ADVENTS- UND WEIHNACHTSBRIEF 2020 Katholische Kirchengemeinde St. Johannes Baptist Bakum - Carum - Lüsche - Vestrup

FÜR DEIN LEBEN GERN. 1 Sternsingerkollekte

Spenden für die Sternsingeraktion bitte auf das Konto unserer Kirchengemeinde: IBAN: DE57 2806 3607 0002 1202 10 Verwendungszweck: Sternsinger

Herausgeberin: Katholische Kirchengemeinde St. Johannes Baptist Bakum, Kirchstraße 12, 49456 Ba- kum - Vertreten durch Pfarrer Bernd Holtkamp | Satz & Gestaltung: Henning Kreutzhecker | Fotos: Henning Kreutzhecker (Titelseite, S. 3, 8 & 9, 24 & 25, 44 & 45, 46 & 47, 48 & 49, 54 & 55); Frank Klos- termann (S. 11, 17, 18 & 19); Kindermissionswerk „Die Sternsinger“, Bund der Deutschen Katholischen Jugend (Seite 2); Ingrid Tebbe (S. 3, 12, 13, 14); Heimatverein Bakum (S. 3, 31); Ludwig Siemer (S. 5); Anette Drucks (S. 10); Haus St. Johannes (S. 14); Bernd Holtkamp (S. 16); Julian Dammann (S. 19); Sam Schaffhausen (S. 35); Anastasia Morkovin (S. 35); Stefanie Möller von Cuchikind.de (S. 3, 39);Nachba- rin auf kochbar.de (S. 36); www.gemeindebriefdruckerei.de (S. 37, 38. 41); Adveniat (S. 42, 43, Rück- seite), Stockmaterial von Pexels.com (S. 6 &7 [freestocks.org], 22 & 23 [giftpundits.com], 26 & 27 [Jes- win2 Thomas], 30 & 31 [Daniel Reche], S. 40 [Miguel á Padriñán], S. 47 [Soulseeke]); Stockmaterial von pixabay.com (S. 28 & 29 [Oldiefan], S. 32 & 33 [5598375]); Telefonseelsorge.de (S. 53) | Icons: Icons made by Freepik from flaticon.com (S. 50) | Auflage: 2.500 Stück | Bakum, den 23. November 2020 Titelfoto: Weihnachten auf der Straße. Die hochschwangere Maria auf dem Esel. Mit ihrem Mann Josef ist sie auf der Suche nach einer Herberge in Carum (Figuren: Vestruper Krippe). Bild: Henning Kreutzhecker

INHALT 4 Vorwort 6 Grußwort aus dem Pfarreirat 7 Grußwort von Pastor Karsten Hilgen 8 Bericht des Kirchenausschusses 12 10 Tunscheren 12 Corona-Alltag einer Bakumer Familie 15 Wohn- & Pflegezentrum St. Johannes: 24 Anders als gedacht ... 16 Anneliese Rolfes und Maria Evers: Wi mössen nix missen… 18 Ein besonderes Jahr für die Landwirtschaft 20 Friede, Freude, Eierkuchen zu Weihnachten? 21 Impulse & Gedichte zu Weihnachten 24 Wortgottesdienste am Heiligen Abend 30 So väle Kinner vör mien Krippken 34 Pfadfinder: Allzeit bereit. Gut Pfad. 36 Kinderseiten 30 42 Gedanken zur Adveniat-Aktion 2020 44 Taufen und Trauungen 2020 36 48 Unsere Verstorbenen 50 Unsere Gottesdienste 52 Gottesdienste im öffentlich- rechtlichen Rundfunk 53 Gespräche bei Sorgen und Ängsten 54 Einladung zum Gespräch, zur Versöhnung und Umkehr 55 Schlusswort

3 Vorwort

Die Anweisung einer Behörde sorgt in jenen Tagen dafür, dass sich ein junges Paar auf den Weg macht. Der kaiserliche Befehl, sich in Steuerlisten eintragen zu lassen, kommt durchaus ungelegen. Es wird ein Kind erwartet. Und zu allem Überfluss müssen die werdenden Eltern ständig neu organisieren. Gemachte Pläne werden mehrfach durchkreuzt. In Bethlehem erfahren sie, dass sie nicht mit offenen Armen erwartet werden. Im Gegenteil: Die Situation gleicht dem eines Beherbergungsverbotes. Wieder muss umgedacht werden. In einem armseligen Stall findet das Paar schließlich doch noch Zuflucht und ein Kind erblickt das Licht der Welt. Das ganze Gesche- hen mag auf den ersten Blick grotesk und bedauernswert anmuten. Den Hirten hingegen wird eine frohe Botschaft verkündet: „Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; es ist der Messias, der Herr.“ Als die Engel über dem Neugeborenen ihr erstes Gloria anstimmen, wird ein Notbehelf zum Ort des ersten christlichen Gottesdienstes.

Liebe Bakumer, Carumer, Lüscher und sollten wir als Christen durchaus unterstützen Vestruper, liebe Schwestern und Brüder, und mittragen.

vielleicht können wir uns am Ende dieses un- Auch für die Pastoral blieben die getroffenen gewöhnlichen Jahres 2020 gut einfühlen in die Maßnahmen nicht ohne Folgen: Mit einigem äußeren Rahmenbedingungen jenes ersten Unbehagen denken wir zurück an den Lock- Weihnachtsfestes. down im Frühjahr, als die Kar- und Ostertage hinter verschlossenen Türen gefeiert werden Behördliche Anweisungen und Verfügungen mussten, Begräbnisse nur im allerkleinsten gab es in diesem Jahr zuhauf. Jeder wird auf Kreis stattfinden konnten. Auch bei den Ver- ganz eigene Weise Erfahrungen damit gemacht einen und Verbänden reihte sich Absage an haben, wie getroffene Pläne zunichtegemacht Absage, und das Leben kommt im augenblick- wurden, liebgewonnene Gewohnheiten ein- lichen Teil-Lockdown erneut zum Erliegen. geschränkt und unser aller Leben ziemlich auf Niemand kann genau sagen, wie lange diese den Kopf gestellt wurde. Heimbewohner oder Ausnahmesituation noch gelten wird, ob bei- Alleinstehende mussten neu lernen, mit dem spielsweise all die Hochzeiten, die ins kom- Kontaktverbot und dem damit verbundenen mende Jahr geschoben wurden, wie geplant Phänomen der Einsamkeit zurechtzukommen. stattfinden werden können. Menschen, die in der Gastronomie, im Ver- anstaltungssektor, im kulturellen Bereich oder Traurigkeit, Resignation, mitunter auch Wut in der Landwirtschaft und Lebensmittelindus- sind zwar nachvollziehbar, bringen uns aber trie ihr Auskommen suchen, sahen und sehen letztlich nicht wirklich weiter. Für viele kam das sich vor immer neuen Herausforderungen. zurückliegende Jahr einer Art Prüfung gleich. Schulische Feierlichkeiten, Tanzkurse oder Ab- Defizite wurden offenbar oder traten verstärkt tanzbälle kann man für nicht systemrelevant in Erscheinung. Mitunter wurden aber auch halten, tatsächlich aber stellte ihre Absage für ganz neue positive Erfahrungen gemacht, viele Jugendliche einen schmerzhaften Ein- scheinbar Belangloses als Kostbarkeit wieder- schnitt im Alltag dar. So umstritten manche entdeckt: Das schlichte Sich-begegnen-Dürfen, Maßnahme im Einzelnen auch sein mag: Sie der einfache Händedruck oder die liebevolle soll dem Wohl und Schutz der Schwächsten in oder tröstende Umarmung. In Krisen kann der Gesellschaft dienen. Und diesen Grundsatz sich auch das Wesentliche und Wertvolle neu

4 Firmfeier unter besonderen Bedingungen. (Foto: Ludwig Siemer) zeigen. Zumindest liegt darin ja auch der Kern Erdulden zu verfallen. Wenngleich dann die dessen, was wir Weihnachten feiern. Im Provi- einzelnen Gottesdienste im deutlich kleine- sorischen, im Unfertigen und nicht Planbaren ren Kreis stattfinden mussten, so tat das der beginnt Gott die Neuschöpfung. Die tiefste Feierlichkeit und Würde der einzelnen Feiern Nacht, den heruntergekommenen Stall, einen keinen Abbruch. Die Rückmeldungen fielen primitiven Futterkorb hält Er offenbar für durchaus positiv aus. würdig genug, um sichtbar in diese Welt einzu- treten und sie zu wandeln. „Ich möchte mein altes Leben zurück.“ „Wann gibt es endlich wieder Normalität?“ In Sätzen Darin kann auch für uns manche Ermutigung wie diesen drückt sich eine tiefe und berech- stecken; gerade in Zeiten, in denen unklar ist, tigte Sehnsucht aus. Anvertraut ist uns das ob das, was heute geplant ist, morgen noch Hier und Jetzt, das Heute. Haben wir Mut – im Gültigkeit haben wird. Gerade in solchen Rahmen des Möglichen – aktiv unseren Glau- Zeiten der Unwägbarkeit müssen wir uns stets ben zu leben und unsere Zeit zu gestalten. neu die Frage stellen, wie wir das Evangelium Bleiben wir zuversichtlich! verkünden, unseren Glauben feiern und reale Begegnung ermöglichen können. Wir wünschen Ihnen allen ein gutes Zugehen auf das Fest der Geburt unseres Erlösers. Aus diesem Grund hatten wir uns auch früh- zeitig dazu entschieden, an der Vorbereitung Bernd Holtkamp, Pfarrer und den Feiern der Erstkommunionen und der Suresh Reddy Allam, Pfarrer Firmung – unter Beachtung der Vorschriften – Elisabeth Lüken, Pastoralreferentin festzuhalten. Es war uns wichtig, im Rahmen Heinz Taphorn, Pfarrer em. des Möglichen zu gestalten, anstatt einfach Mirco Spieker, Pastoralassistent abzusagen und in ein passives Erleiden und

5 Grußwort aus dem Pfarreirat Das Jahr neigt sich dem Ende, Weihnachten steht vor der Tür. Nutzen wir den Advent als Zeit zum Innehalten, Zurückschauen und in die Zukunft blicken.

Liebe Gemeinde, Gottesdienst? Braucht es neue mediale Auftritte der Kirchengemeinde in sozialen im letzten Jahr stand zu Anfang des Gruß- Medien? Ist der Sonntagsgottesdienst die wortes die Aussage des Volksmundes: einzige Möglichkeit Gemeinde zu erleben? „Veränderung gehört zum Leben“. Keiner Müssen wir nun alles, was wir tun, im Netz von uns konnte erahnen, mit welchen Ver- teilen? Lebt Kirche nicht insbesondere von änderungen das neue Jahrzehnt beginnt. der persönlichen Begegnung? Was können Unser persönliches, gesellschaftliches und wir aus diesem Jahr 2020 Heilvolles mit- auch spirituelles Leben wurde auf den Kopf nehmen? gestellt. Abstand war und ist das Gebot der Stunde - für unsere Gemeinschaft und Ge- Der Pfarreirat hat sich unter anderem meinde eine tiefgreifende Veränderung. diesen Fragen in seiner ersten Sitzung nach dem Lockdown gestellt und geht diesen Ostern ohne Gottesdienste - bisher unvor- Fragen weiter nach. Pfarrer Holtkamp stellbar für viele von uns. In diesem Jahr hat bei seiner Amtseinführung die ersten leider traurige Realität. Aber notwendig. Worte Jesu aus dem Johannesevangelium Gottesdienste in Livestreams, aus dem sprechen lassen: „Was sucht ihr?“ In die- Münsteraner Dom und von andernorts, sem Jahr stellen sich viele Fragen auf eine wurden zu einer neuen sonntäglichen neue Art und Weise. Erfahrung. Einer Erfahrung mit wenig persönlichen Kontakten. Das persönliche Das Jahr neigt sich dem Ende, Weih- Gespräch mit Gemeindemitgliedern vor nachten steht vor der Tür. Nutzen wir den der Kirche, das sonntägliche Kaffeetrinken, Advent als Zeit zum Innehalten, Zurück- der Frühschoppen und nicht zuletzt auch schauen und in die Zukunft blicken. Lassen das Anziehen der besten Sonntagskleidung Sie uns gemeinsam auf die Suche gehen. blieben aus. Nutzen wir den Advent, um uns auf Weih- nachten und auf die Zukunft unserer Mittlerweile gibt es wieder die Möglich- Gemeinde vorzubereiten. Gestalten Sie keit am sonntäglichen Gottesdienst, so ist mit. Ich lade Sie ein, sich mit Ihren Ideen zumindest der derzeitige Stand, teilzuneh- in unserer Kirchengemeinde einzubringen. men. Unter veränderten Bedingungen ist Schreiben Sie mir gerne eine E-Mail (pfar- die Teilnahme möglich. Ein herzlicher Dank [email protected]), rufen Sie mich gilt an dieser Stelle insbesondere allen, die an (04446-9893535), oder kommen Sie auf den Begrüßungsdienst übernehmen und eine Person aus dem Pfarreirat zu. sich um die Einhaltung der Maßnahmen bemühen. Dadurch können wir die Freiheit Wir wünschen Ihnen eine gesegnete Ad- des Gottesdienstfeierns genießen. vents- und eine gnadenreiche Weihnachts- zeit. Bleiben Sie gesund! Was heißt es aber in der Zukunft für uns als Gemeinde? Brauchen wir eventuell neue Für den Pfarreirat digitale Möglichkeiten der Beteiligung am Jan Hoyer

6 Grußwort von Pastor Karsten Hilgen Lasst uns nicht vergessen, dass Gott selbst es ist, an den wir uns wenden können, der für uns da ist und der uns die Zuversicht schenkt, diese Zeiten zu bestehen.

Liebe Schwestern und Brüder, auch in diesem Jahr grüße ich Sie, wie in Damals vor 20 Jahren wurden wir unter den Jahren zuvor als evangelischer Pfarrer in einem Psalmwort aus dem 73. Psalm ein- Bakum wenige Wochen vor dem Christfest. gesegnet. „Aber das ist meine Freude, dass Dennoch fühlt sich in diesem Jahr alles ganz ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht anders an, und ich meine nicht in erster setze auf Gott den Herrn, dass ich verkündi- Linie die Corona-Situation, die uns allen ge all dein Tun.“ zu schaffen macht. Nach der Übernahme der Pfarrstelle -Langförden und dem Dieses Wort gibt uns persönlich in diesen damit verbundenen Umzug sitze ich nicht Zeiten ganz besonders Kraft und Zuversicht. mehr an meinem vertrauten Schreibtisch Bei allen Anfechtungen, Einschränkungen im Pfarrhaus in Bakum, sondern in meinem und Widrigkeiten lasst uns nicht vergessen, neuen Amtszimmer im Pfarrhaus in Visbek. auf wessen Ankunft wir uns in diesen Wo- Täglich wird es mir vertrauter, aber alles chen vorbereiten. Lasst uns nicht vergessen, braucht eben seine Zeit. dass es kein geringerer ist, als Gott selber, der in einem kleinen Kind in die Welt kam. Liebe Schwestern und Brüder. Seit nunmehr Und lasst uns nicht vergessen, dass dieses 6 Monaten wohnen und leben meine Frau kleine Kind uns Jahre später zusagte: „Ich Andrea, unser Sohn Jonas und ich im neu- bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ en Pfarrhaus, fast alle Umzugskartons sind ausgepackt, und wir haben uns gut einge- Lasst uns nicht vergessen, dass Gott selbst lebt. Durch langjährige freundschaftliche es ist, an den wir uns wenden können, der Beziehungen zu dieser Gemeinde, meine für uns da ist und der uns die Zuversicht Frau absolvierte hier ihr Vikariat und ich war schenkt, diese Zeiten zu bestehen. Ja, es ist Pfarrer der Nachbargemeinde (Bakum), ist unsere Freude, dass wir uns zu Gott halten! uns vieles nicht unbekannt und wir fühlen uns hier schon ein gutes Stück weit zu Hau- Liebe Schwestern und Brüder, Ich grüße se. Dennoch macht es uns traurig, durch die Sie noch einmal ganz herzlich und ich freue Corona-Situation nicht so mit den Menschen mich sehr auch weiterhin Pfarrer der evan- in Kontakt treten zu können, wie wir uns das gelischen Kirchengemeinde in Bakum zu gedacht hatten. Wir hoffen sehr und beten sein. Gott möge Ihnen allen gesegnete und dafür, dass die Zeiten bald besser werden. friedvolle Weihnachten schenken und einen guten Start ins neue Jahr. Am Reformationstag 2000 wurden meine Frau und ich in der Emmauskirche in Visbek Bis dahin bleiben Sie alle gesund und behü- ordiniert. Eigentlich sollten wir nun in die- tet. Mit den herzlichsten Segenswünschen sem Jahr am Reformationstag, an unserem grüßt Sie 20-jährigen Ordinationsjubiläum hier auch als neue Pfarrer eingeführt werden. Aber Karsten Hilgen, Pfr. da das momentan leider nicht möglich ist, musste die Einführung abgesagt werden.

7 Bericht des Kirchenausschusses Nachfolgend ein kleiner Überblick über die Arbeit des Kirchenausschusses im Jahr 2020 und ein Ausblick auf das Jahr 2021. Wie in allen anderen Bereichen hat auch die Arbeit des Kirchenausschusses unter der Corona-Pandemie gelitten bzw. wird auch jetzt noch durch diese eingeschränkt. Viele der aufgeführten Punkte sind Ihnen aus den vorhergehenden Jahren bekannt. Durch den Wechsel des leitenden Pfarrers im Jahr 2019 haben mehrere Projekte eine Verzögerung erhalten bzw. wurden die Prioritäten geändert. Zur Übersicht erfolgt eine Auflistung nach den Gemeindeteilen, die mit dem Bericht über die Kindertagesstätten schließt.

Gemeindeteil Bakum Auf dem Friedhof wurde das Beet beim Friedhofs- Im Februar 2020 wurde das Turmkreuz von der kreuz neu gestaltet. Kirche St. Johannes Baptist durch Sturmeinwir- Fortgesetzt wurden die Planungen für die Erneue- kung in Schieflage gebracht. Um weitere Gefahren rung bzw. Umgestaltung der Friedhofskapelle. Die abzuwenden, wurde es Ende Februar 2020 ab- Veränderung der Beerdigungskultur erfordert eine genommen. Im Juni 2020 wurde die Turmspitze Anpassung der Räumlichkeiten. Die Kühlkammer weiter untersucht, um zu prüfen, ob es durch den ist nicht mehr zeitgemäß und von der Größe zu Sturm zu größeren Schäden an der Turmspitze klein. Außerdem ist die Anzahl der Kammern zu gekommen ist. Hierbei wurden kleinere Schäden gering. Wir denken die Planungen im Jahr 2021 festgestellt, die sofort behoben werden konnten. abschließen zu können. Befürchtete größere Schäden im Holzbereich der Turmspitze waren nicht vorhanden. Das Turm- Das Pfarrheim Bakum zeigt Gebrauchsspuren, die kreuz wurde wieder aufgesetzt. im Laufe der Jahre entstanden sind. Daher wird es Der Schriftenstand im Turm entspricht nicht mehr im Jahr 2021 einen neuen Innenanstrich erhalten, dem heutigen Stand der Informationsübermittlung ebenso werden die Fenster und Außentüren neu und soll daher im Jahr 2021 eine neue Gestaltung gestrichen. Der Fußboden in den Räumen wird erhalten. tiefengereinigt und erhält eine neue Versiegelung. Die Oberflächenentwässerung der Nordseite der Beim Pfarrhaus im Bakum wurden die letzten Kirche wird erneuert, da die alten Betonrohre Erneuerungen und Renovierungsarbeiten abge- defekt sind und somit Wasser in den Keller der schlossen, die durch den Einzug unseres neuen Sakristei und in die Lüftungsschächte der Heizung Pfarrers Bernd Holtkamp notwendig waren. eindringt. In dem Pflaster auf dem Vorplatz der Kirche und Gemeindeteil Carum auf dem umlaufenden Prozessionsweg haben sich Der Schriftenstand im Turm entspricht nicht mehr im Laufe der Jahre viele Unebenheiten und Stol- dem heutigen Stand der Informationsübermittlung perstellen ergeben, ebenso sind bei Regenwetter und soll daher im Jahr 2021 eine neue Gestaltung viele Wasserpfützen vorhanden. Nach Abschluss erhalten. der Bauarbeiten an der Stelle des ehemaligen Bei der Friedhofskapelle stehen im Jahr 2021 Re- Hauses Beckmann sollen diese Problemstellen be- novierungsarbeiten wie Beleuchtung und Maler- seitigt werden. arbeiten an. 8 gruppe. Zurzeit wird das Gebäude um die Räum- Gemeindeteil Lüsche lichkeiten einer dritten Krippengruppe erweitert. Der Schriftenstand im Turm entspricht nicht Diese sollen im Februar 2021 fertig gestellt wer- mehr dem heutigen Stand der Informationsüber- den. Neben der normalen inhaltlichen Arbeit mit mittlung und soll daher im Jahr 2021 eine neue den Kindern werden unterschiedliche Programme Gestaltung erhalten. im Rahmen der Sprachförderung und Förderung der Kinder angeboten. Gemeindeteil Vestrup Der Schriftenstand im Turm entspricht nicht mehr Kindertagesstätte St. Josef, Lüsche dem heutigen Stand der Informationsübermitt- In der Kindertagesstätte St. Josef, Lüsche werden lung und soll daher im Jahr 2021 eine neue Ge- zurzeit 108 Kinder betreut. Die Betreuung erfolgt staltung erhalten. in drei Vormittagsgruppen, einer Integrationsgrup- Im Jahr 2022 feiert St. Vitus das 250 - jährige pe und zwei Krippengruppen. Im Jahr 2020 wur- Kirchweihjubiläum. Zu diesem Anlass wird unser den die Umbau- und Erweiterungsarbeiten an der Bischof Dr. Felix Genn nach Vestrup kommen. Kita bzw. am ehemaligen Pfarrheim abgeschlos- Hierzu werden wir die Kirche St. Vitus in Vestrup sen. Somit verfügt die Einrichtung jetzt über alle noch etwas rausputzen. Die Planungen für die er- Räumlichkeiten in ihrem eigenen Bestand. Neben forderlichen Arbeiten sind angelaufen. der normalen inhaltlichen Arbeit mit den Kindern Beim Friedhof ist der Parkplatz am Osteingang neu werden unterschiedliche Programme im Rahmen gestaltet und gepflastert worden. Ein Dank gilt der Sprachförderung und Förderung der Kinder auch den ehrenamtlichen Helfern. angeboten. In beiden Kindertagesstätten bemerken wir auch Neben den aufgezählten Maßnahmen fallen in den Fachkräftemangel. Sofern Sie Interesse an allen Gemeindeteilen Arbeiten im Rahmen der einer Mitarbeit in den Einrichtungen haben, so laufenden Instandhaltung an. Insbesondere wer- melden Sie sich gerne bei den Leitungen. den und wurden Arbeiten zur Verbesserung des Brandschutzes und der Arbeitssicherheit durch- Zum Schluss möchten wir uns bei allen Spendern geführt. Ebenso wurde in allen Gemeindeteilen und Förderern der Kirchengemeinde und deren die Schließsysteme der Gebäude erneuert. Im Einrichtungen bedanken. Ein Teil der Arbeiten Rahmen des kirchlichen Datenschutzes ist eine konnte nur durch Ihre finanzielle Unterstützung Überarbeitung notwendig geworden. Wir benöti- umgesetzt werden. gen eine Regelung der Zutrittsrechte und Zutritts- Wir bedanken uns bei den Mitgliedern des Kir- möglichkeiten. chenausschusses für ihre geleistete Arbeit und ihren Einsatz für die Kirchengemeinde. Kindertagesstätte St. Josef, Bakum In der Kindertagesstätte St. Josef, Bakum werden Pfr. B. Holtkamp, zurzeit 160 Kinder betreut. Die Betreuung erfolgt Vorsitzender des Kirchenausschusses in 5 Vormittagsgruppen, einer Nachmittagsgrup- pe, zwei Krippengruppen und einer Interessen- Chr. Lamping, Kirchenprovisor

9 Tunscheren ein besonderes Geschenk und ein Prozess

Jede Jahreszeit, jeder Landstrich kennt sein schenkten aus. Mancherorts wählt man einen eigenes Brauchtum. Im nördlichen Osnabrücker einfacheren Weg. Statt Weidenholz wird für die Land, im Emsland und auch im Kreis Cloppen- Herstellung der Tunschere auf Seidenpapier zu- burg ist es hier und da üblich, in der „Zeit zwi- rückgegriffen; die Herstellung ähnelt den Arbei- schen den Jahren“ gute Freunde, Nachbarn oder ten an einem Palmstock. Verwandte mit einer besonderen Gabe zu über- Am Silvesterabend werden die kleinen Kunstwer- raschen: mit der Tunschere. ke schließlich verschenkt, und im Idealfall ge- Dabei handelt es sich zunächst einmal um ein schieht dies im Verborgenen. In früheren Zeiten, kleines, kunstvoll gestaltetes Präsent, das ein we- als es noch keinen Knauf an der Haustür gab und nig an ein Gesteck erinnert. Im Löninger Raum die Türen nur über Nacht verschlossen waren, verwendet man für dessen Herstellung geschäl- wurden die Tunscheren in einem geeigneten Mo- te Weidenruten. Mit einem speziellen Messer ment in die Küche oder Stube gestellt. Mit einem werden die Ruten derart bearbeitet, dass sich Ruf „Tun! Tun!“ nimmt der Schenkende Reißaus. nach und nach an den Holzstäben kleine Fäden, Kann der Überbringer die Tunschere ablegen und Löckchen oder Krüllen bilden. Die so verzierten unbemerkt entkommen, gilt das als Ehre; wird Büschel werden auf einer Unterlage, zumeist er ertappt, musste er als „Strafe“ bewirtet und einem kleinen Brettchen befestigt. Anschließend verköstigt werden. Am Vorabend zu „Dreikönige“ werden sie noch mit kleinen Papierblumen, wird die Gelegenheit genutzt, sich auf die gleiche Süßigkeiten und einem persönlichen Brief oder Weise zu revanchieren. einem Sinnspruch versehen. Der Arbeitsaufwand Die Wurzeln dieses eigentümlichen Brauchtums ist nicht zu unterschätzen, drückt aber zugleich lassen sich bis ins Mittelalter nachweisen. Das das Wohlwollen gegenüber dem oder der Be- plattdeutsche Wort „Tun“ bedeutet so viel wie

Glücksbringer mit langer Tradition: die Tunschere. (Fotos: Anette Drucks, Evenkamp)

10 Bei kaltem Winterwetter lassen sich Tunscheren am besten basteln. Das Foto zeigt die schneebedeckte Vestruper Kirche. (Foto: Frank Klostermann) Zaun. „Tunschärige Lüe“ waren demnach diejeni- im übertragenden Sinn auch das Geschehen gen Menschen, die in einer umzäunten Gemein- der Weihnacht zusammenfassen. Gott selbst schaft lebten. Gerade in früheren Jahrhunderten überschreitet in seiner Menschwerdung Zäune war ein jeder in dieser Zaungemeinschaft auf- und Grenzen, zunächst die zwischen Gott und einander verwiesen: Der Grundherr oder Bauer Mensch. Und er nimmt uns Menschen mit hinein konnte nicht ohne die Heuerleute und Hand- in diesen Prozess der Grenzüberschreitung. Auch werker. In einer Zweckgemeinschaft war (und die Barrieren zwischen Völkern und Nationen ist!) man aufeinander angewiesen, bildete eine sollen überwunden werden (vgl. die Magier aus Verantwortungsgemeinschaft. Mit dem Über- dem Osten; die Hl. Drei Könige). bringen einer Tunschere bezeugte man offen- Das Jahr 2020 geht zu Ende. Oft wurden wir in sichtlich wechselseitiges Wohlwollen, wünschte diesem Jahr aufgefordert und gemahnt, Abstand sich ein gesegnetes Neues Jahr und hoffte auf zu halten und Kontakte zu meiden. Wir wissen ein gutes Miteinander zwischen Herren und Die- noch nicht, wie lange diese Maßnahmen gelten nenden, Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Das werden. Aber die Sehnsucht des „Tun Scherens“, heutige Weihnachtsgeld, Jahresabschlussfeiern also des Zäune-Überschreitens ist allenthalben oder Neujahrsempfänge dienen letztlich einem übergroß. vergleichbaren Zweck und sind gewissermaßen Kann uns dieser alte Brauch nicht ein wenig in eine Art Überbleibsel dieses Brauchtums des unserer eigenen Kreativität anregen? Vielleicht Tunscheren-Bringens. gibt es in den „Tagen zwischen den Jahren“ ja Manch einer deutet das Wort Tunscheren auch auch Möglichkeiten, Freizeiten, um eine kleine anders: Das „scheren“ deute ein Überschreiten, Aufmerksamkeit zu basteln oder ein aufrich- ein Überspringen an. Mit diesem Brauch, also im tendes Grußwort zum Neuen Jahr zu schreiben. Übergeben einer Aufmerksamkeit, sollten Zäune Möglicherweise kennen wir jemanden, der sich überwunden, Grenzen übersprungen, manche über eine solche Geste freuen würde? Es muss Meinungsverschiedenheiten oder Konflikte bei- ja nicht gleich eine Tunschere aus Weidenruten gelegt werden. Es ist ein konkreter Gestus der sein. Und falls sich jemand angesprochen und Aufmerksamkeit, bewusst platziert am Beginn eingeladen fühlt, bedenke man: Tunscheren wer- eines neuen Jahres. den traditionellerweise im Verborgenen, sprich Mir gefällt diese Herleitung besonders gut. Im unbemerkt und ohne Angabe eines Absenders plattdeutschen Wort „Tunscheren“ könnte man übergeben. 11 Fußballboßeln als alternative Freizeitbeschäftigung. (Foto: Tebbe) Corona-Alltag einer Bakumer Familie Familien befinden sich in der Corona-Krise in einer großen Herausforderung und müssen das Beste aus der Situation machen. Wir haben mit Familie Tebbe über das besondere Jahr 2020 gesprochen. Ingrid Tebbe im Interview: Wie haben Sie das besondere Jahr 2020 erlebt? freie Zeit den Kindern positiv zu vermitteln und Uns geht es sehr gut, und wir dürfen ohne Gefahr ihnen die Zeit so schön wie möglich zu machen. Ich und Nöte leben. Diesen Luxus wissen wir seit diesem möchte nicht, dass sie später das Jahr 2020 unan- Jahr noch mal mehr zu schätzen. So viele Einschnei- genehm oder negativ in Erinnerung behalten. Zu Be- dungen es auch gab, wir sind gesund, haben genug ginn haben sich kleine Rituale entwickelt, wie jeden zu essen, wir haben Arbeit und die Kinder können Morgen gemeinsam frühstücken und dann Fußball sich ausreichend bewegen und spielen. spielen mit angezogenem Trikot. Dazu kamen fast tägliche Spieleabende nach dem Abendessen oder Mitte März schlossen Kindergärten und Schulen wir haben draußen an der Feuerschale gesessen und ihre Türen. Wie haben Sie als junge Familie diesen Stockbrot und Wurst, auf an Stöckern geschraubten „Lockdown“ erlebt? Gabeln, über das Feuer gehalten. Das Wetter hat ja Der Lockdown fühlte sich zunächst fast unwahr an. von Beginn an super mitgespielt. Dass es jemals in unserem Leben einen so tiefen Ein- Der einzig Leidtragende war mein Mann, da er schnitt geben wird, konnte niemand voraussehen. keinen richtigen Feierabend mehr hatte. Wir waren Persönlich haben mich die strengen Maßnahmen abends alle länger wach und aktiv, da wir morgens jedoch beruhigt, da unser ältester Sohn Paul einen etwas länger schlafen konnten, und er war jeden Tag Herzfehler hat und zur Risikogruppe gehört. Die sehr früh auf, um zur Arbeit zu fahren. Sein Alltag Verordnungen zur Bekämpfung der Pandemie haben verlief eigentlich normal weiter. Als ich auch wieder mir erst einmal viele Sorgen und Gedanken genom- ein paar Stunden in der Frühförderung arbeiten men, wie ich Paul schützen kann. durfte, hatten wir das große Glück, dass wir mit Oma zusammen wohnen, die die Betreuung übernahm. Von den einen auf den anderen Tag wurden Ter- mine, Veranstaltungen, Urlaube und vieles mehr Durch die geschlossenen Schulen standen viele abgesagt. Wie haben Sie die neugewonnene freie Eltern auf einmal vor der Herausforderung des Zeit gestaltet? Hausunterrichts, neudeutsch auch Homeschooling. Wir sind schnell in den Modus geschaltet, dass es Wie haben Sie die Zeit erlebt? Vorteile haben kann, wenn plötzlich alle Termine Beim Homeschooling haben wir unsere Kinder noch wegfallen. Ähnlich wie in den Sommerferien. Ich einmal von einer anderen Seite kennengelernt mit habe bewusst darauf geachtet, die neugewonnene ihren Stärken, Schwächen und Unterschieden. Das

12 war sehr interessant. Im Laufe der Wochen haben dergartentür, verkürzt hat, überwiegt leider nicht wir Erfahrungen gesammelt, wie es am besten funk- den Nachteil, dass dadurch besonders zu Beginn der tioniert. So z.B. täglich dieselbe feste Lernzeit oder neuen Regelung, der Austausch mit den Erziehern manchmal auch Lernen bei Oma. deutlich gelitten hat.

Mittlerweile sind die Schulen, so ist zumindest der Auch im Freizeitbereich gab und gibt es Einschrän- Stand während des Interviews, wieder offen. Wie kungen. Wie stand und steht es um die Hobbys gehen ihre Kinder mit den neuen Regeln im Schul- von Paul, Jan, Eva-Maria und Liam? und Kindergartenalltag um? Einschränkungen in der Freizeit haben unsere Vorweg möchte ich sagen, ich finde es bemerkens- Kinder insofern betroffen, da sie irgendwann ihre wert, mit welcher Disziplin die Lehrkräfte und Hobbys wie Fußball spielen, Jagdhorn blasen oder Erzieherinnen und Erzieher die Maßnahmen wie die Jugendfeuerwehr vermisst haben und immer Hände waschen, Abstand halten und Maske tragen, noch vermissen. Wir versuchen die Zeit mit „coro- umsetzen. Die Kinder sind sehr dazu angehalten, nafreundlichen“ Aktivitäten zu füllen. die Regeln zu befolgen. Ich finde es schade, dass sie So haben wir uns mit dem Fahrrad einen Weg ge- dann im Umfeld mitbekommen, dass sich nicht alle sucht, möglichst nah an den Fladderkanal zu kom- Menschen an Abstand oder das Verbot von gemein- men, um oben auf dem Deich zu picknicken. Dazu samen Treffen halten. Das war für sie zu Beginn, als die Umgebung querfeldein zu Fuß entdecken oder der Unterricht noch mit geteilten Klassen stattfand kleine Bäche erkundschaften. und in der Pause Abstand zueinander gehalten wer- Picknick mit Abstand bei Oma und Opa auf dem den musste, sehr schwer zu verstehen. Rasen vor dem Haus in der Siedlung in Visbek, Auf der anderen Seite haben die Kinder durch die Minigolf, Fußballgolf, ein Besuch im Zoo, Tretboot neuen Regeln auch neue Spiele entwickelt, wie fahren, boßeln mit Boßelkugeln oder einem Fussball „Coronaticken“, indem man zu einem Virus wird, gehören zu weiteren risikoarmen Freizeitaktivitäten. wenn man getickt wird. Oder sie haben Ticken mit Jan und Eva-Maria sind angefangen sich ein eigenes Abstand gespielt, indem man nur mit einem Stock Beet im Garten anzulegen, und wir haben uns eine in der Hand jemanden Ticken durfte. Ecke mit Sandstrand und Strandkorb hergerichtet. Es war auch spannend mitzubekommen, dass jeder Die Kinder sind handwerklich aktiver geworden und Kindergarten die Maßnahmen etwas anders um- bauen Möbel aus Holz oder Silos für den Bruder- gesetzt hat. Der Vorteil, dass sich die Bring- und Bauernhof im Haus, die jetzt reichlich gefüllt wer- Abholzeit der Kinder, durch das Abgeben an der Kin- den mit Maiskörnern und Kastanien. Mein Mann

„Corona-freundliche Aktivitäten“: Stockbrot backen und Pfingstbaum setzen. (Fotos: Tebbe) 13 auch „Corona-freundlich“: Wälder und Wiesen mit der Familie erkunden. (Foto: Tebbe) hat uns mit Schiebetüren eine windgeschützte Ecke draußen hergerichtet, die wir sehr viel nutzen, auch um eine Ansteckungsgefahr so gering wie möglich zu halten.

Hat sich in Ihrer Familie durch die Corona-Pande- mie etwas verändert? Eine richtige Veränderung in der Familie kann ich noch nicht beschreiben. Das Thema „Corona“ ist ein Baustein in unserem Alltag geworden. Wir leben mit den Vorgaben und Ängsten und machen das Beste daraus. Verändern werden sich die drei Dezember- Geburtstage in unserer Familie. Wir freuen uns alle erstmalig auf Sommer-Geburtstagspartys.

Krisen bieten immer auch die Chance auf Neuorien- tierung. Was haben Sie Neues gelernt? Ich habe gelernt, dass es den Kindern deutlich leich- ter fällt, mit den Änderungen umzugehen, als vielen Erwachsenen. Sie sind noch nicht so eingefahren oder wissen nicht, wie z.B. eine Einschulung vor Co- durften. Das hat den Alltag erleichtert und noch rona ausgesehen hat. Deshalb ärgern sie sich auch mehr Zufriedenheit geschaffen. Es hat auch meinem nicht darüber, was dort alles nicht gemacht wurde, persönlichen Gefühl für Gerechtigkeit besser ent- sondern freuen sich über alles was dort gemacht sprochen. Wir Erwachsenen haben auch Einschnitte wurde. So konnte Eva-Maria ihren ersten Schultag hinnehmen müssen, aber wir durften bei der Arbeit genauso genießen wie alle anderen Kinder die Jahre noch Kollegen begegnen, beim Einkauf Bekannte zuvor auch. treffen, beim Spaziergang mit Nachbarn sprechen Die Kinder werden mit der Maskenpflicht groß und oder konnten uns per Videotelefonie mit Freunden können sie eher normal annehmen. Es gibt Genera- unterhalten. Diese Begegnungen mit unseren Sozial- tionen, die haben auch gedacht, dass die Anschnall- kontakten waren den Kindern, mit ihren Sozialkon- pflicht im Auto oder das Tragen eines Motorradhel- takten, “Freunde und Mitschüler“ verwehrt. mes nie Normalität werden könnte. Genug von Einschränkungen und Corona gespro- In vielen Zeitungsberichten ist zu lesen, dass die Co- chen. Was war dieses Jahr Ihr schönstes Erlebnis? rona-Pandemie vor allem Kinder hart trifft. Können Wir hatten das große Glück, 5 Tage, bei schönstem Sie dies bestätigen? Wetter, in Vlagtwedde in den Niederlanden Urlaub Aufgefallen ist mir, wie sehr Kinder andere Kinder zu machen. Wir hatten ein Ferienhaus direkt am brauchen. Ich war die ersten Wochen im Lockdown See mit eigenem Seezugang und einem Kanu. Das davon ausgegangen, dass es unseren Kindern reicht, war Entspannung für uns und ein Traum für unsere mit den Geschwistern zu spielen, per Brief oder Tele- Kinder. Luxus pur. fon Kontakt zu halten, online gegeneinander SkipBo zu spielen oder gelegentlich Gespräche mit Erwach- Und worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie senen auf Abstand zu führen. Dann kam der Tag an an das Jahr 2021 denken? dem das erste Mal wieder ein Freund von Jan zufällig Ich hoffe auf einen Impfstoff, um die Sorgen vor ei- bei uns auf dem Hof war. Mit äußerster Vorsicht auf ner Infektion beiseite legen zu können. Dann werden Abstand wurde Kontakt aufgenommen, draußen ge- endlich Gutscheine eingelöst, wie einen Tier- und laufen, geredet und gelacht. Unser Jan kam danach Freizeitparkbesuch und mit Freunden Frühstücken wie ausgewechselt mit einer Frische und Freude ins gehen. Die Erstkommunion von Jan steht an und hof- Haus, die so ganz anders war als sonst. Das war der fentlich wieder ein Urlaub in Vlagtwedde. Zeitpunkt, ab dem unsere Kinder sich mit Kindern Ingrid und Stefan Tebbe aus zwei anderen festen Familien treffen mit Paul (11), Jan (8), Eva-Maria (6) und Liam (4)

14 Anders als gedacht ... Gedanken zum Jahr 2020 aus dem Wohn- und Pflegezentrum St. Johannes Bakum Auch wir haben gedacht, 2020 wird unser Jahr. Dennoch vermissten wir unsere Lieben sehr und Gerade haben wir noch gemeinsam Karneval ge- als es hieß, Besuche dürfen wieder stattfinden, feiert, uns auf die Osterzeit vorbereitet und die schöpften wir neue Hoffnung. Natürlich fiel und Freude auf unser traditionelles Osterfrühstück fällt es uns schwer, den Abstand bei den Besu- mit unseren Familien und Freunden stieg. Und chen auszuhalten, denn eine Umarmung vermis- plötzlich war alles anders als gedacht. sen wir sehr, aber wir können uns wieder sehen, Corona, Risikogruppe und Besuchsverbot, diese und wir sehen, dass es unseren Lieben gut geht. Worte gehörten auf einmal zu unserem Alltag Eine neue Situation, die sich mit Sicherheit nie- und bestimmten ihn. mand hätte vorstellen können, aber auch diese Denn auch im Haus St. Johannes durften bis auf Situation lässt uns wachsen. Wir lernen den nächste Angehörige, die sich von ihren Liebsten Kontakt zu unseren Angehörigen und Freunden verabschieden wollten, keine Besuche statt- noch einmal neu schätzen. Wir merken, wie gut finden. Das freundliche Lächeln im Gesicht der uns der Kontakt zu unseren Lieben tut und auch anderen zu sehen war durch die Maskenpflicht wenn wir das Lächeln nur in den Augen sehen, nicht möglich und es war in besonderen sicher- sehen wir: Es ist noch da. Und das ist der Ver- heitsbedingten Fällen durch eine komplette dienst unserer Gemeinschaft und unseres Zusam- Schutzmontur nicht möglich, das Gegenüber zu menhaltes. Denn durch kleine Aufmerksamkeiten erkennen. Als wir noch nicht erahnen konnten, fühlen wir uns in der Gemeinschaft aufgehoben: über welchen Zeitraum wir beim Besuchsverbot ein Winken durch die Scheibe, einen Anruf oder sprachen, gab es die Hoffnung, dass es schnell einen Besuch in unserer Besucherhütte, ein ein- vorbei sein würde und alles wieder normal wird. faches Erkundigen oder ein „wie geht es euch“. Doch je länger es dauerte, umso schwieriger Aufgehoben fühlen wir uns, auch wenn es uns wurde die Situation. Die Bewohner des Hauses durch die besondere Situation mit Sicherheit konnten teilweise nicht verstehen, wieso ihre nicht immer gut geht. Angehörigen und Freunde nicht mehr zu Besuch Wir möchten uns bei allen von ganzem Herzen kommen durften, es wurde über Corona ge- bedanken, die sich die Zeit genommen haben, schimpft und es entstand Unmut. uns beizustehen. Egal in welcher Form, seien es Doch auch in dieser schweren Zeit, die durch ihre Gottesdienste, Fensterkonzerte oder die Unter- Ungewissheit einige Vergleiche zum Krieg von stützung durch „Wir helfen “, selbstgeern- Seiten der Bewohner hervorbrachte, in der die teter Honig oder warme Worte, aber auch das eine oder andere Träne getrocknet werden muss- Verständnis, dass uns bei den Maßnahmen zum te, gab es Lichtblicke. Wir dachten wir wären Schutz unserer Bewohner entgegengebracht von allen vergessen worden, doch wir sind Teil wurde. Wir wissen, was wir an euch haben. Wir der Gemeinschaft in Bakum, und das haben wir möchten euch wissen lassen, dass, auch wenn gespürt. wir uns das Jahr 2020 anders vorgestellt haben Wir haben auf so viele Arten Aufmerksamkeit und wir es mit Sicherheit nicht gut in Erinnerung und Mitgefühl bekommen. Blumen, Bilder und behalten, ihr uns schöne Momente bereitet habt, Briefe erhellten unseren Alltag. Leckereien wur- an die wir uns gerne zurück erinnern. den uns vor die Tür gestellt und wir freuten uns sehr, dass wir nicht vergessen wurden. Julia Bünnemeyer

15 Anneliese Rolfes (links) und Maria Evers im Gespräch. (Foto: Holtkamp) Wi mössen nix missen… Maria Evers (Lüsche) und Anneliese Rolfes (Westerbakum) im Gespräch über die dunklen Wintermonate und Brauchtümer. Beide berichten über Erlebnisse ihrer Kindheit. Anfang Oktober begrüßten Pfarrer Bernd Holt- bäen?“ Offensichtlich konnten Maria und Anne- kamp und Pastoralreferentin Elisabeth Lüken liese es bestens. Denn in jedem Jahr ließ er seine zwei besondere Gäste im Pfarrhaus. Die Fragen Gaben da: Kuchen und Nüsse. standen im Raum: Wie hat man eigentlich in Einen Fernseher besaß man vor 90 Jahren noch früheren Zeiten die dunklen Wintermonate ge- nicht. Die langen Abende im Advent verbrach- staltet? Welches Brauchtum gab es zwischen ten die Männer mit Kartenspiel und die Frauen Nikolaus und Könige? Um diesen Fragen auf die mit Handarbeiten, Spitzenhäkeln und Stricken. Spur zu kommen, wurden echte Expertinnen ein- Außerdem wurden Lieder aus dem Gebetbuch geladen: Maria Evers aus Lüsche, die in Dwergte, (Laudate) gesungen. Einen Adventskranz gab es bei Molbergen aufgewachsen ist, und Anne- wohl in den Klassenzimmern der Schulen, nicht liese Rolfes aus Westerbakum, die gebürtig aus aber in allen Familien. Die Kinder nutzten die Zeit Schwichteler stammt. Nach einer Stärkung mit auch dafür, einen Wunschzettel für das „Christ- Kaffee und Kuchen (inkl. Likörchen) ließen uns kindken“ zu schreiben. Der fertig geschriebene die beiden Damen an ihrem reichen Erfahrungs- Brief wurde dann auf das Fensterbrett gelegt, mit schatz teilhaben. besonderen Zusatzgaben: einer Schale Wasser, Mit etwas Unbehagen erinnerten sich beide an Heu und Rüben. Alles bestimmt für das Eselchen den Nikolausabend. Während der Nikolaus in des Christkinds. Schwichteler nur von einem Engel und einem Bevor dann am Heiligen Abend das Christkind Knecht Ruprecht begleitet wurde, wartete der kam, zogen die Kinder ihre Hölschken an und Nikolaus in Dwergte mit einer ganzen Reihe verbrachten den Nachmittag mit anderen Nach- schauriger, maskierter Gestalten auf: „Dei harn barkindern in einer Werkstatt – so wusste es sücke Pietschken bi sick; un hauden dormit an Anneliese Rolfes zu erzählen. Zum Erstaunen des dei Fensterschieben und up‘n Dischk.“ „Ick har Pastors gab es am Heiligen Abend keine Gottes- immer so masse Bange und kröp bi usen Pap- dienste. Die Feier fand in der familiären Gemein- pen ünnern Stauhl,“ – wusste Maria Evers zu schaft statt: Jede Familie hatte so ihre eigenen berichten. Kinderbeine, die aus dem Rucksack Rituale, die anzeigten, dass das Christkind schon des Knecht Ruprechts baumelten, verhießen dagewesen sei. Die Familie versammelte sich nichts Gutes. Auch manche Fragen des heiligen am mit kunterbunten Kugeln, mit Lametta und Nikolaus hatten es in sich: „Käönt dei Kinner uck Engelshaar geschmückten Tannenbaum, an dem

16 früher eben ausschließlich echte Kerzen brann- abend für mancherlei Schabernack. Da wurden ten. Beide erzählten davon, dass der Heilige dann auch schon mal Türen ausgehängt, Acker- Abend mit gemeinsamen Gesang begann; ge- wagen samt Inhalt auf die Dächer gehoben und folgt von der eigentlichen Bescherung. In beiden alles, was nicht niet- und nagelfest war, an einen Familien gehörte zu den Gaben ein bunter Teller anderen Ort verbracht. Frau Rolfes berichtete: mit Süßigkeiten, mit Lebkuchen und Spekulatius, „Wenn an‘n Neijohrsmorgen die Schossstein nich mit Nüssen und „Fiegen“. Maria Evers konnte trecken wull, dann leeg dat uck woll maol doran, sich noch an eine Puppe erinnern, die sie vom dat baoben up’t Dack eine Glasschiebe up den „Christkindken“ bekommen habe, und die in den Schossstein leggt wör.“ Die Grenzen zwischen darauffolgenden Jahren vom „Christkindken“ neu Scherz und Schaden waren da wohl sehr flie- eingekleidet wurde. In einem Jahr habe sie auch ßend. selbst ein „sammet Kleed“ bekommen: ein rotes Beide Damen ließen uns mit großer Dankbarkeit Samtkleid. Bei Anneliese Rolfes stand auch ein an ihren kostbaren Erinnerungen teilhaben. Was kleiner Krippenstall unter dem Baum, mit Gips- Geschenke und Ausstattung angeht, mag damals figuren, bei denen hin und wieder auch mal ein vieles einfacher und bescheidener gewesen sein. Arm oder anderes fehlte. Ein Abendessen schloss Selbst in Kriegs- und Krisenzeiten hätten aber den Heiligen Abend ab. „Aober meisttied harn wi beide die Erfahrung gemacht, dass immer genug gor kien Hunger mehr.“ Und es musste früh ins da war; gerade auf landwirtschaftlichen Betrie- Bett gehen, denn am ersten Feiertag besuchten ben und Bauernhöfen, wo das Prinzip der Selbst- die Familien den Festgottesdienst. In Molbergen versorgung umgesetzt wurde: Alles, was der begann dieser schon um 6.00 Uhr und die Fami- Ackerboden, der Garten oder die Tiere hergaben, lie feierte alle drei Hl. Messen, die sich aneinan- wurde haltbar gemacht: eingeweckt, eingelegt derreihten, mit. oder getrocknet. Das wussten auch manche Am 01. Januar überbrachten die Kinder die Neu- Hamsterer, die sich, vom Hunger getrieben, aus jahrswünsche in der Nachbarschaft und wur- den Städten des Ruhrgebiets aufmachten und den mit Gaben belohnt: Dazu zählten auch die auch im Oldenburger Land um Hilfe baten. Es Neujahrskuchen, die anfangs noch mit speziellen reichte auch für sie mit: „Wi mössen nix missen, Zangen über dem offenen Feuer gebacken wor- us fählde nix“ wussten beide. Ein Satz, der uns den waren. Die Dorfjugend zeigte sich eher von nachdenklich gemacht hat, im Positiven! der aufmüpfigen Seite und nutzte den Silvester-

Gibt es in diesem Jahr weiße Weihnachten? So könnte es in Vestrup aussehen. (Foto: Frank Klostermann)

17 Ein besonderes Jahr für die Landwirtschaft Wie eng Höhen und Tiefen beieinanderliegen, habe ich besonders in den ver- gangenen zwölf Monaten gemerkt. Von Julian Dammann (Westerbakum). Landwirt sein, das ist für mich der schönste darum, Veränderungen zu verhindern. Die hat Beruf der Welt. Ich lebe nah bei der Natur, mit es – Gott sei es gedankt – immer gegeben. der Natur und von der Natur, das möchte ich Das Arbeiten in der Landwirtschaft ist durch niemals missen. Ein normaler Bürojob jeden- viele Erfindungen und Innovationen körperlich falls wäre nichts für mich, da fühlte ich mich einfacher geworden. Auch unsere Tiere haben nicht wohl. Ich bin aber froh, dass es andere von den Veränderungen der vergangenen zwei Menschen gibt, die diese Tätigkeiten gerne ma- Jahrzehnte enorm profitiert. Wenn ich an die chen, nur für mich persönlich wäre das nichts. alten Schweineställe von früher denke, da bin Ich kümmere mich lieber um unsere Schweine, ich schon froh, dass die derzeitigen besser auf unsere Bullen und natürlich unsere Acker- die Bedürfnisse der Tiere eingestellt sind, auch flächen. Ich stehe dabei in einer langen Kette wenn wir da in Zukunft sicher noch besser wer- an Vorfahren. Auf unserer Hofstelle können den können – und sollten. So war es schließlich wir schon seit fast 600 Jahren Landwirtschaft in der Vergangenheit auch. nachweisen. Stets waren dies Familienbetrie- Das raue gesellschaftliche Klima und die vielen be – so wie heute – und ich hoffe, dass es auch Vorwürfe nehmen einem mitunter auch den noch lange so bleiben wird. Spaß bei der Arbeit. Wie eng dabei Höhen und Die Arbeit ist dabei nicht immer einfach, aber Tiefen beieinanderliegen, habe ich besonders so ist das eben in der Natur, man muss ihr mit in den vergangenen zwölf Monaten gemerkt. Respekt begegnen. Die Jahre 2018 und 2019 Ich habe mich im letzten Herbst den großen haben, glaube ich, uns allen mit der Dürre eine Bauernprotesten angeschlossen. Auch ich bin gute Portion Demut vor den Kräften der Natur aufgestanden und habe mit tausenden Berufs- gelehrt. kollegen meinem Ärger über eine falsche und Ich beobachte leider schon länger, dass das vor allem unehrliche Politik Luft gemacht. Viele gesellschaftliche Klima rauer wird und wir als Vorwürfe, die uns von Seiten mancher Politi- Landwirtinnen und Landwirte zunehmend ker immer gerne gemacht werden, stimmen kritischer beäugt werden. Das finde ich per- oft so einfach nicht. Oft geht es zum Beispiel sönlich sehr schade, weil ein Großteil der um das Thema Nitrat im Grundwasser und es Kritik vor allem auf Unwissenheit beruht. Zu ist vollkommen klar, dass davon nicht zu viel vielen Menschen ist gar nicht mehr bewusst, im Grundwasser sein darf. Aber die Landwirt- wie Landwirtschaft und Lebensmittelproduk- schaft ist zum einen nicht die einzige Eintrags- tion funktionieren, und es ist egal, ob es sich quelle von Nitraten und zum anderen konnten dabei um Ökolandbau oder konventionelle wir durch ein großes Gutachten nachweisen, Landwirtschaft handelt. Mir geht es nicht dass die meisten Messstellen nicht richtig

18 So kann Bakum im Winter aussehen. Weiße Feldwege voll- enden die Winteridylle. (Foto: Frank Klostermann) funktionieren. Trotz unserer fundierten Ein- wände wurde ein schlechtes Düngerecht beschlossen. Ich muss jetzt einen Teil unserer Pflanzen hungern lassen. Das kann doch nicht richtig sein. Noch während der Beschlussfassung über das neue Düngerecht brach eine neue Situation über uns alle herein. Im Frühjahr kam das Coronavirus über uns. Eine ganz neue, ungewöhnliche und teilweise auch beängstigende Situation. Wir wohnen in der Nähe der Autobahn. Im Frühjahr war es draußen plötzlich ganz still, der Verkehr auf der Straße war so gering, wie sonst nur zu Heilig- abend. Die Läden mussten schließen und auch sonst fror das Leben irgendwie ein. Die Landwirtschaft aber, die war plötzlich systemrelevant. Viele haben zum ersten Mal in ihrem Leben gemerkt, wie wichtig eine regio- nale Lebensmittelerzeugung sehr schnell wer- den kann. Wenn globale Lieferketten gestört sind, dann braucht man eine funktionierende heimische Lebensmittelerzeugung. Zudem darf man nicht vergessen, dass wir in Deutsch- land wirklich sehr hohe Produktionsstandards Landwirt Julian Dammann. (Foto: Dammann) haben. Das sollte man nicht leichtfertig ver- spielen. Mir wäre es lieb, wenn wir alle – nach der Pandemie - wieder mehr miteinander ins Ge- spräch kommen. Wenn Fragen sind, dann nutzt gerade in Bakum die Möglichkeit und fragt doch einfach mal den Landwirt. Mein ganz persönlicher Wunsch für die Zukunft ist, dass mehr Menschen hinter uns Bauern und unse- rer Arbeit stehen, damit es auch in Zukunft in den Dörfern noch Bäuerinnen und Bauern gibt.

19 Friede, Freude, Eierkuchen zu Weihnachten? Tipps für gelingende Beziehungen. Auszüge von Dr. Luitgard Derschmidt, In: Pfarrbriefservice.de

Weihnachten wird oft als das Fest der Familie zusammenhängt. Dabei geht es nicht um die bezeichnet. [...] Christen und Christinnen feiern Menge der Gespräche sondern um ihre Quali- zu Weihnachten die Geburt des Sohnes Gottes, tät. Heute hört man oft: „Wir müssen reden!“, der als ganz gewöhnliches Menschenkind gebo- manchmal auch mit einem bedrohlichen Unter- ren und einer wie wir wurde – aus Liebe, so wird ton. Aber viel Gerede bringt nichts, wenn man uns gesagt. Da passt es dann schon, das Fest der nicht gut miteinander redet und vor allem auf- Familie. Die Geburt eines Kindes hat mit Fami- merksam zuhört. Ich will wirklich wissen, was du lie zu tun und kleine Menschen (auch große) mir sagst, bis zum letzten Wort, und nicht schon brauchen Liebe, um gut gedeihen zu können nach der ersten Hälfte überlegen, was ich dir da und glücklich zu werden. Und nicht nur, dass sie erwidern kann. Ich will wirklich wissen, wie es selbst geliebt werden, ist notwendig, sondern dir geht und wie du dich fühlst, und nicht sofort auch, dass die Menschen rundherum einander bewerten oder gar abwerten: Ist doch nicht lieben und wohlwollen. Kindern geht es viel bes- schlimm! Was regst du dich denn auf, das ist ser, wenn ihre Eltern einander mögen. ja lächerlich; ich weiß, ich mache, ich kann das Ein Fest der Liebe wollen wir zu Weihnachten besser! gemeinsam feiern. Darauf bereiten wir uns in Auch wenn mir manches komisch vorkommt, der Adventszeit vor. Und wir wünschen uns, beim Zuhören geht es nicht um mich, sondern dass dabei unsere Herzen aufgehen und es licht um dich. Gutes Zuhören hilft auf jeden Fall. und warm wird und alle rundherum froh und Manchmal genügt es überhaupt. Der /die ande- glücklich sind – weihnachtsselig, wie es auch re will nur etwas los werden, das bedrängt. Das heißt. Schöne Worte, die uns wohltun. gilt für Partner und Partnerinnen genauso wie für Kinder. Wenn ich aber gefragt werde, dann Streit zu Weihnachten ist die Antwort meine Antwort und so muss ich Aber man weiß, dass in Familien zu Weihnach- sie auch formulieren: ich denke, ich fühle, ich ten und im Urlaub am meisten gestritten wird möchte. und viele Menschen nicht froh und nicht glück- lich sind. Denn gerade weil wir uns so viel von „Strohhalme“ der Freundlichkeit sammeln diesem Fest erwarten – die ganze Freude, die Was hat das mit Weihnachten zu tun? Unser ganze Liebe, das ganze Glück –, sind unsere Er- Fest wird schön sein, wenn wir uns im wahrsten wartungen einfach viel zu hoch und wir werden Sinn des Wortes gut verstehen, wenn wir uns enttäuscht, frustriert und unglücklich. Noch aneinander freuen können, wenn wir aufmerk- dazu, wenn wir während des Jahres, im täg- sam und liebevoll miteinander sprechen und uns lichen Alltagswirbel übersehen, diese Liebe zu vor allem füreinander Zeit nehmen. Im Advent pflegen: durch gute Worte, die wir einander sa- spätestens sollten wir zu üben anfangen. gen, durch kleine Zeichen des Wohlwollens und Als Kinder durften wir immer, wenn wir etwas der Freude aneinander, durch kleine Aufmerk- Gutes oder Liebes getan hatten, einen Stroh- samkeiten und wenn wir einander zuhören und halm in die Krippe legen, damit das Christkind wirklich erfahren wollen, wie es dem anderen weicher liegt, wenn es kommt. Vielleicht können geht. Auch durch gegenseitige Dankbarkeit, für wir in unserer Beziehung, in unserer Familie das, was wir aneinander haben und von ein- solche „Strohhalme“ der Freundlichkeit, der ander geschenkt bekommen. Gut miteinander Zärtlichkeit, der Aufmerksamkeit und der Dank- reden und aufmerksam zuhören. barkeit sammeln, damit das Fest der Göttlichen Bei einer Umfrage nach der Ehezufriedenheit Liebe besser gelingt! hat sich klar herausgestellt, dass diese Zufrie- denheit mit dem Gelingen der Kommunikation 20 Eine ganze Seite Platz (nicht weniger) für diese Anzeige einplanen!

21 Perspektivwechsel Advent heißt Warten Nein, die Wahrheit ist Dass der Advent nur laut und schrill ist Ich glaube nicht Dass ich in diesen Wochen zur Ruhe kommen kann Dass ich den Weg nach innen finde Dass ich mich ausrichten kann auf das, was kommt Es ist doch so Dass die Zeit rast Ich weigere mich zu glauben Dass etwas Größeres in meine Welt hinein scheint Dass ich mit anderen Augen sehen kann Es ist doch ganz klar Dass Gott fehlt Ich kann unmöglich glauben Nichts wird sich verändern Es wäre gelogen, würde ich sagen: Gott kommt auf die Erde! … und nun lesen Sie den Text von unten nach oben!

Text: Iris Macke, ‚Der andere Advent 2018, Verlag ‚Andere Zeiten‘

Gebet für die Kirche Gott, Du willst eine Kirche, die aus Fehlern lernt und sich erneuert.

Du willst eine Kirche, die geschlechtergerecht ist und in der Frauen ihre Berufungen leben können.

Du willst eine Kirche, die diakonisch ist, den Armen und Bedrängten beisteht und die Schöpfung bewahrt.

Schenke uns Deine Geistkraft und den Mut, für eine glaubwürdige Kirche einzutreten. Text: Monika Altenbeck/ Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands - Bundesverband e.V., Quelle: www.kfd.de, In: Pfarrbriefservice.de

22 Impuls für Weihnachten: Alles anders Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer ren übersehen werden. Das haben die Hirten in Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den dieser Nacht zuerst gemerkt. Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge Gott nähert sich von unten her. Macht und Grö- kein Platz für sie war. In jener Gegend lagerten ße hinterfragt er. Er hebt dagegen die hervor, Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache die im Schatten stehen. Ein Trost für alle, die bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu sich nicht gesehen fühlen. Ein Ansporn, im Licht ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. von Weihnachten nicht länger zu schweigen. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu Eine Ermutigung, sich nicht von denen fernzu- ihnen: Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde halten, denen Leid und Elend widerfahren, an euch eine große Freude, die dem ganzen Volk einer Änderung ihrer Umstände mitzuwirken. zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Und eine Einladung an uns alle, den Heiland der Davids der Retter geboren; er ist der Messias, Welt zu empfangen, dort, wo wir schwach und der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: bedürftig sind. Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln ge- wickelt, in einer Krippe liegt. Weihnachtsgebet Andere Umstände: Maria hatte schon davon gesungen, als sie noch „in anderen Umständen“ Ewiger Gott, war. Schwanger mit einem Kind, das ihr kurz vor- wenn ich dich suche, dann finde ich dich: her vom Engel als Heiland der Welt angekündigt wurde. Sie ahnt, dass er Großes vor sich hat: „Er Nicht bei den Mächtigen dieser Welt stößt die Gewaltigen vom Thron und erhebt die sondern in deinem Sohn. Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und In einem Kind, lässt die Reichen leer ausgehen“ (Lukas 1,52- zart und verwundbar, 53). neugeboren, An Weihnachten wird es nun offenkundig: Gott in einer Krippe in einem Stall. kommt in diese Welt. Und macht von Anfang an alles anders. Umstände scheut er dafür nicht. Dein leises Zeichen an die laute Welt. Die Geburt des Heilands findet außerhalb der Komfortzone statt: widrige Umstände stattdes- In diesem Kind wir deine Liebe sichtbar: sen – ein zugiger Stall, ein improvisiertes Bett. Deine Liebe, Nicht besser, als es heute viele Menschen ha- die uns im Blick hat ben, die ohne Heimat sind, auf der Flucht oder vom Anfang der Zeiten verarmt durch Krieg und Unrecht. Gerade darum geht es Gott: da zu sein, wo er und uns nicht verloren gibt am meisten fehlt. Er macht die Notunterkunft bis in alle Ewigkeit. zu seinem Wohnort, die Armen zu Gastgebern des Heilands und die Ortlosen zu Verkündern Danke, Gott! der guten Botschaft. Er gibt Sprache denen, die sprachlos sind, und macht die Starken zu Für- Amen. sprechern derer, die keine Stimme haben. Ja, die Ankunft Gottes in Bethlehem macht Quelle: advent-online.de wahr, was Maria schon besungen hat. Dieser ganz andere Gott führt ganz andere Umstände herbei: Gott sieht die umso mehr, die von ande-

23 Wortgottesdienste am Heiligen Abend Am Heiligen Abend ist die Anzahl der Gottes- Von daher möchten wir Sie im Hinblick auf den dienstbesucher vielerorts recht hoch. Frühzei- Heiligen Abend animieren, folgende Gedanken tig wurde uns deutlich, dass die sonst übliche zu erwägen. Wäre es nicht sinnvoll und ge- gottesdienstliche Gestaltung mit Krippenspie- boten, viele, eher kleine Wortgottesdienste in len oder der Mitwirkung von Musikvereinen Eigenregie zu feiern? Bei Maiandachten, bei und Chören unter den gegebenen Umständen Nachbarschaftsgebeten oder Bittprozessionen nicht oder nur schwer durchführbar ist. Schon vor Christi Himmelfahrt oder beim lebendigen Anfang August wurde Ausschau gehalten nach Adventskalender gelingt es ja auch gut, dass Industriehallen oder landwirtschaftlichen Ge- Nachbarschaften auf eigene Faust einen Wort- bäuden, die als Alternative zum begrenzten gottesdienst feiern. Am Silvesterabend um Kirchenraum in Frage kommen könnten. Aus Mitternacht versammeln sich hier und da die verschiedenen Gründen wurden die ersten Menschen vor der Haustür oder auf der Stra- Pläne dann doch verworfen. Im Oktober wurde ße, um im Freien das neue Jahr zu begrüßen. die Frage, „Wie wollen wir Weihnachten fei- Von diesen Überlegungen ausgehend halten ern?“ in diversen Dechanten- und Pfarrerkon- wir es für denkbar, dass wir uns am Hl. Abend ferenzen besprochen. Zu den Hypothesen, was in kleinen Kreisen, beispielsweise im Rahmen zu Weihnachten möglicherweise von Seiten der Nachbarschaft, im Freien versammeln, bei der Behörden erlaubt sei, kam zugleich die be- Regen möglicherweise unter einem Carport, rechtigte Frage: „Was ist angesichts der Pande- um dort einen kleinen Gottesdienst zu feiern. mie denn sinnvoll?“ Getreu dem Wort Jesu: „Wo zwei oder drei in Bei einem gemeinsamen Treffen der Seelsor- meinem Namen versammelt sind, da bin ich ger*innen aus Bakum und Lohne im Herbst mitten unter ihnen.“ war eine Idee entstanden, die wir gerne er- Manch einem mag es nicht so liegen, die läutern würden. Ausgangspunkt war folgender Initiative zu ergreifen, etwas vorzulesen oder Gedanke: vorzubeten. Das muss auch nicht jeder. Aber Die Jungfrau Maria hätte das Jesus-Kind auch ich denke, es gibt hier und da doch Mutige, die lieber im Hotel zur Welt gebracht; die Heilige den Anstoß geben könnten. In unseren vier Ge- Familie musste dann aber doch mit einem Stall meinden gibt es viele, die in Musikvereinen ein vorliebnehmen. Instrument spielen und möglicherweise das 24 Weihnachten auf der Straße. Die hochschwangere Maria auf dem Esel. Mit ihrem Mann Josef ist sie auf der Suche nach einer Herberge in Carum (Figuren: Vestruper Krippe). (Foto: Henning Kreutzhecker) eine oder andere Lied mit dem eigenen Instru- sehbar, welche behördlichen Maßnahmen am ment begleiten können. In allen vier Gemein- Hl. Abend gelten werden und möglicherweise den gibt es einen Chor. Sicherlich wird jemand diese Pläne erneut durchkreuzen. In guter ein Lied anstimmen können. Ich denke auch an Hoffnung, dass eine gottesdienstliche Feier im diejenigen, die schon als Lektor*in oder Kom- Freien möglich sein wird, und im Vertrauen, munionhelfer*in in guter Übung sind. Manch dass die Teilnehmer*innen die dann geltenden einer hat vielleicht einen Feuerkorb oder Gar- Normen beachten, möchten wir den nachfol- tenfackeln, die atmosphärisch etwas zu einer genden Gottesdienstvorschlag anempfehlen. solchen Feier beitragen könnten. Es ist ein Vorschlag mit Liedern, Lesungen und Der Pfarreirat und das Seelsorgerteam hielten Gebeten; ein Vorschlag, der auch gekürzt und diesen Vorschlag Ende September für sinnvoll modifiziert werden kann. Über unsere Kin- und für eine verantwortbare Alternative zu den dergärten und über die Kirchen werden wir sonst üblichen, großen Feiern in den Kirchen. rechtzeitig auch einen Entwurf zur Verfügung Gewiss, solche Feiern leben von der Eigenini- stellen, der eher für junge Familien und Kinder tiative. Der Vorschlag macht ernst damit, dass geeignet ist. wir selbst Subjekte unseres Glaubens und auch Selbstverständlich sind diese Vorschläge auch einer liturgischen Feier sein dürfen und müs- geeignet für eine gottesdienstliche Feier im sen. Um den Wert einer solchen möglichen Kreis der Familie, beispielsweise am Weih- Feier zu betonen, haben wir uns entschieden, nachtsbaum oder an der Krippe im eignen dass wir diese Gottesdienste am Hl. Abend von Wohnzimmer. Wir haben den möglichen 15.45 bis 16.00 einläuten und um 16.30 mit Ablauf bewusst in diesem Advents- und Weih- einem Festgeläut abschließen. Zu den übrigen nachtsbrief abgedruckt. Den Gottesdienstent- Eucharistiefeiern am Hl. Abend, bei denen die wurf und ein entsprechendes Liedblatt werden Anzahl der Mitfeiernden begrenzt ist, werden wir zum vierten Adventssonntag auch über die Glocken schweigen. die Homepage in digitaler Form zur Verfügung In diesen Novembertagen (in denen diese stellen. Zeilen geschrieben wurden) ist noch nicht ab-

25 Wortgottesdienst zum Heiligen Abend

Lied zur Eröffnung (GL 218 1 + 2): Macht hoch die Tür, die Tor macht weit, Er ist gerecht, ein Helfer wert. es kommt der Herr der Herrlichkeit, Sanftmütigkeit ist sein Gefährt, ein König aller Königreich, sein Königskron ist Heiligkeit, ein Heiland aller Welt zugleich, sein Zepter ist Barmherzigkeit; der Heil und Leben mit sich bringt; all unsre Not zum End er bringt; derhalben jauchzt, mit Freuden singt. derhalben jauchzt, mit Freuden singt. Gelobet sei mein Gott, Gelobet sei mein Gott, mein Schöpfer reich an Rat. mein Heiland groß von Tat.

Begrüßung: Liebe Schwestern und Brüder. Wir treten ein in den Heiligen Abend. Wir feiern Weihnachten, das Geburtsfest unseres Herrn, Jesus Christus. In jenen Tagen hätte Maria das Jesus-Kind gewiss lieber im Hotel zur Welt gebracht. Stattdes- sen musste sie mit einem Stall Vorlieb nehmen. Auch wir können uns in diesem außergewöhnlichen Jahr nur in kleinen Gemeinschaften und im Freien treffen, um das Weihnachtsfest einzuläuten. Aber wir bauen auf Jesu Zusage: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ Feiern wir nun seine Gegenwart, im kleinen Kreis, und in Verbundenheit mit all denen, nach deren Nähe wir uns sehnen.

Eröffnung: Beginnen wir diesen Gottesdienst mit dem Zeichen des Kreuzes: + Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen Ein halbes Jahrtausend vor der Geburt Jesu wird das Volk Israel auf eine harte Probe gestellt. Tod, Krieg und Finsternis beherrschen das Land. Der Prophet Jesaja aber kündigt eine Zeitenwende an: Alles Dun- kel, alle Nacht wird schwinden. Ein neues Licht, eine neue Herrschaft keimt auf. Durch ein kleines Kind wirkt Gott Licht, Friede, Gerechtigkeit und Freude. Lassen wir uns durch diese staunende Freude und neu aufkeimende Hoffnung anstecken.

Lesung aus dem Buch Jesája (9, 1–6). Das Volk, das in der Finsternis ging, sah ein helles Licht; über denen, die im Land des Todesschattens wohnten, strahlte ein Licht auf. Du mehrtest die Nation, schenktest ihr große Freude. Man freute sich vor deinem Angesicht, wie man sich freut bei der Ernte, wie man jubelt, wenn Beute verteilt wird. Jeder Stiefel, der dröhnend daherstampft, jeder Mantel, im Blut gewälzt, wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers. Denn ein Kind wurde uns geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. Die Herrschaft wurde auf seine Schulter gelegt. Man rief seinen Namen aus: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Die große Herrschaft und der Frieden sind ohne Ende auf dem Thron Davids und in seinem Königreich, es zu festigen und zu stützen durch Recht und Gerechtigkeit, von jetzt an bis in Ewigkeit. Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird das vollbringen. Wort des lebendigen Gottes. 26 Zwischengesang: alternativ (GL 754): Stimmen wir ein in die Freude Jesajas und singen O komm, o komm, Emanuel, das Lied, „Tochter Zion“ (GL 228 1+2). nach dir sehnt sich dein Israel! In Angst und Elend liegen wir Tochter Zion, freue dich, und flehn voll Sehnsucht auf zu dir. jauchze laut, Jerusalem! Bald kommt dein Heil: Emanuel! Sieh, dein König kommt zu dir, Frohlock und jauchze, Israel! ja er kommt, der Friedefürst. Tochter Zion, freue dich, O komm, o komm, du Licht der Welt, jauchze laut, Jerusalem! das alle Finsternis erhellt! O komm und führ aus Trug und Wahn Hosianna, Davids Sohn, uns Menschen auf die rechte Bahn! sei gesegnet deinem Volk! Bald kommt dein Heil: Emanuel! Gründe nun dein ewig Reich, Frohlock und jauchze, Israel! Hosianna in der Höh’! Hosianna, Davids Sohn, O komm, o komm, du Gottessohn, sei gesegnet deinem Volk! zur Erde steig vom Himmelsthron! Gott, Herr und Heiland, tritt hervor, o komm, schließ auf des Himmels Tor! Bald kommt dein Heil: Emanuel! Frohlock und jauchze, Israel! Lichtritus: „Als tiefes Schweigen das All umfing und die Nacht bis zur Mitte gelangt war, da sprang dein allmächti- ges Wort vom Himmel, vom königlichen Thron herab.“ (Weisheit 18,15) – In diesem Wort aus dem Buch der Weisheit wird das Geschehen der Weihnacht zusammengefasst. Wie die Hirten vor 2000 Jahren sehnen auch wir uns nach einem Zeichen der Hoffnung, nach einem Wort, das aufrichtet und befreit. Bevor wir nun die Weihnachtsgeschichte hören, wollen wir Kerzen entzünden. Das Licht, das sich in der Runde verteilt, soll Ausdruck sein unserer Sehnsucht und Hoffnung. Es können Kerzen, kleine Windlichter entzündet werden.

Weihnachtsevangelium: Weil Jesus geboren wurde, feiern wir Weihnachten. Hören wir nun, was der Evangelist Lukas darüber berichtet. Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Lukas (Lk 2, 1–14). Es geschah aber in jenen Tagen, dass Kaiser Augústus den Befehl erließ, den ganzen Erdkreis in Steuer- listen einzutragen. Diese Aufzeichnung war die erste; damals war Quirínius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Es geschah, als sie dort waren, da erfüllten sich die Tage, dass sie gebären sollte, und sie gebar ihren Sohn, den Erst- geborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war. 27 In dieser Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat ein Engel des Herrn zu ihnen und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie und sie fürchteten sich sehr. Der Engel sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteilwerden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen: Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt. Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens. Als die Engel von den Hirten in den Himmel zurückgekehrt waren, sagten die Hirten zueinander: Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen, das uns der Herr kundgetan hat! So eilten sie hin und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde. Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen. Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war. Evangelium unseres Herrn Jesus Christus. Lob sei dir, Christus.

Antwortgesang: Antworten wir auf das Evangelium mit dem Lied, „Stille Nacht“ (GL 249). Stille Nacht, heilige Nacht! alternativ (GL 239 1 - 3): Alles schläft, einsam wacht Zu Bethlehem geboren nur das traute hochheilige Paar. ist uns ein Kindelein. Holder Knabe im lockigen Haar, Das hab ich auserkoren, schlaf in himmlischer Ruh, sein Eigen will ich sein. schlaf in himmlischer Ruh! Eja, eja, sein Eigen will ich sein.

Stille Nacht, heilige Nacht! In seine Lieb versenken Hirten erst kundgemacht, will ich mich ganz hinab; durch der Engel Halleluja mein Herz will ich ihm schenken tönt es laut von fern und nah: und alles, was ich hab. Christ, der Retter, ist da, Eja, eja, und alles, was ich hab. Christ, der Retter ist da! O Kindelein, von Herzen Stille Nacht, heilige Nacht! dich will ich lieben sehr Gottes Sohn, o wie lacht in Freuden und in Schmerzen, Lieb aus deinem göttlichen Mund, je länger mehr und mehr. da uns schlägt die rettende Stund, Eja, eja, je länger mehr und mehr. Christ, in deiner Geburt, Christ, in deiner Geburt!

28 Fürbitten: So wollen wir Fürbitte halten. Herr, Jesus Christus. Wie du für uns gelebt hast, so wollen auch wir füreinander da sein und beten.

• Herr, Jesus Christus, du kamst in jener Nacht in einem Stall zur Welt, weil in der Herberge kein Platz war. Wir bitten dich: Steh allen bei, die auf der Flucht sind, die keine Heimat haben oder sich gerade jetzt einsam und verlassen fühlen. Christus, höre uns. • Herr, Jesus Christus, die Engel verkündeten bei deiner Geburt den Frieden auf Erden. Wir bitten dich: Lass Frieden werden auf dem ganzen Erdenrund, besonders im Heiligen Land. Christus, höre uns. • Herr, Jesus Christus, als Du geboren wurdest, kamen Weise aus dem Morgenland, um dich anzubeten. Wir bitten Dich: Zeige dich allen, die Gott suchen, als der Weg, die Wahrheit und das Leben. Christus, höre uns. • Herr, Jesus Christus, du bist das Licht Gottes, das alle Finsternis erhellt. Wir bitten dich: Leuchte allen, die traurig, krank oder verzweifelt sind, und schenke ihnen Hoffnung und Zuversicht.Christus, höre uns. • Herr, Jesus Christus, in dir ist das Leben in Fülle. Wir bitten dich: Lass unsere Verstorbenen, an die wir in diesen Tagen besonders denken, bei dir leben und geborgen sein. Christus, höre uns.

Vater unser: Beten wir, wie der Herr uns zu beten gelehrt hat: Vater unser… Denn dein ist das Reich…

Schlussgebet: Lasset uns beten. Gott, unser Vater, in dieser Heiligen Nacht bist du uns als das wahre Licht aufgestrahlt. In der Geburt deines Sohnes kommst du uns ganz nahe und begegnest uns auf Augenhöhe. Du schaust uns liebevoll an, heilend, tröstend und aufrichtend. Wir danken dir für dieses Geschenk deiner Nähe. Mit deinem Sohn und dem Heiligen Geist sei dir Ehre und Lobpreis in alle Ewigkeit. Amen.

Segensgebet: Und der Segen des Allmächtigen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, komme auf uns herab und bleibe bei uns allezeit. Amen. Mit einem wohlwollenden, aufrichtenden Blick oder mit einem Augenzwinkern wünschen wir einander „Frohe Weihnachten“ und singen zum Abschluss dieser Feier das Lied, „O du fröhliche…“

Schlusslied (GL 238): O du fröhliche, o du selige, O du fröhliche, o du selige, O du fröhliche, o du selige, gnadenbringende Weihnachtszeit! gnadenbringende Weihnachtszeit! gnadenbringende Weihnachtszeit! Welt ging verloren, Christ ist geboren: Christ ist erschienen, uns zu versühnen: Himmlische Heere jauchzen Dir Ehre: Freue, freue dich, o Christenheit! Freue, freue dich, o Christenheit! Freue, freue dich, o Christenheit! 29 So väle Kinner vör mien Krippken Schröders Oma ist es gelungen, die Kinder der Katharinenschule neugierig zu machen auf das Weihnachtswunder. Von Franz-Josef Göttke.

1998 war in der OV zu lesen, dass bodenstän- kennen und sprach mich gleich in ihrer liebe- dige Südoldenburger die Krippen-Jury in Telgte vollen mütterlichen Art an, als sie merkte, dass begeisterten. Maria Schröder war mit ihren ich mich für ihre Krippe interessierte. Krippenfiguren auf der bekannten Krippen- Nach kurzem zwanglosem Gespräch über ihr ausstellung in Telgte vertreten. Der Pfarrer der Hobby wagte ich es sogleich, mein Anliegen Marien-Wallfahrtsgemeinde in Telgte Propst anzusprechen. Ich wollte in der Schule nicht Tietmeyer zeigte auf die wunderschönen Klei- nur die Krippe aufbauen, sondern vom 1. der der Figuren, die von den fleißigen Fingern Advent bis zum 2. Februar – Darstellung des der 85jährigen Maria Schröder aus Büschel Herrn - die Weihnachtsgeschichte in wechseln- geformt wurden. „Diese Figuren versprühen den Szenen zeigen. „Schröders Oma“, wie ich unendlich viel Freude“ fuhr Tietmeyer fort und sie nannte – der Respekt vor dem Alter verbot wies mit dem Zeigefinger auf eine Gruppe tra- mir, sie mit „Maria“ anzusprechen – war sehr ditionell bäuerlich gekleideter Puppen hin. „Es von meiner Idee angetan. „Dat maok ick“, sieht in der Tat aus, als sei ganz Bakum auf den sagte sie, „mi fraiht, dat ik nu maol för soväle Beinen.“ Die 30.000 Besucher der 57. Krippen- Kinner wat maoken kann.“ Wir waren auf glei- ausstellung in Telgte und auch die Jury konnten cher Wellenlänge, wir sprachen plattdeutsch sich der Ausstrahlung dieser sympathischen miteinander. Schröders Oma war begeistert, Figuren nicht entziehen. Und so wurde Maria das merkte ich. Sie lud mich gleich zu sich nach Schröder mit dem „Bischof-Heinrich-Tenhum- Hause ein, um alles in Ruhe zu besprechen. berg-Preis für vorbildliches Krippenschaffen“ Bei meinem ersten Besuch bei ihr in Büschel am 1. Februar 1998 ausgezeichnet. Sichtlich empfing sie mich in ihrer „Werkstatt“ in der bewegt nahm sie diese Urkunde aus den Hän- großen Küche inmitten ihrer kleinen Kunstwer- den von Friedrich Ostermann, Regionalbischof ke. Ich fühlte mich auf einmal „ganz anders“ des Dekanates Warendorf, entgegen. zwischen all den Hirten, Schafen, Kameltrei- bern, Ochsen, Eseln, Königen und Engeln und Schon einige Jahre eher hatte ich überlegt, wie der Heiligen Familie. Liebevoll nahm sie das ich den Kindern meiner Katharinenschule die in einem „Puck“ eingewickelte Christkind in Weihnachtsgeschichte bildlich einmal anders ihre hohle Hand und sprach mit ihm: „Jao, du vor Augen führen könnte. Bei der Ausstellung leiwet Kindken, du bis dei Lüttkeste van miene von Bakumer Hobbykünstlern 1992 im Rathaus Figuren, aober ick weit, du bis doch dei Grött- kam mir beim Betrachten der kunstvoll hand- ste – du bis use Heiland.“ geformten Krippenfiguren von Maria Schröder Ich spürte mit wie viel Herzblut und mit wel- aus Büschel die Idee. cher Liebe Schröders Oma in ihrem Hobby Ich kannte Maria Schröder nur „vom Sehen“, aufging. Ich war fasziniert davon, wie sie den hatte aber noch nichts von ihrem wunder- Figuren einen Gesichtsausdruck geben konn- baren Hobby gehört. Sie musste mich wohl te: mal staunend und betend bei den Hirten, 30 1

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1 Maria Schröder präsentiert freudig ihre Krippe. 2 Maria Schröder als junge Frau. 3 Maria Schröder mit Ehemann Bernhard. (Fotos: Heimatverein Bakum) freundlich und strahlend beim Verkündigungs- dem Weg nach Bethlehem. Zu Weihnachten engel, würdevoll und erhaben bei den Köni- wird die Krippe in ihrer ganzen Größe mit vie- gen, streng bei den Kameltreibern, friedvoll len Hirten, Frauen und Kindern, Schafen, Ochs und sorgend bei Maria und Josef. und Esel und natürlich mit der Heiligen Familie Bei einer Tasse Kaffee legten wir dann gemein- im Stall aufgebaut. Zum 6. Januar besuchen die sam die Szenenbilder für unsere Darstellung Könige in ihren festlichen Gewändern und mit der Weihnachtsgeschichte fest. Am 1. Advent Begleittross aus Elefant, Kamel und Dienern verkündet der Engel Maria die frohe Botschaft. den neugeborenen König. Darauf flieht Josef Im 2. Bild besucht Maria ihre Verwandte Elisa- mit Maria und dem Kind nach Ägypten – Py- beth. Zum 3. Advent sind Maria und Josef auf ramiden in der Ferne deuten es an. Zum 2.

31 Februar tragen Maria und Josef das Kind in den Dichten. Ihr wohl bekanntestes Gedicht ist Tempel, wo sie vom greisen Simeon und der das über den Lügenbaron von Münchhausen alten Hanna empfangen werden. „Münchhuusen up Schloß Dorn“. Schon bald Schröders Oma ist es gelungen, die Kinder der sprach sich ihr dichterisches Talent herum. So Katharinenschule neugierig zu machen auf schrieb sie viele Geschichten in Versform zu das Weihnachtswunder. Jeden Montag in der runden Geburtstagen, Hochzeiten, Richtfes- Adventszeit beim Adventssingen hörten sie ten und anderen Anlässen. Im Rahmen dieser gespannt den Texten zur dargestellten Szene Arbeit sind eine Fülle vor allem humorvoller zu. Mit großen Augen schauten sie sich einzeln Dichtungen entstanden. Diese Sammlung ist oder in kleinen Gruppen in den Pausen die ein Schatz für den Heimatverein. So manche Darstellung an, sprachen miteinander darüber Döntkes über Bakumer Bürger sind dadurch und entdeckten immer wieder etwas Neues. erhalten geblieben. Denn fortwährend ergänzte Schröders Oma die Nach der Geburt ihres 6. Kindes schuf sie im Szenenbilder, weil es ihr noch nicht gut genug Winter 1949 ihre erste Krippe. Seitdem ließ war. Mit zufriedenem Lächeln schaute sie den sie das Krippenbasteln nicht mehr los. Von Kindern von weitem in der Pause zu. „Wat is Krippe zu Krippe wuchs ihr Geschick, von Jahr dat för eine Fraide för mi, dat tau seihn - so zu Jahr der Ausdruck der Gesichter. Weit über väle Kinner vör mien Krippken.“ 400 Figuren hat sie auf ihre so eigene Art aus Ich muss gestehen, erst nach ihrem Tode 2003 Draht, Schaumstoff und Krepp geschaffen. Die habe ich mich näher mit ihrem Werdegang so ausdrucksstarken Gesichter formte sie aus beschäftigt. Ihr Sohn Helmut und dessen Frau einer Masse aus Papiermehl und Kleister. Die Elfriede, mit denen sie in Büschel in Hausge- Gewänder, ob königlich oder derb bäuerlich meinschaft lebte, haben dankenswerterweise schneiderte sie bis ins hohe Alter selber. Dazu all ihre schriftlichen Unterlagen dem Archiv schrieb sie viele besinnliche und nachdenkli- des Heimatvereins Bakum übergeben. In che Gedichte zur Advents- und Weihnachtszeit. einem Beitrag der OV vom 14. Dezember 1955 Fast 90jährig starb Maria Schröder im Mai ist ihr Lebensweg in dem Artikel „Bi Maria 2003. Sie war eine in Bakum und weit darüber Schröder in Büschel up Beseuk – Eine Bäuerin, hinaus bekannte Heimatdichterin und Künstle- die Gedichte schreibt und prächtige Krippen- rin. In ihren Gedichten und Krippendarstellun- figuren modelliert“ beschrieben. Als Maria gen bleibt sie uns weiter in bewundernswerter Kenkel wurde sie 1913 in geboren. Erinnerung. Schon während ihrer Schulzeit hat sie sich in der Dichtkunst versucht und später war sie z.B. Franz-Josef Göttke (Vorsitzender Heimatverein Mitarbeiterin der bekannten Zeitschrift „Stadt Bakum u. ehemaliger Rektor der Katharinen- Gottes“, in der sie hochdeutsche und platt- schule Bakum) deutsche Gedichte veröffentlichte; so z.B. die Gedichte „Letzte Rose“ und „Fräujaohrsled“. 1936 heiratete sie den Landwirt und Post- schaffner B. Schröder in Büschel. Trotz ihrer vielen schweren Arbeit fand sie Muße zum

32 Hillige Nacht Maria un ehr leiwe Mann dei gaoht dör Nacht un Wind. Herünner hoch van´t Himmelstelt „O, Josef“, klaogt Maria dann, Un röpp so lut hei kann: „wor bliewt wi mit dat Kind?“ „Dat Gotteskind köm uppe Welt! Kaomt gau un bät et an!“ Ganz Bethlehem wör bräkenvull, dor stünd kien Kaomer los, Dat Schepervolk vernimp den Roop kien Menske, dei us helpen wull, Un maokt sick uppe Bein´. o Herr, wat maokt wi bloß? Ehr Hart is vuller Dank un Lob! Sei dröwt den Heiland seih´n. Gott staoh mi bi, ick kann nich mehr, dei Weg is mi tau wiet. Dat Kind, so heff die Engel seggt, Mien leiwe Gott, schick Hülpe her, schall ehr dei Rettung bring´n. dat wedd nu höchste Tied. Dor günn´ dei Stall, wat is dei lecht! Un Engels hört sei sing´n. „Maria, nu verdwiwel nich!“ Maokt Josef ehr wer Maut. Sei findt dat Kind, so arm is dat, „Us Herrgott lätt us nich in Stich, bold naokt up Hai un Stroh. dat wedd noch aale gaut. Fraih di, Kind, wie bringt di wat“, so roopt dei Schepers froh. Doch luster eis, wat bölket dor, lutt jüst, as wörd´ne Kau? „Wi bringt di Melk un Hönnig her Villicht ligg dor´n Hoff sogor?“ un Schöpkes, witt un schwatt. So räkt sei un kiekt tau. Un häss du süss noch ein Begehr, o Kind, dann sägg us dat. Die beid´n seukt un seiht dot gün´n So´n ollen Stall ut Breer. Wi sünd nich riek an Geld un Gaut, Dei wör us Herrgott nich tau minn: gering is use Stand. Hei schickt sien Kind nu her. Doch gäwt wi di, du lüttke Blaut, mit Fraiden Hart un Hand.“ Un Oss un Äsel kiekt so grot, wat sick dor nu begiff, Glücksäligkeit! Dat Christkind lacht! bedurt dat Christkind in sien Not. Un wat sien´ Ogen blenkt! Dei Schnei dör´t Strohdack driff. O gnadenvulle hillige Nacht, wor us dat Heil wüdd schenkt. Sein´ fien´n Händkes bleistert rot, dat lütke Läb´n bäwt, doch bold kump Hülp in grötste Not: Gedichtet von Maria Schröder (1956) daol Gottes Engel schwäft. 33 Allzeit bereit. Gut Pfad. Ellen Reinert und Anastasia Morkovin berichten über die Stammesgründung der Pfadfinder in Bakum.

Wie habt ihr Pfadfinder das besondere Jahr 2020 Pfadfinderschaft Sankt Georg, zu der ihr gehört? erlebt? Anastasia: Das Verständnis der DPSG für die Ellen: Für dieses Jahr hatten wir viele Ideen. Welt beruht auf den Grundsätzen des christ- Durch die Corona-Pandemie kam alles anders. lichen Glaubens. Als katholischer Verband leiten Wir konnten keine Gruppenstunden mehr an- wir unsere Grundsätze aus der Botschaft Christi bieten, unser Lager und unsere Fahrten mussten ab. Mitglied in der DPSG kann aber jede und ausfallen. Dies fanden wir alle und ich persönlich jeder unabhängig von der Konfession werden. sehr schade. Wir versuchen den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, dass sie Verantwortung für sich, Aus Neugierde gefragt: Wie gründet man eine ihre Mitmenschen und ihre Umwelt überneh- Pfadfindergruppe? men. Alles in allem macht Pfadfinden Kinder Ellen: Die Vorgeschichte begann damit, dass ich und Jugendliche zu starken und selbstständigen vor drei Jahren die Idee hatte, in Bakum eine Persönlichkeiten und bietet ihnen Erlebnisse und Pfadfindergruppe zu gründen. Ich selbst wohne Erfahrungen, die wertvoll für ihr weiteres Leben seit November 2016 in Bakum und habe ge- sind. Und das alles mit Spaß und vielen Abenteu- dacht, dass das Angebot von Bakumer Kindern ern. Wie Robert Baden-Powell, der Gründer der gut angenommen werden könnte. Meine Co-In- DPSG-Pfadfinderbewegung, sagt: „Ohne Aben- itiatorin Anastasia Morkovin fand die Idee einer teuer wäre das Leben tödlich langweilig.“ Pfadfindergruppe auch gut. Nach den Abstim- mungen mit Pfarreirat und Pfarrer konnten wir In diesem Jahr haben die Pfadfinder den Schritt im August 2018 mit der Gründung der DPSG in die Selbstständigkeit gewagt. Vorher waren Siedlung Bakum starten (DPSG steht für Deut- sie eine Pfadfindersiedlung, die zusammen mit sche Pfadfinderschaft Sankt Georg). Wir hatten Ellenstedt kooperiert hat. In diesem Jahr haben die zwei Jahre Zeit, alle Auflagen der DPSG zu erfül- Bakumer Pfadfinder ihren eigenen Stamm gegrün- len, um am Ende ein Stamm zu werden. Auflagen det. Warum habt ihr euch in diesem Jahr für die sind beispielsweise, dass man mindestens eine Gründung entschieden? Kinder- und eine Jugendstufe hat. Außerdem Ellen: Der Termin der Stammesgründung war am mussten wir regelmäßige Gruppenstunden und 29. August diesen Jahres und stand schon Ende Leiterrunden nachweisen. 2019 fest. Durch die Corona-Pandemie war sehr lange unklar, ob wir unseren Stamm überhaupt Anastasia: Ich bin sehr glücklich darüber, dass gründen können. Die Monate schritten dahin die Gemeinde Bakum die Pfadfinder annimmt. und es war alles im Unklaren für uns. Im Juli Aktuell haben wir 4 Pfadfindergruppen in dem stand für uns fest - dass wir die Gründung Ende Stamm Bakum-Vestrup und ca. 40 Mitglieder. August durchführen können, wenn die Infek- tionszahlen nicht steigen. Wir hatten Glück und In Deutschland gibt es verschiedene Pfadfinderver- durften somit in einem ökumenischen Open-AIR bände. Was ist die Besonderheit an der Deutsche 34 Impressionen vom Gründungs- fest des DPSG Stammes St. Johannes Bakum-Vestrup am 29.08.2020. (Fotos: Sam Schaffhausen & Anastasia Morkovin)

Gottesdienst mit Pastor Holtkamp und Pastor an das Alter der Kinder an. Inhaltlich behandeln Hilgen unsere Stammesgründung feiern. Im An- wir Umweltthemen. Zum Schluss gehen wir oft schluss des Gottesdienstes wurden wir vom Be- nochmal nach draußen und spielen ein Gruppen- zirk zum Stamm ernannt. Für das leibliche Wohl spiel. Danach kommt die Abschiedsrunde, in der war auch gesorgt, es wurde gegrillt. Es war ein wir jedesmal das Lied „Nehmt Abschied Brüder“ sehr schöner Tag für uns. singen.

Wie läuft eine typische Gruppenstunde ab? Habt ihr zu Weihnachten wieder besondere Aktio- Anastasia: Unsere Gruppenstunden starten wir nen geplant? mit einer Anfangsrunde, wo wir ein bis zwei Ellen: Zu Weihnachten werden wir auch wieder Lieder singen und beten. Wir überlassen es das Friedenslicht aus Bethlehem in die Ge- aber den Kindern, ob sie mitbeten möchten. meinde Bakum bringen. Aktuell ist aufgrund der Dann gehen wir, wenn das Wetter gut ist, nach Corona-Bestimmungen noch unklar, wann es draußen und powern die Kinder bei Teamspielen in Norddeutschland ankommt. Aber wir geben ersteinmal aus. In der Schule sitzen sie ja schon unser Bestes, dass es möglichst zu Weihnachten den halben Tag. Danach gehen wir in die Grup- in der Gemeinde ankommt. penstunde. Wir passen unsere Gruppenstunden

35 Backen mit der Bibel Mit der Bibel backen? Das geht! In einigen Bibelversen findest du leckere Zutaten für ein saftigen Kuchen. Wir laden dich ein, in der Bibel zu stöbern und den Kuchen nachzubacken. Viel Spaß beim Backen!

Zutaten: 1 1/2 Tassen Deuteronomium 32, 14a 6 Stück Jesaja 10,14a 2 Tassen Richter 14, 18a 4 1/2 Tassen 1. Könige 5,2 2 Tassen 1. Samuel 30,12 b 1 Tasse 1. Korinther 3,2 2 Tassen Nahum 3,12 1 Tasse Numeri 17, 23b 1 Prise Levitikus 2,13 3 Teelöffel Jeremia 6,20

1 Päckchen Backpulver

Zubereitung: alle Zutaten miteinander zu einem relativ flüssigen Teig verrühren. Folge dem Spruch Salomons (Sprüche 23,14a): ...... Backzeit: 35 Minuten, bei 180 Grad im Umluft-Backofen. Zum Schluss: Am Ende gilt Lukas 14,12-14. 36 37 38 Weihnachtssterne basteln Eine Geschenkidee, für die man eigentlich alles zu Hau- se haben sollte. Wir zeigen euch, wie man ganz schnell und einfach Weihnachtssterne aus Salzteig backen kann. Die Sterne sind schöne Geschenke für Oma & Opa und sehen am Christbaum super aus.

Salzteigrezept Du brauchst: • 2 Tassen Mehl (oder 1/2 Tasse durch Speisestärke ersetzen, das verhindert Risse) • 1 Tasse Salz • 1 Tasse Wasser • 1 Esslöffel Öl

Schritt 1: Aus allen Zutaten einen Teig herstellen und ordentlich durchkneten. Bei Bedarf könnt ihr das Ganze noch mit Lebensmittelfarbe einfärben. Der Teig reicht für etwa 30 normalgroße Plätzchen- ausstecher.

Schritt 2: Den Teig mit etwas Mehl aus- rollen und mit den Formen die Sterne ausstechen. Damit man die Sterne später auch aufhängen kann, musst du noch Lö- cher mit einem Strohhalm reinstechen.

Schritt 3: Jetzt werden die Sterne bei 150 Grad für 60 Minuten im Ofen gebacken.

Schritt 4: Wenn die Sterne abgekühlt sind, kann man sie auf einen gelben Sack legen und (am besten draußen) mit weißem Lack ansprühen. Gut trocknen lassen! Lass dir bei diesem Schritt von deinen Eltern helfen.

Schritt 5: Du kannst nun die Sterne mit Filzstiften und Eddings bemalen. Zum Schluss noch ein Band durch das Loch ziehen und fertig sind deine Weihnachts- sterne!

Fotos und Idee mit freundlicher Genehmigung von www.cuchikind.de 39 Malwettbewerb Du hast Freude am Malen und bist zwischen 6 und 2. Ein neuer Anfang wird möglich… Neubeginn… 12 Jahre alt? Dann laden wir Dich ein, an einem Aufbruch… Geschenk… Staunen kleinen Malwettbewerb teilzunehmen. Als Motiv 3. Man wartet auf eine gute Nachricht und dann für Dein Bild schlagen wir Dir vier Ereignisse aus der kommt sie schließlich auch Weihnachtsgeschichte vor: 4. Die Großen und Klugen suchen, finden und staunen vor dem Kleinen 1. Maria und Josef, die in Bethlehem auf Woh- nungssuche sind Gewinn: Bei diesem Malwettbewerb soll es auch 2. Die Geburt Jesu im Stall etwas zu gewinnen geben. Je nach Teilnehmerzahl 3. Ein Engel verkündet den Hirten die Geburt Jesu wollen wir die Gewinner*innen zu einem Spiel- und 4. Die Könige aus dem Orient (be)suchen das Grillnachmittag beim Pfarrheim in Bakum einladen. Jesus-Kind Je nach Corona-Lage soll dieser Nachmittag im Früh- sommer stattfinden. Es gibt unzählige Darstellungen dieser Ereignisse. In den Kirchen und in vielen Familien werden ab dem Bei einem Malwettbewerb gibt es auch eine Jury: vierten Adventssonntag Weihnachtskrippen aufge- Die Bewohner*innen des Wohn- und Pflegezentrum stellt. An diesen kannst Du Dich orientieren. St. Johannes in Bakum haben sich bereit erklärt, diese wichtige Aufgabe zu übernehmen. Eigens für Die älteren Kinder (10-12 Jahre) haben auch die den Malwettbewerb wird ein Briefkasten vor dem Möglichkeit, ein Ereignis aus der Weihnachtsge- Johanneshaus (Widukindstraße 2, 49456 Bakum) schichte auf die heutige Zeit zu übertragen. Eine aufgestellt. Dort können die Kunstwerke vom 20. dieser vier Szenen kann an einem ganz anderen Ort, Dezember bis zum 31. Dezember abgegeben wer- zu einer anderen Zeit, mit ganz anderen Personen den. Ab dem 10. Januar werden die Bilder auch in gemalt werden. Möglicherweise kannst Du Dich der Bakumer Kirche zu sehen sein. Damit wir die auch an den folgenden Themen orientieren. Es sind Sieger*innen entsprechend informieren können, Vorschläge, aber Deiner Fantasie sind keine Grenzen gebt bitte Euren Namen und die Adresse an. Gern gesetzt. könnt Ihr Eure Bilder auch mit ein paar Gedanken versehen (lassen), die dem Preisgremium mögli- 1. Eine Person oder eine Gruppe von Menschen, cherweise helfen können. die heute Sehnsucht hat nach Schutz, Gebor- genheit, Heimat und Frieden Wir freuen uns auf Eure Ideen und Kunstwerke.

40 41 Gedanken zum Adveniat-Aktionsplakat von Thomas Jung, Adveniat-Referent in der Bildungsabteilung Auf dem Adventiat-Plakat (Teilausschnitt oben; Covid-19-Virus ihr Unwesen. Brasilien gehört zu Vollständiges Plakat auf der Rückseite des Ein- den Ländern, die dieser Pandemie am stärksten schlags von diesem Advents- und Weihnachts- ausgeliefert sind. Der Präsident nahm und nimmt pfarrbrief) sehen wir Dona Sandra Cristina Batista. sie nicht ernst, ja, machte sich sogar über diese Voller Zärtlichkeit schaut sie ihre zweijährige Toch- „kleine Grippe“ lustig. Das Überleben ist schon im ter Ana Clara an. Und Ana Clara schaut uns ganz Normalfall eine große Anstrengung, aber unter keck an. An der Mundschutzmaske ist erkennbar, Corona-Verhältnissen ein riesiger Kraftakt: Den dassÜBER Corona-Zeit herrscht. Dona Sandra Cristi- armen Menschen fehlt es an allem, und wer Kon- na kann im geschützten Raum ihres Hauses die taktbeschränkungen einhält, wird noch weniger Maske unten lassen – und dadurch Nähe zu ihrer zu essen haben. Tochter schaffen. Die beiden stehen hinter der Tür Aber diese schwierige Situation hat nicht das ihresLEBEN einfachen Hauses – der Kontakt nach außen letzte Wort. Der Ausdruck in den Gesichtern von ist eingeschränkt. Mutter und Tochter leben in ar- Dona Sandra Cristina und ihrer Tochter ist voller men Verhältnissen auf dem Land, konkret in einer Ruhe, Freude und Gelassenheit. Zusammen mit Quilombo-Gemein-de in Nordostbrasilien, also ei- anderen wehrt sich diese junge Frau dagegen, ner Gemeinde, die sichWeihnachtskollekte ehemals aus geflüchteten dass2020 ih-nen – die grundlegenden Rechte verweigert, afrikanischen Sklavinnenwichtiger und Sklaven als gebildet je zuvor!hat. ja, dass sie mit Füßen getreten werden. Auch Das Quilombo liegt in der Nähe des Flusses São wenn die Lebensbedingungen im Quilombo sehr Francisco; die kargen#ÜberLeben Einnahmequellen sind· www.adveniat.de der hart sind, setzen sich die Bewohner gemeinsam Fischfang und die wenigen Produkte, die die Men- für die Schulbildung ihrer Kinder und eine Ge- schen durch harte Arbeit auf dem Feld produzie- sundheitsver-sorgung ein. In Gemeinschaftsarbeit ren können, z.B. etwas Getreide und Gemüse. Es haben sie schon den Bau einer Regenwasser-zis- handelt sich um sehr trockenen Boden im armen terne erreicht; auf diese Weise unterstützen sie

Norden des brasilianischen Bundesstaates Minas sich auch gegenseitig auf den Feldern. Mithilfe der Florian Kopp/Adveniat · Foto: im Quilombo Croata, Nordostbrasilien und Tochter Mutter Gerais. Als wenn das tägliche Überleben nicht Begleitung durch die Fischerpastoral der katholi- schon hart genug wäre, müssen diese Landarbei- schen Kirche spüren die Menschen im Quilombo, terinnen und Landarbeiter auch noch ständig um dass sie nicht alleine sind, dass sie zusam-men- ihr Land kämpfen. Die Großgrundbesit-zer – mit wachsen und auch stärker werden. Das anfängli- Hilfe des Staates – machen ihnen das Land immer che Überleben auf dem Land wird so immer mehr wieder streitig. Die Konsequenz dieser Allianz ist zu einem menschwürdigen Leben. Adveniat unter- im schlimmsten Fall, dass sie vertrieben werden, stützt diese Gemeinden bei ihrem Prozess – und und im „besseren“ Fall, dass die Quilombos dann konnte auch Notfallhilfe in der Pandemie leisten: ohne Strom und ohne Trinkwasser bleiben. Seit Lebensmittelpakete und Hygienemittel wurden dem Amtsantritt von Staatspräsident Jair Bolso- geliefert, Hoffnung konnte gesät werden. Ist der naro ist die Vergabe der Landtitel für Quilombos Blick der kleinen Ana Clara in eine verheißungsvol- ohnehin gestoppt. le Zukunft gerichtet? Und dann treibt auch noch die Pandemie des

42 Hilfe zum Überleben

Glaube und Technik: Dies vereint Padre Lucas gionen sind oft miserabel ausgestattet, denn Gabriel Galante im kargen Norden Argentiniens. es gibt dort kaum Diagnosemöglichkeiten, Dort, wo es trotz rund 340 Sonnentagen vor Medikamente und Fachpersonal. Und dann nicht allzu langer Zeit noch keinen Strom gab, kam im Mai 2020 auch noch die Corona-Pan- werden mittlerweile drei Dörfer mit Solarstrom demie. Das Virus trifft mit der Landbevölke- versorgt. Adveniat fördert dieses Projekt seit An- rung auf eine besonders verletzliche Gruppe fang an und ermöglicht eine Ausweitung des aut- von Menschen, deren Immunabwehr aufgrund arken Stromnetzes. Denn die gewonnene Unab- ihrer Armut, den chronischen Leiden an In- hängigkeit schafft Hoffnung, Selbstbewusstsein fektionskrankheiten sowie ihrer schlechten und die Möglichkeit in der Heimat zu bleiben. Ernährungssituation bei einer Infektion schnell Der Stromanschluss eröffnet neue Perspektiven: überfordert ist. Deshalb rückt das Lateiname- In Kühlschränken können Lebensmittel länger rika-Hilfswerk Adveniat mit seiner diesjährigen gelagert werden und handwerkliche Tätigkeiten, Weihnachtsaktion unter dem Motto „ÜberLe- wie Schreinern, Schweißen und Backen werden ben auf dem Land“ die Sorgen und Nöte der vereinfacht. Die verbesserte Lebensqualität und armen Landbevölkerung in den Blickpunkt. die Ermöglichung von neuen Berufen, unter- Schwerpunktländer sind Argentinien, Brasilien stützt die Landbevölkerung im Kampf gegen die und Honduras. extreme Armut.

Mit Ihrer Spende bereiten Sie Licht und Hoffnung in den argentinischen Andendörfern!

ÜberLeben auf dem Land: Jeder Fünfte in Latein- amerika und der Karibik lebt auf dem Land. Das bedeutet häufig auch, abgehängt und ausge- schlossen zu sein. Wer auf dem Land geboren ist, ist dreimal häufiger von Armut betroffen als eine Person, die in der Stadt geboren wird. Die Gesundheitsstationen in ländlichen Re-

Mit Ihrer Hilfe kann die Arbeit von Adveniat erfolgreich fortgesetzt werden:

Spenden für Adventiat bitte auf das Konto unserer Kirchengemeinde: IBAN: DE57 2806 3607 0002 1202 10 Verwendungszweck: Adveniatkollekte

43 TAUFEN 2020

Gott hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Psalm 91, 11

Getauft in der Kirche St. Johannes Baptist Bakum: Timo Rolfs 26.01. Eltern: Johannes Rolfs und Miriam Jarmer, Bakum Liam Nagel 22.02. Eltern: Ralf Nagel und Christine Nagel, geb. Heitmann, Bakum Lotte Gemoll 29.02. Eltern: Sascha Gemoll und Julia Gemoll, geb. Kreienborg, Bakum Anton Lemoine 02.03. Eltern: Anton Lemoine und Scarlett Lemoine, geb. Heinen, Schledehausen Lars Arnaldo Peter Poco-Wienken 24.05. Eltern: Lars Wienken und Vanda Christina Poco-Wienken, Vechta Hannes Hartmann Eltern: Frank Hartmann und Madlen Hartmann-Wollenberg, 06.06. geb. Stermann, Schledehausen Lena Vaske 04.07. Eltern: Dennis Vaske und Birgit Vaske, geb. Arkenstette, Bakum Jannis Georg Middelbeck 04.07. Eltern: Jörn Middelbeck und Andrea Middelbeck, geb. Arkenstette, Bakum Luna Gossel Espinoza 05.07. Eltern: Christian Gossel und Daniela Espinoza Mojica, Bakum Laura Tabeling 11.07. Eltern: Marcel Tabeling, geb. Harstrick und Sonja Tabeling, Bakum Edda Fragge 12.07. Eltern: Pascal Fragge, geb. Kazmierski und Christina Fragge, Lüsche Alina Frank 18.07. Eltern: Alexander Frank und Kristina Frank, geb. Burgardt, Visbek

44 Johannes der Täufer auf dem Deckel des Taufbeckens in der St. Vitus-Kirche Vestrup.

Ole Eiken 19.07. Eltern: Michael Eiken und Anja Eiken, geb. Heitmann, Bakum Frida Christine Dammann 25.07. Eltern: Stefan Dammann und Christine Dammann, geb. Henke, Bakum Julian Gabriel Kock 16.08. Eltern: Frank Kock und Agnieszka Kock, geb. Szewc, Hagstedt Leonard Constantin Vornhagen 16.08. Eltern: Hendrik Vornhagen und Dr. Catharina Kulla-Vornhagen, Bakum Cosima Lene Vornhagen 05.09. Eltern: Christian Vornhagen und Lena Vornhagen, geb. Rohe, Bakum Hedwig Hölscher 13.09. Eltern: Bernd Hölscher und Stefanie Hölscher, geb. Berding, Bakum Mia Tezlow 19.09. Eltern: Andrej Tezlow und Sarah Tezlow, geb. Möller, Maximilian Hans Josef Tapphorn 17.10. Eltern: Heiko Tapphorn und Caroline Tapphorn, geb. Sorg, Bakum Lotta Busse 01.11. Eltern: Bernard Busse und Simone Busse, geb. Schwärter, Bakum Mattes Schillmöller 08.11. Eltern: Kai-Uwe Schillmöller, geb. Jaroschinski und Eva Schillmöller, Bakum

45 Es geschah aber, dass sich zusammen mit dem ganzen Volk auch Jesus taufen ließ. Und während er betete, öffnete sich der Himmel und der Heilige Geist kam sichtbar in Gestalt einer Taube auf ihn herab und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden.

Lukas 3, 21-22

Getauft in der Kirche St. Johannes Evangelist Carum: Ilsa Ingrid Brinkmann 12.01. Eltern: Andreas Brinkmann und Anne Brinkmann, geb. kl. Sextro, Dinklage

Getauft in der Kirche St. Josef Lüsche: Eva Maria Suding 16.02. Eltern: Oliver Suding und Mara Eva Suding, geb. Szelyes Fekete Blajut, Lüsche Leevke Fangmann 13.06. Eltern: Steffen Fangmann und Jennifer Fangmann, geb. Blömer, Lüsche Leonie Bohlke 21.06. Eltern: Bernd Bohlke und Diana Bohlke, geb. Jüchter, Lüsche Romy Weiken 28.06. Eltern: Michael Weiken und Mareike Weiken, geb. Sommer, Lüsche Johanna Freese 01.08. Eltern: Christian Freese und Mareike Freese, geb. Meier, Lüsche Friedrich Harry Kaufmann 30.08. Eltern: Markus Kaufmann und Marina Kaufmann, geb. Kathmann, Lüsche

Getauft in der Kirche St. Vitus Vestrup: Elias Sebastian Wach 09.02. Eltern: Sebastian Wach und Diana Wach, Cappeln Hanno Bernhard Freerksen 14.03. Eltern: Dodo Freerksen und Bärbel Freerksen, geb. Blömer, Hausstette Clara Voet 14.06. Eltern: Paul Voet und Sandra Voet, geb. Marz, Vestrup

46 Kreuz auf dem Taufbecken in der St. Josef-Kirche Lüsche.

Ben Kellermann 15.08. Eltern: Jens Kellermann, geb. Surmann und Katharina Kellermann, Hausstette Mattes Kellermann 15.08. Eltern: Lena Kellermann und Clarissa Conrad, Lüsche Käthe Harloff 12.09. Eltern: Thomas Harloff und Kristin Krösche, Vestrup Wilhelm Dominik Moormann 20.09. Eltern: Dominik Moormann und Anke Moormann, geb. Hörstmann, Hausstette

TRAUUNGEN 2020

Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen. Matthäus 5, 9 27.06. Alexander Beck & Brigitte Beck, geb. Hammersen, Lüsche in St. Josef Lüsche 22.08. Arnold Siltmann & Susanne Siltmann, Bakum in St. Johannes Evangelist Carum

47 Unsere Verstorbenen Wir gedenken der Verstorbenen, die auf unserem Friedhof in Bakum beigesetzt wurden: 02.11.2019 Ludwig Clemens Frilling Molkenstraße 17.11.2019 Clemens Heckmann früher Elmelage 22.11.2019 Johannes Geising früher Bakum 29.11.2019 Ewald König Lohe 26.12.2019 Niklas Kalkhoff Lohe 07.01.2020 Heinz Kläne Bakum 22.01.2020 Klemens Reinke Bakum 23.01.2020 Bernard Hackmann früher Lohe 07.02.2020 Maria Rolfes Harme 15.02.2020 Josefa Augustin Bakum 25.02.2020 Alfred Schmidt Schledehausen 27.02.2020 Alfred Ostendorf Lohe 01.04.2020 Franz-Josef Eiken Bakum 13.05.2020 Theresia Frilling früher Bakum 17.05.2020 Bernard Niemann Westerbakum 05.06.2020 Otto Reinke Schledehausen 04.06.2020 Alfons Schrand (Seebestattung) Westerbakum 07.06.2020 Ankica Honkomp Lohe 04.08.2020 Heinrich Baumann Lohe 14.08.2020 Erwin Schmidt Molkenstraße 19.08.2020 Franz Schlotmann Westerbakum 23.08.2020 Sieglinde Reinke Büschel 26.08.2020 Norbert Heidkamp Bakum 11.09.2020 Georg gr. Siemer Harme 02.10.2020 Clemens Averbeck Westerbakum 06.10.2020 Klara Böckmann Märschendorf 06.10.2020 Elfriede Heitmann Westerbakum 48 Kreuzweg auf dem Friedhof in Bakum.

06.11.2020 Konstanze Schreiner Bakum 12.11.2020 Otto Spille Bakum 19.11.2020 Elisabeth Josefa Abeling Lohe Wir gedenken der Verstorbenen, die auf unserem Friedhof in Carum beigesetzt wurden: 26.10.2019 Klara Blömer Carum 02.12.2019 Hilde Hülsmann Carum 13.12.2019 Anna Hülsmann Carum 31.05.2020 Hermann Heinrich Heitmann Carum

Wir gedenken der Verstorbenen, die auf unserem Friedhof in Lüsche beigesetzt wurden: 20.01.2020 Carl Schmidt Lüsche 27.02.2020 Diakon Georg Lüken Lüsche 27.04.2020 Gertrud Bührmann Lüsche 10.07.2020 August Schwarte Lüsche 29.08.2020 Auguste Witte Lüsche 11.10.2020 Elisabeth Wichmann Lüsche 20.10.2020 Johannes Diers Lüsche

Wir gedenken der Verstorbenen, die auf unserem Friedhof in Vestrup beigesetzt wurden: 11.01.2020 Joseph Kröger Vestrup 21.02.2020 Josephine Meermann früher Vestrup 21.04.2020 Helmut Tiemerding früher Hausstette 03.05.2020 Hedwig Beckermann Vestrup 06.07.2020 Irmgard Lampe früher Hausstette 01.08.2020 Änne Tiemerding Hausstette 14.08.2020 Elisabeth Hagl füher Vestrup

49 Unsere Gottesdienste Für die Gottesdienste an den Wochenenden, an Heiligabend, für die Weihnachts- tage und für Silvester bitten wir um telefonische Anmeldung im Pfarrbüro unter Tel: 04446-961280 (Anmeldungen bis Montag, den 21.12.2020 um 12 Uhr) Veränderungen aufgrund der Corona-Pandemie: Bitte beachten Sie unsere wöchentlich erscheinenden Pfarrnachrichten und die Infos auf unserer Website www.kirche-bakum.de Wir laden herzlich zu unseren Gottesdiensten ein: 17.00 Uhr Vorabendmesse in Lüsche 19.12. Samstag 18.30 Uhr Vorabendmesse in Bakum 9.00 Uhr Hl. Messe in Carum 20.12. Sonntag 10.30 Uhr Hl. Messe in Vestrup 4. Adventssonntag 11.00 Uhr Hl. Messe mit Messdienerneuaufnahme in Bakum

8.30 Uhr Hl. Messe in Lüsche 21.12. Montag 18.00 Uhr Gesprächs- und Beichtgelegenheit in der rech- ten Seitenkapelle in BAKUM (Pastor Holtkamp) 19.15 Uhr Hl. Messe in Bakum

8.30 Uhr Hl. Messe in Vestrup Dienstag 22.12. 18.00 Uhr Gesprächs- und Beichtgelegenheit in der Sakristei in CARUM (Pastor Allam) 19.15 Uhr Hl. Messe in Carum

8.30 Uhr Hl. Messe in Bakum Mittwoch 23.12. 18.00 Uhr Gesprächs- und Beichtgelegenheit in der Sakristei in LÜSCHE (Pastor Taphorn) 19.15 Uhr Hl. Messe in Lüsche

15.45 Uhr Einfaches Glockengeläut Donnerstag 24.12. 16.00 Uhr Wortgottesdienste in „Eigenregie“ 16.30 Uhr Festgeläut in allen Kirchen Heiligabend 16.30 Uhr Christmesse in Lüsche 17.00 Uhr Christmesse in Bakum 17.00 Uhr Christmesse in Vestrup 18.00 Uhr Christmesse in Carum 22.00 Uhr Christmesse in Bakum

8.00 Uhr Festhochamt in Bakum Freitag 25.12. 8.00 Uhr Festhochamt in Lüsche 9.30 Uhr Festhochamt in Carum Weihnachten 9.30 Uhr Festhochamt in Vestrup 11.00 Uhr Festhochamt in Bakum Hochfest der Geburt des Herrn 11.00 Uhr Festhochamt in Lüsche 11.00 Uhr Festhochamt in Vestrup

50 8.00 Uhr Festhochamt in Bakum Samstag 26.12. 8.00 Uhr Festhochamt in Lüsche 2. Weihnachtstag 9.30 Uhr Festhochamt in Carum 9.30 Uhr Festhochamt in Vestrup Fest Hl. Stephanus 11.00 Uhr Festhochamt in Bakum 11.00 Uhr Festhochamt in Lüsche 11.00 Uhr Festhochamt in Vestrup

9.00 Uhr Hl. Messe in Carum- Patronatsfest Sonntag 27.12. 10.30 Uhr Hl. Messe in Vestrup Fest der Hl. Familie 11.00 Uhr Hl. Messe in Bakum Fest Hl. Johannes, Evangelist

8.30 Uhr Hl. Messe in Lüsche Montag 28.12. 19.15 Uhr Hl. Messe in Bakum Fest der unschuldigen Kinder

8.30 Uhr Hl. Messe in Vestrup Dienstag 29.12. 19.15 Uhr Hl. Messe in Carum 5. Tag der Weihnachtsoktav 8.30 Uhr Hl. Messe in Bakum Mittwoch 30.12. 19.15 Uhr Hl. Messe in Lüsche 6. Tag der Weihnachtsoktav 16.30 Uhr Jahresabschlussmesse in Bakum Donnerstag 31.12. 16.30 Uhr Jahresabschlussmesse in Vestrup Silvester - Hl. Silvester I. 18.00 Uhr Jahresabschlussmesse in Lüsche 7. Tag der Weihnachtsoktav 24.00 Uhr Festgeläut zur Begrüßung des neuen Jahres

9.00 Uhr Neujahrsmesse in Carum 01.01. Freitag - Neujahr Oktavtag von Weihnachten Hochfest der Gottesmutter Maria

17.00 Uhr Vorabendmesse in Lüsche Samstag 02.01. 18.30 Uhr Vorabendmesse in Bakum Hl. Basilius der Große & Hl. Gregor v. Nazianz

9.00 Uhr Hl. Messe in Carum Sonntag 03.01. 10.30 Uhr Hl. Messe in Vestrup 11.00 Uhr Hl. Messe in Bakum

8.30 Uhr Hl. Messe in Lüsche Montag 04.01. 19.15 Uhr Hl. Messe in Bakum

8.30 Uhr Hl. Messe in Vestrup Dienstag 05.01. 19.15 Uhr Hl. Messe in Carum

8.30 Uhr Hl. Messe in Bakum Mittwoch 06.01. 19.15 Uhr Hl. Messe in Lüsche Hochfest Erscheinung des Herrn 51 Gottesdienste und kirchliche Sendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk

In der Advents- und Weihnachtszeit überträgt Kurzübersicht der Übertragungen von katholi- der öffentlich-rechtliche Rundfunk – ARD, ZDF, schen Gottesdiensten im Fernsehen: Deutschlandradio – zahlreiche Gottesdienste und weitere kirchliche Sendungen im Fern- • 15.11. ZDF ab 9.30 Uhr sehen und im Hörfunk. In der besonderen Situation der Corona-Pandemie wurde das An- • 22.11. BR ab 10.00 Uhr gebot nochmals ausgeweitet. Zwischen Mitte • 29.11. (1. Advent): ZDF ab 9.30 Uhr November und dem 6. Januar (Dreikönigsfest) • 06.12. (2. Advent): BR ab 10.00 Uhr – so- wird an jedem Sonntag und an weiteren Feier- wie: SWR ab 10.15 Uhr tagen eine katholische Messe im Fernsehen übertragen. • 13.12. (3. Advent): ZDF ab 9.30 Uhr – so- Am Heiligabend laden im Fernsehen nach- wie: MDR ab 10.00 Uhr mittags Übertragungen von ökumenischen • 20.12. (4. Advent): SWR ab 10.15 Uhr Andachten zum Mitfeiern ein (u. a. RBB). Für Kinder und Familien wird ein Krippenspiel in fil- • 24.12. (Heiligabend): BR ab 21.25 Uhr – mischer Form gezeigt (KiKA, MDR). Am Abend sowie: ERSTES (ARD) ab 23.20 Uhr wird live zunächst die Christmette aus Rom, im • 25.12. (Weihnachten): ZDF ab 10.45 Uhr Anschluss die Feier aus Nettetal (Nordrhein- • 27.12. ZDF ab 9.30 Uhr Westfalen) übertragen. Weitere Christmetten werden ab 22.00 Uhr im Radio ausgestrahlt • 01.01. (Neujahr): BR, ab 9.55 Uhr (DLF/BR, SWR4, HR2). Am 25. Dezember wird • 03.01. ZDF ab 9.30 Uhr traditionell nicht nur eine festliche Weih- nachtsmesse im Fernsehen gesendet, sondern • 06.01. (Dreikönig): BR ab 10.00 Uhr auch der „urbi et orbi“-Segen des Papstes (ZDF). Im ERSTEN (ARD) wird außerdem an Sil- Eine ausführliche Aufstellung dieser und der vester eine ökumenische Andacht übertragen, weiteren Angebote – inklusive Hörfunk – fin- an Neujahr folgt der Gottesdienst mit dem det sich bei der Katholischen Fernseharbeit: Papst aus Rom (BR). fernsehen.katholisch.de/fernsehgottesdienste/ advents-und-weihnachtszeit2020.

52 Gespräche bei Sorgen und Ängsten Die TelefonSeelsorge®, die von der katho- Art Notfallkoffer für Krisensituationen ist. Mit lischen und der evangelischen Kirche in verschiedenen Funktionsweisen wie Tage- Deutschland getragen wird, ist für alle da, die buchfunktion und persönlichen Archiven, um Sorgen und Ängste umtreiben und einen An- positive Gedanken oder beispielsweise Fotos, sprechpartner suchen. Erreichbar ist die Tele- Erinnerungen oder Lieder zu speichern, kann fonSeelsorge® per Telefon 0800 / 111 0 111 , ein ganz persönliches Rüstzeug für schlechte 0800 / 111 0 222 oder 116 123, per Mail und Momente gepackt werden. Darüber hinaus Chat unter online.telefonseelsorge.de. gibt es Materialien, die in Krisensituationen hilfreich sind, Hinweise zu beruhigenden Die TelefonSeelsorge® ist für jeden da, für alte Techniken, sowie direkte Kontaktmöglichkeiten und junge Menschen, Berufstätige, Hausfrau- zur TelefonSeelsorge® und anderen professio- en, Auszubildende oder Rentner, für Menschen nellen Anlaufstellen. Das Angebot des Krisen- jeder Glaubensgemeinschaft und auch für Kompasses ist als App jederzeit in Griffweite Menschen ohne Kirchenzugehörigkeit. Rund auf dem Handy und damit immer dabei, wenn eine Million Gespräche werden jedes Jahr ge- es nötig wird. Der KrisenKompass funktioniert führt, kostenfrei und rund um die Uhr. Denn sowohl online als auch offline. Sorgen wiegen schwer und sie richten sich nicht nach Tages- oder Öffnungszeiten. Dafür Hier zum Download der App: haben wir auch mitten in der Nacht ein offenes Ohr. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sich ihrer verantwortungsvol- len Aufgabe bewusst und nehmen Ihren Anruf ernst – egal, ob um acht Uhr morgens oder um Mitternacht. Die TelefonSeelsorge® erweiterte in diesem Jahr ihr Angebot. Eine App ist Erste-Hilfe-Kof- fer für die Hosentasche. Der KrisenKompass ist eine App, die dank ihrer Funktionsweise eine

53 Denn du, Herr, bist gut und gnädig, von großer Güte allen, die dich anrufen. Psalm 86, 5

Einladung zum Gespräch, zur Versöhnung und Umkehr Auch in diesem Jahr bieten wir vor den Feiertagen die Möglichkeit zum Gespräch, zur Ausspra- che, Versöhnung und Segnung an. Um Abstandsregeln und Diskretion gewährleisten zu können, finden die Gespräche mitunter auch in den Sakristeien statt. Donnerstag, den 17. 12. 2020 18:00-19:00 Uhr Sakristei der St. Vitus-Kirche, Vestrup Pastor Allam

Samstag, den 19.12.2020 14:30-16:00 Uhr rechte Seitenkapelle der St. Johannes-Kirche, Bakum Pastor Holtkamp

Montag, den 21. 12. 2020 18:00 Uhr rechte Seitenkapelle der St. Johannes-Kirche, Bakum Pastor Holtkamp

Dienstag, den 22.12.2020 18:00-19:00 Uhr Sakristei der St. Johannes-Kirche, Carum Pastor Allam

Mittwoch, den 23.12.2020 18:00 Uhr Sakristei der St. Josef-Kirche, Lüsche Pastor em. Taphorn

Außerdem sind wir telefonisch für Gespräche und Seelsorge erreichbar: Pfarrer Bernd Holtkamp 04446 96 12 81 oder 0171 84 52 849 Pfarrer Suresh Reddy Allam 04446 95 94 024 Pfarrer em. Heinrich Taphorn 04446 96 87 512 54 brennende Kerzen neben der Pietà in der Bakumer St. Johannes-Kirche.

Schlusswort Christus, gestern und heute, Anfang und Ende, Alpha und Omega. Sein ist die Zeit und die Ewigkeit. Sein ist die Macht und die Herrlichkeit in alle Ewigkeit. Amen.

Diese Worte wurden am 11. April gegen 21.00 vor der Bakumer Kirche am Osterfeuer bei der Bereitung der Osterkerze gesprochen. Nur eine Handvoll Personen durfte anwesend sein. 2020 war für uns alle ein ungewöhnliches Jahr. Manches wurde uns zugemutet, ausgehalten und ertragen. Viele wer- den auch positive neue Erfahrungen gemacht haben, wissen von kostbaren Augenblicken und Ereignissen zu berichten. In besonderer Erinnerung wird dieses Jahr auf alle Fälle bleiben. Dem Heimatverein Bakum gegenüber wur- de bereits angekündigt, dass ihm eine der vier Osterkerzen als Erinnerung anvertraut werden wird. Ein neues Jahr steht vor der Tür. Was wird 2021 bringen? Wir möchten es gern überschreiben mit einem Gebet, mit dem die Bereitung der Osterkerze schließt.

Durch seine heiligen Wunden, „die leuchten in Herrlichkeit, behüte uns und bewahre uns Christus, der Herr. Amen.

55 ÜBER LEBEN

WeihnachtskollekteWeihnachtskollekte 2020 2020 - Wichtiger – als je zuvor! Spendenwichtiger für Adventiat als je zuvor! bitte auf das Konto unserer#ÜberLeben Kirchengemeinde: · www.adveniat.de IBAN: DE57 2806 3607 0002 1202 10 56 Verwendungszweck: Adveniatkollekte Mutter und Tochter im Quilombo Croata, Nordostbrasilien · Foto: Florian Kopp/Adveniat · Foto: im Quilombo Croata, Nordostbrasilien und Tochter Mutter