Helmut Schleich Kabarettist Im Gespräch Mit Dr. Agnieszka Schneider

Total Page:16

File Type:pdf, Size:1020Kb

Helmut Schleich Kabarettist Im Gespräch Mit Dr. Agnieszka Schneider Sendung vom 21.11.2017, 20.15 Uhr Helmut Schleich Kabarettist im Gespräch mit Dr. Agnieszka Schneider Schneider: Ich begrüße Sie herzlich zum alpha-Forum. Das Aufzeichnungsstudio verwandelt sich heute in eine kleine Künstlerbühne, mindestens kann man das imaginieren, denn mein Gast ist der Kabarettist Helmut Schleich. Willkommen, Herr Schleich, schön, dass Sie da sind. Schleich: Grüß Gott, servus. Schneider: Normalerweise machen Sie pro Jahr ungefähr 100 Liveauftritte und daneben auch noch viele Fernseh- und Radiosendungen. Aber zurzeit haben Sie am Abend keine Beschäftigung, d. h. da haben Sie jetzt eine Zwangspause, oder? Schleich: Nein, das ist keine Zwangspause, oh, das wäre schlimm. Nein, nein, das ist eine ganz freiwillige Pause, die ich mir selbst zu meinem 50. Geburtstag geschenkt habe. Sie sieht so aus, dass ich jetzt mal ein halbes Jahr lang keine Liveauftritte mache und nicht auf Tournee gehe. Stattdessen mache ich "nur" meine Sendung "SchleichFernsehen" und komme z. B. als Gast ins alpha-Forum. Ich gehe nicht auf Tournee, weil ich die Zeit erstens nützen möchte, um so eine Art Schnupperrente zu machen, d. h. auch mal ein bisschen zu schauen, was das Leben sonst noch so hergibt, denn das verliert man ja doch ein bisschen aus dem Blick, wenn man so viel unterwegs ist. Zweitens fange ich jetzt schon an, das neue Programm in die Pipeline zu bekommen, wie man heute so schön sagt. Schneider: Wie geht es Ihnen denn jetzt bei dieser Pause? Denn es ist doch etwas Neues für Sie, wenn Sie nicht so viel Beschäftigung haben. Ich glaube, Sie waren sich ja selbst unsicher, wie es Ihnen damit gehen wird, wenn das losgeht. Wie geht es Ihnen also momentan? Schleich: Wenn so etwas auf einen zukommt, dann denkt man sich ja zuerst einmal: Kann ich mit mir selbst überhaupt noch was anfangen? Kann die Familie mich überhaupt noch brauchen, wenn ich plötzlich wieder sehr viel mehr präsent zu Hause und da bin und Zeit habe? Aber ich muss feststellen, dass diese Pause erstens sehr gut tut und dass ich es zweitens tatsächlich erst wieder lernen muss, einen ganzen Tag lang keine Termine zu haben und nichts vorzuhaben und mich beispielsweise einfach nur mit Wohnen zu beschäftigen: Ich sitze einfach nur zu Hause und schaue, was es da so alles gibt, und dann lese ich vielleicht mal etwas, das nicht in direktem Kontext mit der Arbeit steht, sprich, nicht die aktuelle Presse oder politisch brisante Bücher, sondern einfach nur mal etwas zum Spaß. Oder ich koche auch mal wieder, was ich an sich sehr, sehr gerne mache – und was man mir vielleicht auch ansieht. Denn in der letzten Zeit ist das doch stark zu kurz gekommen. Ich mache lauter solche Dinge, d. h. ich spüre einfach das Leben wieder. Das macht mir schon sehr viel Spaß und jetzt bin ich schon fast in der Phase, dass ich mir denke: Schade, dass das alles in einem Vierteljahr schon wieder vorbei ist. Aber so ganz vorbei soll's auch nicht mehr sein, wie ich sagen muss. Schneider: Aber gedanklich hängen Sie jetzt doch schon wieder so ein wenig am neuen Programm, denn ich glaube, Sie sind ein Mensch, der nicht komplett loslassen kann, oder? Träumen Sie vielleicht sogar von neuen Ideen, von neuen Programmen? Haben Sie einen Notizzettel auf Ihrem Nachtschränkchen liegen, auf den Sie Sachen aufschreiben? Schleich: Einen Notizzettel? Ach, es gibt Unmengen von Notizzetteln bei mir. Ich bin da auch immer noch sehr analog und schreibe mit einem Stift auf Papier und tippe es nicht in irgendwelche Notebooks oder Tablets ein. Schneider: Verlieren Sie die Zettel denn nicht? Schleich: Doch, auch das kommt vor. Und die Ideen, die man verliert – das sind nicht viele, aber es kommt immer wieder mal vor –, sind natürlich genau diejenigen, von denen man hinterher überzeugt ist, dass sie die besten gewesen wären. Aber sie sind halt leider weg. Es stimmt tatsächlich, was Sie sagen: Die Maschine abzuschalten, funktioniert nicht hundertprozentig. Aber man muss ja auch ehrlicherweise zugeben, dass das kein Beruf ist, der besonders schlimm wäre oder einen besonders belasten würde. Nein, das ist ja auch eine große Freude und mir macht dieser Beruf wirklich sehr großen Spaß. Insofern will ich ja die Maschine gar nicht ganz abschalten – abgesehen davon, dass sie mit Blick auf die Fernsehsendung sowieso weiterlaufen muss. Schneider: Sie machen das inzwischen schon ganz schön lange, nämlich seit über 35 Jahren. Schleich: Ja, unglaublich. Schneider: Aber Sie machen das ja auch leidenschaftlich gerne. Ihre Anfänge lagen bereits sehr früh, denn mit 14, 15 Jahren sind Sie bereits aufgetreten. Zwischendurch gab es dann mal ein Geografiestudium, das Sie irgendwie einer verflossenen Liebe zuliebe gemacht haben. Aber letztlich war das nicht so das Ihre. Schleich: Na ja, das ist mittlerweile lange her, das war gegen Ende der 80er Jahre, als ich mal für drei Jahre Geografie studiert habe, weil meine damalige Freundin – auf diese Geschichte haben Sie angespielt – der Überzeugung war, dass dieses Studium für mich das Richtige wäre, und nicht das Kabarett, das ich zu diesem Zeitpunkt, also als Student, ja schon gemacht habe im Ensemble. Auch davor als Schüler hatte ich schon im Ensemble Kabarett gemacht. Sie meinte, dass die Geografie doch das Richtigere wäre. Aber das habe ich nach drei Jahren dann doch wieder sein lassen, zumal man uns auch damals immer schon erzählt hat, dass Geografen alle Taxifahrer werden – bestenfalls. Denn damals gab es noch keine Navis, d. h. zumindest als Taxifahrer hat man die Geografen brauchen können. Aber das stimmte alles gar nicht, denn in dieser Zeit damals ereignete sich ja der Mauerfall und meine damaligen Kommilitonen haben eigentlich alle gute Jobs bekommen als Geografen, hauptsächlich beim "Aufbau Ost". Ich jedenfalls bin zurück zum Kabarett und ich glaube, das war auch die richtige Entscheidung für mich. Schneider: Im Ensemble haben Sie damals z. B. mit Herrn Rüttenauer und mit Herrn Springer gespielt. Der Herr Rüttenauer hat einmal gesagt, in Ihnen war einfach von Anfang an etwas, das raus musste. Was war denn da drin in Ihnen, was Sie der Welt unbedingt mitteilen wollten? Schleich: Ja, das hat der Andreas damals in der Sendung "Lebenslinien" gesagt und er hat das auch sehr schön auf den Punkt gebracht. Ich selbst habe das damals aber gar nicht so reflektiert wahrgenommen. Es hat da sicherlich einen inneren Antrieb gegeben, der mich dazu gebracht hat. Ich hatte einfach Freude daran, eine Freude zunächst einmal an der Parodie: am Parodieren von bekannten Persönlichkeiten, manchmal auch Politikern. Aber zu der Zeit damals konnten das auch noch Lehrer gewesen sein. Ich glaube, das hatte in diesen sehr jungen Jahren ganz viel damit zu tun, dass ich damit eigentlich nur meine Unsicherheit und Schüchternheit ganz gut überspielen konnte: Ich konnte mich ein Stück weit hinter der Maske einer Figur verstecken. Ob das nun der durchgeknallte Physiklehrer oder später … Schneider: … der Pfarrer in der Gruppe der Firmlinge … Schleich: Der Pfarrer war das nicht, sondern das war der Gruppenleiter dieser Firmgruppe. Das war schon zusammen mit dem Andreas Rüttenauer: Wir lernten uns in dieser Firmgruppe kennen. Aber das konnte auch schon in diesen jungen Jahren der Strauß sein, den ich parodiert habe. Wen ich parodiert habe, war eigentlich zweitrangig. Zunächst einmal war das "nur" ein erster Impuls, überhaupt in diese Richtung zu gehen, weil man natürlich auf der Bühne doch sehr schnell sehr viel geschenkt bekommt, vor allem an Anerkennung und Zustimmung. Schneider: Sie hatten in der Schule einen Unterstützer, das war der Lehrer Herr Weinzierl. Der hat Sie auch noch mal kräftig mit auf die Bühne geschubst. Ich glaube, das war 1983. Schleich: Ja, schon, aber ganz so war es nicht: Das war nicht der Lehrer, der ganz klassisch seine Schüler dazu angeleitet hätte, Kabarett zu machen. Nein, wir haben das vorher schon gemacht, also Andreas Rüttenauer, Christian Springer und ich. Schneider: Aber er hat das gesehen und war begeistert. Schleich: Ja, er hat das gesehen und es hat ihm gefallen. Es gab damals im Herbst 1983 einen großen Aktionstag an den bayerischen Schulen wegen der NATO-Nachrüstung und der Stationierung der Pershing- Raketen. Dieser Aktionstag wurde aber vom Kultusministerium unterbunden – bzw. es wurde versucht, ihn zu unterbinden. Und da haben wir dann zusammen eigentlich ein erstes politisches Kabarettprogramm gemacht, das sich mit Schule und Politik beschäftigt hat und wie Politik in den Unterricht aufgenommen und dort behandelt wird – und wie eben nicht. Das war damals ja alles noch ein bisschen anders in Bayern. Ja, und da kam der Klaus Weinzierl dazu. Er als politischer Mensch hat uns damals natürlich auch neue Horizonte eröffnet, keine Frage. Schneider: Eine der Figuren war damals, also schon von Anfang an, Franz-Josef Strauß. Mit 14, 15, 16 hatten Sie da so eine Art Sturm- und Drang-Zeit, in der Sie sich wohl auch selbst gesucht und auch politisch orientiert haben. Was hat Sie damals politisch geprägt? Das war doch sicherlich auch die DDR. Schleich: Na ja, sagen wir mal so: Der Strauß war damals eine Figur, die direkten Einfluss auf uns hatte, und zwar insofern, als das zunächst einmal die Wackersdorf-Zeit gewesen ist. Das war also 1986/87 und ich war damals 19, 20 Jahre alt. Wir als überzeugte Atomkraftgegner waren selbstverständlich gegen den Bau einer Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf, und es war auch wirklich en vogue, gegen diesen Bau zu sein. Wir haben dabei jedenfalls erlebt, mit was für einer repressiven Gewalt der bayerische Staat da in der Oberpfalz aufschlägt und dieses Projekt durchdrücken will gegen den erklärten Willen der Bevölkerung und, wie sich später ja gezeigt hat, auch gegen die wirtschaftliche Vernunft, denn dieses Projekt ist dann ja von der Atomindustrie schlussendlich wie eine heiße Kartoffel fallengelassen worden. Hätte das 1986 jemand behauptet, wäre er fast schon als Staatsfeind behandelt worden.
Recommended publications
  • Bruno Jonas Kabarettist Im Gespräch Mit Rudi Küffner Küffner: Grüß Gott
    BR-ONLINE | Das Online-Angebot des Bayerischen Rundfunks Sendung vom 16.06.2000 Bruno Jonas Kabarettist im Gespräch mit Rudi Küffner Küffner: Grüß Gott, meine Damen und Herren, und willkommen bei Alpha-Forum. Heute mit einem sehr bekannten Gast: mit Bruno Jonas. Grüß Gott, Bruno Jonas. Jonas: Grüß Gott. Küffner: Unser Gast ist aus Film, Funk und Fernsehen sehr bekannt. Eigentlich würde nun jeder erwarten, dass ich mich zurückziehe, gar nichts mehr sage, dass Bruno Jonas aufsteht, ein Riesenprogramm mit vielen Lachern abliefert und wir dann in einer Dreiviertelstunde damit auch schon wieder fertig sind. Das will ich Ihnen aber nicht zumuten. BR-alpha ist der Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks: Also wollen wir uns nicht nur amüsieren, sondern durch Sie vielleicht auch ein wenig dazulernen, denn vielleicht gibt es in der jüngeren Generation unter den Zuschauern auch den einen oder anderen, der Kabarettist werden möchte. Aber eigentlich wollte ich in dieses Gespräch ganz anders einsteigen. Ich habe mich nämlich ein wenig über Sie informiert. Wie bedeutend Sie sind, können Sie hier an diesem Papierpaket abschätzen, denn das sind die Zeitungsausschnitte der letzten fünf, sechs, sieben Jahre aus dem Archiv des BR über Sie. Da habe ich mir ein bisschen was herausgesucht, u. a. über Ihr Verhältnis zu den Öffentlich-Rechtlichen und vielleicht auch zu den Privaten. Können wir damit anfangen? Jonas: Bitte. Küffner: Es gibt da einen Artikel aus dem Jahr 1995 aus der "Süddeutschen Zeitung", den Sie selbst geschrieben haben: "Offene Vollzugsanstalt Radio Bremen". Als ich diesen Artikel gelesen hatte, bekam ich auch gleich schon Probleme, weil ich ja gar nicht wusste, wie ich mich mit diesem Mann denn überhaupt noch unterhalten soll.
    [Show full text]
  • Prospectus for the Initial Public Offering in the Federal Republic of Germany and in the Grand Duchy of Luxembourg of 35,043,479
    Prospectus for the initial public offering in the Federal Republic of Germany and in the Grand Duchy of Luxembourg of 35,043,479 bearer shares with no par value from the holdings of the Selling Shareholder, of 8,060,000 bearer shares with no par value from the holdings of the Selling Shareholder, with the number of shares to be actually placed with investors subject to the exercise of an Upsize Option upon decision of the Selling Shareholder, in consultation with the Joint Global Coordinators on the date of pricing, and of up to 5,256,521 bearer shares with no par value from the holdings of the Selling Shareholder to cover potential over-allotments, and at the same time for the admission to trading on the regulated market segment (regulierter Markt) of the Frankfurt Stock Exchange (Frankfurter Wertpapierbörse) with simultaneous admission to the sub-segment of the regulated market with additional post-admission obligations (Prime Standard) of the Frankfurt Stock Exchange (Frankfurter Wertpapierbörse) of 161,200,000 bearer shares with no par value (existing share capital) — each such share with a notional value of EUR 1.00 in the share capital and with full dividend rights as from January 1, 2018 — of Knorr-Bremse Aktiengesellschaft Munich, Germany Price Range: EUR 72.00 — EUR 87.00 International Securities Identification Number (ISIN): DE000KBX1006 German Securities Code (Wertpapier-Kenn-Nummer) (WKN): KBX100 Common Code: 186559398 Trading Symbol: KBX Joint Global Coordinators and Joint Bookrunners Deutsche Bank J.P. Morgan Morgan Stanley Joint Bookrunners Berenberg COMMERZBANK UBS Investment Bank UniCredit Bank AG The date of the Prospectus is September 28, 2018 (This page has been left blank intentionally) TABLE OF CONTENTS I.
    [Show full text]
  • Klaus Peter Schreiner Kabarettist Und Autor Im Gespräch Mit Dr
    BR-ONLINE | Das Online-Angebot des Bayerischen Rundfunks http://www.br-online.de/alpha/forum/vor0303/20030314.shtml Sendung vom 14.03.2003, 20.15 Uhr Klaus Peter Schreiner Kabarettist und Autor im Gespräch mit Dr. Wolfgang Habermeyer Habermeyer: Liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, ich begrüße Sie ganz herzlich zu unserem heutigen Gespräch im Alpha-Forum. Unser Gast ist Kabarettist und Kabarettautor. Seinen Namen werden vielleicht nicht alle unter Ihnen kennen, die Stücke jedoch, die er produziert hat, werden Sie sicher kennen, wenn Sie in den letzten gut 40 Jahren ferngesehen haben. Ich begrüße ganz herzlich bei uns im Studio Klaus Peter Schreiner. Schreiner: Vielen Dank. Habermeyer: Sie touren momentan mit Ihrem Programm "Einmal Deutschland und zurück". Vielleicht schaffen wir es in dieser Dreiviertelstunde auch ein wenig, die deutsche Geschichte von den fünfziger Jahren bis heute einmal zu durchlaufen. Die Zeit dafür wird nicht ganz reichen, da bin ich mir ganz sicher, aber wir können es ja zumindest versuchen. Dass Sie Kabarettist werden wollten, war Ihnen nicht in die Wiege gelegt. Schreiner: Nein, überhaupt nicht. Habermeyer: Sie wollten ursprünglich mal Chemiker werden. Schreiner: Ich wollte viel werden. Außer vielleicht Lokomotivführer wollte ich eigentlich alles werden: vom Pfarrer bis zum Förster. Der letzte Berufswunsch, der sich dann auch einigermaßen konkretisiert hat, war in der Tat Chemiker. Das habe ich auch studiert: zwei Semester lang in Mainz. Im zweiten Semester traf ich dann aber den Hanns Dieter Hüsch: Er studierte ebenfalls in Mainz und hat damals für seine Kommilitonen Kabarett gemacht. Mich hat fasziniert, was er gemacht hat und wie er es gemacht hat, was er gesagt hat und was er nicht gesagt hat.
    [Show full text]
  • Prof. Dr. Helmut Oeller Ehemaliger Fernsehdirektor Des Bayerischen Rundfunks Im Gespräch Mit Christoph Lindenmeyer
    BR-ONLINE | Das Online-Angebot des Bayerischen Rundfunks http://www.br-online.de/alpha/forum/vor0710/20071019.shtml Sendung vom 19.10.2007, 20.15 Uhr Prof. Dr. Helmut Oeller Ehemaliger Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks im Gespräch mit Christoph Lindenmeyer Lindenmeyer: Meine Damen und Herren, seien Sie herzlich willkommen zum heutigen alpha-forum, in dem wir ausnahmsweise über uns selbst reden, also über das Fernsehen. Und wir werden über Sie, das Publikum, sprechen. Für beides gibt es einen guten Grund, einen guten Anlass, denn unser Gast heute ist der langjährige Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks, Professor Dr. Helmut Oeller. Auch Sie, Professor Oeller, heiße ich herzlich willkommen. Dieter Hildebrand sagte einmal, das Wort "Bildung" komme von Bildschirm und nicht von "Buch", sonst hieße es "Buchung". Sie leben jetzt 20 Jahre ohne dieses fast mörderische Amt eines Fernsehdirektors innerhalb der ARD, der Arbeitsgemeinschaft der Rundfunkanstalten Deutschlands. Sie sind ein freier Mensch, der gelegentlich fernsieht. Oder machen Sie das heute gar nicht mehr? Oeller: Jeden Tag, aber wechselnd in Zeit und Umfang. Lindenmeyer: Verraten Sie mir doch bitte, wo Ihr Fernsehgerät steht. Oeller: Es steht an der Wand gegenüber der Fensterfront. Lindenmeyer: Ein Fernseher also im Wohnzimmer, und damit sozusagen das klassische Modell: Die Familie schart sich um den Bildschirm. Im Arbeitszimmer haben Sie kein Fernsehgerät? Oeller: Nein. Lindenmeyer: Das war früher sicherlich anders. Oeller: Wir haben noch ein anderes Fernsehgerät in einem anderen Zimmer: für den Fall, dass jemand für sich fernsehen möchte oder die anderen im Wohnzimmer etwas anderes machen möchten. Lindenmeyer: Ihnen ist zu verdanken - auch Ihnen und Ihnen speziell - die Gründung des Bayerischen Fernsehens mit einem sogenannten Dritten Programm.
    [Show full text]
  • Die Anstalt – Der Faktencheck Zur Sendung Vom 02. Februar 2020 (Stand: 2.Februar
    Die Anstalt – Der Faktencheck zur Sendung vom 02. Februar 2020 (Stand: 2.Februar. 2021, 19:00 vorläufig 1) Stimmt das denn wirklich, was diese größenwahnsinnigen Besetzer da in der Anstalt verzapfen? Das fragen immer wieder viele verunsicherte Zuschauer. Müssen wir womöglich unser Weltbild nachbessern – und wie sollen wir uns das eigentlich leisten? Die Anstaltsleitung teilt Ihnen mit: Zur Beruhigung besteht keinerlei Anlass, es ist alles genau so gemeint, wie es nicht gesagt wurde. Wenn Sie das nicht glauben können, ü berzeugen Sie sich selbst bei folgenden anderen Quellen, von denen wir uns alle gleichermaßen distanzieren. Wir sind ja schließlich nicht wahnsinnig… (K)EINE SENDUNG Ich habe nun gerade 151 von weltweit 200.000 Studien zu Corona gelesen Die Datenbank Dimensions zählt bis zum 2. Februar insgesamt über 296 000 Publikationen zum Thema Covid 19 binnen einem Jahr. https://www.nature.com/articles/d41586-020-03564-y https://reports.dimensions.ai/covid-19/ https://www.deutschlandfunkkultur.de/forschung-und-corona-publikationsflut- beeinflusst.976.de.html?dram:article_id=484684 Robert Andrich von Union Berlin hat gesagt: „ihn hätte ein Freund besucht“ Das Friseurhandwerk ärgert sich über perfekt gestylte Fußballer https://www.deutsche-handwerks-zeitung.de/friseure-veraergert-ueber-frisch- geschnittene-haare-von-fussballprofis/150/3091/409712 https://11freunde.de/artikel/seiten-auf-kontostand/3171184 Die Anstalt – Der Faktencheck zur Sendung vom 02. Februar 2021 Seite 1 von 29 Edward mit den Scherenhänden?! Fantasy Film von Tim Burton dem Jahr 1990 mit Johnny Depp und Winona Ryder. Edward ist ein künstlich erschaffener Mensch, der statt mir Händen mit einer komplizierten Scherenkonstruktion ausgestattet ist.
    [Show full text]
  • Neue Tendenzen Im Deutschen Kabarett Der 90Er Jahre
    Online-Version im .pdf-Format © Volker Surmann 2003 bitte wie folgt zitieren: Surmann, Volker (1999). Neue Tendenzen im deutschen Kabarett der 90er Jahre. Schriftliche Hausarbeit im Staatsexamen, Uni Bielefeld. Verfügbar über: www.volkersurmann.de [Zugriff-Datum] Hinweis: Durch das .pdf-Format gingen im Anhang die Zeilennummern verloren und haben sich die Seitennummerierungen verschoben. NNeeuuee TTeennddeennzzeenn iimm ddeeuuttsscchheenn KKaabbaarreetttt ddeerr 9900eerr JJaahhrree Schriftliche Hausarbeit vorgelegt im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt für die Sekundarstufen I und II im Fach Deutsch von Volker Surmann Bielefeld, am 23.6.1999 Gutachter: Prof. Dr. Clemens Kammler 1 Kabarett „Kabarett ist nicht mehr Jazz, sondern Pop.“ Lutz von Rosenberg Lipinsky „Gutes Kabarett ist immer auch Wut.“ Rosa K. Wirtz „Kabarett ist ein kultureller Luxus-Artikel. An sich völlig überflüssig.“ Anka Zink „Das scheint mir der Sinn des Kabaretts zu sein, wenn es denn einen gibt. Der Effekt ist therapeutisch und nicht aufklärerisch.“ Lüder Wohlenberg „Kabarett ist Kasperletheater für Erwachsene.“ Thomas Reis „Eigentlich ist Kabarett für mich letzten Endes ´ne ganz stinkig morali- sche Geschichte – aber das darf man so nicht sagen.“ Frederic Hormuth „Ich habe gern, wenn das offizielle Theater kabarettistisch wird und an- dersrum: wenn das Kabarett theatral wird.“ Alexander Liegl „Kabarett ändert sich nicht – es macht nur niemand mehr.“ Kai Ostermeier „Daß es unendlich viel Hoffnung gibt, nur nicht für uns – das ist die Me- taphysik des Kabaretts.“ Matthias Beltz „Kabarett muß wissen, wofür und wogegen es ist; vor allem natürlich, wogegen es ist.“ Frederic Hormuth „Mir ist Helge Schneider lieber als ein Kabarettist, der versucht, sehr po- litisch zu sein, dabei aber überhaupt nicht komisch ist.“ Christian Ehring „Man stellt fest: Frauen können komisch sein, und wenn sie gut ausse- hen..
    [Show full text]
  • The Impact of Young Turkish Immigrants on German TV and Film
    Turkish-German Screen Power – The Impact of Young Turkish Immigrants on German TV and Film Karin E. Yeşilada, Munich ISSN 1470 – 9570 Turkish-German Screen Power 73 Turkish-German Screen Power – The Impact of Young Turkish Immigrants on German TV and Film Karin E. Yeşilada, Munich This article argues that with the emergence of a new generation of directors, screenwriters, actors and comedians, most of them Turkish born and having grown up in Germany, Turkish- German film has undergone a fundamental transformation throughout the last decade. Inspired by European migrant film productions, filmmakers like Fatih Akın have contributed to a new tone in Turkish-German cinema. Turkish comedy also forms a new genre which has spread over to German television, where Kaya Yanar has successfully established ethno- comedy. Furthermore, new TV-series, like Türkisch für Anfänger, blend the Turkish and the German together in an exploration of the experiences of a patchwork-family. Meanwhile, German public broadcasting channels try to demonstrate a degree of normalization in the area of migrant experience, presenting new, positive image of the integrated migrant on screen. This article takes a closer look at what might be described as Turkish-German screenpower. 1. The ‘Turkish Turn’ in German film-making In the decade since German unification, there has been a remarkable development in German-Turkish filmmaking. A new energy has spurred productions for cinema screen and television alike, and never before have there been so many Turkish names in the ranks of directors, producers or actors. Two generations are at work in the filmmaking business: besides the first generation of directors who migrated to Germany as young adults and started (or even continued) their artistic career in the new country, there is a second generation, the children of the immigrants.
    [Show full text]
  • 70173 Brosch Fingertips E 18.04.2007 8:29 Uhr Seite 1
    70173 Brosch_fingertips_titel_E 18.04.2007 7:24 Uhr Seite 1 Invest in Bavaria Facts at Your a quick guide to your Fingertips new environment Please contact us Area Munich Greater the for manual Orientation for more information. Contact Bavarian Ministry of Economic Affairs, Infrastructure, Transport and Technology www.invest-in-bavaria.com Dr. Markus Wittmann Dalaine Bartelme Address Prinzregentenstrasse 28 and Liz-Ann Lawton D-80538 Munich Editors Phone (+4989)2162-2642 Erika Swedberg and Leonne Francot +4989)2162-2803 Consulting Editors Fax ( [email protected] Copyright © 2007 E-mail Parent Teacher Organization (PTO) Internet www.invest-in-bavaria.com of Munich International School Invest in Bavaria—a joint project between the Bavarian Schloss Buchhof Ministry of Economic Affairs,Infrastructure, Transport Bavarian Ministry of Economic 82319 Starnberg, Germany and Technology and Bayern International Affairs, Infrastructure, Transport Publisher: Bayern International GmbH, Print: Mediengruppe Universal, München and Technology 70173 Brosch_fingertips_titel_E 18.04.2007 7:24 Uhr Seite 2 Preface Dear Ladies and Gentlemen The State of Bavaria is one of the strongest, most advanced and dynamic economic regions in the world. Considered by many as the Silicon Valley of Europe, Bavaria enjoys the reputation of a world-class high-tech center. With over 1,200 foreign high-tech companies from 30 countries located in Bavaria, international business has become an integral part of the Bavarian economy. These companies have chosen Bavaria because of its excellent business environment, good infrastructure and a healthy mix of high-tech companies and traditional industries. Erwin Huber But there are even more very convincing reasons for coming Bavarian State to Bavaria.
    [Show full text]
  • GEFÄHRLICH, ABER GUT Die Lange Nacht Mit Dieter Hildebrandt Und
    GEFÄHRLICH, ABER GUT Die Lange Nacht mit Dieter Hildebrandt und Volker Kühn Autor: Oliver Kranz Regie: Rita Höhne Redaktion: Monika Künzel Sendedatum: Deutschlandradio am 2.11.2013, 0.05-3.00 Uhr Deutschlandfunk am 2./3.11.2013, 23.05-2.00 Uhr Die Lange Nacht mit Dieter Hildebrandt und Volker Kühn Opener / 1.Stunde Titelmusik des Films "Kir Royal" 10 sec frei stehend, dann leise geblendet Volker Kühn: Wir wollten eine andere Republik. Wir wollten alles verändern, uns auch ein bisschen, aber doch mehr die anderen. Hildebrandt: "Es wird in Zukunft in unserer Republik keine Polizei mehr geben, weil bei uns dann keiner mehr kriminell sein muss. Es wird keiner mehr stehlen müssen. Es wird keiner mehr einen anderen betrügen müssen. In unserer Republik ist das nicht nötig, also brauchen wir keine Polizei." Adenauer: Wir haben einen Abgrund von Landesverrat im Lande. Volker Kühn: Dann hat heftig die Bild-Zeitung und Springer mitgeholfen, dass das Kabarett sich etablieren konnte, weil die ja das erst mal mit Schweigen übergangen haben, und dann haben sie gesagt: "ganz gefährlich. Reichskabarett/"Der Guerilla lässt grüßen": Also dann: Vorwärts mit der Berliner Parole "Lieber tot als rot!" Genauer: "Lieber Tote, als Rote." Volker Kühn: Und dann gab es ein Programm "Der Guerilla lässt grüßen", wo die dann geschrieben haben: "sehr gefährlich, aber leider sehr gut." Titelmusik des Films "Kir Royal", kurz hoch, dann Schlussakkord Oliver Kranz Wie haben Sie beide sich eigentlich kennen gelernt? Dieter Hildebrandt Ich weiß nicht, wer wen kennengelernt hat, aber ich glaube, er hat mich kennen gelernt, ich weniger ihn.
    [Show full text]
  • BR-ONLINE | Das Online-Angebot Des Bayerischen Rundfunks
    Sendung vom 23.5.2012, 21.00 Uhr Dieter Hildebrandt Autor und Kabarettist im Gespräch mit Dr. Johannes Grotzky Grotzky: Herzlich willkommen zum alpha-Forum. Unser heutiger Gast ist Kabarettist, Schauspieler, Buchautor und stand weit über ein halbes Jahrhundert auf der Bühne. Herzlich willkommen, Dieter Hildebrandt. Hildebrandt: Guten Tag. Grotzky: Sie sind Mitte 80, gehen rüstig auf die 90 zu und sind immer noch, wie Sie mir vorhin erzählt haben, 140, 150 Tage im Jahr auf der Bühne. Wie erklären Sie Ihren Enkelkindern, was Sie da eigentlich machen, und vor allem, warum Sie das als alter Opa noch machen? Hildebrandt: Da täuschen Sie sich in meinen Enkelkindern. Meine Enkelkinder sind 16, 14 und 12 Jahre alt und sind bereits bei mir in der Vorstellung gewesen. Sie haben all das, worüber ich rede, gewusst. Sie haben auch richtig gelacht, obwohl doch der Zugang zur Satire und zur Ironie angeblich erst so mit Mitte 20 irgendwie funktioniert. Bei ihnen funktioniert das bereits in diesem Alter. Das scheint an den Genen zu liegen. Das haben sie aber nicht von mir, sondern von meinem Vater. Die Enkelkinder fragen mich also keineswegs, warum ich das mache, sondern sagen: "Das musst du machen!" Grotzky: Haben sich das Ihre Eltern eigentlich auch so vorgestellt, als Sie ein junger Kabarettist waren? Haben Ihre Eltern auch gesagt: "Ja, das ist der Weg, den du gehen musst!"? Hildebrandt: Nein, mein Vater hat mich ganz anders gesehen. Er hat mich als Großbauern gesehen, und zwar in dem Großbauernbetrieb, den er gegründet hatte in Niederschlesien: mit Kartoffel- und Roggenanbau, denn etwas anderes ist dort gar nicht gewachsen.
    [Show full text]
  • Personen & Karriere
    Ausgabe Nr. 14 / 13.02.2003 u Personen & Karriere Personen & Karriere Jüttner beerbt Bulmahn Lehning leitet Wirtschaftspolitischen Club Wolfgang Jüttner, bis zum 4. März Umweltminister Nie- Hermann-Wolfgang Lehning dersachsens, ist derzeit in (64) ist der neue Vorsitzende den Schlagzeilen. Die nieder- des Wirtschaftspolitischen sächsische SPD-Fraktion hat Clubs e.V. Ab dem 1. März Jüttner am Dienstag zum wird der Geschäftsführer des Stellvertreter von Fraktions- Verbands der Chemischen chef Sigmar Gabriel gewählt. Industrie (VCI) für zwei Jahre den Vorsitz des größten ein- Wolfgang Jüttner Im Fraktionsvorstand, der wohl Foto: Archivfoto getragenen Lobbyisten-Zir- bis auf den Parlamentarischen Hermann-Wolfgang kels übernehmen. Er löst da- Geschäftsführer Dieter Möhrmann und Heiner Lehning mit Volkmar Kübler (61, Bartling (Inneres) ausgetauscht werden soll, Dresdner Bank) ab. Die neuen Stellvertretenden wird Jüttner sich zukünftig um Kultusaufgaben Vorsitzenden sind die ehemalige Berliner Sena- kümmern. torin Juliane Freifrau von Friesen (VEAG Ver- einigte Energiewerke AG) und Franz Anslinger Weiter wird spekuliert, dass Jüttner im Mai neu- (Direktor Autobahn Tank+Rast GmbH). er Landesvorsitzender werden soll. Parteiintern scheint ausgemacht, dass die Vorsitzende, Bun- Lehning, der in den 90er-Jahren schon einmal desbildungsministerin Edelgard Bulmahn, ihr Vorsitzender des Clubs war, gab bereits seine Amt aufgeben wird. Jüttner führte als Stell- Zielsetzung für die anstehenden Gesprächsrun- vertreter bereits viele der Amtsgeschäfte den bekannt: „Mir geht es um die Fokussierung Bulmahns. auf die konkreten Schritte, die notwendig sind, um die soziale Marktwirtschaft zu erneuern“, sagte Lehning der politikszene. McAllister soll Fraktionsvorsitzender werden Berg soll Ruchay beerben Der Fraktionsvorsitzende der CDU im Niedersächsischen Henriette Berg (Grüne), frühere Staatssekretärin Landtag, Christian Wulff, hat im schleswig-holsteinischen Umweltministerium, den Generalsekretär der Frak- soll zum 1.
    [Show full text]
  • University of Bath PHD Nature and Technology in GDR Literature
    University of Bath PHD Nature and technology in GDR literature Tomlinson, Dennis Churchill Award date: 1993 Awarding institution: University of Bath Link to publication General rights Copyright and moral rights for the publications made accessible in the public portal are retained by the authors and/or other copyright owners and it is a condition of accessing publications that users recognise and abide by the legal requirements associated with these rights. • Users may download and print one copy of any publication from the public portal for the purpose of private study or research. • You may not further distribute the material or use it for any profit-making activity or commercial gain • You may freely distribute the URL identifying the publication in the public portal ? Take down policy If you believe that this document breaches copyright please contact us providing details, and we will remove access to the work immediately and investigate your claim. Download date: 23. May. 2019 NATURE AND TECHNOLOGY IN GDR LITERATURE NATURE AND TECHNOLOGY IN GDR LITERATURE submitted by Dennis Churchill Tomlinson for the degree of PhD of the University of Bath 1993 COPYRIGHT Attention is drawn to the fact that copyright of this thesis rests with its author. This copy of the thesis has been supplied on condition that anyone who consults it is understood to recognise that its copyright rests with its author and that no quotation from the thesis and no information derived from it may be published without the prior written consent of the author. This thesis may be made avilable for consultation within the University Library and may be photocopied or lent to other libraries for the purposes of consultation.
    [Show full text]