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www.plan-m.wdr.de 2014 | 2015 Glière – Ein Leben in Stichworten

Reinhold Glière – Ein Leben in Stichworten

1875: Reinhold Glière wird am 11. Januar (nach alter russischer Zeitrechnung am 30.12.1874) in Kiew geboren. Er entstammt einer Familie von Instrumentenbauern, die ursprünglich im Vogtland beheimatet war. 1894–1900: Studium am Moskauer Konservatorium (u. a. Violine). Seine Lehrer Michail Ippolitow- Iwanow, Sergej Tanejew und Anton Arenskij gelten als Bewahrer von Tradition und Konvention. Glière schreibt erste Kammermusikwerke. Er erteilt Theorieunterricht an der Moskauer Gnessin- Musikschule, u. a. an Sergej Prokofjew und Nikolaj Mjaskowskij. Komposition der Sinfonie Nr. 1. 1904: Heirat mit Maria Renkwist, mit der er fünf Kinder bekommt. Bekanntschaft mit der Kompo- nistengruppe um den Musikverleger M. P. Beljajew. 1905–08: Glière besucht in Berlin den Dirigierunterricht von Oskar Fried. Nachfolgend tritt er auch als Dirigent auf. Es entstehen die Sinfonie Nr. 2, die in Berlin uraufgeführt wird, und die sinfonische Dichtung »Die Sirenen«. Glières Werke stehen in der Tradition des Komponistenzirkels »Das Mäch- tige Häuflein«, setzen aber auch die eher westliche Musikrichtung Tschaikowskijs fort. 1911/12: Glière komponiert die Sinfonie Nr. 3 »Ilja Muromez«, die in Moskau uraufgeführt wird. 1913–20: Ernennung zum Professor und später zum Direktor des Musikkonservatoriums in Kiew. 1920: Übersiedlung nach Moskau. Bis 1940 unterrichtet er am dortigen Konservatorium. 1921: Glière komponiert die sinfonische Dichtung »Saporožcy« (»Die Saporoger Kosaken«, nach einem Gemälde von Ilja Repin). 1923/24/29: Aufenthalte in Aserbaidschan. 1923–25: Komposition der Oper »Shakh-Senem«, in der er aserbaidschanische Folklore verarbeitet. Glière überarbeitet sie 1934 und gibt ihr den neuen Titel »Der Arbeiter von Baku«. 1927: Komposition des Balletts »Krasnyj mak« (»Der rote Mohn«), das von der Kommunistischen Partei als erstes Sowjet-Ballett mit revolutionärem Inhalt begrüßt wird. 1936/37: Glière komponiert den »Heroischen Marsch für die Burjatisch-Mongolische ASSR«, die »Festliche Ouvertüre zum 20. Jahrestag der Oktoberrevolution« und die Oper »Gjulsara«. Er erhält mehrmals die Auszeichnung »Künstler des Volkes«. 1938: Gemeinsam mit der Harfenistin Xenia Erdeli entsteht das Harfenkonzert Es-dur op. 74. Glière wird Vorsitzender des Organisationskomitees des Sowjetischen Komponistenverbands (bis 1948). 1940: Entstehung der Ouvertüre »Ferien in Fergana« und der usbekischen Oper »Leili und Med- shnun«. 1941–43: Komposition der Ouvertüre »Völkerfreundschaft« zum 5. Jahrestag der sowjetischen Verfassung und des Konzerts für Koloratursopran und Orchester op. 82. Außerdem schreibt Glière die Oper »Rachel« (nach einer Erzählung von Guy de Maupassant). 1945/46: Er komponiert das Cellokonzert op. 87. 1946: Auszeichnung mit dem Staatspreis der UdSSR (Stalin-Preis 1. Klasse) für das Konzert für Koloratursopran und Orchester. 1948/49: Glière schreibt das Ballett »Der Bronzereiter« (nach Alexander Puschkin). 1950–52: Komposition des Hornkonzerts op. 91. Stalin-Preis 1. Klasse für das Ballett »Der Bronze- reiter«. Das Ballett »« (nach Nikolaj Gogol) entsteht. 1955/56: Neufassung des Balletts »Die Komödianten« unter dem Titel »Die Tochter von Kastilien« (nach Lope de Vega). Das Violinkonzert op. 100 bleibt Fragment (vollendet von Boris Ljatoschinskij). Reinhold Glière stirbt am 23. Juni 1956 in Moskau.