DESINFACTS: Multiresistente Erreger

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DESINFACTS: Multiresistente Erreger BODE–SCIENCE–COMPETENCE 2/2010 DESINFACTS Multiresistente Erreger: Weitere Themen im Heft: REPORTAGE: ENDO-Klinik Hamburg AKTUELL: DGKH-Kongress in Berlin INTERVIEW: WHO- Experte Dr. Hugo Sax STUDIE: Ausscheidungsdauer von Noroviren Ein Unternehmen der HARTMANN GRUPPE DESINFACTS Neue Produkte Dismoclean® 28 alka med für die maschinelle Instrumentenaufbereitung Mit Dismoclean® 28 alka med hat BODE einen alkalischen Flüssig-Desinfektionsreiniger mit breitem Anwendungs- spektrum entwickelt. Das Nachfolgeprodukt von Dismoclean® 28 alka one ist ausgesprochen materialverträglich und frei von NTA*. Dismoclean® 28 alka med ist ein alkali- Materialien wie z. B. verchromte Bauteile, to Wirksamkeit überzeugt Dismoclean® 28 scher, flüssiger Desinfektionsreiniger, der Kunststoffe, Gummi, Latex, Glas und kera- alka med bei 70 °C mit Bakterizidie, Levu- aufgrund seiner Zusammensetzung auch mische Werkstoffe. Ausnahme: Instru- rozidie, Tuberkulozidie und Viruzidie. die Anforderungen des Robert Koch-Insti- mentencontainer und Deckel aus eloxier- Dismoclean® 28 alka med ist sowohl in tutes (RKI) an alkalische Reiniger zur tem Aluminium. Diese alkaliempfindlichen Standmaschinen als auch in Taktbandan- maschinellen Aufbereitung erfüllt. Materialien sollten nicht mit Dismoclean® lagen bei Temperaturen von 70 – 90 °C ein- 28 alka med, sondern mit dem ebenfalls setzbar. Das Nachfolgeprodukt von Dismoclean® RKI-konformen System Dismoclean® twin 28 alka one enthält eine moderne, NTA*- basic und Dismoclean® twin zyme aufbe- * Trinatrium-Nitrilotriacetat freie Rezeptur, die eine unerwünschte reitet werden. Wasserhärte bindet und den Reinigungs- prozess optimiert. Silikatablagerungen Auch die Reinigungseigenschaften des wird effektiv entgegengewirkt. neuen Dismoclean® 28 alka med sind her- Die sehr gute Materialverträglichkeit von vorragend: Das gute Emulgier- und Disper- Dismoclean® 28 alka med erlaubt einen giervermögen löst Schmutzpartikel unter- Einsatz bei so unterschiedlichen sensiblen schiedlichster Verunreinigungen. In Punk- Dismoclean® 28 alka med Anwendungsspektrum ■ chirurgisches Instrumentarium ■ Anästhesie-Zubehör ■ Intensiv-Zubehör ■ Laborglas ■ Container aus Edelstahl ■ MIC-Instrumentarium 2 BODE–SCIENCE–COMPETENCE Editorial Inhalt NEUE PRODUKTE 2 EDITORIAL 3 10. INTERNATIONALER DGKH KONGRESS 4 STUDIE 8 Ausscheidungsdauer von Noroviren INTERVIEW 10 Händehygiene – Liebe Leserinnen, liebe Leser! der menschliche Faktor „Öfter mal was Neues in Sachen Hygiene“ wünscht sich sicher nicht nur Monika Ehrlich, deren Hygienemanagement in der Hamburger ENDO-Klinik wir in dieser Ausgabe vorstellen. Frische Impulse oder auch ein Perspektivwechsel kann für alle, die sich täglich mit Hygiene beschäftigen – und dies vielleicht BEST PRACTICE 12 schon seit Jahrzehnten – neuen Schwung und Motivation Reportage Hamburger ENDO-Klinik bringen. Wir möchten mit dieser Ausgabe zeigen, dass das Rad der Hygiene dafür nicht neu erfunden werden muss. Zum Beispiel mit unserem Beitrag zur „Händehygiene“ – ja, schon wieder, aber doch ganz anders. Denn in unserem Inter- view mit dem WHO-Experten Dr. Hugo Sax gehen wir den menschlichen Ursachen der Non-Compliance auf den Grund SPECIAL und landen beim „Kindchenschema“ und den „Göttern in Weiß“ ESBL-Hygienemanagement 14 – letzteres übrigens ganz anders als Sie vielleicht vermuten. MEDIZINHISTORIE 18 Und in unserem SPECIAL zum Thema ESBL stellen wir ein Curt Schimmelbusch Hygienekonzept vor, das nicht auf der wohlbekannten Formel MRSA = ESBL basiert und dennoch zuverlässig funktionieren PRAXISTIPP 20 kann. Mikrobiologische Überprüfung der Aufbereitung flexibler Endoskope Neue Impulse und Anregungen bot auch der 10. Internationale Kongress der DGKH, der Deutschen Gesellschaft für Kranken- haushygiene. Wir werfen ein Schlaglicht auf die vorgetragenen Impressum 20 Themen und werden einige von ihnen in den kommenden Ausgaben detailliert vorstellen. Den Anfang mach eine verglei- chende Untersuchung zur manuellen reinigenden Desinfektion, die zu überraschenden Ergebnissen führt. Eine inspirierende Lektüre wünscht Ihnen Ihr Dr. Roland Knieler Geschäftsführer BODE Chemie GmbH 3 DESINFACTS 10. Internationaler Kongress der DGKH Brennpunktthema „Medizinprodukte“ Die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene DGKH veranstaltet alle zwei Jahre ihren Internationalen Kongress. Die diesjährige Veranstaltung fiel mit dem 20jährigen Bestehen der Fachgesellschaft zusammen und bot Hygie- neexperten aus Wissenschaft und klinischer Praxis wieder eine wichtige Diskussionsplattform. Viel beachtetes Thema: Anspruch und Wirklichkeit bei der Aufbereitung von Medizinprodukten, z. B. in der ZSVA. Vom Personalschutz bis zur Plasmafor- ZSVA – Wunsch und Wirklichkeit schung: Der diesjährige DGKH-Kongress, Die Frage nach der Balance von Theorie der vom 18.04. bis 21.04. in Berlin tagte, und Praxis wurde auf dem 10. Internatio- bildete die unterschiedlichsten Hygiene- nalen DGKH-Kongress immer wieder themen in Theorie und Praxis ab, die gestellt: Zum Beispiel beim Thema Zen- gegenwärtig relevant sind. Neben ver- tralsterilisation. Kein Bereich sei gleich- trauten Inhalten wie Händehygiene, Trink- zeitig so übernormt und im Vergleich dazu wasserhygiene und das Management im Qualitätsmanagement so mangelhaft, resistenter Erreger, standen diesmal u. a. urteilte Dr. Peter Rudolph vom Service- auch Aspekte der technischen Hygiene, zentrum Greifswald GmbH in seinem Vor- Komplexe Siebe erhöhen die Packzeiten wie zum Beispiel der Krankenhausbau trag „Kellerkind ZSVA“. oder die Bettenaufbereitung, auf dem Programm. Der Hygieniker machte deutlich, dass fung der aufzubereitenden Medizinpro- nach dem Medizinproduktegesetz (1) der dukte. Hinzu kommt die schriftliche Fest- Viele Denkanstöße für die Praxis, von gesamte Instrumentenkreislauf detailliert legung der Aufbereitungsverfahren, die denen wir einige in dieser und den folgen- geregelt ist. Auch die RKI-Richtlinie Erarbeitung von SOPs für die Aufberei- den Ausgaben vertiefen werden. Den „Anforderungen an die Hygiene bei der tung, die Validierung der maschinellen Anfang macht das Thema Instrumenten- Aufbereitung von Medizinprodukten“ (2) Aufbereitungsverfahren und die Ausbil- aufbereitung. Sowohl maschinelle und als fordert u. a. ein Qualitätsmanagement, die dung und regelmäßige Unterweisung der auch manuelle Verfahren wurden auf dem Bereitstellung geeigneter Räumlichkeiten mit der Aufbereitung befassten Personen. Kongress kritisch bewertet: sowie die Risikobewertung und Einstu- Strafandrohung bei Nichtbeachtung Einsatz von STE nach Fachdisziplinen Auch muss – wer Instrumente aufbereitet – zahlreiche Arbeits- und Umweltschutz- vorgaben kennen und befolgen. Die „gelebte Praxis“, so Rudolph, sähe indes Chirurgie = 3,5 STE/OP ganz anders aus. Noch immer gäbe es das „autosterile Chefarztinstrument“, das nach individuellen Vorlieben gefertigt Gefäßchirurgie = 2,5 STE/OP werde und hygienischen Aspekten nicht standhalte. Und: Bei Überprüfungen wer- den durchaus auch nach der Sterilisation = 3 STE/OP Kinderchirurgie noch Instrumente mit Flugrost und Blutre- sten gefunden. Mund-Kiefer- = 1,8 STE/OP Gesichtschirurgie Rudolph wies darauf hin, dass das Medi- zinproduktegesetz (MPG) zu den wenigen Verordnungen gehöre, die tatsächlich bei Thorax-/Kardiochirurgie = 5,5 STE/OP Nichtbefolgung Freiheitsstrafen androh- ten. Nach § 40, Strafvorschriften, muss „mit einer Freiheitsstrafe bis zu 3 Jahren 1 2 3 4 5 Durchschnittlicher Einsatz STE/OP * oder mit Geldstrafe (rechnen), wer „Ent- gegen § 4 Abs. 1 Nr. 1 ein Medizinprodukt Lt. Stat. Bundesamt Sterilguteinheiten/OP (inklusive Wäsche), Quelle: Rudolph P, Servicezentrum Greifswald GmbH, 2010. in den Verkehr bringt, errichtet, in Betrieb 4 BODE–SCIENCE–COMPETENCE 10. Internationaler Kongress der DGKH nimmt, betreibt oder anwendet* und … Weniger Aufwand – höhere Kosten es bei einem Eigenbetrieb durchschnitt- Entgegen § 14 Satz 2 ein Medizinprodukt Aus Kostensicht ergibt sich folgendes lich nur 3,72 STE/OP. Damit stehen Fremd- betreibt oder anwendet**“. Bild: Ein Eigenbetrieb, der jährlich etwa betriebe mit ihrem Aufwand noch über 4.000 OP’s durchführt, setzt ca. 10.000 STE dem vom Statistischen Bundesamt Einen möglichen Grund für die Qualitäts- (Sterilguteinheiten) ein. Unter Berück- ermittelten höchsten Faktor von 5,5 mängel in der Sterilgut-Aufbereitung ist sichtigung der Personalkosten, des Doku- STE/OP – in der Thorax- und Kardio-Chir- Rudolph zufolge die zunehmende Arbeits- mentationssystems, der Betriebskosten urgie. dichte. Obwohl die Volumina in den ver- und des Validierungsaufwandes, kostet gangenen Jahren zurückgegangen sind, eine STE 18,00 €. Zuzüglich einer Rückla- Fazit: In oder Out ist eine Frage, die bei der steigen die Packzeiten: Reichten vormals ge für Neuinvestitionen nach 10 Jahren, Aufbereitung von Sterilgut buchstäblich 20 Minuten, werden heute 45 Minuten muss mit einem Aufwand von 21,10 €/STE gut überlegt sein will. Im Zweifelsfall aufgewendet. Hier fordert die Komplexität gerechnet werden. sollte die ZSVA als kernnaher Prozess der Siebe mit zahlreichen MIC-Instrumen- nicht outgesourct werden. ten, zum Beispiel in der Neurochirurgie, Bei Fremdvergabe der Sterilgutaufberei- ihren Tribut. tung entfallen zwar die oben aufgeführten Aufgaben, das Outsourcing birgt jedoch In oder Out? folgende Nachteile: Quellen Eine Lösung, die hohen Qualitätsanforde- ■ Schwieriges Controlling – das QM- 1 Medizinproduktegesetz in der Fassung der Bekannt- rungen an die Sterilgut-Aufbereitung zu Management ist schwer zu überwa- machung vom 7. August 2002 (BGBl. I S. 3146), das erfüllen
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