Rhein (Baden-Württemberg)

Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie

Begleitdokumentation

Teilbearbeitungsgebiet 48

ENTWURF

– Stand: Mai 2021 –

WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

BEARBEITUNG: Regierungspräsidium Stuttgart (Flussgebietsbehörde) Abteilung 5 – Umwelt Referat 52 – Gewässer und Boden Ruppmannstraße 21 70565 Stuttgart

REDAKTION: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg Regierungspräsidien Stuttgart, Karlsruhe, Freiburg, Tübingen Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg

i WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

Inhaltsverzeichnis Einführung ...... 4 1. Allgemeine Beschreibung ...... 7 1.1. Oberflächengewässer ...... 8 1.2. Grundwasser ...... 10 2. Wasserkörpersteckbriefe ...... 11 2.1. Aufbau der Steckbriefe und Herleitung der Maßnahmen...... 11 2.2. Steckbriefe Flusswasserkörper ...... 12 2.3. Steckbriefe Grundwasserkörper ...... 60 3. Liste der zuständigen Behörden ...... 70 4. Weiterführende Informationen ...... 71

ii WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

Abbildungen Abbildung 1-1: Vernetzung der Wasserkörper im Teilbearbeitungsgebiet...... 9 Abbildung 2-1: Von Belastungen zu Maßnahmen. Schema der Maßnahmenableitung im Wasserkörper (angelehnt an DPSIR-Ansatz)...... 11

Tabellen Tabelle 1-1: Übersicht und Basisinformationen ...... 7 Tabelle 1-2: Übersicht Oberflächengewässer ...... 8 Tabelle 1-3: Liste der Grundwasserkörper im Teilbearbeitungsgebiet* ...... 10 Tabelle 1-4: Übersicht der gefährdeten Grundwasserkörper* ...... 10 Tabelle 2-1: Liste der Flusswasserkörper ...... 12 Tabelle 2-2: Liste der gefährdeten Grundwasserkörper ...... 60

Anhang (Karten) Karte 1 Fluss- und Seewasserkörper im Teilbearbeitungsgebiet Karte 2 Grundwasserkörper im Teilbearbeitungsgebiet Karte 3 Maßnahmenprogramm Hydromorphologie: Programmstrecken Durchgängigkeit und Mindestwasser und Einzelmaßnahmen Karte 4 Maßnahmenprogramm Hydromorphologie: Programmstrecken Struktur Karte 5 Maßnahmen im Bereich Siedlungsentwässerung Karte 6 Gefährdete Grundwasserkörper im Teilbearbeitungsgebiet

iii WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

Einführung

Grundlagen und Ziele der Wasserrahmenrichtlinie Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) hat ein ambitioniertes Ziel: den guten Zu- stand der Gewässer. Ein wesentliches Merkmal der Wasserrahmenrichtlinie ist deren ganz- heitlicher Ansatz. Dabei sind der ökologische und chemische Zustand der Oberflächenge- wässer sowie der chemische und mengenmäßige Zustand des Grundwassers umfassend und flächendeckend zu untersuchen und zu bewerten. Auf Grundlage der erhobenen Daten werden in den Gewässern Defizite und deren Ursachen identifiziert und basierend darauf ef- fiziente Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustands abgeleitet und schrittweise umgesetzt. Im Zuge der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie werden Bewirtschaftungs- pläne und Maßnahmenprogramme erstellt, veröffentlicht und an die Europäische Union be- richtet. Der erste Bewirtschaftungsplan aus dem Jahr 2009 wurde im Jahr 2015 für den zwei- ten Bewirtschaftungszyklus 2016-2021 erstmals und nun für den dritten Bewirtschaftungs- zyklus 2022-2027 erneut aktualisiert. Parallel hierzu wurden auf Ebene der Teilbearbeitungs- gebiete sogenannte Begleitdokumente zu den Bewirtschaftungsplänen entwickelt. Sie stellen innerbehördliche Zusammenstellungen und Überlegungen zur Konkretisierung der Bewirt- schaftungspläne und Maßnahmenprogramme dar. In die Maßnahmenplanung sind die Er- gebnisse der vorgezogenen Öffentlichkeitsbeteiligung eingeflossen.

Gebietskulisse und Planungsebenen in Baden-Württemberg Die Wasserrahmenrichtlinie sieht die Bewirtschaftung der Gewässer nach Einzugsgebieten vor. Baden-Württemberg hat Anteile an fünf Bearbeitungsbieten (BG) der internationalen Flussgebietseinheit Rhein: Alpenrhein/Bodensee, Hochrhein, Oberrhein, und Main. Dazu kommt der baden-württembergische Anteil an der Flussgebietseinheit Donau. Die Be- arbeitungsgebiete in Baden-Württemberg sind in insgesamt 30 Teilbearbeitungsgebiete (TBG) unterteilt. Diese umfassen insgesamt 175 Flusswasserkörper, die kleinsten zu bewer- tenden und zu bewirtschaftenden Einheiten. Hinzu kommen 30 Seewasserkörper, das heißt natürliche Seen sowie Baggerseen und Talsperren mit einer Oberfläche größer 50 ha. Grundwasserkörper bilden die kleinste Bewertungs- und Bewirtschaftungseinheit des Grund- wassers. Die Abgrenzung der Grundwasserkörper wurde für die Aktualisierung des Bewirt- schaftungsplanes komplett überarbeitet. Bei der Abgrenzung wurden die hydraulischen und geologisch-hydrogeologischen Verhältnisse, aber auch die anthropogenen Einwirkungen so- weit berücksichtigt, dass es möglich wurde, die Grundwasserkörper hinsichtlich ihres Zu- stands als relativ homogene Einheiten zu bewerten. In der Regel wird der obere zusammen- hängende Grundwasserleiter mit Grundwasserführung abgegrenzt und beobachtet. 142 Grundwasserkörper wurden abgegrenzt. Die im Rahmen der Bewirtschaftungsplanung zu lösenden Probleme werden auf unter- schiedlichen Ebenen betrachtet: Während die Herstellung oder Erhaltung der für die Wasser- versorgung erforderlichen Wasserqualität und -menge vor allem auf lokaler Ebene erfolgt, sind die Fragen zu Langdistanzwanderfischen, wie zum Beispiel Lachs nur auf Ebene eines gesamten Flussgebietes, wie zum Beispiel Rhein, zu lösen. Es wird deshalb in A-Ebene ((in- ter-)nationale Flussgebietseinheit), B-Ebene (Bearbeitungsgebiet), C-Ebene (Teilbearbei- tungsgebiet) und Wasserkörper unterschieden.

4 WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

In Baden-Württemberg decken sich die hydrologisch abgegrenzten Bearbeitungsgebiete nicht mit den Verwaltungsgrenzen. Deshalb wurden zur Durchführung der Maßnahmenpla- nung den vier Regierungspräsidien jeweils sieben bis acht Teilbearbeitungsgebiete federfüh- rend zugewiesen. So ließ sich die bestmögliche Flächendeckung zwischen örtlicher Zustän- digkeit und Regierungsbezirk erreichen. Die Maßnahmenplanung wird von den zuständigen Regierungspräsidien als Flussgebietsbehörde auf die Bearbeitungsgebietsebene aggregiert. Die unteren Verwaltungsbehörden (Landratsämter und Stadtkreise) wirken bei der Erstellung der Maßnahmenprogramme mit.

Vorgehensweise und Erarbeitungsprozess Ausgangspunkt der Maßnahmenplanung ist der einzelne Wasserkörper. Für diesen soll als Bewirtschaftungsziel der gute Zustand erreicht werden. Auf Basis der festgestellten Defizite, des Zustands des Wasserkörpers und der Auswirkungen dieser Defizite werden konkrete Einzelmaßnahmen identifiziert. Dabei werden neben der ökologischen Wirksamkeit auch die grundsätzliche technische Realisierbarkeit geprüft sowie die zu investierenden Kosten abge- schätzt. Für jeden Wasserkörper werden die geplanten Maßnahmen in sogenannten Arbeitsplänen zusammengefasst. Sie sind beispielsweise im Bereich Hydromorphologie Grundlage für die Festlegung von Programmstrecken für Durchgängigkeit, Mindestwasser und Gewässerstruk- tur auf Ebene der Teilbearbeitungsgebiete (C-Ebene). Diese wiederum bilden die Grundlage für die Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme auf Ebene der Bearbeitungsge- biete (B-Ebene) und Flussgebiete (A-Ebene). Während die Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme auf B-Ebene behördenver- bindliche Rahmenplanungen darstellen, beinhalten die Berichte auf C-Ebene innerbehördli- che Arbeitsprogramme zur Konkretisierung der Maßnahmenprogramme. Die identifizierten Maßnahmen stellen keine unmittelbar rechtsverbindlichen Festlegungen dar und sind vor Umsetzung in konkreten Verwaltungsverfahren zu behandeln.

Information und Beteiligung der Öffentlichkeit Bei der Aktualisierung der Bewirtschaftungspläne und Maßnahmenprogramme wurde die Öf- fentlichkeit entsprechend Art. 14 Wasserrahmenrichtlinie aktiv in den Planungsprozess ein- gebunden. Aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus wurden in Baden-Württemberg die im Frühjahr 2020 geplanten Präsenzveranstaltungen zur vorgezogenen Öffentlichkeitsbeteili- gung abgesagt. Die Flussgebietsbehörden bei den Regierungspräsidien haben sich stattdes- sen entschlossen, die Öffentlichkeitsbeteiligung über ein Internet-Portal durchzuführen. Inte- ressierte Stellen hatten dadurch im Zeitraum vom 30.04.2020 bis 31.05.2020 die Möglichkeit, Stellung zur aktualisierten Maßnahmenplanung sowie zu den neuen Monitoringergebnissen zu nehmen. Die Hinweise wurden gesammelt, intern ausgewertet und gegebenenfalls in die Entwürfe der Bewirtschaftungspläne übernommen. Die förmliche Anhörung der abgestimmten Entwürfe für die Aktualisierung der Bewirtschaf- tungspläne inklusive der Maßnahmenprogramme erfolgt vom 22.12.2020 bis zum 30.06.2021. Im Internet sind die Pläne auch unter www.wrrl.baden-wuerttemberg.de abruf- bar.

Aufbau und Zielsetzung des Dokuments In Kapitel 1 wird zunächst das Teilbearbeitungsgebiet beschrieben. Für die Wasserköper im Teilbearbeitungsgebiet sind in Kapitel 2 Steckbriefe zu relevanten Daten und geplanten Maß-

5 WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst nahmen enthalten. Diese sollen einen schnellen Überblick über den Zustand und die Belas- tung der Gewässer ermöglichen sowie die identifizierten Handlungsfelder und die Ableitung der Maßnahmen transparent darstellen. Neben der Information der Öffentlichkeit dienen sie gleichzeitig als Orientierung und Arbeitsprogramm für die von der Umsetzung betroffenen Stellen. Im Anhang sind hierzu zusätzliche Karten enthalten. Abschließend werden in Kapitel 3 die zuständigen Behörden und in Kapitel 4 Fundstellen für weiterführende Informationen benannt.

6 WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

1. Allgemeine Beschreibung

In nachfolgender Tabelle (Tabelle 1-1) werden die wesentlichen Merkmale des Teilbearbei- tungsgebietes 48 „Jagst“ in einem kurzen Überblick dargestellt. Die Übersichtskarte ist als Anhang 1 beigefügt.

Tabelle 1-1: Übersicht und Basisinformationen

Basisinformation Teilbearbeitungsgebiet 48

Flussgebietseinheit (FGE) Rhein Bearbeitungsgebiet (BG) Neckar Einzugsgebietsgröße 1.825 km2, unterteilt in 4 Oberflächenwasserkörper (4 Flusswasserkörper) Größenkategorie der FWK* mittelgroß > 100 bis 1.000 km² (4 WK) Staats- und Ländergrenzen Bayern Regierungsbezirk(e) Stuttgart, Karlsruhe Land- und Stadtkreise Landkreise Heilbronn, Schwäbisch Hall, Hohenlohekreis, Main-Tauber-Kreis, , Neckar-Odenwald-Kreis Städte/Gemeinden 67 Städte und Gemeinden Einwohner/-dichte** 216.586 EW; 119 EW/km² Raumplanung Mittelzentren: /Jagst, Unterzentren: Kirchberg-Ilshofen, Gerabronn, Schrozberg-Blaufelden, Krautheim-Dörzbach, Möckmühl, , Osterburken Entwicklungsachsen (Bad Mergentheim –) Crailsheim – Ellwangen (– ); (Neckarsulm –) Möckmühl / Osterburken (– Tauberbischofsheim); (Schwäbisch Hall –) Crailsheim (– Ansbach/Bayern) Wichtige Verkehrswege Bundesautobahn A7 Würzburg – Crailsheim – Ellwangen – Aalen – Heidenheim – Ulm A81 Heilbronn - Würzburg Flächennutzung Landwirtschaft 64,8 % (Corine – Daten 2018) Wald 29,7 % Siedlung, Verkehr 5,0 % Sonstige 0,5 % Ökoregion, Nr. 9 Zentrales Mittelgebirge, Naturraum Neckarbecken Niederschläge 700 bis 1.000 mm/Jahr Wesentliche wasserwirt- Wasserkraft schaftliche Nutzungen * Typologie nach WRRL Anhang II 1.2; ** Keine aktualisierten Daten seit 2015.

7 WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

1.1. Oberflächengewässer In nachfolgender Tabelle sind die Kenndaten zu den wichtigsten Gewässern und den abge- grenzten Oberflächenwasserkörpern – hier handelt es sich ausschließlich um Flusswasser- körper (FWK), Seewasserkörper (SWK) kommen im Teilbearbeitungsgebiet nicht vor – auf- geführt. Die Flusswasserkörper und das Gewässer-Teilnetz Wasserrahmenrichtlinie sind in Anhang 1 dargestellt. Die Vernetzung der Flusswasserkörper innerhalb des Teilbearbei- tungsgebietes und zu weiteren Teilbearbeitungsgebieten ist in Abbildung 1-1 dargestellt. An der Abgrenzung der Flusswasserkörper wurde seit dem Bewirtschaftungsplan 2015 keine Änderung vorgenommen.

Tabelle 1-2: Übersicht Oberflächengewässer

Hauptfließgewässer Jagst (190 km) Name Länge [km] EZG [km²] Lage Bedeutende Zuflüsse 28 261 Jagstzufluss rechtsseitig Brettach 40 180 Jagstzufluss rechtsseitig Pegel Jagst (Untergriesheim, Dörzbach, Elpershofen, Jagstzell, Schwabsberg, Lippach), Seckach (Sennfeld) Seen > 0,5 km2 keine Besonderheiten Hochwasserrückhaltungen (obere Jagst, Brettach, Seckach-)

WK- Kate- Länge(2) Fläche WK-Name Gewässertyp(3) Nr. gorie(1) [km] [km²]

48-01 Jagst bis inklusive nwb 181 474 6_K, 7, 9.1, Maulach 9.1_K Flusswasserkörper 48-02 Jagst unterhalb nwb 203 493 6_K, 7, 9.1, Maulach bis 9.1_K inklusive Ette (BW) 48-03 Jagst unterhalb Ette nwb 178 422 5.1, 6_K, 7, 9.1, oberhalb Seckach 9.2 48-04 Jagst ab Seckach nwb 173 435 5.1, 6_K, 7, 9.1, 9.2 (1) Legende: nwb – natürlich (2) Länge Teilnetz WRRL (Fließgewässer mit Einzugsgebiet ≥10 km²) (3) vorkommende Gewässertypen; Legende: 5.1 - Mittelgebirgsbach fein (Si) 9.1 - Mittelgebirgsfluss fein-grob (Ca) 6_K - Keuperbach 9.1_K - Keuper-Mittelgebirgsfluss fein-grob (Ca) 7 - Mittelgebirgsbach grob (Ca) 9.2 - Großer Mittelgebirgsfluss (Ca)

8 WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

Abbildung 1-1: Vernetzung der Wasserkörper im Teilbearbeitungsgebiet.

9 WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

1.2. Grundwasser Das Teilbearbeitungsgebiet Jagst ist durch den Oberen Keuper im Oberlauf sowie durch den Muschelkalk und Unterkeuper im Unterlauf als Hauptgrundwasserleiter geprägt. Oberjura, Unter- und Mitteljura, Gipskeuper und junge Talfüllungen spielen eine untergeordnete Rolle. Durch die landesweit und landeseinheitlich vorgenommene Neuabgrenzung der Grundwas- serkörper wurden im Teilbearbeitungsgebiet 48 insgesamt 6 Grundwasserkörper neu abge- grenzt1.

Tabelle 1-3: Liste der Grundwasserkörper im Teilbearbeitungsgebiet*

Grundwasserkörper Fläche des GWK im TBG [km²] Anteil der GWK-Fläche an der TBG- Identifikationsnummer Gesamtfläche [%] 07.02.48 157,2 8,6 08.02.48 200,6 11,0 08.20.48 257,7 14,1 08.21.48 394,2 21,6 09.05.48 356,0 19,5 09.06.48 425,9 23,3

* Grundwasserkörper mit Flächenanteilen > 5% wurden berücksichtigt.

Im Teilbearbeitungsgebiet sind zwei Grundwasserkörper hinsichtlich der Zielerreichung Che- mie gefährdet (Tabelle 1-4). In diesen liegt eine Nitrat-Belastung des Grundwassers vor. Beide Grundwasserkörper befinden sich flächenmäßig zu über 98 % im Teilbearbeitungsge- biet. Die Anteile an der Gesamtfläche des Teilbearbeitungsgebietes liegen beim Grundwas- serkörper 08.20.48 bei 14,1 % und beim Grundwasserkörper 08.21.48 bei 21,6 %.

Tabelle 1-4: Übersicht der gefährdeten Grundwasserkörper*

Gefährdeter Grundwasserkörper (gGWK) Anteil der Fläche des Fläche im TBG [km2] Nr. Name gGWK im TBG [%] Hohenloher Ebene-Jagsttal 08.20.48 257,7 99,4 bei Hohenloher Ebene- 08.21.48 394,2 98,6 Crailsheimer Bucht Gesamtfläche der gGWK im 651,9 TBG:

* Grundwasserkörper mit Flächenanteilen > 5% wurden berücksichtigt.

1 Bericht zur Neuabgrenzung der Grundwasserkörper ist in Bearbeitung. 10 WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

2. Wasserkörpersteckbriefe

2.1. Aufbau der Steckbriefe und Herleitung der Maßnahmen Eine zielgerichtete Planung von Maßnahmen zur Verbesserung des Gewässerzustands setzt voraus, dass die Ursachen für Defizite im Gewässer bekannt sind. Nur dann können die Maßnahmen zielgerichtet darauf ausgerichtet werden. Dieser aus der wasserwirtschaftlichen Praxis lang bekannte Grundsatz wird auch bei der Ableitung der Maßnahmenprogramme nach Wasserrahmenrichtlinie verwendet und ist in folgender Abbildung skizziert.

Abbildung 2-1: Von Belastungen zu Maßnahmen. Schema der Maßnahmenableitung im Wasserkörper (angelehnt an DPSIR-Ansatz).

Menschliche Aktivitäten im Zusammenhang mit der Nutzung der Ressource Wasser können zu signifikanten Belastungen der Gewässer führen. Aus diesem Grunde wurden im Rahmen der Aktualisierung der Bestandsaufnahme bis zum 22. Dezember 2019 die signifikanten Be- lastungen der baden-württembergischen Gewässer überprüft und aktualisiert. Anschließend wurden unter Berücksichtigung der vorliegenden Gewässerzustandsdaten die Auswirkungen der Belastungen auf die Gewässer beurteilt. Signifikante Belastungen führen, in Abhängig- keit von der Empfindlichkeit des Gewässersystems, nicht zwingend zu einer negativen Aus- wirkung. Diese ist jedoch spätestens dann gegeben, wenn infolge einer oder mehrerer signi- fikanter Belastungen das Ziel, der gute Zustand des Wasserkörpers, verfehlt wird. In Abhängigkeit von den ermittelten Auswirkungen werden in einem nächsten Schritt die Handlungsfelder ermittelt und daraufhin die Maßnahmen im Wasserkörper identifiziert. Mit diesem Vorgehen wird sichergestellt, dass die Maßnahmen auf die Beseitigung der Defizite ausgerichtet sind. Bei der Bewirtschaftungsplanung zur Wasserrahmenrichtlinie wird der oben beschriebene Ansatz konsequent durchlaufen. Dies spiegelt sich auch in der Struktur der Steckbriefe wider. Aufgrund methodischer Unterschiede werden Steckbriefe für Fließge- wässer, Seen und das Grundwasser entwickelt. Die Steckbriefe sind unterteilt in: Teil A: Relevante Daten und Informationen zum jeweiligen Wasserkörper (signifikante Belastungen, Zustandsbewertung, Auswirkungen, Handlungsfelder). Teil B: Auflistung der geplanten Maßnahmen für den Wasserkörper. 11 WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

2.2. Steckbriefe Flusswasserkörper

Tabelle 2-1: Liste der Flusswasserkörper

Wasserkör- Name des Flusswasserkörpers per Nummer 48-01 Jagst bis inklusive Maulach 48-02 Jagst unterhalb Maulach bis inklusive Ette (BW) 48-03 Jagst unterhalb Ette oberhalb Seckach 48-04 Jagst ab Seckach

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Steckbrief (Teil A) - 48-01 Jagst bis inkl. Maulach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 2

1. Basisinformation

Bearbeitungsgebiet 4 Neckar

Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

Länge der WRRL-Gewässer 181 km

Fläche 474 km²

Kategorie natürlich

Migrationsbedarf der Fischfauna normal: 31,1 km; erhöht: 28,53 km; hoch: 30,75 km

2. Signifikante Belastungen mit Auswirkung • Diffuse Quellen • Dämme, Querbauwerke und Schleusen • Wasserentnahmen • Physische Veränderungen von Kanal/Bett/Ufer • Hydrologische Änderungen

3. Zustand/Potential 3.1 Ökologischer Zustand/Potential 3.2 Chemischer Zustand gesamt unbefriedigend gesamt nicht gut

Biologische Qualitätskomponenten Stoffe mit Überschreitung der Umweltqualitätsnorm: Fische unbefriedigend Makrozoobenthos gesamt mäßig Summe pentabromierte Makrophyten und Saprobie mäßig Diphenylether; Quecksilber Phytobenthos mäßig Allgemeine Degradation mäßig

Phytoplankton nicht relevant Versauerung nicht relevant

Flussgebietsspezifische Schadstoffe mit Überschreitung der Umweltqualitätsnorm Keine Steckbrief (Teil A) - Flusswasserkörper (FWK) 48-01 Jagst bis inkl. Maulach Flusswasserkörper (FWK) Seite 2 von 2

Unterstützende Qualitätskomponenten Hydromorphologische Qualitätskomponenten

Durchgängigkeit schlechter als gut Morphologie schlechter als gut

Wasserhaushalt schlechter als gut Allgemeine physikalisch-chemische Qualitätskomponenten (Anforderung an den guten Zustand)

Wassertemperatur (Sommer) eingehalten Chlorid eingehalten

Wassertemperatur (Winter) eingehalten Ammonium nicht eingehalten

pH-Wert eingehalten Ammoniak eingehalten

Sauerstoffgehalt eingehalten Nitrit eingehalten

BSB5 eingehalten ortho-Phosphat-Phosphor eingehalten

Weitere Informationen unter: https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/

4. Auswirkungen der Belastungen auf den Flusswasserkörper

Habitatdegradation aufgrund von Anreicherung mit abbaubaren organischen ja morphologischen Änderungen ja Stoffen (inkl. Durchgängigkeit)

Habitatdegradation aufgrund von Anreicherung mit Nährstoffen ja ja hydrologischen Änderungen

Anreicherung mit Schadstoffen ja Temperatur nein

5. Handlungsfelder

Saprobie X Durchgängigkeit X

Trophie X Gewässerstruktur X Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe Wasserhaushalt/Mindestwasser X (PAK) ubiquitäre Stoffe (Hg, PFOS, …) X andere Handlungsfelder

Pestizide (prioritär, nicht prioritär)

Metalle Steckbrief (Teil B) - 48-01 Jagst bis inkl. Maulach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Hydromorphologie - Programmstrecken

Lage Gewässer Typ Begründung von bis [km] [km] Die Programmstrecke schafft ein durchgängiges Gewässersystem im Hauptgewässer Jagst (hoher Migrationsbedarf) mit Anbindung des Seitengewässers Rechenberger Rot (erhöhter Migrationsbedarf) und ermöglicht die Vernetzung mit acht weiteren Seitengewässern (Maulach, Speltbach, Reiglersbach, Sulzbach, Orrot, Fischbach, Maulachm Mündung Rotenbach und Sitzenbach). Im weiteren Oberlauf der Jagst (hoher und erhöhter ündung / Röhlinger Durchgängig- Jagst Migrationsbedarf) schließen sich zwei Stehgewässer – das Jagstheim Sechta keit Hochwasserrückhaltebecken Schwabsberg mit einem Dauerstau sowie der Stausee [139.2] [168.8] Rainau Buch – an, die eine Herstellung der Durchgängigkeit nicht ermöglichen. Weiterhin dient die Programmstrecke der Anbindung an den flussabwärts anschließenden Gewässerabschnitt der Jagst (Wasserkörper 48-02, hoher Migrationsbedarf). Maulachm Ellwangen ündung / Wasserkraft Die Sicherstellung einer ausreichenden Restwassermenge ist Voraussetzung für die Jagst (Jagst) Jagstheim (Ausleitung) Durchwanderbarkeit und Verbesserung der Lebensraumfunktion. [163] [139.2] Maulachm Stausee Basierend auf den Auswertungen der Landesstudie Gewässerökologie sind ündung / Stockmühl Gewässer- Jagst Strukturverbesserungsmaßnahmen notwendig, um nach dem Strahlwirkungs- und Jagstheim e struktur Trittsteinprinzip die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers wiederherzustellen. [139.2] [183.3] Die Röhlinger Sechta ist als Gewässer mit erhöhtem Migrationsbedarf ausgewiesen. Damit die ökologischen Funktionsräume miteinander vernetzt werden können, ist es Mündung / Haisterhof Röhlinger Durchgängig- erforderlich die Durchwanderbarkeit innerhalb der Röhlinger Sechta herzustellen. Mit Rainau en Sechta keit dieser Programmstrecke wird ein durchgängiges Gewässersystem von der Mündung [0] [5.7] der Röhlinger Sechta in die Jagst (Hochwasserrückhaltebecken Schwabsberg) geschaffen. Mündung / Haisterhof Basierend auf den Auswertungen der Landesstudie Gewässerökologie sind Röhlinger Gewässer- Rainau en Strukturverbesserungsmaßnahmen notwendig, um nach dem Strahlwirkungs- und Sechta struktur [0] [5.7] Trittsteinprinzip die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers wiederherzustellen. Mündung / Oberspelta Basierend auf den Auswertungen der Landesstudie Gewässerökologie sind Gewässer- Speltach Jagstheim ch Strukturverbesserungsmaßnahmen notwendig, um nach dem Strahlwirkungs- und struktur [0] [8] Trittsteinprinzip die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers wiederherzustellen. Durch die Programmstrecken werden die Gewässer im Wasserkörper 48-01 wie folgt regional miteinander vernetzt: Die Programmstrecken schaffen ein durchgängiges Gewässersystem zwischen dem Hauptgewässer Jagst (hoher Gesamt- Migrationsbedarf) und den Seitengewässern Röhlinger Sechta (erhöhter Migrationsbedarf) und Speltach und verbessern die betrachtung Restwassersituation in der Jagst. Weiterhin werden die ökologischen Funktionsräume für die Gewässerfauna in geeigneten Abschnitten der Jagst, der Röhlinger Sechta und der Speltach verbessert.

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Hydromorphologie – Einzelmaßnahmen an Bauwerken (Durchgängigkeits- und Mindestwassermaßnahmen)

Gewässer Gemeinde Kreis Maßnahme Ziele1 träger MaDoK-ID Betroffene 2 Schutzgüter Maßnahmen- Jagst 141.534 DMR - DS | 4604 Jagst Crailsheim Schwäbisch Hall Wehr Säge- und D-Auf, D-Ab, M FFH | Privat Gipsmühle Hoffmann SPA Jagst 143.757 DMR - FFH | 4605 Jagst Frankenhardt Schwäbisch Hall Wehr Sägewerk D-Auf, D-Ab, M Privat SPA Dorsch Jagst 146.83 DM - DS | Wehr Schalch 4606 Jagst Stimpfach Schwäbisch Hall D-Ab FFH | Privat Stimpfach. ehem. SPA Mahlmühle Jagst 152.415 D - 4607 Jagst Jagstzell Ostalbkreis Wehr Sägewerk D-Ab Privat Bundschuh Jagst 161.197 D - Wehr 4608 Jagst Ellwangen (Jagst) Ostalbkreis D-Ab DS Kommune Steingrubenmühle Ellwangen Jagst 162.237 DM - 4609 Jagst Ellwangen (Jagst) Ostalbkreis D-Auf, D-Ab, M DS Kommune Wehr Stadtmühle Röhlinger Sechta 8340 Röhlinger Sechta Ellwangen (Jagst) Ostalbkreis 5.666 D - WKA in D-Auf, D-Ab Privat Haisterhofen 1 Ziele: Herstellung/Verbesserung von: D-Auf = Durchgängigkeit - Aufstieg; D-Ab = Durchgängigkeit – Fischschutz/-abstieg; M = Verbesserung Mindestabflusssituation; S = Verbesserung Gewässerstruktur, R = Reduktion Rückstau; Ergänzender Hinweis: Bei der Durchgängigkeit ist grund-sätzlich auch die Geschiebedurchgängigkeit zu berücksichtigen. 2 DS: Denkmalschutz; FFH: Flora-Fauna-Habitat; SPA: Vogelschutz; SSP: Seuchensperre (Aquakultur-RL); WSG: Wasserschutzgebiet; HQSG: Heil- quellenschutzgebiet Steckbrief (Teil B) - 48-01 Jagst bis inkl. Maulach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Hydromorphologie – Maßnahmenumfang und Einzelmaßnahmen Verbesserung der Gewässerstruktur

Basisstatio- nierung Gewässer Gemeinde Kreis Maßnahme1 Ziele2 träger MaDoK-ID Betroffene 3 Schutzgüter Maßnahmen- bis km von km Jagst (G.I.O.), in geeigneten Abschnitten Ostalbkreis, innerhalb der Land, Jagst 139.0 183.3 Schwäbisch Hall Programmstrecke auf Kommune insg. 5 km, Jagst (G.II.O.) auf insg. 2 km Röhlinger Sechta (G.II.O.), in geeigneten Röhlinger Ostalbkreis Abschnitten innerhalb 0.0 5.7 Kommune Sechta der Programmstrecke auf insg. 1,7 km Speltach (G.II.O.), in geeigneten Abschnitten Speltach Schwäbisch Hall innerhalb der 0.0 8.0 Kommune Programmstrecke auf insg. 3,5 km 1 Auflistung der Einzelmaßnahmen ist nicht abschließend. Derzeit laufen noch weitere Verfahren zur Maßnahmenidentifikation (Landesstudie Gewässerökologie, https://rp.baden-wuerttemberg.de/themen/wasserboden/gsgoe/). Liegt keine MaDok-ID vor, sind noch weitere Maßnahmen innerhalb der Programmstrecke zu konkretisieren. 2 Ziele: Herstellung/Verbesserung von: D = Durchgängigkeit; D = Durchgängigkeit; M = Verbesserung Mindestabflusssituation; S = Verbesserung Gewässerstruktur, R = Reduktion Rückstau 3 DS: Denkmalschutz; FFH: Flora-Fauna-Habitat; SPA: Vogelschutz; SSP: Seuchensperre (Aquakultur-RL); WSG: Wasserschutzgebiet; HQSG: Heilquellenschutzgebiet Steckbrief (Teil B) - 48-01 Jagst bis inkl. Maulach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Punktquellen – Einzelmaßnahmen an kommunalen Kläranlagen (KLA)

Zuständige Wasser- Maßnahme Gewässer Betreiber Gemeinde Behörde MaDoK-ID

LRA 3813 KLA Crailsheim - Jagstheim Neubau der P-Fällung Jagst kommunal Crailsheim Schwäbisch Hall

LRA 3815 KLA Crailsheim - Onolzheim Neubau P-Fällung Maulach kommunal Crailsheim Schwäbisch Hall

LRA KLA Frankenhardt - Honhardt Neubau der P- 3817 Steinbach kommunal Frankenhardt Schwäbisch Hall Fällung

LRA KLA Frankenhardt - Gründelhardt Neubau der P - 3818 Brunnenbach kommunal Frankenhardt Schwäbisch Hall Fällung

LRA KLA Stimpfach - Stimpfach Maßnahme zur P - 3892 Jagst kommunal Stimpfach Schwäbisch Hall Reduzierung

LRA KLA Stimpfach - Rechenberg, Maßnahme zur P- Rechenberger Rot 3893 kommunal Stimpfach Schwäbisch Hall Reduzierung (Rotbach)

3944 LRA Ostalbkreis KLA Jagstzell; Maßnahme zur P-Reduzierung Jagst kommunal Jagstzell

3949 LRA Ostalbkreis KLA Rosenberg; Maßnahme zur P-Reduzierung Orbach kommunal Rosenberg

3969 LRA Ostalbkreis KLA Lippach; Maßnahme zur P-Reduzierung Jagst kommunal Westhausen

3988 LRA Ostalbkreis KLA ; Optimierung P-Fällung Jagst kommunal Lauchheim

3990 LRA Ostalbkreis KLA Schwabsberg; Optimierung P-Fällung Böhmerbach kommunal Rainau

3992 LRA Ostalbkreis KLA Westhausen, Maßnahme zur P-Reduzierung Jagst kommunal Westhausen

4000 LRA Ostalbkreis KLA Haisterhofen; Optimierung P-Fällung Röhlinger Sechta kommunal Ellwangen (Jagst)

4002 LRA Ostalbkreis KLA Schönau; Optimierung P-Fällung Jagst kommunal Ellwangen (Jagst) Steckbrief (Teil B) - 48-01 Jagst bis inkl. Maulach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Diffuse Quellen – Maßnahmen Landwirtschaft (Nährstoffe)

• Förderprogramm für Agarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT), freiwillig Das baden-württembergische Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) hat 2015 das bisherige Agra- rumweltprogramm MEKA abgelöst. Im Vordergrund steht die Umsetzung gesellschaftlicher Ziele wie Klimaschutz, Ressourcen-schutz und die Förderung der Biodiversität in der Landbewirtschaftung. Vom gesamten Angebot des FAKT-Programms werden nachfolgend diejenigen Einzelmaßnahmen dargestellt, die auf die Verbesse-rung der heimischen Gewässer, sowohl der Oberflächengewässer als auch das Grundwasser, wirken. Je nach Art und Intensität der Landnutzung eignen sich die Maßnahmen in unterschiedlichem Maße, um ihre gewässerschonende Wirkung zu entfalten. Auf den-selben Flächen lassen

Maßnahmen nach Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT)

Maßnahme Maßnahmenbeschreibung Fördersatz

A1 Fruchtartendiversifizierung (mind. 5-gliedrige Fruchtfolge) 75 €/ha AF [1] Extensive Bewirtschaftung des Dauergrünlandes mit Viehbesatz bis 1,4 B 1.1 150 €/ha GL RGV/ha HFF Extensive Bewirtschaftung bestimmter Dauergrünland-flächen ohne Stick- B 1.2 150 €/ha GL stoffdüngung in Betrieben ab 0,3 RGV/ha DGL C 1 Erhaltung von Streuobstbeständen 2,50 €/Baum D 1 Verzicht auf chemisch-synthetische Produktionsmittel 190 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Acker/Grünland (2 Jahre) 350 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Gartenbau (2 Jahre) 935 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Dauerkulturen (2 Jahre) 1.275 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Acker/Grünland 230 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Gartenbau 550 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Dauerkulturen 750 €/ha E 1.1 Begrünung im Acker-/Gartenbau 70 €/ha [2] E 1.2 Begrünungsmischungen im Acker-/Gartenbau 90 €/ha [2] E 2.1 Brachebegrünung mit Blühmischungen (ohne ÖVF-Anrechnung) 710 €/ha E 2.2 Brachebegrünung mit Blühmischungen (mit ÖVF-Anrechnung) 330 €/ha E 3 Herbizidverzicht im Ackerbau 80 €/ha E 4 Ausbringung von Trichogramma bei Mais 60 €/ha E 6 Pheromoneinsatz im Obstbau 100 €/ha E 7 Blüh-, Brut- und Rückzugsflächen (Lebensräume für Niederwild) 540 €/ha E 8 Brachebegrünung mit mehrjährigen Blühmischungen (ökologische Zellen) 730 €/ha F1 Winterbegrünung 100 €/ha [2][3] F2 Stickstoff-Depotdüngung mit Injektion 60 €/ha [3] F3 Precision Farming 80 €/ha [3] F4 Reduzierte Bodenbearbeitung mit Strip-Till 120 €/ha [3] F5 Freiwillige Hoftorbilanz bis 180 €/Betrieb [1] 50 €/ha AF in Kombination mit den Maßnahmen D 1, D 2.1 oder D 2.2 [2] nicht förderfähig in Nitratgebieten nach § 13a DüV oder sofern aufgrund der SchALVO vorgeschrieben [3] förderfähig sind alle Flächen in Baden-Württemberg außerhalb von als Problem- und Sanierungsgebiet eingestufte Wasser-schutzgebiete

Steckbrief (Teil B) - 48-01 Jagst bis inkl. Maulach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

• Verordnung der Landesregierung zu Anforderungen an die Düngung in bestimmten Gebieten zum Schutz der Gewässer vor Verun- reinigungen (VODüVGebiete), verpflichtend Die VODüVGebiete legt für mit Nitrat belastete Gebiete und mit Phosphor eutrophierte Oberflächenwasserkörper in Umsetzung von § 13a DüV weitere besondere Maßnahmen fest. In den mit Nitrat belasteten Gebieten gelten drei weitere Maßnahmen (N- und P-Untersuchung der Wirtschaftsdünger und Gärreste, Untersuchung des verfügbaren Stickstoffs im Boden und Ausdehnung der Auf-zeichnungspflicht auf Betriebe ab 10 ha oder 1 ha Wein, Gemüse etc.). Für die Oberflächenwasserkörper gilt ein erweiterter Gewäs-serabstand für die Aufbringung mit N- und P-haltigen Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen etc., um diffuse Nährstoffeinträge weiter zu verringern, sowie ebenfalls die Untersuchung von Wirtschaftsdüngern und Gärresten. • Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) in Wasser- und Quellschutzgebieten, verpflichtend Zweck der SchALVO ist der Schutz des Grundwassers vor Beeinträchtigungen durch Stoffeinträge aus der Landbewirtschaftung. Bereits vorhandene Belastungen des Grundwassers sollen beseitigt und nitratbelastete Grundwasservorkommen schnellstmöglich saniert werden. Daher wird die ordnungsgemäße Landbewirtschaftung zum Schutz des Grundwassers eingeschränkt. Diese Maß-nahmen können sich zudem positiv auf die Verringerung von Stoffeinträgen in Oberflächengewässer auswirken. In Abhängigkeit von der Nitratkonzentration im Grundwasser werden die Wasserschutzgebiete in drei Nitratklassen (Normal-, Prob-lem- und Sanierungsgebiete) eingeteilt. Eine wesentliche Einschränkung in allen WSG ist ein Ausbringverbot für flüssige Wirtschafts-dünger (Gülle, Gärreste) sowie für Sekundärrohstoffdünger in der engeren Schutzzone II. Für Problem- und Sanierungsgebiete gelten zusätzliche Vorgaben. So wird die Stickstoffdüngung im Herbst und im Frühjahr hinsicht-lich Menge, Gabenteilung und Ausbringzeitpunkt eingeschränkt; zur Ermittlung des N-Düngebedarfs ist eine Bodenprobe zu ziehen (z.B. zu Mais, Kartoffeln, Reben und Gemüse sowie nach Kartoffeln oder Vorfrüchten mit stickstoffreichen Ernteresten). Zusätzlich werden zu einzelnen Kulturen bzw. Fruchtfolgen weitere Vorgaben hinsichtlich Termin und Technik der Bodenbearbeitung gemacht (z.B. Wintergetreide nach Mais, Kartoffeln oder Vorfrüchten mit stickstoffreichen Ernteresten nur in Mulch- oder Direktsaat). Nach der Ernte ist zu begrünen, wenn erst im Folgejahr Sommerungen angebaut werden, zudem sind frühestmögliche Termine für die Einarbeitung der Begrünung einzuhalten. Für die Bewässerung gelten ebenfalls Beschränkungen, um das Austreten von Sickerwas-ser aus dem Hauptwurzelraum möglichst zu vermeiden.

Maßnahmen nach Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) in Wasser- und Quellschutzgebieten

WSG-Nr. Wasserschutzgebiet (WSG) Gemeinde(n)

127121 Gerbertshofen, Gde. Stimpfach Stimpfach|Fichtenau

127129 Großenhub, ZV Jagstgr.CR Fichtenau|Kreßberg

127156 Eichishof, Gde.Stimpfach Stimpfach

127157 Hainequ., Gde. Stimpfach Stimpfach

Westhausen [Teilbereich B: WF im Egautal, ZV LW Stuttgart]|Lauchheim [Teilbereich B: 135002 B WSG WF im Egautal, Dischingen, ZV LW Stuttgart 135/002/1 WF im Egautal, ZV LW Stuttgart]|Aalen [Teilbereich B: WF im Egautal, ZV LW Stuttgart]

136075 WSG im Rot und Laub, Quelle u. Tiefbrunnen, Rainau-Dalkingen Rainau

136081 WSG Denzer, Quelle, Rosenberg, ZV WV Jagstgruppe Rosenberg

Jagstzell [Teilbereich A: ZV WV Jagstgruppe, Quellen und TB Fischbachtal, WSG im Fischbachtal, Quellen u. Tiefbrunnen, Jagstzell, ZV WV 136124 A Teilbereich Obere und Untere Jagstgruppe Kesselfeldquelle, Berger Quelle, Zeller Quelle] Jagstzell [Teilbereich C: ZV WV WSG im Fischbachtal, Quellen u. Tiefbrunnen, Jagstzell, ZV WV 136124 C Jagstgruppe, Quellen und TB Fischbachtal, Jagstgruppe Teilbereich Obere Fischbachhalde]

136130 WSG Geiselrot, Quelle, Rosenberg, ZV WV Jagstgruppe Rosenberg

136153 WSG Holzmühle, Tiefbrunnen, Rosenberg,ZV WV Jagstgruppe Rosenberg Steckbrief (Teil B) - 48-01 Jagst bis inkl. Maulach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Diffuse Quellen – Maßnahmen Landwirtschaft (Pflanzenschutzmittel)

Um Pflanzenschutzmitteleinträge aus der Landwirtschaft zu reduzieren werden Kontroll- und Beratungsinstrumente gezielt auf die kon-krete Situation im Einzugsgebiet des Wasserkörpers ausgerichtet. Für Wirkstoffe, welche nicht mehr zugelassen sowie die Aufbrauch-fristen verstrichen sind, entfalten Beratung und Kontrolle keine Wirkung mehr; in solchen Fällen müssen gezielt Untersuchungen zu alternativen Ursachen und Eintrittspfaden auch außerhalb des Pflanzenschutzes vorgenommen werden, um geeignete Maßnahmen zur Reduktion der Einträge in den bzw. die Wasserkörper einzuleiten.

Im Rahmen der Kontrollen werden folgende Aspekte vertieft betrachtet und diskutiert: - Einhaltung einschlägiger Bestimmungen des Pflanzenschutzrechtes und des Wasserschutzes, - Anwendung alternativer Verfahren und Mittel, - Einhaltung der erteilten Anwendungsbestimmungen und Auflagen zum Gewässerabstand - Sachgerechte Reinigung der Feldspritzgeräte sowie Entsorgung der Spritzbrühen-Reste und Reinigungsflüssigkeiten zur Vermeidung punktueller Gewässerbelastungen (Hofabläufe)

Die Kontrollen zur Einhaltung von Anwendungsbestimmungen (z. B. Anwendungszeitraum usw.) und Abstandsauflagen zu Gewässern erfolgen im Rahmen des Fachrechts. Ergänzend hierzu werden Landwirte und Anwender im Rahmen von Beratung und Öffentlich-keitsarbeit/ Umweltinformationen durch die Landwirtschaftsverwaltung gezielt informiert: - Schriftliche Fachveröffentlichungen wie z. B. Merkblätter, Fachartikel in Fachpresse, Infoservice. - Aufklärungs- und Informationskampagne gerichtet an Kommunen (Bauhöfe) und Bürger über den sachgerechten Umgang und Anwendung von Pflanzenschutzmittel (insb. Herbizide im Heim- und Gartenbereich, keine Anwendung auf Nichtkulturland!). Steckbrief (Teil B) - 48-01 Jagst bis inkl. Maulach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Maßnahmen ubiquitäre Stoffe und sonstige stoffliche Belastungen

Details zu den einzelnen Stoffen befinden sich im Maßnahmenprogramm.

• Quecksilber und Bromierte Diphenylether (BDE) Quecksilber und BDE gehören zu den ubiquitären Schadstoffen. Aufgrund der für Deutschland vorliegenden Untersuchungsdaten wird eine flächendeckende Überschreitung der Umweltqualitätsnorm angenommen und damit der chemische Zustand für alle Oberflächenwasserkörper in Deutschland und damit auch im baden-württembergischen Rhein- und Donaueinzugsgebiet als „nicht gut“ eingestuft. National und international wurden weitere Maßnahmen zur Quecksilberreduzierung, u.a. mit der Verordnung (EU) 2017/852 über Quecksilber in die Wege geleitet. BDE gehören zu den persistenten organischen Schadstoffen des Stockholmer Übereinkommens (POPs). Grundsätzlich wurde die Verwendung der als Flammschutzmittel eingesetzten bromierten Diphenylether mit der Verordnung (EU) Nr. 757/2010 zur Änderung der Verordnung über persistente organische Schadstoffe zum Schutz der Umwelt stark eingeschränkt. In Baden-Württemberg konnten keine signifikanten Einträge von Quecksilber und Bromierten Diphenylethern identifiziert werden. Anhaltspunkte für konkrete mögliche Maßnahmen, beispielsweise im wasserwirtschaftlichen Bereich, sind somit derzeit nicht gegeben. Steckbrief (Teil B) - 48-01 Jagst bis inkl. Maulach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Steckbrief (Teil A) - 48-02 Jagst unterh. Maulach bis inkl. Ette (BW) Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 2

1. Basisinformation

Bearbeitungsgebiet 4 Neckar

Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

Länge der WRRL-Gewässer 203 km

Fläche 493 km²

Kategorie natürlich

Migrationsbedarf der Fischfauna normal: 20,31 km; erhöht: 5,96 km; hoch: 58,91 km

2. Signifikante Belastungen mit Auswirkung • Diffuse Quellen • Dämme, Querbauwerke und Schleusen • Wasserentnahmen • Physische Veränderungen von Kanal/Bett/Ufer • Hydrologische Änderungen

3. Zustand/Potential 3.1 Ökologischer Zustand/Potential 3.2 Chemischer Zustand gesamt unbefriedigend gesamt nicht gut

Biologische Qualitätskomponenten Stoffe mit Überschreitung der Umweltqualitätsnorm: Fische mäßig Makrozoobenthos gesamt unbefriedigend Summe pentabromierte Makrophyten und Saprobie gut Diphenylether; Quecksilber; Summe Phytobenthos mäßig Endosulfan nach RL 2008/105 EG; Allgemeine Degradation unbefriedigend Bifenox

Phytoplankton nicht relevant Versauerung nicht relevant

Flussgebietsspezifische Schadstoffe mit Überschreitung der Umweltqualitätsnorm Nicosulfuron Steckbrief (Teil A) - Flusswasserkörper (FWK) 48-02 Jagst unterh. Maulach bis inkl. Ette (BW) Flusswasserkörper (FWK) Seite 2 von 2

Unterstützende Qualitätskomponenten Hydromorphologische Qualitätskomponenten

Durchgängigkeit schlechter als gut Morphologie schlechter als gut

Wasserhaushalt schlechter als gut Allgemeine physikalisch-chemische Qualitätskomponenten (Anforderung an den guten Zustand)

Wassertemperatur (Sommer) nicht eingehalten Chlorid eingehalten

Wassertemperatur (Winter) eingehalten Ammonium eingehalten

pH-Wert eingehalten Ammoniak eingehalten

Sauerstoffgehalt eingehalten Nitrit eingehalten

BSB5 eingehalten ortho-Phosphat-Phosphor nicht eingehalten

Weitere Informationen unter: https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/

4. Auswirkungen der Belastungen auf den Flusswasserkörper

Habitatdegradation aufgrund von Anreicherung mit abbaubaren organischen nein morphologischen Änderungen ja Stoffen (inkl. Durchgängigkeit)

Habitatdegradation aufgrund von Anreicherung mit Nährstoffen ja ja hydrologischen Änderungen

Anreicherung mit Schadstoffen ja Temperatur nein

5. Handlungsfelder

Saprobie Durchgängigkeit X

Trophie X Gewässerstruktur X Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe Wasserhaushalt/Mindestwasser X (PAK) ubiquitäre Stoffe (Hg, PFOS, …) X andere Handlungsfelder

Pestizide (prioritär, nicht prioritär) X

Metalle

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Hydromorphologie - Programmstrecken

Lage Gewässer Typ Begründung von bis [km] [km] Die Programmstrecke schafft ein durchgängiges Gewässersystem im Hauptgewässer Jagst (hoher Migrationsbedarf) und ermöglicht die Vernetzung mit den Ettemündu Maulachm Seitengewässern Brettach (erhöhter Migrationsbedarf), Ette und Rötelbach sowie ng / ündung / Durchgängig- sieben weiteren Seitengewässern (Roggelshäuser Bach, Speltbach, Scherrbach, Jagst Mulfingen Jagstheim keit Steinbach, Gronach, Entenbach und Trutenbach). Weiterhin dient die [80.34] [139.2] Programmstrecke der wasserkörperübergreifenden Anbindung an den flussabwärts (Wasserkörper 48-03) und flussaufwärts (Wasserkörper 48-01) anschließenden Gewässerabschnitt der Jagst (hoher Migrationsbedarf). Ettemündu Maulachm ng / ündung / Wasserkraft Die Sicherstellung einer ausreichenden Restwassermenge ist Voraussetzung für die Jagst Mulfingen Jagstheim (Ausleitung) Durchwanderbarkeit und Verbesserung der Lebensraumfunktion. [80.34] [139.2] Ettemündu Maulachm Basierend auf den Auswertungen der Landesstudie Gewässerökologie sind ng / ündung / Gewässer- Jagst Strukturverbesserungsmaßnahmen notwendig, um nach dem Strahlwirkungs- und Mulfingen Jagstheim struktur Trittsteinprinzip die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers wiederherzustellen. [80.34] [139.2] Mündung / Bügensteg Elpershofe Durchgängig- Die Programmstrecke dient der Anbindung der strukturell weitgehend intakten Brettach Brettach en n keit (erhöhter Migrationsbedarf) an die Jagst (hoher Migrationsbedarf). [3.4] [0] Durch die Programmstrecken werden die Gewässer im Wasserkörper 48-02 wie folgt regional miteinander vernetzt: Die Programmstrecken schaffen ein durchgängiges Gewässersystem zwischen dem Hauptgewässer Jagst (hoher Gesamt- Migrationsbedarf) und den Seitengewässern Brettach (erhöhter Migrationsbedarf) und Ette. Weiterhin werden die betrachtung Restwassersituation sowie die ökologischen Funktionsräume für die Gewässerfauna in geeigneten Abschnitten der Jagst verbessert. Steckbrief (Teil B) - 48-02 Jagst unterh. Maulach bis inkl. Ette (BW) Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 2

Hydromorphologie – Einzelmaßnahmen an Bauwerken (Durchgängigkeits- und Mindestwassermaßnahmen)

Gewässer Gemeinde Kreis Maßnahme Ziele1 träger MaDoK-ID Betroffene 2 Schutzgüter Maßnahmen- Brettach 3.378 D - 4610 Brettach Gerabronn Schwäbisch Hall WoWKA D-Auf, D-Ab FFH Privat Bügenstegen Jagst 85.113 D - FFH | 4612 Jagst Mulfingen Hohenlohekreis D-Ab Privat Heimhausen SPA

Jagst 86.359 DM - FFH | 4613 Jagst Mulfingen Hohenlohekreis D-Ab Privat Buchenbach SPA Jagst 87.761 D - FFH | 4614 Jagst Mulfingen Hohenlohekreis Eberbach Untere D-Ab SPA | Privat Mühle WSG Jagst 88.223 D - FFH | 4615 Jagst Mulfingen Hohenlohekreis Renkenmühle. D-Ab SPA | Privat Eberbach WSG Jagst 92.661 D - DS | 4617 Jagst Langenburg Schwäbisch Hall Wehr Königsmühle in D-Ab FFH | Privat Oberregenbach SPA DS | Jagst 96.147 DM - FFH | 4618 Jagst Langenburg Schwäbisch Hall Wehr Herrenmühle in D-Ab Privat SPA | Bächlingen WSG Jagst 96.727 D - DS | 4619 Jagst Langenburg Schwäbisch Hall Wehr Mosesmühle in D-Ab FFH | Privat Bächlingen SPA Jagst 99.591 DM - DS | 4620 Jagst Gerabronn Schwäbisch Hall Wehr E-Werk in D-Ab FFH | Privat Hürden SPA Jagst 102.837 DM - FFH | 4621 Jagst Gerabronn Schwäbisch Hall Wehr E-Werk D-Ab Privat SPA Elpershofen Jagst 105.297 D - FFH | 4622 Jagst Ilshofen Schwäbisch Hall WoWKA Mühle in D-Auf, D-Ab Privat SPA Hessenau (stillgelegt) Jagst 110.071 DM - DS | Kirchberg an der 4623 Jagst Schwäbisch Hall Wehr Gaismühle in D-Auf, D-Ab, M FFH | Privat Jagst Eichenau SPA Jagst 110.438 DM - DS | Kirchberg an der 4624 Jagst Schwäbisch Hall Wehr Mittelmühle in D-Auf, D-Ab, M FFH | Privat Jagst Eichenau SPA Jagst 111.028 DM - Kirchberg an der FFH | 4625 Jagst Schwäbisch Hall Wehr Oberen Mühle D-Auf, D-Ab, M Privat Jagst SPA in Eichenau DS | 112.693 DM - 4626 Jagst Schwäbisch Hall D-Auf, D-Ab, M FFH | Privat Jagst Wehr Dorsch SPA DS | Kirchberg an der Jagst 117.721 D - 4627 Jagst Schwäbisch Hall D-Ab FFH | Privat Jagst Wehr Mistlau SPA Jagst (118.7) DM - DS | Kirchberg an der 4628 Jagst Schwäbisch Hall Wehr Lobenhauser D-Ab FFH | Privat Jagst Mühle SPA Jagst 121.898 D - DS | WoWKA 4629 Jagst Schwäbisch Hall D-Auf, D-Ab FFH | Kommune Heinzenmühle SPA (stillgelegt) Jagst 124.659 D - FFH | 4631 Jagst Satteldorf Schwäbisch Hall WoWKA Kernmühle D-Auf, D-Ab Privat SPA (stillgelegt) DS | Jagst 125.215 D - 4632 Jagst Satteldorf Schwäbisch Hall D-Ab FFH | Privat Wehr Neidenfels SPA

Steckbrief (Teil B) - 48-02 Jagst unterh. Maulach bis inkl. Ette (BW) Flusswasserkörper (FWK) Seite 2 von 2

Gewässer Gemeinde Kreis Maßnahme Ziele1 träger MaDoK-ID Betroffene 2 Schutzgüter Maßnahmen- Jagst 128.907 DM - FFH | 4634 Jagst Satteldorf Schwäbisch Hall Wehr D-Auf, D-Ab, M Privat SPA Barenhaldenmühle Jagst 129.74 D - DS | 4635 Jagst Crailsheim Schwäbisch Hall Wehr Weidenhäuser D-Auf, D-Ab FFH | Privat Mühle SPA DS | Jagst 131.944 DMR - 4636 Jagst Crailsheim Schwäbisch Hall D-Ab FFH | Privat Wehr Heldenmühle SPA Jagst 133.615 DM - FFH | 4637 Jagst Crailsheim Schwäbisch Hall D-Auf, D-Ab, M Privat Wehr Kalkmühle SPA

Jagst 134.733 DM - FFH | 4638 Jagst Crailsheim Schwäbisch Hall D-Auf, D-Ab, M Privat Wehr Herrenmühle SPA Jagst 135.619 D - WoWKA FFH | 4639 Jagst Crailsheim Schwäbisch Hall D-Auf, D-Ab Privat Kuppelismühle CR. SPA oberh.Trutenbach DS | Jagst 138.246 DR - 4641 Jagst Crailsheim Schwäbisch Hall D-Auf, D-Ab FFH | Privat Wehr Rotmühle SPA

8699 Jagst Langenburg Schwäbisch Hall Jagst 91.114 D D-Ab Privat

1 Ziele: Herstellung/Verbesserung von: D-Auf = Durchgängigkeit - Aufstieg; D-Ab = Durchgängigkeit – Fischschutz/-abstieg; M = Verbesserung Mindestabflusssituation; S = Verbesserung Gewässerstruktur, R = Reduktion Rückstau; Ergänzender Hinweis: Bei der Durchgängigkeit ist grund-sätzlich auch die Geschiebedurchgängigkeit zu berücksichtigen. 2 DS: Denkmalschutz; FFH: Flora-Fauna-Habitat; SPA: Vogelschutz; SSP: Seuchensperre (Aquakultur-RL); WSG: Wasserschutzgebiet; HQSG: Heil- quellenschutzgebiet Steckbrief (Teil B) - 48-02 Jagst unterh. Maulach bis inkl. Ette (BW) Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Hydromorphologie – Maßnahmenumfang und Einzelmaßnahmen Verbesserung der Gewässerstruktur

Basisstatio- nierung Gewässer Gemeinde Kreis Maßnahme1 Ziele2 träger MaDoK-ID Betroffene 3 Schutzgüter Maßnahmen- bis km von km Jagst (G.I.O.), in geeigneten Abschnitten Hohenlohekreis, Jagst innerhalb der 80.3 139.0 Land Schwäbisch Hall Programmstrecke auf insg. 8 km 1 Auflistung der Einzelmaßnahmen ist nicht abschließend. Derzeit laufen noch weitere Verfahren zur Maßnahmenidentifikation (Landesstudie Gewässerökologie, https://rp.baden-wuerttemberg.de/themen/wasserboden/gsgoe/). Liegt keine MaDok-ID vor, sind noch weitere Maßnahmen innerhalb der Programmstrecke zu konkretisieren. 2 Ziele: Herstellung/Verbesserung von: D = Durchgängigkeit; D = Durchgängigkeit; M = Verbesserung Mindestabflusssituation; S = Verbesserung Gewässerstruktur, R = Reduktion Rückstau 3 DS: Denkmalschutz; FFH: Flora-Fauna-Habitat; SPA: Vogelschutz; SSP: Seuchensperre (Aquakultur-RL); WSG: Wasserschutzgebiet; HQSG: Heilquellenschutzgebiet Steckbrief (Teil B) - 48-02 Jagst unterh. Maulach bis inkl. Ette (BW) Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Punktquellen – Einzelmaßnahmen an kommunalen Kläranlagen (KLA)

Zuständige Wasser- Maßnahme Gewässer Betreiber Gemeinde Behörde MaDoK-ID

LRA 3803 KLA Blaufelden; Neubau Phosphorfällung Blaubach kommunal Blaufelden Schwäbisch Hall

LRA KLA Blaufelden, Wiesenbach; Neubau 3805 Wiesenbach kommunal Blaufelden Schwäbisch Hall Phosphorfällung

LRA 3812 KLA Crailsheim - Crailsheim Neubau P-Fällung Jagst kommunal Crailsheim Schwäbisch Hall

LRA KLA Gerabronn - Gerabronn Neubau der P - 3820 Schinderklinge kommunal Gerabronn Schwäbisch Hall Fällung

LRA 3821 KLA Gerabronn - Dünsbach Neubau P - Fällung Dünsbach kommunal Gerabronn Schwäbisch Hall

LRA KLA Kirchberg/Jagst - Kirchberg Neubau der P - Kirchberg an der 3824 Jagst kommunal Schwäbisch Hall Fällung Jagst

LRA KLA Langenburg - Langenburg Neubau der P - 3830 Jagst kommunal Langenburg Schwäbisch Hall Fällung

LRA KLA Rot am See - Brettenfeld Neubau der P - 3876 Brettach kommunal Rot am See Schwäbisch Hall Fällung

LRA KLA Rot am See - Brettheim Neubau der P - 3877 Sobach kommunal Rot am See Schwäbisch Hall Fällung

LRA KLA Satteldorf - Neidenfels Maßnahme zur P - 3879 Jagst kommunal Satteldorf Schwäbisch Hall Reduzierung

LRA KLA Schrozber - Riedbach Maßnahme zur P- 3883 Riedbach kommunal Schrozberg Schwäbisch Hall Reduzierung

LRA KLA Wallhausen - Wallhausen Neubau der P - 3913 Seebach kommunal Wallhausen Schwäbisch Hall Fällung

LRA KLA Wallhausen - Hengstfeld Maßnahme zur P 3919 Seebach kommunal Wallhausen Schwäbisch Hall Reduzierung

LRA KLA Wallhausen - Michelbach / Lücke Maßnahme 3922 Seebach kommunal Wallhausen Schwäbisch Hall zur P - Reduzierung Steckbrief (Teil B) - 48-02 Jagst unterh. Maulach bis inkl. Ette (BW) Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Diffuse Quellen – Maßnahmen Landwirtschaft (Nährstoffe)

• Förderprogramm für Agarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT), freiwillig Das baden-württembergische Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) hat 2015 das bisherige Agra- rumweltprogramm MEKA abgelöst. Im Vordergrund steht die Umsetzung gesellschaftlicher Ziele wie Klimaschutz, Ressourcen-schutz und die Förderung der Biodiversität in der Landbewirtschaftung. Vom gesamten Angebot des FAKT-Programms werden nachfolgend diejenigen Einzelmaßnahmen dargestellt, die auf die Verbesse-rung der heimischen Gewässer, sowohl der Oberflächengewässer als auch das Grundwasser, wirken. Je nach Art und Intensität der Landnutzung eignen sich die Maßnahmen in unterschiedlichem Maße, um ihre gewässerschonende Wirkung zu entfalten. Auf den-selben Flächen lassen

Maßnahmen nach Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT)

Maßnahme Maßnahmenbeschreibung Fördersatz

A1 Fruchtartendiversifizierung (mind. 5-gliedrige Fruchtfolge) 75 €/ha AF [1] Extensive Bewirtschaftung des Dauergrünlandes mit Viehbesatz bis 1,4 B 1.1 150 €/ha GL RGV/ha HFF Extensive Bewirtschaftung bestimmter Dauergrünland-flächen ohne Stick- B 1.2 150 €/ha GL stoffdüngung in Betrieben ab 0,3 RGV/ha DGL C 1 Erhaltung von Streuobstbeständen 2,50 €/Baum D 1 Verzicht auf chemisch-synthetische Produktionsmittel 190 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Acker/Grünland (2 Jahre) 350 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Gartenbau (2 Jahre) 935 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Dauerkulturen (2 Jahre) 1.275 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Acker/Grünland 230 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Gartenbau 550 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Dauerkulturen 750 €/ha E 1.1 Begrünung im Acker-/Gartenbau 70 €/ha [2] E 1.2 Begrünungsmischungen im Acker-/Gartenbau 90 €/ha [2] E 2.1 Brachebegrünung mit Blühmischungen (ohne ÖVF-Anrechnung) 710 €/ha E 2.2 Brachebegrünung mit Blühmischungen (mit ÖVF-Anrechnung) 330 €/ha E 3 Herbizidverzicht im Ackerbau 80 €/ha E 4 Ausbringung von Trichogramma bei Mais 60 €/ha E 6 Pheromoneinsatz im Obstbau 100 €/ha E 7 Blüh-, Brut- und Rückzugsflächen (Lebensräume für Niederwild) 540 €/ha E 8 Brachebegrünung mit mehrjährigen Blühmischungen (ökologische Zellen) 730 €/ha F1 Winterbegrünung 100 €/ha [2][3] F2 Stickstoff-Depotdüngung mit Injektion 60 €/ha [3] F3 Precision Farming 80 €/ha [3] F4 Reduzierte Bodenbearbeitung mit Strip-Till 120 €/ha [3] F5 Freiwillige Hoftorbilanz bis 180 €/Betrieb [1] 50 €/ha AF in Kombination mit den Maßnahmen D 1, D 2.1 oder D 2.2 [2] nicht förderfähig in Nitratgebieten nach § 13a DüV oder sofern aufgrund der SchALVO vorgeschrieben [3] förderfähig sind alle Flächen in Baden-Württemberg außerhalb von als Problem- und Sanierungsgebiet eingestufte Wasser-schutzgebiete Steckbrief (Teil B) - 48-02 Jagst unterh. Maulach bis inkl. Ette (BW) Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

• Verordnung der Landesregierung zu Anforderungen an die Düngung in bestimmten Gebieten zum Schutz der Gewässer vor Verun- reinigungen (VODüVGebiete), verpflichtend Die VODüVGebiete legt für mit Nitrat belastete Gebiete und mit Phosphor eutrophierte Oberflächenwasserkörper in Umsetzung von § 13a DüV weitere besondere Maßnahmen fest. In den mit Nitrat belasteten Gebieten gelten drei weitere Maßnahmen (N- und P-Untersuchung der Wirtschaftsdünger und Gärreste, Untersuchung des verfügbaren Stickstoffs im Boden und Ausdehnung der Auf-zeichnungspflicht auf Betriebe ab 10 ha oder 1 ha Wein, Gemüse etc.). Für die Oberflächenwasserkörper gilt ein erweiterter Gewäs-serabstand für die Aufbringung mit N- und P-haltigen Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen etc., um diffuse Nährstoffeinträge weiter zu verringern, sowie ebenfalls die Untersuchung von Wirtschaftsdüngern und Gärresten. • Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) in Wasser- und Quellschutzgebieten, verpflichtend Zweck der SchALVO ist der Schutz des Grundwassers vor Beeinträchtigungen durch Stoffeinträge aus der Landbewirtschaftung. Bereits vorhandene Belastungen des Grundwassers sollen beseitigt und nitratbelastete Grundwasservorkommen schnellstmöglich saniert werden. Daher wird die ordnungsgemäße Landbewirtschaftung zum Schutz des Grundwassers eingeschränkt. Diese Maß-nahmen können sich zudem positiv auf die Verringerung von Stoffeinträgen in Oberflächengewässer auswirken. In Abhängigkeit von der Nitratkonzentration im Grundwasser werden die Wasserschutzgebiete in drei Nitratklassen (Normal-, Prob-lem- und Sanierungsgebiete) eingeteilt. Eine wesentliche Einschränkung in allen WSG ist ein Ausbringverbot für flüssige Wirtschafts-dünger (Gülle, Gärreste) sowie für Sekundärrohstoffdünger in der engeren Schutzzone II. Für Problem- und Sanierungsgebiete gelten zusätzliche Vorgaben. So wird die Stickstoffdüngung im Herbst und im Frühjahr hinsicht-lich Menge, Gabenteilung und Ausbringzeitpunkt eingeschränkt; zur Ermittlung des N-Düngebedarfs ist eine Bodenprobe zu ziehen (z.B. zu Mais, Kartoffeln, Reben und Gemüse sowie nach Kartoffeln oder Vorfrüchten mit stickstoffreichen Ernteresten). Zusätzlich werden zu einzelnen Kulturen bzw. Fruchtfolgen weitere Vorgaben hinsichtlich Termin und Technik der Bodenbearbeitung gemacht (z.B. Wintergetreide nach Mais, Kartoffeln oder Vorfrüchten mit stickstoffreichen Ernteresten nur in Mulch- oder Direktsaat). Nach der Ernte ist zu begrünen, wenn erst im Folgejahr Sommerungen angebaut werden, zudem sind frühestmögliche Termine für die Einarbeitung der Begrünung einzuhalten. Für die Bewässerung gelten ebenfalls Beschränkungen, um das Austreten von Sickerwas-ser aus dem Hauptwurzelraum möglichst zu vermeiden.

Maßnahmen nach Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) in Wasser- und Quellschutzgebieten

WSG-Nr. Wasserschutzgebiet (WSG) Gemeinde(n)

126149 WSG Klingenwiese, Heimhausen Mulfingen

128214 WSG Hohenloher Wasserversorgungsgruppe u. Stadt Creglingen Schrozberg

Steckbrief (Teil B) - 48-02 Jagst unterh. Maulach bis inkl. Ette (BW) Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Diffuse Quellen – Maßnahmen Landwirtschaft (Pflanzenschutzmittel)

Um Pflanzenschutzmitteleinträge aus der Landwirtschaft zu reduzieren werden Kontroll- und Beratungsinstrumente gezielt auf die kon-krete Situation im Einzugsgebiet des Wasserkörpers ausgerichtet. Für Wirkstoffe, welche nicht mehr zugelassen sowie die Aufbrauch-fristen verstrichen sind, entfalten Beratung und Kontrolle keine Wirkung mehr; in solchen Fällen müssen gezielt Untersuchungen zu alternativen Ursachen und Eintrittspfaden auch außerhalb des Pflanzenschutzes vorgenommen werden, um geeignete Maßnahmen zur Reduktion der Einträge in den bzw. die Wasserkörper einzuleiten.

Im Rahmen der Kontrollen werden folgende Aspekte vertieft betrachtet und diskutiert: - Einhaltung einschlägiger Bestimmungen des Pflanzenschutzrechtes und des Wasserschutzes, - Anwendung alternativer Verfahren und Mittel, - Einhaltung der erteilten Anwendungsbestimmungen und Auflagen zum Gewässerabstand - Sachgerechte Reinigung der Feldspritzgeräte sowie Entsorgung der Spritzbrühen-Reste und Reinigungsflüssigkeiten zur Vermeidung punktueller Gewässerbelastungen (Hofabläufe)

Die Kontrollen zur Einhaltung von Anwendungsbestimmungen (z. B. Anwendungszeitraum usw.) und Abstandsauflagen zu Gewässern erfolgen im Rahmen des Fachrechts. Ergänzend hierzu werden Landwirte und Anwender im Rahmen von Beratung und Öffentlich-keitsarbeit/ Umweltinformationen durch die Landwirtschaftsverwaltung gezielt informiert: - Schriftliche Fachveröffentlichungen wie z. B. Merkblätter, Fachartikel in Fachpresse, Infoservice. - Aufklärungs- und Informationskampagne gerichtet an Kommunen (Bauhöfe) und Bürger über den sachgerechten Umgang und Anwendung von Pflanzenschutzmittel (insb. Herbizide im Heim- und Gartenbereich, keine Anwendung auf Nichtkulturland!). Steckbrief (Teil B) - 48-02 Jagst unterh. Maulach bis inkl. Ette (BW) Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Maßnahmen ubiquitäre Stoffe und sonstige stoffliche Belastungen

Details zu den einzelnen Stoffen befinden sich im Maßnahmenprogramm.

• Quecksilber und Bromierte Diphenylether (BDE) Quecksilber und BDE gehören zu den ubiquitären Schadstoffen. Aufgrund der für Deutschland vorliegenden Untersuchungsdaten wird eine flächendeckende Überschreitung der Umweltqualitätsnorm angenommen und damit der chemische Zustand für alle Oberflächenwasserkörper in Deutschland und damit auch im baden-württembergischen Rhein- und Donaueinzugsgebiet als „nicht gut“ eingestuft. National und international wurden weitere Maßnahmen zur Quecksilberreduzierung, u.a. mit der Verordnung (EU) 2017/852 über Quecksilber in die Wege geleitet. BDE gehören zu den persistenten organischen Schadstoffen des Stockholmer Übereinkommens (POPs). Grundsätzlich wurde die Verwendung der als Flammschutzmittel eingesetzten bromierten Diphenylether mit der Verordnung (EU) Nr. 757/2010 zur Änderung der Verordnung über persistente organische Schadstoffe zum Schutz der Umwelt stark eingeschränkt. In Baden-Württemberg konnten keine signifikanten Einträge von Quecksilber und Bromierten Diphenylethern identifiziert werden. Anhaltspunkte für konkrete mögliche Maßnahmen, beispielsweise im wasserwirtschaftlichen Bereich, sind somit derzeit nicht gegeben. • Sonstige Stoffe: Endosulfan Als Maßnahme ist die weitere Beobachtung/Kontrolle im Rahmen des laufenden zusätzli-chen Untersuchungsprogramms bzw. des laufenden WRRL-Monitorings geplant. Aufgrund der bereits bestehenden weitreichenden Verbote wird außer der weiteren Beobachtung im laufenden Monitoring im wasserwirtschaftlichen Bereich keine Möglichkeit für Maßnahmen zur Verringerung der Konzentrationen gesehen. • Bifenox Als Maßnahme ist die weitere Beobachtung/Kontrolle im Rahmen des laufenden Untersuchungsprogramms bzw. des laufenden WRRL- Monitorings geplant. Steckbrief (Teil B) - 48-02 Jagst unterh. Maulach bis inkl. Ette (BW) Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1 Steckbrief (Teil A) - 48-03 Jagst unterh. Ette oberh. Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 2

1. Basisinformation

Bearbeitungsgebiet 4 Neckar

Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

Länge der WRRL-Gewässer 178 km

Fläche 422 km²

Kategorie natürlich

Migrationsbedarf der Fischfauna normal: 47,47 km; erhöht: 0,22 km; hoch: 55,21 km

2. Signifikante Belastungen mit Auswirkung • Punktquellen • Dämme, Querbauwerke und Schleusen • Wasserentnahmen • Diffuse Quellen • Physische Veränderungen von Kanal/Bett/Ufer • Hydrologische Änderungen

3. Zustand/Potential 3.1 Ökologischer Zustand/Potential 3.2 Chemischer Zustand gesamt unbefriedigend gesamt nicht gut

Biologische Qualitätskomponenten Stoffe mit Überschreitung der Umweltqualitätsnorm: Fische mäßig Makrozoobenthos gesamt mäßig Summe pentabromierte Makrophyten und Saprobie gut Diphenylether; Quecksilber Phytobenthos mäßig Allgemeine Degradation mäßig

Phytoplankton nicht relevant Versauerung nicht relevant

Flussgebietsspezifische Schadstoffe mit Überschreitung der Umweltqualitätsnorm Flufenacet; Nicosulfuron Steckbrief (Teil A) - Flusswasserkörper (FWK) 48-03 Jagst unterh. Ette oberh. Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 2 von 2

Unterstützende Qualitätskomponenten Hydromorphologische Qualitätskomponenten

Durchgängigkeit schlechter als gut Morphologie schlechter als gut

Wasserhaushalt schlechter als gut Allgemeine physikalisch-chemische Qualitätskomponenten (Anforderung an den guten Zustand)

Wassertemperatur (Sommer) eingehalten Chlorid eingehalten

Wassertemperatur (Winter) eingehalten Ammonium eingehalten

pH-Wert eingehalten Ammoniak eingehalten

Sauerstoffgehalt eingehalten Nitrit eingehalten

BSB5 eingehalten ortho-Phosphat-Phosphor nicht eingehalten

Weitere Informationen unter: https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/

4. Auswirkungen der Belastungen auf den Flusswasserkörper

Habitatdegradation aufgrund von Anreicherung mit abbaubaren organischen nein morphologischen Änderungen ja Stoffen (inkl. Durchgängigkeit)

Habitatdegradation aufgrund von Anreicherung mit Nährstoffen ja ja hydrologischen Änderungen

Anreicherung mit Schadstoffen ja Temperatur nein

5. Handlungsfelder

Saprobie Durchgängigkeit X

Trophie X Gewässerstruktur X Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe Wasserhaushalt/Mindestwasser X (PAK) ubiquitäre Stoffe (Hg, PFOS, …) X andere Handlungsfelder

Pestizide (prioritär, nicht prioritär) X

Metalle Steckbrief (Teil B) - 48-03 Jagst unterh. Ette oberh. Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Hydromorphologie - Programmstrecken

Lage Gewässer Typ Begründung von bis [km] [km] Die Programmstrecke schafft ein durchgängiges Gewässersystem im Hauptgewässer Jagst (hoher Migrationsbedarf) und ermöglicht die Vernetzung mit den Seckachm Ettemündu Seitengewässern Kessach und Erlenbach (jeweils normaler Migrationsbedarf) sowie ündung / ng / Durchgängig- Jagst sieben weiteren Seitengewässern (Hergstbach, Sindelbach, Ginsbach, Forellenbach Möckmühl Mulfingen keit und Rißbach). Weiterhin dient die Programmstrecke der wasserkörperübergreifenden [25.34] [80.34] Anbindung an die flussabwärts (Wasserkörper 48-04) und flussaufwärts (Wasserkörper 48-02) anschließenden Gewässerabschnitte der Jagst (hoher Migrationsbedarf). Seckachm Ettemündu ündung / ng / Wasserkraft Die Sicherstellung einer ausreichenden Restwassermenge ist Voraussetzung für die Jagst Möckmühl Mulfingen (Ausleitung) Durchwanderbarkeit und Verbesserung der Lebensraumfunktion. [25.34] [80.34] Mündung / Unterkess Durchgängig- Die Programmstrecke dient der Anbindung des strukturell hochwertigen Unterlaufs der Kessach ach keit Kessach (normaler Migrationsbedarf) an die Jagst (hoher Migrationsbedarf). [0] [4.3] Mündung / Unterkess Wasserkraft Die Sicherstellung einer ausreichenden Restwassermenge ist Voraussetzung für die Kessach Widdern ach (Ausleitung) Durchwanderbarkeit und Verbesserung der Lebensraumfunktion. [0] [4.3] Mündung / Basierend auf den Auswertungen der Landesstudie Gewässerökologie sind Hüngheim Gewässer- Kessach Widdern Strukturverbesserungsmaßnahmen notwendig, um nach dem Strahlwirkungs- und [16] struktur [0] Trittsteinprinzip die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers wiederherzustellen. Mündung / Basierend auf den Auswertungen der Landesstudie Gewässerökologie sind Eberstal Gewässer- Sindelbach Marlach Strukturverbesserungsmaßnahmen notwendig, um nach dem Strahlwirkungs- und [6] struktur [0] Trittsteinprinzip die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers wiederherzustellen. Mündung / Neunstette Basierend auf den Auswertungen der Landesstudie Gewässerökologie sind Gewässer- Erlenbach Bieringen n Strukturverbesserungsmaßnahmen notwendig, um nach dem Strahlwirkungs- und struktur [0] [15] Trittsteinprinzip die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers wiederherzustellen. Durch die Programmstrecken werden die Gewässer im Wasserkörper 48-03 wie folgt regional miteinander vernetzt: Die Programmstrecken schaffen ein durchgängiges Gewässersystem zwischen dem Hauptgewässer Jagst (hoher Gesamt- Migrationsbedarf) und den Seitengewässern Kessach und Erlenbach (jeweils normaler Migrationsbedarf) und verbessern die betrachtung Restwassersituation in der Jagst und in der Kessach. Weiterhin werden die ökologischen Funktionsräume für die Gewässerfauna in geeigneten Abschnitten der Gewässer Kessach, Sindelbach und Erlenbach verbessert. Steckbrief (Teil B) - 48-03 Jagst unterh. Ette oberh. Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Hydromorphologie – Einzelmaßnahmen an Bauwerken (Durchgängigkeits- und Mindestwassermaßnahmen)

Gewässer Gemeinde Kreis Maßnahme Ziele1 träger MaDoK-ID Betroffene 2 Schutzgüter Maßnahmen- FFH | Jagst 27.787 DM - 4647 Jagst Möckmühl Heilbronn D-Ab, M SPA | Privat Wehr Ruchsen WSG Jagst 37.731 DM - FFH | 4648 Jagst Jagsthausen Heilbronn D-Ab, M Privat Wehr Olnhausen SPA

Jagst 41.839 DM - FFH | 4649 Jagst Jagsthausen Heilbronn D-Auf, D-Ab, M Privat Wehr Jagsthausen SPA DS | Jagst 54.118 DM - 4651 Jagst Schöntal Hohenlohekreis D-Ab FFH | Privat Westernhausen SPA Jagst 76.45 DM - FFH | 4657 Jagst Mulfingen Hohenlohekreis D-Ab Privat Ailringen SPA

8693 Jagst Krautheim Hohenlohekreis Jagst 63.691 D D-Ab Privat

8695 Jagst Krautheim Hohenlohekreis Jagst 67.938 D D-Ab Privat

8696 Jagst Dörzbach Hohenlohekreis Jagst 74.523 D D-Ab, M Privat

Kessach 0.083 DS - DS | 4429 Kessach Widdern Heilbronn Absturz Widdern / D-Auf, S FFH | Kommune Hauptstr. SPA Kessach 0.795 D - 4431 Kessach Widdern Heilbronn Absturz Widdern / D-Auf SPA Kommune Klösterle Kessach 1.895 D - SPA | 4432 Kessach Widdern Heilbronn Absturz Widdern / D-Auf Kommune WSG Gew. Obernberg Kessach 0.214 D - DS | 4658 Kessach Widdern Heilbronn Wehr Widdern / Mühle D-Auf FFH | Privat Plank SPA Kessach 0.605 DM - 4659 Kessach Widdern Heilbronn Wehr Widdern / Mühle D-Auf, M SPA Privat Hans Hermann Kessach 4.233 DM - 4660 Kessach Widdern Heilbronn D-Auf, M SPA Privat Wehr Unterkessach DS | Kes 0.152 D - Wehr 5980 Kessach Widdern Heilbronn D-Auf FFH | Privat Widdern / Mühle Walz SPA DS | Mühlkanal Ölmühle Jagst 70.406 DR - 4654 Dörzbach Hohenlohekreis D-Ab FFH | Privat Stolz Dörzbach. Ölmühle SPA 1 Ziele: Herstellung/Verbesserung von: D-Auf = Durchgängigkeit - Aufstieg; D-Ab = Durchgängigkeit – Fischschutz/-abstieg; M = Verbesserung Mindestabflusssituation; S = Verbesserung Gewässerstruktur, R = Reduktion Rückstau; Ergänzender Hinweis: Bei der Durchgängigkeit ist grund-sätzlich auch die Geschiebedurchgängigkeit zu berücksichtigen. 2 DS: Denkmalschutz; FFH: Flora-Fauna-Habitat; SPA: Vogelschutz; SSP: Seuchensperre (Aquakultur-RL); WSG: Wasserschutzgebiet; HQSG: Heil- quellenschutzgebiet Steckbrief (Teil B) - 48-03 Jagst unterh. Ette oberh. Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Hydromorphologie – Maßnahmenumfang und Einzelmaßnahmen Verbesserung der Gewässerstruktur

Basisstatio- nierung Gewässer Gemeinde Kreis Maßnahme1 Ziele2 träger MaDoK-ID Betroffene 3 Schutzgüter Maßnahmen- bis km von km Erlenbach (G.II.O.), in Hohenlohekreis, geeigneten Abschnitten Erlenbach Neckar- innerhalb der 0.0 15.0 Kommune Odenwald-Kreis Programmstrecke auf insg. 5 km Kessach (G.II.O.), in Heilbronn, geeigneten Abschnitten Hohenlohekreis, Kessach innerhalb der 0.0 16.0 Kommune Neckar- Programmstrecke auf Odenwald-Kreis insg. 2 km Sindelbach (G.II.O.), in geeigneten Abschnitten Sindelbach Hohenlohekreis innerhalb der 0.0 6.0 Kommune Programmstrecke auf insg. 2 km 1 Auflistung der Einzelmaßnahmen ist nicht abschließend. Derzeit laufen noch weitere Verfahren zur Maßnahmenidentifikation (Landesstudie Gewässerökologie, https://rp.baden-wuerttemberg.de/themen/wasserboden/gsgoe/). Liegt keine MaDok-ID vor, sind noch weitere Maßnahmen innerhalb der Programmstrecke zu konkretisieren. 2 Ziele: Herstellung/Verbesserung von: D = Durchgängigkeit; D = Durchgängigkeit; M = Verbesserung Mindestabflusssituation; S = Verbesserung Gewässerstruktur, R = Reduktion Rückstau 3 DS: Denkmalschutz; FFH: Flora-Fauna-Habitat; SPA: Vogelschutz; SSP: Seuchensperre (Aquakultur-RL); WSG: Wasserschutzgebiet; HQSG: Heilquellenschutzgebiet Steckbrief (Teil B) - 48-03 Jagst unterh. Ette oberh. Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Punktquellen – Einzelmaßnahmen an kommunalen Kläranlagen (KLA)

Zuständige Wasser- Maßnahme Gewässer Betreiber Gemeinde Behörde MaDoK-ID

LRA 3860 KLA Schöntal; Optimierung der P-Fällung Jagst kommunal Schöntal Hohenlohekreis

LRA 3863 KLA Mulfingen; Optimierung der P-Fällung Jagst kommunal Mulfingen Hohenlohekreis

LRA 3866 KLA Krautheim; Optimierung der P-Fällung Jagst kommunal Krautheim Hohenlohekreis

KLA VKA AZV Jagst-Kessach-Widdern; Abwasserzweckverb 3900 LRA Heilbronn Jagst Widdern Optimierung-P-Fällung and Jagst Kessach,

KLA SKA ZV GKA Korb-Leibenstadt; Optimierung Zweckverband Korb- 3921 LRA Heilbronn Hergstbach Möckmühl P-Fällung Leibenstadt

LRA Main- Bürgermeisteramt 4004 KLA Assamstadt; Maßnahmen zur P-Reduzierung Erlenbach Assamstadt Tauber-Kreis Assamstadt, NN

LRA 4045 KLA Eberstal; Neubau der P-Fällung Sindelbach kommunal Ingelfingen Hohenlohekreis Steckbrief (Teil B) - 48-03 Jagst unterh. Ette oberh. Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Punktquellen – Einzelmaßnahmen an Regenwasserbehandlungsanlagen (RWA)

Zuständige Wasser- Maßnahme Gewässer Betreiber Gemeinde Behörde MaDoK-ID

1276 LRA Heilbronn RÜB 302 Möckmühl Jagst kommunal Möckmühl

2374 LRA Heilbronn RÜB 0.47 Möckmühl Jagst kommunal Möckmühl Steckbrief (Teil B) - 48-03 Jagst unterh. Ette oberh. Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Diffuse Quellen – Maßnahmen Landwirtschaft (Nährstoffe)

• Förderprogramm für Agarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT), freiwillig Das baden-württembergische Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) hat 2015 das bisherige Agra- rumweltprogramm MEKA abgelöst. Im Vordergrund steht die Umsetzung gesellschaftlicher Ziele wie Klimaschutz, Ressourcen-schutz und die Förderung der Biodiversität in der Landbewirtschaftung. Vom gesamten Angebot des FAKT-Programms werden nachfolgend diejenigen Einzelmaßnahmen dargestellt, die auf die Verbesse-rung der heimischen Gewässer, sowohl der Oberflächengewässer als auch das Grundwasser, wirken. Je nach Art und Intensität der Landnutzung eignen sich die Maßnahmen in unterschiedlichem Maße, um ihre gewässerschonende Wirkung zu entfalten. Auf den-selben Flächen lassen

Maßnahmen nach Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT)

Maßnahme Maßnahmenbeschreibung Fördersatz

A1 Fruchtartendiversifizierung (mind. 5-gliedrige Fruchtfolge) 75 €/ha AF [1] Extensive Bewirtschaftung des Dauergrünlandes mit Viehbesatz bis 1,4 B 1.1 150 €/ha GL RGV/ha HFF Extensive Bewirtschaftung bestimmter Dauergrünland-flächen ohne Stick- B 1.2 150 €/ha GL stoffdüngung in Betrieben ab 0,3 RGV/ha DGL C 1 Erhaltung von Streuobstbeständen 2,50 €/Baum D 1 Verzicht auf chemisch-synthetische Produktionsmittel 190 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Acker/Grünland (2 Jahre) 350 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Gartenbau (2 Jahre) 935 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Dauerkulturen (2 Jahre) 1.275 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Acker/Grünland 230 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Gartenbau 550 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Dauerkulturen 750 €/ha E 1.1 Begrünung im Acker-/Gartenbau 70 €/ha [2] E 1.2 Begrünungsmischungen im Acker-/Gartenbau 90 €/ha [2] E 2.1 Brachebegrünung mit Blühmischungen (ohne ÖVF-Anrechnung) 710 €/ha E 2.2 Brachebegrünung mit Blühmischungen (mit ÖVF-Anrechnung) 330 €/ha E 3 Herbizidverzicht im Ackerbau 80 €/ha E 4 Ausbringung von Trichogramma bei Mais 60 €/ha E 6 Pheromoneinsatz im Obstbau 100 €/ha E 7 Blüh-, Brut- und Rückzugsflächen (Lebensräume für Niederwild) 540 €/ha E 8 Brachebegrünung mit mehrjährigen Blühmischungen (ökologische Zellen) 730 €/ha F1 Winterbegrünung 100 €/ha [2][3] F2 Stickstoff-Depotdüngung mit Injektion 60 €/ha [3] F3 Precision Farming 80 €/ha [3] F4 Reduzierte Bodenbearbeitung mit Strip-Till 120 €/ha [3] F5 Freiwillige Hoftorbilanz bis 180 €/Betrieb [1] 50 €/ha AF in Kombination mit den Maßnahmen D 1, D 2.1 oder D 2.2 [2] nicht förderfähig in Nitratgebieten nach § 13a DüV oder sofern aufgrund der SchALVO vorgeschrieben [3] förderfähig sind alle Flächen in Baden-Württemberg außerhalb von als Problem- und Sanierungsgebiet eingestufte Wasser-schutzgebiete Steckbrief (Teil B) - 48-03 Jagst unterh. Ette oberh. Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

• Verordnung der Landesregierung zu Anforderungen an die Düngung in bestimmten Gebieten zum Schutz der Gewässer vor Verun- reinigungen (VODüVGebiete), verpflichtend Die VODüVGebiete legt für mit Nitrat belastete Gebiete und mit Phosphor eutrophierte Oberflächenwasserkörper in Umsetzung von § 13a DüV weitere besondere Maßnahmen fest. In den mit Nitrat belasteten Gebieten gelten drei weitere Maßnahmen (N- und P-Untersuchung der Wirtschaftsdünger und Gärreste, Untersuchung des verfügbaren Stickstoffs im Boden und Ausdehnung der Auf-zeichnungspflicht auf Betriebe ab 10 ha oder 1 ha Wein, Gemüse etc.). Für die Oberflächenwasserkörper gilt ein erweiterter Gewäs-serabstand für die Aufbringung mit N- und P-haltigen Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen etc., um diffuse Nährstoffeinträge weiter zu verringern, sowie ebenfalls die Untersuchung von Wirtschaftsdüngern und Gärresten. • Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) in Wasser- und Quellschutzgebieten, verpflichtend Zweck der SchALVO ist der Schutz des Grundwassers vor Beeinträchtigungen durch Stoffeinträge aus der Landbewirtschaftung. Bereits vorhandene Belastungen des Grundwassers sollen beseitigt und nitratbelastete Grundwasservorkommen schnellstmöglich saniert werden. Daher wird die ordnungsgemäße Landbewirtschaftung zum Schutz des Grundwassers eingeschränkt. Diese Maß-nahmen können sich zudem positiv auf die Verringerung von Stoffeinträgen in Oberflächengewässer auswirken. In Abhängigkeit von der Nitratkonzentration im Grundwasser werden die Wasserschutzgebiete in drei Nitratklassen (Normal-, Prob-lem- und Sanierungsgebiete) eingeteilt. Eine wesentliche Einschränkung in allen WSG ist ein Ausbringverbot für flüssige Wirtschafts-dünger (Gülle, Gärreste) sowie für Sekundärrohstoffdünger in der engeren Schutzzone II. Für Problem- und Sanierungsgebiete gelten zusätzliche Vorgaben. So wird die Stickstoffdüngung im Herbst und im Frühjahr hinsicht-lich Menge, Gabenteilung und Ausbringzeitpunkt eingeschränkt; zur Ermittlung des N-Düngebedarfs ist eine Bodenprobe zu ziehen (z.B. zu Mais, Kartoffeln, Reben und Gemüse sowie nach Kartoffeln oder Vorfrüchten mit stickstoffreichen Ernteresten). Zusätzlich werden zu einzelnen Kulturen bzw. Fruchtfolgen weitere Vorgaben hinsichtlich Termin und Technik der Bodenbearbeitung gemacht (z.B. Wintergetreide nach Mais, Kartoffeln oder Vorfrüchten mit stickstoffreichen Ernteresten nur in Mulch- oder Direktsaat). Nach der Ernte ist zu begrünen, wenn erst im Folgejahr Sommerungen angebaut werden, zudem sind frühestmögliche Termine für die Einarbeitung der Begrünung einzuhalten. Für die Bewässerung gelten ebenfalls Beschränkungen, um das Austreten von Sickerwas-ser aus dem Hauptwurzelraum möglichst zu vermeiden.

Maßnahmen nach Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) in Wasser- und Quellschutzgebieten

WSG-Nr. Wasserschutzgebiet (WSG) Gemeinde(n)

WSG MÖCKMÜHL (SBR WAAG.) UND MÖCKMÜHL-RUCHSEN (BBR 125121 Möckmühl|Widdern RUCHSEN)

125231 WSG WIDDERN (QU SEEHAUS) Widdern

126049 WSG Gäbichquelle, Crispenhofen Weißbach

126180 WSG Zobelquelle, Dörzbach Dörzbach

128129 GEM. WSG BAD MERGENTHEIM I Assamstadt|Mulfingen|Bad Mergentheim Steckbrief (Teil B) - 48-03 Jagst unterh. Ette oberh. Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Diffuse Quellen – Maßnahmen Landwirtschaft (Pflanzenschutzmittel)

Um Pflanzenschutzmitteleinträge aus der Landwirtschaft zu reduzieren werden Kontroll- und Beratungsinstrumente gezielt auf die kon-krete Situation im Einzugsgebiet des Wasserkörpers ausgerichtet. Für Wirkstoffe, welche nicht mehr zugelassen sowie die Aufbrauch-fristen verstrichen sind, entfalten Beratung und Kontrolle keine Wirkung mehr; in solchen Fällen müssen gezielt Untersuchungen zu alternativen Ursachen und Eintrittspfaden auch außerhalb des Pflanzenschutzes vorgenommen werden, um geeignete Maßnahmen zur Reduktion der Einträge in den bzw. die Wasserkörper einzuleiten.

Im Rahmen der Kontrollen werden folgende Aspekte vertieft betrachtet und diskutiert: - Einhaltung einschlägiger Bestimmungen des Pflanzenschutzrechtes und des Wasserschutzes, - Anwendung alternativer Verfahren und Mittel, - Einhaltung der erteilten Anwendungsbestimmungen und Auflagen zum Gewässerabstand - Sachgerechte Reinigung der Feldspritzgeräte sowie Entsorgung der Spritzbrühen-Reste und Reinigungsflüssigkeiten zur Vermeidung punktueller Gewässerbelastungen (Hofabläufe)

Die Kontrollen zur Einhaltung von Anwendungsbestimmungen (z. B. Anwendungszeitraum usw.) und Abstandsauflagen zu Gewässern erfolgen im Rahmen des Fachrechts. Ergänzend hierzu werden Landwirte und Anwender im Rahmen von Beratung und Öffentlich-keitsarbeit/ Umweltinformationen durch die Landwirtschaftsverwaltung gezielt informiert: - Schriftliche Fachveröffentlichungen wie z. B. Merkblätter, Fachartikel in Fachpresse, Infoservice. - Aufklärungs- und Informationskampagne gerichtet an Kommunen (Bauhöfe) und Bürger über den sachgerechten Umgang und Anwendung von Pflanzenschutzmittel (insb. Herbizide im Heim- und Gartenbereich, keine Anwendung auf Nichtkulturland!). Steckbrief (Teil B) - 48-03 Jagst unterh. Ette oberh. Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Maßnahmen ubiquitäre Stoffe und sonstige stoffliche Belastungen

Details zu den einzelnen Stoffen befinden sich im Maßnahmenprogramm.

• Quecksilber und Bromierte Diphenylether (BDE) Quecksilber und BDE gehören zu den ubiquitären Schadstoffen. Aufgrund der für Deutschland vorliegenden Untersuchungsdaten wird eine flächendeckende Überschreitung der Umweltqualitätsnorm angenommen und damit der chemische Zustand für alle Oberflächenwasserkörper in Deutschland und damit auch im baden-württembergischen Rhein- und Donaueinzugsgebiet als „nicht gut“ eingestuft. National und international wurden weitere Maßnahmen zur Quecksilberreduzierung, u.a. mit der Verordnung (EU) 2017/852 über Quecksilber in die Wege geleitet. BDE gehören zu den persistenten organischen Schadstoffen des Stockholmer Übereinkommens (POPs). Grundsätzlich wurde die Verwendung der als Flammschutzmittel eingesetzten bromierten Diphenylether mit der Verordnung (EU) Nr. 757/2010 zur Änderung der Verordnung über persistente organische Schadstoffe zum Schutz der Umwelt stark eingeschränkt. In Baden-Württemberg konnten keine signifikanten Einträge von Quecksilber und Bromierten Diphenylethern identifiziert werden. Anhaltspunkte für konkrete mögliche Maßnahmen, beispielsweise im wasserwirtschaftlichen Bereich, sind somit derzeit nicht gegeben. Steckbrief (Teil B) - 48-03 Jagst unterh. Ette oberh. Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1 Steckbrief (Teil A) - 48-04 Jagst ab Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 2

1. Basisinformation

Bearbeitungsgebiet 4 Neckar

Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

Länge der WRRL-Gewässer 173 km

Fläche 435 km²

Kategorie natürlich

Migrationsbedarf der Fischfauna normal: 65,24 km; erhöht: 11,94 km; hoch: 25,91 km

2. Signifikante Belastungen mit Auswirkung • Punktquellen • Dämme, Querbauwerke und Schleusen • Wasserentnahmen • Diffuse Quellen • Physische Veränderungen von Kanal/Bett/Ufer • Hydrologische Änderungen

3. Zustand/Potential 3.1 Ökologischer Zustand/Potential 3.2 Chemischer Zustand gesamt mäßig gesamt nicht gut

Biologische Qualitätskomponenten Stoffe mit Überschreitung der Umweltqualitätsnorm: Fische mäßig Makrozoobenthos gesamt mäßig Summe pentabromierte Makrophyten und Saprobie gut Diphenylether; Quecksilber; Phytobenthos mäßig Fluoranthen; Benzo(a)pyren; Benzo Allgemeine Degradation mäßig (b)fluoranthen; Benzo(ghi)perylen

Phytoplankton nicht relevant Versauerung nicht relevant

Flussgebietsspezifische Schadstoffe mit Überschreitung der Umweltqualitätsnorm Flufenacet; Nicosulfuron Steckbrief (Teil A) - Flusswasserkörper (FWK) 48-04 Jagst ab Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 2 von 2

Unterstützende Qualitätskomponenten Hydromorphologische Qualitätskomponenten

Durchgängigkeit schlechter als gut Morphologie schlechter als gut

Wasserhaushalt schlechter als gut Allgemeine physikalisch-chemische Qualitätskomponenten (Anforderung an den guten Zustand)

Wassertemperatur (Sommer) eingehalten Chlorid eingehalten

Wassertemperatur (Winter) nicht eingehalten Ammonium eingehalten

pH-Wert eingehalten Ammoniak eingehalten

Sauerstoffgehalt eingehalten Nitrit eingehalten

BSB5 eingehalten ortho-Phosphat-Phosphor nicht eingehalten

Weitere Informationen unter: https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/

4. Auswirkungen der Belastungen auf den Flusswasserkörper

Habitatdegradation aufgrund von Anreicherung mit abbaubaren organischen nein morphologischen Änderungen ja Stoffen (inkl. Durchgängigkeit)

Habitatdegradation aufgrund von Anreicherung mit Nährstoffen ja ja hydrologischen Änderungen

Anreicherung mit Schadstoffen ja Temperatur nein

5. Handlungsfelder

Saprobie Durchgängigkeit X

Trophie X Gewässerstruktur X Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe Wasserhaushalt/Mindestwasser X (PAK) ubiquitäre Stoffe (Hg, PFOS, …) X andere Handlungsfelder

Pestizide (prioritär, nicht prioritär) X

Metalle Steckbrief (Teil B) - 48-04 Jagst ab Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Hydromorphologie - Programmstrecken

Lage Gewässer Typ Begründung von bis [km] [km] Die Programmstrecke schafft ein durchgängiges Gewässersystem im Hauptgewässer Jagst (hoher Migrationsbedarf) und ermöglicht die Vernetzung mit den Mündung / Seckachm Seitengewässern Schefflenz und Seckach (jeweils erhöhter Migrationsbedarf) sowie Bad ündung / Durchgängig- zwei weiteren Seitengewässern (Tiefenbach und Sulzbach). Weiterhin dient die Jagst Wimpfen Möckmühl keit Programmstrecke der wasserkörperübergreifenden Anbindung an den Neckar (hoher [0] [25.34] Migrationsbedarf, Wasserkörper 4-05 - Teilbearbeitungsgebiet 49) und den flussaufwärts anschließenden Gewässerabschnitt der Jagst (hoher Migrationsbedarf, Wasserkörper 48-03). Mündung / Seckachm Bad ündung / Wasserkraft Die Sicherstellung einer ausreichenden Restwassermenge ist Voraussetzung für die Jagst Wimpfen Möckmühl (Ausleitung) Durchwanderbarkeit und Verbesserung der Lebensraumfunktion. [0] [25.34] Mündung / Seckachm Basierend auf den Auswertungen der Landesstudie Gewässerökologie sind Bad ündung / Gewässer- Jagst Strukturverbesserungsmaßnahmen notwendig, um nach dem Strahlwirkungs- und Wimpfen Möckmühl struktur Trittsteinprinzip die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers wiederherzustellen. [0] [25.34] Mündung / Höchstber Die Programmstrecke dient der Anbindung der Schefflenz (erhöhter und normaler Untergries Durchgängig- Schefflenz g Migrationsbedarf) an die Jagst (hoher Migrationsbedarf) und ermöglicht die Vernetzung heim keit [0.86] mit dem Sulzbach. [0] Mündung / Basierend auf den Auswertungen der Landesstudie Gewässerökologie sind Untergries Billigheim Gewässer- Schefflenz Strukturverbesserungsmaßnahmen notwendig, um nach dem Strahlwirkungs- und heim [12] struktur Trittsteinprinzip die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers wiederherzustellen. [0] Mündung / Die Programmstrecke dient der Anbindung der Seckach (erhöhter und normaler Sennfeld Durchgängig- Seckach Möckmühl Migrationsbedarf) an die Jagst (hoher Migrationsbedarf) und ermöglicht die Vernetzung [10.2] keit [0] mit der Kirnau (normaler Migrationsbedarf) und dem Fischbach. Mündung / Roigheim Wasserkraft Die Sicherstellung einer ausreichenden Restwassermenge ist Voraussetzung für die Seckach Möckmühl [7] (Ausleitung) Durchwanderbarkeit und Verbesserung der Lebensraumfunktion. [0] Mündung / Brauchwasser Roigheim Die Sicherstellung einer ausreichenden Restwassermenge ist Voraussetzung für die Seckach Möckmühl (Wasserentnah [7] Durchwanderbarkeit und Verbesserung der Lebensraumfunktion. [0] me) Mündung / Adelsheim Basierend auf den Auswertungen der Landesstudie Gewässerökologie sind Gewässer- Seckach Möckmühl Nord Strukturverbesserungsmaßnahmen notwendig, um nach dem Strahlwirkungs- und struktur [0] [15.5] Trittsteinprinzip die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers wiederherzustellen. Mündung / Basierend auf den Auswertungen der Landesstudie Gewässerökologie sind Rosenberg Gewässer- Kirnau Adelsheim Strukturverbesserungsmaßnahmen notwendig, um nach dem Strahlwirkungs- und [10] struktur [0] Trittsteinprinzip die ökologische Funktionsfähigkeit des Gewässers wiederherzustellen. Durch die Programmstrecken werden die Gewässer im Wasserkörper 48-04 wie folgt regional miteinander vernetzt: Die Programmstrecken schaffen ein durchgängiges Gewässersystem zwischen dem Hauptgewässer Jagst (hoher Gesamt- Migrationsbedarf) und den Seitengewässern Schefflenz und Seckach (jeweils erhöhter Migrationsbedarf) und verbessern die betrachtung Restwassersituation in zwei Gewässern (Jagst und Seckach). Weiterhin werden die ökologischen Funktionsräume für die Gewässerfauna in geeigneten Abschnitten der Gewässer Jagst, Schefflenz, Seckach und Kirnau verbessert. Steckbrief (Teil B) - 48-04 Jagst ab Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Hydromorphologie – Einzelmaßnahmen an Bauwerken (Durchgängigkeits- und Mindestwassermaßnahmen)

Gewässer Gemeinde Kreis Maßnahme Ziele1 träger MaDoK-ID Betroffene 2 Schutzgüter Maßnahmen-

Jagst Wehr FFH | 2452 Jagst Neudenau Heilbronn D-Ab Privat (km 13,18) SPA

Jagst 20.601 DM - FFH | 2461 Jagst Möckmühl Heilbronn D-Ab, M Privat Wehr Züttlingen SPA DS | Jagst 1.942 D - Wehr 4661 Jagst Heilbronn D-Ab FFH | Privat Duttenberg SPA DS | Jagst 3.69 DM - Wehr 4662 Jagst Bad Friedrichshall Heilbronn D-Ab FFH | Privat Heuchlingen SPA Jagst 17.776 D - FFH | 4664 Jagst Neudenau Heilbronn D-Ab Privat Wehr Siglingen SPA DS | Kraftwerkskanal Jagst 1.8 B - 5354 Bad Friedrichshall Heilbronn M FFH | Privat Duttenberg Duttenberg SPA Schefflenz 0.84 DM - 4666 Schefflenz Gundelsheim Heilbronn Wehr Höchstberg / D-Ab Privat Bachmühle DS | Seckach 0.097 D - FFH | 4669 Seckach Möckmühl Heilbronn Wehr Möckmühl / D-Auf, D-Ab Privat SPA | Kraftwerk Fischer WSG Seckach 0.723 DR - DS | 4670 Seckach Möckmühl Heilbronn Wehr Möckmühl / D-Ab Privat SPA Kraftwerk Buckel Seckach 1.572 DM - DS | 4671 Seckach Möckmühl Heilbronn Wehr Möckmühl / D-Ab, M Privat SPA Markus Dörr Seckach 2.128 DM - DS | 4672 Seckach Möckmühl Heilbronn Wehr Möckmühl / D-Ab Privat SPA WKA Fa. Texon Seckach 6.31 DMR - 4673 Seckach Roigheim Heilbronn D-Ab SPA Privat Wehr Roigheim

Seckach 6.86 B - 5351 Seckach Roigheim Heilbronn M SPA Privat Roigheim / LW

Seckach 4.838 B - 5353 Seckach Roigheim Heilbronn M SPA Privat Roigheim / LW

Seckach 3.34 B - 5355 Seckach Möckmühl Heilbronn M SPA Privat Möckmühl / LW

Seckach 4.686 B - 5357 Seckach Roigheim Heilbronn M SPA Privat Roigheim / LW

Seckach 3.958 B - 5358 Seckach Möckmühl Heilbronn M SPA Privat Möckmühl / LW

Seckach 9.250 D - 8156 Seckach Adelsheim Neckar-Odenwald-Kreis D-Auf SPA Land Pegel

1 Ziele: Herstellung/Verbesserung von: D-Auf = Durchgängigkeit - Aufstieg; D-Ab = Durchgängigkeit – Fischschutz/-abstieg; M = Verbesserung Mindestabflusssituation; S = Verbesserung Gewässerstruktur, R = Reduktion Rückstau; Ergänzender Hinweis: Bei der Durchgängigkeit ist grund-sätzlich auch die Geschiebedurchgängigkeit zu berücksichtigen. 2 DS: Denkmalschutz; FFH: Flora-Fauna-Habitat; SPA: Vogelschutz; SSP: Seuchensperre (Aquakultur-RL); WSG: Wasserschutzgebiet; HQSG: Heil- quellenschutzgebiet Steckbrief (Teil B) - 48-04 Jagst ab Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Hydromorphologie – Maßnahmenumfang und Einzelmaßnahmen Verbesserung der Gewässerstruktur

Basisstatio- nierung Gewässer Gemeinde Kreis Maßnahme1 Ziele2 träger MaDoK-ID Betroffene 3 Schutzgüter Maßnahmen- bis km von km Jagst (G.I.O.), in geeigneten Abschnitten Jagst Heilbronn innerhalb der 0.0 25.3 Land Programmstrecke auf insg. 2 km Kirnau (G.II.O.), in geeigneten Abschnitten Neckar- Kirnau innerhalb der 0.0 10.0 Kommune Odenwald-Kreis Programmstrecke auf insg. 2 km Schefflenz (G.II.O.), in Heilbronn, geeigneten Abschnitten Schefflenz Neckar- innerhalb der 0.0 12.0 Kommune Odenwald-Kreis Programmstrecke auf insg. 2 km Seckach (G.I.O.), in geeigneten Abschnitten Heilbronn, innerhalb der Land, Seckach Neckar- 0.0 15.5 Programmstrecke auf Kommune Odenwald-Kreis insg. 3 km, Seckach (G.II.O.) auf insg. 1,5 1 Auflistung der Einzelmaßnahmen ist nicht abschließend. Derzeit laufen noch weitere Verfahren zur Maßnahmenidentifikation (Landesstudie Gewässerökologie, https://rp.baden-wuerttemberg.de/themen/wasserboden/gsgoe/). Liegt keine MaDok-ID vor, sind noch weitere Maßnahmen innerhalb der Programmstrecke zu konkretisieren. 2 Ziele: Herstellung/Verbesserung von: D = Durchgängigkeit; D = Durchgängigkeit; M = Verbesserung Mindestabflusssituation; S = Verbesserung Gewässerstruktur, R = Reduktion Rückstau 3 DS: Denkmalschutz; FFH: Flora-Fauna-Habitat; SPA: Vogelschutz; SSP: Seuchensperre (Aquakultur-RL); WSG: Wasserschutzgebiet; HQSG: Heilquellenschutzgebiet Steckbrief (Teil B) - 48-04 Jagst ab Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Punktquellen – Einzelmaßnahmen an kommunalen Kläranlagen (KLA)

Zuständige Wasser- Maßnahme Gewässer Betreiber Gemeinde Behörde MaDoK-ID

LRA Neckar- KLA AZV Oberes Rinschbachtal in Bofsheim, Abwasserzweckverb 3630 Rinschbach Osterburken Odenwald-Kreis Maßnahme zur P-Reduzierung and, Oberes

LRA Neckar- 3631 KLA Rosenberg, Maßnahme zur P-Reduzierung Kirnau Rosenberg Rosenberg Odenwald-Kreis

LRA Neckar- KLA BIL-Allfeld, AZV Schefflenztal, Optimierung Abwasserzweckverb 3688 Schefflenz Billigheim Odenwald-Kreis der P-Fällung and, Schefflenztal

LRA Neckar- 3690 KLA Seckach, Optimierung der P-Fällung Seckach Seckach Seckach Odenwald-Kreis

Bürgermeisteramt 3890 LRA Heilbronn KLA SKA Möckmühl, Optimierung der P-Fällung Jagst Möckmühl Möckmühl

KLA SKA GKW Seckachtal; Optimierung P- Zweckverband 3896 LRA Heilbronn Seckach Roigheim Fällung Gruppenkläranlage

KLA SKA Neudenau-Herbolzheim; Optimierung P- Bürgermeisteramt 3916 LRA Heilbronn Jagst Neudenau Fällung Neudenau

LRA Main- Bürgermeisteramt 4014 KLA Eubigheim; Maßnahmen zur P-Reduzierung Rinna Ahorn Tauber-Kreis Ahorn, NN

LRA Neckar- SKA BCH-Bödigheim; Maßnahme zur P- Bürgermeisteramt, 4056 Hiffelbach Buchen (Odenwald) Odenwald-Kreis Reduzierung Buchen

LRA Neckar- SKA WAD-Altheim; Maßnahme zur P- Bürgermeisteramt 4061 Kirnau Walldürn Odenwald-Kreis Reduzierung Walldürn Steckbrief (Teil B) - 48-04 Jagst ab Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Punktquellen – Einzelmaßnahmen an Regenwasserbehandlungsanlagen (RWA)

Zuständige Wasser- Maßnahme Gewässer Betreiber Gemeinde Behörde MaDoK-ID

1225 LRA Heilbronn RÜB 207 Möckmühl Jagst kommunal Möckmühl

1551 LRA Heilbronn RÜB 171 Möckmühl Jagst kommunal Möckmühl

1969 LRA Heilbronn RÜB 533 Möckmühl Jagst kommunal Möckmühl

2162 LRA Heilbronn RÜB 401 Möckmühl Jagst kommunal Möckmühl Steckbrief (Teil B) - 48-04 Jagst ab Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Diffuse Quellen – Maßnahmen Landwirtschaft (Nährstoffe)

• Förderprogramm für Agarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT), freiwillig Das baden-württembergische Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) hat 2015 das bisherige Agra- rumweltprogramm MEKA abgelöst. Im Vordergrund steht die Umsetzung gesellschaftlicher Ziele wie Klimaschutz, Ressourcen-schutz und die Förderung der Biodiversität in der Landbewirtschaftung. Vom gesamten Angebot des FAKT-Programms werden nachfolgend diejenigen Einzelmaßnahmen dargestellt, die auf die Verbesse-rung der heimischen Gewässer, sowohl der Oberflächengewässer als auch das Grundwasser, wirken. Je nach Art und Intensität der Landnutzung eignen sich die Maßnahmen in unterschiedlichem Maße, um ihre gewässerschonende Wirkung zu entfalten. Auf den-selben Flächen lassen

Maßnahmen nach Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT)

Maßnahme Maßnahmenbeschreibung Fördersatz

A1 Fruchtartendiversifizierung (mind. 5-gliedrige Fruchtfolge) 75 €/ha AF [1] Extensive Bewirtschaftung des Dauergrünlandes mit Viehbesatz bis 1,4 B 1.1 150 €/ha GL RGV/ha HFF Extensive Bewirtschaftung bestimmter Dauergrünland-flächen ohne Stick- B 1.2 150 €/ha GL stoffdüngung in Betrieben ab 0,3 RGV/ha DGL C 1 Erhaltung von Streuobstbeständen 2,50 €/Baum D 1 Verzicht auf chemisch-synthetische Produktionsmittel 190 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Acker/Grünland (2 Jahre) 350 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Gartenbau (2 Jahre) 935 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Dauerkulturen (2 Jahre) 1.275 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Acker/Grünland 230 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Gartenbau 550 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Dauerkulturen 750 €/ha E 1.1 Begrünung im Acker-/Gartenbau 70 €/ha [2] E 1.2 Begrünungsmischungen im Acker-/Gartenbau 90 €/ha [2] E 2.1 Brachebegrünung mit Blühmischungen (ohne ÖVF-Anrechnung) 710 €/ha E 2.2 Brachebegrünung mit Blühmischungen (mit ÖVF-Anrechnung) 330 €/ha E 3 Herbizidverzicht im Ackerbau 80 €/ha E 4 Ausbringung von Trichogramma bei Mais 60 €/ha E 6 Pheromoneinsatz im Obstbau 100 €/ha E 7 Blüh-, Brut- und Rückzugsflächen (Lebensräume für Niederwild) 540 €/ha E 8 Brachebegrünung mit mehrjährigen Blühmischungen (ökologische Zellen) 730 €/ha F1 Winterbegrünung 100 €/ha [2][3] F2 Stickstoff-Depotdüngung mit Injektion 60 €/ha [3] F3 Precision Farming 80 €/ha [3] F4 Reduzierte Bodenbearbeitung mit Strip-Till 120 €/ha [3] F5 Freiwillige Hoftorbilanz bis 180 €/Betrieb [1] 50 €/ha AF in Kombination mit den Maßnahmen D 1, D 2.1 oder D 2.2 [2] nicht förderfähig in Nitratgebieten nach § 13a DüV oder sofern aufgrund der SchALVO vorgeschrieben [3] förderfähig sind alle Flächen in Baden-Württemberg außerhalb von als Problem- und Sanierungsgebiet eingestufte Wasser-schutzgebiete Steckbrief (Teil B) - 48-04 Jagst ab Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

• Verordnung der Landesregierung zu Anforderungen an die Düngung in bestimmten Gebieten zum Schutz der Gewässer vor Verun- reinigungen (VODüVGebiete), verpflichtend Die VODüVGebiete legt für mit Nitrat belastete Gebiete und mit Phosphor eutrophierte Oberflächenwasserkörper in Umsetzung von § 13a DüV weitere besondere Maßnahmen fest. In den mit Nitrat belasteten Gebieten gelten drei weitere Maßnahmen (N- und P-Untersuchung der Wirtschaftsdünger und Gärreste, Untersuchung des verfügbaren Stickstoffs im Boden und Ausdehnung der Auf-zeichnungspflicht auf Betriebe ab 10 ha oder 1 ha Wein, Gemüse etc.). Für die Oberflächenwasserkörper gilt ein erweiterter Gewäs-serabstand für die Aufbringung mit N- und P-haltigen Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen etc., um diffuse Nährstoffeinträge weiter zu verringern, sowie ebenfalls die Untersuchung von Wirtschaftsdüngern und Gärresten. • Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) in Wasser- und Quellschutzgebieten, verpflichtend Zweck der SchALVO ist der Schutz des Grundwassers vor Beeinträchtigungen durch Stoffeinträge aus der Landbewirtschaftung. Bereits vorhandene Belastungen des Grundwassers sollen beseitigt und nitratbelastete Grundwasservorkommen schnellstmöglich saniert werden. Daher wird die ordnungsgemäße Landbewirtschaftung zum Schutz des Grundwassers eingeschränkt. Diese Maß-nahmen können sich zudem positiv auf die Verringerung von Stoffeinträgen in Oberflächengewässer auswirken. In Abhängigkeit von der Nitratkonzentration im Grundwasser werden die Wasserschutzgebiete in drei Nitratklassen (Normal-, Prob-lem- und Sanierungsgebiete) eingeteilt. Eine wesentliche Einschränkung in allen WSG ist ein Ausbringverbot für flüssige Wirtschafts-dünger (Gülle, Gärreste) sowie für Sekundärrohstoffdünger in der engeren Schutzzone II. Für Problem- und Sanierungsgebiete gelten zusätzliche Vorgaben. So wird die Stickstoffdüngung im Herbst und im Frühjahr hinsicht-lich Menge, Gabenteilung und Ausbringzeitpunkt eingeschränkt; zur Ermittlung des N-Düngebedarfs ist eine Bodenprobe zu ziehen (z.B. zu Mais, Kartoffeln, Reben und Gemüse sowie nach Kartoffeln oder Vorfrüchten mit stickstoffreichen Ernteresten). Zusätzlich werden zu einzelnen Kulturen bzw. Fruchtfolgen weitere Vorgaben hinsichtlich Termin und Technik der Bodenbearbeitung gemacht (z.B. Wintergetreide nach Mais, Kartoffeln oder Vorfrüchten mit stickstoffreichen Ernteresten nur in Mulch- oder Direktsaat). Nach der Ernte ist zu begrünen, wenn erst im Folgejahr Sommerungen angebaut werden, zudem sind frühestmögliche Termine für die Einarbeitung der Begrünung einzuhalten. Für die Bewässerung gelten ebenfalls Beschränkungen, um das Austreten von Sickerwas-ser aus dem Hauptwurzelraum möglichst zu vermeiden.

Maßnahmen nach Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) in Wasser- und Quellschutzgebieten

WSG-Nr. Wasserschutzgebiet (WSG) Gemeinde(n)

WSG BAD FRIEDRICHSHALL-UNTERGRIESHEIM 125053 Bad Friedrichshall (GUTMANNSQUELLE)

WSG MÖCKMÜHL (SBR WAAG.) UND MÖCKMÜHL-RUCHSEN (BBR 125121 Möckmühl RUCHSEN)

125169 WSG BAD FRIEDRICHSHALL UND GUNDELSHEIM Bad Friedrichshall|Gundelsheim

125284 WSG BAD FRIEDRICHSHALL (WILLENBACHERQ.) Bad Friedrichshall

225220 Belzbrunnen, Sulzbach Mosbach|Schefflenz|Elztal|Billigheim Steckbrief (Teil B) - 48-04 Jagst ab Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Diffuse Quellen – Maßnahmen Landwirtschaft (Pflanzenschutzmittel)

Um Pflanzenschutzmitteleinträge aus der Landwirtschaft zu reduzieren werden Kontroll- und Beratungsinstrumente gezielt auf die kon-krete Situation im Einzugsgebiet des Wasserkörpers ausgerichtet. Für Wirkstoffe, welche nicht mehr zugelassen sowie die Aufbrauch-fristen verstrichen sind, entfalten Beratung und Kontrolle keine Wirkung mehr; in solchen Fällen müssen gezielt Untersuchungen zu alternativen Ursachen und Eintrittspfaden auch außerhalb des Pflanzenschutzes vorgenommen werden, um geeignete Maßnahmen zur Reduktion der Einträge in den bzw. die Wasserkörper einzuleiten.

Im Rahmen der Kontrollen werden folgende Aspekte vertieft betrachtet und diskutiert: - Einhaltung einschlägiger Bestimmungen des Pflanzenschutzrechtes und des Wasserschutzes, - Anwendung alternativer Verfahren und Mittel, - Einhaltung der erteilten Anwendungsbestimmungen und Auflagen zum Gewässerabstand - Sachgerechte Reinigung der Feldspritzgeräte sowie Entsorgung der Spritzbrühen-Reste und Reinigungsflüssigkeiten zur Vermeidung punktueller Gewässerbelastungen (Hofabläufe)

Die Kontrollen zur Einhaltung von Anwendungsbestimmungen (z. B. Anwendungszeitraum usw.) und Abstandsauflagen zu Gewässern erfolgen im Rahmen des Fachrechts. Ergänzend hierzu werden Landwirte und Anwender im Rahmen von Beratung und Öffentlich-keitsarbeit/ Umweltinformationen durch die Landwirtschaftsverwaltung gezielt informiert: - Schriftliche Fachveröffentlichungen wie z. B. Merkblätter, Fachartikel in Fachpresse, Infoservice. - Aufklärungs- und Informationskampagne gerichtet an Kommunen (Bauhöfe) und Bürger über den sachgerechten Umgang und Anwendung von Pflanzenschutzmittel (insb. Herbizide im Heim- und Gartenbereich, keine Anwendung auf Nichtkulturland!). Steckbrief (Teil B) - 48-04 Jagst ab Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1

Maßnahmen ubiquitäre Stoffe und sonstige stoffliche Belastungen

Details zu den einzelnen Stoffen befinden sich im Maßnahmenprogramm.

• Quecksilber und Bromierte Diphenylether (BDE) Quecksilber und BDE gehören zu den ubiquitären Schadstoffen. Aufgrund der für Deutschland vorliegenden Untersuchungsdaten wird eine flächendeckende Überschreitung der Umweltqualitätsnorm angenommen und damit der chemische Zustand für alle Oberflächenwasserkörper in Deutschland und damit auch im baden-württembergischen Rhein- und Donaueinzugsgebiet als „nicht gut“ eingestuft. National und international wurden weitere Maßnahmen zur Quecksilberreduzierung, u.a. mit der Verordnung (EU) 2017/852 über Quecksilber in die Wege geleitet. BDE gehören zu den persistenten organischen Schadstoffen des Stockholmer Übereinkommens (POPs). Grundsätzlich wurde die Verwendung der als Flammschutzmittel eingesetzten bromierten Diphenylether mit der Verordnung (EU) Nr. 757/2010 zur Änderung der Verordnung über persistente organische Schadstoffe zum Schutz der Umwelt stark eingeschränkt. In Baden-Württemberg konnten keine signifikanten Einträge von Quecksilber und Bromierten Diphenylethern identifiziert werden. Anhaltspunkte für konkrete mögliche Maßnahmen, beispielsweise im wasserwirtschaftlichen Bereich, sind somit derzeit nicht gegeben. • Benzo(a)pyren, Benzo(b)fluoranthen, Benzo(ghi)perylen, Fluoranthen Mit dem Ziel mögliche Maßnahmen zur Minderung der PAK-Einträge zu identifizieren, wird eine Studie durchgeführt werden. Steckbrief (Teil B) - 48-04 Jagst ab Seckach Flusswasserkörper (FWK) Seite 1 von 1 WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

2.3. Steckbriefe Grundwasserkörper

Tabelle 2-2: Liste der gefährdeten Grundwasserkörper

Wasserkör- Name des Grundwasserkörpers per Nummer 08.20.48 Hohenloher Ebene-Jagsttal bei Langenburg 08.21.48 Hohenloher Ebene-Crailsheimer Bucht

60 Steckbrief (Teil A) - gefährdeter Grundwasser- 08.20.48 Hohenloher Ebene-Jagsttal bei Langenburg körper (gGWK) Seite 1 von 2

1. Basisinformation

Bearbeitungsgebiet 4 Neckar

Betroffene Teilbearbeitungsgebiete (mit Anteil an Fläche des gefährdeten 48 Jagst (99,37%) Grundwasserkörpers > 5 %)

Gesamtfläche 259 km²

Hydrogeologische Teilräume Keuper-Bergland, Muschelkalk-Platten

Flächenanteil Wasserschutzgebiet(e) am 7 gefährdeten Grundwasserkörper1 [%]

2. Signifikante Belastungen mit Auswirkung • Diffuse Quellen - Nitrat

3. Risikobeurteilung zur Erreichung des Umweltziels 2027

Risikoanalyse Chemie Zielerreichung gefährdet

Risikoanalyse Menge Zielerreichung nicht gefährdet

4. Zustand 4.1 Chemischer Zustand 4.2 Mengenmäßiger Zustand gesamt gut gesamt gut Steckbrief (Teil A) - gefährdeter Grundwasser- 08.20.48 Hohenloher Ebene-Jagsttal bei Langenburg körper (gGWK) Seite 2 von 2

Schadstoffe mit flächenhafter Überschreitung der Schwellenwerte (nach Anlage 2 GrwV) Nitrat eingehalten Pflanzenschutzmittel (PSM) – einzeln eingehalten Pflanzenschutzmittel (PSM) – gesamt eingehalten Arsen eingehalten Cadmium eingehalten Blei eingehalten Quecksilber eingehalten Ammonium eingehalten Chlorid eingehalten Nitrit eingehalten ortho-Phosphat eingehalten Sulfat eingehalten Summe aus Tri- und Tetrachlorethen eingehalten 1 Einstufung gemäß SchALVO 2021 Weitere Informationen unter: https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/

5. Auswirkungen der Belastungen auf den gefährdeten Grundwasserkörper Chemische Zusammensetzung – Anreicherung mit Schadstoffen (Nitrat)

6. Handlungsfelder Reduzierung der Nitratbelastung Steckbrief (Teil B) - gefährdeter Grundwasser- 08.20.48 Hohenloher Ebene-Jagsttal bei Langenburg körper (gGWK) Seite 1 von 1

Diffuse Quellen – Maßnahmen Landwirtschaft (Nährstoffe)

• Förderprogramm für Agarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT), freiwillig Das baden-württembergische Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) hat 2015 das bisherige Agra- rumweltprogramm MEKA abgelöst. Im Vordergrund steht die Umsetzung gesellschaftlicher Ziele wie Klimaschutz, Ressourcen-schutz und die Förderung der Biodiversität in der Landbewirtschaftung. Vom gesamten Angebot des FAKT-Programms werden nachfolgend diejenigen Einzelmaßnahmen dargestellt, die auf die Verbesse-rung der heimischen Gewässer, sowohl der Oberflächengewässer als auch das Grundwasser, wirken. Je nach Art und Intensität der Landnutzung eignen sich die Maßnahmen in unterschiedlichem Maße, um ihre gewässerschonende Wirkung zu entfalten. Auf den-selben Flächen lassen

Maßnahmen nach Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT)

Maßnahme Maßnahmenbeschreibung Fördersatz

A1 Fruchtartendiversifizierung (mind. 5-gliedrige Fruchtfolge) 75 €/ha AF [1]

B 1.1 Extensive Bewirtschaftung des Dauergrünlandes mit Viehbesatz bis 1,4 150 €/ha GL RGV/ha HFF Extensive Bewirtschaftung bestimmter Dauergrünland-flächen ohne Stick- B 1.2 150 €/ha GL stoffdüngung in Betrieben ab 0,3 RGV/ha DGL C 1 Erhaltung von Streuobstbeständen 2,50 €/Baum D 1 Verzicht auf chemisch-synthetische Produktionsmittel 190 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Acker/Grünland (2 Jahre) 350 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Gartenbau (2 Jahre) 935 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Dauerkulturen (2 Jahre) 1.275 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Acker/Grünland 230 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Gartenbau 550 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Dauerkulturen 750 €/ha E 1.1 Begrünung im Acker-/Gartenbau 70 €/ha [2] E 1.2 Begrünungsmischungen im Acker-/Gartenbau 90 €/ha [2] E 2.1 Brachebegrünung mit Blühmischungen (ohne ÖVF-Anrechnung) 710 €/ha E 2.2 Brachebegrünung mit Blühmischungen (mit ÖVF-Anrechnung) 330 €/ha E 3 Herbizidverzicht im Ackerbau 80 €/ha E 4 Ausbringung von Trichogramma bei Mais 60 €/ha E 6 Pheromoneinsatz im Obstbau 100 €/ha E 7 Blüh-, Brut- und Rückzugsflächen (Lebensräume für Niederwild) 540 €/ha E 8 Brachebegrünung mit mehrjährigen Blühmischungen (ökologische Zellen) 730 €/ha F1 Winterbegrünung 100 €/ha [2][3] F2 Stickstoff-Depotdüngung mit Injektion 60 €/ha [3] F3 Precision Farming 80 €/ha [3] F4 Reduzierte Bodenbearbeitung mit Strip-Till 120 €/ha [3] F5 Freiwillige Hoftorbilanz bis 180 €/Betrieb [1] 50 €/ha AF in Kombination mit den Maßnahmen D 1, D 2.1 oder D 2.2 [2] nicht förderfähig in Nitratgebieten nach § 13a DüV oder sofern aufgrund der SchALVO vorgeschrieben [3] förderfähig sind alle Flächen in Baden-Württemberg außerhalb von als Problem- und Sanierungsgebiet eingestufte Wasser-schutzgebiete Steckbrief (Teil B) - gefährdeter Grundwasser- 08.20.48 Hohenloher Ebene-Jagsttal bei Langenburg körper (gGWK) Seite 1 von 1

• Verordnung der Landesregierung zu Anforderungen an die Düngung in bestimmten Gebieten zum Schutz der Gewässer vor Verun- reinigungen (VODüVGebiete), verpflichtend Die VODüVGebiete legt für mit Nitrat belastete Gebiete und mit Phosphor eutrophierte Oberflächenwasserkörper in Umsetzung von § 13a DüV weitere besondere Maßnahmen fest. In den mit Nitrat belasteten Gebieten gelten drei weitere Maßnahmen (N- und P-Untersuchung der Wirtschaftsdünger und Gärreste, Untersuchung des verfügbaren Stickstoffs im Boden und Ausdehnung der Auf-zeichnungspflicht auf Betriebe ab 10 ha oder 1 ha Wein, Gemüse etc.). Für die Oberflächenwasserkörper gilt ein erweiterter Gewäs-serabstand für die Aufbringung mit N- und P-haltigen Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen etc., um diffuse Nährstoffeinträge weiter zu verringern, sowie ebenfalls die Untersuchung von Wirtschaftsdüngern und Gärresten. • Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) in Wasser- und Quellschutzgebieten, verpflichtend Zweck der SchALVO ist der Schutz des Grundwassers vor Beeinträchtigungen durch Stoffeinträge aus der Landbewirtschaftung. Bereits vorhandene Belastungen des Grundwassers sollen beseitigt und nitratbelastete Grundwasservorkommen schnellstmöglich saniert werden. Daher wird die ordnungsgemäße Landbewirtschaftung zum Schutz des Grundwassers eingeschränkt. Diese Maß-nahmen können sich zudem positiv auf die Verringerung von Stoffeinträgen in Oberflächengewässer auswirken. In Abhängigkeit von der Nitratkonzentration im Grundwasser werden die Wasserschutzgebiete in drei Nitratklassen (Normal-, Prob-lem- und Sanierungsgebiete) eingeteilt. Eine wesentliche Einschränkung in allen WSG ist ein Ausbringverbot für flüssige Wirtschafts-dünger (Gülle, Gärreste) sowie für Sekundärrohstoffdünger in der engeren Schutzzone II. Für Problem- und Sanierungsgebiete gelten zusätzliche Vorgaben. So wird die Stickstoffdüngung im Herbst und im Frühjahr hinsicht-lich Menge, Gabenteilung und Ausbringzeitpunkt eingeschränkt; zur Ermittlung des N-Düngebedarfs ist eine Bodenprobe zu ziehen (z.B. zu Mais, Kartoffeln, Reben und Gemüse sowie nach Kartoffeln oder Vorfrüchten mit stickstoffreichen Ernteresten). Zusätzlich werden zu einzelnen Kulturen bzw. Fruchtfolgen weitere Vorgaben hinsichtlich Termin und Technik der Bodenbearbeitung gemacht (z.B. Wintergetreide nach Mais, Kartoffeln oder Vorfrüchten mit stickstoffreichen Ernteresten nur in Mulch- oder Direktsaat). Nach der Ernte ist zu begrünen, wenn erst im Folgejahr Sommerungen angebaut werden, zudem sind frühestmögliche Termine für die Einarbeitung der Begrünung einzuhalten. Für die Bewässerung gelten ebenfalls Beschränkungen, um das Austreten von Sickerwas-ser aus dem Hauptwurzelraum möglichst zu vermeiden.

Maßnahmen nach Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) in Wasser- und Quellschutzgebieten

WSG-Nr. Wasserschutzgebiet (WSG) Gemeinde(n)

126149 WSG Klingenwiese, Heimhausen Mulfingen

128129 GEM. WSG BAD MERGENTHEIM I Bad Mergentheim Steckbrief (Teil A) - gefährdeter Grundwasser- 08.21.48 Hohenloher Ebene-Crailsheimer Bucht körper (gGWK) Seite 1 von 2

1. Basisinformation

Bearbeitungsgebiet 4 Neckar

Betroffene Teilbearbeitungsgebiete (mit Anteil an Fläche des gefährdeten 48 Jagst (98,56%) Grundwasserkörpers > 5 %)

Gesamtfläche 400 km²

Hydrogeologische Teilräume Keuper-Bergland, Muschelkalk-Platten

Flächenanteil Wasserschutzgebiet(e) am 1 gefährdeten Grundwasserkörper1 [%]

2. Signifikante Belastungen mit Auswirkung • Diffuse Quellen - Nitrat

3. Risikobeurteilung zur Erreichung des Umweltziels 2027

Risikoanalyse Chemie Zielerreichung gefährdet

Risikoanalyse Menge Zielerreichung nicht gefährdet

4. Zustand 4.1 Chemischer Zustand 4.2 Mengenmäßiger Zustand gesamt gut gesamt gut Steckbrief (Teil A) - gefährdeter Grundwasser- 08.21.48 Hohenloher Ebene-Crailsheimer Bucht körper (gGWK) Seite 2 von 2

Schadstoffe mit flächenhafter Überschreitung der Schwellenwerte (nach Anlage 2 GrwV) Nitrat eingehalten Pflanzenschutzmittel (PSM) – einzeln eingehalten Pflanzenschutzmittel (PSM) – gesamt eingehalten Arsen eingehalten Cadmium eingehalten Blei eingehalten Quecksilber eingehalten Ammonium eingehalten Chlorid eingehalten Nitrit eingehalten ortho-Phosphat eingehalten Sulfat eingehalten Summe aus Tri- und Tetrachlorethen eingehalten 1 Einstufung gemäß SchALVO 2021 Weitere Informationen unter: https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/

5. Auswirkungen der Belastungen auf den gefährdeten Grundwasserkörper Chemische Zusammensetzung – Anreicherung mit Schadstoffen (Nitrat)

6. Handlungsfelder Reduzierung der Nitratbelastung Steckbrief (Teil B) - gefährdeter Grundwasser- 08.21.48 Hohenloher Ebene-Crailsheimer Bucht körper (gGWK) Seite 1 von 1

Diffuse Quellen – Maßnahmen Landwirtschaft (Nährstoffe)

• Förderprogramm für Agarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT), freiwillig Das baden-württembergische Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT) hat 2015 das bisherige Agra- rumweltprogramm MEKA abgelöst. Im Vordergrund steht die Umsetzung gesellschaftlicher Ziele wie Klimaschutz, Ressourcen-schutz und die Förderung der Biodiversität in der Landbewirtschaftung. Vom gesamten Angebot des FAKT-Programms werden nachfolgend diejenigen Einzelmaßnahmen dargestellt, die auf die Verbesse-rung der heimischen Gewässer, sowohl der Oberflächengewässer als auch das Grundwasser, wirken. Je nach Art und Intensität der Landnutzung eignen sich die Maßnahmen in unterschiedlichem Maße, um ihre gewässerschonende Wirkung zu entfalten. Auf den-selben Flächen lassen

Maßnahmen nach Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT)

Maßnahme Maßnahmenbeschreibung Fördersatz

A1 Fruchtartendiversifizierung (mind. 5-gliedrige Fruchtfolge) 75 €/ha AF [1]

B 1.1 Extensive Bewirtschaftung des Dauergrünlandes mit Viehbesatz bis 1,4 150 €/ha GL RGV/ha HFF Extensive Bewirtschaftung bestimmter Dauergrünland-flächen ohne Stick- B 1.2 150 €/ha GL stoffdüngung in Betrieben ab 0,3 RGV/ha DGL C 1 Erhaltung von Streuobstbeständen 2,50 €/Baum D 1 Verzicht auf chemisch-synthetische Produktionsmittel 190 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Acker/Grünland (2 Jahre) 350 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Gartenbau (2 Jahre) 935 €/ha D 2.1 Ökolandbau Einführung – Dauerkulturen (2 Jahre) 1.275 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Acker/Grünland 230 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Gartenbau 550 €/ha D 2.2 Ökolandbau Beibehaltung– Dauerkulturen 750 €/ha E 1.1 Begrünung im Acker-/Gartenbau 70 €/ha [2] E 1.2 Begrünungsmischungen im Acker-/Gartenbau 90 €/ha [2] E 2.1 Brachebegrünung mit Blühmischungen (ohne ÖVF-Anrechnung) 710 €/ha E 2.2 Brachebegrünung mit Blühmischungen (mit ÖVF-Anrechnung) 330 €/ha E 3 Herbizidverzicht im Ackerbau 80 €/ha E 4 Ausbringung von Trichogramma bei Mais 60 €/ha E 6 Pheromoneinsatz im Obstbau 100 €/ha E 7 Blüh-, Brut- und Rückzugsflächen (Lebensräume für Niederwild) 540 €/ha E 8 Brachebegrünung mit mehrjährigen Blühmischungen (ökologische Zellen) 730 €/ha F1 Winterbegrünung 100 €/ha [2][3] F2 Stickstoff-Depotdüngung mit Injektion 60 €/ha [3] F3 Precision Farming 80 €/ha [3] F4 Reduzierte Bodenbearbeitung mit Strip-Till 120 €/ha [3] F5 Freiwillige Hoftorbilanz bis 180 €/Betrieb [1] 50 €/ha AF in Kombination mit den Maßnahmen D 1, D 2.1 oder D 2.2 [2] nicht förderfähig in Nitratgebieten nach § 13a DüV oder sofern aufgrund der SchALVO vorgeschrieben [3] förderfähig sind alle Flächen in Baden-Württemberg außerhalb von als Problem- und Sanierungsgebiet eingestufte Wasser-schutzgebiete Steckbrief (Teil B) - gefährdeter Grundwasser- 08.21.48 Hohenloher Ebene-Crailsheimer Bucht körper (gGWK) Seite 1 von 1

• Verordnung der Landesregierung zu Anforderungen an die Düngung in bestimmten Gebieten zum Schutz der Gewässer vor Verun- reinigungen (VODüVGebiete), verpflichtend Die VODüVGebiete legt für mit Nitrat belastete Gebiete und mit Phosphor eutrophierte Oberflächenwasserkörper in Umsetzung von § 13a DüV weitere besondere Maßnahmen fest. In den mit Nitrat belasteten Gebieten gelten drei weitere Maßnahmen (N- und P-Untersuchung der Wirtschaftsdünger und Gärreste, Untersuchung des verfügbaren Stickstoffs im Boden und Ausdehnung der Auf-zeichnungspflicht auf Betriebe ab 10 ha oder 1 ha Wein, Gemüse etc.). Für die Oberflächenwasserkörper gilt ein erweiterter Gewäs-serabstand für die Aufbringung mit N- und P-haltigen Düngemitteln, Bodenhilfsstoffen etc., um diffuse Nährstoffeinträge weiter zu verringern, sowie ebenfalls die Untersuchung von Wirtschaftsdüngern und Gärresten. • Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) in Wasser- und Quellschutzgebieten, verpflichtend Zweck der SchALVO ist der Schutz des Grundwassers vor Beeinträchtigungen durch Stoffeinträge aus der Landbewirtschaftung. Bereits vorhandene Belastungen des Grundwassers sollen beseitigt und nitratbelastete Grundwasservorkommen schnellstmöglich saniert werden. Daher wird die ordnungsgemäße Landbewirtschaftung zum Schutz des Grundwassers eingeschränkt. Diese Maß-nahmen können sich zudem positiv auf die Verringerung von Stoffeinträgen in Oberflächengewässer auswirken. In Abhängigkeit von der Nitratkonzentration im Grundwasser werden die Wasserschutzgebiete in drei Nitratklassen (Normal-, Prob-lem- und Sanierungsgebiete) eingeteilt. Eine wesentliche Einschränkung in allen WSG ist ein Ausbringverbot für flüssige Wirtschafts-dünger (Gülle, Gärreste) sowie für Sekundärrohstoffdünger in der engeren Schutzzone II. Für Problem- und Sanierungsgebiete gelten zusätzliche Vorgaben. So wird die Stickstoffdüngung im Herbst und im Frühjahr hinsicht-lich Menge, Gabenteilung und Ausbringzeitpunkt eingeschränkt; zur Ermittlung des N-Düngebedarfs ist eine Bodenprobe zu ziehen (z.B. zu Mais, Kartoffeln, Reben und Gemüse sowie nach Kartoffeln oder Vorfrüchten mit stickstoffreichen Ernteresten). Zusätzlich werden zu einzelnen Kulturen bzw. Fruchtfolgen weitere Vorgaben hinsichtlich Termin und Technik der Bodenbearbeitung gemacht (z.B. Wintergetreide nach Mais, Kartoffeln oder Vorfrüchten mit stickstoffreichen Ernteresten nur in Mulch- oder Direktsaat). Nach der Ernte ist zu begrünen, wenn erst im Folgejahr Sommerungen angebaut werden, zudem sind frühestmögliche Termine für die Einarbeitung der Begrünung einzuhalten. Für die Bewässerung gelten ebenfalls Beschränkungen, um das Austreten von Sickerwas-ser aus dem Hauptwurzelraum möglichst zu vermeiden.

Maßnahmen nach Schutzgebiets- und Ausgleichs-Verordnung (SchALVO) in Wasser- und Quellschutzgebieten

WSG-Nr. Wasserschutzgebiet (WSG) Gemeinde(n)

127121 Gerbertshofen, Gde. Stimpfach Stimpfach

128214 WSG Hohenloher Wasserversorgungsgruppe u. Stadt Creglingen Creglingen

WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

3. Liste der zuständigen Behörden

Flussgebietsbehörde: Regierungspräsidium Stuttgart

Örtlich zuständige höhere Verwaltungsbehörden: Regierungspräsidium Stuttgart, Regierungspräsidium Karlsruhe

Örtlich zuständige untere Verwaltungsbehörden: Landratsamt Heilbronn, Landratsamt Schwäbisch Hall, Landratsamt Hohenlohekreis, Landratsamt Main-Tauber-Kreis, Landratsamt Ostalbkreis, Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis

70 WRRL: Begleitdokumentation zum Teilbearbeitungsgebiet 48 Jagst

4. Weiterführende Informationen

Bewirtschaftungspläne (B-Bericht): www.wrrl.baden-wuerttemberg.de

Begleitdokumente der Teilbearbeitungsgebiete: https://rp.baden-wuerttemberg.de/Themen/WasserBoden/WRRL/Seiten/TBG-Karte.aspx

Kartenservice [LUBW]: https://udo.lubw.baden-wuerttemberg.de/public/

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