DANZIG Der Westpreuße
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Der We stpreuße Begegnungen mit einer UNSER europäischen Kulturregion DANZIG 70. Jahrgang Heft 3 Mai 2018 € 6 (D) 25 zł (PL) ABSCHIED VON THORN S. Th. Soemmerrings Stammbuch von 1774 SCHLOSS RUNOWO Die Geschichte eines Guts bei Vandsburg Der Westpreuße 3/2018 (Mai/Juni) 1 Aus dem Inhalt VORSPANN 6 3 vorab 4 Damals war's 5 Auf ein Wort PANORAMA 6 Der Ausbau des Bahnhofs von Marienwerder 7 Notizen aus der Dreistadt, aus Elbing, Marienburg und Thorn Ein neuer Bahnhof 11 Kultur-Informationen aus dem »Land am Meer« für Marienwerder REISEN UND ERKUNDEN 12 Strasburgs »Grüne Lunge« AUSSTELLEN UND ERFORSCHEN 12 16 16 Groß Waplitz – eine »polnische Insel« in Westpreußen 19 Einladung zu Sonderausstellungen GESCHICHTE UND KULTUR 20 Erinnerungen an die Heimat : Der Anatom Samuel Thomas Soemmering aus Thorn und sein Stammbuch Das Naturparadies Polnischer Adel 26 Ein »Westpreuße par excellence«. von Strasburg in Westpreußen Zum Tode von Hans-Jürgen Schuch 28 Die Herrschaft Runowo. Schlossruine erzählt Vergangenheit 35 Zum 50. Geburtstag von Artur Becker 35 hörens-, sehens- und wissenswert 20 POLITIK UND GESELLSCHAFT 36 Vertriebene als Akteure auf Augenhöhe : Fünf Fragen an Axel Müller MdB 37 Was bringt die Große Koalition für die Vertriebenenpolitik ? 38 Nachrichten Sinn-Bilder und Sentenzen RUBRIKEN aus einem Erinnerungsspeicher 3 »Der Westpreuße« ? 39 Impressum / Autorinnen und Autoren 40 Zum guten Schluss TITELBILD Das Elbinger Rathaus (vormals 28 36 Heinrich-von-Plauen-Schule) im Frühling Foto: Ryszard Biel PASSWÖRTER für die digitalen Fassungen der letzten drei Westpreußen-Ausgaben Januar / Februar 2018 : heft-1-2018-eee März / April 2018 : heft-2-2018-ebm Getrennte Geschichte – Mai / Juni 2018 : heft-3-2018-avt Die Ruine von Runowo – Chancen und Impulse SymbolGemeinsame der Vergänglichkeit Erinnerung 20 des Koalitionsvertrages 2 Der Westpreuße 3/2018 (Mai/Juni) VORSPANN Strasburger Naturschutzpark : Dies gilt nicht dern stets auch über die Gegenwart der vorab nur für die opulente grafische Gestaltung, die europäischen Kulturregion Westpreußen deutlich macht, welche Möglichkeiten die zu berichten. Eine Persönlichkeit, die ent- erhöhte Druckqualität für das Angebot an schieden für dieses doppelte Interesse an His- Liebe Leserinnen, liebe Leser, Fotoreportagen bietet ; vielmehr erweitert torie und Gegenwart stand, war Hans-Jürgen nun ist es bereits zwei Jahre her, dass Sie die der Artikel auch das inhaltliche Spektrum der Schuch, von dem wir vor wenigen Wochen erste im Farbdruck erschienene Ausgabe des noch jungen Rubrik REISEN UND ERKUNDEN um Abschied nehmen mussten. Westpreußen in der Hand hielten. Die dama- den Gesichtspunkt der zeitlosen Naturschön- Daher erinnern wir in dieser Ausgabe nicht lige Umstellung war einer von mehreren heiten. Weitere Akzente werden wir in den nur an unseren langjährigen Autor und Men- Schritten eines längeren Reformprozesses. kommenden Ausgaben setzen – beispiels- tor, sondern veröffentlichen auch postum Sein Ziel war und ist es, den alten, jedoch weise mit Vorstellungen und Besprechungen den letzten Beitrag aus seiner Feder : eine auch mehr und mehr neuen Lesern eine von Landkarten und Reiseführern, aber auch regionalgeschichtliche Mikrostudie über das ansprechende wie informative Zeitschrift für mit Beiträgen zur regionalen Gastronomie. Gut Runowo. Zugleich möchten wir mit den das Land an der unteren Weichsel zu bieten. Bei aller Neuartigkeit einer solchen thematisch und regional vielfältigen Inhalten Dieser anhaltende Prozess ist geprägt Berichterstattung – im 70. Jahrgang dieser dieses Heftes ein Zeichen dafür setzen, dass durch ein Zusammenspiel aus Kontinuitäten Zeitschrift steht sie doch in der Tradition der wir – gerade auch im neuen Erscheinungs- und Neuerungen. Hiervon – so hoffen wir – vorigen Westpreußen-Jahrgänge : Anliegen bild – in der publizistischen Tradition stehen, gibt auch die vorliegende Ausgabe anschau- der Zeitung war es stets, nicht nur über die die Hans-Jürgen Schuch wesentlich mit- liche Beispiele wie etwa der Beitrag über den Geschichte der preußischen Provinz, son- geprägt hat. Ihre DW-Redaktion Beschäftigung mit dem kulturellen Erbe und der gemeinsamen »Der Westpreuße« ? deutsch-polnischen Geschichte einen wichtigen Orientierungsraum. Nicht zu vergessen sind überdies die vielen Familienforscher Wenn das »größte Magazin« einer Stadt den Namen Der Ham- und kulturhistorisch Interessierten, die auf unterschiedlichen burger trägt, leuchtet diese Benennung sofort ein, und auch Wegen mit dieser Region in Kontakt kommen und sich vertiefend dass eine Zeitung Der Nordschleswiger heißt, wird niemanden mit deren Geschichte und Gegenwart beschäftigen wollen ; schließ- befremden – aber : Der Westpreuße ? lich bilden Danzig und das Land an der unteren Weichsel – mit den »Westpreußen« weckt sehr unterschiedliche historische Assozia- UNESCO-Welterbestätten Marienburg und Thorn – höchst beliebte tionen – an die preußische Provinz, die Friedrich II. 1772 bei der Ers- Reiseziele, so dass nicht zuletzt auch etliche Touristen, gleichviel ob ten Teilung Polens erwarb und der er ein Jahr später diesen Namen sie zunächst nur erste Eindrücke haben sammeln können oder ob gab, oder an das Kerngebiet des Territoriums, das im Mittelalter vom sie schon zum wiederholten Male kommen, an soliden Hintergrund- Deutschen Orden beherrscht wurde, aber auch an das »Königliche informationen über »Westpreußen« interessiert sind. Preußen« (»Prusy Królewskie«), das Putzig P r e g e l für mehr als 300 Jahre mit der Polni- Königsberg schen Krone verbunden war. Neustadt/ Zugleich erinnert »West- Wpr. preußen« an die einschneidenden N N Danzig E R Karthaus Veränderungen, die das Deutsche S E Elbing S Reich nach dem Ende des Ersten Dirschau Berent W U e M i E c Marienburg Weltkrieges hinnehmen musste, h R Preußisch s e P M Stargard l Stuhm S T aber auch an den »Reichsgau W E S O O T P Marienwerder Allenstein R E Danzig-Westpreußen«, der die Re- U Rosenberg P Schlochau S Konitz S gion von 1939 bis 1945 nochmals Tuchel E N w zu einer Verwaltungseinheit zu- o Graudenz d Schwetz Neumark d B ü r a Strasburg sammenzwang. K h Kulm Deutsch Flatow e Briesen Krone z In der Gegenwart ist »West- - Wirsitz Gollub n e D N w E r e N preußen« vor allem eine Er- D Thorn D A N Schneidemühl Bromberg A N e t z e L B R innerungslandschaft für Menschen, S G die von dort stammen und für R P S B U O S N E Die Provinz Westpreußen deren Familien dieses Land oft jahr- U 1878–1920 kreisfreie Stadt hundertelang Heimat war. Zugleich R Kreisstadt Grenzen der zum 1.1.1999 eingerichteten eröffnet es als historische Kategorie 0 10 20 30 40 50 km Woiwodschaften den heutigen Bewohnern bei ihrer © stefan walter Der Westpreuße 3/2018 (Mai /Juni) 3 Damals war's Liebe Leserinnen und Leser, wie war das damals vor 60 Jahren ? Bei einigen von Ihnen werden Erinnerungen an die 1950er Jahre wach – für andere, jüngere eröffnet der Blick in die Vergangenheit neue Perspektiven. Daher geben wir seit Januar 2016 an dieser Stelle exemp- larische Artikel aus dem Westpreu- ßen – und seit 2017 auch aus Unser Danzig – vor 60 Jahren wieder. Lesen Sie hier in diesem Monat somit einen im Mai 1958 in Der Westpreuße erschienenen Beitrag. n unserer Kolumne AUF EIN WORT er- innert Hartmut Koschyk, der frühere Be- Iauftragte der Bundesregierung für Aus- siedler und nationale Minderheiten, an die politische Verantwortung Deutsch- lands für die „deutschen Gemeinschaften in Nord- und Südamerika, aber auch in anderen Regionen der Welt“ als „Teil der deutschen Kulturnation“. Zu diesen Ge- meinschaften gehören nicht wenige Deut- sche – bzw. deren Nachfahren –, die nach der Vertreibung aus den deutschen Reichs- des Landes, einer Region, die alternativ go de Chile. 1910 anlässlich des 100. Jahres- und Siedlungsgebieten im Osten nicht im „Kleiner Süden“ oder „Chilenische Schweiz“ tages der chilenischen Unabhängigkeit ge- Deutschland der Nachkriegszeit bleiben genannt wird. stiftet, wurde der Brunnen im Oktober 1912 wollten. Als Auswanderer zog es sie nach Die letztere Landschaftsbezeichnung eingeweiht. Finanziert hatte ihn die deut- Australien und Nordamerika ebenso wie gibt uns bereits einen Hinweis darauf, dass sche Minderheit, um hiermit ihren Dank für etwa nach Süd- und Südwestafrika oder die Chile-Deutschen nicht nur aus dem die Aufnahme in dem lateinamerikanischen eben nach Südamerika, wie es im Falle der Deutschen Reich bzw. der Bundesrepublik Staat zum Ausdruck zu bringen. Auch wenn Autorin unseres hier wiedergegebenen Deutschland nach Chile migrierten. Viel- sie sich nicht dazu geäußert hat, dürfen wir Textes der Fall war : der aus Westpreußen mehr kamen sie auch aus der k. u. k. Doppel- vermuten, dass der Chile-Deutschen Vera gebürtigen Vera Herrmann – Cousine des monarchie bzw. Österreich oder waren Herrmann dieses Denkmal sehr wohl ver- westpreußischen Landeskundlers und spä- Deutschschweizer. Verbindendes Kriterium traut war. ❧ teren Generalsekretärs des Bundes der Ver- war die deutsche Sprache, die triebenen Hugo Rasmus. für 40.000 der 500.000 Chile- Die Gruppe der Deutschen in Chile – be- nen einer entsprechenden Ab- sitzen sie noch eine deutsche Staatsbürger- stammung bis heute Mutter- schaft, werden sie meist als „Chile-Deutsche“ sprache ist. bezeichnet, sind sie chilenische Staats- Vom Selbstbewusstsein der bürger deutscher Abstammung, meist als deutschen Gemeinschaft wie „Deutsch-Chilenen“ – sind seit dem 19. Jahr- von ihrer Verbundenheit zur hundert ein integraler Bestandteil des öf- chilenischen Mehrheitsgesell- fentlichen Lebens, in Kultur und Wirtschaft schaft zeugt