Stadt OT Westerhausen Zusammenfassende Erklärung zum vorzeitigen vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 49 „Hundeparadies Westerhausen“

Zusammenfassende Erklärung zum Vorzeitigen vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 49 „Hundeparadies Westerhausen“ der Stadt Thale gem. § 10a Abs. 1 i. V. m. § 10 Baugesetzbuch (BauGB)

Das Planungsziel des vorzeitigen vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 49 „Hundeparadies Westerhausen“ besteht darin, für den Bau und Betrieb einer Hundetagesbetreuung im Ortsteil Westerhausen der Stadt Thale Bauplanungsrecht zu schaffen. Das Plangebiet befindet sich außerhalb und westlich des Ortsteils Westerhausen an der Blankenburger Landstraße.

1. Berücksichtigung der Umweltbelange

Bei der Aufstellung des vorzeitigen vorhabenbezogenen Bebauungsplanes Nr. 49 „Hundeparadies Westerhausen“ wurde gemäß § 2 Abs. 4 Baugesetzbuch (BauGB) eine Umweltprüfung durchgeführt, innerhalb derer die voraussichtlich erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet wurden. Es wurde eine naturschutzrechtliche Eingriffsregelung durchgeführt, die sich aus dem Bundesnaturschutzgesetz ergibt. Durch die veränderte Nutzung kommt es nicht zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Schutz- und sonstigen Sachgüter, da eine hohe Begrünung der Fläche insgesamt gesichert ist. Die bei dem Eingriff in Boden, Natur und Landschaft entfallenden naturräumlichen Funktionen werden innerhalb des Plangebietes am südlichen und östlichen Rand durch die Festsetzung kompensiert, ca. 20 standortgerechte Laubbäume zu pflanzen. Die vorgesehene Maßnahme wurde im Umweltbericht zum Bebauungsplan dokumentiert und mit der Übernahme in die Textlichen Festsetzungen als Satzung beschlossen. Im Ergebnis gelangt der Umweltbericht zu der Einschätzung, dass durch die ausgewiesenen Ausgleichsmaßnahmen die Eingriffe in Natur und Landschaft ausgeglichen werden und somit keine erheblichen negativen Umweltauswirkungen zu erwarten sind.

Da sich das Plangebiet innerhalb des Landschaftsschutzgebietes (LSG) „ und nördliches Harzvorland im Landkreis “ befindet, erfolgte parallel ein Verfahren zur Herauslösung des Plangebietes aus dem LSG „ Harz und nördliches Harzvorland im Landkreis Quedlinburg“. Mit amtlicher Bekanntmachung im Amtsblatt des Landkreises Harz am 26.05.2018 tritt die Verordnung des Landkreises zur Änderung der Verordnung des Landkreises Quedlinburg über das Landschaftsschutzgebiet „Harz und nördliches Harzvorland im Landkreis Quedlinburg“ in Kraft. Diese Voraussetzungen zum Satzungsbeschluss des vorzeitigen vorhabenbezogenen Bebauungsplans Nr. 49 „Hundeparadies Westerhausen“ wurde somit erfüllt.

2. Ergebnisse der Öffentlichkeitsbeteiligung und ihre Berücksichtigung

Die Öffentlichkeit wurde durch eine frühzeitige Bürgeranhörung am 12.06.2017 gemäß § 3 Abs. 1 BauGB sowie durch öffentliche Auslegung des Entwurfs während der Zeit vom 29.08.2017 bis 29.09.2017 beteiligt.

ipb Ingenieurbüro für Bauplanung und Beratung GmbH, Musestieg 28, 06502 Thale Seite Tel. 0 39 47 - 95 20, Fax: 95 233, e-Mail: [email protected] 1 Stadt Thale OT Westerhausen Zusammenfassende Erklärung zum vorzeitigen vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 49 „Hundeparadies Westerhausen“

Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung wurden keine Stellungnahmen oder Hinweise abgegeben.

3. Ergebnisse der Behördenbeteiligung und ihre Berücksichtigung

Die in ihren Aufgabenbereichen berührten Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange wurden gemäß § 4 Abs. 1 BauGB mit Anschreiben vom 29.08.2017 frühzeitig über die Planung informiert und zur Abgabe einer Stellungnahme aufgefordert. Den im Rahmen dieser Beteiligung vorgebrachten Stellungnahmen wurde in der weiteren Planung Rechnung getragen. Folgende Hinweise und Bedenken wurden berücksichtigt:

- Das Planungsamt Landkreis Harz verlangte die Auseinandersetzung mit den Zielen der Raumordnung. Diese Forderung wurde mit der Begründung zum Bebauungsplan erfüllt. Da im Bereich des Plangebietes kein rechtskräftiger Flächennutzugsplan (FNP) vorliegt, bedarf der vorzeitige vorhabenbezogene B-Plan der Genehmigungspflicht durch die Genehmigungsbehörde des Landkreises Harz. Neben dem Verfahren nach BauGB ist eine Genehmigung des Plans erst nach erfolgter Herauslösung aus dem Landschaftsschutzgebiet möglich. Die Verordnung des Landkreises Harz zur Änderung der Verordnung des Landkreises Quedlinburg über das LSG „Harz und nördliches Harzvorland im Landkreis Quedlinburg“ wurde im Mai 2018 veröffentlicht. - Die Landesstraßenbaubehörde Regionalbereich West verweist auf die Einordnung der Straßenkategorie und wünscht eine Anpassung durch eine Linksabbiegespur. Diese Forderungen wurden geprüft. - Das Landesamt für Denkmalpflege wies daraufhin, dass sich das Plangebiet im Bereich eines archäologischen Kulturdenkmals befindet und fordert vor jeglichen Erdarbeiten eine Dokumentation der archäologischen Denkmalsubstanz und Fundbergung. Dieser Forderung wurde mit der Aufnahme eines entsprechenden Hinweises in die Textlichen Festsetzungen zum Bebauungsplan erfüllt. - Der TAZV Vorharz fordert zur Entsorgung des Schmutzwassers eine zertifizierte abflusslose Schmutzwassersammelgrube, da eine öffentliche Schmutzwasserentsorgungsanlage in diesem Bereich nicht betrieben wird.

Die Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange zum Planentwurf gemäß § 4 Abs. 2 BauGB erfolgte parallel zur öffentlichen Auslegung des Planentwurfs mit Anschreiben vom 09.01.2018. Folgende Bedenken und Hinweise wurden geäußert:

- Das Amt für Landwirtschaft, Flurordnung und Forsten Mitte gab den Hinweis, dass mit den unmittelbar angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen temporär mit landwirtschaftlichen Emissionen zu rechnen ist. - Die Landesstraßenbaubehörde Regionalbereich West verweist weiterhin auf die Einordnung der Straßenkategorie und wünscht eine Anpassung durch eine Linksabbiegespur. Durch einen Vororttermin mit den betroffenen Behörden wurde diese Forderung besprochen. Das Ergebnis - Verzicht auf eine Linksabbiegespur - wurde in die Begründung zum Bebauungsplan aufgenommen. - Das Planungsamt des Landkreises Harz verwies weiterhin auf die Voraussetzung durch Herauslösung aus dem LSG und der erforderlichen Ausgleichspflanzung. Gemäß Umweltbericht wurden die Ausgleichspflanzungen festgesetzt.

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Da die Begründung hinsichtlich der dringenden Gründe für die vorzeitige Bebauungsplanung noch nicht ausreichend war und die Forderung der Landesstraßenbaubehörde nach einer Linksabbiegespur weiterhin bestand, erfolgte gemäß § 4a Abs. 3 BauGB eine erneute beschränkte Beteiligung der betroffenen Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange zum geänderten Planentwurf mit Anschreiben vom 12.04.2018. Folgende Bedenken und Hinweise wurden geäußert:

- Das Polizeirevier Harz fand eine Linksabbiegespur aus Ihrer Sicht nicht für notwendig. Bei Veranstaltungen mit erhöhten Ein- und Ausfahrten sind entsprechende Genehmigungen einzuholen. - Die Landesstraßenbaubehörde Regionalbereich West verwies daraufhin, dass bei Überschreitung der max. angegebenen Ein- und Ausfahrten eine Anpassung der Straßenkategorie gefordert wird. - Das Planungsamt Landkreis Harz, gab weiterhin den Hinweis dass eine Genehmigungspflicht des vorzeitigen vorhabenbezogenen Bebauungsplan durch die Genehmigungsbehörde des Landkreises Harz besteht. Nach Vorlage beim Landkreis Harz zur Genehmigung ist die Genehmigungsfiktion gemäß 10 Abs. 2 Satz 2 i. V. m. § 6 Abs. 4 Satz 4 BauGB eingetreten und die Genehmigung der Satzung damit erteilt worden.

4. Darlegung der grundlegenden Abwägungsentscheidungen

Auf Grund der Lage im Außenbereich und der vorigen Nutzung als Hausmülldeponie ist das Plangebiet für andere Nutzungen ungeeignet. Der Geltungsbereich ist für die geplante Hundetagesbetreuung insofern geeignet, da die in der Nachbarschaft vorhandene Bebauung perspektivisch durch die Hundetagesbetreuung genutzt werden kann, so dass weitere Gebäude nicht erforderlich werden. Gravierende Bedenken oder Einwände sind im Planverfahren nicht vorgetragen worden. Im Rahmen des Aufstellungsverfahrens konnte den Hinweisen und Bedenken weitgehend entgegengekommen werden.

Bei Durchführung der Planung sind keine erheblichen Beeinträchtigungen für die im Umweltbericht zu betrachtenden Schutzgüter zu erwarten. Aus diesem Grund kann auch davon ausgegangen werden, dass mögliche Alternativstandorte mit einer geringeren Eingriffssensibilität nicht vorhanden sind.

Da die vorgetragenen Bedenken und Hinweise insgesamt kein neues Beteiligungsverfahren begründen, wurde der Bebauungsplan vom Stadtrat der Stadt Thale in seiner Sitzung am 24.05.2018 als Satzung beschlossen.

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