Nachlass Wolfgang Ullmann
Total Page:16
File Type:pdf, Size:1020Kb
Findbuch zum Bestand Nachlass Wolfgang Ullmann bearbeitet von Tina Krone ROBERT-HAVEMANN-GESELLSCHAFT Berlin 2007 Überarbeitete Auflage 2015 Dieses Findbuch ist Ergebnis eines Erschließungsprojektes, das durch die Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, den Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR des Landes Berlin und das Archiv „Grünes Gedächtnis“ finanziert wurde. Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. Schliemannstraße 23 10437 Berlin www.havemann-gesellschaft.de Reproduktion, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. I Inhaltsverzeichnis Vorwort Geschichte und Aufbau des Bestandes III Biografische Daten Wolfgang Ullmann XI Jakob Ullmann: Zum Nachlass XV Hinweise zur Benutzung des Findbuches XVII Abkürzungsverzeichnis XVIII Bestandsverzeichnis 1. Persönliche Unterlagen 1 1.1. Unterlagen zu Wolfgang Ullmann 1 1.1.1. Private Lebensführung 1 1.1.2. Ausbildung 1 1.1.3. Berufliche und politische Tätigkeit 1 1.1.4. Versicherungs-, Wohnungs- und Finanzangelegenheiten 2 1.1.5. Ausweise, Pässe und Dienstkarten 2 1.1.6. Lebensläufe, Biographien 2 1.1.7. Ehrungen 2 1.1.8. Kalender, Adressbücher, Notizhefte 2 1.1.9. Beisetzung und Gedenken 3 1.2. Unterlagen zu Familienangehörigen 4 2. Unterlagen aus publizistischer Tätigkeit 5 2.1. Eigene Manuskripte und Aufzeichnungen 5 2.1.1. Buchmanuskripte 5 2.1.2. Manuskripte zu thematischen Schwerpunkten 7 2.1.2.01. Alte Kirche/Gnosis 7 2.1.2.02. Regionale Kirchengeschichte 10 2.1.2.03. Predigten/Andachten/Bibelarbeiten 11 2.1.2.04. Thomas Müntzer/Reformation 12 2.1.2.05. Eugen Rosenstock-Huessy 16 2.1.2.06. Pavel Florenskij 17 2.1.2.07. Verhältnis von Kirche und Staat 18 2.1.2.08. Bürgerbewegung/Herbst 1989 21 2.1.2.09. Politbüroprozesse/Staatskriminalität 21 2.1.2.10. Grundrechtscharta der Europäischen Union 22 2.1.3. Manuskripte, Aufzeichnungen, Notizen, 1948-2004 22 2.2. Gedruckte Belege für Beiträge in Büchern, Zeitschriften und Zeitungen 56 2.3. Interviews (Manuskripte und/oder gedruckte Belege) 62 2.4. Unterlagen aus herausgeberischer Tätigkeit 62 3. Unterlagen aus theologischer und beruflicher Tätigkeit bis 1990 63 3.1. Pfarrstelle Colmnitz 63 3.2. Katechetisches Oberseminar Naumburg 64 3.3. Sprachenkonvikt Berlin 66 3.4. Gastdozentur in den USA 68 3.5. Lehr- und Forschungstätigkeit 68 3.6. Arbeitsgemeinschaften, -kreise und -gruppen 71 3.7. Ökumene 72 3.7.1. Lutherischer Weltbund 72 3.7.2. Ökumenischer Rat der Kirchen 74 3.7.3. Bund der Ev. Kirchen in der DDR 75 3.7.4. Ev. Kirche der Union 77 3.7.5. Weitere ökumenische Aktivitäten 78 II 4. Unterlagen aus politischer und beruflicher Tätigkeit ab 1987 80 4.01. Initiative "Absage an Praxis und Prinzip der Abgrenzung" 80 4.02. Demokratie Jetzt 80 4.03. Zentraler Runder Tisch 82 4.04. Ministerrat der DDR 85 4.05. Volkskammer der DDR 87 4.06. Treuhandanstalt 90 4.07. Deutscher Bundestag 91 4.08. Gemeinsame Verfassungskommission von Bundesrat und Bundestag 99 4.09. Europaparlament 108 4.10. Forum Bürgerinnen- und Bürgerbewegung 113 4.11. Protestbriefe, Appelle, Offene Briefe, Erklärungen 113 5. Unterlagen aus öffentlicher Tätigkeit 114 5.01. Arnold-Freymuth-Gesellschaft e.V. 114 5.02. Förderkreis e.V. Denkmal für die ermordeten Juden Europas 115 5.03. Forum zur Aufklärung und Erneuerung 115 5.04. Gegen Vergessen - Für Demokratie e.V. 116 5.05. Grüne Akademie der Heinrich-Böll-Stiftung, Arbeitsgruppe Europa 117 5.06. Gustav Heinemann-Initiative e.V. 117 5.07. "Haus um die Schenkung" e.V. 117 5.08. Humanistische Union e.V. 118 5.09. Kreisau - Vereine und Stiftung 118 5.10. Kuratorium für einen demokratisch verfassten Bund deutscher Länder 119 5.11. Stiftung "Haus der Demokratie" 120 5.12. Stiftung Mitarbeit 120 5.13. Theodor-Heuss-Stiftung 120 5.14. Verein zur Förderung der Ausstellung "Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944" e.V. 121 5.15. Verein zur Förderung der Orgeln und der Orgelmusik 121 5.16. Beirat für die Beratung der Menschenrechtsarbeit in der EKD 121 5.17. Unabhängige Kommission "Berliner Zeitung" 122 5.18. Wettbewerb der Heinrich-Böll-Stiftung "Projekte gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit" 122 6. Korrespondenz 122 6.1. Korrespondenz an Wolfgang Ullmann 122 6.1.1. Allgemeine Korrespondenz 122 6.1.2. Korrespondenz "Theologische Versuche" 134 6.1.3. Korrespondenz "Gerechtigkeitskomitees" 134 6.1.4. Glückwünsche 134 6.2. Briefwechsel und Korrespondenz von Wolfgang Ullmann 135 6.3. Familienkorrespondenz 137 6.4. Korrespondenz Dritter/nicht identifizierte Absender 138 7. Tagungen, Veranstaltungen, Podien 139 8. Wissenschaftliche Arbeiten und Manuskripte Dritter 145 9. Sammlungen 149 9.1. Thematische Materialsammlungen 149 9.2. Samisdat aus der DDR/Kirchliche Grauschriften 150 9.3. Sonderdrucke 151 Register Ortsindex 154 Personenindex 157 Sachindex 163 Zeitungen/Zeitschriften 172 III Einführung "Es bedarf einer völlig unausgewogenen Entschiedenheit, damit der Schritt von der konser- vativen zur innovativen und kreativen Ökologie, von der Mittelstandsdemokratie des 19. Jahrhunderts zur Bürger- und Bürgerinnendemokratie des 21. Jahrhunderts und von der Spaltung der Menschenrechte in individuelle und soziale zur sozialen Verwirklichung der individuellen endlich getan wird." Wolfgang Ullmann 19961 Geschichte und Aufbau des Bestandes Der Theologe und Kirchenhistoriker Wolfgang Ullmann, bis Ende der 1980er Jahre ein Inspirator sei- ner Studenten, wurde ab 1989 Impulsgeber in der Politik. Als Mitglied im Initiativkreis "Absage an Pra- xis und Prinzip der Abgrenzung", Mitbegründer von "Demokratie Jetzt", Teilnehmer am zentralen Run- den Tisch, Minister ohne Geschäftsbereich in der Regierung Modrow und Mitglied der letzten Volks- kammer der DDR war er aktiv im politischen Veränderungsprozess der DDR bis zur Wiederherstellung der deutschen Einheit engagiert. Einer der Autoren der am Runden Tisch erarbeiteten Verfassung der DDR, wurde er als Mitglied von Bündnis 90 im Deutschen Bundestag Streiter für eine neue gesamt- deutsche Verfassung. Als Vorstandsmitglied im "Forum zur Aufklärung und Erneuerung" und im Verein "Gegen Vergessen. Für Demokratie" sowie als Abgeordneter des Europaparlaments blieb er kritischer Begleiter der Entwicklung des vereinigten Deutschlands und des gemeinsamen Europas. Sein Nachlass, der ca. 20 laufende Meter umfasst, enthält vielfältige Zeugnisse seiner theologischen, politischen und vor allem der publizistischen Tätigkeit. Veröffentlichte er ab Mitte der 1960er Jahre in der DDR kirchengeschichtliche und religionsphilosophische Beiträge und Rezensionen, so hat er im Laufe der 1980er Jahre in westlichen Zeitschriften und im Samisdat der DDR-Opposition auch ge- schichtliche und philosophische Reflexionen publiziert. Mit dem Fall der Mauer explodierte das publi- zistische Schaffen Wolfgang Ullmanns gleichermaßen. Zahllose, im Nachlass vorhandene Manuskrip- te und Publikationen belegen die Intensität und die Weitsicht, mit der er sich in öffentliche Debatten einmischte oder diese sogar anstieß. Und dies manchmal auch ganz praktisch, getreu der Maxime "Erkennen und handeln". Als 1990 in der Ost-Berliner Adalbertstraße ein ganzer Straßenzug gerade besetzter Häuser sofort wieder geräumt werden sollte, konnte der um Hilfe gebetene Wolfgang Ull- mann dieses tatsächlich verhindern. Dazu findet sich im Nachlass zwar kein Beleg, aber zum Beispiel für die Fahndung nach dem Verbleib von Schmuck- und Wertgegenständen aus der Abteilung Kom- merzielle Koordinierung, der er sich als Vorstandsmitglied des Forums zur Aufklärung und Erneuerung verschrieben hatte. Der Nachlass erstreckt sich auf die Zeit von 1916 bis 2004 und umfasst 549 Bände und 21 Archivbo- xen. Übernommen wurde das Schriftgut von der Robert-Havemann-Gesellschaft zusammen mit der Bibliothek, mit Fotos, Graphiken, Noten, Plakaten, Zeitschriften und elektronischen Datenträgern, ver- packt in 125 Umzugskisten, im November 2004. Im Jahr 2006/2007 konnte der Bestand in einem von der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, vom Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR des Landes Berlin und vom Archiv "Grünes Gedächtnis" finanzierten Projekt erschlossen werden. 1 Wolfgang Ullmann: Aufruf zur Unausgewogenheit. Zum 5. Jahrestag der Gründung von Bündnis 90/Grüne in Sachsen, „forum Bürgerbewegung“, Nr. 5/Sept.-Okt. 1996 IV Große Teile des immensen schriftlichen Nachlasses waren nicht geordnet, sie waren in Benutzung. Mitten in der Arbeit aus dem Leben gerissen, musste Wolfgang Ullmann sein Handwerkszeug zurück- lassen. So, wie er dachte, nicht in den Grenzen von Fachdisziplinen, sondern jene überschreitend und diese miteinander verknüpfend, lagen Manuskripte, Aufzeichnungen, Briefe, Studien und anderes mehr aus allen Schaffensjahrzehnten griffbereit auf Tischen und in Regalen in seinen beiden Arbeits- zimmern. Dort, wo eine persönliche Ordnung erkennbar war, wurde sie übernommen. Das übrige Schriftgut wur- de nach dem "freien und flexiblen Strukturprinzip"2 geordnet. Ohne starres Schema wurde vom vor- handenen Material ausgegangen, wobei die private, berufliche und politische Tätigkeit berücksichtigt und dem persönlichen Arbeitsstil entgegengekommen wurde. Der Nachlass gliedert sich in neun Hauptgruppen, auf die im Folgenden detaillierter eingegangen wird. Innerhalb der einzelnen Klassifikationsgruppen und Akteneinheiten wurden die Unterlagen in chronolo- gischer Ordnung abgelegt. Ausnahme bildet die Korrespondenz. Hier ist die alphabetische Ablage nach Absendern bzw. Adressaten Ordnungsprinzip. Die wissenschaftlichen Arbeiten