Verkehrsbericht 2018

Datenstand 2017/2018

Inhalt

Verkehrsbericht 2018 ...... 1 1 Einleitung ...... 3 2 Verkehrsinfrastruktur ...... 4 2.1 Straßennetz ...... 5 2.2 Radroutennetz ...... 6 2.3 Schienennetz ...... 6 3 Strukturdaten ...... 8 3.1 Bevölkerung ...... 8 3.2 Wirtschaft ...... 9 3.3 Motorisierung ...... 11 3.4 Mobilitätsverhalten ...... 13 3.5 Umweltbelastung ...... 16 3.6 Verkehrssicherheit ...... 23 4 Verkehrslenkung und Verkehrsmanagement ...... 25 4.1 Push & Pull-Maßnahmen ...... 25 5 Verkehrsaufkommen ...... 27 5.1 Straßenverkehr ...... 27 5.2 Güterverkehr ...... 29 5.3 Öffentlicher Personennahverkehr ...... 31 5.4 Rad- und Fußverkehr ...... 33 6 Schlussfolgerungen ...... 36 7 Quellenverzeichnis ...... 37

1 Einleitung

Das Verkehrskonzept „Mobil im Ländle“ stammt aus dem Jahr 2006. Nach dreizehn Jahren ist nunmehr ein neues Mobilitäts- und Verkehrskonzept Vorarlberg 2019 geplant, das auf veränderte Rahmenbedingungen und neue Herausforderungen Bezug nimmt. Die Ausarbeitung des Konzeptes wurde im Jänner 2018 begonnen. Im Verkehrskonzept Vorarlberg 2006 sind die Grundsätze und Ziele der Vorarlberger Verkehrspolitik festgeschrieben:

Verkehr vermeiden und verlagern

Verkehr umweltverträglich Ein fairer Zugang und sicher abwickeln zur Mobilität

Gut erreichbar für Innovationen Wirtschaft und Bevölkerung fördern

Kooperationen eingehen

Strategie: Schwerpunkte und Ziele Abbildung 1: Ziele und Grundsätze der Vorarlberger Verkehrspolitik, Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung 2006 /1/

Aus diesen Zielen und Grundsätzen wurden vor mehr als zehn Jahren wichtige Handlungsschwerpunkte abgeleitet, die durch ein umfangreiches Maßnahmenpaket zum Teil schon umgesetzt wurden (Abbildung 2). Einige Maßnahmen sind langfristig angelegt und befinden sich noch in der Realisierungsphase.

3

Abbildung 2: Grundsätze und Schwerpunkte der Vorarlberger Verkehrspolitik, Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung 2006 /1/

Der vorliegende Verkehrsbericht gibt auf Grundlage des Verkehrskonzeptes 2006 „Mobil im Ländle“ einen Überblick über den Stand der Umsetzung der definierten Handlungsschwerpunkte und Maßnahmen. Ebenfalls soll der Verkehrsbericht eine Datenbasis für das neue Mobilitätskonzept des Landes bieten. In Bezug auf die verschiedenen Verkehrsträger werden die Verkehrssituation in Vorarlberg sowie Entwicklungen der letzten Jahre aufgezeigt. Darüber hinaus wird aufgrund der engen Verknüpfung von Mobilität mit der Bevölkerungs- und Wirtschaftsentwicklung, dem Motorisierungsgrad, dem Verkehrsverhalten und der Umweltbelastung auf wesentliche Strukturdaten Bezug genommen.

2 Verkehrsinfrastruktur Seit 2006 wurde in Vorarlberg eine Vielzahl an Infrastrukturprojekten realisiert. Neue Verkehrs- projekte finden zunehmend in Abstimmung mit übergeordneten Raum- und Siedlungs- entwicklungszielen (wie z.B. in der Vision Rheintal, der Regionalentwicklung im Walgau oder der Raumentwicklung Montafon) statt. So wurden unter anderem Potenziale zur Siedlungsverdichtung in Bahnhofsbereichen erhoben und Entwicklungspotenziale durch die ÖBB diskutiert. Nicht zuletzt wurden nach Schweizer Vorbild sogenannte ÖV-Güteklassen für ganz Vorarlberg ermittelt – ein 4

Modell, das nun auf Initiative der österreichischen Landesverkehrsreferenten adaptiert auch für das gesamte Bundesgebiet übernommen wurde /2/.

2.1 Straßennetz Das Vorarlberger Straßennetz umfasst 804 km Landesstraßen, ca. 3.000 km Gemeindestraßen, 65 km Autobahn (A 14 Rheintal-Walgau Autobahn) und 28 km Schnellstraße (S 16 Arlbergschnellstraße) /3/. Der Ausbaugrad des Vorarlberger Straßennetzes ist bereits sehr hoch. Zur Erhebung der Verkehrszahlen an den Landesstraßen werden derzeit an 114 Zählquerschnitten automatische Messungen durchgeführt. Das Netz wird mit elf Zählstellen an Autobahnen und Schnellstraßen ergänzt /4/. Gemäß der im Verkehrskonzept 2006 definierten Grundsätze zum Ausbau des Straßennetzes wurden in den letzten Jahren wichtige Infrastrukturprojekte zur Werterhaltung der bestehenden Infrastruktur, der Entschärfung von Gefahrenstellen sowie der Entlastung stark befahrener Ortsdurchfahrten umgesetzt: Bei den Landesstraßen erfolgte die Instandsetzung der Fallender- bachbrücke und der Hangbrücke im Streckenabschnitt der L 2 Langener Straße im Gemeindegebiet Bregenz / Kennelbach und Bregenz / Fluh, die Umfahrung in Andelsbuch sowie die Neutrassierung der L 197 zwischen Stuben und Alpe Rauz. Ebenfalls wurde die Hölltobelbrücke in St. Gerold inkl. Gehsteig erneuert. Zudem wurde die Lingenauer Hochbrücke zwischen Alberschwende und Lingenau (L 205) bis Herbst 2018 und die Flexengalerie im Zuge der L 198, Lechtalstraße zwischen Rauz und Zürs instand gesetzt. In Höchst und St. Margarethen wurde die Brücke über den Alten Rhein (L 202) mit einer neuen Verkehrsfläche für RadfahrerInnen und FußgängerInnen versehen. Im hochrangigen Straßennetz wurde 2013 die 2. Pfänderröhre sowie die A 14-Vollanschlussstelle Klaus eröffnet. Derzeit wird unter anderem die Illbrück in der Felsenauschlucht erneuert. In Planung befinden sich die Verkehrslösung für Feldkirch mit dem Stadttunnel Feldkirch, die Umfahrung Lorüns, die Umgestaltung der Ortsdurchfahrt Bludenz, die Umfahrung Alberschwende, die Instandsetzung der Rheinbrücke an der L 58 bei Mäder, der Rainbergbrücke, der Krumbachbrücke, der Rüfetobelbrücke, der Gaisbachbrücke und des Passürtunnels, die Erneuerung der Rheinbrücke Hard – Fußach und der Verkehrslichtsignalanlagen an der L 190 Vorarlberger Straße im Bereich Bregenz bis Lauterach, sowie der Ausbau der L 193 zwischen L 190 und der Kuhbrücke in Nüziders und Errichtung eines Kreisverkehrs. Im Bereich des hochrangigen Straßennetzes sind die Vorarbeiten für den Umbau der A 14 Anschlussstelle Bludenz-Bürs beendet und es wurde mit den Hauptarbeiten begonnen, welche bis Ende 2019 terminisiert sind. Mit den Bauarbeiten für die Anschlussstelle Rheintal Mitte wird voraussichtlich 2019 begonnen. Die Verkehrswirksamkeit wird für Mitte 2020 erwartet. Bis Ende 2017 lief die Sanierung des Ambergtunnels /5/.

5

Entlang der A 14 / S 16 sind noch bis 2020 Fahrstreifenzulegungen zwischen Bludenz und Glasbühel geplant. Entlang der S 16 wurden der Arlbergtunnel und der Dalaaser Tunnel saniert, Arbeiten am Tunnel Langen starten voraussichtlich im April 2019 /5/. Gemeinsam mit der ASFINAG betreibt das Land innerhalb des Planungsprozesses „Mobil im Rheintal“ die Projektierung einer leistungsfähigen Verbindung der A 14 Rheintalautobahn mit der Autobahn auf der Schweizer Seite des Rheins über die neu geplante S 18 Bodensee Schnellstraße. Derzeit stehen zwei Trassenvarianten zur Diskussion – eine Umweltverträglichkeitsprüfung ist vorgesehen. Eine Verkehrswirksamkeit ist vor 2031 nicht zu erwarten.

2.2 Radroutennetz Die Gesamtlänge des Radroutennetzes in Vorarlberg beträgt derzeit 895 km /6/. Es verläuft 178 km auf verordneten, kombinierten Geh- und Radwegen, 7 km auf Radwegen, 72 km auf Radfahr- bzw. Mehrzweckstreifen, 176 km auf Feldwegen und 345 km im Mischverkehr. Wesentliche Infrastrukturverbesserungen der letzten Jahre waren z.B. eine neue Bahnunterführung beim Bahnhof , die radfreundliche Gestaltung des Lauteracher und Hohenemser Bahnhofs, die Fuß- und Radbrücke über die Bregenzer Ach, die Verbreiterung der Brücke zwischen Höchst und St. Margrethen um einen Geh- und Radweg, ein neuer Radweg vom Aktivpark Schruns zur Stemer- Brücke, eine neue Radbrücke in -Haselstauden oder die Etablierung zahlreicher Fahrradstraßen z.B. in Hard, Wolfurt, Dornbirn oder . Weitere 117 km Radrouten befinden sich in Planung. So soll beispielsweise eine neue Alltagsradroute durch das Lauteracher Ried sowie zwischen Dornbirn und Lustenau errichtet werden. Mit der neuen Radstrategie des Landes „Kettenreaktion“ sind mehrere Handlungskorridore regionaler Bedeutung ausgewiesen, die in den nächsten Jahren geplant und konkretisiert werden sollen /6/.

2.3 Schienennetz Das Vorarlberger Schienennetz verfügt über eine Länge von rund 123 km und besteht aus den Strecken von der Landesgrenze im Arlbergtunnel bis zur deutschen Staatsgrenze (rund 94 km), von der Abzweigung Lauterach bis zur Grenze zur Schweiz (rund 8 km), der „Lauteracher Südschleife“ (rund 0,5 km), von Feldkirch bis zur Staatsgrenze zum Fürstentum Liechtenstein (rund 8 km) sowie der Strecke der Montafonerbahn von Bludenz bis Schruns (rund 13 km). In den letzten Jahren wurden v.a im Rahmen des „Rheintalkonzeptes“ erhebliche Investitionen in die Bahninfrastruktur getätigt, um die Qualität des Schienennetzes und der Verkehrsknoten zu verbessern. Der Umbau des Bahnhofes Feldkirch wurde 2007 fertiggestellt. Im Rahmen des Rheintalkonzepts wurden Bahnhöfe und Haltestellen in Dornbirn, Dornbirn-Schoren, Dornbirn- Hatlerdorf, Riedenburg, Lauterach, Hohenems und Rankweil um- und ausgebaut.

6

Die erste Etappe des Ausbaus der Strecke zwischen Lustenau und St. Margarethen mittels einer neuen Rheinbrücke wurde realisiert. Der Bahnhof Lustenau wurde 2019 fertiggestellt. Für den Abschnitt Lauterach bis Lustenau läuft derzeit das Genehmigungsverfahren – die Strecke soll 2021 realisiert werden /5/. Die Sanierung des Bahnhofs Götzis befindet sich in Planung /5/. Hervorzuheben ist, dass die neuen Bahnhöfe besondere Qualitäten im Bahnhofsumfeld wie beispielsweise Platzgestaltungen aufweisen und zu multimodalen Knoten mit attraktiven Radverkehrsanbindungen und Abstellanlagen umgebaut wurden. Als Nachfolge zum Rheintalkonzept befindet sich das „Rheintal-Walgau-Konzept II“ gerade in Vorbereitung. In dessen Rahmen sollen im Netz der ÖBB weitere Haltestellenausbauten inklusive der Schaffung geeigneter Infrastrukturen für die Bahnhofszubringer Fußverkehr (Barrierefreiheit), Busverkehr, Radverkehr, Pkw (Taxis, P&R, Carsharing, Elektrofahrzeuge etc.) erfolgen. Bei der Montafonerbahn werden schrittweise Verbesserungen im Rahmen mittelfristiger Investitionsprogramme (MIP) vorgenommen. Aktuell läuft das 8. MIP (2015-2019) /5/. Das Folge-MIP ist in Vorbereitung und soll insbesondere auch Maßnahmen zur Anpassung der Haltestellen an die neu eingesetzten Schienenfahrzeuge enthalten. Der Ausbau der Schieneninfrastruktur zwischen Feldkirch und Nendeln in Liechtenstein ist durch das Projekt S-Bahn FL.A.CH. geplant. Durch einen zweigleisigen Ausbau einer Teilstrecke zwischen Tisis und Nendeln soll die Voraussetzung für eine Taktverdichtung im Nahverkehr realisiert werden. Damit und durch eine neue Haltestelle im Bereich Feldkirch – Tosters soll ein zusätzliches Nutzerpotential erschlossen werden. Mit dem Projekt soll Feldkirch vom motorisierten Individualverkehr entlastet werden. Für den Güterverkehr wurden beim Bahnhof Ludesch neue Infrastrukturen geschaffen. Vier neue Abstellgleise sowie ein zusätzliches Verschubgleis verbessern die Abwicklung des Güterverkehrs auf der Schiene. Der Ausbau des Güterterminals Wolfurt ist bereits abgeschlossen /5/. In den deutschen Nachbarregionen Baden-Württemberg und Bayern ist derzeit die Elektrifizierungen der Strecken Ulm – Lindau sowie Geltendorf – Lindau in Umsetzung und sollen 2020 abgeschlossen sein. Zusätzlich wird mit „Lindau-Reutin“ ein neuer Durchgangsbahnhof errichtet. In Kombination mit weiteren infrastrukturellen Maßnahmen (z.B. Neigetechniktauglichkeit) sind für die angrenzenden Regionen in Vorarlberg und der Ostschweiz Verbesserungen vor allem für den Personenverkehr zu erwarten. Geschwindigkeiten werden erhöht und Reisezeiten reduziert – mit dem Ziel zwischen Zürich und München den Personenschienenverkehr zu attraktivieren. Hinsichtlich der Kapazitäten bleiben die Strecken allerdings weitestgehend auf Bestandsniveau. Weitere Infrastrukturmaßnahmen im Raum Stuttgart sowie im Kanton St. Gallen haben für den Zeithorizont um das Jahr 2025 auf die Entwicklung grenzüberschreitender Fahrplanangebote Einfluss.

7

3 Strukturdaten

3.1 Bevölkerung Mit Stichtag 31.12 2018 lebten 395.012 Personen mit Hauptwohnsitz in Vorarlberg. Das sind um 2.474 bzw. 0,6 Prozent mehr als ein Jahr zuvor /32/. Seit 1945 weist Vorarlberg das größte Bevölkerungswachstum Österreichs auf. Aufgrund der topografischen Gegebenheiten konzentriert sich der Großteil der Bevölkerung auf das Rheintal und den Walgau. In diesem Ballungsraum (10 % der Landesfläche) wohnen über 80% der Vorarlberger Bevölkerung. Die Bevölkerungszahl wird in den nächsten Jahrzehnten weiter zunehmen. Die Prognosen zeigen eine Zunahme bis 2050 um 18 % auf rund 440.000 EinwohnerInnen (Abbildung 3). Das durch das Bevölkerungswachstum größere Verkehrsaufkommen und die zunehmende Verkehrsleistung werden wesentliche Herausforderungen der Verkehrsplanung und des Mobilitätsmanagements der Zukunft sein.

Abbildung 3: Bevölkerungsprognose in Vorarlberg in absoluten Zahlen und Prozent (Index 2010=100 %), Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung – Landesstelle für Statistik 2016 /7/

Die Gruppe der über 60-jährigen Personen wird künftig überproportional stark vertreten sein. In dieser Altersgruppe wird die Wachstumsstagnation erst in rund 45 Jahren eintreten (2060). Die restlichen beiden Alterskategorien, die unter 15-Jährigen und die zwischen 15 und 60-Jährigen, werden einen leichten Bevölkerungsrückgang verzeichnen. Dies hat zur Folge, dass sich die Mobilitätsanforderungen der Bevölkerung verändern und die Mobilitätsbedürfnisse älterer Personen verstärkt zu berücksichtigen sind (Abbildung 4).

8

Abbildung 4: Bevölkerungsprognose in Vorarlberg, aufgeteilt in Altersgruppen, Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung – Landesstelle für Statistik 2016 /7/

Die Bevölkerungsentwicklung ist regional differenziert. Das Bevölkerungswachstum findet überwiegend in den städtischen Gebieten im Rheintal statt, besonders im Bezirk Dornbirn. Die Bodensee- und Hofsteiggemeinden und auch der Bezirk Feldkirch wachsen ebenfalls stark. Das Rheintal und der Walgau bilden weiterhin den Bevölkerungs- und Arbeitsplatzschwerpunkt in Vorarlberg. Auch im Bregenzerwald werden mehr Menschen leben. Stagnation bzw. leichte Rückgänge bei der Bevölkerung sind für das Kleinwalsertal, für das Montafon, das Große Walsertal und für die Region Arlberg/Klostertal prognostiziert /8/.

3.2 Wirtschaft Vorarlberg ist ein international anerkannter Wirtschaftsstandort mit einem breiten Branchen- und Technologiemix. Ein industrieller Kern, ein wettbewerbsfähiges Gewerbe und Handwerk und ein innovativer, kreativer Dienstleistungssektor sorgen für hohe Vielfalt in der Wirtschaftsstruktur. Zur Sicherung der langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts sind leistungsfähige Verkehrssysteme von großer Bedeutung. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an die Effizienz der Verkehrsinfrastruktur und der Verkehrsabwicklung. Durch die steigende Verkehrsleistung entstehen derzeit Herausforderungen vor allem bei größeren Entwicklungsprojekten, die auch Widerstand bei der Bevölkerung hervorrufen. In jüngster Vergangenheit wurden beispielsweise Debatten um die Ansiedlung einer Ikea Filiale in Lustenau oder die Erweiterung des Messeparks geführt. Die Vorarlberger Wirtschaft hat sich dynamisch entwickelt. Zwischen 2006 und 2017 lag das durchschnittliche, nominelle Wirtschaftswachstum bei 3,5 % p.a. (in Österreich bei 2,8 % p.a.) /10/. Der vorläufige Wert des Bruttoregionalproduktes für Vorarlberg betrug im Jahr 2017 rund 17,5 Mrd. Euro und konnte im Vergleich zum Jahr 2006 um 43 % gesteigert werden (Abbildung 5).

9

Abbildung 5: Entwicklung des BIP / BRP in Österreich und Vorarlberg, Index: 2006=100 %, 2000-2017, Quelle: Statistik Austria, 2019 /10/

Vorarlbergs Wirtschaft ist überdurchschnittlich exportorientiert. Die Exportquote betrug 2017 rund 58 % /11/ und lag deutlich über der durchschnittlichen Exportquote Österreichs (36,8 % /12/). Die Auswirkungen des weltweiten Konjunktureinbruchs waren auch in Vorarlberg spürbar; seit einem Exportrückgang im Jahr 2009 stiegen die Exporte jedoch wieder kontinuierlich an und erreichten 2017 10,2 Mrd. Euro (Abbildung 6).

Abbildung 6: Exportentwicklung in Vorarlberg in den Jahren 2005 bis 2017, Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung, 2018 /11/

Der Tourismus in Vorarlberg schafft im ganzen Land Arbeitsplätze, insbesondere auch in den Talschaften und Bergregionen, welche hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung Rückgänge verzeichnen. Die Anzahl der Nächtigungen betrug im Tourismusjahr 2016/17 insgesamt 8,88 Mio. Seit 2007/08 sind die Nächtigungen um durchschnittlich 0,9 % pro Jahr gestiegen. Im selben Betrachtungszeitraum ist die Anzahl der Ankünfte um durchschnittlich 2,4 % pro Jahr auf 2,4 Mio.

10

angestiegen. Diese Entwicklung zeigt den Trend zu kürzeren Aufenthaltsdauern der Gäste (Abbildung 7) /13/.

Abbildung 7: Entwicklung der Ankunfts- und Nächtigungszahlen in Vorarlberg in den Jahren 2007/2008 bis 2016/17, Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung, 2018 /13/

3.3 Motorisierung Der Bestand an Kraftfahrzeugen in Vorarlberg hat in den letzten 50 Jahren kontinuierlich zugenommen. Die größten Zuwachsraten weisen Pkw und Kombi-Bestand auf. Die Anzahl dieser Fahrzeuge hat sich mehr als versechsfacht (Abbildung 8) /14/.

Abbildung 8: Entwicklung des Kfz-Bestandes in Vorarlberg in den Jahren 1965 bis 2017, Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung, 2018 /14/

Konsequenz des zunehmenden Kfz-Bestands ist eine Erhöhung des Motorisierungsgrades, sowohl in Vorarlberg als auch bundesweit. Der Motorisierungsgrad in Vorarlberg lag 2017 bei etwas mehr als

11

einem Kraftfahrzeug je zwei EinwohnerInnen (535 Pkw/1.000 EinwohnerInnen)1. In ganz Österreich entfielen auf 1.000 ÖsterreicherInnen 555 Pkw, dieser Wert liegt damit knapp über dem Vorarlberger Vergleichswert (Abbildung 9). Den geringsten Motorisierungsgrad weist Wien auf, danach folgen Tirol und Vorarlberg. Die Vorarlberger Bevölkerung ist seit 2000 um 12 % gewachsen. Im selben Zeitraum stieg der Pkw- Bestand in Vorarlberg um 25 % auf insgesamt 209.719 Pkw im Jahr 2017 (für 2018 auf 213.215). Im Vergleich dazu beläuft sich der Motorisierungsgrad in Deutschland auf 554 (2017, /15/) und in der Schweiz auf 543 Pkw pro 1.000 EinwohnerInnen 2018 /16/ (Abbildung 9 und Abbildung 10). In Liechtenstein entfallen im Jahr 2018 780 Pkw und Kombi auf 1.000 EinwohnerInnen. Dies stellt den Spitzenwert in Europa dar (nicht in Grafik dargestellt) /17/. Ab 2013 konnte eine leichte Verflachung des Motorisierungsgrades in Vorarlberg beobachtet werden, allerdings nicht nachhaltig. Die Entwicklung ist weiterhin vom Bevölkerungswachstum entkoppelt: Der Kfz-Bestand wächst seit dem Jahr 2006 stärker als die Bevölkerung (Abbildung 10).

Abbildung 9: Vergleich der Entwicklung des Motorisierungsgrades in Österreich, Vorarlberg und seinen Nachbarn, in den Jahren 2008 bis 2017. Quelle: Statistik Austria, 2019 /14/, Bundesamt für Statistik (CH) /16/, 2019; Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (D), 2017 /15/

1 Für das Jahr 2018 liegen die Kfz-Bestandszahlen von der Statistik Austria in anders aggregierter Form als bei der Landesstatistik vor. Im Jahr 2018 liegt der Pkw-Motorisierungsgrad laut Statistik Austria bei 540,8 Pkw/1.000 EinwohnerInnen. 12

Abbildung 10: Gegenüberstellung der Entwicklungen des Kfz-Bestandes in Vorarlberg zur Bevölkerungsentwicklung im Bundesland von 2000 bis 2018. Quelle: Statistik Austria, 2019

3.4 Mobilitätsverhalten Kenntnisse über das Verkehrs- und Mobilitätsverhalten der Vorarlberger Bevölkerung bilden eine der Grundlagen für Entscheidungen der Politik, Verwaltung und Planung. Daher werden in regelmäßigen Intervallen landesweite Befragungen gemacht. Im Fünfjahresrhythmus wird seit 2003 das Verkehrsverhalten dokumentiert /18/. Die aktuellsten Untersuchungen aus 2017 zeigen einen erfreulichen Trend in Richtung Umweltverbund. 18 % aller Wege werden von den VorarlbergerInnen zu Fuß zurückgelegt, was gegenüber der Erhebung von 2013 ein Rückgang von 1 %-Punkt bedeutet. Der Radverkehrsanteil konnte hingegen um 1 %-Punkt auf 16 % erhöht werden. Im Vergleich zu anderen Bundesländern wird in Vorarlberg sehr viel geradelt. Es werden bereits 2,4 % aller Wege mit dem E-Fahrrad zurückgelegt. Der Anteil des öffentlichen Verkehrs liegt bei 14 % und weist dasselbe Niveau wie 2013 auf. Der Anteil des Umweltverbundes (Fuß, Rad und ÖV) hat sich zwischen 2003 (keine Grafik dargestellt) und 2017 um zwei Prozentpunkte erhöht. Der Anteil der MIV-LenkerInnen ist um denselben Wert gesunken. Die meisten Wege werden mit dem motorisierten Individualverkehr zurückgelegt: 43 % als LenkerIn und 9 % als MitfahrerIn. Dies bedeutet einen Rückgang von jeweils 1 %-Punkt gegenüber 2008. Der durchschnittliche Besetzungsgrad liegt bei 1,22 Personen je Pkw. Regional gibt es dennoch große Unterschiede in der Verkehrsmittelwahl. So schwankt der Radverkehrsanteil zwischen 8 % in peripheren Gemeinden und 19 % im Zentralraum größerer Gemeinden. Abbildung 12 stellt die Entwicklung des Modal Splits zwischen den Jahren 2008 bis 2017 dar.

13

Abbildung 11: Werktägliche Verkehrsmittelwahl (Modal-Split) der Vorarlberger Bevölkerung. Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Herry Consult GmbH 2018

Abbildung 12: Werktägliche Verkehrsmittelwahl (Modal-Split) der Vorarlberger Bevölkerung im Vergleich (2008-2017). Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Herry Consult GmbH 2018

Die Weglängenverteilung variiert je nach räumlicher Lage der Gemeinde (Abbildung 13). In peripheren Gemeinden gibt es einen höheren Anteil an längeren Wegen. Abbildung 14 stellt den Anteil der Pkw-Wege dar, welche kürzer als 1,5 km, 3,3 km und 5 km sind. Demnach liegen 7 % aller

14

Pkw-Fahrten in idealer Gehdistanz (bis zu 1,5 km) und 42 % der Pkw-Fahrten (< 5 km) können sehr gut mit dem Rad zurückgelegt werden.

Abbildung 13: Werktägliche Verkehrsmittelwahl (Modal-Split) je Weglängenklasse der Vorarlberger Bevölkerung. Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Herry Consult GmbH 2018

Abbildung 14: Anteil der Pkw-Wege die innerhalb durchschnittlicher Fuß- und Raddistanzen liegen. Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung, Herry Consult GmbH 2018

15

3.5 Umweltbelastung

3.5.1 Lärm

Allgemeines Auf Basis der EU-Umgebungslärmrichtlinie und deren nationaler Umsetzung wird die Lärmsituation in Österreich systematisch und periodisch erfasst. Die Lärmbelastungen in Vorarlberg werden entlang aller wesentlichen Verkehrsinfrastruktureinrichtungen (Straße, Schiene) erhoben und in so genannten strategischen Lärmkarten flächenhaft dargestellt. Darauf aufbauend werden Aktionspläne zur Vermeidung und Verminderung der Lärmbelastung sowie zum Erhalt zufriedenstellender Qualitäten unter Einbeziehung der Öffentlichkeit ausgearbeitet. Die Karten und Aktionspläne werden für die jeweiligen Verkehrsträger und Zuständigkeiten (Land, Bund) in Zeitintervallen von jeweils fünf Jahren gesondert erstellt.

Straßenlärm (Straßen außer Autobahnen und Schnellstraßen) Die Umgebungslärm-Aktionsplanung entsprechend der nationalen Umsetzung der EU-RL 2002/49/EG (EU-Umgebungslärmrichtlinie) fällt in die Zuständigkeit des Amtes der Vorarlberger Landesregierung. Bei der Erstellung des Umgebungslärm-Aktionsplans 2018 (Teil 9 – Straßen außer A&S in Vorarlberg) /19/ wurde die Öffentlichkeit im Rahmen eines Auflage- und Begutachtungsverfahrens mit einbezogen. Das Planungsgebiet für den Teil 9 – Aktionsplan Vorarlberg umfasst die Straßenabschnitte mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als drei Millionen Kraftfahrzeugen pro Jahr, das entspricht einer Querschnittsbelastung von rd. 8.250 Kfz pro Tag im Zuständigkeitsbereich des Landes sowie der betroffenen Gemeinden. Bezogen auf diese Verkehrsbelastung wurden Landes- und Gemeindestraßenabschnitte mit einer Gesamtlänge von insgesamt rd. 184 km untersucht. Die Immissionen an den Wohngebäuden und sensiblen Nutzungen entlang dieser Streckenabschnitte wurden mit den in Vorarlberg geltenden Schwellenwerten von 60 dB für den Lden (Tag-Abend-Nacht-

Lärmindex) und 50 dB für den Lnight (Nachtlärmindex) verglichen und bildeten die Grundlage für den Aktionsplan. Unter Berücksichtigung der Überschreitung der Schwellenwerte ist festzustellen, dass der Zeitraum Nacht (Überschreitung Lnight) den maßgebenden Zeitraum darstellt. Die Auswertung der

über dem Schwellenwert von 50 dB (Lnight) belasteten Personen ergibt eine Gesamtzahl von ca. 37.400 BewohnerInnen mit Hauptwohnsitz und ca. 2.400 BewohnerInnenn mit Nebenwohnsitz in rund 6.000 Objekten. Das entspricht ca. 10 % der Vorarlberger Gesamtbevölkerung. Rund 15.600 BewohnerInnen mit Hauptwohnsitz bzw. 1.100 BewohnerInnen mit Nebenwohnsitz bewohnen Objekte, welche auch eine ruhige Fassade aufweisen.

16

Im Vergleich zum Aktionsplan 2013 hat die Anzahl an Betroffenen im gesamten Untersuchungsgebiet um etwa 10 % zugenommen, allerdings wurde der Umfang der untersuchten Straßenkilometer um ca. 8 % gegenüber 2013 erweitert. Bei den angeführten Zahlen ist zu berücksichtigen, dass durch die seit vielen Jahren erfolgreiche Förderung von Lärmschutzfenstern ein wesentlicher Teil der belasteten BewohnerInnen zumindest im Innenraum geschützt ist. Analoges gilt für Neubauten, bei denen je nach Außenlärm entsprechende Vorgaben für den Innenraumschutz eingehalten werden müssen. Wie zu erwarten war, ist die größte Anzahl an Betroffenen an Hauptverkehrsstraßen in den Städten und größeren Gemeinden des dicht besiedelten Rheintals zu finden, wo auch der größte Verbesserungsbedarf besteht.

Die Maßnahmen im Aktionsplan 2018 knüpfen an jene des Aktionsplanes 2013 an und folgen einem vernetzten Planungsansatz für eine umfassende Lärmschutzplanung. Der Fokus liegt weiterhin in einer Änderung des Modal Splits in Richtung Umweltverbund, wodurch längerfristig eine Reduktion der Lärmbelastung auf gesamtregionaler Ebene erzielt werden soll. Weitere Schwerpunkte fallen in folgende Bereiche:  Förderung passiver Lärmschutzmaßnahmen (Schallschutzfenster und -türen etc.)  Errichtung von aktiven Lärmschutzmaßnahmen (Lärmschutzwände, Lärmschutzwälle, Verkleidung schallharter Flächen z. B. im Bereich von Unterführungen)  Geschwindigkeitsreduzierung  Mobilitätsmanagement  Lärmmindernde Fahrbahnbeläge  Straßenerhaltung  Straßenverkehrsinfrastruktur  Infrastruktur und Angebote für den Öffentlichen Verkehr  Förderung des nicht motorisierten Verkehrs  Modellregion Vorarlberg für Elektromobilität  Maßnahmen der Gemeinden  Abstimmung von Verkehrs- und Raumordnungspolitik

Straßenlärm (Autobahnen und Schnellstraßen) Die Lärm-Aktionsplanung für Autobahnen und Schnellstraßen, in Vorarlberg die A 14 Rheintal Autobahn und S 16 Arlberg Schnellstraße, fällt in den Zuständigkeitsbereich des Bundes bzw. der Asfinag. Der Umgebungslärm-Aktionsplan nach der EU-Umgebungslärmrichtlinie 2018 /20/ weist an der A 14 die Abschnitte Wolfurt-Lauterach und Altach-Mäder als verbesserungsbedürftig aus. Für den Abschnitt Altach-Mäder sind in der Aktionsplanung Lärmschutzmaßnahmen vorgesehen. 17

Bahnlärm Bereits vor mehr als 20 Jahren wurde ein bundesweites Programm zur schalltechnischen Sanierung der Eisenbahn-Bestandsstrecken erstellt. Mittlerweile ist nahezu das gesamte Bestandstreckennetz in Vorarlberg schalltechnisch saniert. Mit Stand 2017 wurden mit 22 Gemeinen Planungsverträge und 21 Durchführungsverträge geschlossen. Insgesamt konnten im Rahmen des Programmes 42.726 km Lärmschutzwände errichtet und etwa. 10.500 EinwohnerInnen unter die anzuwendenden Grenzwerte geschützt werden. Im Zuge des Ausbaus der Strecke St. Margrethen – Lauterach werden weitere schalltechnische Maßnahmen für die Gemeinden in Lustenau, Hard und Lauterach umgesetzt. Des Weiteren sind noch Lärmschutzmaßnahmen in Bludenz – Bings sowie im Rahmen der Ausbaumaßnahmen von Feldkirch Richtung Liechtenstein (Altenstadt, Gisingen, Tosters, Tisis) geplant. In den Umgebungslärmkarten gemäß der EU-Umgebungslärmrichtlinie wird die Rheintalbahn, Strecke Nr. 401 von Bregenz nach Bludenz betrachtet. Im auf den Umgebungslärmkarten aufbauenden Aktionsplan für den Bahnverkehr aus dem Jahr 2018 /21/ wird – neben der Umsetzung des Programmes der schalltechnischen Sanierung und darüber hinausgehender Lärmschutz- wandflächen – als absehbare Maßnahmen auf die künftigen Neu- und Ausbauprojekte im Rahmen des Nahverkehrsausbaus Feldkirch – Bludenz (West) und das Rheintalkonzept /21/ verwiesen. Eine langfristige Strategie zum Schutz vor Umgebungslärm ist die Verminderung der fahrzeugseitigen Emissionen, insbesondere der Bremstechnologie der Güterwagen. In diesem Sinne wurde am Schienennetz der ÖBB-Infrastuktur AG mit Fahrplanwechsel 2017/2018 ein lärmabhängiger Wegeentgeltbestandteil gemäß Artikel 4 der Durchführungsverordnung (EU) 2015/429 eingerichtet („Lärmbonus“), der einen Anreiz für die Nachrüstung von Güterwagen mit lärmarmen Bremstechnologien bieten soll.

3.5.2 Luftgüte

Die Luftgüte wird anhand zweier Leitsubstanzen, Stickstoffdioxid und Feinstaub (NO2 und PM10) beschrieben. Die Luftgüte wird in Vorarlberg an acht automatischen Messstellen aufgezeichnet. Die Messstellen Dornbirn Stadtstraße, Feldkirch Bärenkreuzung, Höchst Gemeindeamt und Lustenau Zollamt liegen im Bereich stark frequentierter Verkehrswege. Die Messstellen Bludenz Herrengasse und Lustenau Wiesenrain sind abseits des starken Verkehrseinflusses situiert.

18

Abbildung 15: Entwicklung der Anzahl der Tage mit Überschreitung des Tagesmittelgrenzwertes von 50 µg/m³ Feinstaub an Luftgütemessstellen in Vorarlberg, Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung, 2018 /22/

Die Feinstaubbelastung weist einen sinkenden Trend mit meteorologisch bedingten Ausnahmen (2017) auf. Nach 2012 wurden an keiner Messstelle die nach IG-L (Immissionsschutzgesetz-Luft) erlaubten 25 Tage mit Grenzwertüberschreitung (>50 μg/m3) erreicht (Abbildung 15).

Abbildung 16: Entwicklung der Jahresmittelwerte der Stickstoffdioxydbelastung an den Luftgütemessstellen in Vorarlberg, Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung, 2018

Beim Stickstoffdioxyd (NO2) zeigt sich überwiegend ein leichter Trend zu geringeren Konzentrationen.

Im Jahr 2018 wurden an allen Messstellen geringere NO2-Immissionen als in den Vorjahren gemessen. Im Sanierungsgebiet Feldkirch konnte eine signifikante Abnahme der NO2-Immissionen festgestellt werden. Im unmittelbaren Bereich der Messstelle Feldkirch Bärenkreuzung wurde ein

Gebäude rückgebaut. Dies erklärt vermutlich die starke Abnahme der NO2-Belastung. Der Grenzwert

19

liegt bei 30 µg/m³ im Jahresmittelwert und wird an den vier Messstellen mit starker Verkehrsbelastung erreicht bzw. überschritten.2

Neben der ständigen Intention des Landes Vorarlberg zur Reduktion der Ozon-Vorläufersubstanzen und den damit zusammenhängenden Strategien werden bei Erreichen hoher Werte bzw. der Informationsschwelle spezifische Maßnahmen gemäß Ozongesetz gesetzt. Das Maßnahmenpaket aus dem Verkehrskonzept 2006 sieht darüber hinaus bei sehr hohen Ozonbelastungen eine Tempolimitierung von 100 km/h auf Autobahnen sowie die freie Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln im Bereich des Vorarlberger Verkehrsverbundes vor. Die Informationsschwelle gemäß Ozongesetz von 180 µg/m³ (gleitender Einstundenmittelwert) wurde seit dem Jahr 2011 nur mehr im Jahr 2015 überschritten. Das stellt eine Verbesserung gegenüber der Situation davor dar.

Folgende Gebiete sind belastete Gebiete Luft gemäß der Verordnung zum UVP-Gesetz 20003. Unter „belastetes Gebiet Luft“ versteht man Gebiete, in denen die Immissionsgrenzwerte des IG-L wiederholt oder auf längere Zeit überschritten werden. a) das Stadtgebiet von Feldkirch (Stickstoffdioxid), b) im Gemeindegebiet von Lustenau: in der Katastralgemeinde Lustenau ein Gebietsstreifen von 100 m im Umkreis der L203 Hohenemserstraße (Gst.Nr. 6719/1) zwischen km 9,3 (Engel- Kreisverkehr) und km 13,102 (Zellgasse) und der L203 Hagstraße (Gst.Nr. 6770/1), jedoch ohne jenen Gebietsstreifen, der westlich der ostseitigen Begrenzung des Dammes (Gst.Nr. 6720/1 und 6720/5) liegt, und zusätzlich jenes Gebiet, das an den 100 m-Umkreis der L203 im Winkel zwischen der südseitigen Begrenzung der Blumenaustraße (Gst.Nr. 6727) und der ostseitigen Begrenzung des Dammes anschließt (Stickstoffdioxid); siehe Abbildung 17. c) in der Gemeinde Höchst ein Teil des Gemeindegebietes um die Straßenzüge zwischen dem Kreisverkehr am Ortseingang von Höchst (Einmündung L40 in die L202 beim Gasthaus Schwanen) bis zur Staatsgrenze am Alten Rhein; (Stickstoffdioxid), siehe Abbildung 18. Das Land Vorarlberg hat Maßnahmen nach dem IG-L für den Verkehr in Feldkirch und Dornbirn verordnet. Diese Gebiete sind Sanierungsgebiete im Sinne des IG-L. 4

2 Weitere Informationen zur Luftgüte: https://vorarlberg.at/web/land-vorarlberg/contentdetailseite/- /asset_publisher/qA6AJ38txu0k/content/luftguete-monatsberichte-und-jahresberichte?article_id=168351 3 BGBl. II Nr. 166/2015 4 LGBl. Nr 38/2004, LGBl. Nr. 34/2005, LGBl. Nr 52/2005 20

Abbildung 17: belastetes Gebiet Lustenau, Quelle: RIS, Verordnung des Bundesministers für Land-und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 2015 über belastete Gebiete (Luft) zum UVP-G 2000 StF: BGBl. II Nr. 166/2015 Anhang 9

21

Abbildung 18: belastetes Gebiet Höchst, Quelle: RIS, Verordnung des Bundesministers für Land-und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft 2015 über belastete Gebiete (Luft) zum UVP-G 2000 StF: BGBl. II Nr. 166/2015 Anhang 10

Derzeit ist ein Vertragsverletzungsverfahren der Europäischen Kommission gegen Österreich wegen Verstoßes gegen die Luftqualitätsrichtlinie 2008/50/EG anhängig. Die Europäische Kommission wirft Österreich vor, diverse Artikel der Luftqualitätsrichtlinie nicht umgesetzt zu haben. An den verkehrsnahen Luftgütemessstellen Feldkirch, Lustenau und Höchst in Vorarlberg sowie in anderen Bundesländern wurde der Grenzwert für NO2 Stickstoffdioxid zwischen 2010 und 2014 mehrfach überschritten. Die Europäische Kommission ist der Auffassung, dass Österreich in den betroffenen Gebieten nicht die geeigneten Maßnahmen ergriffen hat, um die Einhaltung des NO2- Grenzwertes zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang wurde im Jahr 2018 von der Vorarlberger Landesregierung der „Luftqualitätsplan NEU“ erstellt, mit dem Ziel, Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität im gesamten Land und insbesondere an den Hot Spots Feldkirch, Lustenau und Höchst zu planen und umzusetzen.

22

Der Luftqualitätsplan NEU enthält folgende Maßnahmenkategorien: I Förderungen für Antragsteller II Angebotsverbesserung bewusste Mobilität III Kontrolle bestehender Vorschriften IV Abgasreduktion, Verkehrstechnik und -management V Prüfung/Planung neue Gebote/Verbote, Rechtsklarheit bzw. (wenn Ziele anders nicht erreichbar) Umsetzung/Verordnung neue Gebote/Verbote VI Umsetzung und Controlling VII Grundlagenarbeit – Es kann nur gemeinsam funktionieren: Information, Kommunikation, Kooperation

3.6 Verkehrssicherheit Die Anzahl der Unfälle mit Personenschaden und der dabei verletzten Personen unterliegt in Vorarlberg jährlichen Schwankungen. Der rückläufige Trend hat sich – nach den Erhöhungen in den Jahren 2012 und 2016 – wieder fortgesetzt. 2017 wurden 1.953 Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden aufgezeichnet. Dabei verletzten sich 2.345 Personen (Abbildung 19). 15 Personen verstarben in Folge eines Verkehrsunfalles – um vier Personen mehr als 2016. Ab 2012 wurde die Datenerhebung und -übermittlung geändert. Durch die Anpassung der Erhebungsmethode ist ein direkter Vergleich zu den Vorjahren nicht möglich. Generell hat sich in den letzten fünf Jahren (2012- 2017) die Anzahl der Straßenverkehrsunfälle um knapp 10 % reduziert (von 2.150 auf 1.953), jene der Verletzten um rund 8 %. Dennoch wurden die Ziele des Verkehrskonzepts Vorarlberg 2006 verfehlt. Zwischen 2012 (Änderung der Erhebungsmethode5) und 2017 hat sich die Anzahl der verunglückten RadfahrerInnen von 602 auf 621 Personen leicht erhöht, jene der FußgängerInnen von 212 auf 227. 2012 wurden fünf RadfahrerInnen und drei FußgängerInnen getötet, 2017 ein/e bzw. vier. 2017 ereigneten sich insgesamt 77 Verkehrsunfälle auf dem hochrangigen Straßennetz in Vorarlberg (68 auf der Autobahn und 9 auf der Schnellstraße). Auf den Straßen im Ortsgebiet waren es in Summe 1.604 und im Freiland 272 Verkehrsunfälle. Im langjährigen Durchschnitt (2000 – 2017) stagniert die Anzahl der Unfälle auf der Autobahn A 14 und der S 16, die Entwicklung der verunfallten Pkw-LenkerInnen auf allen Straßen über diesen Zeitraum ist leicht rückläufig. Um die Zahl der Verkehrsunfälle zu verringern, wurde in den letzten Jahren eine Reihe an Maßnahmen umgesetzt:

5 Ab 1. Jänner 2012 werden die Unfälle von der Bundespolizei elektronisch via Unfalldatenmanagement (UDM) erfasst und über das Bundesministerium für Inneres an die Statistik Austria übermittelt. Damit werden die zwischen 1961 und 2011 verwendeten Umfallzählblätter ersetzt /23/. 23

 Auf vielen Freilandstraßen wurde eine Tempo 80 Beschränkung eingeführt, zudem haben viele Gemeinden Tempo 30 Zonen in Wohngebieten umgesetzt.  In den Gemeinden Wolfurt, Schwarzach und Rankweil wurden Ortsdurchfahrten durch gestalterische Maßnahmen und Geschwindigkeitsbeschränkungen verkehrssicherer gemacht. Die Stadt Bregenz verfügt über ein eigenes Verkehrssicherheitsprogramm, welches im Zuge des Generalverkehrskonzeptes ausgearbeitet wurde.  Geschwindigkeitsüberwachungen und Kontrollen von Alkohol und Drogen sowie von Lenk- und Ruhezeiten und der Fahrzeugtechnik wurden intensiviert, zudem wurden die Strafen bei Abstandsverletzungen und Geschwindigkeitsüberschreitungen angehoben.  Bei der Umsetzung größerer Projekte und bei Unfallschwerpunkten wurden standardisierte Sicherheitsprüfungen (Safety Audits6) eingeführt.  Die Planung neuer Großprojekte wird nur unter Einbeziehung des Radwegbeauftragten, des Beauftragten für Verkehrssicherheit sowie eines verkehrstechnischen Sachverständigen des Landes Vorarlberg durchgeführt. Unfallstellen werden seit 2009 in einem Ortsaugenschein analysiert und Sanierungsmaßnahmen festgelegt. An besonders unfallträchtigen Schutzwegen wurde eine Adaptierung der Beleuchtungsanlagen entsprechend der Regelungen des Straßengesetzes vorgenommen.  Bestehende und neue Anschlussstellen an Bundesstraßen wurden von der ASFINAG durch eine angemessene Gestaltung geisterfahrersicher gemacht.

Abbildung 19: Entwicklung der Unfallzahlen im Straßenverkehr, Quelle: Statistik Austria, 2017 /24/

6 Safety Audit: standardisiertes Verfahren, das bei der Neuplanung und Umgestaltung von Straßen ansetzt und die Planung unter dem Gesichtspunkt der Verkehrssicherheit betrachtet.

24

4 Verkehrslenkung und Verkehrsmanagement Das Land Vorarlberg gibt im Bereich Verkehrspolitik nicht nur die inhaltliche Richtung vor, sondern hat sich in den vergangenen Jahren auch als aktiver Moderator und Initiator kooperativer Planungen etabliert und unterstützt Gemeinden bei ihren Planungen. Durch gezielte Projekte und Maßnahmen konnten Impulse zur Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs Richtung öffentlichen Verkehr und Rad- und Fußverkehr gesetzt und das Bewusstsein der Bevölkerung im Bereich nachhaltiger Mobilität gestärkt werden.

4.1 Push & Pull-Maßnahmen Push & Pull-Maßnahmen sind Maßnahmenbündel aus den Bereichen Verkehrsorganisation, Verkehrspolitik und Mobilitätsmanagement, die eine Verlagerung des motorisierten Individualverkehrs auf den Umweltverbund zum Ziel haben. Dies wurde in den letzten Jahren durch entsprechende neue Angebote und eine konsequente Information, Beratung und Meinungsbildung gefördert. Im Rahmen des konsensorientierten Planungsverfahrens „Mobil im Rheintal“ (2008-2011) sind das Land Vorarlberg und die Gemeinden Altach, Bregenz, Dornbirn, Fußach, Gaißau, Götzis, Hard, Hohenems, Höchst, Hörbranz, Kennelbach, Lauterach, Lochau, Lustenau, Mäder, Schwarzach und Wolfurt in einer Absichtserklärung übereingekommen, in ihrem jeweiligen Wirkungsbereich, unter Berücksichtigung der örtlichen und strukturellen Rahmenbedingungen, die Voraussetzungen zur Umsetzung von Verbesserungen im Bereich  Verbesserungen im öffentlichen Verkehr  Parkraumbewirtschaftung und Stellplatzregulierungen  Mobilitätsmanagement  Fahrradverkehr zu schaffen.

4.1.1 Verbesserungen im öffentlichen Verkehr Um die Attraktivität des Busverkehrs gegenüber dem motorisierten Individualverkehr maßgeblich zu steigern, wurden weitreichende Verbesserungen im ÖV-Angebot umgesetzt: Das Fahrplanangebot im Schienenpersonennah- und regionalverkehr (SPNV) wurde stetig ausgebaut. Das Pünktlichkeitsniveau im SPNV liegt hoch. Mit dem Fahrplan 2017 wurde der Integrale Taktfahrplan (ITF) für Westösterreich umgesetzt. Für Vorarlberg ergibt sich daraus eine stündliche Anbindung Vorarlbergs im Fernverkehr über den Arlberg. Mit der Systematisierung im Fernverkehr wurde die Grundlage für den ebenfalls 2017 erfolgten Ausbau der schnellen Regionalverbindungen (REX) zwischen Bludenz und Lindau geschaffen, die im Stundentakt die Städte und Gemeinden im Walgau und Rheintal verbinden. Durch attraktivere Anschlüsse verkürzen sich die Reisezeiten ins

25

Montafon und Richtung St. Margrethen. Kontinuierlich wurde und wird der S-Bahn-Halbstunden-Takt im gesamten Streckennetz ausgebaut. Infrastrukturbedingt kann auf der Strecke Feldkirch-Buchs derzeit noch kein adäquates Angebot geschaffen werden. Hierzu ist die Umsetzung des Projektes S- Bahn FL.A.CH Voraussetzung. Aufgrund der stark gestiegenen Fahrgastzahlen werden ab 2019 im SPNV neue Fahrzeuge zum Einsatz kommen, die hinsichtlich Fahrgastkapazität und Mehrzweckbereiche (z.B. Fahrräder) eine deutlich höhere Kapazität aufweisen. Zudem werden diese Fahrzeuge auch im Schweizer Netz einsetzbar sein, wodurch eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung grenzüberschreitender Angebote geschaffen wird. Auch bei den Busverbindungen konnte eine schrittweise Verdichtung der Intervalle realisiert werden. Busse wurden mit einer neuen Bordtechnik zur Anschlusssicherung ausgestattet; zudem wurde das Fahrplanangebot mit dem neuen Fahrplan 2017 optimiert. Einzelne Maßnahmen zur Busbevorrangung wurden umgesetzt, wie z.B. die Einrichtung einer Busspur an der L 190 im Bereich Dornbirn-Nord. Zur verbesserten Fahrgastinformation wurden an wichtigen Haltestellen und im Zuge der erfolgten Bahnhofs-Umbauten Monitore mit Echtzeit-Anzeige angebracht. Eine Handy-App zur Fahrplanauskunft, welche an die Verkehrsauskunft Österreich (VAO) gekoppelt ist, erweitert das Informationsangebot. 2014 wurde im Verbundraum Vorarlberg eine umfangreiche Tarifreform für den öffentlichen Verkehr umgesetzt, deren Kernelement die „maximo Jahreskarte“ bildet. Das gesamte Angebot von Bus und Bahn kann damit in Vorarlberg im Normalpreis um 365 Euro pro Jahr genutzt werden (ab 2018: 370 Euro). Im Bereich Treibhausgasminimierung wurden alle Busse, welche im fixen Umlauf verkehren, mit Partikelfiltern nachgerüstet; Dieselfahrzeuge sind nur noch in Verwendung, wenn sie der Abgasnorm EURO 6 entsprechen. Derzeit werden E-Busse für ihren Einsatz im Busnetz getestet; bis 2020 sollen landesweit 20 E-Busse zum Einsatz kommen. Im Schienennetz sind alle Strecken elektrifiziert. Es werden im Schienenpersonenverkehr in Vorarlberg ausschließlich elektrisch betriebene Fahrzeuge eingesetzt.

4.1.2 Parkraumbewirtschaftung und Stellplatzregulierungen Gezielte Maßnahmen wie eine abgestimmte Parkraumbewirtschaftung und Stellplatzregulierungen beeinflussen das Mobilitätsverhalten in Richtung Umweltverbund. Durch eine harmonisierte Parkraumpolitik wurde in den letzten Jahren das öffentliche und private Stellplatzangebot gesteuert. Die Umsetzung der Parkraumbewirtschaftung liegt primär in der Verantwortung der Gemeinden. Aufgabe des Landes war es, entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen, fachliche Unterstützung zu bieten und über Landesförderungen Anreize für konkrete Projekte zu schaffen. Die Parkraumbewirtschaftung ging als eine der Push & Pull-Maßnahmen aus dem Planungsprozess 26

„Mobil im Rheintal“ hervor. Die Vorarlberger Städte Bregenz, Dornbirn, Feldkirch und Bludenz haben die Parkplatzbewirtschaftung (Tarife, Bewirtschaftungszeiten, etc.) seit dem Jahr 2008 im Wesentlichen harmonisiert und seither abgestimmt weiterentwickelt. Die „plan-b Gemeinden“ Bregenz, Hard, Kennelbach, Lauterach, Schwarzach und Wolfurt, sowie die Gemeinde Lustenau haben 2018 ein gemeinsames Parkraummanagement umgesetzt Eine zusätzliche wirksame Maßnahme war die Novellierung des Baugesetzes 2011, welche der Landesregierung erlaubt, Höchstgrenzen für Stellplätze für Kraftfahrzeuge festzulegen. Mit der Stellplatzverordnung, welche im Jahr 2013 erneuert wurde, wurde die Errichtung von Abstellanlagen für Fahrräder bei Mehrfamilienhäusern, öffentlichen Gebäuden und Betriebsstätten verpflichtend /25/. Eine weitere Novellierung der Stellplatzverordnung ist derzeit in Diskussion. Zudem wird durch die 2016 beschlossene Wohnhaussanierungsrichtlinie die Bereitstellung von Car-Sharing- Abstellplätzen und Ladestationen für E-Bikes im privaten Wohnbau gefördert. Die Novelle des Vorarlberger Raumordnungsgesetzes sieht vor, dass Einkaufszentren nur noch gebaut werden dürfen, wenn die zugehörigen Pkw-Pflichtstellplätze Großteils unterirdisch untergebracht sind oder sich in Garagen befinden. Diese Maßnahme unterstützt die Innenentwicklung der Gemeinden und eine weniger auto-orientierte Gestaltung von Gewerbe- und Wohngebieten.

4.1.3 Mobilitätsmanagement In zeitlicher Anlehnung an die Europäische Mobilitätswoche koordiniert Vorarlberg MOBIL in Zusammenarbeit mit Gemeinden und Unternehmen jedes Jahr im September die Vorarlberg MOBILwoche zur Forcierung einer nachhaltigen Mobilität. Mit verschiedenen Aktionen und Angeboten werden die Vorteile des zu Fußgehens, Radfahrens und die Benützung von Bus und Bahn beworben. Das Mobilitätsmanagement des Landes und der Gemeinden wird im Rahmen einer Informationsplattform koordiniert. Die Gemeindeplattformen finden drei Mal im Jahr statt. Im Schuljahr 2017/2018 wurde das Projekt „Selbstständig zur Schule“ gestartet. Ebenfalls wird die Aktion „Blühende Straßen“ jährlich organisiert. In Zusammenarbeit mit Schulen und Gemeinden soll der „Schulweg ohne Auto“ forciert werden.

5 Verkehrsaufkommen

5.1 Straßenverkehr Der Pkw-Verkehr verzeichnete in den letzten Jahren geringe Zuwächse: an den insgesamt 1147 Landesdauerzählstellen erhöhten sich die Verkehrsstärken zwischen 2010 und 2015 um 6,7 % /4/. Die Veränderungen schwanken je nach Bezirk teilweise stark: in Bludenz und Feldkirch sind

7 2010 waren 58 Dauerzählstellen im Einsatz. Die Anzahl konnte kontinuierlich gesteigert werden. 27

Steigerungen von 8,4 und 7,2 % zu verzeichnen. Im Bezirk Bregenz stagnierte der Verkehr weitgehend: +1 % in fünf Jahren. +4,3 % beträgt die Zunahme im Bezirk Dornbirn. An den ausgewählten Dauerzählstellen aus Abbildung 20 ist eine Zunahme um ca. 1,6 % innerhalb von sechs Jahren zu verzeichnen (2011 bis 20178). Die Zählstelle A 14 Pfändertunnel verzeichnet eine Steigerung von 5,3 %, jene an der A 14 Dornbirn 2,4 % in fünf Jahren. Insgesamt hat sich das Verkehrsaufkommen im Vorarlberger Straßennetz mit wenigen Ausnahmen weitgehend stabilisiert und wächst vorwiegend auf der Autobahn und der Schnellstraße.

Abbildung 20: Entwicklung des Straßenverkehrs, Quelle: ASFINAG, 2017 /26/; Amt der Vorarlberger Landesregierung, 2017 /4/. Sperre des Pfändertunnels 2013 und des Arlberg-Tunnels 2015-2016.

Die Entwicklung des Lkw-Verkehrs ist an den ausgewählten Zählstellen von 2011 bis 20169 konstant geblieben. Im unteren Rheintal nahm der Lkw-Verkehr entlang der A14 tendenziell zu. Ein signifikanter Teil des von Westen kommenden Schwerverkehrs verlagerte sich im Zuge der Sanierung des Arlberg-Tunnels 2015 auf die L 197 (Abbildung 21).

8 S16 keine Daten ab 2015 verfügbar 9 L190 keine Daten ab 2015 28

Abbildung 21: Entwicklung des Schwerverkehrs auf Vorarlbergs Straßen, Quelle: ASFINAG, 2017 /26/; Amt der Vorarlberger Landesregierung, 2017 /4/. Sperre des Arlberg-Tunnels 2015.

5.2 Güterverkehr Der Güterverkehr auf der Straße und Schiene in Österreich ist seit dem Jahr 2009 (nach der Weltwirtschaftskrise) um rund 13 % innerhalb von neun Jahren gewachsen (Abbildung 22). An den 114 automatischen Zählstellen auf Vorarlberger Landesstraßen ist der Schwerverkehrsanteil seit 2010 im Mittel um 5-6 % gestiegen /4/.

Abbildung 22: Entwicklung des Güterverkehrs in Österreich nach Verkehrsträger, Quelle: Statistik Austria, 2018 /27/

Im Jahr 2017 wurde die 5-jährliche Güterverkehrserhebung an den sechs großen Grenzübergängen in die Schweiz und nach Liechtenstein durchgeführt und die Daten der leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) in der Schweiz ausgewertet. Im grenzüberschreitenden Verkehr zwischen Vorarlberg und der Schweiz bzw. Liechtenstein waren 2017 867.070 Lkw mit mehr als 3,5 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht unterwegs. Der am stärksten frequentierte Grenzübergang war Lustenau/Au mit 336.300 Lkw/Jahr gefolgt von Tisis/Schaanwald mit 149.700 Lkw/Jahr. In Höchst/St. Margrethen, Hohenems/Diepoldsau und Mäder/Kriessern wurden zwischen 104.300 Lkw/Jahr und 94.500 Lkw/Jahr gezählt /28/. Zwischen 2012 und 2017 hat der grenzüberschreitende Güterverkehr um 1,3% zugenommen. Am Grenzübergang Lustenau/Au hat sich der Lkw-Verkehr seit 2002/2003 mehr als verdoppelt.

29

Abbildung 23: Entwicklung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs nach Grenzübergängen in Vorarlberg, Quelle: LSVA Daten, Eidgenössisches Finanzdepartement EDF, Eidgenössische Zollverwaltung EZV /28/

Die Auswertung der Verkehrsart ergab einen stetigen Zuwachs beim Transitanteil. 2017 übersteigt der Anteil der Transitfahrten mit 53% erstmals die Quell-Ziel-Fahrten mit 47%. Im Jahr 2002/2003 betrug der Transitanteil etwa 29%, 2007 38% und 2012 47% (Abbildung 24)

Abbildung 24: Entwicklung des grenzüberschreitenden Güterverkehrs Summe der sechs Grenzübergänge in Vorarlberg, Quelle: LSVA Daten, Eidgenössisches Finanzdepartement EDF, Eidgenössische Zollverwaltung EZV; Anmerkung: Werte Tisis und Meiningen GVE 2008 interpoliert /28/

30

Bei den Gewichtsklassen dominieren die schweren Lkw mit 38 bis 40 Tonnen mit einem Anteil von 79%. Ein deutlicher Trend zu den Sattelzügen (70% aller Lkw) ist gegenüber den vorherigen Zählungen erkennbar. Bei den Emissionsklassen zeigt sich insgesamt eine weiter fortschreitende Modernisierung des Fuhrparks: 58% der Fahrzeuge sind Euro 6 – Lkw, 36% Euro 5 und EEV10. Die Hochrechnung der erhobenen Ladegewichte auf das gesamte Jahr 2017 ergab insgesamt 10,0 Mio. Tonnen an Waren, die über die Schweizer Grenzen transportiert wurden. Das bedeutet gegenüber 2012 eine Zunahme von 4%. Der Leerfahrtenanteil lag bei 13,5%, wobei dieser im Transit geringer ist (10,8%) als beim Quell- und Zielverkehr (16,7%). Um den Anforderungen steigender Umschlagmengen gerecht zu werden, wurde der Terminal Wolfurt ausgebaut. Die Eröffnung erfolgte im Oktober 2018. Durch die Erweiterung konnte die Umschlagskapazität des Gütererminals verdoppelt werden.

Abbildung 25: Entwicklung des Containerumschlages am Terminal Wolfurt, Quelle: ÖBB Railcargo, 2017

5.3 Öffentlicher Personennahverkehr Der öffentliche Verkehr erbrachte im Jahr 2017 rund 14 % der Verkehrsleistung (KONTIV-Erhebung /18/). Das Verkehrskonzept Vorarlberg 2006 sah eine Steigerung des Anteiles der mit Bahn und Bus zurückgelegten Wege bis 2015 auf mindestens 13 % vor, was durch die Weiterentwicklung der Qualität des Angebots im öffentlichen Verkehr sowie eine nach Prioritäten ausgerichtete Strategie erreicht werden konnte. Insbesondere wurden Verbesserungen hinsichtlich Zuverlässigkeit, Regelmäßigkeit, Pünktlichkeit oder Anschluss-Sicherung, sowie Angebotserweiterungen, um Lücken im Gesamtangebot schließen zu können, umgesetzt. Mit dem Fahrplanwechsel 2017 wurde eine Taktverdichtung auf der Schiene umgesetzt.

10 EEV – Enhanced Environmentally friendly Vehicle (europäischer Abgasstandard für Busse und Lkw. Fahrzeuge mit EEV- Motoren übertreffen die Abgasqualität der Euro 5-Norm) 31

Die Entwicklung der Fahrleistung im regionalen Personenverkehr hat seit 2007 stetig zugenommen (Ausnahme 2012) – sowohl beim Bus- wie auch beim Bahnverkehr (Abbildung 26). 2017 wurden ca. 4,7 Mio. Bahn- und etwa 19 Mio. Buskilometer im Netz des öffentlichen Verkehrs zurückgelegt.

Abbildung 26: Entwicklung der Fahrleistung im ÖPNV, Quelle: Verkehrsverbund Vorarlberg, ÖBB, 2018

Die Nachfrage spiegelt sich im Anstieg der Beförderungsleistung wieder. Im Jahr 2007 wurden rund 73 Millionen Fahrgäste befördert. Bis zum Jahr 2016 konnte die Beförderungsleistung auf ca. 104 Millionen Fahrgäste erhöht werden (Abbildung 27). Ab 2017 wird das Fahrgastaufkommen nicht mehr nach dem hier dargestellten sogenannten „Welser Modell“ berechnet.

Abbildung 27: Entwicklung der Beförderungsleistung im ÖPNV, Quelle: Verkehrsverbund Vorarlberg /30/

Die Entwicklung der Jahreskartenverkäufe zeigt in den Jahren 2010 bis 2017 einen Anstieg der verkauften Jahreskarten von über 28.000 auf rund 42.500 Stück sowie einen Anstieg der verkauften Jahreskarten „Schüler-Lehrlinge-Plus“ um 44 % auf ca. 27.000 Stück (Abbildung 28). Gründe für diese positive Entwicklung liegen besonders im neuen Preismanagement. Die Jahreskarte ist seit dem Jahr

32

2014 für 365 Euro erhältlich (ab 2018: 370 Euro). Weiters wurde das Angebot bei Bus und Bahn durch Taktverdichtung und Bereitstellung zusätzlicher Kapazitäten sowie in der Modernisierung der bestehenden Infrastruktur verbessert.

Abbildung 28: Entwicklung der Jahreskartenverkäufe, Quelle: Verkehrsverbund Vorarlberg /30/

5.4 Rad- und Fußverkehr Das Verkehrskonzept Vorarlberg 2006 und das Programm "Energieautonomie Vorarlberg" sehen eine Verlagerung in der Wahl des Verkehrsmittels vom Automobil zum Fahrrad und den öffentlichen Verkehrsmitteln vor. Laut Verkehrskonzept Vorarlberg 2006 sollten bis 2015 insgesamt 3 % bzw. gemäß Programm „Energieautonomie Vorarlberg“ bis 2020 insgesamt 6 % (von 14 % im Jahr 2006 auf 20 % im Jahr 2020) der werktäglichen Wege auf das Verkehrsmittel Fahrrad verlagert werden. Mit 16 % Radverkehrsanteil im Jahr 2017 (KONTIV-Erhebung /18/) wurde das im Verkehrskonzept Vorarlberg definierte Ziel um lediglich 1%-Punkt verfehlt. Gegenüber 2003 konnte der Radverkehrsanteil um 2%-Punkte erhöht werden. Im neuen Mobilitätskonzept Vorarlberg 2019 soll der Aktivverkehr (Fuß- und Radverkehr) eine hohe Priorität genießen und weiter gefördert werden. Im Jahr 2013 wurden die ersten Dauerzählstellen für den Radverkehr in Vorarlberg installiert. Die Zählstellenstandorte wurden etappenweise verdichtet. Die Entwicklung der werktäglichen Radverkehrsaufkommen ist in Abbildung 29 dargestellt. An sämtlichen Zählstellen ist im Zeitraum von 2014 bis 2017 eine Zunahme des Radverkehrs zu beobachten. An der Zählstelle Hard – Bregenzer Achbrücke wird mit rund 1.400 RadfahrerInnen/24h der Höchstwert erreicht. Die stärkste Zunahme wurde an der Zählstelle Lauterach Radwegbrücke L190 mit knapp + 60% gezählt.

33

Abbildung 29: Entwicklung der Radverkehrsaufkommen, Quelle: Amt der Vorarlberger Landesregierung, 2014–2017 /31/. 2014 war das erste vollständig aufgezeichnete Jahr.

2017 hat das Land Vorarlberg zur Erreichung dieser verkehrspolitischen Ziele die Radverkehrsstrategie Vorarlberg "Kettenreaktion" beschlossen. Diese knüpft an die Vorgängerstrategie „Frischer Wind“ an und ist inhaltlich mit den Zielen der Energieautonomie, dem Verkehrskonzept und der Elektromobilitätsstrategie des Landes abgestimmt. Als Leitlinie für die Radverkehrspolitik bis 2027 sieht die Strategie – wie schon ihre Vorgängerin – eine weitere Steigerung des Radverkehrsanteils vor. Zusätzlich soll ein signifikanter Teil der Autofahrten auf den öffentlichen Verkehr umgelegt werden. Ein Netz aus regionalen Radschnellverbindungen – kombiniert mit einem verbesserten Landesradroutennetz und einem weitgehend flächendeckenden kommunalen Wegenetz – soll das Radfahren sowohl für Freizeit- als auch AlltagsradfahrerInnen attraktiver machen. In Kooperation mit den Gemeinden werden Fahrradabstellmöglichkeiten an Schlüsselpunkten ausgebaut und ÖV- Haltestellen an das Landesradroutennetz angeschlossen, um intermodale Fortbewegung als alltagstaugliche Alternative zum MIV zu etablieren. Projekte wie eine Ost-West-Verbindung durch das Lauteracher Ried und eine Radschnellverbindung zwischen Dornbirn und Lustenau sollen das Angebot für den Radverkehr beispielsweise im Rheintal weiter verbessern. Zusätzlich wird auch dem Faktor Kommunikation in der Radverkehrsstrategie hohe Bedeutung eingeräumt: Durch gezielte Maßnahmen sollen die Vorteile des Radfahrens, sowohl im Freizeit- und Alltagsverkehr, aber auch zur Förderung positiver Kindheitserlebnisse, kommuniziert und in den Köpfen der Menschen verankert werden. Die Maßnahmen reichen von bewusstseinsbildenden

34

Kampagnen über Partizipationsmöglichkeiten und Informationsleistungen (wie z.B. Radwegbeschilderung, Fahrradkarten und Navigations-Apps).

Seit 2008 wird der landesweite Vorarlberger RADIUS FAHRRADWETTBEWERB11 durchgeführt. Im Jahr 2017 beteiligten sich 338 Veranstalter am Wettbewerb. Diese motivieren Bürgerinnen und Bürger sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur verstärkten Nutzung des Fahrrads im Alltag. Die Zahl der zum Wettbewerb angemeldeten Personen konnte stark gesteigert werden und belief sich im Jahr 2017 auf 13.197 (Abbildung 30 und Abbildung 31). Seit 2016 gibt es zudem den WINTERRADIUS, welcher im ersten Jahr mit 3.438 TeilnehmerInnen auch im Winter auf große Begeisterung stieß. 2017 wurden von den 3.282 TeilnehmerInnen über eine Million Rad-Kilometer zurückgelegt.

Veranstalter 2013 2014 2015 2016 2017 Gemeinden 51 54 55 61 58 Arbeitgeber 113 146 150 165 181 Vereine / Organisationen 63 65 64 75 67 Schulen 31 28 31 32 32 Summe 258 293 300 333 338

Abbildung 30: Entwicklung des Fahrradwettbewerbes 2013 – 2017, Quelle: Energieinstitut Vorarlberg, 2018

Ergebnisse 2013 2014 2015 2016 2017 TeilnehmerInnen 10.428 11.081 10.557 12.574 13.197 Geradelte Kilometer 7.651.636 8.051.112 8.300.374 10.231.531 11.784.502 Erdball Umrundungen 191 201 207 255 294

Eingespartes CO2 in kg 889.503 926.838 971.047 1.254.990 1.209.255 Ersparnis in Euro 1.562.029 1.638.547 1.711.155 2.211.987 2.639.453

Abbildung 31: Daten zum Fahrradwettbewerb 2013 – 2017, Quelle: Energieinstitut Vorarlberg, 2018

Seit 2016 fördert die Initiative RADFREUNDLICH das Radfahren durch Kommunikation und Bewusstseinsbildung. Die Kampagne folgt dem im Jahr 2011 gestarteten Kommunikationskonzept FAHRRAD FREUNDLICH, welches mittels Bildern und Botschaften sowie gezielter PR-Arbeit das Radfahren für die verschiedensten Wegzwecke (z.B. zur Arbeit, in die Schule, zum Einkaufen, zum Sport) aktiv beworben wurde. Die neue Kampagne RADFREUNDLICH knüpft an seine Vorgängeraktion an und verfügt zusätzlich über einen Social Media Kanal, über welchen das Fahrrad als modernes Alltagsverkehrsmittel kommuniziert werden soll. Mit den Initiativen Schoolwalker, „Selbstständig zur Schule“ und Schoolbiker soll die aktive Mobilität von Kindern am Schulweg gefördert werden. Auf spielerische Weise sollen SchülerInnen dazu motiviert werden, ihren Schulweg zu Fuß und mit dem Rad zurückzulegen.

11 www.fahrradwettbewerb.at 35

Darüber hinaus haben einige Gemeinden (z.B. Lauterach, Lustenau, Feldkirch, Wolfurt) eigenständige Kampagnen entwickelt und umgesetzt. Diese beinhalten sowohl Radfahr-Events, als auch Kommunikationskanäle zur Förderung und Sichtbarmachung des Radverkehrs.

6 Schlussfolgerungen Um auch in Zukunft den wachsenden Anforderungen im Mobilitätssektor gerecht zu werden, ist eine Anpassung und Erweiterung bestehender Grundsätze und Ziele erforderlich. Mit dem „Auslaufen“ des Verkehrskonzeptes 2006 „Mobil im Ländle“ wird ab 2019 ein neues Mobilitätskonzept die Rahmenbedingungen für Vorarlbergs Mobilitätsentwicklung vorgeben. Das Konzept wird sich inhaltlich an den Erfolgen des Landes Vorarlberg und an künftige Handlungsmöglichkeiten orientieren. Neue und ergänzte Grundsätze, Ziele und Schwerpunkte müssen angesichts einer immanent unsicheren Zukunft (was beispielsweise technologische Entwicklungen und Brüche betrifft) definiert werden. Ein Schwerpunkt im Güterverkehr, die Weiterentwicklung des ÖV- Angebotes und des Radwegenetzes sowie eine Vertiefung und Konkretisierung des Funktionskonzeptes Rheintal – Walgau erscheinen zum gegenwärtigen Zeitpunkt zweckmäßig und sollen weiter forciert werden. Das neue Mobilitätskonzept soll 2019 von der Landesregierung beschlossen werden. Es steht zudem mit dem Raumbild Vorarlberg 2030 und dem Agglomerationsprogramm Rheintal in einem engen Zusammenhang und wird laufend abgestimmt.

36

7 Quellenverzeichnis

/1/ Verkehrskonzept Vorarlberg 2006 – Mobil im Ländle, Amt der Vorarlberger Landesregierung, Bregenz 2006

/2/ ÖREK-Partnerschaft „Plattform Raumordnung und Verkehr“: Entwicklung eines Umsetzungskonzeptes für österreichweite ÖV-Güteklassen. Abschlussbericht, 12.4.2017

/3/ Statistik Straße & Verkehr, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Wien 2017

/4/ Landesstraßenverkehr in Vorarlberg 2010 – 2015, Verkehrsconsult GmbH, Aachen 2016

/5/ Übersicht Rahmenplanprojekte ÖBB und ASFINAG 2017-2022, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Wien 2017

/6/ Kettenreaktion – Radverkehrsstrategie Vorarlberg, Amt der Vorarlberger Landesregierung, Feldkirch 2017

/7/ Regionale Bevölkerungsprognose 2015 bis 2050, Amt der Vorarlberger Landesregierung – Landesstelle für Statistik, Bregenz 2016

/8/ Bevölkerungsprognose 2016, Statistik Austria, Wien 2016

/9/ Amt der Vorarlberger Landesregierung, Landesstelle für Statistik (2016): Regionale Bevölkerungsprognose

/10/ Bruttoregionalprodukt, absolut und je Einwohner nach Bundesländern, Statistik Austria, Wien 2019

/11/ Außenhandel 2017, Endgültiges Ergebnisse, Amt der Vorarlberger Landesregierung, Bregenz 2019

/12/ Export- und Importquoten, Wirtschaftskammer Österreich, Wien 2017

/13/ Tourismus 2016/2017, Amt der Vorarlberger Landesregierung, Bregenz 2018

/14/ Kraftfahrzeugbestand und Straßenverkehrsunfälle in Vorarlberg 2017, Amt der Vorarlberger Landesregierung, Bregenz 2018

/15/ Verkehr in Zahlen 2017/2018, Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, Berlin 2018

/16/ Straßenfahrzeugbestand nach Fahrzeuggruppe 2010 – 2018, Bundesamt für Statistik, Neuchâtel 2019

/17/ Liechtenstein in Zahlen 2018, Amt für Statistik, Vaduz 2019

/18/ Mobilitätserhebung Vorarlberg 2017, Amt der Vorarlberger Landesregierung, Herry Consult GmbH, Wien 2018

37

/19/ Umgebungslärm-Aktionsplan Österreich 2018, Teil 9: Straßen außer A&S in Vorarlberg, Amt der Vorarlberger Landesregierung, Feldkirch, Jänner 2019

/20/ Umgebungslärm-Aktionsplan Österreich 2018, Teil 1: A&S außerhalb und innerhalb von Ballungsräumen in Österreich, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Wien, November 2018

/21/ Umgebungslärm-Aktionsplan Österreich 2018, Teil 11: Schienenstrecken außerhalb und innerhalb von Ballungsräumen in Österreich, Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, Wien, Dezember 2018

/22/ Umwelt und Lebensmittel, Luftgüte – Tagesbericht, Monatsbericht und Jahresbericht, http://www.vorarlberg.at/vorarlberg/umwelt_zukunft/umwelt/umweltundlebensmittel/weit ereinformationen/luft/tages-_monats-jahresberic.htm, abgerufen am 28.2.2018

/23/ Straßenverkehrsunfälle Jahresergebnis 2012, Statistik Austria, Wien 2013

/24/ Statistik der Straßenverkehrsunfälle, Statistik Austria, Wien 2017

/25/ Verordnung der Landesregierung über Stellplätze für Fahrräder und Kraftfahrzeuge, LGBl.Nr. 24/2013

/26/ Verkehrsstatistik Jahr 2017, ASFINAG, https://www.asfinag.at/verkehr/verkehrszaehlung/, abgerufen am 28.2.2018

/27/ Schienengüterverkehr aller Eisenbahnverkehrsunternehmen auf dem österr. Schienenverkehrsnetz, Statistik Austria, Wien 2018

/28/ Güterverkehrserhebung Vorarlberg, GVE 2017, Amt der Vorarlberger Landesregierung, Planoptimo Büro Dr. Köll ZT-GmbH, Reith bei Seefeld 2018

/29/ Verkehrszählungen auf Vorarlberger Landesstraßen – Straßenzählstellen Amt der Vorarlberger Landesregierung, 2005-2016

/30/ Geschäftsbericht 2007 bis 2017, Verkehrsverbund Vorarlberg, Feldkirch 2007 – 2017

/31/ Verkehr – Fahrrad; Radzählstellen, https://www.vorarlberg.at/vorarlberg/wirtschaft_verkehr/verkehr/fahrrad/weitereinformati onen/radzaehlstellen/radzaehlstellen1.htm, abgerufen am 28.2.2018

/32/ Amt der Vorarlberger Landesregierung, Statistik, https://vorarlberg.at/web/land- vorarlberg/contentdetailseite/- /asset_publisher/qA6AJ38txu0k/content/22_verwaltungszaehlung?article_id=77811, abgerufen am 4.4.2019

38

39

Amt der Vorarlberger Landesregierung Abteilung Allgemeine Wirtschaftsangelegenheiten Landhaus, Römerstraße 15, 6901 Bregenz T +43 5574 511 26105 [email protected] www.vorarlberg.at