Deutschland Und Der Korridor
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Deutschland und der Korridor Hg. von Friedrich Heiß in Zusammenarbeit mit Günter Lohse und Waldemar Wucher. Volk und Reich Verlag Berlin, ©1939. Diese digitalisierte Version © 2005 by The Scriptorium. Alle Illustrationen stammen aus dem Original. Druckversion 2016 gesetzt vom Hilfsbibliothekar, alle externen Verweise im Text führen zu den Quellen im Netz. Inhalt: Widmung Zur Einführung A. Von den Grundlagen 1. Der ostmitteleuropäische Raum - Universitätsprofessor Dr. Nikolaus Creutzburg 2. Volkstum und völkische Leistung im Weichselland - Universitätsprofessor Dr. Erich Keyser 3. Das politische Schicksal des Weichsellandes - Universitätsprofessor Dr. Erich Maschke B. Die Zerstörung des Ostraumes durch den Korridor 1. Wie die Ostgebiete des Reiches verlorengingen - Dr. Karl C. von Loesch a. Die Zerschlagung Ostdeutschlands b. Die ohne Volksabstimmung Polen übereigneten Gebiete c. Der Aufstand in Südposen d. Das Diplomatenspiel um den "Zugang zum Meere" e. Die Abtretung f. Die Abstimmungsgebiete im Nordosten g. Das Abstimmungsgebiet im Süden h. Sonstige zugunsten Polens vom Reiche abgetrennte Gebiete i. Schlußbetrachtung j. Anhang 2. Die ostdeutsche Wirtschaftslandschaft und ihre Zerstörung durch das Diktat von Versailles - Universitätsprofessor Dr. Walter Geisler a. Die Raumbegriffe Deutscher Osten und Ostmark b. Die Herausbildung des einheitlichen Wirtschaftsraumes im deutschen Nordosten c. Das Wesen der Wirtschaftslandschaft d. Die Zerstörung des einheitlichen Wirtschaftsraumes 3. Danzigs Schicksal seit Versailles - Dr. Karl Hans Fuchs, Pressechef des Senats der Freien Stadt Danzig a. Die "Freie Stadt" von 1920 bis 1933 b. Danzig unter dem Nationalsozialismus - Die Abrechnung mit dem Völkerbund - Die Ära der Verständigung mit Polen c. Der letzte Abschnitt hat begonnen! 4. Die reichsdeutschen Randgebiete - Dr. Heinz Rogmann 5. Der Deutschtumskampf in Westpolen - Hans Schadewaldt 6. Der deutsche Durchgangsverkehr durch den Korridor - Dr. Herbert Franze C. Der Widersinn der polnischen These 1. Danzig und Gdingen - Oberregierungsrat Dr. Kurt Peiser 2. Das Korridorproblem in der internationalen Diskussion - Staatsarchivrat Dr. Ulrich Wendland a. Der Korridor - schon als auftauchender Gedanke ein Ärgernis b. Männer von Versailles über den Korridor c. Die internationale Diskussion 1925-1933 i. Kurze Geschichte ii. Kurze Charakteristik der Diskussion iii. Die schriftlich niedergelegten Zeugnisse Frankreich England Italien Verschiedene Amerika d. Nachlese und Schluß D. Deutschland und Polen 1. Die polnische Absage: Die Aera vergeblicher deutscher Verständigungsbemühungen - F. W. von Oertzen E. Bild- und Kartennachweis F. Anhang (hier vom Scriptorium beigefügt - im Original dieses Buches nicht vorhanden): Die kirchliche Lage in Polen - Hans Schadewaldt Widmung Seit die Welfen, die deutsche Hanse und der Deutsche Orden vor 700 Jahren den ersten Weg nach dem Osten bahnten, haben Millionen deutscher Menschen sich diesem Werke hingegeben. Aus Kraft und Glauben, Not und Blut erneuerte sich immer wieder der innere und äußere Bestand Ostdeutschlands. Im Bewußtsein dieser Leistung widmen wir dieses Buch dem Heer der Toten, die für das deutsche Schicksal im Osten fielen, dem Glauben der Vertriebenen an die Heimat, den Deutschen, die in Bedrängnis und Unterdrückung ausharren, den Kämpfern für die künftige Freiheit Ostdeutschlands. Zur Einführung Von allen Bestimmungen des Versailler Diktats ist die Schaffung des Korridors in der Weltöffentlichkeit stets als eine untragbare und daher den Frieden gefährdende Entscheidung angesehen worden. Aus dieser im Auslande sich ständig verbreiternden Erkenntnis hat sich seit 1919 über die Frage, was das an Deutschland begangene Unrecht wiedergutgemacht werden könnte, eine lebhafte internationale Diskussion angebahnt, in deren Verlauf sich zahlreiche führende englische, französische und amerikanische Schriftsteller und Staatsmänner für die Beseitigung dieses Unrechts einsetzten. Man wußte, daß im deutschen Volke die Empörung über diesen Willkürakt der Westmächte stets lebendig bleiben werde, und daß die Korridorfrage in irgend einer Weise geregelt werden müsse, wenn es zu einem Ausgleich zwischen dem Deutschen Reich und Polen kommen solle. In dem Wunsche, dieses Problem von sich aus im Wege gegenseitiger Verständigung zu lösen, hat Deutschland im Januar 1934 mit Polen den Zehnjahrespakt geschlossen. Es schien damals, als wäre Polen bereit, mit Deutschland im versöhnlichen Geiste die zwischen den beiden Ländern noch offenen Fragen zu diskutieren und einer friedlichen Regelung entgegenzuführen. Um den Reifeprozeß des begonnenen Verständigungswerkes nicht zu stören, übte die deutsche Publizistik und Wissenschaft in der Behandlung dieser Fragen weitgehende Zurückhaltung. Die deutschen Veröffentlichungen aus der Zeit von 1934 bis 1939 sind Beweis dafür, daß man deutscherseits unter Hintanstellung wichtiger Belange ehrlich bemüht war, die deutsch-polnischen Beziehungen zu entspannen, ein Streben, das allerdings in Anbetracht der fortdauernden feindseligen Haltung Polens auf die härteste Probe gestellt war und geradezu an Selbstverleugnung grenzte. Die Ereignisse des Frühjahrs 1939 schufen wie auf politischem so auch auf publizistischem Gebiet eine neue Lage. Hatte Polen im Widerspruch zum Presseprotokoll schon während der Geltungsdauer des deutsch-polnischen Abkommens durch zahlreiche pseudo-wissenschaftliche und propagandistische Veröffentlichungen die polnische und die europäische Öffentlichkeit in den Fragen Danzigs und des Korridors in tendenziösem Sinne zu beeinflussen versucht, so eröffnete es nach Absage an die Verständigungspolitik des verstorbenen Marschalls Pilsudski eine wilde anti- deutsche Kampagne, die im Verein mit brutalen Maßnahmen gegen die deutsche Volksgruppe in Polen und mit kriegerischen Vorbereitungen Osteuropa über Nacht wieder zum Gefahrenherd für den europäischen Frieden werden ließ. Die Politischen Monatshefte "Volk und Reich" haben Jahre hindurch das Problem der deutschen Ostgrenze systematisch und zusammenhängend bearbeitet. Das Ergebnis dieser Arbeit ist in dem Ende 1932 im Volk und Reich Verlag erschienenen Buch "Deutschland und der Korridor" zu einem wissenschaftlich-publizistischen Standardwerk zusammengefaßt worden. Aufgabe des vorliegenden Buches, das gegenüber der Ausgabe vom Jahre 1932 völlig neu bearbeitet wurde, ist zu beweisen, welcher politischer und wirtschaftlicher Irrtum mit der Zerreißung des deutschen Ostens begangen wurde, und zu warnen vor den Weiterungen einer Fehlpolitik, die wider alle menschliche Vernunft einen Mißgriff der Gewalt bedeutet. Deutschland hat das Recht auf seiner Seite, das Recht der Geschichte und der völkischen Leistung, das Recht eines großen Volkes auf seinen von ihm in Generationen erschlossenen Lebensraum. Mit echter politischer Leidenschaft, mit wissenschaftlicher Gründlichkeit und mit dem festen Willen, für den Kampf um eine endgültige und dauerhafte Lösung eine wirksame publizistische Waffe zu schaffen, gingen alle Mitarbeiter ans Werk. Ihnen sei für ihre Bereitschaft auch an dieser Stelle herzlich gedankt. Der ostmitteleuropäische Raum Nikolaus Creutzburg Der östliche Teil des mitteleuropäischen Raumes wird in seiner ganzen Ausdehnung von der Weichsel durchströmt. Aber die Weichsel vermag nicht aus dem von ihr durchflossenen Gebiet eine räumliche Einheit zu gestalten, denn für die Gliederung des Raumes ist sie nur von untergeordneter Bedeutung. Die Gliederung des Raumes ist vielmehr, wie in ganz Mitteleuropa, auch hier bestimmt durch das Vorhandensein von annähernd breitenparallel, also West-Ost verlaufenden Zonen. Diese Zonen sind, in der Aufeinanderfolge von Süden nach Norden: die Hochgebirgszone, die Mittelgebirgszone, die Tieflandzone. Ganz anders der osteuropäische Raum, der, in seiner ganzen Ausdehnung Tiefland mit nur geringen Höhenunterschieden, keinerlei Zonengliederung unterworfen ist. Wenn der Osten Mitteleuropas ein Übergangsgebiet nach dem weiten Osten Europas darstellt, ein Übergangsgebiet mit unscharfen und fließenden Grenzen, so kommt das auch in dem Verhalten der oben erwähnten Zonen zum Ausdruck. Die drei Zonen Mitteleuropas setzen sich zwar weit nach Osten hin fort, aber sie erscheinen zum Teil abgeschwächt, zum Teil verstärkt - sie ändern jedenfalls bis zu gewissem Grade ihren Charakter. Abgeschwächt ist die Hochgebirgszone, die hier, im westlichen Ostritzsee in der "Kaschubischen Schweiz". Karpatenbereich, gegenüber den Alpen um rund 200 bis 250 Kilometer nach Norden verschoben ist. Abgeschwächt ist auch die Mittelgebirgszone, die in Mitteleuropa infolge ihrer breiten Entwicklung, vermöge der ihr eigenen Kleingliederung und Kammerung den Charakter des Raumes in erster Linie bestimmt. Schon zwischen Oder und Weichsel schrumpft die Mittelgebirgszone zu einem nicht sehr bedeutenden, viel schmaleren und niedrigeren Rest zusammen. Östlich der Weichsel setzt, in unmittelbarer Fortsetzung der Mittelgebirgszone, eine verhältnismäßig breite, gleichfalls West-Ost sich erstreckende Zone von Hügelländern und mäßig hohen Plateaus ein (Lubliner Hügelland und Podolische Platte), die, obwohl geologisch anders gebaut, doch in bezug auf die Reliefgliederung die Rolle der Mittelgebirgsschwelle als einer Vorstufe zum Hochgebirge noch eine gute Strecke nach Osten weiterführt, um sich dann allmählich zu verlieren. Auch durch Ostmitteleuropa zieht sich also, in ähnlicher Weise wie durch das übrige Mitteleuropa, eine Strecke Im Hügelland südlich der Ostseeküste. weit nördlich des Randes der Hochgebirgszone, eine zweite, West-Ost verlaufende