch- schulpakts 2020.

Bauarbeiter und Architekten seit 1916 sind Besatzung das Werk wieder auf. Die Arbei- stalteten aber große Bereiche des sozialen die erste Gruppe, wie auch die Ingenieure ter trafen in der DDR auf eine rücksichtslose Lebens wie beispielsweise Küche, Kantine und Ernder, die das Leuna-Werk in den Staatsführung. Deswegen erhoben sie sich und Kindererziehung. Hier wird uns die rie- ersten Jahren prägten. Wie ein blutiges im Juni 1953 und führten die größte bisher sige Fotosammlung aus den Leuna-Werken Gewitter kommen über die Arbeiter die da gewesene Demonstration in Merseburg helfen, wie sie in das Landeshauptarchiv Märzkämpfe, als eine putschistische KPD- durch. Die Arbeiterproteste wurden von Sachsen-Anhalt in Merseburg eingegangen Führung viele Leuna-Arbeiter in einen sowjetischen Truppen blutig niedergeschla- ist. aussichtslosen Kampf schickt, den Polizei- gen. truppen und monarchistische Freikorps Die Studierenden sollen von einzelnen niederschlagen. Ende der 1980er Jahre gelingt es dann der Vertretern der erwähnten Gruppen Aus- Belegscha” und den Direktoren, den Volks- stellungstafeln gestalten. Hochschulmit- Eingegliedert in die IG Farben erleben die eigenen Betrieb „Walter Ulbricht“ aufzulö- arbeiter und Graker Christian Auspurg Leuna-Werke im Nationalsozialismus nach sen und mit einer Reihe von Betrieben ihre entwickelt hierfür den gestalterischen 1933 einen scheinbaren Aufschwung, der Produktion und deren Weiterentwicklungen Rahmen. Präsentiert werden soll diese an zwei Biographien deutlich gemacht am Markt zu halten. Mit etwa 10 Prozent Ausstellung Ende September, wenn der werden soll. Zwangs- und Sklavenarbeiter der ehemaligen Mitarbeiter übertrafen sie Museumsverbands Sachsen-Anhalt und die ersetzten die in einen aussichtslosen, mör- rasch den Umsatz des riesigen volkseigenen Fachgruppe Technikmuseen des Deutschen derischen Krieg eingezogenen deutschen Betriebs. Das Kapital für diesen Auºruch Museumsbundes an der Hochschule Merse- Arbeiter. wurde weitgehend von Migranten aus Asien burg tagen. und Westeuropa gestellt. Nach der Katastrophe des Nationalsozia- ■ Éʞ ËÄÊÌ. œ¿ÌÄ¡Î ÌÄ¡¢ lismus bauten Arbeiter und Ingenieure Wo aber bleiben die Frauen? Diese wurden unter den Bedingungen der sowjetischen von den Männern abgedrängt. Frauen ge-

¿¢žÀ¡ Á¡¢Â¡ — Nina Bark während ihres Praktikums bei der TOTAL Raˆnerie Mitteldeutschland

Ä¡ÅÆ¡ Á¡¢Â¡ — Bau der Kompressorenanlage auf dem Gelände der Leuna-Werke, 1916 Quelle: Landesarchiv Sachsen-Anhalt (LASA)

11 Hochschule Merseburg und InfraLeuna: eine Kooperation, die lebt und atmet

Die InfraLeuna GmbH ist Eigentümer und Betreiber der Infrastruktureinrichtungen am Chemiestandort Leuna. Die Geschäftstätigkeit der InfraLeuna ist in erster Linie darauf gerichtet, allen Standortunternehmen Infra- strukturdienstleistungen und -lieferungen zu möglichst günstigen und international wettbewerbsfähigen Preisen zur Verfügung zu stellen.

Mark Muschick arbeitet seit 2004 bei der Dazu müssen sie entsprechend geschult Lehrkrä”e nutzen die Möglichkeit, Praxis InfraLeuna GmbH. Der Bereichsleiter ist werden und es werden Schulungsmate- zu schnuppern. Es ist eine Kooperation, die mit seinem Bereich Telekommunikation, rialien benötigt. Bis zur Erstellung des lebt und atmet.“ Organisation und IT unter anderem zustän- ersten Lernkomplexes für die zukün”igen dig für die Einrichtung einer Zentralwarte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Was nun die Herausforderung Zentralwarte für die Energie- und Wasserversorgung Zentralwarte waren nur sechs Monate betraf, so wurde auf der Basis eines 2003 des Chemiestandortes. Die Kontroll- und Zeit. Nicht viel für so ein großes Vorhaben. geschlossenen Kooperationsvertrages die Überwachungstätigkeiten, welche bisher Wissenscha”liche Begleitung und perso- Vergabe von Abschlussarbeiten zum Thema in dezentralen Leitwarten durchgeführt nelle Unterstützung kann da nicht schaden, Qualikation von Mitarbeitern / -innen ver- wurden, werden auf der neuen Messwar- dachte man sich bei InfraLeuna. Und es lag einbart und Studenten gefunden, die das te zentralisiert. Für die Kolleginnen und nahe – im wahrsten Sinne des Wortes – die Thema bearbeiten. Kollegen in der neuen Warte bedeutet dies Hochschule Merseburg um Unterstützung bessere Arbeitsbedingungen, eŠektivere zu bitten. Einer der Studenten ist Nico Thomas. Der Abstimmungsprozesse, vor allem dann, Hallenser hatte bereits seinen Bachelor in wenn durch Störungen oder besondere Mit der Hochschule verbindet die Infra- Chemie- und Umwelttechnik in Merseburg Situationen eine enge Abstimmung erfor- Leuna eine langjährige Kooperation zur erworben und studierte nun im Master- derlich ist. Auch das Risiko von Störfällen – wissenscha”lichen und praktischen Zusam- studiengang Chemie- und Ingenieurwis- von denen es glücklicherweise nur wenige menarbeit. Nach den Früchten der Koope- senscha”en (CUI). Auch in Merseburg, klar. kleine gab – soll weiter verringert werden. ration gefragt, sagt Firmensprecher Martin Nach einem entsprechenden Auswahlge- Für die Anlagenfahrerinnen und -fahrer Halliger: „Das kann man gar nicht alles spräch bei InfraLeuna begann er, das Quali- heißt das aber auch, sich auf eine neue aufzählen. Abschlussarbeiten, Praktika, zierungsthema für die Mitarbeiter / -innen Arbeitsumgebung mit veränderten Prozes- Qualizierungen haben wir gemeinsam mit der Zentralwarte zu bearbeiten. Allerdings sen einzustellen. der Hochschule realisiert. Studierende und nicht allein. Seine Kommilitonen Robert

12  ­€    . 15 Tobisch und Alexander Thamm begannen realisiert. Das machen die kurzen Wege etwa zur gleichen Zeit ihre Bachelorarbei- zwischen Leuna und Merseburg möglich. Kanzlerin ten. Von InfraLeuna wurde ihnen ein Büro im repräsentativeren Bürocenter, Bau 4310, Auch einen kurzen Weg genommen hat Nico besucht neue früher bekannt als Bau 24, eingerichtet. Thomas – und zwar beim Berufseinstieg: er Dort arbeiteten sie gemeinsam am Quali- wurde von InfraLeuna gleich nach Ab- Zentralwarte zierungsthema und doch jeder an seiner schluss des Studiums als Trainee übernom- Arbeit. „Die Teamarbeit war auch etwas Be- men. „Ich bin in meinem Büro geblieben Auf Einladung von Dr. Christof Günther, sonderes an diesem Projekt“, sagt Thomas. und arbeite weiter an dem Qualizierungs- Geschä”sführer der InfraLeuna GmbH, „Jeder schrieb am gleichen Thema, jeder an projekt“, sagt der 25-jährige Ingenieur. nahm Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel seiner eigenen Abschlussarbeit über eine Alexander Thamm ist jetzt ebenfalls als Anfang März am Festakt "100 Jahre Chemie- andere Anlage und gleichzeitig waren wir Trainee bei InfraLeuna tätig. standort Leuna" im cCe Kulturhaus Leuna ein Team und realisierten das Vorhaben für teil. Begleitet wurde sie von Dr. Reiner die InfraLeuna.“ Ihm als Masterstudenten Zufrieden ist auch Bereichsleiter Muschick: HaseloŠ, Ministerpräsident des Landes oblag dabei die Teamleitung. „Wir schätzen an den Studenten von der Sachsen-Anhalt. In ihrer Rede würdigte Hochschule den unverstellten Blick von die Bundeskanzlerin die Geschichte des Robert Tobisch und Alexander Thamm außen. Sie bringen frische Ideen ins Un- Chemiestandorts Leuna und den erfolgrei- studierten Chemie- und Umwelttechnik. In ternehmen. Wir Alteingesessenen hätten chen Strukturwandel. ihren Abschlussarbeiten haben sie jeweils vieles gar nicht so erkannt. Gemeinsam einen Anlagenkomplex bearbeitet. Beide haben wir auch den sportlichen Zeitrahmen haben inzwischen das Bachelorstudium einhalten können. Der erste Lernkomplex abgeschlossen. Tobisch hängt gleich das für die Anlagenfahrer war wie geplant nach Masterstudium CUI daran. Er bleibt sowohl sechs Monaten fertig.“ ergänzt Muschick, der Hochschule als auch der InfraLeuna der übrigens auch an der Hochschule treu, indem er jetzt einen Tag pro Woche als seinen Abschluss gemacht hat. Leuna und Ingenieur in Leuna arbeitet und in der rest- die Hochschule Merseburg gehören eben lichen Zeit das Masterstudium in Merseburg zusammen. ■

Im Anschluss an den Festakt nutzte sie œžŸ¡¢£¡ die Gelegenheit zu einem Informations- besuch bei InfraLeuna. Ein Ziel war die neue Zentralwarte. Die Betriebsanlagen zur Energie- und Wasserversorgung sowie zur Wasserentsorgung der InfraLeuna GmbH am Chemiestandort Leuna wurden bisher über mehrere dezentrale Leitwarten überwacht und gesteuert. In der neuen Zentralwarte wurden fünf Arbeitsplätze unter Berück- sichtigung modernster leittechnischer und ergonomischer Gesichtspunkte neu gestaltet. Jetzt erfolgt die Steuerung der Betriebsanlage von einer zentralen Stelle aus.

Mit dem Besuch der Bundeskanzlerin wurde die Zentralwarte oˆziell in Betrieb genommen. ■

¿¢žÀ¡ Á¡¢Â¡ — Robert Tobisch, Nico Thomas und Alexander Thamm (v. l. n. r.) Foto: Vincent Grätsch

Ä¡ÅÆ¡ Á¡¢Â¡ — Bundeskanzlerin Angela Merkel besucht die neue Zentralwarte der InfraLeuna GmBH | Foto Egbert Schmidt

   . 15 13 ÊÖ¡ž — Christian Heidler vor den Anlagen der TOTAL Raˆnerie Mitteldeutschland Foto: Vincent Grätsch

͞¡ž — Ursula von der Leyen gratuliert dem besten Azubi Deutschlands 2010

Studium TOTAL Vom besten Azubi zum Masterstudenten

Studieren kam für Christian Heidler nach Einen so guten Lehrling lässt kein Unter- von allen Beteiligten den höchsten Einsatz der Schule überhaupt nicht in Frage: „Ich nehmen gehen. Natürlich wurde er von und da ist jede kompetente Unterstützung wollte was Praktisches machen und ich seinem Ausbildungsbetrieb übernommen. willkommen. mochte den Chemieunterricht. Also bin ich Er war fortan dafür zuständig, die Rohöl- Chemikant geworden.“ Die dreieinhalb- destillationsanlagen zu überwachen, Höchsten Einsatz zeigte Christian Heidler jährige Ausbildung absolvierte der Qued- sowohl im Außendienst als auch in der aber auch beim Studium. Seine Berufs- linburger bei TOTAL in Leuna. Nicht einfach Messwarte. Schon in der Ausbildung und erfahrung als Chemikant half dabei. Auch so, sondern ganz hervorragend. Er war jetzt bei der Arbeit erst recht hatte er viel wenn ihm einige Fächer wie Mathematik bester Azubi Deutschlands im Jahr 2010. Kontakt mit den Ingenieurinnen und Inge- zunächst etwas schwerer elen, als den Die Auszeichnung hat er von der damaligen nieuren und begann sich für das Berufsfeld Kommilitoninnen und Kommilitonen mit Bundesministerin für Arbeit und Soziales, zu begeistern. Bald war der Wunsch da, dem frischen Abitur. In anderen Fächer wie Ursula von der Leyen, in Berlin erhalten nicht nur Ausführender zu sein, sondern Strömungslehre brachte er dagegen schon und erinnert sich gern an die feierliche selbst aktiv Ein¸uss zu nehmen, Berech- jede Menge Vorwissen mit und das Lernen Übergabe. nungen anzustellen und auf diese Weise ging ganz leicht. Nach drei Jahren schloss er die Prozesse mit zu gestalten. mit seiner Bachelorarbeit zur „Untersuch- tung zur Erweiterung einer Sulfreenanlage“ Im Jahr 2012 begann er in Vollzeit an sein Studium ab. Es ging dabei ganz speziell der Hochschule Merseburg Chemie- und um die Sulfreenanlage bei TOTAL, die Firma Umwelttechnik zu studieren. In der vor- verwendet seine Ergebnisse um Modikati- lesungsfreien Zeit machte er bei TOTAL onen einzuleiten. Danach startete er gleich Praktika in verschiedenen Positionen. Er noch einmal durch ins Masterstudium wurde gern genommen, schließlich kannte Chemie- und Umweltingenieurwesen. Im er sich dort bestens aus. Er hat er auch nächsten Jahr möchte er die Masterarbeit den großen „Shut-Down “ im Jahr 2014 schreiben und dann am liebsten wieder bei mit vorbereitet. Der Shut-Down ist die Zeit TOTAL arbeiten. „Ich genieße die Arbeits- in der Raˆnerie, in der nichts produziert atmosphäre und kann mir gut vorstellen wird, in der alle Anlagen heruntergefahren, hier zu bleiben!“ sagt er über seine inspiziert, getestet und gewartet werden. Zukun”spläne. Dann aber als Master of Einen solchen Stillstand gibt es regelmäßig Engineering. Nicht schlecht, wenn man alle sechs Jahre in der Raˆnerie. Er muss bedenkt, dass Studieren für ihn überhaupt von langer Hand vorbereitet und dann so nicht in Frage kam. ■ zügig wie möglich durchgeführt werden, denn jeder Tag des Shut-Downs ist auch ein Tag Produktionsausfall. Das verlangt

14  ­€    . 15 Leuna + Merseburg Eine Forschungspartnerscha mit Tradition

Die Chemieindustrie der Region, insbe- auf chemischen und verfahrenstechnischen titute IPW Institut für PolymerwerkstoŠe sondere der Chemiestandort Leuna, war Gebieten, dass diese neue Hochschule hier e. V. und Polymer Service GmbH PSM, des ausschlaggebend für die Gründung einer einen Schwerpunkt für die Ausrichtung in Weiteren über das KunststoŠ-Kompetenz- Hochschule im wenige Kilometer entfernten Lehre und Forschung sieht. Erste drittmit- zentrum Halle-Merseburg und die Aka- Merseburg. Es ging um die Ausbildung von telnanzierte Projekte bezogen sich auf demie Mitteldeutsche Kunststoˆnnova- qualizierten Fachkrä”en, vorwiegend für Untersuchungen und Maßnahmen im Zu- tionen. Nicht zuletzt gibt der Leitmarkt die chemische Industrie – „Chemieschule“ sammenhang mit der Sanierung der Indus- Chemie und Bioökonomie als einer von fünf wurde sie kurz und bündig in der Bevöl- triestandorte und der Region. Demgemäß Leitmärkten der Regionalen Innovations- kerung genannt – und praxisverbundenen war auch der erste Forschungsschwerpunkt strategie Sachsen-Anhalt 2014 – 2020 eine Spezialisten. Und es ging um eine praxis- der Fachhochschule „Erfassung, Bewertung Orientierung in Richtung neuer hocheˆ- orientierte Forschung, für beide Seiten und Darstellung umweltrelevanter Daten“. zienter polymerbasierter Leichtbaumate- von Vorteil, für den Wirtscha”s- wie auch Mit dem Erhalt und der Modernisierung rialien sowie ressourcenschonender und Wissenscha”sstandort. Chemiker, Ver- der Chemiestandorte richtete sich der energieeˆzienter Produktionsprozesse fahrenstechniker, Mathematiker, Physiker Fokus zunehmend auf deren Kerngeschä”. vor. Von der Forschungspartnerscha” gründeten den Ruf der Hochschule als for- 2005 bestätigte der Senat der Hochschu- Leuna – Merseburg ist also noch etliches zu schungsstarke Einrichtung, seinerzeit unter le den Forschungsschwerpunkt „Chemie / erwarten, das Potenzial ist vorhanden, die der Bezeichnung Technische Hochschule KunststoŠe“. Er gilt auch heute als der Voraussetzungen sind geschaŠen. Leuna-Merseburg. In der 2014er Ausgabe Forschungsschwerpunkt, der landes- und des Forschungsberichtes der Hochschu- bundesweit die Hochschule Merseburg Heute ist es ein Chemiepark am Standort le Merseburg aus Anlass des 60-jährigen kennzeichnet. Beleg sind über Jahre Leuna. Es ist zwar kein Erholungspark im Bestehens des Hochschulcampus Merseburg gewachsene Forschungspartnerscha”en, klassischen Sinn. Es ist aber ein Ort, an dem werden einige Facetten betrachtet. am Chemiestandort Leuna insbesondere man in grüner Umgebung arbeiten und mit der InfraLeuna GmbH und der TOTAL leben kann, der durch moderne Produkti- Mit der politischen Wende 1990 einherge- Raˆnerie GmbH Spergau. An der Hoch- onsanlagen gekennzeichnet ist. Dass Flüsse hend erfolgte ein tiefgreifender Wandel, schule wurden und werden mittlerweile und Grundwasser nicht mehr durch belas- am Chemiestandort Leuna wie auch am eine Reihe von von FuE-Projekten und tete Abwässer aus den Chemieanlagen ver- Hochschulstandort Merseburg. Überalterte, Dienstleistungen im Au”rag von Leunaer unreinigt, dass RohstoŠe eŠektiver genutzt umweltbelastende Produktionsanlegen Unternehmen bearbeitet, über 400 000 € und verwertet werden, Produktionsprozes- wurden stillgelegt, abgerissen, nach und an Drittmitteln ¸ossen dafür bisher an die se optimal gestaltet werden, dazu tragen nach siedelten sich neue Unternehmen auf Hochschule. Bei weiteren mit Bundes- und Forschungs- und Entwicklungsergebnisse dem Leuna-Gelände an. Auf dem beste- Landesmitteln nanzierten Forschungs- von Wissenscha”lern der Merseburger henden Hochschulcampus erfolgte die projekten waren bzw. sind Unternehmen Hochschule bei. Neugründung der Fachhochschule. Erste des Standortes Leuna Kooperationspartner. Berufungen von Professoren belegen: Gebündelte wissenscha”liche Kompetenz ■ Éʞ Ä¡žœÂ¡ ˜Ÿ Immerhin 10 Berufungen von ausgewiese- konzentriert sich über die an der Hoch- nen forschungsstarken Wissenscha”lern schule Merseburg angesiedelten An-Ins-

œžŸ¡¢£¡

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   . 15 ‚ƒ­„ € 15 Nimmt man exemplarisch das Thema ma Biogas ist dabei im Allgemeinen für den 20 Jahre „Entwicklung eines Verfahrens zur prozess- Laien nicht unbekannt, da diese Anlagen in integrierten Abwasser- und Ablu”-Simul- den vergangenen Jahren wie Pilze aus dem Forschungs- tanbehandlung“, so ist der grundlegende Boden geschossen sind. Im Industriebereich Gedanke ebenso einfach wie anspruchsvoll. ist das aber anders. Hier „schmeckt“ es den kooperation Bakterien nicht so gut. Anstatt leckerem Bei vielen industriellen Anlagen, auch bei Mais stehen in diesem Anwendungsfall die der biologischen Abwasserbehandlung zum Teil stark „überwürzten“ Klärschläm- Seit zwei Jahrzehnten forscht die (z. B. im Rechenbauwerk, Ölabscheider, me auf der Speisekarte. Hochschule Merseburg für Unter- Speicherbecken, Absetz- oder Flotations- nehmen in Leuna an der Lösung becken …), fallen Lu”schadstoŠe an, die In den vergangenen Jahrzehnten waren umwelttechnischer Aufgaben. gereinigt werden müssen. Diese anthropo- die Voraussetzungen für die Erzeugung von Davon profitieren nicht nur die genen SchadstoŠe stellen aber o”mals ein Biogas aus industriellen Klärschlämmen Unternehmen, sondern auch die Problem dar. Im Gegensatz zu natürlichen, eher schlecht. Erst mit der heutigen Tech- Studierenden, die Lehre und vor nicht vom Menschen verursachten Lu”- nologie der biologischen Abwasserauºe- allem die Umwelt. schadstoŠen sind diese häug nur schlecht reitung und dem gewonnenen Know-how für biologische Prozesse verfügbar. Auch auf dem Gebiet der anaeroben Fermen- die chemisch / physikalischen Eigenscha”en, tation ist ein veränderter Blick auf dieses Die Forschungskontakte zwischen der wie z. B. die Fähigkeit, explosionsfähige Thema gerechtfertigt. Hochschule Merseburg (HoMe) und Betrie- Lu”gemische auszubilden oder korrosiv zu ben des Industriestandortes Leuna zu um- wirken, erschweren deren umweltgerechte Biogas verbessert die Ökobilanz. Anaerob welttechnischen Problemstellungen reichen Behandlung. behandelter Klärschlamm verbessert die bis zum Jahre 1996, dem Gründungsjahr der Entsorgungsbilanz. Das sind für die Wirt- InfraLeuna GmbH, zurück. Die kostengünstige und fast schon tradi- scha” zwei schlagkrä”ige Argumente, die tionelle Ablu”behandlung mittels Biolter es zu untersuchen gilt. Etwas, wobei die Auf der Basis erster beratender Aktivitäten muss sich eben jenen Herausforderungen Hochschule Merseburg helfen konnte und und diverser studentischer Abschluss- stellen. Nicht selten erreichen diese an- helfen kann. arbeiten wurden sowohl zwischen der sonsten so zuverlässigen Anlagen aber auch InfraLeuna GmbH als auch zwischen der schnell ihre Grenzen. Aus der 20-jährigen Forschungskooperation TOTAL Raˆnerie Mitteldeutschland GmbH hat sich eine „Win-Win-Situation“ zwi- (TOTAL RM) und der HoMe Anfang der 2000er Auf der Suche nach einem eŠektiven Ersatz schen Wirtscha” und Hochschule ergeben. Jahre Rahmenverträge geschlossen, die mit der herkömmlichen Bioltertechnologie, Auf der einen Seite konnten die Betriebe mehreren Einzelverträgen ihre projektspe- der natürlich ebenso günstig sein sollte, die Forschungsergebnisse unmittelbar zur zische Untersetzung fanden. Ausgewähl- wurden Untersuchungen an der Hoch- Optimierung ihrer Anlagen nutzen und te Beispiele für erfolgreich bearbeitete schule Merseburg durchgeführt. Bei dieser haben direkten ZugriŠ auf das diesbezüg- Projekte sind: anwendungsorientierten Forschung, die im liche wissenscha”liche Potenzial. Auf der Wesentlichen von Studenten der Fach- anderen Seite sind die Erkenntnisse aus Prozessoptimierung abwassertechnischer richtung Umwelttechnik betreut wurden, den Forschungsprojekten unmittelbar in Anlagen bei der TOTAL Ra¢nerie Mittel- zeigte sich die prinzipielle Machbarkeit die Lehre einge¸ossen und erhöhen somit deutschland einer prozessintegrierten Abwasser- und deren Praxisbezug. Natürlich wirkt sich eine Ablu”-Simultanbehandlung. Dabei konnte Forschungskooperation auch positiv auf die Entwicklung eines Verfahrens zur Cyanid- nachgewiesen werden, dass für einen spe- Drittmittelbilanz der HoMe aus. entfernung aus Industrieabwasser ziellen Anwendungsfall die am jeweiligen Standort anfallende Ablu” gleichzeitig zur Ein weiterer positiver EŠekt betriŠt die Energie- und Prozessoptimierung Belü”ung der mit Belebtschlamm betriebe- Studierenden. Für eine ganze Reihe von abwassertechnischer Anlagen bei der nen Abwasserreinigungsbecken verwendet ihnen hat sich über die Anfertigung von InfraLeuna GmbH werden konnte. Trotz relativ schlechter Abschlussarbeiten mit Bezug zu den For- Löslichkeit war eine sichere Ablu”auºerei- schungsprojekten der direkte Einstieg in Entwicklung eines Verfahrens zur prozess- tung sichergestellt. das Berufsleben ergeben. integrierten Abwasser- und Ablu¦- Simultanbehandlung Nach Klärung der oŠenen sicherheitstech- Mittlerweile sind zahlreiche Absolventen nischen Fragen, konnte ein Umbau der der HoMe erfolgreich in Betrieben des Biogasgewinnung aus industriellen bestehenden Anlagen ins Auge gefasst Industriestandortes Leuna tätig und re- Klärschlämmen. werden. Auch bei diesen letzten Fragen zur präsentieren dort nicht nur ihre ehemalige Sicherheit arbeiteten Studenten der Hoch- Bildungseinrichtung, sondern sind auch Letztere Themen gewannen dabei in jün- schule engagiert mit. Partner für die zukün”ige Zusammenarbeit gerer Vergangenheit mehr Aufmerksamkeit, geworden. da hierbei Bereiche der Betriebsoptimie- Bei einem anderen Drittmittelprojekt zur rung sowie des Umweltschutzes berührt „Biogasgewinnung aus industriellen Klär- ■ Éʞ ËÄÊÌ. ΢¡ÂÒœÄ Æ¡¢žŸ, werden, die nicht im Fokus allgemeiner schlämmen“ konnten die Studenten der ËÄÊÌ. ¡Ò. Ò¢ÅƜ¡¿ Ï¢žÀ¿¡Ä Diskussionen stehen, wenn man über HoMe erneut aktiv ihr Wissen und ihre wis- ͞МžÎÄ٠΢¡ž¡Ä industrielle Abwasserreinigung spricht. senscha”liche Tatkra” einbringen. Das The-

16 ‚ƒ­„ €    . 15 Nach der Wende – nun an der Fachhoch- produktion zur Verfügung, das weitgehend Partnerscha mit schule Merseburg – erfolgte die Zusam- an der Hochschule bearbeitet wurde. Im menarbeit entsprechend der fachlichen gleichen Jahr untersuchte ein Diplomand den Leunesen Prolierung vor allem in zunächst gemein- für die DOMO Caproleuna GmbH den Ein¸uss samen Diplomarbeiten, später Bachelor- von Additiven auf die Kristallisation von und Masterarbeiten. Die Themen über- Ammoniumsulfat. 2014 untersuchte ein Regina Walter ist Professorin für spannen ein breites Firmenspektrum am Student im Rahmen seiner Bachelorarbeit Anorganische und Ökologische Standort Leuna. die Entfernung von überschüssigem Phos- Chemie und arbeitet seit Jahr- phortrichlorid aus Fettsäurechloriden für zehnten eng mit den Unterneh- Im Jahr 1999 wurde das von der KataLeu- die Firma Leuna-Tenside GmbH. Doch nicht men in Leuna zusammen. Ihre na GmbH Catalysts gestellte Diplomthema nur Abschlussarbeiten sind Gegenstand der eigene Diplomarbeit war bereits über die Untersuchung und Bewertung des Zusammenarbeit. Im Rahmen unserer Mög- ein solches Kooperationsprojekt. Prozessabwassers bei der Herstellung von lichkeiten führen wir auch Untersuchungen Nickelkatalysatoren bearbeitet; 2009 in für unsere Industriepartner aus, wie z. B. Zusammenarbeit mit der gleichen Firma der des Chemischen SauerstoŠbedarfs (CSB) im Die Verbindung der Hochschule mit dem Ein¸uss von Schwefelverbindungen auf die Abwasser. Standort Leuna hat eine lange Tradition, Performance von Nickel-Trägerkatalysato- die bis zur Wende sogar im Namen zu er- r e n . D a s w a r b e r e i t s e i n e B a c h e l o r a r b e i t . Die Etablierung der Fraunhofer-Gesell- kennen war: THLM – Technische Hochschule Mit der InfraLeuna GmbH wurden zwei scha” CBP auf dem Industriestandort Leuna Leuna-Merseburg. Studentische Praktika Diplomthemen bearbeitet: 2001 Untersu- ist für viele Studierende der Hochschule im Leunawerk waren in den Studienab- chungen zum Nitrikationshemmtest, 2005 Merseburg die Chance für hervorragende lauf integriert. Ich selbst habe 1975 meine Auºau eines lichtmikroskopischen Identi- Abschlussarbeiten. So wurde 2013 eine Mas- Diplomarbeit an THLM eingereicht: ein zierungs- und Klassizierungsverfahrens terarbeit zur Depolymerisation von Lignin Kooperationsthema zwischen dem Fachbe- für Asbestfasern in Bauabfallproben. angefertigt, gefolgt von Untersuchungen reich „Heterogene Katalyse“ und der Kon- im letzten Jahr 2015 zum scale-up dieser taktfabrik in Leuna. Vier Jahre später folgte 2008 stellte die Firma LEUNA-Harze GmbH Reaktion – ebenfalls als Masterarbeit. die Dissertationsschri”, ebenfalls in enger ein Thema zur Untersuchung des chemi- Zusammenarbeit mit den „Leunesen“. schen Abbaus von chlorhaltigen Verbin- ■ Éʞ ËÄÊÌ. Ä¡£¢žœ Ϝ¿Â¡Ä dungen im Prozesswasser der Epoxidharz-

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TOTAL_Anzeige_HochschuleMerseburg_HoMe__190x131,2mm_20160208.indd 1 08.02.16 08:46    . 15 ‚ƒ­„ € 17 Leuna und die Chemie-Region im Spiegel der Kunstsammlung der Hochschule Merseburg Zum 100-jährigen Bestehen des Leuna-Werkes 2016

Die Kunstsammlung Zwei freistehende Steinbildhauereien von Martin Wetzel stellen ein Studentenpaar und eine Brunnen- Die Kunstsammlung der Hochschule Merseburg wurde plastik dar. bis zur politischen Wende 1989 zusammengetragen. Sie wurde seit der Gründung der Technischen Hoch- schule im Jahre 1954 durch den Chemieprofessor und Sujets der Region Kunstliebhaber Franz Matthes angelegt und beständig erweitert. Getreu der DDR-Staatsdoktrin, die auch in Die unübersehbare Präsenz der Chemiebetriebe in der der Kunst ein Instrument zum Auºau des Sozialismus Region prägte neben der Landscha” auch die Sicht- sah, wurde schon beim Auºau der Technischen Hoch- weise der Künstlerinnen und Künstler. schule Leuna-Merseburg durch die Verantwortlichen ein Etat für Kunst am Bau sowie Au”räge und Ankäufe Während die Malereien und Skulpturen in den Sujets geschaŠen. Porträt, Gruppenbild, Landscha” und Stillleben be- schränkt und bei der Darstellung des Menschen dem sozialistischen Realismus verha”et bleiben, zeugen Malerei, Grak, Plastik viele der Graken von größerer künstlerischer Freiheit oder auch größerer Freiheit bei der Auswahl und beim Die Kunstsammlung der Hochschule Merseburg umfasst Erwerb der Werke. Sicherlich sind bei den Graken auch 264 Werke. Davon sind über 20 Gemälde im Bestand. kaum direkte Au”ragswerke der TH zu nden. Somit Den größten Teil der Sammlung nehmen die über 225 ist die grasche Sammlung sowohl vom Angebot der Graken ein. Dabei handelt es sich um Werke verschie- Künstler und der Auswahl der Ankaufenden geprägt als dener grascher Techniken: Zeichnung (Bleisti”-, Koh- auch durch die Chemie-Region. Dabei sind Inspiratio- le-, Tusche- und Pinselzeichnungen) und Druckgraken nen in der Industrielandscha” ebenso zu nden wie im (Holz- und Linolschnitte, verschiedene Techniken der täglichen Arbeitsleben, in der Wohnumgebung und der Radierung und Lithographien) sowie einige Aquarelle Freizeitgestaltung. und aquarellierte Druckgraken und Zeichnungen. Die Aquarelle bilden das Bindeglied der Sammlung zu den Einen direkten Bezug zum Leuna-Werk hat die Litho- Gemälden, wurden aber als Arbeiten auf Papier mit graphie „Leuna II“, die Karl Erich Müller (1917 – 1998) den Graken inventarisiert. Die Formate sind die bei 1974 schuf. Es zeigt die Durchdringung der landwirt- Graken üblichen kleineren Formate von 10,1 × 10,3 cm scha”lichen Region von der Chemie-Industrie, indem er (Schwarze Brücke Halle) bis 48,5 × 72,2 cm (TH für Chemie im Vordergrund Heugarben darstellt und am Horizont im Auºau-Merseburg, Rolf Kiy 1963, Aquarell). Von die Chemie-Fabrik. Optisch getrennt und sinnha” einigen Künstlern wurden Werke über einen langen verbunden werden Vorder- und Hintergrund durch eine Zeitraum mehrerer Jahrzehnte erworben. Diese Tat- Stromtrasse. Auch das Gemälde Leunawerke bei Nacht, sache könnte von einer engen Verbundenheit mit den Fritz Müller 1971, Öl auf Hartfaser, 67 × 77,5 cm, steht im Verantwortlichen der Sammlung zeugen. Von Wolfgang direkten Zusammenhang mit dem Leuna-Werk, indem Mattheuer zum Beispiel stammt das erste Blatt von es die erleuchteten Chemieanlagen, die im Dunkeln an 1958, das letzte von 1986. Im Vergleich mit einigen eine erleuchtete Stadt erinnern, darstellt. Au”ragswerken unter den Malereien in der Sammlung sind die Graken fast ausschließlich von hoher künst- Nachdem das Politbüro der SED und der Ministerrat lerischer Qualität, da anzunehmen ist, dass es sich um der DDR beschlossen hatte, die wissenscha”lich-tech- Ankäufe und nicht um Au”ragswerke handelt. nische Hochschulausbildung in der DDR – vor allem in Industrienähe – auszubauen, begann der Auºau der Die baugebundenen Wandbilder nehmen den direk- Technischen Hochschule Merseburg. Dies spiegelt sich ten Bezug zur Hochschule und zur Chemie-Region auf. im SchaŠen von Rolf Kiy (1916 – ?) wider, der 1963 ein Zwei in der ehemaligen Mensa bendliche keramische Aquarell mit dem Titel „TH für Chemie im Auºau – Wandbilder von Rudolf Sitte zeigen die Verbundenheit Merseburg“ schuf. des Lebens mit der chemischen Industrie der Region. Aufgrund der Verbindung zu den schon damals traditi- Au”räge für Bronzeplastiken wurden vor allem an onsreichen Chemiewerken in Leuna war die Hochschule Künstlerinnen und Künstler der Region vergeben. Die auf den Bereich Chemie spezialisiert. Dabei entschied Plastiken zeigen überwiegend bekannte Wissenscha”- sich die Staatsführung bewusst gegen den Ausbau ler, die sich um die Chemie verdient gemacht haben – der Chemieausbildung an den sechs Universitäten bis auf zwei Büsten, welche Rosa Luxemburg und Karl der DDR, wohl aus politischen Überlegungen, da die Marx darstellen. Universitäten als bürgerlich galten und aus wirtscha”-

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1 — Leunawerke bei Nacht, Fritz Müller 1971, Öl auf Hartfaser, 67 × 77,5 cm, Foto: T. Tiltmann 2 — Rudolf Sitte, o. J., Wandbild (keramisch), Standort: Sitzungssaal des Rektors, alte Mensa, 370 × 600 cm, Foto: T. Tiltmann u. a. 3 — Carl Schorlemmer-Büste, Gerhard Geyer 1966, Bronze, 62 cm, Foto: T. Tiltmann u.a. 4 — Leuna II, Karl Erich Müller, 1974, Litho- graphie, 37,5 × 46,5 cm, Foto / Scan: T. Tiltmann 5 — TH für Chemie im Aufbau – Merseburg, Rolf Kiy, 1963, Aquarell, 48,5 × 72,2 cm, Foto / Scan: T. Tiltmann

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HoMe Magazin Nr. 15 19 6

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6 — Altes und Neues um den Sixtiturm, Christa Krug 1972, Lithographie, 41,6 × 54,6 cm, Foto / Scan: T. Tiltmann 7 — Triptychon „Studentisches Leben“, Vera Singer 1972, Öl auf Hart- faser: (v.l.n.r.) Spiel (141 × 120 cm), Wissenscha” (162 × 149 cm), Sport (141 × 120 cm), Fotos: T. Tiltmann 8 — Schachzirkel, Lotte Ballarin 1971, Holzschnitt, 48 × 36,4 cm, Foto / Scan: T. Tiltmann

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20 †€    . 15 lichen Gründen, da die DDR große Investitionen in die Lotte Ballarin (geb. 1919) zeigt in ihrem Holzschnitt Chemische Industrie tätigte und die Produktionsstätten „Schachspieler“ von 1971 Arbeiter und Intellektuelle massiv ausbaute. Der Festakt zur EröŠnung der „Tech- beim gemeinsamen Schachspiel. nischen Hochschule (TH) für Chemie Leuna-Merseburg“ fand am 19. Oktober 1954 im Kulturhaus der Leuna- Werke statt, bei dem die ersten 210 Studentinnen und Im Spiegel der Geschichte Studenten immatrikuliert wurden. Wenn der Chemiestandort Leuna 2016 sein 100-jähriges Der Ausbau der großen Chemie-Kombinate erforderte Jubiläum feiert, besteht der Hochschulstandort 62 Jah- auch Wohnraum für die tausenden von Beschä”igten. re. Die Kunstsammlung der Hochschule Merseburg als Im Rahmen des Wohnungsbauprogrammes „WB 70“ Spiegel der gesellscha”lichen Gegebenheiten gestattet entstanden große Neubaugebiete. Aber auch in den uns einen Blick auf 45 Jahre dieser Zeit, von 1954 bis Städten wurden zweckmäßige Wohnungsneubauten 1989. Die hier abgebildeten Werke setzten sich direkt errichtet, wie es in der Farblithograe von Eva-Maria und indirekt mit der Chemie-Region, mit dem Leben Christa Krug (1936 – 2001) zu sehen ist. in und um Leuna und Merseburg in der Zeit der DDR auseinander. Manches Werk der Sammlung kann heute Die jüngste Forschung ergab, dass die 1927 in Berlin nicht unkommentiert gezeigt werden, andere stehen in einer jüdischen und sozialdemokratischen Familie als Kunstwerke für sich. Seit Anfang 2013 sind die im geborene Malerin Vera Singer eine besondere Stellung Jahre 2012 restaurierten Gemälde im Hauptgebäude der unter den Künstlerinnen und Künstlern einnimmt. Nach Hochschule Merseburg dauerha” öŠentlich ausgestellt. Exil in Frankreich und Heimaufenthalt in der Schweiz Das Wandbild „Völkerfreundscha”“ von Hans Rothe vor studierte die junge Künstlerin und Kommunistin nach der Bibliothek lädt zum Nachdenken und zur Aufar- dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Berlin-Weißensee beitung der Geschichte des Hochschulstandortes ein. Kunst. „Eine große Enttäuschung erlebt Vera Singer Plastische Kunstwerke werden an neuen Standorten zu 1957, als ihr erstes Wandbild der Zensur zum Opfer fällt. sehen sein. Zuerst wird es mit einem Vorhang abgedeckt, dann mit Putz überzogen. Es mangle ihm an Lebensechtheit und In Folge der politischen Wende wurde die Technische revolutionärer Stimmung, lauten die Vorwürfe. Vera Hochschule ohne Rechtsnachfolge „aufgehoben“. Singer muss erfahren, dass die Kunstfreiheit in der DDR Zu den Nachfolgeeinrichtungen zählte zunächst die nicht gewährleistet ist, die Kunst hat sich ganz in den Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, der im Dienst der Politik zu stellen. Doch dieses bittere Erleb- Jahr 1993 „die naturwissenscha”lichen und techni- nis führt bei der Künstlerin nicht zur Abwendung vom schen Fachbereiche der TH nach positiver Evaluierung System, sondern sie fügt sich der Kulturdoktrin, die den durch den Wissenscha”srat zugeordnet worden sind.“ sozialistischen Realismus propagiert und nichts mehr Die Hochschule Merseburg wurde 1992 als Fachhoch- verabscheut als die Abstraktion. In den Buna-Chemie- schule Merseburg am Standort neu gegründet. Obwohl werken in bei Halle an der Saale, wo ihr die Hochschule Merseburg nicht Rechtsnachfolger der Mann ab 1969 als Generaldirektor tätig war, erhält Vera ehemaligen Technischen Hochschule Merseburg-Leuna Singer einen festen Vertrag als betriebseigene Künstle- ist, sieht sie in der Bewahrung der mit dem Stand- rin. In den rund 14 Jahren, die sie dort tätig ist, schaŠt ort zusammenhängenden Kunstwerke eine wichtige sie knapp 70 Werke.“ Verp¸ichtung. Es war eine bewusste Entscheidung, dass möglichst alle Arbeiten der Kunstsammlung der Diese Werke, z. T. Au”ragswerke, zeugen vom Optimis- ֊entlichkeit zugänglich gemacht werden, gerade weil mus des Auºaus, begründet in den Nachkriegsjahren der Spiegel der Kunst eine geschichtliche Zeitspanne zu und sind im Sinne des Sozialistischen Realismus’ ge- verstehen hil” und die Bedeutung der Chemie-Region schaŠen. Ein besonders eindrückliches Beispiel ist das mit den Leuna-Werken unterstreicht. Triptychon „Studentisches Leben“ von 1972, welches seit zwei Jahren wieder als Werk der Kunstsammlung ■ Éʞ ÅÆÄ¢Á¢œž Á¢¡£¡¿ der ehemaligen Technischen Hochschule Carl Schorlem- mer Leuna-Merseburg im Hauptgebäude der Hoch- Literatur schule Merseburg ausgestellt ist. Es handelt sich um Genova, C.: Sie wollte, dass etwas Gutes gelingt. Rezension der Ausstellung einen Au”rag der ehemaligen Technischen Hochschule „Mauerfall und Bilderreisen. Vera Singer und dekern – Kunstwege aus der Merseburg mit direktem Bezug zur TH, was sich auch ehemaligen DDR“, 1. 3.– 17. 5. 2015, Kunst(Zeug)Haus Rapperswil, im St. Galler Tagblatt vom 11. 3. 2015 in der Darstellung der Architektur der Foyers in diesem Krug, K.: Gründungsgeschichte. In: Sachzeugen der Chemischen Industrie Werk spiegelt. e. V. (Hrsg.): Merseburger Beiträge zur Geschichte der chemischen Industrie Mitteldeutschlands, 9. Jg., 1 / 2004, Merseburg 2004 Jessen, R.: Universitäten und Eliten im Osten nach 1945. In: Geschichte und Das Arbeitsleben und die Freizeitgestaltung waren in Gesellscha”. 24 (1), 1998 Rätsch, M. T. (Hrsg.): 30 Jahre DDR – 25 Jahre Technischen Hochschule „Carl den Volkseigenen Betrieben der DDR eng miteinander Schorlemmer“, 1978 verknüp”. Getreu dem Motto des „Bitterfelder Wegs“, Siegel, C. (Hrsg.): Die Kunstsammlung der ehemaligen Technischen Hoch- schule Leuna-Merseburg „Carl Schorlemmer“, Bestandskatalog, Band 1 – „Greif zur Feder Kumpel“, entstanden viele kulturelle Malerei, Plastik und baugebundene Kunst, Merseburg 2013. und künstlerische Zirkel in den Betrieben und Kombi- Siegel, C. (Hrsg.): Die Kunstsammlung der ehemaligen Technischen Hoch- schule Leuna-Merseburg „Carl Schorlemmer“, Bestandskatalog, Band 2 – naten. In der Kunstsammlung der Hochschule Merse- Graken, Merseburg 2014. burg belegen etliche Graken die künstlerische Re¸exi- Siegel, C. (Hrsg.): Kulturhistorische Betrachtungen zur DDR-Kunst - Ergän- zungsband des Bestandskataloges zur Kunstsammlung der ehemaligen Tech- on dieser Verbindung. nischen Hochschule Leuna-Merseburg „Carl Schorlemmer“, Merseburg 2015

   . 15 †€ 21 100 Jahre Chemiestandort und Gartenstadt Leuna

In Leuna wird in diesem Jahr das 100-jährige Jubiläum des Chemiestandortes und der Gartenstadt gefeiert. Die Gäste der Stadt dürfen sich auf verschiedene Höhepunkte freuen.

Werksiedlung „Neu-Rössen“ im Netzwerk „Leuna 100“. Zusätzlich ist Leuna mit der Exposition „Gartenstadt Im Jahr 1916 siedelte sich die BASF (Badische 100“ Korrespondenzschauplatz im Ausstel- Anilin- und Soda-Fabrik Ludwigshafen) lungsverbund „Große Pläne! Ein Projekt mit ihrem neuen Ammoniakwerk in Leuna der Sti”ung Bauhaus Dessau im Verbund an. Am 25. Mai 1916 starteten die Arbeiten mit Ausstellungen in Dessau, Halle (Saale), zum Bau der ersten Produktionsanlage. Mit Magdeburg, Merseburg, Leuna, Elbingerode der Ansiedlung des Werksbetriebes begann und Quedlinburg“. auch die Geschichte der Gartenstadt Leuna, dem heute größten Flächendenkmal im Zu sehen ist die Ausstellung vom 30. März und einer der größten Garten- bis zum 18. September 2016 in der Fried- städte Deutschlands. Für die Beschä”igten rich-Ebert-Straße 26 in Leuna. Der Eintritt der Leuna-Werke wurde ansprechender kostet 2,50 € pro Person, ermäßigt 1,50 € Wohnraum nahe der Produktionsanlagen und ist freitags bis sonntags von 10 bis 16 benötigt, der sie langfristig am Standort Uhr sowie nach Vereinbarung möglich. hält. Mit den komplizierten Produktions- verfahren war es für die BASF wichtig, dass Kontakt die spezisch ausgebildeten Fachleute Stadtverwaltung Leuna abruºar waren. Am 21. Januar 1917 erfolgte 0152 - 5 69 449 03 der erste Spatenstich für die Werksied- [email protected] lung „Neu-Rössen“, die von Karl Barth www.leuna100.de (1877 – 1951) geplant wurde. Zur attraktiven Gestaltung des Wohnumfeldes bedachte Barth den kün”igen Siedlungsalltag vom Veranstaltungshöhepunkt für Groß Arbeitsweg über die Freizeitgestaltung am und Klein: Tag der o³enen Tür mit Abend bis zum Familienleben am Wochen- Kreisfamilientag ende. Im Wohngebiet sollten nach seinen Plänen nicht nur Arbeiter, sondern auch Das gemeinsame große Fest der Infra- Meister, Angestellte und Akademiker zu Leuna GmbH, des Landkreises Saalekreis, Hause sein und eine Gemeinscha” bilden. der Stadt Leuna und der Wohnungswirt- Das Wohnen in der Gartenstadt sollte den scha” Leuna GmbH lädt am 3. September Werksangehörigen eine Balance zwischen 2016 auf den Haupttorplatz in Leuna ein, Industrie, Natur und Kultur bieten. um in der Zeit von 10 bis 16 Uhr gemeinsam zu feiern. Zahlreiche Vereine, Organisa- tionen und Schausteller präsentieren sich, Ausstellung „Gartenstadt 100“ viele Attraktionen und ein buntes Bühnen- programm erwartet die Gäste. Daneben Die Stadt Leuna begeht das Jubiläum mit werden Besichtigungstouren über den einer Ausstellung in der früheren Wohnvilla Chemiestandort angeboten und verschie- des Gartenstadtarchitekten Karl Barth. Die dene Firmen stellen sich vor. Schau gibt einen Überblick über das Leben und Wirken des Gartenstadtarchitekten in Leuna, beleuchtet das englische Vorbild der Gartenstadtbewegung und widmet sich der Siedlungsgeschichte „Neu-Rössens“ bis ins Jahr 2016.

Besucher / -innen nden zudem Verweise zu Sonderausstellungen des Leunaer Stadt- ¿¢žÀ¡ Á¡¢Â¡ — Historische Ansichten der archivs und Bauamtes im nahe gelegen- Gartenstadt Leuna | Quelle: Landesarchiv en Rathaus und zu den Aktivitäten der Sachsen-Anhalt (LASA) Jubiläumspartner InfraLeuna GmbH, Kultur- historisches Museum Schloss Merseburg, Ä¡ÅÆ¡ Á¡¢Â¡ ÊÖ¡ž — Das Kulturhaus Leuna Förderverein Sachzeugen der chemi- schen Industrie e. V. sowie Landesarchiv Ä¡ÅÆ¡ Á¡¢Â¡ ͞¡ž — Mobiler Ausstellungs- Sachsen-Anhalt Abteilung Merseburg raum „Museum auf Achse“

22 †€    . 15 ÅÅ Veranstaltungen zum Jubiläum im Kulturhaus in Leuna

Erö³nung „Museum auf Achse: Historischer Streifzug durch das chemische Labor“

Das „Museum auf Achse: Historischer Streif- zug durch das chemische Labor“ öŠnet vom 23. Mai, 15 Uhr, bis zum 9. Septem- ber 2016 auf dem Parkplatz Nordseite des Kulturhauses seine Pforten. Die Ausstellung wurde vom Carl Bosch Museum Heidelberg als Wanderausstellung konzipiert. Acht Bald 90 Jahre und kein bisschen leiser Themeninseln informieren über die Traditi- on chemischer Forschung und die Heraus- Das Kulturhaus in Leuna bildung des chemischen Labors, beginnend von der mittelalterlichen Probierkunst Das Kulturhaus in Leuna ist bis heute das kulturelle Zentrum der bis zum futuristischen Theorie-Labor der Industrie- und Gartenstadt. Erbaut wurde das Kulturhaus in den Jahren Gegenwart. Sie versinnbildlichen Meilen- 1927 / 28 von der BASF als Gesellschaftshaus der Ammoniakwerke Merse- steine aus der Entwicklung wissenscha”- burg GmbH. Im April 1945 erlitt es schwere Beschädigungen. Mit seiner lich-praktischer Tätigkeit. Wiedereröffnung im Jahre 1946 als „Klubhaus der Werktätigen“ bot es der Belegschaft des VEB Leuna-Werke vielfältige Möglichkeiten für Das Museum auf Achse wurde 2003 oˆziell kulturelle Aktivitäten wie Tanzgruppen, Chöre, Theater, Brigadeabende eingeweiht. Dieser mobile Ausstellungs- sowie für öffentliche Großveranstaltungen von Parteien und Massen- raum kann zusammen mit Sonderausstel- organisationen. lungen „auf Wanderscha”“ gehen. Auf drei Meter Höhe wird der 75 m² große Ausstel- lungsraum hydraulisch angehoben und ist In den Jahren 1994 / 1995 erfolgten umfang- mit Versteigerung, der mittlerweile zu sowohl über eine Spindeltreppe als auch reiche Sanierungsarbeiten am Haus, unter einer guten Tradition geworden ist. Jeden über einen gläsernen Fahrstuhl zu erreichen. anderem an Dach, Fassade und Haus- zweiten Dienstag ndet von 17 bis 19 Uhr technik. Seit 1998 gehört das Haus zur cCe unter fachgerechter Anleitung ein Galerie- Ausstellungserö³nung Kulturhaus Leuna GmbH, einer 100-prozen- malzirkel statt. „Leuna in der bildenden Kunst“ tigen Tochterrma der InfraLeuna GmbH, und trägt den Namen cCe Kulturhaus Leuna. Im November 1998 wurde mit der ersten „Leuna in der bildenden Kunst“ heißt eine Weitere umfangreiche Sanierungsarbeiten Ausstellung „Arbeiten aus dem Kunstbe- Ausstellung, die am 26. Mai 2016 um 17 Uhr an der Bühnentechnik, der Beleuchtung, stand der Leuna-Werke“ die Galerie im cCe in der Galerie im cCe Kulturhaus Leuna Bestuhlung sowie weitere Instandsetzung Kulturhaus Leuna feierlich eingeweiht. Seit eröŠnet wird. Die Ausstellung beinhaltet von Räumlichkeiten folgten, damit diese dieser Zeit besteht nun diese kleine, aber neben Werken aus dem Kunstbestand der besser für Veranstaltungen genutzt werden feine Kunstgalerie mit einer Ausstellungs- Leuna-Werke auch ausgewählte Leihgaben können. ¸äche von etwa 250 Quadratmetern, die mit direktem Bezug zum Chemiestandort. den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ein Glanzlicht dieser Ausstellung wird das Regelmäßige Ausstellungen, zahlreiche Chemiestandortes Leuna und den Einwoh- beeindruckende Gemälde von Otto Boll- Buchlesungen, Buchpremieren und Kunst- nerinnen und Einwohnern der umliegenden hagen „Werk Leuna“ aus dem Jahre 1921 gespräche locken jedes Jahr hunderte Städte und Gemeinden die Möglichkeit mit 4,5 m Länge und 1,95 m Höhe sein. Die von Besuchern in die Kunstgalerie des cCe bietet, sich aktiv mit bildender Kunst zu Ausstellung kann bis 9. September 2016 im Kulturhaus Leuna. Den jährlichen Höhe- beschä”igen, ohne dabei lange Wege in Kulturhaus besucht werden. punkt in der Galerie bildet der Kunstmarkt Kauf nehmen zu müssen. ■

   . 15 23 ÅÅ Faszination und künstliche Intelligenz

„Faszination der Einmaligkeit“ heißt eine VeröŠent- im Lehrbuch „Einführung in die Expertensystem- lichung aus dem Hochschulverlag, in der sich die Technologie“ zusammen. Es soll Studierenden neben Herausgeber Thomas Tiltmann und Lisa Paland mit der Darstellung der verbreitet eingesetzten Experten- der Sofortbild-Fotograe beschä”igen. Dabei wird die system-Technologie auch die langjährigen Erfahrungen Entwicklung der Fotograe als künstlerisches Mittel eines Entwicklers in diesem Gebiet zeigen. Das Lehr- ebenso wie die Entwicklung des Sofortbildes und die buch ist ebenfalls 2015 im Hochschulverlag erschienen damit verbundenen wichtigen Impulse der zeitge- und kostet 22,80 Euro. nössischen Künstlerinnen und Künstler behandelt. Das Buch ist 2015 im Hochschulverlag erschienen und Alle Hochschulpublikationen können in der Hochschul- kostet 11,80 Euro. bibliothek ausgeliehen werden.

Seine Erfahrungen aus industrieller Tätigkeit und der Eine Übersicht aller VeröŠentlichungen der Hochschul- Lehrtätigkeit zur Künstlichen Intelligenz am Fachbe- angehörigen bietet die Seite reich Informatik und Kommunikationssysteme der www.hs-merseburg.de/bibliothek/ Hochschule Merseburg fasst Prof. Karsten Hartmann hochschulbibliograe/

Gründerservice erhält Förderbescheid

Wirtscha”s- und Wissenscha”sminister Hartmut Jan Roye präsentierte sein Unternehmen, das er mit der Möllring überreichte am 10. Februar 2016 Dr. Annette Unterstützung von Dr. Annette Henn aufgebaut hat. Henn vom Gründerservice der Hochschule Merseburg Roye hat ein Büro auf dem Campus gemietet und bietet eine Finanzierung in Höhe von rund 724 000 Euro. Der auf einer Internetplattform individuell gestaltbare Kü- Gründerservice unterstützt junge Leute bei ihren Grün- chenrückwände an. Dr. Henn hat ihn bei der Erstellung dungsideen mit Know-How, Kontakten und der Mög- des Business-Plans, der Finanzierungsplanung und der lichkeit Arbeitsräume mitzunutzen. Hochschulabsolvent Markensteuerung unterstützt.

¿¢žÀÁ — Prof. Andre Döring, Dr. Annette Henn, Hartmut Möllring, Prof. Dirk Sackmann (v. l. n. r.)

24 €‡„ ­„ €    . 15 œžŸ¡¢£¡ Prof. Thomas Martin zu Besuch im Kanzleramt MANCHMAL GEHT STUDIEREN AUCH MIT PROBIEREN Praktikum oder Abschlussarbeit in der enviaM-Gruppe

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Prof. Thomas Martin war Ende Februar zu Besuch im Kanzleramt, um gemeinsam mit Kanzlerin Angela Merkel den Podcast „Die Kanzlerin direkt“ zur drehen. Dieses Mal ging es um das Thema „100 Jahre Chemie- standort Leuna“. Anlass dafür war die Jubiläumsfeier am 3. März, die auch die Kanzlerin besuchte.

Martin hatte beim Podcast die Möglichkeit, eigene Fra- gen zu stellen. Unter anderem wollte er auch wissen, was die Kanzlerin von der Hochschule hält.

Zu sehen ist der Podcast hier: www.bundeskanzlerin.de/Webs/BKin/DE/Mediathek/ Einstieg/mediathek_einstieg_podcasts_node.html œžŸ¡¢£¡ ?id=1917372&cat=podcasts

6. Bürgercampus: Merseburgs grüne Schätze Finde Deinen Lieblingsplatz! Beim mittlerweile 6. Bürgercampus in Merseburg wollen Ab200,- Euro All inclusive Studierende des Studiengangs Kultur- und Medien- pädagogik gemeinsam mit Vereinen, Initiativen, Bür- Heizkosten gerinnen, Bürgern und Gästen der Stadt den Blick auf Betriebskosten das Thema Umwelt und Nachhaltigkeit lenken. Unter Fernsehanschluss dem Motto „Merseburgs grüne Schätze“ wird es am mobliert 23. Juli 2016 auf dem Gelände der alten Papiermühle Internetflatrate wieder jede Menge Projekte, Ideen und Aktivitäten für - Groß und Klein geben. Der einstige Industriestandort nette WG Nachbarn ist in den letzten Jahren von der Natur zurückerobert Hausreinigung worden. Gemeinsam mit den zahlreichen Parks und Gärten Merseburgs bildet er nun einen Ort grüner Idylle inmitten der Stadt. Alle Bürgerinnen und Bürger, Vereine und Studierenden, die die grünen Schätze von Brauhausstraße 4 Tel.: 0 34 61/33 42-22 Merseburg bewahren und kulturell beleben möchten, 06217 Merseburg Fax: 0 34 61/33 42-23 sind aufgerufen, am Bürgercampus 2016 mitzuwirken. www.wg-aufbau-merseburg.de

   . 15 €‡„ ­„ € 25 œžŸ¡¢£¡

Zweites MACH-Festival Hochschule stellt in Halle Kooperation mit Hand-

Studierende der Hochschule Merseburg, der MLU und werkskammer vor der Burg veranstalten vom 8. bis 10. Juli 2016 bereits zum zweiten Mal das Mach-Festival im Hühnerman- Beispiele der Zusammenarbeit zwischen der Hochschule hatten in der Hordorfer Straße 4 in Halle. Die dreitägige Merseburg und der Handwerkskammer zu Halle wurden Veranstaltung gibt Akteurinnen und Akteuren der am 10. Februar 2016 dem Minister für Wissenscha” Kultur- und Medienbildung sowie Kunst- und Kultur- und Wirtscha” in Sachsen-Anhalt, Hartmut Möllring, schaŠenden die Möglichkeit, ihre Produkte und Fähig- vorgestellt. Die Zusammenarbeit ist aus einer Beratung keiten einer breiten ֊entlichkeit zu präsentieren. heraus entstanden, die auf Anregung des Ministers im Der BegriŠ MACH beschreibt dabei die Kernideen der letzten April in den Räumen der Handwerkskammer Veranstaltung: Media, Art, Culture, Handle. Workshops, stattgefunden hatte. Die Hochschule Merseburg prä- Vorträge und Diskussionen sollen dabei zur aktiven sentierte dabei den Vertretern des Handwerks ihre An- Auseinandersetzung mit Medien und Kultur motivieren. gebote in Lehre und Weiterbildung sowie angewandter Forschung und Wissenstransfer. Abgerundet wird das Programm durch Abendveranstal- tungen, bei denen Besucherinnen und Besucher, Ver- In der Folge entstanden mehrere Projekte, eines davon anstalterinnen und Veranstalter Kontakte knüpfen und gemeinsam mit der Gruneberg GmbH aus Merseburg. gemeinsam feiern können. Um vielen Menschen den Das von Hartmut Gruneberg geführte Unternehmen hat Zugang zu den Angeboten des Festivals zu ermöglichen, zehn Mitarbeiter und bietet Ober¸ächenveredelung mit soll die Veranstaltung mit möglichst geringen Ein- Flüssigkunstharzen an. Gemeinsam mit der Hochschule trittspreisen – unterstützt durch Fördermittel, Spenden wird eine lösungsmittelfreie Beschichtung für Stahl- und Sponsoring – nanziert werden. tanks entwickelt. Damit können z. B. unterirdische Tanks für Kra”stoŠe mit biogenen Anteilen beschich- Kontakt: [email protected] tet werden, die sonst mit gesundheitsgefährdenden StoŠen saniert oder komplett ausgetauscht werden müssten. Mit dem neuen Beschichtungsverfahren sol- len die NeuanschaŠungskosten vermieden und die Um- weltbelastung erheblich verringert werden. Wie viele kleine und mittelständische Unternehmen dachte auch Geschä”sführer Hartmut Gruneberg vor der Kooperati- on, dass Forschung und Entwicklung für einen kleinen Betrieb eher kein Thema sei, meint heute jedoch, dass viel mehr Unternehmen das Angebot der Hochschulen nutzen sollten.

26 €‡„ ­„ €    . 15 Dr. Christof Günther über- Campusfest 2016 nimmt Kuratoriumsvorsitz Attraktiver, größer, bunter!

Das traditionelle Campusfest ndet in diesem Jahr am 7. Juli statt – mit neuem Konzept, neu strukturierter Planung und vor allem mit dem Engagement vieler Stu- dierender. Um 15 Uhr soll es losgehen, aber nicht wie gewohnt im Innenhof, sondern auf den Wiesen vor dem Hörsaalgebäude. Mit dabei sind zwei Bühnen, fünf Bands und viele Angebote von Studierenden für Studierende.

Das Orga-Team bilden Ramona Strohwald und Philipp Schüller. Mit Ideen, Rat, Tat und vor allem Unterstützung können sich Inte- ressierte und Engagierte dort melden, am besten per Mail: [email protected]

Kolloquium des SCI zum Brenner Basistunnel

Dr. Christof Günther ist neuer Vorsitzender des Kuratoriums der Um den Bau des Brenner Basistunnels und Hochschule Merseburg. Der Geschä”sführer der InfraLeuna GmbH seine Bedeutung für den EU-Eisenbahn- wurde auf der konstituierenden Sitzung am 9. Februar 2016 ge- Korridor Nr. 5 von Helsinki nach Valletta wählt. Er folgt damit Reinhard Kroll, der viele Jahre den Kura- geht es im 209. Kolloquium der Sachzeugen toriumsvorsitz innehatte. der Chemischen Industrie (SCI) am 19. Mai 2016 ab 17 Uhr im Saalesparkasse-Hörsaal Günther möchte sich als Vorsitzender besonders für die Koope- (Hörsaal 9) der Hochschule Merseburg. ration zwischen der Wirtscha” und der Hochschule einbringen. Referent ist Prüngenieur Peter Keck aus Wichtige Anliegen sind ihm dabei insbesondere der Transfer von Halle. Forschungsergebnissen in die Industriepraxis, die Orientierung von Forschung und Lehre an den Erfordernissen der Industrie und Die Kolloquien des SCI nden in der Regel die Entwicklung von kün”igen Fach- und Führungskrä”en für die einmal pro Monat statt und beschä”igen Region. sich mit einem ingeneurwissenscha”lichen Thema. Sie sind für alle Interessierten Das Kuratorium der Hochschule besteht insgesamt aus fünf stimm- oŠen, kostenfrei und ohne Anmeldung. berechtigten Mitgliedern, die nicht Angehörige der Hochschule sein dürfen. Die Mitglieder werden durch den Senat gewählt. Die Amtszeit wurde vom Senat der Hochschule Merseburg auf drei Jahre festgelegt.Das Kuratorium berät und unterstützt die Hochschule laut Hochschulgesetz des Landes Sachsen-Anhalt in allen wichtigen Angelegenheiten, insbesondere in ihrer Prolbildung, Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit.

Die weiteren Kuratoriumsmitglieder sind: Prof. Dr. Marianne Assenmacher, Präsidentin der Universität Vechta Dr. Gunthard Bratzke, Geschä”sführer des Instituts für Struktur- politik und Wirtscha”sförderung gGmbH (isw) Jens Bühligen, Oberbürgermeister der Stadt Merseburg Dr. Stefan Rhein, Vorstand und Direktor der Sti”ung Luthergedenk- stätten in Sachsen-Anhalt

   . 15 27 Tag der oženen PolyMerTech 2016 Tür am Chemie- Kunststoe der Zukun standort Leuna Unter dem Motto „KunststoŠe der Zukun”“ diskutieren interna- tionale Expertinnen und Experten vom 15. bis 17. Juni 2016 auf der Bei uns findest Du Deinen Am 3. September 2016 ndet der 10. Tag Fachtagung PolyMerTech in Merseburg. Auf dem Programm stehen der oŠenen Tür am Chemiestandort Leuna dabei über 100 Vorträge aus Industrie und Wissenscha”, die die ge- statt. Außerdem feiern der Landkreis Saale- samte Wertschöpfungskette von der Polymersynthese und Kunst- kreis den 3. Kreisfamilientag in Leuna, die stoŠentwicklung bis hin zur Materialdiagnostik und dem fertigen Stadt Leuna ihr Stadtfest und die Woh- KunststoŠprodukt in den Blick nehmen. nungswirtscha” Leuna GmbH ihr Mieterfest Traumberuf! auf dem Haupttorplatz. Parallel dazu ndet auf dem Campus der Hochschule Merseburg auch das Seminar „Deformation und Bruchverhalten von Kunststof- fen“ statt. In einer Ausstellung präsentieren Firmen außerdem ihre www.opusmundi.de neuesten Produkte aus der KunststoŠanalytik und -prüfung.

Veranstaltet wird die PolyMerTec vom Fraunhofer IMWS, der Hoch- 3. Mitteldeutsches schule Merseburg und dem KunststoŠ-Kompetenz-Zentrum.

Forum 3D-Druck Programm und Anmeldung: www.polymertec.de „3D-Druck in der Anwendung“ heißt das Thema einen Forums, das die Hochschule Merseburg gemeinsam mit den Netzwer- ken encos und protonetz sowie weiteren Partnern ausrichtet. Themen sind Design Junior-Vorlesung und Datengenerierung, Ober¸ächenbear- beitung, Bauteiloptimierung und Serien- „Wie das Internet zum produktion. Teilnehmer / -innen können sich bis 11. Mai 2016 anmelden. Studierende Handy kommt“ nehmen am Forum kostenfrei teil, alle anderen zahlen 120 Euro für Teilnahme und Wie mobile Kommunikation mit Smartphones, Handys und Tablets Tagungsunterlagen. funktioniert, ist Thema einer Juniorvorlesung am 21. Mai 2016 von 10 bis 11 Uhr an der Hochschule Merseburg. Programm und Information: www.rp-netzwerk.de Nahezu jeder kommuniziert mit Smartphones, Handys und Tablets, aber die wenigsten wissen, welcher Aufwand notwendig ist, um den Mobilfunk für alle bereitzustellen. Auch tauchen Fragen auf, wie das alles ohne Leitungen funktioniert, wie sicher die Verfahren sind und was man bedenken muss, wenn man „mobil“ kommuni- ziert.

Jens Mückenheim, Professor für Nachrichten-, Schaltungs- und Messtechnik, gibt in seiner Vorlesung Antworten auf diese Fragen. Er erläutert die notwendige Technik zum Betreiben eines Mobil- funknetzes und die Hintergründe der Mobilfunkübertragung. Wichtige BegriŠe werden dabei genau geklärt. Außerdem werden auch weniger bekannte Mobilfunkanwendungen vorgestellt und gezeigt, wie weit die mobile Kommunikation das Leben weltweit Hol‘ Dir die App! Besuch‘ uns auf durchdrungen hat.

Die Junior-Vorlesung ist für Schülerinnen und Schüler ab Klasse 9 und ihre Familien geeignet. Weitere Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler: und schenk‘ www.hs-merseburg.de/beaning ÊÖ¡ž — 3D-Druck-Experte Dietmar Glatz hält auf dem Forum einen Vortrag zum Thema 3D-Druck gestern, heute, morgen. uns einen

28    . 15 app.opusmundi.de www.facebook.com/Opusmundi.de Bei uns findest Du Deinen Traumberuf! www.opusmundi.de

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