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Gemeindekorporation Kraftwerk Chur-Sand GKC Kraftwerkzentrale Chur-Sand Im Südosten der Stadt Chur, wo sich die die Liegenschaft und bereits im Jahr 1892 Arosa-Bahn und das Flussbett der Plessur wurde beschlossen, am Standort der al- das enge Tal im Ortsteil Sand teilen, steht ten Baumwollspinnerei eine der grössten eines der modernsten Wasserkraftwerke Wechselstromanlage der Schweiz mit Graubündens. einer Maximalleistung von 350 PS zu er- bauen. Der Ursprung... Die Wurzeln der Wasserkraftnutzung reichen Im Jahre 1901 erfolgte der Bau der Zen- ins Jahr 1861 zurück, als im Meiersboden trale am heutigen Standort an der Sand- eine Baumwollspinnerei errichtet wurde. strasse, in welchem eine Dampfturbinen- Eine 10 m hohe Staumauer wurde gebaut anlage mit einer Leistung von 300 PS und ein Wasserrad von der Kraft der Rabio- erstellt wurde. Diese nutzte das Wasser sa bewegt. Über ein Transmissionsgetriebe der Rabiosa, welches über eine geniete- und zahllose Riemen wurde die Kraft in die te Stahlleitung zur Zentrale geführt wurde. Fabrik übertragen. Allerdings hatte die Spin- Im Jahre 1906 wurde diese Anlage durch nerei nicht allzu lange Bestand. 1886 wurde drei Maschinengruppen mit jeweils 250 PS sie ein Raub der Flammen. Leistung ersetzt. Das Kraftwerk im Meiers- Fünf Jahre später übernahm die Stadt Chur boden wurde stillgelegt. Gemeindekorporation Kraftwerk Chur-Sand c/o IBC Energie Wasser Chur Felsenaustrasse 29 · 7000 Chur Telefon 081 254 48 00 [email protected] Um dem stetig steigenden Energiebedarf rungsschritt sank der Personalbestand Rechnung zu tragen, wurde 1945 der Aus- von ursprünglich 18 Personen bis auf we- bau der Plessurstufe in Auftrag gegeben. nige Angestellte, die das Kraftwerk am Insgesamt standen 1947, nach Abschluss Laufen halten. des Umbaus, 12‘000 PS mehr Leistung zur Verfügung. 2002 wurde der Rabiosa-Stausee wäh- rend eines Hochwassers vollständig mit Gründung der GKC Schlamm, Geröll und Steinen verschüt- Nach Ablauf der Konzession im Jahr 1981 tet. Da nicht klar war, ob die Staumauer haben die Stadt Chur und die Gemeinden dem riesigen Druck standhalten würde, Calfreisen, Castiel, Churwalden, Lüen, beschloss man, die Hälfte abzutragen Maladers und Praden zum Zwecke der und so den Bereich langsam zu entleeren. möglichst rationellen Wasserkraftnutzung Ein Jahr später wurde die Staumauer der Plessur und der Rabiosa die Gemein- gänzlich abgerissen. dekorporation Kraftwerk Chur-Sand (GKC) gegründet. Stattdessen wurde in nur elf Monaten eine neue Wehranlage mit einem grossen 1996 wurde der Beschluss gefasst, die Durchlass, einem Segment, Wehrklappe Anlage so zu modifizieren und mit diver- und Spülschutz errichtet. Die neue Anlage sen Hilfseinrichtungen auszurüsten, dass konnte im Herbst 2004 in Betrieb genom- sie weitestgehend automatisch betrieben men werden. werden konnte. Mit jedem Automatisie- Gesamterneuerung Maschinengruppen Der nächste Meilenstein folgte fünf Jah- re später. Im Oktober 2009 erfolgte der Startschuss für den stufenweisen Umbau- prozess aller drei Maschinengruppen inkl. Hilfsbetriebe. Der Auftrag für alle drei Zentrale Sand Turbinen ging an Andritz-Hydro, Schweiz, ab 1901 ebenso die Steuerungs- und Automations- technik. Die beiden grossen Synchronge- neratoren für die beiden Plessur-Maschi- nen wurden von der Firma ELIN Motoren, Österreich, geliefert. Der kleinere Syn- chrongenerator für den Rabiosa-Maschi- nensatz stammt aus dem Hause Marelli Motori, Italien. Zentrale Meiersboden bis 1906 Im März 2012 konnte das gesamte Um- bauprojekt termingerecht abgeschlossen werden - und dies mit minimalen Still- standszeiten der Kraftswerksanlage. Standort-Überischt Die beiden leistungsstarken Maschinensätze, bestehend aus zwei Andritz-Francisturbinen und je einem direkt gekoppelten Elin-Generator, erzeugen in einem durchschnittlichen Produktionsjahr rund 48 Mio. kWh sauberen Strom aus der Kraft der Plessur. Vor dem Umbau lag das jährliche Gesamt- Regelarbeitsvermögen der Anlage bei 48 GWh, heute kann die GKC mit etwa 53 GWh rechnen. Damit kann rund ein Vier- tel des gesamten Strombedarfs der Stadt Chur bereitgestellt werden. Mit seiner neu- en Ausrüstung sollte die Anlage nun pro- blemlos bis zum Konzessionsende 2061 einen zuverlässigen und wirtschaftlichen Erzeugungsbetrieb bewerkstelligen kön- nen. Wir zeigen Ihnen unser Kraftwerk gerne in einer individuell zusammengestellten Führung. Ein Besuch ist auf Voranmel- dung möglich. Weitere Informationen erhalten Sie unter Die neue Rabiosa-Maschine dient auch zur Inselversor- gung des Kraftwerkes bei Netzausfall und erzeugt knapp 081 254 48 03. 5 Mio. kWh Strom. Technische Daten Wasserfassung Rabiosa Wasserfassung Lüen Baujahr 1892 Baujahr 1947 Zerstörung durch Unwetter 2002 Oberwasser 770 m ü.M. Wiederinstandsetzung 2004 Unterwasserspiegel (Mitte) 608.8 m ü.M. Oberwasserspiegel 706 m ü.M. Stauwehr Breite/Höhe 17.5 m/3.4 m Unterwasserspiegel (Mitte) 608.8 m ü.M. Inhalt ca. 3‘000 m3 Stauwehr Breite/Höhe 10.8 m/4.4 m Freispiegelstollen 5‘034 m Inhalt ca. 5‘000 m3 Durchmesser 2.1/2.5 m Druckleitung 1‘034 m Druckleitung 348 m Durchmesser 0.8 m Durchmesser 1.59 m Maschine 1 Rabiosa Maschinen 2 & 3 Plessur Ausbauwassermenge 0.9 m3/s Ausbauwassermenge je 3.38 m3/s Nettofallhöhe 89.5 m Nettofallhöhe 154 m 5-düsige Francis-Turbine Turbine Pelton-Turbine Turbine (Andritz) (Andritz) Drehzahl 500 Upm Drehzahl 750 Upm Ausbauleistung 684 kW Ausbauleistung 4‘700 kW Synchron- Synchron- Generator generator Generator generator (Marelli) (Elin) Generatorleistung 950 kVA Generatorleistung 5‘500 kVA Jahresproduktion im Regeljahr 4.55 GWh Jahresproduktion im Regeljahr 48.14 GWh Korporationsgemeinden Arosa Chur Churwalden Tschiertschen- Praden 01/2020.