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Mittwoch, 14. April 1999 Seite Nr. 86 Teil IV Der Sport· 52 Heute im Sport Noch ist die Fed-Cup-Tür für Schnyder offen… Zachs Zorn Patty Schnyder hat sich auch gestern nicht mit dem Schweizer Fed-Cup-Team in Verbindung gesetzt. Das weitere Vorgehen wird heute Mittag Trainer Hans Zach sucht nach der 1:6- im Team besprochen. Inzwischen glauben nicht mehr viele an einen Start der Baslerin, die Stück für Stück ihre Glaubwürdigkeit verspielt. Niederlage des deutschen Eishockey- eingesetzt zu werden, sei sie doch schon Nationalteams Ursachen. Seite 49 nach Hingis’ Verzicht als neue Nummer Wils Wunsch drei bezeichnet worden. Dass die 468. der Weltrangliste Der unterklassige FC Wil hoffte gegen Miroslava Vavrinec (WTA 162) und NLA-Leader Lausanne vergeblich auf Laura Bao (426) vorgezogen werden eine Cup-Überraschung. Seite 51 könnte, hat mit ihren Fortschritten zu tun. Zudem sind Vavrinec und Bao ge- sundheitlich angeschlagen. Vavrinec pausierte gestern wegen einer Waden- Frag-würdig verletzung, die sie von ihrem letzten Turnier in Kalifornien mit nach Hause Hans Vogt gebracht hat, Bao spielt wegen einer leichten Zerrung mit bandagiertem lin- Muttenz. Seit 14 Jahren ist Hans Vogt ken Oberschenkel. Definitiv wird sich (67), ehemals Regionalmeister über 100 die Aufstellung dann in Test-Sätzen er- Meter, technischer Leiter des Staffel- geben. laufes «Quer durch Basel». Der Lauf mit Start im Klingental und Ziel auf Mit Absagen rechnen dem Barfi wird am Samstag, 24. April Mit anderen Worten als van Har- zum 18. Mal ausgetragen (Starts der di- pen räumte auch Stammbach ein, für versen Kategorien zwischen 18.00 und ihn sei klar, dass Schnyder, mit der er 19.55 Uhr). Regulärer Anmeldeschluss sich vor gut drei Wochen in Key Bis- ist morgen Donnerstag. Nachmeldun- cayne gütlich geeinigt zu haben schien, gen werden noch bis am Lauftag um in Zürich nicht spielen wird. Mit einem 12.00 Uhr bei der BaZ am Barfi entge- Fehlen der als zugkräftige Nummer eins gengenommen. vorgesehenen Baslerin rechnen inzwi- BaZ: Hans Vogt, «Quer durch Basel» hat 1993 mit 127 Staffeln seinen bisheri- gen Höhepunkt erreicht. In den Jahren danach waren es um die 100. Es ist heu- te offenbar schwieriger, Leute zum Mit- Eric van Harpens Miene gilt weniger dem Service von Emmanuelle Gagliardi, der neuen Nummer eins des machen zu bewegen. Was unternimmt Schweizer Fed-Cup-Teams, als vielmehr dem Spiel, das Patty Schnyder treibt. Foto Meier/Reuters das OK gegen den schleichenden Teil- nehmerverlust? Zürich. Medientermin in der Saal- rückungszeitpunkt erklärten Dienstag- «Im Innersten habe ich nie damit ge- Hans Vogt: Wir haben beispielsweise sporthalle in der Brunau, wo das abend liess Stammbach ohne Folgen rechnet, dass sie spielen wird», sagte der festgestellt, dass es in den Kategorien Schweizer Fed-Cup-Team eben eine verstreichen. Sein Zeitspiel hinderte Holländer, «es wäre eine erfreuliche der Jüngsten schwer fällt, acht Kinder weitere Trainingseinheit im Hinblick ihn nicht, von einer «klaren Linie» in Überraschung, wenn sie antreten wür- für eine Staffel zusammenzubringen, auf die Erstrundenpartie gegen die Slo- der Angelegenheit Schnyder zu spre- de.» Dass er seiner früheren Spielerin deshalb haben wir 1996 die Strecke für wakei vom kommenden Wochenende chen, seine Philosophie sei klar, wer im im Sinne einer einmaligen, situations- die Kategorien F bis K verkürzt, so dass absolviert hat. Bis auf die eine, um die Fed-Cup erst am Freitag anzureisen ge- bedingten Ausnahme unüblich weit es noch sechs Kinder pro Staffel sich im Schweizer Frauentennis alles zu denke, verhalte sich unprofessionell. entgegenkommt, ist als Hilfsangebot an braucht. Das hat eine spürbare Verbes- drehen scheint, sind sie alle da. Vier Das einer verantwortungsvollen die irregeleitet geglaubte Spielerin zu serung gebracht. Das Hauptproblem Spielerinnen und der grosse Begleit- Spitzensportlerin unwürdige Verhalten werten. «In Zukunft werden härtere liegt aber bei den Firmen-, Plausch- und tross proben die Gelassenheit, tun, als würde nur toleriert, weil sich Schnyder Richtlinien gelten», sagte van Harpen. Ad-hoc-Mannschaften. Diese Gruppie- ob nichts besonders wäre an diesem in einer «sehr schwierigen Situation» rungen haben das «Quer» schliesslich zweiten Tag der Vorbereitung auf die befinde. Stammbach, der eingestand, Gagliardi plötzlich unter Druck immer getragen, auf die ist es als lizenz- wichtige Begegnung vom Wochenende. sich «schon saublöd» vorzukommen, Ihm ist durchaus bewusst, dass das freier Plausch- und Breitensportanlass Was sollten sie anderes tun als zu Teamchef Eric van Harpen und auch jetzige Vorgehen bei den vier jungen ausgerichtet, und doch kommen aus versuchen, gute Miene zum bösen Spiel Koordinatorin Annemarie Rüegg ha- Spielerinnen im Team Unsicherheit Dreht Patty Schnyder dem Team zu machen, das ihre Berufskollegin Pat- ben den letzten Rest Hoffnung nicht verbreitet. Emmanuelle Gagliardi er- den Rücken zu? Foto Grey/Reuters ty Schnyder mit ihnen treibt? Die nomi- aufgegeben, Schnyder sei an der gegen- klärt sich zwar bereit, Verantwortung nelle Nummer eins der Auswahl, die wärtigen Misere nicht wirklich selber zu übernehmen, dabei darf jedoch nicht schen übrigens auch die Organisatoren Samstag (Beginn 14 Uhr) und Sonntag schuld, sie sei Opfer des obskuren Rai- vergessen werden, dass die Wahl-Mo- des Nivea Open von nächster Woche (13.00) in Zürich die Slowakei emp- ner Harnecker und vielleicht doch noch negassin sehr plötzlich in eine neue auf der Anlage des TC Old Boys. We- fängt, blieb auch gestern unerreichbar. aus dessen Fängen zu befreien. Welt geworfen wird. Bis jetzt spielte sie gen «persönlicher Gründe» abgesagt «Es ist heute nicht anders als gestern», «Wir möchten, dass Patty dabei nur die Nebenrolle der nie unter Druck hat Schnyder das WTA-Turnier von sagte René Stammbach, der Präsident ist», sagte Rüegg, die zögerliche Hal- zum Einsatz gelangenden Nummer drei Hamburg in der Woche danach. Dort des Fed-Cup-Komitees von Swiss Ten- tung rühre daher, «weil wir sie alle sehr nach Hingis und Schnyder. stand sie 1998 in den Halbfinals und nis, «ich habe weiterhin keine Neuigkei- gut mögen.» Dass die Gepflogenheiten Völlig unbekümmert steht die erst holte 147 Punkte, ihr fünftbestes Ergeb- ten, gehe aber davon aus, noch etwas eigentlich eine härtere Haltung diktier- 17jährige Caecilia Charbonnier der nis des Jahres. von Patty Schnyder zu hören.» ten, ist ihr als langjährigem Mitglied der ganzen Angelegenheit gegenüber. Die Um Weltranglistenpunkte geht es Schweizer Tennis-Nationalmannschaft Genferin, die seit dem 1. Dezember für Patty Schnyder in Zürich nicht. Auf Heute soll Entscheidung fallen (unter Janine Bourgnon und Svatopluk 1998 mit einem Zweijahresvertrag un- dem Spiel steht viel mehr ihre Glaub- Heute Mittag nach dem Training Stojan) und Lehrerin klar. Wie gross ter der Ägide von van Harpen trainiert, würdigkeit. Taucht sie in letzter Minute von 9 bis 12 Uhr würde er sich mit dem denn die Wahrscheinlichkeit einzu- erachtet es als Ehre, «in meinem Alter nicht doch noch auf, verliert sie wieder ganzen Team zusammensetzen, um die schätzen sei, dass Schnyder doch noch überhaupt dabei zu sein». Sie konzen- ein Stück davon. Wie lange ihre Anhän- weitere Handlungsweise festzulegen, eintrifft, vermag sie nicht zu sagen. triere sich aufs Training, meinte sie und ger und Sponsoren ihre eigenhändige um 17.30 Uhr würde das Ergebnis mit- «Das ist völlig unberechenbar.» fügte keck an, falls Schnyder tatsächlich Demontage tolerieren, wird sich wei- geteilt. Den einst zum letzten Ein- Van Harpen wird da deutlicher. nicht erscheine, stiegen ihre Chancen, sen. Beat Caspar Niki Aebersold: Heute in die Zukunft investieren «Das Hauptproblem liegt bei den Die «Flèche Wallonne» ist für Schweizer Meister Niki Aebersold die erste ausländische Rad-Classique, an der er teilnehmen wird. Firmen-, Plausch- und Ad-hoc- Mannschaften.» Foto Erwin Zbinden Charleroi. Mit der «Flèche Wallonne» Markus Zberg (28) und Niki Aebersold aussetzungen durchzubeissen.» Leben wechseln ab heute die Teilnehmerfel- (22). Der Schweizer Meister gehört, wie konnte Aebersold von seinem Ver- diesem Bereich immer weniger Anmel- der der grossen Frühjahrs-Classiques. die Brüder Zberg, zur holländischen dienst nicht; er wurde von seiner Freun- dungen. Offenbar findet sich in vielen Am Pfeil durch Wallonien, am Sonntag Sportgruppe Rabobank, die heute ver- din, die er am Samstag geheiratet hat, Firmen niemand mehr, der sich dafür bei Lüttich–Bastogne–Lüttich und eine suchen wird, den Rennverlauf mit einer und seinen Eltern unterstützt. engagieren würde. Wir versuchen jetzt, Woche später am Amstel Gold Race aggressiven Fahrweise mitzuprägen. Ein Jahr später, als die Post als mit der Verlosung attraktiver Preise werden sich die als Allrounder bezeich- Für Aebersold nehmen die kom- Hauptsponsor auftrat, verdiente und mit einem Fitnesstest auf dem Bar- neten Fahrer bemerkbar machen, die menden Rennen eine Sonderstellung Aebersold 3000 Franken. In der Nach- fi zusätzliche Anreize zu schaffen. abgesehen von wenigen Ausnahmen ein, denn er startet heute erstmals an ei- folgesaison, als die Post ihren finanziel- auf die Flandern-Rundfahrt und auf Pa- ner der grossen ausländischen Classi- len Einsatz erhöhte, war es immerhin so An der Streckenführung selber wurde ris–Roubaix verzichtet haben. ques, zu denen die «Flèche Wallonne» viel, wie der Berner als Berufsmann nie gerüttelt? 25 Sportgruppen sind heute am mit ebenfalls zu zählen ist. Für den gelern- verdient hätte. Jetzt, bei Rabobank, ist Doch, natürlich. Das ursprüngliche zahlreichen