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Rettungsdienstgebührensatzung Teilbereich Merseburg- 134-12/09

Gebührensatzung für den Teilrettungsdienstbereich Merseburg- Querfurt des Landkreises

Aufgrund des § 12 Abs. 4 des Rettungsdienstgesetzes Sachsen-Anhalt (RettDG LSA) vom 21.03.2006, zuletzt geändert durch Artikel 4 des Gesetzes vom 13.12.2007 (GVBl. LSA 2007, S. 402, 406), i. V. m. §§ 1, 2 und 5 des Kommunalabgabengesetzes für das Land Sachsen-Anhalt (KAG-LSA) i.d.F. der Bekanntmachung vom 13.12.1996, zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 17.12.2008 (GVBl. LSA 2008, S. 452), hat der Kreistag des Landkreises Saalekreis in seiner Sitzung am 04.03.2009 folgende Satzung beschlossen:

§ 1 Geltungsbereich

Diese Satzung gilt für den Teilrettungsdienstbereich Merseburg-Querfurt des Landkreises Saalekreis auf der Grundlage des gemäß § 6 Abs. 1 RettDG LSA jeweils geltenden Rettungsdienstbereichsplanes.

§ 2 Allgemeines

Für die Inanspruchnahme des Rettungsdienstes erhebt der Landkreis Saalekreis als Träger des bodengebundenen Rettungsdienstes zur Deckung seiner Aufwendungen Benutzungsgebühren.

§ 3 Mitwirkung von Leistungserbringern

Soweit der Landkreis als Träger des bodengebundenen Rettungsdienstes sich bei der Durchführung des Rettungsdienstes gemäß § 3 Abs. 2 RettDG LSA geeigneter Leistungserbringer bedient, sind die hierfür entstehenden Kosten Bestandteile der erhobenen Benutzungsgebühren.

§ 4 Gebührenschuldner

(1) Unabhängig von § 6 Abs. 3 ist Gebührenschuldner, wer die Leistung in Anspruch nimmt (Leistungsnehmer). Für bestellte, jedoch nicht genutzte Leistungen sind diejenigen Personen Gebührenschuldner, in deren Interesse die Leistungen des Rettungsdienstes erfolgen sollen, es sei denn, sie haben keinen Anlass für die Anforderungen gegeben. Bei Geschäftsunfähigen ist derjenige Gebührenschuldner, dem nach den Bestimmungen des

Landkreis Saalekreis 1 Rettungsdienstgebührensatzung Teilbereich Merseburg-Querfurt 134-12/09

Bürgerlichen Gesetzbuches die Personensorge obliegt. Sind mehrere Personen gebührenpflichtig, so haften sie als Gesamtschuldner. (2) Sind Gebührenschuldner nach Abs. 1 nicht vorhanden, sind diejenigen Personen Gebührenschuldner, die die nicht in Anspruch genommenen rettungsdienstlichen Leistungen missbräuchlich bestellt haben.

§ 5 Entstehen der Gebührenschuld

Die Gebührenschuld entsteht mit der Beauftragung des Rettungsdienstes, d. h. mit der Ausfahrt aus der jeweiligen Rettungswache bzw. mit der Abfahrt vom Voreinsatzort.

§ 6 Festsetzung, Erhebung und Fälligkeit der Gebühren

(1) Die Gebühren werden vom Landkreis Saalekreis durch Bescheid festgesetzt. (2) Die Gebühr ist innerhalb von 14 Tagen nach Zugang des Gebührenbescheides zu entrichten. (3) Soweit sich die Krankenkassen oder sonstige Kostenträger zur Gebührenübernahme bereit erklärt haben, kann eine direkte Abrechnung mit diesen erfolgen. In diesem Falle ist das entsprechende Entgelt spätestens 14 Tage nach Zugang der Rechnung zahlbar. Im Fall der nicht rechtzeitigen Zahlung durch die Krankenkassen oder sonstigen Kostenträger soll ein Gebührenbescheid unmittelbar an die Gebührenschuldner nach § 4 ergehen. (4) Sowohl im Bescheid als auch in der Rechnung sollen, soweit im Einzelfall möglich, die nach § 267 Abs. 5 i. V. m. Abs. 3 Satz 1 und 2 des Fünften Sozialgesetzbuches (SGB V) vom 20.12.1988, zuletzt geändert durch Artikel 4a des Gesetzes vom 21.12.2008 (BGBl. I 2008, S. 2917), erforderlichen Kennzeichen (Alter, Geschlecht, Berufs oder Erwerbsunfähigkeitsrentner, Bezieher einer Rente für Bergleute) und die nach § 302 SGB V erforderlichen Daten (Art der Leistung, der Preis, der Tag und der Zeitpunkt der Leistungserbringung und die Arztnummer des verordnenden Arztes) sowie die Angaben der Krankenversicherungskarte nach § 291 Abs. 2 Nrn. 1 bis 6 SGB V (Bezeichnung der ausstellenden Krankenkasse, Familienname und Vorname des Versicherten, Geburtsdatum, Anschrift, Krankenversicherungsnummer, Versicherungsstatus) jeweils (in maschinell verwertbarer Weise) vermerkt werden.

§ 7 Gebührenmaßstab

(1) Maßgeblich für die Erhebung der Gebühren sind die tatsächlich erbrachten Leistungen. Leistungen oder Teile von Leistungen i. S. von § 8 bleiben dann außer Betracht, wenn der

Landkreis Saalekreis 2 Rettungsdienstgebührensatzung Teilbereich Merseburg-Querfurt 134-12/09 die Anforderungen entgegennehmenden Rettungsleitstelle von vornherein offensichtlich sein musste, dass diese nicht erforderlich waren. (2) Bei der Berechnung der Kilometergebühr sind die tatsächlich gefahrenen Kilometer in Ansatz zu bringen. Sie berechnen sich nach der zurückgelegten Fahrtstrecke vom Einsatzausgangspunkt der Fahrzeuge zum Einsatzort, von dort zum Zielort und zurück zum Fahrzeugstandort unter Berücksichtigung der jeweils herrschenden Verkehrsverhältnisse. Bei Anschlusseinsätzen gilt als Fahrtbeginn der Ausgangspunkt des Anschlusseinsatzes. (3) Bei gleichzeitiger Mitnahme mehrerer Leistungsnehmer ist die Notarztpauschale für jeden Patienten in voller Höhe zu berechnen. Die übrigen Gebühren sind auf die Leistungsnehmer verhältnismäßig aufzuteilen, soweit nicht eine Kilometergebühr für einen einzelnen Leistungsnehmer abgrenzbar entsteht. (4) Begleitpersonen, die nicht selbst Patienten sind, werden unentgeltlich befördert, soweit eine Mitnahmemöglichkeit besteht. Ein Anspruch auf Mitnahme besteht nicht. Gegenüber Begleitpersonen haftet der Landkreis Saalekreis nur für Vorsatz und grobe Fahrlässigkeit seiner Bediensteten oder seiner Leistungserbringer.

§ 8 Gebührensätze

(1) Die Gebühren setzen sich zusammen aus einer Grundgebühr für die jeweilige Art des Rettungseinsatzes und einer Kilometergebühr (je km) sowie der Gebühr für die Inanspruchnahme des Notarztes. (2) Die einzelnen Gebühren werden wie folgt festgesetzt:

Tarif- Leistung Gebührenhöhe Nr. 1. Inanspruchnahme der Notfallrettung (RTW) 1.1 Grundgebühr 160,00 EUR 1.2 Kilometergebühr 2,90 EUR 2. Inanspruchnahme des Notarzteinsatzfahrzeuges (NEF) 2.1 Grundgebühr 120,00 EUR 2.2 Kilometergebühr 2,20 EUR 3. Inanspruchnahme des qualifizierten Krankentransports (KTW) 3.1 Grundgebühr 50,00 EUR 3.2 Kilometergebühr 1,20 EUR 4. Inanspruchnahme des Notarztes (NAP) 133,50 EUR

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§ 9 Inkrafttreten

(1) Die Satzung tritt am 01.04.2009 in Kraft. (2) Gleichzeitig tritt die Gebührensatzung für den Rettungsdienstbereich Merseburg-Querfurt vom 03.03.1999 (Amtsblatt für den Landkreis Merseburg-Querfurt vom 15.03.1999, S. 2), zuletzt geändert durch Satzung vom 14.12.2006 (Amtsblatt für den Landkreis Merseburg- Querfurt vom 15.12.2006, S. 5), außer Kraft.

Merseburg, den 05.03.2009

Frank Bannert Landrat

Landkreis Saalekreis 4