Managementplan (Fachbeitrag Offenland) für das FFH-Gebiet 123 „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ (DE 5036-301)

Abschlussbericht

Halle (Saale), 20. November 2019

TRIOPS – Ökologie & Landschaftsplanung GmbH Hansering 4 06108 Halle (Saale) Telefon: 0345-5170620 Fax: 0345-5170640 E-Mail: [email protected] Internet: www.triops-consult.de

Managementplan (Fachbeitrag Offenland) für das FFH-Gebiet 123 „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ (DE 5036-301)

Abschlussbericht

Auftraggeber: Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz Göschwitzer Straße 41 07745 Jena

Auftragnehmer: TRIOPS – Ökologie & Landschaftsplanung GmbH Hansering 4 06108 Halle (Saale)

Projektleitung: Cornelia Heyn, Dipl.-Ing. (FH)

Hauptbearbeitung: Susan Heinker, Dipl.-Ing. (FH) Cornelia Heyn, Dipl.-Ing. (FH) Konrad Schuster, M. Sc.

Weitere Bearbeiter: Turid Gaartz, Dipl.-Geogr. Britta Walbrun, Dipl.-Biol. (Erfassung der Lebensraumtypen) IBIS Landschaftsplanung (Erfassung Anhang-II-Arten FFH-RL): Ulrich Bößneck, Dr. rer. nat. (Vertigo angustior) Steffen Floßmann, Dipl.-Biol. (Osmoderma eremita) Christianna Serfling, Dipl.-Ing. (Triturus cristatus)

Technische Bearbeitung: Turid Gaartz, Dipl.-Geogr. Cornelia Heyn, Dipl.-Ing. (FH) Sandro Meinhardt, M.A. Konrad Schuster, M. Sc.

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Verzeichnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Inhalt

Inhaltsverzeichnis

Tabellenverzeichnis ...... IV

Abbildungsverzeichnis ...... VII

Abkürzungsverzeichnis ...... VIII

1 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen der Natura 2000-Managementplanung .... 1

1.1 Rechtlicher Rahmen...... 1 1.2 Grundsätze der Managementplanung ...... 3 1.3 Organisation ...... 4

2 Gebietscharakteristik ...... 6

2.1 Lage und Abgrenzung ...... 6 2.2 Natürliche Grundlagen ...... 9 2.2.1 Geologie und Geomorphologie ...... 9 2.2.2 Boden ...... 10 2.2.3 Hydrologie ...... 11 2.2.4 Klima ...... 12 2.2.5 Potenzielle Natürliche Vegetation ...... 13 2.3 Geschützte Gebiete ...... 17 2.3.1 Naturschutzgebiete ...... 17 2.3.2 Flächennaturdenkmale ...... 17 2.3.3 Geschützte Landschaftsbestandteile ...... 18 2.3.4 Überschwemmungsgebiete ...... 19 2.4 Planungen im Gebiet...... 20 2.4.1 Regionalplanerische Vorgaben...... 20 2.4.2 Landschaftsplanung ...... 21 2.4.3 Planungen Dritter ...... 21 2.4.4 Fachbeitrag Wald ...... 21 2.4.5 Wasserwirtschaftliche Planungen ...... 21

3 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse ...... 22

3.1 Eigentumsverhältnisse ...... 22 3.2 Nutzungsverhältnisse ...... 24 3.2.1 Landwirtschaft und Landschaftspflege ...... 24 3.2.2 Wasserwirtschaft und Gewässerunterhaltung ...... 25 3.2.3 Jagd und Fischerei ...... 25 3.2.4 Erholung/Tourismus ...... 26 3.2.5 Sonstige Nutzungen einschließlich bereits genehmigter / planfestgestellter Vorhaben mit Beeinträchtigung der FFH-Gebiete ...... 26

4 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung ihres Erhaltungszustandes ...... 27

4.1 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie...... 27 4.1.1 Einleitung und Übersicht ...... 27

I Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Verzeichnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Inhalt

4.1.2 Beschreibung der Lebensraumtypen ...... 30 4.1.2.1 LRT 6110* – Kalk- oder basenhaltige Felsen mit Kalk-Pionierrasen ...... 30 4.1.2.2 LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen ...... 33 4.1.2.3 LRT 6210* – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen, besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen ...... 42 4.1.2.4 LRT 6410 – Pfeifengraswiesen ...... 48 4.1.2.5 LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes ...... 49 4.1.2.6 LRT 7230 – Kalkreiche Niedermoore ...... 55 4.1.2.7 LRT 8160* – Kalkschutthalden ...... 58 4.1.2.8 LRT 8210 – Kalkfelsen und ihre Felsspaltenvegetation ...... 61 4.1.2.9 LRT 8310 – Nicht touristisch erschlossene Höhlen ...... 64 4.2 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie ...... 66 4.2.1 Einleitung und Übersicht ...... 66 4.2.2 Beschreibung der einzelnen Arten ...... 69 4.2.2.1 Frauenschuh (Cypripedium calceolus) ...... 69 4.2.2.2 Eremit (Osmoderma eremita) ...... 75 4.2.2.3 Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior)...... 77 4.2.2.4 Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus) ...... 81 4.2.2.5 Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) ...... 82 4.2.2.6 Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) ...... 84 4.2.2.7 Großes Mausohr (Myotis myotis) ...... 85 4.2.2.8 Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) ...... 88 4.3 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutzrichtlinie ...... 90 4.4 Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie oder besonders wertgebende Arten ...... 91

5 Maßnahmenplanung ...... 98

5.1 Gefährdungen/Beeinträchtigungen ...... 98 5.2 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung ...... 100 5.2.1 Auswertung Maßnahmenflächen mit KULAP-Förderung ...... 101 5.2.2 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie ...... 104 5.2.2.1 LRT 6110* – Kalkhaltige Felsen mit Kalk-Pionierrasen ...... 104 5.2.2.2 LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen ...... 105 5.2.2.3 LRT 6210* – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen, besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen ...... 125 5.2.2.4 LRT 6410 – Pfeifengraswiesen ...... 137 5.2.2.5 LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes ...... 138 5.2.2.6 LRT 7230 – Kalkreiche Niedermoore ...... 147 5.2.2.7 LRT 8160* – Kalkschutthalden ...... 149 5.2.2.8 LRT 8210 – Kalkfelsen und ihre Felsspaltenvegetation ...... 150 5.2.2.9 LRT 8310 – Nicht touristisch erschlossene Höhlen ...... 152 5.2.2.10 Übersicht der einzelflächenspezifischen Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes der Offenland-FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL ...... 153 5.2.3 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie ...... 180 5.2.3.1 Frauenschuh (Cypripedium calceolus) ...... 180 5.2.3.2 Eremit (Osmoderma eremita) ...... 180 5.2.3.3 Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior)...... 181 5.2.3.4 Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus) ...... 183 5.2.3.5 Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) ...... 184 5.2.3.6 Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) ...... 185

II Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Verzeichnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Inhalt

5.2.3.7 Großes Mausohr (Myotis myotis) ...... 185 5.2.3.8 Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) ...... 186 5.2.3.9 Übersicht der einzelflächenspezifischen Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes für die einzelnen aktuellen Habitatflächen der Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie ...... 186 5.2.4 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutzrichtlinie ...... 190 5.2.5 Beweidungs- und Mahdpläne ...... 190 5.3 Abstimmungen, Beteiligungen, Öffentlichkeitsarbeit ...... 192 5.3.1 Behördenabstimmung ...... 192 5.3.2 Nutzerabstimmung ...... 192 5.3.3 Öffentlichkeitsarbeit, Verbandsbeteiligung ...... 195 5.3.4 Verbleibendes Konfliktpotenzial/Zielkonflikte ...... 195

6 Sonstige Hinweise/Vorschläge ...... 196

6.1 Vorschläge zur Überwachung des Gebietes und der Schutzobjekte ...... 196

7 Kurzfassung ...... 197

8 Anhang ...... 204

8.1 Quellenverzeichnis ...... 204 8.2 Fotodokumentation ...... 211 8.3 Maßnahmenblätter ...... 214 8.4 Kartenteil ...... 215

III Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Verzeichnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Tabellen

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1.1: Arbeits- und Zeitplan zur Erarbeitung des Fachbeitrags Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 123 „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ ...... 4 Tabelle 1.2: Zusammensetzung der projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) für den Fachbeitrag Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 123 „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ ...... 4 Tabelle 2.1: Gemeinden und Flächenanteile im FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ ...... 8 Tabelle 3.1: Eigentumsverhältnisse im FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ ...... 22 Tabelle 3.2: Übersicht über genehmigte/planfestgestellte Vorhaben mit Bezug zum FFH- Gebiet ...... 26 Tabelle 4.1: Für das FFH-Gebiet relevante Komplexbildungen aus einzelnen FFH-LRT ... 27 Tabelle 4.2: Übersicht der im FFH-Gebiet vorkommenden Offenland-Lebensraumtypen (LRT) sowie der LRT-Entwicklungsflächen (LRT-EF) ...... 28 Tabelle 4.3: Übersicht der im FFH-Gebiet aktuell erfassten Flächengrößen und Erhaltungszustände für die einzelnen Offenland-Lebensraumtypen (LRT) sowie LRT-Entwicklungsflächen (LRT-EF) ...... 28 Tabelle 4.4: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6110* ...... 32 Tabelle 4.5: Übersicht der Flächengröße und Charakterisierung der einzelnen aktuellen LRT-Entwicklungsflächen für den LRT 6110*...... 32 Tabelle 4.6: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6110* ...... 33 Tabelle 4.7: Vergleich der Erfassungsdaten des LRT 6210(*) mit den Angaben des SDB und den Daten der OBK ...... 34 Tabelle 4.8: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6210 ...... 37 Tabelle 4.9: Übersicht der Flächengröße und Charakterisierung der einzelnen aktuellen LRT-Entwicklungsflächen für den LRT 6210 ...... 41 Tabelle 4.10: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6210 ...... 42 Tabelle 4.11: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6210* ...... 45 Tabelle 4.12: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6210* ...... 47 Tabelle 4.13: Übersicht der Flächengröße und Charakterisierung der einzelnen aktuellen LRT-Entwicklungsflächen für den LRT 6410 ...... 49 Tabelle 4.14: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6510 ...... 52 Tabelle 4.15: Übersicht der Flächengröße und Charakterisierung der einzelnen aktuellen LRT-Entwicklungsflächen für den LRT 6510 ...... 54 Tabelle 4.16: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6510 ...... 54 Tabelle 4.17: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 7230 ...... 57 Tabelle 4.18: Übersicht der Flächengröße und Charakterisierung der einzelnen aktuellen LRT-Entwicklungsflächen für den LRT 7230 ...... 57

IV Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Verzeichnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Tabellen

Tabelle 4.19: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 7230 ...... 57 Tabelle 4.20: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8160* ...... 60 Tabelle 4.21: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8160* ...... 60 Tabelle 4.22: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8210 ...... 62 Tabelle 4.23: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8210 ...... 63 Tabelle 4.24: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8310 ...... 65 Tabelle 4.25: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8310 ...... 65 Tabelle 4.26: Übersicht der Habitat- und Habitatentwicklungsflächen der Anhang-II-Arten nach FFH-RL ...... 66 Tabelle 4.27: Auswertung zur Flächengröße des Erhaltungszustands für die einzelnen aktuellen Habitat- und Habitatentwicklungsflächen der Anhang-II-Arten im FFH-Gebiet ...... 68 Tabelle 4.28: Nachweise der Anhang-II-Art Frauenschuh (Cypripedium calceolus) nach FFH-RL im FFH-Gebiet 123 (beispielhafte Auswahl, Datenübernahme FIS Naturschutz)...... 70 Tabelle 4.29: Nachweise der Anhang-II-Art Frauenschuh nach FFH-RL im FFH-Gebiet 123 im Rahmen der LRT-Kartierung 2018 ...... 71 Tabelle 4.30: Nachweise der vorkommenden Habitatflächen der Anhang-II-Art Frauenschuh (Cypripedium calceolus) im FFH-Gebiet 123 ...... 71 Tabelle 4.31: Nachweise der vorkommenden Habitatentwicklungsflächen der Anhang-II-Art Frauenschuh (Cypripedium calceolus) nach FFH-RL im FFH-Gebiet 123 ..... 72 Tabelle 4.32: Bewertung der Habitate der Anhang-II-Art Frauenschuh (Cypripedium calceolus) nach FFH-RL...... 73 Tabelle 4.33: Anteil der Habitatflächen an den Erhaltungszuständen der Anhang-II-Art Frauenschuh (Cypripedium calceolus) nach FFH-RL ...... 74 Tabelle 4.34: Nachweise der Anhang-II-Art Eremit (Osmoderma eremita) nach FFH-RL im FFH-Gebiet 123 ...... 76 Tabelle 4.35: Nachweise der vorkommenden Habitatentwicklungsflächen der Anhang-II-Art Eremit (Osmoderma eremita) im FFH-Gebiet 123 ...... 76 Tabelle 4.36: Nachweise der Anhang-II-Art Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) nach FFH-RL im FFH-Gebiet 123 ...... 78 Tabelle 4.37: Nachweise der vorkommenden Habitatflächen der Anhang-II-Art Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) im FFH-Gebiet 123 ...... 78 Tabelle 4.38: Teilbewertungen für den Zustand der Population der Anhang-II-Art Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) nach FFH-RL ...... 78 Tabelle 4.39: Teilbewertungen für die Habitatqualität der Anhang-II-Art Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) nach FFH-RL ...... 79 Tabelle 4.40: Teilbewertungen der Beeinträchtigungen der Anhang-II-Art Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) nach FFH-RL ...... 79

V Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Verzeichnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Tabellen

Tabelle 4.41: Bewertung der Habitate der Anhang-II-Art Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) nach FFH-RL ...... 80 Tabelle 4.42: Anteil der Habitatflächen an den Erhaltungszuständen der Anhang-II-Art Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) nach FFH-RL ...... 80 Tabelle 4.43: Nachweise der vorkommenden Habitatentwicklungsflächen der Anhang-II-Art Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus) im FFH-Gebiet 123 ...... 82 Tabelle 4.44: Nachweise der Anhang-II-Art Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) nach FFH-RL im Aktionsraum (2 km) um das FFH-Gebiet 123...... 84 Tabelle 4.45: Nachweise der Anhang-II-Art Großes Mausohr (Myotis myotis) nach FFH-RL im und um das FFH-Gebiet 123...... 87 Tabelle 4.46: Vorkommen weiterer wertgebender Tier- und Pflanzenarten aus Kartierungen und Fremdquellen im FFH-Gebiet 123 ...... 92 Tabelle 5.1: Zusammenfassende Übersicht der Gefährdungen und Beeinträchtigungen im FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ ...... 98 Tabelle 5.2: Darstellung der Gefährdungen und Beeinträchtigungen für LRT und Arten gemäß Standarddatenbogen ...... 99 Tabelle 5.3: Darstellung der Maßnahmentypen zur Bewahrung eines günstigen Erhaltungszustandes von LRT nach Anhang I und der Habitate/Populationen von Arten nach Anhang II der FFH-RL ...... 101 Tabelle 5.4: Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen für alle LRT mit KULAP- Pflegeempfehlungen ...... 102 Tabelle 5.5: Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen für alle Anhang-II-Arten mit KULAP-Pflegeempfehlungen ...... 103 Tabelle 5.6: Übersicht der einzelflächenspezifischen Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes der LRT nach Anhang I der FFH-RL ...... 154 Tabelle 5.7: Übersicht der einzelflächenspezifischen Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes der Arten nach Anhang II der FFH-RL ...... 187 Tabelle 5.8: Dokumentation der Nutzerabstimmungen im FFH-Gebiet 123 ...... 193

VI Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Verzeichnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Abbildungen

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 2.1: Übersichtskarte „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ ...... 7 Abbildung 2.2: Bodenarten des FFH-Gebietes „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ ...... 11 Abbildung 2.3: Potenzielle Natürliche Vegetation des FFH-Gebietes „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ ...... 14 Abbildung 3.1: Eigentumsverhältnisse im FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ ...... 23 Abbildung 3.2: Landwirtschaft und Landschaftspflege im FFH-Gebiet 123 „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ ...... 25 Abbildung 7.1: Lage und Abgrenzung des FFH-Gebietes „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ ...... 198

VII Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Verzeichnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Abkürzungen

Abkürzungsverzeichnis

Abs. Absatz agg. aggregatum (Artengruppe) AHO Arbeitskreis Heimische Orchideen ALK Automatisierte Liegenschaftskarte Art. Artikel BfN Bundesamt für Naturschutz BGBl. Bundesgesetzblatt BNatSchG Bundesnaturschutzgesetz EG Europäische Gemeinschaft EHZ Erhaltungszustand ENL Entwicklung von Natur und Landschaft EWG Europäische Wirtschaftsgemeinschaft EU Europäische Union FB Fachbeitrag FFH-RL Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie FIS Fachinformationssystem des TLUBN (z. B. FIS Naturschutz) FFK Forstliches Forschungs- und Kompetenzzentrum FND Flächennaturdenkmal GLB Geschützter Landschaftsbestandteil GVE Großvieheinheit GVBl. Gesetz- und Verordnungsblatt (h)PNV (heutige) Potenziell Natürliche Vegetation ID Identifikator (Kennzeichnung eines bestimmten Datensatzes) ILÖK Institut für Landschaftsökologie IVL Institut für Vegetationskunde und Landschaftsökologie KBS Kartier- und Bewertungsschlüssel kf-Werte Durchlässigkeitskoeffizient KULAP Kulturlandschaftsprogramm L Amtsblatt der Europäischen Union, Reihe L = Rechtsvorschriften LAU Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt LK Landkreis LRA Landratsamt LRT Lebensraumtyp nach Anhang I der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie LRT-EF Lebensraumtyp-Entwicklungsfläche MaP Managementplan NALAP Förderung der Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen NSG Naturschutzgebiet OBK Offenland-Biotopkartierung PAG Projektbegleitende Arbeitsgruppe PAN Planungsbüro für angewandten Naturschutz PIK Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung RP Regionalplan RVO Rechtsverordnung SDB Standarddatenbogen SHK Saale-Holzland-Kreis SPA Special Protection Area spec. species indeterminata (Art unsicher) TBV Thüringer Bauernverband

VIII Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Verzeichnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Abkürzungen

ThürNatG Thüringer Naturschutzgesetz ThürNat2000ErhZVO Thüringer Natura 2000-Erhaltungsziele-Verordnung ThürStAnz Thüringer Staatsanzeiger TLBG Thüringer Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation TLLLR Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum TLUBN Thüringer Landesanstalt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz TLUG Thüringer Landesamt für Umwelt und Geologie TMBLV Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr TMIL Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft TMLFUN Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz TMUEN Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) ü. NN über Normal Null UJB Untere Jagdbehörde UNB Untere Naturschutzbehörde ÜSG Überschwemmungsgebiet VS-RL EU-Vogelschutzrichtlinie

IX

Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Rechtlicher Rahmen

1 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen der Natura 2000-Managementplanung

1.1 Rechtlicher Rahmen

Hauptziel der FFH-Richtlinie ist der Schutz der biologischen Vielfalt. Für die aus europäischer Sicht bedrohten Lebensräume nach Anhang I und Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie (FFH-RL) sowie den Vogelarten der EU-Vogelschutzrichtlinie (VS-RL) sind durch die EU- Mitgliedstaaten besondere Schutzgebiete (FFH- und Vogelschutzgebiete) auszuweisen. Die FFH-Gebiete bilden mit den Vogelschutzgebieten (SPA) das kohärente ökologische Netz „Natu- ra 2000“.

Das FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde - Gleistalhänge“ (DE 5036-301) wurde im September 2000 durch das Thüringer Umweltministerium als FFH-Gebiet vorgeschlagen und über das Bundesumweltministerium an die EU-Kommission gemeldet. Mit der Aufnahme in die Liste von Gebieten von gemeinschaftlicher Bedeutung in der kontinentalen biogeografischen Region erfolgte im Dezember 2004 die Bestätigung durch die EU-Kommission (Amtsblatt der Europäischen Union - EG Nr. L 382/47 vom 28. Dezember 2004). Nach Art. 6 Abs. 1 FFH-RL müssen für die Arten und Lebensraumtypen in den FFH-Gebieten durch die Mitgliedsstaaten die notwendigen Maßnahmen zur Erhaltung oder Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes festgelegt werden. Dies geschieht in der Regel in Form von Managementplänen. Gemäß des Natura 2000-Erlasses des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (TMLFUN 2015) erfolgt die FFH- Managementplanung in Thüringen nach einem modularen Prinzip in zwei Fachbeiträgen: Die Offenlandanteile und die im Wald liegenden Flächen mit Offenland-Lebensraumtypen (z. B. Gewässer, Felsbildungen) bzw. Habitate von Anhang II-Arten des Offenlandes werden im Fachbeitrag (FB) Offenland bearbeitet. Für die Erstellung des FB Offenland liegt die Federfüh- rung bei dem Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN). Die Wald- flächen der FFH-Gebiete werden im FB Wald geplant. Die Federführung hierfür liegt beim Forst- lichen Forschungs- und Kompetenzzentrum (FFK) von ThüringenForst in Gotha. Der Managementplan ist behördenverbindlich. Für die Flächeneigentümer und Nutzungsbe- rechtigten hat er keine rechtsverbindliche Wirkung, sondern empfehlenden bzw. informativen Charakter (TMLFUN 2015). Die europarechtliche Grundlage für die Managementplanung sind Art. 6 Abs. 1 der FFH- Richtlinie (Richtlinie 92/43/EWG des Rates vom 21.05.1992, zuletzt geändert durch die Richtli- nie 13/17/EU des Rates vom 3. Mai 2013) sowie Art. 3 Abs. 2 und Art. 4 der EU- Vogelschutzrichtlinie (Richtlinie 79/409/EWG des Rates vom 2. April 1979 in der kodifizierten Fassung der Richtlinie 2009/147/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. No- vember 2009 über die Erhaltung der wildlebenden Vogelarten). Auf Bundesebene erfolgt die Umsetzung des europarechtlichen Rahmens durch das Bundesna- turschutzgesetz (BNatSchG – Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege vom 29. Juli 2009, zuletzt geändert am 13. Mai 2019 (BGBl. I S. 706). In den §§ 31–36 des BNatSchG ist der Aufbau des Europäischen ökologischen Netzes „Natura 2000“ geregelt, wobei die Umset- zung der Verpflichtungen (Auswahl der Gebiete, Formulierung von Erhaltungszielen, Aufstel- lung von Managementplänen) den Ländern übertragen wird.

1 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Rechtlicher Rahmen

Die rechtliche Umsetzung in Thüringen erfolgt durch das Thüringer Naturschutzgesetz (Thür- NatG) vom 30. Juli 2019 (GVBl. S. 323), geändert durch Art. 1a des Gesetzes vom 30. Juli 2019 (GVBl. S. 323), sowie die Thüringer Natura 2000-Erhaltungsziele-Verordnung (Thür- Nat2000ErhZVO) vom 29. Mai 2008 (GVBl. S. 181), zuletzt geändert durch Artikel 25 des Ge- setzes vom 30. Juli 2019 (GVBl. S. 323, 347). Für die Verwaltung bindend sind zusätzlich die Hinweise zur Umsetzung des Europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ in Thüringen in der Fassung vom 04.12.2014 [Verwaltungs- vorschrift des Thüringer Ministeriums für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (Az.: 56-41462)] (ThürStAnz. 1/2015, S. 47ff).

2 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Grundsätze der Managementplanung

1.2 Grundsätze der Managementplanung

Der FB Offenland als Teil des Managementplans für das FFH-Gebiet 123 bezieht sich aus- schließlich auf dessen Offenlandflächen im Sinne von Nicht-Wald-Flächen. Er dient der Erfas- sung von Lebensraumtypen des Anhangs I und von Arten des Anhangs II der Fauna-Flora- Habitat-Richtlinie (FFH-RL), der Bewertung ihrer Erhaltungszustände und der Ableitung not- wendiger Maßnahmen. Planungsrelevant sind sowohl die Lebensraumtyp (LRT)- und LRT- Entwicklungsflächen (LRT-EF) als auch die Habitat- und Habitatentwicklungsflächen von An- hang-II-Arten sowie ggf. weitere Maßnahmenflächen (z. B. Verbund- und Pufferflächen). Für Arten des Anhangs IV der FFH-RL und andere besonders wertgebende Arten erfolgt keine spe- zielle Maßnahmenplanung, ihre Vorkommen sollen jedoch durch die Planungen für LRT und Anhang-II-Arten gefördert werden. Generell sind die Umsetzungsmöglichkeiten von Maßnahmen zu prüfen und die dafür in Frage kommenden Akteure sollen benannt werden. Nach Erarbeitung der Maßnahmenvorschläge hat das bearbeitende Planungsbüro diese mit den Nutzungsinteressen im Gebiet abzugleichen. Die dazu notwendigen Abstimmungsgespräche mit den Landnutzern und sonstigen Betroffenen werden durch das Planungsbüro vorbereitet und eigenverantwortlich (im Einzelfall unter Beteili- gung des TLUBN und ggf. des Landwirtschaftsamtes) durchgeführt. Die Abstimmungsergebnis- se zu den geplanten Maßnahmen sind hinsichtlich der Nutzungsberechtigten und deren Aussa- gen ausreichend detailliert darzustellen.

Auftretende Konflikte zwischen Naturschutzzielen und Nutzungsinteressen müssen im Rahmen der Planerstellung herausgearbeitet, Lösungsvorschläge entwickelt und ggf. als verbliebenes Konfliktpotenzial dargestellt werden. Der FB Offenland enthält im Ergebnis ein mit den Nutzerin- teressen und Behörden abgestimmtes, nachvollziehbar abgewogenes, anwendbares Maßnah- menkonzept, das von den jeweils zuständigen Institutionen, Behörden und Akteuren i. d. R. ohne großen zusätzlichen planerischen Aufwand kurz-, mittel- oder langfristig (unter Anwen- dung unterschiedlicher Förderprogramme bzw. Finanzierungen) realisiert werden kann. Der Planungshorizont beträgt ca. 10 Jahre.

3 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Organisation

1.3 Organisation

Mit der Erarbeitung des Fachbeitrages Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 123 wurde das Büro Triops – Ökologie & Landschaftsplanung GmbH vom TLUBN (zum damaligen Zeitpunkt TLUG) im April 2016 beauftragt. Der Bearbeitungszeitraum lag zwischen April 2018 und November 2019. Der Arbeits- und Zeitplan ist Tabelle 1.1 zu entnehmen.

Tabelle 1.1: Arbeits- und Zeitplan zur Erarbeitung des Fachbeitrags Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 123 „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“

Arbeitsschritt Zeitpunkt/ Frist Auftragsvergabe April 2016 Beginn der Kartierungsarbeiten Juni 2018 Öffentliche Bekanntmachung Gemeinden März 2018 1. PAG-Sitzung in Jena 17.04.2018 Zwischenbericht 28.02.2019 2. PAG-Sitzung in Jena 15.05.2019 Beteiligung der anerkannten Naturschutzverbände 30.04.2019 Entwurf des FB Offenland 15.08.2019 3. PAG-Sitzung in Jena 26.09.2019 Beteiligung der betroffenen Gemeinden, der anerkannten September/Oktober 2019 Naturschutzverbände und des Thüringer Bauernverbandes (TBV) Endfassung des FB Offenland 20.11.2019 Öffentlichkeitsveranstaltung Juni 2020

Der Beginn der Planung wurde in den betreffenden Gemeinden öffentlich bekannt gemacht.

Zur fachlichen Begleitung und Abstimmung obliegt dem TLUBN die Bildung einer projektbeglei- tenden Arbeitsgruppe (PAG), die sich im Falle des vorliegenden Fachbeitrags aus den in Tabel- le 1.2 dargestellten Behörden und Institutionen zusammensetzt.

Tabelle 1.2: Zusammensetzung der projektbegleitenden Arbeitsgruppe (PAG) für den Fachbeitrag Offenland für das FFH-Gebiet Nr. 123 „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhän- ge“

Behörde/Institution Abteilung/Referat Abteilung 3 | Naturschutz; Referat 34 | Natura 2000, Biotopschutz Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Abteilung 3 | Naturschutz; Referat 32 | Schutzgebiete Naturschutz (TLUBN) Abteilung 4 | Wasserwirtschaft, Grundla- gen/Investitionen; Referat 43 | Flussgebietsmanage- ment

4 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Rechtlicher und organisatorischer Rahmen „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Organisation

Behörde/Institution Abteilung/Referat Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Abteilung Naturschutz und Nachhaltigkeit, Referat 44 Naturschutz (TMUEN) Forstliches Forschungs- u. Kompetenzzentrum (FKK) Gotha ThüringenForst Forstamt Jena-Holzland Forstamt Bad Berka Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Zweigstelle Rudolstadt Ländlichen Raum (TLLR) Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Zweigstelle Rudolstadt Ländlichen Raum (TLLLR) Untere Naturschutzbehörde (UNB) Landratsamt Saale-Holzland-Kreis (LRA SHK) Untere Wasserbehörde Untere Jagd- und Fischereibehörde Natura 2000-Station „Mittlere Saale“ Büro Triops – Ökologie & Landschaftsplanung

GmbH

Die konstituierende Sitzung der PAG beinhaltete vor allem die Vorstellung des Auftragnehmers, den Informationsaustausch zum Gebiet und die Besprechung der ersten Arbeitsschritte. Zur zweiten PAG-Sitzung wurden die Ergebnisse der Erfassung und Bewertung von Lebensraumty- pen des Anhangs I und Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie im Gebiet vorgestellt. Die dritte PAG-Sitzung diente der Vorstellung und Diskussion der Maßnahmen- und Umsetzungsschwer- punkte unter Berücksichtigung der Abstimmungsergebnisse. Das Maßnahmenkonzept des Ma- nagementplanes wurde von der PAG gebilligt.

Zeitnah nach der Abgabe der Entwürfe des Endberichts beteiligte der Auftraggeber die be- troffenen Gemeinden, die in Thüringen anerkannten Naturschutzverbände und den Thüringer Bauernverband, um ihnen die Gelegenheit zur Stellungnahme zu geben. Nach Vorliegen der abgestimmten Endfassung des FB Offenland findet eine Öffentlichkeitsveranstaltung statt.

5 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Lage und Abgrenzung

2 Gebietscharakteristik

2.1 Lage und Abgrenzung

Das FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ ist eine nach Westen und Süden steil abfallende Muschelkalkhochfläche und befindet sich nordöstlich der Stadt Jena. Es erstreckt sich von dem südlichen Ende der Ortschaft Dorndorf-Steudnitz über die Naturschutz- gebiete „Hohe Lehde“ und „Gleistalhänge“ bis Poxdorf und umfasst den südwestlichen Teil des Tautenburger Forstes. Die Hohe Lehde ist eine Felskanzel am Steilhang zum Saaletal mit tro- ckenwarmer Vegetation. Die Gleistalhänge bilden die südliche Grenze des FFH-Gebiets. Die Zietschkuppe und die Mönskuppe sind hierbei als markante Felsbereiche hervorzuheben. West- lich des FFH-Gebiets Die Saale verläuft. Im südlich angrenzenden Gleistal liegen die Ortschaf- ten Golmsdorf, Löberschütz und Graitschen bei Bürgel. Nordöstlich des Gebietes befindet sich die Ortschaft Tautenburg. Von Golmsdorf führt eine Landstraße durch das Langetal nach Tau- tenburg. Des Weiteren führt eine Landstraße aus Poxdorf durch den Teufelsgrund.

6 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Lage und Abgrenzung

Abbildung 2.1: Übersichtskarte „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“1

Das FFH-Gebiet wurde mit einer Fläche von 1.100,00 ha an die EU gemeldet, die aus der Ab- grenzung des Gebiets auf Messtischblättern im Maßstab 1:25.000 ermittelt wurde. Nach Inter- pretation der Meldegrenze auf das aktuelle Luftbild durch das TLUBN umfasst die Manage- mentplan (MaP)-Gebietsgrenze eine Fläche von 1.099,594 ha. Diese bildet die Bezugsgrundla- ge für alle nachfolgenden flächenbezogenen Auswertungen.

Das FFH-Gebiet liegt innerhalb des Landkreises Saale-Holzland-Kreis. Es erstreckt sich über 8 Gemeinden. Ein Großteil wird dabei von Tautenburg (55 %) eingenommen. Die bereits erwähn- ten Gemeinden Golmsdorf und Poxdorf haben einen Flächenanteil von 13 %, Graitschen von 12 %. Die Flächenanteile sind in Tabelle 2.1 aufgeführt.

1 Quellen: Administrative Grenzen – FIS, Abruf am 25.04.2018; Kartengrundlage: Digitale Topographische Karte 1:50.000 (Erlaubnisnummer: Geobasisdaten Geoproxy Thüringen)

7 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Lage und Abgrenzung

Tabelle 2.1: Gemeinden und Flächenanteile im FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“

Landkreis Gemeinde/Stadt Flächenanteil (ha) Flächenanteil (%) Saale-Holzland-Kreis Tautenburg 606,62 55 Golmsdorf 143,80 13 Poxdorf 142,63 13 Graitschen bei Bürgel 135,41 12 Dornburg-Camburg 40,76 4 Löberschütz 30,26 3 Schkölen 0,08 <1 Bürgel 0,04 <1

Naturräumliche Zuordnung Das FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ gehört nach SSYMANK (1994) großräumig zur kontinentalen biogeographischen Region und innerhalb der Großland- schaft Zentraleuropäisches Mittelgebirgsland zur naturräumlichen Haupteinheit Thüringer Be- cken und Randplatten (D18).

Entsprechend der naturräumlichen Gliederung Deutschlands (MEYNEN & SCHMITHÜSEN 1959- 1962) wird das Gebiet der Haupteinheitengruppe Thüringer Becken mit Randplatten (47/48) zugeordnet und zählt zu den Haupteinheiten Ilm-Saale-Ohrdrufer Platte (474) und Mittleres Saaletal (472).

Entsprechend der naturräumlichen Gliederung Thüringens (HIEKEL et al. 2004) befindet sich das FFH-Gebiet ebenfalls im Naturraum Ilm-Saale-Ohrdrufer Platte (3.6). Diese bildet die südöstli- che Kalktafelumrandung des innerthüringischen Keuperbeckens. Ihre Schichten fallen nach dem Beckeninnern hin schwach ein. Die wellige Kalkhochebene wurde durch größere Bäche und Flüsse zertalt und in eine Reihe Einzelplatten zerteilt. Die Ilm-Saale-Ohrdrufer Platte wird zudem durch eine von Gotha bis Saalfeld verlaufende NW-SO gestreckte Störungszone in die zwei Plateaus Ohrdrufer Platte und Ilm-Saale Platte geteilt (ebd.). Eine kleine Fläche am westli- chen Rand gehört dem Naturraum Saaleaue (6.5) an.

8 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Natürliche Grundlagen

2.2 Natürliche Grundlagen

2.2.1 Geologie und Geomorphologie Großräumig betrachtet gehört das Gebiet dem Thüringer Becken an, das eine flache, nordwest- lich-südöstlich gestreckte Mulde darstellt und durch Zechstein und Schichten der Trias gekenn- zeichnet ist. Während des Paläozoikums bildete das Gebiet einen Meeresraum, in dem sich bis ins Unterkarbon hinein Sedimente ablagerten. Diese wurden während der Variszischen Ge- birgsbildung aufgefaltet und schließlich im Oberkarbon und Perm fast vollständig durch Abtra- gungsprozesse eingeebnet. Durch das darauffolgende Absenken Mitteleuropas konnte das so genannte Zechsteinmeer eindringen und mächtige Gips-, Steinsalz- und Kalischichten ablagern. Mehrere großräumige Hebungen und Senkungen kennzeichneten die Zeit der Trias, in der sich folglich Festland- bzw. marine Sedimente ablagerten. Während die Gesteine der älteren Bunt- sandsteinzeit überwiegend festländischen Ursprungs sind, wurde ein Großteil der triassischen Sedimente v. a. im marinen Milieu abgelagert. Nach dem Jura blieb das heutige Thüringer Be- cken Festland, in dessen Untergrund sich die abgetragenen Sättel und Mulden des Variszi- schen Gebirges befinden, die von den Schichten der Trias diskordant überlagert werden. Seine endgültige Form erhielt das Gebiet während der Alpidischen Gebirgsbildung in der Kreidezeit und im Tertiär. Durch diese tektonischen Vorgänge sank das Thüringer Becken schüsselförmig ein und hinterließ zahlreiche Störungszonen. Abtragungen, Einebnungen und die Freilegung der Ränder des Beckens ergaben das Bild, das sich heute widerspiegelt: Im Zentrum befinden sich die Sedimente des (jüngeren) Keupers, ringförmig angrenzend die des Muschelkalks und an den Rändern Schichten des Buntsandsteins sowie z. T. des Zechsteins (WAGENBRETH & STEINER 1990).

Die Ilm-Saale-Platte als Teil des Muschelkalkringes des Thüringer Beckens besteht im Unter- grund größtenteils aus den Sedimenten des Oberen, Mittleren und Unteren Muschelkalks. Im Nordosten werden die Muschelkalkschichten von Kiesen, Sanden, Tonen und Löss überlagert (HIEKEL et al. 2004).

Das FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ ist Teil der Ilm-Saale- Platte. Markant ist die Oberflächengestalt der Landschaft. Sie wurde durch Ablagerungen der Elster- und Saalekaltzeit und durch Erosionsvorgänge in den dazwischenliegenden Warmzeiten geformt. Der geologische Untergrund des Tautenburger Forsts ist überwiegend aus der Wellen- kalkfolge des Unteren Muschelkalks aufgebaut. An den Gleistalhängen, zwischen der Poxdorfer Höhe und Bonsig, bilden die verwitterungsresistenten Oolithbänke des Wellenkalks einen durchgehenden Felsgürtel. Die scharfe Oberhangkante besteht aus der bankartigen Terebra- tulazone. Auch an der Hohen Lehde stehen die Oolith- und Terebratelbänke an und ergeben eine Reihe von Felsleisten, -kanzeln und vorspringenden Rippen. Die Hochfläche der Hohen Lehde wird zum Großteil von der Schaumkalkzone des Oberen Wellenkalks und von den Löss- schleiern geprägt (WENZEL et al. 2012). Der flacher geneigte Sockel der Gleistalhänge wird von den Sedimenten des Oberen Buntsandsteins (Röt) gebildet (FIS/Geologie). Dieser wird durch einen mehreren Dezimeter mächtigen Muschelkalkschutt überdeckt und teilweise mit Ton und Schwemmlöss vermischt. Dieses vielfältige Gesteinsmosaik bedingt verschiedene Standortver- hältnisse für rezente und subrezente Bodenbildungsprozesse (PANZER 1999). Im Jägertal und Sperbergrund besteht der geologische Untergrund aus einer flachen, holozänen Aue (WENZEL et al. 2012).

9 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Natürliche Grundlagen

2.2.2 Boden

Der obere Hangbereich des Muschelkalkplateaus besteht aus sehr flachgründigen, stark steini- gen bis tonigen Lehmen (k5), aus denen vorwiegend Fels- und Berglehm-Rendzinen hervorge- gangen sind (PANZER 1999). Charakteristisch für diese kalkreichen Böden ist das geringe Was- serspeichervermögen mit vielfach starker Austrocknungstendenz (TLUG 2000).

In den höheren, flacheren Lagen des FFH-Gebietes entstand durch Verwitterung des Oberen Muschelkalks ein steiniger und stark steiniger, lehmiger Ton (tk), aus dem sich vorwiegend Kalkton-Rendzina entwickeln konnte. Er besitzt einen humus- und skelettreichen, krümeligen Ah-Horizont über Kalk-, Ton- und Mergelstein. Dieser zumeist tiefgründige Boden ist durch ei- nen unausgeglichenen Wasserhaushalt gekennzeichnet, sodass Vernässung und Austrocknung im Wechsel und teilweise permanente Vernässung vorkommen (HIEKEL et al. 2004).

Ebenfalls auf dem Plateau des Gebiets hat sich durch die Ablagerung von Lössschleier eine Löss-Fahlerde (loe4) gebildet. Diese Böden haben in der Regel eine hohe Wasserspeicherka- pazität mit Tendenz zu Staunässe und eine relativ starke Versauerungstendenz bei mittlerem bis geringem Nährstoffpotenzial. Sie neigen aufgrund des hohen Schluffgehalts zur Ver- schlämmung.

Die Bereiche des Oberen Buntsandsteins schließen sich unterhalb der Steilstufe des Unteren Muschelkalks in Form von flacheren Talhängen an. Aufgrund der Vermischung mit dem Kalk- steinschutt des Wellenkalkes haben sich steinig, lehmige Tone (t3g) mit Entwicklung einer Ton- schutt-Rendzina gebildet. Einem kleinen Teilbereich, im Süden des FFH-Gebietes bei Poxdorf, fehlt dieser Schutteinfluss im unteren Hangbereich. Hier sind schwere, lehmige Tone (t3) ent- standen, die sich zu Ton-Rendzina, -Braunerde und -Ranker entwickelten (WENZEL et al. 2012). Den Böden gemein sind vergleichsweise hohe Nährstoffpotenziale, eine hohe Wasserspeicher- fähigkeit mit jedoch beträchtlichen Austrocknungstendenzen (TLUG 2000).

Das Jägertal, der Sperbergrund und der Teufelsgrund stellen neben den sonst nur gelegentlich wasserführenden Seitentälern des Gleistals eine Ausnahme dar. Hier treten an der Grenze zwi- schen sehr durchlässigem Muschelkalk und wasserstauendem Oberen Buntsandstein Schicht- quellen mit stark schwankender Schüttung auf. Im Jägertal führt dies zu ausgedehnten Vernäs- sungsflächen mit Quellaustritten. In der Jägertal-Sperbergrund-Sohle entwickelte sich eine Lehm- und Schluff-Vega.

10 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Natürliche Grundlagen

Abbildung 2.2: Bodenarten des FFH-Gebietes „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“2

2.2.3 Hydrologie Die Hydrologie des größten Teils des Gebietes wird durch die Verkarstung des Muschelkalks und den schnellen Oberflächenabfluss durch die starken Hangneigungen geprägt.

Grundwasser Das FFH-Gebiet liegt innerhalb des hydrogeologischen Großraumes Mitteldeutsches Bruch- schollenland. Es wird in zwei hydrogeologische Teilräume unterteilt, wobei der Großteil des Ge- bietes mit seiner Erhebung zu dem Teilraum des Muschelkalks der Thüringer Senke und die Steilhänge zu dem Teilraum der Buntsandsteinumrandung der Thüringer Senke gehören.

2 Quellen: Bodengeologie – FIS, Abruf am 25.04.2018; Kartengrundlage: Digitale Topographische Karte 1:50.000 (Erlaubnisnummer: Geobasisdaten Geoproxy Thüringen)

11 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Natürliche Grundlagen

Entsprechend des geologischen Untergrundes und der Bodenarten lassen sich die Durchläs- sigkeiten (kf-Werte) der Hauptgrundwasserleiter in 2 Klassen einteilen. Der im Unteren Mu- schelkalk ausgebildete Kluft-Karst-Grundwasserleiter besitzt eine mäßige Durchlässigkeit (10-5– 10-4 m/s) und kann einem grundwasserleitenden Komplex zugeordnet werden. Der Kluft- Grundwasserleiters des Oberen Buntsandstein (Röt) im Leutratal und am Südostrand des Ge- bietes wird mit einer geringen bis äußerst geringen Durchlässigkeit (< 10-9 m/s) bewertet und wirkt somit als Grundwasserstauer.

Der Grundwasserflurabstand beträgt auf weiten Teilen der Hochfläche 110 m. Im Südosten des Gebiets sind teilweise niedrigere Flurabstände zu finden. Im Jägertal und dem Teufelsgrund ist das Grundwasser sehr oberflächennah und tritt zu Tage (TLUG o. J.).

Oberflächengewässer Das FFH-Gebiet gehört zum Einzugsgebiet der Saale. Das Gebiet entwässert in die südlich verlaufende Gleise, welche nordwestlich von Golmsdorf in die Saale mündet.

Die großflächig anstehenden Kalkgesteine prägen die Hydrologie des FFH-Gebietes in hohem Maße. Durch die Verkarstungen und das daraus resultierende rasche Infiltrieren des Nieder- schlagwassers durch die Poren oder Klüfte des Gesteins, finden sich keine permanenten Ober- flächengewässer im Bereich des Muschelkalks.

Im südöstlichen Teil des Gebietes entspringen Spalt- und Schichtquellen und Bachläufe an den Schichtgrenzen des Muschelkalks und des Buntsandsteines. Dies wird durch die hohe Durch- lässigkeit des Muschelkalks und dem darunter wasserstauenden Buntsandsteins bedingt, wodurch an den Schichtgrenzen geringmächtige Grundwasserhorizonte aufkommen.

Im NSG „Gleistalhänge“ ist im oberen Sperbergrund eine solche permanente Quelle zu finden. Ihre Schüttung schwankt aufgrund der Verkarstung sehr stark. Sie speist ein nahegelegenes Standgewässer. Dazu kommen im Jägertal mehrere Quellen mit Vernässungsflächen, kleine Tümpel und Reste eines kleinen Kalkquellmoors (WENZEL et al. 2012). Außerdem entspringt dort ein Bachlauf, der außerhalb des Gebiets zwischen Löberschütz und Graitschen in die Glei- se fließt. Weitere Oberflächengewässer befinden sich nördlich vom Hohen Berg im Teufels- grund. Dort wurden mehrere Brunnen angelegt und es entspringt ein Bachlauf, welcher zu- sammen mit einem aus dem Funkental fließenden Bachlauf bei Graitschen in die Gleise mün- det.

2.2.4 Klima Das FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ liegt in der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas im Übergangsbereich des ozeanischen bis kontinentalen Klimas. Ins- gesamt wird das Klima Thüringens stark von den Mittelgebirgen mit kühl-feuchten Verhältnissen und den warm-trockenen Hügelländern und Niederungen im Regenschatten der Gebirge ge- prägt. Kleinräumiger kann eine klimatische Einordnung in den Klimabezirk „Thüringisch- Sächsisches Mittelgebirgsvorland“ des Klimagebietes „Mitteldeutsches Berg- und Hügelland- Klima“ vorgenommen werden (HIEKEL et al. 2004).

Charakteristisch für den Naturraum „Ilm-Saale-Ohrdrufer Platte“ sind jährliche Niederschläge von 550–600 mm und eine Jahresdurchschnittstemperatur von 7–8 °C, die in Bereichen des Saaletals bis zu 8,5 °C betragen kann. Auf mikroklimatischer Ebene sind Unterschiede zwi- schen den nordexponierten und den sonnenseitig südlich exponierten Hängen typisch (ebd.).

12 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Natürliche Grundlagen

Als Besonderheit ist die „warme Hangzone“ in den Seitentälern der Saale herauszustellen, zu deren Ausbildung es in klaren Nächten kommt. Durch Wärmeabstrahlung entstandene Kaltluft- massen sinken in das Saaletal ab und bilden dort einen Kaltluftsee. Etwa in der Höhe von 250 m ü. NN entsteht so eine Temperaturinversion, d. h., über diesem Bereich beginnt eine starke Temperaturzunahme nach oben. Somit weisen die oberen Hangkanten und Plateauflä- chen die höchsten Temperaturen auf (KOCH 1953 in LEUKERT & V. D. LIPPE 1998).

Nach dem POTSDAM-INSTITUT FÜR KLIMAFOLGENFORSCHUNG (PIK) E. V. (2009) lagen die Nieder- schlagswerte und durchschnittlichen Jahrestemperaturen des FFH-Gebietes „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ im Zeitraum von 1961–1990 bei 586 mm bzw. bei 8,1 °C. Szenarien zur zukünftigen Klimaentwicklung in dem Gebiet gehen von einer Temperaturerhö- hung auf durchschnittlich 10,4 °C aus. Sowohl beim trockenen als auch beim feuchten Szenario kann eine z. T. deutlichen Zunahme der Niederschläge auf 589 bzw. 639 mm angenommen werden (ebd.).

2.2.5 Potenzielle Natürliche Vegetation Nach der Definition von TÜXEN (1956) wird die Potenziell Natürliche Vegetation als der Zustand der Vegetation bezeichnet, der sich unter den heutigen bestehenden Standortverhältnissen ausbilden würde, wenn anthropogene Eingriffe gänzlich ausgeschlossen sind. Jedoch werden frühere Einwirkungen des Menschen, die auch zur Ausprägung spezieller Standortfaktoren führ- ten, mit einbezogen.

Die Betrachtung der Potenziellen Natürlichen Vegetation (PNV) in Thüringen, die der folgenden Abbildung 2.3 zugrunde liegt, erfolgte auf Initiative des Bundesamtes für Naturschutz Bonn in Zusammenarbeit mit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie. Auch in diesem Fall wird nach BUSHART & SUCK (2008) – entsprechend den aktuellen Standortverhältnissen – weit- gehend die „heutige“ PNV (hPNV) dargestellt.

Anhand der Übersicht über die PNV wird das natürliche Potenzial eines Gebietes widergespie- gelt. Durch einen Vergleich mit der aktuellen Vegetation kann abgeleitet werden, wie weit sich die Fläche von seinem natürlichen Zustand entfernt hat. Daraus ergeben sich beispielsweise wertvolle Ansätze für die Maßnahmenplanung.

13 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Natürliche Grundlagen

Abbildung 2.3: Potenzielle Natürliche Vegetation des FFH-Gebietes „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“3

Im FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ nimmt der Waldgersten- Buchenwald im Wechsel mit einem Waldmeister-Buchenwald (N21) als PNV die größte Fläche ein. Es handelt sich hierbei um Wälder mit gut entwickelter Strauchschicht sowie einer arten- und individuenreiche Krautschicht. Die Einheiten finden sich in den kalkführenden Mittelgebir- gen in submontaner bis montaner Lage wieder. Aus den Ausgangsgesteinen Oberer, Mittlerer und Unterer Muschelkalk gehen basen- und nährstoffreiche Rendzinen und Kalkbraunerden hervor. Die Bestandesstruktur dieser Buchenwälder wird in der Baumschicht durch die vorherr- schende Buche (Fagus sylvatica) gekennzeichnet. In der Einheit N21 sind neben dem Wald-

3 Quellen: Potenzielle Natürliche Vegetation (PNV50) – FIS, Abruf am 25.04.2018; Kartengrundlage: Digitale Topo- graphische Karte 1:50.000 (Erlaubnisnummer: Geobasisdaten Geoproxy Thüringen)

14 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Natürliche Grundlagen

meister (Galium odoratum) typische Vertreter das Wald-Veilchens (Viola reichenbachiana) und die Gewöhnliche Goldnessel (Lamium galeobdolon agg.). Als Ersatzgesellschaft entstehen bei extensiver Grünlandnutzung (orchideenreiche) Trespen-Halbtrockenrasen sowie Enzian- Schillergras-Rasen. Sie bieten aufgrund der zahlreichen geschützten und seltenen vorkom- menden Arten einen naturschutzfachlichen hohen Wert. Gleiches gilt für den extensiven Acker- bau, welcher eine Vielzahl (sub-)mediterraner Wildkräuter mit sich bringt (BUSHART & SUCK 2008).

In großen Bereichen des südöstlichen Teils des Gebietes stellt der Bergseggen-Waldgersten- Buchenwald, örtlich Orchideen-Buchenwald, (N32) die PNV dar. Er kommt meist am Rand und entlang von Taleinschnitten der submontanen Stufen sowie innerhalb der Muschelkalkgebiete potenziell vor. Grundsätzlich bilden skelettreiche, oft mit Kalkscherben überrollte Rendzinen, Protorendzinen und vereinzelt Felsen den Standort dieser Einheit. Dieser Komplex beinhaltet den Waldgersten Buchenwald (vorwiegend der Bergseggen-Ausbildung), der den größten Anteil an der Einheit hat und durch eine gut ausgebildete Strauch- und eine artenreiche Krautschicht gekennzeichnet ist. Wegen der flachgründigen Böden bestehen Übergänge zu anderen Wald- gesellschaften (in schattigeren Bereichen Eschen-Bergahorn-Hang- und Schluchtwald, in son- nigeren Abschnitten Spitzahorn-Sommerlinden-Hangwald). In sonnigen Lagen treten bei gerin- ger Blocküberrollung zumeist kleinflächige Orchideen-Buchenwälder auf (ebd.).

Die PNV der Typischen Orchideen-Buchenwälder (N40) haben ihre Verbreitung in der collinen bis submontanen Stufe auf deutlich bis stark geneigten Hängen sonnig-warmer Lagen der kalk- dominierenden Gebiete, so auch im FFH-Gebiet an der Steilstufe des Unteren Muschelkalks. Die Orchideen-Buchenwälder (Carici-Fagetum typicum) kommen auf trockenen bis wechseltro- ckenen, skelettreichen und mäßig flach- bis flachgründigen Rendzinen mit mittlerer Nährstoff- und sehr guter Basenversorgung vor. Die Buche (Fagus sylvatica) ist in der Baumschicht be- herrschend, zu den typischen Vertretern der Krautschicht zählen das Ausdauernde Bingelkraut (Mercurialis perennis), Vogel-Nestwurz (Neottia nidus-avis) und Waldvöglein-Arten wie das Weiße (Cephalanthera damasonium) und Rote Waldvöglein (Cephalanthera rubra) (ebd.).

Primäre Kalktrockenrasen sowie basiphytische Saum- und Gebüschgesellschaften (Xr) stellen die PNV am nordwestlichen Rand des FFH-Gebietes dar. Sie sind aufgrund der vielzähligen Kleinstandorte inhomogen, hoch komplex und daher schwer abzugrenzen. Die Vegetation bildet dementsprechend ein vielfältiges Mosaik aus natürlichen Trockenrasen, Felsspalten- und Schuttgesellschaften sowie Saum- und Gebüschgesellschaften und kommt meist in Verbindung mit Orchideen-Buchenwäldern vor. Der Kalk- und Mergelstein des Unteren Muschelkalkes und eine sonnenexponierte, trockene, skelettreiche und gering entwickelte Rendzina bedingen eine reiche Ausbildung mit basiphytischer und thermophiler Vegetation (ebd.).

Am südlichen Rand des Schutzgebietes, auf den flachen Hanglagen des Oberen Buntsand- steins ist die PNV der Bergseggen-Hainsimsen-Buchen-Mischwald (L41) vertreten. Charakteris- tische Standorte sind pseudovergleyte, lehmige bis tonige Braunerden auf trockenen oder wechseltrockenen Bereichen, die eine überwiegend geringe, z. T. jedoch auch gute bis sehr gute Basenversorgung aufweisen. Die Baumschicht wird von der Buche (Fagus sylvatica) be- herrscht, die Sträucher weisen eine geringe Stetigkeit und Deckung auf. In der Krautschicht sind neben einer Mischung aus Trocken- und Feuchtezeigern säuretolerante Arten wie bei- spielsweise die Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides) vorzufinden (ebd.).

15 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Natürliche Grundlagen

Am nördlichen Rand des FFH-Gebietes stellt der Orchideen-Buchenwald im Wechsel mit Tro- ckenrasen, Thermophilen Staudenfluren und Gebüschen (N45) die PNV dar. Die Einheit reprä- sentiert den extremsten, trockensten Kalk-Buchenwald-Komplex. Charakteristisch sind flach- gründige, sonnenexponierte, skelettreiche Rendzinen bis Protorendzinen, die bei einer dünnen Humusauflage eine sehr geringe Wasser- und Nährstoffverfügbarkeit besitzen. Waldfreie Berei- che sind mit mächtigen Felsbildungen und ihren Felsspaltengesellschaften, Felsband- und Grusfluren sowie primären Saum- und Trockenrasengesellschaften (Erdseggen- und Blaugras- Rasen) flächenmäßig sehr stark vertreten. Im Komplex sind auch Zwergstrauchgesellschaften, Gebüsche und offene Krüppelwälder vertreten. Auftretende Pflanzengesellschaften sind bei- spielsweise Blaugras-Rasen, Zwergmispel-Felsenbirnen-Gebüsche und Blutstorchschnabel- Säume (ebd.).

16 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Geschützte Gebiete

2.3 Geschützte Gebiete

Im FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ befinden sich vollständig bzw. anteilig die Naturschutzgebiete (NSG) „Hohe Lehde“ und „Gleistalhänge“, die Geschützten Landschaftsbestandteile (GLB) „Unter dem Kalbenholze“ und „Im Riete“ sowie das Flächenna- turdenkmal (FND) „Jägertalwiese“ und das einstweilig sichergestellte FND „ Hegeholz“ bei Pox- dorf, vgl. Karte 1.

2.3.1 Naturschutzgebiete Laut § 23 BNatSchG sind Naturschutzgebiete (NSG) Gebiete:

- in denen ein besonderer Schutz von Natur und Landschaft in ihrer Ganzheit oder in einzel- nen Teilen erforderlich ist 1. zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von Lebensstätten, Biotopen oder Lebensgemeinschaften bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten, 2. aus wissenschaftlichen, naturgeschichtlichen oder landeskundlichen Gründen oder 3. wegen ihrer Seltenheit, besonderen Eigenart oder hervorragenden Schönheit.

Weiterführende Regelungen zum Verhalten im NSG sind der Rechtsverordnung (RVO) zum NSG zu entnehmen.

NSG „Gleistalhänge“ Mit einer Fläche von 263,4 ha nimmt das NSG „Gleistalhänge“ die südlichen Steilhänge des FFH-Gebietes ein. Es erstreckt sich über 5 km von Golmsdorf bis Poxdorf und ist maximal 1 km breit. Es wurde 1999 als NSG ausgewiesen. Für einen 10,1 ha großen Teil erfolgte die Auswei- sung bereits 1961 als NSG „Poxdorfer Hang“ (WENZEL et al. 2012).

Der Schutzzweck dieses NSG ist die Erhaltung von orchideenreichen Kalktrockenrasen, totholz- reichen Buchenmischwäldern, Streuobstwiesen und Feuchtbiotopen als Lebensräume, insbe- sondere für Pflanzen, Insekten und Weichtiere (WENZEL et al. 2012).

NSG „Hohe Lehde“ Das NSG befindet sich im nordwestlichen Teil des FFH-Gebietes. Es hat Anteil an der Hochflä- che und dem zur Saale exponierten Steilhang. Das Gebiet wurde 1961 ausgewiesen und um- fasst 91,4 ha.

Der Schutzzweck des NSG ist der Erhalt extremer Xerothermstandorte mit Kalkfels- und Tro- ckenrasengesellschaften, der naturnahen Waldvegetation und einer artenreichen Waldvogel- und Schneckenfauna (WENZEL et al. 2012).

2.3.2 Flächennaturdenkmale Bei Flächennaturdenkmalen handelt es sich um übergeleitete Schutzgebiete, die nach § 36 (2) ThürNatG bis zu ihrer ausdrücklichen Aufhebung in Kraft bleiben.

FND „Jägertalwiese“ Im Südosten des FFH-Gebiets befindet sich das 0,67 ha große FND „Jägertalwiese“. Es wurde am 14.05.1970 unter Schutz gestellt. Das FND ist nur auf den Wegen zu betreten und gemäß

17 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Geschützte Gebiete

dem Beschluss ist der Eintrag von Agrochemikalien, Pestiziden und Insektiziden verboten sowie durch eine einschürige Mahd extensiv zu bewirtschaften. Es handelt sich um eine Wiese mit Quellmooranteil auf der unter anderem die (z. T. ehemaligen) Vorkommen der Arten Trollblume (Trollius europaeus), Schuppenfrüchtige Gelb-Segge (Carex lepidocarpa), Breitblättriges Kna- benkraut (Dactylorhiza majalis) und Stumpfblütige Binse (Juncus subnodulosus) hervorzuheben sind.

Einstweilig sichergestelltes FND „Hegeholz“ Die Fläche befindet sich südöstlich von Poxdorf an einem südexponierten Hang. Sie umfasst lichte Streuobstbestände, Halbtrockenrasen, xerothermophile Säume, einen artenreichen Laubmischwald und einen kleinen Niederwaldbereich. Die Lebensräume sind zum Teil scharf voneinander abgrenzt, zum Teil saumartig ineinander übergehend oder mosaikartig ineinander verschachtelt. Bei einer floristisch-vegetationskundlichen Erfassung im Jahr 1997 wurden ins- gesamt 260 Blütenpflanzen, darunter 13 geschützte bzw. Rote-Listen-Pflanzenarten nachge- wiesen. Auf den Halbtrockenrasen sind Vorkommen von bemerkenswerten Arten, wie Acker- Wachtelweizen (Melampyrum arvense), Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea), Mücken- Händelwurz (Gymnadenia conopsea), Filz-Segge (Carex tomentosa) und das Große Wind- röschen (Anemone sylvestris) bekannt. Auf den verstärkten kontinentalen Einfluss weisen die Arten Rauer und Weidenblättriger Alant (Inula salicina, I. hirta) sowie der Kicher-Tragant (Ast- ragalus cicer) hin. An den artenreichen thermophilen Waldsäumen sind der Blutrote Storch- schnabel (Geranium sanguineum), Hirschwurz (Peucedanum cervaria), Hain-Wachtelweizen (Melampyrum nemorosum) und Berg-Aster (Aster amellus) zu finden.

2.3.3 Geschützte Landschaftsbestandteile

Geschützte Landschaftsbestandteile (GLB) sind nach § 29 BNatSchG rechtsverbindlich festge- setzte Teile von Natur und Landschaft, deren besonderer Schutz erforderlich ist:

- zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes, - zur Belebung, Gliederung oder Pflege des Orts- oder Landschaftsbildes, - zur Abwehr schädlicher Einwirkungen oder - wegen ihrer Bedeutung als Lebensstätten bestimmter wild lebender Tier- und Pflanzenarten.

GLB können insbesondere Alleen, einseitige Baumreihen, Bäume, Hecken oder anderen Land- schaftsbestandteile sein.

Die Beseitigung von GLB sowie alle Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung von GLB führen können, sind nach Maßgabe näherer Bestimmungen verboten. Gemäß § 9 (1) Nr. 5 ThürNatG werden geschützte Landschaftsbestandteile durch Rechtsver- ordnung erklärt.

GLB „Unter dem Kalbenholze“ Das 0,56 ha große GLB „Unter dem Kalbenholze“ wurde durch die Anordnung vom 06.03.2000 aufgrund des § 19 Abs. 3 und § 22 des Thüringer Gesetzes über Naturschutz Landschaftspfle- ge unter Schutz gestellt. Es handelt sich um ein Eschen-Stangenholz und befindet sich auf der Poxdorfer Höhe. Zweck der Festsetzung als GLB ist es, das regional bedeutsame Vorkommen

18 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Geschützte Gebiete

des in Thüringen stark gefährdeten Blassen Knabenkrauts (Orchis pallens) zu erhalten und durch entsprechende Biotoppflegemaßnahmen zu vermehren.

GLB „Im Riete“ Im Funketal, östlich von Poxdorf, befindet sich das GLB „Im Riete“. Das 0,48 ha große Hang- quellmoor wurde am 11.04.1990 unter Schutz gestellt. Es wird maßgelblich durch die im Hang- bereich austretenden Quellen und die angrenzende Mähwiesenbewirtschaftung mit anschlie- ßender Rinderkoppelhaltung geprägt. Es kommen die miteinander mosaikartig verknüpften wertgebenden Biotopstrukturen vor: Halbtrockenrasen, naturnaher Bachlauf, Quellbereich, Tro- ckengebüsch und nicht intensiv genutzte Feuchtwiesen-Abschnitte (=artenreicheres Frischgras- land). 2 vorkommende, typische Kennarten nicht intensiv genutzter Feuchtwiesen sind die Troll- blume (Trollius europaeus) und das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis). Beide Arten sind in Thüringen gefährdet (RL Th 3) bzw. stark gefährdet (RL Th 2). Weitere bemer- kenswerte Arten sind Großes Zweiblatt (Listera ovata), Hirse-Segge (Carex panicea), Sumpf- Pippau (Crepis paludosa) und Wolliger Hahnenfuß (Ranunculus lanuginosus) (PUSCH 1997).

2.3.4 Überschwemmungsgebiete Das Überschwemmungsgebiet (ÜSG) „Saale IIb“ erstreckt sich von Löbstedt bis Stöben und grenzt an den westlichen Teil des FFH-Gebietes, vgl. Karte 1. Die Feststellung dieses ÜSG erfolgte durch die Rechtsverordnung vom 22.11.2004 mit Inkrafttreten am 01.02.2005.

Gemäß § 3 dieser Verordnung ist der Schutzzweck wie folgt formuliert: „Das Überschwem- mungsgebiet der Saale dient dem vorbeugenden Hochwasserschutz, der Hochwasserrückhal- tung sowie der Sicherung und Regelung des Hochwasserabflusses mit dem Ziel, eine zukünfti- ge Verschlechterung der Abflussverhältnisse sowie eine nachteilige Beeinflussung der Wasser- güte im Hochwasserfall zu verhindern.“

19 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Planungen im Gebiet

2.4 Planungen im Gebiet

2.4.1 Regionalplanerische Vorgaben Im Landesentwicklungsprogramm Thüringen 2025 sind folgende allgemeine Ziele für Natur- und Umweltschutz festgelegt (vgl. THÜRINGER MINISTERIUM FÜR BAU, LANDESENTWICKLUNG UND VER- KEHR – TMBLV 2014):

- Der Freiraum soll als Lebensgrundlage und als Ressourcenpotenzial für die nachfolgenden Generationen erhalten, der Schutz von Natur und Landschaft soll verstärkt und erweitert werden (Naturerbe). - Die Naturgüter Boden, Wasser, Luft, Pflanzen- und Tierwelt sollen in ihrer Funktions- und Regenerationsfähigkeit sowie in ihrem Zusammenwirken gesichert und entwickelt werden. Den Anforderungen des Klimaschutzes und der Anpassung an den Klimawandel soll Rech- nung getragen werden. - Der Verbrauch nicht erneuerbarer natürlicher Ressourcen soll auf den unvermeidbaren Be- darf reduziert werden. - Der Boden soll in seinen natürlichen Funktionen, in seiner Funktion als Archiv der Natur- und Kulturgeschichte sowie in seiner Nutzungsfunktion gesichert und erhalten werden.

Regionalplan Ostthüringen Das FFH-Gebiet befindet sich (auf der Ebene der Raumordnung) in der Planungsregion des Regionalplans (RP) Ostthüringen. Die Planungsregion Ostthüringen umfasst die Landkreise Altenburger Land, Saale-Holzland-Kreis, Greiz, Saale-Orla-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt sowie die Städte Jena und Gera. Im RP Ostthüringen ist die Raumnutzungskarte Ostthüringen dargestellt (vgl. REGIONALE PLANUNGSGEMEINSCHAFT OSTTHÜRINGEN 2012).

Das gesamte FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ befindet sich im Vorranggebiet für Freiraumsicherung (FS-60 – Tautenburger Forst, Lombertsberg). Daraus er- geben sich für das Planungsgebiet folgende regionalplanerische Ziele:

- Die Vorranggebiete Freiraumsicherung sind für die Erhaltung der schutzgutorientierten Frei- raumfunktionen der Naturgüter Boden, Wald, Wasser, Klima, Flora und Fauna sowie des Landschaftsbildes vorgesehen. - Andere raumbedeutsame Nutzungen sind in diesen Gebieten ausgeschlossen, soweit diese mit der vorrangigen Funktion nicht vereinbar sind. - Erhalt einer nachhaltigen Nutzungsfähigkeit der natürlichen Ressourcen, z. B. durch eine ordnungsgemäße Wasser-, Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, die sich an den Nachhal- tigkeitsprinzipien orientiert. - Die landwirtschaftliche Bodennutzung kann in diesen Gebieten nach den Grundsätzen der guten fachlichen Praxis wie bisher weiter möglich bleiben, um die Kulturlandschaft zu erhal- ten und die Flächen für die landwirtschaftliche Nutzung langfristig zu sichern.

Für das Vorranggebiet für Freiraumsicherung Nr. 60 sind speziell folgende Ziele relevant (vgl. ebd.):

- Sicherung von regional besonders herausgehobener ökologischer Bodenfunktionen und regional seltene Böden

20 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Gebietscharakteristik „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Planungen im Gebiet

- Sicherung und Entwicklung ökologisch intakter (funktionsfähiger) subregionaler Gewässer- systeme einschließlich der von ihnen abhängigen Feuchtgebiete und Landökosysteme so- wie der nachhaltigen Nutzung der regional vorhandenen Wasserressourcen, - klimaökologische Ausgleichsfunktionen von regionaler Bedeutung für die Kaltluft- und Frischluftentstehung und die Immissionsminderung zu sichern und zu entwickeln sowie ge- ländeklimatische Austauschprozesse zu fördern - Sicherung und Entwicklung regional bedeutsamer Lebensräume für gefährdete oder vom Aussterben bedrohte wild lebende Tier- und Pflanzenarten sowie der räumlichen Vorausset- zungen für den Erhalt notwendiger Funktionsbeziehungen, - Sicherung und Entwicklung von Waldgebieten mit regional besonders bedeutsamen ökolo- gischen und sozioökonomischen Funktionen, - Sicherung und Entwicklung vielfältig strukturierter, regional und subregional prägender, be- sonders erholungswirksamer Freiräume der Kulturlandschaft.

Das FFH-Gebiet befindet sich zudem an der touristischen Infrastrukturachse Saaletal. Diese verläuft bandartig entlang der Saale und beinhaltet zahlreiche touristisch geprägte Städte und touristische Elemente, wie beispielsweise die Stadt Jena und überregionale Rad- und Wander- wege an der Saale. Ziel ist die Weiterentwicklung, der Ausbau und die Vernetzung der touristi- schen Infrastruktur (vgl. ebd.).

2.4.2 Landschaftsplanung Der Landschaftsplan NO-Jena SHK-3 mit dem Planstand aus dem Jahr 1997 liegt der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) des Saale-Holzland-Kreises in analoger Form vor. Aussagen zum 1997 noch nicht gemeldeten FFH-Gebiet sind nicht enthalten, so dass an dieser Stelle nicht näher auf den Inhalt des Landschaftsplans eingegangen wird.

2.4.3 Planungen Dritter Seitens der Gemeinden Golmsdorf, Tautenburg und Löberschütz sowie der Stadt Dornburg- Camburg sind im FFH-Gebiet bzw. in unmittelbarer Nähe keine Bauvorhaben geplant (VG DORNBURG-CAMBURG 2018).

Ebenso sind im Zeitraum 2018 bis 2019 von Seiten der Gemeinden Graitschen und Poxdorf innerhalb der FFH-Gebietsgrenze keine Baumaßnahmen geplant (STADT BÜRGEL 2018).

2.4.4 Fachbeitrag Wald Für das Planungsgebiet liegt kein Fachbeitrag Wald zum Managementplan für das FFH-Gebiet 123 vor (Stand 20.11.2019).

2.4.5 Wasserwirtschaftliche Planungen Wasserwirtschaftliche Planungen sind im FFH-Gebiet 123 nicht bekannt.

21 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Eigentumsverhältnisse

3 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse

3.1 Eigentumsverhältnisse

Die Daten zu den Eigentumsverhältnissen im FFH-Gebiet wurden durch das TLUBN über das FIS zur Verfügung gestellt. Der Großteil der Fläche befindet sich im Eigentum des Forsts (49 %), Dritter (31 %) und Träger öffentlicher Belange (12 %). Unter dem Eigentum Dritter fallen alle Eigentümer, die nicht anderen Kategorien zugeteilt wurden, i. d. R. Privateigentümer. Wie die folgende Tabelle und Abbildung 3.1 zeigen, sind noch weitere Eigentürmer im FFH-Gebiet ver- treten, die jedoch flächenmäßig eine untergeordnete Rolle spielen.

Tabelle 3.1: Eigentumsverhältnisse im FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhän- ge“

Flächenanteil am Eigentum Fläche (ha) FFH-Gebiet (%) Agrar (z. B. Agrarbetriebe, Land- und Zuchtgenossenschaften) 21,362 2 Dritte 337,948 31 Forst (z. B. ThüringenForst, Forstverwaltung) 538,760 49 Freistaat Thüringen (z. B. Land Thüringen, Freistaat Thüringen, Mini- 15,440 1 sterien, Behörden oder Ämter des Freistaates) Kirche (z. B. evangelisch, katholisch, jüdisch, Christengemeinschaft) 9,824 1 Kommunal (z. B. Gemeinden, Städte, Landkreise) 41,254 4 TöB (Träger öffentlicher Belange: Stadtwerke, Versorgungsunter- nehmen allg. [Gas, Wasser, Strom], Zweckverbände, Fernwasser 134,101 12 GmbH, Talsperren) Treuhand (z. B. Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH, Bun- desanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben, Landesentwick- 0,906 < 1 lungsgesellschaft, Treuhand Liegenschaftsgesellschaft, Thüringer Landgesellschaft, Treuhand)

22 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Eigentumsverhältnisse

Abbildung 3.1: Eigentumsverhältnisse im FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhän- ge“4

4 Quellen: ALK-Eigentumskategorien 2016 – FIS, Abruf am 25.04.2018; Kartengrundlage: Digitale Topographische Karte 1:50.000 (Erlaubnisnummer: Geobasisdaten Geoproxy Thüringen)

23 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Nutzungsverhältnisse

3.2 Nutzungsverhältnisse

3.2.1 Landwirtschaft und Landschaftspflege

Historische Nutzung An den Gleistalhängen (zwischen Bonsig und Mönskuppe) prägte der Weinbau des Spätmittel- alters, die typische Nutzungsform in der Umgebung von Jena, das Landschaftsbild. Nach der Blütezeit im 16. und 17. Jahrhundert wurde der Anbau im 19. Jahrhundert aus wirtschaftlichen Gründen und wegen der hohen Reblausschäden aufgeben. Bereits Ende des 17. Jahrhunderts wurde an den Gleistalhängen mit dem Anbau von Pfingstrosen begonnen und der Heilkräuter- anbau verstärkt. Bis in die sechziger Jahre des 20. Jh. wurden diese angebaut, daher sind ge- genwärtig brachliegende und zum Teil noch kleinflächige Pfingstrosenkulturen zu finden. Die steileren Hangbereiche wurden durch Schafe und Ziegen beweidet. Zudem wurden nach Auf- gabe des Weinbaus die flacheren Hangbereiche als Streuobstwiese zur Selbstversorgung und Herstellung von Obstwein sowie Dörrobst genutzt. Bis in die 50er Jahre des letzten Jahrhun- derts wurden die Halbtrockenrasen und Wiesen extensiv genutzt. Seitdem ist eine Ausbreitung der Gehölze festzustellen (PANZER 1999).

Aktuelle Nutzung Gemäß Feldblockkulisse von 2018 werden im FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ 115,760 ha landwirtschaftlich genutzt. Es handelt sich nahezu ausschließlich um Grünlandnutzung (107,103 ha), die v. a. im unteren Bereich der Gleistalhänge stattfindet. Eine KULAP-Förderung (TMIL 2015) wird auf ca. 73,639 ha ausschließlich auf Grünland-Feldblöcken in Anspruch genommen (Stand 2018), vgl. Abbildung 3.2.

Es liegen Angaben zu 7 Grünland-Nutzern im Gebiet vor. Die Flächen am Amtmannsholz, beim geschützten Biotop „Hang an der Burg Hausen“ sowie am Bonsig und der Flachsleite werden durch Hütehaltung mit Schafen genutzt. Die Hänge bei Löberschütz, Graitschen und Poxdorf werden mit Rindern beweidet und bei Bedarf nachgepflegt. Die steilen Hangbereiche im Osten der Flachsleite und der Zietschkuppe werden im Rahmen von NALAP-Verträgen gelegentlich gemäht. Auf der Jägertalwiese erfolgt im Rahmen eines NALAP-Vertrages eine einschürige Mahd. Für die übrigen Flächen sind die Nutzer und die Nutzung bzw. Pflege nicht bekannt bzw. unterliegen sie keiner Nutzung oder Pflege.

24 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Nutzungsverhältnisse

Abbildung 3.2: Landwirtschaft und Landschaftspflege im FFH-Gebiet 123 „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“5

3.2.2 Wasserwirtschaft und Gewässerunterhaltung Die Gewässerunterhaltung für Gewässer 2. Ordnung obliegt den Gemeinden bzw. ab 1. Januar 2020 den entsprechenden Gewässerunterhaltungsverbänden (§ 31 Abs. 2 ThürWG). Es erfol- gen keine Maßnahmen zur Gewässerunterhaltung an dem im Jägertal verlaufenden Bach und am Bach aus Poxdorf (VG DORNBURG-CAMBURG 2018; STADT BÜRGEL 2018).

3.2.3 Jagd und Fischerei Im Schutzgebiet werden alle Tierarten bejagt, die im Bundesjagdgesetz (BJG) im § 2 genannt sind. Die Jagdmethoden sind die Ausübung der Jagd mit der Waffe, die Fallenjagd und die Falknerei. Das FFH-Gebiet ist in die Jagdbezirke, die auf Grundlage der Gemarkungen beru- hen, Poxdorf, Golmsdorf, Tautenburg, Dornburg, Camburg, Löberschütz und Graitschen b. Bür- gel unterteilt. Forstwirtschaftliche Flächen liegen nicht in dem Zuständigkeitsbereich der Jagd- behörde (LRA SHK UJB 2018).

5 Quellen: Feldblöcke 2018 – FIS, Abruf am 13.07.2018; KULAP-Förderung (Stand 2018) – FIS, Abruf am 06.03.2019; Biotoppflegemaßnahmen der UNB SHK – LRA SHK UNB (2019b); Kartengrundlage: Digitale Topo- graphische Karte 1:50.000 (Erlaubnisnummer: Geobasisdaten Geoproxy Thüringen)

25 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Eigentums- und Nutzungsverhältnisse „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Nutzungsverhältnisse

3.2.4 Erholung/Tourismus Das FFH-Gebiet stellt mit den 2 Naturschutzgebieten „Hohe Lehde“ und „Gleistalhänge“ ein regionales Erholungsgebiet dar. Mehrere Wanderwege führen aus dem Gleistal, z. B. durch das Jägertal, entlang der beeindruckenden Zietschkuppe oder über die Poxdorfer Höhe, auf die Hochfläche des Tautenburger Waldes und nach Tautenburg selbst. Dort ist die Besichtigung der über 800 Jahre alten Burgruine möglich. Auch die Thüringer Landessternwarte Tautenburg, die 1960 gegründet wurde, stellt ein beliebtes Ausflugsziel dar. Der Qualitätswanderweg Saale- horizontale führt von Dorndorf entlang der steilen, felsigen Muschelkalkhänge zur Felskanzel Hohe Lehde. Hier bietet sich eine imposante Aussicht in das Saaletal und auf die gegenüberlie- genden Dornburger Schlösser (OUTDOORACTIVE GMBH & CO. KG 2018).

3.2.5 Sonstige Nutzungen einschließlich bereits genehmigter / planfestgestellter Vorhaben mit Beeinträchtigung der FFH- Gebiete Gemäß der landesweiten Erfassung von FFH-Verträglichkeitsprüfungen (Stand 22.06.2018, TLUG 2018b) liegen folgende bereits genehmigte bzw. planfestgestellte Vorhaben mit Bezug zum FFH-Gebiet 123 vor:

Tabelle 3.2: Übersicht über genehmigte/planfestgestellte Vorhaben mit Bezug zum FFH-Gebiet

Projektbezeichnung Gutachten Zulassung Lage Beeinträchtigung Erhaltungsziele Errichtung eines neu- Erheblich- I K en Funkmasts in Tau- keitsab- tenburg schätzung Maßnahmen des Erheblich- Oktober 2014 A K Forstamtes Jena, keitsab- Neubau Waldwege- schätzung bau, Entnahme von Bäumen etc.

Erläuterung: Lage: Lage des Projektes zum FFH-Gebiet: A = außerhalb, I = innerhalb; Beeinträchtigung: K = keine

26 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

4 Bestand der FFH-Schutzgüter und Bewertung ihres Erhaltungszustandes

4.1 FFH-Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH- Richtlinie

4.1.1 Einleitung und Übersicht

Ausgangslage Die Datengrundlage für die nachfolgend beschriebenen FFH-Lebensraumtypen bildet die Kar- tierung der Offenlandlebensraumtypen von Mai bis Juni 2018 sowie Mai 2019. Die Einstufung und Bewertung der Lebensraumtypen erfolgte entsprechend des „Kartier- und Bewertungs- schlüssels (KBS) FFH-Offenland-Lebensraumtypen Thüringen“ mit Stand vom 10.05.2016 (TLUG 2016, einschließlich Ergänzungen und Korrekturen zum KBS, Stand 28.06.2018).

Vergleichend zur aktuellen Erfassung werden neben den Angaben aus dem Standarddatenbo- gen (SDB, Stand 05/2018) die Daten aus der Offenland-Biotopkartierung (OBK) Thüringens (2004–2012) herangezogen. Die damals erfassten Biotoptypen wurden nach der „Modifizierung der Methodik der Offenland-Biotopkartierung mit dem Ziel der Berücksichtigung der FFH- Lebensraumtypen und der FFH-Berichtspflicht“ (IVL 2002/2007) in FFH-Lebensraumtypen mo- difiziert. Die OBK-Daten einschließlich ihrer Transformation in FFH-Lebensraumtypen wurden dem FIS entnommen (Abruf Januar 2019).

Komplexlebensraumtypen An einem Felsband sind Felsspaltenvegetation und lückige Kalk-Pionierrasen derart eng ver- zahnt, dass eine Abgrenzung von Einzelflächen nicht möglich war, so dass hier ein Komplex- LRT gebildet wurde.

Tabelle 4.1: Für das FFH-Gebiet relevante Komplexbildungen aus einzelnen FFH-LRT

Komplex beteiligte LRT Fels-Trockenrasen- 8210 – Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation und 6110* – Kalk- oder basenhal- Komplex tige Felsen mit Kalk-Pionierrasen

Die Lebensraumtypen und ihre Bewertung In der folgenden Tabelle werden die im FFH-Gebiet 123 vorkommenden Lebensraumtypen in Flächengröße und -anzahl sowie Gesamterhaltungszustand dargestellt und jeweils mit den An- gaben des SDB (Stand 05/2018) verglichen. Tabelle 4.3 enthält darüber hinaus eine Übersicht der erfassten Flächengrößen und Erhaltungszustände der jeweiligen LRT.

27 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Tabelle 4.2: Übersicht der im FFH-Gebiet vorkommenden Offenland-Lebensraumtypen (LRT) sowie der LRT-Entwicklungsflächen (LRT-EF)

Trend Verlust/ SDB LRT LRT-EF Akt. EHZ Zunahme LRT- Bezeichnung des LRT EHZ SDB - SDB - Code An- An- MaP MaP MaP ha EHZ ha ha zahl zahl Kalk- oder basenhaltige 6110* Felsen mit Kalk- 1,000 B 0,015 3 0,033 1 B ↔ -99 % Pionierrasen Trespen-Schwingel- 6210 29,336 89 3,425 20 B ↑ 100 % Kalk-Trockenrasen Trespen-Schwingel- Kalk-Trockenrasen, 6210* besondere Bestände mit 60,000 B 21,112 53 B ↔ -65 % bemerkenswerten Orch- ideen 6410 Pfeifengraswiesen 0,133 1 0 % Extensive Mähwiesen 6510 des Flach- und Hügel- 35,606 44 1,042 3 B ↑ 100 % landes 7230 Kalkreiche Niedermoore 1,000 C 0,384 4 0,047 1 C ↔ -62 % 8160* Kalkschutthalden 1,000 B 0,473 4 B ↔ -53 % Kalkfelsen und ihre 8210 1,000 B 0,132 11 B ↔ -87 % Felsspaltenvegetation Nicht touristisch er- 8310 0,000 2 A ↑ 100 % schlossene Höhlen Summe 64,000 87,059 210 4,679 26 Erläuterung: Trend EHZ SDB – MaP: ↔ gleichbleibend, ↑ positiv

Tabelle 4.3: Übersicht der im FFH-Gebiet aktuell erfassten Flächengrößen und Erhaltungszustände für die einzelnen Offenland-Lebensraumtypen (LRT) sowie LRT-Entwicklungsflächen (LRT-EF)

Bewertungen Entwicklungsflä- Gesamt- A B C chen LRT- bewertung Code Anzahl Anzahl der Anzahl der Anzahl der der Flä- ha ha ha A/B/C ha Flächen Flächen Flächen chen 6110* 3 0,015 B 1 0,033 6210 4 0,936 36 13,307 49 15,092 B 20 3,425 6210* 12 4,879 30 11,308 11 4,925 B

28 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Bewertungen Entwicklungsflä- Gesamt- A B C chen LRT- bewertung Code Anzahl Anzahl der Anzahl der Anzahl der der Flä- ha ha ha A/B/C ha Flächen Flächen Flächen chen 6410 - 1 0,133 6510 8 7,618 32 26,410 4 1,578 B 3 1,042 7230 1 0,065 3 0,320 C 1 0,047 8160* 2 0,229 1 0,144 1 0,100 B 8210 10 0,129 1 0,003 B 1 0,109 8310 1 0,000 1 0,000 A Summe 27 13,662 114 51,378 69 22,019 26 4,679

Fazit Laut SDB sind im FFH-Gebiet 5 verschiedene Offenland-LRT auf einer Gesamtfläche von 64,000 ha vorhanden. Für die LRT 6110*, 6210*, 8160* und 8210 war ein guter, für den LRT 7230 ein ungünstiger Erhaltungszustand angegeben. Diese Angaben beruhen lt. SDB (Punkt 4.5) auf der Biotopkartierung von 1990–1993 (1. Durchgang) sowie der Waldbiotopkartierung des Freistaates Thüringen seit 1993 (Stand 2003). Die transformierten Daten der OBK (2004– 2012) haben demzufolge noch keinen Eingang in den SDB gefunden. Die „groben“ Flächenan- gaben des SDB deuten eher auf Schätzwerte hin. Für den LRT 6210* ist davon auszugehen, dass mit der technischen Überführung vom alten in das neue SDB-Format alle LRT 6210(*) als prioritärer LRT 6210* übernommen wurden.

Charakteristisch für das FFH-Gebiet sind vor allem die Kalk-Trockenrasen in ihrer orchideenrei- chen (LRT 6210*) und nicht orchideenreichen (LRT 6210) Ausprägung an den Südhängen der Gleistalhänge, der Hohen Lehde und im Amtmannsholz. Für den LRT 6210 bzw. 6210* ist ge- genüber dem SDB ein Flächenverlust festzustellen, der zum einen methodisch bedingt, zum anderen aber die Folge von Nutzungsaufgabe oder -intensivierung ist (vgl. Kap. 4.1.2.2 und 4.1.2.3). In den Unterhängen sind zudem großflächig die im SDB noch nicht aufgeführten Glatt- haferwiesen des LRT 6510 zu finden (vgl. Kap. 4.1.2.5). Alle 3 LRT (6210, 6210* und 6510) weisen einen guten Erhaltungszustand („B“) auf.

Als Kalkreiche Niedermoore (LRT 7230), die im SDB mit 1,000 ha aufgeführt sind, wurden Be- reiche der Jägertalwiese und im Funketal erfasst. Hinsichtlich des Flächenverlustes in der aktu- ellen Kartierung gegenüber den Angaben des SDB ist jedoch von einem wissenschaftlichen Fehler auszugehen, da diese Angaben lediglich auf Schätzungen und nicht auf konkreten Erhe- bungen beruhen (vgl. Kap. 4.1.2.6). Der Erhaltungszustand des LRT ist nach wie vor ungünstig („C“).

Die 3 jeweils mit 1,000 ha Flächengröße im SDB aufgeführten Fels-LRT bzw. Schutthalden (LRT 6110*, 8160* und 8210) wurden aktuell auf weniger als 1 ha nachgewiesen. Die Flächen- verlust gegenüber dem SDB sind ebenfalls auf einen wissenschaftlichen Fehler zurückzuführen,

29 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

da diese Angaben lediglich auf Schätzungen beruhen (vgl. Kap. 4.1.2.1, 4.1.2.7 und 4.1.2.8). Der Erhaltungszustand der 3 LRT ist gut („B“).

Darüber hinaus wurden im FFH-Gebiet 2 Höhlen (LRT 8310) erfasst, die einen hervorragenden Erhaltungszustand („A“) aufweisen (vgl. Kap. 4.1.2.9).

4.1.2 Beschreibung der Lebensraumtypen

4.1.2.1 LRT 6110* – Kalk- oder basenhaltige Felsen mit Kalk-Pionierrasen

Flächengröße/Vorkommen Im SDB ist der LRT 6110* mit einer geschätzten Flächengröße von 1,000 ha angegeben. Laut OBK-Daten kommt der LRT auf 14 LRT-Flächen mit einer Gesamtflächengröße von 0,342 ha vor. Im Rahmen der Kartierung 2018 konnte der LRT auf 3 Flächen, davon auf einer Fläche als Komplex mit LRT 8210, nachgewiesen werden. Im Komplex-LRT nimmt der Anteil des LRT 6110* 10 % ein. Die Gesamtflächengröße des LRT 6110* beträgt damit im Gebiet 0,015 ha:

- OBK-Nr. 48Ab221300 (Komplex-LRT 6210*/6110*/8210): Das Felsband an der Hangkante der Mönchskuppe erfüllt die Kriterien des LRT 8120. Punktuell sind auf den breiten Bändern und Schultern lückige Kalk-Pionierrasen eingelagert. Aufgrund der engen Verzahnung wur- de ein Komplex-LRT 8210/6110* gebildet (ID 10221). - OBK-Nr. 48Ab211100 (LRT 6210): Innerhalb der OBK-Fläche befindet sich eine kleine Fels- bank, die dem LRT 6110* entspricht (ID 10216). - OBK-Nr. 48Ab105900 (Komplex-LRT 6210*/6110*/8210): Auf der Kuppe der als LRT 8210 aufgenommenen Felsnase befinden sich Kalk-Pionierrasen (ID 10240).

Für 12 weitere Flächen, die in den transformierten OBK-Daten dem LRT 6110* (z. T. im Kom- plex mit anderen LRT) zugeordnet wurden, konnte aktuell der LRT-Status nicht bestätigt wer- den. Aber bereits zu Zeiten der OBK waren die LRT-Kriterien auf diesen Flächen nicht erfüllt:

- OBK-Nr. 48Ab106100, 48Ab106200, 48Ab106300, 48Ab109200, 48Ab109400, 8Ab113400, 48Ab114000, 48Ab114200, 48Ab210500: Die Artkriterien nach aktuellem KBS (2016) waren nicht erfüllt. - OBK-Nr. 48Ab109100 (Komplex-LRT 6210/6110*): Die Artkriterien nach aktuellem KBS (2016) waren durch das Vorkommen von Wimper-Perlgras (Melica ciliata) und Mausohr- Habichtskraut (Hieracium pilosella) zwar erfüllt, der Struktur nach handelte es sich aber be- reits 2004 um eine Schutthalde und keinen Felsstandort. Aktuell wurde die Fläche ebenfalls als LRT 8160* erfasst (ID 10065). - OBK-Nr. 48Ab209500 (Komplex-LRT 6110*/8160*): Die Artkriterien nach aktuellem KBS (2016) waren durch das Vorkommen von Wimper-Perlgras (Melica ciliata), Kleinem Wiesen- knopf (Sanguisorba minor) und Frühblühendem Thymian (Thymus praecox) zwar erfüllt, der Beschreibung der OBK-Fläche nach handelte es sich aber bereits 2004 überwiegend um ei- ne Schutthalde. Auf der Sohle unterhalb der Schutthalde ist in den OBK-Daten eine Pionier- flur mit viel Tauben-Skabiose (Scabiosa columbaria) beschrieben, die sich von Standort her aber nicht auf einem Felsen befunden haben kann. Aktuell wurde der Hangbereich als LRT 8160* erfasst (ID 10218), die Sohle entspricht keinem LRT.

30 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Bei der verbleibenden Fläche ist dagegen davon auszugehen, dass zum Zeitpunkt der OBK der LRT-Status gegeben war:

- OBK-Nr. 48Ab209600 (Komplex-LRT 8210/6210/6110*): Laut OBK-Beschreibung handelt es sich um 10–14 m hohe Felswand, die nur mit dem Fernglas bestimmt werden konnte. Ge- mäß Artenliste waren 2004 für den LRT 6110* 4 charakteristische, davon 2 LRT- kennzeichnende Arten vorhanden (Berg-Lauch [Allium senescens], Hügel-Meier [Asperula cynanchica], Wimper-Perlgras [Melica ciliata], Frühblühender Thymian [Thymus praecox]). Im Rahmen der Kartierung 2018 konnte keine Zugangsmöglichkeit zu dem auf dem Luftbild erkennbaren offenen Felsbereich gefunden werden. Aufgrund der ehemaligen Vorkommen wird er als Entwicklungsfläche ausgewiesen (ID 20012).

Allgemeine Charakteristik des LRT Der prioritäre LRT 6110* umfasst offene, meist kleinflächige Pionierfluren auf Kalk- oder Gips- felsen, Felsschutt, Felsbändern oder Stellen, wo nutzungsbedingt die Vegetationsentwicklung gehemmt ist. Ein basenreiches Ausgangsgestein, trockenwarme Standortverhältnisse sowie feinerdearme Rohböden bilden die Voraussetzungen für das Vorkommen dieser Pionierfluren. Innerhalb von Trocken- und Halbtrockenrasen sind lebensraumtypische Pionierfluren häufig auch kleinflächig an offenen Bodenstellen anzutreffen. Während auf Extremstandorten (hin- sichtlich Steilheit und Exposition) das Aufkommen von Gehölzen in der Regel nicht möglich ist, kann an sekundären Standorten (z. B. an durch Tritt oder Viehtritt entstandenen Offenstandor- ten mit Pioniervegetation) bei ausbleibenden regelmäßigen anthropogenen Störungen die Suk- zession sehr schnell einsetzen und die Pionierfluren verdrängen.

Mindestanforderungen für die Zuordnung eines Bestands zum LRT 6110* sind das Vorkommen von mindestens 2 charakteristischen Gefäßpflanzenarten, davon 1 LRT-kennzeichnende Art, sowie die Zugehörigkeit zur Pflanzengesellschaft der Mauerpfefferreichen Pioniergesellschaften (Sedo-Scleranthetalia p. p.). Der Verbuschungsgrad (Deckung der Gehölze) darf maximal 70 % betragen.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Die beiden als LRT 6110* aufgenommenen Felskanten sind mit zahlreichen Exemplaren des LRT-kennzeichnenden Berg-Lauchs (Allium senescens), seltener des Stängelumfassenden Hellerkrautes (Thlaspi perfoliatum) sowie Frühlings-Fingerkraut (Potentilla tabernaemontani), Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor), Frühblühender Thymian (Thymus praecox) und Ra- sen des Dach-Drehzahnmooses (Tortula ruralis agg.) bestanden und können damit dem Alysso- Sedion, und damit den Kalk-Pionierrasen (LRT 6110*), zugeordnet werden. Die genannte Ar- tenkombination sowie die Vorkommen weiterer Arten wie Erd-Segge (Carex humilis) und Edel- Gamander (Teucrium chamaedrys) lassen jedoch auch hier den Übergang zu Pionierstadien der Kalk-Magerrasen (Festuco-Brometea) erkennen.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes

Habitatstrukturen Der Pionierrasen ID 10216 am Südhang des Zietsch hat hervorragend ausgeprägte Strukturty- pen, wie breite Bänder mit Felsschutt und Feinerde sowie viele Spalten und Klüfte („A“). Die Habitatstruktur der LRT-Fläche ID 10221 an der Mönskuppe ist aufgrund einzelner beschatten- der Gehölze als gut ausgeprägt („B“) zu bewerten. Die Habitatstrukturen des Pionierrasens auf

31 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

einer Felsnase an der Hohen Lehde werden aufgrund der nur teilweise vorhandenen lebens- raumtypischen Strukturelemente ebenfalls mit „B“ bewertet.

Arteninventar Das Arteninventar ist auf allen 3 LRT-Flächen nur in Teilen vorhanden („C“).

Beeinträchtigungen Der Pionierrasen ID 10221 wird im mittleren Maße durch die Beschattung von Gehölzen beein- trächtigt („B“).

Tabelle 4.4: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6110*

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträch- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar tigungen

10216 6110* 0,004 6110* 0,004 A C A B

8210 - 90%, 10221 6110* 0,074 0,007 B C B B 6110* - 10%

10240 6110* 0,004 6110* 0,004 B C A B Anzahl: 3 Gesamt 0,081 0,015 B C A B

Die folgende Fläche konnten aufgrund unwegsamer Geländegegebenheiten nicht begangen werden. Aufgrund der Standortbedingungen und der ehemaligen Vorkommen charakteristischer und LRT-kennzeichnender Arten des LRT 6110* laut OBK-Report wird 1 Entwicklungsfläche ausgewiesen.

Tabelle 4.5: Übersicht der Flächengröße und Charakterisierung der einzelnen aktuellen LRT- Entwicklungsflächen für den LRT 6110*

MaP- LRT- Nummer Fläche ha Charakterisierung Code (LRT) 20012 6110* 0,033 Großer markanter Felssporn, der weitgehend vegetationslos ist. Un- terhalb schließt sich eine Kalkschutthalde (ID 10218) und ein ehema- liger Steinbruch an. Weder von unten noch von oben war der Felsen zugänglich. Aufgrund der in der OBK angegebenen Artausstattung (OBK-Nr. 48Ab209600) wurde eine Entwicklungsfläche des LRT 6110* ausgewiesen. Gesamt 0,033 Anzahl 1

Gesamterhaltungszustand Der Gesamterhaltungszustand des LRT 6110* ist als günstig einzustufen („B“).

32 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Tabelle 4.6: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6110*

% von Gesamtfläche des Erhaltungszustand Fläche in ha Anzahl Teilflächen LRT

A B 0,015 100 3 C Gesamt: 0,015 3

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Der LRT 6110* ist im SDB mit einer Flächengröße von 1,000 ha und einem günstigen Erhal- tungszustand („B“) angegeben. Bei diesen Angaben handelt es sich um Schätzwerte. In den transformierten OBK-Daten ist der LRT mit einer Fläche von 0,342 ha vertreten.

Aktuell wurde der LRT auf einer Fläche von 0,015 ha erfasst. Der Flächenverlust von 99 % ge- genüber dem SDB ist auf einen wissenschaftlichen Fehler zurückzuführen, da die Daten im SDB auf einer groben Schätzung beruhen. Gegenüber den transformierten OBK-Daten ist ein Flächenverlust von ca. 96 % zu verzeichnen. Der Verlust ist überwiegend methodisch bedingt (Nicht-Erfüllung der Mindestkriterien nach aktuellem KBS, Zuordnung zu anderen LRT etc.). 1 Fläche konnte aufgrund unwegsamer Geländegegebenheiten nicht begangen werden. Aufgrund der Standortbedingungen und ehemaliger Artvorkommen werde 1 Entwicklungsfläche ausge- wiesen.

Der Erhaltungszustand hat sich im Vergleich zum SDB nicht verschlechtert („B“). Felsen bedür- fen keiner Pflege, die Sicherung des Erhaltungszustandes ist deshalb über die Vermeidung o- der Verringerung von Beeinträchtigungen zu gewährleisten.

Der sehr kleinflächige LRT-Bestand ist nicht repräsentativ („C“). Auch die relative Fläche ist nur gering („C“ bzw. „1“). Trotz des günstigen Erhaltungszustandes des LRT weist die Gesamtbeur- teilung einen signifikanten Wert auf („C“).

4.1.2.2 LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen

Flächengröße/Vorkommen Bei der aktuellen Kartierung wurden 29,336 ha des LRT 6210, verteilt auf 89 Teilflächen, kar- tiert. Die LRT-Flächen befinden sich an den südexponierten Gleistalhängen und den Hängen den Amtmannsholzes. Ein Entwicklungspotenzial für den LRT weisen 20 Flächen (3,425 ha), die sich überwiegend an den Gleistalhängen, aber auch an der Hohen Lehde und im Amt- mannsholz befinden. Weitere 2,311 ha liegen außerhalb des FFH-Gebiets.

Im SDB ist der LRT 6210 nicht enthalten. Dafür wurde die prioritäre Ausbildung (LRT 6210*) mit einer Flächengröße von 60,000 ha aufgeführt. Es ist davon auszugehen, dass LRT 6210 und 6210* im SDB zusammengefasst wurden (vgl. Kap. 4.1.1). Die transformierten Daten der OBK zeichnen dagegen ein anderes Bild, wie die folgende Tabelle zeigt:

33 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Tabelle 4.7: Vergleich der Erfassungsdaten des LRT 6210(*) mit den Angaben des SDB und den Daten der OBK

LRT 6210 LRT 6210* Summe SDB 3.1/4.2 [ha] 0,000 60,000 60,000 OBK (2004–2012) [ha] 39,588 30,345 69,933 LRT-Kartierung 2018/2019 [ha] 29,336 21,112 50,448 Verlust/Zunahme gegenüber SDB 3.1/4.2 +100 % -65 % -16 % Verlust/Zunahme gegenüber OBK -26 % -30 % -28 % Kompensation des Flächenverlustes durch Ausweisung 3,425 0,000 3,425 von Entwicklungsflächen [ha]

Die stark gegensätzlichen Angaben zu LRT 6210/6210* in der OBK und im SDB (3.1) lassen sinnvollerweise hinsichtlich der Flächenbilanz nur eine gemeinsame Betrachtung (Spalte „Summe“ in Tabelle 4.7) zu.

Folgende Ursachen für den Verlust lassen sich u. a. feststellen:

- methodisch bedingter Verlust, da Mindestkriterien zur Einstufung gemäß aktuellem KBS (2016) nicht erfüllt waren: • keine 5 charakteristischen und 2 LRT-kennzeichnenden Arten: OBK-Nr. 48Ab216700, • Unterschreitung der Mindestflächengröße: OBK-Nr. 48Ab106300, 48Ab219400, 48Ab219500, • bereits in OBK als Trockengebüsch ausgewiesen: z. B. OBK-Nr. 48Ab224100, 48Ab224100, 48Ab229800, - methodisch bedingter Verlust durch Auflösung von Komplex-LRT zugunsten des LRT 6110* OBK-Nr. 48Ab221300, - methodisch bedingter Verlust durch Auflösung von Komplex-LRT zugunsten des LRT 8160*: OBK-Nr. 48Ab109100, 48Ab109400, 48Ab209600, - methodisch bedingter Verlust durch Auflösung von Komplex-LRT zugunsten des LRT 8210: OBK-Nr. 48Ab210500, 48Ab221300, - methodisch bedingter Verlust durch Zuweisung zum LRT 6510: z. B. OBK-Nr. 48Ab100800 (ID 10006), 48Ab101500 (ID 10004), 48Ab202500 und 48Ab202600 (ID 10059), 48Ab215100 (ID 10179), 48Ab222000 (ID 10186), 48Ab226800 (ID 10191), 48Ab230500 (ID 10199), 48Ba100200 (ID 10200). Auf den Flächen waren bereits damals und sind auch heute nur wenige Arten der Kalk-Trockenrasen zu finden. Die Arten der Glatthaferwiesen überwiegen. Die Zuordnung zum LRT 6510 bedeutet in diesen Fällen keine Verschlechte- rung des LRT 6210. - realer Verlust in Folge Nutzungsaufgabe bzw. Sukzession: z. B. OBK-Nr. 48Ab101800 (Entwicklungsfläche LRT 6210: ID 20015), 48Ab102800 (Entwicklungsfläche LRT 6210: ID 20023), 48Ab103600 (Entwicklungsfläche LRT 6210: ID 20024), 48Ab107100 (Entwick- lungsfläche LRT 6210: ID 20025), 48Ab109800 (Entwicklungsfläche LRT 6210: ID 20027), 48Ab114300 (Entwicklungsfläche LRT 6210: ID 20029), 48Ab205400 (Entwicklungsfläche LRT 6210: ID 20013), 48AB209400 (Entwicklungsfläche LRT 6210: ID 20026), 48Ab212900

34 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

(Entwicklungsfläche LRT 6210: ID 20028), 48Ab225400 (Entwicklungsfläche LRT 6210: ID 20030), 48Ab225800 (Entwicklungsfläche LRT 6210: ID 20031), 48Ab227500 (Entwick- lungsfläche LRT 6210: ID 20032). Andere, zwischenzeitlich verbuschte Flächen sind so kleinflächig und isoliert gelegen, dass von einer Entwicklung zum LRT abgesehen wird. - realer Verlust in Folge Nutzungsintensivierung: OBK-Nr. 48Ab111800, 48Ab114500, 48Ab203300, 48Ab204300, 48Ab226100.

Ein Teil der OBK-Flächen war nicht zugänglich, weil es sich um eingezäuntes Privatgelände handelt (OBK-Nr. 48Ab103200, 48Ab108000, 48Ab108600, 48Ab203400, 48Ab211600, 48Ab223300, 48Ab223700, 48Ab224400, 48Ab226400, 48Ab226500). Es ist nicht auszuschlie- ßen, dass es sich um weitere LRT-Standorte handelt. Daher können die Ausführungen zum LRT 6210 nicht vollständig sein. Der Flächenanteil beträgt 1,180 ha.

Allgemeine Charakteristik des LRT Bei diesem LRT handelt es sich um so genannte „Kalk-Magerrasen“, also von Grasarten ge- prägtes Grünland magerer und trockener Standorte mit basisch verwitterndem Ausgangsge- stein. Auf flach- bis tiefgründigen Böden sind durch extensive Mahd oder Schafbeweidung submediterrane Halbtrockenrasen entstanden, während auf flachgründigen Böden i. d. R. in Steilhanglage Trockenrasen zu finden sind.

Mindestanforderung für die Zuordnung eines Bestands zum LRT 6210 ist das Vorkommen von mindestens 5 charakteristischen, davon 2 LRT-kennzeichnenden Gefäßpflanzenarten sowie die pflanzensoziologische Zugehörigkeit mindestens zur Klasse der Schwingel-Trespen-Trocken- und Halbtrockenrasen (Festuco-Brometea). Der LRT 6210 umfasst auch Komplexe mit kleinflä- chigen Trockengebüschen, wobei der Deckungsanteil in der Kartiereinheit maximal 70 % sein darf.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Im FFH-Gebiet ist an den offenen, zumeist nach Westen und Süden exponierten, Muschelkalk- hängen der FFH-LRT 6210 weit verbreitet. Er umfasst die Ordnung der Submediterranen Tro- cken- und Halbtrockenrasen (Brometalia erecti).

Von den Ordnungs- und Klassenkennarten dieser Pflanzengesellschaften, die auch zu den LRT-kennzeichnenden Arten gehören, kommen vor allem Erd-Segge (Carex humilis), Skabio- sen-Flockenblume (Centaurea scabiosa), Hufeisen-Klee (Hippocrepis comosa) und Aufrechte Trespe (Bromus erectus) häufig und in dichten Beständen vor. Seltener sind Golddistel (Carlina vulgaris), Großes Schillergras (Koeleria pyramidata) oder Gewöhnliches Sonnenröschen (Heli- anthemum nummularium) vertreten. Als charakteristische Arten treten zudem Kleine Pimpinelle (Pimpinella saxifraga), Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor) und Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) zahlreich auf.

Die im FFH-Gebiet hauptsächlich verbreiteten Magerrasen sind dem Verband der Submediter- ranen Halbtrockenrasen (Bromion erecti) zuzuordnen. Sie unterscheiden sich von den Kalktro- ckenrasen des Verbandes Xerobromion, der im Gebiet an den Steilhängen ebenfalls vertreten ist, durch eine dichter geschlossene und oft auch hochwüchsigere Krautschicht mit einem höhe- ren Anteil von Hemikryptophyten. Hier sind vor allem Wiesen-Primel (Primula veris) und Knolli- ger Hahnenfuß (Ranunculus bulbosus) häufig zu finden. Zudem können auch mesophile Arten des Wirtschaftsgrünlandes auftreten, wie z. B. Glatthafer (Arrhenatherum elatior), Wiesen- Margerite (Leucanthemum vulgare agg.) oder Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus). Die

35 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Wasserversorgung der tiefgründigeren und humoser ausgebildeten Böden bildet den trennen- den ökologischen Faktor zu den Xerobromion-Trockenrasen (SCHMIDT 2000). Letztere sind im Gebiet oft durch häufige Vorkommen der Erd-Segge (Carex humilis) in Zusammenhang mit Äs- tiger Graslilie (Anthericum ramosum) und Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys) ausgezeich- net. Stellenweise tritt das Blaugras (Sesleria albicans) dazu.

Die Halbtrockenrasen werden im Gebiet häufig von der Aufrechten Trespe (Bromus erectus), seltener auch von der Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum) dominiert. Die Aufrechte Trespe wird durch Mahd gefördert und durch Beweidung zurückgedrängt. In beweideten Rasen dominiert dagegen oft die Fieder-Zwenke. Das Vorkommen von Großem Schillergras (Koeleria pyramidata) sowie von weiteren Arten, die von Weidevieh gemieden werden, z. B. Zypressen- Wolfsmilch (Euphorbia cyparissias) oder Stängellose Kratzdistel (Cirsium acaule) deuten auf einen Weideeinfluss auf diesen Flächen hin.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes

Habitatstrukturen Im FFH-Gebiet 123 weisen 11 Magerrasen hervorragend ausgeprägte Habitatstrukturen auf („A“). Die LRT-Flächen befinden sich zum Großteil an den Südhängen des Langetals, des Bon- sig, der Flachsleite und des Zietsches sowie an der Hohen Lehde. Fast alle dieser Flächen wei- sen eine hohe Vielfalt an Struktur- und Vegetationstypen („a“) sowie einen ausgewogenen De- ckungsanteil typischer Kräuter auf („a“). Auf den 6 Magerrasen ID 10052, 10062, 10064, 10138, 10231 und 10239 nimmt der Flächenanteil mit lückigen Rasen über 30 % ein („a“).

In einer guten Ausprägung ist die lebensraumtypische Habitatstruktur bei weiteren 30 Magerra- sen („B“). Die restlichen 48 LRT-Flächen besitzen hingegen eine nur schlecht ausgeprägte Ha- bitatstruktur („C“). Aber auch hier finden sich Flächen mit mindestens 5 verschiedenen Struktur- und Vegetationstypen („a“), wie bspw. niederwüchsige und mehrschichtige Rasen oder thermo- phile Säume und Gebüsche. Auf den Trockenrasen ID 10101 am Südhang des Bonsigs sowie ID 10018 im Amtmannsholz beträgt der Flächenanteil mit lückigen Rasen 100 bzw. 80 % („a“). Der Magerrasen ID 10022 im Ciriaxtal besitzt einen Deckungsanteil an typischen Kräutern von 45 % („a“).

Arteninventar Das lebensraumtypische Arteninventar ist auf 13 LRT-Flächen vollständig vorhanden („A“). Auf weiteren 29 Flächen ist es weitgehend („B“) und den restlichen 47 nur in Teilen („C“) vorhanden.

Der artenreichste Magerrasen ist, hinsichtlich des lebensraumtypischen Arteninventars, ID 10147 am Hohen Berg, östlich von Poxdorf. Hier wurden 28 charakteristische und davon 13 LRT-kennzeichnende Arten festgestellt. Ebenfalls erwähnenswert ist die Fläche ID 10055 an der Flachsleite, auf der 24 charakteristische und davon 10 LRT-kennzeichnende Arten vorge- funden wurden.

Beeinträchtigungen Auf 10 Magerrasen wurden keine Beeinträchtigungen festgestellt („A“). 33 LRT-Flächen sind mäßig („B“) und 46 stark („C“) beeinträchtigt.

Bei 43 LRT-Flächen führen Pflege- bzw. Nutzungsdefizite zu einer dünnen Streuauflage und leichten Verfilzung („b“). 25 LRT-Bestände sind durch fehlende Nutzung bzw. Pflege bereits

36 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

degeneriert („c“) – z. B. ID 10126–10128 und 10132 an der Mönskuppe, ID 10123 am Südhang des Sperbergrunds, ID 10112 und 10119 am Südhang des Zietsches sowie ID 10078 und 10082 am Südhang der Flachsleite. Besonders stark – mit 60 % – betroffen sind die LRT- Flächen ID 10028, 10053, 10100, 10134 und 10141. 7 Magerrasen sind bereits zur Hälfte ihrer Fläche verbuscht: ID 10018, 10020, 10021, 10032, 10052,10055 und 10123.

Durch Störzeiger – i. d. R. Brachezeiger – sind 34 LRT-Flächen mäßig beeinträchtig („b“). Mit über 25 % Deckung sind weitere 20 LRT-Flächen stark durch Störzeiger beeinträchtigt („c“). Auf den Magerrasen ID 10020, 10028, 10112, 10082, 10123 und 10149 beträgt die Deckung 40 %, auf der ID 10116, am Südhang des Zietsches, sogar 45 %. Als Störzeiger eingestuft wurde auch die Kulturpflanze Pfingstrose (Paeonia officinalis). Die Art wurde und wird zum Teil immer noch im FFH-Gebiet angebaut. In aufgelassenen Pfingstrosenkulturen ist die Art noch lange zu finden. LRT-typische Arten werden durch das Vorkommen der Art aber nicht verdrängt.

Weiterhin wurde die direkte Schädigung der Vegetation als mäßige Beeinträchtigung („b“) auf mehreren LRT-Flächen festgestellt. An der Mönskuppe wurde auf der ID 10131 Schutt abgela- gert und Boden abgetragen und auf ID 10112 wurde ein breiter Pfad mit Feuerstelle vorgefun- den. Weiterhin sind die Flächen ID 10124, 10125 und 10146 durch Viehtritt etwas beeinträch- tigt.

Unterhalb der Hohen Lehde wurden auf der Fläche ID 10021 2 Blaufichten angepflanzt („b“).

Tabelle 4.8: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6210

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar gungen SHK2018- 6210 0,039 6210 0,039 C C C C 00622 10010 6210 0,330 6210 0,330 C C C C 10016 6210 0,036 6210 0,036 C C B C 10018 6210 0,825 6210 0,825 B B C B 10019 6210 0,557 6210 0,557 C C A C 10020 6210 0,026 6210 0,026 C C C C 10021 6210 0,021 6210 0,021 C C C C 10022 6210 0,060 6210 0,060 B B B B 10023 6210 0,026 6210 0,026 C C C C 10024 6210 0,165 6210 0,165 B C C C 10025 6210 0,092 6210 0,092 B C A B 10026 6210 0,260 6210 0,260 C C B C 10027 6210 0,905 6210 0,905 C B C C 10028 6210 0,113 6210 0,113 B C C C 10029 6210 0,191 6210 0,191 C C B C 10031 6210 0,050 6210 0,050 C C C C

37 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar gungen 10033 6210 0,397 6210 0,397 B B B B 10050 6210 0,901 6210 0,901 C B C C 10052 6210 1,100 6210 1,100 A B C B 10053 6210 0,035 6210 0,035 C B C C 10054 6210 0,175 6210 0,175 C C C C 10055 6210 3,425 6210 3,425 A A C B 10058 6210 0,093 6210 0,093 C C C C 10061 6210 0,729 6210 0,729 A A C B 10062 6210 0,128 6210 0,128 A C B B 10063 6210 0,163 6210 0,163 C C B C 10064 6210 0,271 6210 0,271 A A B A 10078 6210 0,112 6210 0,112 B C C C 10081 6210 0,986 6210 0,986 A A C B 10082 6210 0,047 6210 0,047 C C C C 10090 6210 0,078 6210 0,078 C C C C 10096 6210 0,082 6210 0,082 C C C C 10097 6210 0,218 6210 0,218 C B C C 10100 6210 0,045 6210 0,045 B B C B 10101 6210 0,043 6210 0,043 B C C C 10104 6210 0,462 6210 0,462 B B B B 10107 6210 0,071 6210 0,071 C B B B 10108 6210 0,162 6210 0,162 B B B B 10109 6210 0,427 6210 0,427 B C B B 10110 6210 0,101 6210 0,101 B A B B 10111 6210 0,038 6210 0,038 B A B B 10112 6210 0,028 6210 0,028 C B C C 10113 6210 0,555 6210 0,555 B A B B 10114 6210 0,158 6210 0,158 B A B B 10115 6210 0,230 6210 0,230 B B B B 10116 6210 0,363 6210 0,363 B B C B 10117 6210 0,045 6210 0,045 B B A B 10118 6210 0,165 6210 0,165 B B C B

38 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar gungen 10119 6210 0,167 6210 0,167 C C C C 10121 6210 1,166 6210 1,166 C C B C 10122 6210 0,207 6210 0,207 B B A B 10123 6210 0,081 6210 0,081 C C C C 10124 6210 0,516 6210 0,516 C B C C 10125 6210 0,851 6210 0,851 C C C C 10126 6210 0,073 6210 0,073 C C C C 10127 6210 0,222 6210 0,222 C C C C 10128 6210 0,119 6210 0,119 C C C C 10129 6210 1,035 6210 1,035 C C A C 10130 6210 0,399 6210 0,399 C C A C 10131 6210 0,399 6210 0,399 B C C C 10132 6210 0,122 6210 0,122 C C C C 10133 6210 0,092 6210 0,092 B A C B 10134 6210 0,153 6210 0,153 B A C B 10135 6210 0,037 6210 0,037 C B C C 10136 6210 0,258 6210 0,258 B C B B 10137 6210 0,411 6210 0,411 C C C C 10138 6210 0,250 6210 0,250 A A B A 10139 6210 0,169 6210 0,169 C C A C 10140 6210 0,347 6210 0,347 C B B B 10142 6210 0,122 6210 0,122 C B B B 10143 6210 0,088 6210 0,088 C B B B 10144 6210 0,032 6210 0,032 B B A B 10145 6210 0,108 6210 0,108 B B B B 10146 6210 0,342 6210 0,342 B B B B 10147 6210 0,145 6210 0,145 A A B A 10148 6210 0,255 6210 0,255 B B C B 10149 6210 0,242 6210 0,242 C B C C 10177 6210 0,328 6210 0,328 C C B C 10184 6210 0,425 6210 0,425 C C B C 10192 6210 0,386 6210 0,386 C C B C

39 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar gungen 10193 6210 0,451 6210 0,451 C C C C 10194 6210 0,772 6210 0,772 C C C C 10195 6210 1,008 6210 1,008 C C B C 10196 6210 0,611 6210 0,611 B C A B 10209 6210 0,830 6210 0,830 C C B C 10224 6210 0,270 6210 0,270 A A A A 10225 6210 0,188 6210 0,188 C C C C 10231 6210 0,099 6210 0,099 A B B B 10239 6210 0,027 6210 0,027 A C B B Anzahl: 89 Gesamt 29,336 29,336 B B B B Flächenanteile außerhalb der FFH-Gebietsgrenze (keine weitere Berücksichtigung im Plan) SHK2018- 6210 0,412 6210 0,412 B B A B 00623 SHK2018- 6210 0,131 6210 0,131 B C A B 00688 10015 6210 0,081 6210 0,081 C C B C 10016 6210 0,218 6210 0,218 C C B C 10064 6210 0,129 6210 0,129 A A B A 10113 6210 0,089 6210 0,089 B A B B 10136 6210 0,056 6210 0,056 B C B B 10144 6210 0,224 6210 0,224 B B A B 10209 6210 0,362 6210 0,362 C B B B 10225 6210 0,102 6210 0,102 C C C C 10226 6210 0,508 6210 0,508 C C A C Anzahl: 11 Gesamt 2,311 2,311 B B A B

Stark verbuschte Flächen, die laut OBK-Daten ein typisches Arteninventar aufwiesen, wurden als Entwicklungsflächen ausgewiesen, vgl. Tabelle 4.9. Bei ersteinrichtender Entbuschung und nachfolgender dauerhafter Pflege können sie zum LRT 6210 entwickelt werden.

40 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Tabelle 4.9: Übersicht der Flächengröße und Charakterisierung der einzelnen aktuellen LRT- Entwicklungsflächen für den LRT 6210

MaP- LRT- Nummer Fläche ha Charakterisierung Code (LRT) 20013 6210 0,211 Verbuschter Kalk-Trockenrasen an steilem südexponiertem Hang. Die Fläche ist teils steinig. 20014 6210 0,061 Verbuschter und versaumter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. 20015 6210 0,103 Stark verbuschter Trespen-Halbtrockenrasen an steilem südexponier- tem Hang. 20016 6210 0,303 Ruderales Grünland mit einzelnen alten Obst- und Laubbäumen, viel Jungholz und thermophilen Säumen an einem großen, halboffenen, südwestexponierten Hang. 20017 6210 0,183 Grünland mit Arten der Magerrasen an einem leichten Südhang. 20018 6210 0,356 Südexponierter, stark verbuschter Steilhang mit viel losem Steingrus- und Geröll. 20020 6210 0,171 Schmaler Streifen mit verbrachter Streuobstwiese (junge Kirschbäume gepflanzt) mit Trespen-Dominanzbestand sowie wenigen weiteren Arten der Halbtrockenrasen und Glatthaferwiesen im Unterwuchs. 20021 6210 0,220 Rudimentärer Halbtrockenrasen im Übergang zur Glatthaferwiese unter alter Streuobstwiese mit z. T. abgestorbenen Bäumen. 20022 6210 0,460 Großer, offener Trespen-Dominanzbestand mit wenigen Arten der Halbtrockenrasen und Glatthaferwiesen an sanft geneigtem Südhang. Am Oberhang stehen einzelne Obstbäume. 20023 6210 0,109 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an westexponiertem Unterhang. 20024 6210 0,074 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an westexponiertem Hang. 20025 6210 0,189 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südwestexponiertem Hang. 20026 6210 0,072 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südwestexponiertem Hang. 20027 6210 0,180 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. 20028 6210 0,066 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. 20029 6210 0,069 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. 20030 6210 0,088 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. 20031 6210 0,080 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. 20032 6210 0,239 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. 20033 6210 0,190 Homogener, gemähter Halbtrockenrasen an westexponiertem Unter- hang. Gesamt 3,425 Anzahl 20

41 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Gesamterhaltungszustand Nur knapp die Hälfte der Kalk-Trockenrasen im FFH-Gebiet 123 weisen einen günstigen Erhal- tungszustand auf. Der Gesamterhaltungszustand wird dennoch mit „B“ bewertet.

Tabelle 4.10: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6210

% von Gesamtfläche des Erhaltungszustand Fläche in ha Anzahl Teilflächen LRT

A 0,936 3 4 B 13,307 45 36 C 15,092 51 49 Gesamt: 29,336 89

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Die LRT 6120 und 6210* wurden im SDB mit einer Gesamtflächengröße von 60,000 ha im günstigen Erhaltungszustand („B“) gemeldet. Es handelt sich um eine geschätzte Flächenanga- be. Laut OBK-Daten von 2004–2012 kamen die LRT 6120 und 6210* im FFH-Gebiet auf einer Fläche von 69,932 ha vor.

Aktuell wurde der LRT (einschließlich seiner prioritären Ausprägung) auf einer Fläche von 50,448 ha erfasst. Gegenüber dem SDB ist eine Flächenabnahme von 16 % zu verzeichnen. Der Verlust ist überwiegend methodisch bedingt (Nicht-Erfüllung der Mindestkriterien nach ak- tuellem KBS, Zuordnung zu anderen LRT etc.). Der reale Verlust in Folge von Nutzungsaufgabe bzw. Sukzession lässt sich überwiegend durch Aufnahme der Entwicklungsflächen kompensie- ren (3,425 ha). Darüber hinaus ist eine Einbeziehung der außerhalb des FFH-Gebietes liegen- den LRT-Flächen (2,311 ha) durch Anpassung der Gebietsgrenze wünschenswert.

Der Erhaltungszustand hat sich im Vergleich zum SDB zwar nicht verschlechtert („B“), aller- dings weisen weniger als die Hälfte der Flächen einen günstigen EHZ auf. Viele Flächen sind ungenutzt. Der günstige Erhaltungszustand kann demzufolge langfristig nur gesichert werden, wenn auf diesen Flächen eine Nutzungswiederaufnahme und auf den übrigen Flächen eine Fortführung der Nutzung gewährsleistet werden kann.

Das insgesamt noch gut erhaltene Vorkommen des LRT 6210 ist von guter Repräsentativität („B“). Trotz der geringen relativen Fläche („C“ bzw. „1“) weist die Gesamtbeurteilung ebenfalls einen guten Wert auf („B“).

4.1.2.3 LRT 6210* – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen, besondere Be- stände mit bemerkenswerten Orchideen

Flächengröße/Vorkommen Im FFH-Gebiet konnten im Rahmen der aktuellen Kartierung 53 Halbtrockenrasen mit einer Flächengröße von 21,112 ha an den Gleistalhängen und der Hohen Lehde dem LRT 6210* zu- geordnet werden. Dabei wurden sowohl eigene Erhebungen, als auch bis zu 10 Jahre alte Nachweise von Orchideen (insbesondere FIS/Arten sowie LRA SHK UNB 2019a und AHO 2019) berücksichtigt.

42 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Gemäß SDB nimmt der LRT 6210* eine Gesamtfläche von 60,000 ha ein. Es ist davon auszu- gehen, dass die LRT 6210 und 6210* im SDB zusammengefasst wurden (vgl. Kap. 4.1.2.2). In der OBK wurden dem LRT 6210* 30,3448 ha auf 95 Einzelflächen zugeordnet.

Folgende Ursachen für den Verlust lassen sich feststellen:

- methodisch bedingter Verlust, da Mindestkriterien zur Einstufung gemäß aktuellem KBS (2016) nicht erfüllt waren (alle OBK-Nr., die in der aktuellen Kartierung nicht als LRT 6210* eingestuft wurden)

Allgemeine Charakteristik des LRT Generell gelten auch hier die Kriterien zur LRT-Einstufung wie unter Kap. 4.1.2.2 zum LRT 6210 beschrieben. Für eine prioritäre Ausprägung muss darüber hinaus eine der folgenden Anforderungen erfüllt sein:

- Der Bestand enthält mindestens eine sehr seltene Orchideenart. - Der Bestand enthält mindestens eine große Orchideenpopulation von im KBS aufgeführten Arten. - Vorkommen von mindestens 4 für Kalkmagerrasen typischen Orchideenarten in dem abge- grenzten FFH-Lebensraum.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Im FFH-Gebiet sind neben den allgemeinen Kalk-Magerrasen auch zahlreiche orchideenreiche Bestände des prioritären FFH-LRT 6210* entwickelt. Häufig werden diese Flächen von Vor- kommen der weniger seltenen Arten Mücken-Händelwurz (Gymnadenia conopsea) oder dem Purpur-Knabenkraut (Orchis purpurea) geprägt. Weiterhin wurden auf den Flächen gelegentlich Exemplare der Bienen-, Spinnen- und Fliegen-Ragwurz (Ophrys apifera, O. sphegodes u. O. insectifera) gefunden. In seltenen Fällen konnten darüber hinaus Helm- und Dreizähniges Kna- benkraut (Orchis militaris, O. tridentata) sowie der sehr seltene Ohnsporn (Orchis anthropopho- ra) nachgewiesen werden. In den Randbereichen zu angrenzenden Gebüschzonen tritt nicht selten das Zweiblatt (Listera ovata) in Erscheinung.

Auf den Flächen sind die LRT-kennzeichnenden Arten Aufrechte Trespe (Bromus erectus), Fie- der-Zwenke (Brachypodium pinnatum), Golddistel (Carlina vulgaris), Hufeisenklee (Hippocrepis comosa) und Schopf-Kreuzblümchen (Polygala comosa) verbreitet. Begleitet werden sie von den häufig auftretenden charakteristischen Arten Zittergras (Briza media), Blaugrüne Segge (Carex flacca), Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris) und Kleiner Wiesenknopf (Sanguisorba minor).

Die meisten Bestände sind aufgrund ihrer Artenzusammensetzung dem Verband der Submedi- terranen Halbtrockenrasen (Bromion erecti) zuzuordnen. Teilweise war auch die Zuordnung zur Pflanzengesellschaft des Trespen-Halbtrockenrasens (Brometum erecti) möglich. In einigen Fällen, auf skelettreichen Böden, wurde jedoch die Einordnung zu den Submediterranen Tres- pen-Trockenrasen (Xerobromion) gewählt. Zur Unterscheidung beider pflanzensoziologischer Verbände vgl. Kap. 4.1.2.2.

Einzelexemplare der genannten Orchideen-Arten sind darüber hinaus auf weiteren Flächen mit Kalk-Magerrasen zu finden. Die erforderlichen Artenzahlen oder individuenreichen Bestände werden dort jedoch nicht erreicht.

43 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes

Habitatstrukturen 13 Magerrasen weisen hervorragend ausgeprägte Habitatstrukturen auf („A“). Sie besitzen alle eine hohe Vielfalt an Struktur- und Vegetationstypen („a“), wie bspw. niederwüchsige Rasen, lückige Rasen mit offenen Bodenstellen, Moosbestände, thermophile Gebüsche oder ein be- wegtes Relief. Auch typische Kräuter sind auf fast allen LRT-Flächen mit einer Deckung von mind. 40 % vorhanden („a“). Auf den 8 Flächen ID 10067, 10070, 10106, 10167, 10168, 10169, 10172 und 10211 ist zudem der Flächenanteil lückiger Rasen, mit über 30 %, besonders hoch („a“).

Auf weiteren 29 LRT-Flächen wurde die Habitatstruktur in einer guten Ausprägung vorgefunden („B“). Bei wenigen Magerrasen wurde eine sehr hohe Struktur- und Vegetationsvielfalt festge- stellt („a“), die meisten Flächen sind gut ausgeprägt („b“). Der Deckungsanteil typischer Kräuter ist nur auf wenigen Flächen sehr hoch („a“), die meisten Flächen wurden mit „b“ bewertet. Wäh- rend der Flächenanteil lückiger Rasen auf 17 Flächen zwischen 5 und 20 % beträgt („b“), liegt er auf den anderen 14 Flächen bei weniger als 5 % („c“).

Die restlichen 11 Magerrasen besitzen eine schlecht ausgeprägte Habitatstruktur („C“).

Arteninventar Auf 27 prioritären Magerrasen ist das LRT-typische Arteninventar vorhanden („A“). Die arten- reichsten LRT-Flächen sind die ID 10085 mit 27 charakteristischen, davon 12 LRT- kennzeichnenden Arten und ID 10169 mit 25 charakteristische, davon 14 LRT- kennzeichnenden Arten.

Weitere 18 LRT-Flächen besitzen ein weitgehend vorhandenes („B“) und 8 ein in Teilen vor- handenes Arteninventar („C“).

Zur prioritären Einstufung des LRT 6210 führte auf 14 LRT-Flächen das Vorkommen von gro- ßen überregional bedeutsamen Orchideenbeständen. Dies ist i. d. R. eine Orchideenart (Pur- pur-Knabenkraut [Orchis purpurea], Helm-Knabenkraut [Orchis militaris], Mücken-Händelwurz [Gymnadenia conopsea]) mit 1 („c“) und selten mit 2 Einheiten („b“) – ID 10068 und 10163.

Auf 7 Flächen kommen 4 oder 5 verschiedene LRT-typische Orchideenarten vor („c“).

Auf zahlreichen weiteren LRT-Flächen wurden sehr seltene Orchideenarten nachgewiesen oder es sind Altnachweise von solchen Arten bekannt. I. d. R. handelte es sich dabei um die Spin- nen-Ragwurz (Ophrys sphegodes) oder das Dreizähnige Knabenkraut (Orchis tridentata), auf ID 10085 zusätzlich um das Ohnhorn (Orchis anthropophora).

Beeinträchtigungen Auf 8 LRT-Flächen wurden keine Beeinträchtigungen festgestellt („A“). Weitere 27 Flächen sind mäßig („B“) und die restlichen 16 stark beeinträchtigt („C“).

Im FFH-Gebiet wurden nur 10 LRT-Flächen in einem guten Pflegezustand vorgefunden („a“). Die meisten Flächen wiesen eine dünne Streuauflage oder Verfilzung auf („b“). Auf den 6 Ma- gerrasen ID 10035, 10093, 10094, 10151, 10153 und 10159 zeigt sich durch die fehlende Nut- zung bzw. Pflege eine starke Degeneration der Fläche („c“).

44 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Ein ähnliches Bild zeichnet sich beim Grad der Verbuschung der Flächen ab. Auf 24 LRT- Flächen beträgt die Verbuschung zwischen 10 und 25 % („b“) und auf 12 Flächen zwischen 30 und 60 % („c“). Besonders stark betroffen, mit 60 % Deckung, sind die Flächen ID 10153 am Südhang des Zietsches und ID 10030 am Südhang des Langetals.

Auf 13 LRT-Flächen stellt das Vorkommen von Störzeigern, v. a. Brachezeiger, eine Beein- trächtigung mittleren Maßes dar („b“). Weitere 12 Flächen weisen über 25 % Störzeiger auf („c“). Hierbei sind die 6 Magerrasen ID 10093 und 10094 im Zietschgrund, ID 10153, 10154, 10156 und 10159 am Südhang des Zietsches besonders stark betroffen. Als Störzeiger einge- stuft wurde auch die Kulturpflanze Pfingstrose (Paeonia officinalis). Die Art wurde und wird zum Teil immer noch im FFH-Gebiet angebaut. In aufgelassenen Pfingstrosenkulturen ist die Art noch lange zu finden. LRT-typische Arten werden durch das Vorkommen der Art aber nicht ver- drängt.

Die direkte Schädigung der Vegetation durch Viehtritt wurde auf den 4 LRT-Flächen ID 10152, 10161, 10169 und 10172 festgestellt („b“). Am Südhang der Mönskuppe wurde auf der LRT- Fläche ID 10166 Holz und Schutt abgelagert („b“).

Tabelle 4.11: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6210*

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar gungen 10030 6210* 0,539 6210* 0,539 B C C C 10032 6210* 0,111 6210* 0,111 B B C B 10034 6210* 0,526 6210* 0,526 B B A B 10035 6210* 0,280 6210* 0,280 C C C C 10067 6210* 0,218 6210* 0,218 A A B A 10068 6210* 0,360 6210* 0,360 B A C B 10070 6210* 1,851 6210* 1,851 A A C B 10071 6210* 0,044 6210* 0,044 B A B B 10072 6210* 1,379 6210* 1,379 C C C C 10075 6210* 0,629 6210* 0,629 C B B B 10079 6210 1,206 6210 1,206 B A A A 10083 6210* 0,178 6210* 0,178 B B B B 10084 6210* 1,052 6210* 1,052 B A B B 10085 6210* 0,623 6210* 0,623 B A A A 10086 6210* 0,407 6210* 0,407 B B B B 10088 6210* 0,287 6210* 0,287 B A B B 10089 6210* 0,137 6210* 0,137 B A A A 10092 6210* 0,331 6210* 0,331 B A B B 10093 6210* 0,188 6210* 0,188 C B C C

45 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar gungen 10094 6210* 0,137 6210* 0,137 C B C C 10095 6210* 0,338 6210* 0,338 B A B B 10099 6210* 0,380 6210* 0,380 B B C B 10105 6210* 0,710 6210* 0,710 B A B B 10106 6210* 0,377 6210* 0,377 A A B A 10120 6210* 0,619 6210* 0,619 A A B A 10141 6210* 0,079 6210* 0,079 B A B B 10150 6210* 0,080 6210* 0,080 B B B B 10151 6210* 0,742 6210* 0,742 C C C C 10152 6210* 0,437 6210* 0,437 A A B A 10153 6210* 0,373 6210* 0,373 C C C C 10154 6210* 0,275 6210* 0,275 B A C B 10155 6210* 0,073 6210* 0,073 B B B B 10156 6210* 0,225 6210* 0,225 B B C B 10157 6210* 0,414 6210* 0,414 B B A B 10158 6210* 0,082 6210* 0,082 A A A A 10159 6210* 0,207 6210* 0,207 C C C C 10160 6210* 0,132 6210* 0,132 A A B A 10161 6210* 0,561 6210* 0,561 C C B C 10162 6210* 0,135 6210* 0,135 B A B B 10163 6210* 0,087 6210* 0,087 B A C B 10164 6210* 0,238 6210* 0,238 C C A C 10165 6210* 0,156 6210* 0,156 B A A A 10166 6210* 0,281 6210* 0,281 C B C C 10167 6210* 0,251 6210* 0,251 A B B B 10168 6210* 0,288 6210* 0,288 A A B A 10169 6210* 0,604 6210* 0,604 A A B A 10170 6210* 0,117 6210* 0,117 A B C B 10171 6210* 0,102 6210* 0,102 B A B B 10172 6210* 0,208 6210* 0,208 A B B B 10173 6210* 0,274 6210* 0,274 B A B B 10174 6210* 1,057 6210* 1,057 B B B B

46 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar gungen 10181 0,227 0,227 0,227 0,227 B B B B 10211 6210* 0,496 6210* 0,496 A A C B Anzahl: 53 Gesamt 21,112 21,112 B B B B Flächenanteile außerhalb der FFH-Gebietsgrenze (keine weitere Berücksichtigung im Plan) 10067 6210* 0,019 6210* 0,019 A A B A Anzahl: 1 Gesamt 0,019 0,019 A A B A

Gesamterhaltungszustand Der Gesamterhaltungszustand des LRT 6210* ist als gut einzustufen („B“).

Tabelle 4.12: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6210*

% von Gesamtfläche des Erhaltungszustand Fläche in ha Anzahl Teilflächen LRT

A 4,879 23 12 B 11,308 54 30 C 4,925 23 11 Gesamt: 21,112 53

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Der LRT 6210* ist im SDB mit einer Flächengröße von 60,000 ha aufgeführt. Laut den transfor- mierten Daten der OBK (2004–2012) kommt die prioritäre Ausbildung des LRT 6210 im FFH- Gebiet auf 30,345 ha vor.

In der aktuellen Kartierung wurde der LRT 6210* auf 21,112 ha erfasst. Der Flächenverlust ist ausschließlich methodisch bedingt (Nicht-Erfüllung der Mindestkriterien nach aktuellem KBS).

Der Erhaltungszustand der LRT-Fläche ist gut („B“). Unter Berücksichtigung der Ansprüche der vorkommenden Orchideenarten kann durch eine Fortführung der Pflege/Nutzung bzw. durch eine Nutzungswiederaufnahme auf den aufgelassenen Kalk-Trockenrasen der Erhaltungszu- stand gesichert werden.

Das insgesamt gut erhaltene Vorkommen des LRT 6210* ist von guter Repräsentativität („B“). Trotz der geringen relativen Fläche („C“ bzw. „1“) weist die Gesamtbeurteilung ebenfalls einen guten Wert auf („B“).

47 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

4.1.2.4 LRT 6410 – Pfeifengraswiesen

Flächengröße/Vorkommen Pfeifengraswiesen sind bisher nicht im SDB vertreten. Im Rahmen der aktuellen Kartierung wurde am Waldrand im FND „Jägertalwiese“ eine Entwicklungsfläche des LRT ausgewiesen (ID 20008). Im Rahmen der transformierten OBK-Daten wurde der östliche Teil der Fläche dem LRT 6510 und der westliche Teil dem LRT 6210 zugeordnet. Beide Flächen erfüllten die Min- destkriterien nach aktuellem KBS nicht. Bei der Zuordnung handelt es sich deshalb um einen methodisch bedingten Fehler:

- OBK-Nr. 48Ab217000 (LRT 6510): Die Artkriterien nach aktuellem KBS (2016) waren nicht erfüllt. - OBK-Nr. 48Ab216700 (LRT 6210): Die Artkriterien nach aktuellem KBS (2016) waren zwar erfüllt, aufgrund der beschriebenen wechselfeuchten Standortbedingungen und zahlreichen Arten des Feuchtgrünlandes erscheint die Zuordnung zur Ordnung Brometalia erecti jedoch nicht gegeben.

Allgemeine Charakteristik des LRT Dieser LRT umfasst extensiv genutzte, ungedüngte Wiesen auf relativ nährstoffarmen, minerali- schen oder (an)moorigen, wechselfeuchten bis feuchten Böden. Er wird geprägt von zahlrei- chen Magerkeitszeigern, die je nach Feuchtigkeit und Bodentyp ihren Ursprung in Flachmoor- gesellschaften, Halbtrockenrasen oder Borstgrasrasen haben können. Oftmals herrscht das Pfei- fengras vor. Fett- und Nasswiesenarten sind fast stets vorhanden, ihre Artmächtigkeit ist aber gering. Pfeifengraswiesen stehen oft im Kontakt mit Kalkflach- und Kalkquellmooren.

Für eine Einstufung in den FFH-LRT 6410 muss darüber hinaus eine der folgenden Anforde- rungen erfüllt sein:

- Mindestfläche 100 m² bei einer Mindestbreite von 3 m. - Vorkommen von mindestens 2 LRT-kennzeichnenden Pflanzenarten. - Der Bestand muss mindestens dem Verband Molinion oder der Binsen-Pfeifengras- Feuchtwiese zugeordnet werden können und darf höchstens zu 70% verbuscht sein.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Im Süden des Kalkreichen Niedermoores im FND „Jägertalwiese“ befindet sich im Bereich des leicht ansteigenden Geländes ein Bestand, der von charakteristischen Arten der Pfeifengras- wiesen geprägt wird, wie Hirse-Segge (Carex panicea), Herbstzeitlose (Colchicum autumnale), Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), Moor-Labkraut (Galium uliginosum) und Nat- ternzunge (Ophioglossum vulgatum). Zusätzlich sind hier neben anderen auch zahlreiche weite- re Arten frischer bis feuchter Wiesen vertreten, wie Kriechender Günsel (Ajuga reptans), Wald- Engelwurz (Angelica sylvestris), Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum), Echtes Mädesüß (Fi- lipendula ulmaria), Wolliges Honiggras (Holcus lanatus), Großes Zweiblatt (Listera ovata), Spitz- Wegerich (Plantago lanceolata) und Ährige Teufelskralle (Phyteuma spicatum).

Mit der genannten Artenkombination kann der Bestand der pflanzensoziologischen Ordnung der Feucht- und Wechselfeuchtwiesen (Molinietalia caeruleae) zugeordnet werden. Mit dem Vor- kommen einer LRT-kennzeichnenden Art (Ophioglossum vulgatum) und den aus den Vorjahren bekannten Verbandskennarten Weidenblättriger Alant (Inula salicina), Filz-Segge (Carex tomen-

48 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

tosa) und Wiesen-Silau (Silaum silaus) ist eine Entwicklungsmöglichkeit zum Molinion cae- ruleae sowie zum Lebensraumtyp der Pfeifengraswiese (LRT 6410) gegeben.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes Für die Fläche ID 20008 wird aufgrund des Vorkommens von 4 charakteristischen und 1 LRT- kennzeichnenden Art des LRT 6410 Entwicklungspotenzial gesehen, siehe Tabelle 4.5.

Tabelle 4.13: Übersicht der Flächengröße und Charakterisierung der einzelnen aktuellen LRT- Entwicklungsflächen für den LRT 6410

MaP- LRT- Nummer Fläche ha Charakterisierung Code (LRT) 20008 6410 0,133 Langestreckte, wechselfeuchte Wiese zwischen Waldrand und Feuchtwiese. Im Osten kommt viel Natternzunge und Herbstzeitlose vor. Ehemaliges Vorkommen von Trollblume und Spitzblütiger Binse (OBK 2004). Gesamt 0,133 Anzahl 1

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Für die bisher nicht im SDB aufgeführten Pfeifengraswiesen wird aktuell auf 1 Fläche (0,133 ha) im Gebiet Entwicklungspotenzial gesehen. Die Fläche sollte einer jährlichen Mahd im Spät- sommer unterzogen werden.

Bis zur Entwicklung eines LRT-Bestandes wird eine Aufnahme des LRT 6410 in den SDB noch nicht empfohlen.

4.1.2.5 LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes

Flächengröße/Vorkommen Im SDB ist der LRT 6510 bisher nicht aufgeführt. In den transformierten OBK-Daten ist der LRT auf 10,142 ha angegeben. Bei der aktuellen Kartierung wurden 35,606 ha auf 44 Flächen als LRT 6510 erfasst. Entwicklungspotenzial weisen 3 Flächen auf (1,042 ha). Weitere 4,811 ha liegen außerhalb des FFH-Gebietes.

Der Zuwachs resultiert zum einen aus einer Zuordnung ehemals als LRT 6210 eingestufter Be- stände zum LRT 6510. Dies ist methodisch bedingt, wenn bereits die im Vegetationsbogen der OBK-Daten aufgeführten Arten eher einem LRT 6510 entsprachen (z. B. OBK-Nr. 48Ab100800 – ID 10006, 48Ab101500 – ID 10004, 48Ab202500 und 48Ab202600 – ID 10059, 48Ab215100 – ID 10179, 48Ab222000 – ID 10186, 48Ab226800 – ID 10191, 48Ab230500 – ID 10199, 48Ba100200 – ID 10200). Bereits damals und auch heute waren/sind nur wenige Arten der Kalk-Trockenrasen auf den Flächen zu finden. Die Arten der Glatthaferwiesen überwiegen. Die Zuordnung zum LRT 6510 bedeutet in diesen Fällen keine Verschlechterung des LRT 6210.

Zum anderen ist davon auszugehen, dass der LRT 6510 in der OBK zu wenig erfasst wurde. Das betrifft v. a. große Grünlandflächen in den unteren Hangbereichen.

Die LRT-Flächen des FFH-Gebietes 123 liegen mehrheitlich an den flachen und welligen Unter- hängen der Gleistalhänge, der Hohen Lehde und im Amtmannsholz.

49 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Allgemeine Charakteristik des LRT Artenreiche und hinsichtlich Schichtung und Kraut-Gras-Verteilung gut strukturierte, extensiv bewirtschaftete Wiesen des Flach- und Hügellandes werden dem LRT 6510 zugeordnet. Hierzu gehören vor allem Glatthafer-, Rotschwingel- und Fuchsschwanzwiesen auf „mesophilen“ Standorten (mäßig trocken bis mäßig feucht, weniger nährstoffreich). Mindestanforderung für die Zuordnung zum LRT ist das Vorkommen von mindestens 10 charakteristischen, davon 3 LRT-kennzeichnenden Gefäßpflanzenarten sowie die pflanzensoziologische Zugehörigkeit zu einer der genannten Pflanzengesellschaften. Bei entsprechender Artenzusammensetzung – Vorherrschen typischer Wiesenarten bei gleichzeitigem geringem Auftreten von sogenannten Weidezeigern – können auch junge Brachen und aktuell als Weiden bzw. Mähweiden genutzte Bestände dem LRT zugeordnet werden. Weide- und Nährstoffzeiger dürfen jeweils nur maximal 25 % Deckungsanteil erreichen. Auch Vorkommen im Unterwuchs von Streuobstwiesen werden beim Erfüllen der Mindestanforderungen dem LRT 6510 zugeordnet.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Die Bestände des LRT 6510 im FFH-Gebiet werden i. d. R. von den LRT-kennzeichnenden Ar- ten Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Rot-Schwingel (Festuca rubra), Wiesen-Flockenblume (), Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), Wiesen-Platterbse (Lathyrus pra- tensis), Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys) und Zaun-Wicke (Vicia sepium) geprägt. Seltener sind Arten wie Flaumiger Wiesenhafer (Helictotrichon pubescens), Gewöhnliche Mar- gerite (Leucanthemum vulgare), Große Pimpinelle (Pimpinella major) oder Wiesen-Bocksbart (Tragopogon pratensis) vertreten. Weitere charakteristische Arten der Glatthaferwiesen sind Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium), Großblütiges Wiesen-Labkraut (Galium album), Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus), Wiesen-Rispengras (Poa pratensis), Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris) und Rot-Klee (Trifolium pratense).

Ein stärkeres, teilweise sogar dominantes Auftreten von Aufrechter Trespe (Bromus erectus) sowie Vorkommen von Fieder-Zwenke (Brachypodium pinnatum), Zypressen-Wolfsmilch (Eu- phorbia cyparissias), Wiesen-Schlüsselblume (Primula veris), Wiesen-Salbei (Salvia pratensis) oder Kleinem Wiesenknopf (Sanguisorba minor) deuten auf den trockeneren und nährstoffär- meren Flügel der Glatthaferwiesen mit Übergang zu den Kalk-Magerrasen hin.

In einigen Fällen wird eine Verbrachung und damit Nährstoffanreicherung durch das häufigere Vorkommen von Arten wie Giersch (Aegopodium podagraria), Wiesen-Kerbel (Anthriscus syl- vestris), Bärenschote (Astragalus glycyphyllos), Wehrloser Trespe (Bromus inermis), Wiesen- Knäuelgras (Dactylis glomerata), Gewöhnlichem Dost (Origanum vulgare), Gewöhnlichem Lö- wenzahn (Taraxacum officinale agg.) oder Gewöhnlicher Goldrute (Solidago virgaurea) ange- zeigt. Beweidungszeiger wie Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), Gänseblümchen (Bellis perennis) und Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens) treten ebenfalls in einigen Flächen auf. Ihre Vorkommen sind jedoch insgesamt von untergeordneter Bedeutung.

Die insgesamt relativ artenreichen Flächen, die häufig als Unterwuchs von Obstbaumwiesen auftreten, lassen sich in den meisten Fällen der pflanzensoziologischen Assoziation der Glatt- haferwiese (Arrhenatheretum elatioris) zuordnen. Einige verarmte oder stärker ruderal geprägte Stadien konnten jedoch nur zum Verband Arrhenatherion elatioris (planar-kolline Frischwiesen) gestellt werden.

50 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes

Habitatstrukturen Im FFH-Gebiet 123 haben 11 LRT-6510-Flächen eine hervorragend ausgeprägte Habitatstruk- tur („A“). Weitere 31 Flächen weisen eine gut ausgeprägte Habitatstruktur auf („B“). Nur die bei- den Glatthaferwiesen ID 10087 und 10185 sind schlecht strukturiert („C“).

Der Kräuteranteil ist auf knapp der Hälfte der Flächen sehr hoch („a“), besonders hohe De- ckungsgrade der Kräuter wurden auf den Flächen ID 10182 und 10189 festgestellt. Auf 4 Flä- chen ist der Anteil der Kräuter sehr gering („c“), wie bspw. ID 10056 und 10059 an der Flachs- leite.

Auf 18 Glatthaferwiesen ist die Struktur der Grasschicht hervorragend ausgeprägt („a“). Weitere 22 LRT-Flächen haben eine gut ausgeprägte Grasschicht („b“). Auf den restlichen 4 Flächen ID 10087, 10182, 10185 und 10208 ist diese schlecht ausgeprägt („c“).

Arteninventar Im FFH-Gebiet ist das für den LRT 6510 typische Arteninventar nur auf 2 LRT-Flächen vorhan- den („A“). Die artenreichste Glatthaferwiese ist die ID 10183 und befindet sich westlich von der Mönskuppe. Hier kommen 26 charakteristische, davon 7 LRT-kennzeichnende, Arten vor. Auf der Fläche ID 10189, ebenfalls an der Mönskuppe, wurden 25 charakteristische, davon 8 LRT- kennzeichnende, Arten kartiert.

Auf dem Großteil der Flächen ist das Arteninventar weitgehend vorhanden („B“). Ein nur in Tei- len vorhandenes Arteninventar wurde auf insgesamt 7 LRT-Flächen festgestellt („C“). Die Flä- chen befinden sich nahe der Hohen Lehde (ID 10001, 10003, 10005, 10006 und 10008), an der Mönskuppe (ID 10185) und am Poxdorfer Hang (ID 10201).

Magerkeitszeiger sind auf 20 Flächen mit einer Deckung von mehr als 5 % („a“), auf 18 Flächen mit einer Deckung von weniger als 5 % („b“) und auf den restlichen 6 Flächen nur vereinzelt („c“) vorhanden.

Beeinträchtigungen Keine Beeinträchtigung wurde auf 9 LRT-Flächen festgestellt („A“). Weitere 27 Flächen sind mäßig („B“) und 8 stark beeinträchtigt („C“).

Der Nutzungszustand ist auf 16 Glatthaferwiesen nicht optimal („b“), da die Pflege/Nutzung entweder unzureichend oder die Beweidung zu intensiv ist. Die beiden LRT-Flächen ID 10008 und 10201 werden gar nicht genutzt und verbrachen daher („c“).

Die Verbuschung führt auf 8 Glatthaferwiesen zu einer mäßigen („b“) Beeinträchtigung. Auf LRT-Fläche am Poxdorfer Hang ID 10201 wurde ein sehr hoher Verbuschungsgrad von 40 % festgestellt und auf der Fläche ID 10008, unterhalb der Hohen Lehde, ist sogar die Hälfte der Fläche von Gehölzaufwuchs beeinträchtigt („c“).

Auf 3 LRT-Flächen wurden mäßige Beeinträchtigungen durch direkte Schädigung der Vegetati- on festgestellt („b“). So haben Wildschweine auf den beiden Flächen ID 10002 und 10006 durch Wühlaktivität die Vegetation beeinträchtigt. Auf ID 10005 sind lange Fahrspuren vorhanden.

51 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Eine weitere Beeinträchtigung ist durch eine zu hohe Deckung an Störzeigern, wie Brache- oder Eutrophierungszeiger und Neophyten, gegeben. Auf 25 LRT-Flächen führt dies zu mäßigen („b“) und auf 7 weiteren zu einer starken Beeinträchtigung („c“). Mit einem Deckungsgrad von ca. 20 % sind die Flächen ID 10005 und 10008 besonders stark betroffen. Als Störzeiger einge- stuft wurde auch die Kulturpflanze Pfingstrose (Paeonia officinalis). Die Art wurde und wird zum Teil immer noch im FFH-Gebiet angebaut. In aufgelassenen Pfingstrosenkulturen ist die Art noch lange zu finden. LRT-typische Arten werden durch das Vorkommen der Art aber nicht ver- drängt. Zu den Neophyten im FFH-Gebiet zählt die Orientalische Zackenschote (Bunias orienta- lis). Sie tritt – im gesamten FFH-Gebiet verteilt – auf den folgenden LRT-Flächen auf: ID 10008, 10056, 10059, 10073, 10178, 10182, 10183, 10185, 10186, 10189, 10199, 10204, 10205 und 10207.

Tabelle 4.14: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 6510

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar gungen 10001 6510 1,406 6510 1,406 A C B B 10002 6510 0,467 6510 0,467 B B B B 10003 6510 0,704 6510 0,704 B C B B 10004 6510 0,372 6510 0,372 B B B B 10005 6510 0,382 6510 0,382 B C C C 10006 6510 0,261 6510 0,261 B C B B 10008 6510 0,250 6510 0,250 B B C B 10011 6510 0,117 6510 0,117 A B A A 10012 6510 0,122 6510 0,122 B B A B 10013 6510 0,115 6510 0,115 B B A B 10014 6510 2,078 6510 2,078 A B A A 10056 6510 0,525 6510 0,525 B B C B 10059 6510 0,208 6510 0,208 B B B B 10069 6510 0,360 6510 0,360 B B B B 10073 6510 1,041 6510 1,041 B B B B 10074 6510 0,543 6510 0,543 B B B B 10076 6510 0,121 6510 0,121 A B A A 10077 6510 0,703 6510 0,703 B B B B 10087 6510 0,239 6510 0,239 C B C C 10103 6510 0,258 6510 0,258 A B A A 10175 6510 0,530 6510 0,530 A B A A 10176 6510 0,241 6510 0,241 B B B B 10178 6510 1,007 6510 1,007 B B B B

52 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar gungen 10179 6510 0,507 6510 0,507 B B B B 10180 6510 0,280 6510 0,280 B B B B 10182 6510 0,733 6510 0,733 B B C B 10183 6510 1,931 6510 1,931 A A B A 10185 6510 0,869 6510 0,869 C C B C 10186 6510 2,339 6510 2,339 A B B B 10188 6510 0,213 6510 0,213 B B C B 10189 6510 0,644 6510 0,644 A A B A 10190 6510 0,136 6510 0,136 B B B B 10191 6510 1,938 6510 1,938 A B A A 10198 6510 0,907 6510 0,907 B B A B 10199 6510 0,651 6510 0,651 A B B B 10201 6510 0,089 6510 0,089 B C C C 10202 6510 3,147 6510 3,147 B B B B 10203 6510 0,211 6510 0,211 B B B B 10204 6510 0,292 6510 0,292 B B B B 10205 6510 1,750 6510 1,750 B B B B 10206 6510 0,516 6510 0,516 B B B B 10207 6510 0,586 6510 0,586 B B C B 10208 6510 2,360 6510 2,360 B B B B 10212 6510 3,453 6510 3,453 B B B B Anzahl: 44 Gesamt 35,606 35,606 B B B B Flächenanteile außerhalb der FFH-Gebietsgrenze (keine weitere Berücksichtigung im Plan) SHK2018- 6510 0,216 6510 0,216 B B C B 00829 SHK2018- 6510 0,481 6510 0,481 B B B B 00739 SHK2018- 6510 0,106 6510 0,106 B B A B 00624 10001 6510 0,017 6510 0,017 A C B B 10011 6510 0,332 6510 0,332 A B A A 10014 6510 0,172 6510 0,172 A B A A 10060 6510 1,061 6510 1,061 B B B B

53 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar gungen 10077 6510 0,151 6510 0,151 B B B B 10198 6510 0,378 6510 0,378 B B A B 10199 6510 0,236 6510 0,236 A B B B 10200 6510 1,118 6510 1,118 A B A A 10202 6510 0,082 6510 0,082 B B B B 10205 6510 0,460 6510 0,460 B B B B Anzahl: 13 Gesamt 4,811 4,811 B B B B

Die in Tabelle 4.15 aufgeführten Flächen haben das Potenzial, sich zum LRT 6510 zu entwi- ckeln.

Tabelle 4.15: Übersicht der Flächengröße und Charakterisierung der einzelnen aktuellen LRT- Entwicklungsflächen für den LRT 6510

MaP- LRT- Nummer Fläche ha Charakterisierung Code (LRT) 20002 6510 0,462 Mittelwüchsige, leicht bultige Wiese auf Nordhang mit einem alten Pflaumenbaum in der Mitte. 20007 6510 0,435 Große, offene Wiesenfläche an sanft geneigtem Südhang. Die mage- re Glatthaferwiese ist durch die Aufrechte Trespe dominiert. Am Oberhang stehen einzelne Obstbäume. 20010 6510 0,145 Streuobstwiese mit rudimentärer Glatthaferwiese im Unterwuchs. Die Fläche wird beweidet. Gesamt 1,042 Anzahl 3

Gesamterhaltungszustand Der Gesamterhaltungszustand des LRT 6510 ist mit „B“ zu bewerten.

Tabelle 4.16: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 6510

% von Gesamtfläche des Erhaltungszustand Fläche in ha Anzahl Teilflächen LRT A 7,618 21 8 B 26,410 74 32 C 1,578 4 4 Gesamt 35,606 44

54 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Der LRT 6510 war bisher im SDB nicht enthalten. In den transformierten OBK-Daten wurden 10,142 ha dem LRT zugeordnet. Mit einer aktuell kartierten Fläche von 35,606 ha ist ein deutli- cher Flächenzuwachs festzustellen. Dies ist dadurch begründet, dass in der OBK als LRT 6210 eingestufte Bestände bereits damals viele Arten der Glatthaferwiesen und nur wenige Arten der Kalk-Trockenrasen aufwiesen und aktuell als LRT 6510 aufgenommen wurden. Hinzu kommt, dass der LRT 6510 in der OBK zu wenig erfasst wurde.

Der LRT weist aktuell einen guten Erhaltungszustand auf („B“). Die Sicherung des LRT ist durch eine extensive Nutzung – optimal als ein- bis zweischürige Mahd – möglich. Eine Aufnahme des LRT in den SDB wird empfohlen.

Das Vorkommen des LRT ist von guter Repräsentativität („B“) und erhält eine gute Gesamtbeur- teilung („B“).

4.1.2.6 LRT 7230 – Kalkreiche Niedermoore

Flächengröße/Vorkommen Der SDB verzeichnet für diesen LRT eine geschätzte Flächengröße von 1,000 ha. In den trans- formierten OBK-Daten ist der LRT mit 3 Flächen auf einer Gesamtfläche von 0,375 ha angege- ben. Im Rahmen der aktuellen Kartierung wurden 4 LRT-Flächen (0,384 ha) und eine Entwick- lungsfläche (0,047 ha) im FND „Jägertalwiese“ (ID 10214, 10230 und 20009) und im Funketal (ID 10210 und 10213) erfasst. Von den in den transformierten OBK-Daten als LRT 7230 ange- gebenen Beständen wurden damit 2 bestätigt (OBK-Nr. 48Ba103900: ID 10210 und OBK-Nr. 48Ba104800: ID 10213).

Bei der Fläche OBK-Nr. 48Ba104700 handelte es sich um ein Rohrglanzgras-Röhricht (Magno- caricetalia) und eine nitrophile Saumgesellschaft (Aegopodion podagrariae, teilweise Phallarido- Petasitetum hybridi). Die Vegetation entsprach damit keiner der im KBS genannten Syntaxa. Die Mindestanforderungen des aktuellen KBS (2016) waren demnach nicht erfüllt.

Allgemeine Charakteristik des LRT Beim LRT 7230 handelt es sich um nährstoffarme bis mäßig nährstoffreiche sowie basenreiche Niedermoore und Sümpfe mit Kleinseggenrieden des Verbandes der Kalkflachmoor- Gesellschaften. Zumeist sind sie durch niederwüchsige, moosreiche Seggen- und Binsenrasen an von Wasser durchrieselten Quellstandorten charakterisiert und als Grünland extensiv ge- nutzt.

Mindestanforderungen zur Ausweisung als LRT stellen u. a. das Vorkommen von mindestens einer LRT-kennzeichnenden Gefäßpflanzen- oder Moosart, der vegetationskundlichen Zuord- nung zu einer der im KBS aufgeführten Syntaxa sowie einen Verbuschungsgrad von höchstens 70 %.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Im FND „Jägertal“ nördlich von Graitschen sowie im Funketal östlich von Poxdorf sind quellig durchsickerte Bereiche von Pflanzenbeständen geprägt, die auf den Vegetationstyp der Kalk- reichen Niedermoore schließen lassen.

55 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Mit der Schuppenfrüchtigen Segge (Carex lepidocarpa) und der Stumpfblütigen Binse (Juncus subnodulosus) sind zwei LRT-kennzeichnende Gefäßpflanzenarten des Lebensraumtyps 7230 zahlreich vorhanden. Im Jägertal kommt zusätzlich das Gelbgrüne Skorpionsmoos (Scorpidium cossonii) vor. Hinzu kommen häufig weitere charakteristische Arten des LRT wie Hirse-Segge (Carex panicea), Wiesen-Segge (Carex nigra) und Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) oder seltener Sumpf-Pippau (Crepis paludosa), Natternzunge (Ophioglossum vulga- tum) und Kleiner Baldrian (Valeriana dioica). Zudem sind hier Vorkommen der Dichtblütigen Händelwurz (Gymnadenia densiflora) bekannt, die als nahe Verwandte bzw. als Unterart der lebensraumtypischen Großen Händelwurz (Gymnadenia conopsea) gilt.

Neben diesen für Kalkreiche Niedermoore typischen Pflanzen treten in unterschiedlicher Bei- mengung weitere Arten der Feucht- und Nasswiesen auf, wie u. a. Blaugrüne Segge (Carex flacca), Kohl-Kratzdistel (Cirsium oleraceum), Sumpfdotterblume (Caltha palustris), Graugrüne Binse (Juncus inflexus), Sumpf-Schachtelhalm (Equisetum palustre), Pfennig-Gilbweiderich (Lysimachia nummularia), Gewöhnlicher Gilbweiderich (Lysimachia vulgaris), Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria), Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), Arznei-Beinwell (Symphytum officinale) oder Trollblume (Trollius europaeus).

In Abhängigkeit von der Artenzusammensetzung lassen sich verschiedene Pflanzengesell- schaften des Caricion davallianae (Kalkflachmoorgesellschaften) erkennen, wie das Juncetum subnodulosi oder die Equisetum palustre-Carex lepidocarpa-Gesellschaft, die jeweils Übergän- ge zu den nährstoffreicheren Feuchtwiesen (Calthion) aufweisen. Im Jägertal zeigen die Flä- chen zudem mit einem hohen Schilfanteil (Phragmites australis) eine deutliche Entwicklungs- tendenz zu einer nährstoffreicheren Röhricht-Gesellschaft an.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes

Habitatstrukturen Die Habitatstruktur der LRT-Fläche ID 10213 im GLB „Im Riete“ ist hervorragend ausgeprägt („A“). Dies ist durch den sehr hohen Flächenanteil (90 %) an niederwüchsigen Rasen begründet („a“). Die anderen 3 LRT-Flächen ID 10210, 10214 und 10230 haben hingegen eine schlecht ausgeprägte Habitatstruktur („C“), da auf ID 10210 und 10214 der Flächenanteil des Schilfröh- richts ca. 70 % beträgt und ID 10230 auf 80 % der Fläche von Hochstauden dominiert ist („c“).

Arteninventar Auf allen LRT-Flächen ist das Arteninventar nur in Teilen vorhanden („C“).

Beeinträchtigungen Die LRT-Fläche ID 10210 am Südhang im Funketal wird durch einen angrenzenden Graben, der allerdings fast zugewachsen ist, entwässert („b“).

Auf den beiden Flächen ID 10214 und 10230 wächst das Schilfrohr (Phragmites australis) auf 60 bzw. 35 % der Fläche und breitet sich weiter aus („c“).

56 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Tabelle 4.17: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 7230

MaP- Teilbewertungen LRT- Fläche Komplex- LRT- Gesamt- Nummer Code gesamt ha LRT-Info Fläche ha Habitat- Arten- Beeinträch- bewertung (LRT) strukturen inventar tigungen 10210 7230 0,159 7230 0,159 C C B C 10213 7230 0,065 7230 0,065 A C A B 10214 7230 0,129 7230 0,129 C C C C 10230 7230 0,032 7230 0,032 C C C C Anzahl: 4 Gesamt 0,384 0,384 C C B C

Die in Tabelle 4.15 aufgeführte Fläche hat das Potenzial, sich zum LRT 7230 zu entwickeln.

Tabelle 4.18: Übersicht der Flächengröße und Charakterisierung der einzelnen aktuellen LRT- Entwicklungsflächen für den LRT 7230

MaP- LRT- Nummer Fläche ha Charakterisierung Code (LRT) 20019 7230 0,047 Von Schilfrohr dominierte Teilfläche des Kalkquellmoors. Gesamt 0,047 Anzahl 1

Gesamterhaltungszustand Der Gesamterhaltungszustand des LRT 7230 ist als ungünstig („C“) zu bewerten.

Tabelle 4.19: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 7230

% von Gesamtfläche des Erhaltungszustand Fläche in ha Anzahl Teilflächen LRT

A B 0,065 17 1 C 0,320 83 3 Gesamt 0,384 4

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Der LRT 7230 ist im SDB mit einer Flächengröße von 1,000 ha und einem ungünstigen Erhal- tungszustand („C“) gemeldet. Bei diesen Angaben handelt es sich um Schätzwerte. Laut OBK- Daten von 2004–2012 kam der LRT im FFH-Gebiet auf einer Fläche von 0,375 ha vor.

Aktuell wurde der LRT auf einer Fläche von 0,384 ha erfasst, also mit einer geringfügig größe- ren Fläche als in den transformierten OBK-Daten.

57 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Bezüglich der Veränderung gegenüber der Angabe zur Flächengröße im SDB ist von einem wissenschaftlichen Fehler auszugehen, da die Daten nicht auf einer Erhebung, sondern einer Schätzung beruhen.

Der im SDB angegebene, ungünstige Erhaltungszustand („C“) wurde aktuell bestätigt. Zur Wie- derherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes sind bei 3 LRT-Flächen Optimierungen im Pflegeregime erforderlich.

Aufgrund des ungünstigen Erhaltungszustandes der Kalkreichen Niedermoore ist der LRT- Bestand nicht repräsentativ („C“). Verbunden der geringen relativen Flächengröße („C“) weist die Gesamtbeurteilung einen signifikanten Wert auf („C“).

4.1.2.7 LRT 8160* – Kalkschutthalden

Flächengröße/Vorkommen Der LRT ist im SDB mit einer geschätzten Flächengröße von 1,000 ha angegeben. In den trans- formierten OBK-Daten wurde der LRT auf 3 Einzelflächen mit einer Gesamtfläche von 0,348 ha festgestellt. Die Kalkschutthalden an der Zietschkuppe (OBK-Nr. 48Ab209500: ID 10218) und am Bonsig (OBK-Nr. 48Ab114000: ID 10051) konnten bei der aktuellen Kartierung als LRT- Flächen bestätigt werden. Weiterhin wurden am Südhang im Langetal 2 weitere LRT-Flächen kartiert (ID 10065 und 10066). Beide Flächen waren in den transformierten OBK-Daten als Komplex-LRT 6210/6110* (OBK-Nr. 48Ab109100 und 48Ab109400) angegeben. Der Struktur nach handelte es sich aber bereits 2004 um eine Schutthalde und keinen Felsstandort oder Kalk-Trockenrasen. Die Gesamtflächengröße des LRT 8160* beträgt damit 0,473 ha.

Eine weitere Fläche (OBK-Nr. 48Ab102100) ist vollständig verbuscht. Bereits 2004 wurde die Fläche als weitgehend verbuscht beschrieben und hätte damit nicht die Einstufungskriterien nach aktuellem KBS (2016) erfüllt.

Allgemeine Charakteristik des LRT Der LRT umfasst natürliche oder naturnahe Schutthalden des Hügel- und Berglandes mit min- destens punktuellem Vorkommen der typischen Pflanzenarten der Kalkschuttgesellschaften (Stipetalia calamagrostis). Das Gestein liegt in Form von mehr oder weniger lockeren Blöcken, Platten oder sonstigen Gesteinsbrocken sowie feinerem Schutt vor. Durch ihre Lage an Steil- hängen häufig am Fuß von Kalkfelsen sind die Schutthalden oft wärmebegünstigt. Infolge der Wasserspeicherkapazität des Haldenkörpers bildet sich in den Hohlräumen zwischen den Ge- steinsbrocken ein luftfeuchtes Mikroklima heraus, das den Lebensraum für anspruchsvolle und spezialisierte Tierarten prägt.

Als Mindestanforderung für die Einstufung als LRT gelten Vorkommen von 1 charakteristischen Gefäßpflanzen- oder 2 charakteristischen Moosarten oder 3 charakteristischen Kryptogamenar- ten sowie die Zugehörigkeit zu einem der genannten Syntaxa (zumindest Stipetalia calamagros- tis). Die Verbuschung darf 70 % nicht überschreiten.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Im Bereich der Zietschkuppe nördlich Löberschütz sowie an einem Kalkhang nördlich Golms- dorf sind Hangpartien mit lockerem Steinschuttgeröll bedeckt. Hier haben sich neben lückigen Pionierstadien von Magerrasen auch klassische Steinschuttfluren angesiedelt.

58 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Als charakteristische Arten des LRT 8160 sind vor allem Kalk-Blaugras (Sesleria albicans) und Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys) zahlreich vertreten, während die Ästige Graslilie (An- thericum ramosum) nur an einem Standort auftritt. Mit der Weißen Schwalbenwurz (Vincetoxi- cum hirundinaria) sowie dem Wimper-Perlgras (Melica ciliata) und dem Trauben-Gamander (Teucrium botrys) konnten zudem drei LRT-kennzeichnende Arten im Gebiet nachgewiesen werden.

Die Bestände lassen sich der pflanzensoziologischen Ordnung der Stipetalia calamagrostis zu- ordnen und hier weitgehend der Schwalbenwurz-Gesellschaft (Vincetoxicetum hirundinariae). Mit dem zahlreichen Auftreten von Arten der Kalk-Magerrasen wie Fieder-Zwenke (Brachypodi- um pinnatum), Sichel-Hasenohr (Bupleurum falcatum), Zypressen-Wolfsmilch (Euphorbia cypa- rissias), Kleiner Pimpinelle (Pimpinella saxifraga) oder Aufrechtem Ziest (Stachys recta) wird jedoch eine Entwicklung zur Klasse der Festuco-Brometea deutlich.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes

Habitatstrukturen Die Habitatstrukturen der 3 Kalkschutthalden ID 10065, 10066 und 10218 sind hervorragend ausgeprägt („A“). Sie sind durch eine hohe natürliche Dynamik („a“) und eine hohe Strukturviel- falt mit Sonderstandorten („a“) gekennzeichnet, haben aber nur wenige typische Vegetations- strukturen („b“).

Die Kalkschutthalde ID 10051 am Bonsig, östlich von Golmsdorf, besitzt gut ausgeprägte Habi- tatstrukturen („B“). Moose und niedrigwüchsige Gräser sind spärlich vertreten („b“). Eine natürli- che Dynamik ist durch das Vorhandensein bewegter Bereiche zumindest vereinzelt gegeben („b“). Vegetationsfreie Rohböden sowie ein bewegtes Mikrorelief lassen eine natürlicherweise mäßige oder leicht verarmte Strukturvielfalt erkennen („b“).

Arteninventar Das Arteninventar der 2 Kalkschutthalden ID 10065 und 10066 am Südhang des Langetals ist mit 6 charakteristischen, davon 2 LRT-kennzeichnende Gefäßpflanzenarten sowie 3 Moosarten vollständig vorhanden („A“).

Für die Kalkschutthalde der Zietschkuppe (ID 10218) konnten 5 charakteristische, davon 2 LRT- kennzeichnende Arten festgestellt werden („B“). Auf der LRT-Fläche am Bonsig ID 10051 ist das Arteninventar mit 2 LRT-kennzeichnenden Arten Kalk-Blaugras (Sesleria albicans) und Edel-Gamander (Teucrium chamaedrys) nur in Teilen vorhanden („C“).

Beeinträchtigungen Die LRT-Flächen ID 10065, 10066 und 10218 sind mittleren Maßes durch Gehölzaufwuchs be- einträchtigt („b“), die Kalkschutthalde ID 10051 mit 45 % Verbuschung sogar stark („c“).

Auf den beiden Flächen ID 10065 und 10066 ist von einer zunehmenden Beschattung durch Gehölze auszugehen („b“).

59 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Tabelle 4.20: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8160*

MaP- LRT- Teilbewertungen LRT- Fläche ge- Komplex- Gesamtbe- Nummer Fläche Code samt ha LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- wertung (LRT) ha strukturen inventar gungen 10051 8160* 0,100 8160* 0,100 B C C C 10065 8160* 0,201 8160* 0,201 A A B A 10066 8160* 0,027 8160* 0,027 A A B A 10218 8160* 0,144 8160* 0,144 A B B B

Anzahl: 4 Gesamt 0,473 0,473 A B B B

Gesamterhaltungszustand Der Gesamterhaltungszustand des LRT 8160* ist als günstig einzustufen („B“).

Tabelle 4.21: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8160*

% von Gesamtfläche Erhaltungszustand Fläche in ha Anzahl Teilflächen des LRT A 0,229 48 2 B 0,144 30 1 C 0,100 21 1 Gesamt 0,473 4

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Der LRT 8160* ist im SDB mit einer Flächengröße von 1,000 ha und einem guten Erhaltungs- zustand („B“) gemeldet. Bei diesen Angaben handelt es sich um Schätzwerte. Laut OBK-Daten von 2004–2012 kam der LRT im FFH-Gebiet auf einer Fläche von 0,348 ha vor.

Aktuell wurde der LRT auf einer Fläche von 0,473 ha erfasst, also mit einer geringfügig größe- ren Fläche als in den transformierten OBK-Daten.

Bezüglich der Veränderung gegenüber der Angabe zur Flächengröße im SDB ist von einem wissenschaftlichen Fehler auszugehen, da die Daten nicht auf einer Erhebung, sondern einer Schätzung beruhen.

Der im SDB angegebene, gute Erhaltungszustand („B“) wurde aktuell bestätigt. Zum Erhalt des günstigen Erhaltungszustandes sind bei Bedarf Pflegemaßnahmen zur Gehölzauslichtung er- forderlich.

Aufgrund des guten Erhaltungszustandes der Kalkschutthalden ist die Repräsentativität des LRT gut („B“). Trotz der geringen relativen Flächengröße („C“) ergibt die Gesamtbeurteilung einen guten Wert („B“).

60 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

4.1.2.8 LRT 8210 – Kalkfelsen und ihre Felsspaltenvegetation

Flächengröße/Vorkommen Im SDB ist der LRT mit einer geschätzten Flächengröße von 1,000 ha aufgeführt. Laut OBK- Daten befinden sich 9 LRT-Flächen (z. T. im Komplex mit LRT 6110*) auf einer Gesamtfläche von 0,445 ha im FFH-Gebiet. Im Rahmen der Kartierung 2018/2019 konnte der LRT auf 11 Flä- chen, davon auf einer Fläche als Komplex mit LRT 6110*, nachgewiesen werden. Im Komplex- LRT nimmt der Anteil des LRT 8210 90 % ein. Die Gesamtflächengröße des LRT 8210 beträgt damit im Gebiet 0,132 ha:

- OBK-Nr. 48Ab207300 (LRT 6210): Innerhalb eines orchideenreichen Kalk-Trockenrasens (LRT 6210*) wurde eine kleine, offene 2 m hohe und 4 m lange Felsbank mit Felsspaltenve- getation auskartiert (ID 10091). - OBK-Nr. 48Ab213500 (LRT 6210*): Innerhalb eines Kalk-Trockenrasens (LRT 6210) wurde ein 2 m breiter und 5 m hoher Felskopf mit Felsspaltenvegetation auskartiert (ID 10220). - OBK-Nr. 48Ab210500 (Komplex-LRT 6210/8210/6110*): Stark zerklüftete, 3 m hohe und 20 m lange Felsbank. Der Komplex wurde zugunsten des LRT 8210 aufgelöst (ID 10219). Für die LRT 6210 und 6110* waren die Mindestkriterien gemäß KBS (2016) bereits 2004 nicht erfüllt. - OBK-Nr. 48Ab221300 (Komplex-LRT 6210*/6110*/8210): Das Felsband an der Hangkante der Mönchskuppe erfüllt die Kriterien des LRT 8120. Punktuell sind auf den breiten Bändern und Schultern lückige Kalk-Pionierrasen eingelagert. Aufgrund der engen Verzahnung wur- de ein Komplex-LRT 8210/6110* gebildet (ID 10221). - OBK-Nr. 48Ab105900 (Komplex-LRT 6210*/6110*/8210): Die ca. 9 m hohe und 15 m lange Felsnase, die auf der Kuppe Pionierrasen enthält (ID 10240) erfüllt die Kriterien des LRT 8120 (ID 10238). - OBK-Nr. 48Ab106100 (Komplex-LRT 6210/6110*/8210): Der ca. 12 m breite und 5 m hohe Felsen erfüllt die Kriterien des LRT 8120 (ID 10237). - OBK-Nr. 48Ab106300 (Komplex-LRT 6210/6110*/8210): Die ca. 7 m hohe und 10 m lange Felsnase erfüllt die Kriterien des LRT 8120 (ID10232).

4 weitere Felsen wurden außerhalb von OBK-Flächen erfasst (ID 10233–10236).

Für 4 Flächen, die in den transformierten OBK-Daten ebenfalls dem LRT 8210 (z. T. im Kom- plex mit anderen LRT) zugeordnet wurden, konnte aktuell der LRT-Status nicht bestätigt wer- den. Aber bereits zu Zeiten der OBK waren die LRT-Kriterien auf diesen Flächen nicht erfüllt:

- OBK-Nr. 48Ab109200, 48Ab110000, 48Ab113400, 48Ab209600: Die Artkriterien nach aktu- ellem KBS (2016) waren nicht erfüllt.

Allgemeine Charakteristik des LRT Der LRT umfasst natürliche und naturnahe Felsen und Steilwände auf kalkreichem Gestein. An diese Standorte ist eine spezielle Felsspaltenvegetation gebunden, die meist von Kleinfarnen beherrscht wird. Daneben sind Moose und Flechten fast immer reichlich vertreten. Die Stand- ortvielfalt reicht von trockenen, offenen bis zu beschatteten, frischen bis feuchten Bereichen. Weniger als 2 m aus dem Boden ragende Felsen werden nicht erfasst. Als Mindestanforderung für die LRT-Einstufung muss eine charakteristische Gefäßpflanzenart in Verbindung mit dem Bewuchs mit 2 charakteristischen Moos- oder Flechtenarten oder von 3 Kryptogamenarten,

61 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

oder bei Fehlen von Kryptogamenbewuchs müssen 2 charakteristische Gefäßpflanzenarten vorkommen; die Verbuschung darf 70 % Deckung nicht überschreiten.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Die erfassten Felsstandorte lassen mit dem Vorkommen von Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum) und Kalk-Blaugras (Sesleria albicans) zwei charakteristische Gefäßpflanzenarten des LRT erkennen. Hinzu kommen typische Moosarten wie Encalypta streptocarpa, Homalothecium sericeum, Homalothecium lutescens, Orthotrichum anomalum, Schistidium apocarpum und Tor- tella tortuosa sowie graue bis schwärzliche Krustenflechten der Gattung Lepraria (Lepraflech- ten) und Arten der Gattungen Collema (Leimflechten) und Leptogium (Gallertflechten).

Felsen mit der genannten Artenkombination wurden dem FFH-LRT 8210 zugeordnet. Die für den Lebensraumtyp kennzeichnenden Farnarten konnten im FFH-Gebiet jedoch nicht nachge- wiesen werden. Das Vorkommen weiterer Arten der Kalk-Magerrasen lässt hingegen eine enge Verzahnung mit dem Lebensraumtyp 6210 erkennen.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes

Habitatstrukturen Lediglich 1 LRT-Fläche an der Hohen Lehde (ID 10238) weist hervorragend ausgeprägte Habi- tatstrukturen auf („A“).

Die anderen LRT-Flächen haben eine gut ausgeprägte Habitatstruktur („B“). Dabei sind die Fel- sen ID 10219, 10220, 10221, 10232–10237 durch viele verschiedene Geländestrukturen, wie Spalten, Bänder oder Überhänge, gekennzeichnet („a“), weisen aber nur einen spärlichen bzw. in Teilen vorhandenen Bewuchs auf, sodass keine bzw. eine mäßig hohe Vielfalt der Vegetati- onsstruktur vorhanden ist („c“ bzw. „b“). Die LRT-Fläche ID 10220 ist zudem durch verschiede- ne Ausprägungen der Exposition und der Inklination gekennzeichnet („a“).

Arteninventar Das Arteninventar ist auf allen LRT-Flächen nur in Teilen vorhanden („C“). An charakteristi- schen Gefäßpflanzen kommen lediglich das Kalk-Blaugras (Sesleria albicans) auf den LRT- Flächen ID 10219–10221 und das Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum) auf den Flächen ID 10091 und 10219 vor. Es wurden auf den LRT-Flächen insgesamt 3 verschiedene charakteristi- sche Flechtenarten und 7 verschiedene charakteristische Moosarten festgestellt. Auf den 3 Fel- sen ID 10091,10220 und 10235 kommen mit 4 Arten die meisten Kryptogamen vor.

Beeinträchtigungen Die LRT-Fläche ID 10221 an der Mönskuppe wird durch die zunehmende Beschattung der Kie- fern mäßig beeinträchtigt („b“). An der Hohen Lehde sind die Felsen ID 10232 und 10236 mäßig („b“) und ID 10235 stark („c“) durch Verbuschung beeinträchtigt.

Tabelle 4.22: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8210

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar gungen 10091 8210 0,007 8210 0,007 B C A B

62 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

MaP- Fläche LRT- Teilbewertungen LRT- Komplex- Gesamt- Nummer gesamt Fläche Code LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträchti- bewertung (LRT) ha ha strukturen inventar gungen 10219 8210 0,009 8210 0,009 B C A B 10220 8210 0,001 8210 0,001 B C A B

8210 - 90%, 10221 8210 0,074 0,067 B C B B 6110* - 10%

10232 8210 0,007 8210 0,007 B C B B

10233 8210 0,009 8210 0,009 B C A B

10234 8210 0,003 8210 0,003 B C B B

10235 8210 0,003 8210 0,003 B C C C

10236 8210 0,013 8210 0,013 B C B B

10237 8210 0,007 8210 0,007 B C B B

10238 8210 0,007 8210 0,007 A C A B Anzahl: 11 Gesamt 0,140 0,132 B C B B

Gesamterhaltungszustand Der Gesamterhaltungszustand für den LRT 8210 ist gut („B“).

Tabelle 4.23: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8210

% von Gesamtfläche Erhaltungszustand Fläche in ha Anzahl Teilflächen des LRT

A B 0,129 98 10 C 0,003 2 1 Gesamt: 0,132 11

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Im SDB wurde der LRT 8210 mit einer Flächengröße von 1,000 ha und einem guten Erhal- tungszustand („B“) angegeben. Bei diesen Angaben handelt es sich um Schätzwerte. Laut OBK-Daten von 2004–2012 kam der LRT im FFH-Gebiet auf einer Fläche von 0,445 ha vor.

Aktuell wurde der LRT auf einer Fläche von 0,132 ha erfasst. Der Flächenverlust von 87 % ge- genüber dem SDB ist auf einen wissenschaftlichen Fehler zurückzuführen, da die Daten nicht auf einer Erhebung, sondern einer Schätzung beruhen. Der etwas geringere Flächenverlust von ca. 70 % gegenüber den transformierten OBK-Daten ist überwiegend methodisch zu begrün- den, da auf den meisten Felsstandorten die Mindestkriterien des KBS im Hinblick auf das Arten- inventar bereits damals nicht erfüllt waren.

63 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Der im SDB angegebene gute Erhaltungszustand („B“) wurde aktuell bestätigt. Felsen bedürfen keiner regelmäßigen Pflege, die Sicherung des Erhaltungszustandes ist deshalb über die Ver- meidung oder Verringerung von Beeinträchtigungen zu gewährleisten.

Aufgrund des guten Erhaltungszustandes der Kalkfelsen ist die Repräsentativität des LRT gut („B“). Trotz der geringen relativen Flächengröße („C“) ergibt die Gesamtbeurteilung einen guten Wert („B“).

4.1.2.9 LRT 8310 – Nicht touristisch erschlossene Höhlen

Flächengröße/Vorkommen Der LRT 8310 wurde bisher nicht im SDB aufgeführt. In den transformierten OBK-Daten ist eine Höhle an der Zietschkuppe enthalten, die im Rahmen der Kartierung 2018 als LRT 8310 erfasst wurde. Darüber hinaus wurde eine weitere Höhle an der Mönskuppe dem LRT zugeordnet.

Allgemeine Charakteristik des LRT Unter dem Lebensraumtyp 8310 werden Höhlen und Halbhöhlen verstanden, die weder wirt- schaftlich genutzt noch touristisch zugänglich sind. Dies beinhaltet ebenso evtl. vorhandene unterirdische Fließ- und Standgewässer. Natürliche Höhlen sind Folge von Auslaugungspro- zessen, die besonders in Gebieten mit leicht verwitterungsbeeinflusstem Gestein wie Muschel- kalk entstehen. Charakteristisch ist der tageslichtbedingte Verlust der Vegetation zum Innern der Höhle, der dazu führt, dass oftmals nur die Eingangsbereiche bewachsen sind. Da sie zu- sätzlich ein sehr ausgeglichenes Temperatur- und Feuchteregime aufweisen, besteht die Vege- tation zumeist aus Moosen und Algen. Die faunistische Diversität, besonders der Wirbellosen, ist jedoch hoch. Sie weisen zudem hohe Bedeutung als Winterquartier für zahlreiche Fleder- mausarten auf.

Künstlich geschaffene Stollen werden nicht als LRT 8310 gewertet.

Charakterarten und vegetationskundliche Zuordnung Eine Zuordnung von charakteristischen und LRT-kennzeichnenden Arten ist nicht möglich, da außer am Mundloch keine höheren Pflanzen auftreten.

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes

Habitatstrukturen Die Habitatstruktur der Höhle ID 10229 ist durch ihre hohlraumtypische Bewetterung und Struk- turmerkmale hervorragend ausgeprägt („A“). In der Höhle ID 10228 sind die Strukturmerkmale aufgrund der geringen Größe nur teilweise vorhanden („B“).

Arteninventar Es wurden keine Arten erfasst.

Beeinträchtigungen Da die Höhle ID 10228 an der Zietschkuppe direkt am Weg liegt, sind anthropogene Beein- trächtigungen am Eingang der Höhle gegeben („B“).

64 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

Tabelle 4.24: Flächengröße und Erhaltungszustand der Einzelflächen des LRT 8310

MaP- LRT- Teilbewertungen LRT- Fläche ge- Komplex- Gesamt- Nummer Fläche Code samt ha LRT-Info Habitat- Arten- Beeinträch- bewertung (LRT) ha strukturen inventar tigungen 10228 8310 0,000 8310 0,000 B - B B 10229 8310 0,000 8310 0,000 A - A A Anzahl: 2 Gesamt 0,000 0,000 A - A A

Gesamterhaltungszustand Der LRT ist mit 2 Höhlen im FFH-Gebiet 123 vertreten. Der Gesamterhaltungszustand ist als hervorragend zu bewerten („A“).

Tabelle 4.25: Anteil der Teilflächen an den Erhaltungszuständen des LRT 8310

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen des LRT A 0,000 66 1 B 0,000 34 1 C Gesamt 0,000 2

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Der LRT 8310 ist bisher nicht im SDB vertreten. Mit dem Vorkommen von 2 Höhlen, deren Ge- samterhaltungszustand hervorragend ist („A“), sollte der LRT in den SDB aufgenommen wer- den. Zum Erhalt des LRT sind i. d. R. keine Pflegemaßnahmen erforderlich. Im Vordergrund steht die Vermeidung von Beeinträchtigungen.

Aufgrund der beiden Einzelvorkommen im Gebiet ist der LRT 8310 nicht als repräsentativ ein- zustufen („C“). Die relative Fläche wird mit „C“ (bzw. „1“) bewertet. Trotz des hervorragenden Erhaltungszustandes („A“) ergibt die Gesamtbeurteilung einen signifikanten Wert („C“).

65 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

4.2 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie

4.2.1 Einleitung und Übersicht

Ausgangslage Von den Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie, die im SDB benannt sind, fanden zu Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior), Eremit (Osmoderma eremita) und Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus) Geländeerfassungen statt.

Die Erfassung und Bewertung der Arten erfolgte entsprechend dem Kartier- und Bewertungs- schema von BfN & BLAK (2017).

Zu den Fledermäusen waren gemäß Leistungsbeschreibung des Auftraggebers keine eigenen Erfassungen vorgesehen, sondern es erfolgte eine Betrachtung auf Basis vorhandener Daten. Die Daten zu den Fledermäusen (Bechsteinfledermaus [Myotis bechsteinii], Kleine Hufeisenna- se [Rhinolophus hipposideros], Großes Mausohr [Myotis myotis], Mopsfledermaus ([Barbastella barbastellus]) wurden aus dem FIS entnommen. Darüber hinaus wurde die Stiftung Fledermaus befragt. Es wurden sowohl Punktdaten innerhalb des Gebietes als auch im Aktionsradius der jeweiligen Art im Umfeld des Gebietes berücksichtigt. Anhand des Nachweisstatus wurde abge- leitet, welche Funktion das Offenland des FFH-Gebietes für die Art erfüllen kann. Bei Nachwei- sen von Sommerquartieren, Wochenstuben oder Individuen während der Aktivitätsphase kann das Offenland i. d. R. je nach Artansprüchen Teil des Jagdhabitats sein. Winterquartiere hinge- gen stehen nicht in Beziehung zum Offenland.

Die Daten zum Frauenschuh (Cypripedium calceolus) wurden durch das TLUBN übergeben. Es handelt sich um flächig abgegrenzte Vorkommensflächen mit Bewertung des Erhaltungszu- standes. Darüber hinaus wurden Punktdaten aus dem FIS (Abruf: 10.10.2018) ausgewertet. Die Daten wurden vom Arbeitskreis Heimische Orchideen (AHO) Thüringen e. V. erhoben.

Die Arten und ihre Bewertung In der folgenden Tabelle wird der Erhaltungszustand der Anhang-II-Arten im FFH-Gebiet 123 dargestellt und jeweils mit den Angaben des SDB (Stand 05/2018) verglichen. Tabelle 4.27 ent- hält darüber hinaus eine Übersicht der erfassten Flächengrößen und Erhaltungszustände der jeweiligen Habitatflächen.

Tabelle 4.26: Übersicht der Habitat- und Habitatentwicklungsflächen der Anhang-II-Arten nach FFH- RL

Angabe der Habitatflächen Habitat-EF Trend Artname Akt. Art im SDB aktuell aktuell EHZ BfN-Code EHZ SDB- MaP Wissensch. Deutsch j/n EHZ ha Anzahl ha Anzahl MaP

Barbastella Mopsfleder- BARBBARB ja B ↓ barbastellus maus

Cypripedium CYPRCALC Frauenschuh ja B 1,533 15 2,479 4 B ↔ calceolus

66 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Angabe der Habitatflächen Habitat-EF Trend Artname Akt. Art im SDB aktuell aktuell EHZ BfN-Code EHZ SDB- MaP Wissensch. Deutsch j/n EHZ ha Anzahl ha Anzahl MaP

Myotis Bechsteinfle- MYOTBECH ja B ↓ bechsteinii dermaus

Myotis myo- Großes Maus- MYOTMYOT ja B ↓ tis ohr

Osmoderma OSMOEREM Eremit ja C 1,582 1 - ↓ eremita

Rhinolophus Kleine Hufei- RHINHIPP ja C ↓ hipposideros sennase

Triturus Nördlicher TRITCRIS ja B 0,193 2 - ↓ cristatus Kammmolch

Vertigo Schmale Win- VERTANGU ja B 0,208 1 C ↓ angustior delschnecke

nicht überlagertes Flächen-Gesamtergebnis: 1,742 16 4,254 7

Erläuterung: Trend EHZ SDB – MaP: ↔ gleichbleibend, ↓ negativ

67 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Tabelle 4.27: Auswertung zur Flächengröße des Erhaltungszustands für die einzelnen aktuellen Habitat- und Habitatentwicklungsflächen der Anhang-II-Arten im FFH-Gebiet

Artname Habitat-Gesamtbewertung Habitat- Entwicklungs- A B C gesamt BfN-Code flächen Wissensch. Deutsch Anz. der Anz. der Anz. der Anz. der Anz. der ha ha Bewertung ha ha Flä. Flä. ha Flä. Flä. Flä.

Cypripedium calceo- CYPRCALC Frauenschuh 1 0,854 10 1,033 4 0,149 B 15 1,533 4 2,479 lus

OSMOEREM Osmoderma eremita Eremit - 1 1,582

TRITCRIS Triturus cristatus Nördlicher Kammmolch - 2 0,193

Schmale Windelschne- VERTANGU Vertigo angustior 1 0,208 C 1 0,208 cke

nicht überlagertes Flächen-Gesamtergebnis: 1 0,854 10 1,033 5 0,357 16 1,741 7 4,254

68 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Fazit Der Frauenschuh (Cypripedium calceolus) ist im FFH-Gebiet überwiegend auf Waldstandorten verbreitet. 15 z. T. sehr kleinflächige Habitate sowie 4 Entwicklungsflächen sind den AHO- Daten zu entnehmen, vgl. Kap. 4.2.2.1. Das Kalkflachmoor im FND „Jägertalwiese“ bietet der Schmalen Windelschnecke (Vertigo angustior) einen Lebensraum, vgl. Kap. 4.2.2.3. Für den Eremit (Osmoderma eremita), Kap. 4.2.2.2, und den Nördlichen Kammmolch (Triturus crista- tus), Kap. 4.2.2.4 konnten im FFH-Gebiet keine Vorkommen belegt werden. Dennoch wurden Entwicklungsflächen abgegrenzt, da geeignete Habitatstrukturen bereits vorhanden oder im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen geschaffen wurden.

Für die Fledermausarten Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), Großes Mausohr (Myotis myotis), Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) und Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) kommen Wald und Offenlandbereiche des FFH-Gebietes potenziell als Jagdhabi- tat in Frage. Aufgrund der mangelhaften Datenlage ist eine Abgrenzung von konkreten Habita- ten jedoch nicht möglich, vgl. Kap. 4.2.2.5 bis 4.2.2.8.

4.2.2 Beschreibung der einzelnen Arten

4.2.2.1 Frauenschuh (Cypripedium calceolus)

Methodik Die Aussagen zum Frauenschuh basieren auf Daten, die durch den AHO Thüringen e. V. erho- ben und durch das TLUBN bereitgestellt wurden. Es handelt sich dabei um abgegrenzte Vor- kommens- (mit Nachweis des Frauenschuhs) und Entwicklungsflächen (die Vorkommensflä- chen umschließende Flächen, auf denen bei entsprechender Pflege eine Ausbreitung des Frauenschuhs gewährleistet werden soll). Die Vorkommensflächen des AHO wurden als Habi- tat- und die Entwicklungsflächen als Habitatentwicklungsflächen in den FB Offenland über- nommen. Die Bewertung wird nachrichtlich aus den Daten übernommen, eine Bewertung nach dem Schema des Bundesamtes für Naturschutzes (BfN) und des Bund-Länder-Arbeitskreises (BLAK) (BFN 2017) erfolgte nicht. Ergänzend wurde eine Untersuchung aus den Jahren 2016/17 herangezogen (PAN & IBIS 2018). Darüber hinaus wurden Punktdaten aus dem FIS (Abruf: 10.10.2018) und ein Nachweis, der im Rahmen der LRT-Erfassung erbracht wurde, ausgewertet.

Allgemeine Charakteristik Der Frauenschuh (Cypripedium calceolus) ist von Nord-, über Mittel- bis Ost-Europa verbreitet. Schwerpunktmäßig kommt er in der kontinentalen biogeographischen Region Europas vor. In Deutschland ist die Art weit verbreitet, weist aber territoriale Schwankungen auf. Große Bestän- de sind in Thüringen, Baden-Württemberg und Bayern vorhanden. In Thüringen finden sich be- sonders reiche Bestände im Saalegebiet zwischen Rudolstadt und Jena sowie um Arnstadt und Meiningen (TLUG 2009a).

Der Frauenschuh bevorzugt frische bis mäßig trockene, mäßig nährstoffreiche Kalk- und basen- reiche Lehmböden. Trockene bzw. stark austrocknende Böden werden gemieden. Als Lebens- raum dienen ihm lichte bis halbschattige Kiefernforste und Laubwälder oder buschige Berghän- ge (TLUG 2009a).

69 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Bestand und Habitatflächen im FFH-Gebiet Laut Daten des AHO Thüringen e. V. ist der Frauenschuh noch in Teilen des FFH-Gebiets ver- breitet. Es wurden 15 Habitat-Flächen innerhalb des FFH-Gebietes abgegrenzt. 2 Habitatflä- chen befinden sich unterhalb der Hohen Lehde, die restlichen erstrecken sich entlang der Steil- hänge des Gleistals. Die Habitat-Flächen sind meist sehr kleinflächig. Größere Habitate befin- den sich am Südhang des Zietsches und des Sperbergrunds sowie am Poxdorfer Hang. Die Standorte sind auf den Wald oder stark verbuschte ehemalige Halbtrockenrasen beschränkt.

In der folgenden Tabelle werden Nachweise der Art dargestellt (Quelle: FIS Naturschutz, Abruf am 10.10.2018).

Tabelle 4.28: Nachweise der Anhang-II-Art Frauenschuh (Cypripedium calceolus) nach FFH-RL im FFH-Gebiet 123 (beispielhafte Auswahl, Datenübernahme FIS Naturschutz)

Ortsbezeichnung Datum Anzahl Nachweisart Kartierer/Quelle Südlich Dorndorf-Steudnitz (unterhalb der AHO Thüringen 24.05.2013 14 Sicht Hohen Lehde) e. V. 2014 Östlich der Streuobstwiese im Hegeholz 2007 k. A. Sicht AHO (2019b) Nördlich von Golmsdorf (Südhang im Lan- AHO Thüringen 2005 27 Sicht getal) e. V. 2014 AHO Thüringen Nordöstlich Beutnitz (Flachsleite) 2005 25 Sicht e. V. 2014 AHO Thüringen Nördlich Löberschütz (Zietschkuppe) 2005 3 Sicht e. V. 2014 Nördlich Löberschütz (Südhang am AHO Thüringen 2005 25 Sicht Zietsch) e. V. 2014 Nordöstlich Löberschütz (Südhang im Jä- AHO Thüringen 13.05.2005 10 Sicht gertal) e. V. 2014 AHO Thüringen Nordöstlich Löberschütz (Krauche) 2002 100 Sicht e. V. 2014 Nördlich Graitschen (Südhang Mönskuppe, AHO Thüringen 2011 25 Sicht LRT-ID 10127) e. V. 2014 westlich Poxdorf (Poxdorfer Hang, LRT-ID AHO Thüringen 2005 16 Sicht 10168) e. V. 2014 Südöstlich Poxdorf (östlich GLB Im Hege- AHO Thüringen 2009 3 Sicht holz) e. V. 2014

70 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Im Rahmen der LRT-Kartierung 2018 wurde der Frauenschuh ebenfalls nachgewiesen.

Tabelle 4.29: Nachweise der Anhang-II-Art Frauenschuh nach FFH-RL im FFH-Gebiet 123 im Rahmen der LRT-Kartierung 2018

Ortsbezeichnung Datum Anzahl Nachweisart Kartierer/Quelle Nördlich von Golmsdorf (Hohe Lehde, 09.05.2018 6 Sicht B. Walbrun/MaP nahe der LRT-Fläche ID 10032) Östlich von Golmsdorf (am Bonsig, nahe 11.05.2018 12 Sicht B. Walbrun/MaP der LRT-Fläche ID 10070)

Tabelle 4.30: Nachweise der vorkommenden Habitatflächen der Anhang-II-Art Frauenschuh (Cypripe- dium calceolus) im FFH-Gebiet 123

MaP- Fläche [ha] des Populations- Aktueller Er- Habitate Nummer besiedelten Ab- angabe Jahr haltungszu- (Habitat) schnitts **** stand Südlich Dorndorf-Steudnitz (Hohe Lehde) 30025 0,006 2006 B Südlich Dorndorf-Steudnitz (Hohe Lehde) 30026 0,004 2006 B Nördlich von Golmsdorf (Südhang im Langetal) 30027 0,016 2005 B Nordöstlich Beutnitz (Flachsleite) 30028 0,042 2005 B Nordwestlich Löberschütz (Zietschgrund) 30029 0,006 2005 B Nördlich Löberschütz (Zietschkuppe) 30030 0,012 2005 C Nördlich Löberschütz (Südhang am Zietsch) 30031 0,203 2005 B nordöstlich Löberschütz (Südhang im Jägertal) 30032 0,057 2005 C nordöstlich Löberschütz (Südhang im Jägertal) 30033 0,128 2003 B Nordöstlich Löberschütz (Krauche) 30034 0,073 2003 C Nördlich Graitschen (unterhalb Felswand Mönskuppe) 30035 0,007 2006 C Nördlich Graitschen (Südhang Mönskup- pe) 30036 0,352 2003 A westlich Poxdorf (Poxdorfer Hang) 30037 0,005 2003 B Nördlich Graitschen (Sperbergrund) 30042 0,502 2016 B Nordwestlich Poxdorf (Poxdorfer Höhe) 30056 0,121 2016 B

Einzelflächen gesamt: 15 1,533

71 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Im FFH-Gebiet wurden 4 Entwicklungsflächen ausgewiesen, von denen ID 40013 eine Habitat- fläche (vgl. Tabelle 4.31) umschließt, und auf denen durch eine geeignete Pflege die Ausbrei- tung des Frauenschuhs gewährleistet werden soll.

Tabelle 4.31: Nachweise der vorkommenden Habitatentwicklungsflächen der Anhang-II-Art Frauen- schuh (Cypripedium calceolus) nach FFH-RL im FFH-Gebiet 123

MaP- Fläche [ha] des Populations- Aktueller Er- Habitate Nummer besiedelten Ab- angabe haltungszu- (Habitat) schnitts Jahr**** stand Nördlich Löberschütz (Zietschkuppe) 40010 1,077 2005 k. A. Nördlich Löberschütz (Südhang am 40011 0,521 2005 k. A. Zietsch) nordöstlich Löberschütz (Südhang im 40012 0,183 2005 k. A. Jägertal) westlich Poxdorf (Poxdorfer Hang) 40013 0,697 2005 k. A. Einzelflächen gesamt: 4 2,479

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes

Zustand der Population Für den Zustand der Population werden neben der Bestandsgröße auch die Vitalität (Anteil blü- hender Sprosse) und Reproduktion (Anteil Jungpflanzen an Gesamtzahl der Sprosse) zur Beur- teilung herangezogen. Die ausgewerteten Daten des AHO Thüringen e. V. enthalten jedoch nur die Anzahl der Gesamtexemplare und in den meisten Fällen auch Angaben zu fertilen und steri- len Exemplaren. Danach wird der Zustand der Population auf 8 Flächen als gut („B“) und 4 Flä- chen als schlecht („C“) eingestuft. Für einige Flächen wurde keine Anzahl an kartierten Exemp- laren angegeben. Die Höchstzahl der Gesamtexemplare beträgt 81.

Für die Habitate ID 30032, 30042 und 30056 liegt eine weitere Untersuchung von 2016/17 (PAN & IBIS 2018) vor, deren Ergebnisse in den FB Offenland übernommen wurden. Danach wurden auf der Fläche am Südhang im Sperbergrund (ID 30042) 83 Exemplare bzw. Sprosse („b“) gezählt, von denen 59 % geblüht haben („b“). Der Anteil an Jungpflanzen lag bei 15 % („b“). In einem Nebental des Sperbergrunds traten in dem Habitat ID 30056 19 Exemplare bzw. Sprosse („c“) auf, von denen nur 5 % blühten („c“) und keine Jungpflanzen vorhanden waren („c“). Auf der Fläche ID 30032 am Südhang im Jägertal konnten 2016 keine Pflanzen mehr ge- funden werden („C“).

Habitatqualität Die Habitatqualität hinsichtlich der Kriterien Lichtverhältnisse (Deckungsgrad der Baum-/ Strauchschichten), Krautdeckung sowie Kraut- und Streuschichthöhe bewertete der AHO Thü- ringen e. V. auf 3 Flächen mit hervorragend („A“), auf 6 Flächen mit gut („B“) und auf 3 Flächen mit mittel bis schlecht („C“). Eine Bewertung der Einzelparameter liegt nicht vor. Lediglich für die Habitate ID 30032, 30042 und 30056 können nach PAN & IBIS (2018) nähere Angaben ge- macht werden. Die Habitatqualität der Flächen ID 30042 und ID 30056 wurde mit hervorragend eingestuft („A“). Dies ist dadurch begründet, dass der Kronenschluss der Baumschicht in ID 30042 maximal 70 % („a“) und in ID 30056 maximal 50 % („b“) sowie die Deckung der Kraut-

72 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

schicht jeweils nur 5 % beträgt („a“). Die mittlere obere Höhe der Krautschicht beträgt in ID 30042 5 cm und in ID 30056 15 cm („a“). Die Streuschicht ist in ID 30042 hingegen 15 cm („b“) und in ID 30056 5 cm („a“) hoch. Das Habitat ID 30032 hat eine gute Qualität („B“) und setzt sich aus den folgenden Teilbewertungen zusammen: maximaler Kronenschluss von 80 % („b“), mittlere obere Höhe von 30 cm der Krautschicht („b“), 20 % Deckung der Krautschicht („b“) und einer 5 cm hohen Streuschicht.

Beeinträchtigungen Die Beeinträchtigungen (Anteil Störzeiger, Eutrophierung, anthropogene Einwirkungen, Ent- nahme, Verbiss) wurden gemäß den AHO-Daten auf den 3 Flächen ID 30030, 30034 und 30035 als stark („C“) und auf 8 weiteren Flächen als mittel („B“) bewertet. Das Habitat ID 30036 weist keine bis geringe Beeinträchtigungen auf („A“). Nähere Kenntnisse zu den Beeinträchti- gungsfaktoren liegen nicht vor. Für die Habitate ID 30042 und 30056 wurden in der Untersu- chung 2016/17 (PAN & IBIS 2018) ebenfalls keine Beeinträchtigungen festgestellt („A“). In ID 30059 wirkt sich hingegen die Ablagerung von Gehölzschnitt aus Pflegemaßnahmen negativ aus („c“).

Tabelle 4.32: Bewertung der Habitate der Anhang-II-Art Frauenschuh (Cypripedium calceolus) nach FFH-RL

Fläche Zustand der Zustand d. Beeinträch- Gesamt- Habitat-ID Habitatfläche in ha Population Habitats tigungen bewertung Südlich Dorndorf-Steudnitz 30025 0,006 C B B B (Hohe Lehde) Südlich Dorndorf-Steudnitz 30026 0,004 B B A B (Hohe Lehde) Nördlich von Golmsdorf 30027 0,016 B B B B (Südhang im Langetal) Nordöstlich Beutnitz 30028 0,042 B A B B (Flachsleite) Nordwestlich Löberschütz 30029 0,006 B B B B (Zietschgrund) Nördlich Löberschütz 30030 0,012 C C C C (Zietschkuppe) Nördlich Löberschütz 30031 0,203 B A B B (Südhang am Zietsch) nordöstlich Löberschütz 30032 0,057 C B C C (Südhang im Jägertal) nordöstlich Löberschütz 30033 0,128 B B B B (Südhang im Jägertal) Nordöstlich Löberschütz 30034 0,073 C C C C (Krauche) Nördlich Graitschen 30035 0,007 C C C C (Südhang Mönskuppe)

73 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Fläche Zustand der Zustand d. Beeinträch- Gesamt- Habitat-ID Habitatfläche in ha Population Habitats tigungen bewertung westlich Poxdorf (Poxdorfer 30036 0,352 B A A A Hang) Nördlich Graitschen (unter- 30037 0,005 B B B B halb Felswand Mönskuppe) Nördlich Graitschen (Sper- 30042 0,502 B B A B bergrund) Nordwestlich Poxdorf (Po- 30056 0,121 C B A B xdorfer Höhe) Anzahl: 15 1,533 Gesamterhaltungszustand: B B A B

Gesamterhaltungszustand Der Gesamterhaltungszustand des Frauenschuhvorkommens im FFH-Gebiet 123 ist gut („B“).

Tabelle 4.33: Anteil der Habitatflächen an den Erhaltungszuständen der Anhang-II-Art Frauenschuh (Cypripedium calceolus) nach FFH-RL

% von Gesamtfläche Erhaltungszustand Fläche in ha Anzahl Teilflächen (Offenland) A 0,352 22,96 1 B 1,033 67,38 10 C 0,149 9,71 4 Gesamt 1,533 15

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Der Frauenschuh ist im SDB mit einem guten Erhaltungszustand („B“) aufgeführt. Nach Auswer- tung der Daten kann dies bestätigt werden. Zu beachten ist hierbei, dass die Daten – bis auf 3 Habitate – bereits mehr als 10 Jahre alt sind. Eine Aktualisierung des SDB auf Basis dieser Da- ten wird daher nicht vorgeschlagen - eine Aktualisierung der Kartierung ist zu empfehlen.

Die Frauenschuh-Habitate liegen im Wald oder auf stark verbuschten bzw. locker mit Kiefern bestandenen (ehemaligen) Halbtrockenrasen. Es ergeben sich aber auch Überschneidungen mit dem Offenland auf LRT-(Entwicklungs-)Flächen. In diesen Bereichen werden keine einzel- flächenspezifischen Maßnahmen geplant, da keine aktuellen Nachweise vorliegen. Es wird eine Aktualisierung der Kartierung empfohlen. Für Frauenschuhstandorte im Wald werden ebenfalls keine einzelflächenspezifischen Maßnahmen geplant, es werden aber allgemeine Hinweise zum Erhalt der Art mit Empfehlung zum Abgleich mit den Maßnahmen des FB Wald gegeben (vgl. Kap. 5.2.3.1).

74 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

4.2.2.2 Eremit (Osmoderma eremita)

Methodik Im Rahmen der Grundlagenerfassung für den MaP wurden in den Jahren 2016–18 alle potenzi- ell besiedelbaren Bereiche im FFH-Gebiet 123 detailliert untersucht. Ergänzend wird eine Un- tersuchung von 2011 (PAN & IBIS 2013) herangezogen.

Die Erfassung und Bewertung erfolgte entsprechend dem Bewertungsschema nach BFN & BLAK (2017).

Allgemeine Charakteristik Der Eremit (Osmoderma eremita) ist ein stenotoper Holzkäfer anbrüchiger alter Laubbäume, dessen Vorkommen heute oft auf alte Alleen und Parks beschränkt ist. Die Imagines sind pholeophil. Man findet sie meist an und in ihren Entwicklungsbäumen, wo sie in der Dämme- rung auch schwärmen und an Licht anfliegen. Blüten werden nur selten besucht (HORION 1958). Die Larven leben xylodetritophag im Mulm verschiedener hohler Laubbäume (Rosskastanie, Linde, Eiche, Weide, Buche, Esche, Obstbäume). Definierte mikroklimatische Bedingungen (Feuchtigkeit, Temperatur, besondere Pilzflora) sind essentiell für das Vorkommen im Mulm alter Laubbäume (Wurzel, Stamm, Baumhöhlen). Die Entwicklung des Eremits ist mehrjährig (HORION 1958), autökologische Angaben zur Larvalentwicklung sind bisher nur unzureichend bekannt. Die Verpuppung erfolgt direkt im Mulm oder in gegrabenen Löchern randlicher Faul- holzbereiche. Der Verpuppungszeitraum liegt im September/Oktober, die Imagines schlüpfen im April des Folgejahres und verbleiben bis zur Erscheinungszeit von Juni bis August in den artty- pischen, aus Mulm- und Kotresten gefertigten, Puppenwiegen. Die Imagines führen Schwärm- flüge durch, insbesondere dann, wenn das Brutsubstrat aufgebraucht ist oder die notwendigen Entwicklungsbedingungen nicht mehr gegeben sind. Meistens sind die Käfer jedoch in unmittel- barer Nähe oder an den Brutbäumen zu finden, an kühlen Tagen im Mulm eingegraben und an heißen Tagen frei und an den Höhlen sitzend, mittags und nachmittags auch flugaktiv (SCHAF- FRATH 1994).

Die Brutbäume können über viele Jahre als Nahrungsgrundlage für die Larven dienen. Der Eremit ist kein Primärbesiedler der Bäume, sondern nutzt nur anbrüchige oder absterbende Altbäume oder Baumhöhlen in lebenden Stämmen und Starkästen. Die Käfer verraten ihre Existenz zusätzlich durch den arttypischen Geruch nach Juchtenleder, der sowohl dem Käfer als auch dem Brutsubstrat (Brutbäumen) anhaftet (STEGNER 2002).

Auf Grund seiner speziellen Populationsdynamik und seines Ausbreitungsverhaltens kann jeder einzelne besiedelte Baum als Population, jeder besiedelte Baumbestand als Metapopulation aufgefasst werden. Überlebensfähig sind ausschließlich hinreichend große Metapopulationen (ab ca. 1.000 Individuen aller Stadien). Als Einzelvorkommen werden alle Bäume zusammenge- fasst, die maximal 200 m vom nächsten besiedelten Brutbaum entfernt sind (RANIUS & HEDIN 2001 zit. in BFN & BLAK 2017).

Nach HORION (1958) ist der Eremit in ganz Deutschland, wenigstens in den ebenen und niede- ren Lagen der Vorgebirge, verbreitet. Die Art war im 19. Jahrhundert meist als häufig bis sehr häufig gemeldet, aber schon RAPP (1933–35) sah für den Thüringer Raum (damals bis Halle) überall Bestandsrückgänge. Diese Tendenz hat sich bis heute fortgesetzt.

75 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Für den Zeitraum 1991 bis 2016 liegen insgesamt 110 Nachweise des Eremiten vor, davon fast die Hälfte ab 2010 nach dem Beginn der FFH-Monitoring-Untersuchungen in Thüringen. Diese konzentrieren sich auf das Kyffhäusergebirge sowie ein Areal zwischen Jena und Altenburg in Ostthüringen. Die Umgebung von Altenburg sowie die östlichen Teile des Saale-Holzland- Kreises stellen den aktuellen Verbreitungsschwerpunkt in Thüringen dar.

Bestand und Habitatflächen im FFH-Gebiet Die Auswahl der Untersuchungsfläche im FFH-Gebiet 123 geht auf einen singulären Nachweis des Eremiten von 1997 zurück. Nach SANDER (2000) handelte es sich dabei um ein tot aufge- fundenes Tier (Waldweg, Tautenburger Forst), das unter Umständen auf irgendeine Weise dorthin verfrachtet wurde (Holztransporte o. ä.). Da der Nachweis sich gut in das vorhandene Verbreitungsgebiet im „Mittleren Saaletal“ um Jena bis nach Sachsen-Anhalt einordnete, wurde eine Bodenständigkeit im Bereich des Tautenburger Forstes nicht ausgeschlossen. Detaillierte Untersuchungen fanden erstmals 2011 jedoch ohne Nachweis statt (PAN & IBIS 2013).

Aktuell gelang der Nachweis eines Imago im Gebiet allerdings ohne einen Bezug zu vorhande- nen Brutbäumen.

Tabelle 4.34: Nachweise der Anhang-II-Art Eremit (Osmoderma eremita) nach FFH-RL im FFH-Gebiet 123

Ortsbezeichnung Datum Anzahl Nachweisart Kartierer Ciriaxtal nördlich Golmsdorf 16.07.2018 1 toter Imago Steffen Floßmann

Trotz intensiver Untersuchung potenziell geeigneter Biotopstrukturen (Streuobstwiesen an den Südhängen, wegbegleitende Gehölze, Waldbereiche der Hohen Lehde) mit möglichen Brut- bäumen (Obstbäume, Eichen, Buchen) konnten im gesamten FFH-Gebiet keine Brutbäume des Eremiten festgestellt werden.

Da die Strukturen aber großflächig für die Art geeignet sind, wie es bereits von WEIPERT & WEI- GEL (2002) sowie SANDER (2000) eingeschätzt wurde, wird beispielhaft eine Habitatentwick- lungsfläche im Bereich des aktuellen Fundes abgegrenzt. Die potenzielle Habitateignung reicht aber weit darüber hinaus.

Tabelle 4.35: Nachweise der vorkommenden Habitatentwicklungsflächen der Anhang-II-Art Eremit (Osmoderma eremita) im FFH-Gebiet 123

MaP- Fläche [ha] des Populations- Aktueller Er- Habitate Nummer besiedelten Ab- angabe haltungszu- (Habitat) schnitts Jahr**** stand Ciriaxtal nördlich Golmsdorf 40019 1,582 2018 k. A. Einzelflächen gesamt: 1 1,582

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Der Eremit (Osmoderma eremita) ist im SDB mit einem ungünstigen Erhaltungszustand aufge- führt („C“). Die Meldung der Art geht auf einen Einzelfund von 1997 zurück, bei dem es sich vermutlich nicht um ein bodenständiges Exemplar handelte. Trotz detaillierter Untersuchung

76 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

großflächig geeigneter Habitatstrukturen in den Jahren 2016–2018 wurden keine besiedelten Bäume festgestellt. Bei einem aufgefundenen toten Imago im Ciriaxtal– ohne Bezug zu einem Brutbaum – handelt es sich vermutlich um ein verflogenes Exemplar einer in der Umgebung vorhandenen Population (z. B. von der Population am Heiligenberg im FFH-Gebiet 122). Ein aktuelles Vorkommen des Eremiten im FFH-Gebiet kann derzeit ausgeschlossen werden.

Aufgrund der großflächig vorhandenen geeigneten Habitatstrukturen wird dennoch eine Habi- tatentwicklungsfläche (beispielhaft am aktuellen Nachweisort) ausgewiesen. Es ist zu prüfen, inwiefern dieses und geeignete Strukturen als Ausweichhabitat im Falle von Umsiedlungen (z. B. im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen oder akuten Gefährdungen bei Aufbrechen von Höhlen wie im FFH-Gebiet 227 „Glatthaferwiesen Löbstedt“) dienen kann.

4.2.2.3 Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior)

Methodik Im Rahmen der Grundlagenerfassung für den MaP im Jahr 2018 wurde eine Habitatfläche mit einem seit Anfang der 2000er Jahre bekannten Vorkommen der Schmalen Windelschnecke (Vertigo angustior) untersucht (BÖßNECK 2001 u. 2003).

Die Erfassung und Bewertung erfolgte entsprechend dem Kartier- und Bewertungsschema von BFN & BLAK (2017).

Allgemeine Charakteristik Als stark feuchtigkeitsbedürftige Art besiedelt die Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) insbesondere Sümpfe, Feuchtwiesen und Verlandungsröhrichte im Tiefland. Im Hügelland wer- den auch Hangquellmoore (meist über Kalk) als Lebensraum akzeptiert. Da die Art auf Beschat- tung gelegentlich relativ tolerant reagiert, sind auch Vorkommen aus (lichteren) Erlenbrüchen und Auewäldern bekannt. In den Lebensräumen wird fast ausschließlich die Streuschicht be- siedelt. Aufgrund ihrer geringen Größe besitzt sie kein aktives Ausbreitungspotenzial, sondern ist auf passive Verbreitungsmöglichkeiten z. B. im Zuge von Überschwemmungen oder durch Weidevieh angewiesen (TLUG 2010).

Die Vorkommen in Thüringen konzentrieren sich auf das Innerthüringer Ackerhügelland, die Gera-Unstrut-Niederung, die Vorderrhön sowie die Ilm-Saale-Ohrdrufer Platte. Hierbei spielt sicherlich der Kalkreichtum dieser Naturräume eine entscheidende Rolle. Dennoch sind auch einige Vorkommen aus Naturräumen bekannt, die vom Buntsandstein geprägt werden. Hierzu gehören u. a. Funde aus dem Nordthüringer Buntsandsteinland, der Saale-Sandsteinplatte so- wie dem Paulinzellaer Buntsandstein-Waldland (TLUG 2010).

Bestand und Habitatflächen im FFH-Gebiet Im FFH-Gebiet 123 ist nur ein Vorkommen der Schmalen Windelschnecke bekannt, ein Hang- quellmoor im Jägertal. Dieses wurde erstmals Anfang der 2000er Jahre untersucht (BÖßNECK 2001 u. 2003). Eine weitere Untersuchung fand 2013 statt. Mit einem Nachweis von lediglich 19 Exemplaren je m² wurde es bereits damals als individuenarm eingeschätzt (PAN & IBIS 2013).

77 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Tabelle 4.36: Nachweise der Anhang-II-Art Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) nach FFH-RL im FFH-Gebiet 123

Ortsbezeichnung Datum Anzahl Nachweisart Kartierer Hangquellmoor im FND Jägertal- 10 Ex. je Auslesen von definierten 15.05.2018 U. Bößneck wiese bei Löberschütz m2 Streu- und Bodenproben

Das Vorkommen wurde mit folgender ID als Habitat abgegrenzt: 30059.

Tabelle 4.37: Nachweise der vorkommenden Habitatflächen der Anhang-II-Art Schmale Windelschne- cke (Vertigo angustior) im FFH-Gebiet 123

MaP Fläche [ha] des Populations- Aktueller Er- Habitate Nummer besiedelten Ab- angabe haltungszu- (Habitat) schnitts Jahr**** stand Hangquellmoor im FND Jägertalwiese bei 30059 0,208 2018 C Löberschütz Einzelflächen gesamt: 1 0,208

Bewertung des aktuellen Erhaltungszustandes

Zustand der Population Im Bereich des Hangquellmoors lebt eine relativ individuenarme Population der Schmalen Win- delschnecke, die offenbar relativ stabil ist wie das vergleichbare Ergebnis der Beprobung des Jahres 2013 zeigt (PAN & IBIS 2013). Der Zustand der Population ist dennoch als ungünstig („C“) zu bezeichnen

Tabelle 4.38: Teilbewertungen für den Zustand der Population der Anhang-II-Art Schmale Windel- schnecke (Vertigo angustior) nach FFH-RL

Habitat-ID 30059 Bewertungskriterium Wert (Anzahl, Deckung) Bewertung (a/b/c) Bestandsgröße/Abundanz: Populationsdichte 10 leb. Tiere + 132 Gehäuse/m² c Ausdehnung der Besiedlung in geeignetem 1.500 m² u. Nachweis auf allen PF a Habitat Zustand der Population (A/B/C) C

Habitatqualität Die Habitatqualität wird durch lokal relativ dichte Vegetation und den hohen Schilf-Anteil etwas eingeschränkt, ist aber dennoch relativ gut, wird also insgesamt mit „B“ bewertet. Es wurde kei- ne Verschlechterung im Vergleich zu 2013 registriert.

78 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Tabelle 4.39: Teilbewertungen für die Habitatqualität der Anhang-II-Art Schmale Windelschnecke (Ver- tigo angustior) nach FFH-RL

Habitat-ID 30059 Bewertungskriterium Wert (Anzahl, Deckung) Bewertung (a/b/c) niedrig bis mittelhoch, ausreichende Belichtung der Bodenschicht (Expertenvotum) b Belichtung kleine Teilflächen zeitweise aus- Wasserhaushalt (als Schätzwert [%- trocknend (10 %), größere Teilflä- Flächenanteil] angeben): chen mit gleichmäßiger Feuchtigkeit b a) (zeitweise) austrocknend, b) gleichmäßig (60 %), lokal staunasse Bereiche feucht, c) staunass, d) (zeitweilig) überstaut (30 %), keine Überstauung (0%) Anzeichen mangelnder Habitatqualität durch fast keine lebenden Wassermollus- a Begleitfauna (Expertenvotum mit Begründung) ken in der Begleitfauna Habitatqualität (A/B/C) B

Beeinträchtigungen Für das Habitat ist eigentlich eine einschürige Pflegemahd vorgesehen. Zeitweilig treten jedoch starke Vernässungen als Folge der nicht mehr wirksamen Drainagen auf. Aufgrund fehlender geeigneter Kleintechnik wurde die Fläche in den vergangenen Jahren nicht regelmäßig oder unvollständig gemäht, so dass sich das Schilfrohr (Phragmites australis) zunehmend ausbreiten konnte und nun eine Gefährdung des Lebensraumes der Schmalen Windelschnecke darstellt („c“). Außerdem wird die Austrocknung der Habitatfläche im Zusammenhang mit dem extremen Witterungsverlauf 2018 vermutlich nicht ohne Auswirkungen auf die Population der Schmalen Windelschnecke sein.

Tabelle 4.40: Teilbewertungen der Beeinträchtigungen der Anhang-II-Art Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) nach FFH-RL

Habitat-ID 30059 Bewertungskriterium Wert (Anzahl, Deckung) Bewertung (a/b/c) Nährstoffeintrag eine Eutrophierung der Fläche ist (Eutrophierung; Expertenvotum mit Begrün- a nicht erkennbar dung) Beeinträchtigung durch Flächennutzung: Mah- dregime, Schnitthöhe, Intensität der Bewei- keine Beeinträchtigung durch das a dung, Walzen des Grünlandes etc. (Experten- Mahdregime erkennbar votum mit Begründung) Pflegemahd infolge Vernässung Aufgabe habitatprägender extensiver Nutzung nicht regelmäßig durchgeführt → c (Expertenvotum mit Begründung) Schilfausbreitung Anthropogene Veränderung des Wasserhaus- Ehemalige Entwässerung (Draina- a haltes (Expertenvotum mit Begründung) gen) nicht mehr wirksam

79 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Habitat-ID 30059 Bewertungskriterium Wert (Anzahl, Deckung) Bewertung (a/b/c) Weitere Beeinträchtigungen für Vertigo angus- nicht erkennbar a tior (Expertenvotum mit Begründung) Beeinträchtigungen (A/B/C) C

Die Gesamtbewertung der Habitatfläche zeigt die folgende Tabelle:

Tabelle 4.41: Bewertung der Habitate der Anhang-II-Art Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) nach FFH-RL

Flä- Zustand der Zustand d. Beeinträch- Gesamtbe- Habitat-ID che in Habitatfläche Population Habitats tigungen wertung ha Hangquellmoor im FND Jäger- 30059 0,208 C B C C talwiese bei Löberschütz Anzahl: 1 0,208 Gesamterhaltungszustand: C B C C

Gesamterhaltungszustand Die einzige, im FFH-Gebiet nachgewiesene, besiedelte Habitatfläche der Schmalen Windel- schnecke weist einen ungünstigen Gesamterhaltungszustand auf („C“).

Tabelle 4.42: Anteil der Habitatflächen an den Erhaltungszuständen der Anhang-II-Art Schmale Win- delschnecke (Vertigo angustior) nach FFH-RL

Erhaltungszustand Fläche in ha % von Gesamtfläche Anzahl Teilflächen

A

B

C 0,208 100 % 1

Gesamt 0,208 1

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Die Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) ist im SDB mit einem guten Erhaltungszu- stand („B“) aufgeführt. Dieser hat sich aktuell auf „C“ verschlechtert. Die Population des einzi- gen Vorkommens der Art im FFH-Gebiet im Hangquellmoor im FND „Jägertalwiese“ wurde be- reits in einer früheren Untersuchung (PAN & IBIS 2013) als individuenarm eingeschätzt. Die Habitatbedingungen sind (abgesehen vom extremen Witterungsverlauf 2018) noch gut, so dass die Population dennoch als stabil eingeschätzt werden. Eine Gefährdung besteht aber in der zunehmenden Ausbreitung des Schilfrohrs (Phragmites australis), dem durch geeignete Maß- nahmen – vorerst zweischürige Mahd – begegnet werden kann. Damit ist eine Wiederherstel- lung eines günstigen Erhaltungszustandes möglich und durch eine extensive Dauerpflege auch langfristig haltbar.

80 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

4.2.2.4 Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus)

Methodik Im Rahmen der Grundlagenerfassung für den MaP im Jahr 2018 wurden 2 Gewässer im FFH- Gebiet untersucht. Diese Flächen wurden bereits 2004 (SERFLING & HÖPSTEIN 2004) als poten- tiell geeignet bzw. entwicklungsfähig für die Art eingeschätzt. Zur Bewertung der aktuellen Situ- ation werden außerdem die Ergebnisse einer Untersuchung von 2013 (PAN & IBIS 2013) mit herangezogen.

Die Erfassung und Bewertung erfolgte entsprechend dem Kartier- und Bewertungsschema von BFN & BLAK (2017).

Allgemeine Charakteristik Der Nördliche Kammmolch kommt in ganz Mitteleuropa vor. Im Westen ist er von Mittelfrank- reich über die Beneluxstaaten bis nach Großbritannien verbreitet. Im Norden kommt er disjunkt in Norwegen und Schweden vor. Von Südost-Finnland ziehen sich die Vorkommen nach Zent- ralasien bis zum Ural und Westsibirien. Im Süden reicht das Areal von Mittelfrankreich über die Nordschweiz und Niederösterreich bis auf den Balkan. Der Nördliche Kammmolch hat von allen Kammmolcharten das größte Verbreitungsgebiet.

Wie bei den meisten mitteleuropäischen Amphibien setzt sich auch beim Kammmolch der Jah- reslebensraum aus mehreren Komponenten zusammen. Dazu gehören zum einen das Laich- gewässer und zum anderen der Landlebensraum in mehr oder weniger großer Entfernung vom Gewässer. Weitere wichtige Komponenten können Wanderwege zwischen diesen Bereichen sein sowie Quartiere, die nur zur Überwinterung aufgesucht werden. Der Kammmolch besitzt eine hohe Bindung an das Laichgewässer, in dem er sich länger als die anderen heimischen Wassermolche aufhält. Einzelne Individuen leben ganzjährig im Wasser. Die Laichgewässer sind zumeist größere und tiefere Teiche, Weiher und Tümpel mit völlig oder teilweise sonnen- exponierter Lage, mäßig bis gut entwickelter submerser Vegetation, strukturiertem Gewässer- boden, keinem oder geringem Fischbesatz sowie reichem Futtertierangebot im benthischen Bereich. Die Sommerlebensräume liegen oft im Nahbereich der Gewässer (maximal bis 1.000 m entfernt), wobei Wälder (hierbei v. a. Laub- und Mischwälder) eine große Rolle spielen. Aber auch feuchte Wiesen, strukturreiche Grünland- und Ackerflächen sowie Gärten werden genutzt. Zur Überwinterung von Kammmolchen ist nur wenig bekannt. Die Tiere überwintern sowohl im Wasser als auch an Land (GROSSE & GÜNTHER 1996, THIESMEIER et al. 2009).

Bestand und Habitatflächen im FFH-Gebiet Bei den Untersuchungen im Jahr 2018 gelang kein Nachweis des Nördlichen Kammmolchs. Schon bei der ersten systematischen Untersuchung des FFH-Gebietes (SERFLING & HÖPSTEIN 2004) auf Vorkommen des Nördlichen Kammmolches konnte kein Nachweis der Zielart erbracht werden. Für das FFH-Gebiet liegen auch keine „Altdaten“ im FIS vor. Da jedoch im Umfeld Po- pulationen des Nördlichen Kammmolches existierten, wurde die Art vom TLUBN als „potenziell vorhanden“ eingestuft.

Im Rahmen der Untersuchungen von 2013 (PAN & IBIS 2013) gelang ebenfalls kein Fund des Nördlichen Kammmolches.

Trotz dieser durchweg negativen Befunde, ist eine Besiedlung des Gebietes durch den Nördli- chen Kammmolch bei Vorhandensein geeigneter Laichgewässer nicht auszuschließen. Haupt-

81 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

grund für das Fehlen der Art dürfte das ungünstige bzw. fehlende Laichplatzangebot sein. Das erste untersuchte Gewässer ist ein vor Jahrzehnten als Löschwasserreserve vom Forst ange- legtes Folienbecken, das von Quellwasser gespeist wird. Es war ursprünglich steil und sehr kühl. Erst in den letzten Jahren war der Wasserstand aufgrund Defekten in der Folie und abge- senkter Überlaufschwelle geringer und es haben sich flachere, bewachsene Bereiche gebildet. Dieses Becken wird mittlerweile von Bergmolch, Teichmolch, Grasfrosch, Erdkröte und Teich- frosch besiedelt. Leider wurden auch Kleinfische ausgesetzt.

Das zweite untersuchte Gewässer ist ein ehemaliger, kleiner Teich am Rande der Jägertalwie- se. Seine Nutzung wurde schon vor vielen Jahren aufgegeben, es fand sich jedoch noch lange ein zumindest temporärer Wasserstand. Allerdings war die kleine Wasserfläche durch umste- hende und aufwachsende Gehölze stark beschattet. Aktuell liegt der ehemalige Teich schon längere Zeit trocken – offenbar hat ein Hochwasser sowohl den Damm als auch den Zulauf vom Bach her beschädigt.

Beide Gewässer werden als Habitatentwicklungsflächen für den Nördlichen Kammmolch aus- gewiesen, wobei der überaus günstige Umstand, dass im Herbst 2018 eine Sanierung im Rah- men von A/E-Maßnahmen durch das Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr stattgefunden hat, bereits die Grundlagen für eine Ansiedlung des Kammmolches schafft. Von Bedeutung ist dabei, dass neben geeigneten strukturellen Bedingungen auch die Fischfreiheit dauerhaft gesi- chert werden muss.

Tabelle 4.43: Nachweise der vorkommenden Habitatentwicklungsflächen der Anhang-II-Art Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus) im FFH-Gebiet 123

MaP- Fläche [ha] des Populations- Aktueller Er- Habitate Nummer besiedelten Ab- angabe Jahr haltungszu- (Habitat) schnitts **** stand Folienteich im Sperbergrund 40017 0,116 2018 k. A. ehemaliger Teich westlich Jägertalwiese 40018 0,077 2018 k. A. Einzelflächen gesamt: 2 0,193

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus) ist im SDB mit einem guten Erhaltungszustand aufgeführt („B“). Hierbei ist von einem wissenschaftlichen Fehler auszugehen, da bisher kein Nachweis für die Art im FFH-Gebiet vorliegt. Da eine Ansiedlung der Art dennoch möglich er- scheint, werden zwei Entwicklungshabitate ausgewiesen, wobei es sich in beiden Fällen um die Herstellung bzw. Verbesserung von Laichhabitaten handelt. Nahezu optimale Landhabitate sind im Gebiet in großem Umfange vorhanden. Bis zur Ansiedlung ist der Nördliche Kammmolch im SDB als „Nicht präsent“ zu führen.

4.2.2.5 Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)

Methodik Die Ausführungen zur Mopsfledermaus basieren auf Punktdaten, die dem FIS (Abfrage: 14.01.2018) entnommen und von der Stiftung Fledermaus übermittelt (Eingang: 07.09.2018)

82 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

wurden. Dabei wurde ein Aktionsraum von 2 km um das FFH-Gebiet betrachtet (BFN & BLAK 2017).

Allgemeine Charakteristik Die Mopsfledermaus zeigt in Europa ein weiträumiges Verbreitungsmuster mit deutlichen Schwerpunkten in den mittleren und östlichen Teilen des Kontinents (URBANCZYK 1999). Mit Ausnahme des äußersten Nordens und Nordwestens erstrecken sich in Deutschland die be- kannten Vorkommen über das gesamte Landesterritorium mit Nachweisverdichtungen in Bran- denburg, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Bayern (SCHOBER 2003, BOYE & MEINIG 2004 u. a.). Obwohl ein bedeutender Teil des europäischen Gesamtareals in der Bundesrepub- lik liegt, zählt die Art hier zu den sehr seltenen Spezies (BOYE & MEINIG 2004). Mit einem Flä- chenanteil von etwa 15,6 % am europäischen Artareal trägt Deutschland dennoch eine beson- dere Verantwortung für den Erhalt des gesamteuropäischen Bestandes. Innerhalb Deutsch- lands bilden Bayern, Sachsen, Brandenburg und Thüringen den Verbreitungsschwerpunkt.

In Thüringen ist die Mopsfledermaus nur stellenweise verbreitet. Verbreitungsschwerpunkte liegen im Altenburger Lössgebiet, der Helme-Unstrut-Niederung sowie den Vorländern von Thü- ringer Wald und Schiefergebirge. Aufgrund von Nachweisen in früher nicht besiedelten Regio- nen, wie z. B. das Thüringer Becken, ist davon auszugehen, dass sich die Art in Ausbreitung befindet. Wochenstuben sind bislang in Thüringen nur wenige bekannt (TLUG 2009b).

Als „Waldfledermaus“ bezieht die Mopsfledermaus natürlicherweise ihr Sommerquartier und ihre Wochenstube (10 bis 20 Weibchen je Quartier) im Wald in Baumhöhlen, hinter abstehender Rinde oder in losen Rindentaschen grobborkiger Bäume wie Eiche und Kiefer. Die Sommer- quartiere unterliegen einem ständigen Wechsel, so dass Funde eines solchen sehr selten sind. Ab Mitte Juni werden von den Weibchen 1 bis 2 Jungtiere zur Welt gebracht. Als Winterquartie- re werden Höhlen, Stollen, Bunker, Keller, Spalten genutzt. Aufgrund der hohen Kältetoleranz werden Winterquartiere erst bei relativ tiefen Temperaturen aufgesucht. Die Jagd kleinerer In- sekten, insbesondere Nachtschmetterlinge, erfolgt v. a. an Waldrändern, in Parks, Gärten und Alleen – offenes Gelände wird gemieden. Die Jagdhabitate liegen bis zu 4,5 km von den Quar- tieren entfernt. Zwischen Sommer- und Winterquartier liegen meist 20 bis 40 km (ebd.).

Bestand und Habitatflächen im FFH-Gebiet Sommerliche Nachweise der Mopsfledermaus sind im FFH-Gebiet in den aktuellen Daten nicht dokumentiert. Aus der Umgebung des FFH-Gebietes existieren aber 2 Nachweise von Som- merquartieren, die im Aktionsraum (2 km) liegen. Das Sommerquartier in der Ortschaft Tauten- burg liegt im Tautenburger Wald. Es bestehen daher durchgehende Waldbestände zum FFH- Gebiet. Das Sommerquartier in Neuengönna liegt westlich des Saaletals. Über Baumreihen entlang des Gönnerbachs und der Saale ist das FFH-Gebiet ebenfalls für dieses Quartier zu- gänglich.

Eine Nutzung der strukturreichen Waldbestände sowie der linearen Hecken-/Baumstrukturen und Waldränder innerhalb des FFH-Gebietes als Jagdhabitat ist deshalb nicht auszuschließen. Unterirdische Winterquartiere mit Nachweisen von Einzeltieren existieren ebenfalls angrenzend an das FFH-Gebiet. Im Ermtal bei Dorndorf wird ein Felsenkeller als Winterquartier genutzt.

Für die Ausweisung von Habitaten ist die aktuelle Datenlage im FFH-Gebiet selbst jedoch unzu- reichend.

83 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Tabelle 4.44: Nachweise der Anhang-II-Art Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) nach FFH-RL im Aktionsraum (2 km) um das FFH-Gebiet 123.

Ortsbezeichnung Datum An- Quelle zahl Nachweise innerhalb des Gebietes – Winterquartiere Felsenkeller im Ermtal bei Dorndorf 2003 1 Datenbank Stiftung Fledermaus Sommerquartiere Wohnhaus Lindenstraße, Tautenburg 18.08.2016 15 Datenbank Stiftung Fledermaus Kirche Neungönna 18.08.1993 2 Datenbank Stiftung Fledermaus

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Die Mopsfledermaus ist im SDB mit einem guten Erhaltungszustand („B“) aufgeführt. Für eine Habitatausweisung und -bewertung ist die aktuelle Datenlage jedoch unzureichend, so dass für den SDB keine Empfehlung hinsichtlich des Erhaltungszustands gegeben werden kann.

In Kap. 5.2.3.5 werden dennoch Behandlungsgrundsätze in Bezug auf das Offenland und sons- tige allgemeine Hinweise formuliert. Zur Ermittlung der tatsächlichen Raumnutzung sind Erfas- sungen in den Wald- und Offenlandbereichen des FFH-Gebietes empfehlenswert.

4.2.2.6 Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii)

Methodik Die Ausführungen zur Bechsteinfledermaus basieren auf Punktdaten, die dem FIS (Abfrage: 14.01.2019) entnommen und von der Stiftung Fledermaus übermittelt (Eingang: 07.09.2018) wurden. Dabei wurde ein Aktionsraum von 2 km um das FFH-Gebiet betrachtet (BFN & BLAK 2017).

Allgemeine Charakteristik Das Verbreitungsgebiet der Bechsteinfledermaus ist hauptsächlich West- und Mitteleuropa, wobei sich die nördlichsten Vorkommen in Südschweden befinden. In Deutschland findet sich diese Art vor allem im Süden des Landes (Bayern, Baden-Württemberg), allerdings konnten in der jüngeren Vergangenheit auch Wochenstubengesellschaften in nördlicheren Bundesländern wie Niedersachsen, Brandenburg, Schleswig-Holstein und in Sachsen nachgewiesen werden. Thüringen liegt im Zentrum ihrer Verbreitung. Mittelgebirge bilden das Kerngebiet der mitteleu- ropäischen Populationen und haben demnach eine entsprechend hohe Bedeutung (TLUG 2009c).

Die Bechsteinfledermaus bevorzugt Lebensräume wie (feuchte) Mischwälder und Parkanlagen mit einem ausreichenden Angebot an Baumhöhlen und ist seltener in Nadelwaldgebieten nach- zuweisen. Die Wochenstubengesellschaften, in denen die Jungen zur Welt gebracht und aufge- zogen werden, bestehen aus 10–30 Weibchen und befinden sich in Baumhöhlen oder Fleder- mauskästen, allerdings nur selten in Gebäuden. Die Winterquartiere sind fast ausschließlich unterirdische Räume wie Keller und Höhlen, die von Oktober bis März aufgesucht werden und die meist nur in geringer Entfernung zu den Sommerquartieren liegen (LAU 2001).

84 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Die individuellen Jagdreviere sind strukturreiche, mehrschichtige, teilweise feuchte Laub- und Mischwälder mit einem hohen Altholzanteil und liegen innerhalb eines Radius von ca. 500– 1500 m um die Quartiere. Die Größe der Reviere ist abhängig von der Habitatqualität und liegt zwischen 3 und 100 ha. Jagdgebiete außerhalb der Wälder erreicht die Bechsteinfledermaus über traditionelle Flugrouten, die oft an linearen Landschaftselementen wie Hecken oder Baum- reihen entlangführen. Die Beutetiere (hauptsächlich Tag- und Nachtfalter, Zweiflügler, Laufkä- fer) werden im niedrigen Suchflug (< 5 m) erlauscht und anschließend vom Blattwerk oder vom Boden aufgenommen.

Bestand und Habitatflächen im FFH-Gebiet Nach aktuellen Daten aus der Datenbank der Stiftung Fledermaus liegen 2 Nachweise der Bechsteinfledermaus vor. Es handelt sich um Präsenznachweise, die im Sperbergrund erbracht wurden anhand von Netzfängen und Sichtung. Sie stammen bereits aus dem Jahr 2001 bzw. 2002.

Die strukturreichen Wälder des FFH-Gebiets kommen daher als Jagdhabitat der Art in Frage. Für die Ausweisung von konkreten Habitaten ist die aktuelle Datenlage im FFH-Gebiet unzu- reichend.

Darüber hinaus ist die Bechsteinfledermaus eine ausgesprochene Waldart, die sowohl Wo- chenstuben als auch Jagdhabitate im Wald aufsucht. Das Offenland spielt diesbezüglich eine untergeordnete Rolle, so dass die Art im FB Offenland nicht weiter betrachtet wird.

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Die Bechsteinfledermaus ist im SDB mit einem guten Erhaltungszustand („B“) aufgeführt. Es sind lediglich 2 Nachweise der Art im Aktionsradius von 2 km um das FFH-Gebiet bekannt. Da die Art jedoch vorwiegend in Waldlebensräumen vorkommt, wird sie im FB Offenland nicht wei- ter betrachtet. Dennoch werden in Kap. 5.2.3.6 allgemeine Hinweise zum Erhalt der Art formu- liert, deren Abgleich mit den Maßnahmen des FB Wald empfohlen wird.

4.2.2.7 Großes Mausohr (Myotis myotis)

Methodik Die Ausführungen zum Großen Mausohr basieren auf Punktdaten, die dem FIS (Abfrage: 14.01.2019) entnommen und von der Stiftung Fledermaus übermittelt (Eingang: 07.09.2018) wurden. Dabei wurde ein Aktionsraum von 15 km um das FFH-Gebiet betrachtet (PAN & ILÖK 2010).

Allgemeine Charakteristik Das Große Mausohr ist in ganz Europa mit Ausnahme der Britischen Inseln, Islands und Skan- dinaviens verbreitet und nach Osten hin erstrecken sich die Vorkommen bis Kleinasien und Is- rael. Auch in allen Teilen Deutschlands ist diese Fledermausart heimisch, wobei eine von Sü- den nach Norden abnehmende Quartierdichte festgestellt werden kann. Die größten Vorkom- men finden sich somit in Bayern, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen (LAU 2001). In Thüringen ist das Große Mausohr eine der am weitesten verbreiteten Fledermausar- ten (TLUG 2009d). Es ist in fast allen Naturräumen nachgewiesen, wobei sich die Wochenstu- ben in wärmebegünstigten, strukturreichen Gebieten befinden (TRESS et al. 2012).

85 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Das Große Mausohr bevorzugt wald- und strukturreiche Regionen und ist an menschliche Sied- lungen gebunden. Dabei benötigt es innerhalb eines Jahres verschiedene Habitate. Im Gegen- satz zu den Männchen, die im Sommer allein bleiben, schließen sich die Weibchen in dieser Zeit zu Wochenstubengesellschaften zusammen, die mehrere hundert Tiere umfassen können. Sie bewohnen geräumige Dachböden und in selteneren Fällen auch unterirdische Quartiere und ziehen die Jungen dort auf (LAU 2001).

Die nächtliche Jagd findet vor allem in geschlossenen Waldgebieten statt. Die bevorzugten Jagdreviere sind Laubwälder mit einer schwach ausgeprägten Kraut- und Strauchschicht und einem freien Luftraum in 2 m Höhe (Hallenwaldstrukturen). Ein guter Bodenzugang ist dabei von großer Bedeutung, da Beutetiere wie Käfer, Spinnen und Schmetterlingsraupen auch direkt vom Boden aufgenommen werden („Ground Gleaner“). Es wird aber auch in extensiv genutz- ten, kurzrasigen Offenlandbereichen (Weiden, frisch gemähte 1-2-schürige Wiesen, frisch ab- geerntete Äcker) mit einem hohen Anteil an großen, bodenaktiven Arthropoden gejagt, wie Kot- untersuchungen aus Liechtenstein zeigen (GÜTTINGER et al. 2006). Die individuellen Jagdgebie- te der Weibchen umfassen im Schnitt 5 bis > 70 ha und liegen meist im 15-km-Umkreis um die Quartiere (TRESS et al. 2012).

Den Winter verbringt das Große Mausohr in kleinen Gruppen in unterirdischen Hohlräumen wie Höhlen, Stollen oder Kellern. Dabei können zwischen Sommer- und Winterquartier Wanderun- gen von bis zu 300 km zurückgelegt werden (LAU 2001).

Bestand und Habitatflächen im FFH-Gebiet In der Umgebung des FFH-Gebietes existieren zahlreiche Quartieren des Großen Mausohrs, die im Aktionsradius der Weibchen (ca. 15 km um die Wochenstuben) liegen. Es sind 5 Wo- chenstuben bekannt, sowie eine Vielzahl von Sommerquartieren mit Einzeltieren bis hin zu Kleingruppen. Tabelle 4.45 listet hierzu eine Auswahl der nächstgelegensten Sommerquartiere auf. Besonders hervorzuheben ist die Wochenstube der Kunitzer Kirche. Sie wird von TRESS et al. (2012) als bedeutendes oberirdisches Quartier der Art bezeichnet und steht darüber hinaus als FFH-Objekt unter Schutz unter der Kennziffer F30. Entlang des Saaletals sowie dem Ost- rand des Tautenburger Waldes bietet die strukturreiche Landschaft Korridore zum Ausschwär- men der Art. Das FFH-Gebiet ist daher von den Quartieren aus dem Raum Bürgel, Jena, Dorn- burg und Camburg zugänglich. Zwischen den Quartieren in Hainspitz, Gösen und Tautenhain und dem FFH-Gebiet liegen hingegen strukturärmere, großräumige Agrarflächen, die für die Art weniger geeignet sind.

Angrenzend zum FFH-Gebiet wird der ehemalige Brauereikeller im Ermtal bei Dorndorf als Win- terquartier genutzt. Außerdem sind aus der Datenbank der Stiftung Fledermaus zahlreiche Ein- zelnachweise (Totfunde, Bat Detector, Netzfang, Kot etc.) bekannt. Ein Netzfang im Sperber- grund (2003) dokumentiert die Präsenz der Art im FFH-Gebiet.

Als Jagdhabitat dienen dem Großen Mausohr v. a. während der Wochenstubenzeit überwie- gend hallenwaldartige Laub- und Mischwälder (TRESS et al. 2012). Solche sind im FFH-Gebiet vorhanden. Für die Ausweisung von konkreten Habitatflächen ist die aktuelle Datenlage im FFH-Gebiet selbst jedoch unzureichend.

86 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Tabelle 4.45: Nachweise der Anhang-II-Art Großes Mausohr (Myotis myotis) nach FFH-RL im und um das FFH-Gebiet 123.

Ortsbezeichnung Datum Anzahl Quelle Winterquartiere innerhalb des Gebietes

Ehe. Brauereikeller Dorndorf 18.01.2015 3 Datenbank Stiftung Fledermaus Wochenstuben Kirche Kunitz 29.07.2017 850 Datenbank Stiftung Fledermaus Kirche Bürgel 05.06.2014 152 Datenbank Stiftung Fledermaus Kirche Lichtenhain 02.08.1997 170 Datenbank Stiftung Fledermaus Gärtnerei Zöllnitz 19.08.1991 71 Datenbank Stiftung Fledermaus Kirche Walpernhain 11.07.2016 208 Datenbank Stiftung Fledermaus Sommerquartiere (Auswahl) Kirche Graitschen 27.06.1994 1 Datenbank Stiftung Fledermaus Kirche Dorndorf 01.08.1992 5 Datenbank Stiftung Fledermaus Kirche Thalbürgel 20.06.1998 10 Datenbank Stiftung Fledermaus Scheune Taupadel 20.06.1998 5 Datenbank Stiftung Fledermaus Kirche Taupadel 14.07.2007 1 Datenbank Stiftung Fledermaus Nordschule Jena 04.05.2006 3 Datenbank Stiftung Fledermaus Kernbergstraße 59, Jena 06.09.2001 1 Datenbank Stiftung Fledermaus Kästen im Hainspitzer Park 18.06.1998 1 Datenbank Stiftung Fledermaus Wohnhaus in Neungönna 18.08.1993 20 Datenbank Stiftung Fledermaus Kirche Nerkewitz 18.08.1993 5 Datenbank Stiftung Fledermaus Untermühle Zöllnitz 14.08.2002 30 Datenbank Stiftung Fledermaus Ehe. Ferienlager „Neumühle“ im Datenbank Stiftung Fledermaus 06.10.2012 5 Zeitzgrund Kästen am Himmelsgrund bei Tau- Datenbank Stiftung Fledermaus 1993 1 tenhain Kästen am Weihrauchhügel bei Datenbank Stiftung Fledermaus 09.07.2004 1 Tautenhain Kästen am Gösener Teich 09.10.2010 1 Datenbank Stiftung Fledermaus „Klausloch“ b. Camburg (Kalkhöhle) 01.08.1991 2 Datenbank Stiftung Fledermaus

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Das Große Mausohr ist im SDB mit einem guten Erhaltungszustand („B“) aufgeführt. Für eine Habitatausweisung und -bewertung ist die aktuelle Datenlage jedoch unzureichend, so dass für den SDB keine Empfehlung hinsichtlich des Erhaltungszustands gegeben werden kann.

87 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

In Kap. 5.2.3.7 werden dennoch Behandlungsgrundsätze in Bezug auf das Offenland und sons- tige allgemeine Hinweise formuliert. Zur Ermittlung der tatsächlichen Raumnutzung sind Erfas- sungen in den Wald- und Offenlandbereichen des FFH-Gebietes empfehlenswert.

4.2.2.8 Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros)

Methodik Die Ausführungen zur Kleinen Hufeisennase basieren auf Punktdaten, die dem FIS (Abfrage: 14.01.2019) entnommen und von der Stiftung Fledermaus übermittelt (Eingang: 07.09.2018) wurden. Dabei wurde ein Aktionsraum von 2 km um das FFH-Gebiet betrachtet (BFN & BLAK 2017).

Allgemeine Charakteristik Die Kleine Hufeisennase ist in Mittel- und Südeuropa, im Mittelmeergebiet von der Iberischen Halbinsel und Marokko bis zur Levante, im Osten über Arabien bis Kirgisien und Kaschmir und im Süden bis nach Nordafrika verbreitet. In Deutschland hat der Bestand der Art in den letzten 100 Jahren drastisch abgenommen. Die Vorkommen beschränken sich auf Bayern, Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt im nordostdeutschen Tiefland, zentraleuropäischen Mittelgebir- ge und Alpenvorland. In Thüringen weist die Art Verbreitungsschwerpunkte in klimatisch be- günstigten Lagen der Saale und ihrer Seitentäler auf. Bis in die 1990er Jahre waren für die Kleine Hufeisennase drastische Bestandsrückgänge in Thüringen zu verzeichnen. Letzte Ver- breitungsschwerpunkte hat sie heute u.a. im Saaletal zwischen Jena und Saalfeld. Insgesamt ist die Kleine Hufeisennase in Thüringen selten, mit 2.000 Tieren verzeichnet sie aber den weit- aus größten Bestand in Deutschland. Damit hat Thüringen eine wesentliche Verantwortung für den Erhalt der Art in Deutschland (TLUG 2009e).

Als Wochenstube nutzt die Kleine Hufeisennase vorzugsweise alte Gebäude, die von Vegetati- on umgeben sind. Oft besteht eine Population aus mehreren Wochenstuben mit wenigen Tie- ren, die miteinander im Austausch stehen. Die Art ist auf ein durchgehendes System von Leit- strukturen zu den Jagdgebieten angewiesen. Als Jagdhabitat werden neben Hecken, Weiden, Streuobstwiesen und begrünten Hausfassaden v. a. Wälder als Jagdhabitat aufgesucht. Cha- rakteristisch ist die Nutzung von Laubwaldgebieten oder locker bestandenen Nadelwälder (z. B. Altkiefern auf aufgelassenen Halbtrockenrasen). Die Nahrung besteht hauptsächlich aus flie- genden Insekten, es werden aber auch sitzende Insekten von der Vegetation abgelesen. Die Jagdhabitate liegen bis zu 4 km von den Sommerquartieren entfernt. Ist die nähere Umgebung gut strukturiert, entfernen sich die Tiere allerdings meist nicht weiter als 1 km. Wichtig ist das Vorhandensein von gehölzbestandenen Leitstrukturen von den Wochenstuben zu den Jagdha- bitaten. Die Winterquartiere liegen unterirdisch und liegen zwischen 5 und 30 km von den Sommerquartieren entfernt. Thüringen beherbergt mit ca. 480 Tieren eines der größten Über- winterungsvorkommen in Mitteleuropa (ebd.).

Bestand und Habitatflächen im FFH-Gebiet Nachweise der Kleinen Hufeisennase sind innerhalb des FFH-Gebiets nicht bekannt. Im Akti- onsradius (2 km) sind 2 Einzelnachweise von möglichen Winterquartieren dokumentiert. Sie liegen südlich des FFH-Gebiets im Gleistal, wo in Beudnitz die Kirche und in Löberschütz ein Felsenkeller als Quartier genutzt werden. Der Nachweis, der vermutlich zur Aufnahme der Art in den SDB geführt hat, liegt in etwa 2,5 km Entfernung in Taupadel. Dort wird die Kirche als Wo- chenstube genutzt. Die letzten bekannten Nachweise stammen jedoch bereits von 2004. Nach

88 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang II der FFH-RL

Mitteilung der Stiftung Fledermaus wurden für die Gebietsmeldungen Artnachweise im 5-km- Umkreis zugrunde gelegt (STIFTUNG FLEDERMAUS 2016).

Für die Ausweisung von Habitaten ist die aktuelle Datenlage im FFH-Gebiet selbst jedoch unzu- reichend.

Soll-Ist-Vergleich und Fazit Die Kleine Hufeisennase ist im SDB mit einem ungünstigen Erhaltungszustand („C“) aufgeführt. Für eine Habitatausweisung und -bewertung ist die aktuelle Datenlage jedoch unzureichend, so dass für den SDB keine Empfehlung hinsichtlich des Erhaltungszustands gegeben werden kann.

In Kap. 5.2.3.8 werden Hinweise zum Erhalt von Jagdstrukturen formuliert. Zur Ermittlung der tatsächlichen Raumnutzung sind Erfassungen in den Wald- und Offenlandbereichen des FFH- Gebietes empfehlenswert.

89 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang I der VS-RL

4.3 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der Vogel- schutzrichtlinie

Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutzrichtlinie werden nur in FFH-Gebieten mit einer Gebietsüberschneidung mit EU-Vogelschutzgebieten (SPA) bearbeitet. Dies ist im FFH- Gebiet 123 nicht der Fall.

90 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang I der VS-RL

4.4 Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie oder beson- ders wertgebende Arten

Im FFH-Gebiet 123 kommen laut Standarddatenbogen, Zufallsfunden im Rahmen der Ma- nagementplan-Erfassungen oder Literaturrecherchen weitere wertgebende Tier- und Pflanzen- arten vor. Aufgrund der Vielzahl der Artvorkommen liegt der Schwerpunkt der folgenden tabella- rischen Auflistung auf den Arten der Anhänge IV und V der FFH-Richtlinie, Arten der Roten Lis- te Thüringens und Deutschlands mit den Kategorien 1 (vom Aussterben bedroht) oder 2 (stark gefährdet), streng geschützten Arten sowie Vogelarten des Anhangs I der Vogelschutzrichtlinie. Berücksichtigt wurden – mit Ausnahme der Angaben aus dem SDB – Daten ab dem Jahr 2000. Diese Liste ist nicht als abschließend zu betrachten.

Im Rahmen der Maßnahmenplanung wird das Vorkommen der weiteren wertgebenden Arten berücksichtigt.

91 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang IV der FFH-RL

Tabelle 4.46: Vorkommen weiterer wertgebender Tier- und Pflanzenarten aus Kartierungen und Fremdquellen im FFH-Gebiet 123

Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Anhang RL D RL TH Schutz Quelle Fundort und -jahr (soweit bekannt) FFH-RL/ Anh. I VS-RL

PFLANZEN Pyramiden-Spitzorchis Anacamptis pyramidalis 2 2 bg F1 Mönskuppe N Graitschen (zuletzt 2009) Davalls-Segge Carex davalliana 3 2 - F1 GLB "Im Riete" 700 m O Poxdorf (2011) Quellmoorwiese im Jägertal N Graitschen, FND Jägertal- Entferntährige Segge Carex distans 3 2 - F1, F3 wiese N Graitschen (zuletzt 2004) Schuppenfrüchtige Gelb-Segge Carex lepidocarpa 3 2 - MaP LRT-ID 10214, 10230, 10213 Steifborstige Armleuchteralge Chara hispida 2 3 - F1 Teich im Sperbergrund NO Graitschen (2010) Braunes Zypergras Cyperus fuscus 3 1 - F1 Hang 500 m O Poxdorf (2004) Breitblättriges Knabenkraut Dactylorhiza majalis V 2 bg MaP LRT-ID 10213, 10214, 10230, 20008 Sumpf-Stendelwurz Epipactis palustris 3 2 bg F3 FND Jägertalwiese N Graitschen (1994) Schachblume Fritillaria meleagris 3 - bg F1, F3 Jägertalwiese N Graitschen (2010) F1 NSG Gleistalhänge v.a. N Löberschütz (zuletzt 2014) Gentiana cruciata Gentiana cruciata 2 2 bg LRT-ID 10071, 10078, 10079, 10085, 10086, 10088, MaP 10089 Nördlicher Teil des NSG Gleistalhänge (N Golmsdorf bis F1 Sperbergrund), Hang des Hohen Berges O Poxdorf (zu- Geflecktes Ferkelkraut Hypochaeris maculata 2 2 - letzt 2011)

MaP LRT-ID 10061, 10084, 10125, 10158

Ackerrand am S-Hang der Flachsleite N Löberschütz Spießblättriges Tännelkraut Kickxia elatine 3 2 - F1 (2010) Ackerrand am S-Hang der Flachsleite N Löberschütz Eiblättriges Tännelkraut Kickxia spuria 3 2 - F1 (2010) Ranken-Platterbse Lathyrus aphaca 3 2 - MaP LRT-ID 10001 Wild-Apfel Malus sylvestris V 2 - MaP LRT-ID 10134 NSG Gleistalhänge v.a. N Löberschütz, NSG Hohe Lehde, Gelber Zahntrost Odontites luteus 3 2 - F1 Hoher Berg O Poxdorf (zuletzt 2014)

92 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang IV der FFH-RL

Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Anhang RL D RL TH Schutz Quelle Fundort und -jahr (soweit bekannt) FFH-RL/ Anh. I VS-RL SDB Gewöhnliche Natternzunge Ophioglossum vulgatum 3 2 - MaP LRT-ID 10214, 20008 Flachsleite (Südhang) und Zietschkuppe N Löberschütz Hummel-Ragwurz Ophrys holoserica 3 - bg F1 (zuletzt 2011) gesamtes NSG Gleistalhänge, einige Vorkommen im NSG Hohe Lehde, Hang über Langetal NO Golmsdorf, Hang an SDB der Burg Hausen NO Poxdorf, Südhang Hegeholz SO Spinnen-Ragwurz Ophrys sphegodes 2 - bg Poxdorf (zuletzt 2013) LRT-ID 10034, 10067, 10068, 10154, 10167, 10168, MaP 10169, 10170 NSG Gleistalhänge, Hohe Lehde (v.a. W-Hang) (zuletzt SDB, F1 2013) Helm-Knabenkraut Orchis militaris 3 2 bg LRT-ID 10033, 10053, 10055, 10061, 10068, 10070, MaP 10071, 10075 NSG Gleistalhänge (v.a. Zietschkuppe und Mönskuppe), SDB, NSG Hohe Lehde, Poxdorfer Höhe NNW Poxdorf, S-Hang, Blasses Knabenkraut Orchis pallens 3 2 bg F1, F4 Hegeholz SO Poxdorf, FND Hegeholz SO Poxdorf (zuletzt 2014) SDB, F1 Flachsleite, Zietschkuppe je N Löberschütz (zuletzt 2014) Dreizähniges Knabenkraut Orchis tridentata 3 2 bg MaP LRT-ID 10085, 10088, 10089 Waldsaum im Tal N Teufelsgrund (700 m N Poxdorf), Deutscher Ziest Stachys germanica 3 2 - F1 Funkental 1 km NO Poxdorf (2011) Flechten Collema auriforme (With.) Cop- - 2 - MaP LRT-ID 10216, 10220 pins et J. R. Laundon Moose Scorpidium cossonii (Schimp.) Mittleres Skorpionsmoos 2 - - MaP LRT-ID 10214 Hedenäs

93 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang IV der FFH-RL

Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Anhang RL D RL TH Schutz Quelle Fundort und -jahr (soweit bekannt) FFH-RL/ Anh. I VS-RL

SÄUGETIERE Breitflügelfledermaus Eptesicus serotinus IV G 2 sg SDB Haselmaus Muscardinus avellanarius IV G 3 sg F2 NSG Hohe Lehde, NSG Gleistalhänge (2001) SDB, F1 Stollen/ ehemaliger Brauereikeller S Dorndorf (zuletzt Kleine Bartfledermaus Myotis mystacinus IV V 2 sg 2014) Stollen/ ehemaliger Brauereikeller S Dorndorf (zuletzt Fransenfledermaus Myotis nattereri IV - 3 sg F1 2012) Großer Abendsegler Nyctalus noctula IV V 3 sg F1 Sperbergrund 1,5 km NNO Graitschen (zuletzt 2003) Braunes Langohr Plecotus auritus IV V 3 sg SDB, F1 Sperbergrund 1,5 km NNO Graitschen (zuletzt 2003) REPTILIEN Glattnatter Coronella austriaca IV 3 3 sg SDB, F1 Hang 500 m NNO Golmsdorf (2016) Flachsleite N Löberschütz, Hang 1 km NO Graitschen Zauneidechse Lacerta agilis IV V - sg SDB, F1 (zuletzt 2016) AMPHIBIEN Grasfrosch Rana temporaria V - - bg F1 GLB "Im Riete", Quellmoorteil östlich Poxdorf (2002) WIRBELLOSE KÄFER Kirsch-Prachtkäfer Anthaxia candens 2 V bg MaP Ciriaxtal (Floßmann 2018) Calomicrus circumfusus 3 2 - F1 Hang N Beutnitz, Flachsleite N Löberschütz (2002) Goldlaufkäfer Carabus auratus - 2 bg SDB Körnerwarze Carabus cancellatus V 2 bg SDB bergeali - 2 - F1 Hang N Beutnitz, Flachsleite N Löberschütz (2002) Cassida panzeri 2 2 - F1 Hang N Beutnitz, Flachsleite N Löberschütz (2002) Kleiner Eichenbock Cerambyx scopolii 3 2 bg SDB SDB Cheilotoma musciformis 2 3 - F1 Hang N Poxdorf, Flachsleite N Löberschütz (zuletzt 2006)

94 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang IV der FFH-RL

Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Anhang RL D RL TH Schutz Quelle Fundort und -jahr (soweit bekannt) FFH-RL/ Anh. I VS-RL Chrysochus asclepiadeus Hang N Beutnitz, Flachsleite (Oberhang) NO Beutnitz 2 2 - F1 (Eumolpus asclepiadeus) (2002) Cryptocephalus frontalis 3 2 - F1 Flachsleite N Löberschütz (2002) Cryptocephalus macellus 2 3 - F1 Hang N Beutnitz (2002) Cryptocephalus signatifrons - 2 - F1 Hang N Beutnitz (2002) Dibolia cynoglossi 3 2 - F1 Hang N Beutnitz (2002) Grauflügeliger Erdbock Dorcadion fuliginator 2 3 bg SDB Longitarsus pinguis 1 3 - SDB, F1 Sperbergrund 2 km NNO Graitschen (2002) Marmorierter Goldkäfer Protaetia marmorata 2 V bg MaP Ciriaxtal (Floßmann 2018) SCHMETTERLINGE Sonnenröschen-Grünwidderchen Adscita geryon 3 2 bg SDB, F1 NSG Gleistalhänge N und NO Löberschütz (zuletzt 2010) Jordanita subsolana (Adscita NSG Gleistalhänge: Fläche NO Löberschütz (2001) Dickfühler-Grünwidderchen 1 1 bg SDB, F1 subsolana) Veilchen-Perlmuttfalter (Silber- Boloria euphrosyne 2 3 bg SDB fleck-Perlmuttfalter) Rötlichbrauner Eichenspanner Campaea honoraria 2 2 - SDB Rostbrauner Rauhfußspanner Clostera anastomosis V 1 - SDB Ringelleib-Labkautspanner Epirrhoe hastulata 1 3 - SDB Kuperfglucke Gastropacha quercifolia 3 2 bg SDB Großpunkt-Bläuling Glaucopsyche alexis 3 1 bg SDB Mondfleck-Bürstenspinner Gynaephora selenitica 2 2 - SDB Hummelschwärmer Hemaris fuciformis - 2 bg SDB Skabiosenschwärmer Hemaris tityus 2 2 bg SDB Ockerbindiger Samtfal- Hipparchia semele 3 2 - SDB ter/Rostbinde Mittelbinden-Zwergspanner Idaea laevigata 2 1 - SDB

95 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang IV der FFH-RL

Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Anhang RL D RL TH Schutz Quelle Fundort und -jahr (soweit bekannt) FFH-RL/ Anh. I VS-RL Gelblicher Trockenrasen- Idaea moniliata 2 2 - SDB Kleinspanner Großer Welklaub-Kleinspanner Idaea pallidata 1 2 - SDB Segelfalter Iphiclides podalirius 3 1 bg SDB Flockenblumen-Grünwidderchen Jordanita globulariae 2 2 bg F1 NSG Gleistalhänge: Fläche NO Löberschütz (zuletzt 2010) Braunauge Lasiommata maera V 2 - SDB Großer Eisvogel Limenitis populi 2 2 bg SDB Augsburger Bär Pericallia matronula 1 0 sg SDB Polyommatus thersites (Plebi- Kleiner Esparsetten-Bläuling 3 1 bg SDB cula thersites) Reseda-Weißling Pontia daplidice - 2 - SDB Ginster-Grünspanner Pseudoterpna pruinata 3 2 - SDB Purpurbär Rhyparia purpurata 3 2 bg SDB Schwalbenwurz-Kleinspanner Scopula umbelaria 1 2 - SDB Winkelbindiger- Scotopteryx moeniata 2 2 - SDB Wellenstriemenspanner Hellgrauer Wellenstriemenspan- Scotopteryx mucronata 2 2 - SDB ner SPINNEN Clubiona genevensis 2 3 - SDB Lepthyphantes keyserlingi 3 2 - SDB HEUSCHRECKEN Wanstschrecke Polysarcus denticauda 2 2 - SDB, F1 Steinbruch an der Zietschkuppe N Löberschütz (2006) Rotflüglige Schnarrschrecke Psophus stridulus 2 2 bg SDB, F1 mehrere Fundpunkte im NSG Gleistalhänge (zuletzt 2017) Schwarzfleckiger Grashüpfer Stenobothrus nigromaculatus 2 3 - SDB

96 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Bestand und Bewertung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Arten nach Anhang IV der FFH-RL

Deutscher Name Wissenschaftlicher Name Anhang RL D RL TH Schutz Quelle Fundort und -jahr (soweit bekannt) FFH-RL/ Anh. I VS-RL

WEICHTIERE SDB, F1 unterhalb der Zietschkuppe N Löberschütz, Poxdorfer Weinbergschnecke Helix pomatia V - - bg Hang N Poxdorf, Hohe Lehde N Golmsdorf (2008) VÖGEL Sperber Accipiter nisus - - sg F1 Sperberberg 1 km N Poxdorf (2001) SDB, F1 unterhalb der Zietschkuppe N Löberschütz, Mönskuppe N Uhu Bubo bubo Anh. I - - sg Graitschen (2015) SDB, F1 im gesamten westlichen Teil des FFH-Gebietes verbreitet Mittelspecht Dendrocopos medius Anh. I - - sg (zuletzt 2016) SDB, F1 NSG Hohe Lehde, Flachsleite O Golmsdorf, Tautenburger Schwarzspecht Dryocopus martius Anh. I - - sg Forst NO und NW Löberschütz (zuletzt 2016) Zwergschnäpper Ficedula parva Anh. I - R sg F1 Tautenburger Forst 1,5 km SSO Tautenburg (2013) SDB, F1 verbreitet im NSG Gleistalhänge, NSG Hohe Lehde (zu- Wendehals Jynx torquilla 2 2 sg letzt 2017) Neuntöter Lanius collurio Anh. I - - bg SDB Rotmilan Milvus milvus Anh. I - 3 sg SDB, F1 NSG Gleistalhänge, Hirschberg N Golmsdorf (zuletzt 2016) Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 1 1 bg F1 Zietschkuppe NNO Löberschütz (2010) Wespenbussard Pernis apivorus Anh. I V - sg SDB SDB, F1 NSG Gleistalhänge und N davon, Graitscher N Golmsdorf Grauspecht Picus canus Anh. I 2 - sg (zuletzt 2017) SDB, F1 Zietschkuppe N Löberschütz, Langetal NO Golmsdorf Grünspecht Picus viridis - - sg (2006) Braunkehlchen Saxicola rubetra 3 2 bg SDB Sperbergrasmücke Sylvia nisoria Anh. I - 3 sg SDB Erläuterung: RL D = Rote Liste Deutschland; RL TH = Rote Liste Thüringen; 1 = vom Aussterben bedroht, 2 = stark gefährdet, 3 = gefährdet, G = Gefährdung unbekannten Ausmaßes, V = Vorwarnliste, - = ungefährdet/nicht aufgeführt; Schutz: sg = streng geschützt, bg = besonders geschützt; Quelle: SDB = Angabe im Standarddatenbogen, MaP = (Zufalls-)funde im Rahmen der aktuellen Erfassungen für den Managementplan, F = Fremdquelle: F1 - FIS; F2 – KRAHN et al. (2001); F3 – LRA SHK UNB (2018); F4 – PUSCH (1997)

97 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Gefährdungen/Beeinträchtigungen

5 Maßnahmenplanung

5.1 Gefährdungen/Beeinträchtigungen

Die Gefährdungen und Beeinträchtigungen der Lebensraumtypen und Arten sind im Kap. 4 schutzgutbezogen erläutert. Nachfolgend sollen diese entsprechend der BfN-Klassifikation summarisch dargestellt werden (siehe Tabelle 5.1). Demnach geht die größte Gefährdung der Erhaltungsziele des FFH-Gebietes 123 von der Nutzungsauflassung mit nachfolgender Verbu- schung aus.

Tabelle 5.1: Zusammenfassende Übersicht der Gefährdungen und Beeinträchtigungen im FFH- Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“

Code lt. Referenzliste Ausmaß/Ort der Gefährdung im Betroffene Bezeichnung der Gefährdung Gefährdungsursachen FFH-Gebiet LRT/Arten ID 10020, 10021, 10023, 10024, 10028, 10031, 10035, 10050, 10053, 10054, 10078, 10082, 10093, 10094, 10096, 10112, 1.3.1. Brachfallen von Magerrasen LRT 6210(*) 10119, 10123, 10126–10128, 10132, 10134, 10135, 10137, 10151, 10153, 10159, 10193, 10194 Brachfallen extensiv genutzter 1.3.2. Frisch-, Feucht- und Nasswie- ID 10008, 10201 LRT 6510 sen ID 10018, 10020, 10021, 10024, 10027, 10028, 10030, 10032, 10035, 10050, 10052–10055, 10061, 10068, 10070, 10081, Verbuschung/ Aufkommen 6210(*) 17.1.3. 10090, 10099–10101, 10112, von Gehölzen 10123–10125, 10131–10134, 10151–10154, 10163, 10170, 10193, 10211, 10225 ID 10008, 10201 6510 Sukzession in natürlichen/ ID 10214, 10230 LRT 7230 17.1. nicht genutzten Lebensräu- ID 10051 LRT 8160* men ID 10008, 10056, 10059, 10073, 10178, 10182, 10183, 10185, 15.1. Neophyten LRT 6510 10186, 10189, 10199, 10204, 10205, 10207

98 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Gefährdungen/Beeinträchtigungen

Tabelle 5.2: Darstellung der Gefährdungen und Beeinträchtigungen für LRT und Arten gemäß Stan- darddatenbogen

Code lt. Refe- Langtext Rang Auswirkungen Verschmutzungen Lage renzliste Brache/ungenügende A03.03 stark negativ innerhalb Mahd Aufgabe der Bewei- A04.03 dung/fehlende Bewei- stark negativ innerhalb dung invasive nicht- I01 mittel negativ innerhalb einheimische Arten Natürliche Entwicklun- K02 mittel negativ innerhalb gen, Sukzession

99 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

5.2 Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Planungsansatz und Begriffsbestimmung Die FFH-Richtlinie fordert die Erhaltung bzw. Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungs- zustandes der FFH-LRT nach Anhang I und der Habitate/Populationen der FFH-Arten nach Anhang II der FFH-RL. Als günstiger Erhaltungszustand gelten jeweils die Bewertungsstufen „A“ (hervorragend) sowie „B“ (gut) des Erhaltungszustandes.

Allgemeine Behandlungsgrundsätze Für alle LRT und Arten nach Anhang II der FFH-RL bzw. auch Vogelarten nach Anhang I der VS-RL werden allgemeine Behandlungsgrundsätze formuliert, die zunächst für alle Flächen des LRT oder der Arthabitate gelten und einen günstigen Erhaltungszustand sichern. Dar- über hinaus sind mehrheitlich einzelflächenspezifische Maßnahmen erforderlich, die der Er- haltung, Wiederherstellung oder Entwicklung von Flächen eines günstigen Erhaltungszu- standes dienen.

Erhaltung und Wiederherstellung Bei allen Maßnahmen, die der Erhaltung eines günstigen Erhaltungszustandes dienen, han- delt es sich um Erhaltungsmaßnahmen (ID 5xxxx). So zählen Maßnahmen auf Flächen mit einem aktuell günstigen Erhaltungszustand, die diesen sichern sollen und der sich ohne de- ren Durchführung absehbar verschlechtern würde, zu den Erhaltungsmaßnahmen.

Maßnahmen der Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszustandes in aktuell mit ei- nem ungünstigen Erhaltungszustand „C“ (mittel bis schlecht) eingestuften LRT-Flächen und Arthabitaten/-populationen sind Wiederherstellungsmaßnahmen (ID 6xxxx). Zu beachten ist dabei, dass eine Einstufung in den Erhaltungszustand „C“ nicht in jedem Fall automatisch auch die Planung von aktiven Wiederherstellungsmaßnahmen nach sich ziehen muss.

Als Wiederherstellungsmaßnahmen gelten zudem alle Maßnahmen, die der Verbesserung eines bereits aktuell günstigen Erhaltungszustandes dienen (=“Aufwertung“), wobei diese Maßnahmen allein zur Sicherung des günstigen Erhaltungszustandes nicht notwendig wä- ren. Dazu zählen damit auch Maßnahmen, die zur Überführung eines Erhaltungszustandes „B“ in einen Erhaltungszustand „A“ führen sollen.

Entwicklung Entwicklungsmaßnahmen (ID 7xxxx) sind alle Maßnahmen auf so genannten Entwicklungs- flächen, die derzeit noch nicht als FFH-LRT oder als Habitat einer FFH-Art eingestuft werden können, die aber der Entwicklung dieser Flächen in Richtung eines FFH-LRT oder eines Ha- bitats einer FFH-Art aus Kohärenz- oder anderen Gründen dienen.

Übergreifende Maßnahmen Um Gefährdungen und Beeinträchtigungen, die auf mehrere LRT(-Flächen) und/oder Arten einwirken, zu vermeiden oder vermindern, können gebietsübergreifende Maßnahmen (ID 8xxxx) geplant werden.

100 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Tabelle 5.3: Darstellung der Maßnahmentypen zur Bewahrung eines günstigen Erhaltungszustan- des von LRT nach Anhang I und der Habitate/Populationen von Arten nach Anhang II der FFH-RL

Ist- und Ziel- Maßnahmenart Flächen-ID Erhaltungszustand A  A, B  B, C → C Erhaltungsmaßnahme 50000–59999

C  B, C  A, B  A6 Wiederherstellungsmaßnahme 60000–69999 E  C/B Entwicklungsmaßnahme 70000–79999 Übergreifende Maßnahme 80000–89999

Optimale Maßnahme – Optionale Maßnahmen Optimale Maßnahmen: Bei der einzelflächenspezifischen Maßnahmenplanung werden an erster Stelle die Maßnahmen dargestellt, die aus naturschutzfachlicher Sicht am besten zur Gewährleistung eines günstigen Erhaltungszustands der Schutzgüter geeignet sind.

Optionale Maßnahmen: Alternativnutzungen werden als optionale Maßnahmen zusätzlich geplant. Sie sind in der Regel ebenfalls geeignet, den günstigen Erhaltungszustand der Schutzgüter zu bewahren bzw. wiederherzustellen, zumindest aber ausreichend, deren Sta- tus quo zu erhalten. Sie stellen im Vergleich zur Optimalvariante einen Kompromiss dar zwi- schen der Naturschutzfachplanung und den standörtlichen Gegebenheiten, einschließlich ökonomischer Anforderungen, und erhöhen die Umsetzbarkeit des Managementplans.

Behandlungseinheiten Maßnahmenflächen, für die eine gleiche Dauerpflege oder -nutzung geplant ist und die sich räumlich dazu eignen, werden zu Behandlungseinheiten, z. T. auch unter Einbindung von Nicht-LRT/-Habitaten, zusammengefasst. Dabei wurde auch die aktuelle Nutzersituation – soweit bekannt – berücksichtigt.

5.2.1 Auswertung Maßnahmenflächen mit KULAP-Förderung Einzelflächenspezifische Maßnahmen zur Erhaltung und Wiederherstellung von KULAP- relevanten LRT (6210[*], 6510, 7230) werden auf einer Fläche von insgesamt 278,438 ha geplant. Mit ca. 96 % liegen nahezu alle diese Maßnahmenflächen in der KULAP-N-Kulisse. Eine tatsächliche Förderung mit KULAP-Verträgen des Teils G (Grünland) erfolgt auf 163,745 ha der Grünlandflächen (vgl. Tabelle 5.4).

Bei den Anhang-II-Arten sind lediglich der Frauenschuh und die Schmale Windelschnecke KULAP-relevant. Deren Maßnahmenflächen unterliegen keiner KULAP-Förderung (vgl. Ta- belle 5.5).

6 B → A wird einer Wiederherstellungsmaßnahme gleichgestellt, da sie eine Aufwertung der Fläche darstellt und so für eine A/E-Maßnahme zugängig ist.

101 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Tabelle 5.4: Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen für alle LRT mit KULAP- Pflegeempfehlungen

%-Anteil der davon %-Anteil Anzahl der tatsächliche Anzahl Anzahl davon tatsächlichen Flä- Flächen- der tatsächli- Flächen- der der Anzahl in Flächengröße LRT chen- größe in KULAP- chen Flä- größe mit LRT- Maß- der KU- mit KULAP- größe der KULAP- N- chen mit KULAP- Flä- nahmen- LAP-N- Verträgen (ha) (ha) N-Kulisse Kulisse- KULAP- Verträgen chen flächen Kulisse gegenüber der (ha) Flächen Verträgen (ha) Kulisse

6110* 3 3 0,015 3 0,009 60,3 0

6210 89 88 29,292 86 27,459 93,7 49 14,490 52,8

6210* 53 53 21,113 53 19,383 91,8 23 5,804 29,9

6510 44 44 35,600 44 35,234 99,0 45 27,172 77,1

7230 4 3 0,384 3 0,384 99,8 2 0,223 58,2

8160* 4 4 0,473 4 0,379 80,1 0

8210 11 11 0,132 6 0,034 25,8 0

8310 2

Summe 210 206 87,009 199 82,882 95,257 400 47,689 57,538

102 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Tabelle 5.5: Erhaltungs- und Wiederherstellungsmaßnahmen für alle Anhang-II-Arten mit KULAP-Pflegeempfehlungen

Art %-Anteil der tat- %-Anteil Anzahl der Anzahl Maßnah- davon davon Flä- tatsächliche sächlichen Flä- Anzahl Habitat der KU- tatsächlichen BfN-Code Wissen- Deutsch Maßnah- men Flä- Anzahl in chengröße in Flächengröße chengröße mit Habitat- Flächen- LAP-N- Flächen mit schaftlich menflä- chengröße der KULAP- der KULAP-N- mit KULAP- KULAP-Verträgen flächen größe (ha) Kulis- KULAP- chen (ha) N-Kulisse Kulisse (ha) Verträgen (ha) (ha) gegenüber seflächen Verträgen der Kulisse

Cypripe- Frauen- CYPR- dium schuh 15 1,533 2 0,008 1 0,005 61,7 1 0,000 0,0 CALC calceolus

Vertigo Schmale VERT- angustior Windel- 1 0,208 1 0,208 1 0,208 99,8 0 ANGU schnecke

Summe 16 1,742 3 0,217 2 0,213 98,346 1 0,000 0,000

103 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Einige KULAP-relevante LRT-/Habitat-Flächen liegen nicht vollständig in der KULAP-N- Kulisse, sind aber mit KULAP-förderfähigen Maßnahmen (Mahd, Beweidung) beplant. Die Förderkulisse ist entsprechend anzupassen.

5.2.2 Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie

5.2.2.1 LRT 6110* – Kalkhaltige Felsen mit Kalk-Pionierrasen Die Kalkhaltigen Felsen mit Kalk-Pionierrasen im FFH-Gebiet sind natürlichen Ursprungs und bedürfen grundsätzlich keiner Pflege. Dennoch bestehen prinzipiell Gefährdungen durch anthropogene Störungen, wie Trittbelastungen oder Gesteinsabbau. Diese sind zu vermei- den, siehe unten stehende Behandlungsgrundsätze. Auch die Gehölzentwicklung ist auf die- sen Standorten verlangsamt, bedarf dennoch gelegentlicher Zurückdrängung.

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Schutz vor Gesteinsabbau. - Vermeidung von Trittbelastungen (z. B. Wandern, Klettern). - Regelmäßige Kontrolle und Offenhaltung der LRT-Flächen hinsichtlich des Gehölzbe- wuchses, der Versaumung und Beschattung durch umgebende Bäume in mehrjährigen Abständen. - Weitestgehende Fernhaltung von Nähr- und Schadstoffeinträgen.

Pflege- und Behandlungsempfehlung Für Sekundärstandorte oder im Komplex mit Kalk-Trockenrasen auftretende Pionierrasen gelten die nachfolgenden Behandlungsempfehlungen, die einer Aufstellung des TLUBN (TLUG 2018b) entnommen sind, die auch nähere Ausführungen zu den einzelnen Pflege- hinweisen enthält. Für den LRT 6110* auf Primärstandorten gibt es dagegen keine entspre- chenden Behandlungsempfehlungen.

Einzelflächenspezifische Maßnahmen LRT-ID: 10216 BE-ID: 123-202 Maßnahmen-ID: 50066 Kleine, 2 m hohe und 15 m breite Felsbank mit breiten Bändern sowie Spalten und Klüften. Als Opti- malmaßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 10 % zu halten (1.9.5.3.). LRT-ID: 10221 BE-ID: 123-218 Maßnahmen-ID: 50088 Die Komplex-LRT-Fläche (LRT 8210/6110*) wird unter ID 10221 bei LRT 8210 (vgl. Kap. 5.2.2.8) be- , weil mit 90 % der größere Flächenanteil diesem LRT entspricht. LRT-ID: 10240 BE-ID: 123-139 Maßnahmen-ID: 50143 Kleiner Felskopf mit Pionierrasen. Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 10 % zu halten (1.9.5.3.).

104 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Entwicklungsflächen LRT-ID: 20012 BE-ID: 123-195 Maßnahmen-ID: 70009 Großer, markanter Felssporn, der weitgehend vegetationslos ist. Unterhalb schließt sich eine Kalkschutthalde (ID 10218) und ein ehemaliger Steinbruch an. Aufgrund der in der OBK angegebenen Artausstattung (OBK-Nr. 48Ab109600) wurde eine Entwicklungsfläche des LRT 6110* ausgewiesen. Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 10 % zu hal- ten (1.9.5.3.).

Erläuterung: BfN-Code 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten (bei Bedarf)

Fazit Der Gesamterhaltungszustand der 3 LRT-6110*-Flächen ist gut („B“). Es handelt sich um Pionierrasen an Primärstandorten, die keiner regelmäßigen Pflege bedürfen. Die Verbu- schung der Felsen ist aber unter 10 % zu halten, um eine Beschattung der Flächen mit nach- folgender Verdrängung der Pioniervegetation zu vermeiden.

5.2.2.2 LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen Halbtrockenrasen sind Kulturbiotope, deren Existenz von einer regelmäßigen Nutzung oder Pflege abhängig ist. Diese erfolgte traditionell zur Zeit der optimalen Entwicklung der be- standsprägenden Arten als Beweidung mit Schafen und/oder Ziegen, als ein- bis zweischüri- ge Mahd oder als Mähweide. Bei Flächen mit ausbleibender Nutzung entwickeln sich zu- nächst aus abgestorbenen Gräsern und Kräutern verfilzte Bestände. Stauden und Gehölze wandern ein.

Folgende Behandlungsgrundsätze zur Nutzung bzw. Pflege der Trespen-Schwingel-Kalk- Trockenrasen sind zu beachten:

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Dauerhafte Sicherung regelmäßiger, naturschutzgerechter Pflege. - Weitestgehende Fernhaltung von Nähr- und Schadstoffeinträgen. - Durchführung von Beweidung ohne Zufütterung der Tiere. - Berücksichtigung der Belange des Artenschutzes (z. B. im Hinblick auf im Offenland brü- tende Vogelarten oder Orchideen).

Pflege- und Behandlungsempfehlung Die nachfolgenden Behandlungsempfehlungen sind einer Aufstellung des TLUBN (TLUG 2018) entnommen, die auch nähere Ausführungen zu den einzelnen Pflegehinweisen ent- hält.

6210(*) – Pflege von Kalk-(Halb-)Trockenrasen (* orchideenreiche Bestände) 1. (optimal) Hüten mit Schafen und Ziegen - kurzzeitig und intensiv - Beweidungsgänge: 2–4, auf mageren Standorten nur 1–2 - Beweidungsdauer: jeweils 2–4 Tage - Beweidungsruhe von etwa 6–8 Wochen

105 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

6210(*) – Pflege von Kalk-(Halb-)Trockenrasen (* orchideenreiche Bestände) - ab Mitte April möglich, optimal ab Mitte Mai, spätestens ab Mitte Juni bis Ende August - Entfernung von Junggehölzen durch den Schäfer während der Weideführung 2. (optimal) Umtriebsweide, Koppelhaltung in Netzen mit Schafen und Ziegen - Besatzdichte: 0,16–0,32 GVE/ha und Jahr - einmal jährliche (für magere Bestände) oder zwei- bis dreimalige Bestoßung mit einer Bewei- dungspause von 4–6 Wochen - bei schlechtem Zustand durch Vergrasung: Besatzdichte 0,25–0,4 GVE/ha und Jahr, frühzeitige Bestoßung und Wiederholung nach Beweidungspause von mindestens 8 Wochen - Ziegen: • Weidedauer: 10–20 Tage pro Koppel • Beweidungszeit: Juni–Juli • Besatzdichte: 2,25–4,50 GVE/ha (ca. 2,2 GVE/ha für 20 Tage bzw. 4,4 GVE/ha für 10 Tage) 3. (optimal) Mahd - einschürig: • orchideenreiche Trespenrasen • Mahd zur Zeit der Blüte der Aufrechten Trespe (Bromus erectus) - zweischürig: • Bestände mit verstärktem Auftreten von Brachezeigern oder Aufkommen von Obergräsern • zweite Mahd nach einer Nutzungspause von mindestens sechs Wochen - abschnittsweise zu unterschiedlichen Zeitpunkten - Beräumen des Mahdguts - Mulchen: nur einmalig zur Wiederherstellung der Nutzbarkeit langfristig brachliegender Flächen tolerierbar 4. (optional) Umtriebsweide mit Rindern, Pferden und/oder Eseln - hoher Besatz (an die lokalen Verhältnisse angepasst) und geringe Verweildauer (Besatzstärke: 1– 2 GVE/ha, auf sehr mageren Standorten 0,3–0,8 GVE/ha) - Auftrieb so lange, wie die Vegetation noch nicht verstroht ist - Verhältnis von Rindern und Pferden: 5:1 bis 4:1 - Extensivrassen in Mutterkuhhaltung oder Jungrindern - geeignete Rassen z. B. Hinterwälder, Rotvieh-Schläge, Schwedisches Fjällrind, Schottische Galloway 5. (optional) Standweide - Schafe: • Beweidungsdauer: 4–8 Wochen • Beweidungsdichte: 1–1,7 GVE/ha bei ein- bis zweimaliger Bestoßung • nach Möglichkeit auf wechselnden Teilflächen - Ziegen: • ganzjährig mit 1,25 GVE/ha Besatzstärke • robuste Rassen (z. B. Burenziegen, Walliser Schwarzhalsziegen, Tauernschecken, Nera Ver- zasca-Ziegen) - Rinder und Pferde:

106 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

6210(*) – Pflege von Kalk-(Halb-)Trockenrasen (* orchideenreiche Bestände) • Besatzdichte: 1,0–1,5 GVE/ha von Frühjahr bis Herbst auf verbuschten Flächen zur Wieder- herstellung von Trockenrasen 6. Wiederherstellung durch Ziegenbeweidung - Standweide: • 0,2–0,5 GVE/ha - Umtriebsweide: • zweimalig intensiv für 10–14 Tage mit ca. 7,3 GVE bzw. 25 Ziegen auf 0,5 ha mit einer Wei- depause von mindestens 9 Wochen ergänzende Maßnahmen - Pflegefeuer zur Entfilzung: • kalte Mittwindfeuer • auf Teilbereichen • November bis Februar - Nachmahd mit Beräumung - Entbuschung: • abschnittsweise • zwischen Oktober und Februar oder, wenn keine gewichtigen Artenschutzgründe vorliegen, bereits im Juni • auf regelmäßig beweideten Flächen alle 5–10 Jahre • Gehölzschnitt beseitigen - Anlage eines mindestens 12 m breiten Pufferstreifens zu unterlassende Maßnahmen - Düngung - Belassen von Mahdgut auf der Fläche - Tränken auf der Fläche - Zufütterung, bei Standweiden vom Frühling bis zum Herbst - Nachtpferch auf der Fläche

Einzelflächenspezifische Maßnahmen LRT-ID: SHK2018- BE-ID: 193 Maßnahmen-ID: 60999 00622 Kleiner, dicht verfilzter Magerrasen mit viel Streu zwischen Acker- und Waldrand. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Ersteinrichtend ist eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzufüh- ren.

107 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10010 BE-ID: 123-148 Maßnahmen-ID: 60008 Mittelwüchsige Streuobstwiese mit Halbtrockenrasen im Übergang zur Glatthaferwiese im Unter- wuchs. V. a. im Süden der Fläche stehen alte überwiegend absterbende Obstbäume (Süßkirschen, z. T. Pflaume und Apfel), dort auch wenige Sträucher. Die Fläche ist gleichzeitig Teil des Entwick- lungshabitats des Eremits (ID 40019). Die Behandlungsgrundsätze der Art sind bei der Flächenbewirt- schaftung zu berücksichtigen (vgl. Kap. 5.2.3.2). Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Obstbäume zu verzichten. Ist dies nicht umsetzbar, kann alternativ eine einschürige Mahd im Früh- sommer (mit Abtransport des Mahdgutes) erfolgen. LRT-ID: 10016 BE-ID: 123-141 Maßnahmen-ID: 60001 Relativ homogener, mittelwüchsiger, von einzelnen Gehölzen durchsetzter Magerrasen. Optimalmaß- nahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10018 BE-ID: 123-142 Maßnahmen-ID: 50004 Sehr steiler, südexponierter Hang mit lückigem Rasen und viel Gehölz auf überwiegend losem Schot- terboden. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Ver- buschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Aufgrund des guten Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 10019 BE-ID: 123-143 Maßnahmen-ID: 60003 Leichter Südhang mit homogenem, mittelwüchsigem Magerrasen. Der Oberhang ist etwas ausgeha- gert und flachwüchsiger. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (ein- schließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10020 BE-ID: 123-145 Maßnahmen-ID: 60005 Ca. 4 m breiter, fast zugewachsener und beschatteter Streifen zwischen Wald und Pioniergehölz (Zit- ter-Pappeln) am Westhang. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Anschließend ist eine Hü- tehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusam- menhang mit der angrenzenden Entwicklungsfläche (ID 20033) die Optimalmaßnahme. LRT-ID: 10021 BE-ID: 123-145 Maßnahmen-ID: 60006 Ca. 10 m breiter Oberhang mit Verbuschung und viel Streu. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Anschließend ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hüte- haltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit der angrenzenden Entwicklungsfläche (ID 20033) die Optimalmaßnahme. LRT-ID: 10022 BE-ID: 123-10 Maßnahmen-ID: 50011 Kleine Streuobstwiese mit einzelnen Süßkirschen, z. T. neu gepflanzt, aber abgängig. Niedriger, schütterer Magerrasen als Unterwuchs. Am Waldrand wächst thermophiler Saum. Die Fläche ist gleichzeitig Teil des Entwicklungshabitats des Eremits (ID 40019). Die Behandlungsgrundsätze der Art sind bei der Flächenbewirtschaftung zu berücksichtigen (vgl. Kap. 5.2.3.2). Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Zie- gen ist zum Erhalt der Obstbäume zu verzichten. Ist dies nicht umsetzbar, kann alternativ eine ein- schürige Mahd im Frühsommer (mit Abtransport des Mahdgutes) erfolgen.

108 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10023 BE-ID: 123-11 Maßnahmen-ID: 60009 Kleine, hochwüchsige und verbrachte Waldwiese mit viel Streu. Die Fläche ist gleichzeitig Teil des Entwicklungshabitats des Eremits (ID 40019). Die Behandlungsgrundsätze der Art sind bei der Flä- chenbewirtschaftung zu berücksichtigen (vgl. Kap. 5.2.3.2). Ersteinrichtend ist eine Mahd mit Aushar- ken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Anschließend sollte die Nutzung der Fläche in Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen wiederaufgenommen werden. Optimalmaß- nahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Obstbäume zu verzichten. Ist dies nicht umsetzbar, kann alter- nativ eine einschürige Mahd im Frühsommer (mit Abtransport des Mahdgutes) erfolgen. LRT-ID: 10024 BE-ID: 123-12 Maßnahmen-ID: 60010 Verbrachter, verbuschter, mittelwüchsiger Magerrasen an südostexponierten Hang mit Steingrusbo- den (15%). Die Fläche ist gleichzeitig Teil des Entwicklungshabitats des Eremits (ID 40019). Die Be- handlungsgrundsätze der Art sind bei der Flächenbewirtschaftung zu berücksichtigen (vgl. Kap. 5.2.3.2). Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Anschließend sollte die Nutzung der Fläche in Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen wiederaufgenommen werden. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Obstbäume zu verzichten. Ist dies nicht umsetzbar, kann alternativ eine einschürige Mahd im Frühsommer (mit Abtransport des Mahdgutes) erfolgen. LRT-ID: 10025 BE-ID: 123-13 Maßnahmen-ID: 50013 Niederwüchsiger Magerrasen mit offenen Bodenstellen im Übergang zu Glatthaferwiese an kleinem, nordwestexponiertem Hang. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10026 BE-ID: 123-14 Maßnahmen-ID: 60017 Mittel- bis hochwüchsiges Grünland mit extensiver Pfingstrosenkultur und einzelnen alten Obst- und Laubbäumen an einem großen, halboffenen, südwestexponierten Hang. Nach Norden und Südosten ist das Gelände sehr ruderal mit viel Jungholz bewachsen und im Übergang zu thermophilen Säumen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhin- derung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10027 BE-ID: 123-14 Maßnahmen-ID: 60011 Magerrasen im Übergang zu thermophilen Säumen und Glatthaferwiese mit einzelnen Orchideen, Obstbäumen und Pfingstrosen an einem ausgedehnten, südexponierten Unterhang. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (ein- schließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzu- pflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10028 BE-ID: 123-14 Maßnahmen-ID: 60012 Verbuschter Magerrasen mit Obstbäumen und Arten thermophiler Säume an südexponiertem sehr steilem Hang. Es sind 20 % lückige Rasen vorhanden. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzufüh- ren. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbu- schen.

109 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10029 BE-ID: 123-14 Maßnahmen-ID: 60014 Offene, mittelwüchsige Wiese im Übergang von Magerrasen zu magerer Glatthaferwiese, die z. T. lückig und niederwüchsig ist. Die Fläche ist im Zusammenhang mit den angrenzenden LRT-Flächen zu nutzen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10031 BE-ID: 123-155 Maßnahmen-ID: 60016 Hochwüchsige homogene Wiese mit Trespenrasen und 2 Reihen abgestorbener Obstbäume. Erstein- richtend ist eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10033 BE-ID: 123-147 Maßnahmen-ID: 50009 Niederwüchsiger, lückiger Magerrasen (Bromus-Dominanzstadium) mit einzelnen Orchideen. Am Un- terhang etwas ruderaler mit Gewöhnlicher Goldrute. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Scha- fen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10050 BE-ID: 123-172 Maßnahmen-ID: 60024 Alte, stark verfilzte Streuobstwiese im Übergang von Magerrasen zu Glatthaferwiese mit abgestorbe- nen Kirschbäumen und lückigen Hartriegel-Hecken. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzufüh- ren. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbu- schen. LRT-ID: 10052 BE-ID: 123-158 Maßnahmen-ID: 50017 Sehr steiler, halboffener, südexponierter Hang mit viel Steingrusboden und kleiner Felsbank. Opti- malmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zu- rückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Aufgrund des guten Zustandes und der Schwach- wüchsigkeit des Trockenrasens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 10053 BE-ID: 123-159 Maßnahmen-ID: 60020 Stark verbuschter, steiler Südhang mit stellenweise lückigem Magerrasen. Ersteinrichtend ist die Ver- buschung (1.9.5.3.) auszulichten. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Zie- gen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den südlich angrenzen- den LRT-Flächen. LRT-ID: 10054 BE-ID: 123-160 Maßnahmen-ID: 60021 Relativ stark verbuschter Hang im Wald mit mittel- bis hochwüchsigem Magerrasen. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.).

110 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10055 BE-ID: 123-161 Maßnahmen-ID: 50018 Niederwüchsiger, halb verbuschter und z. T. sehr lückiger Steingrus-Rasen mit Orchideen an einem sehr steilen Südhang. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Aufgrund des guten Zustan- des und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 10058 BE-ID: 123-164 Maßnahmen-ID: 60025 Schmaler, mittelwüchsiger, etwas lückiger Magerrasen zwischen Fettwiesen und verbrachtem Obst- garten an einem flachen Südhang. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10061 BE-ID: 123-163 Maßnahmen-ID: 50020 Mittel bis stark verbuschter Hang mit mittel- bis niederwüchsigem, inhomogenem, stellenweise lücki- gem Magerrasen und vielen alten Weinstöcken. Im Oberhang mit vielen Saumarten. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10062 BE-ID: 123-15 Maßnahmen-ID: 50038 Südexponierter, leicht verbuschter Steilhang mit viel losem Steingrus und -geröll. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und auf- kommende Gehölze zu verbeißen. Aufgrund des guten Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 10063 BE-ID: 123-184 Maßnahmen-ID: 60031 Niederwüchsiger, leicht ruderaler Magerrasen auf einem ca. 10–20 m breiten Streifen am Waldrand. Im südlichen Teil stehen einige alte Obstbäume. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10064 BE-ID: 123-185 Maßnahmen-ID: 50039 Südexponierter, leicht verbuschter Steilhang mit viel losem Steingrus und -geröll. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und auf- kommende Gehölze zu verbeißen. Aufgrund des guten Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 10078 BE-ID: 123-164 Maßnahmen-ID: 60022 Ehemaliges Pfingstrosenfeld mit lückigem Magerrasen. Der östliche Teil ist ruderal und mit viel Ge- wöhnlicher Goldrute bewachsen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Zie- gen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10081 BE-ID: 123-166 Maßnahmen-ID: 50022 Lückiger, niederwüchsiger, stellenweise verbuschter Magerrasen an einem steilen, südexponiertem Oberhang mit viel Steingrusboden. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Alternativ ist auch eine gelegentliche Mahd alle 2–3 Jahre möglich.

111 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10082 BE-ID: 123-174 Maßnahmen-ID: 60026 Mittel- bis hochwüchsiger, verbrachter Magerrasen auf einem ehemaligen Pfingstrosenfeld mit viel Gewöhnlicher Goldrute und einzelnen alten Bäumen. Ersteinrichtend ist eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10090 BE-ID: 123-175 Maßnahmen-ID: 60027 10 m breiter Streifen mit ruderalem, lückigem Magerrasen unter Birken. Ersteinrichtend ist die Verbu- schung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (ein- schließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10096 BE-ID: 123-140 Maßnahmen-ID: 60029 Kleine offene, mittel- bis hochwüchsige Waldwiese am Südhang mit Pfingstrosen und viel Laub und Streu. Die Fläche wird derzeit im Rahmen eines NALAP-Vertrages alle 2 Jahre einschürig gemäht. Da die Fläche bereits Degenerationszeichen aufweist, ist die Optimalmaßnahme zur Wiederherstellung des günstigen Erhaltungszustandes eine jährliche Mahd (1.2.1.1.). LRT-ID: 10097 BE-ID: 123-181 Maßnahmen-ID: 60030 Kleine, offene, mittel- bis hochwüchsige Waldwiese am Südhang mit einzelnen Bäumen durchsetzt und stellenweise mit viel Streu und Laub. Die Fläche wird derzeit im Auftrag der UNB SHK alle 2 Jahre einschürig gemäht. Da die Fläche bereits Degenerationszeichen aufweist, ist die Optimalmaßnahme zur Wiederherstellung des günstigen Erhaltungszustandes eine jährliche Mahd (1.2.1.1.). LRT-ID: 10100 BE-ID: 123-183 Maßnahmen-ID: 50037 Stark verbuschter Steilhang (Deckung 60 %) in Mitten von Wald mit Resten von Magerrasen. Opti- malmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zu- rückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Aufgrund der Kleinflächigkeit sowie des guten Zu- standes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 10101 BE-ID: 123-157 Maßnahmen-ID: 60019 Sehr steiler Südhang mit Geröllboden und Schuttfächern. Stellenweise halboffen mit lückigem Tro- ckenrasen. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Ver- buschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Alternativ sind eine ersteinrichtende Ver- buschung und eine gelegentliche Mahd alle 2–3 Jahre möglich. LRT-ID: 10104 BE-ID: 123-193 Maßnahmen-ID: 50052 Schmaler, leicht verbrachter und verbuschter Kalk-Halbtrockenrasen mit etwas Streu an einem südlich exponierten flachen Hang. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hüte- haltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder ge- legentlich zu entbuschen. Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen extensiven Rinderbewei- dung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidema- nagement anzupassen.

112 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10107 BE-ID: 123-196 Maßnahmen-ID: 50057 Schmaler, südlich exponierter Saum vor dem Waldrand mit Resten von Kalk-Halbtrockenrasen. Opti- malmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Net- zen) (1.2.5.1.). Alternativ ist auch eine einschürige Mahd im Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen möglich. LRT-ID: 10108 BE-ID: 123-197 Maßnahmen-ID: 50059 Südlich exponierter, mittel- bis hochwüchsiger Kalk-Halbtrockenrasen mit wenigen alten Obstbäumen. Im Unterhang in Glatthaferwiese übergehend. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen extensiven Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegeta- tionsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszu- standes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10109 BE-ID: 123-199 Maßnahmen-ID: 50061 Mittel- bis niederwüchsiger Kalk-Halbtrockenrasen am sanft geneigten, südlich exponierten Unter- hang. Nach Süden und Osten Übergänge zu Glatthaferwiese und Vorkommen von Pfingstrose. Opti- malmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Net- zen) (1.2.5.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen extensiven Rinderbeweidung mit ent- sprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monito- ring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10110 BE-ID: 123-200 Maßnahmen-ID: 50062 Offener Bereich mit mittelwüchsigem bis lückigem Kalk-Halbtrockenrasen im ansonsten verbuschten, südlich exponierten Hang. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (ein- schließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10111 BE-ID: 123-200 Maßnahmen-ID: 50063 Offener Bereich mit mittelwüchsigem bis lückigem Kalk-Halbtrockenrasen im ansonsten verbuschten, südlich exponierten Hang. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (ein- schließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10112 BE-ID: 123-203 Maßnahmen-ID: 60036 Kleine verbrachte Waldwiese mit einer Feuerstelle. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) aus- zulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Die Feuerstelle ist zu entfernen. LRT-ID: 10113 BE-ID: 123-205 Maßnahmen-ID: 50070 Langgestreckter Wiesenhang mit mittel- bis niederwüchsigem, etwas lückigem Kalk-Halbtrockenrasen und einzelnen Gehölzen. Am Unterhang etwas nährstoffreicher. Optimalmaßnahme ist eine Hütehal- tung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen extensiven Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehöl- zentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideres- ten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Ver- schlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen.

113 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10114 BE-ID: 123-205 Maßnahmen-ID: 50071 Langgestreckter Wiesenhang mit mittel- bis niederwüchsigem, etwas lückigem Kalk-Halbtrockenrasen und einzelnen Gehölzen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (ein- schließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen extensi- ven Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegeta- tionsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszu- standes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10115 BE-ID: 123-204 Maßnahmen-ID: 50069 Lückiger, etwas verbrachter Kalk-Halbtrockenrasen mit viel lockerem Steingrusboden und einer Fels- bank (ID 10220) an einem Steilhang. Die Fläche wird derzeit im Rahmen eines NALAP-Vertrages alle 2 Jahre einschürig gemäht. Die Optimalmaßnahme ist die Fortführung der Mahd alle 2 Jahre (1.2.1.4.). Alternativ ist auch eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehal- tung in Netzen) im Zusammenhang mit den südlich gelegenen Flächen möglich. LRT-ID: 10116 BE-ID: 123-204 Maßnahmen-ID: 50067 Verbrachter Kalk-Halbtrockenrasen an südlich exponiertem Steilhang mit abgestorbenen Bäumen. Die Fläche wird derzeit im Rahmen eines NALAP-Vertrages alle 2 Jahre einschürig gemäht. Die Optimal- maßnahme ist die Fortführung der Mahd alle 2 Jahre (1.2.1.4.). Alternativ ist auch eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) im Zusammenhang mit den süd- lich gelegenen Flächen möglich. LRT-ID: 10117 BE-ID: 123-207 Maßnahmen-ID: 50075 Lückiger Kalk-Trockenrasen umgeben von Gehölzen an südlich exponiertem Hang. Die Fläche wird derzeit im Rahmen eines NALAP-Vertrages alle 2 Jahre einschürig gemäht. Die Optimalmaßnahme ist die Fortführung der Mahd alle 2 Jahre (1.2.1.4.). Alternativ ist auch eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) im Zusammenhang mit den südlich gelegenen Flächen möglich. LRT-ID: 10118 BE-ID: 123-208 Maßnahmen-ID: 50076 Teilweise stark verbrachter Kalk-Halbtrockenrasen in schmalem Band am Oberhang. Die Fläche wur- de im Rahmen eines NALAP-Vertrages alle 2 Jahre einschürig gemäht. Derzeit liegt sie brach. Die Optimalmaßnahme ist die Wiedereinführung der Mahd alle 2 Jahre (1.2.1.4.). Alternativ ist auch eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) im Zusammenhang mit den südlich gelegenen Flächen möglich. LRT-ID: 10119 BE-ID: 123-209 Maßnahmen-ID: 60038 Leicht verbuschter, mittel- bis hochwüchsiger Kalk-Halbtrockenrasen an südlich exponiertem Hang. Optimalmaßnahme ist Mahd alle 2–3 Jahre im Zusammenhang mit den westlich gelegenen Flächen (1.2.1.4.). Alternativ ist auch eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehal- tung in Netzen) im Zusammenhang mit den südlich gelegenen Flächen möglich.

114 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10121 BE-ID: 123-211 Maßnahmen-ID: 60061 Leicht terrassierte, große Streuobstwiese mit etwas verbrachtem Halbtrockenrasen im Übergang zur Glatthaferwiese im Unterwuchs. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzich- ten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. Optional kann die aktuelle extensive Rinderbeweidung mit entsprechen- der Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) fortgesetzt werden (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszustandes ist das Weidema- nagement anzupassen. LRT-ID: 10122 BE-ID: 123-211 Maßnahmen-ID: 50082 Nordrand einer Streuobstwiese mit mittelwüchsigem Kalk-Halbtrockenrasen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbu- schung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. Optional kann die aktuel- le extensive Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) fortgesetzt werden (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Er- haltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10123 BE-ID: 123-212 Maßnahmen-ID: 60039 Schmale Waldlichtung mit Resten von Kalk-Halbtrockenrasen, die ca. 10 m breit und stark verbuscht ist. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten. Optimalmaßnahme ist eine Hütehal- tung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den westlich angrenzenden Flächen. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10124 BE-ID: 123-214 Maßnahmen-ID: 60041 Alte, mittel- bis hochwüchsige Streuobstwiese am südlich exponierten Hang mit offenen Trittstellen vom Vieh. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entspre- chender Extensivierung und Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10125 BE-ID: 123-214 Maßnahmen-ID: 60042 Alte, mittel- bis hochwüchsige, etwas ruderalisierte Streuobstwiese am südlich exponierten Hang mit einzelnen Trittschäden. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Ab- transport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Extensivierung und Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zu- rückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetations- entwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszu- standes ist das Weidemanagement anzupassen.

115 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10126 BE-ID: 123-217 Maßnahmen-ID: 60045 Ehemaliges Gartengrundstück mit Gartenlaube. Auf den Freiflächen wächst Kalk-Halbtrockenrasen im Übergang zu Glatthaferwiese. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). LRT-ID: 10127 BE-ID: 123-217 Maßnahmen-ID: 60046 Verwildertes Gartengrundstück mit ehemaligem Pfingstrosenanbau. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). LRT-ID: 10128 BE-ID: 123-216 Maßnahmen-ID: 60047 Kleiner, von Wald und Hecken umgegebener Kalk-Halbtrockenrasen, der mittel- bis hochwüchsig und leicht verbuscht ist und viel Streu aufweist. Am Oberhang stehen große alte Rot-Buchen und Feld- Ahorne. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der der- zeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegeta- tionsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhal- tungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10129 BE-ID: 123-216 Maßnahmen-ID: 60062 Großes offenes Wiesengelände mit eingestreuten Obstbäumen, die z. T. abgestorben sind. Der Kalk- Halbtrockenrasen ist hochwüchsig und relativ homogen. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseiti- gung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu be- gleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzu- passen. LRT-ID: 10130 BE-ID: 123-220 Maßnahmen-ID: 60063 Mittel- bis hochwüchsiger Kalk-Halbtrockenrasen an sanft geneigtem Südhang. Am Oberhang ist der Rasen magerer und etwas niedrigwüchsig. Der untere Bereich geht in Glatthaferwiese über. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rin- derbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurück- drängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsent- wicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszu- standes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10131 BE-ID: 123-223 Maßnahmen-ID: 60048 Ruderalisierter, mittel- bis niederwüchsiger Kalk-Halbtrockenrasen am südexponiertem Oberhang. Die Fläche ist mit alten Obst- und Laubbäumen durchsetzt und geht am Oberhang in einen kleinen Erd- seggenrasen über. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Die vorhandenen Schuttablagerungen sind zu entfernen. Optio- nal kann die gesamte Fläche in die aktuelle extensive Rinderbeweidung mit entsprechender Nach- pflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) der Nachbarfläche eingebunden werden (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen.

116 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10132 BE-ID: 123-224 Maßnahmen-ID: 60050 Ruderaler Kalk-Halbtrockenrasen bis thermophile Staudenflur mit Einzelbäumen, eventuell kürzlich Gehölze entnommen, aber noch immer stark verbuscht. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnah- me eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Alternativ ist auch eine Bewei- dung möglich. LRT-ID: 10133 BE-ID: 123-225 Maßnahmen-ID: 50098 Stark verbuschter, steiler, südlich exponierter Oberhang mit Resten von Kalk-Trockenrasen. Es kom- men Offenbodenstellen und eine kleine Felsbank vor. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Zie- gen (1.2.8.4.) im Zusammenhang mit der LRT-6210*-Fläche ID 10167, die in der Lage sind, die Ver- buschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Aufgrund des guten Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 10134 BE-ID: 123-227 Maßnahmen-ID: 50100 Stark verbuschter unterer Südhang zwischen Wald und Weide mit mittel- bis hochwüchsigen Resten von Kalk-Trockenrasen. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional kann die gesamte Fläche in die aktuelle extensive Rin- derbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurück- drängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) der Nachbarfläche eingebunden werden (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10135 BE-ID: 123-228 Maßnahmen-ID: 60051 Südlich exponierter Oberhang mit mittelwüchsigem, etwas lückigem Kalk-Halbtrockenrasen, der leicht verbracht ist und viel Streu ausweist. Oberhalb komplett verbuschter Hang. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtrans- port des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional kann die aktuelle extensive Rinderbeweidung fortgesetzt wer- den, sofern eine entsprechende Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrän- gung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) stattfindet (1.2.3.). Die Vegetationsentwick- lung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10136 BE-ID: 123-228 Maßnahmen-ID: 50101 Teilweise lückiger Kalk-Halbtrockenrasen mit Übergang zu Glatthaferwiesen an sanft geneigtem Süd- westhang mit einzelnen abgestorbenen Obstbäumen. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional kann die aktuelle extensive Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Ge- hölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Wei- deresten) fortgesetzt werden (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu beglei- ten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen.

117 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10137 BE-ID: 123-231 Maßnahmen-ID: 60055 Stark verbrachte, alte Streuobstwiese mit rudimentärem, inhomogenem Kalk-Halbtrockenrasen, der sich im Übergang zur Glatthaferwiese befindet. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie bewei- det wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10138 BE-ID: 123-235 Maßnahmen-ID: 50105 Kalk-Trockenrasen auf westlich exponiertem Steilhang, der stark verbuscht und mit Kiefern bestockt ist und viel lückigen Steingrusboden aufweist. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen. Alternativ ist auch eine gelegentliche Mahd alle 2–3 Jahre möglich. LRT-ID: 10139 BE-ID: 123-236 Maßnahmen-ID: 60064 Mittelwüchsiger Kalk-Halbtrockenrasen im Übergang zu Glatthaferwiese am Südhang. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbewei- dung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszustandes ist das Wei- demanagement anzupassen. LRT-ID: 10140 BE-ID: 123-236 Maßnahmen-ID: 50112 Südlich exponierter, teilweise steiler Oberhang mit mittelwüchsigem Kalk-Halbtrockenrasen, der z. T. Übergänge zur Glatthaferwiese aufweist. Die Fläche ist kaum verbuscht und mit einem älteren Apfel- baum bestanden. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaß- nahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortfüh- rung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Er- haltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10142 BE-ID: 123-101 Maßnahmen-ID: 50114 Schmaler, mittelwüchsiger Trespen-Halbtrockenrasen zwischen Feldgehölz und Baumreihe. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Eine Nachbeweidung ist möglich. LRT-ID: 10143 BE-ID: 123-102 Maßnahmen-ID: 50115 Leichter Abhang mit ruderalem Trespen-Halbtrockenrasen. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseiti- gung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu be- gleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10144 BE-ID: 123-103 Maßnahmen-ID: 50116 Leichter Abhang mit ruderalem Trespen-Halbtrockenrasen. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Eine Nachbeweidung ist möglich.

118 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10145 BE-ID: 123-105 Maßnahmen-ID: 50120 Kleine Kuppe und Südhang mit z. T. lückigem Kalk-Halbtrockenrasen, der von Gehölzgruppen durch- setzt ist. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den umliegenden Flächen. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10146 BE-ID: 123-107 Maßnahmen-ID: 50121 Mittel- bis niederwüchsiger Trespen-Halbtrockenrasen an südöstlich bis südwestlich exponiertem Hang. Die Fläche ist mit Gehölzen durchsetzt und geht am Unterhang in eine Glatthaferwiese über. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den umliegenden Flächen. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbu- schung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10147 BE-ID: 123-112 Maßnahmen-ID: 50127 Steiler Südhang mit z. T. lückigem Trespen-Halbtrockenrasen. Die Fläche ist mäßig verbuscht und von Gehölz umgeben. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (ein- schließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10148 BE-ID: 123-112 Maßnahmen-ID: 50128 Mittel- bis niederwüchsiger, z. T. etwas lückiger Kalk-Halbtrockenrasen an flach geneigtem Südhang. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 10149 BE-ID: 123-115 Maßnahmen-ID: 60058 Mittel- bis hochwüchsiger Kalk-Halbtrockenrasen am Südhang durchsetzt mit Einzelbäumen. Die Flä- che wurde im Rahmen eines ENL-Projektes entbuscht und 2018 durch eine einschürige Mahd nach- gepflegt. Optimalmaßnahme ist die Fortführung einer einschürigen Mahd (1.2.1.1.). Alternativ kann eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) stattfinden. Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbu- schung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10177 BE-ID: 123-201 Maßnahmen-ID: 60035 Kleines, nach Südwesten geöffnetes Kerbtal mit Halbtrockenrasen im Übergang zu magerer Glattha- ferwiese unter Obstbäumen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hü- tehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder ge- legentlich zu entbuschen. Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit ent- sprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monito- ring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanage- ment anzupassen. LRT-ID: 10184 BE-ID: 123-214 Maßnahmen-ID: 60040 Artenarmer Kalk-Halbtrockenrasen mit Übergang zu Glatthaferwiese an Südhang. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbewei- dung mit entsprechender Extensivierung und Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegeta- tionsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhal- tungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen.

119 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10192 BE-ID: 123-229 Maßnahmen-ID: 60052 Alte Streuobstwiese mit Halbtrockenrasen im Übergang zu magerer Glatthaferwiese im Unterwuchs und ehemaligem Pfingstrosenanbau. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Alternativ ist auch eine Beweidung möglich. LRT-ID: 10193 BE-ID: 123-229 Maßnahmen-ID: 60053 Stark verbuschte und verbrachte ehemalige Streuobstwiese mit hochwüchsigem und inhomogenen Halbtrockenrasen im Übergang zu Glatthaferwiese auf sehr unebenem Relief. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Alternativ ist auch eine Beweidung möglich. Es sind alte Holzablagerungen vorhanden, die zu entfernen sind. LRT-ID: 10194 BE-ID: 123-230 Maßnahmen-ID: 60054 Verbrachte, teilweise stark verbuschte Streuobstwiese mit vielen abgestorbenen Bäumen. Der Halb- trockenrasen im Unterwuchs ist mittel- bis hochwüchsig, inhomogen und mit Arten der Glatthaferwie- sen durchsetzt. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaß- nahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortfüh- rung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10195 BE-ID: 123-236 Maßnahmen-ID: 60065 Langgestreckter Halbtrockenrasen im Übergang zu magerer Glatthaferwiese an sanft geneigtem Südhang. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegeta- tionsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhal- tungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10196 BE-ID: 123-236 Maßnahmen-ID: 50107 Alte Streuobstwiese mit Halbtrockenrasen im Übergang zur Glatthaferwiese im Unterwuchs. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rin- derbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurück- drängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsent- wicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10209 BE-ID: 123-113 Maßnahmen-ID: 60066 Große, offene Wiesenfläche am Südhang mit Trespen-Dominanzbestand und wenigen Arten der Halb- trockenrasen und Glatthaferwiesen. Der Boden ist wellig mit kleinen Geländekanten. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbewei- dung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszustandes ist das Wei- demanagement anzupassen.

120 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10224 BE-ID: 123-204 Maßnahmen-ID: 50137 Offener, lückiger Kalk-Trockenrasen an flachgründigen Stellen eines steilen, südlich exponierten Han- ges. Die Fläche wird derzeit im Rahmen eines NALAP-Vertrages alle 2 Jahre einschürig gemäht. Die Optimalmaßnahme ist die Fortführung der Mahd alle 2 Jahre (1.2.1.4.). Alternativ ist auch eine Hüte- haltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) im Zusammenhang mit den südlich gelegenen Flächen möglich. LRT-ID: 10225 BE-ID: 123-141 Maßnahmen-ID: 60002 Alte Obstwiese mit Süßkirschen und Apfelbäumen. Es wurden junge Obstbäume nachgepflanzt. Erst- einrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10231 BE-ID: 123-138 Maßnahmen-ID: 50142 Die Felsnase (LRT 8210) umgebender Kalk-Trockenrasen, teils von schmalen Felsbändern durchzo- gen. Die Fläche weist eine Neigung von 45° auf und ist mäßig verbuscht. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen. Alternativ sind eine ersteinrichtende Entbuschung und eine gelegentliche Mahd alle 2–3 Jahre möglich. LRT-ID: 10239 BE-ID: 123-137 Maßnahmen-ID: 50145 Kalk-Trockenrasen auf vererdeten Felsbereichen unterhalb und nördlich einer Felsnase (LRT 8210). Die Fläche ist ca. 45° geneigt und weist Trittpfade von Tieren auf. Sie ist mäßig verbuscht. Optimal- maßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen. Alternativ sind eine ersteinrichtende Entbuschung und eine gelegentliche Mahd alle 2–3 Jahre möglich. Entwicklungsflächen LRT-ID: 20013 BE-ID: 123-166 Maßnahmen-ID: 70010 Verbuschter Kalk-Trockenrasen an steilem südexponiertem Hang. Die Fläche ist teils steinig. Opti- malmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zu- rückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Alternativ sind eine ersteinrichtende Entbuschung und eine gelegentliche Mahd alle 2–3 Jahre möglich. LRT-ID: 20014 BE-ID: 123-209 Maßnahmen-ID: 70011 Verbuschter und versaumter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. Ersteinrichtend ist die Ver- buschung (1.9.5.3.) auszulichten. Optimalmaßnahme ist Mahd alle 2–3 Jahre im Zusammenhang mit den westlich gelegenen Flächen (1.2.1.4.). Alternativ ist auch eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) im Zusammenhang mit den südlich gelegenen Flächen möglich. LRT-ID: 20015 BE-ID: 123-142 Maßnahmen-ID: 70012 Stark verbuschter Trespen-Halbtrockenrasen an steilem südexponiertem Hang. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die in der Lage sind, die Verbuschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Aufgrund der Schwachwüchsigkeit des Trockenra- sens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend.

121 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 20016 BE-ID: 123-14 Maßnahmen-ID: 70013 Ruderales Grünland mit einzelnen alten Obst- und Laubbäumen, viel Jungholz und thermophilen Säumen an einem großen, halboffenen, südwestexponierten Hang. Ersteinrichtend ist eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Zie- gen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 20017 BE-ID: 123-123 Maßnahmen-ID: 70014 Grünland mit Arten der Magerrasen an einem leichten Südhang. Ersteinrichtend ist eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Optional ist auch die Fortführung der kürzlich eingerichteten Mahdnutzung möglich (1.2.1.1.). LRT-ID: 20018 BE-ID: 123-185 Maßnahmen-ID: 70015 Südexponierter, stark verbuschter Steilhang mit viel losem Steingrus- und Geröll. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Aufgrund der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 20020 BE-ID: 123-165 Maßnahmen-ID: 70002 Schmaler Streifen mit verbrachter Streuobstwiese (junge Kirschbäume gepflanzt) mit Trespen- Dominanzbestand sowie wenigen weiteren Arten der Halbtrockenrasen und Glatthaferwiesen im Un- terwuchs. Ersteinrichtend ist eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 20021 BE-ID: 123-216 Maßnahmen-ID: 70003 Rudimentärer Halbtrockenrasen im Übergang zur Glatthaferwiese unter alter Streuobstwiese mit z. T. abgestorbenen Bäumen. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Opti- malmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Extensivierung und Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Vegetationsbestandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 20022 BE-ID: 123-237 Maßnahmen-ID: 70004 Großer, offener Trespen-Dominanzbestand mit wenigen Arten der Halbtrockenrasen und Glatthafer- wiesen an sanft geneigtem Südhang. Am Oberhang stehen einzelne Obstbäume. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). LRT-ID: 20023 BE-ID: 123-146 Maßnahmen-ID: 70016 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an westexponiertem Unterhang. Ersteinrichtend ist die Verbu- schung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (ein- schließlich Hütehaltung in Netzen) im Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen (1.2.5.1.).

122 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 20024 BE-ID: 123-126 Maßnahmen-ID: 70017 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an westexponiertem Hang. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 20025 BE-ID: 123-14 Maßnahmen-ID: 70018 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südwestexponiertem Hang. Ersteinrichtend ist die Verbu- schung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (ein- schließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 20026 BE-ID: 123-194 Maßnahmen-ID: 70019 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südwestexponiertem Hang. Ersteinrichtend ist die Verbu- schung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (ein- schließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). LRT-ID: 20027 BE-ID: 123-185 Maßnahmen-ID: 70020 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. Optimalmaßnahme ist eine Bewei- dung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die in der Lage sind, die Verbuschung zurückzudrän- gen und die Steilhänge abzuweiden. Aufgrund der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alter- nativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 20028 BE-ID: 123-200 Maßnahmen-ID: 70021 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Die Feuerstelle ist zu entfernen. LRT-ID: 20029 BE-ID: 123-157 Maßnahmen-ID: 70022 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. Optimalmaßnahme ist eine Bewei- dung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Alternativ ist auch eine gelegentliche Mahd alle 2–3 Jahre mit ersteinrichtender Entbu- schung möglich. LRT-ID: 20030 BE-ID: 123-225 Maßnahmen-ID: 70023 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. Optimalmaßnahme ist eine Bewei- dung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Aufgrund der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 20031 BE-ID: 123-127 Maßnahmen-ID: 70024 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. Optimalmaßnahme ist eine Bewei- dung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Aufgrund der Kleinflächigkeit und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alter- nativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend.

123 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 20032 BE-ID: 123-229 Maßnahmen-ID: 70025 Stark verbuschter Kalk-Trockenrasen an südexponiertem Hang. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Opti- malmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.). Alternativ ist auch eine Beweidung möglich. LRT-ID: 20033 BE-ID: 123-145 Maßnahmen-ID: 70026 Versaumter Kalk-Trockenrasen an westexponiertem Hang. Ersteinrichtend ist eine Mahd mit Aushar- ken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehal- tung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Die Feuerstelle ist zu entfernen.

Erläuterung: BfN-Codes: 1.2.1.1. = Einschürige Mahd; 1.2.1.4. = Mahd alle 2-3 Jahre; 1.2.3. = Beweidung mit Nachmahd; 1.2.5.1. = Hüte-/ Triftweide; 1.2.8.4. = Ziegenbeweidung; 1.9.4. = Entgrasung; 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten

Fazit Im FFH-Gebiet 123 ist der Gesamterhaltungszustand des LRT 6210 mit gut („B“) zu bewer- ten, dennoch weist mehr als die Hälfte der LRT-Flächen starke Beeinträchtigungen infolge der unzureichenden oder fehlenden Pflege auf. Nach ersteinrichtenden Maßnahmen (Entbu- schung, Entfilzung) soll auf diesen Flächen durch eine regelmäßige Beweidung mit Schafen und/oder Ziegen ein günstiger Erhaltungszustand wiederhergestellt werden. Die Entwicklung des LRT 6210 ist nach ersteinrichtenden Maßnahmen und anschließender regelmäßiger Beweidung mit Schafen und/oder Ziegen auf 20 Entwicklungsflächen möglich. Alternativ zur Entfilzung kann auch ein Pflegefeuer (siehe Pflege- und Behandlungsempfehlung) zum Ein- satz kommen.

Ggf. ist auf wenigen kleinflächigen und isoliert im Wald oder am Waldrand liegenden Flächen ein Beweidungskonzept nicht umsetzbar – in diesen Fällen kann alternativ auch eine ein- schürige Mahd im Frühsommer (mit Abtransport des Mahdgutes) zielführend sein. Gleicher- maßen stellt die Mahd die Optimalmaßnahme auf LRT-Flächen dar, die bereits seit vielen Jahren über NALAP-Verträge oder im Auftrag der UNB SHK gepflegt werden und einen gu- ten Erhaltungszustand aufweisen oder traditionell nie beweidet wurden – wie die Flächen an der Mönskuppe. Im FFH-Gebiet 123 sind dies vergleichsweise viele Flächen.

Aktuell sind im Gebiet 3 Schäfer tätig, die die Flächen am Amtmannsholz, am Bonsig, der Flachsleite und am oberen Ende des Teufelsgrundes bewirtschaften. Die Flächen an den Südhängen der Zietschkuppe und der Mönskuppe sowie am Hohen Berg werden durch eine extensive Rinderbeweidung mit Nachpflege genutzt. Da der überwiegende Teil der Flächen in Folge dieser Nutzungsform einen guten Erhaltungszustand aufweist, wurde sie als Optio- nalmaßnahme aufgenommen. Einzelne Flächen mit einem ungünstigen Erhaltungszustand sollten extensiviert werden.

Auf schwachwüchsigen verbuschten Standorten in Steilhanglage bietet sich eine reine Zie- genbeweidung zur Wiederherstellung des LRT an, da Ziegen v. a. zur Beseitigung von Ge- hölzen eingesetzt werden können. Auch eine Dauerpflege mit Ziegen ist möglich. Für die Steilhanglagen an den Gleistalhängen ist diesbezüglich ein Beweidungskonzept unter Be- obachtung der floristischen Entwicklung der LRT-Flächen zu erarbeiten. Auf sehr stark ver-

124 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

buschten Flächen (> 60 %) ist ersteinrichtend zusätzlich eine mechanische Entfernung von Gehölzen auf Teilflächen in Betracht zu ziehen. Ist ein Beweidungskonzept nicht umsetzbar, sind alternativ alle 5–10 Jahre durchgeführte Entbuschungsmaßnahmen – oder auf mäßig wüchsigen Flächen eine einschürige Mahd alle 2–3 Jahre – als Pflege ausreichend.

Als Störzeiger eingestuft wurde auch die Kulturpflanze Pfingstrose (Paeonia officinalis). Die Art wurde und wird zum Teil immer noch im FFH-Gebiet angebaut. Da die Pfingstrosenzucht typischer Bestandteil der Kulturlandschaft um Jena ist (siehe Kapitel 3.2.1), werden keine Maßnahmen zur Beseitigung der Pfingstrose geplant.

5.2.2.3 LRT 6210* – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen, besondere Be- stände mit bemerkenswerten Orchideen LRT 6210 und dessen prioritäre Ausprägung LRT 6210* werden hinsichtlich der ähnlich ge- lagerten allgemeinen Pflegeempfehlungen zur Maßnahmenplanung zusammen betrachtet, vgl. Kap. 5.2.2.2.

Einzelflächenspezifische Maßnahmen LRT-ID: 10030 BE-ID: 123-15 Maßnahmen-ID: 60015 Stark verbuschter, sehr lückiger Magerrasen an einem sehr steilen Hang. Der Boden ist mit viel Stein- grus bedeckt (20 %). Aufgrund eines Altnachweises von Spinnen-Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2011). Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Alternativ ist auch eine gelegentliche Mahd alle 2–3 Jahre mit ersteinrichtender Entbuschung möglich. LRT-ID: 10032 BE-ID: 123-146 Maßnahmen-ID: 50008 Relativ stark verbuschter Westhang. Der Oberhang ist magerer. Nachweise von Mücken-Händelwurz, Großem Zweiblatt, Purpur-Knabenkraut und Grünlicher Waldhyazinthe führen zur prioritären Einstu- fung. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Auf der Fläche wurde ein aktuelles Frauenschuh-Vorkommen (6 Exemplare) nachgewiesen. Zur Förderung des Frauenschuhs sind Pflegemaßnahmen bzw. Nutzungstermine auf den Zeitraum Oktober bis Februar zu beschränken. LRT-ID: 10034 BE-ID: 123-148 Maßnahmen-ID: 50010 Mittel- bis niederwüchsige, z. T. lückige Streuobstwiese mit Orchideen an einem flachgründigen Ober- hang. Die Obstbäume sind schütter und z. T. abgestorben. Nachweis der Spinnen-Ragwurz (11 Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Außerdem wurde das Purpur-Knabenkraut nachgewiesen. Die Fläche ist gleichzeitig Teil des Entwicklungshabitats des Eremits (ID 40019). Die Behandlungsgrundsätze der Art sind bei der Flächenbewirtschaftung zu berücksichtigen (vgl. Kap. 5.2.3.2). Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Obstbäume zu verzichten. Ist dies nicht umsetzbar, kann alternativ eine einschürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) erfolgen.

125 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10035 BE-ID: 123-14 Maßnahmen-ID: 60013 Verbuschter Magerrasen mit Orchideen und offenen Boden an einem südexponierten, steilen Hang. Nachweis des Purpur-Knabenkrauts (ca. 100 Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungs- zeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. LRT-ID: 10067 BE-ID: 123-185 Maßnahmen-ID: 50042 Leicht verbuschter Magerrasen mit viel Steingrus-Boden an einem steilen bis sanft geneigten, südex- ponierten Hang. Nachweis der Spinnen-Ragwurz (wenige Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Außer- dem wurden Fliegen-Ragwurz und Purpur-Knabenkraut nachgewiesen. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen. Aufgrund des guten Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenra- sens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 10068 BE-ID: 123-172 Maßnahmen-ID: 50044 Oberhang mit deutlich verfilztem Magerrasen mit Orchideen-Vorkommen und einzelnen (Obst- )Bäumen. Nach obenhin wird der Boden magerer und grusiger. Angrenzend an die Fläche befindet sich ein Frauenschuhvorkommen. Nachweise des Helm-Knabenkrauts (ca. 100 Ex.) und des Purpur- Knabenkrauts (ca. 200 Ex.) führen zur prioritären Einstufung. Außerdem wurden Spinnen- und Flie- gen-Ragwurz nachgewiesen. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10070 BE-ID: 123-189 Maßnahmen-ID: 50045 Stellenweise stark verbuschter Steilhang mit viel lockerem Steingrus-Boden und schütteren Magerra- sen. Nachweise der Mücken-Händelwurz, der Bienen- und Fliegen-Ragwurz, des Helm- und Purpur- Knabenkrauts führen zur prioritären Einstufung. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Aufgrund des guten Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. Auf der Fläche wurde ein aktuelles Frauenschuh-Vorkommen (12 Exemplare) nachgewiesen. Zur Förderung des Frauenschuhs sind Pflegemaßnahmen auf den Zeitraum Oktober bis Februar zu beschränken. LRT-ID: 10071 BE-ID: 123-190 Maßnahmen-ID: 50046 Schmale Parzelle im Südhang mit mittel- bis niederwüchsigem, orchideenreichen Magerrasen. Nach- weis des Helm-Knabenkrauts (ca. 200 Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Außerdem wurden Bienen- Ragwurz und Mücken-Händelwurz nachgewiesen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Scha- fen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den südlich angrenzenden Flächen. Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botani- schen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbu- schung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen.

126 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10072 BE-ID: 123-190 Maßnahmen-ID: 60032 Große, offene, magere Grünlandfläche bis Magerrasen mit stellenweiser leichter Verbuschung und alten Baumbestand, z. T. Obstbäume (absterbend). Nachweis des Purpur-Knabenkrauts (ca. 200 Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Ersteinrichtend ist eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließ- lich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Auf einen Einsatz von Zie- gen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10075 BE-ID: 123-190 Maßnahmen-ID: 50049 Mittel- bis hochwüchsiger, kaum verbuschter Magerrasen mit einzelnen alten (Obst-)Bäumen an süd- exponiertem, flachem Hang. Nach Osten Zunahme der Magerrasenarten, im Westen deutliche Über- gänge zu Glatthaferwiese. Nachweis des Purpur-Knabenkrauts (ca. 100 Ex.) führt zur prioritären Ein- stufung. Außerdem wurden Helm-Knabenkraut und Mücken-Händelwurz nachgewiesen. Optimalmaß- nahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverstän- digen jährlich abzustimmen. Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder ge- legentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10079 BE-ID: 123-165 Maßnahmen-ID: 50021 Großer, offener, mittelwüchsiger, teils lückiger Magerrasen mit einzelnen Obstbäumen am südexpo- niertem Unterhang. Der Altnachweis von Spinnen-Ragwurz (Quelle: AHO 2019) führt zur prioritären Einstufung. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Net- zen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10083 BE-ID: 123-167 Maßnahmen-ID: 50023 Magerrasen an oberem, südexponiertem Steilhang unter alten Kiefern. Der Altnachweis von Spinnen- Ragwurz (Quelle: LRA SHK UNB 2019a) führt zur prioritären Einstufung. Außerdem wurden Fliegen- und Bienen-Ragwurz, Mücken-Händelwurz, Grünliche Waldhyazinthe und Purpur-Knabenkraut nach- gewiesen. Die Fläche wurde zuletzt 2018 im Rahmen eines ENL-Projekte entbuscht. Aufgrund des guten Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens stellt die Fortführung der Entbu- schung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) die Optimalmaßnahme dar (1.9.5.3.). Alternativ ist eine Bewei- dung mit Ziegen, die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu ver- beißen, möglich. LRT-ID: 10084 BE-ID: 123-168 Maßnahmen-ID: 50024 Ausgedehnter, niederwüchsiger und stellenweise lückiger Magerrasen, der locker von alten Kiefern und Wacholdern durchsetzt ist. Nachweise der Rotbraunen Stendelwurz, der Mücken-Händelwurz, der Bienen- und Fliegen-Ragwurz und des Purpur-Knabenkrauts führen zur prioritären Einstufung. Die Fläche wurde zuletzt 2018 im Rahmen eines ENL-Projekte entbuscht. Aufgrund des guten Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens stellt die Fortführung der Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) die Optimalmaßnahme dar (1.9.5.3.). Alternativ ist eine Beweidung mit Ziegen, die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen, möglich.

127 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10085 BE-ID: 123-169 Maßnahmen-ID: 50025 Mittel- bis hochwüchsiger, orchideenreicher Magerrasen mit viel Esparsette, in der Südwesthälfte ein- zelne Obstbäume (Kirschen) und ein alter Wacholder. Nachweise des Dreizähnigen Knabenkrauts (ca. 80 Ex.) und des Ohnhorns (wenige Ex.) führen zur prioritären Einstufung. Außerdem wurden Spinnen-Ragwurz, Mücken-Händelwurz, Großes Zweiblatt, Bienen-Ragwurz und Purpur-Knabenkraut nachgewiesen. Derzeit wird die Fläche im Rahmen eines NALAP-Vertrages einschürig im Spätsom- mer gemäht. Die Optimalmaßnahme ist die Fortführung der Mahd (1.2.1.6.). Laut AHO (2019) wurden die Flächen in den letzten 40 Jahren nie beweidet. LRT-ID: 10086 BE-ID: 123-170 Maßnahmen-ID: 50026 Hochwüchsiger, etwas ruderaler Magerrasen an südexponiertem Hang mit einzelnen Obstbäumen mit Übergang zu Glatthaferwiese. Am Oberhang magerer und steiniger. Die Altnachweise von Spinnen- Ragwurz und Dreizähnigem Knabenkraut (Quelle: LRA SHK UNB 2019a) führen zur prioritären Einstu- fung. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) im Zusammenhang mit den westlich gelegenen Flächen (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Derzeit wird die Fläche im Rahmen eines NALAP-Vertrages einschürig im Spätsommer gemäht (1.2.1.6.), was der Optionalmaßnahme entspricht. LRT-ID: 10088 BE-ID: 123-171 Maßnahmen-ID: 50027 Habitat-ID: 30029 Mittelwüchsiger, inhomogener Magerrasen vor Waldkante an sanft geneigtem, südostexponiertem, leicht welligem Hang. Nachweis des Dreizähnigen Knabenkrauts (ca. 40 Ex.) führt zur prioritären Ein- stufung. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehal- tung in Netzen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Optional kann die aktuelle extensive Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurück- drängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) fortgesetzt werden (1.2.3.). Die Vegeta- tionsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszu- standes ist das Weidemanagement anzupassen. Die Fläche überschneidet sich am nördlichen Rand mit dem Frauenschuh-Habitat ID 30029. Der letzte Nachweis der Art stammt von 2005 (Quelle: FIS). Es wird eine Aktualisierung der Kartierung empfohlen. LRT-ID: 10089 BE-ID: 123-175 Maßnahmen-ID: 50031 Mittel- bis hochwüchsiger, etwas lückiger Magerrasen an südexponierter, kleiner Hangstufe mit Obst- bäumen und Pfingstrosen. Nachweis des Dreizähnigen Knabenkrauts (1 Ex.) führt zur prioritären Ein- stufung. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehal- tung in Netzen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. LRT-ID: 10092 BE-ID: 123-179 Maßnahmen-ID: 50034 Niedrigwüchsiger, von Wald umgebener Magerrasen an steilem, südexponiertem Oberhang mit meh- reren alten Wacholdern und stellenweise festgelegtem Steingrusboden. Der Nachweis des Purpur- Knabenkrauts (ca. 100 Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Außerdem wurden Mücken-Händelwurz und Fliegen-Ragwurz nachgewiesen und es sind Altnachweise der Spinnen-Ragwurz (Quelle: FIS 2015) bekannt. Die Fläche wird derzeit im Rahmen eines NALAP-Vertrages alle 2 Jahre einschürig im Spätsommer gemäht. Die Optimalmaßnahme ist die Fortführung der Mahd alle 2 Jahre (1.2.1.4.). Al- ternativ ist eine Beweidung mit Ziegen, die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkom- mende Gehölze zu verbeißen, möglich.

128 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10093 BE-ID: 123-177 Maßnahmen-ID: 60067 Offene, mittel- bis niederwüchsige Waldwiese am südwestexponierten Hang mit viel Streu und Laub. Aufgrund der Altnachweise von Spinnen-Ragwurz und Dreizähnigem Knabenkraut wird die Fläche als prioritär eingestuft. Außerdem sind Altnachweise von Bienen-Ragwurz und Mücken-Händelwurz be- kannt (Quelle: FIS 2010-2014). Die Fläche wurde im Rahmen eines NALAP-Vertrages alle 2 Jahre einschürig im Spätsommer gemäht. Die letzte Mahd fand 2016 statt. Optimalmaßnahme ist die Wie- deraufnahme der Mahd alle 2 Jahre (1.2.1.4.). Alternativ ist eine Beweidung mit Ziegen, die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen, möglich. LRT-ID: 10094 BE-ID: 123-178 Maßnahmen-ID: 60028 Offene, mittel- bis niederwüchsige Waldwiese am südostexponierten Hang mit viel Streu und Laub und einigen alten Bäumen. Aufgrund eines Altnachweises von Spinnen-Ragwurz (25 Ex.) wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2010). Außerdem wurde das Purpur-Knabenkraut nachge- wiesen. Von der Fläche werden jährlich im Rahmen eines NALAP-Vertrages im Spätsommer Teilflä- chen gemäht. Da die Fläche bereits Degenerationszeichen aufweist, ist die Optimalmaßnahme zur Wiederherstellung des günstigen Erhaltungszustandes eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdgutes, zum Schutz der Orchideen ab August (1.2.1.6.). LRT-ID: 10095 BE-ID: 123-180 Maßnahmen-ID: 50035 Langestreckte, offene, mittel- bis niederwüchsige Waldwiese am südexponierten Hang mit stellenwei- se viel Streu und Laub. Der Nachweis des Purpur-Knabenkrauts (ca. 100 Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Außerdem wurde die Mücken-Händelwurz nachgewiesen. Von der Fläche werden jährlich im Rahmen eines NALAP-Vertrages im Spätsommer Teilflächen gemäht. Die Optimalmaßnahme ist die Fortführung der jährlichen Mahd von Teilflächen (1.2.1.6.). LRT-ID: 10099 BE-ID: 123-182 Maßnahmen-ID: 50036 Stark verbuschter Steilhang im Wald mit Resten von Magerrasen. Aufgrund eines Altnachweises von Spinnen-Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2011). Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Alternativ ist auch eine gelegentliche Mahd alle 2–3 Jahre möglich. LRT-ID: 10105 BE-ID: 123-193 Maßnahmen-ID: 50053 Hochwüchsiger Kalk-Halbtrockenrasen auf flachem, südlich exponiertem Hang, im unteren Teil durch- setzt mit (Obst-)Bäumen, im oberen Teil mit lückigen Bodenstellen. Aufgrund des Altnachweises von Spinnen-Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: LRA SHK UNB 2019a). Außerdem sind Nachweise der Hummel-Ragwurz bekannt (Quelle: LRA SHK UNB 2019a). Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Flä- che zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen extensiven Rinderbeweidung mit ent- sprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monito- ring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen.

129 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10106 BE-ID: 123-195 Maßnahmen-ID: 50055 Steiler, südlich exponierter Hang mit z. T. losem Steingrusboden mit niederwüchsigem und lockerem Kalk-Trockenrasen. Der Altnachweis von Spinnen-Ragwurz (Quelle: LRA SHK UNB 2019a) führt zur prioritären Einstufung. Auf der Fläche wurde letztmalig 2018 die Verbuschung im Rahmen eines ENL- Projektes ausgelichtet. Aufgrund des hervorragenden Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens stellt die Fortführung der Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) die Optimalmaß- nahme dar (1.9.5.3.). Alternativ ist eine Beweidung mit Ziegen, die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen, möglich. LRT-ID: 10120 BE-ID: 123-210 Maßnahmen-ID: 50077 Mittel- bis niederwüchsiger, z. T. lückiger Kalk-Trockenrasen an leicht verbuschtem, steilem Südhang. Nachweis der Mücken-Händelwurz (ca. 300 Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Außerdem wurden die Fliegen-Ragwurz und das Purpur-Knabenkraut nachgewiesen. Die Fläche wird im Rahmen eines NALAP-Vertrages einschürig, im Spätsommer gemäht. Die Optimalmaßnahme ist die Fortführung der Mahd (1.2.1.6.). Laut AHO (2019) wurden die Flächen in den letzten 30 Jahren nie beweidet. LRT-ID: 10141 BE-ID: 123-238 Maßnahmen-ID: 50113 Teilweise steiler Südhang mit Kiefern bestockt. Im Unterwuchs wächst mittel- bis niederwüchsiger Kalk-Trockenrasen. Am Unterhang geht er in Halbtrockenrasen über. Aufgrund des Altnachweises von Spinnen-Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: LRA SHK UNB 2019a). Die Fläche wurde zuletzt 2018 im Rahmen eines ENL-Projektes entbuscht. Aufgrund des guten Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens stellt die Fortführung der Entbuschung bei Bedarf (alle 5– 10 Jahre) die Optimalmaßnahme dar (1.9.5.3.). Alternativ ist eine Beweidung mit Ziegen, die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen, möglich. LRT-ID: 10150 BE-ID: 123-192 Maßnahmen-ID: 50051 Kleiner, niederwüchsiger, z. T. lückiger Kalk-Halbtrockenrasen mit Pfingstrosen im Übergang zum Trockenrasen an einem steilen, nordwestlich exponierten Hang. Aufgrund eines Altnachweises von Mücken-Händelwurz (330 Ex.) wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2010). Außerdem beherbergt die Fläche ein großes Vorkommen der Dichtblütigen Händelwurz sowie Vorkommen von Rotbrauner Stendelwurz, Großem Zweiblatt und unregelmäßig Spinnen-Ragwurz (LRA SHK UNB 2018). Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem bota- nischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Derzeit wird die Fläche im Rahmen eines NALAP- Vertrages einschürig im Spätsommer gemäht (1.2.1.6.), was der Optionalmaßnahme entspricht. LRT-ID: 10151 BE-ID: 123-194 Maßnahmen-ID: 60033 Mehrere, kleine, verbrachte Kalk-Halbtrockenraseninseln in stark verbuschtem Gelände. Aufgrund eines Altnachweises von Spinnen-Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2010). Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Scha- fen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den südlich und östlich angrenzenden Flächen. Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen.

130 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10152 BE-ID: 123-195 Maßnahmen-ID: 50056 Lückiger, nieder- bis mittelwüchsiger Kalk-Trockenrasen auf langgestrecktem Oberhang mit viel Stein- grusboden. Das Vorkommen von Purpur-Knabenkraut (ca. 140 Ex.) sowie der Altnachweis von Spin- nen-Ragwurz (Quelle: LRA SHK UNB 2019a) führen zur prioritären Einstufung. Auf der Fläche wurde letztmalig 2018 die Verbuschung im Rahmen eines ENL-Projektes ausgelichtet. Aufgrund des hervor- ragenden Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist stellt die Fortführung der Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) die Optimalmaßnahme dar (1.9.5.3.). Alternativ ist eine Beweidung mit Ziegen, die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen, möglich. LRT-ID: 10153 BE-ID: 123-200 Maßnahmen-ID: 60034 Stark verbuschter und verbrachter Hang mit Resten von Kalk-Halbtrockenrasen. Es wurden 3 Obst- bäume neugepflanzt. Nachweis des Purpur-Knabenkrauts (ca. 100 Ex.) führt zur prioritären Einstu- fung. Außerdem wurde das Große Zweiblatt nachgewiesen. Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und - intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. LRT-ID: 10154 BE-ID: 123-200 Maßnahmen-ID: 50064 Langgestreckter, stark verbuschter Oberhang mit mittel- bis hochwüchsigem, z. T. lückigem Kalk- (Halb)Trockenrasen. Nachweis der Spinnen-Ragwurz (3 Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Außer- dem wurden Mücken-Händelwurz und Purpur-Knabenkraut nachgewiesen. Ersteinrichtend ist die Ver- buschung (1.9.5.3.) auszulichten und eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (ein- schließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeit- punkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. LRT-ID: 10155 BE-ID: 123-201 Maßnahmen-ID: 50065 Kleiner Buckel und Südhang mit verbrachtem, etwas lückigem Magerrasen. Aufgrund eines Altnach- weises von Spinnen-Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2011). Ersteinrich- tend ist eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Opti- malmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den westlich angrenzenden Flächen. Dabei sind zum Schutz der Orchideen Be- weidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder ge- legentlich zu entbuschen. Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit ent- sprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monito- ring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10156 BE-ID: 123-206 Maßnahmen-ID: 50072 Stark verbrachter Kalk-Trockenrasen an einem Steilhang, der mit viel Wacholder durchsetzt ist. Nachweis der Spinnen-Ragwurz (3 Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Außerdem wurde die Fliegen- Ragwurz nachgewiesen. Die Fläche wurde zuletzt 2017 im Rahmen eines ENL-Projektes entbuscht und gemäht. Ersteinrichtend ist eine Mahd mit Ausharken der Streu zur Entfilzung des Rasens (1.9.4.) durchzuführen. Die Optimalmaßnahme ist die Einführung einer Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.). Dabei sind zum Schutz der Orchideen Be- weidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen.

131 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10157 BE-ID: 123-204 Maßnahmen-ID: 50073 Mittel- bis hochwüchsiger Kalk-Halbtrockenrasen an weit geschwungenem, südlich exponiertem Tal- hang. Am Unterhang kommen vereinzelt Orchideen vor. Aufgrund eines Altnachweises von Spinnen- Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2011). Außerdem wurde das Purpur- Knabenkraut nachgewiesen. Die Fläche wird derzeit im Rahmen eines NALAP-Vertrages alle 2 Jahre einschürig im Spätsommer gemäht. Die Optimalmaßnahme ist die Fortführung der Mahd alle 2 Jahre (1.2.1.4.). Alternativ ist auch eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehal- tung in Netzen) im Zusammenhang mit den südlich gelegenen Flächen möglich. Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. LRT-ID: 10158 BE-ID: 123-204 Maßnahmen-ID: 50074 Offene, lückige Kalk-Trockenrasen an flachgründigen Stellen eines steilen, südlich exponierten Han- ges mit einzelnen Obstgehölzen. Aufgrund eines Altnachweises von Spinnen-Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2011). Außerdem wurde die Mücken-Händelwurz nachgewiesen. Die Fläche wird derzeit im Rahmen eines NALAP-Vertrages alle 2 Jahre einschürig im Spätsommer gemäht. Die Optimalmaßnahme ist die Fortführung der Mahd alle 2 Jahre (1.2.1.4.). Alternativ ist auch eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) im Zusammen- hang mit den südlich gelegenen Flächen möglich. Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungs- zeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. LRT-ID: 10159 BE-ID: 123-204 Maßnahmen-ID: 60037 Mittel bis hochwüchsiger, stark verbrachter Kalk-Halbtrockenrasen an einem schmalen, südlich expo- nierten Steilhang zwischen Gehölzen. Aufgrund eines Altnachweises von Spinnen-Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2012). Außerdem wurde das Purpur-Knabenkraut nachge- wiesen. Die Fläche wird derzeit im Rahmen eines NALAP-Vertrages alle 2 Jahre einschürig im Spät- sommer gemäht. Da die Fläche bereits Degenerationszeichen aufweist, ist die ersteinrichtende Maß- nahme zur Wiederherstellung des günstigen Erhaltungszustandes zunächst einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdgutes, zum Schutz der Orchideen ab August. Nach Zurückdrängung der Stör- zeiger ist die Optimalmaßnahme die Fortführung einer Mahd alle 2 Jahre (1.2.1.4.). Alternativ ist auch eine Hütehaltung mit Schafen und/oder Ziegen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) im Zusammen- hang mit den südlich gelegenen Flächen möglich. Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungs- zeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. LRT-ID: 10160 BE-ID: 123-214 Maßnahmen-ID: 50085 Exponierte Kuppe mit z. T. lückigem Kalk-Trockenrasen. Aufgrund eines Altnachweises von Spinnen- Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2011). Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.), wobei die Mahd zur Förderung der Spinnen-Ragwurz erst im Spätsommer statt- finden sollte. Optional ist auch eine extensive Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Ge- hölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Wei- deresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen.

132 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10161 BE-ID: 123-216 Maßnahmen-ID: 60044 Rudimentäre Kalk-Halbtrockenrasen auf alter Streuobstwiese mit überwiegend abgestorbenen Bäu- men. Reste von ehemaligen Pfingstrosenanbau. Zum Oberhang wird die Wiese magerer. Aufgrund eines Altnachweises von Spinnen-Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2010). Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine ein- schürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.), wobei die Mahd zur Förderung der Spinnen- Ragwurz erst im Spätsommer stattfinden sollte. Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rin- derbeweidung mit entsprechender Extensivierung und Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nach- mahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. LRT-ID: 10162 BE-ID: 123-217 Maßnahmen-ID: 50087 Kleine Obstwiese unterhalb einer Gartenlaube (Zugangsstufen) mit ruderalem, mittelwüchsigem Kalk- Halbtrockenrasen am Südhang. Aufgrund eines Altnachweises von Spinnen-Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2016). Außerdem wurde die Mücken-Händelwurz nachgewiesen. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine ein- schürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.), wobei die Mahd zur Förderung von Spinnen- Ragwurz und der Mücken-Händelwurz erst im Spätsommer stattfinden sollte. LRT-ID: 10163 BE-ID: 123-219 Maßnahmen-ID: 50089 Steiler, südlich exponierter Oberhang mit lockerem Steingrusboden und lückigem Kalk-Trockenrasen. Die Fläche ist relativ stark verbuscht. Aufgrund eines Altnachweises von Mücken-Händelwurz (1000 Ex.) wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2013). Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbuschung zurückzudrängen und die Steilhänge ab- zuweiden. Aufgrund der Kleinflächigkeit sowie des guten Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 10164 BE-ID: 123-221 Maßnahmen-ID: 60068 Schmaler Streifen mit Kalk-Halbtrockenrasen mit Übergang zu Glatthaferwiese zwischen Hecke und Zufahrt an sanft geneigtem Südhang. Am Rand stehen einzelne Kirschbäume. Aufgrund des Nach- weises von Bocks-Riemenzunge wird die Fläche als prioritär eingestuft. Die Fläche wird derzeit im Rahmen eines NALAP-Vertrages zweischürig zwischen 1. Juli bis 15. Oktober gemäht. Das nur in Teilen vorhandene typische Arteninventar des LRT 6210 ist vermutlich standörtlich bedingt. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme die Fortführung einer ein- bis zweischürigen Mahd mit Abtransport des Mahdgutes, zum Schutz der Orchideen ab August (1.2.1.6.). LRT-ID: 10165 BE-ID: 123-220 Maßnahmen-ID: 50094 Etwas lückiger, mittel- bis niederwüchsiger Kalk-Halbtrockenrasen an sanft geneigtem Südhang. Nachweis der Mücken-Händelwurz (ca. 300 Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Außerdem wurde die Bienen-Ragwurz nachgewiesen. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.), wobei die Mahd zur Förderung von Mücken-Händelwurz und Bienen-Ragwurz erst im Spätsommer stattfinden sollte. Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverstän- digen jährlich abzustimmen.

133 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10166 BE-ID: 123-224 Maßnahmen-ID: 60049 Stark verbrachter Kalk-Halbtrockenrasen mit altem Baumbestand und ehemaligen Pfingstrosenanbau. Der Rasen ist südlich exponiert, nieder- bis mittelwüchsig und am Oberhang lückig. Nachweise der Rotbraunen Stendelwurz, der Mücken-Händelwurz, des Großen Zweiblatts und der Fliegen-Ragwurz führen zur prioritären Einstufung. Die Fläche wurde im Rahmen eines ENL-Projektes entbuscht. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.), wobei die Mahd zur Förderung von Rotbrauner Sten- delwurz, Mücken-Händelwurz, Großem Zweiblatt und Fliegen-Ragwurz erst im Spätsommer stattfin- den sollte. Alternativ ist auch eine Beweidung möglich. Dabei sind zum Schutz der Orchideen Bewei- dungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinde- rung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. Die vorhandenen Schuttablagerungen sind zu entfernen. LRT-ID: 10167 BE-ID: 123-226 Maßnahmen-ID: 50099 Steiler, südexponierter Oberhang mit lückigem Kalk-Trockenrasen auf losem Steingrusboden. Nach- weis der Spinnen-Ragwurz (4 Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Außerdem wurden Rotbraune Stendelwurz und Mücken-Händelwurz nachgewiesen. Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Zie- gen (1.2.8.4.) im Zusammenhang mit der LRT-6210-Fläche ID 10133, die in der Lage sind, die Steil- hänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen. Aufgrund des guten Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens ist alternativ eine Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) als Pflege ausreichend. LRT-ID: 10168 BE-ID: 123-232 Maßnahmen-ID: 50102 Steiler Südhang mit viel lückigem Steingrusboden und Kalk-Trockenrasen. Die Fläche ist mit viel altem Wacholder bestanden. Nachweis der Spinnen-Ragwurz (4 Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Außer- dem wurden Rotbraune Stendelwurz und Mücken-Händelwurz nachgewiesen. Die Fläche wurde zu- letzt 2018 im Rahmen eines ENL-Projektes entbuscht. Aufgrund des hervorragenden Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens stellt die Fortführung der Entbuschung bei Bedarf (alle 5– 10 Jahre) die Optimalmaßnahme dar (1.9.5.3.). Alternativ ist eine Beweidung mit Ziegen, die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen, möglich. LRT-ID: 10169 BE-ID: 123-233 Maßnahmen-ID: 50103 Langgestreckter, steiler Südhang mit viel lückigem Steingrusboden und teilweise mäßig verbuschtem Kalk-Trockenrasen. Nachweise der Rotbraunen Stendelwurz, der Mücken-Händelwurz, der Fliegen- Ragwurz, der Spinnen-Ragwurz und des Purpur-Knabenkrauts führen zur prioritären Einstufung. Die Fläche wurde zuletzt 2017 im Rahmen eines ENL-Projektes entbuscht. Aufgrund des hervorragenden Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens stellt die Fortführung der Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) die Optimalmaßnahme dar (1.9.5.3.). Alternativ ist eine Beweidung mit Ziegen, die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen, möglich. LRT-ID: 10170 BE-ID: 123-234 Maßnahmen-ID: 50104 Steiler Südhang mit lückigem Kalk-Trockenrasen, der stark von Wacholder durchsetzt ist, v. a. am Unterhang. Nachweis der Spinnen-Ragwurz (wenige Ex.) führt zur prioritären Einstufung. Die Fläche wurde zuletzt 2013 im Rahmen eines ENL-Projektes entbuscht. Seither hat die Gehölzsukzession stark zugenommen (40 % Deckung). Ersteinrichtend ist die Verbuschung (1.9.5.3.) auszulichten. Auf- grund des guten Zustandes und der Schwachwüchsigkeit des Trockenrasens stellt die Fortführung der Entbuschung bei Bedarf (alle 5–10 Jahre) die Optimalmaßnahme dar. Alternativ ist eine Beweidung mit Ziegen, die in der Lage sind, die Steilhänge abzuweiden und aufkommende Gehölze zu verbeißen, möglich.

134 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10171 BE-ID: 123-236 Maßnahmen-ID: 50111 Steiler Südhang mit teilweise stark verbuschtem, lückigen Trespen-Halbtrockenrasen. Die Nachweise von Mücken-Händelwurz (ca. 300 Ex.) und Purpur-Knabenkraut (ca. 150 Ex.) führen zur prioritären Einstufung. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimalmaßnahme eine einschürige Mahd mit Abtransport des Mahdguts (1.2.1.1.), wobei die Mahd zur Förderung von Mücken-Händelwurz und Purpur-Knabenkraut erst im Spätsommer stattfinden sollte. Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. Dabei sind zum Schutz der Orch- ideen Beweidungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzu- stimmen. LRT-ID: 10172 BE-ID: 123-104 Maßnahmen-ID: 50117 Kleine Kuppe und teilweise steiler Südwesthang. Der Kalk-Halbtrockenrasen ist lückig und hat viel Steingrusboden. Die Fläche ist von großen Gehölzen durchsetzt und umrahmt. Aufgrund eines Alt- nachweises von Spinnen-Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2010). Opti- malmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den umliegenden Flächen. Dabei sind zum Schutz der Orchideen Beweidungs- zeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Ggf. ist die Fläche zur Verhinderung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10173 BE-ID: 123-108 Maßnahmen-ID: 50122 Mittelwüchsiger, dichter Trespen-Halbtrockenrasen an einer mit Wald-Kiefern durchsetzten und süd- lich exponierten Hangkante. Altnachweise der Grünlichen Waldhyazinthe, der Mücken-Händelwurz, der Bienen-Ragwurz, des Großen Zweiblatts und der Fliegen-Ragwurz führen zur prioritären Einstu- fung (Quelle: GÖCKERITZ 2010). Die Fläche wurde zuletzt 2018 im Rahmen eines ENL-Projektes im Spätsommer gemäht. Da die Fläche laut AHO (2019) traditionell nie beweidet wurde, ist die Optimal- maßnahme die Fortführung der einschürigen Mahd mit Abtransport des Mahdguts Ende August (1.2.1.6.). LRT-ID: 10174 BE-ID: 123-116 Maßnahmen-ID: 50131 Große ehemalige Streuobstwiese am Südhang mit mittel- bis hochwüchsigem Trespen- Halbtrockenrasen im Übergang zur Glatthaferwiese. Die Altnachweise der Bienen-Ragwurz, der Rot- braunen Stendelwurz, Mücken-Händelwurz und des Purpur-Knabenkrauts führen zur prioritären Ein- stufung (Quelle: FIS 2009). Die Fläche wird derzeit im Rahmen eines NALAP-Vertrages im Spätsom- mer gemäht – jährlich östliche und westliche Teilfläche alternierend. Die Optimalmaßnahme ist die Fortführung der jährlichen Mahd von Teilflächen (1.2.1.6.). Alternativ kann eine Hütehaltung mit Scha- fen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) stattfinden. Dabei sind zum Schutz der Orchideen Bewei- dungszeitpunkt und -intensität mit einem botanischen Sachverständigen jährlich abzustimmen. Auf einen Einsatz von Ziegen ist zum Erhalt der Bäume zu verzichten. Ggf. ist die Fläche zur Verhinde- rung einer Verbuschung in Form einer Mahd nachzupflegen oder gelegentlich zu entbuschen. LRT-ID: 10181 BE-ID: 123-210 Maßnahmen-ID: 50079 Mittel- bis niederwüchsiger, z. T. lückiger Kalk-Trockenrasen an leicht verbuschtem, steilem Südhang. Aufgrund des Altnachweises von Spinnen-Ragwurz (> 130 Ex.) wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: LRA SHK UNB 2019a). Außerdem sind Nachweise von Ophrys x hybrida bekannt (Quelle: LRA SHK UNB 2019a). Die Fläche wird im Rahmen eines NALAP-Vertrages einschürig, im Spätsom- mer gemäht. Die Optimalmaßnahme ist die Fortführung der Mahd (1.2.1.6.). Laut AHO (2019) wurden die Flächen in den letzten 30 Jahren nie beweidet.

135 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10211 BE-ID: 123-120 Maßnahmen-ID: 50134 Steiler Südhang mit lückigem Magerrasen auf Steingrusboden mit mittlerer, niedriger Verbuschung. Aufgrund des Altnachweises von Spinnen-Ragwurz wird die Fläche als prioritär eingestuft (Quelle: FIS 2010). Optimalmaßnahme ist eine Beweidung mit Ziegen (1.2.8.4.), die in der Lage sind, die Verbu- schung zurückzudrängen und die Steilhänge abzuweiden. Alternativ ist auch eine gelegentliche Mahd alle 2–3 Jahre möglich.

Erläuterung: BfN-Codes: 1.2.1.4. = Mahd alle 2–3 Jahre; 1.2.1.6. = Mahd mit Terminvorgabe; 1.2.3. = Bewei- dung mit Nachmahd; 1.2.5.1. = Hüte-/ Triftweide; 1.2.8.4. = Ziegenbeweidung; 1.9.4. = Entgrasung; 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten

Fazit Der Gesamterhaltungszustand des LRT 6210* ist gut („B“). Unzureichende oder fehlende Pflege und/oder eine z. T. starke Verbuschung führen aktuell zu mäßigen bis starken Beein- trächtigungen. Nur wenige Kalk-Trockenrasen sind kaum beeinträchtigt. Die Fortführung bzw. Wiederaufnahme der Nutzung/Pflege – optimalerweise durch eine regelmäßige Bewei- dung mit Schafen und/oder Ziegen, z. T. nach ersteinrichtenden Maßnahmen (Entbuschung, Entfilzung) – sichert den günstigen Erhaltungszustand. Alternativ zur Entfilzung kann auch ein Pflegefeuer (siehe Pflege- und Behandlungsempfehlung) zum Einsatz kommen. Zum Schutz der Orchideenvorkommen sind Beweidungszeitpunkt und -intensität im günstigen Fall jährlich mit einem botanischen Sachverständigen abzustimmen, um dem Bewirtschafter eine gewisse Flexibilität auf den Flächen zu ermöglichen.

Aktuell werden die Flächen an den Südhängen der Zietschkuppe und der Mönskuppe sowie am Hohen Berg durch eine extensive Rinderbeweidung mit Nachpflege genutzt. Da der überwiegende Teil der Flächen in Folge dieser Nutzungsform einen guten Erhaltungszustand aufweist, wurde sie als Optionalmaßnahme aufgenommen. Einzelne Flächen mit einem un- günstigen Erhaltungszustand sollten extensiviert werden. Die Vegetationsentwicklung auf diesen Flächen ist durch ein Monitoring zu begleiten.

Die Mahd stellt auf den LRT-Flächen die Optimalmaßnahme dar, die bereits seit vielen Jah- ren über NALAP-Verträge oder im Auftrag der UNB SHK gepflegt werden und einen guten Erhaltungszustand aufweisen oder traditionell nie beweidet wurden. Im FFH-Gebiet 123 sind dies vergleichsweise viele Flächen.

Zum Erhalt der schwachwüchsigen Trockenrasen in Steilhanglage an den Gleistalhängen sollte ein Beweidungskonzept zur Dauerpflege mit Ziegen unter Beobachtung der floristi- schen Entwicklung der LRT-Flächen aufgestellt werden. Alternativ sind gelegentliche Entbu- schungsmaßnahmen – oder auf mäßig wüchsigen Flächen eine einschürige Mahd alle 2–3 Jahre – als Pflege ausreichend.

In Flächen, in denen es zu Überlagerungen mit aktuellen Frauenschuh-Nachweisen kommt, sind Pflegemaßnahmen auf den Zeitraum Oktober bis Februar zu beschränken. Für Frauen- schuh-(Entwicklungs-)Habitate ohne aktuellen Nachweis werden keine einzelflächenspezifi- schen Maßnahmen geplant, es wird eine Aktualisierung der Kartierung empfohlen.

Als Störzeiger eingestuft wurde auch die Kulturpflanze Pfingstrose (Paeonia officinalis). Die Art wurde und wird zum Teil immer noch im FFH-Gebiet angebaut. Da die Pfingstrosenzucht

136 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

typischer Bestandteil der Kulturlandschaft um Jena ist (siehe Kapitel 3.2.1), werden keine Maßnahmen zur Beseitigung der Pfingstrose geplant.

5.2.2.4 LRT 6410 – Pfeifengraswiesen Die Pfeifengraswiesen sind Kulturbiotope, deren Existenz von einer regelmäßigen Pflege und Nutzung abhängt.

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Dauerhafte Sicherung regelmäßiger, naturschutzgerechter Pflege. - Keine Düngung und Kalkung. - Weitestgehende Fernhaltung von Nähr- und Schadstoffeinträgen. - Keine Aufforstung angrenzender Flächen zur Vermeidung der Beschattung der Bestände. - Vermeidung der Entwässerung.

Pflege- und Behandlungsempfehlung Die nachfolgenden Behandlungsempfehlungen sind einer Aufstellung des TLUBN (TLUG 2018) entnommen, die auch nähere Ausführungen zu den einzelnen Pflegehinweisen ent- hält.

6410 – Pflege von Pfeifengraswiesen 1. (optimal) Mahd - Mahd ab Mitte September alljährlich oder mindestens alle 2 Jahre, bei Vorkommen der Schmalen Windelschnecke alle drei Jahre - bei Störungen ggf. zweischürig (Hochsommer, Herbst) - Entfernen des Mahdgutes zwingend - bei länger brachgefallenen Flächen zunächst entbuschen und mehrmalige Mahd - rotierendes Pflegesystem (Mahd auf Teilflächen alle 3–5 Jahre) ab einer Fläche von ca. 0,5 ha - mittlere Schnitthöhe 5–8 cm, bei zeitigen Septemberschnitten ca. 10 cm Schnitthöhe 2. (optional) Beweidung mit Rindern oder Pferden - bei relativ hoher Besatzdichte: zirka 1,5 GVE/ha - für 3–4 Wochen - nach Samenreife der bestandsbildenden Blütenpflanzen - ggf. Nachweide im Herbst - Winterweide ab Mitte September mit geringer Besatzdichte (1,5 bis 2 GVE/ha) und langer Bewei- dungsdauer - möglichst junge Rinder genügsamer Extensivrassen wie etwa Galloways oder alte Hausschafras- sen wie das Rhönschaf ergänzende Maßnahmen - Entbuschen bei stärkerem Gehölzaufkommen - kalte Mitwindfeuer von Ende November bis Ende Februar - Kalkung, geringe PK-Düngung - Pufferstreifen zu unterlassende Maßnahmen - Zufüttern und N-Düngung

137 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

6410 – Pflege von Pfeifengraswiesen - Pferchen auf der Fläche; bei Hanglage auch nicht oberhalb - Mahdgut auf der Fläche belassen - Maßnahmen, die zu einer Entwässerung der Fläche führen - Bearbeitung und Befahren mit schwerem Gerät insbesondere auf nassen, nicht tragfähigen Stel- len. Belastungsempfindliche Stellen mit leichten Einachsenmähern nachmähen.

Einzelflächenspezifische Maßnahmen

Entwicklungsflächen LRT-ID: 20008 BE-ID: 123-119 Maßnahmen-ID: 70006 Langestreckte, wechselfeuchte Wiese zwischen Waldrand und Feuchtwiese. Im Osten kommt viel Natternzunge und Herbstzeitlose vor. Ehemaliges Vorkommen von Trollblume und Spitzblütiger Binse (OBK 2004). Optimalmaßnahme ist eine einschürige Mahd ab September (1.2.1.6.).

Erläuterung: BfN-Code 1.2.1.6. = Mahd mit Terminvorgabe

Fazit Im FFH-Gebiet existieren derzeit noch keine Pfeifengraswiesen. ID 20008 weist Entwick- lungspotenzial auf. Sie sollte durch eine einschürige Mahd ab September gepflegt werden.

5.2.2.5 LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes Die mageren Flachland-Mähwiesen sind Kulturbiotope, deren Existenz von einer regelmäßi- gen Pflege und Nutzung abhängt.

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Sicherung der Existenz der Flachland-Mähwiesen durch regelmäßige Nutzung oder Pfle- ge unter Einhaltung der guten fachlichen Praxis. - Keine Anwendung von Pflanzenschutzmitteln. - Durchführung von Nachsaaten lediglich zur Beseitigung von Narbenschäden durch Ein- saat von Regiosaatgut aus standortangepassten gebietsheimischen Arten oder Mahd- gutübertragung - Berücksichtigung der Belange des Artenschutzes (z. B. im Hinblick auf Vogelarten nach Anhang I der Vogelschutzrichtlinie).

Pflege- und Behandlungsempfehlung Die nachfolgenden Behandlungsempfehlungen sind einer Aufstellung des TLUBN (TLUG 2018) entnommen, die auch nähere Ausführungen zu den einzelnen Pflegehinweisen ent- hält.

6510 – Pflege von Extensiven Mähwiesen des Flach- und Hügellandes 1. (optimal) Mahd - schwachwüchsige bis mäßig nährstoffreiche Bestände: ein- bis zweischürig - produktivere Standorte bzw. zur Aushagerung: dreischürig

138 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

6510 – Pflege von Extensiven Mähwiesen des Flach- und Hügellandes - erster Schnitt zwischen dem Ährenschieben und dem Beginn der Blüte der bestandsbildenden Gräser - zweite Nutzung i. d. R. frühestens 40 Tage, besser 8 Wochen nach der ersten Nutzung - wenn möglich: zeitlich gestaffelte Nutzungstermine anderenfalls Mahd von innen nach außen oder von einer zur anderen Seite 2. (optional) Mähweidesysteme mit Schafen, Rindern, Pferden - Weidesystem: • extensive Umtriebsweide - rotierendes Mähweidesystem: • jede Koppel maximal 2 Wochen in der ersten, maximal 4 Wochen in der zweiten Jahreshälfte beweiden • 1–2 (maximal 3) Nutzungen pro Jahr, dazwischen mindestens 8 Wochen Nutzungsruhe • mindestens alle 2 Jahre Pflegeschnitt (Nachmahd unmittelbar nach der Beweidung oder Mahd statt Beweidung) • Koppeln im jährlichen Wechsel spät beweiden (nach dem Absamen wichtiger Arten); jede Koppel mindestens alle 3 Jahre einmal spät beweiden - Schafhutung - Besatzstärke: • 5–12 GVE/ha (zwischen 0,2 und 0,8 maximal 1 GVE/ha im Jahresmittel) - Weidezeit: • erster Beweidungsgang zwischen dem Ährenschieben und dem Beginn der Blüte der be- standsbildenden Gräser • zweite Nutzung i. d. R. frühestens 40 Tage, besser 8 Wochen nach der ersten Nutzung • Frühjahrsvorweide - Beweidungsdauer: • Dauer von maximal 4 Wochen • Kombination mit Mahd • Mulchen im Anschluss an Nachbeweidung möglich 3. (optional) Beweidung mit Schafen, Rindern - Frühjahr bis Herbst mit Besatzstärke bis ca. 1 GVE/ha - Ganzjahresweide mit Besatzstärke von bis zu 0,5 GVE/ha - kurzzeitige Stoßbeweidung von max. 4 Wochen ergänzende Maßnahmen - entzugs- und bedarfsorientierte Düngung mit Festmist oder mit mineralischem Dünger je nach Wüchsigkeit des Standortes jährlich oder alle 2–3 Jahre (N-, P-, K-Düngung sowie Kalkung mit ge- löschtem Kalk) - Nachsaat mit Heublumen gebietsheimischer Herkunft - Anlage von Pufferstreifen

139 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

6510 – Pflege von Extensiven Mähwiesen des Flach- und Hügellandes zu unterlassende Maßnahmen - Pferchen auf der Fläche, bei Hanglage auch nicht oberhalb - Mahdgut auf der Fläche belassen - Nutzungsintensivierung über das beschriebene Maß hinaus

Einzelflächenspezifische Maßnahmen

LRT-ID: 10001 BE-ID: 123-280 Maßnahmen-ID: 50193 Terrassierte mittel- bis hochwüchsige Wiese mit Baumreihen an Hangstufen. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional kann die derzeitige Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) und ggf. erforderli- che Nachpflege zur Verhinderung einer Verbuschung fortgeführt werden (1.2.5.1.). LRT-ID: 10002 BE-ID: 123-280 Maßnahmen-ID: 50002 Terrassierte mittel- bis hochwüchsige und homogene Wiese mit Baumreihen an Hangstufen. Als Op- timalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional kann die derzeitige Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) und ggf. erforderliche Nachpflege zur Verhinderung einer Verbuschung fortgeführt werden (1.2.5.1.). LRT-ID: 10003 BE-ID: 123-143 Maßnahmen-ID: 50005 Leicht terrassierter Nordhang mit mittel- bis hochwüchsigem Grünland. Der Boden ist etwas bultig. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzuneh- men (1.2.1.1.). Optional kann die derzeitige Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) und ggf. erforderliche Nachpflege zur Verhinderung einer Verbuschung fortgeführt werden (1.2.5.1.). Zur Dezimierung von Vegetationsschäden ist die Schwarzwilddichte zu reduzieren (3.2.4.). LRT-ID: 10004 BE-ID: 123-143 Maßnahmen-ID: 50006 Alte Obstwiese (Pflaumen) mit stellenweise magerem Grünland im Unterwuchs. Der Oberhang ist ausgehagert. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahd- gutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional kann die derzeitige Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) und ggf. erforderliche Nachpflege zur Verhinderung einer Verbuschung fortge- führt werden (1.2.5.1.). Zur Dezimierung von Vegetationsschäden ist die Schwarzwilddichte zu redu- zieren (3.2.4.). LRT-ID: 10005 BE-ID: 123-144 Maßnahmen-ID: 60004 Mittelwüchsige Wiese auf 2 Terrassenebenen, die von Gehölzen umgeben sind und eine hohe De- ckung an Störzeigern aufweist (20 %). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional kann die derzeitige Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) und ggf. erforderliche Nachpflege zur Verhinderung einer Verbuschung fortgeführt werden (1.2.5.1.). Zur Dezimierung von Vegetationsschäden ist die Schwarzwilddichte zu reduzieren (3.2.4.). LRT-ID: 10006 BE-ID: 123-144 Maßnahmen-ID: 50007 Mittelwüchsige Wiese mit alten Obstbäumen in leichter Hanglage, die stark vom Rand her beschattet ist. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vor- zunehmen (1.2.1.1.). Optional kann die derzeitige Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehal- tung in Netzen) und ggf. erforderliche Nachpflege zur Verhinderung einer Verbuschung fortgeführt werden (1.2.5.1.).

140 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10008 BE-ID: 123-146 Maßnahmen-ID: 50141 Relativ stark verbuschter, inhomogener Westhang mit viel Streu. Die Orientalische Zackenschote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Ersteinrichtend ist eine Entbuschung (1.9.5.3.) durchzu- führen. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Net- zen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen möglich. LRT-ID: 10011 BE-ID: 123-13 Maßnahmen-ID: 50012 Kleiner nordwestexponierter Hang mit einzelnen alten Obstbäumen. Das Grünland ist mittel- bis hochwüchsig, relativ homogen und nach Norden und Osten fetter und hochwüchsiger. Als Optimal- maßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen möglich. LRT-ID: 10012 BE-ID: 123-13 Maßnahmen-ID: 50014 Kleine Streuobstwiese mit alten Süßkirschen. Im Unterwuchs magere Glatthaferwiese. Als Optimal- maßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen möglich. LRT-ID: 10013 BE-ID: 123-13 Maßnahmen-ID: 50015 Mittel- bis niederwüchsige, magere, teilweise lückige Glatthaferwiese in ca. 5–10 m breitem Saum vor einem Waldrand. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hüte- haltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen möglich. LRT-ID: 10014 BE-ID: 123-13 Maßnahmen-ID: 50016 Große, hochwüchsige und gut geschichtete Wiese an einem Nordhang. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen möglich. LRT-ID: 10056 BE-ID: 123-164 Maßnahmen-ID: 50028 Hochwüchsige, relativ magere Glatthaferwiese, die etwas lückig, ruderal und krautarm ist. Die Orienta- lische Zackenschote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen möglich. LRT-ID: 10059 BE-ID: 123-162 Maßnahmen-ID: 50019 Alte Streuobstwiese mit relativ artenarmer Glatthaferwiese im Unterwuchs. Die Orientalische Zacken- schote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zwei- schürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). LRT-ID: 10069 BE-ID: 123-188 Maßnahmen-ID: 50043 Magere, etwas ruderale Glatthaferwiese mit einzelnen alten Obstbäumen. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.).

141 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10073 BE-ID: 123-190 Maßnahmen-ID: 50047 Offene, mittelwüchsige Wiese ohne Baumbestand und Verbuschung am südexponiertem Unterhang. Die Orientalische Zackenschote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaß- nahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusam- menhang mit den angrenzenden Flächen möglich. LRT-ID: 10074 BE-ID: 123-190 Maßnahmen-ID: 50048 Mittel- bis hochwüchsige, ruderale Wiese an südexponiertem Unterhang. Stellenweise mit alten Pfingstrosen-Beständen und alten abgestorbenen Obstbäumen. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen möglich. LRT-ID: 10076 BE-ID: 123-173 Maßnahmen-ID: 50029 Kleine, hochwüchsige, homogene Glatthaferwiese mit 2 alten Bäumen und von Gehölzen umgeben. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzu- nehmen (1.2.1.2.). Optional ist die Fortführung der Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehal- tung in Netzen) mit gelegentlicher Nachpflege (1.2.5.1.) möglich. LRT-ID: 10077 BE-ID: 123-164 Maßnahmen-ID: 50030 Streuobstwiese mit alten, absterbenden Süßkirschen mit mittel- bis hochwüchsiger, inhomogener, stellenweise ruderaler und stellenweise magerer Glatthaferwiese. Im Oberhang befinden sich wenige Bäume und einige Orchideen. Angrenzend und eingeschlossen sind Pfingstrosenfelder. Als Optimal- maßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) (1.2.5.1.) im Zusammenhang mit den angrenzenden Flächen möglich. LRT-ID: 10087 BE-ID: 123-171 Maßnahmen-ID: 60023 Kleine hochwüchsige, etwas ruderale Streuobstwiese mit teilweise abgestorbenen Süßkirschen an flachem Hang. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahd- gutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional kann die aktuelle extensive Rinderbeweidung mit entspre- chender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) fortgesetzt werden (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei ausbleibender Verbesserung des Erhaltungszustandes ist das Weidema- nagement anzupassen. LRT-ID: 10103 BE-ID: 123-191 Maßnahmen-ID: 50050 Langgestreckte, hochwüchsige und teilweise magere Glatthaferwiese zwischen Waldrand und Bach an einem nordwestlich exponierten, flachen Hang mit einem alten Apfelbaum. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional kann die aktuelle extensive Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, se- lektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) fortgesetzt werden (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Ver- schlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10175 BE-ID: 123-198 Maßnahmen-ID: 50060 Hochwüchsige, homogene Glatthaferwiese an sanftem, südlich exponiertem Unterhang. Als Optimal- maßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.2.).

142 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10176 BE-ID: 123-197 Maßnahmen-ID: 50058 Mittel- bis hochwüchsige Glatthaferwiese, z. T. unter alten Obstbäumen. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.2.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen extensiven Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10178 BE-ID: 123-205 Maßnahmen-ID: 50068 Langgestreckter Wiesenhang, der hochwüchsig, etwas ruderal und vereinzelt mit Gehölzen durchsetzt ist. Hangaufwärts magerer werdend. Die Orientalische Zackenschote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.2.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen extensiven Rin- derbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurück- drängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsent- wicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10179 BE-ID: 123-210 Maßnahmen-ID: 50078 Alte Obstwiese mit magerer, hochwüchsiger Glatthaferwiese im Unterwuchs. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen, wie sie derzeit im Rahmen eines NALAP-Vertrages durchgeführt wird (1.2.1.6.). Laut AHO (2019) wurden die Flächen in den letzten 30 Jahren nie beweidet. LRT-ID: 10180 BE-ID: 123-211 Maßnahmen-ID: 50080 Alte Obstwiese mit magerer, inhomogener hoch- bis niedrigwüchsiger Glatthaferwiese im Unterwuchs. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzu- nehmen (1.2.1.2.). Optional kann die aktuelle extensive Rinderbeweidung mit entsprechender Nach- pflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) fortgesetzt werden (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupas- sen. LRT-ID: 10182 BE-ID: 123-211 Maßnahmen-ID: 50083 Große, offene, mittel- bis hochwüchsige Wiese an sanft geneigtem Hang mit einer hohen Deckung von Weidezeigern. Die Orientalische Zackenschote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzu- nehmen (1.2.1.2.). Optional kann die aktuelle extensive Rinderbeweidung mit entsprechender Nach- pflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) fortgesetzt werden (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupas- sen. LRT-ID: 10183 BE-ID: 123-213 Maßnahmen-ID: 50084 Weite offene Glatthaferwiese z. T. mit alten Obst- und Walnussbäumen. Die Orientalische Zacken- schote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zwei- schürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.2.). Optional kann die aktuelle extensive Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) fortgesetzt werden (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Er- haltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen.

143 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10185 BE-ID: 123-130 Maßnahmen-ID: 60043 Große, offene Wiesenfläche an sanft geneigtem, südlich exponiertem Unterhang. Die Orientalische Zackenschote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). LRT-ID: 10186 BE-ID: 123-215 Maßnahmen-ID: 50086 Große, offene Wiesenfläche an sanft geneigtem, südlich exponiertem Unterhang. Die Glatthaferwiese ist gut geschichtet und relativ homogen. Der Oberhang ist etwas magerer. Die Orientalische Zacken- schote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zwei- schürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). LRT-ID: 10188 BE-ID: 123-216 Maßnahmen-ID: 50091 Verwilderte Obstwiese mit ehemaligen Pfingstrosenanbau im Unterwuchs. Es treten Eutrophierungs- zeiger auf. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgu- tes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzei- gern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanage- ment anzupassen. LRT-ID: 10189 BE-ID: 123-220 Maßnahmen-ID: 50095 Große, offene Wiesenfläche an sanft geneigtem Südhang. Die Glatthaferwiese ist mittel- bis hoch- wüchsig und gut geschichtet. Am Oberhang Übergang zu Kalk-Halbtrockenrasen. Die Orientalische Zackenschote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, se- lektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10190 BE-ID: 123-222 Maßnahmen-ID: 50096 Kleine, teilweise ruderale Streuobstwiese mit Resten von Pfingstrosen. Die Glatthaferwiese ist mittel- bis hochwüchsig. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). LRT-ID: 10191 BE-ID: 123-223 Maßnahmen-ID: 50097 Große, offene Wiesenfläche an sanft geneigtem Südhang. Die Glatthaferwiese ist mittel- bis hoch- wüchsig und gut geschichtet. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtrans- port des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional kann die aktuelle extensive Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) fortgesetzt werden (1.2.3.). Die Vegetationsentwick- lung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10198 BE-ID: 123-236 Maßnahmen-ID: 50108 Großflächige, magere Glatthaferwiese mit Dominanz von Aufrechter Trespe. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzent- nahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Ver- schlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen.

144 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10199 BE-ID: 123-236 Maßnahmen-ID: 50109 Magere, mittel- bis hochwüchsige Glatthaferwiese an sanft geneigtem Südhang. Im nordöstlichen Bereich stehen einzelne Obstbäume. Die Orientalische Zackenschote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbewei- dung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidema- nagement anzupassen. LRT-ID: 10201 BE-ID: 123-100 Maßnahmen-ID: 60056 Steilere Hangkante mit alten, z. T. abgestorbenen Kirschbäumen und ruderaler Glatthaferwiese im Unterwuchs. Ersteinrichtend ist eine Entbuschung (1.9.5.3.) durchzuführen. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). LRT-ID: 10202 BE-ID: 123-105 Maßnahmen-ID: 50118 Großflächige Obstwiese auf bewegtem Relief mit magerer bis nährstoffreicher Glatthaferwiese im Unterwuchs. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgu- tes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Aktuell wird die Fläche durch eine Hüteschafhaltung in Netzen genutzt, diese ist als Optionalmaßnahme fortführbar (1.2.5.1.). LRT-ID: 10203 BE-ID: 123-106 Maßnahmen-ID: 50119 Schmaler Taleinschnitt mit teilweise mageren Glatthaferwiesen an leichtem Südosthang. Die Fläche ist von Gehölzen umgeben. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtrans- port des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Aktuell wird die Fläche durch eine Hüteschafhaltung in Netzen genutzt, diese ist als Optionalmaßnahme fortführbar (1.2.5.1.). LRT-ID: 10204 BE-ID: 123-109 Maßnahmen-ID: 50123 Langgestreckte Wiese in leichter Hang- bis Tallage. Die Glatthaferwiese ist mittel- bis hochwüchsig und unverbuscht. Am Oberhang ist sie etwas magerer. Die Orientalische Zackenschote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). LRT-ID: 10205 BE-ID: 123-109 Maßnahmen-ID: 50124 Langgestreckte, große Wiese, die flach bis leicht nach Norden geneigt und reich an Kräutern ist. Die Orientalische Zackenschote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). LRT-ID: 10206 BE-ID: 123-110 Maßnahmen-ID: 50125 Kleine Wiesenfläche mit hochwüchsiger Glatthaferwiese zwischen Acker und Waldrand. Als Optimal- maßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). LRT-ID: 10207 BE-ID: 123-111 Maßnahmen-ID: 50126 Kleiner Rücken zwischen Gehölzriegel und Wald mit etwas ruderaler Glatthaferwiese, die mittelwüch- sig- bis hochwüchsig und inhomogen ist. Die Orientalische Zackenschote ist mittels Unkrautstecher zu entfernen (11.9.3.). Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.).

145 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10208 BE-ID: 123-113 Maßnahmen-ID: 50129 Großer, offener, südlich exponierter Wiesenhang mit magerer Glatthaferwiese im Übergang zu Kalk- Halbtrockenrasen, die mittel- bis niederwüchsig und locker ist. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzentnahme, se- lektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Verschlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. LRT-ID: 10212 BE-ID: 123-102 Maßnahmen-ID: 50136 Große, in Teilen etwas nährstoffreichere, hochwüchsige Glatthaferwiese. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). Optional ist auch die Fortführung der derzeitigen Rinderbeweidung mit entsprechender Nachpflege (Gehölzent- nahme, selektive Nachmahd zur Zurückdrängung von Störzeigern und Beseitigung von Weideresten) möglich (1.2.3.). Die Vegetationsentwicklung ist durch ein Monitoring zu begleiten, bei einer Ver- schlechterung des Erhaltungszustandes ist das Weidemanagement anzupassen. Entwicklungsflächen LRT-ID: 20002 BE-ID: 123-143 Maßnahmen-ID: 70001 Mittelwüchsige, leicht bultige Wiese auf Nordhang mit einem alten Pflaumenbaum in der Mitte. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzuneh- men (1.2.1.1.). Optional kann die derzeitige Hütehaltung mit Schafen (einschließlich Hütehaltung in Netzen) und ggf. erforderliche Nachpflege zur Verhinderung einer Verbuschung fortgeführt werden (1.2.5.1.). Zur Dezimierung von Vegetationsschäden ist die Schwarzwilddichte zu reduzieren (3.2.4.). LRT-ID: 20007 BE-ID: 123-237 Maßnahmen-ID: 70005 Große, offene Wiesenfläche an sanft geneigtem Südhang. Die magere Glatthaferwiese ist durch die Aufrechte Trespe dominiert. Am Oberhang stehen einzelne Obstbäume. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.). LRT-ID: 20010 BE-ID: 123-122 Maßnahmen-ID: 70007 Streuobstwiese mit rudimentärer Glatthaferwiese im Unterwuchs. Als Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd (mit Abtransport des Mahdgutes) vorzunehmen (1.2.1.1.).

Erläuterung: BfN-Codes: 1.2.1.1. = Einschürige Mahd; 1.2.1.2. = Zweischürige Mahd; 1.2.1.6. = Mahd mit Ter- minvorgabe; 1.2.3. = Beweidung mit Nachmahd; 1.2.5.1. = Hüte-/ Triftweide; 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten; 3.2.4. = Reduzierung der Schwarzwilddichte; 11.9.3. = Bekämpfung von Neophyten

Fazit Der LRT 6510 im FFH-Gebiet befindet sich zwar in einem guten Gesamterhaltungszustand („B“), ist aber teilweise durch eine unzureichende Pflege/Nutzung oder Nutzungsintensivie- rung gefährdet. Auf allen Flächen kann durch eine optimierte Nutzung ein günstiger Erhal- tungszustand erhalten bzw. wiederhergestellt werden. Diese sieht eine ein- bis zweischürige Mahd vor.

Häufig kommt der LRT im Gebiet in enger Verzahnung mit den LRT 6210(*) vor. Die Flächen am Amtmannsholz, am Bonsig, der Flachsleite und am oberen Ende des Teufelsgrundes werden durch eine Hüteschafhaltung (z. T. mit Weidenetzen) bewirtschaftet. Aufgrund des überwiegend guten Erhaltungszustandes des LRT 6510 in diesen Bereichen und zur Förde-

146 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

rung des LRT 6210 wurde diese Nutzungsform als Optionalmaßnahme aufgenommen. Die Flächen an den Südhängen der Zietschkuppe und der Mönskuppe sowie am Hohen Berg werden durch eine extensive Rinderbeweidung mit Nachpflege genutzt. Da der überwiegen- de Teil der Flächen in Folge dieser Nutzungsform einen guten Erhaltungszustand aufweist, wurde sie als Optionalmaßnahme aufgenommen.

Auf einigen LRT-Flächen wurde im Rahmen der LRT- und Art-Kartierungen die Orientalische Zackenschote (Bunias orientalis) erfasst, die nach WESTHUS et al. (2016) in Thüringen als invasiv bewertet wird. Dominanzbestände können insbesondere in gestörter Vegetation (z. B. infolge anthropogener Bodenverletzungen) auftreten und dort andere Pflanzenarten verdrängen (TU BERLIN 2017). Einzelpflanzen und kleinere Bestände können am effektivsten durch ein tiefes Ausstechen mit einem Unkrautstecher mit Entfernung aller Wurzelbestand- teile bekämpft werden (WESTHUS et al. 2016). Mehrere Jahre sind Folgearbeiten notwendig. Im Vorfeld kann die Samenbildung (Mahd vor Beginn der Samenreife) unterbunden werden.

Als Störzeiger eingestuft wurde auch die Kulturpflanze Pfingstrose (Paeonia officinalis). Die Art wurde und wird zum Teil immer noch im FFH-Gebiet angebaut. Da die Pfingstrosenzucht typischer Bestandteil der Kulturlandschaft um Jena ist (siehe Kapitel 3.2.1), werden keine Maßnahmen zur Bekämpfung der Pfingstrose geplant.

5.2.2.6 LRT 7230 – Kalkreiche Niedermoore Als Halbkulturformation sind Kalkreiche Niedermoore von einer regelmäßigen Nutzung ab- hängig und durch Veränderungen des Wasserregimes gefährdet. Bedingt durch den hohen Seggen- und Binsen-Anteil ist der Futterwert des Aufwuchses sehr gering. Die typische Nut- zungsform war deshalb die Streuwiese mit einer jährlichen Mahd im Spätsommer/Herbst. Die späte Mahd ist eine der Voraussetzungen des großen Artenreichtums dieser Flächen.

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Dauerhafte Sicherung regelmäßiger, naturschutzgerechter Pflege. - Keine Entwässerung. - Kein Einsatz schwerer Geräte zum Schutz des Niedermoor-Torfkörpers. - Berücksichtigung der Belange des Artenschutzes (z. B. in Hinblick auf Orchideen und andere wertgebende Arten)

Pflege- und Behandlungsempfehlung Die nachfolgenden Behandlungsempfehlungen sind einer Aufstellung des TLUBN (TLUG 2018) entnommen, die auch nähere Ausführungen zu den einzelnen Pflegehinweisen ent- hält.

7230 – Pflege von Kalkreichen Niedermooren 1. (optimal) Mahd - einschürige Mahd mit Beräumung - September bis Februar - in Abhängigkeit von der Wüchsigkeit des Standortes jährlich, alle 2 Jahre oder mit eingeschobener Brache nach 3–5 Jahren - leichte Schnitt- und Heubringungsgeräte, Hand/Motorsense oder einachsiger Balkenmäher, Dop-

147 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

7230 – Pflege von Kalkreichen Niedermooren pelmesserbalken - mittlere Schnitthöhe zwischen 5–15 cm - eutrophierte, artenarme und unverbuschte Brachen vorerst dreischürig (Mitte Juni, Ende Juli und Anfang Oktober), artenreiche Vorkommen zweischürig bewirtschaften und dann in reguläres ein- schüriges Intervall überführen - bei stark vergrasten, hochstauden- oder schilfreichen Brachen Mahd im August mit Schnitthöhe von 10 cm 2. (optional) Beweidung mit Schafen - Hüteschafhaltung - Rotationsweiden mit mäßiger Besatzdichte und längerer Beweidungsruhe innerhalb der Vegetati- onsperiode ergänzende Maßnahmen - Anlage von Pufferstreifen: • Mindestbreite 12–70 m - Ausweisung von hydrologischen Pufferzonen - Entbuschung: • Einsatz des Schlegelmulchgerätes auf maximal einen Hektar zusammenhängende Fläche be- schränken • Gehölze in 8–10 cm Höhe abschlagen, übrig gebliebene Gehölzstummel über 2 cm Durch- messer mit Motorsense entfernen • ausschlagfähige Gehölze im Folgejahr Mitte Juni und Mitte August bodennah abschneiden zu unterlassende Maßnahmen - Entwässerung - Düngung - Bodenbelastungen durch schwere Maschinen

Einzelflächenspezifische Maßnahmen LRT-ID: 10210 BE-ID: 123-114 Maßnahmen-ID: 60057 Größerer quellig durchsickerter Bereich mit Binsenflur der Stumpfblättrigen Binse. Stellenweise geht die Vegetation in ein Großseggenried aus Sumpf-Segge über, insgesamt aber relativ homogen, dicht und hochwüchsig. Die Entwässerungswirkung des angrenzenden Grabens ist nur noch gering, da er fast zugewachsen ist. Zur Zurückdrängung der hochwüchsigen Großseggen ist eine regelmäßige, einschürige Mahd ab September als Optimalmaßnahme erforderlich (1.2.1.6.). LRT-ID: 10213 BE-ID: 123-121 Maßnahmen-ID: 50135 Kalkquellmoor an sickerfeuchtem Westhang. Die Vegetation ist mittel- bis niederwüchsig. Es kommt das Breitblättige Knabenkraut in hoher Anzahl vor. Die derzeit stattfindende jährliche Mahd ab Sep- tember stellt die Optimalmaßnahme dar und sollte fortgeführt werden (1.2.1.6.). Die umliegenden Flä- chen sollten als Pufferzone dienen und ebenfalls weiterhin in die Herbstmahd einbezogen werden.

148 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10214 BE-ID: 123-118 Maßnahmen-ID: 60059 Die Maßnahme wird bei der Schmalen Windelschnecke (ID 30059) in Kap. 5.2.3.3 geplant. LRT-ID: 10230 BE-ID: 123-118 Maßnahmen-ID: 60059 Die Maßnahme wird bei der Schmalen Windelschnecke (ID 30059) in Kap. 5.2.3.3 geplant. Entwicklungsflächen LRT-ID: 20019 BE-ID: 123-118 Maßnahmen-ID: 60059 Die Maßnahme wird bei der Schmalen Windelschnecke (ID 30059) in Kap. 5.2.3.3 geplant.

Erläuterung: BfN-Code 1.2.1.6. = Mahd mit Terminvorgabe

Fazit Die Kalkreichen Niedermoore im FFH-Gebiet befinden sich in einem ungünstigen Gesamter- haltungszustand („C“). Die Dominanzen von Großseggen und Schilfröhricht auf einem Teil der Flächen sind vermutlich auf eine unzureichende Pflege zurückzuführen. Durch eine Op- timierung der Pflegemaßnahmen kann ein günstiger Erhaltungszustand wiederhergestellt werden.

5.2.2.7 LRT 8160* – Kalkschutthalden Auf natürlichen Kalkschutthalden findet infolge der extremen Standortbedingungen (Steil- hang, Bodenbewegungen) eine langsame und oft auf frühe Sukzessionsstadien zurückge- drängte Vegetationsentwicklung statt (LAU 2002).

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Schutz vor Gesteinsabbau. - Vermeidung von Trittbelastungen (z. B. Wandern, Klettern). - Regelmäßige Kontrolle der LRT-Flächen hinsichtlich des Gehölzbewuchses in mehrjähri- gen Abständen.

Pflege- und Behandlungsempfehlung Der LRT 8160* ist nicht in den Natura 2000-Behandlungsempfehlungen für nutzungsabhän- gige Lebensraumtypen und Arten des Offenlandes in Thüringen (TLUG 2018) enthalten, da- her gibt es keine entsprechenden Behandlungsempfehlungen.

Einzelflächenspezifische Maßnahmen

LRT-ID: 10051 BE-ID: 123-156 Maßnahmen-ID: 60018 Sehr steiler Südhang mit Geröllboden und Schuttfächern. Insbesondere im oberen Teil stark ver- buscht, wodurch die Bewegung des Kalkschutts eingeschränkt wird. Ehemaliges Vorkommen von Schmalblättrigem Hohlzahn (OBK 2004). Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung im oberen Hangbereich auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.).

149 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10065 BE-ID: 123-186 Maßnahmen-ID: 50040 Steile, langgezogene und südexponierte Kalkschutthalde am Oberhang mit schütteren Blaugrasrasen und Hartriegel-Ausbreitung. Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.). LRT-ID: 10066 BE-ID: 123-187 Maßnahmen-ID: 50041 Steile, südexponierte Kalkschutthalde am Oberhang mit schütteren Blaugrasrasen und Hartriegel- Ausbreitung. Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.). LRT-ID: 10218 BE-ID: 123-195 Maßnahmen-ID: 50133 Locker bewachsener und mit Gehölzen durchsetzter Kalk-Schuttkegel des südwestlich exponiertem Unterhangs der Zietschkuppe. Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.).

Erläuterung: BfN-Codes: 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten (bei Bedarf)

Fazit Die Kalkschutthalden im FFH-Gebiet befinden sich in einem günstigen Gesamterhaltungszu- stand („B“). Verbuschungen sind auf 1 Fläche in starkem und auf 2 Flächen in mittlerem Um- fang vorhanden. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass auf den bewegten Schutthalden eine Gehölzentwicklung nur beschränkt erfolgt bzw. die Gehölze nur eine her- abgesetzte Vitalität aufweisen. Gehölzentnahmen sind bei stärkerer Verbuschung (ab 40 % Flächenanteil) vorzunehmen.

5.2.2.8 LRT 8210 – Kalkfelsen und ihre Felsspaltenvegetation Natürliche Kalkfelsen bestehen unabhängig von menschlichem Einfluss und bedürfen grund- sätzlich keiner Pflege. Dennoch bestehen prinzipiell Gefährdungen durch anthropogene Stö- rungen, wie Trittbelastungen oder Gesteinsabbau. Diese sind zu vermeiden, siehe unten stehende Behandlungsgrundsätze.

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Schutz vor Gesteinsabbau. - Vermeidung von Trittbelastungen (z. B. Wandern, Klettern). - Regelmäßige Kontrolle der LRT-Flächen hinsichtlich des Gehölzbewuchses in mehrjähri- gen Abständen. - Verkehrssicherungsmaßnahmen an Felsen entlang von Straßen nicht durch Abnetzen der Felshänge.

Pflege- und Behandlungsempfehlung Der LRT 8210 ist nicht in den Natura 2000-Behandlungsempfehlungen für nutzungsabhängi- ge Lebensraumtypen und Arten des Offenlandes in Thüringen (TLUG 2018) enthalten, daher gibt es keine entsprechenden Behandlungsempfehlungen.

150 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Einzelflächenspezifische Maßnahmen LRT-ID: 10091 BE-ID: 123-176 Maßnahmen-ID: 50032 Kleine, offene Felsbank (2 m hoch, 4 m lang) mit vielen Bändern, Spalten und Klüften. Als Optimal- maßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.). LRT-ID: 10219 BE-ID: 123-195 Maßnahmen-ID: 50054 3 m hohe und 20 m lange Felsbank im Steilhang, die stark zerklüftet und auf den Bänken bewachsen ist. Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.). LRT-ID: 10220 BE-ID: 123-117 Maßnahmen-ID: 50132

2 m breiter 5 m hoher Felskopf mit Felsspaltenvegetation. Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.). LRT-ID: 10221 BE-ID: 123-218 Maßnahmen-ID: 50088 Westlich exponierte Felswand der Mönskuppe. Der Großteil liegt unter Kiefern. Punktuell sind auf den breiten Bändern und Schultern lückige Kalk-Pionierrasen (LRT 6110*) eingelagert. Als Optimalmaß- nahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.). LRT-ID: 10232 BE-ID: 123-131 Maßnahmen-ID: 50150 Felsnase am südlichsten Punkt einer Kette von Felsen am Steilhang. Ca. 7 m hoch und 10 m lang. Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.). LRT-ID: 10233 BE-ID: 123-132 Maßnahmen-ID: 50149 Überwiegend senkrechte Felsnase in Felskette. Sie ist ca. 10 m lang und 6 m hoch. Als Optimalmaß- nahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.). LRT-ID: 10234 BE-ID: 123-133 Maßnahmen-ID: 50148 Überwiegend senkrechte Felsnase in Felskette. Sie ist ca. 4 m lang und 3 m hoch. Als Optimalmaß- nahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.). LRT-ID: 10235 BE-ID: 123-134 Maßnahmen-ID: 60069 Zentraler Bereich des Hangs mit kleiner, stark verbuschter Felsnase. Sie ist ca. 4 m hoch und 5 m lang. Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung ersteinrichtend auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.). LRT-ID: 10236 BE-ID: 123-135 Maßnahmen-ID: 50147 Relativ offener, allerdings in den Randbereichen verbuschender Felsen mit einer Reihe von Kalkma- gerrasenarten. Er ist ca. 12 m breit und 8 m hoch. Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.). LRT-ID: 10237 BE-ID: 123-136 Maßnahmen-ID: 50146 Relativ offener, allerdings in den Randbereichen verbuschender Felsen mit einer Reihe von Kalkma- gerrasenarten. Er ist ca. 12 m breit und 5 m hoch. Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.).

151 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT-ID: 10238 BE-ID: 123-139 Maßnahmen-ID: 50144 Kaum beschattete Felsnase in einer Felskette mit mehreren Felsstufen. Sie ist ca. 9 m hoch und 15 m lang. Als Optimalmaßnahme ist die Verbuschung bei Bedarf auszulichten und dauerhaft unter 40 % zu halten (1.9.5.3.).

Erläuterung: BfN-Codes: 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten (bei Bedarf)

Fazit Die Kalkfelsen im FFH-Gebiet befinden sich in einem günstigen Gesamterhaltungszustand („B“). Verbuschungen sind auf 3 Flächen in mittlerem und auf 1 Fläche in starkem Umfang vorhanden. Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass auf den kargen Fels- standorten eine Gehölzentwicklung nur beschränkt erfolgt bzw. die Gehölze nur eine herab- gesetzte Vitalität aufweisen. Gehölzentnahmen auf den Felsen sind bei stärkerer Verbu- schung (ab 40 % Flächenanteil) vorzunehmen.

5.2.2.9 LRT 8310 – Nicht touristisch erschlossene Höhlen Pflegemaßnahmen sind in Höhlen nicht erforderlich. Im Vordergrund steht die Vermeidung von Beeinträchtigungen durch z. B. eine touristische Nutzung, wie sie in den Behandlungs- grundsätzen formuliert werden.

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Keine touristische Nutzung (Besucherlenkung). - Offenhaltung der Höhleneingänge (Ausnahme: Fledermausgitter).

Pflege- und Behandlungsempfehlung Der LRT 8310 ist nicht in den Natura 2000-Behandlungsempfehlungen für nutzungsabhängi- ge Lebensraumtypen und Arten des Offenlandes in Thüringen (TLUG 2018) enthalten, daher gibt es keine entsprechenden Behandlungsempfehlungen.

Einzelflächenspezifische Maßnahmen LRT-ID: 10228 BE-ID: - Maßnahmen-ID: 50138 Abrisshöhle im unteren Muschelkalk, die mit schottrigem/bröseligem Sediment angefüllt ist. Es herrscht ein sehr trockenes Mikroklima. Am Eingangsbereich befindet sich Falllaub. Außerdem ist sie mit Sträuchern bewachsen. Es sind Spuren von Besuchern zu finden (anorganischer Abfall). Als Op- timalmaßnahme sind neben der Berücksichtigung der Behandlungsgrundsätze diese Ablagerungen zu entfernen (12.4.7.). LRT-ID: 10229 BE-ID: - Maßnahmen-ID: 50139 Klufthöhle im unteren Muschelkalk mit Gangabzweig an Seitenkluft. Die Bewetterung ist hohlraumty- pisch. Im Eingangsbereich herrscht trockenes, im hinteren Bereich und im Seitengang feuchtes Mikro- klima. Aufgrund des hervorragenden Erhaltungszustandes und nur mäßig ausgeprägter Beeinträchti- gungen sind einzelflächenspezifische Maßnahmen derzeit nicht erforderlich, die Entwicklung ist zu beobachten (15.4.).

Erläuterung: BfN-Code 12.4.7. = Beseitigung von nicht org. Ablagerungen (Müll, Schutt, Geräte u. a.); 15.4 = Zurzeit keine Maßnahmen, Entwicklung beobachten

152 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Fazit Der Gesamterhaltungszustand des LRT 8310 ist hervorragend („A“). Zum Erhalt des LRT sind i. d. R. keine Pflegemaßnahmen erforderlich. Die Allgemeinen Behandlungsgrundsätze zielen auf die Vermeidung von Beeinträchtigungen ab.

5.2.2.10 Übersicht der einzelflächenspezifischen Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszu- standes der Offenland-FFH-LRT nach Anhang I der FFH-RL

153 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Tabelle 5.6: Übersicht der einzelflächenspezifischen Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes der LRT nach Anhang I der FFH-RL

LRT 6110* - Kalk- oder basenhaltige Felsen mit Kalk-Pionierrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

nördlich Löber- Tautenburg: Flur 10216 6110* schütz (Südhang 0,004 Tautenburg DETHLIGL50361N02 202 50066 0,004 1.9.5.3. G2bisG5_55427 Fläche ungenutzt 003| 398/1,553/2 am Zietsch) südlich Dorndorf- 10240 6110* 0,004 Dorndorf Dorndorf: Flur 003| 139 50143 0,004 1.9.5.3. G2bisG5_54211 Fläche ungenutzt Steudnitz (Hohe 846 Lehde) nördlich Löber- 17/01/2019, Gespräch 20012 6110* 0,033 Tautenburg Tautenburg: Flur 195 70009 0,033 1.9.5.3. G2bisG5_54136 schütz (Zietsch- 003| 391/1 UNB SHK kuppe) Erläuterung: Maß.-Nr. 5xxxx = Hauptmaßnahme; BfN-Codes: 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten

LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

Nördlich von Golmsdorf: Flur 005| DETHLIAL50361F01, 1.2.5.1.; 0 6210 Golmsdorf (am 0,039 Golmsdorf 1179,1180,1181,118 193 60999 0,039 G2bisG5_54172 Fläche ungenutzt DETHLI~W50361F03 1.9.4. Hirschberg) 2

Nördlich von Golmsdorf: Flur 003| 10010 6210 Golmsdorf (am 0,330 Golmsdorf 472,473,475,476,47 DETHLIGL50361F06 148 60008 0,330 1.2.5.1. G2bisG5_54172 Nutzer nicht bekannt Hirschberg) 8,479,481,482,...

DETHLIFH50361A01, Dorndorf: Flur 003| Südlich von Dorn- DETHLIFH50361A02, G2bisG5_54628, 16/04/2019, Nutzer 10016 6210 0,254 Dorndorf 666,667,719,720,72 141 60001 0,254 1.2.5.1. DETHLIFO50361B01, dorf-Steudnitz 1 G2bisG5_55708 123/2: Einzelgespräch DETHLIGL50361A17 Südlich von Dorn- Dorndorf: Flur 003| 10018 6210 dorf-Steudnitz 0,825 Dorndorf DETHLIFO50361B01 142 50004 0,825 1.2.8.4. G2bisG5_54228 Fläche ungenutzt 718 (Amtmannsholz)

154 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Südlich von Dorn- Dorndorf: Flur 003| DETHLIFH50361A05, G2bisG5_54621, 16/04/2019, Nutzer 10019 6210 dorf-Steudnitz 0,557 Dorndorf 696,701,705,706,70 DETHLIFO50361B01, 143 60003 0,557 1.2.5.1. G2bisG5_55700 123/2: Einzelgespräch (Amtmannsholz) 7,711,712,713,716/1 DETHLIGL50361A17 Nördlich von 1.2.5.1.; Golmsdorf: Flur 003| 10020 6210 Golmsdorf (Hohe 0,026 Golmsdorf 145 60005 0,026 1.9.4.; G2bisG5_54183 Fläche ungenutzt 393 Lehde) 1.9.5.3. Nördlich von 1.2.5.1.; Golmsdorf: Flur 003|

10021 6210 Golmsdorf (Hohe 0,021 Golmsdorf 399,400,401 145 60006 0,021 1.9.4.; Fläche ungenutzt Lehde) 1.9.5.3.

Nördlich von Golmsdorf: Flur 003| G2bisG5_54172, 10022 6210 Golmsdorf (am 0,060 Golmsdorf 485,486,487, Flur DETHLIGL50361F06 10 50011 0,060 1.2.5.1. Nutzer nicht bekannt G2bisG5_55516 Hirschberg) 005| 1171,1174

Nördlich von Golmsdorf: Flur 003| 1.2.5.1.; 10023 6210 Golmsdorf (am 0,026 Golmsdorf 490,491,493, Flur DETHLIGL50361F06 11 60009 0,026 G2bisG5_54172 Fläche ungenutzt 1.9.4. Hirschberg) 005| 1174

Nördlich von Golmsdorf: Flur 003| 1.2.5.1.; 10024 6210 Golmsdorf (am 0,165 Golmsdorf 498,500,501,511,51 12 60010 0,165 1.9.4.; G2bisG5_54172 Fläche ungenutzt Hirschberg) 3 1.9.5.3.

Nördlich von Golmsdorf: Flur 003| 10025 6210 Golmsdorf (am 0,092 Golmsdorf 745,746,784, Flur DETHLIGL50361F06 13 50013 0,092 1.2.5.1. G2bisG5_54613 Nutzer nicht bekannt Graitscher) 005| 1155/2

Nördlich von Golmsdorf: Flur 003| 792,793,794,795,79 DETHLIGL50361F06 10026 6210 Golmsdorf (am 0,260 Golmsdorf 6,797, Flur 005| 14 60017 0,260 1.2.5.1. G2bisG5_54613 Nutzer nicht bekannt Graitscher) 1154

Nördlich von G2bisG5_54158, Golmsdorf: Flur 003| 1.2.5.1.; 10027 6210 Golmsdorf (am 0,905 Golmsdorf 762,763,765,766,77 DETHLIGL50361F06 14 60011 0,905 G2bisG5_54613, Nutzer nicht bekannt 1.9.5.3. Graitscher) 0,773,782/2,804,... G2bisG5_55472

Nördlich von 1.2.5.1.; Golmsdorf: Flur 003| G2bisG5_54158, 10028 6210 Golmsdorf (am 0,113 Golmsdorf 760,761,762,763,76 DETHLIGL50361F06 14 60012 0,113 1.9.4.; Nutzer nicht bekannt G2bisG5_54613 Graitscher) 5,766,767,... 1.9.5.3.

155 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

Nördlich von Golmsdorf: Flur 003| G2bisG5_54158, 771,773,777,778, 10029 6210 Golmsdorf (am 0,191 Golmsdorf DETHLIGL50361F06 14 60014 0,191 1.2.5.1. G2bisG5_54613, Nutzer nicht bekannt Flur 005| Graitscher) 1140/1,1142 G2bisG5_55472 Nördlich von G2bisG5_54164, Golmsdorf Golmsdorf: Flur 004| 1.2.5.1.; 10031 6210 0,050 Golmsdorf 155 60016 0,050 G2bisG5_54613, Fläche ungenutzt (Südhang im Lan- 819/2,827,828,829 1.9.4. G2bisG5_55502 getal)

Nördlich von Golmsdorf: Flur 003| 10033 6210 Golmsdorf (Hohe 0,397 Golmsdorf DETHLIGL50361F05 147 50009 0,397 1.2.5.1. G2bisG5_54176 Nutzer nicht bekannt 429 Lehde)

Beutnitz: Flur 008| 1.2.5.1.; Östlich von Golms- 266,267,268,269,27 G2bisG5_54155, 09/05/2019, Nutzer 10050 6210 0,901 Beutnitz DETHLIGL50361M01 172 60024 0,900 1.9.4.; dorf (am Bonsig) 0,271,272,273,274,2 G2bisG5_55459 123/1: Einzelgespräch 7.. 1.9.5.3. Beutnitz: Flur 008| Östlich von Golms- 350,370,372,373,38 10052 6210 1,100 Beutnitz 158 50017 1,100 1.2.8.4. G2bisG5_54155 Fläche ungenutzt dorf (am Bonsig) 5,386,387,388,389,3 9..

Östlich von Golms- Beutnitz: Flur 008| 1.2.5.1.; 10053 6210 0,035 Beutnitz DETHLIGL50361M01 159 60020 0,035 G2bisG5_54155 Fläche ungenutzt dorf (am Bonsig) 346,347,385 1.9.5.3.

1.2.5.1.; Östlich von Golms- Beutnitz: Flur 008| 10054 6210 0,175 Beutnitz 160 60021 0,175 1.9.4.; G2bisG5_54148 Fläche ungenutzt dorf (am Bonsig) 400/1,400/2 1.9.5.3.

Nordöstlich Beut- Beutnitz, Löber- 10055 6210 3,425 ... 161 50018 3,425 1.2.8.4. G2bisG5_54140 Fläche ungenutzt nitz (Flachsleite) schütz

Nordöstlich Beut- Beutnitz: Flur 004| 09/05/2019, Nutzer 10058 6210 nitz (unterhalb der 0,093 Beutnitz 234, Flur 008| DETHLIGL50361M03 164 60025 0,093 1.2.5.1. G2bisG5_54140 123/1: Einzelgespräch Flachsleite) 1377,518,534/1,535 Nordöstlich Beut- 1.2.5.1.; Beutnitz: Flur 008| G2bisG5_54140, 10061 6210 nitz (unterhalb der 0,729 Beutnitz 480,493,494,495,49 163 50020 0,729 1.9.4.; Fläche ungenutzt G2bisG5_54605 Flachsleite) 6,498,499,500 1.9.5.3.

156 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Nördlich von G2bisG5_54164, Golmsdorf Golmsdorf: Flur 004| 10062 6210 0,128 Golmsdorf DETHLIWB50361F01 15 50038 0,128 1.2.8.4. G2bisG5_54613, Fläche ungenutzt (Südhang im Lan- 833/1,835,836,837 G2bisG5_55509 getal) Nördlich von Golmsdorf: Flur 004| G2bisG5_54611, 09/05/2019, Nutzer 10063 6210 Golmsdorf (am 0,163 Golmsdorf 1083,1088,1089,109 DETHLIGL50361L08 184 60031 0,163 1.2.5.1. G2bisG5_55468 123/1: Einzelgespräch Bonsig) 0/1,1090/2,1091,... Nördlich von Golmsdorf Golmsdorf: Flur 004| G2bisG5_54167, 10064 6210 0,401 Golmsdorf 840,841,845,848/1,8 185 50039 0,401 1.2.8.4. Fläche ungenutzt (Südhang im Lan- 48/2,849 G2bisG5_54613 getal) Nordöstlich Beut- Beutnitz: Flur 008| 09/05/2019, Nutzer 10078 6210 nitz (unterhalb der 0,112 Beutnitz 541,542,543,544,54 DETHLIGL50361M03 164 60022 0,112 1.2.5.1. G2bisG5_54140 123/1: Einzelgespräch Flachsleite) 5,546,549 Löberschütz: Flur Nordöstlich Beut- 005| G2bisG5_54140, 10081 6210 0,986 Löberschütz 1011,1012,1013,101 DETHLIGL50361M08 166 50022 0,986 1.2.8.4. Fläche ungenutzt nitz (Flachsleite) 4,1015,1016,1035,1 G2bisG5_55401 03.. Nordöstlich Beut- Löberschütz: Flur 1.2.5.1.; G2bisG5_54140, 09/05/2019, Nutzer 10082 6210 nitz (unterhalb der 0,047 Löberschütz DETHLIGL50361M08 174 60026 0,048 005| 1016 1.9.4. G2bisG5_55401 123/1: Einzelgespräch Flachsleite) Löberschütz: Flur Nördlich Löber- 005| 1.2.5.1.; Löberschütz, G2bisG5_54157, 10090 6210 schütz (Zietsch- 0,078 976,977/1,984/1,985 DETHLIGL50361N02 175 60027 0,079 1.9.4.; Nutzer nicht bekannt Tautenburg , G2bisG5_55429 grund) Tautenburg: Flur 1.9.5.3. 003| 304/2 Nördlich Löber- Tautenburg: Flur 15/06/2018, Gespräch 10096 6210 schütz (Zietsch- 0,082 Tautenburg 003| 306,307, Flur 140 60029 0,082 1.2.1.1. G2bisG5_54157 UNB SHK grund) 007| 585/1 Nördlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10097 6210 schütz (Zietsch- 0,218 Tautenburg 181 60030 0,218 1.2.1.1. G2bisG5_54157 003| 306,307 UNB SHK grund)

157 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Nordöstlich Löber- schütz (südlicher Tautenburg: Flur 10100 6210 0,045 Tautenburg 183 50037 0,045 1.2.8.4. Fläche ungenutzt Oberhang im Jä- 004| 652 gertal)

Östlich von Golms- Beutnitz: Flur 008| 10101 6210 0,043 Beutnitz 157 60019 0,043 1.2.8.4. G2bisG5_54155 Fläche ungenutzt dorf (am Bonsig) 373,385

Löberschütz: Flur nördlich Löber- G2bisG5_54136, 005| 09/05/2019, Nutzer 10104 6210 schütz (Südhang 0,462 Löberschütz 915,929,932,933,93 DETHLIGL50361N02 193 50052 0,462 1.2.5.1. 1.2.3. G2bisG5_54606, 123/1: Einzelgespräch Zietschkuppe) 4,937,950,952,953,9 G2bisG5_55394 5.. nördlich Löber- G2bisG5_53770, Löberschütz: Flur DETHLIGL50361N02 10107 6210 schütz (Südhang 0,071 Löberschütz 005| 902/1,904 196 50057 0,071 1.2.5.1. G2bisG5_54604, Fläche ungenutzt am Zietsch) G2bisG5_55394 nördlich Löber- Löberschütz: Flur G2bisG5_54604, 09/05/2019, Nutzer 10108 6210 schütz (Südhang 0,162 Löberschütz 005| DETHLIGL50361N02 197 50059 0,162 1.2.5.1. 1.2.3. G2bisG5_55393 123/1: Einzelgespräch am Zietsch) 896,898/1,899,900 nördlich Löber- Löberschütz: Flur Löberschütz, 005| G2bisG5_54604, 09/05/2019, Nutzer 10109 6210 schütz (Südhang 0,427 DETHLIGL50361N02 199 50061 0,427 1.2.5.1. 1.2.3. Tautenburg 876/1,879,880,882,8 G2bisG5_55405 123/1: Einzelgespräch am Zietsch) 83,... nördlich Löber- Tautenburg: Flur

10110 6210 schütz (Südhang 0,101 Tautenburg 003| 393/2 200 50062 0,101 1.2.5.1. G2bisG5_54138 Fläche ungenutzt am Zietsch) nördlich Löber- Tautenburg: Flur 10111 6210 schütz (Südhang 0,038 Tautenburg 200 50063 0,038 1.2.5.1. G2bisG5_54138 Fläche ungenutzt 003| 393/2 am Zietsch)

nördlich Löber- Tautenburg: Flur 1.2.5.1.; 10112 6210 schütz (Südhang im 0,028 Tautenburg 003| 203 60036 0,028 1.9.4.; G2bisG5_54142 Fläche ungenutzt Jägertal) 552/1,553/1,553/2 1.9.5.3.

nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur A424_558, DETHLIAL50361N04, 09/05/2019, Nutzer 10113 6210 schütz (Südhang im 0,644 Tautenburg 003| 205 50070 0,644 1.2.5.1. 1.2.3. G2bisG5_54137, DETHLIGL50361N02 123/1: Einzelgespräch Jägertal) 396/1,398/1,408 G2bisG5_54604,...

158 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur 09/05/2019, Nutzer 10114 6210 schütz (Südhang im 0,158 Tautenburg 004| DETHLIGL50361N02 205 50071 0,159 1.2.5.1. 1.2.3. G2bisG5_54610 123/1: Einzelgespräch Jägertal) 406/1,407,412,413 nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10115 6210 schütz (Südhang im 0,230 Tautenburg 204 50069 0,230 1.2.1.4. G2bisG5_54143 003| 409 UNB SHK Jägertal) nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur G2bisG5_54143, 17/01/2019, Gespräch 10116 6210 schütz (Südhang im 0,363 Tautenburg 003| 409, Flur 004| 204 50067 0,363 1.2.1.4. G2bisG5_54156 UNB SHK Jägertal) 410/2 nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10117 6210 schütz (Südhang im 0,045 Tautenburg 207 50075 0,045 1.2.1.4. G2bisG5_54151 004| 410/1,410/2 UNB SHK Jägertal) nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur G2bisG5_54156, 17/01/2019, Gespräch 10118 6210 schütz (Südhang im 0,165 Tautenburg DETHLIGL50361N02 208 50076 0,165 1.2.1.4. 004| 411,416/1 G2bisG5_54610 UNB SHK Jägertal) nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10119 6210 schütz (Südhang im 0,167 Tautenburg 209 60038 0,167 1.2.1.4. G2bisG5_54156 004| 417 UNB SHK Jägertal) nordöstlich Löber- G2bisG5_54150, Löberschütz, Löberschütz: Flur 09/05/2019, Nutzer 10121 6210 schütz (Südhang im 1,166 DETHLIGL50361N02 211 60061 1,166 1.2.5.1. 1.2.3. G2bisG5_54610, Tautenburg 006| 859,860,... 123/1: Einzelgespräch Jägertal) G2bisG5_55439 nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur 004| 09/05/2019, Nutzer 10122 6210 schütz (Südhang im 0,207 Tautenburg DETHLIGL50361N02 211 50082 0,207 1.2.5.1. 1.2.3. G2bisG5_54150 420,421/2,421/3,421 123/1: Einzelgespräch Jägertal) /4 nordöstlich Löber- Löberschütz: Flur Löberschütz, 006| 853,856, 1.2.5.1.; 10123 6210 schütz (Südhang im 0,081 DETHLIGL50361N02 212 60039 0,081 G2bisG5_53778 Fläche ungenutzt Tautenburg Tautenburg: Flur 1.9.5.3. Jägertal) 004| 423 nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei DETHLIGL50361T16, 1.2.1.1.; G2bisG5_54116, 09/05/2019, Nutzer 10124 6210 (Südhang Möns- 0,516 Bürgel: Flur 005| 214 60041 0,516 1.2.3. Bürgel DETHLIHK50361T06 1.9.5.3. G2bisG5_55344 123/7: Einzelgespräch kuppe) 627,628,680/1

nördlich Graitschen Graitschen bei G2bisG5_53767, Graitschen bei DETHLIGL50361T16, 1.2.1.1.; 09/05/2019, Nutzer 10125 6210 (Südhang Möns- 0,851 Bürgel: Flur 005| 214 60042 0,851 1.2.3. G2bisG5_54116, Bürgel DETHLIHK50361T06 1.9.5.3. 123/7: Einzelgespräch kuppe) 627,628,630,631 G2bisG5_55342,...

159 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei 10126 6210 (Südhang Möns- 0,073 Bürgel: Flur 005| 217 60045 0,073 1.2.1.1. G2bisG5_55342 Nutzer nicht bekannt Bürgel kuppe) 631,634,637

nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei 10127 6210 (Südhang Möns- 0,222 Bürgel: Flur 005| DETHLIGL50361T16 217 60046 0,222 1.2.1.1. G2bisG5_55342 Nutzer nicht bekannt Bürgel kuppe) 632,634

nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei 09/05/2019, Nutzer 10128 6210 (Südhang Möns- 0,119 Bürgel: Flur 005| DETHLIGL50361T20 216 60047 0,119 1.2.1.1. 1.2.3. G2bisG5_55342 Bürgel 123/7: Einzelgespräch kuppe) 642,644,645,646/1 nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei Bürgel: Flur 005| G2bisG5_54112, 09/05/2019, Nutzer 10129 6210 (Südhang Möns- 1,035 DETHLIGL50361T20 216 60062 1,035 1.2.1.1. 1.2.3. Bürgel 640,642,643,644,64 G2bisG5_55342 123/7: Einzelgespräch kuppe) 5,646/1,650 nördlich Graitschen Graitschen bei G2bisG5_54112, Graitschen bei Bürgel: Flur 005| 09/05/2019, Nutzer 10130 6210 (Südhang Möns- 0,399 DETHLIGL50361T20 220 60063 0,399 1.2.1.1. 1.2.3. G2bisG5_55333, Bürgel 647,648,649/1,649/2 123/7: Einzelgespräch kuppe) ,651/2,652 G2bisG5_55342 nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei 1.2.1.1.; G2bisG5_53766, 09/05/2019, Nutzer 10131 6210 (Südhang Möns- 0,399 Bürgel: Flur 005| DETHLIGL50361T06 223 60048 0,399 1.2.3. Bürgel 1.9.5.3. G2bisG5_55333 123/7: Einzelgespräch kuppe) 652,666 nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei 1.2.1.1.; G2bisG5_53766, 10132 6210 (Südhang Möns- 0,122 Bürgel: Flur 005| 224 60050 0,122 Fläche ungenutzt Bürgel 1.9.5.3. G2bisG5_55333 kuppe) 667,668 nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei 10133 6210 (Südhang Möns- 0,092 Bürgel: Flur 005| 225 50098 0,092 1.2.8.4. G2bisG5_54113 Fläche ungenutzt Bürgel kuppe) 667,668,679/26 nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei 1.2.1.1.; 09/05/2019, Nutzer 10134 6210 (Südhang Möns- 0,153 DETHLIGL50361T06 227 50100 0,153 1.2.3. G2bisG5_54108 Bürgel Bürgel: Flur 005| 672 1.9.5.3. 123/7: Einzelgespräch kuppe)

Westlich Poxdorf Graitschen bei Graitschen bei 1.2.5.1.; 09/05/2019, Nutzer 10135 6210 0,037 DETHLIGL50361T04 228 60051 0,037 G2bisG5_55282 (Poxdorfer Hang) Bürgel Bürgel: Flur 002| 111 1.9.4. 123/7: Einzelgespräch

160 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Graitschen bei Westlich Poxdorf Graitschen bei Bürgel: Flur 002| 09/05/2019, Nutzer 10136 6210 0,314 DETHLIGL50361T04 228 50101 0,314 1.2.1.1. 1.2.3. G2bisG5_55282 (Poxdorfer Hang) Bürgel 105/2,106/1,111,112 123/7: Einzelgespräch /6,112/7 Graitschen bei westlich Poxdorf Graitschen bei Bürgel: Flur 002| G2bisG5_54105, 09/05/2019, Nutzer 10137 6210 0,411 DETHLIGL50361U09 231 60055 0,411 1.2.1.1. 1.2.3. (Poxdorfer Hang) Bürgel 112/10,112/11,112/1 G2bisG5_55282 123/7: Einzelgespräch 2,112/13,112/8,112/ 9 westlich Poxdorf Graitschen bei Graitschen bei 10138 6210 0,250 Bürgel: Flur 005| 235 50105 0,250 1.2.8.4. G2bisG5_54107 Fläche ungenutzt (Poxdorfer Hang) Bürgel 676/3

Nördlich Poxdorf Poxdorf: Flur 002| G2bisG5_54117, 09/05/2019, Nutzer 10139 6210 0,169 Poxdorf DETHLIGL50361U01 236 60064 0,169 1.2.1.1. 1.2.3. (Poxdorfer Hang) 126,127/3 G2bisG5_55331 123/7: Einzelgespräch

Poxdorf: Flur 002| Nördlich Poxdorf Poxdorf, Tauten- 113,126, 09/05/2019, Nutzer 10140 6210 0,347 DETHLIGL50361U01 236 50112 0,347 1.2.1.1. 1.2.3. G2bisG5_54117 (Poxdorfer Hang) burg Tautenburg: Flur 123/7: Einzelgespräch 008| 609

Nördlich Poxdorf 09/05/2019, Nutzer 10142 6210 0,122 Poxdorf Poxdorf: Flur 003| DETHLIFO50362Q02, 101 50114 0,122 1.2.1.1. G2bisG5_54125 (Poxdorfer Hang) 142,144,669 DETHLIGL50361U01 123/7: Einzelgespräch

Nördlich Poxdorf 09/05/2019, Nutzer 10143 6210 0,088 Poxdorf Poxdorf: Flur 003| DETHLIFO50362Q02, 102 50115 0,088 1.2.1.1. 1.2.3. G2bisG5_54125 (Poxdorfer Hang) 144 DETHLIGL50361U01 123/7: Einzelgespräch

Nordöstlich Poxdorf Poxdorf: Flur 003| DETHLIFO50362Q02, 09/05/2019, Nutzer 10144 6210 0,256 Poxdorf 103 50116 0,256 1.2.1.1. G2bisG5_54121 (Teufelsgrund) 163 DETHLIGL50361U01 123/7: Einzelgespräch

Nordöstlich Poxdorf 08/04/2019, 123/3: Poxdorf: Flur 006| G2bisG5_54130, 10145 6210 (im oberen Ende 0,108 Poxdorf DETHLIGL50362L03 105 50120 0,108 1.2.5.1. telefonische Abstim- 158,159,160/2 G2bisG5_55375 des Teufelsgrunds) mung Nordöstlich Poxdorf 08/04/2019, 123/3: Poxdorf: Flur 006| 10146 6210 (im oberen Ende 0,342 Poxdorf DETHLIGL50362L03 107 50121 0,342 1.2.5.1. G2bisG5_54130 telefonische Abstim- 159,160/2 des Teufelsgrunds) mung

Östlich Poxdorf Poxdorf: Flur 006| DETHLIFO50362Q03, 10147 6210 0,145 Poxdorf 112 50127 0,145 1.2.5.1. G2bisG5_53699 Fläche ungenutzt (Hoher Berg) 274/1,276,277 DETHLIGL50362Q06

161 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional G2bisG5_53699, Östlich Poxdorf 10148 6210 0,255 Poxdorf Poxdorf: Flur 006| DETHLIFO50362Q03, 112 50128 0,255 1.2.5.1. G2bisG5_54097, Fläche ungenutzt (Hoher Berg) 272,273/1,274/1,276 DETHLIGL50362Q06 G2bisG5_55298 Südöstlich Poxdorf 17/01/2019, Gespräch 10149 6210 (westlich GLB Im 0,242 Poxdorf Poxdorf: Flur 005| DETHLIFO50362Q01, 115 60058 0,242 1.2.1.1. G2bisG5_54068 356,357 DETHLIGL50362V05 UNB SHK Hegeholz) nördlich Löber- Tautenburg: Flur G2bisG5_54604, 09/05/2019, Nutzer 10177 6210 schütz (Südhang 0,328 Tautenburg DETHLIGL50361N02 201 60035 0,328 1.2.5.1. 1.2.3. 003| 553/2 G2bisG5_55427 123/1: Einzelgespräch am Zietsch)

nördlich Graitschen DETHLIAL50361T02, Graitschen bei Graitschen bei G2bisG5_54116, 09/05/2019, Nutzer 10184 6210 (Südhang Möns- 0,425 DETHLIGL50361T16, 214 60040 0,426 1.2.1.1. 1.2.3. Bürgel Bürgel: Flur 005| 627 G2bisG5_55344 123/7: Einzelgespräch kuppe) DETHLIHK50361T06 Graitschen bei Westlich Poxdorf Graitschen bei Bürgel: Flur 002| 09/05/2019, Nutzer 10192 6210 0,386 DETHLIGL50361U09 229 60052 0,386 1.2.1.1. G2bisG5_55282 (Poxdorfer Hang) Bürgel 112/23,112/24,112/2 123/7: Einzelgespräch 5,112/26,112/30 Graitschen bei Westlich Poxdorf Graitschen bei Bürgel: Flur 002| 1.2.1.1.; 09/05/2019, Nutzer 10193 6210 0,451 112/19,112/20,112/2 DETHLIGL50361U09 229 60053 0,451 G2bisG5_55282 (Poxdorfer Hang) Bürgel 1,112/22,112/23,112 1.9.5.3. 123/7: Einzelgespräch .. Graitschen bei Bürgel: Flur 002| Westlich Poxdorf Graitschen bei DETHLIFH50361U01, 09/05/2019, Nutzer 112/13,112/14,112/1 10194 6210 0,772 DETHLIGL50361U09 230 60054 0,772 1.2.1.1. 1.2.3. G2bisG5_55282 (Poxdorfer Hang) Bürgel 5,112/16,112/17,112 123/7: Einzelgespräch ..

nördlich Poxdorf Poxdorf: Flur 002| G2bisG5_54117, 09/05/2019, Nutzer 10195 6210 1,008 Poxdorf 107,108,109,111,11 DETHLIGL50361U01 236 60065 1,008 1.2.1.1. 1.2.3. (Poxdorfer Hang) 2/1,112/2,91/3,93 G2bisG5_55315 123/7: Einzelgespräch

nördlich Poxdorf Poxdorf: Flur 002| G2bisG5_54117, 09/05/2019, Nutzer 10196 6210 0,611 Poxdorf DETHLIGL50361U01 236 50107 0,611 1.2.1.1. 1.2.3. (Poxdorfer Hang) 93,94 G2bisG5_55315 123/7: Einzelgespräch

Poxdorf: Flur 006| Östlich Poxdorf DETHLIFG50362Q01, G2bisG5_53699, 270,272,273/1,274/1 09/05/2019, Nutzer 10209 6210 (Hoher Berg, Fun- 1,193 Poxdorf DETHLIFO50362Q03, 113 60066 1,193 1.2.1.1. 1.2.3. G2bisG5_54097, ,276,278,285,286,28 DETHLIGL50362Q06 123/7: Einzelgespräch ketal) .. G2bisG5_55298

162 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10224 6210 schütz (Südhang im 0,270 Tautenburg 003| 409, Flur 004| 204 50137 0,270 1.2.1.4. G2bisG5_54156 UNB SHK Jägertal) 410/1,410/2 1.2.5.1.; Südlich von Dorn- G2bisG5_54628, 16/04/2019, Nutzer 10225 6210 0,290 Dorndorf Dorndorf: Flur 003| DETHLIFO50361B01, 141 60002 0,290 1.9.4.; dorf-Steudnitz 719,720 DETHLIGL50361A17 G2bisG5_55708 123/2: Einzelgespräch 1.9.5.3. südlich Dorndorf- Dorndorf: Flur 003|

10231 6210 Steudnitz (Hohe 0,099 Dorndorf 846,849 138 50142 0,099 1.2.8.4. G2bisG5_54211 Fläche ungenutzt Lehde) südlich Dorndorf- Golmsdorf: Flur 003| 10239 6210 Steudnitz (Hohe 0,027 Golmsdorf 137 50145 0,027 1.2.8.4. Fläche ungenutzt 357,359,360 Lehde) Löberschütz: Flur Nordwestlich Lo- 005| 20013 6210 berschütz (Flachs- 0,211 Löberschütz 1009,1010,1011,101 DETHLIGL50361M08 166 70010 0,211 1.2.8.4. G2bisG5_54140 Fläche ungenutzt leite) 2,1013,1014,1015,1 016 Nordöstlich Lober- Tautenburg: Flur 1.2.1.4.; 17/01/2019, Gespräch 20014 6210 schütz (Südhang im 0,061 Tautenburg DETHLIGL50361N02 209 70011 0,061 G2bisG5_54156 004| 416/2,417 1.9.5.3. UNB SHK Jägertal) Südlich von Dorn- Dorndorf: Flur 003| 20015 6210 dorf-Steudnitz 0,103 Dorndorf DETHLIFO50361B01 142 70012 0,103 1.2.8.4. G2bisG5_54228 Fläche ungenutzt 718 (Amtmannsholz)

Nördlich von 1.2.5.1.; G2bisG5_54613, 20016 6210 Golmsdorf (am 0,303 Golmsdorf ... DETHLIGL50361F06 14 70013 0,303 Nutzer nicht bekannt 1.9.4. G2bisG5_55465 Graitscher) Nördlich von Golmsdorf Golmsdorf: Flur 005| 1.2.5.1.; 09/05/2019, Nutzer 20017 6210 0,183 Golmsdorf 1121,1122,1123,112 DETHLIGL50361F10 123 70014 0,183 1.2.1.1. G2bisG5_54613 (Südhang im Lan- 4 1.9.4. 123/1: Einzelgespräch getal) Nördlich von Golmsdorf: Flur 004| Golmsdorf G2bisG5_54167, 20018 6210 0,356 Golmsdorf 840,841,845,848/2,8 185 70015 0,356 1.2.8.4. Fläche ungenutzt (Südhang im Lan- 49 G2bisG5_54613 getal)

163 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Nordöstlich Beut- Löberschütz: Flur 005| 1.2.5.1.; 09/05/2019, Nutzer 20020 6210 nitz (unterhalb der 0,171 Löberschütz DETHLIGL50361M08 165 70002 0,171 G2bisG5_55401 1020,1021,1022,102 1.9.4. 123/1: Einzelgespräch Flachsleite) 3,1024,698 nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei Bürgel: Flur 005| G2bisG5_54112, 09/05/2019, Nutzer 20021 6210 (Südhang Möns- 0,220 DETHLIGL50361T20 216 70003 0,220 1.2.1.1. 1.2.3. Bürgel 638,639,640,641,64 G2bisG5_55342 123/7: Einzelgespräch kuppe) 2,643

nördlich Poxdorf Poxdorf: Flur 002| 20022 6210 0,460 Poxdorf DETHLIGL50361U01 237 70004 0,460 1.2.1.1. G2bisG5_55315 Nutzer nicht bekannt (Poxdorfer Hang) 107,108,94

Golmsdorf: Flur 003| 1.2.5.1.; 20023 6210 Hohe Lehde 0,109 Golmsdorf 419,420,421,422,42 DETHLIGL50361F03 146 70016 0,109 G2bisG5_55569 Fläche ungenutzt 3,424 1.9.4.

Golmsdorf: Flur 003| 1.2.5.1.; 20024 6210 Hohe Lehde 0,074 Golmsdorf 454,455,456,457, 126 70017 0,074 1.9.4.; G2bisG5_54172 Fläche ungenutzt Flur 005| 1179 1.9.5.3.

1.2.5.1.; nördlich von G2bisG5_54158, 20025 6210 0,189 Golmsdorf ... DETHLIGL50361F06 14 70018 0,189 1.9.4.; Fläche ungenutzt Golmsdorf G2bisG5_54613 1.9.5.3.

Löberschütz: Flur 1.2.5.1.; 005| 20026 6210 Zietschkuppe 0,072 Löberschütz 194 70019 0,072 1.9.4.; G2bisG5_54136 Fläche ungenutzt 930,931,932,933,93 4,935 1.9.5.3.

Golmsdorf: Flur 004| 20027 6210 Langetal 0,180 Golmsdorf 185 70020 0,180 1.2.8.4. G2bisG5_54613 Fläche ungenutzt 848/2,849,850,851

1.2.5.1.; Tautenburg: Flur

20028 6210 Zietschkuppe 0,066 Tautenburg 003| 393/2,394/2 200 70021 0,066 1.9.4.; G2bisG5_54138 Fläche ungenutzt 1.9.5.3.

nordöstlich von Beutnitz: Flur 008| 20029 6210 0,069 Beutnitz 157 70022 0,069 1.2.8.4. G2bisG5_54155 Fläche ungenutzt Golmsdorf 385

164 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210 – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

nördlich von Grait- Graitschen bei Graitschen bei G2bisG5_54113, 20030 6210 0,088 Bürgel: Flur 005| 225 70023 0,088 1.2.8.4. Fläche ungenutzt schen Bürgel 667,668,679/25 G2bisG5_54115

nordöstlich von Graitschen bei Graitschen bei 20031 6210 0,080 127 70024 0,080 1.2.8.4. G2bisG5_54108 Fläche ungenutzt Graitschen Bürgel Bürgel: Flur 005| 672

Graitschen bei östlich von Grait- Graitschen bei Bürgel: Flur 002| 1.2.1.1.; 09/05/2019, Nutzer 20032 6210 0,239 DETHLIGL50361U09 229 70025 0,239 G2bisG5_55282 schen Bürgel 112/25,112/26,112/2 1.9.5.3. 123/7: Einzelgespräch 7 Nördlich von Golmsdorf: Flur 003| 367,370,373,383,39 1.2.5.1.; 20033 6210 Golmsdorf (Hohe 0,190 Golmsdorf 145 70026 0,190 G2bisG5_54180 Fläche ungenutzt 3,394,395,397,399,4 1.9.4. Lehde) 0.. Erläuterung: Maß.-Nr. 5xxxx, 7xxxx = Hauptmaßnahme; BfN-Codes: 1.2.1.1. = Einschürige Mahd; 1.2.1.4. = Mahd alle 2-3 Jahre; 1.2.3. = Beweidung mit Nachmahd; 1.2.5.1. = Hüte-/ Triftweide; 1.2.8.4. = Ziegenbeweidung; 1.9.4. = Entgrasung; 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten

LRT 6210* – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen, besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

Nördlich von Golmsdorf: Flur 004| G2bisG5_54164, 10030 6210* Golmsdorf 0,539 Golmsdorf 823,824,825,826,82 DETHLIGL50361F10, 15 60015 0,539 1.2.8.4. G2bisG5_54613, Fläche ungenutzt 7,828,829,830,831,8 DETHLIWB50361F01 (Südhang im Lan- G2bisG5_55502 getal) 3.. Nördlich von 1.2.5.1.; Golmsdorf: Flur 003| DETHLIGL50361F03 10032 6210* Golmsdorf (Hohe 0,111 Golmsdorf 419,420 146 50008 0,111 1.9.4.; G2bisG5_55569 Fläche ungenutzt Lehde) 1.9.5.3.

Nördlich von 10034 6210* Golmsdorf (am 0,526 Golmsdorf ... DETHLIGL50361F06 148 50010 0,525 1.2.5.1. G2bisG5_54172 Nutzer nicht bekannt Hirschberg)

165 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210* – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen, besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

Nördlich von Golmsdorf: Flur 003| 1.2.5.1.; 759,760,761,762,76 G2bisG5_54158, 10035 6210* Golmsdorf (am 0,280 Golmsdorf DETHLIGL50361F06 14 60013 0,280 1.9.4.; Nutzer nicht bekannt 3,765,766,769,772,7 G2bisG5_54613 Graitscher) 7.. 1.9.5.3. Nördlich von Golmsdorf: Flur 004| Golmsdorf 10067 6210* 0,236 Golmsdorf 849,850,851,852,85 185 50042 0,236 1.2.8.4. G2bisG5_54613 Fläche ungenutzt (Südhang im Lan- 3,854,855 getal) Beutnitz: Flur 008| 1.2.5.1.; Östlich von Golms- 276,277,278,279,28 09/05/2019, Nutzer 10068 6210* 0,360 Beutnitz DETHLIGL50361M01 172 50044 0,360 1.9.4.; G2bisG5_54155 dorf (am Bonsig) 1,282,283,284,285,2 123/1: Einzelgespräch 8.. 1.9.5.3. Beutnitz: Flur 008| Östlich von Golms- 267,275,276,277,28 10070 6210* 1,851 Beutnitz DETHLIGL50361M01 189 50045 1,851 1.2.8.4. G2bisG5_54155 Fläche ungenutzt dorf (am Bonsig) 3,286,295,316,317,3 1..

Östlich von Golms- Beutnitz: Flur 008| 09/05/2019, Nutzer 10071 6210* 0,044 Beutnitz DETHLIGL50361M01 190 50046 0,044 1.2.5.1. G2bisG5_54155 dorf (am Bonsig) 318,319,363 123/1: Einzelgespräch

Beutnitz: Flur 008| G2bisG5_53779, Östlich von Golms- 297,308,311,312,31 1.2.5.1.; 09/05/2019, Nutzer 10072 6210* 1,379 Beutnitz DETHLIGL50361M01 190 60032 1,379 . G2bisG5_54155, dorf (am Bonsig) 6,317,318,321,322,3 1.9.4. 123/1: Einzelgespräch 2.. G2bisG5_54605,...

G2bisG5_53779, Östlich von Golms- Beutnitz: Flur 008| 09/05/2019, Nutzer 10075 6210* 0,629 Beutnitz 341,342,343,344,34 DETHLIGL50361M01 190 50049 0,629 1.2.5.1. G2bisG5_54155, dorf (am Bonsig) 123/1: Einzelgespräch 5,346,347,349 G2bisG5_54605,...

Löberschütz: Flur Nordöstlich Beut- 005| G2bisG5_54140, 09/05/2019, Nutzer 10079 6210* nitz (unterhalb der 1,206 Löberschütz 1016,1023,1025,102 DETHLIGL50361M08 165 50021 1,206 1.2.5.1. G2bisG5_55401 123/1: Einzelgespräch Flachsleite) 7,1028,1032,1033,1 03.. Löberschütz: Flur Nordöstlich Beut- 005| 10083 6210* 0,178 Löberschütz 167 50023 0,178 1.9.5.3. G2bisG5_54140 Fläche ungenutzt nitz (Flachsleite) 1006,1007,1008,100 9,1010,1011,1012

166 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210* – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen, besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

Nordwestlich Löberschütz: Flur Löberschütz, 005| G2bisG5_54140, 10084 6210* Löberschütz 1,052 168 50024 1,052 1.9.5.3. Fläche ungenutzt Tautenburg 1004,1005,1006,100 G2bisG5_55417 (Zietschgrund) 7,... Löberschütz: Flur Nordwestlich Löberschütz, 005| G2bisG5_54140, 17/01/2019, Gespräch 10085 6210* Löberschütz 0,623 1004,1005,1006,100 169 50025 0,623 1.2.5.1. 1.2.1.6. Tautenburg G2bisG5_55417 UNB SHK (Zietschgrund) 7,1008,727,990,991, ... Löberschütz: Flur Nordwestlich 005| G2bisG5_54140, 17/01/2019, Gespräch 10086 6210* Löberschütz 0,407 Löberschütz 1008,1009,1010,101 DETHLIGL50361M08 170 50026 0,407 1.2.5.1. 1.2.1.6. G2bisG5_55401 UNB SHK (Zietschgrund) 1,1012,1013,1014,1 01.. Nördlich Löber- Löberschütz: Flur Löberschütz, 005| 09/05/2019, Nutzer 10088 6210* schütz (Zietsch- 0,287 DETHLIGL50361N02 171 50027 0,287 1.2.5.1. 1.2.3. G2bisG5_55429 Tautenburg 728,732,985,986,98 123/1: Einzelgespräch grund) 7,993,994,...

Nördlich Löber- Löberschütz: Flur 005| G2bisG5_54606, 10089 6210* schütz (Zietsch- 0,137 Löberschütz DETHLIGL50361N02 175 50031 0,137 1.2.5.1. Nutzer nicht bekannt 732,976,977/1,977/2 G2bisG5_55429 grund) ,984/1,984/2,985

Nördlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10092 6210* schütz (Zietsch- 0,331 Tautenburg 179 50034 0,331 1.2.1.4. G2bisG5_54157 003| 304/2,305/1 UNB SHK grund)

Nördlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10093 6210* schütz (Zietsch- 0,188 Tautenburg 177 60067 0,188 1.2.1.4. G2bisG5_54154 003| 299/1 UNB SHK grund)

Nördlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10094 6210* schütz (Zietsch- 0,137 Tautenburg 178 60028 0,137 1.2.1.6. G2bisG5_54157 003| 305/1 UNB SHK grund)

Nördlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10095 6210* schütz (Zietsch- 0,338 Tautenburg 180 50035 0,338 1.2.1.6. G2bisG5_54157 003| 305/2,306 UNB SHK grund)

167 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210* – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen, besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Nordöstlich Löber- schütz (südlicher Tautenburg: Flur 10099 6210* 0,380 Tautenburg 182 50036 0,380 1.2.8.4. G2bisG5_54149 Fläche ungenutzt Oberhang im Jä- 004| 652 gertal) nördlich Löber- Löberschütz: Flur G2bisG5_53770, 005| 09/05/2019, Nutzer 10105 6210* schütz (Südhang 0,710 Löberschütz DETHLIGL50361N02 193 50053 0,710 1.2.5.1. 1.2.3. G2bisG5_54136, 740,741,905,906/1,9 123/1: Einzelgespräch Zietschkuppe) 10,911,912,913,914 G2bisG5_54604,...

Nördlich Löber- Löberschütz: Flur Löberschütz, 005| 912,913,914, G2bisG5_54136, 17/01/2019, Gespräch 10106 6210* schütz (Zietsch- 0,377 DETHLIGL50361N02 195 50055 0,377 1.9.5.3. Tautenburg Tautenburg: Flur G2bisG5_55394 UNB SHK kuppe) 003| 391/1,392

nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur 004| G2bisG5_54156, 09/05/2019, Nutzer 10120 6210* schütz (Südhang im 0,619 Tautenburg DETHLIGL50361N02 210 50077 0,619 1.2.1.6. 411,413,416/1,416/2 G2bisG5_54610 123/1: Einzelgespräch Jägertal) ,503

Nördlich Poxdorf Poxdorf: Flur 002| 10141 6210* 0,079 Poxdorf 238 50113 0,079 1.9.5.3. G2bisG5_54117 Fläche ungenutzt (Poxdorfer Hang) 126,127/3

Nördlich Löber- Löberschütz: Flur 17/01/2019, Gespräch 10150 6210* schütz (Zietsch- 0,080 Löberschütz DETHLIGL50361N02 192 50051 0,080 1.2.5.1. 1.2.1.6. G2bisG5_54606 005| 961,962 UNB SHK grund)

nördlich Löber- 1.2.5.1.; Löberschütz, G2bisG5_54136, 10151 6210* schütz (Südhang 0,742 ... DETHLIGL50361N02 194 60033 0,742 1.9.4.; Fläche ungenutzt Tautenburg G2bisG5_55394 Zietschkuppe) 1.9.5.3.

nördlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10152 6210* schütz (Südhang 0,437 Tautenburg 195 50056 0,437 1.9.5.3. G2bisG5_54136 003| 391/1,392 UNB SHK am Zietsch)

nördlich Löber- 1.2.5.1.; Tautenburg: Flur 10153 6210* schütz (Südhang 0,373 Tautenburg 200 60034 0,373 1.9.4.; G2bisG5_54138 Fläche ungenutzt 003| 393/2,394/2 am Zietsch) 1.9.5.3.

nördlich Löber- 1.2.5.1.; Tautenburg: Flur

10154 6210* schütz (Südhang 0,275 Tautenburg 003| 394/2 200 50064 0,275 1.9.4.; G2bisG5_54138 Fläche ungenutzt am Zietsch) 1.9.5.3.

168 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210* – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen, besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

nördlich Löber- Tautenburg: Flur 1.2.5.1.; 09/05/2019, Nutzer 10155 6210* schütz (Südhang 0,073 Tautenburg DETHLIGL50361N02 201 50065 0,073 1.2.3. G2bisG5_55427 003| 398/1,553/2 1.9.4. 123/1: Einzelgespräch am Zietsch)

nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur 1.2.5.1.; 10156 6210* schütz (Südhang im 0,225 Tautenburg 206 50072 0,225 G2bisG5_54139 Fläche ungenutzt 003| 398/1,409 1.9.4. Jägertal)

nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10157 6210* schütz (Südhang im 0,414 Tautenburg 003| 409, Flur 004| 204 50073 0,414 1.2.1.4. G2bisG5_54156 UNB SHK Jägertal) 410/2,411

nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10158 6210* schütz (Südhang im 0,082 Tautenburg 204 50074 0,082 1.2.1.4. G2bisG5_54156 004| 410/2,411 UNB SHK Jägertal)

nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10159 6210* schütz (Südhang im 0,207 Tautenburg 204 60037 0,207 1.2.1.4. G2bisG5_54156 004| 410/2,411 UNB SHK Jägertal)

nördlich Graitschen G2bisG5_53767, Graitschen bei Graitschen bei 09/05/2019, Nutzer 10160 6210* (Südhang Möns- 0,132 Bürgel: Flur 005| DETHLIGL50361T16 214 50085 0,132 1.2.1.1. 1.2.3. G2bisG5_54116, Bürgel 123/7: Einzelgespräch kuppe) 630,631 G2bisG5_55342

nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei Bürgel: Flur 005| 09/05/2019, Nutzer 10161 6210* (Südhang Möns- 0,561 DETHLIGL50361T20 216 60044 0,561 1.2.1.1. 1.2.3. G2bisG5_55342 Bürgel 639,640,641,642,64 123/7: Einzelgespräch kuppe) 3,644

nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei 10162 6210* (Südhang Möns- 0,135 Bürgel: Flur 005| DETHLIGL50361T20 217 50087 0,135 1.2.1.1. G2bisG5_55342 Nutzer nicht bekannt Bürgel kuppe) 637,638,639

nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei 10163 6210* 0,087 Bürgel: Flur 005| 219 50089 0,087 1.2.8.4. G2bisG5_54120 Fläche ungenutzt (Mönskuppe) Bürgel 637,638,639

nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei DETHLIGL50361T20, G2bisG5_54112, 17/01/2019, Gespräch 10164 6210* (Südhang Möns- 0,238 Bürgel: Flur 005| 221 60068 0,238 1.2.1.6. Bürgel DETHLIHK50361T02 G2bisG5_55342 UNB SHK kuppe) 650,651/1,651/2,652

169 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210* – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen, besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei DETHLIGL50361T20, G2bisG5_53766, 09/05/2019, Nutzer 10165 6210* (Südhang Möns- 0,156 Bürgel: Flur 005| 220 50094 0,156 1.2.1.1. 1.2.3. Bürgel DETHLIWB50361T01 G2bisG5_55333 123/7: Einzelgespräch kuppe) 651/2,652

nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei G2bisG5_53766, 10166 6210* (Südhang Möns- 0,281 Bürgel: Flur 005| DETHLIGL50361T06 224 60049 0,281 1.2.1.1. Fläche ungenutzt Bürgel G2bisG5_55333 kuppe) 666,667,668

nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei 10167 6210* (Südhang Möns- 0,251 226 50099 0,251 1.2.8.4. G2bisG5_54110 Fläche ungenutzt Bürgel Bürgel: Flur 005| 672 kuppe)

Graitschen bei westlich Poxdorf Graitschen bei Bürgel: Flur 002| 10168 6210* 0,288 112/1,112/8, 232 50102 0,288 1.9.5.3. G2bisG5_54105 Fläche ungenutzt (Poxdorfer Hang) Bürgel, Poxdorf Poxdorf: Flur 002| 87/1,89,91/3 Graitschen bei westlich Poxdorf Graitschen bei Bürgel: Flur 002| 10169 6210* 0,604 112/1, 233 50103 0,604 1.9.5.3. G2bisG5_54105 Fläche ungenutzt (Poxdorfer Hang) Bürgel, Poxdorf Poxdorf: Flur 002| 89,91/3

westlich Poxdorf Poxdorf: Flur 002| 10170 6210* 0,117 Poxdorf 234 50104 0,117 1.9.5.3. G2bisG5_54105 Fläche ungenutzt (Poxdorfer Hang) 89,91/3

Nördlich Poxdorf Poxdorf: Flur 002| 09/05/2019, Nutzer 10171 6210* 0,102 Poxdorf DETHLIGL50361U01 236 50111 0,102 1.2.1.1. 1.2.3. G2bisG5_54117 (Poxdorfer Hang) 126,127/3 123/7: Einzelgespräch

Nordöstlich Poxdorf 08/04/2019, 123/3: 10172 6210* (im oberen Ende 0,208 Poxdorf Poxdorf: Flur 006| DETHLIFO50362Q02, 104 50117 0,208 1.2.5.1. G2bisG5_54130 telefonische Abstim- 159,160/2 DETHLIGL50362L03 des Teufelsgrunds) mung

Nordöstlich Poxdorf Poxdorf: Flur 006| DETHLIFO50362Q03, G2bisG5_53699, 17/01/2019, Gespräch 10173 6210* (östlich Teufels- 0,274 Poxdorf 108 50122 0,274 1.2.1.6. 231/1,235,254/1 DETHLIGL50362Q07 G2bisG5_70940 UNB SHK grund)

170 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6210* – Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen, besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

Südöstlich Poxdorf Poxdorf: Flur 005| DETHLIFO50362Q01, 17/01/2019, Gespräch 10174 6210* 1,057 Poxdorf 116 50131 1,057 1.2.1.6. G2bisG5_54068 (GLB Im Hegeholz) 361,364/1 DETHLIGL50362V03 UNB SHK

nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur 09/05/2019, Nutzer 10181 6210* schütz (Südhang im 0,227 Tautenburg DETHLIGL50361N02 210 50079 0,227 1.2.1.6. G2bisG5_54610 004| 417,503,649 123/1: Einzelgespräch Jägertal)

Nördlich Löber- Löberschütz: Flur Löberschütz, 005| 10211 6210* schütz (Zietsch- 0,496 120 50134 0,496 1.2.8.4. G2bisG5_54157 Fläche ungenutzt Tautenburg 968/1,971,972,973,9 grund) 74,975,976,... Erläuterung: Maß.-Nr. 5xxxx = Hauptmaßnahme; BfN-Codes: 1.2.1.4. = Mahd alle 2–3 Jahre; 1.2.1.6. = Mahd mit Terminvorgabe; 1.2.3. = Beweidung mit Nachmahd; 1.2.5.1. = Hüte-/ Triftweide; 1.2.8.4. = Ziegenbeweidung; 1.9.4. = Entgrasung; 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten

LRT 6410 – Pfeifengraswiesen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional nordöstlich Löber- Graitschen bei Graitschen bei G2bisG5_53700, 17/01/2019, Gespräch 20008 6410 0,133 Bürgel: Flur 005| DETHLIGL50361O05 119 70006 0,133 1.2.1.6. schütz (Jägertal- Bürgel G2bisG5_53921 UNB SHK wiese) 724/1,732/1 Erläuterung: Maß.-Nr. 5xxxx = Hauptmaßnahme; BfN-Codes: 1.2.1.6. = Mahd mit Terminvorgabe

LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional DETHLIBR50361A03, Dorndorf: Flur 003| DETHLIFH49363V02, Südlich von Dorn- 667,668,670/1,671,6 16/04/2019, Nutzer 10001 6510 1,423 Dorndorf DETHLIFH50361A04, 280 50193 1,423 1.2.1.2. 1.2.5.1. G2bisG5_54628 77/1,678,679/3,679/ dorf-Steudnitz DETHLIFO50361B01, 123/2: Einzelgespräch 8 DETHLIGL50361A17

171 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional DETHLIBR50361A02, Südlich von Dorn- 16/04/2019, Nutzer 10002 6510 0,467 Dorndorf Dorndorf: Flur 003| DETHLIBR50361A03, 280 50002 0,467 1.2.1.1. 1.2.5.1. G2bisG5_54628 dorf-Steudnitz 671,677/1,679/8 DETHLIFO50361B01, 123/2: Einzelgespräch DETHLIGL50361A17 Südlich von Dorn- Dorndorf: Flur 003| DETHLIFO50361B01, 1.2.1.1.; 16/04/2019, Nutzer 10003 6510 dorf-Steudnitz 0,704 Dorndorf 696,700,701,702,70 143 50005 0,704 1.2.5.1. G2bisG5_54621 DETHLIGL50361A17 3.2.4. 123/2: Einzelgespräch (Amtmannsholz) 5,706 DETHLIFH50361A05, Südlich von Dorn- Dorndorf: Flur 003| DETHLIFH50361A06, 1.2.1.1.; G2bisG5_54621, 16/04/2019, Nutzer 10004 6510 dorf-Steudnitz 0,372 Dorndorf 707,709,710,711,71 143 50006 0,372 1.2.5.1. DETHLIFO50361B01, 2,713 3.2.4. G2bisG5_55700 123/2: Einzelgespräch (Amtmannsholz) DETHLIGL50361A17 Östlich von Dorn- Dorndorf: Flur 002| Dorndorf, Tau- DETHLIFO50361B01, 1.2.1.1.; 16/04/2019, Nutzer 10005 6510 dorf-Steudnitz 0,382 494/3,494/4,496,497 144 60004 0,381 1.2.5.1. G2bisG5_54628 tenburg DETHLIGL50361B01 3.2.4. 123/2: Einzelgespräch (Amtmannsholz) ,498,499,... Östlich von Dorn- Dorndorf: Flur 002| DETHLIFO50361B01, G2bisG5_54628, 16/04/2019, Nutzer 10006 6510 0,261 Dorndorf 498,499, Flur 003| 144 50007 0,261 1.2.1.1. 1.2.5.1. dorf-Steudnitz DETHLIGL50361B01 G2bisG5_55714 123/2: Einzelgespräch (Amtmannsholz) 504/2 Nördlich von Golmsdorf: Flur 003| 1.2.1.1.; 10008 6510 Golmsdorf (Hohe 0,250 Golmsdorf 419,420,421,422,42 DETHLIGL50361F03 146 50141 0,250 1.9.5.3.; 1.2.5.1. G2bisG5_55569 Fläche ungenutzt Lehde) 3,424,425 11.9.3. Nördlich von G2bisG5_54613, 10011 6510 Golmsdorf (am 0,450 Golmsdorf Golmsdorf: Flur 003| DETHLIAL50361F01, 13 50012 0,450 1.2.1.1. 1.2.5.1. Nutzer nicht bekannt 745,746,784,... DETHLIGL50361F06 G2bisG5_55483 Graitscher)

Golmsdorf: Flur 003| Nördlich von 784,785,787, Flur G2bisG5_54613, 10012 6510 0,122 Golmsdorf DETHLIGL50361F06 13 50014 0,122 1.2.1.1. 1.2.5.1. Nutzer nicht bekannt Golmsdorf 005| G2bisG5_55483 1153,1154,1155/2

Nördlich von Golmsdorf: Flur 005| 10013 6510 Golmsdorf (im 0,115 Golmsdorf DETHLIGL50361F06 13 50015 0,115 1.2.1.1. 1.2.5.1. G2bisG5_54613 Nutzer nicht bekannt 1162,1163,1164 Ciriaxtal)

Nördlich von Golmsdorf: Flur 003| DETHLIAL50361F01, 723,724,727,728,72 10014 6510 Golmsdorf (im 2,250 Golmsdorf DETHLIGL50361F06 13 50016 2,250 1.2.1.1. 1.2.5.1. G2bisG5_54613 Nutzer nicht bekannt Ciriaxtal) 9,731,732,... Nordöstlich Beut- Beutnitz: Flur 008| 1.2.1.1.; G2bisG5_54140, 09/05/2019, Nutzer 10056 6510 0,525 Beutnitz 517,518,521,534/1,5 DETHLIGL50361M03 164 50028 0,524 1.2.5.1. nitz (unterhalb der 11.9.3. G2bisG5_55404 123/1: Einzelgespräch Flachsleite) 34/2,534/3,535

172 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

Nordöstlich Beut- Beutnitz: Flur 004| 234, Flur 008| 1.2.1.1.; G2bisG5_54140, 10059 6510 nitz (unterhalb der 0,208 Beutnitz DETHLIGL50361M03 162 50019 0,208 Nutzer nicht bekannt 510,511,512,513,51 11.9.3. G2bisG5_55395 Flachsleite) 4,517

Östlich von Golms- Beutnitz: Flur 004| G2bisG5_54155, 09/05/2019, Nutzer 10069 6510 0,360 Beutnitz DETHLIGL50361M01 188 50043 0,360 1.2.1.1. dorf (am Bonsig) 185/1,206,... G2bisG5_55444 123/1: Einzelgespräch

Beutnitz: Flur 008| G2bisG5_53779, Östlich von Golms- 321,322,323,325,32 1.2.1.1.; 09/05/2019, Nutzer 10073 6510 1,041 Beutnitz DETHLIGL50361M01 190 50047 1,041 1.2.5.1. G2bisG5_54155, dorf (am Bonsig) 9,331,332,333,335,3 11.9.3. 123/1: Einzelgespräch 3.. G2bisG5_54605,... Beutnitz: Flur 008| G2bisG5_53779, Östlich von Golms- 09/05/2019, Nutzer 10074 6510 0,543 Beutnitz 288,291,292,299,30 DETHLIGL50361M01, 190 50048 0,543 1.2.1.1. 1.2.5.1. G2bisG5_54155, dorf (am Bonsig) 0,303,304,306,307,3 DETHLIHK50361L01 123/1: Einzelgespräch 0.. G2bisG5_54605,... Nordöstlich Beut- Beutnitz: Flur 008| 15/05/2019, 123/4: 10076 6510 nitz (an der Flachs- 0,121 Beutnitz 484/1,486,487,488,4 DETHLIGL50361M07 173 50029 0,121 1.2.1.2. 1.2.5.1. G2bisG5_54140 telefonische Abstim- leite) 89 mung Nordöstlich Beut- Beutnitz, Löber- 09/05/2019, Nutzer 10077 6510 nitz (unterhalb der 0,854 ... DETHLIGL50361M03 164 50030 0,855 1.2.1.1. 1.2.5.1. G2bisG5_54140 schütz 123/1: Einzelgespräch Flachsleite) Nordwestlich Löberschütz: Flur 005| 09/05/2019, Nutzer 10087 6510 Löberschütz 0,239 Löberschütz DETHLIGL50361N02 171 60023 0,239 1.2.1.1. 1.2.3. G2bisG5_55429 728,985,986,987,98 123/1: Einzelgespräch (Zietschgrund) 8,989,990,992,993,9 94 Nördlich Löber- Löberschütz: Flur 005| 09/05/2019, Nutzer 10103 6510 schütz (Zietsch- 0,258 Löberschütz DETHLIGL50361N02 191 50050 0,258 1.2.1.2. 1.2.3. G2bisG5_54606 961,962,963,964,96 123/1: Einzelgespräch grund) 6 nördlich Löber- Löberschütz: Flur G2bisG5_54604, 09/05/2019, Nutzer 10175 6510 schütz (Südhang 0,530 Löberschütz 005| DETHLIGL50361N02 198 50060 0,530 1.2.1.2. G2bisG5_55405 123/1: Einzelgespräch am Zietsch) 752,868/1,889,890/1 nördlich Löber- Löberschütz: Flur 005| G2bisG5_54604, 09/05/2019, Nutzer 10176 6510 schütz (Südhang 0,241 Löberschütz DETHLIGL50361N02 197 50058 0,241 1.2.1.2. 1.2.3. 752,895,896,898/1,8 G2bisG5_55393 123/1: Einzelgespräch am Zietsch) 99,900,901 nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur A424_558, DETHLIAL50361N04, 09/05/2019, Nutzer 10178 6510 schütz (Südhang im 1,007 Tautenburg 003| 205 50068 1,007 1.2.1.2. 1.2.3. G2bisG5_54137, DETHLIGL50361N02 123/1: Einzelgespräch Jägertal) 398/1,401,408,... G2bisG5_54610

173 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

nordöstlich Löber- Tautenburg: Flur G2bisG5_54156, 004| 09/05/2019, Nutzer 10179 6510 schütz (Südhang im 0,507 Tautenburg DETHLIGL50361N02 210 50078 0,507 1.2.1.6. G2bisG5_54610, 413,414,415/2,416/1 123/1: Einzelgespräch Jägertal) ,416/2,503,649 G2bisG5_55441 nordöstlich Löber- Löberschütz: Flur G2bisG5_54150, Löberschütz, 006| 09/05/2019, Nutzer 10180 6510 schütz (Südhang im 0,280 DETHLIGL50361N02 211 50080 0,280 1.2.1.2. 1.2.3. G2bisG5_54610, Tautenburg 822/2,823,824,862,8 123/1: Einzelgespräch Jägertal) 63,... G2bisG5_55439 Löberschütz: Flur nordöstlich Löber- G2bisG5_53778, Löberschütz, 006| 1.2.1.2.; 09/05/2019, Nutzer 10182 6510 schütz (Südhang im 0,733 820,821,856,859, DETHLIGL50361N02 211 50083 0,733 1.2.3. G2bisG5_54150, Tautenburg 11.9.3. 123/1: Einzelgespräch Jägertal) Tautenburg: Flur G2bisG5_54610 004| 421/4,423,652 nördlich Graitschen Graitschen bei G2bisG5_53698, DETHLIGL50361T01, 1.2.1.2.; 16/04/2019, Nutzer 10183 6510 1,931 ... 213 50084 1,931 1.2.3. (westlich der Möns- Bürgel, Löber- DETHLIHK50361T05 11.9.3. G2bisG5_53700, 123/6: Einzelgespräch kuppe) schütz G2bisG5_53769,...

nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei DETHLIDA50361T01, 1.2.1.1.; G2bisG5_53767, 10185 6510 (Südhang Möns- 0,869 Bürgel: Flur 005| 130 60043 0,869 Nutzer nicht bekannt Bürgel DETHLIGL50361T16 11.9.3. G2bisG5_55342 kuppe) 557,631,636/1,636/2

Graitschen bei nördlich Graitschen DETHLIGL50361T20, Graitschen bei Bürgel: Flur 005| 1.2.1.1.; G2bisG5_54112, 09/05/2019, Nutzer 10186 6510 (Südhang Möns- 2,339 DETHLIHK50361T02, 215 50086 2,339 557,639,640,643,64 Bürgel DETHLIHK50361T03 11.9.3. G2bisG5_55342 123/7: Einzelgespräch kuppe) 4,645,650 nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei DETHLIGL50361T20, G2bisG5_54112, 09/05/2019, Nutzer 10188 6510 (Südhang Möns- 0,213 Bürgel: Flur 005| 216 50091 0,213 1.2.1.1. 1.2.3. Bürgel DETHLIHK50361T02 G2bisG5_55342 123/7: Einzelgespräch kuppe) 645,649/1,650,651/1 nördlich Graitschen Graitschen bei G2bisG5_53766, Graitschen bei DETHLIGL50361T20, 1.2.1.1.; 09/05/2019, Nutzer 10189 6510 (Südhang Möns- 0,644 Bürgel: Flur 005| 220 50095 0,644 1.2.3. G2bisG5_54112, Bürgel DETHLIWB50361T01 11.9.3. 123/7: Einzelgespräch kuppe) 651/1,651/2,652,661 G2bisG5_55314,... nördlich Graitschen G2bisG5_53766, Graitschen bei Graitschen bei 10190 6510 (Südhang Möns- 0,136 Bürgel: Flur 005| DETHLIGL50361T20 222 50096 0,136 1.2.1.1. G2bisG5_54112, Nutzer nicht bekannt Bürgel kuppe) 652,661,662,666 G2bisG5_55333

Graitschen bei nördlich Graitschen DETHLIFH50361T02, G2bisG5_53766, Graitschen bei Bürgel: Flur 005| 09/05/2019, Nutzer 10191 6510 (Südhang Möns- 1,938 DETHLIGL50361T06, 223 50097 1,938 1.2.1.1. 1.2.3. G2bisG5_54108, 652,660,663,664,66 Bürgel DETHLIWB50361T01 123/7: Einzelgespräch kuppe) 5,666,667,668,669 G2bisG5_55308,... Poxdorf: Flur 002| nördlich Poxdorf DETHLIGL50361U01, G2bisG5_54117, 09/05/2019, Nutzer 10198 6510 1,285 Poxdorf 105,109,110,111,11 236 50108 1,285 1.2.1.1. 1.2.3. DETHLIHK50361U02 (Poxdorfer Hang) 2/1,125,129,671 G2bisG5_55315 123/7: Einzelgespräch

174 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Poxdorf: Flur 002| nördlich Poxdorf DETHLIGL50361U01, 1.2.1.1.; G2bisG5_54117, 09/05/2019, Nutzer 10199 6510 0,887 Poxdorf 125,126,127/3,127/4 236 50109 0,887 1.2.3. DETHLIHK50361U01 (Poxdorfer Hang) ,127/5,129 11.9.3. G2bisG5_55331 123/7: Einzelgespräch

nördlich Poxdorf Poxdorf: Flur 003| DETHLIFO50362Q02, 1.2.1.1.; 10201 6510 0,089 Poxdorf 100 60056 0,089 G2bisG5_55345 Nutzer nicht bekannt (Poxdorfer Hang) 141,142,143 DETHLIGL50361U01 1.9.5.3.

Nordöstlich Poxdorf Poxdorf: Flur 006| 08/04/2019, 123/3: DETHLIFO50362Q03, G2bisG5_54130, 10202 6510 (im oberen Ende 3,229 Poxdorf 158,159,160/2,229/1 105 50118 3,229 1.2.1.1. 1.2.5.1. telefonische Abstim- DETHLIGL50362L03 G2bisG5_55375 des Teufelsgrunds) ,231/1,231/2,231/3,.. mung Nordöstlich Poxdorf 08/04/2019, 123/3: Poxdorf: Flur 006| 10203 6510 0,211 Poxdorf DETHLIGL50362L03 106 50119 0,211 1.2.1.1. 1.2.5.1. G2bisG5_54130 (im oberen Ende 159,160/2 telefonische Abstim- des Teufelsgrunds) mung Nordöstlich Poxdorf Poxdorf: Flur 006| DETHLIFO50362Q03, 1.2.1.1.; G2bisG5_53699, 09/05/2019, Nutzer 10204 6510 (östlich Teufels- 0,292 Poxdorf 109 50123 0,292 235,236 DETHLIGL50362Q07 11.9.3. G2bisG5_70940 123/7: Einzelgespräch grund) Nordöstlich Poxdorf Poxdorf: Flur 006| DETHLIAL50362Q02, DETHLIAL50362Q04, 1.2.1.1.; 09/05/2019, Nutzer 10205 6510 (östlich Teufels- 2,211 Poxdorf 236,238/1,239,251,2 109 50124 2,210 G2bisG5_53699 52,253,254/2,255/1,. DETHLIFO50362Q03, 11.9.3. 123/7: Einzelgespräch grund) . DETHLIGL50362Q07, DETHLIAL50362Q02,DETHLI~W50362Q04 DETHLIFO50362Q01, Östlich Poxdorf Poxdorf: Flur 006| 09/05/2019, Nutzer 10206 6510 0,516 Poxdorf DETHLIFO50362Q03, 110 50125 0,515 1.2.1.1. G2bisG5_53699 278 (Hoher Berg) DETHLIGL50362Q06, 123/7: Einzelgespräch DETHLI~W50362V02 DETHLIAL50362Q02, Östlich Poxdorf Poxdorf: Flur 006| 1.2.1.1.; 09/05/2019, Nutzer 10207 6510 0,586 Poxdorf DETHLIFO50362Q03, 111 50126 0,587 G2bisG5_53699 278,279 (Hoher Berg) DETHLIGL50362Q06 11.9.3. 123/7: Einzelgespräch Östlich Poxdorf Poxdorf: Flur 006| DETHLIFO50362Q01, G2bisG5_53699, 09/05/2019, Nutzer 10208 6510 2,360 Poxdorf 274/1,276,277,278,2 DETHLIFO50362Q03, 113 50129 2,361 1.2.1.1. 1.2.3. (Hoher Berg, Fun- G2bisG5_54097 123/7: Einzelgespräch ketal) 82/1 DETHLIGL50362Q06 Poxdorf: Flur 003| Nördlich Poxdorf 141,143,144,646,70 Poxdorf, Tauten- DETHLIFO50362Q02, G2bisG5_54125, 09/05/2019, Nutzer 10212 6510 (Südhang Poxdor- 3,453 7, 102 50136 3,453 1.2.1.1. 1.2.3. burg DETHLIGL50361U01 G2bisG5_55345 123/7: Einzelgespräch fer Höhe) Tautenburg: Flur 008| 609 Südlich von Dorn- G2bisG5_54621, Dorndorf: Flur 003| DETHLIFH50361A05, 1.2.1.1.; 16/04/2019, Nutzer 20002 6510 dorf-Steudnitz 0,462 Dorndorf 705,706,707,712,71 DETHLIFH50361A06, 143 70001 0,462 1.2.5.1. G2bisG5_55696, 3.2.4. 123/2: Einzelgespräch (Amtmannsholz) 3 DETHLIGL50361A17 G2bisG5_55700

175 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 6510 – Extensive Mähwiesen des Flach- und Hügellandes MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

nördlich Poxdorf Poxdorf: Flur 002| G2bisG5_54117, 20007 6510 0,435 Poxdorf 105,108,109,110,11 DETHLIGL50361U01 237 70005 0,435 1.2.1.1. Nutzer nicht bekannt (Poxdorfer Hang) 1,112/1 G2bisG5_55315

nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei G2bisG5_54112, 20010 6510 (Südhang Möns- 0,145 Bürgel: Flur 005| DETHLIAL50361T17, 122 70007 0,145 1.2.1.1. Nutzer nicht bekannt Bürgel 555,556,644,645,65 DETHLIGL50361T06 G2bisG5_55314 kuppe) 0 Erläuterung: Maß.-Nr. 5xxxx, 7xxxx = Hauptmaßnahme; BfN-Codes: 1.2.1.1. = Einschürige Mahd; 1.2.1.2. = Zweischürige Mahd; 1.2.1.6. = Mahd mit Terminvorgabe; 1.2.3. = Beweidung mit Nachmahd; 1.2.5.1. = Hüte-/ Triftweide; 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten; 3.2.4. = Reduzierung der Schwarzwilddichte; 11.9.3. = Bekämpfung von Neophyten

LRT 7230 – Kalkreiche Niedermoore MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Östlich Poxdorf Poxdorf: Flur 006| DETHLIFG50362Q01, G2bisG5_53699, 17/01/2019, Gespräch 10210 7230 0,159 Poxdorf 114 60057 0,159 1.2.1.6. (Funketal) 285,286,287,289 DETHLIGL50362Q06 G2bisG5_54097 UNB SHK Östlich Poxdorf Poxdorf: Flur 006| 17/01/2019, Gespräch 10213 7230 (Funketal, GLB „Im 0,065 Poxdorf DETHLIGL50362Q06 121 50135 0,065 1.2.1.6. G2bisG5_53699 289 UNB SHK Riete“) nordöstlich Löber- 1.2.1.1.; Graitschen bei Graitschen bei G2bisG5_53700, 17/01/2019, Gespräch 10214 7230 schütz (Jägertal- 0,129 Bürgel: Flur 005| DETHLIGL50361O05 118 60059 0,129 1.2.1.10.; Bürgel G2bisG5_53921 UNB SHK wiese) 724/1,732/1 1.2.1.6. nordöstlich Löber- 1.2.1.1.; Graitschen bei Graitschen bei 17/01/2019, Gespräch 10230 7230 0,032 Bürgel: Flur 005| DETHLIGL50361O05 118 60059 0,032 G2bisG5_53921 schütz (Jägertal- Bürgel 1.2.1.10.; UNB SHK wiese) 732/1 1.2.1.6. nordöstlich Löber- Graitschen bei Graitschen bei 1.2.1.1.; 17/01/2019, Gespräch 20019 7230 schütz (Jägertal- 0,047 Bürgel: Flur 005| DETHLIGL50361O05 118 60059 0,047 1.2.1.10.; G2bisG5_53921 Bürgel UNB SHK wiese) 732/1 1.2.1.6. Erläuterung: Maß.-Nr. 5xxxx = Hauptmaßnahme; BfN-Codes: 1.2.1.6. = Mahd mit Terminvorgabe

176 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 8160* – Kalkschutthalden MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

Östlich von Golms- 10051 8160* 0,100 Beutnitz Beutnitz: Flur 008| 156 60018 0,100 1.9.5.3. G2bisG5_54155 Kein Nutzer dorf (am Bonsig) 385,386 Nördlich von Golmsdorf: Flur 004| Golmsdorf 10065 8160* 0,201 Golmsdorf 839/1,840,841,845,8 186 50040 0,201 1.9.5.3. G2bisG5_54613 Kein Nutzer (Südhang im Lan- 48/2,849,850 getal) Nördlich von 10066 8160* Golmsdorf 0,027 Golmsdorf Golmsdorf: Flur 004| 187 50041 0,027 1.9.5.3. Kein Nutzer (Südhang im Lan- 854,855 getal) nördlich Löber- Löberschütz: Flur Löberschütz, 17/01/2019, Gespräch 10218 8160* schütz (Zietsch- 0,144 005| 195 50133 0,144 1.9.5.3. G2bisG5_54136 Tautenburg 931,932,933,934,93 UNB SHK kuppe) 5,936,957,... Erläuterung: Maß.-Nr. 5xxxx = Hauptmaßnahme; BfN-Codes: 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten (bei Bedarf)

LRT 8210 – Kalkfelsen und ihre Felsspaltenvegetation MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Nördlich Löber- 10091 8210 schütz (Zietsch- 0,007 Löberschütz Löberschütz: Flur 176 50032 0,007 1.9.5.3. G2bisG5_54157 Kein Nutzer 005| 976 grund) Nördlich Löber- Tautenburg: Flur 17/01/2019, Gespräch 10219 8210 schütz (Zietsch- 0,009 Tautenburg 195 50054 0,009 1.9.5.3. G2bisG5_54136 003| 391/1 UNB SHK kuppe) nordöstlich Löber- 10220 8210 schütz (Nordseite 0,001 Tautenburg Tautenburg: Flur 117 50132 0,001 1.9.5.3. G2bisG5_54143 Kein Nutzer 003| 409 Jägertal) 8210 - 90%, nördlich Graitschen Graitschen bei Graitschen bei 10221 0,074 Bürgel: Flur 005| 218 50088 0,074 1.9.5.3. G2bisG5_54128 Kein Nutzer 6110* - (Mönskuppe) Bürgel 629,680/1 10%

177 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 8210 – Kalkfelsen und ihre Felsspaltenvegetation MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional südlich Dorndorf- 10232 8210 Steudnitz (Hohe 0,007 Golmsdorf Golmsdorf: Flur 003| 131 50150 0,007 1.9.5.3. Kein Nutzer 426 Lehde) südlich Dorndorf- 10233 8210 Steudnitz (Hohe 0,009 Golmsdorf Golmsdorf: Flur 003| 132 50149 0,009 1.9.5.3. Kein Nutzer 419 Lehde) südlich Dorndorf- Golmsdorf: Flur 003| 10234 8210 Steudnitz (Hohe 0,003 Golmsdorf 417,418 133 50148 0,003 1.9.5.3. Kein Nutzer Lehde) südlich Dorndorf- 10235 8210 Steudnitz (Hohe 0,003 Golmsdorf Golmsdorf: Flur 003| 134 60069 0,003 1.9.5.3. Kein Nutzer 406 Lehde) südlich Dorndorf- 10236 8210 Steudnitz (Hohe 0,013 Golmsdorf Golmsdorf: Flur 003| 135 50147 0,013 1.9.5.3. Kein Nutzer 386,388 Lehde) südlich Dorndorf- Golmsdorf: Flur 003| 10237 8210 Steudnitz (Hohe 0,007 Golmsdorf 357,359,360 136 50146 0,007 1.9.5.3. Kein Nutzer Lehde) südlich Dorndorf- 10238 8210 Steudnitz (Hohe 0,007 Dorndorf Dorndorf: Flur 003| 139 50144 0,007 1.9.5.3. G2bisG5_54211 Kein Nutzer 846,849 Lehde)

Erläuterung: Maß.-Nr. 5xxxx = Hauptmaßnahme; BfN-Codes: 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten (bei Bedarf)

178 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

LRT 8310 – Nicht touristisch erschlossene Höhlen MaP- LRT- MaP- LRT- Lage des Bio- MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse Info tops/LRT erfolgt (LRT) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional

Nördlich Löber- schütz (am Auf- 10228 8310 stiegs-Wanderweg 0,000 Tautenburg 50138 0,000 12.4.7. G2bisG5_54136 zum Zietschkopf östl. der Felswand)

Nördlich Graitschen (Am Fuß der Fels- Graitschen bei 10229 8310 wand unterhalb des 0,000 50139 0,000 15.4. Bürgel Gipfels der Mönchskuppe)

Erläuterung: BfN-Codes: 12.4.7. = Beseitigung von nicht org. Ablagerungen (Müll, Schutt, Geräte u. a.); 15.4 = Zurzeit keine Maßnahmen, Entwicklung beobachten

179 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

5.2.3 Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie

5.2.3.1 Frauenschuh (Cypripedium calceolus) Der Frauenschuh ist eine Art der lichten Wälder. Im FFH-Gebiet 123 liegen die Frauenschuh- Habitate fast ausschließlich im Wald. Überschneidungen mit dem Offenland ergeben sich ledig- lich für eine LRT-Fläche (LRT 6210*, ID 10088). Für die Fläche sind keine aktuellen Nachweise bekannt. Es wird eine Aktualisierung der Kartierung empfohlen. (LRT 6210*, vgl. Kap. 5.2.2.3).

Für die Frauenschuhstandorte im Wald wird empfohlen, die nachfolgenden Hinweise zum Erhalt der Frauenschuhstandorte mit den Maßnahmen des FB Wald abzugleichen:

Für Standorte mit Vorkommen des Frauenschuhs werden folgende Behandlungsgrundsätze empfohlen (vgl. auch HEIN & MEYSEL 2010).

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Im Bereich des Offenlandes: • Offenhaltung der Standorte durch eine extensive Nutzung oder durch Pflegemaßnahmen von Oktober bis Februar. • Auf stark verbuschten Standorten schrittweise Entbuschung unter Erhalt von mehreren Altbäumen als lichtes Kronendach. • Erhaltung von Rohbodenstandorten in der Nähe von Frauenschuhvorkommen als Habi- tate der für die Bestäubung erforderlichen Insektenarten. • Konsequente Ahndung von Ausgrabungen. - In Wald- und Waldrandbereichen (Empfehlung zum Abgleich mit den Maßnahmen des FB Wald): • Erhalt oder Wiederherstellung lichter bis halbschattiger Standorte durch schrittweise Auf- lichtung unter Wahrung einer Mindestgehölzdeckung von ca. 50 %. • Ggf. Anlage von Wildschutzzäunen. • Keine Anlage von Wildfütterungen oder Wildkirrungen in der Nähe von Frauenschuhvor- kommen. • Erhaltung von Rohbodenstandorten in der Nähe von Frauenschuhvorkommen als Habi- tate der für die Bestäubung erforderlichen Insektenarten. • Konsequente Ahndung von Ausgrabungen.

Fazit Die Datenauswertung für den Frauenschuh ergibt einen guten Erhaltungszustand („B“). Da die- se Daten – mit Ausnahme von 3 Habitaten – allerdings sehr alt sind, ist eine Aktualisierung der Kartierung empfehlenswert. Erforderliche Maßnahmen für Frauenschuhstandorte im Wald (z. B. Erhalt lichter Waldstandorte) werden als Empfehlung zum Abgleich mit den Maßnahmen des FB Wald formuliert.

5.2.3.2 Eremit (Osmoderma eremita) Der Eremit ist auf Altholzbestände mit einem hohen Anteil von alten und absterbenden Bäumen angewiesen. Diese sind im FFH-Gebiet 123 großflächig vorhanden (Streuobstwiesen an den Südhängen, wegbegleitende Gehölze, Waldbereiche der Hohen Lehde) und gemäß den fol- genden Behandlungsgrundsätzen zu erhalten.

180 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Erhalt von alten Obst- und Laubbäumen in allen Zerfallsphasen. - Erhalt höhlenreicher Bäume. - Dauerhafte Pflege von (potenziellen) Brutbäumen. - Nachpflanzen von Obst- und Laubbäumen.

Pflege- und Behandlungsempfehlung Die Anhang II-Art Eremit ist nicht in den Natura 2000-Behandlungsempfehlungen für nutzungs- abhängige Lebensraumtypen und Arten des Offenlandes in Thüringen (TLUG 2018b) enthalten, daher gibt es keine entsprechenden Behandlungsempfehlungen.

Einzelflächenspezifische Maßnahmen Habitat-ID: 40019 BE-ID: 123-11 Maßnahmen-ID: 60009 123-12 60010 123-148 60008, 50010 Beispielhaft abgegrenzte Entwicklungsfläche mit potenzieller Habitateignung im Bereich eines aktuellen Fundes ohne Bezug zu einem Brutbaum. Habitateignung ist auch großflächig darüber hinaus gegeben. Als übergeordnete Maßnahme ist zu prüfen, ob potenzielle Brutbäume (Obstbäume, Eichen, Buchen) im Gebiet als Ausweichhabitat im Falle von umzusiedelnden Beständen (z. B. im Rahmen von Kompensati- onsmaßnahmen oder akuten Gefährdungen bei Aufbrechen von Höhlen in kleinflächigen Habitaten wie im FFH-Gebiet 227 „Glatthaferwiesen Löbstedt“) dienen können. Diese sind gemäß den Behandlungs- grundsätzen zu erhalten und fördern. Für die nach § 15 Abs. 1 ThürNatG geschützten Streuobstwiesen ist darüber hinaus ein Nutzungskonzept zu erarbeiten, dass auch die Pflege und das Nachpflanzen der Obstbäume beinhaltet.

Fazit Für den im SDB im ungünstigen Erhaltungszustand aufgeführten Eremiten wird nach aktuellen detaillierten Untersuchungen ein Vorkommen im FFH-Gebiet 123 ausgeschlossen. Da großflä- chig potenziell geeignete Habitatstrukturen vorhanden sind, wurde beispielhaft ein Entwick- lungshabitat abgegrenzt. Für dieses bzw. die darüber hinaus geeigneten Strukturen ist als übergeordnete Maßnahme zu prüfen, ob sie als Ausweichhabitat im Falle von Umsiedlungs- maßnahmen der Art aus nahe gelegenen Vorkommen dienen können. Zugleich ist für die im Gebiet vorhandenen Streuobstwiesen ein Nutzungskonzept zu erarbeiten, dass auch die Pflege und das Nachpflanzen von Obstbäumen beinhaltet.

5.2.3.3 Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) Die Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) ist besonders feuchtigkeitsbedürftig und präfe- riert kalkreichere Standorte. Dabei besiedelt sie fast ausschließlich die Streuschicht von Sümp- fen, Feuchtwiesen und Verlandungsröhrichten, gelegentlich auch in Quellmooren.

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Gewährleistung eines auch im Sommer hohen Grundwasserstandes in den bewohnten Le- bensräumen, ggf. durch Grabenverschluss/Drainagenrückbau. - Offenhalten der Habitate im Hinblick auf Gehölzsukzession und Ausbreitung von dichten Röhrichtbeständen durch eine extensive Nutzung/Pflege.

181 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

- Bei einer Mahdnutzung Einhaltung einer Schnitthöhe > 10 cm zur Vermeidung von Beein- trächtigungen der Streuschicht. - Keine Düngung und Vermeidung von Nährstoffeinträgen aus benachbarten Flächen.

Pflege- und Behandlungsempfehlung Die nachfolgenden Behandlungsempfehlungen sind einer Aufstellung des TLUBN (TLUG 2018) entnommen, die auch nähere Ausführungen zu den einzelnen Pflegehinweisen enthält.

Pflege der Habitate der Schmalen Windelschnecke 1. (optimal) Mahd - Pflege/Nutzung nach Abstimmung - ab September - von den besiedelten Flächen jährlich maximal 50 % in alternierenden Streifen mähen - Schnitthöhe von mindestens 10 bzw. 13 cm - umgehender Abtransport des Mahdguts 2. (optional) Weide - sehr extensiv: Besatzdichte maximal 0,5 GVE ergänzende Maßnahmen - Anlage von Pufferstreifen zu unterlassende Maßnahmen - Entwässerung von Feuchtflächen - Mulchen - Düngung - Umbruch

Einzelflächenspezifische Maßnahmen Habitat-ID: 30059 BE-ID: 123-118 Maßnahmen-ID: 60059 LRT-ID: 10214, 10230, 20019 Kalkquellmoor mit niederwüchsigen Seggen- und Binsenriedern und zunehmendem Schilfbestand. Die Habitatfläche deckt sich mit den LRT-ID 10214, 10230 und 20019 (LRT 7230). Als ersteinrichtende Maßnahme sind die schilfdominierten Bestände jährlich einschürig, ggf. auch zwei- schürig, im Sommer zu mähen, um das Schilf zurückzudrängen. Als optimale Dauerpflege sind ca. 50 % der Fläche jährlich alternierend in Streifen durch eine einschürige Mahd ab September mit Abräumen des Mahdgutes (1.2.1.6., 1.2.1.10.) zu pflegen, während auf der restlichen Fläche ein Brachfallen zuzulassen ist. Die Schnitthöhe sollte 10 cm nicht unterschreiten, um die Streuschicht nicht zu beeinträchtigen. Die Mahd muss aufgrund der zeitweilig starken Vernässung mit Kleintechnik erfolgen.

Erläuterung: BfN-Code 1.2.1.1. = Einschürige Mahd; 1.2.1.6. = Mahd mit Terminvorgabe; 1.2.1.10. = Staffel-/ Rota- tionsmahd

Fazit Der Gesamterhaltungszustand der Schmalen Windelschnecke (Vertigo angustior) ist derzeit ungünstig („C“), kann aber durch Pflegemaßnahmen in einen guten Zustand überführt und dau-

182 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

erhaft gehalten werden. Optimal ist dafür eine Rotationsmahd, bei der sich jährlich ab Septem- ber gemähte Flächen mit brachfallenden Flächen abwechseln. Schilfdominierte Bereiche sind zuvor durch regelmäßige Mahd im Sommer zu dezimieren.

5.2.3.4 Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus) Der Nördliche Kammmolch ist auf Laichgewässer in mehr oder weniger sonnenexponierter La- ge mit submerser Vegetation und möglichst geringem Fischbestand in einem extensiv bis gar nicht genutztem Gewässerumfeld angewiesen. Für den Nördlichen Kammmolch ist im FFH- Gebiet 123 kein Vorkommen belegt, aber mit der Sanierung zweier Teiche im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen ist eine Besiedlung möglich. Die Gewässer sind entsprechend der nachfolgenden Behandlungsgrundsätze zu pflegen.

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Kein aktiver Fischbesatz in bisher fischfreien Gewässern. - Erhaltung und Förderung der Strukturvielfalt: vielgestaltige Ufer, besonnte Flachwasserbe- reiche, Uferabbrüche, ausgeprägte Verlandungszonen, Submersvegetation, Röhrichte usw. - Ggf. sind (Teil-)Entschlammungen vorzunehmen. - Erhalt und Förderung von mindestens 10 m breiten Verlandungsbereichen/Röhrichten mit möglichst strukturreichem Übergang zur offenen Wasserfläche durch Schaffung von Flach- wasserbereichen (Anschüttung von nährstoffarmen, autochthonen Materialien unterschiedli- cher Korngröße oder Abflachung von Steilufern). Keine Mahd der Verlandungsbereiche in der Brutzeit. - Kein Ausbau und/oder Versteilung der Ufer. - Keine Kalkung. - Vermeidung künstlicher Grundwasserabsenkungen. - Weitestgehende Fernhaltung von Nährstoff- und Schadstoffeinträgen, u. a. durch Einrich- tung von Pufferzonen zu angrenzenden intensiv genutzten landwirtschaftlichen Nutzflächen (insbesondere zu Äckern) oder Überführung dieser angrenzenden Flächen in eine extensive Grünlandnutzung als Mähwiese oder Weide. - Unterlassung starker Freizeitnutzung. - Gewährleistung der Besonnung von mehr als 50 % der Wasserfläche. - Erhalt eines strukturreichen Landlebensraumes.

Pflege- und Behandlungsempfehlung Die Anhang-II-Art Nördlicher Kammmolch ist nicht in den Natura 2000- Behandlungsempfehlungen für nutzungsabhängige Lebensraumtypen und Arten des Offenlan- des in Thüringen (TLUG 2018) enthalten, daher gibt es keine entsprechenden Behandlungs- empfehlungen.

183 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Einzelflächenspezifische Maßnahmen Entwicklungsflächen Habitat-ID: 40017 BE-ID: 123-129 Maßnahmen-ID: 70028 Folienteich im Sperbergrund, der im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen als Laichgewässer herge- richtet wurde. Als Optimalmaßnahme sind die Behandlungsgrundsätze zur Pflege von Stillgewässern zu beachten (4.5.). Ein Fischbesatz ist dauerhaft zu unterbinden. Habitat-ID: 40018 BE-ID: 123-128 Maßnahmen-ID: 70027 Ehemaliger Teich westlich der Jägertalwiese der im Rahmen von Kompensationsmaßnahmen als Laich- gewässer hergerichtet wurde. Als Optimalmaßnahme sind die Behandlungsgrundsätze zur Pflege von Stillgewässern zu beachten (4.5.). Ein Fischbesatz ist dauerhaft zu unterbinden. Erläuterung: BfN-Code 4.5. = Pflege von Stillgewässern

Fazit Für den Nördlichen Kammmolch (Triturus cristatus) ist kein Vorkommen belegt, aber mit der Herstellung bzw. Verbesserung zweier potenzieller Laichgewässer im Rahmen von Kompensa- tionsmaßnahmen ist eine Besiedlung nicht ausgeschlossen. Von Bedeutung ist dabei, neben der Schaffung geeigneter Strukturen auch die Fischfreiheit dauerhaft zu sichern.

5.2.3.5 Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) Im Offenland des FFH-Gebietes können die Hecken- und Baumstrukturen im Offenland Jagd- habitat der Mopsfledermaus sein. In Bezug auf diese Strukturen werden folgende Behand- lungsgrundsätze formuliert:

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Erhalt und Entwicklung eines reich strukturierten und gegliederten Offenlandes mit einem hohen Anteil von Hecken und Baumreihen. - Verzicht auf den Einsatz von Bioziden.

In Bezug auf das Jagdhabitat und im Wald vorhandene Baumquartiere sind folgende Hinweise zu beachten:

- Erhöhung des Laub- und Laubmischwaldbestandes. - Erhalt des quartierhöffigen Altholzbestandes älter 80 Jahre. - Kontrolle zu fällender Bäume auf Quartiere, Belassen bekannter oder ersichtlicher Quartier- bäume sowie sonstiger höhlenreicher Einzelbäume, ggf. Markieren. - Verzicht auf den Einsatz von Bioziden.

Darüber hinaus existieren im Gebiet ein Sommer- und ein Winterquartier der Art. Hier sind fol- gende Schutzvorkehrungen erforderlich:

- Vermeidung von Störungen im Sommerquartier. - Erhalt der Zugänglichkeit für Fledermäuse.

184 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Fazit Die Mopsfledermaus ist im SDB mit einem guten Erhaltungszustand („B“) aufgeführt. Für eine Habitatausweisung und -bewertung ist die aktuelle Datenlage unzureichend. Die allgemeinen Behandlungsgrundsätze dienen dem Erhalt und der Entwicklung von günstigen Habitatstruktu- ren in den Wald- und gehölzbestandenen Offenlandflächen des FFH-Gebietes.

5.2.3.6 Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) Die Bechsteinfledermaus ist eine ausgesprochene Waldart. Nachfolgend werden Hinweise zum Erhalt der Art gegeben, deren Abgleich mit den Maßnahmen des FB Wald empfohlen wird.

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Erhaltung und Entwicklung von ausgedehnten Laub- und Mischwäldern - Belassen von höhlenreichen Altbäumen. - Belassen bzw. Erhöhung des Altholzanteils. - Erhöhung der Umtriebszeiten bzw. Nutzungsverzicht. - Kontrolle zu fällender Bäume auf Quartiere, Belassen bekannter oder ersichtlicher Quartier- bäume sowie sonstiger höhlenreicher Einzelbäume, ggf. Markieren. - Verzicht auf den Einsatz von Bioziden.

Fazit Die Bechsteinfledermaus ist eine Waldart, die nicht näher im FB Offenland betrachtet wird. Es werden lediglich Maßnahmenhinweise zum Abgleich mit den Maßnahmen des FB Wald gege- ben.

5.2.3.7 Großes Mausohr (Myotis myotis) Die kurzrasigen Offenlandbereiche des FFH-Gebietes können dem Großen Mausohr als Jagd- habitat dienen. Beeinträchtigungen sind auf diesen Flächen nicht zu erkennen.

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Erhalt und Entwicklung eines extensiv bewirtschafteten Offenlandes mit kurzrasiger Vegeta- tion. - Verzicht auf den Einsatz von Bioziden.

In Bezug auf das Jagdhabitat und potenziell vorhandene Quartiere im Wald sind folgende Hin- weise zu beachten:

- Erhöhung des Laub- und Laubmischwaldbestandes. - Erhalt des quartierhöffigen Altholzbestandes älter als 100 Jahre. - Keine großflächige Verjüngung in den Hallenwaldstrukturen. - Kontrolle zu fällender Bäume auf Quartiere, Belassen bekannter oder ersichtlicher Quartier- bäume sowie sonstiger höhlenreicher Einzelbäume, ggf. Markieren. - Verzicht auf den Einsatz von Bioziden.

Fazit Das Große Mausohr ist im SDB in einem guten Erhaltungszustand („B“) aufgeführt. Für eine Habitatausweisung und -bewertung ist die aktuelle Datenlage unzureichend. Die allgemeinen

185 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Behandlungsgrundsätze dienen dem Erhalt und der Entwicklung von günstigen Habitatstruktu- ren in den Wald- und kurzrasigen Offenlandflächen des FFH-Gebietes.

5.2.3.8 Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros) Die gehölzbestandenen Offenlandbereiche des FFH-Gebietes können der Kleinen Hufeisenna- se als Jagdhabitat dienen. Beeinträchtigungen sind auf diesen Flächen nicht zu erkennen.

Allgemeine Behandlungsgrundsätze - Erhalt und Entwicklung eines reich strukturierten und gegliederten Offenlandes mit einem hohen Anteil von Hecken, Baumreihen und Streuobstwiesen. - Verzicht auf den Einsatz von Bioziden.

In Bezug auf das Jagdhabitat im Wald sind folgende Hinweise zu beachten:

- Erhalt des locker strukturierten Baumbestandes. - Verzicht auf den Einsatz von Bioziden.

Fazit Die Kleine Hufeisennase ist im SDB in einem ungünstigen Erhaltungszustand („C“) aufgeführt. Für eine Habitatausweisung und -bewertung ist die aktuelle Datenlage unzureichend. Die all- gemeinen Behandlungsgrundsätze dienen dem Erhalt und der Entwicklung von günstigen Habi- tatstrukturen in den gehölzbestandenen Offenlandflächen des FFH-Gebietes.

5.2.3.9 Übersicht der einzelflächenspezifischen Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustan- des für die einzelnen aktuellen Habitatflächen der Arten nach Anhang II der FFH-Richtlinie

186 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Tabelle 5.7: Übersicht der einzelflächenspezifischen Maßnahmen zur Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhaltungszustandes der Arten nach Anhang II der FFH-RL

Artname: Frauenschuh (Cypripedium calceolus) MaP- Hab- MaP- Lage des Habitates MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse (Örtlichkeit) erfolgt (Hab) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Löberschütz: Flur Nordwestlich Löber- Löberschütz, DETH- 09/05/2019, Nutzer 30029 0,006 005| 985, 171 50027 0,003 1.2.5.1. 1.2.3. schütz (Zietschgrund) Tautenburg Tautenburg: Flur LIGL50361N02 123/1: Einzelgespräch 003| 304/1 Nördlich Löberschütz Löberschütz: Flur DETH- G2bisG5_53770, 30031 0,203 Löberschütz 196 50057 0,006 1.2.5.1. Fläche ungenutzt (Südhang am Zietsch) 005| 904 LIGL50361N02 G2bisG5_55394

westlich Poxdorf (Po- Poxdorf: Flur 002| 30036 0,352 Poxdorf 232 50102 0,014 1.9.5.3. G2bisG5_54105 Fläche ungenutzt xdorfer Hang) 87/1,89,91/3

westlich Poxdorf (Po- Poxdorf: Flur 002| 30036 0,352 Poxdorf 233 50103 0,043 1.9.5.3. G2bisG5_54105 Fläche ungenutzt xdorfer Hang) 89,91/3

westlich Poxdorf (Po- Poxdorf: Flur 002| 40013 0,697 Poxdorf 232 50102 0,001 1.9.5.3. G2bisG5_54105 Fläche ungenutzt xdorfer Hang) 87/1,89

westlich Poxdorf (Po- Poxdorf: Flur 002| 40013 0,697 Poxdorf 233 50103 0,024 1.9.5.3. G2bisG5_54105 Fläche ungenutzt xdorfer Hang) 89

Nördlich Löberschütz Löberschütz: Flur 40014 1,077 Löberschütz 120 50134 0,005 1.2.8.4. Fläche ungenutzt (Zietschkuppe) 005| 972,973,974

Nördlich Löberschütz Löberschütz: Flur DETH- 09/05/2019, Nutzer 40014 1,077 Löberschütz 191 50050 0,008 1.2.1.2. 1.2.3. G2bisG5_54606 (Zietschkuppe) 005| 962,963,964 LIGL50361N02 123/1: Einzelgespräch

Erläuterung: Maß.-Nr. 5xxxx = Hauptmaßnahme; BfN-Codes: 1.2.5.1. = Hüte-/Triftweide; 1.2.3. = Beweidung mit Nachmahd

187 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Artname: Eremit (Osmoderma eremita) MaP- Hab- MaP- Lage des Habitates MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse (Örtlichkeit) erfolgt (Hab) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Golmsdorf: Flur Ciriaxtal nördlich Golms- DETH- G2bisG5_54172, 40019 1,582 Golmsdorf 10 50011 0,060 1.2.5.1. Nutzer nicht bekannt dorf 003| 485,486,487, LIGL50361F06 G2bisG5_55516 Flur 005| 1171,1174 Ciriaxtal nördlich Golms- Golmsdorf: Flur DETH- 1.2.5.1.; 40019 1,582 Golmsdorf 003| 490,491,493, 11 60009 0,026 G2bisG5_54172 Fläche ungenutzt dorf LIGL50361F06 1.9.4. Flur 005| 1174 Golmsdorf: Flur 1.2.5.1.; Ciriaxtal nördlich Golms- 40019 1,582 Golmsdorf 003| 12 60010 0,165 1.9.4.; G2bisG5_54172 Fläche ungenutzt dorf 498,500,501,511, 1.9.5.3. 513 Golmsdorf: Flur Ciriaxtal nördlich Golms- 003| DETH- 40019 1,582 Golmsdorf 148 60008 0,330 1.2.5.1. G2bisG5_54172 Nutzer nicht bekannt dorf 472,473,475,476, LIGL50361F06 478,479,481,482,. ..

Ciriaxtal nördlich Golms- DETH- 40019 1,582 Golmsdorf ... 148 50010 0,525 1.2.5.1. G2bisG5_54172 Nutzer nicht bekannt dorf LIGL50361F06

Erläuterung: 1.2.3. = Beweidung mit Nachmahd; 1.2.5.1. = Hüte-/ Triftweide; 1.9.4. = Entgrasung; 1.9.5.3. = Verbuschung auslichten

188 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

Artname: Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus) MaP- Hab- MaP- Lage des Habitates MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse (Örtlichkeit) erfolgt (Hab) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional 15/05/2019, Kompen- Folienteich im Sperber- Tautenburg: Flur sationsmaßnahme, 40017 0,116 Tautenburg 129 70028 0,116 4.5. grund 008| 608/2 Abstimmung im Rah- men der PAG Graitschen bei 15/05/2019, Kompen- Graitschen bei ehemaliger Teich west- Bürgel: Flur 005| DETH- sationsmaßnahme, 40018 0,077 Bürgel, Löber- 128 70027 0,077 4.5. G2bisG5_53700 lich Jägertalwiese 706,707/5,711,71 LIGL50361O04 Abstimmung im Rah- schütz 6/1,... men der PAG Erläuterung: Maß.-Nr. 7xxxx = Hauptmaßnahme; BfN-Codes: 4.5. = Pflege von Stillgewässern

Artname: Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior) MaP- Hab- MaP- Lage des Habitates MaP (Maß) BfN Code Abstimmung Nutzer Nr. Fläche Gemarkung Flurstück Feldblock Nr. KULAP Kulisse (Örtlichkeit) erfolgt (Hab) [ha] (Beh) Nr. Fl.[ha] optimal optional Hangquellmoor im FND Graitschen bei 1.2.1.1.; Graitschen bei DETH- G2bisG5_53700, 17/01/2019, Gespräch 30059 Jägertalwiese bei Lober- 0,208 Bürgel: Flur 005| 118 60059 0,208 1.2.1.10.; Bürgel LIGL50361O05 G2bisG5_53921 UNB SHK schütz 724/1,732/1 1.2.1.6. Erläuterung: BfN-Codes: 1.2.1.1. = Einschürige Mahd; 1.2.1.6. = Mahd mit Terminvorgabe; 1.2.1.10. = Staffel-/ Rotationsmahd

189 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

5.2.4 Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutzrichtli- nie Arten nach Anhang I und Art. 4 Abs. 2 der Vogelschutzrichtlinie werden nur in FFH-Gebieten mit einer Gebietsüberschneidung mit EU-Vogelschutzgebieten (SPA) bearbeitet. Dies ist im FFH- Gebiet 123 nicht der Fall.

5.2.5 Beweidungs- und Mahdpläne Beweidungs- und Mahdpläne sind mit den Belangen des Schutzes von LRT und Arten abge- stimmte Bewirtschaftungspläne, die dem jeweiligen Bewirtschafter als einfaches und gut lesba- res Arbeitsmittel an die Hand gegeben werden sollen. Im Ergebnis der Nutzergespräche wurde deutlich, dass starre Weideauflagen insbesondere zu Nutzungsterminen die unterschiedliche phänologische Entwicklung der Vegetation nicht berücksichtigen.

Bei der Entwicklung der Vorgaben zu Mahd und Beweidung wurde deshalb neben den auf der Karte 4 („Maßnahmenflächen“) dargestellten naturschutzfachlichen Optimalvarianten der Maß- nahmen für Grünland-LRT auch die aktuelle Nutzungssituation berücksichtigt. Um ein möglichst flexibles und praxisorientiertes Planungsinstrument zu schaffen, ist außerdem eine Betreuung durch einen botanischen Sachverständigen (z. B. über die Natura 2000-Station) empfehlens- wert, der jährlich mit dem Schäfer zu Beginn der Weideperiode die Vegetationsentwicklung auf den Weideflächen überprüft und den Weiderhythmus festlegt.

Im FFH-Gebiet 123 sind hinsichtlich Karte 6 folgende Anmerkungen zu berücksichtigen:

- Bei den im Plan dargestellten Triftwegen handelt es sich lediglich um Planungsvorschläge. Bestehende Triftwege wurden entweder von Nutzern übermittelt oder orientieren sich an vorhandenen als Triftwegen geeigneten Wegen. Die Vorschläge zur Neuanlage oder Wie- derherstellung von Triftwegen richten sich nach der Geländesituation (z. B. parallel zum Hang, offene Schneisen im Wald, entlang von Nutzungsartengrenzen). Diese Vorschläge sind bisher nicht mit Flächennutzern oder -eigentümern abgestimmt. - Ein Teil der Halbtrockenrasen im Gebiet wird durch eine ein- bis zweischürige Mahd bewirt- schaftet. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschl. Weidenetzen). Diese Flächen werden als Mähweide in der Karte gekennzeichnet. - Ein Teil der Halbtrockenrasen im Gebiet wird durch eine extensive Rinderbeweidung (mit Nachpflege bei Bedarf) bewirtschaftet. Optimalmaßnahme ist eine Hütehaltung mit Schafen (einschl. Weidenetzen). Diese Flächen werden mit einem Symbol für andere Weidetiere in der Karte gekennzeichnet. Auf wenigen der Flächen ist eine Nutzungsextensivierung vorzu- nehmen. - Auch wenn die optimale Nutzung der Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen eine Hütehal- tung mit Schafen und/oder Ziegen darstellt, so ist im Hinblick auf die isolierte Lage einzelner Flächen eine einschürige Mahd mit Abräumen in der Umsetzung realistischer. Obwohl dies v. a. bei den aktuell ungenutzten Trockenrasen nicht in der Maßnahmenplanung als BfN- Code (optional) aufgeführt wurde, sondern nur als alternative Möglichkeit genannt wird, er- folgt auf dem Beweidungs- und Mahdplan auf jeder Fläche des LRT 6210 die Darstellung der möglichen Nutzungen durch Beweidung und Mahd. Auf die Darstellung eines Vor- schlags zur Anlage eines Triftweges zu diesen Flächen wird verzichtet.

190 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Erhaltung, Wiederherstellung und Entwicklung

- In einigen Habitaten bzw. Habitatentwicklungsflächen von Anhang-II-Arten der FFH-RL (hier: Frauenschuh) ist die Nutzung auf deren Entwicklungszyklus abzustimmen. Bei orchideenrei- chen Kalk-Trockenrasen sind Nutzungstermine und -teilflächen jährlich mit einem botani- schen Sachverständigen im Gelände abzustimmen. Kommt es zur Überlagerung von Flä- chen mit aktuellen Frauenschuh-Nachweisen und orchideenreichen Kalk-Trockenrasen sind die Pflegemaßnahmen zur Förderung des Frauenschuhs auf den Zeitraum Oktober bis Feb- ruar zu beschränken. - Ein Teil der Extensiven Mähwiesen im Gebiet wird durch Hütehaltung mit Schafen (z. T. mit Weidenetzen) bewirtschaftet. Optimalmaßnahme ist eine ein- bis zweischürige Mahd. Diese Flächen werden als Mähweide in der Karte gekennzeichnet. - Ein großer Teil der Extensiven Mähwiesen wird durch eine Rinderbeweidung (mit Nachpfle- ge bei Bedarf) bewirtschaftet. Diese Flächen werden als Mähweide in der Karte gekenn- zeichnet. - Bereiche für Tränken wurden nicht ausgewiesen. Da im Gebiet v. a. eine Beweidung mit Weidenetzen ausgeübt wird, müssen die Tränken alle 1–2 Tage umgestellt werden. Beein- trächtigungen der LRT sind deshalb nicht zu befürchten.

191 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Abstimmungen

5.3 Abstimmungen, Beteiligungen, Öffentlichkeitsarbeit

Die Abstimmung des Maßnahmenkonzeptes fand einerseits mit den Behörden v. a. im Rahmen der PAG statt und andererseits wurden Gespräche mit betroffenen Nutzern geführt. Im Folgen- den wird das Ergebnis der Abstimmungen dargestellt.

5.3.1 Behördenabstimmung Zur Behördenabstimmung wurden vom TLUBN im Vorfeld der Managementplanung Projektbe- gleitende Arbeitsgruppen (PAG) gebildet. Zu den Sitzungen der PAG wurden jeweils Vertreter der gebietsspezifisch zu beteiligenden und interessensvertretenden Behörden, z. B. aus den Bereichen Naturschutz, Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd, Fischerei etc., sowie die Natura 2000-Stationen eingeladen. Alle PAG-Sitzungen wurden protokolliert und die Protokolle an alle Mitglieder der PAG übermittelt.

Am 17.04.2018 fand die 1. PAG-Sitzung in Jena statt. Dort wurden das FFH-Gebiet mit seinen Natura 2000-Erhaltungszielen vorgestellt und Informationen, z. B. im Hinblick auf die geplanten Geländeerfassungen, ausgetauscht.

Am 15.05.2019 fand die 2. PAG-Sitzung in Jena statt. Dabei wurden Ergebnisse aus den Ge- ländekartierungen der FFH-Schutzgüter (LRT, Anhang II-Arten, Habitate) sowie das Maßnah- menkonzept vorgestellt und mit den anwesenden Behördenvertretern diskutiert. Auf der 3. Sit- zung der PAG am 26.09.2019 in Jena ist schließlich die überarbeitete und mit den Hauptnut- zern abgestimmte Maßnahmenplanung erörtert worden. Zudem wurde die Billigung das Fach- beitrages Offenland durch die anwesenden PAG-Teilnehmer herbeigeführt.

Zusätzlich zu den PAG-Sitzungen erfolgte am 17.01.2019 im Landratsamt in Eisenberg eine Besprechung der Kartierungsergebnisse der FFH-Schutzgüter mit Vertretern des TLUBN und der UNB SHK. Dabei wurden die Ergebnisse der aktuellen Kartierung vorgestellt bzw. diskutiert.

Die folgenden wesentlichen Hinweise seitens der Behördenvertreter wurden in den Fachbeitrag eingearbeitet bzw. berücksichtigt.

- An den Gleistalhängen sind stark verbuschte Flächen vorhanden, die ehemals gut ausge- prägte Kalk-Trockenrasen darstellten. Es wurden deshalb mehrere Entwicklungsflächen des LRT 6210 in diesem Bereich aufgenommen (vgl. Kap. 4.1.2.2). - Die an der Hohen Lehde weithin sichtbaren Felsen sind ein wesentlicher Grund zur Auswei- sung dieses Bereichs als FFH-Gebiet. Im Rahmen einer Nachkartierung 2019 wurden ins- gesamt 7 Felsen als LRT 8210 aufgenommen (vgl. Kap. 4.1.2.8).

5.3.2 Nutzerabstimmung Im FFH-Gebiet 123 wurde mit 7 landwirtschaftlichen Nutzern eine Maßnahmenabstimmung durchgeführt. Die Nutzer bewirtschaften ca. 40 % der Grünland-LRT- bzw. -Habitatflächen. Ca. 56 % dieser Flächen werden durch Hütehaltung mit Schafen genutzt. Die übrigen Flächen wer- den vorrangig durch Rinderbeweidung, vereinzelt auch durch Mahd oder als Mähweide genutzt. Eine Zusammenfassung der Gesprächsergebnisse zeigt die folgende Tabelle.

192 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Abstimmungen

Tabelle 5.8: Dokumentation der Nutzerabstimmungen im FFH-Gebiet 123

Nutzer Art der Betroffene Feldblö- Aktuelle Nutzung Umsetzbarkeit der Maßnahmen und Abstim- cke (Stand 2018) des Feldblocks weitere Hinweise mung 123/1 Einzelge- DETHLIGL50361F10 Mahd zur Heuge- Die einschürige Mahd als Optional- spräch am winnung maßnahme ist umsetzbar. 09.05.2018 DETHLIGL50361M01 Hütehaltung mit Auf LRT-6210-Flächen wird Opti- Schafen (ein- malmaßnahme bereits umgesetzt. schließlich Netzen) Auf LRT-6510-Flächen wird aktuelle Nutzung als Optionalmaßnahme ergänzt und ist umsetzbar. DETHLIGL50361M03 Hütehaltung mit Auf LRT-6210-Flächen wird Opti- Schafen (ein- malmaßnahme bereits umgesetzt. schließlich Netzen) Auf LRT-6510-Flächen wird aktuelle Nutzung als Optionalmaßnahme ergänzt und ist umsetzbar. DETHLIGL50361M08 Hütehaltung mit Optimalmaßnahme wird bereits um- Schafen (ein- gesetzt. schließlich Netzen) DETHLIGL50361N02 extensive Rinder- Die Rinderbeweidung mit Nachpflege beweidung, ggf. mit als Optional-maßnahme ist umsetz- Nachmulchen bar. 123/2 Einzelge- DETHLIGL50361A17 Hütehaltung mit Auf LRT-6210-Flächen wird Opti- spräch am DETHLIGL50361B01 Schafen (ein- malmaßnahme bereits umgesetzt. 16.04.2018 schließlich Netzen) Auf LRT-6510-Flächen wird aktuelle Nutzung als Optionalmaßnahme ergänzt und ist umsetzbar. 123/3 Telefoni- DETHLIGL50362L03 Hütehaltung mit Auf LRT-6210-Flächen wird Opti- sche Ab- Schafen in Netzen malmaßnahme bereits umgesetzt. stimmung Auf LRT-6510-Flächen wird aktuelle am Nutzung als Optionalmaßnahme 08.04.2019 ergänzt und ist umsetzbar. 123/4 Telefoni- DETHLIGL50361M07 Hütehaltung mit Auf der LRT-6510-Fläche wird aktu- sche Ab- Schafen (ein- elle Nutzung als Optionalmaßnahme stimmung schließlich Netzen) ergänzt und ist umsetzbar. am einschl. gelegentli- cher Nachmahd 123/5 Telefoni- DETHLIGL50361T06 Beweidung mit Aktuelle Nutzung wird als Optional- sche Ab- Mutterkühen durch maßnahme ergänzt und ist umsetz- stimmung anderen Nutzer bar. am (siehe 123/7) 17.04.2019

193 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Abstimmungen

Nutzer Art der Betroffene Feldblö- Aktuelle Nutzung Umsetzbarkeit der Maßnahmen und Abstim- cke (Stand 2018) des Feldblocks weitere Hinweise mung 123/6 Einzelge- DETHLIGL50361T01 Beweidung mit Aktuelle Nutzung wird als Optional- spräch am Mutterkühen maßnahme ergänzt und ist umsetz- 16.04.2018 bar. DETHLIGL50361T16 Beweidung mit Aktuelle Nutzung wird als Optional- Mutterkühen durch maßnahme ergänzt und ist umsetz- anderen Nutzer bar. (siehe 123/7) 123/7 Einzelge- DETHLIGL50361T04 Beweidung mit Aktuelle Nutzung wird als Optional- spräch am DETHLIGL50361T06 Mutterkühen maßnahme ergänzt und ist umsetz- 09.05.2018 bar. DETHLIGL50361T16

DETHLIGL50361T20

DETHLIGL50361U01

DETHLIGL50361U09 DETHLIGL50362Q06 tlw. Beweidung mit Auf Mahdflächen wird Optimalmaß- Mutterkühen, tlw. nahme bereits umgesetzt. Auf Be- ein- bis zweischüri- weidungsflächen wird aktuelle Nut- ge Mahd zung als Optionalmaßnahme ergänzt und ist umsetzbar. DETHLIGL50362Q07 ein- bis zweischüri- Optimalmaßnahme wird bereits um- ge Mahd gesetzt.

Im Rahmen der Nutzergespräche wurde von der Mehrheit der Landwirte harsche Kritik an der landwirtschaftlichen Förder-, Kontroll- und Sanktionspraxis geübt, z. B.:

- Die Erfahrungen der Landwirte mit KULAP wurden eher als negativ bezeichnet. Dies wird v. a. auf eine fehlende Flexibilität hinsichtlich Nutzungsterminen zurückgeführt, wenn diese aufgrund von Witterungseinflüssen nicht eingehalten werden können. Diesbezüglich werden auch Sanktionen und Kürzungen der Direktzahlungen befürchtet. - Die KULAP-N-Förderkulisse wird hinsichtlich der Abgrenzungen und v. a. hinsichtlich der vorgegebenen Pflegemaßnahmen auf manchen Flächen als nicht nachvollziehbar kritisiert. - Für die noch verbliebenen Schäfereien ist eine weitaus größere Unterstützung notwendig, sowohl in finanzieller, aber z. B. auch in infrastruktureller und bürokratischer Hinsicht.

Nach Abzug der über NALAP-Verträge gepflegten Flächen verbleiben etwa 46 ha der Grünland- LRT/-Habitate im FFH-Gebiet, die keiner Nutzung/Pflege unterliegen. Ein Teil der Flächen (ca. 12 ha) befindet sich außerhalb der Feldblockkulisse an den Steilhängen, die für eine Flächen- bewirtschaftung im herkömmlichen Sinne nicht geeignet sind. Da ein Erhalt dieser LRT und Ha- bitate im Rahmen einer Ziegenbeweidung möglich wäre (vgl. Kap. 5.2.2.2), sollte nach Erarbei- tung eines Beweidungskonzeptes die Feldblock- und KULAP-Kulisse auf diese Flächen ausge- weitet und ein entsprechendes Förderprogramm aufgelegt werden. Für die verbleibenden un- genutzten Flächen besteht ggf. die Möglichkeit, die geplanten Maßnahmen über die Natura 2000-Station oder den Forst umzusetzen. Weiterhin können gemäß § 15 (2) BNatSchG in Be-

194 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Maßnahmenplanung „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Abstimmungen

wirtschaftungsplänen für Natura 2000-Gebiete festgelegte Entwicklungs- und Wiederherstel- lungsmaßnahmen als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen anerkannt werden. Damit könnten Entwicklungsmaßnahmen (auf Entwicklungsflächen) oder Wiederherstellungsmaßnahmen (LRT-Flächen im ungünstigen Erhaltungszustand) der LRT 6210(*) und 6510, die auf ungenutz- ten und nicht in der Feldblockkulisse enthaltenen Flächen geplant sind, bis zum Erreichen eines günstigen Erhaltungszustandes über die Kompensation von Eingriffen finanziert werden.

Darüber hinaus können Finanzierungsinstrumente wie Vertragsnaturschutz (NALAP) oder das Programm zur Förderung von Vorhaben zur Entwicklung von Natur und Landschaft (ENL) in Betracht gezogen werden.

5.3.3 Öffentlichkeitsarbeit, Verbandsbeteiligung Für den Fachbeitrag Offenland des Managementplanes ist voraussichtlich im Juni 2020 eine Informationsveranstaltung für die Öffentlichkeit vorgesehen.

Eine Beteiligung der anerkannten Naturschutzverbände Thüringens hat stattgefunden. Die Stel- lungnahmen des AHO Thüringen e. V. vom 29.04. und 11.10.2019 liegen vor (AHO 2019a, 2019b). Die übermittelten Hinweise zur Einstufung einer Fläche als LRT 6210* sowie der traditi- onellen Bewirtschaftung einiger Flächen wurden im FB Offenland eingearbeitet. Außerdem weist der AHO Thüringen e. V. auf eine Vorkommensfläche der Spinnen-Ragwurz und anderen Orchideen südlich des Hegeholzes außerhalb des FFH-Gebietes hin. Es wird eine Gebietser- weiterung an dieser Stelle vorgeschlagen. Der Vorschlag wurde in den FB Offenland (nicht öf- fentlicher Teil) aufgenommen.

Auch die Stellungnahme des Naturkundemuseums Mauritianum Altenburg, Trägerverein: Natur- forschende Gesellschaft Altenburg e. V. (NATURKUNDEMUSEUM MAURITIANUM ALTENBURG 2019) wurde in der Maßnahmenplanung für den Eremit berücksichtigt.

5.3.4 Verbleibendes Konfliktpotenzial/Zielkonflikte

Einige der Offenland-LRT-Flächen, insbesondere die Fels-LRT an der Hohen Lehde, aber auch Kalk-Trockenrasen an den Steilhängen am Nordhang des Jägertales und an der Mönskuppe, befinden sich im Wald (Waldfläche gemäß Thüringer Waldgesetz). Bezüglich der geplanten Maßnahmen ist für die betroffenen Flächen eine einzelfallweise Abstimmung mit der Unteren Forstbehörde erforderlich (THÜRINGENFORST 2017).

Weitere Zielkonflikte sind im FFH-Gebiet nicht festzustellen.

195 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Sonstige Hinweise/Vorschläge „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Gebietsüberwachung

6 Sonstige Hinweise/Vorschläge

6.1 Vorschläge zur Überwachung des Gebietes und der Schutzobjekte

Aus administrativer Sicht besteht für einen großen Teil der Natura 2000-Schutzgüter ein Schutz durch das im Jahr 1999 ausgewiesene Naturschutzgebiet „Gleistalhänge“, das sich insbesonde- re über den Offenlandbereich der Südhänge erstreckt. Der Erhalt der auf den südexponierten Flächen des Gebietes vorkommenden Biotope wie orchideenreiche Kalk-Trockenrasen ist in der bestehenden Verordnung bereits verankert. Dies deckt aber nur einen Teil der FFH-Schutzgüter im Gebiet ab. Alle FFH-Schutzgüter sind in der Rechtsverordnung konkret zu benennen und die erforderlichen Pflegemaßnahmen sind aufzunehmen. Das im Jahr 1961 ausgewiesene NSG „Hohe Lehde“ deckt nur wenige Fels-LRT und Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen ab. Der Erhalt beider Lebensräume ist in der Verordnung verankert, dennoch muss die Rechtsverord- nung explizit hinsichtlich der vorhandenen FFH-Schutzgüter und der erforderlichen Pflegemaß- nahmen ergänzt werden. Gleichermaßen ist der Schutz der im FND „Jägertalwiese“ und GLB „Im Riete“ vorhandenen Kalkreichen Niedermoore in den Verordnungen aus den Jahren 1970 und 1990 enthalten, es sind jedoch Konkretisierungen erforderlich. Im einstweilig sichergestell- ten FND „Hegeholz“ befindet sich ein orchideenreicher Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen. In einer neu zu erlassenden Rechtsverordnung ist das FFH-Schutzgut konkret zu benennen und die erforderlichen Pflegemaßnahmen sind aufzunehmen.

Die Flächen nordöstlich von Poxdorf, nördlich von Golmsdorf, an den Unterhängen der Hohen Lehde und südlich von Dorndorf-Steudnitz befinden sich jedoch nicht unter hoheitlichem Schutz. Generell gilt darüber hinaus für alle thüringischen FFH-Gebiete mit der Aufnahme in die Liste der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung durch die EU ein Grundschutz in Form eines Verschlechterungsverbots hinsichtlich der Erhaltungsziele gemäß § 33 Abs. 1 Satz 1 BNatSchG. Gegenüber Dritten greift der Grundschutz erst seit Inkrafttreten der Natura 2000- Erhaltungsziele-Verordnung am 15. Juli 2008. Das Verschlechterungsverbot bezieht sich ge- genüber Nutzungsberechtigten und Flächeneigentümern lediglich darauf, dass mit den Erhal- tungszielen unvereinbare Maßnahmen zu unterlassen sind (TMLFUN 2015). Damit sind nut- zungsunabhängige LRT und Habitate, z. B. Felslebensräume (LRT 6110* oder 8210) oder nicht touristisch erschlossene Höhlen (LRT 8310) weitgehend gesichert.

Zu aktiven Pflegemaßnahmen sind Nutzer und Eigentümer allerdings nicht verpflichtet. Den- noch ist auch für einen Großteil der außerhalb der Schutzgebiete liegenden Kalk-Trockenrasen (LRT 6210 und 6210*) und Extensiven Mähwiesen (LRT 6510) im FFH-Gebiet derzeit und auch in absehbarer Zukunft eine ausreichende Sicherstellung gegeben, da diese Flächen, überwie- gend mit Hilfe von KULAP, durch Hüteschafhaltung, extensive Rinderweide oder ein- bis zwei- schürige Mahd genutzt werden. Auch für derzeit ungenutzte Flächen (ca. 4 ha) sollte der Erhalt und die Wiederherstellung im Rahmen vertraglicher Regelungen geprüft werden. Ist die Um- setzbarkeit der Maßnahmen auf diesem Weg jedoch gefährdet, sind die entsprechenden Flä- chen anderweitig zu sichern. Diesbezüglich sind Möglichkeiten zur Unterschutzstellung nach Thüringischem Naturschutzgesetz in Betracht zu ziehen.

Die fachliche Betreuung des FFH-Gebietes ist durch die Natura 2000-Station „Mittlere Saale“ vorgesehen.

196 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Kurzfassung

7 Kurzfassung

Name Nr. Land EU-Code FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe FFH 123 DE 5036-301 Lehde – Gleistalhänge“

Allgemeine Angaben und Kurzcharakteristik Das FFH-Gebiet „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ umfasst einen 1.100 ha großen Ausschnitt des Mittleren Saaletals nordöstlich von Jena.

197 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Kurzfassung

Abbildung 7.1: Lage und Abgrenzung des FFH-Gebietes „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“7

Das FFH-Gebiet befindet sich im Saale-Holzland-Kreis und liegt im Verwaltungsbereich von 6 Gemeinden, von denen Tautenburg gefolgt von Golmsdorf, Poxdorf und Graitschen die größten Flächenanteile einnehmen. Es erstreckt sich über steile Muschelkalk-Hänge mit vielen markanten Felsbereichen entlang des Gleistals und des Saaletals und umfasst Teile der bewaldeten Muschelkalk-Hochfläche.

Innerhalb des FFH-Gebietes liegen die Naturschutzgebiete „Gleistalhänge“ und „Hohe Lehde“. Das erstgenannte umfasst einen Großteil der im Gebiet vorhandenen Trespen-Schwingel-Kalk- Trockenrasen. Das Flächennaturdenkmal (FND) „Jägertalwiese“ und der Geschützte Land- schaftsbereich (GLB) „Im Riete“ schützen Quellmoorbereiche. Das einstweilig sichergestellte FND „Hegeholz“ umfasst artenreiche Trockenrasen mit zahlreichen seltenen und gefährdeten

7 Quellen: Schutzgebiete – FIS, Abruf am 25.04.2018; Kartengrundlage: Digitale Topographische Karte 1:50.000 (Erlaubnisnummer: Geobasisdaten Geoproxy Thüringen)

198 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Kurzfassung

Arten. Das GLB „Unter dem Kalbenholze“ hat den Erhalt eines Bestandes des Blassen Kna- benkrauts (Orchis pallens) zum Schutzzweck.

Die Oberflächengestalt im FFH-Gebiet wurde durch Ablagerungen der Elster- und Saalekaltzeit und durch Erosionsvorgänge in den dazwischenliegenden Warmzeiten geformt. Auf den Berei- chen des Unteren Muschelkalks bilden sich Fels- und Berglehm-Rendzinen mit geringem Was- serspeichervermögen aus. Die Plateaubereiche weisen tiefgründigere Böden auf, die aus Lössablagerungen und der Verwitterung des Oberen Muschelkalks hervorgehen. Unterhalb des Muschelkalks liegt der Rötsockel des Oberen Buntsandsteins vor. Dieser bildet talwärts flache Hänge, die vielfach von Muschelkalk-Schotter überdeckt sind.

Durch die Verkarstung des Muschelkalks und den schnellen Oberflächenabfluss entlang der starken Hangneigungen ist das FFH-Gebiet arm an permanenten Oberflächengewässern. Aus- nahmen bestehen im Grenzregime zwischen dem sehr durchlässigen Muschelkalk und dem wasserstauenden Röt. Hier treten im Jägertal, Sperbergrund, Teufelsgrund und Funketal Schichtquellen mit stark schwankender Schüttung auf. In diesen Talbereichen sind feuchte Au- elehme entwickelt. Es sind wenige ausdauernde Kleingewässer vorhanden.

Foto 1 Teich im Sperber- grund (C. Serfling, 30.04.2018)

Das FFH-Gebiet liegt in der gemäßigten Klimazone Mitteleuropas im Übergangsbereich von ozeanischem zu kontinentalem Klima. Es liegt ein mittlerer jährlicher Niederschlag von 587 mm vor und eine durchschnittliche Jahrestemperaturen von 8,1°C. Reliefbedingt ist das Gebiet sehr stark mikroklimatisch differenziert. So sind zwischen den südexponierten Hängen und den Tal- und Plateaubereichen auf kleinstem Raum große Unterschiede hinsichtlich der Temperatur, Feuchtigkeit, Bodenentwicklung und Vegetation zu verzeichnen.

199 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Kurzfassung

Lebensräume und Arten Wälder nehmen außerhalb der Steilhänge und Talbereiche einen Großteil der FFH- Gebietsfläche ein. Laut Standarddatenbogen sind 5 Wald-Lebensraumtypen (LRT) im Gebiet gemeldet. Mit 452 ha wird der größte Teil des FFH-Gebietes von „Waldmeister-Buchenwälder“ (LRT 9130) bestanden. Weiterhin kommen „Orchideen-Buchenwälder“ (LRT 9150) auf 147,40 ha und „Labkraut-Traubeneichen-Hainbuchenwälder“ (LRT 9170) auf 59,80 ha vor. Ei- nen vergleichsweise geringen Anteil haben „Schlucht- und Hangmischwälder“ (LRT 9180*) mit 3,58 ha. Entlang des Jägertals ist ein kleinflächiger „Auenwald mit Erle, Esche und Weide“ (LRT 91E0*) auf 0,89 ha vorzufinden. Die Waldflächen sind Lebensraum wertgebender Arten, wie z. B. den nach Anhang II der FFH-Richtlinie geschützten Arten Mopsfledermaus (Barbastella bar- bastellus), Kleine Hufeisennase (Rhinolophus hipposideros), Großes Mausohr (Myotis myotis) und Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii) sowie Frauenschuh (Cypripedium calceolus). Auch für den Eremit (Osmoderma eremita) sind die Waldbereiche – insbesondere an der Hohen Lehde – geeignet, es konnten aber trotz intensiver Untersuchungen in den vergangenen Jahren keine besiedelten Brutbäume festgestellt werden.

Im Offenland sind „Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen“ (LRT 6210) einschließlich der priori- tären Standorte (LRT 6210* „Trespen-Schwingel-Kalk-Trockenrasen, besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen“) der häufigste Lebensraumtyp. Er kommt auf 50,448 ha vor und ist die prägende Vegetation der südlich exponierten Muschelkalk-Hänge. Diese mageren, nur extensiv genutzten Grünlandflächen weisen artenreiche Pflanzengemeinschaften auf. Neben der dominierenden Aufrechten Trespe (Bromus erectus) kommen eine Vielzahl von Gräsern und Kräutern vor, etwa die Erd-Segge (Carex humilis), die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa) und der Wiesen-Salbei (Salvia pratensis). 53 Flächen stehen aufgrund ihres Orch- ideen-Vorkommens unter prioritärem Schutz. Sie bieten einen Lebensraum für u. a. auch sehr seltene und stark bedrohte Orchideenarten wie dem Helm- und Dreizähnigen Knabenkraut (Orchis militaris, O. tridentata) und dem Ohnsporn (Orchis anthropophora). Mehrere verbuschte oder mit Kiefern bestandene Flächen sind zudem Habitat des Frauenschuhs (Cypripedium cal- ceolus).

Foto 2 Artenreicher, leicht verbuschter Steil- hang mit viel losem Steingrus und -geröll im Langetal. (B. Walbrun, 11.05.2018)

200 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Kurzfassung

Im Gebiet liegen die Kalkrasen hauptsächlich auf tiefgründigeren Böden und sind als Halbtro- ckenrasen entwickelt. Trockenrasen sind auf den steileren und flachgründigeren Lagen ausge- bildet. An besonders kargen Felskanten gehen die Trockenrasen in „Kalk- oder basenhaltige Felsen mit Kalk-Pionierrasen“ (LRT 6110*) über. Dieser LRT ist auf 3 Flächen mit einer Größe von insgesamt 0,015 ha ausgebildet.

Foto 3 Felsbank mit Pio- nierrasen östlich der Zietschkuppe (B. Walbrun, 24.05.2018)

Eine weiterer Grünland-Lebensraumtyp sind die „Extensiven Mähwiesen des Flach- und Hügel- landes“ (LRT 6510). Sie sind im FFH-Gebiet auf den vergleichsweise nährstoffreichen Unter- hängen und Nordhängen verbreitet und nehmen eine Fläche von 35,606 ha ein. Oftmals bilden sie den Unterwuchs von Streuobstwiesen. Es treten zum Teil artenreiche Bestände auf, die von Glatthafer (Arrhenatherum elatius) und Gewöhnlichem Rot-Schwingel (Festuca rubra) dominiert werden. Kennzeichnende Arten sind u. a. Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), Wiesen- Margerite (Leucanthemum vulgare) oder Zaun-Wicke (Vicia sepium).

Foto 4 Alte Obstwiese mit stellenweise mage- rem Grünland im Unterwuchs (K. Schuster, 15.06.2018)

201 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Kurzfassung

Im Jägertal und im Funketal liegen quellige, durchsickerte Bereiche, die bemerkenswerte Son- derstandorte bilden. Hier existieren mehrere kleinflächige „Kalkreiche Niedermoore“ (LRT 7230). Dieser Lebensraum wird von niederwüchsigen, moosreichen Seggen- und Binsenrasen geprägt. Kennzeichnende Arten sind etwa die Schuppenfrüchtige Segge (Carex lepidocarpa) und die Stumpfblütige Binse (Juncus subnodulosus). Im Jägertal werden die Kalkmoore von ausgeprägten feuchten Wiesen umgeben. Diese weisen Übergänge zur „Pfeifengraswiese“ (LRT 6410) auf und werden als LRT-Entwicklungsfläche erfasst. Die Kalkmoore sind Lebens- raum vieler weiterer wertgebender Arten. Im Funketal sind die in Thüringen gefährdete Troll- blume (Trollius europaea) und das stark gefährdete Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) vorzufinden. Die Kalkmoore im Jägertal sind Habitat einer kleinen Population der Schmalen Windelschnecke (Vertigo angustior). Sie besiedelt Nassbiotope und ist auf lockere Röhricht-Bestände angewiesen.

Des Weiteren sind im Jägertal und weiter oberhalb im Sperbergrund 2 Teiche vorhanden, die Entwicklungshabitate des Nördlichen Kammmolch (Triturus cristatus) darstellen. Diese Anhang- II-Art kommt im Umfeld des FFH-Gebiets vor und könnte die Teiche nach der bereits durchge- führten Wiederinstandsetzung besiedeln.

Die anstehenden Muschelkalk-Felsen und Schutthalden bieten wertvolle Lebensräume für viele spezialisierte Pflanzen- und Tierarten. „Kalkschutthalden“ (LRT 8160*) nehmen eine Fläche von 0,473 ha ein. Charakteristische Arten sind das Kalk-Blaugras (Sesleria albicans) und der Edel- Gamander (Teucrium chamaedrys). Die „Kalkfelsen und ihre Felsspaltenvegetation“ (LRT 8210) sind insbesondere durch ihre vielgestaltigen Bestände von Moosen und Flechten bestimmt. Als charakteristische Gefäßpflanzen kommen Wald-Habichtskraut (Hieracium murorum) und Kalk- Blaugras (Sesleria albicans) vor. Insgesamt ist dieser LRT auf 0,132 ha vor allem an der Hohen Lehde ausgeprägt. Zudem liegen 2 „Nicht touristisch erschlossene Höhlen“ (LRT 8310) im FFH- Gebiet.

Gebietsentwicklung Im Offenland des FFH-Gebiets 123 wurden rund 87 ha als schützenswerte Lebensraumtypen des Anhangs I der FFH-Richtlinie und 1,742 ha als Habitate der Anhang-II-Arten Frauenschuh und Schmale Windelschnecke zugeordnet. Weitere knapp 5 ha weisen Entwicklungspotenzial auf.

Die im Gebiet befindlichen Grünland-Lebensraumtypen und Entwicklungsflächen (Kalk- Trockenrasen, Extensive Mähwiesen) sind von einer regelmäßigen Bewirtschaftung abhängig, die derzeit durch Hüteschafhaltung, extensive Rinderbeweidung oder Mahd auf ca. 50 % der Fläche gesichert ist. Ca. 12 ha der ungenutzten Bestände befinden sich an Steilhängen. Um einer Verbuschung auf diesen Flächen entgegenzusteuern, ist die Erarbeitung eines Ziegenbe- weidungskonzeptes denkbar. Alternativ kommen Entbuschungsmaßnahmen oder eine gele- gentliche Mahd in Betracht. Auf den übrigen 34 ha der Grünland-Lebensraumtypen, die brach liegen, sind dringend ersteinrichtende Pflegemaßnahmen, wie Entbuschungen und Ausharken der Streu, sowie die Einrichtung einer Dauerpflege erforderlich. Bei der Überlagerung mit aktu- ellen Vorkommen des Frauenschuhs sind die Pflege- bzw. Nutzungstermine an die Ansprüche der Art anzupassen. Insbesondere auf den streuobstreichen Wiesen in der Umgebung des Ciriaxtales ist der vorhandene Baumbestand zu schützen und durch Nachpflanzungen zu er- gänzen, um die Habitateignung für den Eremit weiterhin aufrecht zu erhalten. Denkbar ist, dass die potenziellen Brutbäume in diesem Bereich als Ausweichhabitat im Falle von umzusiedeln- den Beständen dienen können.

202 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Kurzfassung

Die Kalkreichen Niedermoore, die in der Jä- gertalwiese gleichzeitig eine Population der Schmalen Windelschnecke beherbergen, sind ebenfalls pflegeabhängig. Diese Pflege in Form einer einschürigen späten Mahd wird derzeit über NALAP-Verträge im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde des Saale- Holzland-Kreises sichergestellt.

Die Fels-Lebensraumtypen, wie Kalkfelsen oder Schutthalden, bedürfen keiner regelmä- ßigen Pflege. Gelegentliche Entbuschungs- maßnahmen sind hier ausreichend. Auch an den beiden Höhlen genügt es, potenzielle Be- einträchtigungen zu vermeiden.

Für den in der Umgebung des FFH-Gebietes vorkommenden Kammmolch kommen die bei- den in Rahmen von Kompensationsmaßnah- men aufgewerteten Teiche im Jägertal und im Sperbergrund als potenzielle Laichgewässer Foto 5 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegeta- in Betracht. Von Bedeutung ist dabei, die tion an der Hohen Lehde. Fischfreiheit dauerhaft zu sichern. (R. Baufeld, 13.05.2019)

Besucherhinweise Das FFH-Gebiet stellt ein regionales Erholungsgebiet dar. Mehrere Wanderwege führen aus dem Gleistal, z. B. durch das Jägertal, entlang der beeindruckenden Zietschkuppe oder über die Poxdorfer Höhe auf die Hochfläche des Tautenburger Waldes und nach Tautenburg selbst. Dort ist die Besichtigung der über 800 Jahre alten Burgruine möglich. Auch die Thüringer Lan- dessternwarte Tautenburg, die 1960 gegründet wurde, stellt ein beliebtes Ausflugsziel dar. Der Qualitätswanderweg Saalehorizontale führt von Dorndorf entlang der steilen, felsigen Muschel- kalkhänge zur Felskanzel Hohe Lehde. Hier bietet sich eine imposante Aussicht in das Saaletal und auf die gegenüberliegenden Dornburger Schlösser.

Kontakt für Rückfragen Ansprechpartner:

TLUBN: TLUBN, Referat 34 Natura 2000, Biotopschutz Carl-August-Allee 8–10 99423 Weimar

Saale-Holzland-Kreis: Landratsamt Saale-Holzland-Kreis, Untere Naturschutzbehörde Schlossgasse 17 07602 Eisenberg

203 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Anhang „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Quellenverzeichnis

8 Anhang

8.1 Quellenverzeichnis

Literatur, Gutachten, Internetquellen BFN – BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (Hg.) (2009): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 1: Wirbeltiere. Bonn – Bad Godesberg (Naturschutz und Biologische Vielfalt, 70 [1]).

BFN – BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (Hg.) (2011): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 3: Wirbellose Tiere (Teil 1). Bonn – Bad Godesberg (Naturschutz und Biologische Vielfalt, 70 [3]).

BFN – BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ (Hg.) (2016): Rote Liste gefährdeter Tiere, Pflanzen und Pilze Deutschlands. Band 4: Wirbellose Tiere (Teil 2). Bonn – Bad Godesberg (Naturschutz und Biologische Vielfalt, 70 [4]). BFN – BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ & BLAK – BUND-LÄNDER-ARBEITSKREIS (Hg.) (2017): Be- wertungsschemata für die Bewertung des Erhaltungsgrades von Arten und Lebensraumtypen als Grundlage für ein bundesweites FFH-Monitoring. Teil I: Arten nach Anhang II und IV der FFH-Richtlinie (mit Ausnahme der marinen Säugetiere). Stand: Oktober 2017. Online verfügbar unter https://www.bfn.de/fileadmin/BfN/service/Dokumente/skripten/Skript_480.pdf. Abruf am 08.08.2018.

BÖßNECK, U. (2001): Historische und aktuelle Vorkommen sowie Verbreitung der vier FFH- Mollusken-Arten Margaritifera margaritifera, Unio crassus, Vertigo moulinsiana und Vertigo an- gustior in Thüringen. Unveröffentlichtes Gutachten erstellt im Auftrag der Thüringer Landesan- stalt für Umwelt und Geologie. Jena.

BÖßNECK, U. (2003): Historische und aktuelle Vorkommen sowie Verbreitung der vier FFH- Mollusken-Arten Margaritifera margaritifera, Unio crassus, Vertigo moulinsiana und Vertigo an- gustior in Thüringen. 2. Zwischenbericht (nur Schmale Windelschnecke, Vertigo angustior). Un- veröffentlichtes Gutachten erstellt im Auftrag der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geo- logie. Jena.

BOYE, P. & H. MEINIG (2004): Barbastella barbastellus (SCHREBER, 1774). In: PETERSEN, B.; ELLWANGER, G.; BLESS, R.; BOYE, P.; SCHRÖDER, E.; SSYMANK, A.: Das europäische Schutzge- bietssystem Natura 2000. Ökologie und Verbreitung von Arten der FFH-Richtlinie in Deutsch- land. Band 2: Wirbeltiere. Bonn-Bad Godesberg (Schriftenreihe für Landschaftspflege und Na- turschutz, 69), S. 351–357.

BUSHART, M. & R. SUCK (2008): Potenzielle Natürliche Vegetation Thüringens. Unter Mitarbeit von U. Bohn, G. Hofmann, H. Schlüter, L. Schröder, W. Türk und W. Westhus (Schriftenreihe Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie, 78).

GÖCKERITZ, J. (2010): Zustandsuntersuchung von 3 §18-Biotopen, einem GLB und einem Teil eines NSG. Fundort-Monitoring für 7 seltene Pflanzenarten im Saale-Holzland-Kreis im Jahre 2010. Unveröffentlichtes Gutachten erstellt im Auftrag des Saale-Holzland-Kreises.

GROSSE, W.-R. & R. GÜNTHER (1996): Kammmolch – Triturus cristatus. In: GÜNTHER, R. (Hg.): Die Amphibien und Reptilien Deutschlands. Jena: Gustav Fischer, S. 120–141.

204 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Anhang „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Quellenverzeichnis

GÜTTINGER, R.; HOCH, S. & A. BECK (2006): Die Nahrung und potenziellen Jagdhabitate des Großen Mausohrs (Myotis myotis) in Triesen, Fürstentum Liechtenstein. In: Bericht Botanisch- Zoologische Gesellschaft Liechtenstein-Sargans-Werdenberg 32, S. 165–174.

HEIN, C. & F. MEYSEL (2010): Verbreitung, Ökologie, Gefährdung und Management des Frauen- schuh (Cypripedium calceolus L., Orchidaceae) in Sachsen-Anhalt. In: Berichte aus den Ar- beitskreisen Heimische Orchideen 27 (1), S. 6–50.

HIEKEL, W.; FRITZLAR, F.; NÖLLERT, A. & W. WESTHUS (2004): Die Naturräume Thüringens. Hg. v. Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG). Jena (Naturschutzreport, 21).

HORION, A. (1958): Faunistik der mitteleuropäischen Käfer. XII Bände (VI – Lamellicornia).

KRAHN, K., O. BELLENSTEDT, R. HAUPT, U. VAN HENGEL & A. NÖLLERT (2001): Orchideenregion Jena - Muschelkalkhänge im Mittleren Saaletal. In: Landschaftspflege und Naturschutz in Thü- ringen 38 (4), S. 73–104.

LAU – LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ SACHSEN-ANHALT (Hg.) (2001): Die Tier- und Pflanzen- arten nach Anhang II der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie im Land Sachsen-Anhalt. Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt 38 (Sonderheft).

LAU – LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ SACHSEN-ANHALT (2002): Die Lebensraumtypen nach Anhang I der Flora-Fauna-Habitatrichtlinie im Land Sachsen-Anhalt. Naturschutz im Land Sachsen-Anhalt 39 (Sonderheft).

LEUKERT, M. & M. VON DER LIPPE (1998): Entwicklungskonzept für den Großen Gleisberg bei Jena. Möglichkeiten des Arten- und Biotopschutzes in einem Totalreservat. 3./4. Projekt am Institut für Geobotanik und am Institut für Landschaftspflege und Naturschutz, Universität Han- nover.

MARSTALLER, R. (2000): Fachbeitrag Moose. In: JENAER PLANUNGSGEMEINSCHAFT „ORCHIDEEN- REGION“ (2000): Pflege- und Entwicklungsplan Naturschutzgroßprojekt Orchideenregion Jena – Muschelkalkhänge im Mittleren Saaletal. Unveröffentlichtes Gutachten erstellt im Auftrag des Zweckverbandes für das Naturschutzgroßprojekt, Bd. 1–6. Anhang 3:

MEYNEN, E. & J. SCHMITHÜSEN (Hg.) (1959–1962): Handbuch der naturräumlichen Gliederung Deutschlands. 9 Bände. Remagen, Bad Godesberg: Bundesanstalt für Landeskunde und Raumforschung, Selbstverlag (2).

OUTDOORACTIVE GMBH & CO. KG (2018): Rundwanderung im Tautenburger Forst. Online ver- fügbar unter https://www.outdooractive.com/de/wanderung/saaleland/rundwanderung-im- tautenburger-forst/19076140/

PAN & IBIS (2013): Monitoring der Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie 2011–2013. Unveröffentlichtes Gutachten erstellt im Auftrag der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie. Jena. PAN & IBIS (2018): Monitoring der Lebensraumtypen und Arten der FFH-Richtlinie 2016–2018. Endbericht. Unveröffentlichtes Gutachten erstellt im Auftrag der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie. Jena.

PAN & ILÖK (2010): Bewertung des Erhaltungszustandes der Arten nach Anhang II und IV der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie in Deutschland. Überarbeitete Bewertungsbögen der Bund-

205 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Anhang „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Quellenverzeichnis

Länder-Arbeitskreise als Grundlage für ein bundesweites FFH-Monitoring. Unveröffentlichte Werkarbeit erstellt im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (BfN).

PANZER, P. (1999): Erhalt der Streuobstbestände im NSG „Gleistalhänge“ bei Jena, Teil A. Dip- lomarbeit. Eberswalde.

PIK – POTSDAM-INSTITUT FÜR KLIMAFOLGENFORSCHUNG (2009): Schutzgebiete Deutschlands im Klimawandel – Risiken und Handlungsoptionen. F- & E-Projekt des Bundesamtes für Natur- schutz 2006–2009. Interaktive Karte. Online verfügbar unter http://www.pik- potsdam.de/~wrobel/sg-klima-3/nav_th.html. Abruf am 30.07.2018.

PUSCH, DR. J. (1997): Schutzwürdigkeitsgutachten nach floristisch-vegetationskundlichen Krite- rien für die Gebiete FND Hangquellmoor bei Poxdorf „Im Riete“, Einstweilig sichergestelltes FND „Hegeholz bei Poxdorf“ und FND Trockenhang bei Neschwitz „Im Tälchen“. Unveröffent- lichtes Gutachten erstellt im Auftrag des Saale-Holzland-Kreises.

RANIUS, T. & J. HEDIN (2001): The dispersal rate of a , Osmoderma eremita, living in tree hollows. In: Oecologia (126), S. 363–370.

RAPP, O. (1933–35): Die Käfer Thüringens unter besonderer Berücksichtigung der faunistisch- ökologischen Geographie, auf Grund der Literatur, der Beiträge zahlreicher Entomologen und eigener Beobachtungen im Auftrage der Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt. 3 Bände. Erfurt: Selbstverlag.

REGIONALE PLANUNGSGEMEINSCHAFT OSTTHÜRINGEN (2012): Regionalplan Ostthüringen. Be- schluss Nr. 19/08/11 vom 28.10.2011. Genehmigung durch das Thüringer Ministerium für Bau, Landesentwicklung und Verkehr mit Bescheid vom 13.04.2012 (ThürStAnz. Nr. 25/2012 vom 18.06.2012). Gera. Online verfügbar unter http://www.regionalplanung.thueringen.de/rpg/ost/regionalplan/rrop/voe/index.asp. Abruf am 30.07.2018.

SCHAFFRATH, U. (1994): Beitrag zur Kenntnis der Blatthorn- und Hirschkäfer (Col.: Trogidae, Geotrupidae, Scarabaeidae, Lucanidae) in Nordhessen. In: Philippia 7 (1), S. 1–60.

SCHMIDT, M. (2000): Die Blaugras-Rasen des nördlichen deutschen Mittelgebirgsraumes und ihre Kontaktgesellschaften (Dissertationes Botanicae, 328).

SCHMIEDEL, D.; WILHELM, E.-G.; NEHRING, S.; SCHEIBNER, C.; ROTH, M. & S. WINTER (2015): Management-Handbuch zum Umgang mit gebietsfremden Arten in Deutschland. Band 1: Pilze, Niedere Pflanzen und Gefäßpflanzen. Hg. v. Bundesamt für Naturschutz. Bonn (Naturschutz und Biologische Vielfalt, 141).

SCHOBER, W. (2004): Barbastella barbastellus (Schreber, 1774) - Mopsfledermaus. – In: NIETHAMMER, J. & KRAPP, F. (Hrsg.): Handbuch der Säugetiere Europas - Band 4 - Teil 2. – Kempten (Aula-Verlag): 1071-1092.

SERFLING, C. & G. HÖPSTEIN (2004): Erfassung und Bewertung von Kammmolch-Vorkommen in den Thüringer FFH-Gebieten, Zwischenbericht 2004. Unveröffentlichtes Gutachten der BÖSCHA GmbH erstellt im Auftrag der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie. Jena.

SSYMANK, A. (1994): Neue Anforderungen im europäischen Naturschutz: Das Schutzgebiets- system Natura 2000 und die FFH-Richtlinie der EU. In: Natur und Landschaft 69 (9), S. 395– 406.

206 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Anhang „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Quellenverzeichnis

STEGNER, J. (2002): Der Eremit, Osmoderma eremita (Scopoli, 1763) (Co., Scarabaeidae), in Sachsen: Anforderungen an Schutzmaßnahmen für eine prioritäre Art der FFH-Richtlinie. In: Entomologische Nachrichten und Berichte 46 (4), S. 213–238.

THIESMEIER, B.; KUPFER, A. & R. JEHLE (2009): Der Kammmolch – Ein „Wasserdrache“ in Ge- fahr. Beiheft der Zeitschrift für Feldherpetologie 1: 160 S.

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (o. J.): Kartendienst der TLUG – Grundwasserflurabstände. Online verfügbar unter http://antares.thueringen.de/cadenza/pages/map/default/index.xhtml;jsessionid=4D53DAA3D82 AE31AC16E6F3E1435ACC8. Abruf am 08.08.2018.

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (Hg.) (2000): Die Leitboden- formen Thüringens. Geowissenschaftliche Mitteilungen Thüringens (Beiheft 3). Weimar.

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (Hg.) (2009a): Artensteckbrie- fe Thüringen 2009. Frauenschuh – Cypripedium calceolus. Online verfügbar unter https://www.thueringen.de/imperia/md/content/tlug/abt3/artensteckbriefe/bluetenpflanzen/artens teckbrief_cypripedium_calceolus_240209_2.pdf.

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (Hg.) (2009b): Artensteckbrie- fe Thüringen 2009. Mopsfledermaus – Barbastella barbastellus. Online verfügbar unter https://www.thueringen.de/imperia/md/content/tlug/abt3/artensteckbriefe/fledermaeuse/artenste ckbrief_barbastella_barbastellus_030309.pdf. Abruf am 08.08.2018.

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (Hg.) (2009c): Artensteckbriefe Thüringen 2009. Bechsteinfledermaus – Myotis bechsteinii. Online verfügbar unter https://www.thueringen.de/imperia/md/content/tlug/abt3/artensteckbriefe/fledermaeuse/artenste ckbrief_myotis_bechsteinii_030309.pdf. Abruf am 08.08.2018.

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (Hg.) (2009d): Artensteckbrie- fe Thüringen 2009. Großes Mausohr – Myotis myotis. Online verfügbar unter https://www.thueringen.de/imperia/md/content/tlug/abt3/artensteckbriefe/fledermaeuse/artenste ckbrief_myotis_myotis_030309.pdf. Abruf am 08.08.2018.

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (Hg.) (2009e): Artensteckbrie- fe Thüringen 2009. Kleine Hufeisennase – Rhinolophus hipposideros. Online verfügbar unter https://www.thueringen.de/imperia/md/content/tlug/abt3/artensteckbriefe/fledermaeuse/artenste ckbrief_rhinolophus_hipposides_030309.pdf. Abruf am 08.08.2018.

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (Hg.) (2010): Artensteckbriefe Thüringen 2010. Schmale Windelschnecke – Vertigo angustior. Online verfügbar unter https://www.thueringen.de/imperia/md/content/tlug/abt3/artensteckbriefe/weichtiere2/artensteck brief_vertigo_angustior.pdf. Abruf am 14.01.2019.

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (2016): Kartier- und Bewer- tungsschlüssel FFH-Offenland-Lebensraumtypen Thüringen. Kartierung und Monitoring der Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie, einschließlich Ergänzungen und Korrektu- ren mit Stand: 28.06.2018. Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), Abteilung 3 – Naturschutz, Referat 33 – Natura 2000. Jena. Online verfügbar unter https://www.thueringen.de/mam/th8/tlug/content/kbs_gesamtband_20160510.pdf. Abruf am 15.08.2018.

207 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Anhang „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Quellenverzeichnis

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (2018): Natura 2000- Behandlungsempfehlungen für nutzungsabhängige Lebensraumtypen und Arten des Offenlan- des in Thüringen. Stand: Dezember 2018. Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie (TLUG), Abteilung 3 – Naturschutz, Referat 33 – Natura 2000. Jena.

TMBLV – THÜRINGER MINISTERIUM FÜR BAU, LANDESENTWICKLUNG UND VERKEHR (2014): Lan- desentwicklungsprogramm Thüringen 2025 vom 15. Mai 2014. Veröffentlicht im Gesetz- und Verordnungsblatt für den Freistaat Thüringen Nr. 6/2014 vom 4. Juli 2014. In Kraft getreten am 5. Juli 2014. Online verfügbar unter https://www.thueringen.de/imperia/md/content/tmbv/lep2025/040714_lep2025.pdf. Abruf am 30.07.2018.

TMIL – THÜRINGER MINISTERIUM FÜR INFRASTRUKTUR UND LANDWIRTSCHAFT (2015): Thüringer Programm zur Förderung von klimagerechter Landwirtschaft, Erhaltung der Kulturlandschaft, Naturschutz und Landschaftspflege (KULAP 2014). Förderrichtlinie des TMIL vom 10.07.2015 (ThürStAnz. Nr. 32/2015 S 1287–1326) als nichtamtliche konsolidierte Fassung unter Berück- sichtigung von Erster Verwaltungsvorschrift zur Änderung der Förderrichtlinie des TMIL vom 14.03.2017 (ThürStAnz. Nr. 14/2017 S. 453–464) und Zweiter Verwaltungsvorschrift zur Ände- rung der Förderrichtlinie des TMIL vom 18.03.2018 (ThürStAnz. Nr. 15/2018 S. 421–422). TMLFUN – Thüringer Ministerium für Landwirtschaft, Forsten, Umwelt und Naturschutz (2015): Hinweise zur Umsetzung des Europäischen Schutzgebietsnetzes „Natura 2000“ in Thüringen. Verwaltungsvorschrift vom 04.12.2014 (Az.: 56-41462), in Kraft getreten am 01.01.2015. Thür- StAnz. 1/2015 S. 47ff. Online verfügbar unter https://www.thueringen.de/mam/th8/tmlfun/naturschutz/naturschutzrecht/hinweise_ffh- erlass__04.12.2014.pdf. Abruf am 30.07.2018.

TRESS, J.; BIEDERMANN, M.; GEIGER, H.; PRÜGER, J.; SCHORCHT, W.; TRESS, C. & K.-P. WELSCH (2012): Fledermäuse in Thüringen. 2. Aufl. Hg. v. Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geo- logie (TLUG). Jena (Naturschutzreport, 27).

TU BERLIN – INSTITUT FÜR ÖKOLOGIE DER TECHNISCHEN UNIVERSITÄT BERLIN (2017): Internet- Handbuch zum Erkennen und Bekämpfen invasiver Pflanzenarten. F- & E-Projekt des Bundes- amtes für Naturschutz 2002–2003. Ergebnis: "Neoflora", 2013 überführt nach Neobiota.de, Stand 2017. Online verfügbar unter http://neobiota.bfn.de/handbuch.html. Abruf am 04.02.2019.

TÜXEN, R. (1956): Die heutige potenzielle natürliche Vegetation als Gegenstand der Vegetati- onskartierung. Angew. Pflanzensoz. 13, S. 5–42.

URBAŃCZYK, Z. (1999): Barbastella barbastellus (Schreber, 1774). – In: MITCHELL-JONES, A. J., AMORI, G., BOGDANOWICZ, W., KRYŠTUFEK, B., REIJNDERS, P. J. H., SPITZENBERGER, F., STUBBE, M., THISSEN, J. B. M., VOHRALÍK, V. & J. ZIMA (Hrsg.): The Atlas of European Mammals. London (Poyser Natural History), S. 146–147.

WAGENBRETH, O. & W. STEINER (1990): Geologische Streifzüge. Landschaft und Erdgeschichte zwischen Kap Arkona und Fichtelberg. 4., unveränd. Aufl. Leipzig: Dt. Verl. für Grundstoffindust- rie.

WENZEL, H., WESTHUS, W., FRITZLAR, F. HAUPT, R. & W. HIEKEL (2012): Die Naturschutzgebiete Thüringens.

208 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Anhang „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Quellenverzeichnis

WESTHUS, W., BÖßNECK, U., FRITZLAR, F., GRIMM, H., GRÜNBERG, H., KLEEMANN, R., VON KNOR- RE, D., KORSCH, H., MÜLLER, R., SERFLING, C. & W. ZIMMERMANN (2016): Invasive gebietsfremde Tiere und Pflanzen in Thüringen – welche Arten bedrohen unsere heimische Natur? – Land- schaftspflege und Naturschutz in Thüringen, Jg. 53, Heft 4, Sonderheft.

Datenabruf FIS der TLUG bzw. des TLUBN Administrative Grenzen (Gemeinden, Kreis). Abruf am 25.04.2018 ALK-Eigentumskategorien 2016. Abruf am 25.04.2018 Arten (sonstige wertgebende Tiere und Pflanzen). Abruf am 10.10.2018 und 18.01.2019 Bodengeologie. Abruf am 25.04.2018 Feldblöcke 2018. Abruf am 13.07.2018 Förderung KULAP. Abruf am 06.03.2018 Geologie. Abruf am 25.04.2018 Hydrogeologie. Abruf am 25.04.2018 KULAP-Förderung (Stand 2018). Abruf am 06.03.2019 Naturraum. Abruf am 25.04.2018 Oberflächenwasser. Abruf am 25.04.2018 OBK-Daten. Abruf am 06.03.2018 Potenzielle Natürliche Vegetation (PNV50). Abruf am 25.04.2018 Schutzgebiete. Abruf am 25.04.2018

Stellungnahmen, Mitteilungen u. ä. AHO – ARBEITSKREIS HEIMISCHE ORCHIDEEN THÜRINGEN E. V. (2019a): Stellungnahme zum Zwi- schenbericht der Fachbeiträge Offenland für die FFH-Gebiete 123, 124, 126, 127, 129, 228 und 243 im Rahmen der Verbandsbeteiligung nach § 45 ThürNatG. Schreiben vom 29.04.2019.

AHO – ARBEITSKREIS HEIMISCHE ORCHIDEEN THÜRINGEN E. V. (2019b): Stellungnahme zum Ent- wurf der Abschlussberichte der Fachbeiträge Offenland für die FFH-Gebiete 123, 126, 129, 130, 228 und 243 im Rahmen der Verbandsbeteiligung nach § 29 ThürNatG. Schreiben vom 11.10.2019.

LRA SHK UNB – LANDRATSAMT SAALE-HOLZLAND-KREIS, UNTERE NATURSCHUTZBEHÖRDE (2018): schriftliche Mitteilung (E-Mail) vom 07.11.2018.

LRA SHK UNB – LANDRATSAMT SAALE-HOLZLAND-KREIS, UNTERE NATURSCHUTZBEHÖRDE (2019a): schriftliche Mitteilung (E-Mail) vom 17.01.2019.

LRA SHK UNB – LANDRATSAMT SAALE-HOLZLAND-KREIS, UNTERE NATURSCHUTZBEHÖRDE (2019b): schriftliche Mitteilung (E-Mail) vom 04.02.2019.

LRA SHK UJB – LANDRATSAMT SAALE-HOLZLAND-KREIS, UNTERE JAGDBEHÖRDE (2018): schriftli- che Mitteilung (E-Mail) vom 08.06.2018.

209 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Anhang „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Quellenverzeichnis

NATURKUNDEMUSEUM MAURITIANUM ALTENBURG (2018): ENL-Projekt "Eremitlebensräume zwi- schen Gera und Jena", c/o Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg, Trägerverein: Naturfor- schende Gesellschaft Altenburg e.V., schriftliche Mitteilung (E-Mail) vom 28.05.2019.

STADT BÜRGEL (2018): Bauamt/Liegenschaften, schriftliche Mitteilung (E-Mail) vom 20.03.2018.

STIFTUNG FLEDERMAUS (2016): schriftliche Mitteilung (E-Mail) vom 09.06.2016.

THÜRINGENFORST (2017): Hinweis zu behördlichen Abstimmungsterminen bei FFH- Fachbeiträgen Offenland. Schriftliche Mitteilung der ThüringenForst Zentrale an die Thüringer Forstämter vom 31.07.2017, AZ: M-401.

TLUG – THÜRINGER LANDESANSTALT FÜR UMWELT UND GEOLOGIE (2018b): Referat 33 – Natura 2000, schriftliche Mitteilung (E-Mail) vom 27.06.2018.

VG DORNBURG-CAMBURG – VERWALTUNGSGEMEINSCHAFT DORNBURG – CAMBURG (2018): Bau- verwaltung, schriftliche Mitteilung (E-Mail) vom 20.03.2018.

210 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Anhang „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Fotodokumentation

8.2 Fotodokumentation

Foto 1 Felsbank mit Pio- niervegetation am Südhang der Zietschkuppe. (LRT 6110* – ID 10216) (W. Walbrun, 24.05.2018)

Foto 2 Artenreicher, leicht verbuschter Steil- hang mit viel losem Steingrus und - geröll im Langetal. (LRT 6210 – ID 10064) (B. Walbrun, 11.05.2018)

Foto 3 Mittel- bis hoch- wüchsiger, arten- und orchideenrei- cher Magerrasen an der Flachsleite. (LRT 6210* – ID 10085) (B. Walbrun, 17.05.2018)

211 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Anhang „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Fotodokumentation

Foto 4 Alte Obstwiese mit stellenweise mage- rem Grünland im Unterwuchs. (LRT 6510 – ID 10004) (K. Schuster, 15.06.2018)

Foto 5 Foto 6 Kalkreiches Niedermoor im GLB „Im Riethe“ mit Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation an der Vorkommen des Breitblättrigen Knabenkrautes. Hohen Lehde. (LRT 7230 – ID 10213) (LRT 8210 – ID 10238) (K. Schuster 08.05.2018) (R. Baufeld, 13.05.2019)

212 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Anhang „Tautenburger Forst - Hohe Lehde - Gleistalhänge“ Fotodokumentation

Foto 7 Geeigneter Le- bensraum für den Eremit. (Entwicklungshabi- tat Eremit – ID 40019) (S. Floßmann, 16.07.2018)

Foto 8 Folienteich im Sperbergrund vor der Renaturierung. (Entwicklungshabi- tat Nördlicher Kammmolch– ID 40017) (C. Serfling, 30.04.2018)

Foto 9 Kalkreiches Nie- dermoor in der Jägertalwiese mit Vorkommen der Schmalen Windel- schnecke. (Habitat Schmale Windelschnecke – ID 30059) (K. Schuster, 08.05.2018)

213 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Anhang „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Maßnahmenblätter

8.3 Maßnahmenblätter

Hinweise:

- Die Kostenschätzung zu den einzelnen Maßnahmen – Spalte Kosten (Euro) – erfolgte auf Basis der aktuell gültigen KULAP-/NALAP-Fördersätze. Die realen Kosten liegen ggf. um ein Vielfaches höher.

214 Managementplan (FB Offenland) für das FFH-Gebiet Nr. 123 Anhang „Tautenburger Forst – Hohe Lehde – Gleistalhänge“ Kartenteil

8.4 Kartenteil

Karte 1: Schutzgebiete 1:10.000 Karte 2: Bestand und Bewertung der LRT und LRT-Entwicklungsflächen 1:5.000 Karte 3: Habitat- und Habitatentwicklungsflächen (Arten nach Anhang II der 1:10.000 FFH-RL) Karte 4: Maßnahmenflächen 1:5.000 Karte 5: KULAP-N-Förderkulisse 1:5.000 Karte 6: Beweidungs- und Mahdplan 1:5.000 Karte 7: Flurstückskarte mit Behandlungseinheiten 1:5.000

215