Rote Listen Sachsen-Anhalt Berichte des Landesamtes 60 Blattkäfer für Umweltschutz Sachsen-Anhalt (Coleoptera: , Halle, Heft 1/2020: 737–748 et Chrysomelidae)

Bearbeitet von Wolfgang Bäse Datengrundlagen (1. Fassung, Stand: August 2019) Für die Erstellung der Roten Liste konnten mehr als 50.000 Datensätze zu Blattkäfern ausgewertet wer- Einführung den. Eine wesentliche Grundlage bilden folgende Ver- Zu den Blattkäfern gehören die artenarmen, stam- öffentlichungen: Borchert (1937, 1951), Dietze & Schor- mesgeschichtlich ursprünglichen Familien Mega- nack (1999), Eggers (1901), Esser (2001), Feige (1918), lopodidae und Orsodacnidae sowie die viele Arten Feige & Kühlhorn (1924), Fritzlar (1996, 2001a, 2001b, umfassende Familie der Chrysomelidae. Die ehema- 2003, 2005, 2009), Geiter (1989), Gruschwitz (2003), lige Familie der Samenkäfer (Bruchidae) zählt jetzt Jung (1998, 2001, 2007, 2012, 2014), Koch (2006), Köh- als Unterfamilie (Bruchinae) zu den Chrysomelidae. ler (2000), Kubiak (2009), Lange & Kubiak (2017), Liebmann Während in der letzten Roten Liste (Bäse 2004) nur die (1955), Mohr (1977, 1985), Rapp (1934), Scholze (2007), Unterfamilie Donaciinae bearbeitet worden ist und Schreiber (1897), Strobl (2007), Wahnschaffe (1883), bei der jüngst erschienenen Bestandssituation der Wendt (1986) und die im Text genannten Arbeiten des Blattkäfer (Bäse 2016a) noch die Unterfamilie Bruch- Autors. Einbezogen wurden auch Recherchen in fol- inae gefehlt hat, werden hier alle in Sachsen-Anhalt genden Sammlungen: Coll. Baumgarten, Coll. Borrmann, vorkommenden Blattkäferarten berücksichtigt. Coll. Francke, Coll. Heidenreich, Coll. Nebel, Coll. Rudolph Die Blattkäfer sind in Deutschland mit 543 Arten und Coll. Wallis im Museum für Naturkunde und Vor- (Bleich et al. 2018) vertreten. In Sachsen-Anhalt wur- geschichte Dessau, Coll. Fritsche, Coll. Grebenscikov, Coll. den bisher 414 Arten, davon 21 Vertreter der Samen- Köller, Coll. Knobbe, Coll. Rosenbaum und Coll. Schnitter käfer, nachgewiesen. im Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Samm- Blattkäfer leben phytophag und fressen als Larven lungen der Martin-Luther-Universität Halle, Coll. bzw. Imagines meist an krautigen Pflanzen, einige Borchert im Museum für Naturkunde Magdeburg und bevorzugen die Blätter von Bäumen bzw. Sträuchern die Coll. Mohr im Senckenberg Deutschen Entomolo- oder Gräsern. Dabei werden die Blätter entweder vom gischen Institut Müncheberg. Berücksichtigt wurden Rand her oder durch Loch- bzw. Fensterfraß beschä- weiterhin Belege in folgenden Privatsammlungen: digt. Andere Arten fressen Samen, minieren in Stän- Coll. Dammer (Kropstädt), Coll. Dietze (Käbschütztal), geln oder Wurzeln, wenige fressen Pollen bzw. Nektar. Coll. Esser (Berlin), Coll. Fritzlar (Jena), Coll. Geiter (Staß- Manche Larven zeigen ein außergewöhnliches Verhal- furt), Coll. Gruschwitz (Staßfurt), Coll. Heinig (Berlin), ten. So leben die Larven der Schilfkäfer im Wasser an Coll. Jung (Athenstedt), Coll. Lehmann (Oranienbaum), den Wirtspflanzen und verpuppen sich dort in einem Coll. Malchau (Schönebeck), Coll. Niess (Aulosen), Coll. Kokon, die Sackkäfer entwickeln sich bei Ameisen. Die Pannicke (Leipzig), Coll. Richter (Stendal), Coll. Schmiedt- Larven der Schildkäfer tragen ihre Exkremente zum chen (Weißandt-Gölzau), Coll. Schöne (Dessau), Coll. Schutz vor Feinden auf dem Rücken. Scholze (Gernrode), Coll. Sprick (Hannover), Coll. Stolle Nur wenige Blattkäfer sind durch ihre wirtschaft- (Rottleberode), Coll. Strobl (Stendal) und die des Au- liche Bedeutung allgemein bekannt. Hierzu gehören tors Coll. Bäse (Lutherstadt Wittenberg). der Kartoffelkäfer, der Rübenschildkäfer, Kohlerdflöhe, In die Auswertung einbezogen wurden auch die Spargel-, Getreide- und Lilienhähnchen sowie einige das Bundesland betreffenden Einträge aus dem Pro- Samenkäfer, die Vorratsschädlinge sind. gramm CHRYFAUN (Schmitt et al. 2014) und Daten aus Viele seltene Blattkäfer sind hochspezialisiert und Untersuchungen und Gutachten des Nationalparks leben nur in Gebieten mit längerer Biotoptradition. Harz (Nationalparkverwaltung Harz 2018, Sprick 2015). Hier besetzen sie oft spezielle Nischen. Neben der oft Sowohl die Bestandserfassung in ausgewählten engen Wirtspflanzenbindung sind hierfür auch klima- Gebieten durch Mitglieder der Entomologen-Vereini- tische Faktoren entscheidend. Viele Arten sind Wärme gung Sachsen-Anhalt (EVSA 2005, Bäse 2009, 2013b, liebend, andere nur in bestimmten Feuchtgebieten, 2015b, 2018) als auch die Untersuchungen von Mit- Mooren oder an Salzstellen zu finden. arbeitern des Landesamtes für Umweltschutz (LAU) Aktuelle Angaben zu den in der älteren Literatur und deren Auswertung durch Manfred Jung haben in mitunter fehlerhaften Fraßpflanzen und Fotos der den letzten Jahren einen deutlichen Kenntniszuwachs heimischen Blattkäfer findet man beiR heinheimer & gebracht. Dennoch ist in einigen Gebieten, besonders Hassler (2018). Die Verbreitung der Arten kann im Ver- im Norden Sachsen-Anhalts, die Datenlage nach wie zeichnis der Käfer Deutschlands (Bleich et al. 2018) vor unbefriedigend. Auch bleibt zu berücksichtigen, eingesehen werden. dass die vollständige Sichtung und Überprüfung der

737 Blattkäfer historischen Sammlungen in den Museen noch nicht abgeschlossen ist. seladonia Gyllenhal, 1827 Die Bestimmung erfolgt in der Regel mit den Dieser Schildkäfer wurde aktuell (nach dem Jahr Bänden 9 (Mohr 1966) und 14 (Kippenberg 1994) der 2000) nur in Baden, Hessen, Sachsen und Sachsen- Reihe „Die Käfer Mitteleuropas“. Die Nomenklatur Anhalt (Bäse 2013c) gefunden und ist deshalb auch in orientiert sich an Löbl & Smetana (2010) und Bleich et der aktuellen Roten Liste Deutschlands (Fritzlar et al., al. (2018) mit folgenden Ausnahmen: Einerseits ist im Druck) in die Gefährdungskategorie 1 eingestuft. eine Trennung von Plateumaris rustica und Plateuma- Die Entwicklung erfolgt in der Regel an Acker-Filz- ris affinis noch nicht vorgenommen worden, anderer- kraut (Filago arvense L.). seits erfolgt in dieser Arbeit eine Angabe der Unterart nur dann, wenn es sich nicht um die nominotypische Chaetocnema confusa (Boheman, 1851) Variante handelt. Die Art konnte nach über 100 Jahren wieder nach- Als ausgestorben oder verschollen werden in die- gewiesen werden (Bäse 2015a). Die Tiere leben in ser Roten Liste alle Arten angesehen, von denen nach Kleinseggenrieden und Mooren oligophag an Sauer- dem Jahr 1970 keine Nachweise vorliegen. gräsern (Cyperaceae) und sind vornehmlich durch die Entwässerung ihrer Lebensräume bedroht. Bemerkungen zu ausgewählten Arten Cheilotoma musciformis (Goeze, 1777) Seit dem Ende der Recherchen für die Checklisten der Blatt- und Samenkäfer (Bäse 2016a, 2016b) hat Eine anspruchvolle, Wärme liebende Art, die in sich die Anzahl der für Sachsen-Anhalt bekannten Deutschland einen Verbreitungsschwerpunkt in den Arten weiter erhöht. So sind Altica impressicollis (Bäse Trockengebieten Mitteldeutschlands hat, ist C. musci- 2013a), Aphthona nigriscutis (Esser in litt.), Cassida formis. Die an zahlreichen Bäumen, Sträuchern und leucanthemi und Zeugophora frontalis (Bäse & Bäse krautigen Pflanzen lebenden Käfer werden von Mai 2013), Chaetocnema tibialis und Longitarsus tristis bis Juli gefunden. (Jung 2014), L. dorsalis und L. strigicollis (Jung in litt.), L. nigerrimus (Bäse 2017a) und Megabruchidius dorsalis Chrysolina purpurascens (Germar, 1822) (Bäse & Bäse 2018) neu entdeckt worden. Auch durch Bislang nur in den Jahren 1930, 1977, 1990 und 2010 die inzwischen eingearbeitete Trennung von Plateu- in Sachsen-Anhalt nachgewiesen, lebt der an Taub- maris discolor und P. sericea erhöht sich die Zahl der nessel (Lamium spp.) und Ziest (Stachys spp.) fressen- bekannten Arten. de Blattkäfer im Harz.

Neben dem bekannten Kartoffelkäfer Leptinotarsa de- Chrysochus asclepiadeus (Pallas, 1773) cemlineata (Say, 1824) werden auch andere Neozoen Der Blaue Schwalbenwurz-Blattkäfer gehört mit ca. bzw. Schädlinge, wie die Samenkäfer Acanthoscelides 9 mm zu den großen heimischen Blattkäfern. Er lebt pallidipennis (Motschulsky, 1874) und Megabruchidius an Schwalbenwurz (Vincetoxicum hirundinaria Me- dorsalis (FÅhraeus, 1839) sowie Chaetocnema tibialis dik.). Seine nördliche Verbreitungsgrenze ist Sachsen- (Illiger, 1807) und weitere Arten nicht bewertet. Der Anhalt. Weitere aktuelle Vorkommen in Deutschland Erbsenkäfer Bruchus pisorum wird hingegen in die sind nur aus Baden-Württemberg und Thüringen Rote Liste aufgenommen, da die Art durch Verände- bekannt (Bleich et al. 2018). rungen beim Anbau und der Lagerung von Erbsen in Deutschland nur noch selten gefunden wird (Bäse Cryptocephalus distinguendus H. D. Schneider, 1792 2016b). Longitarsus dorsalis (Fabricius, 1781) wird Dieser Fallkäfer wurde in Deutschland bisher nur hier nicht aufgenommen, da es sich um eine in selten gefunden. Die Nachweise im östlichen Sach- Ausbreitung befindliche Art handelt, die neben den sen-Anhalt bilden zurzeit die nördliche Arealgrenze klimatischen Veränderungen auch von der Expansion in Deutschland. Die Tiere leben an Moor-Birke (Betula des Neophyten Schmalblättriges Greiskraut (Senecio pubescens Ehrh.) und Hänge-Birke (Betula pendula inaequidens DC.) profitiert. Roth).

Abb. 1: Cassida canaliculata ist ein Schildkäfer, der an Wiesensalbei ( L.) lebt. Die Art ist in Sachsen-Anhalt verschollen. Abb. 2: Chrysolina cerealis konnte nach 1985 nur einmal im Sachsen-Anhalt nachgewiesen werden. Die Art lebt oligophag an Lippenblüten- gewächsen (). Abb. 3: Donacia tomentosa konnte trotz intensiver Suche nicht mehr in Sachsen-Anhalt gefunden werden. Der letz- te bekannte Nachweis stammt aus dem Jahr 1933. Abb. 4: Labidostoma humeralis ist eine Wärme liebende Art sonniger Offenbiotope, von der nur wenige Nachweise bekannt sind. Abb. 5: Lachnaia sexpunctata schmarotzt als Larve in Ameisenbauten und wurde 1999 letztmalig in Sachsen-Anhalt gefunden. Abb. 6: Longitarsis nigerrimus lebt an Wasserschlauchgewächsen (Lentibulariaceae) und wurde erstmals 2016 in Sachsen-Anhalt nachgewiesen. Abb. 7: Spermophagus calystegiae entwickelt sich in den Samen von Windengewächsen (Convolvulaceae). Abb. 8: Zeugophora flavicollisgehört zur stammesgeschichtlich ursprünglichen Familie der Megalopodidae und wird meist an Zitterpappel (Populus tremula L.) gefunden (Fotos: F. Köhler).

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Tab. 1: Übersicht zum Gefährdungsgrad der Blattkäfer Sachsen-Anhalts.

Gefährdungskategorie Rote Liste Gesamt 0 R 1 2 3 Artenzahl (absolut) 40 1 102 47 30 219 414 Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 9,7 0,2 24,6 11,4 7,2 52,9

Tab. 2: Übersicht zu den sonstigen Kategorien.

Kategorien Sonstige Gesamt Gesamt G D V Artenzahl (absolut) - 1 2 3 414 Anteil an der Gesamtartenzahl (%) - 0,2 0,5 0,7

bedarf durch Plastronatmung. Aktuell konnte die Art Cryptocephalus elegantulus Gravenhorst, 1807 im Geiseltalsee (Bäse 2017b) nachgewiesen werden. Für den an Blut-Storchschnabel (Geranium sangui- Bemerkenswert ist der Umstand, dass die selten neum L.) lebenden, nur etwa 2 mm großen Fallkäfer nachgewiesenen Tiere mit Hilfe von Vögeln neue existiert ein isoliertes Vorkommen mit einer langen Sekundärgewässer ehemaliger Braunkohletagebaue Biotoptradition auf dem Apollensberg bei Wittenberg besiedeln können. (Bäse 2008, 2013a). Oreina alpestris polymorpha (Schummel, 1844) Cryptocephalus schaefferi Schrank, 1789 Vom einzigen Bergblattkäfer Sachsen-Anhalts liegen Aktuelle Funde konnten im nördlichen Harzvorland nur vier Nachweise aus den Jahren 1952, 1988, 1991 und damit an der nördlichen Verbreitungsgrenze der und 2014 vor. Die an Doldengewächsen lebende Art Art in Deutschland festgestellt werden. Die auf xero- ist in Sachsen-Anhalt auf die Harzregion beschränkt, thermen Magerrasen lebende Art profitiert hier auch kommt aber auch im Thüringer Wald, in der Rhön und von Pflegemaßnahmen zur Offenhaltung der von den im Bayerischen Wald vor. Eine weitere Unterart lebt in Auswirkungen der Sukzession betroffenen Gebiete. Süddeutschland.

Longitarsus absynthii Kutschera, 1862 Oulema tristis (Herbst, 1786) Aktuelle Funde dieses Erdflohs gibt es in Deutschland Nach dem Wiederfund der Art in Deutschland (Bäse derzeit neben Sachsen-Anhalt nur noch in Baden- 2005) sind nur wenige weitere Nachweise in Sachsen- Württemberg und Thüringen (Bleich et al. 2018). Anhalt, im Niederelbegebiet, in Schleswig-Holstein, In unserem Bundesland konnte L. absynthii in den Mecklenburg-Vorpommern und in Brandenburg ge- letzten 30 Jahren mehrfach im NSG „Salzstelle Heck- lungen (Bleich et al. 2018). Das seltene Getreidehähn- lingen“ nachgewiesen werden und unterstreicht – chen ist wohl im Süden und Westen Deutschlands neben anderen halophilen Arten – die Bedeutung von ausgestorben. Binnensalzstellen für die Biodiversität im Bundesland.

Spermophagus calystegiae (Lukjyanovich & Longitarsus languidus Kutschera, 1863 Ter-Minassian, 1957) Dieser Erdfloh lebt monophag an Jakobs-Greiskraut (Senecio jacobaea L.) und wird in der aktuellen Roten Die Tiere entwickeln sich in den Kapseln der weit verbreiteten Zaunwinde (Calystegia sepium (L.) R. Br.). Liste Deutschlands (Fritzlar et al., im Druck) in die Kategorie 1 eingestuft. Er kommt lediglich in den Von diesem Samenkäfer liegen nur zwei Fundmeldun- Bundesländern Thüringen und Sachsen-Anhalt vor. gen aus Sachsen-Anhalt vor (Bäse 2016b).

Longitarsus weisei Guillebeau, 1895 Gefährdungsursachen und erforderliche In Deutschland ist nur ein Nachweis nach dem Jahr Schutzmaßnahmen 2000 (Bleich et al. 2018) bekannt. Dieser Fund aus Sachsen-Anhalt unterstreicht die Bedeutung des Bun- Etwa 80 % der mitteleuropäischen Blattkäfer sind deslandes für die biologische Vielfalt. Der Erdfloh lebt nach Schöller (1996) als stenotop einzuordnen, wobei an Borretschgewächsen (Boraginaceae). er als Gründe das eingeschränkte Wirtsspektrum und ein bestimmtes Mikroklima, zum Beispiel für die von Macroplea appendiculata (Panzer, 1794) Streu lebenden Fallkäfer (Cryptocephalinae), hervor- Der flugunfähige Schilfkäfer lebt als Imago oft mehre- hebt. Die Abhängigkeit der häufig oligophagen oder re Meter unter Wasser und deckt seinen Sauerstoff- gar monophagen Blattkäfer von bestimmten Pflanzen

740 Blattkäfer

Tab. 3: Änderungen der Anzahl der Einstufungen in die Gefährdungskategorien im Vergleich der Roten Listen der Schilfkäfer Sachsen-An- halts aus den Jahren 2004 und 2020.

Rote Liste 2004 Rote Liste 2020 Gefährdungskategorie (AZ = 24) (AZ = 24) (absolut) (%) (absolut) (%) 0 – Ausgestorben oder verschollen 5 20,8 4 16,7 R – Extrem seltene Arten mit geographischer - - - - Restriktion 1 – Vom Aussterben bedroht 5 20,8 6 25,0 2 – Stark gefährdet 3 12,5 5 20,8 3 – Gefährdet 1 4,2 2 8,3 Gesamt 14 58,3 17 70,8 schränkt ihr Ausbreitungs- bzw. Wiederansiedlungs- während Ackerwildkräuter als Entwicklungspflanzen vermögen stark ein. zahlreicher Erdflöhe (Alticinae) selten geworden sind. Viele Arten sind durch die Zerstörung naturnaher Für den Schutz gefährdeter Blattkäfer in Sachsen- Standorte gefährdet. Die ursprünglich an die dyna- Anhalt sind deshalb die Förderung extensiv bewirt- mischen Auenbereiche der Bäche und Flüsse gebun- schafteter Äcker, der Erhalt der Feuchtgebiete, das denen Schilfkäfer (Donaciinae) und ihre submers Offenhalten alter Kulturlandschaften durch Land- lebenden Larven zeigen eine hohe Empfindlichkeit schaftspflege und der Schutz von Moor- und Salz- auch bei kurzzeitigen Störungen. Durch Grundwas- standorten von besonderer Bedeutung. serabsenkungen, Trockenlegen von Feuchtwiesen, Ge- wässerunterhaltungsmaßnahmen, Begradigung bzw. Vergleich zur Roten Liste 2004 Verbauung kleiner Fließgewässer sowie intensive Freizeitnutzung sind viele ursprüngliche Lebensräu- Im partiellen Vergleich zur Roten Liste der Schilfkäfer me zerstört worden. Nur weniger spezialisierte Arten (Bäse 2004) wird eine verschollene Art in die Katego- sind derzeit noch ungefährdet, da sie auf sekundäre rie 1 übernommen. Donacia obscura konnte aktuell Lebensräume wie Teiche oder Gräben ausweichen nachgewiesen werden (Bäse 2007). Wegen des Rück- können. gangs von Fundorten werden Donacia cinerea und Auch viele der an trockenwarmen Standorten vor- D. crassipes neu in die Rote Liste aufgenommen. D. kommenden seltenen Blattkäfer sind durch Versiege- dentata wird von Kategorie 3 auf 2 gestuft. lung, Bebauung, Eutrophierung und Sukzession der offenen Standorte gefährdet. Das gilt in besonderem Danksagung Maße für Trocken- und Wärmehänge mit langer Bio- toptradition, welche im Süden des Bundeslandes zu Allen Mitarbeitern der im Abschnitt „Datengrund- finden sind. In diesem Zusammenhang ist auch das lagen“ erwähnten Institutionen bzw. den dort Offenhalten der ehemaligen Truppenübungsplätze genannten Entomologen danke ich herzlich für die bedeutsam. bereitwillige Unterstützung. Viele Daten erhielt ich Durch Intensivierung der Landwirtschaft sind von Manfred Jung (Athenstedt) und Andreas Mar- artenarme Lebensräume geschaffen worden. Neben ten (Nationalpark Harz). Ich bedanke mich auch bei dem Einsatz von Pestiziden betrifft das in besonde- den Kollegen Dr. Horst Kippenberg (Herzogenaurach), rem Maße die Vernichtung der Ackerrandstreifen. Prof. Michael Schmitt (Greifswald) und Dr. Peter Sprick In vielen Bereichen dominieren wenige Grasarten, (Hannover) für Hinweise zu einzelnen Arten. Mein besonderer Dank gilt Dr. Frank Fritzlar (Jena) für die langjährige Unterstützung.

Art (wiss.) Kat. Bem. Altica aenescens (Weise, 1888) V Altica brevicollis Foudras, 1860 2 Altica helianthemi (Allard, 1859) 2 Altica impressicollis (Reiche, 1862) 1 Altica longicollis (Allard, 1860) 1 Altica tamaricis Schrank, 1785 1 Aphthona abdominalis (Duftschmid, 1825) 1 Aphthona atrovirens (Förster, 1849) 3

741 Blattkäfer

Art (wiss.) Kat. Bem. Aphthona nigriscutis Foudras, 1861 1 Aphthona pallida (Bach, 1859) 3 Aphthona violacea (Koch, 1803) 2 Apteropeda globosa (Illiger, 1794) 2 Apteropeda orbiculata (Marsham, 1802) 1 Apteropeda splendida Allard, 1860 3 Argopus ahrensi (Germar, 1817) 0 1951 01) Bruchus pisorum (Linnaeus, 1758), 1 Bruchus viciae Olivier, 1795 0 1986 02) Calomicrus pinicola (Duftschmid, 1825) 3 Cassida atrata Fabricius, 1787 0 1951 01) Cassida canaliculata Laicharting, 1781 0 1934 03) Cassida ferruginea Goeze, 1777 1 Cassida hemisphaerica Herbst, 1799 2 Cassida leucanthemi Bordy, 1995 1 Cassida margaritacea Schaller, 1783 3 Cassida murraea Linnaeus, 1767 3 Cassida prasina Illiger, 1798 2 Cassida rufovirens Suffrian, 1844 3 Cassida sanguinosa Suffrian, 1844 3 Cassida seladonia Gyllenhal, 1827 1 Cassida subreticulata Suffrian, 1844 0 1883 04) Chaetocnema aerosa (Letzner, 1847) 1 Chaetocnema arida Foudras, 1860 2 Chaetocnema aridula (Gyllenhal, 1827) 3 Chaetocnema confusa (Boheman, 1851) 1 Chaetocnema obesa (Boieldieu, 1859) 0 1951 01) Chaetocnema procerula (Rosenhauer, 1856) 1 Chaetocnema sahlbergii (Gyllenhal, 1827) 1 Cheilotoma musciformis (Goeze, 1777) 2 Chrysochus asclepiadeus (Pallas, 1773) R Chrysolina analis (Linnaeus, 1767) 1 Chrysolina asclepiadis bohemica (G. Müller, 1848) 1 Chrysolina brunsvicensis (Gravenhorst, 1807) 1 Chrysolina carnifex (Fabricius, 1792) 2 Chrysolina cerealis (Linnaeus, 1767) 1 Chrysolina coerulans (Scriba, 1791) 3 Chrysolina fuliginosa galii (Weise, 1884) 0 1934 03) Chrysolina gypsophilae (Küster, 1845) 1 Chrysolina kuesteri (Helliesen, 1912) 2 Chrysolina limbata (Fabricius, 1775) 1 Chrysolina marginata (Linnaeus, 1758) 2 Chrysolina pseudolurida saxonica (Silverberg, 1977) 0 1951 01) Chrysolina purpurascens (Germar, 1817) 1 Chrysolina quadrigemina (Suffrian, 1851) 0 1951 01) Chrysolina rufa squalida (Suffrian, 1851) 1 Chrysolina sanguinolenta (Linnaeus, 1758) V Chrysomela collaris Linnaeus, 1758 0 1926 05) Chrysomela cuprea Fabricius, 1775 0 1925 06) Chrysomela lapponica Linnaeus, 1758 1 Chrysomela saliceti (Weise, 1884) 2 Chrysomela tremula Fabricius, 1787 3 Coptocephala rubicunda (Laicharting, 1781) V Coptocephala unifasciata (Scopoli, 1763) 2

742 Blattkäfer

Art (wiss.) Kat. Bem. Crepidodera lamina (Bedel, 1901) 1 Crepidodera nitidula (Linnaeus, 1758) 2 Cryptocephalus androgyne Marseul, 1875 2 Cryptocephalus anticus Suffrian, 1848 0 1951 01) Cryptocephalus bameuli Duhaldeborde, 1999 3 Cryptocephalus biguttatus (Scopoli, 1763) 2 Cryptocephalus bilineatus (Linnaeus, 1767) 2 Cryptocephalus chrysopus Gmelin, 1790 1 Cryptocephalus cordiger (Linnaeus, 1758) 1 Cryptocephalus coryli (Linnaeus, 1758) 2 Cryptocephalus decemmaculatus (Linnaeus, 1758) 2 Cryptocephalus distinguendus H. D. Schneider, 1792 1 Cryptocephalus elegantulus Gravenhorst, 1807 1 Cryptocephalus exiguus H. D. Schneider, 1792 1 Cryptocephalus frontalis Marsham, 1802 1 Cryptocephalus hypochoeridis (Linnaeus, 1758) 3 Cryptocephalus imperialis Laicharting, 1781 1 Cryptocephalus laetus Fabricius, 1792 0 1895 07) Cryptocephalus macellus Suffrian, 1860 2 Cryptocephalus marginatus Fabricius, 1781 2 Cryptocephalus nitidulus Fabricius, 1787 1 Cryptocephalus ochroleucus Fairmaire, 1859 1 Cryptocephalus octomaculatus Rossi, 1790 1 Cryptocephalus octopunctatus (Scopoli, 1763) 0 1939 08) Cryptocephalus pallifrons Gyllenhal, 1813 0 1948 09) Cryptocephalus parvulus O. F. Müller, 1776 2 Cryptocephalus pini (Linnaeus, 1758) 2 Cryptocephalus populi Suffrian, 1848 3 Cryptocephalus primarius Harold, 1872 1 Cryptocephalus punctiger Paykull, 1799 1 Cryptocephalus pygmaeus Fabricius, 1848 D Cryptocephalus quadripustulatus Gyllenhal, 1813 2 Cryptocephalus querceti Suffrian, 1848 1 Cryptocephalus quinquepunctatus (Scopoli, 1763) 0 1960 10) Cryptocephalus saliceti Zebe, 1855 0 1951 01) Cryptocephalus schaefferi Schrank, 1789 1 Cryptocephalus sexpunctatus (Linnaeus, 1758) 2 Cryptocephalus signatifrons Suffrian, 1847 1 cynoglossi (Koch, 1803) 1 Dibolia depressiuscula Letzner, 1847 1 Dibolia femoralis Redtenbacher, 1849 0 1951 01) Dibolia foersteri Bach, 1859 1 Dibolia occultans (Koch, 1803) 0 1883 04) Dibolia rugulosa Redtenbacher, 1849 1 Dibolia schillingii Letzner, 1847 2 Dibolia timida (Illiger, 1807) 3 Donacia aquatica (Linnaeus, 1758) 2 Donacia bicolora Zschach, 1788 2 Donacia brevicornis Ahrens, 1810 0 1951 01) Donacia cinerea Herbst, 1799 3 Donacia crassipes Fabricius, 1775 3 Donacia dentata Hoppe, 1795 2 Donacia impressa Paykull, 1799 1 Donacia malinovskyi Ahrens, 1810 0 1948 11)

743 Blattkäfer

Art (wiss.) Kat. Bem. Donacia obscura Gyllenhal, 1813 1 Donacia simplex Fabricius, 1775 2 Donacia sparganii Ahrens, 1810 1 Donacia tomentosa Ahrens, 1810 0 1985 12) Entomoscelis adonidis (Pallas, 1771) 0 1883 04) Epitrix atropae Foudras, 1861 3 Galeruca interrupta Illiger, 1802 2 Galeruca laticollis (C. R. Sahlberg, 1838) 1 Galeruca melanocephala (Ponza, 1805) 1 Galerucella grisecens (Joannis, 1865) 3 Gonioctena linnaeana (Schrank, 1781) 0 1947 13) Gonioctena pallida (L., 1758) 1 Labidostomis humeralis (H. D. Schneider, 1792) 1 Labidostomis axillaris (Lacordaire, 1848) 1 Labidostomis tridentata (Linnaeus, 1758) 3 Lachnaia sexpunctata (Scopoli, 1763) 1 Lema cyanella (Linnaeus, 1758) 1 Longitarsus absynthii Kutschera, 1862 1 Longitarsus apicalis (Beck, 1817) 0 1934 03) Longitarsus ballotae (Marsham, 1802) 3 Longitarsus curtus (Allard, 1861) 0 1934 14) Longitarsus ferrugineus (Foudras, 1860) 1 Longitarsus foudrasi Weise, 1893 1 Longitarsus fulgens (Foudras, 1860) 1 Longitarsus ganglbaueri Heikertinger, 1912 1 Longitarsus gracilis Kutschera, 1864 1 Longitarsus helvolus Kutschera, 1864 1 Longitarsus holsaticus (Linnaeus, 1758) 1 Longitarsus languidus Kutschera, 1863 1 Longitarsus lateripunctatus personatus Weise, 1893 1 Longitarsus lewisii (Baly, 1874) 1 Longitarsus longipennis Kutschera, 1863 0 1951 01) Longitarsus longiseta Weise, 1889 1 Longitarsus membranaceus (Foudras, 1860) 1 Longitarsus minusculus (Foudras, 1860) 2 Longitarsus monticola Kutschera, 1864 1 Longitarsus nanus (Foudras, 1860) 1 Longitarsus nigerrimus (Gyllenhal, 1827) 1 Longitarsus noricus Leonardi, 1976 3 Longitarsus obliteratoides Gruev, 1973 2 Longitarsus ochroleucus (Marsham, 1802) 1 Longitarsus pellucidus (Foudras, 1860) 1 Longitarsus pinguis Weise, 1888 0 2001 15) Longitarsus pulmonariae Weise, 1893 2 Longitarsus quadriguttatus (Pontoppidan, 1763) 3 Longitarsus reichei (Allard, 1860) 2 Longitarsus strigicollis Wollaston, 1864 1 Longitarsus symphyti Heikertinger, 1912 3 Longitarsus tristis Weise, 1888 1 Longitarsus weisei Guillebeau, 1895 1 Luperus flavipes (Linnaeus, 1767) 2 Luperus longicornis (Fabricius, 1781) 3 Macroplea appendiculata (Panzer, 1794) 1 Macroplea mutica (Fabricius, 1792) 0 1951 01)

744 Blattkäfer

Art (wiss.) Kat. Bem. Mantura mathewsii (Curtis, 1833) 2 Mantura pallidicornis (Waltl, 1839) 2 Mantura rustica (Linnaeus, 1767) 1 Minota obesa (Waltl, 1839) 0 1951 01) Neocrepidodera femorata (Gyllenhal, 1813) 3 Neocrepidodera motschulskii (Konstantinov, 1991) 1 Neocrepidodera nigritula (Gyllenhal, 1813) 1 Neophaedon pyritosus (Rossi, 1792) 0 1951 01) Ochrosis ventralis (Illiger, 1807) 0 1951 01) Oomorphus concolor (Sturm, 1807) 1 Oreina alpestris polymorpha (Kraatz, 1880) 1 Orsodacne humeralis Latreille, 1804 1 Oulema erichsonii Suffrian, 1841 0 1951 01) Oulema tristis (Herbst, 1786) 1 Pachnephorus pilosus (Rossi, 1790) 1 Pachybrachis hieroglyphicus (Laicharting, 1781) 3 Pachybrachis picus (Weise, 1882) 1 Pachybrachis sinuatus (Mulsant & Rey, 1859) 0 1936 16) Pachybrachis tesselatus (Olivier, 1791) 1 Phaedon concinnus Stephens, 1834 0 1951 01) Phratora atrovirens (Cornelius, 1857) 1 Phyllotreta dilatata Thomson, 1866 3 Phyllotreta flexuosa (Illiger, 1794) 1 Phyllotreta procera (Redtenbacher, 1849) 2 Phyllotreta punctulata (Marsham, 1802) 1 Phyllotreta scheuchi Heikertinger, 1941 1 Pilemostoma fastuosum (Schaller, 1783) 1 Plateumaris braccata (Scopoli, 1772) 1 Plateumaris discolor (Panzer, 1795) 2 Plateumaris rustica agg. (Kunze, 1818) 1 Podagrica malvae (Illiger, 1807) 0 1951 01) Prasocuris glabra (Herbst, 1783) 1 Prasocuris hannoveriana (Fabricius, 1775) 1 Psylliodes attenuata (Koch, 1803) 0 1951 01) Psylliodes cucullata (Illiger, 1807) 2 Psylliodes cuprea (Koch, 1803) 2 Psylliodes cupreata (Duftschmid, 1825) 1 Psylliodes hyoscyami (Linnaeus, 1758) 1 Psylliodes instabilis Foudras, 1860 2 Psylliodes laticollis Kutschera, 1864 1 Psylliodes luteola (O. F. Müller, 1776) 0 1951 01) Psylliodes reitteri Weise, 1888 1 Psylliodes thlaspis Foudras, 1860 1 Psylliodes tricolor Weise, 1888 2 Smaragdina affinis (Illiger, 1794) 2 Smaragdina flavicollis (Charpentier, 1825) 1 Spermophagus calystegiae (Lukjanovitsh & Ter-Minassian, 1957) 1 Spermophagus sericeus (Geoffroy, 1785) 3 Timarcha metallica (Laicharting, 1781) 2 Xanthogaleruca luteola (O. F. Müller, 1788) 0 1937 17) Zeugophora flavicollis (Marsham, 1802) 2 Zeugophora frontalis (Suffrian, 1840) 1 Zeugophora scutellaris Suffrian, 1840 3 Zeugophora turneri Power, 1863 0 1890 18)

Nomenklatur nach Löbl & Smetana (2010) und Bleich et al. (2018).

745 Blattkäfer

Abkürzungen, letzter Nachweis bzw. Quelle (Spalte „Bem.“) 10) - 30.05.1960, Bad Kösen, leg. Dorn, Coll. Mohr, SDEI, Kasten 11 01) - Borchert (1951) 11) - 1948, ohne genaues Funddatum, Dessau, leg. Heiden- 02) - Wendt (1986) reich, MNVD 03) - Rapp (1934) 12) - Mohr (1985) 04) - Wahnschaffe (1883) 13) - 14.06.1947, Wolfen, leg. ?, auch mehrere Nachwei- 05) - 11.07.1926, Burg bei Magdeburg, leg. Fehse, MNVD, se aus den Jahren 1933–1939, Dessau, leg. Francke, Kasten 21 MNVD 06) - 21.05.1925, Stolberg, leg. Feige, Coll. Borchert, MNM, 14) - 02.10.1934, Petersberg bei Halle/Saale, leg. Behr.(?), Kasten 42 Coll. Mohr, SDEI, Kasten 34 07) - Mohr (1977) 15) - Fritzlar (2001a) 08) - 23.05.1939, 2 Ex., Coswig/Anh., leg. Borrmann, MNVD, 16) - 07.06.1936, Petersroda, Grube Ludwig, leg. Dietze, det. Kasten 8 und Coll. Mohr, SDEI, Kasten 7 09) - 18.07.1948, Wolfen/Bitterfeld, leg. Francke, MNVD, 17) - Borchert (1937) Kasten 10 18) - 15.05.1890, Köthen, leg. Nebel, MNVD, Kasten 3

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