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Sendung vom 16.06.2000

Bruno Jonas Kabarettist im Gespräch mit Rudi Küffner

Küffner: Grüß Gott, meine Damen und Herren, und willkommen bei Alpha-Forum. Heute mit einem sehr bekannten Gast: mit Bruno Jonas. Grüß Gott, Bruno Jonas. Jonas: Grüß Gott. Küffner: Unser Gast ist aus Film, Funk und Fernsehen sehr bekannt. Eigentlich würde nun jeder erwarten, dass ich mich zurückziehe, gar nichts mehr sage, dass Bruno Jonas aufsteht, ein Riesenprogramm mit vielen Lachern abliefert und wir dann in einer Dreiviertelstunde damit auch schon wieder fertig sind. Das will ich Ihnen aber nicht zumuten. BR-alpha ist der Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks: Also wollen wir uns nicht nur amüsieren, sondern durch Sie vielleicht auch ein wenig dazulernen, denn vielleicht gibt es in der jüngeren Generation unter den Zuschauern auch den einen oder anderen, der Kabarettist werden möchte. Aber eigentlich wollte ich in dieses Gespräch ganz anders einsteigen. Ich habe mich nämlich ein wenig über Sie informiert. Wie bedeutend Sie sind, können Sie hier an diesem Papierpaket abschätzen, denn das sind die Zeitungsausschnitte der letzten fünf, sechs, sieben Jahre aus dem Archiv des BR über Sie. Da habe ich mir ein bisschen was herausgesucht, u. a. über Ihr Verhältnis zu den Öffentlich-Rechtlichen und vielleicht auch zu den Privaten. Können wir damit anfangen? Jonas: Bitte. Küffner: Es gibt da einen Artikel aus dem Jahr 1995 aus der "Süddeutschen Zeitung", den Sie selbst geschrieben haben: "Offene Vollzugsanstalt Radio Bremen". Als ich diesen Artikel gelesen hatte, bekam ich auch gleich schon Probleme, weil ich ja gar nicht wusste, wie ich mich mit diesem Mann denn überhaupt noch unterhalten soll. Denn Sie haben da in dem Artikel geschrieben: "Wenn jemand zig Jahre im ARD-Vollzug ist, ist die Persönlichkeit angegriffen." Nun, jetzt sitze ich hier mit meiner angegriffenen Persönlichkeit – oder haben Sie das vielleicht gar nicht so gemeint? Jonas: Ja, es kann natürlich schon sein, dass ich das anders gemeint habe, gell. Es ist oft so, dass ich etwas schreibe und mich hinterher frage, wie ich das eigentlich meine. Oft meine ich auch etwas, aber dann schreibe ich das gar nicht auf. Aber in dem Fall war das, wie ich glaube, so: Ich habe es schon so gemeint, wie ich es hingeschrieben habe. Aber man kann es auch anders verstehen. Küffner: Sie haben in einer Sammlung, in der sich jeder über Sie kundig machen kann, als Adresse nicht irgendwie München und eine entsprechende Straße angegeben, sondern "c/o Radio Bremen". Sie haben also ein spezielles Verhältnis zu Radio Bremen. Jonas: Tatsächlich? Habe ich das wirklich gemacht? Küffner: Ja, ich kann Ihnen das sogar zeigen. Jonas: Ich weiß ja noch nicht einmal, wo dieses c/o überhaupt sein soll. Küffner: Ich kann es Ihnen zeigen. Sie arbeiten ja nun schon seit vielen Jahren für Radio Bremen und weniger für den Bayerischen Rundfunk. Jonas: Das stimmt eigentlich überhaupt nicht. Denn die Zusammenarbeit mit Radio Bremen haben wir beendet. Diese Partnerschaft ist ein wenig brüchig geworden. Das war schon vor circa fünf Jahren: Seitdem mache ich in Bremen keine Sendungen mehr. Küffner: Dann bin ich vollkommen missinformiert. Scheinbar hat sich darüber in dem Packerl nichts gefunden. Jonas: Ich kann das ganz offen sagen. Ich hatte damals einen Streit mit dem neuen Redakteur und dem neuen Programmdirektor, denn der Redakteur und der Programmdirektor hatten damals gewechselt. Die beiden wollten mich wohl ein bisschen verändern. Sie wollten auch die Sendung ein wenig verändern. Ich wollte allerdings in eine andere Richtung gehen: Ich wollte ein wenig mehr Entertainment machen. Sie wollten, dass die Sendung "noch schärfer" werden sollte. Wobei natürlich diese Schärfe selbstverständlich immer sehr kulinarisch präsentiert werden sollte. Wir hatten also ganz einfach ein paar Schwierigkeiten in der Kommunikation. Vielleicht lag es auch daran, dass ich ein Bayer bin, daher sehr süddeutsch geprägt bin und sie doch sehr norddeutsch sind . Sagen wir einmal so, es hat da einfach Gegensätze auch im persönlichen Bereich gegeben. Kurz, die Chemie hat halt nicht mehr gestimmt. Das ist aber in Ordnung, das ist abgeschlossen. Dafür ist es nun so, dass Programmteile von mir sogar im Bayerischen Fernsehen gesendet werden. Das letzte Programm von mir "Ich alter Ego" hat der Bayerische Rundfunk erst vor kurzem gesendet: Es ist nämlich eine Stunde lang aufgezeichnet worden. Das alte Programm hatte er ebenfalls aufgezeichnet. Darüber hinaus mache ich das "Paulaner Solo": Das macht ja auch der BR. Die Zusammenarbeit mit dem BR ist also doch auf einem guten Weg. Mal schauen, wie sich das noch entwickelt. Küffner: Das ist ja direkt versöhnlich. Jonas: Ich bin immer versöhnlich. Ich hatte eigentlich nie das Problem, mich nicht versöhnen zu wollen. Im Gegenteil, ich spreche mit allen. Ich spreche auch mit Menschen anderer politischer Couleur, mit Menschen, die ihre politische Heimat woanders haben als ich. Man muss halt reden mit den Leuten: Das mache ich ganz gerne, und es ist ja auch hochinteressant herauszufinden, was diese Leute sagen, was ich sage und wie wir gegenseitig darauf reagieren. Küffner: Kann man leichter unter Stoiber Kabarettist sein als meinetwegen unter Strauß? Jonas: Da gibt es überhaupt keine Unterschiede. Die Frage, wer gerade an der Regierung ist bzw. die Frage nach den Personen, die gerade eine Regierung leiten, führen und die Politik gestalten, ist hinfällig: Diese Personen sind meiner Meinung nach austauschbar. Es ist in diesem Land Bayern immer schön, Kabarettist zu sein. Aber es ist auch ansonsten schön, hier in diesem Land zu leben. Küffner: Einen der ersten wirklich großen Erfolge haben Sie allerdings auch dem "Bayrischen Rundfunk" zu verdanken. Dazu möchte ich noch einmal einen Zeitungsausschnitt aus dem Jahr 1989 vorlesen: "Der letzte wahre linke Kabarettist Bruno Jonas macht einen BR-Redakteur nach, der der letzte heimliche Linke sein soll – und der Angst vor seinen Programmdirektoren haben soll." Wie schauen Sie denn heute auf so etwas zurück? Jonas: Das war eine Figur, die ich erfunden hatte, um eine gewisse Atmosphäre in einem öffentlich-rechtlichen Sender klar zu machen. Das ist nicht nur für den Bayerischen Rundfunk symptomatisch, sondern es ist auch in den anderen Rundfunkanstalten spürbar, dass es Redakteure gibt, die Angst haben. Das habe ich eben in dieser Figur kabarettistisch überhöht und überzeichnet. Diese Figur hieß damals "Würmler", wenn mich nicht alles täuscht. An dieser Person habe ich das halt überhöht und aus einer sehr satirischen Perspektive dargestellt. Dass sich danach dann viele im Bayerischen Rundfunk in dieser Figur wiederentdeckt haben und dass sie gesagt haben: "du, der meint mich bzw. uns damit!", spricht für dieses Programm. Küffner: Hoffentlich auch gegen den Bayerischen Rundfunk – freilich in einem anderen Sinne. Weil wir hier im Bildungskanal sind, können Sie sich nun fast fühlen wie in der Sendung "Das war Ihr Leben". Aber eigentlich sind Sie ja erst 47 Jahre alt. Jonas: Ich möchte eigentlich nicht, dass ich mich jetzt schon fühle wie in der Sendung "Das war mein Leben". Ja, ich bin gerade 47 Jahre alt geworden. Küffner: Ich nehme nun dieses Schriftstück zur Hand, in dem eigentlich alles über Sie steht. Ihr Leben hat lediglich die "Bunte" vor einigen Jahren noch besser geschildert als dieser offizielle Schrieb, den es über Sie gibt. Jonas: Was ist das eigentlich für ein Schrieb? Küffner: Das ist eine Biografie über Sie, die ich gerne einmal zeigen kann. Ich wollte Sie halt schon mit sich selbst konfrontieren. Jonas: Das kommt mir vor wie in einer Verhandlung. Mir werden hier regelrecht Papiere vorgehalten. Nun gut, so ein Leben geht halt meistens los in der Kindheit. Ich bin auch ziemlich jung auf die Welt gekommen: Das kann man aus diesem Blatt Papier gut nachvollziehen. Küffner: Hier steht Ihre ganze niederbayerische Kindheit drin. Ich glaube, das ist ein Kapitel, das für Sie jedoch mehr oder weniger abgeschlossen ist. Sie sind ja jetzt fanatischer Münchner, was man so hört – bzw. bekennender Haidhausener. Jonas: Ich verleugne aber meine Herkunft nicht. Ich bin gerne in Niederbayern geboren. Ich meine, ich habe mir das ja nicht aussuchen können. Aber ich bin dort, wo ich herkomme, schon ganz gut zu Hause. Küffner: Es ist ja viel geredet und geschrieben worden über diesen kabarettistischen Schmelztiegel Niederbayern mit der Stadt Passau im Besonderen. Das ist diese "zerrissene Stadt, die die großen Koryphäen des politischen Lachens hervorgebracht hat". Ich weiß gar nicht mehr, wie genau all diese Formulierungen lauteten. Jonas: Ja, den Journalisten fällt manchmal schon etwas ein. Küffner: Ja, Sie sagen es. Jonas: Sie erfinden auch etwas, wenn es gerade hineinpasst: Sie schreiben das dann hin und finden es ganz toll, dass das eigentlich gar nicht stimmt. Wenn man dann damit konfrontiert wird und sagt, dass das aber gar nicht stimmen würde, sagt einem der Gesprächspartner meistens: "Was, das stimmt nicht? Ja, wie können denn die Journalisten so etwas schreiben?" Ich kann da nur sagen: "Ja, mei, ich weiß das auch nicht." Küffner: Im Nachhinein schaut es jedenfalls so aus, als hätten Sie das alles autorisiert. Jonas: Ja, ja, das machen die schon so. Das ist aber an sich auch gar kein Problem, weil es eigentlich eh Wurst ist. Denn schon morgen steht ja wieder etwas anderes in der Zeitungen über einen. Küffner: Die Dinge über Ihre Kindheit dürften allerdings schon Bestand haben. Jonas: Ja, das ich geboren wurde und eine Kindheit hatte. Küffner: Ich meine Ihre Anfänge. Ich weiß, Sie reden nicht mehr gerne darüber, aber ich würde Sie trotzdem gerne darüber befragen. Jonas: Ja, reden wir darüber. Küffner: Für junge Menschen, die vielleicht noch kein Berufsziel haben – dies ist ja ein Bildungskanal –... Jonas: Die sollten alle nach Passau ziehen: Vielleicht werden's dann Kabarettisten. Küffner: Genau das wollte ich eigentlich fragen. Sie waren ja Ministrant und dann Chor-Ensemblemitglied beim "Südostbayerischen Städtetheater". Geschah dabei diese Verwachsung mit den Brettern, die die Welt bedeuten? Was ist damals passiert? Jonas: Der Gesichtsausdruck, den Sie bei dieser Fragestellung haben, gefällt mir nicht. Das klingt schon so nach: Was kann das bloß gewesen sein? Nein, das war eine recht schöne Zeit: Das war eine gute Ausbildung. Als Ministrant habe ich ja dieses ganze kulturelle Leben der Kirche mitbekommen. Ich habe da z. B. eine Hinwendung zu den Briefen des Apostels Paulus erfahren, und ich habe dabei auch die Epistel vorgetragen. Am Ambo, also an diesem Rednerpult in der Kirche, habe ich meine ersten Erfahrungen gemacht, vor einer Gemeinde zu sprechen, vor einem größeren Publikum, vor einer größeren Zuhörerschaft aufzutreten. Das war wirklich wie eine Ausbildung. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich dabei viel gelernt habe: wie man betont, wie man spricht usw. Das, was mir dieser Pfarrer damals beigebracht hat, war absolut in Ordnung. Es hat natürlich schon auch andere Dinge gegeben, unter denen ich wiederum gelitten habe. Küffner: Frühes Aufstehen z. B.? Jonas: Ach, das war gar nicht so schlimm. Wir haben damals immer wochenweise ministriert. Um viertel nach sechs war die erste Messe: Bei der haben wir zu zweit ministriert. Das hieß, dass wir um halb sechs aufstehen mussten, sodass wir um sechs Uhr in der Kirche waren und ministrieren konnten. Nachher ging es noch einmal heim zum Frühstücken, und dann gingen wir in die Schule. Das war also alles nicht so schlimm. Im Winter war es härter, das stimmt. Aber beim Rorate waren wir dann schon wieder zu viert: Wenn man zu viert so früh aufstehen muss, dann ist das auch schon wieder viel erträglicher. Im Sommer war das eh überhaupt kein Problem. Küffner: Dieses Städtetheater: Was hat man da so gesungen? Wenn Sie einmal alt und grau sind und auf Ihr Leben zurückblicken... Jonas: Grau bin ich jetzt schon. Küffner: Entschuldigung, das wollte ich nicht insinuieren. Was hat man denn da z. B. gesungen? Jonas: Ich habe z. B. bei dieser Mozart-Oper "Don Giovanni" im Chor mitgesungen. Das war ganz toll. Das ist heute noch eine meiner Lieblingsopern. Ich gehe auch überhaupt gerne in die Oper. Ich habe auch beim "Freischütz" im Jägerchor mitgesungen, und ich habe bei den "Landstreichern" von Karl Michael Ziehrer mitgesungen: In solchen Operetten habe ich also auch mitgespielt. Übrigens gibt es in meiner Biografie bereits an dieser Stelle eine Verbindungslinie zum , denn Klaus Peter Schreiner, einer der maßgeblichen Autoren der "Lach- und Schießgesellschaft", hat damals das Libretto dieser Landstreicher-Operette neu bearbeitet. Ich habe darin so einen depperten ungarischen Grafen gespielt, dem man andauernd die Ehefrau ausspannt. Das war nur eine kleine Nebenrolle, und ich habe damals auch gar nicht gewusst, wer Klaus Peter Schreiner ist. Aber es stand eben auf dem Plakat, dass dieses Stück von Klaus Peter Schreiner neu bearbeitet worden ist. Inszeniert hat das Gert Potyka: Er war einer von den "Namenlosen". Das heißt, er hat zusammen mit bei den "Namenlosen" gespielt. Im Grunde genommen waren es also zwei Kabarettisten, die in Passau am "Südostbayerischen Städtetheater" diese Operette wieder auf die Bühne gebracht haben. Der Zufall will es, dass ich mit dabei gewesen bin und eine "dumme Rolle" gespielt habe. Ich hatte eine Komikerrolle: Ich spielte einen Deppen. Klaus Peter Schreiner hatte nämlich auch in meinen Text Pointen hineingeschrieben. In der Premiere merkte ich erst, dass das komisch ist, was sich zu sagen habe. Beim Lesen hatte ich das gar nicht entdeckt. Als ich auf der Bühne stand, habe ich es kapiert: "Mensch, da ist der Witz." Das war schon irgendwie komisch für mich: Ich stand auf der Bühne, und die Leute lachen. Ich habe dann auch noch so geschaut, dass ich es eigentlich gar nicht verstehe, warum jetzt gelacht wird. Allein dieser Gesichtsausdruck hat dann noch einmal zu einer gewissen Komik geführt. Die Leute haben noch einmal gelacht, weil sie sich gefragt haben, warum der denn so deppert schaut, wenn er das sagt. Diese Naivität, eine Pointe zu servieren: Das habe ich dort in Passau am "Südostbayerischen Städtetheater" gelernt. Küffner: Da haben Sie dann gewusst: Das ist es! Jonas: Ach wo, überhaupt nicht. Dieses Theater hat mir natürlich schon gefallen. In dem Musical "Der Mann von La Mancha" hatte ich auch eine kleine Rolle: Ich habe da den "Pedro" gesungen und gespielt. Das hat schon alles unheimlich viel Spaß gemacht. Zu der Zeit damals bin ich ja noch aufs Gymnasium gegangen: Ich stand zwei Jahre vor dem Abitur. Ich wollte jedenfalls zuerst einmal mein Abitur und danach dann meinen Zivildienst machen. Im weitesten Sinne wäre ich schon gerne am Theater geblieben, aber ich habe mir dabei vorgestellt, dass ich vielleicht Dramaturg werden könnte. Auch Regie konnte ich mir vorstellen. Aber ansonsten war ich mit einem Selbstbewusstsein ausgestattet, das wirklich ganz und gar nicht dazu geeignet war, sich selbstbewusst auf die Bühne zu stellen. Ich bin da eher wie so ein kleiner Bub aus der Provinz auf der Bühne gestanden. Das kann man sich heute vielleicht nicht mehr vorstellen bei mir, aber das war damals wirklich so: Ich bin relativ unsicher auf der Bühne gestanden. Küffner: Ernsthaft? Das kann ich gar nicht glauben. Jonas: Ernsthaft! Es ist so. Ich habe ja eine Entwicklung gemacht, über die ich sehr froh bin. Küffner: Ich selbst bin ja auch in der Gegend aufgewachsen und kann mich eigentlich nur daran erinnern, dass mir als Gymnasiast – nichts gegen Passau oder Niederbayern – eigentlich immer langweilig war. Ich habe nie so recht gewusst, was ich in der Gegend wirklich machen soll. Der Traum von München war daher immer vorhanden. Jonas: Bei uns auch. Wir wollten auch immer nach München. Aber ich habe auch mit Wien spekuliert, denn Passau liegt ja auch auf der halben Strecke nach Wien. Ich habe mir also überlegt, ob ich nach Wien gehen sollte, um dort zu studieren. Ich habe aber auch an Frankfurt, an usw. gedacht. In der Zeit, in den Jahren 1968 bis 1970, wollte man sich doch auch im Hinblick auf das Bewusstsein ganz anders entwickeln: Da waren andere Denkmuster und andere Begrifflichkeiten angesagt. Küffner: Da war woanders einiges los. Jonas: Eben. Und deswegen hat man eben gesucht: Wo bin ich zu Hause? Wohin mag ich gehen, um dort daheim zu sein? Für mich hat sich dann halt doch München ergeben. Küffner: Davor aber gab es noch diese bestimmte Geschichte, und ich weiß noch nicht einmal, ob ich sie wirklich ganz begriffen habe: Es gibt diese Geschichte, die irgendwo zwischen Weißbier, Suff und dem "alten Kameraden" Sigi Zimmerschied spielt. Diese Sache mit dem eigenen Kabarett hat sich nämlich angeblich aus so einer regelrechten Gemengelage entwickelt. War es so, dass Sie beide sich gesagt haben: "So, jetzt machen wir ein Skandalon! Jetzt zeigen wir es ihnen!" Jonas: Nein, so war das nicht. Im Rückblick war das aus meinem Empfinden nicht so: Es war anders. Ich war damals am Theater und spielte dort auch Theater: Ich hatte eine große Spielfreude und auch ein großes Interesse am Theater. Ich hatte aber auch ein Interesse am Kabarett. Natürlich haben wir uns damals die "Notizen aus der Provinz" angesehen, natürlich haben wir uns das "Kom(m)ödchen" angesehen, wenn es im Fernsehen kam. Wir haben uns auch die "Lach- und Schießgesellschaft" im Fernsehen angeschaut. Aber ich glaube, sie war damals schon gar nicht mehr im Fernsehen, denn zu Beginn der siebziger Jahre hatte sich dieses Ensemble ja aufgelöst, und Hildebrandt machte schon die "Notizen aus der Provinz". Das hat mir alles gefallen, das habe ich mir immer angesehen. Ich hatte auch eine Platte von Hans-Dieter Hüsch. Die Art, wie diese Leute arbeiteten, hat mich auch angeregt. Ich habe mir gedacht, dass das interessant sei und dass das ja eigentlich leicht herstellbar sein müsste. Man musste ja keinen großen Aufwand betreiben, sondern hat nur einfach einen Text geschrieben und den dann auf der Bühne vorgetragen: so wie das Hüsch gemacht hat. Der Sigi und ich haben uns damals in Passau gedacht, dass das doch relativ leicht herstellbar sein müsste. Wir sind im Cafe gesessen und haben darüber gesprochen, wir sind schon auch manchmal am Abend im Weinkeller gesessen und haben uns gesagt: "Mensch, das könnten wir doch auch probieren! Das machen wir jetzt auch! Das macht bestimmt Spaß!" Sigi war, wenn ich mich richtig erinnere, damals in Linz am Bruckner-Konservatorium. Ich weiß nicht mehr, ob er dort Klavier oder vielleicht doch auch Schauspiel studieren wollte. Wir saßen da jedenfalls in Passau zusammen und dachten uns, dass das doch eine Welt sein müsste, in der wir auch etwas versuchen sollten. Wir gingen dann in einen Wirtshaussaal und haben dort etwas aufgeführt. Aber wir waren wirklich alle überrascht, dass da jemand gekommen ist und gesagt hat: "Das dürft ihr nicht machen. Ihr habt da ja gotteslästerliche Sachen gesagt." Wir hatten das freilich ganz anders aufgefasst. Es gab daraufhin wirklich ein Ermittlungsverfahren, im Zuge dessen wir zum Staatsanwalt mussten. Die Geschichte verlief dann jedoch im Sand, denn das Verfahren wurde eingestellt. Ich ging danach nach München zum Studieren, und wir haben dann auch in München im "Rationaltheater" gespielt. Dort wurden wir gefragt, ob wir denn nicht mitmachen wollen. So bin ich plötzlich zum Kabarett gekommen und stand in München auf der Bühne. So war es: ganz einfach und ganz naiv. Küffner: Aber diesen Wirtshaussaal musste man doch damals auch erst einmal bekommen. Man kann sich als Schüler schon zusammensetzen und sich etwas überlegen, aber so einen Wirtshaussaal zu bekommen, ist doch noch etwas anderes. Jonas: Was heißt Schüler? Wir hatten halt unser Abitur. Ich hatte jedenfalls mein Abitur schon hinter mir: Das muss während meiner Zivildienstzeit oder kurz davor gewesen sein. War es 1974 oder 1975? Das weiß ich gar nicht mehr so genau. Es war wohl 1975: Es war jedenfalls ein heißer Sommertag. Küffner: Ich denke jetzt einmal an die jungen Menschen, die uns vielleicht zusehen: Ihr seid also von Wirtshaus zu Wirtshaus gegangen und habt gesagt, dass ihr da ein Theaterstück hättet... Jonas: Nein, nein, der Wirtshaussaal im Pöschelkeller war einfach da: Das war schon ein Veranstaltungsort. Wir haben die Wirtin gefragt, ob wir das bei ihr machen dürfen. Sie meinte nur: "Freilich!" Die Leute sind dann ja auch gekommen, und sie hat ihr Bier verkaufen können. Sie war halt so, wie man als Wirt oder Wirtin ist, denn sie sagte sich: "Wenn die Leute kommen, dann verkaufe ich denen ein Schnitzel und ein Bier." Ein anderes Interesse als das, sein Zeug zu verkaufen, hat der Wirt ja nicht. Küffner: Aber zur damaligen Zeit! Ich denke mir, dass man damals in diesem Wirtshaussaal zwar ein Bauerntheater recht leicht hätte "verkaufen" können, aber eine Kabarettkultur hat es doch zu der Zeit in Passau noch gar nicht gegeben. Jonas: Stimmt, die hat es noch nicht gegeben, da hat es nichts gegeben. Küffner: Davor war da ja wirklich nichts. Wie lief das dann genau? Der erste Auftritt war gleich so ein fulminanter Erfolg – wenn man einmal die rechtlichen Querelen beiseite lässt. Jonas: Mei, da waren halt 250 Leute drin. Küffner: Ich denke jetzt an die jungen Zuseher: Wie macht man das, wenn man zu zweit so eine Idee hat? Übt man dabei daheim? Übt man da überhaupt lange Zeit davor, bis man so ein Programm zusammen hat? Jonas: Wir haben sicherlich richtig geprobt. Ich erinnere mich aber an den zeitlichen Aufwand gar nicht mehr. Ich weiß nicht mehr, wie lange es gedauert hat, bis wir das Programm fertig hatten. Das waren vielleicht zwei bis drei Monate. Wir haben halt immer miteinander gesprochen: Wir hingen eben immer zusammen. Aber wir waren dabei nicht nur zu zweit. Da waren schon auch noch andere Leute mit dabei: Insgesamt waren wir zu fünft. Wie war das? Tja, das hat sich irgendwie aus dieser Spielfreude entwickelt, aus der Gaudi, sich zu produzieren, sich hinzustellen und weit über das Leserbriefverhalten hinauszugehen. Denn wir hatten davor schon auch Leserbriefe geschrieben an die "Passauer Neue Presse". Aber da haben wir uns gesagt: "So, jetzt machen wir mal ein Kabarett!" Das war schon eine Mischung aus satirischer strafender Absicht, um das einmal germanistisch auf den Punkt zu bringen, denn wir wollten Zustände aufgreifen, die uns nicht gepasst haben, und dem ebenfalls vorhandenen spielerischen Element. Wir wollten das halt spielerisch auf die Bühne bringen. Man hätte das auch argumentativ machen können, man hätte auch eine Diskussionsveranstaltung machen können, bei der über diese Zustände gesprochen werden sollte. Das haben wir eben nicht gemacht. Stattdessen haben wir das spielerisch gemacht. Wir gingen also in diesen Wirtshaussaal, und es hat tatsächlich keine kabarettistische Tradition gegeben. Aber es gab durchaus Leute, die sich dafür interessiert haben: Die Stimmung war wirklich danach. Die erste Vorstellung war rappelvoll. Es waren 250 Leute da. Sicherlich waren da auch viele Freunde von uns im Theater, aber die anderen Leute sind schon auch gekommen. Küffner: Waren Papa und Mama auch mit dabei? Jonas: Nein, Papa und Mama waren bei mir nicht da. Küffner: Die waren nicht eingeladen. Jonas: Die wären schon eingeladen gewesen, aber die sind halt nicht gekommen. Küffner: Gut, es ist also ganz einfach, Kabarettist zu werden. Mit diesem Satz können wir vielleicht einen kleinen Sprung in die Gegenwart machen, denn da gibt es schon noch etwas, das mich immer wieder wundert. Jeder hat vielleicht einmal den Drang, irgendwo aufzutreten: das kann von der Familienfeier bis was weiß ich wo reichen... Jonas: Ich kann da nur raten, es auch zu machen. Küffner: Ja, schon, aber was macht man, wenn man sich eben nichts merken kann? Jonas: Da muss man es halt auswendig lernen oder ablesen. Man muss z. B. gut lesen können. Aber das kann man auch üben. Ich kann das aber nicht so gut, ich lerne die Texte lieber auswendig. Küffner: Wie lernt man denn um Himmels willen zwei Stunden Programm auswendig? Jonas: Seite für Seite, wirklich, auch wenn man den Text selbst geschrieben hat. Küffner: Man lernt das also mitsamt all diesen Wortdrechseleien auswendig? Jonas: Ja. Küffner: Vor zwei Tagen habe ich Sie im Fernsehen gesehen, und dabei habe ich mir wieder einmal gedacht: "Himmel, Herrschaftszeiten, hat der denn da einen Teleprompter, oder bekommt er das über Kopfhörer eingesagt?" Gibt es denn da Techniken? Kann man das lernen? Jonas: Ich glaube schon, dass man das lernen kann. Ich glaube, man kann das Gedächtnis gut trainieren. Es ist so: Ich schreibe mir ja all diese Sachen selbst. Von daher gesehen ist es für mich natürlich leichter, so etwas auswendig zu lernen, als wenn ich einen fremden Text hätte. Wenn jemand anderes etwas schreibt, dann fällt mir das Auswendiglernen immer schwerer, als wenn ich das selbst geschrieben habe. Denn diese Gedanken habe ich ja alle schon einmal gehabt: Ich weiß ja, was ich sagen will. Mit einer zunehmenden Anzahl von Vorstellungen bekommt man natürlich auch Routine beim Sprechen und beim Auswendiglernen. Ich lerne z. B. ganz gerne während des Gehens auswendig. Ich lerne auch beim Spazierengehen oder beim Laufen. Denn ich jogge auch ab und zu an der Isar. Nach drei, vier Kilometern fange ich dann immer an, mir zu überlegen, was sich da eigentlich sage oder was ich wirklich sagen möchte. Ich lerne auch fotografisch: Ich weiß genau, wo auf der Seite was steht, ob es meinetwegen in der Mitte oder unten steht. Ich streiche mir diese Dinge auch bunt an. Ich bereite mir das wirklich optisch auf, denn ich bin mehr oder weniger jemand, der das quasi im Kopf abfotografiert. Wenn das gelingt, dann kann ich das auch gut wiedergeben. Küffner: Das heißt, der Kabarettist hat vor seinem Auge ein geistiges Büchlein, in dem er hin und her blättern kann, wie er grad lustig ist. Jonas: Anfangs ja. Küffner: Und wenn er einmal nicht mehr weiß, wohin er blättern muss? Jonas: Dann muss ich nachschauen, denn dann hänge ich: Es hilft ja nichts. Küffner: Schade, denn ich hätte jetzt wirklich gerne so einen Nutzeffekt herausgezogen, dass man sagen könnte, jeder kann das. Jonas: Aber es gibt doch auch noch andere, die gut auswendig lernen können. Wenn man Geschichten erzählt, dann kann man sich das natürlich wesentlich leichter merken, als wenn man ganz abstrakte Zusammenhänge darstellen will. Ein Referat meinetwegen auswendig zu lernen, ist daher wahnsinnig schwer. Schön ist es, wenn man einen inneren Faden in der Geschichte hat und sich an so einem Faden immer wieder klar machen kann, wohin die Geschichte zu laufen hat. Ich muss z. B. immer vorher wissen, wie er aufhört, wenn ich einen Text schreibe, denn sonst fange ich gar nicht an: Es würde ja andernfalls uferlos werden mit dem Schreiben. Ich habe also schon eine Gliederung im Kopf: zuerst kommt das, dann jenes usw. Das ist ein Muster, das für mich funktioniert. Ob das aber bei Ihnen oder bei jemand anderem auch funktioniert, weiß ich nicht. Es muss halt jeder für sich selbst diejenige Technik finden, mit der er am besten zurechtkommt – zumindest würde ich das so sehen, weil es da kein allgemein gültiges Rezept gibt. Es gibt ja auch so Techniken, mit denen man lernen kann, auswendig zu lernen. Da sind ganz tolle Sachen. Küffner: Mnemotechnik heißt das, glaube ich. Aber so etwas benutzen Sie nicht. Jonas: Nein, aber das kann schon auch funktionieren. Küffner: Wenn man sich dann hinsetzt und etwas schreiben will - das muss nicht direkt die Geburtstagsrede für den Opa sein –, wie geht das dann? Wenn man meinetwegen etwas Lustiges schreiben will, wenn man will, dass die Runde, der man das vorträgt, brüllt vor lauter Lachen, sitzt man dann da und weiß genau, dass die Formulierung, die man soeben hinschreibt, ein Brüller wird? Jonas: Ja, ich weiß es manchmal schon, dass das ein Brüller ist. Aber das kommt schon auch darauf an, denn das ist ja ein gesprochener Text: Der Text alleine ist womöglich noch kein Brüller, sondern zum Brüller wird er erst durch die Art und Weise, wie man ihn vorträgt. Da kommen Rhetorik, Gestik und Mimik schon noch hinzu. Es kommt also darauf an, wie man etwas sagt. Ich sehe mich daher dabei als Figur: Das bin ja nicht unmittelbar ich, der da auf der Bühne steht. Ich bin das schon auch, aber im Grunde genommen ist das doch die Bühnenfigur "Jonas" – und das bin nicht ich eins zu eins. Ich bin also nicht nur ich bei dem, was ich auf der Bühne sage. Stattdessen schlüpfe ich dabei doch auch in einen anderen Jonas hinein. Ich bin also sozusagen mehrfach unterwegs. Beim Schreiben stelle ich mir immer vor, wie der Text wirken wird, und dann weiß ich meistens schon: "Ah, das klingt so. Wenn ich das so und so sagen werde, dann wird das funktionieren." Ich weiß nicht, ob es auch noch funktionieren würde, wenn das ein anderer sagt, aber bei mir ist das so. Ich glaube, dass ich inzwischen schon diese Erfahrung habe, um zu wissen, wie ich etwas sagen muss, damit das komisch ist. Bei einem anderen Künstler muss das nicht unbedingt komisch sein. Es gibt natürlich auch immer wieder Leute, die das nicht komisch finden. Es ist ja nicht so, dass jeder das gleiche Empfinden von Komik hat. Küffner: Wenn ich mir vorstelle, ich hätte etwas ganz Witziges geschrieben, etwas von dem ich mir denke, dass die Leute darüber lachen werden... Jonas: Wenn etwas witzig ist, dann heißt das nicht unbedingt, dass die Leute dabei lachen müssen. Denn es besteht ja auch ein Unterschied zwischen Witz und Humor und Komik usw. Es kann in einem guten Witz viel Humor sein. Es gibt aber auch Witze, die überhaupt keinen Humor haben. Ein Witz kann selbstverständlich auch Lachen auslösen, das ist schon klar. Aber es gibt immer wieder Leute, die sagen, dass sie dabei nicht lachen können. Denn bei einem Witz muss man mit der Pointe ja auch einverstanden sein. Küffner: Wie probiert man das aus? Denn ansonsten wäre das doch ein arger Sprung ins kalte Wasser, wenn man damit ohne Ausprobieren auf die Bühne ginge und einem Hunderte von Leuten zusehen, die man überhaupt nicht kennt. Wenn man das, was man geschrieben hat und was auch diese Reaktion hervorbringen soll, in dem Moment zum ersten Mal präsentiert, dann ist das doch schwierig. Probieren Sie Ihre Sachen deshalb z. B. zuvor immer bei der Familie aus? Sie sind ja verheiratet und haben zwei Kinder. Jonas: Nein, nein. Küffner: Vielleicht gehen Sie ja auch in Ihre Stammkneipe und sagen: "Passt's auf Jungs, seid mal ruhig, ich habe da Folgendes geschrieben." Jonas: Nein, das mache ich auch nicht. Küffner: Sie fragen auch kein "Spieglein an der Wand"? Jonas: Nein. Ich probiere das wirklich erst beim Publikum aus. Man muss da halt auch seinen eigenen Weg finden. Es ist so, wie ich es vorhin schon beschrieben habe, als ich in dem Stück von Ziehrer bei den "Landstreichern" auf der Bühne stand und selbst gar nicht gemerkt habe, wie lustig das ist, sondern erst bei der Aufführung festgestellt habe: "Hey, die lachen ja, was ist denn da los?" Es passiert mir auch heute noch manchmal, dass ich auf der Bühne etwas sage, von dem ich mir denke, dass man da noch gar nicht lachen müsste. Stattdessen meine ich, dass man vielleicht erst einen Satz später lachen wird. Aber die Leute sind oft so hell und aufmerksam, dass sie genau wissen, worauf etwas hinausläuft. Ich mache dann manchmal einen Satz zu viel, weil ich die Reaktions- und Vorstellungsgeschwindigkeit des Publikums als zu langsam einschätze. Es gibt aber wirklich einige, die unheimlich schnell sind: Die checken schon einen Satz vorher, worauf das hinausläuft. Das macht dieses Spiel aus. Man spricht ja auch vom Wortspiel, und ein Kabarettist arbeitet nun einmal viel mit sprachlichen Mitteln. Ich arbeite z. B. mit dem Mittel der Ironie, indem ich meinetwegen etwas sehr positiv formuliere und auch einen entsprechenden Tonfall drauf habe, obwohl klar ist, dass ich natürlich das genaue Gegenteil davon meine. Dieser spielerische Umgang mit der Sprache macht einen Großteil des Vergnügens aus, wenn man im Kabarett sitzt. Küffner: Aber das kann man nicht wirklich lernen. Jonas: Ich weiß nicht. Ich bin allerdings fest davon überzeugt, dass man lernen kann, Kabarett-Texte zu schreiben. Das kann man genauso lernen und lehren, wie man es lernen kann, Aufsätze zu schreiben. Es gibt da ein paar Regeln, die man einhalten kann. Man kann also sagen: "Wenn du einen Text mit der Technik angehst, dann kommst du zu einem praktikablen und komischen bzw. witzigen Ergebnis." Aber den wirklichen Supertext schreibt man vielleicht doch plötzlich in einem Zug durch, ohne sich dabei an die vorliegenden Regeln gehalten zu haben: Das gibt es manchmal schon auch. Es gibt eben auch immer wieder diese andere Möglichkeit, wenn einem z. B. etwas einfällt und wenn man das ganz spontan hinschreibt. Es ist mir schon passiert, dass ich einen Text so in einem Stück heruntergeschrieben und dann gemerkt habe, dass er so, wie er dasteht, bereits stimmt. Küffner: Wenn ich das einmal subsumieren darf: Das klingt alles sehr professionell und eigentlich ganz und gar unwitzig. Und es klingt so, als wäre Jonas der absolute Einzelkämpfer: Er lässt keinen ran an sich. Er macht seine Texte selbst, trägt sie vor dem Publikum vor und hat dabei keinen Regisseur. Er hat niemanden, der ihm sagt: "Das hättest du aber jetzt doch ein wenig anders machen können." Ist es so? Ist Bruno Jonas derjenige, der mit sich selbst im Reinen ist? Jonas: Nein, ich habe immer einen sehr hohen Pegel von Zweifeln in mir. Ich bin keineswegs immer im Reinen mit mir. Nein, die Texte liest schon alle meine Frau Rosi: Sie ist sehr kritisch und sagt mir schon auch, wenn der Text schlecht ist und gar nicht funktionieren kann. Man hat darüber hinaus natürlich schon auch ein paar erste Lektoren, denen man das zeigt und die man nach ihrer Meinung fragt. Ich habe also schon ein paar Freunde, die darauf einen Blick werfen und dann sagen: "Pass auf, das funktioniert und das funktioniert nicht." Man diskutiert darüber also schon. Beim "Scheibenwischer" habe ich natürlich schon einen Regisseur, und wenn ich mit Hildebrandt zusammenarbeite, dann habe ich damit natürlich auch einen Partner, der als Kabarettist selbstverständlich genau weiß, was funktioniert und was nicht funktioniert. Da steckt man also schon in einem Diskussionsprozess, da ist man doch in einer engen kabarettistisch- redaktionellen Zusammenarbeit tätig. Wenn ich alleine ein Programm mache und bei einem Soloprogramm alleine auf die Bühne gehe, dann mache ich das ganz bewusst und verlasse mich auch weitgehend auf mich selbst. Denn diese solistische Front, alleine vor dem Publikum zu stehen, ist schon eine besondere Herausforderung. Das macht mir schon besonderen Spaß. Da macht man natürlich auch Fehler: Es gibt nämlich durchaus Punkte, wo ich total daneben liegen kann. Ich arbeite aber dann an so einem Programm weiter: So ein Programm ist ja bei der Premiere nicht fertig, sondern entwickelt sich weiter. Wenn man alleine auf der Bühne ist, dann ist es ja das Schöne, dass man einmal an einem Tag meinetwegen auch etwas weglassen und etwas ganz anderes machen kann. Man kann da z. B. einen Text kurzfristig mit hinein nehmen, den man erst am Nachmittag davor geschrieben hat. Das kann man alles ausprobieren, wenn man alleine ist. Wenn man zu zweit oder zu dritt ist, dann würde das doch Proben und damit einen hohen Zeitaufwand voraussetzen, denn das würde ja auch Absprachen notwendig machen. Das ist jedenfalls eine Möglichkeit, sich auf der Bühne zu präsentieren. Das Fernsehen ist eine andere, und der Hörfunk ist wieder etwas anderes, denn da muss man nichts auswendig lernen. Küffner: Gott sei Dank. Hier liegt noch etwas, auf das wir zu sprechen kommen sollten. Ich möchte auch die Kamera bitten, das ins Bild zu nehmen. Es ist das neue Buch von Bruno Jonas: auch ein Werk, das mehr oder minder solo entstanden ist. Jonas: Nicht ganz. Küffner: Ich habe es in der Kürze der Zeit nur geschafft, ungefähr drei Viertel dieses Buchs zu lesen. Es ist nicht ganz solo geschrieben, denn die Familie spielt da schon auch eine Rolle – und sei es nur als Störfaktor. Mir steht es vielleicht nicht an, dieses Buch zu kritisieren oder zu würdigen... Jonas: Doch, doch. Küffner: Ein Stichwort, das mir bei der Lektüre gekommen ist, möchte ich doch hier loswerden: Vielleicht ist das ja nur gespielt, aber ich habe mir gedacht, dass dieses Buch ein Spießer geschrieben hat. Jonas: So habe ich das noch gar nicht gesehen, aber das kann schon sein. Küffner: Ich versuche es zu erklären: Dieser Bruno Jonas, der hier schreibt – der Buchtitel lautet "Bin ich noch zu retten?" –, beschreibt sich selbst als jemanden, der daheim sitzt, der sich von jedem Geräusch ablenken lässt, das es geben kann, der weiß, dass er sich dieses Buch zu schreiben vorgenommen hat, aber im Grunde genommen viel lieber beim Weißbiersaufen wäre, der grundsätzlich gerne woanders wäre und sich nun gezwungen hat, dieses Buch im Schoße seiner Familie zu schreiben. Ich habe mir gedacht, dass das eigentlich doch ziemlich spießig ist. Die spannendste Szene, die ich gefunden habe, belegt das auch: Der Held sperrt sich da aus Versehen in einer Duplex-Tiefgarage selbst ein, wird dort auch Zeuge eines nachbarlichen Geschlechtsverkehrs und sitzt dann wie ein Depp im Auto. Er kommt nicht mehr heraus, bringt so die ganze Nacht im Auto zu und denkt dabei an seine Frau. Das ist im Grunde genommen ein Bild von Bruno Jonas, der als Haidhausener "Ehrenbürger" eigentlich nur eine sehr begrenzte Welt beschreibt. Da ist nichts großartig Politisches mit dabei. Jonas: Was haben Sie denn erwartet? Küffner: Ja, das ist die Frage. Was habe ich erwartet? Was wollten Sie denn schreiben, wenn ich einmal so herum fragen darf. Jonas: Nein, nein, so machen wir das nicht. Aber die Situation, die Sie soeben beschrieben haben: Ich weiß nicht, ob das schon spießig ist. Küffner: Ich meine mit "Spießer" nichts Negatives. Ich habe nichts gegen Kleinbürger, ich bin ja selbst ein Spießer. Beim Lesen wusste ich halt nur die ganze Zeit über nicht, was ich davon eigentlich zu halten habe. Ich erfahre in dem Buch auch viel über Ihre Trinkgewohnheiten, dass Sie beim Fußballspielen gerne einmal eine Pause machen und dass es schon eine wilde Mannschaft ist, in der sie da spielen. Was hat Sie denn dazu getrieben, sich so privat zu äußern? Jonas: Ich finde, dass Sie das schon ein wenig verkürzt darstellen. Küffner: Dann können Sie das hier und jetzt ja länger darstellen. Jonas: Ich nehme mich natürlich nicht so ernst, wie Sie mich jetzt dargestellt haben. Küffner: Das muss ich doch. Jonas: Nein, nein, das ist wieder einmal dieser klassische Fall. Sie nehmen das eins zu eins, wie es hier steht. Ich habe mich dabei jedoch in eine Situation hineingeschrieben, die so selbstverständlich nicht existiert: Das ist ja fiktiv, das ist ja erfunden. Küffner: Das mit den Nachbarn in der Tiefgarage stimmt also gar nicht? Jonas: Ich glaube, das stimmt nicht. Soweit ich weiß, stimmt das nicht. Das ist natürlich eine Geschichte, die absolut fiktiv ist. Das ist so natürlich nicht passiert. Es gibt selbstverständlich schon eine biografische Basis, auf der diese Geschichte basiert, aber ich habe die Geschichte selbst doch erfunden. Das ist eine absolut frei erfundene, überhöhte und überzeichnete Geschichte. Küffner: So, dann habe ich das also vollkommen missverstanden. Jonas: Ja, das ist schade für Sie. Da sollten Sie es vielleicht doch noch einmal lesen. Aber jetzt haben sie halt schon die Hälfte gelesen... Küffner: Ja, es kommt doch aber auch immer der Name "Jonas" vor. Jonas: Ja. Küffner: Wenn ich aber "Jonas" lese, dann denke ich mir, der Mann ist so, der sitzt zu Hause am Küchentisch und... Jonas: Schon, aber genau das, was Sie jetzt beschreiben, diese Lesegefühl bzw. diese Leseerfahrung, ob dieser "Jonas" nun wirklich so ist oder ob er doch vielleicht anders ist, ob er dieser Spießer ist, wie Sie das beschrieben haben, oder ob er doch ganz anders ist, macht doch auch einen Teil des Vergnügens aus. Es ist die Frage, ob das alles stimmt oder ob das nicht stimmt. Aber ich denke schon, dass darin sehr viel Hinweise sind, bei denen man ganz klar erkennen kann, dass das nicht stimmt. Ich stehe ja auch als "Bruno Jonas" auf der Bühne und mache ein Programm. Trotzdem wissen die Leute schon: "Das ist nicht dieser 'Jonas', das stimmt nicht, was der da erzählt." Wir haben hier also wieder das Problem der gelesenen Ironie vor uns. Es tut mir sehr leid, dass Sie darauf hereingefallen sind. Küffner: Vielleicht bin ich schlicht und einfach darauf hereingefallen, dass ich mit "Jonas" immer Jonas verbinde. Jonas: Ja, das ist ja schon auch zum Teil so. Küffner: Denn auch wenn der Jonas auf der Bühne steht, dann ist das für mich doch eher ein privater Mensch, der mir etwas erzählt. So empfinde ich Sie zumindest. Jonas: Trotzdem wissen Sie aber, dass ich vieles von dem, was ich auf der Bühne sage, nicht so meine, wie ich es da sage, sondern dass das ganz anders gemeint ist. Küffner: Ich weiß das nicht. Jonas: Beim Buch fehlt halt dieser sprachliche Ton, durch den man das versteht. Wenn ich es vorlesen würde, dann würden auch Sie wahrscheinlich überhaupt keinen Zweifel daran hegen, dass das eine fiktive Geschichte ist. Küffner: Also, da bin ich jetzt gespannt... Jonas: Ja, lesen Sie es bitte fertig. Küffner: ...denn dann sollen das jetzt auch berufenere und andere Leute als ich lesen. Es geht also um das Buch "Bin ich noch zu retten?", und es erscheint im Blessing Verlag. Was kostet das Buch? Jonas: Ich glaube, es kostet 34,90 Mark. Küffner: Ich habe da jetzt schon noch etwas Schönes gefunden. Als Sie vor Jahren der "Bunten" Ihr Leben erzählt haben... Jonas: Darf ich das auch einmal sehen? Küffner: Hier, bitte sehr. Die "Bunte" hat damals jedenfalls in einem Bruno-Jonas- Spitzentempo einen Lebenslauf geschrieben. Darin steht: "kam '80 zur 'Lach- und Schießgesellschaft', gilt als Nachfolger von Dieter Hildebrandt, steigt dort '84 wieder aus...". Und dann kommt etwas Interessantes: "verdient 100000 Mark im Jahr." Brutto oder netto? Jonas: Also, falls jemand spenden möchte, dann kann er das gerne machen, wenn ihm das als zu wenig vorkommt. Küffner: Wären auch Sie öffentlich bereit, sich zu entschuldigen... Jonas: Wofür? Küffner: Ja, ich weiß nicht, vielleicht dafür, dass Sie so viel verdienen. Jonas: Sie, ich verdiene im Jahr so viel, wie Leute zu mir kommen! Das ist im Grunde genommen wie ein Geschäft, wie meinetwegen eine Metzgerei. Ich komme ja auch aus einer Metzgerei: Wenn die Kundschaft kommt, dann verdiene ich gut, wenn keine Kundschaft kommt, dann verdiene ich wenig. Küffner: Weil wir gerade beim Entschuldigen sind: Sie haben ja schon einmal ein Buch geschrieben und zwar 1996. Das ist ja genial, denn ich habe mir gestern gedacht... Jonas: Das hat Ihnen also gefallen? Küffner: Nein, das habe ich nicht gelesen, aber dieser Titel ist doch genial: "Es soll nie wieder vorkommen! Ausgesuchte Entschuldigungen und Geständnisse." Haben Sie damals den Koch aus Hessen schon als Berater gehabt? Jonas: ? Küffner: Denn Entschuldigungen sind heute doch der Renner. Jonas: Ach so, jetzt komme ich überhaupt erst mit. Mein Gott, bin ich auf der Leitung gestanden! Nein, diesen Herrn Koch habe ich damals noch nicht als Berater gehabt. Aber es stimmt wirklich: Mit dem Buch war ich zu früh dran. Küffner: Das klingt genial: vier Jahre vor dieser ganzen Affäre nur noch Entschuldigungen und Geständnisse. Jonas: Ja, da hat sich im Nachhinein die Geschichte nach meinem Buch gerichtet. Das kommt zwar selten vor, aber in dem Fall war das so. Küffner: Haben Sie selbst einen Grund, sich zu entschuldigen? Jonas: Nein, eigentlich nicht. Aber es ist schade, dass Sie dieses Buch nicht gelesen haben, denn dann wüssten Sie, wie es gemeint ist. Küffner: Ich fand das halt einen tollen Gag – irgendwie. Wir haben jetzt gerade noch ein paar Minuten für unser Gespräch übrig. Da könnten wir doch noch so ein wenig auf die Aktualität bezogen plaudern: Würde Ihnen das gefallen? Jonas: Wie meinen Sie das? Küffner: Ich sage Ihnen einfach ein paar Stichworte... Jonas: Oh je, oh je. Küffner: Es ist halb so wild, Herr Jonas. Heute, der Tag, an dem wir diese Sendung aufzeichnen, ist der 3. April, der 70. Geburtstag eines berühmten Mannes. Haben Sie für diesen Mann vielleicht auch einen Geburtstagswunsch? Jonas: An den... Küffner: Ja, an den berühmten... Jonas: Sie meinen, dass ich ihm gratuliere? Mei, so wichtig ist er mir jetzt doch nicht mehr. Er ist ja jetzt eigentlich kein Bundeskanzler mehr und sitzt nur noch als Abgeordneter auf seinem Platz im Bundestag. Es ist freilich immer gut, wenn man weiß, wo er ist. Denn er war ja eine Zeit lang nicht mehr im Bundestag zu sehen, und da hat man sich schon gefragt: "Mensch, wo ist er denn?" Da hatte ich doch des Öfteren die Befürchtung, es könnte an der Tür klingeln, er stünde draußen und würde zu mir sagen: "Bitte, eine kleine Spende!" Es ist mir also lieber, wenn ich weiß, wo er ist. Küffner: Diesen Mantel der Geschichte haben Sie also bereits abgelegt. So schnell geht das also bei den Kabarettisten. Jonas: Mei, er steht halt jetzt nicht mehr in der ersten Frontlinie. Ich habe bei dieser Geschichte mit dem Ehrenwort Folgendes festgestellt: Das wird beim Publikum und vor allem bei denjenigen, die sich professionell mit dem Zeitgeschehen zu befassen haben - also bei der Presse – den Effekt haben, dass sie abstumpfen werden. Das wird alles so breitgetreten und ist inzwischen alles schon so breitgetreten worden, dass die Leute mittlerweile sagen: "Ich kann es nicht mehr hören." Vielleicht weiß auch ganz genau: Je länger man das durchsteht, je dickfelliger man sich dabei gibt, umso besser ist es. Vielleicht ist er ja gar nicht so dickfellig, wie er immer tut. Er wird das jedenfalls durchhalten, und das Ganze wird dann irgendwann einmal wirklich in die Geschichte eingegangen sein. Küffner: Und Angela? Jonas: Sie meinen die Merkel? Küffner: Ich meine Angela. Es gibt nur eine Angela heutzutage: die Zuckerpuppe aus der... Jonas: Ja, mei. Da muss man abwarten... Küffner: Könnte Sie für einen Kabarettisten ein interessantes Objekt werden, wenn man das ganz professionell betrachtet? Denn man schaut sich als Kabarettist seine Leute doch genau an: Wird Angela vielleicht jemand? Jonas: Die sind alle gut zu gebrauchen fürs Kabarett, denn die Positionen, die sie inne haben, zwingt sie, Aussagen zu machen, zwingt sie, populistische Aussagen zu machen. Sie wollen auch gewählt werden. Allein daraus, aus diesem Bezug, kann man immer gut sein satirisches Kapital schlagen. Das ist ganz einfach diese Position der Macht. Wenn jemand in der Position der Macht steht, dann ist er der klassische Gegner des und der Satire. Die Satire richtet sich gegen diejenigen, die die Macht inne haben. Küffner: Auch wenn diese Person stinklangweilig ist? Jonas: Dann wird halt das zum Thema. Denn da sagt man dann: "Mensch, der ist aber spannend!" Küffner: Darf ich noch einmal auf dieses Buch zu sprechen kommen. Jonas: Ja, sicher, aber ich würde es an Ihrer Stelle schon zu Ende lesen. Küffner: Ja, das mache ich schon noch, ich verspreche es Ihnen. Ich habe darin eine mehrseitige Hommage, wie man fast sagen kann, an Dieter Hildebrandt gefunden. Sie befindet sich hier, genau in der Mitte des Buches: Aber das ist vielleicht Zufall. Jonas: Das ist Zufall. Küffner: War es Ihnen ein Anliegen, Dieter Hildebrandt in Ihrem Buch so ausführlich zu erwähnen? Jonas: Ja, sonst hätte ich das ja nicht gemacht. Ich schätze ihn sehr, und wir sind auch befreundet. Wir haben nun schon einige "Scheibenwischer" zusammen gemacht, und wir machen dieses Jahr noch an die vier oder fünf weitere zusammen. Ich habe immer viel Spaß mit ihm. Bei ihm bin ich mir vor allen Dingen in Folgendem sicher: Wenn ich einmal in einer Sendung auf der Bühne nicht mehr weiter weiß, dann weiß er weiter. Umgekehrt ist es auch so. Das heißt, wir können uns aufeinander verlassen. Das habe ich ja auch so beschrieben. Dieses Arbeitsverhältnis beim "Scheibenwischer" war der Aufhänger, einmal darüber nachzudenken und ihm sozusagen eine Girlande zu schreiben. Küffner: Er hat also etwas, das alle anderen nicht haben. Jonas: Ja, aber das ist bei jedem so. Sie haben ja auch etwas, was alle anderen nicht haben. Küffner: Ja, gut, aber das zählt nicht. Jonas: Genau, darüber wollen wir jetzt auch gar nicht diskutieren. Obwohl, es wäre schon interessant, wenn ich Sie interviewen würde. Küffner: Das probieren wir ein anderes Mal. Wir stehen kurz vor dem Ende dieses Gesprächs in "BR-alpha"... Jonas: Das ist hart. Küffner: Ich glaube schon, dass wir etwas gelernt haben: dass es nämlich einen Teil gibt, den man bereits in sich haben muss, den man nicht lernen kann. Aber vielleicht war das ja für alle Interessierten ein Ansporn, dass sie es doch noch so weit bringen. Bruno Jonas, ich bedanke mich recht herzlich bei Ihnen, dass Sie ein klein wenig erzählt haben über sich und dass Sie mein Bild von sich als den Kämpfer für Gerechtigkeit und Scherz nicht enttäuscht haben. Ich denke, das war bei den Zuschauern genauso. Herzlichen Dank, pfüa Gott und viel Erfolg. Jonas: Vielen Dank.

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