Zeitschrift Ftir Die Geschichte Und Altertumskunde Ermlands
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Zeitschrift ftir die Geschichte und Altertumskunde Ermlands Band 45 1989 Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands Im Namen desHistorischen Vereins fürErmland e. V. (Sitz Münster i. W.) herausgegeben vom Vorstand des Vereins Band45 1989 ZGAE = Zeitschrift für die Geschichte und Altertumskunde Ermlands Schriftleitung: Dr. Hans-Jürgen Karp unter Mitarbeit vonBarbara Wolf-Dahm Selbstverlag des Historischen Vereins für Ermland Ermlandweg 22, 4400 Münster i. W. Auslieferung für den Buchhandel durch den Verlag A. Fromm, Osnabrück 1989 ISSN 0342-3344 INHALTSVERZEICHNIS Aufsätze Andrzej Groth Der Braunsherger Seehandel 1638-1700 im Vergleich zu den anderen Häfen des Frischen Haffs . 7 Handel morski Braniewa na tle innych port6w Zalewu Wislanego w latach 1638- 1700 . 21 The Braunsberg Sea-Trade from 1638 to 1700 as Compared to the Other Ports ofthe Vistula Lagoon . 21 Bruno Riediger Die preußische Armee im Ermland 1772- 1806 . 23 Armia pruska na Warmii 1772- 1806 . 39 The Prussian Army in Warmia 1772- 1806 . 39 Werner Thimm Der Osteroder Schulkampf um die Errichtung einer katholi schen Bekenntnisschule 1926/27 . 41 Walka o zalozenie katolickiej szkoly w Ostr6dzie w latach 1926/27 66 The Osterode School-Controversy of1926/27 on the Faunding ofa Catholic School . 66 Helmut Kunigk Der Bund Deutscher Osten im südlichen Ostpreußen . 67 Bund Deutscher Osten w poludniowych Prusach Wschodnich . 112 The League GermanEast in Southern East-Prussia ............ 113 Hans Preuschoff t Zur Suspension der Braunsherger Professoren Eschweiler und Barion im Jahre 1934 ...................................... 115 Suspensa profesor6w Akademii Braniewskiej Eschweilera i Bariona w roku 1934 . 139 On the Suspension ofthe Braunsberg Professors Eschweiler and Barion in 1934 . 140 Miszelle Armeliese Tri 11 er Bischof und Domkapitel von Ermland als Almosenspender im 18.Jahrhundert .......................................... 141 Rezensionsartikel Hans-Jürgen Kar p Kardinal Hlond und das schwierige deutsch-polnische Ver hältnis. Zu den Anfragen von Franz Scholz . 145 4 Inhaltsverzeichnis Buchbesprechungen Histoire religieuse de la Pologne. Sous la direction de J erzy Kloczowski.(Barbara Wolf-Dahm) .......................... 165 Juden in Ostmitteleuropa. Von der Emanzipation bis zum Ersten Weltkrieg.Hrsg. vonGottholdRhode.(SiegfriedKoß) .......... 166 Altpreußische Biographie. Bd. IV. 2. Lieferung. (Bruno Riediger) 170 Tadeusz Oracki, Slownik biograficzny Warmü, Prus Ksittz~cych i Ziemi Malborskiej od polowy XV do konca XVIII wieku. (W emer Thimm) ................................................. 171 Studia Culmensia Historico-Juridica czyli Ksi~ga pami{l.tkowa 750-lecia prawa chelmi.6.skiego. Pod redakcj{l Zbigniewa Zdr6j kowskiego. Tom 2. (Werner Thimm) . 172 Nowa ksi~ga rachunkowa starego miasta Elbl{lga 1404-1414. Cz~scll(1411-1414). WydalMarkianPelech.(WernerThimm) .. 175 Antoni Liedtke, Saga Pelpli.6.skiej Biblii Gutenberga. (Barbara Wolf-Dahm) ............................................. 175 Janusz Maüek, Dwie cz~sci Prus. Studia z dziej6w Prus Ksi{lz~ cych i Prus Kr6lewskich w XVI i XVII wieku. (Brigitte Pasch- mann) .................................................. 176 Marian Pawlak, Studia uniwersyteckie mlodziezy z Prus Kr6- lewskich w XVI-XVIll w. (Brigitte Poschmann) . 178 Andrzej Groth, Handel morski Ebl{lga w latach 1585- 1700. (Werner Thimm) . 179 Andrzej Wakar - Wojciech Wrzesil1ski, "Gazeta Olszty.6.ska" w latach 1886-1939. (Hans-WernerRautenberg) ................ 179 Plebiscyty na Warmii, Mazurach i Powislu w 1920 roku. Wyb6r zr6del. Wydali Piotr Stawecki i Wojciech Wrzesh1ski. (Hans- WernerRautenberg) ...................................... 182 Gabriele Lautenschläger, Joseph Lortz (1887 -1975). Weg, Um welt und Werk eines katholischen Kirchenhistorikers. (Gerhard Reifl'erscheid) . 185 Sztuka Torunia i ziemi chelmmskiej 1233- 1815. Pod redakcj{l. J6zefa Poklewskiego. (Bruno Riediger) . 191 Stephan Preuschoff. Maler und Graphiker. (SiegfriedKoß) ..... 192 Inhaltsverzeichnis 5 Zeitschriftenumschau für die Jahre 1987 und 1988 I. Allgemeines . 195 II. Von der Preußenmission bis zum Zweiten Thorner Frieden (1466) ............................................... 199 111. Vom Zweiten Thorner Frieden bis zur Ersten Teilung Polens (1772) ............................................... 205 IV. NeuereGeschichte (1772 -1945) ......................... 214 V. Neueste Geschichte nach 1945 .......................... 222 Mitarbeiter dieses Bandes Dr. habil. Andrzej Groth, ul. Owsiana 9/75, PL-81-020 Gdynia Dr. Hans-Jürgen Karp, Brandenburger Str. 5, 3550 Marburg/Lahn (H.J.K.) Siegfried Koß, Hamerhütte 54,4050 Mönchengladbach (S. K.) Helmut Ku n i g k, Breierspfad 132, 4600 Dortmund 1-Warnbel (H. K.) Maria-Zofia Legiec-Abramov, BerlinerRing48, 6330Wetzlar Regina Moeck, Buchenweg 11,4740 Oelde Dr. Brigitte Paschmann, Fürst-Ernst-Str. 3, 3062Bückeburg(B. P.) Dr. Hans Preuschoff t (AngelaDentgen, Kampstr. 12, 5982 N euenrade) Dr. Hans-Werner Ra utenberg, AufderRiede 9, 3575Kirch hain 1 (Schönbach) Dr. Gerhard Reifferscheid, Bergstr. 63, 5330Königswinter Bruno Riediger M. A., Jägerhofstr. 140,5600 Wuppertal (B. R.) Werner T h imm, Walingen 3, 4409 Havixbeck (W. Th.) Dr. Anneliese Triller, Röckumstr. 138,5300 Bonn (A. T.) Barbara Wolf-Dahm, Sertoriusring309, 6500Mainz21 (B. W.-D.) Der Braunsherger Seehandel1638- 1700 im Vergleich zu den anderen Häfen des Frischen Haffs Von Andrzej Groth Braunsberg, nahe der Mündung der schiflbaren Passarge ins Fri sche Haff gelegen, war der Seehafen des Ermlands. Seit der Mitte des 14. Jahrhunderts, als die Stadt Mitglied des hansischen Städtebundes geworden war, segelten Schiffe nach England, Frankreich und liv ländischen Häfen. Aus dem Ermland wurden landwirtschaftliche Produkte ausgeführt, vorwiegend Getreide, Flachs, Hopfen und 1 Leinwand • Was den Umfang des Warenumschlags betriftl, so geht aus der Höhe der Pfahlgelder, die Braunsberg im 14. Jahrhundert ent richtete, hervor, daß die Stadt aufdem letzten Platz unter den sechs preußischen Hansestädten lag2 und ihr Seehandel eine rückläufige 3 Tendenz aufwies • Wegen des Mangels an gründlichen Geschichts quellen gab es für den Seehandel und die Schiffahrt Braunsbergs in den folgenden Jahrhunderten bisher nur allgemeine und fragmenta 4 rische Nachrichten • Bei seinen Forschungen stieß der Verfasser auf 5 die PiZlauer Zollbücher für die Jahre 1638 bis 1712 • Sie sind am Ende des 16. Jahrhunderts bei der Errichtung der Pillauer Zollstelle6 von den Behörden des Herzogtums Preußen angelegt worden. Die Beam ten der Zollstelle hatten die Aufgabe, aufSchiffund Ladung der ein und ausgehenden Schiffe der Häfen des Frischen Haffs, Königsberg ausgenommen, Pfahlgelder und andere Zollgebühren zu erheben. Der Schiffer eines nach Braunsberg, Elbing oder Frauenburg segeln den Schiffes mußte nach dem Einlaufen in das Pillauer Tief zur Kon trolle der Fracht unter Eid eine Deklaration über Art und Menge der Ladung abgeben. Nach Erfüllung dieser Vorschrift durfte das Schiff 1 Braniewo. Z dziej6w miasta i powiatu. Olsztyn 1973, S. 89 f. 2 V gl. R. FisCHER, Königsberg als Hansestadt. In: ALTPREUSSISCHE FORSCHUNGEN NF 41 (1904) s. 309. 3 Ebd., S. 307. 4 Vgl. H. KEMPAS, Seeverkehr und Pfundzoll im Herzogtum Preußen. Ein Beitrag zur Geschichte des Seehandels im 16. und 17. Jahrhundert. Bonn 1964, S. 30. Kernpas er wähnt, daß im 16. Jahrhundert die Seeschiffe nur in seltenen Fällen direkt bis Brauns berg gegangen sind. Er erwähnt auch den Import von Kalk und Schleifsteinen sowie den Export von Flachs und Weizen, jedoch ohne Mengenangaben. 5 Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz Berlin [GStAPK] Ostpr. Fol. Nr. 12909- 12986. Das Zollbuch des Jahres 1642 befindet sich im Staatsarchiv Danzig (Ar chiwum Panstwowe w Gdansku) [APG], Archiwum miasta Elbll)ga, Libri portorii El bingenses. 6 Das Zollhaus, die sogenannte Pfundbude, stand auf einem steilen Berg nahe bei der Kirche in Alt-Pillau. Von diesem hervorragenden Punkt konnte man ein beträchtli• ches Stück von Samland, Natangen, Ermland und über Pillau hinweg mehrere Meilen weit ins Haff und die See sehen. Zuletzt diente das starke und hohe Gebäude als Leuchtturm. Im Jahre 1804 wurde die Pfundbude abgebrochen. 8 Andrzej Groth den Bestimmungshafen anlaufen. Auf der Rückreise mußte der Schiffer der Pillauer Zollbehörde ein vom Rat der Stadt beglaubigtes Zertifikat vorlegen, aus dem Art und Menge der gelöschten und ver schifften Waren ersichtlich waren. Anband dieses Zertifikats wurde der Zoll errechnet und die Eintragung in das ft.ir diese Städte geführte 7 Zollbuch vorgenommen • Die PiZlauer Zollbücher sind inhaltsreich. Die Beamten der Pfund bude notierten den Vor- und Familiennamen des Schiffsführers, sei nen Wohnort, den Namen und das Fassungsvermögen des von ihm geführten Segelschiffs sowie die Warenart und -menge der Schiffsla dung. Auf der Importseite notierten siejedesmal den Namen des Aus gangshafensund beim Export den Zielhafen der Ladung. Überdies enthalten die PiZlauer Zollbücher viele zusätzliche Informationen. Die wichtigsten von ihnen sind systematische Eintragungen, ob das Schiffmit den für einen Hafen des Frischen Haffs bestimmten Waren nur bis Pillau gekommen oder doch bis zum Bestimmungshafen wei tergesegelt war. Auf der Exportseite wurde regelmäßig festgehalten, ob die volle Ladung oder nur ein Teil im Ausgangshafen eingenom men worden war und in welchen anderen Häfen oder ob im Pillauer Tief Zuladungen erfolgten. Das in den PiZlauer Zollbüchern enthaltene Material eröffnet die Möglichkeit