Faunistisches Gutachten zur Windparkprojektplanung „Friesenhagen“ (Landkreis , Rheinland-Pfalz)

Avifauna: Ergebnisse der Brutvogelerfassung inkl. Horstkartierung und Zugvogelkartierung

(Untersuchungen im Zeitraum von Januar – November 2015) Stand: 15. August 2018

Auftraggeber: Windpark Friesenhagen GmbH & Co. KG Kleinoberfeld 5 76135 Karlsruhe

Auftragnehmer: Bearbeiter:

Büro für Landschaftsökologie Auf der Lützelbach 17 Dipl.-Biol. R. Thierfelder

35781 Weilburg Dr. C. Mückschel phone: 06471 / 50 393 12 fax: 06471 / 42 96 32 unter Mitarbeit von: [email protected] J. Birkenstock, Dipl. Geograph www.landschaftsoekologie.com J. Daniel, BSc Architektur C. Kremers, MSc Umwelt- und Ressourcenmanagement

Avifaunistisches Gutachten Friesenhagen - Brutvogelerfassung und Vogelzug 2015

INHALT

1 Aufgabenstellung ...... 3 2 Untersuchungsgebiet ...... 4 3 Methoden ...... 7 3.1 Brutvogelerfassung ...... 8 3.2 Zugvogelerfassung ...... 10 3.3 Weitere Datenquellen ...... 11 4 Ergebnisse ...... 12 4.1 Brutvogelerfassung ...... 12 4.2 Zugvogelerfassung ...... 17 5 Einschätzung des Konfliktpotenzials der WEA ...... 24 5.1 Brutvögel...... 24 5.2 Zugvögel ...... 26 6 Zusammenfassende Einschätzung des Konfliktpotenzials im Hinblick auf den Brutvogelbestand und Vogelzug ...... 27 7 Literatur ...... 28 8 Anhang ...... 31

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1 AUFGABENSTELLUNG Die Firma Windpark Friesenhagen GmbH & Co. KG plant etwa 1 km östlich der Gemeinde Morsbach in der Gemeinde Friesenhagen (Kreis Altenkirchen / Rheinland-Pfalz) die Errichtung von Windenergieanlagen (WEA). Im ersten Planungsstand zu Beginn des Jahres 2015 wurden zwölf WEA-Standorte geplant. Nach Vorliegen der ersten Ergebnisse der faunistischen Untersuchungen im Sommer 2015 wurde die Planung modifiziert und im November 2015 auf acht Standorte reduziert. Im April 2017 erfolgte eine nochmalige Reduktion der Planung auf insgesamt sieben Anlagenstandorte, im März 2018 eine kleinräumige Modifizierung der Anlagenstandorte. Dieser aktuelle Planungsstand ist in Abb. 1 dargestellt. Die geplanten Anlagen sind vom Typ Nordex N149 (Delta 4000) mit einer Nabenhöhe von 164 m (WEA 1 -3 und WEA 5 -7) bzw. 125 m (WEA 4) und einem Rotordurchmesser von 149 m.

Durch den Bau und Betrieb von Windenergieanlagen (WEA) können aufgrund folgender Konfliktfelder negative Auswirkungen auf die Avifauna entstehen:

 Entwertung von essentiell bedeutenden Brut- und Rastgebieten durch Scheuch- oder Meideeffekte  direkte Individuenverluste und Verletzungen durch Kollisionen („Vogelschlag“)  lokale Barriere-Effekte für den „bodennahen Vogelzug“ (weiträumiges Umfliegen der Anlagen)

Sowohl die Lebensraumentwertung als auch individuelle Beeinträchtigungen gelten nur eingeschränkt, da diese lediglich bei einigen gefährdeten Brut- und Rastvogelarten relevant sind (LUWG 2010, Marquesa et al. 2014). Vor allem auf viele Kleinvogelarten zeigen WEA nach derzeitigem Wissensstand keine oder nur geringe Auswirkungen. Dagegen scheinen verschiedene Großvogelarten wie einige Greifvögel, Eulen oder auch Störche (Möckel & Wiesner 2007, Reichenbach et al. 2004) stärker gefährdet. Im Rahmen der Untersuchung gilt es daher, das Konfliktpotenzial der geplanten WEA auf die Brut-, Zug- und Rastvogelarten einzuschätzen, für die potenziell Auswirkungen durch den Bau und Betrieb von WEA zu erwarten sind.

Der Schwerpunkt der vorliegenden Untersuchung wurde daher auf die von der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten (LAG VSW) bestimmten windkraftsensiblen Arten gelegt (VSW & LUWG 2012). Aufgrund der Lage des Vorhabensgebietes nahe der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen richtete sich die Brutvogelerfassung nach den länderspezifischen Richtlinien (VSW & LUWG 2012, MULNV & LANUV 2017). Vorkommen und Status planungsrelevanter Brutvögel wurden durch eine Horstkartierung im Winter 2015 sowie durch eine Brutvogelkartierung im Frühjahr und Sommer 2015 ermittelt. Eine erneute Kontrolle der Horststandorte erfolgte im Mai und Juni 2018 (BLW 2018 b).

Im Herbst 2015 erfolgte eine Erfassung des Vogelzugs nach der Scan-Zugrouten-Methode (Grunwald et al. 2007). Ergänzt werden die eigenen Erhebungen durch Daten aus Artenschutzdatenbanken von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie durch Hinweise Dritter.

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2 UNTERSUCHUNGSGEBIET Die sieben geplanten Anlagenstandorte liegen in der Gemeinde Friesenhagen (Kreis Altenkirchen / Rheinland-Pfalz). Die größeren umgebenden Ortslagen sind Morsbach, Steeg, Harbach und Alzen.

Als primäres Untersuchungsgebiet wird im Folgenden die 3 km-Pufferzone um die geplanten Anlagenstandorte definiert, als erweitertes Untersuchungsgebiet die 6 km-Pufferzone (vgl. Abb. 1). Im primären Untersuchungsgebiet erfolgte eine komplette Brutvogelerfassung im 500 m-Radius um die vorgesehenen WEA-Standorte, im 3 km-Radius wurden alle planungsrelevanten Großvogelarten erfasst. In diesem Bereich fand auch eine Horstkartierung statt. Aussagen für das erweiterte Untersuchungsgebiet, das für die Einschätzung der Raumnutzung durch den Schwarzstorch relevant ist, erfolgten durch Recherchen und Beobachtungen von erhöhten Geländepunkten sowie durch eine zeitgleich zur Brutvogelerfassung durch weitere Erfasser durchgeführten Raumnutzungsanalyse zu den beiden Arten Schwarzstorch und Rotmilan (vgl. BLW 2018 a).

Die sieben geplanten WEA-Standorte liegen auf den beiden Höhenzügen, die sich nördlich und südlich des Wisser Baches erstrecken. Nördlich des Tales befinden sich die beiden Standorte 1 und 2. Sie liegen in Pionierwaldflächen mit der Fichte als vorherrschender Baumart. Auch die daran anschließenden Bereiche werden weitgehend von Wäldern im Vorwaldstadium sowie jüngeren Fichtenforsten dominiert (Abb. 2). Vereinzelt finden sich auch mittelalte Eichenwälder. Südlich des Wisser Baches liegen die Standorte 4 bis 7. Standort 3 liegt dabei ebenfalls auf einer Vorwaldfläche. Standort 4 liegt in einem jungen Kiefernwald, Standort 5 am Rande eines kleinflächigen Buchen-Eichenmischwalds. Die Standorte 6 und 7 befinden sich in Fichtenforsten.

Innerhalb des 500 m-Radius um alle geplanten WEA-Standorte dominieren Waldflächen, vorwiegend junge bis mittelalte Nadelholzbestände. Großflächige, strukturreiche Altholzbestände liegen östlich der Straße L 279 in etwa 1 km Entfernung südöstlich der WEA- Planung.

Im 3 km Radius um die untersuchten WEA-Standorte bietet sich ein kleinräumiger Wechsel von Offenland- und Waldflächen. Insbesondere im nordrhein-westfälischen Teil nehmen die Offenlandbereiche dabei mit etwa zwei Drittel der Fläche einen deutlich höheren Anteil ein als im rheinland-pfälzischen Bereich, wo geschlossene Waldbestände dominieren. Die landwirtschaftlichen Flächen im 3 km-Radius werden vorwiegend als Grünland bewirtschaftet bzw. für den Getreideanbau genutzt (Abb. 3). Das Untersuchungsgebiet durchziehen mehrere kleinere Fließgewässer, von denen die größten der Wipperbach und der Wisser Bach sind (Abb. 4).

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Abb. 1: Übersicht über die sieben geplanten WEA-Standorte sowie Darstellung von Schutzgebieten und ausgewählten Pufferzonen für windkraftsensible Arten gemäß den Empfehlungen der LAG VSW (VSW & LUWG 2012). Kartengrundlage Naturschutzverwaltung Rheinland-Pfalz (LANIS) und Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV NRW), Stand: Juni 2016; Geodatenbasis: Kataster- und Vermessungsverwaltung Rheinland-Pfalz und Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen. Im Anhang befindet sich eine Darstellung dieser Karte im Maßstab 1:25.000 (Karte 1).

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Abb. 2: Aufforstungsflächen zwischen den geplanten Anlagenstandorte 1 und 2 (11.02.2015).

Abb. 3: Offene Grünlandbereiche westlich von Steeg (28.07.2015).

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Abb. 4: Wisser Bach südlich von Steeg (28.07.2015).

3 METHODEN Zur Einschätzung des artenschutzfachlichen Konfliktpotenzials auf Brut- und Zugvogelarten wurden im Zeitraum von Januar bis November 2015 unterschiedliche Erfassungsmethoden angewendet, die sich an den jeweils länderspezifischen Leitlinien orientieren (VSW & LUWG 2012, MULNV & LANUV 2017). Eine Übersicht über die durchgeführten Erfassungstermine, Witterung und die jeweilige Schwerpunkttätigkeit zeigt Tab. 1. Die Erfassungstermine zur Raumnutzung von Rotmilan, Schwarzstorch und weiteren windkraftsensiblen Arten sind in einem gesonderten Gutachten aufgeführt (BLW 2018 a). Die einzelnen Methoden werden im Folgenden beschrieben.

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Tab. 1: Erfassungstermine, Methode (Untersuchungsradius) und Witterung. Abkürzungen: HK – Horstkartierung (3 km), BV – Brutvogelkartierung (500 m / 3 km), BVN – Brutvogelerfassung, Nacht (2 km), BVNW – Brutvogelerfassung Nacht Waldschnepfe (1 km), ZV – Zugvogelkartierung (1 km), KE – Kranichzugerfassung (3 km)

Datum Methode Witterung

06.01.2015 HK -5 – 0 °C, 2 – 3 Bft aus SW, sonnig

03.02.2015 HK 0 – 5 °C, 2 – 3 Bft aus NW, bedeckt, nachmittags auflockernd

11.02.2015 HK / BVN 0 – 5 °C, 1 – 3 Bft aus NW, sonnig, klar

03.03.2015 BV / HK 0 – 5 ° C, 3 – 4 Bft aus W, halb bedeckt

11.03.2015 BV 5 – 10 °C, 0 – 1 Bft aus SW, leicht neblig 27.03.2015 BV 0 – 5 °C, 2 – 3 Bft aus W, bedeckt, diesig, kurzzeitig Regenschauer

10.04.2015 BV 15 - 20 °C, 3 – 5 Bft aus W, diesig, wolkenlos

28.04.2015 BV 5 – 10 °C, 3 – 5 Bft aus W, leicht bewölkt, ab Mittag weitgehend bedeckt

14.05.2015 BV 10 – 15 °C, 2 – 3 Bft aus NO, klar

29.05.2015 BVNW 10 – 15 °C, 2 – 3 Bft aus SW, weitgehend bewölkt

15.06.2015 BV/BVN 15 – 20 °C, 2 – 3 Bft aus NO, stark bewölkt

07.07.2015 BV 30 – 35 °C, 4 – 5 Bft aus SW, sonnig, vereinzelt bewölkt

28.07.2015 BV 15 – 20 °C, 3 – 4 Bft aus SW, teils böig, bedeckt

05.08.2015 BV 20 – 25 °C, 1 – 2 Bft aus SO, anfangs Nebel, ab ca. 9 Uhr klar

18.09.2015 ZV 11 - 15 °C, 1 -2 Bft aus SSW, bedeckt, ab 10 Uhr aufgelockert und sonnig

25.09.2015 ZV 11 - 15 °C, 1 - 2 Bft aus NW, dreiviertel bis halb bedeckt

01.10.2015 ZV 7 - 14 °C, 1 - 3 Bft aus O, wolkenlos 08.10.2015 ZV 11 - 12 °C, 1-2 Bft aus W, bedeckt, Hochnebel, Sicht ca. 1,5 km

16.10.2015 ZV 5 - 6 °C, 1 Bft aus W, bedeckt, anfangs Nebel, Sicht < 200 m, ab 9:50 Uhr Sicht > 1 km

26.10.2015 KE 8 - 10 °C, 2 - 3 Bft aus OSO, wolkenlos

27.10.2015 KE 13 - 15 °C, 2-3 Bft aus O, sonnig

28.10.2015 ZV 7 - 10 °C, 2 Bft aus NO, bedeckt

03.11.2015 KE 9 – 12 °C, 1 - 2 Bft aus SO, wolkenlos

05.11.2015 ZV 13 - 16 °C, Nebel unter 100 m, 0 - 2 Bft aus SO, ab 8:15 > 1 km

23.11.2015 ZV 0 - 5 °C, 2 Bft aus NW, dreiviertel bedeckt, später einviertel

3.1 BRUTVOGELERFASSUNG Zahlreiche wissenschaftliche Studien zeigen im Hinblick auf das Brutverhalten, dass die Windkraftnutzung für den Großteil der Vogelarten kein oder nur ein leicht erhöhtes Konfliktpotenzial darstellt (Hötker et al. 2005, Möckel & Wiesner 2007, Reichenbach et al. 2004, Marquesa et al. 2014). Dennoch gibt es einige Arten, die auffällig häufig an WEA verunglücken bzw. so selten sind, dass auch geringe Verluste zur Bedrohung der (lokalen) Population führen könnten. Von der LAG VSW wurden daher besonders windkraftsensible Arten definiert und Abstandsempfehlungen zwischen dem Brutplatz dieser Arten und WEA gegeben (VSW & LUWG 2012). Die Tabellen 2 und 3 zeigen die derzeit aktuellen Abstandsempfehlungen. Diese Pufferzonen wurden bei der Durchführung der 8

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Untersuchungen zugrunde gelegt, da sie eine erste Einschätzung des Gefährdungspotenzials erlauben. Da sich die tatsächlichen Aktionsräume windkraftsensibler Arten wie Rotmilan oder Schwarzstorch jedoch nicht als konzentrischer Kreis um den Brutplatz darstellen, werden in kritischen Fällen zur Abschätzung des artenschutzrechtlichen Konfliktpotenzials die Ergebnisse einer parallel zur Brutvogelerfassung durchgeführten Raumnutzungsanalyse herangezogen (vgl. BLW 2018 a). Dieser Ansatz folgt damit dem Beschluss der Umwelt- ministerkonferenz vom 25.05.2015, der eine Bewertung auf Basis einer detailliert ermittelten Raumnutzung fordert (Umweltministerkonferenz 2015).

Vorkommen und Status der planungsrelevanten Arten wurden durch eine Brutvogelerfassung inklusive Horstkartierung ermittelt. Eine komplette Brutvogelerfassung erfolgte im 500 m- Radius um die geplanten WEA-Standorte. Die Horsterfassung wurde im gesamten Untersuchungsgebiet – also im 3 km-Radius um die geplanten WEA-Standorte – durchgeführt. Daten zu Brutplätzen planungsrelevanter Arten, die aus einer der länderspezifischen Artenschutzdatenbanken oder anderen Quellen vorlagen, wurden im 6 km Radius überprüft (vgl. Kap. 2). Die Brutvogelerfassung erfolgte an zehn Terminen im Zeitraum von Februar bis Mitte August 2015 nach den Methodenstandards zur Erfassung der Brutvögel Deutschlands (Südbeck et al. 2005). Acht Erfassungstermine fanden morgens, zwei Termine abends bzw. nachts statt. Zur Erfassung balzender Waldschnepfen wurde zudem ein Zusatztermin am 29.05.2015 durchgeführt. Klangattrappen wurden zum Nachweis des Haselhuhns und von Eulenarten eingesetzt. Zum Haselhuhn erfolgte zudem in geeigneten Habitaten im 3 km Radius um die Anlagenplanung eine Spurensuche an Tagen mit Schneelage (6.1.15, 3.2.15 und 11.2.15)

Tab. 2: Kollisionsgefährdete Vogelarten (VSW & LUWG 2012) Nach der zentralen Fundkartei für Vogelschlag an WEA in Deutschland bei der Staatlichen Vogelschutzwarte des Landes Brandenburg sind bislang vor allem Vögel der Offenlandschaft als Schlagopfer nachgewiesen. Viele können aufgrund ihrer Seltenheit stark von Verlusten in den ohnehin relativ kleinen Populationen beeinträchtigt werden. In Spalte 2 sind Abstandsempfehlungen zu nachweislichen Brutvorkommen angegeben und in Spalte 3 die Prüfbereiche, innerhalb derer zu prüfen ist, ob Nahrungshabitate, Schlafplätze oder andere wichtige Habitate der betreffenden Art (Artengruppe) vorhanden sind. Art, Artengruppe Abstandsempfehlungen und Prüfbereiche

Mindestabstand (WEA zu Prüfbereich Brutvorkommen) Baumfalke Falco subbuteo - 3.000 m Fischadler Pandion haliaetus 1.000 m 4.000 m Rohrweihe Circus aeruginosus 1.000 m 3.000 m

Rotmilan Milvus milvus 1.500 m 4.000 m Schwarzmilan Milvus migrans 1.000 m 3.000 m Schwarzstorch Ciconia nigra 3.000 m 6.000 m Uhu Bubo bubo 1.000 m 2.000 m Wanderfalke Falco peregrinus 1.000 m - Weißstorch Ciconia ciconia 1.000 m 3.000 m Wiesenweihe Circus pygargus 1.000 m 3.000 m Brutvogellebensräume nationaler, landesweiter und 500 m 1.000 m regionaler Bedeutung, z. B. Wiesenlimikolen Bekassine Gallinago gallinago und Kiebitz Vanellus vanellus, Kiebitz-Vorkommensschwerpunkte auch in Ackerlandschaften Koloniebrüter 9

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Art, Artengruppe Abstandsempfehlungen und Prüfbereiche

Mindestabstand (WEA zu Prüfbereich Brutvorkommen) Kormoran Phalacrocorax carbo 1.000 m 3.000 m Reiher Ardeidae (Graureiher Ardea cinerea, 1.000 m 3.000 m Purpurreiher Ardea purpurea) Möwen Laridae (z. B. Lachmöwe Larus ridibundus, 1.000 m 3.000 m Mittelmeermöwe Larus michahellis) Seeschwalben Sternidae 1.000 m 6.000 m (z. B. Flussseeschwalbe Sterna hirundo)

Tab. 3: Besonders störungsempfindliche Vogelarten (VSW & LUWG 2012) In Spalte 2 sind Abstandsempfehlungen zu nachweislichen Brutvorkommen angegeben und in Spalte 3 die Prüfbereiche, innerhalb derer zu prüfen ist, ob Nahrungshabitate, Schlafplätze oder andere wichtige Habitate der betreffenden Art (Artengruppe) vorhanden sind. Art Abstandsempfehlungen und Prüfbereiche

Mindestabstand (WEA zu Prüfbereich Brutvorkommen) Haselhuhn Tetrastes bonasia 1.000 m um Freihalten von Vorkommensgebiete Korridoren zwischen den Vorkommen Schwarzstorch Ciconia nigra 3.000 m 6.000 m Wachtelkönig Crex crex 500 m um regelmäßig besetzte - Schwerpunktgebiete Wiedehopf Upupa epops 1.000 m um 3.000 m Schwerpunktvorkommen Ziegenmelker Caprimulgus europaeus 500 m um regelmäßig besetzte - Brutvorkommen Zwergdommel Ixobrychus minutus 1.000 m 3.000 m Besonders schützenswert sind auch überregional bedeutende Rast-, Sammel-, Schlaf- und Mauserplätze sowie die damit korrespondierenden, essentiell bedeutenden Nahrungsflächen sowie Flugkorridore störungsempfindlicher Rastvogelarten.

3.2 ZUGVOGELERFASSUNG Die Untersuchungen zum Herbstzug erfolgten an acht Terminen im Zeitraum von Mitte September bis Mitte November 2015. Beginnend ab Sonnenaufgang wurde der Vogelzug vier Stunden lang nach der Scan-Zugrouten-Methode untersucht (Grunwald et al. 2007). Erfasst wurde der bodennahe Kleinvogelzug bis in eine Höhe von ca. 200 m in einem Radius von etwa 0,5 bis 1 km. Größere Vogelarten (Reiher, Tauben, Greife etc.) konnten auch in einer weiteren Entfernung erfasst und bestimmt werden.

Mit der Scan-Zugrouten-Methode lässt sich sowohl die Gesamtzahl der an den einzelnen Tagen im Beobachtungszeitraum durch das Beobachtungsgebiet ziehenden Vögel ermitteln, als auch eine artbezogene Quantifizierung vornehmen. Zudem ermöglicht der Einsatz des standardisierten Verfahrens den direkten Vergleich der Zugzahlen mit den Durchschnitts- werten für Rheinland-Pfalz, die im Rahmen einer Studie im Zeitraum von 2000 bis 2006 ermittelt wurden (Grunwald et al. 2007).

Zusätzlich erfolgten Erfassungen zum Kranichzug an drei Massenzugtagen während des Herbstzuges. Auch hier wurde die Scan-Zugrouten-Methode angewandt. Alle Erfassungen 10

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fanden an Tagen statt, an denen vom Kranich-Informationszentrum in Groß-Mohrdorf Massenzug gemeldet wurde. Zur frühzeitigen Erkennung geeigneter Erfassungstage wurden zusätzlich Daten der Bundeswehr zur Gefährdung durch Vogelschlag ausgewertet. (www.notams.faa.gov/common/birdtam.html) sowie regelmäßig Rastplatzzahlen (www.migraction.net, www,kraniche.de, www.champagne-ardenne.lpo.fr/grue-cendree) und Wetterbedingungen kontrolliert. Gezählt wurde jeweils von 13 Uhr bis zur Abenddämmerung.

3.3 WEITERE DATENQUELLEN Über die eigenen Erhebungen hinaus wurden im Rahmen der Erfassung folgende Datenquellen ausgewertet.

Befragung Orts- und Sachkundiger zu Vorkommen windkraftsensibler Großvogelarten:

 Herr C. Buchen, NABU e.V. Morsbach  Herr G. Buchen, Wippe  Herr T. Nilius, Leiter Forstbetriebsbezirk Morsbach  Herr N. Saur, Forstrevier Kappenstein  Herr T. Boschen, Forstrevier Oberbirkholz  Herr G. Jadoul, Belgien  Herr O. Riesner-Seifert, UNB Altenkirchen  Herr Dr. F. Straubinger, Geschäftsführung Hatzfeldt-Wildenburg’sche Verwaltung

Datenbankabfragen

 TK-25-bezogene Datenbankabfrage geschützter Arten in Rheinland-Pfalz, Informationssystem ARTeFAKT (Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz, Zugriff am 21.06.2017) für die TK 5112 Morsbach  Artenschutzdatenbank Rheinland-Pfalz (Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz, Zugriff am 21.06.2017) für den 6 km-Pufferbereich um die geplanten WEA-Standorte  Fundortkataster Nordrhein-Westfalen (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen, Zugriff am 21.06.2017) für den 6 km- Pufferbereich um die geplanten WEA-Standorte

Gutachten  Geschützte, planungsrelevante und verfahrenssensible Tierarten von überregionaler Bedeutung bei der Errichtung einer forensischen Klinik bei Reichshof-Langenbach durch das Land Nordrhein-Westfalen und bei der Ausweisung von Vorrangflächen durch die AggerEnergie und Partner im Bereich zwischen Reichshof-Eichholz und Morsbach-Wendershagen (C. Buchen, Stand: September 2013)

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4 ERGEBNISSE

4.1 BRUTVOGELERFASSUNG Während der Brutvogelerfassung im Frühjahr und Sommer konnten im Untersuchungsgebiet insgesamt 82 Arten festgestellt werden. Davon werden 69 Arten als Brutvogel, neun Arten als Nahrungsgast sowie vier Arten als Durchzügler eingestuft. Unter den Brutvogelarten befinden sich elf streng geschützte Arten. Diese sind Grauspecht, Grünspecht, Mäusebussard, Mittelspecht, Rotmilan, Schwarzspecht, Schwarzstorch, Turmfalke, Turteltaube, Waldkauz und Waldohreule. Unter den Nahrungsgästen befinden sich als streng geschützte Arten Eisvogel, Habicht, Schleiereule, Schwarzmilan und Sperber. Unter den Durchzüglern sind Kranich und Wiesenweihe streng geschützt. Von den beobachteten Arten sind Grauspecht, Kranich, Mittelspecht, Neuntöter, Rotmilan, Schwarzmilan, Schwarzspecht, Schwarzstorch und Wiesenweihe im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie aufgeführt, Braunkehlchen, Graureiher, Hohltaube, Kormoran, Steinschmätzer, Stockente und Waldschnepfe werden als gefährdete Durchzügler geführt. Die Arten Baumpieper, Bluthänfling, Braunkehlchen, Feldlerche, Grauspecht, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Star, Trauerschnäpper, Turteltaube und Wiesenpieper unterliegen einer Gefährdungskategorie gemäß der Roten Liste Deutschlands. Auf der Roten Liste von Nordrhein-Westfalen sind die Arten Braunkehlchen, Feldlerche, Feldsperling, Grauspecht, Kranich, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Rotmilan, Schwarzstorch, Steinschmätzer, Turteltaube, Waldlaubsänger, Waldohreule, Waldschnepfe und Wiesenweihe gelistet. Auf der Roten Liste von Rheinland-Pfalz werden die Arten Baumpieper, Braunkehlchen, Feldlerche, Feldsperling, Haussperling, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Turteltaube, Steinschmätzer, Stockente, Waldlaubsänger und Wiesenweihe geführt. Tab. 4 zeigt alle nachgewiesenen gefährdeten Arten. Eine Liste aller erfassten Arten inkl. Durchzügler befindet sich im Anhang in Tab. 10.

Tab. 4: Während der Brutvogelerfassung nachgewiesene gefährdete Vogelarten und Status im 500 m- Radius (= gesamte Brutvogelerfassung) und 3.000 m Radius (= Erfassung mit Fokus auf windkraftsensible Arten) um die Anlagenplanung. Potenziell windkraftsensible Arten (gemäß der Definition der LAG VSW) sind grau unterlegt.

Rote Liste Status Name, deutsch Name, wissenschaftlich RP NW D BNatschG VSR 500 3000 Baumpieper Anthus trivialis 2 3 3 § B B Bluthänfling Carduelis cannabina V 3 § N B Braunkehlchen Saxicola rubetra 1 1S 2 § Art.4(2): Brut B Eisvogel Alcedo atthis V * §§ Anh.I: VSG N Feldlerche Alauda arvensis 3 3S 3 § B Feldsperling Passer montanus 3 3 V § B Graureiher Ardea cinerea * § sonst. Zugvogel N Grauspecht Picus canus V 2S 2 §§ Anh.I: VSG B Grünspecht Picus viridis §§ N B Habicht Accipiter gentilis V §§§ N Haussperling Passer domesticus 3 V § B B Hohltaube Columba oenas § sonst. Zugvogel B B Kormoran Phalacrocorax carbo * § Art.4(2): Rast N N Kranich Grus grus 0 §§§ Anh.I: VSG D 12

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Mäusebussard Buteo buteo * §§§ N B Mehlschwalbe Delichon urbicum 3 3S 3 § N B Mittelspecht Dendrocopos medius V §§ Anh.I: VSG B Neuntöter Lanius collurio V VS § Anh.I: VSG B Rauchschwalbe Hirundo rustica 3 3S 3 § N B Rotmilan Milvus milvus V 3 §§§ Anh.I: VSG N B Schleiereule Tyto alba V *S §§§ N Schwarzmilan Milvus migrans R §§§ Anh.I: VSG N Schwarzspecht Dryocopus martius *S §§ Anh.I: VSG B B Schwarzstorch Ciconia nigra 3S §§§ Anh.I: VSG N B Sperber Accipiter nisus * §§§ N Star Sturnus vulgaris V 3 § B B Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 1 1S 1 § Art.4(2): Brut D Stockente Anas platyrhynchos 3 § Art.4(2): Rast B Turmfalke Falco tinnunculus VS §§§ N B Turteltaube Streptopelia turtur 2 2 2 §§§ B B Waldkauz Strix aluco * §§§ N B Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix 3 3 § B B Waldohreule Asio otus 3 §§§ N B Waldschnepfe Scolopax rusticola V 3 V § Art.4(2): Rast D Wiesenweihe Circus pygargus 1 1S 2 §§§ Anh.I: VSG D

Rote Liste D: Rote Liste D: Rote Liste Deutschland (Grüneberg et al. 2015); Rote Liste NW: Rote Liste Nordrhein-Westfalen (Sudmann et al. 2008; Rote Liste RL: Rote Liste Rheinland-Pfalz (Simon et al. 2014): 0 - ausgestorben oder verschollen, R - durch extreme Seltenheit gefährdet, 1 - vom Aussterben bedroht, 2 - stark gefährdet, 3 - gefährdet, V - Vorwarnliste, * - nicht gefährdet, S - Einstufung dank Naturschutzmaßnahmen (RL 2009), U - Unregelmäßiger Vermehrungsgast; Angaben nach dem Querstrich (/) gelten für wandernde Individuen Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG): §§§ streng geschützt (EG-ArtSchVO Nr.338/97), §§ streng geschützt; § besonders geschützt; VSR (Vogelschutzrichtlinie); Status: B = Brutvogel, D= Durchzügler, N = Nahrungsgast

Während der Erfassungen wurden 24 Großvogelhorste kartiert. Von diesen waren 2015 fünf Horste von Rotmilanen, vier von Mäusebussarden, zwei von Schwarzstörchen sowie ein Horst von Schwarzmilanen besetzt. Im Verlaufe der Brutsaison stürzte jedoch ein Schwarzstorchhorst vom Baum, so dass die Brut aufgegeben wurde (vgl. Karte 2, Horst 22). Darüber hinaus konnten für folgende Arten Revierzentren abgegrenzt werden (in Klammern ist die Anzahl aufgeführt): Rotmilan (1), Turmfalke (4), Waldkauz (2), Waldohreule (1). Die Lage aller Horste und Revierzentren sowie Zusatzinformationen sind im Anhang in Karte 2 und Tabelle 10 dargestellt.

Bei der erneuten Horstkontrolle im Jahre 2018 war der Horst 8 wieder von Rotmilanen besetzt, Horst 13 konnte nicht mehr nachgewiesen werden. Als einziges von Schwarzstörchen besetztes Nest wurde 2018 innerhalb des 6 km Radius um die WEA-Planung nur Horst 14 nachgewiesen (vgl. BLW 2018 b).

Windkraftsensible Brutvogelarten

Von den nachgewiesenen gefährdeten Arten stehen nach der Definition der LAG VSW (VSW & LUWG 2012) folgende Arten potenziell im Konflikt mit einer Windkraftnutzung: Graureiher,

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Kormoran, Kranich, Rotmilan, Schwarzmilan, Schwarzstorch, Wiesenweihe und Waldschnepfe.

Im Folgenden werden die Vorkommen dieser potenziell gefährdeten Arten betrachtet, sowie Angaben zu ihren Lebensraumansprüchen und der aktuellen Bestandssituation gegeben. Als Literaturquelle dienten das „Kompendium der Vögel Mitteleuropas“ (Bezzel 1993) und der „Atlas deutscher Brutvogelarten“ (Gedeon et al. 2014).

Graureiher

Graureiher brüten in Kolonien. In Mitteleuropa liegen ihre Nester meist auf Bäumen in Waldrandnähe, oft nahe am Wasser. Ihre Nahrung suchen sie im Seichtbereich verschiedenster Gewässertypen. Vor allem im Spätsommer und Herbst gehen sie auch auf Feldern und Wiesen auf Jagd (Mäusefang). Der Bestand in Deutschland wird auf 24.000 – 30.000 Brutpaare geschätzt.

Graureiher wurden wiederholt entlang kleinerer Fließ- und Stillgewässer (Fischteiche) beobachtet (vgl. Karte 3). Eine Brutkolonie innerhalb des Untersuchungsgebietes wurde nicht festgestellt.

Kormoran

Der Kormoran kommt an großen Flüssen und größeren stehenden Gewässern (z.B. Baggerseen, größere Teichkomplexe) vor. Kormorane sind gesellige Koloniebrüter, die ihre Nester auf höheren Bäumen auf Inseln oder an störungsfreien Gewässerufern anlegen. Nahrungshabitat ist das Gewässer. Der Bestand in Deutschland wird auf 22.000 – 26.000 Brutpaare geschätzt.

Kormorane durchflogen im Verlauf der Raumnutzungsanalyse vereinzelt das Tal des Wisser Bachs. Als Nahrungsgast wurde die Art an einem Teich nahe der Ortslage Gösingen beobachtet (vgl. Karte 3).

Kranich

Kraniche treten in Rheinland-Pfalz nur als Durchzügler auf. Auf etwa 300.000 Tiere wird die Zahl der westziehenden Population geschätzt. Der etwa 300 km breite Zugkorridor führt zu großen Teilen über Rheinland-Pfalz (http://www.mueritzeum.de). Als Rastplätze werden weitgehend offene Landschaften genutzt. Im Vergleich zu den traditionellen Rastplätzen in Mecklenburg-Vorpommern sind die Individuenzahlen, der in Rheinland-Pfalz rastenden Vögeln mit einigen hundert Tieren weitaus geringer.

Im Verlaufe der Raumnutzungskartierung wurden am 27.03.2015 drei Trupps ziehender Kraniche mit insgesamt 112 Tieren beobachtet. Die Kraniche flogen dabei in einer Höhe von deutlich mehr als 300 m.

Rotmilan

Der Rotmilan bevorzugt eine Landschaft mit einer Mischung aus alten Laubwäldern, offenen Feldern und Wiesen, in der er Kleinsäuger und Insekten jagen kann. Zur Nahrungssuche nutzt er überwiegend Bereiche mit niedriger oder schütterer Vegetation. Grünlandbereiche, vor allem Weiden, werden daher bevorzugt (Hille 1995, Nachtigall 2008, Gelpke & Hormann 2010). Der Rotmilan ist in seiner Weltverbreitung auf Europa beschränkt. Für Deutschland wird

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ein Bestand von 12.000 – 18.000 Brutpaaren angenommen, was 50% – 60% des Weltbestands entspricht.

Die allgemeine Populationsentwicklung des Rotmilans kann anhand von Daten aus dem Programm „Monitoring Greifvögel und Eulen“ abgeschätzt werden (Mammen & Stubbe 2005, Mammen & Stubbe 2009). Diese Zahlen zeigen, dass der Rotmilanbestand in Mittel- und Ostdeutschland abgenommen hat. Während die Population seit den Nachkriegsjahren bis in die 1990er Jahre hinein exponentiell stieg (Ratzbor 2011), nahm der Bestand von 1994 bis 1997 um rund 27% ab. Dieser Einbruch wird vor allem mit Veränderungen in der Landwirtschaft seit der politischen Wende erklärt (Mammen 2000). Auch durch Schließung vieler Mülldeponien – seit 2005 darf in Deutschland kein Hausmüll mehr unbehandelt auf Deponien entsorgt werden – gingen Nahrungsquellen verloren (mdl. K. Richarz im FAZ- Interview 11.06.2012). Als Ursachen für den Rückgang werden auch eine Bedrohung durch illegale Nachstellung (Hegemann & Knüwer 2005, Hirschfeld 2011) sowie eine Gefährdung durch Kollision mit WEA diskutiert (Dürr & Langgemach 2006, Langgemach et al. 2010, Bellebaum et al. 2012). Dabei scheint insbesondere die Nachstellung im Winterquartier populationsrelevant zu sein. So wird die Zahl der in Spanien im Zeitraum von 1990 bis 2005 vergifteten Rotmilane auf 14.500 Exemplare geschätzt (Cardiel 2006). Trotz dieser hohen Verluste hat in den letzten Jahren der weltweite Bestand an Rotmilanen zugenommen, wie Zählungen an zentralen europäischen Beobachtungspunkten des Rotmilanzuges zeigen. So hat sich am wichtigsten Beobachtungspunkt Défilé de l‘Ecluse (Wanderung von Mittel- nach Südeuropa) in den letzten 25 Jahren die Zahl wandernder Rotmilane verzehnfacht und lag im Jahr 2017 bei 10.906 durchziehenden Individuen (http://haute-savoie.lpo.fr).

Im Untersuchungsgebiet (= 3 km Radius) konnten drei Brutplätze von Rotmilanen festgestellt werden. In Entfernungen von mehr als 4 km zur aktuellen WEA-Planung befinden sich zudem zwei weitere Brutplätze sowie ein Brutrevier (vgl. Karte 2). Vor allem über den Offenlandflächen im Untersuchungsgebiet wurde die Art als regelmäßiger Nahrungsgast beobachtet. Weitere Nachweise sind im Raumnutzungsgutachten verzeichnet (BLW 2018 a).

Schwarzmilan

Der Schwarzmilan ist Brutvogel in Wäldern und größeren Feldgehölzen, oft in der Nähe von Wasser, bevorzugt an Waldrändern, in lückigen Beständen, im Bergland gerne an steilen Hängen oder auch in schmalen Auwaldstreifen. In Mitteleuropa sucht die Art ihre Nahrung oft an Gewässern oder im offenen Land. Der Bestand in Deutschland wird auf 6.000 – 9.000 Brutpaare geschätzt.

Ein Schwarzmilan wurde während der Raumnutzungsanalyse am 11.03.15 jagend nahe Gut Altenhofen beobachtet (vgl. Karte 3). Ein Brutplatz innerhalb des Untersuchungsgebietes wurde nicht nachgewiesen. Der nächst gelegene bebrütete Horst befand sich in etwa 3,3 km Entfernung südöstlich der WEA-Planung nahe der Ortslage von Neustockschlade.

Schwarzstorch

Das Bruthabitat des Schwarzstorches liegt vorwiegend in alten, aber nicht zu dichten, reich strukturierten Wäldern. Laubwälder mit Lichtungen und einer Vielzahl kleiner Gewässer sind sein idealer Lebensraum. Für die Nahrungssuche werden gerne Fließgewässer, klare Teiche und waldnah gelegene, feuchte Wiesen genutzt. Die Zahl der Brutpaare in Deutschland steigt seit einigen Jahrzehnten. Nach einem Bestandstief in den 1950er und 1960er Jahren mit weniger als 25 Brutpaaren, nahm die Population vor allem seit 1986 zu (Hormann et al. 2004). 15

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2002 wurde der Bestand in Deutschland auf 378 bis 420 Revierpaare, in Rheinland-Pfalz auf 20 bis 28 Revierpaare geschätzt (Hormann et al. 2004). Für das Bezugsjahr 2013 wird der deutsche Bestand auf 640 bis 710 Revierpaare, der nordrhein-westfälische Bestand auf 90 – 100 und der rheinland-pfälzische Bestand auf 55 bis 60 Revierpaare geschätzt (http://blackstorknotes.blogspot.de).

Von Schwarzstörchen wurde ein Horst nahe der Ortslage Winnersbach gefunden, etwa 1,3 km südöstlich des nächst gelegenen Standortes 6. Beim Fund des Nestes am 27.03.2015 war der Horst bereits besetzt. Die Brut verlief erfolgreich. Anfang August flogen zwei junge Schwarzstörche aus.

Ein weiterer, seit mehreren Jahren besetzter Brutplatz, befand sich nahe der Ortslage von Birken-Honigsessen ca. 4 km südwestlich des nächst gelegenen Standortes 3. Eine Nachfrage beim zuständigen Revierförster T. Boschen ergab, dass auch dieser Horst im Frühjahr 2015 von den Störchen wieder angenommen wurde. Im Verlaufe der Brutsaison stürzte das Nest jedoch zu Boden. Bei einer Kontrolle Anfang Juli 2015 wurden unter dem Horstbaum Schalenreste gefunden, so dass der Verlust des Nistplatzes vermutlich zu Beginn der Brutsaison geschah.

Des Weiteren wurde während der Horstkartierung im Winter in einem Buchenaltbestand ca. 3,8 km südwestlich des Standortes 3 eine Nistplattform gefunden, die für Schwarzstörche vor mehreren Jahren errichtet wurde, aber nach Angaben von Revierförster T. Boschen noch nie besetzt war (vgl. Karte 2, Horst 23). Während der Brutvogelerfassung wurde zweimal ein adulter Schwarzstorch in der Thermik kreisend beobachtet. Die Tiere schraubten sich in der Nähe der Ortslagen Grendel bzw. Oberstöcken in die Höhe. Weitere Nachweise gelangen im Rahmen der Raumnutzungsanalyse. Die Darstellung aller Beobachtungen in Karte 3 zeigt, dass alle Nachweise mit hoher Wahrscheinlichkeit dem Brutplatz nahe Winnersbach zuzuordnen sind. Als geeignete Nahrungshabitate wurden störungsarme Bachtäler wie das Wipperbachtal identifiziert. In Teilabschnitten bietet auch der Wisser Bach geeignete Nahrungsbiotope (vgl. Abb. 4). Im Nahbereich (= 500 m-Radius) der WEA-Planung wurde nur einmal ein durchfliegender Schwarzstorch beobachtet.

Waldschnepfe

Die Waldschnepfe zählt zu den Bewohnern ausgedehnter, reich gegliederter Waldbestände bis in die Hochlagen der Mittelgebirge. Als Brutgebiet werden strukturreiche Laub- oder Mischwaldbestände genutzt. Der Bestand in Deutschland wird auf 20.000 – 29.000 Brutpaare geschätzt.

Von der Waldschnepfe gelangen während der Dämmerungs- und Nachtexkursion am 11.02.2015 zwei Sichtbeobachtungen nahe dem geplanten WEA-Standort 1. Während der weiteren Nachtexkursionen, die zur Brutzeit im Mai und Juni durchgeführt wurden, gelangen keine Nachweise der Waldschnepfe. Die Art wird daher als Durchzügler für das Untersuchungsgebiet eingestuft.

Wiesenweihe

Wiesenweihen brüten in Verlandungsgesellschaften und sehr feuchten Mooren bis trockenem Wiesen- und Ackerland. In Deutschland ist die Art vorwiegend im großräumig offenen, ackerbaulich geprägten Tiefland verbreitet. Die Jagdgebiete liegen über ähnlichen offenen Flächen. Als Langstreckenzieher erscheint die Wiesenweihe im Brutgebiet meist erst ab Mitte 16

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April und verlässt es bereits wieder im August. In Deutschland wird der Bestand auf 470 bis 550 Revierpaare geschätzt.

Während der Raumnutzungskartierung wurde im Südwesten des Untersuchungsgebietes im Offenland nahe der Ortslage Alzen am 20.05.2015 ein durchziehendes Weibchen der Wiesenweihe beobachtet (vgl. Karte 3). Das Tier war mit einem orangefarbenen Flügelclip markiert.

4.2 ZUGVOGELERFASSUNG

Zugvögel

Während der acht Erfassungstermine im Zeitraum vom 18.09. bis 23.11.2015 konnten insgesamt 4.532 Vögel aus 38 Arten festgestellt werden (s. Tab. 5 und Karte 4). Davon sind die folgenden sieben Arten streng geschützt: Heidelerche, Kiebitz, Kornweihe, Mäusebussard, Rotmilan, Sperber und Turmfalke.

Von den beobachteten Arten sind Heidelerche, Kornweihe und Rotmilan im Anhang I der Vogelschutzrichtlinie aufgeführt. Als gefährdete Durchzügler werden in der Vogelschutz- richtlinie Graugrans, Graureiher, Hohltaube, Kiebitz, Kormoran, Wiesenpieper und Wiesen- schafstelze geführt. Die Arten Baumpieper, Bluthänfling, Feldlerche, Kiebitz, Kornweihe, Mehlschwalbe, Star, Rauchschwalbe und Wiesenpieper unterliegen einer Gefährdungskategorie gemäß der Roten Liste Deutschlands. Auf der Roten Liste von Nordrhein-Westfalen sind die Arten Baumpieper, Feldlerche, Feldsperling, Heidelerche, Kiebitz, Kornweihe, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe, Rotmilan, Wiesenpieper gelistet. Auf der Roten Liste von Rheinland-Pfalz werden die Arten Baumpieper, Feldlerche, Feldsperling, Heidelerche, Kiebitz, Kornweihe, Mehlschwalbe, Rauchschwalbe und Wiesenpieper geführt.

Mit 39,2 % aller beobachteten Zugvögel wurden Buchfinken, als die mit Abstand am häufigsten ziehende Art erfasst. Die nächst häufigen Arten waren Star (12,3%), Ringeltaube (7,4%), Wacholderdrossel (6,8%) und Rauchschwalbe (6,4%). Auf die vorgenannten Arten entfielen damit mehr als zwei Drittel der gesamten Zugbewegungen. Von weiteren Arten wurden nur geringere Individuenzahlen festgestellt. Potenziell windkraftsensible Arten wie Kornweihe und Kiebitz wurden nur an wenigen Terminen erfasst (Abb. 5 und Abb. 6). Die bevorzugte Zugroute verlief dabei meist im Talraum des Wisser Bachs.

Lokale Verdichtungen des Vogelzugs wurden im Rahmen der acht Termine nicht festgestellt. Die durchschnittliche Zugfrequenz lag bei 156 Vögeln pro Stunde. Gemessen am Durchschnittswert von etwa 600 Vögeln pro Stunde, der für Rheinland-Pfalz ermittelt wurde (LUWG 2010), sind die Zugzahlen im Herbst 2015 für das Untersuchungsgebiet unterdurchschnittlich. Für den Naturraum Westerwald stellten jedoch auch Grunwald et al. (2007) in systematischen Zählungen ein insgesamt niedriges Zugaufkommen fest. So wurde an 52 Zähltagen in 192,5 Stunden eine durchschnittliche Zugfrequenz von 345 Individuen pro Stunde ermittelt. Dies ist innerhalb von Rheinland-Pfalz der geringste Wert.

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Abb. 5: Ein Männchen der Kornweihe jagt über dem Offenland westlich der Ortslage von Steeg, bevor es entlang des Wisser Bach-Tales weiterzieht (23.11.2015).

Abb. 6: Ein Trupp von vier Kiebitzen passiert den Erfassungspunkt (23.11.2015).

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Tab. 5: Zahl der Durchzügler während der acht Erfassungstermine im Zeitraum vom 18.09. bis 23.11.2015. Rote Liste D: Rote Liste D: Rote Liste Deutschland (Grüneberg et al. 2015); Rote Liste NW: Rote Liste Nordrhein-Westfalen (Sudmann et al. 2008); Rote Liste RL: Rote Liste Rheinland-Pfalz (Simon et al. 2014): 0 - ausgestorben oder verschollen, R - durch extreme Seltenheit gefährdet, 1 - vom Aussterben bedroht, 2 - stark gefährdet, 3 - gefährdet, V - Vorwarnliste, * - nicht gefährdet, S - Einstufung dank Naturschutzmaßnahmen (RL 2009), U - Unregelmäßiger Vermehrungsgast; Angaben nach dem Querstrich (/) gelten für wandernde Individuen Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG): §§§ streng geschützt (EG-ArtSchVO Nr.338/97), §§ streng geschützt; § besonders geschützt; VSR (Vogelschutzrichtlinie)

Rote Liste Erfassungstermin Art BNatschG VSR ∑ Anteil RP NW D 18.9 25.9 1.10 8.10 16.10 28.10 5.11 23.11 Buchfink § 66 154 194 969 180 122 57 34 1776 39,19% Star V 3 § 3 13 2 61 231 177 70 557 12,29% Ringeltaube § 42 63 64 12 73 3 77 334 7,37% Wacholderdrossel § 49 11 30 3 62 97 5 51 308 6,80% Rauchschwalbe 3 3S 3 § 137 141 11 289 6,38% Bluthänfling V 3 § 22 40 35 60 7 5 169 3,73% Erlenzeisig § 14 20 83 8 8 16 6 155 3,42% Wiesenpieper 1 2 2 § Art.4(2): Brut 5 18 10 49 21 5 108 2,38% Grünfink § 12 11 21 24 12 18 8 106 2,34% Bergfink § 10 51 15 21 97 2,14% Feldlerche 3 3S 3 § 41 4 32 3 17 97 2,14% Rotdrossel § 48 32 80 1,77% Mehlschwalbe 3 3S 3 § 62 5 67 1,48% Birkenzeisig § 32 8 10 14 64 1,41% Graugans § Art.4(2): Rast 52 52 1,15% Stieglitz § 11 7 10 9 2 4 43 0,95% Goldammer § 10 19 6 2 3 40 0,88% Bachstelze § 3 7 20 1 31 0,68% Heidelerche 1 3S V §§ Anh.I: VSG 23 23 0,51% Singdrossel § 8 12 20 0,44% Blaumeise § 8 10 18 0,40% Baumpieper 2 3 3 § 18 18 0,40%

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Hohltaube § sonst. Zugvogel 10 2 12 0,26% Gimpel § 3 3 5 11 0,24% Kohlmeise § 5 3 3 11 0,24% Feldsperling 3 3 V § 5 6 11 0,24% Misteldrossel § 8 8 0,18% Rotmilan V 3 §§§ Anh.I: VSG 2 3 5 0,11% Kiebitz 1 3S 2 §§ Art.4(2): Rast 4 4 0,09% Wiesenschafstelze § sonst. Zugvogel 4 4 0,09% Turmfalke VS §§§ 1 2 1 4 0,09% Sommergoldhähnchen § 3 3 0,07% Eichelhäher § 2 2 0,04% Graureiher * § sonst. Zugvogel 1 1 0,02% Kormoran * § Art.4(2): Rast 1 1 0,02% Kornweihe 1 0 1 §§§ Anh.I: VSG 1 1 0,02% Mäusebussard * §§§ 1 1 0,02% Sperber * §§§ 1 1 0,02% Gesamtanzahl 411 550 504 1256 394 702 368 347 4.532 100,00% Eff. Zählzeit [h] 4 4 4 4 2 4 3 4 29 Zugfrequenz 103 138 126 314 197 176 123 87 156

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Kranichzug

Während der drei Erfassungstermine am 16.10, 27.10. und 03.11.2015 konnten insgesamt 167 Kraniche beobachtet werden (Tab. 6 und Karte 5). Die Flughöhe aller beobachteten Trupps lag dabei wie bei den im Frühjahr beobachteten Kranichtrupps deutlich über 300 m. Zum überregionalen Vergleich werden die im Untersuchungsgebiet ermittelten Zugzahlen in Tab. 7 mit Erfassungsdaten verglichen, die an einem 70 km langen Transsekt zwischen den Orten Alsfeld und Herborn durchgängig im Zeitraum vom 24.09. bis 16.12.2015 erhoben wurden. Die Gegenüberstellung zeigt, dass selbst an den beiden zugstärksten Tagen, dem 26.10.15 und 27.10.15, jeweils weniger als 150 Tiere durch das Untersuchungsgebiet zogen.

Tab. 6: Größe ziehender Kranichtrupps während der Erfassungen am 26.10., 27.10 und 03.11.2015. Erfasst wurde jeweils im Zeitraum von 12:00 Uhr mittags bis zum Beginn der Dämmerung. Am 26.10.2015 überflogen keine Kraniche den Beobachtungsraum.

Nr. Datum Uhrzeit Anzahl Flughöhe 1 27.10.2015 13:45 26 > 300 m 2 27.10.2015 15:49 44 > 300 m 3 27.10.2015 16.59 34 > 300 m 4 03.11.2015 17:13 63 > 300 m Gesamt 167

Tab. 7: Vergleich der Erfassungszahlen im Untersuchungsraum mit Durchzugszahlen an einem 70 Kilometer langen Transsekt in Hessen zwischen Alsfeld und Herborn. An dem Transsekt wurden an jedem Tag innerhalb dieses Zeitraumes Erfassungen durchgeführt (Quelle: http://champagne- ardenne.lpo.fr/grue-cendree/grus-en/hesse-en, Abruf am 28.12.2015).

Anzahl Anzahl Datum Datum Alsfeld/Herborn Friesenhagen Alsfeld/Herborn Friesenhagen 24.09.2015 8 01.11.2015 21.000 25.09.2015 >13 02.11.2015 731 26.09.2015 441 03.11.2015 2.638 63 27.09.2015 650 04.11.2015 376 28.09.2015 >260 05.11.2015 100 29.09.2015 1.064 22.11.2015 1.535 30.09.2015 646 23.11.2015 1.698 01.10.2015 658 24.11.2015 1.780 05.10.2015 100 25.11.2015 1.116 10.10.2015 8.300 28.11.2015 400 11.10.2015 20.160 09.12.2015 197 12.10.2015 1.100 14.12.2015 34 20.10.2015 46 16.12.2015 1.029 23.10.2015 120 26.10.2015 22.405 0 27.10.2015 76.530 104 28.10.2015 9.163 29.10.2015 2.360 31.10.2015 17.200

Eine mögliche Erklärung für die geringen Zugzahlen liegt in den im Jahr 2015 gewählten Flugrouten der Kraniche. Diese werden vorwiegend durch die Witterungsbedingungen (vorherrschende Windrichtung) sowie durch die Lage der traditionellen Rastgebiete bestimmt. 21

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So zeigt sich in der Auswertung von Daten der Online-Plattform ornitho.de für den Zeitraum vom 01.09. bis 29.11.2015 eine Aufteilung des Zugkorridores in einen nördlichen und südlichen Zweig. Die beiden Arme des Zugkorridores führen von den im Nordosten Deutschlands gelegenen Rastgebieten „Diepholzer Moodniederung“ und „Rhin/Havelluch“ zu dem französischen Rastplatz „Lac du Der-Chantecoq“. Das Untersuchungsgebiet liegt im weniger beflogenen Bereich zwischen den beiden Teilkorridoren (Abb. 7).

Für die Jahre 2008 bis 2012 hat der NABU e.V. Morsbach Daten zum Frühjahrs- und Herbstzug des Kraniches im Naturraum Morsbacher Bergland erhoben. Das Plangebiet befindet sich im mittleren Bereich dieses Naturraums. Das Morsbacher Bergland nimmt einen ca. 15 km breiten Streifen innerhalb des etwa 300 km breiten Zugkorridores ein, was etwa 5 % der Breite des Zugkorridores entspricht. In einer Größenordnung von ca. 5 % liegt auch der Anteil der im Morsbacher Bergland nachgewiesenen Kraniche im Vergleich zur gesamten westziehenden Population (vgl. Tab. 8). Mithin kann auch auf Basis dieser Daten von einem durchschnittlichen Zuggeschehen im Untersuchungsgebiet ausgegangen werden. Geeignete Rastplätze für Kraniche finden sich ca. 8 km westlich der WEA-Planung im Bereich der „Nutscheider Höhe“ zwischen Waldbröl und Hennef (Buchen 2013).

Tab. 8: Vergleich der Zahlen ziehender Kraniche über dem Naturraum „Morsbacher Bergland“ mit den Gesamtzahlen aller westlich ziehenden Kraniche der Jahre 2008 bis 2012. Datengrundlage: Buchen (2013).

Jahr Gesamtzahl Kraniche im Morsbacher Kraniche im Morsbacher Bergland ziehender Bergland während des während des Herbstzuges Kraniche Frühjahrszuges

Zahl Anteil an Zahl Anteil an Gesamtzahl Gesamtzahl 2008 240.000 9.181 3,83% 3.293 1,37% 2009 240.000 13.474 5,61% 2.827 1,18% 2010 250.000 7.054 2,82% 5.999 2,40% 2011 285.000 6174 2,17% 906 0,32% 2012 300.000 5.789 1,93% 7.263 2,42%

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Abb. 7: Darstellung bedeutender Kranichrastplätze nach Angaben der Kranichschutz Deutschland gGmbH (http://www.kraniche.de) sowie Zugzahlen von Kranichen im Zeitraum vom 01.09. bis 29.11.2015 (n = 15.447, http://www.ornitho.de, Abruf am 30.11.2015). Kartengrundlage Natural Earth (http://www.naturalearthdata.com).

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5 EINSCHÄTZUNG DES KONFLIKTPOTENZIALS DER WEA Ein Hilfsmittel bei der Abschätzung der Gefährdung durch Kollision mit WEA ist die Datenbank der Schlagopfer, die von der Vogelschutzwarte Brandenburg im Auftrag der LAG VSW seit 2002 bundesweit geführt wird und Daten seit 1989 berücksichtigt (Tab. 9). Die in der Tabelle angeführten Werte müssen allerdings mit Vorsicht interpretiert werden, da von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist.

Tab. 9: Auswahl registrierter Schlagopfer an WEA in Deutschland, Nordrhein-Westfalen und Rheinland- Pfalz (Stand: 19.03.2018, Datenerfassung seit 1989) und geschätzter Brutbestand in Deutschland im Bezugsjahr 2009. Für den Brutbestand des Schwarzstorches gilt das Bezugsjahr 2013.

Art Status Schlagopfer1 Brutbestand2 Bestandsentwicklung2 2, 3 NW RP D [Brutpaare] Graugans D - - 15 26.000 – 37.000 Bestandszunahme Graureiher N 1 - 14 24.000 – 30.000 Bestandszunahme Kiebitz D - - 19 63.000 – 100.000 Starke Bestandsabnahme Kormoran N - - 4 22.000 – 26.000 Bestandszunahme Kornweihe D 1 - 1 40 - 60 Bestandszunahme Kranich D 1 1 20 7.000 – 8.000 Bestandszunahme Rotmilan B 32 22 398 12.000 – 18.000 Moderate Bestandsabnahme Schwarzmilan N - 1 40 6.000 – 9.000 Bestandszunahme Schwarzstorch B 1 - 4 640 – 7103 Bestandszunahme Waldschnepfe D 1 10 20.000 – 39.000 Stabiler Bestand Wiesenweihe D 6 470 – 550 Bestandszunahme

Quelle: 1 Dürr (2018), 2 Gedeon et al. (2014) 3 http://blackstorknotes.blogspot.de Status: B = Brutvogel, N = Nahrungsgast, D = Durchzügler

5.1 BRUTVÖGEL Nach Angaben der LAG VSW (VSW & LUWG 2012) können WEA für die im Untersuchungsgebiet nachgewiesenen Arten vor allem wegen erhöhter Kollisionsgefahr ein Konfliktpotenzial darstellen. Für die Waldschnepfe wird eine mögliche Störwirkung zur Balzzeit vermutet.

Graureiher, Kormoran und Schwarzmilan Bei den Arten Graureiher, Kormoran und Schwarzmilan kann aufgrund der günstigen Bestandszahlen sowie der z.T. sehr geringen Schlagopferzahlen davon ausgegangen werden, dass Errichtung und Betrieb der WEA kein erhöhtes Konfliktpotenzial bedeuten (vgl. Tab. 9). Von keiner dieser Arten befinden sich zudem Brutplätze im Untersuchungsgebiet, so dass Aufenthalte im Nahbereich der WEA nur äußerst selten zu erwarten sind.

Kranich, Waldschnepfe und Wiesenweihe Die Arten Kranich und Wiesenweihe wurden im Rahmen der Raumnutzungskartierung als Durchzügler im Untersuchungsgebiet nachgewiesen (vgl. BLW 2018 a). Die Kraniche flogen dabei in einer Höhe von mehr als 300 m über das Wisser Bachtal, so dass von keiner Kollisionsgefahr auszugehen ist. 24

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Aufgrund der einmaligen Beobachtung kann die Wiesenweihe als seltener Durchzügler im Untersuchungsgebiet eingestuft werden. Die geplanten WEA-Standorte eignen sich nicht als Jagdgebiete, die evtl. während des Zuges genutzt werden könnten, so dass von keiner Kollisionsgefahr oder Störwirkung auf die Wiesenweihe auszugehen ist. Von der Waldschnepfe gelangen zwei Nachweise zur Zugzeit Mitte Februar. Balzende Tiere wurden während der Erfassungen nicht nachgewiesen. Da bisher erst zehn Schlagopfer der Waldschnepfe gefunden wurden, ist in Anbetracht der günstigen Bestandssituation von 20.000 – 39.000 Brutpaaren in Deutschland von einer niedrigen Kollisionsgefahr auszugehen. Eine Vergrämung der Art durch WEA wurde in einer Untersuchung im Nordschwarzwald festgestellt (Dorka et al. 2014). Die Studie konzentriert sich auf das Vorkommen balzender Tiere (Balzflüge) und gibt keinen Aufschluss über ziehende Tiere. Eine Störung der Art während der Zugzeit erscheint unwahrscheinlich, da ausgeprägte Scheuchwirkungen durch WEA bisher nur bei Offenlandarten nachgewiesen wurden (VSW & LUWG 2012). Rotmilan Im Zeitraum von 1989 bis 2018 wurden an WEA in Deutschland 398 Schlagopfer des Rotmilans registriert (Dürr 2018), eine hohe Dunkelziffer ist zu vermuten (Rasran et al. 2009). Im Verhältnis zur Population – in Deutschland leben 12.000 bis 18.000 Brutpaare (Gedeon et al. 2014) - ist der Rotmilan damit nach dem Seeadler die am stärksten betroffene Art. Die Tiere zeigen kein Meideverhalten vor WEA, scheinen zudem günstige Nahrungshabitate in derem Umfeld gezielt anzufliegen. Im Bereich des Anlagenfußes sind Kleinsäuger durch die dortige kurze Vegetation besser verfügbar als in den umliegenden Feldern mit hoher Vegetation (Hötker 2009, Mammen et al. 2009). Dieser Anlockungseffekt tritt umso stärker hervor, wenn sich günstige Nahrungshabitate im Bereich der WEA konzentrieren, weil die Umgebung durch Intensivlandwirtschaft eine geringere Eignung als Jagdhabitat aufweist.

Diese Bedingungen treffen allerdings nicht auf das hier betrachtete Untersuchungsgebiet zu. Innerhalb des 500 m Radius um die Anlagenstandorte finden sich nur an wenigen Stellen geeignete Jagdbiotope für Rotmilane, da diese Bereiche vorwiegend bewaldet sind. So zeigen auch die Ergebnisse der Raumnutzungsanalyse, dass das Umfeld der aktuell geplanten Standorte nur selten aufgesucht wird. So ist nach Ergebnissen der RNA durch den Bau und Betrieb der WEA von keinem erhöhten Tötungsrisiko auszugehen (vgl. BLW 2018 a).

Schwarzstorch

An WEA in Deutschland wurden bisher vier Schlagopfer gefunden (vgl. Tab. 9). Erhebliche Beeinträchtigungen durch Meideeffekte treten nach Erkenntnissen bei den Schwarzstörchen der rheinland-pfälzischen Mittelgebirge erst bei Entfernungen von weniger als 1.000 m zwischen WEA und Vogel auf (VSW & LUWG 2012). Dies zeigen auch Erfahrungen mit Schwarzstorchbruten innerhalb der Forstämter Prüm (Eifel) und Kastellaun (Hunsrück) (schr. M. Diemer) sowie eigene Beobachtungen in Untersuchungsgebieten in Hunsrück, Eifel und Westerwald. Im Untersuchungsgebiet wurden Schwarzstörche vorwiegend in der östlichen Hälfte beobachtet, weshalb sie dem Brutplatz nahe der Ortslage Winnersbach zugeordnet werden können. Zur Nahrungssuche wurden vor allem größere Fließgewässer im Umfeld des Brutplatzes genutzt. Dies lässt sich dadurch erklären, dass die heranwachsenden Jungvögel vor allem mit Fischen gefüttert werden. Wegen der starken Trockenheit im Hochsommer 2015 führten viele der kleineren Bäche kaum noch Wasser, so dass sich die Jagd auf größere Fließgewässer wie Wipperbach, Wisser Bach und vermutlich auch die Sieg konzentrierte.

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Im Nahbereich der WEA-Standorte (= 500 m-Radius) wurde im Rahmen der Erfassungen nur ein Vorbeiflug beobachtet, geeignete Nahrungs- und Bruthabitate finden sich hier nicht. So kann für den Schwarzstorch bei allen geplanten WEA-Standorten von einem geringen Konfliktpotenzial im Hinblick auf Kollisionsgefahr und Störwirkung ausgegangen werden.

5.2 ZUGVÖGEL

Vogelzug Aufgrund der ermittelten geringen Durchzugszahlen von im Mittel 156 Vögeln pro Stunde kann davon ausgegangen werden, dass das Untersuchungsgebiet keinen überregional bedeutenden Vogelzugkorridor darstellt. Die festgestellten windkraftsensiblen Arten Graugans, Graureiher, Kiebitz, Kornweihe, Kormoran und Rotmilan zogen nur in geringer Individuenzahl durch. Daher kann für den Vogelzug von einem geringen Konfliktpotenzial ausgegangen werden.

Kranichzug

Auf dem Wegzug ziehen Kraniche bevorzugt an Tagen mit Ost-Wetterlagen. Die bei dieser Wetterlage vorherrschenden nordöstlichen Winde unterstützen den Zug, so dass Kraniche in großen Höhen von meist 300 – 500 m Höhe oder darüber über das Binnenland ziehen. Grunwald et al. (2006) ermittelten eine mittlere Flughöhe von ca. 750 m. Bei diesen Bedingungen werden keine Beeinträchtigungen des Zuges durch WEA beobachtet (Grunwald et al. 2006, Isselbächer 2007). Aufgrund der meist großen Flughöhe ist das Kollisionsrisiko daher gering. Dies zeigen auch die Zahlen der bisher registrierten Schlagopfer. Während die westziehende Kranich-Population auf etwa 300.000 Tiere geschätzt wird, sind bisher bundesweit erst 19 Schlagopfer belegt (Dürr 2017). Auch wenn diese Daten mit Vorsicht interpretiert werden müssen, da sie nur zum Teil auf systematischen Erhebungen beruhen, so ist doch bei einer auffälligen und großen Vogelart wie dem Kranich davon auszugehen, dass die Auffindrate überdurchschnittlich hoch ist (vgl. Grünkorn 2009).

Auch alle im Rahmen der hier durchgeführten Erhebungen beobachteten Kranichtrupps zogen in Höhen von deutlich mehr als 300 m. Zudem liegt das Plangebiet in einem wenig frequentierten Bereich des Kranichzuges. Daher kann auch für Kraniche von einem geringen Konfliktpotenzial ausgegangen werden.

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6 ZUSAMMENFASSENDE EINSCHÄTZUNG DES KONFLIKTPOTENZIALS IM HINBLICK AUF DEN BRUTVOGELBESTAND UND VOGELZUG Bei der Brutvogelerfassung konnten insgesamt 82 Arten erfasst werden, von denen 69 Arten als Brutvögel neun Arten als Nahrungsgäste und vier Arten als Durchzügler eingestuft wurden. Von 24 gefundenen Horsten waren fünf Horste von Rotmilanen, vier von Mäusebussarden, zwei von Schwarzstörchen und einer von Schwarzmilanen besetzt. Im Verlauf der Brutsaison stürzte jedoch ein Schwarzstorchhorst vom Baum, so dass die Brut aufgegeben wurde. Darüber hinaus konnten für folgende Arten Revierzentren abgegrenzt werden: Rotmilan (1), Turmfalke (4), Waldkauz (2) und Waldohreule (1).

Von den nachgewiesenen gefährdeten Arten während der Brutvogelerfassung stehen nach der Definition der LAG VSW (VSW & LUWG 2012) folgende Arten potenziell im Konflikt mit einer Windkraftnutzung: Graureiher, Kormoran, Kranich, Rotmilan, Schwarzmilan, Schwarzstorch, Wiesenweihe und Waldschnepfe.

Aufgrund der günstigen Bestandszahlen sowie der z.T. sehr geringen Schlagopferzahlen kann davon ausgegangen werden, dass Errichtung und Betrieb der WEA für den Großteil dieser Arten kein erhöhtes Konfliktpotenzial bergen. Eine Ausnahme stellen Rotmilan und Schwarzstorch dar, für die aufgrund von hohen Schlagopferzahlen (Rotmilan) bzw. Seltenheit (Schwarzstorch) eine größere Gefährdung angenommen wird.

Für den Rotmilan wird das Konfliktpotenzial jedoch aus folgenden Gründen niedrig eingeschätzt:  Alle Brutplätze liegen weiter als 1 km von der Anlagenplanung entfernt.  Im Rahmen der Raumnutzungskartierung 2015 wurden nur eine sehr geringe Nutzung von Nahrungshabitaten im Bereich der Anlagenplanung beobachtet (BLW 2018 a). Schwarzstörche nutzten vorwiegend Nahrungsbiotope in der östlichen Hälfte des Untersuchungsgebietes. Geeignete Nahrungs- und Bruthabitate fehlen im Umfeld der geplanten Standorte. So kann für alle WEA-Standorte von einem geringen Konfliktpotenzial im Hinblick auf Kollisionsgefahr und Störwirkung ausgegangen werden.

Bei der Erfassung des Herbstzuges konnten insgesamt 4.532 Vögel aus 38 Arten festgestellt werden. Potenziell windkraftsensible Arten zogen nur in sehr geringer Individuenzahl durch. Mit einer ermittelten durchschnittlichen Zugfrequenz von 156 Vögeln pro Stunde lagen die Zugzahlen deutlich unter dem Durchschnittswert von etwa 600 Vögeln pro Stunde, der für Rheinland-Pfalz bestimmt wurde (LUWG 2010). Auch für den Kranichzug konnten nur unterdurchschnittliche Zugzahlen ermittelt werden. Da im Bereich der Anlagenplanung keine lokale Verdichtung des Vogelzugs festgestellt wurde, kann daher für den Vogelzug von einem geringen artenschutzfachlichen Konfliktpotenzial ausgegangen werden.

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8 ANHANG Tab. 10: Gesamtartenliste der Erfassungen im Zeitraum von Januar bis November 2015 (Brutvögel, Nahrungsgäste, Durchzügler), Gefährdungsgrad und Status im 500 m-Radius (= gesamte Brutvogelerfassung) und 3.000 m Radius (= Erfassung mit Fokus auf windkraftsensiblen Arten) um die Anlagenplanung. Rote Liste D: Rote Liste D: Rote Liste Deutschland (Grüneberg et al. 2015); Rote Liste NW: Rote Liste Nordrhein-Westfalen (Sudmann et al. 2008; Rote Liste RL: Rote Liste Rheinland-Pfalz (Simon et al. 2014): 0 - ausgestorben oder verschollen, R - durch extreme Seltenheit gefährdet, 1 - vom Aussterben bedroht, 2 - stark gefährdet, 3 - gefährdet, V - Vorwarnliste, * - nicht gefährdet, S - Einstufung dank Naturschutzmaßnahmen (RL 2009), U - Unregelmäßiger Vermehrungsgast; Angaben nach dem Querstrich (/) gelten für wandernde Individuen Bundesnaturschutzgesetz (BNatschG): §§§ streng geschützt (EG-ArtSchVO Nr.338/97), §§ streng geschützt; § besonders geschützt; VSR (Vogelschutzrichtlinie); Status: B = Brutvogel, D= Durchzügler, N = Nahrungsgast

Rote Liste Status Name, deutsch Name, wissenschaftlich RP NW D BNatschG VSR 500 3000 Amsel Turdus merula § B B Bachstelze Motacilla alba § B B Baumpieper Anthus trivialis 2 3 3 § B B Birkenzeisig Carduelis flammea § D Blaumeise Parus caeruleus § B B Bluthänfling Carduelis cannabina V 3 § N B Braunkehlchen Saxicola rubetra 1 1S 2 § Art.4(2): Brut B Buchfink Fringilla coelebs § B B Buntspecht Dendrocopos major § B B Dohle Coloeus monedula § B B Dorngrasmücke Sylvia communis § B B Eichelhäher Garrulus glandarius § B B Eisvogel Alcedo atthis V * §§ Anh.I: VSG N Elster Pica pica § B B Erlenzeisig Carduelis spinus § N B Feldlerche Alauda arvensis 3 3S 3 § B Feldsperling Passer montanus 3 3 V § B Fichtenkreuzschnabel Loxia curvirostra § B Fitis Phylloscopus trochilus § B B Gartenbaumläufer Certhia brachydactyla § B B Gartengrasmücke Sylvia borin § B B Gebirgsstelze Motacilla cinerea § B Gimpel, Dompfaff Pyrrhula pyrrhula § B B Girlitz Serinus serinus § B Goldammer Emberiza citrinella § B B Graugans Anser anser § Art.4(2): Rast D Graureiher Ardea cinerea * § sonst.Zugvogel N Grauschnäpper Muscicapa striata V § N Grauspecht Picus canus V 2S 2 §§ Anh.I: VSG B Grünfink, Grünling Carduelis chloris § B B Grünspecht Picus viridis §§ N B Habicht Accipiter gentilis V §§§ N 31

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Haubenmeise Parus cristatus § B B Hausrotschwanz Phoenicurus ochruros § B B Haussperling Passer domesticus 3 V § B B Heckenbraunelle Prunella modularis § B B Heidelerche Lullula arborea 1 3S V §§ Anh.I: VSG D Hohltaube Columba oenas § sonst.Zugvogel B B Kanadagans Branta canadensis (§) B Kernbeißer Coccothraustes coccothraustes § B B Kiebitz Vanellus vanellus 1 3S 2 §§ Art.4(2): Rast D Kleiber Sitta europaea § B B Kohlmeise Parus major § B B Kolkrabe Corvus corax § N B Kormoran Phalacrocorax carbo * § Art.4(2): Rast N N Kornweihe Circus cyaneus 1 0 1 §§§ Anh.I: VSG D Kranich Grus grus 0 §§§ Anh.I: VSG D Mauersegler Apus apus § N N Mäusebussard Buteo buteo * §§§ N B Mehlschwalbe Delichon urbicum 3 3S 3 § N B Misteldrossel Turdus viscivorus § B B Mittelspecht Dendrocopos medius V §§ Anh.I: VSG B Mönchsgrasmücke Sylvia atricapilla § B B Neuntöter Lanius collurio V VS § Anh.I: VSG B Rabenkrähe Corvus corone § B B Rauchschwalbe Hirundo rustica 3 3S 3 § N B Ringeltaube Columba palumbus § B B Rotdrossel Turdus iliacus § D Rotkehlchen Erithacus rubecula § B B Rotmilan Milvus milvus V 3 §§§ Anh.I: VSG N B Schleiereule Tyto alba V *S §§§ N Schwanzmeise Aegithalos caudatus § B B Schwarzmilan Milvus migrans R §§§ Anh.I: VSG N Schwarzspecht Dryocopus martius *S §§ Anh.I: VSG B B Schwarzstorch Ciconia nigra 3S §§§ Anh.I: VSG N B Singdrossel Turdus philomelos § B B Sommergoldhähnchen Regulus ignicapilla § B B Sperber Accipiter nisus * §§§ N Star Sturnus vulgaris V 3 § B B Steinschmätzer Oenanthe oenanthe 1 1S 1 § Art.4(2): Brut D Stieglitz, Distelfink Carduelis carduelis § B B Stockente Anas platyrhynchos 3 § Art.4(2): Rast B Straßentaube Columba livia forma domestica B Sumpfmeise Parus palustris § B B Tannenmeise Parus ater § B B Trauerschnäpper Ficedula hypoleuca 3 § B B Turmfalke Falco tinnunculus VS §§§ N B

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Turteltaube Streptopelia turtur 2 2 2 §§§ B B Wacholderdrossel Turdus pilaris § B B Waldbaumläufer Certhia familiaris § B B Waldkauz Strix aluco * §§§ N B Waldlaubsänger Phylloscopus sibilatrix 3 3 § B B Waldohreule Asio otus 3 §§§ N B Waldschnepfe Scolopax rusticola V 3 V § Art.4(2): Rast D Wiesenpieper Anthus pratensis 1 2 2 § Art.4(2): Brut D Wiesenschafstelze Motacilla flava § sonst.Zugvogel D Wiesenweihe Circus pygargus 1 1S 2 §§§ Anh.I: VSG D Wintergoldhähnchen Regulus regulus § B B Zaunkönig Troglodytes troglodytes § B B Zilpzalp Phylloscopus collybita § B B

Tab. 11: Verzeichnis der kartierten Horste. Angegeben sind Brutvögel im Jahr 2015, die potenzielle Art, die aufgrund der Bauweise bzw. Bruten der Vorjahre den Horst errichtet haben könnte, geschätzte Höhe des Nestes über Grund, geschätzter Durchmesser des Horstes. Abkürzungen: Mb – Mäusebussard, Rk – Rabenkrähe, Rm – Rotmilan, Sst – Schwarzstorch, Swm - Schwarzmilan

Nr. Brut Baumart Höhe [m] Durchmesser [cm] Potenzielle Art 1 Rm Buche 20 50 Rm 2 Eiche 20 50 Mb 3 Buche 10 50 Mb 4 Mb Eiche 20 50 Mb 5 Mb Eiche 15 50 6 Kiefer 15 50 Mb 7 Mb Fichte 20 50 8 Rm Fichte 15 60 9 Mb Lärche 15 60 Mb 10 Lärche 12 50 Mb 11 Lärche 20 40 Rk 12 Eiche 15 40 Rk 13 Rm Buche 16 60 Rm 14 Sst Eiche 15 100 Sst 15 Rm Eiche 15 60 Rm 16 Eiche 20 60 Rm 17 Buche 15 40 18 Eiche 20 60 Swm 19 Swm Eiche 25 60 20 Eiche 20 60 Mb 21 Eiche 20 60 Rm, Mb 22 Sst Eiche 20 100 Sst 23 Buche 15 100 Sst (Kunsthorst) 24 Rm Eiche 15 50 Rm

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