Täschbach Verursacht Millionenschäden Infolge Der Schneeschmelze Kam Es in Täsch Zur Flutkatastrophe
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AZ 3900 Brig Mittwoch, 27. Juni 2001 Publikations-Organ der CVPO 161. Jahrgang Nr. 146 Fr. 2.— Unabhängige Tageszeitung Auflage: 27 509 Ex. Redaktion: Tel. 027/922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027/948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027/948 30 40 Täschbach verursacht Millionenschäden Infolge der Schneeschmelze kam es in Täsch zur Flutkatastrophe T ä s c h. — (wb) Die Bewohner von Täsch wurden am Montag- abend von einer Flutkatastrophe heimgesucht. Gegen 22.30 Uhr trat der mitten durchs Bergdorf führende Täschbach über die Ufer. Dabei wurden die Keller und Parterre von rund 15 bis 20 Häusern in den Dorfteilen Ober- dorf und Hof von Schutt und Schlammmassen verwüstet. Personen oder Tiere wurden vo- raussichtlich keine verletzt. Grund der Flut war das Einbre- chen einer Schneedecke auf den oberhalb von Täsch gelegenen Weingartensee. Dies brachte den auf einer Höhe von 3600 Metern gelegenen See zum Überlaufen. Daraufhin verwan- delte sich der Rotbach, der Ab- fluss des Weingartensees, zu ei- nem reissenden Wildbach. Gleichzeitig mit der Sturzflut wurden rund 150 Personen aus ihren Häusern evakuiert. Davon konnte die Hälfte um 2.00 Uhr bereits wieder in ihre Häuser zurückkehren. Rund 20 Perso- nen werden wohl die nächsten Nächte noch bei Bekannten und Verwandten verbringen müs- sen. Bei der Evakuation, wie auch den anschliessend begin- nenden Aufräumarbeiten halfen rund 120 Personen aus Zivil- schutz und Feuerwehr mit. Ob- wohl noch keine genauen Schät- zungen des Schadensausmasses vorliegen, kann von beträchtli- chem Sachschaden in Millio- nenhöhe ausgegangen werden. Seiten 8 und 9 Armstrongs Triumphfahrt Der Amerikaner steht vor dem Tour-Sieg (wb) Das Bergzeitfahren der Tour de Suisse von Sitten nach Crans-Montana wurde zu einer Triumphfahrt für Lance Armstrong. Umjubelt von Tausenden von Zuschau- ern wuchtete der Amerikaner förmlich dem Ziel entgegen und deklassierte seine Gegner. Am Schluss wies Armstrong einen Vorsprung von fast an- derthalb Minuten auf und übernahm damit auch das Leadertrikot. Dieses dürfte ihm in den beiden abschlies- senden Etappen nicht mehr zu nehmen sein. Die Flut nahm ihren Anfang beim Weingartensee. Dieser liegt auf 3600 Meter Höhe und wird von Nicht ganz so schnell bewäl- Gletscherwasser gespiesen. Aus dem Weingartensee fliesst der Rotbach ab. Durch die Schneeschmel- tigte Volker Ordowski die 25 ze infolge der starken Erwärmung der letzten Tage kam es zum Einsturz der über den See führenden Kilometer. Der WB hat den Schneedecke. Die fallenden Schneemassen verursachten ein Überlaufen des Seewassers und verwan- Deutschen auf seiner Fahrt delten den Rotbach in einen reissenden Wildbach. Der vom Bach mitgeführte Schutt brachte eine Brü- hautnah begleitet. Seite 23 Armstrong: Eindrücklicher Beweis seiner Form. cke zum Einsturz und verursachte in Täsch Sachschaden in Millionenhöhe. (Keystone-Grafik) Wallis Wallis Sport Verschuldung bremsen Internet-Flirt im Aufwind Schnyder mit Auftaktsieg Der Grosse Rat des Kantons Studien brachten zum Vor- Wieder einmal ein Erfolgs- Wallis beschloss gestern mit schein, dass jeder Zweite erlebnis für Patty Schnyder 109 gegen 18 Stimmen Ein- die Kontaktaufnahme über (Bild). Die Baselbieterin ge- treten auf die Einführung ei- einen Chat, ein Forum oder wann in Wimbledon gegen ner Ausgaben- und Schul- E-Mail für viel verspre- die Kanadierin Jana Nejedly denbremse. Es soll sich da- chend hält. Und die profes- in zwei Sätzen mit 6:4 und bei um eine griffige (oder sionell betriebenen Flirt- 6:4. Dagegen ist das Turnier giftige) Doppelbremse han- Treffpunkte im Internet boo- für Michel Kratochvil — deln, die auf die laufende men. Einige suchen durch nicht unerwartet — bereits Rechnung und auf die Inves- dieses Medium die grosse zu Ende. Er blieb gegen Sé- titionen wirkt. Die Vorlage Liebe; andere sehen darin bastian Grosjean chancenlos ist umstritten. Der Bericht eher eine Möglichkeit des und verlor in drei Sätzen im Blattinnern. Seite 10 Kommunizierens. Seite 17 3:6, 3:6, 4:6. Seite 22 AUSLAND/SCHWEIZ Walliser Bote Mittwoch, 27. Juni 2001 2 Djindjic rechnet mit Auslieferung Kampf gegen Geldwäscherei wird zum Jekami Milosevics schon am Freitag Langes Desinteresse macht Hektik Platz Bern.—(AP) Auch zwei sident Peter Hess vertretenen Bezirksgericht in Belgrad bereitet Überstellung vor Wochen nach dem Eklat um Briefkastenfirmen verspro- den Abgang von Kontroll- chen. Auch hier waren Indis- stellenchef Niklaus Huber kretionen über eine interne (AP) Der frühe- Belgrad.— kehrt keine Ruhe um die Aktennotiz durchgesickert. re jugoslawische Präsident Geldwäschereibekämpfung Nach langem Schweigen hat Slobodan Milosevic könnte ein. Klare Informationen sich am vergangenen Sonn- schon am Freitag an das UN- tag auch der selber ins Kriegsverbrechertribunal in Von Balz Bruppacher Schussfeld der Kritik gerate- Den Haag ausgeliefert werden. ne Präsident des Beirats der Dies teilte der serbische Minis- und Entscheide fehlen; es Kontrollstelle, Peter Nobel, terpräsident Zoran Djindjic entsteht der Eindruck eines zu Wort gemeldet. In einem am Dienstag nach Berichten Jekami. Das Grundproblem Interview der «SonntagsZei- der jugoslawischen Nachrich- liegt bei einem Gesetz, das tung» stellte er sich unter an- tenagentur Tanjug mit. Unter- Experten als zu ambitiös derem hinter die Personalfor- dessen räumte der jugoslawi- und kaum vollziehbar be- derungen des abgetretenen sche Präsident Vojislav Kostu- zeichnen. Kontrollstellenchefs Huber, nica ein, dass die Einleitung Ein Rückblick auf die Ereig- mit dem er sich verkracht ha- des Verfahrens auf Druck der nisse der vergangenen Wo- ben soll. Und er stimmte in USA zustande gekommen sei. chen und Monate deutet auf den Chor jener Experten ein, Die Situation sei sehr belastend, Koordinations-, Führungs- die das Gesetz als solches erklärte Kostunica vor Journa- und Kommunikationsproble- kritisieren. listen in Belgrad. «Unsere Zu- me hin. Im Vorfeld der Publi- Die längerfristige Optik sammenarbeit mit Den Haag kation eines Berichts der Ge- zeigt, dass der jetzigen Hek- sollte nicht nur in der Zustim- schäftsprüfungskommission tik eine lange Phase von Des- mung zu Auslieferungsverfah- (GPK) des Nationalrats über interesse vorangegangen war. ren beruhen», sagte er. «Wir den Vollzugsnotstand beim Das unter dem Druck der in- sollten unsere Bürger hier vor Geldwäschereigesetz (GwG) ternationalen Arbeitsgruppe Gericht stellen.» Dies könne ist der Inhalt einer Studie be- FATF erlassene Gesetz trat auch unter den Haager Anklage- kannt geworden, die die Eid- 1998 in Kraft. Behörden und punkten geschehen. Das Bemü- genössische Finanzverwal- Politik schienen sich lange hen, den vor dem UN-Tribunal tung im vergangenen Som- damit zu begnügen, dass die Angeklagten in Jugoslawien den mer bei der Beratungsfirma Schweiz damit eine weltweit Prozess zu machen, sei jedoch Novo Business Consultants einmalige Regelung für den unter anderem durch Druck aus Der frühere jugoslawische Präsident Slobodan Milosevic soll ausgeliefert werden. Die USA machen Druck. in Auftrag gegeben hatte und Nichtbankensektor hatte. Die Washington verhindert worden. die im September 2000 abge- im Gesetz vorgeschriebene Nach Beginn des Auslieferungs- liefert wurde. Sie ortet ähnli- Koordination mit anderen verfahrens bereitet nun das zu- Klage gegen seine Auslieferung und Verbrechen gegen die ve der bosnischen Serben ge- che Probleme, wie sie der da- Aufsichtsstellen beschränkte ständige Bezirksgericht in Bel- eingereicht. UN-Menschen- Menschlichkeit angeklagt. sucht hatten. malige Chef der Kontrollstel- sich offenbar auf formale grad die nächsten Schritte vor. rechtskommissarin Mary Robin- Krstic, der wegen Völkermord, le für die Bekämpfung der Kontakte. Die vom Kontroll- Zunächst soll Milosevic ver- son begrüsste am Dienstag die Plädoyer der Anklage Verbrechen gegen die Mensch- Geldwäscherei seit langem stellenchef schon früh ange- nommen werden, wie ein An- Entscheidung der Regierung in Vor dem Haager Tribunal ging lichkeit und Verstosses gegen ausgemacht hatte: personelle meldeten Vollzugsprobleme walt des angeklagten Expräsi- Belgrad. unterdessen der Prozess gegen das Kriegsrecht angeklagt ist, Unterdotierung, Obstruktion wurden nicht ernst genom- denten am Dienstag erklärte. Das jugoslawische Kabinett hat- den bosnisch-serbischen Gene- hat sich wiederholt für unschul- einzelner Selbstregulierungs- men. Niemand wollte sich an Dann stehe eine Gerichtsent- te am Samstag den Weg für die ral Radislav Krstic in die letzte dig erklärt. Er hat abgestritten, organisationen und Finanzin- der schwelenden Krise die scheidung an, gegen die Milose- Auslieferung Milosevics an das Runde. Der wegen des Massa- Kommandeur der Truppen ge- termediäre, schwer vollzieh- Finger verbrennen. «Zu unse- vic Einspruch erheben könne. Kriegsverbrechertribunal in Den kers von Srebrenica im Juli wesen zu sein und Militärchef bare Anforderungen des Ge- rem Glück und zu unserer Die Anwälte Milosevics trafen Haag geebnet. Der im Herbst 1995 Angeklagte habe die Gräu- Ratko Mladic beschuldigt, ge- setzes bezüglich der Breite Entlastung haben wir mit der am Dienstag mit dem Vorsitzen- vergangenen Jahres gestürzte eltaten geplant und geleitet, er- gen den in Den Haag ebenfalls der unterstellten Finanzinter- Kontrollstelle direkt nichts zu den des Belgrader Bezirksge- Milosevic sitzt seit dem 1. April klärte die Staatsanwaltschaft am eine Anklage wegen Kriegsver- mediäre sowie Unklarheiten tun», sagte noch im vergan- richts zusammen, das am Mon- in einem Belgrader Gefängnis in Dienstag in ihrem Schlussplä- brechen vorliegt. Die Schluss-