Bauleitplanung des Flecken Hagenburg Landkreis

Bebauungsplan Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - 5. Änderung -

Begründung und Umweltbericht gem. § 9 Abs. 8 und § 2 a BauGB

Die Abschrift stimmt mit der Urschrift überein. Abschrift Hagenburg, den __.__.____

……………………………………….. Der Gemeindedirektor

Planungsbüro REINOLD Raumplanung- und Städtebau IfR 31737 Seetorstr. 1a Telefon 05751/9646744 Telefax 05751/9646745 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Gliederung

Teil I Begründung 1 Grundlagen 4 1.1 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan 4 1.2 Zielvorgaben durch übergeordnete Planungen 6 1.3 Sonstige Gesetze und Verordnungen 12 2 Aufgabe des Bebauungsplanes 12 3 Städtebauliches Konzept 12 3.1 Räumlicher Geltungsbereich 12 3.2 Ziele und Zwecke der Planung 13 4 Inhalt des Bebauungsplans 25 4.1 Art und Maß der baulichen Nutzung 25 4.2 Straßenverkehrsflächen 29 4.3 Belange von Boden, Natur und Landschaft 30 4.4 Immissionsschutz 35 4.5 Klimaschutz und Klimaanpassung 40 4.6 Denkmalschutz 40 4.7 Altlasten und Kampfmittel 41 4.8 Bergbau 41 5 Ergebnis der Umweltprüfung 41 6 Daten zum Plangebiet 42 7 Durchführung des Bebauungsplanes 42 7.1 Bodenordnung 42 7.2 Ver- und Entsorgung 42 7.3 Kosten für den Flecken Hagenburg 44 7.4 Militärischer Flugplatz Wunstorf 44 7.5 Baugrund 45

Teil II Umweltbericht 1 Einleitung 46 1.1 Veranlassung, Rechtslage 46 1.2 Kurzdarstellung der Ziele und Inhalte der Bebauungsplanung 47 1.3 Umweltschutzziele aus übergeordneten Fachgesetzen und Fachplänen und deren Berücksichtigung 48 2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen 53 2.1 Bestandsaufnahme und Bewertung 53 2.2 Entwicklungsprognosen des Umweltzustandes 59 2.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen 62 2.4 Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz 63 2.5 Planalternativen 67

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3 Zusätzliche Angaben 68 3.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren / Hinweise auf Schwierigkeiten 68 3.2 Hinweise zur Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen / Monitoring 69 3.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung 70

Teil III Abwägung 1 Öffentliche Auslegung gem. § 3 Abs. 2 BauGB und Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 2 BauGB 72 2 Erneute, eingeschränkte und verkürzte öffentliche Auslegung gem. § 4 a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 3 Abs. 2 BauGB und erneute Beteiligung der berührten Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 4 Abs. 2 BauGB 102

Teil IV Anlagen Anlage 1: Lageplan 114 Anlage 2: Konstruktive Anforderung für Wohngebäude in erdfallgefährdeten Gebieten (LBEG) 115

Teil V Verfahrensvermerke 116

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Teil I Begründung

1 Grundlagen

Der Rat des Flecken Hagenburg hat in seiner Sitzung am 10.12.2018 den Aufstellungsbeschluss gem. § 2 Abs. 1 BauGB und in seiner Sitzung am 01.07.2019 den Beschluss zur öffentlichen Auslegung (Auslegungsbeschluss) gem. § 3 Abs. 2 BauGB für die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“, einschl. örtlicher Bauvorschriften, gefasst. In seiner Sitzung am 16.12.2019 hat der Rat den Beschluss zur erneuten, eingeschränkten und verkürzten öffentlichen Auslegung (Auslegungsbeschluss) gem. § 3 Abs. 2 BauGB i.V.m. § 4 a Abs. 3 BauGB für den Bebauungsplan gefasst. Der Satzungsbeschluss wurde am 04.05.2020 durch den Rat gefasst.

1.1 Entwicklung aus dem Flächennutzungsplan Der wirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde stellt den Planbereich als gemischte Baufläche und Wohnbaufläche dar. Um dem Entwicklungsgebot des § 8 Abs. 2 BauGB, wonach Bebauungspläne aus den Darstellungen des Flächennutzungsplanes zu entwickeln sind, zu entsprechen, wird der wirksame Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Sachsenhagen im Rahmen der 27. Änderung des Flächennutzungsplanes (Teiländerungsbereich 27.2) im Parallelverfahren derart geändert, dass die bisher wirksam dargestellten gemischten Bauflächen und Wohnbauflächen in die Darstellung einer Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „großflächiger Einzelhandel - Lebensmittelnahversorgung“ geändert werden. Die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ setzt sodann für die in seinem räumlichen Geltungsbereich gelegenen Flächen ein Sondergebiet gem. § 11 Abs. 3 BauNVO fest, sodass die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 als aus den zukünftigen Darstellungen des Flächennutzungsplanes entwickelt angesehen werden kann. In der näheren Umgebung des Planbereiches sind im wirksamen Flächennutzungsplan westlich an das Plangebiet angrenzend weitere gemischte Bauflächen sowie südwestlich Wohnbauflächen dargestellt. Im südöstlichen Anschluss an das Plangebiet grenzen Flächen für die Landwirtschaft an, die den gegenwärtigen Übergangsbereich der Siedlung zur freien Landschaft markieren.

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Abb.: Auszug aus dem wirksamen Flächennutzungsplan der Samtgemeinde Sachsenhagen

Abb.: Auszug aus der 27. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen (Entwurf), Kartengrundlage: AK 5, M 1:5.000, © 2017 LGLN, RD Hameln-Hannover, Katasteramt Rinteln

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1.2 Zielvorgaben durch übergeordnete Planungen 1.2.1 Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 2017 (LROP) Das LROP weist Hagenburg keine besondere Aufgabe oder Funktionen zu. Die B 441 ist als Hauptverkehrsstraße gekennzeichnet. Gemäß dem LROP Abschnitt 1.1 Ziffer 03 sind die Auswirkungen des demographischen Wandels, die weitere Entwicklung der Bevölkerungsstruktur und die räumliche Bevölkerungsverteilung bei allen Planungen und Maßnahmen zu berücksichtigen. Darüber hinaus werden grundsätzliche regionalplanerisch relevante Hinweise und Grundsätze für die Beanspruchung von Siedlungs- und Freiräumen getroffen. Danach sollen in der Siedlungsstruktur gewachsene, das Orts- und Landschaftsbild, die Lebensweise und Identität der Bevölkerung prägende Strukturen sowie siedlungsnahe Freiräume erhalten und unter Berücksichtigung der städtebaulichen Erfordernisse weiterentwickelt werden (LROP 2.1.01). Ferner sollen Siedlungsstrukturen gesichert und entwickelt werden, in denen die Ausstattung mit und die Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge für alle Bevölkerungsgruppen gewährleistet werden; sie sollen in das öffentliche Personennahverkehrsnetz eingebunden werden (LROP 2.1.02). Gemäß Nr. 2.2. 03 LROP sind in den zentralen Orten Art und Umfang der zentralörtlichen Einrichtungen und Angebote an der Nachfrage der zu versorgenden Bevölkerung und der Wirtschaft im Verflechtungsbereich auszurichten. Die Leistungsfähigkeit der Zentralen Orte ist der jeweiligen Festlegung entsprechend zu sichern und zu entwickeln. Aus dem textlichen Teil des LROPs 2017 gehen in Bezug auf das durch die hier in Rede stehende 5. Änderung des Bebauungsplanes planungsrechtlich vorbereitete geplante Einzelhandelsvorhaben unter Punkt 2.2 LROP die nachfolgenden Ausführungen hervor, die für die Bauleitplanung im Sinne des § 1 Abs. 4 BauGB, wonach die Bauleitplanungen den Zielen der Raumordnung anzupassen sind, bindend sind: 01 Zur Herstellung dauerhaft gleichwertiger Lebensverhältnisse sollen die Angebote der Daseinsvorsorge und die Versorgungsstrukturen in allen Teilräumen in ausreichendem Umfang und in ausreichender Qualität gesichert und entwickelt werden. Die Angebote sollen unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen von jungen Familien und der Mobilität der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sowie der sich abzeichnenden Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung, der Alters- und der Haushaltsstruktur bedarfsgerecht in allen Teilräumen gesichert und entwickelt werden. Sie sollen auch im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung einander räumlich zweckmäßig zugeordnet werden und den spezifischen Mobilitäts- und Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung Rechnung tragen. Öffentliche Einrichtungen und Angebote der Daseinsvorsorge für Kinder und Jugendliche sollen möglichst ortsnah in zumutbarer Entfernung vorgehalten werden. 02 Alle Gemeinden sollen für ihre Bevölkerung ein zeitgemäßes Angebot an Einrichtungen und Angeboten des allgemeinen täglichen Grundbedarfs bei angemessener Erreichbarkeit sichern und entwickeln. Maßstab der Sicherung und Angebotsverbesserung in der überörtlichen Daseinsvorsorge soll ein auf die gewachsenen Siedlungsstrukturen, die vorhandenen Bevölkerungs- und Wirtschaftsschwerpunkte und die vorhandenen Standortqualitäten ausgerichtetes, tragfähiges Infrastrukturnetz sein. Im Hinblick auf die sich abzeichnenden Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung und Altersstruktur sollen frühzeitig regional und interkommunal abgestimmte Anpassungs- und Modernisierungsmaßnahmen zur Sicherung und Entwicklung der überörtlichen Daseinsvorsorge eingeleitet werden.

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03 Zentrale Orte sind Oberzentren, Mittelzentren und Grundzentren. Die Funktionen der Ober-, Mittel- und Grundzentren sind zum Erhalt einer dauerhaften und ausgewogenen Siedlungs- und Versorgungsstruktur in allen Landesteilen zu sichern und zu entwickeln. […] 05 Art und Umfang der zentralörtlichen Einrichtungen und Angebote sind an der Nachfrage der zu versorgenden Bevölkerung und der Wirtschaft im Verflechtungsbereich auszurichten. Bei der Abgrenzung der jeweiligen funktionsbezogenen mittel- und oberzentralen Verflechtungsbereiche sind Erreichbarkeiten und grenzüberschreitende Verflechtungen und gewachsene Strukturen zu berücksichtigen. […]1 Gemäß 2.3.01 LROP sollen zur Herstellung dauerhaft gleichwertiger Lebensverhältnisse die Angebote der Daseinsvorsorge und die Versorgungsstrukturen in allen Teilräumen in ausrei- chendem Umfang und in ausreichender Qualität gesichert und entwickelt werden. Die Angebote sollen unter Berücksichtigung der besonderen Anforderungen von jungen Familien und der Mobilität der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen sowie der sich abzeichnenden Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung, der Alters- und der Haushaltsstruktur bedarfsgerecht in allen Teilräumen gesichert und entwickelt werden. Sie sollen auch im Hinblick auf eine nachhaltige Entwicklung einander räumlich zweckmäßig zugeordnet werden und den spezifischen Mobilitäts- und Sicherheitsbedürfnissen der Bevölkerung Rechnung tragen. Ferner sollen alle Gemeinden für ihre Bevölkerung ein zeitgemäßes Angebot an Einrichtungen und Angeboten des allgemeinen täglichen Grundbedarfs bei angemessener Erreichbarkeit sichern und entwickeln. Hierbei soll der Maßstab der Sicherung und Angebotsverbesserung in der überörtlichen Daseinsvorsorge auf die gewachsenen Siedlungsstrukturen, die vorhandenen Bevölkerungs- und Wirtschaftsschwerpunkte und die vorhandenen Standortqualitäten ausgerichtet sein und ein tragfähiges Infrastrukturnetz bilden. Die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 trägt den v.g. Zielen und Grundsätzen der Landesplanung Rechnung. Diese Bauleitplanung erstreckt sich auf siedlungsnah gelegene Flächen, die der Sicherung der sich auf den Ortsteil Altenhagen beziehenden Nahversorgung dienen. Die geplante Sicherung und Entwicklung des bereits ansässigen Lebensmittelnahversorgers trägt insofern den Anforderungen an die Sicherung und Entwicklung von Angeboten der Daseinsvorsorge und Versorgungsstrukturen in möglichst ortsnaher Entfernung Rechnung. Die Festsetzung eines Sondergebietes für die Lebensmittelnahversorgung berücksichtigt dabei auch die Anforderungen aller Bevölkerungsteile an die kurzwegige Erreichbarkeit von Einrichtungen der Daseinsvorsorge. Gleichzeitig kann durch die Sicherstellung einer wohnortnahen Versorgung ein Beitrag zur Sicherung und Entwicklung des Wohnstandortes Altenhagen geleistet werden. In Bezug auf die Zulässigkeit von großflächigen Einzelhandelsbetrieben gibt das LROP jedoch unter Kapitel 2.3 Ziffern 03 bis 10 die folgenden Vorgaben, deren Einhaltung entsprechend nachzuweisen ist: 03 In einem Grundzentrum darf das Einzugsgebiet eines neuen Einzelhandelsgroßprojektes den grundzentralen Verflechtungsbereich gemäß Abschnitt 2.2 Ziffer 03 Sätze 8 und 9 als Kongruenzraum nicht wesentlich überschreiten (Kongruenzgebot grundzentral). […]

1 LROP Niedersachsen 2017

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 7 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Das Kongruenzgebot ist sowohl für das neue Einzelhandelsgroßprojekt insgesamt als auch sortimentsbezogen einzuhalten. […] 04 Neue Einzelhandelsgroßprojekte sind nur innerhalb des zentralen Siedlungsgebietes des jeweiligen Zentralen Ortes zulässig (Konzentrationsgebot). 05 Neue Einzelhandelsgroßprojekte, deren Kernsortimente zentrenrelevant sind, sind nur innerhalb der städtebaulich integrierten Lagen zulässig (Integrationsgebot). Diese Flächen müssen in das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs eingebunden sein. Neue Einzelhandelsgroßprojekte, deren Sortimente zu mindestens 90 vom Hundert periodische Sortimente sind, sind auf der Grundlage eines städtebaulichen Konzeptes ausnahmsweise auch außerhalb der städtebaulich integrierten Lagen innerhalb des zentralen Siedlungsgebietes des Zentralen Ortes im räumlichen Zusammenhang mit Wohnbebauung zulässig, wenn eine Ansiedlung in den städtebaulich integrierten Lagen aus städtebaulichen oder siedlungsstrukturellen Gründen, insbesondere zum Erhalt gewachsener baulicher Strukturen, der Rücksichtnahme auf ein historisch wertvolles Ortsbild oder aus verkehrlichen Gründen nicht möglich ist; Satz 2 bleibt unberührt. […] 07 Neue Einzelhandelsgroßprojekte sind abzustimmen (Abstimmungsgebot). […] 08 Ausgeglichene Versorgungsstrukturen und deren Verwirklichung, die Funktionsfähigkeit der Zentralen Orte und integrierter Versorgungsstandorte sowie die verbrauchernahe Versorgung der Bevölkerung dürfen durch neue Einzelhandelsgroßprojekte nicht wesentlich beeinträchtigt werden (Beeinträchtigungsverbot). Das geplante Vorhaben stellt ein Einzelhandelsgroßprojekt im Sinne des LROP Niedersachsen dar, das raumbedeutsam ist. Zur Verbesserung der zentralörtlichen Versorgung bzw. der Nahversorgung eröffnet das LROP (zusätzlich zu den bisherigen Standorten in städtebaulich integrierten Lagen im Zentralen Siedlungsgebiet) zwei weitere Ansiedlungsmöglichkeiten: a) in den Zentralen Orten: außerhalb der städtebaulich integrierten Lagen gemäß Kapitel 2.3 Ziffer 052 und b) außerhalb der Zentralen Orte: an Standorten mit herausgehobener Bedeutung für die Nahversorgung gemäß Kapitel 2.3 Ziffer 103. Zu a) „Die Ausnahmeregelung gilt für Vorhaben, die nicht dem (engen) Begriff des „Vorhabens der wohnortbezogenen Nahversorgung“ (vgl. Begründung zu Ziffer 02 Sätze 2 und 3) unterfallen. Es handelt sich um Einzelhandelsgroßprojekte, die die Einzelhandelsziele des LROP einzuhalten verpflichtet sind. Die Ausnahmeregelung soll dem Interesse der Raumordnung an einer flächendeckenden Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln und Drogerie-waren Rechnung tragen. Veränderte betriebliche Strukturen und veränderte Einkaufsgewohnheiten der Bevölkerung, die in erhöhtem Maße ein motorisiertes Verkehrsaufkommen erwarten lassen, erschweren gerade in historischen Altstädten bei enger Bebauung, geringer Flächenverfügbarkeit oder anderen ungünstigen baulichen Gegebenheiten Neuansiedlungen oder größere Erweiterungen. In solchen Fällen erscheint es unter raumordnerischen Gesichtspunkten verträglicher, das Vorhaben außerhalb der städtebaulich integrierten Lagen im zentralen Siedlungsgebiet anzusiedeln. Ein räumlich

2 LROP Niedersachsen 2017 3 LROP Niedersachsen 2017

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 8 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - funktioneller Zusammenhang zu Wohngebieten und eine Einbindung in das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs sind erforderlich. Neue Einzelhandelsgroßprojekte sind nicht nur solche, die erstmalig am Ort angesiedelt werden sollen; die Regelung gilt auch bei der Erweiterung oder Verlagerung bestehender Vorhaben (vgl. dazu die Begründung zu Ziffer 02 Satz 1).“4 Zu b) „Die Standorte mit herausgehobener Bedeutung für die Nahversorgung können auch eine Nahversorgungsfunktion für benachbarte Ortsteile übernehmen. Wenn die Regionalen Raumordnungsprogramme von der Möglichkeit, herausgehobene Standorte für die Nahversorgung festzulegen, Gebrauch machen, müssen für diese Standorte auch die jeweils zu versorgenden Bereiche festgelegt werden. Dies ist notwendig, um die Anforderungen an neue Einzelhandelsgroßprojekte im Sinne des Satzes 1 anwenden zu können. Die zu versorgenden Bereiche können sich nicht überlagern. Die Abgrenzung der zu versorgenden Bereiche kann im Einvernehmen mit den betroffenen benachbarten Gemeinden und Trägern der Regionalplanung auch über den jeweiligen Regionalplanungsraum hinaus erfolgen. Die Abgrenzung hat dann als nachrichtliche Darstellung zu erfolgen.“5 Der Standort des ALDI-Marktes befindet sich in einer nicht integrierten Lage am Ortsrand von Altenhagen. Im Rahmen der Aufstellung der 27. Änderung des Flächennutzungsplanes wurde daher bereits überprüft, ob für den Standort Aldi die Kriterien, die für die Ausnahme vom Integrationsgebot berücksichtigt werden müssen, erfüllt werden können. Hierbei handelt es sich regelmäßig nur um eine Einzelfallbeurteilung und nicht um eine generell gültige Regelung. Daher ist der Beachtung der entsprechenden Kriterien ein besonderes Gewicht beizumessen. Im Ergebnis konnte dem Standort die erforderliche Nahversorgungsfunktion nachgewiesen werden. Die nachfolgend aufgeführten zentralen Anforderungen des LROP Niedersachsen 2017 an einen Standort des großflächigen, zentrenrelevanten (nahversorgungsrelevanten) Einzelhandels werden im Rahmen des Aufstellungsverfahrens der 5. Änderung des Bebauungsplanes durch Erarbeitung eines Gutachtens zur raumordnerischen Verträglichkeit entsprechend berücksichtig und in die Planung einbezogen: - Kongruenzgebot, - Konzentrationsgebot, - Integrationsgebot, - Abstimmungsgebot, - Beeinträchtigungsverbot. Die Ergebnisse der Auswirkungsanalyse der BBE Handelsberatung GmbH, Hamburg, werden im nachfolgenden Kap 3.2.2 „Beurteilung der raumordnerischen Verträglichkeit der 5. Änderung des B-Planes Nr. 25“ dargelegt. Auf der Grundlage der im Verfahren seitens des Landkreis Schaumburg und der Industrie und Handelskammer Hannover vorgetragenen Stellungnahmen zur fehlenden Vereinbarkeit mit dem raumordnerischen Kongruenzgebot und dem Beeinträchtigungsverbot wurde das v.g. Gutachten überarbeitet. Danach werden aus gutachterlicher Sicht (Stand 11/2019) die Ziele der Raumordnung durch das Planvorhaben eingehalten.

4 LROP Niedersachsen 2017 - Erläuterungen, S. 114 5 LROP Niedersachsen 2017 - Erläuterungen, S. 120

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Abb.: Auszug aus dem Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen 2017

1.2.2 Regionales Raumordnungsprogramm Landkreis Schaumburg 2003 (RROP) Allgemeine Darstellungen und Ziele des RROPs Gemäß Regionalem Raumordnungsprogramm des Landkreises Schaumburg (RROP) wird dem Flecken Hagenburg, in den Altenhagen 1970 eingegliedert wurde, neben der Stadt Sachsenhagen innerhalb der Samtgemeinde Sachsenhagen die Funktion eines Grundzentrums (D 1.6.03) zugewiesen, welches verkehrsgünstig an der im RROP als Hauptverkehrsstraße von überregionaler Bedeutung dargestellten B 441 liegt (D 3.6.3.01). Ferner ist Hagenburg als Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Fremdenverkehr dargestellt (vgl. D 1.5.07 und D 3.8.06). Die standörtlich festgelegten Grundzentren haben zentrale Einrichtungen und Angebote für den allgemeinen, täglichen Grundbedarf bereitzustellen. Die Leistungsfähigkeit und Attraktivität der Grundzentren sind durch eine Stärkung der grundzentralen Funktionen zu erhalten und zu steigern (vgl. D 1.6.03). Hieraus resultiert auch, dass der Bestand an städtebaulich integrierten Versorgungseinrichtungen durch städtebauliche Planungen und Maßnahmen zu sichern und im Sinne der dauerhaften Sicherung der Versorgung mit Einrichtungen der Daseinsgrundversorgung weiterzuentwickeln ist. Im Rahmen dieser Bauleitplanung wird davon ausgegangen, dass die mit der hier in Rede stehenden Flächennutzungsplanänderung verbundenen Ziele und Zwecke mit den Zielen der Raumordnung und Landesplanung vereinbar sind. Durch die BBE Handelsberatung GmbH, Münster, erfolgte eine Analyse der räumlichen Gegebenheiten sowie ein Festlegungsvorschlag für die zentralen Versorgungsbereiche und Kongruenzräume bezogen auf die Samtgemeinde Sachsenhagen bzw. den Flecken Hagenburg, die im weiteren Verfahren als fundierte Entscheidungsgrundlage Verwendung finden soll. Zudem handelt es sich bei dem Konzept um ein städtebauliches Entwicklungskonzept, das nach § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB bei der Aufstellung der Bebauungspläne zu berücksichtigen ist und als Grundlage für die Bewertung etwaiger Einzelhandelsentwicklungen nach dem LROP 2017 dienen soll.

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Darstellungen des RROPs für das Plangebiet Das Plangebiet wird als Vorsorgegebiet für Landwirtschaft auf Grund hohen, natürlichen, standortgebundenen landwirtschaftlichen Ertragspotentials (vgl. D 1.9.01 - D 3.2.02) dargestellt. Die Festsetzung eines Sondergebietes gem. § 11 Abs. 3 BauNVO bezieht sich auf bereits baulich beanspruchte Siedlungsflächen, die auch im wirksamen Flächennutzungsplan bereits als gemischte Baufläche und Wohnbaufläche dargestellt werden. Die Flächen sind somit bereits gegenwärtig von einer landwirtschaftlichen Bewirtschaftung ausgenommen. Die Planung wirkt sich somit nicht erheblich beeinträchtigend auf das Vorsorgegebiet für die Landwirtschaft und dessen Funktionen oder die landwirtschaftlichen Ertragspotenziale aus. In unmittelbarer Umgebung finden sich ausreichend landwirtschaftliche Nutzflächen des im RROP dargestellten Vorsorgegebietes. Das Vorsorgegebiet für die Landwirtschaft setzt sich nach Nordosten, Osten und Südosten hin weiter fort. Die Entwicklung eines siedlungsstrukturell bereits eingebundenen Einzelhandelsstandortes entspricht den Zielsetzungen des RROP D 1.5 02, wonach einer Zersiedelung der Landschaft entgegenzuwirken ist und Freiräume nur in dem unbedingt notwendigen Umfang für Bebauung jeglicher Art in Anspruch zu nehmen sind. Durch die Eröffnung der Entwicklungsmöglichkeit für den bestehenden Markt an seinem derzeitigen Standort kann eine zusätzliche Inanspruchnahme bisher unbebauter Freiflächen vermieden werden. Im Nordwesten und Westen befindet sich der gewachsene Siedlungsbereich von Altenhagen. Nördlich des Siedlungsbereiches Hagenburg/Altenhagen schließen Vorsorgegebiete für Natur und Landschaft (vgl. D 1.9.01 - D 2.1.11), sowie Vorsorgegebiete für Erholung (vgl. D 1.9.01 - D 3.8.04) an. Östlich von Altenhagen liegen ein Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung sowie ein Wasserwerk. Die v.g Vorsorgegebiete werden jedoch durch diese Bauleitplanung nicht beeinträchtigt, da es sich bei den betroffenen Flächen nicht um eine direkte Lage innerhalb eines dieser Vorsorgegebiete für Erholung sowie Natur und Landschaft handelt.

Abb.: Auszug aus dem Regionalen Raumordnungsprogramm (RROP) des Landkreises Schaumburg (2003) - die Lage des Plangebietes ist mit einem Pfeil gekennzeichnet

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1.3 Sonstige Gesetze und Verordnungen • Baugesetzbuch (BauGB) in der Fassung der Bekanntmachung vom 03. November 2017 (BGBI. I S. 3634). • Baunutzungsverordnung (BauNVO) in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. November 2017 (BGBl. I S. 3786). • Verordnung über die Ausarbeitung der Bauleitpläne und die Darstellung des Planinhaltes (Planzeichenverordnung – PlanZV) in der Fassung der Bekanntmachung vom 18. Dezember 1990 (BGBI. 1991 I S. 58), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 4. Mai 2017 (BGBI. I S. 1057). • Niedersächsisches Kommunalverfassungsgesetz (NKomVG) in der Fassung vom 17. Dezember 2010 (Nds. GVBl. S. 576), zuletzt geändert durch Artikel 2 des Gesetzes vom 24. Oktober 2019 (Nds. GVBl. S. 309). • Niedersächsische Bauordnung (NBauO) in der Fassung vom 3. April 2012 (Nds. GVBl. S. 46), zuletzt geändert durch Artikel 3 des Gesetzes vom 20. Mai 2019 (Nds. GVBl. S. 88).

2 Aufgabe des Bebauungsplanes

Der Bebauungsplan soll gem. § 1 und § 8 BauGB als verbindlicher Bauleitplan die bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen schaffen, damit die bauliche und sonstige Nutzung der Grundstücke in seinem Geltungsbereich im Sinne einer geordneten städtebaulichen Entwicklung erfolgt. Dabei sollen die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abgewogen werden. Der Bebauungsplan ist darüber hinaus auch Grundlage für die weiteren Maßnahmen zur Sicherung und Durchführung der Planung nach den Vorschriften des Baugesetzbuches.

3 Städtebauliches Konzept

3.1 Räumlicher Geltungsbereich Der räumliche Geltungsbereich der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 liegt am östlichen Siedlungsrand der Ortschaft Altenhagen, erstreckt sich auf Flächen des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 25 "An der Wasserfurche" und wird wie folgt begrenzt: im Südosten: durch die westliche Grenze des Flst. 9/3, im Südwesten: durch die nördliche Grenze des Flst. 9/22, weiter ausgehend von dem nördlichen Grenzpunkt des Flst. 9/22 das Flst. 9/27 (Bergmannstraße) querend und auf den nächstgelegenen Grenzpunkt der östlichen Grenze des Flst. 9/28 zulaufend, im Westen: durch die östlichen Grenzen der Flst. 9/28, 9/24, 9/26 (Glück-Auf-Straße) und 9/4, im Norden: ausgehend von dem nordöstlichen Grenzpunkt des Flst. 9/4 das Flst. 9/27 (Bergmannstraße) querend und auf den nordwestlichen Grenzpunkt des

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Flst. 9/13 zulaufend, weiter durch die nordöstliche Grenze des Flst. 9/27. Der räumliche Geltungsbereich umfasst rd. 0,9 ha. Die genaue Abgrenzung des räumlichen Geltungsbereichs ist aus dem Bebauungsplan im Maßstab 1:1.000 ersichtlich.

3.2 Ziele und Zwecke der Planung 3.2.1 Städtebauliches Konzept Mit der vorliegenden 5. Änderung des Bebauungsplanes sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die dauerhafte Erhaltung und Entwicklung des bereits bestehenden kleinflächigen Einzelhandelsbetriebes geschaffen werden. Die geplante Standortsicherung bzw. -neuordnung und die damit verbundene Erweiterung der Verkaufsfläche auf max. 1.200 m² des bereits an der Bergmannstraße ansässigen Einzelhandelsbetriebes soll einen Beitrag zur dauerhaften Sicherung der wohnortnahen Versorgung der insbesondere in Altenhagen lebenden Bevölkerung leisten. Zu diesem Zweck werden der vorhandene Gebäudekomplex des Lebensmittel-Einzelhandels (Aldi) und der benachbarte Getränkemarkt abgerissen und auf dem Grundstück ein funktional den heutigen Einzelhandelsanforderungen entsprechender neuer Markt (Aldi) einschl. der Neuordnung der erforderlichen Stellplätze errichtet. Der Getränkemarkt entfällt zukünftig ersatzlos. Der derzeitige Standort befindet sich in einem durch Wohngebiete geprägten Umfeld am östlichen Ortsrand von Altenhagen. Weitere, der Nahversorgung dienende Einrichtungen zur Versorgung der Bevölkerung sind im Ortskern von Hagenburg vorhanden, sodass sich die wohnortnahe Versorgung mit Gütern des allgemeinen täglichen Bedarfes auf den Standort an der Bergmannstraße konzentriert. Durch die Neuordnung und Sicherung des Einzelhandelsstandortes soll auch weiterhin zu einer wohnortnahen Versorgung mit Gütern des allgemeinen, täglichen Bedarfes für die umgebenden Wohngebiete beigetragen werden. Der bisherige Einzelhandelsstandort ist aufgrund der Größe und Ausprägung des ansässigen Marktes für eine zukunftsorientierte Entwicklung und Präsentation von Waren nicht mehr ausreichend bemessen. Daher soll in diesem städtebaulich integrierten und bereits im Sinne der Planung genutzten Areal der Neubau der bereits vorhandenen Einzelhandelsnutzung bei Erhöhung der Verkaufsflächen (Bestand: 780 m² Verkaufsfläche, Planung: 1.200 m² Verkaufsfläche rd. 500 m² Nebenflächen: Backwarenraum, Leergutlager, Pausenraum, WCs) ermöglicht werden. Die bestehende Einzelhandelsnutzung leistet einen wesentlichen Beitrag zur wohnortnahen Versorgung der im unmittelbaren Umfeld wohnenden und arbeitenden Bevölkerung und soll daher aus städtebaulicher Sicht im Rahmen des bisherigen Bestandes zur Sicherung der Versorgungsfunktion, auch der nicht motorisierten Bevölkerung, erhalten werden. Dem betroffenen Einzelhandelsbetrieb fehlt es an der erforderlichen Sortimentsbreite und Sortimentstiefe, die jedoch für einen auf die Zukunft ausgerichteten Einzelhandelsstandort von erheblicher Bedeutung ist, wenn er den individuellen Anforderungen der Kunden hinsichtlich der Präsentation von Waren als auch den betriebsinternen Anforderungen an die Logistik und Organisation von Verkaufsflächen, wie z.B. der Leergutannahme, Präsentation von Backwaren und ausreichender Bereitstellung von Lager- und Sozialräumen Rechnung tragen will. Die Leistungsfähigkeit eines Marktes ist für die Kunden- und Kaufentscheidung relevant. Die bedarfsgerechte Ausstattung und der wohnortnahe Versorgungsstandort sind sowohl für die Stabilität als auch für die Entwicklung eines Versorgungsunternehmens von Bedeutung, so dass der Einzelhandelsbetrieb durch die Neuordnung des Standortes neben der Sicherung

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 13 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - und Verbesserung der bestehenden Versorgungssituation auch einen Beitrag zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen leistet. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wird die Sicherung und Entwicklung von wohnortnah gelegenen Versorgungseinrichtungen als erforderlich angesehen, da durch die stetig älter werdende und ggf. auch weniger oder nicht mehr mobile Bevölkerung die Bedeutung der wohnortnahen Versorgung erheblich zunehmen wird. Darüber hinaus soll die Verbesserung der Grundversorgung auch dazu beitragen, dass der Standort Hagenburg/Altenhagen für junge Familien attraktiv bleibt, die aufgrund der bestehenden Einrichtungen der Daseinsgrundversorgung und auch aufgrund der guten Versorgungseinrichtungen in Bezug auf Lebensmittel diesen Wohnstandort gewählt haben. Bei der hier in Rede stehenden Bauleitplanung handelt es sich um die Schaffung der bauplanungsrechtlichen Voraussetzungen für die Neuerrichtung eines bislang kleinflächigen Einzelhandelsbetriebes mit einer zukünftigen Verkaufsfläche von max. 1.200 m² innerhalb des festgesetzten Sondergebietes (SO-Gebiet). Auf Grund der Größe der v.g. max. Verkaufsfläche und damit verbunden der Geschossfläche, welche die Schwelle von 1.200 m² überschreitet, ist bei einer städtebaulichen Gesamtbetrachtung der sich zukünftig darstellenden Situation das Kriterium der Großflächigkeit erfüllt, so dass das Vorhaben nur in einem entsprechend festgesetzten Sondergebiet gem. § 11 Abs. 3 BauNVO oder in einem Kerngebiet gem. § 7 BauNVO zulässig ist. Die städtebaulichen und planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Festsetzung eines Kerngebietes liegen in Altenhagen nicht vor. Daher wird für den geplanten Standort als Art der baulichen Nutzung ein Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „großflächiger Einzelhandel - Lebensmittelnahversorgung“ (SO) gem. § 11 Abs. 3 BauNVO festgesetzt. Die Verkaufsfläche wird dabei auf 1.200 m² begrenzt. Die Festsetzung eines Sondergebietes ist im Bebauungsplan erforderlich, da es sich bei dem geplanten Vorhaben zweifelsfrei um einen großflächigen Einzelhandelsbetrieb handelt. Hierbei wird auf die Vermutungsregel abgestellt, wonach Einzelhandelsbetriebe mit mehr als 1.200 m² Geschossfläche regelmäßig Auswirkungen auf die bestehenden Einzelhandels- und Versorgungsstrukturen haben können. Diese Belange sollen im Rahmen der Bauleitplanung unter Berücksichtigung der fachgutachterlichen Beurteilung im Rahmen dieser B-Plan- Änderung erörtert werden. Die Großflächigkeit ergibt sich regelmäßig da, wo üblicherweise die Größe solcher, der wohnungsnahen Versorgung dienenden Einzelhandelsbetriebe (sog. Nachbarschaftsläden) ihre Obergrenze findet. Das Bundesverwaltungsgericht hat hierzu die Auffassung vertreten, dass die Grenze der Großflächigkeit nicht wesentlich unter 800 m² Verkaufsfläche, aber auch nicht wesentlich darüber liegt. Zur Beurteilung der raumordnerischen Wirkung des geplanten Vorhabens wurde von der BBE Handelsberatung GmbH (Hamburg, 2019) ein Verträglichkeitsgutachten ausgearbeitet. Nach der durchgeführten öffentlichen Auslegung (§ 3 Abs. 2 BauGB) und der dazu durchgeführten Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange (§ 4 Abs. 2 BauGB) wurde nach Abstimmung mit dem Landkreis Schaumburg und der IHK das Verträglichkeitsgutachten überarbeitet. Die Überarbeitung wurde erforderlich, da die Industrie- und Handelskammer Hannover sowie der Landkreis Schaumburg in ihren Stellungnahmen vorgetragen haben, dass die geplante Verkaufsfläche von 1.300 m² nicht mit dem raumordnerischen Kongruenzgebot und dem Beeinträchtigungsverbot vereinbar ist. Danach wurde das Verträglichkeitsgutachten mit Blick auf die Begrenzung der Verkaufsfläche von 1.200 m² überarbeitet. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass auf dieser Grundlage die Vereinbarkeit mit den v.g. raumordnerischen Anforderungen gegeben ist. Die Festsetzungen des hier in Rede stehenden Bebauungsplanes wurden mit Blick auf die Verkaufsfläche von 1.300 m² auf 1.200 m² geändert. Die konkreten Ergebnisse des v.g. Verträglichkeitsgutachtens werden im Kapitel 3.2.2 dargelegt.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 14 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Als wesentliches Ziel dieser Bauleitplanes soll durch die Erweiterung der Verkaufsflächen des Verbrauchermarktes zur Sicherung der wohnortnahen Versorgung der ortsansässigen Bevölkerung mit Gütern des allgemeinen, täglichen Bedarfs beigetragen werden. Durch die Berücksichtigung der heutigen Standortanforderungen, die an einen Einzelhandelsnahversorgerbetrieb gestellt werden, kann der Nahversorgungsstandort auch zukünftig seiner Versorgungsfunktion gerecht werden. Diese Anforderung kann durch die geplante Verkaufsfläche von 1.200 m² erreicht werden. Unter Nahversorgung ist die wohnortnahe Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Getränke, Gesundheits- und Drogerieartikel) zu verstehen. Angesichts der demographischen Entwicklung kommt der Nahversorgung, wegen der eingeschränkten Mobilität vieler Menschen, eine besondere Bedeutung zu. Darüber hinaus soll diese Bauleitplanung auch einen Beitrag zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen leisten, indem der bestehende Einzelhandelsstandort dauerhaft gesichert wird. Der Bebauungsplan soll durch die Begrenzung von Randsortimenten und Verkaufsflächen auch dazu beitragen, dass die in den zentralen Versorgungsbereichen in der Samtgemeinde Sachsenhagen vorhandenen Einzelhandelsbetriebe nicht erheblich beeinträchtigt werden. Die Festsetzungen der 5. Änderung des Bebauungsplanes, bezogen auf Baugrenzen und Stellplatzflächen etc., berücksichtigen die Anforderungen des Einzelhandelsbetriebes an eine kundenfreundliche äußere und innere Gestaltung bzw. Ausformung des Baukörpers. Hierzu zählt ebenfalls die Lage des Baukörpers auf dem Grundstück, um die Inanspruchnahme der Nutzung auch mit Blick auf die verkehrliche Erreichbarkeit verkehrssicher zu ermöglichen. Eine offene und für den Kunden gut einsehbare und überschaubare Grundstücksgliederung im Hinblick auf die Lage der Stellplätze, Eingangsbereiche, Zufahrt und Anlieferung etc. ist dabei als gestalterisches Mittel zur städtebaulichen Integration der hinzutretenden Gebäude und zur besseren Orientierung sowohl der zukünftigen Nutzer auf dem Grundstück als auch derjenigen, die sich außerhalb des Grundstückes im Nahbereich aufhalten, zu berücksichtigen. Hierzu zählt auch die vorgesehene Ein- und Ausfahrt. In die Bebauungsplanänderung werden für das Sondergebiet die bereits im rechtsverbindlichen B-Plan Nr. 25 festgesetzten überbaubaren Grundstücksflächen und Baugrenzen für die südlichen Teilflächen unverändert übernommen. Im nördlichen Bereich werden die überbaubaren Grundstücksflächen hingegen zurückgenommen, da hier zukünftig die Stellplatzflächen angeordnet werden sollen. Die Baugrenzen eröffnen ausreichend Spielraum für die Erweiterungsabsichten. Ferner werden in Anlehnung an den rechtsverbindlichen B-Plan eine Grundflächenzahl von 0,4, eine Geschossflächenzahl von 0,4 sowie eine abweichende Bauweise festgesetzt. Die abweichende Bauweise ist erforderlich, da die Gebäudelänge über die Frontlänge von 50 m hinausgeht, so dass eine offene Bauweise nicht mehr gegeben ist. Abgesehen von der Festsetzung der Art der baulichen Nutzung, die von Mischgebiet in Sondergebiet geändert wird, werden die weiteren bereits im Ursprungsbebauungsplan getroffenen und mit dem Sondergebiet verknüpfbaren Festsetzungen und die auf den Bebauungsplan aufgetragenen Hinweise unverändert in die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 übernommen.

Planungserfordernis Gem. § 1 Abs. 3 BauGB haben die Gemeinden Bauleitpläne aufzustellen, sobald und soweit es für die städtebauliche Entwicklung und Ordnung erforderlich ist. Das Erfordernis ergibt sich für den Flecken Hagenburg aus der Berücksichtigung einer dauerhaft zu sichernden Grundversorgung der Bevölkerung mit Gütern des allgemeinen, täglichen Bedarfs. Hierbei ist

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 15 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - zu berücksichtigen, dass Erweiterungen der Verkaufsflächen bestehender Verbrauchermärkte vor dem Hintergrund der gestiegenen Anforderungen an die Präsentation von Waren und der Kundenanforderungen im Hinblick auf ausreichende Verkehrsräume (Gangbreiten im Markt, Rücknahme von Leergut etc.) angemessen und zur Gewährleistung eines dauerhaften und wirtschaftlichen Betriebes insbesondere bei Betriebsgrößen um 800 m² immer öfter erforderlich werden. Ausschlaggebend hierfür sind oft die gerade unter der Schwelle der Großflächigkeit bleibenden Betriebe, die aufgrund der weitergehenden Raumanforderungen die gestellten betrieblichen und kundenorientierten Anforderungen auf den zur Verfügung stehenden Flächen im Sinne einer verbrauchernahen Grundversorgung nicht mehr wettbewerbsfähig erfüllen können. Die Erfahrung zeigt, dass die dauerhafte Attraktivität der entsprechenden Märkte auch einen Beitrag zur Stärkung der Versorgungsfunktion angrenzender und zu versorgender Siedlungsbereiche bewirken kann, indem die westlich und südwestlich an das Plangebiet angrenzenden Wohnquartiere hinsichtlich der wohnortnahen Versorgung aufgewertet werden können. Hierbei ist auch zu berücksichtigen, dass die Nahversorgung von älteren und gewachsenen sowie neu entstandenen Wohnquartieren nicht ausschließlich durch die fußläufige Erreichbarkeit geprägt wird, sondern wesentlich durch die kurzen Wege beeinflusst wird, die sich – wie in diesem Fall auch – über eine sehr gute Verkehrsinfrastruktur darstellen. Das Planungserfordernis zur 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 ist neben dem Bestreben des Flecken zur dauerhaften Sicherung der Nahversorgungsstruktur auch aus dem an den Flecken gerichteten Begehren des Marktbetreibers ableitbar.

3.2.2 Beurteilung der raumordnerischen Verträglichkeit der 5. Änderung des B- Planes Nr. 25 Zur Beurteilung der raumordnerischen Wirkung des geplanten Vorhabens wurde von der BBE Handelsberatung GmbH (Hamburg, 2019) ein Verträglichkeitsgutachten ausgearbeitet. Auf der Grundlage der im Verfahren seitens des Landkreis Schaumburg und der Industrie- und Handelskammer Hannover vorgetragenen Stellungnahmen zur fehlenden Vereinbarkeit mit dem raumordnerischen Kongruenzgebot und dem Beeinträchtigungsverbot wurde das v.g. Gutachten überarbeitet. Danach werden aus gutachterlicher Sicht (Stand 11/2019) und nach Abstimmung mit dem Landkreis Schaumburg und der Industrie- und Handelskammer Hannover, die in die konkrete Abstimmung eingebunden wurden, die Ziele der Raumordnung durch das Planvorhaben eingehalten. Das Gutachten stellt grundlegend heraus, dass durch die Bestandsfiliale, welche schon langjährig ansässig ist und ihre Wettbewerbswirkung bereits in der Vergangenheit entfaltet hat, der zu erwartende Mehrumsatz nur durch die Flächenerweiterung und daraus resultierende Attraktivitätssteigerung zu betrachten ist. Es entsteht keine vermehrte Kaufkraft sondern lediglich eine Umverteilung der bestehenden Nachfrage. Es ist zu erwarten, dass die durch die Flächenerweiterung induzierten Umverteilungen sich größtenteils auf Anbieter desselben Betriebstyps (Discountmarkt) auswirken. „Es werden durch die geplante Aldi-Erweiterung im abgebildeten „Worst-Case-Szenario“ unkritische Umverteilungseffekte gegenüber den untersuchungsrelevanten zentralen Versorgungsbereichen und den wohnungsnahen Versorgungsstrukturen ausgelöst. Die wirtschaftliche Tragfähigkeit einzelner Betriebe wird deshalb nicht in Frage gestellt. Städtebaulich relevante Auswirkungen sind nicht zu erwarten.“6 Zudem wird darauf hingewiesen, dass „mehr als unwesentliche Auswirkungen“ auf die zentralen

6 BBE Handelsberatung GmbH, „Auswirkungsanalyse – Erweiterung des Aldi Discountmarktes im Flecken Hagenburg, Bergmannstraße 1“, Hamburg, November 2019, S. 42

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 16 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Versorgungsbereiche aufgrund der prognostizierten maximalen Umsatzumverteilungen ausgeschlossen werden können. Als Hauptwettbewerber sind in erster Linie größere Lebensmittelmärkte aufzuzeigen. Das Gutachten hält fest, dass sowohl der Discountmarkt Penny in Sachsenhagen als auch der Edeka-Markt in Hagenburg nicht durch den Aldi-Neubau in Altenhagen-Hagenburg in ihrer Existenz bedroht sind und besonders der Edeka-Markt nach den (seinerseits) geplanten Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen weiterhin wettbewerbsfähig sein wird. Für den Lidl-Markt und den Supermarkt Combi in sind aufgrund der Verbundlage mit einem Rossmann keine größeren Verluste zu erwarten. Auch für die Stadt Wunstorf sind keine Auswirkungen durch den Aldi Neubau in Hagenburg zu erwarten. Allerdings wird für Kunden aus den dem Stadtgebiet Wunstorf zugehörigen Stadtteilen Mesmerode, Bokeloh und Steinhude erwartet, dass sie zukünftig vermehrt den neuen Markt in Altenhagen an Stelle des vorhandenen Aldi-Marktes in Wunstorf (westlich, an der Straße „In den Ellern“) aufsuchen werden. Die übrigen Anbieter (Drogerie, Fachmärkte, Parfümerien), die in der Innenstadt Wunstorfs vorhanden sind, stellen keine Wettbewerber für das Planvorhaben dar. Des Weiteren wird dargelegt, dass „Angesichts der Höhe der durch die Aldi-Neuaufstellung induzierten Umsatzverlagerungen […] negative städtebauliche Auswirkungen auf die zentralen Versorgungsbereiche und die wohnungsnahe Versorgung im Samtgemeindegebiet im dargestellten „Worst-Case-Szenario“ ausgeschlossen werden [können]. Durch die geringe Kaufkraftabschöpfung außerhalb dieses Raumes sind Beeinträchtigungen anderer zentraler Versorgungsbereiche oder nachteilige Auswirkungen auf die Versorgung der Wohnbevölkerung in angrenzenden Nachbarkommunen (z.B. Wunstorf-Steinhude) ebenfalls auszuschließen.“7 Es wird zudem ergänzt, dass die Entwicklungsfähigkeit der zentralen Versorgungsbereiche in der Samtgemeinde Sachsenhagen durch das Erweiterungsvorhaben nicht eingeschränkt wird. Weiterhin sind keine kompletten Neuansiedlungen innerhalb der Samtgemeinde zu erwarten, weshalb die vorhandenen Potenziale genutzt werden können und sollen, um die vorhandenen Versorgungsstrukturen in der Samtgemeinde Sachsenhagen zu stärken. Dementsprechend hat das Planvorhaben eine hohe Bedeutung für das Samtgemeindegebiet. „Die flächendeckende Nahversorgung innerhalb der Samtgemeinde wird demnach nicht tangiert, sondern im Zusammenspiel mit den übrigen Anbietern sowie vor dem Hintergrund der Notwendigkeit eines PKW-gestützten Einkaufs für viele peripher gelegene Siedlungsbereiche langfristig gesichert.“8 In Bezug auf die Regionalplanung müssen die vier Punkte • Konzentrationsgebot • Integrationsgebot • Kongruenzgebot und • Beeinträchtigungsverbot betrachtet werden. Im Rahmen der vom Vorhabenträger vorgelegten vorhabenbezogenen fachgutachterlichen Verträglichkeitsuntersuchung werden die Zielsetzungen des LROP 2017 entsprechend berücksichtigt. Die Ergebnisse werden in der Entwurfsfassung der Bebauungsplanunterlagen berücksichtigt. Die im Rahmen des Bauvorhabens erstellte „Auswirkungsanalyse für die

7 BBE Handelsberatung GmbH, „Auswirkungsanalyse – Erweiterung des Aldi Discountmarktes im Flecken Hagenburg, Bergmannstraße 1“, Hamburg, November 2019, S. 41 8 BBE Handelsberatung GmbH, „Auswirkungsanalyse – Erweiterung des Aldi Discountmarktes im Flecken Hagenburg, Bergmannstraße 1“, Hamburg, November 2019, S. 43

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Erweiterung des Aldi-Discountmarktes im Flecken Hagenburg, Bergmannstraße 1“ der BBE Handelsberatung GmbH (Hamburg, 2019) zeigt hierzu auf:

• Zum Konzentrationsgebot: Das Landesraumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP, 2017) sieht vor, dass großflächige Einzelhandelsbetriebe grundsätzlich zentralen Orten zuzuordnen sind. „Der Flecken Hagenburg ist im RROP des Landkreises Schaumburg 2003 als Grundzentrum eingeordnet worden und somit grundsätzlich als Standort für großflächige Einzelhandelsbetriebe vorgesehen. Der Projektstandort befindet sich innerhalb des Ortsteils Altenhagen, der gemäß den Empfehlungen des städtebaulichen Konzeptes der Samtgemeinde Sachsenhagen zur Sicherung und Entwicklung bestehender Einzelhandelsstandorte9 dem zentralen Siedlungsgebiet zugeordnet wird. Das Konzentrationsgebot entsprechend dem LROP wird somit eingehalten.“10

• Zum Integrationsgebot: Das Integrationsgebot fordert eine Ansiedlung von Lebensmittelversorgern an städtebaulich integrierten Standorten. „Das Projekt verfügt eindeutig über einen periodisches Kernsortiment. Zur Festlegung der konkreten Sortimentsanteile an der Verkaufsfläche des nahversorgungsrelevanten Vorhabens ist im Bebauungsplan eine entsprechende Festsetzung zu treffen. Hinsichtlich des städtebaulichen Konzeptes zur Herleitung für die Inanspruchnahme der Ausnahmeregelung sei auf die detaillierten Ausführungen im o. g. städtebaulichen Konzept der Samtgemeinde Sachsenhagen zur Sicherung und Entwicklung bestehender Einzelhandelsstandorte11 verwiesen. Mit dieser Konzeption liegt nach der im Sommer 2018 erfolgten Durchführung eines Beteiligungs- und Abstimmungsverfahren und der Beschlussfassung im Rat nun eine städtebauliche Konzeption vor, die sich detailliert mit der Nahversorgungssituation in der Samtgemeinde sowie zukünftigen Entwicklungsmöglichkeiten auseinandersetzt. Die dortigen Ausführungen haben gezeigt, dass der Aldi-Standort eine wichtige Funktion für die Versorgung seines wohnortnahen Umfelds, aber auch für die Versorgungssituation im Flecken Hagenburg und in der Samtgemeinde insgesamt sowie einen ausgeglichenen Betriebstypenmix übernimmt. Ohne diesen Anbieter bestände mit allein den Anbietern Penny in Sachsenhagen und Edeka in Hagenburg die Gefahr eines Versorgungsdefizites in der Samtgemeinde. Aufgrund fehlender Entwicklungsmöglichkeiten in den Ortszentren ist dieser bestehende Standort nachhaltig zu sichern. Als Nahversorgungsstandort mit wohnortnaher Versorgungsfunktion ist hier die Anpassung an aktuelle Marktanforderungen grundsätzlich zu empfehlen. Die Lage im zentralen Siedlungsgebiet wurde im Rahmen des Konzentrationsgebotes bereits bestätigt, die Einbindung in das Netz des öffentlichen Personennahverkehrs ist mit der Bushaltestelle „Altenhagen Schachtstraße“ in einer Entfernung von rd. 300 m noch in fußläufiger Erreichbarkeit gegeben.12“13

9 Städtebauliche Beurteilung zur Sicherung und Entwicklung bestehender Einzelhandelsstandorte in Hagenburg und Nahversorgungskonzept für die Samtgemeinde Sachsenhagen, Stand August 2018, S. 11 10 BBE Handelsberatung GmbH, „Auswirkungsanalyse – Erweiterung des Aldi Discountmarktes im Flecken Hagenburg, Bergmannstraße 1“, Hamburg, November 2019, S. 44 11 Städtebauliche Beurteilung zur Sicherung und Entwicklung bestehender Einzelhandelsstandorte in Hagenburg und Nahversorgungskonzept für die Samtgemeinde Sachsenhagen, Stand August 2018 12 In Anlehnung an die Ausführungen des Verbandes der Deutschen Verkehrsunternehmen (VDV) (vgl. VDV Schriften 4, Ausgabe 06/2001) ist im ländlichen Raum bis zu einer Entfernung von rd. 600 m von einem angemessenen Einzugsbereich einer Bushaltestelle auszugehen. 13 BBE Handelsberatung GmbH, „Auswirkungsanalyse – Erweiterung des Aldi Discountmarktes im Flecken Hagenburg,

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 18 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Der Sicherung und Entwicklung des bestehenden Nahversorgungsstandortes und der damit verbundenen Erweiterung der Verkaufsflächen auf max. 1.200 m² räumt der Flecken Hagenburg unter Anwendung der Ausnahmeregelung zum Integrationsgebot und der nachfolgend dargestellten Ergebnisse der Verträglichkeitsprüfung in Bezug auf die Einhaltung der raumordnerischen Gebote gegenüber der bei nicht möglicher Erweiterung der Verkaufsflächen absehbaren Schließung des Nahversorgungsstandortes den Vorrang ein. Die Aussagen zur Ausnahme des Integrationsgebotes werden zur Kenntnis genommen.

• Zum Kongruenzgebot: Die Verkaufsflächen und das Warenangebot müssen den Ansprüchen auf Basis der zentralörtlichen Bedeutung und dem Verflechtungsbereich entsprechen. Eine Erweiterung eines Einzelhandelsstandortes ist dann kongruent, wenn das Vorhaben dem zentralörtlichen Auftrag der Gemeinde entspricht und die wesentlichen Umsatzanteile aus dem Verflechtungsbereich der Gemeinde generiert werden. Die Erweiterungsplanung darf nicht mehr als 30 % des Vorhabenumsatzes mit Kaufkraft von außerhalb des maßgeblichen Kongruenzraumes (hier Verflechtungsbereich Grundzentrum Hagenburg) erzielen. „Die höchsten Kaufkraftbindungsquoten ergeben sich für das unmittelbare Umfeld in Altenhagen und Hagenburg, das wirtschaftliche Einzugsgebiet des Vorhabens erstreckt sich aber zudem auch auf die weiteren Mitgliedsgemeinden und Ortsteile der Samtgemeinde sowie Teilbereiche der Nachbarstadt Wunstorf (Steinhude, Mesmerode, Bokeloh). Für den erweiterten Aldi-Markt ist gemäß den vorstehenden BBE-Berechnungen ein nahversorgungsrelevanter Umsatz von rd. 4,7 Mio. € durch Kunden aus dem grundzentralen Verflechtungsbereich von Hagenburg (Flecken Hagenburg, Wölpinghausen mit OT Wiedenbrügge u. Schmalenbruch/Windhorn, Auhagener OT Düdinghausen) zu erwarten. Dies entspricht einem Umsatzanteil von rd. 73 %, so dass das Kongruenzgebot damit als erfüllt angesehen werden kann.“14

Zum Beeinträchtigungsverbot: „Im Rahmen der vorliegenden Auswirkungsanalyse und dem damit geforderten „Worst-Case- Szenario“ konnte nachgewiesen werden, dass von dem Vorhaben keine wesentliche Beeinträchtigung der Versorgungsstrukturen und keine Gefährdung anderer städtebaulich schutzwürdiger zentraler Versorgungsbereiche und deren Entwicklungsfähigkeit ausgehen werden. Das Beeinträchtigungsverbot wird somit durch das Vorhaben eingehalten.“15

Fazit Durch die gutachterliche Beurteilung wird dargestellt, dass das Planvorhaben bzgl. des Konzentrationsgebots, Integrationsgebots, Kongruenzgebots und des Beeinträchtigungsverbots den raumplanerischen Belangen nicht entgegensteht und die Planung als verträglich anzusehen ist. Die Ergebnisse der Verträglichkeitsuntersuchung werden redaktionell in die Begründung aufgenommen. Die konkrete Planung für den Einzelhandelsstandort in Altenhagen hat sich gegenüber dem Zeitpunkt der Aufstellung des Nahversorgungskonzeptes für die Samtgemeinde Sachsenhagen weiter konkretisiert. Die Festsetzung der Verkaufsfläche in der

Bergmannstraße 1“, Hamburg, November 2019, S. 45f. 14 BBE Handelsberatung GmbH, „Auswirkungsanalyse – Erweiterung des Aldi Discountmarktes im Flecken Hagenburg, Bergmannstraße 1“, Hamburg, November 2019, S. 46f. 15 BBE Handelsberatung GmbH, „Auswirkungsanalyse – Erweiterung des Aldi Discountmarktes im Flecken Hagenburg, Bergmannstraße 1“, Hamburg, November 2019, S. 48

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 19 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Bebauungsplanänderung berücksichtigt dabei bereits in Abstimmung mit dem Vorhabenträger eine die gegenwärtig und zeitnah für das Vorhaben absehbaren Anforderungen an die Entwicklung des Einzelhandelsstandortes in Bezug auf die verbesserte Darbietung von Waren und betrieblich verbesserten Abläufen und Organisationen mit einer damit einhergehenden maximalen Verkaufsfläche von 1.200 m². Diese Verkaufsfläche ist im Rahmen der vorhabenbezogenen gutachterlichen Bewertung betrachtet worden. Diese wurde auch im Rahmen der vorliegenden Auswirkungsanalyse berücksichtigt, sodass die o.g. Ergebnisse zur raumordnerischen Verträglichkeit zusammenfassend auch in Bezug auf eine Verkaufsflächengröße von max. 1.200 m² keine erheblichen Beeinträchtigungen bereits bestehender Einzelhandelsstrukturen erwarten lassen. Die Erhöhung der Verkaufsfläche auf insgesamt 1.200 m² ergibt sich insofern aus den Anforderungen des Vorhabenträgers mit Blick auf eine langfristige Sicherung des Versorgungsstandortes unter Berücksichtigung der sich weiterhin ändernden Anforderungen an die Betriebsabläufe, Warenpräsentation etc. die im Rahmen dieser Bebauungsplanänderung bereits Berücksichtigung finden. Durch die gutachterliche Beurteilung wird dargestellt, dass das Planvorhaben bzgl. des Konzentrationsgebots, Integrationsgebots, Kongruenzgebots und des Beeinträchtigungsverbots den raumplanerischen Belangen nicht entgegensteht und die Planung als verträglich anzusehen ist. Die im Verträglichkeitsgutachten getroffenen Annahmen bzgl. der Einordnung des Standortes können aus städtebaulicher Sicht mitgetragen werden, da die Lage am Siedlungsrand Altenhagen, in deutlicher Entfernung zu sonstigen, der allgemeinen, täglichen Grundversorgung der Bevölkerung dienenden und im Flecken Hagenburg vorhandenen Einzelhandelsbetriebe und einem nicht bestehenden Koppelstandort und den dafür gutachterlich angenommene Umsatz rechtfertigen. Darüber hinaus sind traditionelle Kaufverhalten in die Standortbeurteilung einbeziehen, die auf die Lage von Arbeits- und Bildungsstätten, der lokalen Verkehrsinfrastruktur sowie die Nähe zu ÖPNV-Standorten (Bahnhof) abstellen. Dies trifft u.a. auf die in der Stadt Sachsenhagen lebende Bevölkerung zu, die sich in Bezug auf die Nahversorgung mit Lebensmitteln primär Richtung orientiert, weil u.a. der Schuleinzugsbereich als auch die Anbindung an den Bahnhof und damit die Anbindung an die in der Region Hannover befindlichen Ziele für dieses Verhalten Bedeutung haben. Insofern nehmen die im Grundzentrum Sachsenhagen lebende Bevölkerung nicht in dem Maße an der Nutzung des am südöstlichen Siedlungsrand von Altenhagen gelegenen Einzelhandelsstandortes teil. Durch die Sicherung und Entwicklung des bestehenden Nahversorgungsstandortes kann in der angestrebten Größe auch zukünftig ein wesentlicher Beitrag zur wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung mit Gütern des allgemeinen täglichen Bedarfs geleistet werden. Hierdurch kann eine relevante Zunahme des Individualverkehrs in Folge der Beanspruchung von außerhalb des Wohnstandortes gelegenen Einzelhandelsbetrieben vermieden werden. Der Wohnstandort Hagenburg kann auch zukünftig als Wohn- und Lebensmittelpunkt im ländlich geprägten und am Rande der Region Hannover gelegenen Raum die an ihn gerichteten Versorgungsfunktionen erfüllen und bleibt für die zu versorgende Bevölkerung als Lebensmittelpunkt attraktiv.

3.2.3 Nutzungsstrukturen und städtebauliche Situation Die von der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ betroffenen Grundstücksflächen befinden sich am östlichen Siedlungsrand des Ortsteiles Altenhagen. Der rechtsverbindliche B-Plan Nr. 25 trifft einschl. seiner bisherigen Änderungen für den räumlichen Geltungsbereich der 5. Änderung die nachfolgenden Festsetzungen:

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 20 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

• Art der baulichen Nutzung: Mischgebiet gem. § 6 BauNVO (MI), • Grundflächenzahl (GRZ): 0,4 • Geschossflächenzahl (GFZ): 0,8 • Baugrenzen: Abstände von 3 m zur Bergmannstraße und 14 m zur B 441, im Südosten bis an die Flächen zum Anpflanzen heran • Bauweise: offene Bauweise • Zahl der Vollgeschosse: II • Flächen zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB als Rahmeneingrünung im Südosten • Bereiche ohne Ein- und Ausfahrt zur B 441 und im Einmündungsbereich Bergmannstraße/ B 441 Darüber hinaus sind örtliche Bauvorschriften über die Gestaltung der Dachflächen der Hauptbaukörper und Einfriedungen Bestandteil des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 25, einschl. dessen rechtsverbindlicher Änderungen. Das Plangebiet befindet sich in der östlichen Ortsrandlage des Siedlungsbereiches von Altenhagen. Die Übergangsbereiche zur freien bzw. aufgelockerten Landschaft im Südosten und die angrenzenden Wohnsiedlungsbereiche im Nordwesten und Südwesten sind aus städtebaulicher Sicht von Bedeutung. Wegen der aus der Sicht der Ortsbildpflege besonders sensiblen Situation wurden daher seitens der Gemeinde an zukünftige Baukörper besondere Anforderungen im Hinblick auf das Einfügen gestellt. Die zeichnerischen Festsetzungen sind den nachfolgend abgebildeten Auszügen aus dem rechtsverbindlichen B-Plan Nr. 25 sowie dessen 1. bis 3. Änderung zu entnehmen. Die 1. Änderung bezog sich auf die Änderung der öffentlichen Grünfläche in eine Verkehrsfläche mit der besonderen Zweckbestimmung „verkehrsberuhigter Bereich“ sowie die Rücknahme der Pflanzfläche entlang der südwestlichen Plangebietsgrenze. Im Rahmen der 2. Änderung wurden die südwestlichen Allgemeinen Wohngebiete in Mischgebiete geändert, die 3. und 4. Änderung bezog sich auf die in den örtlichen Bauvorschriften aufgeführten zulässigen RAL- Farbtöne für die Dacheindeckung sowie zulässige Ausnahmen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 21 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Abb.: Auszug aus dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 25 „An der Wasserfurche“

Abb.: Auszug aus der 1. Änderung des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 22 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Abb.: Auszug aus der 2. Änderung des rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ (Abbildung ohne Maßstab)

Die im Plangebiet gelegenen Grundstücksflächen wurden zwischenzeitlich auf der Grundlage des o.b. rechtsverbindlichen Bebauungsplanes Nr. 25 vollständig einer Bebauung mit einem Einzelhandelsbetrieb und einem Getränkemarkt einschl. zugehöriger Stellplatzflächen zugeführt. Die nach Osten festgesetzte Rahmeneingrünung ist teilweise realisiert. Einbindung in die Umgebung Das Plangebiet wird über die im Norden angrenzende Wunstorfer Straße (B 441) und über die Bergmannstraße im Westen erschlossen und an das örtliche und überörtliche Verkehrsnetz angebunden. Dem Planbereich schließen sich westlich und südwestlich Wohnsiedlungsbereiche an. Diese weisen überwiegend eine Bebauung mit Ein- und Zweifamilienhäusern in einer bis zu II- geschossigen Bauweise auf. Weiter östlich und südlich schließen sich landwirtschaftliche Nutzflächen (Acker) an. Die Lage des Plangebietes und die umgebenden Nutzungsstrukturen gehen aus der nachfolgenden Darstellung hervor.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 23 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Abb.: Räumliche Lage und Nutzungsstrukturen im Plangebietsumfeld, Kartengrundlage AK 5, M 1:5.000 i.O., © 2017 LGLN, RD Hameln-Hannover, Katasteramt Rinteln

Acker

Weide Acker

Reiterhof (MD)

Museum Wohnen Gewerbe (MD) Wohnen (MD) (MD) Waldfläche/ Spielplatz Wohnen RRB

(MD) Tankstell Wohnen e (MD)

Wohnen Wohnen Einzelhandel (MD) (MD) Getränkemarkt Wohnen

Acker

Wohnen (MI) Acker

Acker

Aus der o.a. Darstellung ist zu entnehmen, dass der bestehende Einzelhandelsstandort des hier in Rede stehenden Änderungsgebietes als Standort mit hoher Bedeutung für die Sicherung der wohnortnahen Versorgung beurteilt wird und der Sicherung des Nahversorgungsstandortes ein besonderes Gewicht zukommt.

3.2.4 Bebauungsstruktur Die im Plangebiet angestrebte Bebauungsstruktur wird durch eine eingeschossige Bebauung geprägt. Das zu errichtende Gebäude soll sich in den Siedlungsbereich als auch in den Übergangsbereich der Siedlung zur freien Landschaft einfügen und unterordnen. Daher werden Festsetzungen zur Begrenzung der Höhen der Gebäude Gegenstand des Bebauungsplanes. Die Höhenentwicklung des zukünftigen Gebäudes wird auf max. 6,5 m (54,00 m ü. NHN) begrenzt. Die Überbaubarkeit der Grundstücke wird in Abhängigkeit von der angestrebten baulichen Dichte auf 40% (GRZ = 0,4) festgesetzt. Die Überschreitung der Grundflächenzahl ist bis zu einer Versiegelung von max. 80 % durch Stellplätze und Nebenanlagen möglich. Eine entsprechende Überschreitung war bisher bereits auf der Grundlage des rechtsverbindlichen

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Bebauungsplanes Nr. 25 zulässig. Damit fügt sich das Sondergebiet in Bezug auf das Maß der baulichen Nutzung in die bestehende Siedlungsstruktur ein.

3.2.5 Verkehr Das städtebauliche Konzept sieht vor, die bestehende Zufahrt im Westen des Plangebietes über die Bergmannstraße beizubehalten, diese jedoch geringfügig nach Norden zu verlegen. Die Verlegung der Zufahrt ergibt sich hierbei durch die Neuordnung der Stellplatzflächen, die zukünftig zusammengefasst im Bereich der nördlichen Flächen des Plangebietes ausgewiesen werden sollen. Bis auf die festgesetzte Zufahrt (Ein- und Ausfahrt) in einer Breite von 10 m sind entlang der Bergmannstraße und der B 441 Bereiche ohne Ein- und Ausfahrt festgesetzt. Die Bergmannstraße schließt sich über die nördlich verlaufende Wunstorfer Straße (B 441) an das örtliche und überörtliche Verkehrsnetz an.

3.2.6 Grünplanung Im Plangebiet sind keine öffentlichen Grünflächen festgesetzt. Am östlichen Rand besteht auf der Grundlage der Festsetzungen des Bebauungsplanes Nr. 25 eine Pflanzfläche gemäß § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB in der bislang bereits Einzelbäume gepflanzt wurden. Diese soll erhalten und im Sinne der bisherigen Festsetzung durch Ergänzungspflanzungen vervollständigt werden, um hierdurch eine angemessene Eingrünung des Einzelhandelsstandortes gegenüber der umgebenden offenen Landschaft zu gewährleisten. Ferner werden Maßnahmen zur Durchgrünung der Stellplatzflächen Bestandteil des Bebauungsplanes. Die Realisierung der diversen Eingrünungen wird durch entsprechende grünordnerische Festsetzungen strukturiert und sichergestellt.

3.2.7 Oberflächenentwässerung Das auf den Dachflächen anfallende Regenwasser ist auf dem eigenen Grundstück zur Versickerung zu bringen. Ergänzend zur Regenwasserversickerung sind eine Brauchwassernutzung sowie die Regenwassersammlung in Zisternen o.ä. zulässig. Ausnahmen können zugelassen werden, wenn örtliche Bodenverhältnisse einer Bodenversickerung entgegenstehen. Für diesen Fall ist das anfallende Oberflächenwasser auf den Grundstücksflächen zurückzuhalten, sodass nur die natürliche Abflussspende an die nächste Vorflut abgegeben werden darf. Die Abflussspende beträgt für diesen Fall 5 l/s und ha.

4 Inhalt des Bebauungsplans

4.1 Art und Maß der baulichen Nutzung 4.1.1 Art der baulichen Nutzung Innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 wird gem. § 11 Abs. 3 BauNVO ein Sondergebiet (SO-Gebiet) festgesetzt. Das Sondergebiet (SO) mit der Zweckbestimmung „Großflächiger Einzelhandel - Lebensmittelnahversorgung“ dient der Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Neuordnung des im Gebiet bereits ansässigen kleinflächigen Einzelhandelsbetriebes und dessen Erweiterung.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 25 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

§ 1 Art der baulichen Nutzung – Sondergebiet „Großflächiger Einzelhandel – Lebensmittelnahversorgung“ (SO) (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 11 Abs. 3 BauNVO) (1) Innerhalb des Sondergebietes „Großflächiger Einzelhandel – Lebensmittelnahversorgung“ ist nur ein Einzelhandelsbetrieb mit einem nahversorgungsrelevanten Hauptsortiment mit einer maximalen Verkaufsfläche (VK) von 1.200 m² zulässig. (2) Innerhalb des Sondergebietes „Großflächiger Einzelhandel – Lebensmittelnahversorgung“ werden aperiodische Randsortimente, die nicht zu dem nahversorgungsrelevanten Hauptsortiment (Nahrungs- und Genussmittel) gehören, auf max. 10 % der Verkaufsflächen begrenzt. Diese Sortimente werden auf die festgesetzte maximale Verkaufsfläche angerechnet.

Innerhalb des festgesetzten SO-Gebietes mit der Zweckbestimmung „Großflächiger Einzelhandel – Lebensmittelnahversorgung“ ist ein Einzelhandelsbetrieb mit einem nahversorgungsrelevanten Hauptsortiment und mit einer maximalen Verkaufsfläche (VK) von insgesamt 1.200 m² zulässig. Die Zweckbestimmung ist so gewählt, dass sie der Charakteristik des bestehenden und der wohnortnahen Versorgung dienenden Einzelhandelsbetriebes entspricht (hier: Lebensmitteldiscounter). An diesem Standort soll zum Schutz des zentralen Versorgungsbereiches auch keine andere und hinsichtlich der Sortimentsbreite weitergehende Form des Einzelhandels mit über die Grundversorgung hinausgehendem Sortiment zugelassen werden. Die Begrenzung der Verkaufsfläche resultiert aus dem von der BBE ausgearbeiteten und in Kapitel 3.2.2 beschriebenen Verträglichkeitsgutachten und ist zur hinreichenden Berücksichtigung der gemäß LROP bei großflächigen Einzelhandelsprojekten einzuhaltenden raumordnerischen Gebote erforderlich. Die Festsetzung eines Sondergebietes ist aufgrund der geplanten Größe des Einzelhandelsbetriebes erforderlich. Die max. Verkaufsfläche von 1.200 m² für den Einzelhandelsbetrieb (Einzelhandel mit Nahrungs- und Genussmitteln) ist nur in einem dafür festzusetzenden Sondergebiet mit der entsprechenden Zweckbestimmung und Definition der geplanten Art der Nutzung zulässig, da sowohl die Vermutungsgrenze von 800 m² Verkaufsfläche als auch die Geschossfläche von 1.200 m² als Schwelle zu einem großflächigen Einzelhandelsbetrieb erreicht und deutlich überschritten wird. Innerhalb des festgesetzten SO-Gebietes werden aperiodische Randsortimente, die nicht zu den nahversorgungsrelevanten Sortimenten (Nahrungs- und Genussmittel) gehören, auf max. 10 % der Verkaufsflächen begrenzt. Diese Sortimente werden auf die festgesetzte maximale Verkaufsfläche angerechnet. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass die vorrangige Aufgabe der Sicherstellung der Nahversorgung mit Sortimenten des periodischen Bedarfs – vor allem der Nahrungs- und Genussmittel – durch den im Plangebiet geplanten Lebensmittelnahversorger gewährleistet wird. Zudem wird durch diese Festsetzung zur raumordnerisch verträglichen Integration des großflächigen Einzelhandelsbetriebes in die bestehenden Versorgungsstrukturen beigetragen.

4.1.2 Maß der baulichen Nutzung • Grundflächenzahl gem. § 19 Abs. 2 BauNVO Die geplante Erweiterung der Verkaufsflächen wirkt sich nicht auf die im rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 25 bereits festgesetzten Maße der baulichen Nutzung aus. Innerhalb des SO-Gebietes wird daher unverändert eine Grundflächenzahl (GRZ) = 0,4 und bei I- geschossiger Bauweise eine Geschossflächenzahl (GFZ) = 0,4 festgesetzt, die in Anlehnung an die parallel zur Bebauungsplanung ausgearbeitete, konkrete Vorhabenplanung für die Realisierung der Hochbauten ausreichend bemessen ist. Auf die bisherige II-Geschossigkeit

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 26 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - kann aufgrund des geplanten Gebäudes verzichtet werden. Die bisher festgesetzte GFZ von 0,8 wird entsprechend auf 0,4 reduziert. Die festgesetzte Grundflächenzahl darf durch die Grundfläche der in § 19 Abs. 4 Nr. 1 und 2 BauNVO bezeichneten baulichen Anlagen (Garagen und Nebenanlagen sowie deren Zufahrten, Nebenanlagen i.S. des § 14 BauNVO) bis zu einer GRZ von max. 0,8 überschritten werden. Diese Regelung ergibt sich bereits aus dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 25, sodass sich hierdurch gegenüber dem gegenwärtig bereits zulässigen Grad der Versiegelung keine nachträglichen Veränderungen i.S. einer zusätzlichen Versiegelung ergeben. Die mit dieser Flächenversiegelung verbundenen Anforderungen an die Rückhaltung des Oberflächenwassers und an die Eingriffs-Ausgleichs-Berechnung werden entsprechend berücksichtigt.

§ 3 Überschreitung der Grundflächenzahl (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB und § 19 Abs. 4 Nr. 1 und 2 BauNVO) Die Grundflächenzahl kann innerhalb des SO-Gebietes „Großflächiger Einzelhandel – Lebensmittelnahversorgung“ bei Vorhaben gem. § 19 Abs. 4 Nr. 1 und 2 BauNVO bis zu einer GRZ von 0,80 überschritten werden.

• Begrenzung der Höhe baulicher Anlagen gem. § 16 BauNVO Zur Gewährleistung einer landschaftlichen und städtebaulichen Integration der geplanten hinzukommenden baulichen Anlage innerhalb des SO-Gebietes wird die Höhe der baulichen Anlagen begrenzt, so dass sich die hinzukommenden Baukörper in die nähere Umgebung des Plangebietes integrieren. Zu diesem Zweck wird die Höhe der innerhalb des SO-Gebietes geplanten baulichen Anlagen und Werbeanlagen auf max. 54,00 m ü. NHN, das entspricht einer Gebäudehöhe von rd. 6,50 m, festgesetzt. Zur hinreichenden Bestimmtheit der Höhenfestsetzung ist im Bebauungsplan der maßgebliche Höhenpunkt in m ü. NHN festgesetzt.

§ 2 Begrenzung der Höhen baulicher Anlagen (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 1 BauGB i.V.m. § 16 Abs. 2 Nr. 4 BauNVO) (1) Die Höhe der im Plangebiet errichteten Gebäude und Werbeanlagen wird auf max. 54,00 m üNHN begrenzt. Als Gebäudehöhe wird der höchste Punkt der Dachhaut, lotrecht zur Bezugsebene gemessen, definiert. (2) Die im Bebauungsplan festgesetzte maximale Gebäudehöhe kann gem. § 16 Abs. 6 BauNVO in begründeten Ausnahmefällen, d.h. zwingende betriebliche oder technische Gründe für Gebäudeteile (technische Anlagen/Dachaufbauten), wenn die Gebäudeteile keine Geschosse enthalten, sowie Anlagen zur Nutzung von Solarenergie (z.B. Photovoltaikanlagen, Anlagen zur Brauchwassererwärmung) überschritten werden. Die zulässige Überschreitung der im Bebauungsplan festgesetzten maximalen Gebäudehöhen wird auf max. 2,0 m, gemessen ab OK Dachhaut, begrenzt. (3) Der Bezugspunkt für die Ermittlung der o.g. Höhen ist im Bebauungsplan durch Planzeichen festgesetzt.

Die Höhenentwicklung berücksichtigt eine attraktive bauliche Ausformung des Marktes mit seinen baulichen Anlagen und Stellplätzen und gewährleistet eine angemessene städtebauliche Integration des Vorhabens in den Siedlungszusammenhang. Diese Höhenentwicklung stellt keine städtebaulich störende Dominanz dar. Mit der Begrenzung der Gebäudehöhe wird eine Höhenentwicklung des neuen Baugebietes in Anlehnung an das bestehende Siedlungsgefüge sichergestellt. Auch nach Osten, hin zur

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 27 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - offenen Feldmark, wird - auch in Kombination mit der Ortsrandeingrünung - ein landschaftsgerechter Übergang hergestellt. Eine Beeinträchtigung nachbarlicher Belange ist nicht ableitbar, da sich die Gebäudehöhe an der Höhenentwicklung der benachbarten Siedlungsbereiche orientiert.

4.1.3 Bauweise Damit auch die Zweckmäßigkeit der baulichen Anlagen im Sinne der Raumanforderungen an die Längenausdehnung der Hauptbaukörper planungsrechtlich berücksichtigt werden kann, wird für das SO-Gebiet eine abweichende Bauweise gem. § 22 Abs. 4 BauNVO festgesetzt.

§ 4 Abweichende Bauweise (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 2 BauGB und § 22 BauNVO) Innerhalb des SO-Gebietes „Großflächiger Einzelhandel – Lebensmittelnahversorgung“ gilt eine abweichende Bauweise i.S. einer offenen Bauweise ohne Beschränkung der Gebäudelänge. Die Gebäudelänge wird durch die festgesetzten überbaubaren Grundstücksflächen begrenzt.

Die abweichende Bauweise wird als offene Bauweise ohne Begrenzung der Gebäudelänge definiert, da die bauliche Anlage als Hauptbaukörper eine Länge von mehr als 50 m aufweisen wird und das Zulässigkeitsspektrum der offenen Bauweise überschreitet. Die Begrenzung der Gebäudelänge resultiert dann aus den durch Baugrenzen festgesetzten überbaubaren Grundstücksflächen, die relativ eng an den konkreten Vorhabenanforderungen orientiert festgesetzt sind.

4.1.4 Baugrenzen Im Bebauungsplan werden die überbaubaren Grundstücksflächen durch Baugrenzen bestimmt. Die Anordnung der durch Baugrenzen definierten überbaubaren Grundstücksflächen ist ebenfalls aus dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan abgeleitet und trägt hier insbesondere den Standortanforderungen von Einzelhandelsbetrieben in Bezug auf die Wahrnehmbarkeit und Lage des konkreten Marktes sowie des Eingangsbereiches als auch den Anforderungen einer kundenfreundlichen Inanspruchnahme der Stellplätze sowie den betrieblichen Anforderungen der Platzierung von Lager- und Sozialräumen und der Warenanlieferung Rechnung. Ferner kann durch die Positionierung des Baukörpers ein wesentlicher Beitrag zum Immissionsschutz geleistet werden, da die Lärmquelle Parkplatz in wesentlichen Teilen von den angrenzenden Wohnsiedlungsbereichen ferngehalten werden kann. Die Ausrichtung und Anordnung der überbaubaren Grundstücksflächen ist hierbei auch auf andere Lebensmittelmärkte übertragbar, da die Lage, Ausrichtung und Geometrie des Grundstückes sowie die Lage und Ausrichtung der Baukörper zu den benachbarten und schützenswerten Wohnnutzungen sowie der Haupterschließungsstraße für den Kundenverkehr diese oder eine ähnliche Organisation der mit der Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes allgemein verbundenen Standortanforderungen bedingt. Aus diesen Rahmenbedingungen resultiert die Anordnung der überbaubaren Grundstücksflächen sowie der Flächen für Stellplätze. Die überbaubaren Grundstücksflächen erstrecken sich auf den südlichen Bereich des Plangebietes, so dass von der Bergmannstraße und der Wunstorfer Straße aus eine gute Wahrnehmung der Einzelhandelsnutzung und damit verbunden auch eine gute Erkennbarkeit und Orientierung des Kunden in Bezug auf die Lage und Ausformung der Ein- und Ausfahrt sowie des Eingangsbereiches möglich ist. Eine schnelle und eindeutige Orientierung trägt auch bei Berücksichtigung der festgesetzten Ein- und Ausfahrt zu einer verkehrssicheren Erschließung des Standortes bei, so dass in der Bergmannstraße und der Wunstorfer Straße

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 28 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - die Anforderungen an die Sicherheit und Leichtigkeit des fließenden Verkehrs berücksichtigt werden können. Die überbaubaren Grundstücksflächen weisen Tiefen von 59 m auf und halten im Westen und Süden einen Abstand von 3 m zu den jeweiligen Grundstücksgrenzen ein. Im Osten wird die Baugrenze bis an die festgesetzte Fläche zum Anpflanzen und mit Bindungen an den Erhalt von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen herangeführt. Im Norden hält die Baugrenze einen Abstand von 35 m zur Grundstücksgrenze. Hier wurde die bisher festgesetzte überbaubare Grundstücksfläche zu Gunsten der Festsetzung von Stellplatzflächen zurückgenommen.

4.1.5 Örtliche Bauvorschriften über Gestaltung Die in dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 25 "An der Wasserfurche“, einschl. dessen 1. bis 4. Änderung, getroffenen örtlichen Bauvorschriften entfallen für die im räumlichen Geltungsbereich der 5. Änderung gelegenen Flächen ersatzlos.

4.2 Straßenverkehrsflächen Das Plangebiet wird von der Wunstorfer Straße (B 441) aus über die Bergmannstraße, die westlich an das Plangebiet angrenzend verläuft, erschlossen. Über die Bergmannstraße und die daran anschließende St. Barbara Straße und Glück-Auf-Straße sind die unmittelbar westlich und südwestlich anschließenden Wohngebiete des Siedlungsbereiches Altenhagen an das Plangebiet angebunden. Über die Wunstorfer Straße sind auch die weiteren Siedlungsbereiche und Ortsteile angebunden. Die äußere Erschließung des im Plangebiet festgesetzten Sondergebietes erfolgt weiterhin unverändert über die bereits realisierte und dem öffentlichen Verkehr gewidmete Bergmannstraße. Über diese wird das Plangebiet neben dem örtlichen Straßennetz auch mit dem überörtlichen Verkehrsnetz verbunden. Der räumliche Geltungsbereich der 5. Änderung des Bebauungsplanes wurde zur Dokumentation der Erschließungsfunktion für das Plangebiet auf eine Teilfläche der v.g. Straße ausgedehnt. Diese wird entsprechend unverändert als öffentliche Verkehrsfläche festgesetzt. Weitergehende Festsetzungen zur gesicherten Erschließung sind nicht erforderlich. Die Erschließung erfolgt sowohl für die Kundenverkehre als auch für die Anlieferung von der Bergmannstraße aus. Die Ein- und Ausfahrt ist im Bebauungsplan entsprechend festgesetzt. Um ein ungeordnetes Einfahren auf die Bergmannstraße und Wunstorfer Straße auszuschließen, werden im Bereich der vorgesehenen Stellplatzflächen Bereiche ohne Ein- und Ausfahrt festgesetzt. In den angrenzenden Straßen werden auch keine baulichen oder verkehrstechnischen Maßnahmen zur Sicherung der Verkehrsqualität sowohl im Kfz-Verkehr als auch im Fußgängerverkehr erforderlich, da der Umfang der Erweiterung nur kleinflächig ist. Die Straßen sind zur Aufnahme des aufkommenden Verkehrs weiterhin ausreichend dimensioniert und leistungsfähig. Maßnahmen im Sinne von Straßenumbauten sind daher mit der Realisierung dieses Bebauungsplanes nicht verbunden. Zur Ordnung des ruhenden Verkehrs innerhalb des Sondergebietes sind entsprechende Stellplatzflächen festgesetzt. Diese Flächen dienen der Sicherung der gem. NBauO notwendigen Stellplätze und der Stellplätze, die über den rechnerischen Bedarf hinausgehen und zur Ordnung des an Spitzenzeiten auftretenden Verkehrsaufkommens erforderlich sind (sonstige Stellplätze). PKW-Stellplätze sind für den im Sondergebiet (SO) geplanten, großflächigen Einzelhandelsbetrieb als notwendige und sonstige, über die Anforderungen der NBauO hinausgehende Stellplätze, nur innerhalb der festgesetzten Flächen für Stellplätze zulässig.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 29 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Entlang der Bundesstraße 441 sind die anbaurechtlichen Bestimmungen gem. § 9 FStrG zu beachten. Die Bauverbotszone ist mit einem Abstand von 20 m bis zum äußeren Fahrbahnrand der Bundesstraße gem. § 9 (1) FStrG von Hochbauten jeder Art freizuhalten. Die gem. § 9 FStrG beachtliche Bauverbotszone ist nachrichtlich im Bebauungsplan in einer Tiefe von 20 m zum äußeren Fahrbahnrand der B 441 festgesetzt. Innerhalb der festgesetzten Flächen, die von der Bebauung freizuhalten sind, sind Nebenanlagen in jeglicher Form von Hochbauten sowie Werbeanlagen nicht zulässig. Im Bereich der festgesetzten Sichtdreiecksflächen sind zudem jegliche sichtbehindernden Einrichtungen einschl. Bewuchs in mehr als 0,80 m Höhe über den angrenzenden Fahrbahnrändern nicht zulässig. Die Anlage sonstiger, nicht notwendiger Stellplätze ist innerhalb der Bauverbotszone hingegen zulässig.

4.3 Belange von Boden, Natur und Landschaft 4.3.1 Veranlassung / Rechtsgrundlage Bei der Aufstellung, Änderung oder Ergänzung der Bauleitpläne ist gem. § 1 a Abs. 3 BauGB die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts in ihren in § 1 Abs. 6 Nr. 7 a BauGB genannten Schutzgütern (Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt) in der Abwägung gem. § 1 Abs. 7 BauGB zu berücksichtigen, soweit dies für die Planentscheidung relevant ist. In Teil II „Umweltbericht“ ist eine ausführliche Darstellung, insbesondere der Situation des Bestandes, enthalten.

4.3.2 Fachgesetzliche und fachplanerische Vorgaben An dieser Stelle werden nur die für die Planentscheidung wichtigsten fachplanerischen und fachgesetzlichen Vorgaben aufgeführt. Um Wiederholungen zu vermeiden, wird darauf hingewiesen, dass in Teil II Umweltbericht alle relevanten fachgesetzlichen und fachplanerischen Vorgaben dargelegt werden.

Landschaftsrahmenplan Der aus dem Jahre 2001 stammende Landschaftsrahmenplan weist im Plangebiet eine geringe Bedeutung für das Landschaftsbild sowie für Biotope aus. Besondere Bodenfunktionen werden nicht dargestellt. Dem Grundwasser wird eine geringe bis mittlere Verschmutzungsempfindlichkeit zugemessen. Zugleich besteht ein mittleres bis geringes Retentionsvermögen im östlichen, westlichen und südlichen Teil des Plangebietes. Dem nördlichen Teil wird ein hohes Retentionsvermögen zugesprochen. Durch die bereits bestehende Versiegelung können diese Angaben jedoch vernachlässigt werden.

Geschützte Tier- und Pflanzenarten gem. §§ 44 und 45 BNatSchG Gem. §§ 44 und 45 BNatSchG ist zu prüfen, ob europäisch geschützte FFH- Anhang- IV- Arten und die europäischen Vogelarten beeinträchtigt werden können. Durch die Änderung der im Plangebiet vorgesehenen Bebauung gehen nur geringfügig bisher unversiegelte Flächen verloren. Unter Berücksichtigung der Festsetzungen zur Baufeldräumung kann davon ausgegangen werden, dass keine geschützten Tierarten von der Planung betroffen sind, zumal wesentliche im Plangebiet vorhandene Gehölzbestände (Pflanzung im Osten) erhalten bleiben.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 30 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Die Baufeldfreiräumung und Baumfällungen oder Gehölzrückschnitte sind aus artenschutzrechtlichen Gründen nur in der Zeit zwischen dem 01. Oktober und dem 28. Februar (außerhalb der Brutzeit) zulässig. Ein abweichender Baubeginn innerhalb der Brutzeit ist im Einzelfall bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Schaumburg zu beantragen und nur nach vorheriger Prüfung und Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde zulässig. Im Baufeld sind ggf. vorhandene Höhlenbäume vor Fällung auf Fledermausbesatz zu kontrollieren und die Ergebnisse zu dokumentieren (Fachmann für Fledermäuse). Der Bericht ist vor Fällung der Höhlenbäume der Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg zur Prüfung vorzulegen. Die Fällung eines durch Fledermäuse genutzten Höhlenbaumes ist im Einzelfall bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Schaumburg zu beantragen und nur nach vorheriger Prüfung und Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde zulässig. Das Eintreten artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände für Brutvögel kann bei Umsetzung entsprechender artenschutzrechtlicher Vermeidungsmaßnahmen und einer Berücksichtigung artspezifischer Anforderungen bei der Konzeption von Kompensationsmaßnahmen vermieden werden.

Besonders geschützte Teile von Natur und Landschaft Es befinden sich keine Schutzgebiete im Planungsgebiet. Das Landschaftsschutzgebiet Steinhuder Meer (Feuchtgebiet internationaler Bedeutung, LSG SHG 14) befindet sich nördlich des Plangebietes in mehr als 200 m Entfernung. Natura 2000–Gebiete sind im Plangebiet oder dessen näherer Umgebung nicht vorhanden. Das Vogelschutzgebiet 94 Steinhuder Meer (3420-331) liegt in einer Entfernung von mehr als 1 km jenseits der Ortslage. Erhebliche Beeinträchtigungen können ausgeschlossen werden. Nördlich der B 441, gegenüber des Plangebietes, befindet sich ein für den Naturschutz wertvoller Bereich. Das Biotop des Bundeslandes Niedersachsen mit der Gebietsnummer 3522079 ist als Niedermoor / Sumpf, Feuchtgebüsch und Nährstoffreiches Stillgewässer beschrieben. Es handelt sich um eine aufgelassene Bodenentnahmestelle. Das Biotop wird durch die Planungen nicht beeinträchtigt.

4.3.3 Kurzdarstellung des Bestandes Schutzgut Mensch Das Plangebiet ist bereits durch Einzelhandelsnutzung geprägt. Auf den Flächen des Plangebietes sind die Gebäude des bestehenden Aldi-Markts und des südlich gelegenen leerstehenden Getränkehandels vorhanden. Im westlichen Anschluss befindet sich eine Tankstelle. Die angrenzende Wohnnutzung ist dementsprechend durch Verkehrs- und Gewerbelärm, z.B. durch Zulieferung und Abfahrten entsprechender Kraftfahrtzeuge, vorbelastet. Die östlich angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen bleiben in ihrer Nutzung erhalten. Hier liegen durch die Bewirtschaftung Belastungen durch Staub und Gerüche, vor allem zu Zeiten der Düngung und Ernte, vor. Das Plangebiet wird aktuell nicht zu Erholungszwecken genutzt. Durch die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 ergibt sich ein geringer Spielraum für mögliche Änderungen bzgl. des Wohnumfeldes und der Immissionen aus der vorhandenen Einzelhandelsnutzung. Eine erhebliche Beeinträchtigung des Wohnumfeldes ist nicht zu erwarten. Die Erholungsfunktion wird durch den Bebauungsplan nicht weitergehend eingeschränkt.

Schutzgut Tiere/Pflanzen Der räumliche Geltungsbereich der 5. Änderung des B-Planes Nr. 25 bezieht sich auf eine rd. 0,89 ha große und als Sondergebiet „Großflächiger Einzelhandel – Lebensmittelnahversorgung“ festgesetzte Fläche. Das Plangebiet befindet sich östlich von

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Hagenburg, im östlichen Bereich des Ortsteils Altenhagen. Im Norden wird das Plangebiet durch die Bundesstraße 441 (Wunstorfer Straße) begrenzt. Im Westen und Südwesten grenzen Siedlungsflächen an, die durch die Bergmannstraße größtenteils von dem Plangebiet abgetrennt sind. Im Osten und Süden befinden sich Ackerflächen. Diese Flächen werden intensiv bewirtschaftet und haben deshalb nur eine sehr geringe Bedeutung als Lebensraum für wildlebende Pflanzen und Tiere. Angesichts der bereits weithin durch Siedlungsflächen geprägten Umgebung des Plangebiets und unter Berücksichtigung der durch die bestehende Nutzung bedingten Störeffekte kann davon ausgegangen werden, dass durch die Überplanung des Gebietes mit der Neuerrichtung eines flächenmäßig größeren Lebensmittelnahversorgers unter Beseitigung der vorhandenen Bebauung nur geringfügige Auswirkungen zu erwarten sind.

Schutzgut Boden und Fläche Gemäß der Bodenübersichtskarte (BÜK 50) sind in der Umgebung des Plangebiets überwiegend Lehm- und Sandlössverbreitungsgebiete zu finden. Die Fläche des Plangebietes ist bereits durch die derzeitige Nutzung größtenteils versiegelt. Eine Verschlechterung der Verhältnisse ist durch die Baumaßnahmen nicht zu erwarten. Es werden keine weiteren Flächen beansprucht.

Schutzgut Wasser Im Plangebiet befinden sich keine Oberflächengewässer. Das Plangebiet liegt nicht innerhalb eines Wasserschutzgebietes. Es besteht ein hohes Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung. Die Grundwasserneubildung beträgt im nordwestlichen Bereich 101 bis 150 mm/a und im südöstlichen Bereich 105 bis 200 mm/a. Die aktuell versiegelten Flächen haben für die natürliche Grundwassersituation keine Bedeutung. Genaue Daten über die Grundwasserstände im Plangebiet liegen nicht vor. Durch die im Bereich versiegelter Flächen verlorene Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens besteht die Gefahr, dass sich ein erhöhter Oberflächenabfluss in die Vorflut einstellt. Daher ist das anfallende abflusswirksame Oberflächenwasser zur Vermeidung erheblicher Eingriffe in das Schutzgut Wasser auf den Flächen zurückzuhalten bzw. zur Versickerung zu bringen. Mit dem geplanten Vorhaben werden keine Schadstoffeinträge in das Grundwasser oder in die angeschlossene Vorflut verbunden sein; erhebliche Eingriffe sind nicht zu erwarten.

Schutzgut Klima/Luft Der Siedlungsbereich von Hagenburg ist durch ein unbelastetes, ausgeglichenes Ortsklima gekennzeichnet. Das Plangebiet stellt keinen klimatischen Ausgleichsraum dar. Lufthygienisch ist es unwesentlich aus den als ortsüblich zu bezeichnenden landwirtschaftlichen Nutzungen und dem geringen Verkehr auf den Wohnstraßen belastet. Die durch den Ort führende Wunstorfer Straße (B 441) stellt eine größere Belastung für die Schutzgüter Klima/Luft dar.

Schutzgut Landschaft Das Plangebiet erstreckt sich auf Flächen, die bisher im rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 25 als Mischgebiet festgesetzt und durch die 5. Änderung nun als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Großflächiger Einzelhandel – Lebensmittelnahversorgung“ festgesetzt werden. Diese befinden sich am östlichen Siedlungsrand des Siedlungsbereiches Altenhagen Die als gering einzustufende Veränderung der Bebauung wird als nicht bedeutend für das Landschaftsbild angesehen, da sich die gestalterische Ausformung des Siedlungsrandes in diesem Bereich durch die geplante gleichartige Neubebauung gegenüber dem bisherigen Bestand nicht erheblich verändern wird. Zudem wird die Höhe des im Plangebiet zu

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 32 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - errichtenden Gebäudes auf max. 54,00 m ü. NHN festgesetzt, die eine maximale Gebäudehöhe von ca. 6,50 m erwarten lässt. Diese geringe Höhe führt nicht zu einer Veränderung des Landschaftsbildes. Durch eine zu erhaltene und zu ergänzende Eingrünung im östlichen Bereich der baulichen Strukturen und eine an die Umgebung angepasste geplante Neuerrichtung eines flächenmäßig größeren Lebensmittelnahversorgers stellt dieser für die Landschaft keine über das mit dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan bereits verbundene Risiko hinausgehende Beeinträchtigung dar.

Schutzgut Kultur- und Sachgüter Kulturhistorisch bedeutsame Landschaftselemente sind im Plangebiet und im Wirkbereich nicht vorhanden. Sonstige Bau- oder Bodendenkmale sind im Plangebiet nicht vorhanden. Entlang der B 441 finden sich außerhalb des Plangebietes einzelne historische Hofstellen mit Denkmalschutzwert. Diese nehmen jedoch keinen Einfluss auf die im Plangebiet vorgesehene Änderung der baulichen Gegebenheiten.

4.3.4 Ermittlung der negativen Auswirkungen auf Natur und Landschaft Gem. § 1a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 5 NAGBNatSchG ist die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushaltes durch die Veränderung der Gestalt oder der Nutzung von Grundflächen (Eingriffe) in der Abwägung zu berücksichtigen. Die Planung ist dadurch gekennzeichnet, dass im Plangebiet die bisherigen Gebäude für den Einzelhandel durch ein einzelnes und flächenmäßig größeres Gebäude ersetzt werden. Angesichts der bereits als Einzelhandelsstandort genutzten Flächen mit Anbindung an den Siedlungsbereich Altenhagen und der damit geprägten Umgebung des Plangebiets sowie unter Berücksichtigung der bestehenden Straßen, Wege und sonstigen Versiegelungen (Stellflächen) sind keine negativen Auswirkungen auf Natur und Landschaft zu erwarten.

4.3.5 Vermeidung, Minimierung und Ausgleich von negativen Auswirkungen auf Natur und Landschaft (Eingriffsregelung)

Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung erheblicher Eingriffe Gem. § 1 a Abs. 3 BauGB sind Eingriffe in den Naturhaushalt zu vermeiden. Dieser Vermeidungsgrundsatz bezieht sich auf die Unterlassung einzelner von dem Vorhaben ausgehender Beeinträchtigungen und schließt die Pflicht zur Verminderung von Beeinträchtigungen (Minimierungsgebot) ein. Dabei ist eine Beeinträchtigung vermeidbar, wenn das Vorhaben auch in modifizierter Weise (z. B. verschoben oder verkleinert) ausgeführt werden kann, sodass keine oder geringere Beeinträchtigungen entstehen. Im vorliegenden Bebauungsplan tragen die nachfolgend genannten Festsetzungen zur Vermeidung und Minimierung erheblicher Eingriffe in Natur und Landschaft bei:

Minimierung nachteiliger Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Boden und Wasser: Begrenzung der Bodenversiegelung Über die Festsetzung einer Grundflächenzahl (GRZ) soll die im Plangebiet mögliche Versiegelung auf ein für dieses Sondergebiet notwendiges Maß begrenzt werden. Hiermit sollen Beeinträchtigungen von Boden und Grundwasserhaushalt vermindert werden. Auf den nicht versiegelten Flächen können die Bodenfunktionen und die natürliche Sickerrate weitgehend erhalten werden. Aufgrund der Art der baulichen Nutzung sind jedoch – wie bisher – erhebliche Flächenversiegelungen zu erwarten (Stellplätze).

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 33 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Minimierung nachteiliger Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen und Wasser: Rahmeneingrünung Über die Festsetzung einer Rahmeneingrünung am östlichen Plangebietsrand gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a und b BauGB soll der Übergang zur freien Feldflur gewährleistet und gleichzeitig ein Lebensraum für Pflanzen und Tiere geschaffen werden. Innerhalb der festgesetzten Flächen zum Anpflanzen und mit Bindungen an die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen sind die bestehenden Bäume und Sträucher zu erhalten und zu ergänzen. Auf der Fläche sind je 100 m² 1 groß- oder 2 mittelkronige Bäume 1. oder 2. Ordnung und 40 Strauchgehölze in lockeren Gehölzgruppen aus jeweils 1 bis 2 Bäumen und 10 bis 15 Sträuchern zu pflanzen, zu pflegen und bei Abgang gleichartig zu ersetzen. Bereits vorhandene Bäume und Sträucher sind hierbei in Ansatz zu bringen.

Minimierung nachteiliger Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen: Durchgrünung der Stellplatzflächen Innerhalb des SO-Gebietes „Großflächiger Einzelhandel – Lebensmittelnahversorgung“ ist je angefangene 12 Stellplätze zwischen den Stellplätzen als gliederndes Element ein Laubbaum mit einem Stammumfang von mindestens 14 cm in 1 m Höhe anzupflanzen und dauerhaft zu erhalten. Bei Abgang von Gehölzen ist entsprechender Ersatz zu pflanzen. Die Anpflanzungen sind nach Fertigstellung des Vorhabens bzw. spätestens zwei Vegetationsperioden nach Baubeginn durchzuführen.

Vermeidung nachteiliger Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser: Naturnahe Regenwasserbewirtschaftung Das auf den Dachflächen anfallende Regenwasser ist auf dem eigenen Grundstück zur Versickerung zu bringen. Ergänzend zur Regenwasserversickerung sind eine Brauchwassernutzung sowie die Regenwassersammlung in Zisternen o. ä. zulässig. Ausnahmen können zugelassen werden, wenn örtliche Bodenverhältnisse einer Bodenversickerung entgegenstehen. Für diesen Fall ist das anfallende Oberflächenwasser auf den Grundstücksflächen zurückzuhalten, sodass nur die natürliche Abflussspende an die nächste Vorflut abgegeben werden darf. Die Abflussspende beträgt für diesen Fall 5 l/s und ha.

Vermeidung nachteiliger Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschaft: Berücksichtigung der ortstypischen Bauformen Über die Eingliederung des Baugebietes in die Ortslage durch die Anpassung der zukünftigen baulichen Strukturen an die für die Umgebung des Plangebietes vorhandenen baulichen Höhen können Beeinträchtigungen des Ortsbildes vermieden werden. Zum Abschluss des Baugebietes zur freien Landschaft sollen die bestehenden Grünflächen mit Gehölzbewuchs erhalten bleiben.

Maßnahmen zum Ausgleich von negativen Auswirkungen Die im rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 25 festgesetzten grünordnerischen Maßnahmen zum Ausgleich der im Plangebiet bewirkten Eingriffe (Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB) wird hinsichtlich ihrer Flächengröße unverändert in die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 übernommen, sodass die Funktion der internen Ausgleichsmaßnahme auch weiterhin bestehen bleibt. Die Fläche wird im Rahmen der 5. Änderung als Fläche zum Anpflanzen und mit Bindung an den Erhalt von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 34 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

§ 9 Abs. 1 Nr. 25 a und b BauGB festgesetzt. Es wird auf die o.g. Ausführungen zu den Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung erheblicher Eingriffe verwiesen.

Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz In der Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz werden die Eingriffe in Natur und Landschaft sowie die geplanten Kompensationsmaßnahmen anhand der "Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung" des Niedersächsischen Städtetages (2013) ermittelt und gegenübergestellt. Als Eingriff wird die Überbauung der Fläche mit Gebäuden, Stellflächen und Nebenanlagen sowie von dem Lebensmittelmarkt zugeordneten Pflanzflächen berücksichtigt. Da sich der zulässige Versiegelungsgrad im Plangebiet (max. 80%) gegenüber dem im rechtsverbindlichen Bebauungsplan bereits zulässigen Maß nicht verändert und die grünordnerischen und ausgleichsrelevanten Festsetzungen ebenfalls unverändert bzw. auf das Vorhaben angepasst in die 5. Änderung übernommen werden, ist nach derzeitigem Stand über den Verlust von Einzelbäumen hinaus kein Eingriff mit der Planung verbunden. Aus den rechtsverbindlichen Festsetzungen des Bebauungsplanes ergibt sich eine Anforderung von mindestens 440 Strauchgehölzen sowie 43 Einzelbaumpflanzungen, die im Plangebiet im aktuellen Zustand vorhanden sein müssen. Für die durch die Planung als Verlust aufzunehmenden 32 Einzelbaumpflanzungen sowie 440 Strauchgehölze ist ein gleichwertiger Ersatz zu schaffen. Die Strauchgehölze sind auf Grundlage der bisherigen und unverändert in die 5. Änderung übernommenen Festsetzungen auf der östlich gelegenen Maßnahmenfläche zu errichten. Die erforderlichen 32 Einzelbaumpflanzungen sind absehbar innerhalb des Plangebietes nicht zu realisieren, sodass diese auf externen Flächen zu kompensieren sind. Für die externe Kompensation des Eingriffs (Baumverlust) sind auf dem gemeindeeigenen Flurstück 33/9, Flur 1, Gemarkung Hagenburg, insgesamt 24 Hainbuchen (Carpinus betulus) zu pflanzen. Für die externe Kompensation der verbleibenden 8 Bäume steht auf Eigentumsflächen des Flecken Hagenburg der Flächenpool „Vossacker“ zur Verfügung. Zum Ausgleich der mit der Bebauungsplanänderung verbundenen Eingriffe erfolgt eine Inanspruchnahme eines Flächenanteils von 100 m². Eine Ausführliche Darlegung und Bilanzierung findet sich im Umweltbericht (Teil II der Begründung).

4.4 Immissionsschutz Im Rahmen der Bauleitplanung sind u.a. die Belange des Umweltschutzes, hier des Immissionsschutzes, zu berücksichtigen (§ 1 Abs. 6 Nr. 1 und 7 BauGB). Auf Grund der Lage des Plangebietes im Nahbereich von schutzwürdigen Wohnnutzungen ist zur Beurteilung der im Rahmen der Neuordnung des hier geplanten Nahversorgungsstandortes zu erwartenden und auf die benachbarten Wohnsiedlungsbereiche im westlichen und südwestlichen Bereich einwirkenden Gewerbelärmimmissionen ein schalltechnisches Gutachten erforderlich. Hierzu hat das Gutachterbüro RP Schalltechnik einen „Fachbeitrag Schallschutz -- Gewerbelärm“ erstellt (vgl. Kapitel 4.4.2.1).

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 35 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

4.4.1 Schutzanspruch der Umgebung In der unmittelbaren Nachbarschaft der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 befinden sich Nutzungsstrukturen, die hinsichtlich des Schutzanspruches als ein Allgemeines Wohngebiet gem. § 4 BauNVO und Mischgebiet gem. § 6 BauNVO einzustufen sind. Diese Flächen erstrecken sich auf Flächen westlich und südwestlich des Plangebietes und nordwestlich der Wunstorfer Straße. Auf der Grundlage der DIN 18005 „Schallschutz im Städtebau“, die bei Bauleitplanungen zu berücksichtigen ist, sind für Allgemeine Wohngebiete tags 55 dB(A) und nachts 45 dB(A) bzw. 40 dB(A) (der letzte Nachtwert gilt für Gewerbelärm) als Orientierungswerte zu berücksichtigen. Für Mischgebiete gelten 60 dB(A) tags und 50/45 dB(A) nachts. Die beschriebenen Orientierungswerte können im Einzelfall geringfügig überschritten werden und stellen keine Grenzwerte dar. Auf der Grundlage der TA Lärm sind entsprechend folgende Richtwerte einzuhalten, die bei der gutachterlichen Beurteilung berücksichtigt wurden: in Mischgebieten (MI) tags: 60 dB(A) (06:00 Uhr bis 22:00 Uhr) nachts: 45 dB(A) (22:00 Uhr bis 06:00 Uhr) in Allgemeinen Wohngebieten (WA) tags: 55 dB(A) (06:00 Uhr bis 22:00 Uhr) nachts: 40 dB(A) (22:00 Uhr bis 06:00 Uhr)

4.4.2 Lärmimmissionen 4.4.2.1 Gewerbelärm Die Ansiedlung der in dem Sondergebiet (SO-Gebiet) geplanten Einzelhandelsnutzung kann in unmittelbarer Nachbarschaft aufgrund der damit typischerweise verbundenen gewerblich bedingten Emissionen (Anlieferung, Stellplatzverkehre, Lüfter etc.) zu erheblichen Immissionskonflikten führen. Um den Konflikt rechnerisch ermitteln zu können, wurde von dem Gutachterbüro RP Schallschutz das o.g. schalltechnische Gutachten (2019) erarbeitet. Da es sich bei dem Planungsvorhaben um einen vergrößerten Neubau eines im Plangebiet bereits vorhandenen Lebensmitteldiscounters handelt, ist jedoch von einem geringen zusätzlichen Konfliktpotential auszugehen. Der „Fachbeitrag Schallschutz – Gewerbelärm“ legt die Vergrößerung der Gewerbefläche und die Verlegung des zugehörigen Parkplatzes zugrunde. Die in der Nachbarschaft befindlichen Gebäude können durch die Änderung der Bebauung von zusätzlichen Schallpegeln betroffen sein. Es wurden folgende Auswirkungen überprüft: • Schallbelastung während der Öffnungszeiten zwischen 06:00 und 22:00 Uhr inkl. Anlieferung • Belastung in der lautesten Nachtstunde (05:00 - 06:00 Uhr) bei einer Anlieferung mit einem LKW und zwei Kleintransportern • Anlieferung an Sonn- und Feiertagen zur Tageszeit

Grundlagen Das Plangebiet befindet sich östlich des Ortskerns von Hagenburg im Ortsteil Altenhagen. Es wird über die westlich angrenzende Bergmannstraße und die nördlich verlaufende B 441 (Wunstorfer Straße) erschlossen. Südlich und westlich des Plangebiets sind Gebäude, die

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 36 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - auch zum Wohnen genutzt werden, vorhanden. Es sind keine weiteren Gewerbebetriebe im Nahbereich des geplanten ALDI-Marktes ansässig. Als Immissionsrichtwerte werden die Grenzwerte gem. TA Lärm angewandt. Wie in Kapitel 4.4.1 dargestellt liegen diese bei 60 dB(A) tags und 45 dB(A) nachts für Mischgebiete bzw. 55 dB(A) tags und 40 dB(A) nachts in Allgemeinen Wohngebieten. Als Spitzenpegel sind in Allgemeinen Wohngebieten am Tage 85 dB(A) und in der Nacht (06:00 – 22:00 Uhr) bis zu 60 dB(A) zulässig; in Mischgebieten liegen diese Grenzwerte um 5 dB(A) höher. Für Tageszeiten mit erhöhter Empfindlichkeit (6:00 - 7:00 Uhr, 20:00 - 22:00 Uhr) ist ein Zuschlag aufgrund der erhöhten Störwirkung von 6 dB(A) anzusetzen. An Sonntagen gilt dieser zusätzlich in der Zeit von 07:00 - 09:00 Uhr und 13:00 - 15:00 Uhr. Die Messorte befanden sich südwestlich und südlich des Plangebietes in der Bergmannstraße 4 und Bergmannstraße 5. Beide Immissionsorte befinden sich in dem WA-Gebiet und wurden in min. 0,5 m Entfernung zu dem maßgeblichen Fenster als Eintrittsort der Geräuschimmission gemessen. Die Prüfung der Genehmigungsvoraussetzungen für eine Anlage setzt eine Prognose der Geräuschimmissionen als Zusatzbelastung zu den Vorbelastungen durch andere Gewerbebetriebe voraus. Unterschreiten die Geräuschimmissionen die o.g. Richtwerte um mindestens 6 dB(A) kann eine Ermittlung der Vorbelastungen entfallen.

Ermittlung und Bewertung Potenzielle Vorbelastungen bestehen in dem Plangebiet und dessen Umgebung aus Parkplatzlärm und Anlieferungsgeräuschen. Es wird unterschieden in Flächenschallquellen, Linienschallquellen und Punktschallquellen. Eine Einbeziehung des fließenden Verkehrs auf der Bergmannstraße in die Berechnung des Anlagenlärms fand nicht statt. Nachfolgend werden einzelne Schallquellen aufgezeigt. Als Flächenschallquelle wird der Kundenparkplatz angesehen, auf dem der parkplatzbezogene Verkehr sowie die durch Einkaufswagen auf Pflaster verursachten Geräuschimmissionen mit verschiedenen Werten prognostiziert wurden. Hierfür wurden Werte eines baugleichen Marktes mit einer Verkaufsfläche von rd. 1.200 m² herangezogen. Aufgrund der Nähe zum Wohngebiet wird erwartet, dass nicht alle Kunden mit dem PKW anfahren. Dementsprechend kann auch hier ein Fahrtenaufkommen von 75 % (entspricht 750 Anfahrten und 750 Abfahrten) angenommen werden. Bei der Wertermittlung werden Spitzenereignisse, die z.B. durch Türenschlagen entstehen, einberechnet. Linienschallquellen werden u.a. durch PKW und LKW An- und Abfahrten sowie durch das Schieben der Einkaufswagen auf häufig genutzten Strecken verursacht. Es wird ein einheitlicher Emissionsansatz für die verschiedenen Wegeelemente angenommen. Der Ansatz beachtet den ungünstigsten Fahrzustand auf Wegeelementen. Des Weiteren sind Punktschallquellen zu beachten. Punktschallquellen ergeben sich durch Be- und Entladung von LKWs in der Anlieferungszone. Hier entstehen durch die Be- und Entladung der Waren, und die Bewegung der Palettenhubwagen Immissionen. Es wird angenommen, dass je Anlieferung rd. 30 Ein- und Ausladevorgänge vollzogen werden; es erfolgen i.d.R. frei Anlieferungen am Tag. Während der Ladevorgänge und dem Halten in der Lieferzone stellt das Kühlaggregat der LKW ebenfalls eine punktuelle Schallquelle dar. Die LWK, mit denen ALDI anliefert, sind mit identischen Kühlaggregaten ausgestattet, sodass der aus dem technischen Beiblatt zu entnehmende Wert auf alle Lieferungen übertragen werden kann. Zudem werden Spitzenwerte für Einzelereignisse, wie Türenschlagen, Anlassen des Motors, die Betriebsbremse und den Leerlauf in die Berechnung einbezogen. Als lautestes Ereignis wird die Druckentlüftung der Betriebsbremse als maßgebend angesetzt.

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Weitere, in die Rechnung einbezogene und durch den Betrieb des Marktes entstehende, Schallimmissionen und die für die o.g. Schallquellen angesetzten Pegel sind dem Gutachten zu entnehmen. In der Ausbreitungsberechnung wurde die z.B. durch Gebäude und Vegetation und den Lärm-/ Sichtschutzwall hervorgerufene Abschirmung sowie Pegelkorrekturen für die Entfernung, Luftabsorption, Topographie, Boden und Meteorologiedämpfung berücksichtigt.

Ergebnisse Es konnte ermittelt werden, dass es am Tag und in der Nacht nicht zu Überschreitungen der Richtwerte kommt. Die zulässigen Richtwerte (vgl. Kapitel 4.4.1) werden am Tag und in der lautesten Nachtstunde eingehalten. Bei der Bewertung der lautesten Nachtstunde (05:00 – 06:00 Uhr) wurden die Anlieferung von Waren mit einem LKW inkl. der Nutzung des Kühlaggregats, die Anlieferung von Backwaren mit zwei Kleintransportern, die An- bzw. Abfahrt von Mitarbeitern und Kunden vor 06:00 Uhr bzw. nach 22:00 Uhr sowie die Nutzung der CO2-Integralanlage 24 Stunden am Tag einbezogen. Die prognostizierten Werte liegen an den Immissionsorten (Bergmannstraße 4 und 5) tags zwischen 39,4 dB(A) und 46,2 dB(A); in der Nacht liegen die Werte zwischen 37,5 dB(A) und 39,2 dB(A). Hieraus ergibt sich, dass die vorgegebenen Richtwerte am Tage um mehr als 6 dB(A) unterschritten werden und daher die westlich des Plangebietes liegende Tankstelle nicht als Vorbelastung berücksichtigt werden muss. In der Nacht beträgt die Unterschreitung jedoch nur 0,8 dB(A), sodass die Tankstelle hier aufgrund der Öffnungszeit ab 05:00 Uhr als Vorbelastung potenziell vorliegt und eine Überschreitung der Richtwerte möglich ist. Da die den Wohngebäuden naheliegenden Schallquellen der Tankstelle der KFZ-Wäsche und - Reinigung dienen und diese nur in der Tageszeit genutzt werden sind diese zu vernachlässigen. Der Betrieb des Marktes und die Anlieferung in der Zeit zwischen 05:00 – 06:00 Uhr sind daher aus schalltechnischer Sicht zulässig. Auch für Sonn- und Feiertage konnte ermittelt werden, dass schalltechnisch keine Bedenken bestehen und eine Anlieferung sowohl innerhalb als auch außerhalb der Ruhezeiten als verträglich zu bewerten ist.

Fazit Zusammenfassend hält das Gutachten fest, dass die durch die TA Lärm vorgegebenen Richtwerte bei Nutzung der maximal möglichen Geräuschpegel eingehalten werden und aus schalltechnischer Sicht keine Einschränkungen, bei einer Betriebszeit von 06:00 – 22:00 Uhr, für das Vorhaben bestehen.

4.4.2.2 Verkehrslärm Im Rahmen der Bauleitplanung ist neben der Gewerbelärmentwicklung auch auf die durch die Planung bewirkte Verkehrslärmsituation einzugehen. Da es sich um die Neuordnung eines bereits bestehenden Einzelhandelsstandortes mit den entsprechenden Stellplatzflächen und Kundenverkehren handelt, wird durch die Aufstellung der 5. Änderung des Bebauungsplanes die sich ergebende Bestandsituation hinsichtlich der Verkehrsmengen aus dem Kundeverkehr nicht erheblich verändert, sodass durch die geplanten Nutzungen nicht von einer Erhöhung der Verkehrsgeräusche ausgegangen wird. Bezogen auf die Auswirkungen des Parkplatzverkehrs in Verbindung mit der Anlieferung wird auf die o.g. Ausführungen verwiesen. Auf das Plangebiet selbst können Lärmimmissionen von der nördlich verlaufenden B 441 (Wunstorfer Straße) einwirken. Es wird jedoch davon ausgegangen, dass diese nicht zu einer erheblichen Beeinträchtigung der hier geplanten Nutzung führen werden, da das geplante

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Sondergebiet mit der darin geplanten gewerblichen Nutzung kein erhöhtes Schallschutzbedürfnis aufweist.

4.4.3 Geruchsimmissionen Mit der geplanten Nutzung gehen keine die umgebenden Wohnnutzungen beeinträchtigenden Geruchsimmissionen einher. Staubimmissionen werden durch die im Gebiet geplanten Nutzungen nicht in erheblich beeinträchtigender Weise hervorgerufen. Darüber hinaus wird im Rahmen der Durchführung der 5. Änderung des Bebauungsplanes im Zuge des Baugenehmigungsverfahrens auf die Einhaltung der TA-Luft geachtet bzw. darauf hingewirkt, dass die entsprechenden Anforderungen an die Luftreinhaltung vorhabenbedingt nachgewiesen werden. Weitere Ausführungen werden im Rahmen dieses Bebauungsplanes dazu nicht gemacht.

4.4.4 Trennungsgebot gem. § 50 BImSchG und Störfallverordnung Gemäß § 50 BImSchG sind bei Planungen und Maßnahmen, die für eine bestimmte Nutzung vorgesehenen Flächen einander so zuzuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen auf die ausschließlich oder überwiegend dem Wohnen dienenden Gebiete sowie auf sonstige schutzbedürftige Gebiete, insbesondere öffentlich genutzte Gebiete, wichtige Verkehrswege, Freizeitgebiete und unter dem Gesichtspunkt des Naturschutzes besonders wertvolle oder besonders empfindliche Gebiete und öffentlich genutzte Gebäude, so weit wie möglich vermieden werden. Dem Trennungsgebot wird unter Berücksichtigung der konkret vorgesehenen Stellung der Gebäudekörper und der Lage der Stellplatzflächen sowie der Entfernungen zwischen den sonst schützenswerten Nutzungen (Wohnen und Mischnutzungen innerhalb der bestehenden Siedlungsbereiche) Rechnung getragen. Zusammenfassend ist daher festzustellen, dass ein unmittelbarer Nutzungskonflikt zwischen sonst konkurrierenden Nutzungen auf Basis der gegenwärtig vorliegenden Informationen nicht ableitbar ist, da das Plangebiet ausreichend Abstand zu den immissionssensiblen Nutzungen hält bzw. Immissionskonflikte durch die gewählte Gebäudestellung vermieden werden. Gemäß dem Grundsatz der zweckmäßigen Zuordnung von verträglichen Nutzungen ist der Plangeber gehalten, ein Nebeneinander von Störfallbetrieben und schutzbedürftigen Nutzungen zu vermeiden. Diese Verpflichtung ergibt sich auch aus dem Trennungsgrundsatz des § 50 Bundes-Immissionsschutzgesetz (BlmSchG). Bei raumbedeutsamen Planungen und Maßnahmen sind die für eine bestimmte Nutzung vorgesehenen Flächen einander so zuzuordnen, dass schädliche Umwelteinwirkungen und von schweren Unfällen im Sinne des Artikels 3 Nr. 5 der Richtlinie 96/82/EG in Betriebsbereichen hervorgerufene Auswirkungen auf die ausschließlich oder überwiegend dem Wohnen dienenden Gebiete sowie auf sonstige schutzbedürftige Gebiete (Verkehrswege, Freizeitgebiete etc.) so weit wie möglich vermieden werden Bei der im Plangebiet vorgesehenen Nutzung (Einzelhandel) handelt es sich nicht um einen Betrieb, welcher der Störfallverordnung unterliegt. „Für die Bauleitplanung gibt es den Leitfaden „Empfehlungen für Abstände zwischen Betriebsbereichen nach der Störfall-Verordnung und schutzwürdigen Gebieten im Rahmen der Bauleitplanung- Umsetzung § 50 BImSchG" (KAS-18). Werden die dort genannten Abstände ohne Detailkenntnisse unterschritten, ist von den Planungsbehörden ausgehend von der konkreten Lage und Beschaffenheit des Betriebsbereiches ein Abstand mit Detailkenntnissen für die weitere Beurteilung des Planungsvorhabens zu ermitteln. Bei der Bestimmung dieses sogenannten „angemessenen Abstands" werden die getroffenen Vorkehrungen und Maßnahmen zur Verhinderung von Störfällen und zu deren Begrenzung berücksichtigt."

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(https://www.umwelt.niedersachsen.de/themen/technischer_umweltschutz/anlagensicherheit/beruecksichtigung- angemessener-abstaende-zwischen-betriebsbereichen-nach-der-stoerfall-verordnung-und-schutzwuerdiger- nutzung-121609.html)

4.5 Klimaschutz und Klimaanpassung Im Rahmen dieses Bebauungsplanes werden Festsetzungen zum Klimaschutz getroffen. So wird die östlich gelegene Pflanzfläche zum Erhalt und Ergänzung der bestehenden Vegetation festgesetzt. Darüber hinaus sollen Neuanpflanzungen / Aufstockungen auf derselben Fläche vorgenommen werden. Entlang des Parkplatzes soll als Abgrenzung zur Bergmannstraße im Westen eine Baumreihe eingerichtet werden. Weitere Baumpflanzungen ergeben sich im Rahmen der textlichen Festsetzungen durch die Überbauung von Flächen und das Anlegen der Parkplätze. Diese sollen, wenn möglich, auf dem Grundstück realisiert werden (vgl. Kapitel 9.4. Eingriffs- Ausgleichs-Bilanz – Zusätzliche Pflanzungen aus den textlichen Festsetzungen im Umweltbericht, Teil II der Begründung). Durch den Bebauungsplan werden Eingriffe in die umgebenden landschaftlich prägenden Vegetationsstrukturen vermieden, sodass sich in diesem Bereich keine negativen Auswirkungen auf die Regulierung des CO2-Gehaltes der Luft und die Sauerstoffproduktion ergeben. In diesem Zusammenhang werden Festsetzungen zur Erhaltung von Vegetationsbeständen und zur weitergehenden Durchgrünung und Rahmeneingrünung Gegenstand des Bebauungsplanes. Die Nutzung der Solarenergie wird ausdrücklich zugelassen. Einschränkungen in Bezug auf die Ausrichtung der Hauptbaukörper werden nicht festgesetzt, sodass eine individuelle und energetische Ausrichtung der Baukörper möglich wird. Die im Plangebiet zulässigen baulichen Nutzungen sind im Rahmen der konkreten Vorhabenplanung auf der Grundlage der aktuellen Energieeinsparverordnung für Gebäude (EnEV) derart zu errichten, dass diese einen wesentlichen Beitrag zur Klimaanpassung leisten. Es wird darauf hingewiesen, dass aufgrund der zunehmenden Anzahl und Intensität der Niederschläge mit der Zunahme von Oberflächenwasser zu rechnen ist. Daher wird bei der Dimensionierung der Rückhalteeinrichtungen auf eine ausreichende Kapazität geachtet. Der Bebauungsplan trifft keine Festsetzungen zur Nutzung regenerativer Energien. Er schließt jedoch die Nutzung regenerativer Energien oder sonstige bauliche Maßnahmen zum Klimaschutz weder aus noch erschwert er diese in maßgeblicher Weise. Insofern wird den allgemeinen Klimaschutzzielen des Flecken Hagenburg Rechnung getragen.

4.6 Denkmalschutz Innerhalb des Plangebietes sind archäologische Funde nicht ausgeschlossen. Ur- und frühgeschichtliche Bodenfunde wie etwa Keramikscherben, Steingeräte oder Schlacken sowie Holzkohleansammlungen, Bodenverfärbungen oder Steinkonzentrationen, die bei den geplanten Bau- und Erdarbeiten gemacht werden, sind gem. § 14 Abs. 1 des NDSchG auch in geringer Menge meldepflichtig. Sie müssen der zuständigen Kommunalarchäologie (Tel. 05722/9566-15 oder Email: [email protected]) sowie der Unteren Denkmalschutzbehörde des Landkreises unverzüglich gemeldet werden. Bodenfunde und Fundstellen sind nach § 14 Abs. 2 des NDSchG bis zum Ablauf von vier Werktagen nach der Anzeige unverändert zu lassen, bzw. für ihren Schutz ist Sorge zu tragen, wenn nicht die Denkmalschutzbehörde die Fortsetzung der Arbeiten gestattet.

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4.7 Altlasten und Kampfmittel Es befinden sich nach Aussagen des Flecken Hagenburg und der Samtgemeinde Sachsenhagen keine Altlasten oder Altlastenverdachtsflächen im Plangebiet. Die westlich des Plangebietes befindliche Tankstelle ist noch in Betrieb, daher erfolgte bislang keine Aufnahme in das Altlastenverzeichnis des Landkreis Schaumburg. Kampfmittelfunde sind innerhalb des Plangebietes und der näheren Umgebung nicht bekannt. Im Rahmen der konkreten Vorhabenplanung ist ggf. durch das Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen, Kampfmittelbeseitigungsdienst, eine Auswertung der vorhandenen Luftbilder durchzuführen, um mögliche Kampfmittelfunde auszuschließen. Sollten bei Erdarbeiten Kampfmittel (Granaten, Panzerfäuste, Minen etc.) gefunden werden, ist die zuständige Polizeidienststelle, das Ordnungsamt oder der Kampfmittelbeseitigungsdienst des LGLN, Regionaldirektion Hameln-Hannover, umgehend zu benachrichtigen.

4.8 Bergbau Das Plangebiet liegt im Bereich der inaktiven Kalibergwerke Weser und Sigmundshall. Mit Einwirkungen des stillgelegten Bergbaus auf die Planung ist nach den vorhandenen Unterlagen des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und bei Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen nicht zu rechnen.

5 Ergebnis der Umweltprüfung

Die Umweltprüfung führt zu folgendem Ergebnis: • Geringfügige Verschlechterung zum derzeitigen Zustand • Auswirkungen auf Schutzgüter: o Mensch → geringfügige Zunahme der Lärmbelastung durch Zulieferverkehr, keine Überschreitung der Grenzwerte o Tiere & Pflanzen → Erhalt von östlichem Grünstreifen, Verlust der Anpflanzungen im Westen & Norden, dort befinden sich nur störungsresistente Tierarten bzw. keine Brutplätze, sondern nur Flächen zur Nahrungssuche, Ersatz der Entfallenden Gehölzpflanzungen aus den textlichen Festsetzungen im Verhältnis 1:1 o Boden & Fläche → keine Zunahme der Versiegelungen, kein zusätzlicher Flächenanspruch o Klima & Luft → geringfügige Verschlechterungen durch erhöhtes - Verkehrsaufkommen bei Verlagerung der Kaufkraft anzunehmen o Wasser → keine Zunahme der Versiegelung, Grundwasserneubildung ohnehin stark eingeschränkt, Oberflächenabfluss ähnlich zu Bestand, Ableitung über Kanalsystem o Landschaftsbild → Abriss von zwei Gebäuden und Neubau eines flächenmäßig größeren Gebäudes verändert das Landschaftsbild nur geringfügig → Anpassung von Höhen und Farben → Veränderung zum Ist-Zustand gering

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Die bislang noch nicht vollumfänglich realisierte Pflanzung von Strauchgehölzen ist auf Grundlage der bisherigen und unverändert in die 5. Änderung übernommenen Festsetzungen auf der östlich gelegenen Maßnahmenfläche vorzunehmen. Die erforderlichen Einzelbaumpflanzungen aufgrund von Baumverlusten und bislang noch nicht umgesetzten Baumpflanzungen im Plangebiet sind absehbar innerhalb des Plangebietes nicht zu realisieren. Für die externe Kompensation des Eingriffs (Baumverlust) steht auf Eigentumsflächen des Flecken Hagenburg der Flächenpool „Vossacker“ zur Verfügung. Zum Ausgleich der mit der Bebauungsplanänderung verbundenen Eingriffe erfolgt eine Inanspruchnahme eines Flächenanteils von 400 m².

6 Daten zum Plangebiet

Der räumliche Geltungsbereich der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 umfasst eine Fläche von insgesamt 8.964 m² und gliedert sich wie folgt: Flächenbilanz Sondergebiet (SO- Gebiet): 7.661 m² davon Fläche zum Anpflanzen und zum Erhalt: 1.087 m² Straßenverkehrsfläche: 1.303 m² Gesamtfläche 8.964 m²

7 Durchführung des Bebauungsplanes

7.1 Bodenordnung Zur Durchführung der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 sind keine bodenordnenden Maßnahmen erforderlich.

7.2 Ver- und Entsorgung 7.2.1 Abwasserbeseitigung Das im Plangebiet anfallende Schmutzwasser wird der Kläranlage der Samtgemeinde Sachsenhagen zugeführt. Die Ableitung des im Plangebiet anfallenden Schmutzwassers erfolgt durch den bestehenden Anschluss der Grundstücke an den in der Bergmannstraße verlaufenden Schmutzwasserkanal. Der Schmutzwasserabfluss wird in den vorhandenen Schmutzwasser-Sammler der „Wunstorfer Straße“ (B 441) eingeleitet. Die Kläranlage ist zur Aufnahme der im Plangebiet vorgesehenen Nutzungen ausreichend dimensioniert.

7.2.2 Oberflächenentwässerung Mit der 5. Änderung des Bebauungsplanes wird keine über den bereits zulässigen Versieglungsgrad hinausgehende Versiegelung ermöglicht. Die bisherige Regelung zur Ableitung des Oberflächenwassers wird daher übernommen. Das auf den Dachflächen anfallende Regenwasser ist auf eigenem Grundstück zur Versicke- rung zu bringen. Ergänzend zur Regenwasserversickerung sind eine Brauchwassernutzung sowie die Regenwassersammlung in Zisternen o.ä. zulässig. Ausnahmen können zugelassen werden, wenn örtliche Bodenverhältnisse einer Bodenversickerung entgegenstehen. Für diesen Fall ist das anfallende Oberflächenwasser auf den Grundstücksflächen zurückzuhalten,

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 42 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - sodass nur die natürliche Abflussspende an die nächste Vorflut abgegeben werden darf. Die Abflussspende beträgt für diesen Fall 5 l/s und ha.

7.2.3 Trink- und Löschwasserversorgung Die Trinkwasserversorgung des im Plangebiet ausgewiesenen Baugebietes erfolgt durch einen Anschluss an die in der angrenzenden Bergmannstraße vorhandenen Trinkwasserleitungen und wird durch den Wasserverband Nordschaumburg sichergestellt. Für den Grundschutz bereitzustellende Löschwassermengen sind nach der 1. WasSV vom 31.05.1970 und den Technischen Regeln des DVGA/ (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V.) - Arbeitsblatt W 405/Februar 2008 - zu bemessen. Der Grundschutz für das ausgewiesene Bebauungsgebiet beträgt nach den Richtwerttabellen des Arbeitsblattes W 405 aufgrund der geplanten Nutzung - SO-Gebiet – 1.600 l/min für eine Löschzeit von mind. zwei Stunden. Die Löschwassermengen sind über die Grundbelastung für Trink- und Brauchwasser hinaus bereitzustellen. Der Löschwasserbereich erfasst normalerweise sämtliche Löschwasserentnahmemöglichkeiten in einem Umkreis von 300 m um das Brandobjekt. Die Sicherstellung der Löschwasserversorgung durch die öffentliche Trinkwasserversorgung und erforderlichenfalls durch zusätzliche unabhängige Löschwasserentnahmestellen, z.B. Löschwasserteiche, Löschwasserbrunnen, Zisternen usw., ist nachzuweisen. Bei einer Löschwasserversorgung durch die öffentliche Trinkwasserversorgungsleitung sind zur Löschwasserentnahme innerhalb der öffentlichen Verkehrsflächen Hydranten entsprechend der Hydranten-Richtlinien des DVGW-Arbeitsblattes W 331/I-VII zu installieren. Bei einer Löschwasserversorgung über unabhängige Löschwasserentnahmestellen ist die Entnahme von Löschwasser durch Sauganschlüsse nach DIN 14 244 sicherzustellen. Die Löschwasserentnahmestellen sind nach DIN 4066 gut sichtbar und dauerhaft zu kennzeichnen. Sie sind freizuhalten und müssen durch die Feuerwehr jederzeit ungehindert erreicht werden können. Zu allen Gebäuden ist die Zuwegung für die Feuerwehr sicherzustellen. Feuerwehrzufahrten sind gemäß §§ 1 und 2 DVO-NBauO so anzulegen, dass der für den Brandschutz erforderliche Einsatz von Feuerlösch- und Rettungsgeräten möglich ist. Die Flächen für die Feuerwehr müssen den „Richtlinien über Flächen für die Feuerwehr“ entsprechend der Liste der Technischen Baubestimmungen vom 28. September 2012 entsprechen. Die Sicherstellung der Löschwasserversorgung ist eine kommunale Aufgabe und kann durch entsprechende Baumaßnahmen an das vorhandene Versorgungssystem erfolgen. Sowohl für den vorhandenen Aldi-Markt als auch für den leerstehenden Getränkemarkt ist eine Löschwasserversorgung gesichert. Durch die Planung werden keine Eingriffe in die bestehende Löschwasserversorgung vorgenommen, sodass auch für den geplanten Aldi- Markt eine Versorgung gesichert ist. Die Gewährleistung von Zuwegungen zu dem bebauten Grundstück für die Feuerwehr erfolgt im Rahmen der konkreten Erschließungsplanung. Die erforderlichen Zuwegungen für die Feuerwehr können über die angrenzende Bergmannstraße gesichert werden.

7.2.4 Abfallentsorgung Die Abfallentsorgung wird durch die AWS Abfallwirtschaftsgesellschaft Landkreis Schaumburg sichergestellt. Grundsätzlich sind die dem geplanten Markt zugehörigen Stellplatz- und Erschließungsflächen von ihrer Beschaffenheit derart ausgelegt, dass diese – auch mit Blick auf die Warenanlieferung – von Lkws problemlos befahren werden können, sodass auch ein Befahren mit Entsorgungsfahrzeugen möglich ist. Im Rahmen der konkreten

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Vorhabenplanung ist der Aspekt der Abfallentsorgung seitens des Betreibers mit der Abfallwirtschaftsgesellschaft Schaumburg (AWS) abzustimmen. Dies umfasst auch ggf. erforderliche Genehmigungen zum Befahren des Privatgeländes oder Aspekte der Aufstellung von Müllbehältern.

7.2.5 Energieversorgung (Elektrizität) Die Versorgung des Plangebietes mit Elektrizität übernimmt die für die Energieversorgung zuständige Westfalen Weser Netz GmbH. Im Rahmen der konkreten Ausbauplanung ist auf vorhandene Leitungen zu achten. Tiefwurzelnde Pflanzen dürfen vorhandene Leitungen nicht beeinträchtigen.

7.2.6 Telekommunikation Das Plangebiet kann an das Kommunikationsnetz der Deutschen Telekom angeschlossen werden. Für den rechtzeitigen Ausbau des Telekommunikationsnetzes sowie die Koordinierung mit dem Straßenbau und den Baumaßnahmen der anderen Leitungsträger ist es notwendig, dass Beginn und Ablauf der Erschließungsmaßnahmen im Bebauungsplangebiet der Deutschen Telekom Technik GmbH, Neue-Land-Str. 6, 30625 Hannover, so früh wie möglich (mindestens 3 Monate) vor Baubeginn, schriftlich angezeigt werden. Seitens der Vodafone GmbH / Vodafone Kabel Deutschland GmbH ist das Plangebiet nicht erschlossen. Eine Neuverlegung von Telekommunikationsanlagen im Plangebiet ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht vorgesehen. Hinsichtlich geplanter Baumpflanzungen ist das Merkblatt über Baumstandorte und unterirdische Ver- und Entsorgungsanlagen der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Ausgabe 1989; siehe hier u.a. Abschnitt 3 zu beachten.

7.3 Kosten für den Flecken Hagenburg Dem Flecken Hagenburg entstehen durch die Planung keine Kosten i.S.d. § 127 BauGB.

7.4 Militärischer Flugplatz Wunstorf Das Plangebiet befindet sich im Bauschutzbereich nach § 12 Abs. 3 Ziffer 2a LuftVG des militärischen Flugplatzes Wunstorf. Ferner liegt das Plangebiet im Zuständigkeitsbereich für Flugplätze nach § 18 a LuftVG und im Interessengebiet militärischer Funk. Die Bundeswehr hat keine Bedenken bzw. keine Einwände, solange bauliche Anlagen - einschl. untergeordneter Gebäudeteile - eine Höhe von 30 m über Grund - nicht überschreiten. Sollte diese Höhe bei einer späteren Bebauung überschritten werden, sind der Bundeswehr in jedem Einzelfall die Planungsunterlagen - vor Erteilung einer Baugenehmigung - zur Prüfung zuzuleiten. Sollte für die Errichtung der Gebäude/Anlagen der Einsatz eines Baukrans notwendig werden, ist hierfür gemäß § 15 i.V.m. § 12 LuftVG die Genehmigung der militärischen Luftfahrtbehörde dringend erforderlich. Hierzu sind diese gesondert zur Prüfung und Bewertung beim Luftfahrtamt der Bundeswehr, Referat 1d, Luftwaffenkaserne Wahn, Postfach 90 61 10 / 529, 51127 Köln (E-Mail: [email protected]) einzureichen. Für die Beantragung dieser luftrechtlichen Genehmigung werden folgende Angaben benötigt: Lageplan und Koordinaten im Koordinatensystem WGS 84 (geographische Daten Grad/Min./Sek.) des Kranstandortes

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Maximale Arbeitshöhe in m über Grund und über NN Standzeit Die Genehmigung ist vom Bauherrn rechtzeitig vor Baubeginn (mindestens 3 Wochen vorher) bei der militärischen Luftfahrtbehörde zu beantragen. Aufgrund der Nähe zum Flugplatz kann es zu Einschränkungen in der Kranhöhe kommen. Beschwerden und Ersatzansprüche, die sich auf die vom Flugplatz/Flugbetrieb ausgehenden Emissionen wie Fluglärm etc. beziehen, werden nicht anerkannt.

7.5 Baugrund Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) wies mit Schreiben vom 07.02.2019 darauf hin, dass das Planungsgebiet im Randbereich der Hochlage des Salzstockes Bokeloh mit wasserlöslichen Gesteinen im Untergrund (Zechsteinsalz mit Gipshut) liegt. Neben weitspannigen rezenten Senkungen infolge flächenhafter Auslaugung des löslichen Salzes, sind im Bereich der Planungsfläche durch Verkarstung des über dem Salz anstehenden Gipshutes auch die geologischen Voraussetzungen für das Auftreten von Erdfällen gegeben. Die Planungsfläche wird als erdfallgefährdet eingestuft. Da im Bereich der Planungsfläche und in der Umgebung (bis 700 m entfernt) jedoch bisher keine Erdfälle bekannt sind, besteht nur ein relativ geringes Erdfallrisiko. Die Planungsfläche wird formal der Erdfallgefährdungskategorie 3 zugeordnet (gemäß Erlass des Niedersächsischen Sozialministers "Baumaßnahmen in erdfallgefährdeten Gebieten" vom 23.02.1987, AZ. 305.4- 24 110/2 -). Bei Bauvorhaben im Planungsbereich wird empfohlen, bezüglich der Erdfallgefährdung entsprechende konstruktive Sicherungsmaßnahmen vorzusehen. Der genannte Erlass bezieht sich auf Wohngebäude, kann jedoch sinngemäß auch für andere Bauwerke Anwendung finden, wenn damit kein größeres Risiko verbunden ist. Die Konstruktionen sollten so bemessen und ausgeführt werden, dass beim Eintreten eines Erdfalles nicht das gesamte Bauwerk oder wesentliche Teile davon einstürzen und dadurch Menschenleben gefährden können. Es ist nicht Ziel der Sicherungsmaßnahmen, Schäden am Bauwerk zu verhindern. Für eine vereinfachte konstruktive Bemessung auf Grundlage der Erdfallgefährdungskategorie kann die als Anlage 2 beigefügte Tabelle herangezogen werden. Ein statischer Nachweis auf Grundlage eines Bemessungserdfalldurchmessers ist nur dann erforderlich, sofern von den konstruktiven Anforderungen für die entsprechende Erdfallgefährdungskategorie abgewichen wird oder die konstruktiven Anforderungen aufgrund der Bauwerkskonstruktion nicht anwendbar sind. Anhand von aktuellen statistischen Auswertungen des LBEG haben 70 % aller bekannten Erdfälle Niedersachsens einen Anfangsdurchmesser bis zu 5 m. Sofern ein gesonderter statischer Nachweis auf Grundlage eines Bemessungserdfalls erfolgt, kann dieser Anfangsdurchmesser von 5 m für den Bemessungsfall angesetzt werden. Bei Bauvorhaben sind die gründungstechnischen Erfordernisse im Rahmen der Baugrunderkundung zu prüfen und festzulegen. Für die geotechnische Erkundung des Baugrundes sind die allgemeinen Vorgaben der DIN EN 1997-1:2014-03 mit den ergänzenden Regelungen der DIN 1054:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-1/NA:2010-12 zu beachten. Der Umfang der geotechnischen Erkundung ist nach DIN EN 1997-2:2010-10 mit ergänzenden Regelungen DIN 4020:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-2/NA:2010-12 vorgegeben. Vorabinformationen zum Baugrund können dem Internet-Kartenserver des LBEG (www.lbeg.niedersachsen.de) entnommen werden. Die o.g. Ausführungen des LBEG ersetzen keine geotechnische Erkundung des Baugrundes.

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Teil II Umweltbericht

1 Einleitung

1.1 Veranlassung, Rechtslage Der Flecken Hagenburg plant die 5. Änderung des Bebauungsplans Nr. 25 „An der Wasserfurche“. Die Neuaufstellung steht im Zusammenhang mit der 27. Änderung des Flächennutzungsplans der Samtgemeinde Sachsenhagen (Teiländerungsgebiet 27.2), Hagenburg – Altenhagen. Der Umweltbericht stellt gem. § 2 a BauGB einen gesonderten Teil der Begründung der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ dar, in dem die in der Umweltprüfung gem. § 2 Abs. 4 BauGB ermittelten und bewerteten Belange des Umweltschutzes in ihren Bestandteilen nach § 1 Abs. 6 Nr. 7 a-i BauGB unter Anwendung der Anlage zu §§ 2 Abs. 4 und 2a BauGB zusammengefasst dargestellt werden. Der Umweltzustand und die besonderen Umweltmerkmale werden differenziert nach den im Folgenden aufgeführten Schutzgütern gemäß UVPG dargestellt: • Mensch, insbesondere der menschlichen Gesundheit, • Tiere, Pflanzen und biologische Vielfalt, • Boden (Fläche), Wasser, Luft, Klima und Landschaft, • Kultur- und sonstige Sachgüter, einschließlich der Wechselbeziehungen zwischen den vorgenannten Schutzgütern. Die gemäß § 2 Abs. 4 BauGB im Umweltbericht zu berücksichtigenden Belange des § 1 Abs. 6 Nr. 7 Buchstaben e), f) und h) werden im Umweltbericht in Zuordnung zu den jeweils geeigneten Schutzgütern des UVPG behandelt. Zudem werden die Themen, soweit sie für den B-Plan von Bedeutung sind – z.B. die Abfallentsorgung -, in der Begründung des B-Plans erläutert. Darüber hinaus • wird die Vermeidung von Emissionen hinsichtlich der Schallemissionen unter dem Schutzgut Mensch behandelt, • werden Abwässer unter dem Schutzgut Wasser behandelt. Das im Umweltbericht dargelegte Ergebnis der Umweltprüfung ist gem. § 2 Abs. 4 BauGB in der Abwägung zu berücksichtigen. Auch die Nutzung erneuerbarer Energien sowie der sparsame und effiziente Umgang mit Energie werden in der Begründung behandelt. Dies bildet den Rahmen für die Ermittlung der mit der Planung verbundenen Umweltwirkungen und die Ableitung von Maßnahmen zur Vermeidung, Verminderung und zum Ausgleich negativer Umweltwirkungen. Hierzu gehört auch die Bewältigung der waldrechtlichen Konsequenzen der Planung. Die Umweltprüfung integriert die Bearbeitung der baurechtlichen Eingriffsregelung. Die Eingriffsregelung verfolgt das Ziel, vermeidbare erhebliche Beeinträchtigungen des Naturhaushalts und des Landschaftsbildes weitestgehend zu vermeiden sowie alle erheblichen unvermeidbaren Beeinträchtigungen mit dem Ziel auszugleichen, den Zustand von Natur und Landschaft insgesamt nicht zu verschlechtern. Deren Durchführung orientiert sich an der „Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung“ (NIEDERSÄCHSISCHER STÄDTETAG 2013). Zudem sind nach § 44 Abs. 5 des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) für nach § 15 BNatSchG zulässige Eingriffe in Natur und Landschaft bestimmte Zugriffsverbote für Arten

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 46 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - des Anhang IV der FFH-Richtlinie sowie europäische Vogelarten zu beachten. Die Abarbeitung der Belange des Artenschutzes erfolgt auf Grundlage der konkreten Standortplanung.

1.2 Kurzdarstellung der Ziele und Inhalte der Bebauungsplanung 1.2.1 Angaben zum Standort Das Plangebiet bezieht sich auf einen Bereich am östlichen Siedlungsrand des Ortsteils Altenhagens, östlich des Siedlungskernes von Hagenburg direkt angrenzend an den Naturpark Steinhuder Meer. Das Plangebiet ist umgeben von landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen im Norden und Osten sowie von Siedlungsbereichen im Westen und Süden. Die Siedlungsbereiche stellen sich als Mischgebiete und Allgemeine Wohngebiete dar. Das Plangebiet wird über die im Norden angrenzende Wunstorfer Straße (B 441) und über die Bergmannstraße im Westen erschlossen und an das örtliche und überörtliche Verkehrsnetz angebunden. Nördlich des Plangebietes befindet sich ein Biotop, das in dem Biotopkataster des Landes Niedersachsen mit der Gebietsnummer 3522079 verzeichnet ist. Es ist als Niedermoor / Sumpf, Feuchtgebüsch und Nährstoffreiches Stillgewässer erfasst. Das Biotop wird durch die Planungen nicht beeinträchtigt. Das Plangebiet befindet sich an der nordöstlichen Grenze der Samtgemeinde Sachsenhagen. Diese verläuft zwischen dem Plangebiet und dem Steinhuder Meer in ost-westlicher Richtung. Nördlich und südlich schließt der Bereich der Stadt Wunstorf, zugehörig zur Region Hannover an. Der Flecken Hagenburg (inkl. Altenhagen) reicht in das Gebiet hinein und wird an drei Seiten umschlossen.

1.2.2 Art des Vorhabens und der Festsetzungen Durch die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 soll die Sicherung und der Erhalt einer bedarfsangepassten Nahversorgung für den OT Altenhagen, die angrenzenden Ortsteile Hagenburgs und Wunstorfs sowie für die Samtgemeinde Sachsenhagen und daran anschließende Gemeinden erfolgen. Grundlage der Planung ist das Bestreben des Marktbetreibers den vorhandenen Aldi-Markt am Standort durch einen, den aktuellen Ansprüchen in Bezug auf Warenpräsentation und Kundenführung sowie interner Logistikvorgänge angepassten Markt, als Neubau zu ersetzen. Hierfür werden der bestehende Markt und der südlich vorhandene aber leerstehende ehemalige Getränkemarkt abgerissen und durch den auf den südlichen Bereich verlegten Neubau ersetzt. Im nördlichen Teil des Plangebietes sollen auch zukünftig die Parkflächen eingerichtet werden. Um den Neubau mit einer VK Fläche von rd. 1.200 m² realisieren zu können ist durch die Überschreitung des Flächenmaßes für einen kleinflächigen Einzelhandel (bis 1.200 m² Geschossfläche) die Darstellung einer Sonderbaufläche im Rahmen der parallel in Aufstellung befindlichen 27. Änderung des Flächennutzungsplans der Samtgemeinde Sachsenhagen und die Festsetzung eines Sondergebietes mit der Zweckbestimmung „Großflächiger Einzelhandel-Lebensmittelnahversorgung“ durch die 5. Änderung des Bebauungsplans Nr. 25 „An der Wasserfurche“ vorgesehen. Die Festsetzungen des Bebauungsplans können daher als aus dem Flächennutzungsplan entwickelt angesehen werden.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 47 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

1.2.3 Bedarf an Grund und Boden Für die 5. Änderung des Bebauungsplans Nr. 25 besteht kein zusätzlicher Bedarf an Grund und Boden. Das Plangebiet umfasst die Flächen des aktuell in Nutzung stehenden Aldi- Marktes und eines leerstehenden Getränkehandels.

1.3 Umweltschutzziele aus übergeordneten Fachgesetzen und Fachplänen und deren Berücksichtigung Im Folgenden werden gem. der Anlage zu § 2 Abs. 4 und § 2 a BauGB nur die fachplanerischen und fachgesetzlichen Ziele des Umweltschutzes genannt, die für diese Bauleitplanung Bedeutung erlangen.

1.3.1 Fachgesetze Baugesetzbuch Die Vorgaben des § 1a BauGB zur Berücksichtigung der Belange des Umweltschutzes und der Eingriffsregelung werden bei der Umweltprüfung beachtet und im Umweltbericht sowie im Kapitel Belange von Natur und Landschaft der Begründung dargelegt. Bei der Aufstellung, Änderung oder Ergänzung der Bauleitpläne werden gem. § 1a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 5 NAGBNatSchG die Vermeidung und der Ausgleich voraussichtlich erheblicher Beeinträchtigungen des Landschaftsbildes sowie der Leistungs- und Funktionsfähigkeit des Naturhaushalts in seinen in § 1 Abs. 6 Nr. 7 a BauGB bezeichneten Bestandteilen, nämlich die Belange des Umweltschutzes, einschließlich des Naturschutzes und der Landschaftspflege, insbesondere die Auswirkungen auf Tiere, Pflanzen, Fläche, Boden, Wasser, Luft, Klima und das Wirkungsgefüge zwischen ihnen, sowie die Landschaft und die biologische Vielfalt (Eingriffsregelung nach dem Bundesnaturschutzgesetz) in der Abwägung nach § 1 Absatz 7 BauGB berücksichtigt. Ein anfallender Ausgleich erfolgt durch geeignete Darstellungen und Festsetzungen nach den §§ 5 und 9 BauGB als Flächen oder Maßnahmen zum Ausgleich. Soweit dies mit einer nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung und den Zielen der Raumordnung sowie des Naturschutzes und der Landschaftspflege vereinbar ist, können die Darstellungen und Festsetzungen auch an anderer Stelle als am Ort des Eingriffs erfolgen. Anstelle von Darstellungen und Festsetzungen können auch vertragliche Vereinbarungen nach § 11 oder sonstige geeignete Maßnahmen zum Ausgleich auf von der Gemeinde bereitgestellten Flächen getroffen werden. § 15 Absatz 3 des Bundesnaturschutzgesetzes gilt entsprechend. Ein Ausgleich ist nicht erforderlich, soweit die Eingriffe bereits vor der planerischen Entscheidung erfolgt sind oder zulässig waren.

Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) / 4. BImSchV / Störfallverordnung Im Rahmen der Bauleitplanung sind u.a. die Belange des Immissionsschutzes gem. § 1 Abs. 6 Nr. 1 und Abs. 7 BauGB (Belange des Umweltschutzes) zu berücksichtigen. Dabei ist zu beachten, dass die Anforderung an die Sicherstellung gesunder Wohn- und Arbeitsverhältnisse und die Belange des Umweltschutzes, insbesondere die umweltbezogenen Auswirkungen auf den Menschen und seine Gesundheit sowie die Bevölkerung insgesamt berücksichtigt werden (§ 1 Abs. 7 c BauGB). Aufgrund der Lage von immissionssensiblen und schützenswerten Wohnnutzungen in der Umgebung des Plangebietes wurde ein Schallgutachten erstellt. Durch das nutzungsbedingte Verkehrsaufkommen und die betriebliche Geräuschkulisse können Immissionen auf die angrenzende Wohnbebauung einwirken. Die Ergebnisse des Gutachtens sind in dem Kapitel 4.4 „Immissionsschutz“ in Teil I der Begründung aufgezeigt.

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Geschützte Tier- und Pflanzenarten gem. §§ 44 und 45 BNatSchG Gem. §§ 44 und 45 BNatSchG ist im Rahmen der Bauleitplanung gem. § 44 Abs. 5 BNatSchG zu prüfen, ob europarechtlich geschützte FFH- Anhang- IV- Arten und die europäischen Vogelarten beeinträchtigt werden können. Durch die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 wird der Neubau eines größeren Lebensmitteldiscounters an Stelle des vorhandenen Marktes und des Gebäudes eines leerstehenden Getränkefachhandels angestrebt. Die versiegelte Fläche wird dabei nicht erhöht und die östlich bestehenden Pflanzflächen mit Gehölzbestand bleiben erhalten. Eine Beeinträchtigung geschützter Tier- und Pflanzenarten wird in den Kapiteln zur Schutzgutbeschreibung dargestellt. Die durch naturschutzfachliche Festlegungen aufgezeigten Schutzziele stehen nicht im Konflikt mit der Aufstellung der Änderung des Bebauungsplanes. Die Baufeldfreiräumung und Baumfällungen oder Gehölzrückschnitte sind aus artenschutzrechtlichen Gründen nur in der Zeit zwischen dem 01. Oktober und dem 28. Februar (außerhalb der Brutzeit) zulässig. Ein abweichender Baubeginn innerhalb der Brutzeit ist im Einzelfall bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Schaumburg zu beantragen und nur nach vorheriger Prüfung und Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde zulässig. Im Baufeld sind ggf. vorhandene Höhlenbäume vor Fällung auf Fledermausbesatz zu kontrollieren und die Ergebnisse zu dokumentieren (Fachmann für Fledermäuse). Der Bericht ist vor Fällung der Höhlenbäume der Naturschutzbehörde des Landkreises Schaumburg zur Prüfung vorzulegen. Die Fällung eines durch Fledermäuse genutzten Höhlenbaumes ist im Einzelfall bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreis Schaumburg zu beantragen und nur nach vorheriger Prüfung und Genehmigung der Unteren Naturschutzbehörde zulässig. Das Eintreten artenschutzrechtlicher Verbotstatbestände für Brutvögel kann bei Umsetzung entsprechender artenschutzrechtlicher Vermeidungsmaßnahmen und einer Berücksichtigung artspezifischer Anforderungen bei der Konzeption von Kompensationsmaßnahmen vermieden werden.

Bundesnaturschutzgesetz / Eingriffsregelung Die Belange der Eingriffsregelung und des Bundesnaturschutzgesetzes werden durch die vorliegende Bauleitplanung nicht berührt. Es finden keine Eingriffe in die Schutzgüter statt, die über das bisherige Maß der Versiegelung hinausgehen. Vorhandene Vegetationsbestände sind zum Erhalt festgesetzt.

Besonders geschützte Bereiche gem. Abschnitt 5 NAGBNatSchG Das Plangebiet befindet sich direkt angrenzend an die Flächen des Naturpark Steinhuder Meer, der nördlich der B 441 und westlich der Tankstelle anschließt. Das nächstgelegene Naturschutzgebiet befindet sich westlich in einer Entfernung von rd. 2,5 km Luftlinie. Hierbei handelt es sich um die „Meerbruchwiesen“ (NSG HA 00190), einem Naturschutzgebiet der Region Hannover. Zudem befindet sich in rd. 800 m nordwestlicher Richtung das Landschaftsschutzgebiet „Feuchtgebiet internationaler Bedeutung Steinhuder Meer“ (LSG SHG 00014) des Landkreises Schaumburg. Der Schutzzweck und die Schutzziele des Naturparks werden durch die Planung nicht beeinträchtigt. Die Belange des Landschaftsschutzgebietes (SHG 00014) werden ebenfalls nicht beeinträchtigt.

Europäisches Schutzgebietsnetz "Natura 2000“ / europäische Lebensraumtypen Im Plangebiet sind keine FFH-Gebiete vorhanden. Auf das FFH-Gebiet „Steinhuder Meer mit Randbereichen“ (EU-Kennzahl: 3420-331) und das EU-VSG „Steinhuder Meer“ (EU-Kennzahl: DE 3521-401) hat die Bauleitplanung aufgrund der ausreichenden Entfernung von mehr als 1,7 km Luftlinie keine nachteilige Auswirkungen.

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Wasserschutzgebiete / Heilquellenschutzgebiete / Überschwemmungsgebiete gem. WHG Im Plangebiet sind keine Schutzgebiete vorhanden. Es befindet sich auch nicht innerhalb eines Überschwemmungsgebietes gem. WHG. Das nächstgelegene Wasserschutzgebiet befindet sich in rd. 1,1 km Luftlinie Entfernung in östlicher Richtung. Hierbei handelt es sich um das WSG „Hohenholz“ (Gebietsnr. 03253020101).

Strategische Umweltprüfung / Kein Erfordernis einer Umweltverträglichkeitsprüfung gem. UVPG Für die vorliegende Bauleitplanung ist gem. § 14b Abs. 1 Nr. 1 UVPG eine obligatorische Strategische Umweltprüfung durchzuführen. Gem. § 50 UVPG wird diese nach den Vorschriften des BauGB als Umweltprüfung durchgeführt. Im Plangebiet ist der Neubau eines Aldi-Marktes (großflächiger Einzelhandelsbetrieb) auf bereits siedlungsstrukturell und durch vorhandene Einzelhandelsmärkte geprägten Flächen angestrebt. Die in der Anlage 1 "UVP-pflichtige Vorhaben" Nr. 1.2.2 genannten Anforderungen an UVP-pflichtige Vorhaben (hier: Standortbezogene Vorprüfung des Einzelfalls) werden erfüllt Die Ergebnisse dieser Umweltprüfung werden in dem vorliegenden Umweltbericht dargelegt.

1.3.2 Fachplanungen Landes-Raumordnungsprogramm (LROP) 2017 In dem Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (2017) befinden sich im Bereich des Plangebiets nur wenige Darstellungen. Hervorzuheben sind die B 441 als Hauptverkehrsstraße für die Verbindung Wunstorf – Rehburg-Loccum sowie die „linienhaften Biotopverbunde“ im Norden des Plangebietes, zwischen Altenhagen und dem Steinhuder Meer.

Regionales Raumordnungsprogramm (RROP) (2003) Gemäß Regionalem Raumordnungsprogramm des Landkreises Schaumburg (RROP) wird dem Flecken Hagenburg die Funktion eines Grundzentrums (D 1.6.03) zugewiesen. Ferner ist Hagenburg als Standort mit der besonderen Entwicklungsaufgabe Fremdenverkehr dargestellt (vgl. D 1.5.07 und D 3.8.06). Das RROP sieht für den räumlichen Geltungsbereich des Bebauungsplans keine besonderen Darstellungen vor. Im direkten Anschluss Richtung Osten und Süden wird ein Vorsorgegebiet für Landwirtschaft auf Grund hohen, natürlichen, standortgebundenen landwirtschaftlichen Ertragspotentials dargestellt (vgl. D 1.9.01 - D 3.2.02). In südlicher Richtung ist im RROP ein Vorrangstandort für Windenergiegewinnung aufgetragen (3.5.05) Östlich von Altenhagen liegen ein Vorranggebiet für Trinkwassergewinnung sowie ein Wasserwerk. Nordöstlich findet sich ein Vorsorgegebiet für Rohstoffgewinnung (Sand). Die v.g. Vorsorgegebiete werden jedoch durch diese Bauleitplanung nicht beeinträchtigt, da im Rahmen dieser Bebauungsplanung keine Inanspruchnahme von landwirtschaftlich genutzten Betriebsflächen oder sonstigen Flächen, die der Rohstoffgewinnung dienen, erfolgt. Darüber hinaus werden auch keine Flächen innerhalb einer Vorsorgefläche für Natur und Landschaft beansprucht.

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Flächennutzungsplan gem. § 5 BauGB Die Festsetzungen des Bebauungsplanes werden gem. § 8 Abs. 3 BauGB aus den Darstellungen der im Parallelverfahren durchgeführten 27. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen entwickelt. Das Plangebiet erstreckt sich auf Flächen, die im wirksamen Flächennutzungsplan als gemischte Bauflächen und Wohnbauflächen dargestellt sind. Der Flächennutzungsplan wird dahingehend geändert, dass die bisher wirksam dargestellten gemischten Bauflächen und Wohnbauflächen in die Darstellung einer Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Großflächiger Einzelhandel - Lebensmittelnahversorgung“ geändert werden. In der näheren Umgebung des Planbereiches sind im wirksamen Flächennutzungsplan nordwestlich an das Plangebiet angrenzend weitere gemischte Bauflächen sowie westlich und südwestlich Wohnbauflächen dargestellt. Im südöstlichen Anschluss an das Plangebiet grenzen Flächen für die Landwirtschaft an, die den gegenwärtigen Übergangsbereich der Siedlung zur freien Landschaft markieren. Im nordöstlichen Bereich grenzt ein mit Gehölzen bestandenes Gebiet an, dass als ein für den Naturschutz wertvoller Bereich im Biotopkataster des Landes Niedersachsen aufgenommen ist.

Landschaftsrahmenplan (gem. § 3 NAGBNatSchG) (2001) In dem Landschaftsrahmenplan des Landkreises Schaumburg wird für das Plangebiet und weitere, bereits bebaute Siedlungsflächen, auf der Karte 1 „Arten und Biotopschutz“ ein Bereich mit geringer Bedeutung aber hoher Entwicklungsfähigkeit für den Arten- und Biotopschutz dargestellt (dunkelbeige / gräulich). Die umliegenden landwirtschaftlich genutzten Flächen haben aufgrund ihrer intensiven Nutzung eine geringe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz (hellbeige). Nördlich und südlich liegende Flächen (C2 „Moorwiesen“ und C4 Ackerbereiche mit avifaunistischer Bedeutung, gelb) stellen Bereiche mit mittlerer Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz dar. In Richtung des Steinhuder Meeres (C1 „Moorwiesen“, B3 „Meerbruchwiesen“ und B5 „Knick“ am Hagenburger Schloss mit Teichen, dunkelgrün) sowie im direkten nördlichen Anschluss des Plangebietes (C 10 ehem. Bodenentnahmestelle, dunkelgrün) befinden sich die Flächen, die eine hohe bis sehr hohe Bedeutung für den Arten- und Biotopschutz haben.

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Abb.: Ausschnitt Bereich Hagenburg-Altenhagen, Landschaftsrahmenplan des Landkreises Schaumburg (SchaumburgGIS 2006)

Aus der Karte 2 ist zu entnehmen, dass der Bereich der landwirtschaftlich genutzten Flächen, in dem das Plangebiet liegt, nur eine geringe Bedeutung für das Landschaftsbild hat. Die in der Karte als Siedlungsflächen dargestellten Bereiche haben jedoch eine hohe Bedeutung für das Landschaftsbild. Es kann davon ausgegangen werden, dass dies auf die siedlungsstrukturell vorgeprägten, aufgrund des Alters des Landschaftsrahmenplans noch nicht in der Karte dargestellten Flächen des Plangebietes, übertragbar ist. In der Karte 3 „Zielkonzepte“ ist als Einzelziel die „Durchgrünung von strukturarmen Landwirtschaftsflächen“ aufgezeigt. Das Plangebiet selbst erscheint in der Karte, wie oben beschrieben, noch nicht als bebaute Fläche. Es kann davon ausgegangen werden, dass das flächige Entwicklungsziel „Entwicklung sonstiger Gebiete, in denen Natur und Landschaft aufgrund intensiver Nutzung beeinträchtigt sind“, das für den noch unbebauten Bereich dargestellt ist, unbeachtet bleiben kann.

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Abb.: Ausschnitt Bereich Hagenburg-Altenhagen, Landschaftsrahmenplan des Landkreises Schaumburg

Landschaftsplan Für den Flecken Hagenburg oder die Samtgemeinde Sachsenhagen liegt ein Landschaftsplan aus dem Jahre 1990 vor. Aufgrund der seitdem erfolgten Änderungen wird dieser jedoch nicht betrachtet.

2 Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

2.1 Bestandsaufnahme und Bewertung Nachfolgend wird eine schutzgutbezogene Betrachtung gemäß § 1 Abs. 6 Nr. 7 BauGB aufgezeigt.

2.1.1 Schutzgut Mensch Beschreibung / Bewertung Das Plangebiet ist bereits durch bestehende Einzelhandelsnutzungen (Lebensmitteldiscounter und Getränkemarkt) geprägt. Auf den Flächen des Plangebietes sind die Gebäude des bestehenden Lebensmitteldiscounters und des südlich gelegenen leerstehenden Getränkehandels vorhanden. Im westlichen Anschluss befindet sich eine Tankstelle. Die angrenzende Wohnnutzung ist dementsprechend durch Verkehrs- und Gewerbelärm, z.B. durch Zulieferung und Abfahrten entsprechender Kraftfahrzeuge, vorbelastet. Die östlich angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen bleiben in ihrer Nutzung erhalten. Auch hier liegen durch die Bewirtschaftung Belastungen durch Staub und Gerüche, vor allem zu Zeiten der Düngung und Ernte, vor. Das Plangebiet wird nicht zu Erholungszwecken genutzt.

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Mit den Betriebsabläufen des geplanten Lebensmitteldiscounters können Lärmemissionen verbunden sein, die sich auf die umgebenden Wohnsiedlungsbereiche auswirken. Diese wurden in einem Schallschutzgutachten (RP Schalltechnik, vgl. Kapitel 4.4 Teil I der Begründung) ausführlich betrachtet. Durch die in Rede stehende Planung soll ermöglicht werden, dass an Stelle der vorhandenen Bebauung ein großflächiger Einzelhandelsstandort zur Sicherung der Nahversorgung des OT Altenhagens errichtet wird. Dieser soll vornehmlich eine Anpassung an heutige Standards zu Warenpräsentation, Kundenführung und Betriebslogistik ermöglichen. Es erfolgen keine Änderungen für die Nutzungen angrenzender Bereiche. Der leerstehende Getränkehandel wird nicht ersetzt. Ergebnis Durch die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 ergibt sich ein geringer Spielraum für mögliche Änderungen bzgl. des Wohnumfeldes und der Immissionen aus der vorhandenen Einzelhandelsnutzung. Es ist mit einer geringen Zunahme der Verkehrsbelastung zu rechnen, sollte es zu einer Verlagerung der Kaufkraft in der Umgebung des Plangebietes und seines Einzugsbereichs kommen. Eine erhebliche Beeinträchtigung des Wohnumfeldes ist nicht zu erwarten. Die Erholungsfunktion wird durch den Bebauungsplan nicht weitergehend eingeschränkt.

2.1.2 Schutzgüter Tiere und Pflanzen Beschreibung / Bewertung Aufgrund der vorhandenen intensiven Nutzung als Einzelhandelsstandort und die Begrenzung des nördlichen Bereichs durch die direkt anliegende B 441 (Wunstorfer Straße) sowie die Siedlungsbereiche im Westen und Südwesten des Plangebietes ist nicht mit dem Vorkommen geschützter oder gefährdeter Tierarten zu rechnen. Die vorhandenen Parkplatzbäume und die auf der östlich gelegenen Pflanzfläche befindlichen Einzelbäume (junger Bestand, Neupflanzung) stellen nur eine geringe Eignung als Brutplätze dar. Das Lebensraumpotenzial ist als niedrig zu bewerten, da zusätzlich anhaltende Störungen durch die Zuliefer- und Abfahrverkehre für Warentransporte, die intensive Nutzung der Parkplatzfläche durch Kundenverkehre und die Belastung durch landwirtschaftliche Nutzung der Ackerflächen vorliegt. Die Ackerflächen werden intensiv bewirtschaftet und haben deshalb nur eine sehr geringe Bedeutung als Lebensraum für wildlebende Pflanzen und Tiere. Die versiegelten Flächen weisen ein sehr geringes bis kein Lebensraumpotential auf. Durch die vorgetragen, störungsintensiven Nutzungen ist ein Vorhandensein von seltenen und gefährdeten Tierarten auszuschließen. Es ist davon auszugehen, dass die Flächen nur von allgemein häufigen und störungsresistenten Arten und zudem durch die täglich bestehende Nutzung beschränkt nur selten als Nahrungshabitate genutzt werden. Im Rahmen der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 sind keine erheblichen Eingriffe in den Bestand zu erwarten. Die östlich gelegene Pflanzfläche ist zum Erhalt festgesetzt und wird nur vorübergehend im Rahmen der Baumaßnahmen beeinträchtigt. Das Maß der Versiegelung bleibt weiterhin bei einer GRZ von 0,4 erhalten. Die vorhandenen Biotopstrukturen werden in einem Biotoptypenplan dargestellt.

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Abb.: Biotoptypenplan

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Ergebnis Angesichts der bereits weithin durch Siedlungsflächen geprägten Umgebung des Plangebiets und unter Berücksichtigung der durch die bestehende Nutzung bedingten Störeffekte kann davon ausgegangen werden, dass durch die 5. Änderung des Bebauungsplans und der daraus folgenden Überplanung des Gebietes mit der Neuerrichtung eines flächenmäßig größeren Lebensmittelnahversorgers unter Beseitigung der vorhandenen Bebauung nur geringfügige Auswirkungen zu erwarten sind. Es werden keine weiteren Versiegelungen ermöglicht. Das durch die vorhandenen intensiven Nutzungen und verkehrlichen Immissionen der B 441 vorhandene Störungsniveau lässt nur auf häufige und unkritische Arten im derzeit bereits bebauten Plangebiet rechnen.

2.1.3 Schutzgut Boden Beschreibung / Bewertung Das Plangebiet liegt in zwei Bereichen, deren Bodeneigenschaften grundlegend verschieden sind. Der nordöstliche Teil des Plangebietes ist durch fluviatile und glazifluviatile Ablagerungen geprägt, der südwestliche Teil ist als Sandlössverbreitungsgebiet gekennzeichnet. Die Bodenfruchtbarkeit ist im nordöstlichen Teil als sehr gering und im südwestlichen Teil als sehr hoch eingestuft. Die natürlichen Bodenfunktionen sind durch die bereits vorhandene intensive Nutzung und den hohen Versiegelungsgrad nicht mehr vorhanden. Das Plangebiet befindet sich in einem Bereich, der über die in der Umgebung Bokelohs abgebauten Salzstöcke reicht. Das Steinsalz tritt jedoch im betrachteten Gebiet nicht zu Tage. Ergebnis Durch die vorliegende Planung ist nicht mit erheblichen Beeinträchtigungen des Schutzgutes Boden durch Bodenauf- und -abtrag und durch Bodenversiegelungen zu rechnen, da keine Flächenversiegelung, die über das bestehende Maß hinausgeht, ermöglicht wird. Eine weitere Beeinträchtigung des Bodens kann ausgeschlossen werden.

2.1.4 Schutzgut Fläche Beschreibung / Bewertung Die Flächen im Plangebiet sind bereits durch intensive Nutzung und Versiegelungen beeinträchtigt. Durch die 5. Änderung des Bebauungsplans Nr. 25 werden keine Vorhaben vorbereitet, die weitere Flächen im Plangebiet benötigen. Es soll der Neubau eines Lebensmitteldiscounters ermöglicht werden, der auf den durch einen bereits bestehenden Verbrauchermarkt und einen Getränkemarkt geprägten Flächen errichtet werden soll. Die Versiegelung bleibt bei einer Grundflächenzahl von 0,4 bestehen. Ergebnis Die 5. Änderung des Bebauungsplans Nr. 25 hat keine Auswirkungen auf das Schutzgut Fläche.

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2.1.5 Schutzgut Wasser Beschreibung / Bewertung Im Plangebiet befinden sich keine Oberflächengewässer. Das Steinhuder Meer, als am nächsten gelegenes Oberflächengewässer, befindet sich in ca. 1,8 km Entfernung in nordwestlicher Richtung. Das Plangebiet liegt nicht innerhalb eines Wasserschutzgebietes. Es besteht ein hohes Schutzpotential der Grundwasserüberdeckung. Die Grundwasserneubildung beträgt im nordwestlichen Bereich 101 bis 150 mm/a und im südöstlichen Bereich 105 bis 200 mm/a. Die aktuell versiegelten Flächen haben für die natürliche Grundwassersituation keine Bedeutung. Genaue Daten über die Grundwasserstände im Plangebiet liegen nicht vor. Die bislang unversiegelten Flächen haben für die natürliche Grundwassersituation eine geringe Bedeutung. Durch die im Bereich versiegelter Flächen verlorene Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens besteht die Gefahr, dass sich ein erhöhter Oberflächenabfluss in die Vorflut einstellt. Daher ist das anfallende abflusswirksame Oberflächenwasser zur Vermeidung erheblicher Eingriffe in das Schutzgut Wasser auf den Flächen zurückzuhalten bzw. zur Versickerung zu bringen. Mit dem geplanten Vorhaben werden keine Schadstoffeinträge in das Grundwasser oder in die angeschlossene Vorflut verbunden sein; erhebliche Eingriffe sind nicht zu erwarten. Ergebnis Mit der Errichtung des Neubaus auf bereits durch Bebauung geprägten Flächen wird keine weitere Versiegelung ermöglicht. Der Einfluss auf den natürlichen Wasserhaushalt bleibt unverändert. Es ist nicht mit Beeinträchtigungen bzgl. des Schutzgutes Wasser zu rechnen.

2.1.6 Schutzgüter Klima und Luft Beschreibung / Bewertung Der Siedlungsbereich von Hagenburg ist durch ein unbelastetes, ausgeglichenes Ortsklima gekennzeichnet. Die Flächen des Plangebiets nehmen aufgrund der vorherrschenden Bebauung und Versiegelung nicht an der Kaltluftentstehung im Bereich Altenhagens teil. Aufgrund der lockeren Bebauung stellen sie jedoch auch keine Barrieren für Frischlufttransporte dar. Das Plangebiet stellt keinen klimatischen Ausgleichsraum dar. Lufthygienisch ist es unwesentlich aus den als ortsüblich zu bezeichnenden landwirtschaftlichen Nutzungen, dem Verkehr auf den Wohnstraßen und durch die durch den Ort führende Wunstorfer Straße (B 441) belastet. Durch die Änderung des Bebauungsplanes und das geplante Vorhaben werden keine Nutzungen vorbereitet, die eine wesentliche Änderung zu der bestehenden lufthygienischen Situation darstellen. Ergebnis Mit dem geplanten Neubau eines Aldi-Marktes werden keine Eingriffe zugelassen, die zu einer Veränderung des Ortsklimas beitragen. Darüber hinaus werden keine Kaltluftbarrieren erzeugt, die auf eine hinzutretende und riegelartige Bebauung hindeuten. Insgesamt ist gegenüber der Bestandssituation nur mit geringfügigen Änderungen zu rechnen.

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2.1.7 Schutzgut Landschaft Beschreibung / Bewertung Das Plangebiet liegt am östlichen Ortsrand von Altenhagen und erstreckt sich auf Flächen, die bisher im rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 25 als Mischgebiet festgesetzt sind. In dem Landschaftsrahmenplan des LK Schaumburg sind die Flächen noch nicht als Siedlungsflächen erfasst. Daher wird dem Landschaftsbild auf das Plangebiet bezogen keine hohe Bedeutung beigemessen, die östlich und südöstlich angrenzenden Ackerflächen werden als Beeinträchtigung wahrgenommen. Für den angrenzenden siedlungsstrukturell geprägten Bereich wird dem Landschaftsbild aufgrund der dörflichen Strukturen eine hohe Bedeutung beigemessen. Generell ist daher anzunehmen, dass diese Einordnung für die seit Erstellung des Landschaftsrahmenplans bebauten Flächen übertragbar ist. Aufgrund der Art der Bebauung, die nicht als „typisch dörfliche Struktur“ einzuschätzen ist, muss von einer allgemeinen Beeinträchtigung durch den Baukörper ausgegangen werden. Die als gering einzustufende Veränderung der Bebauung wird jedoch als nicht bedeutend für das Landschaftsbild angesehen, da sich die gestalterische Ausformung des Siedlungsrandes in diesem Bereich durch die geplante gleichartige Neubebauung gegenüber dem bisherigen Bestand nicht erheblich verändern wird. Zudem wird die Höhe des im Plangebiet zu errichtenden Gebäudes auf max. 54,00 m ü. NHN festgesetzt, die eine maximale Gebäudehöhe von ca. 6,50 m erwarten lässt. Diese geringe Höhe führt nicht zu einer Veränderung des Landschaftsbildes. Durch eine zu erhaltene und zu ergänzende Eingrünung im östlichen Bereich der baulichen Strukturen und eine an die Umgebung angepasste geplante Neuerrichtung eines flächenmäßig größeren Lebensmittelnahversorgers stellt dieser für die Landschaft keine über das mit dem rechtsverbindlichen Bebauungsplan bereits verbundene Risiko hinausgehende Beeinträchtigung dar. Ergebnis Der Neubau des Aldi-Marktes führt nur geringfügig zu einer Veränderung des Siedlungsrands und der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes. Durch die zu erhaltende und zu ergänzende Eingrünung am östlichen Gebietsrand kann das Einfügen in das Landschaftsbild jedoch positiv beeinflusst werden. Es ist nur mit unwesentlichen Auswirkungen durch den Neubau zu rechnen.

2.1.8 Schutzgut Kultur- und Sachgüter Beschreibung / Bewertung In dem Plangebiet und dessen Wirkbereich sind keine kulturhistorisch bedeutsamen Kultur- und Sachgüter bzw. Bau- und Bodendenkmäler vorhanden. Entlang der nördlich am Plangebiet vorbeiführenden B 441 in Richtung des historischen Ortskerns im Westen sind einzelne historische Hofstellen sowie die für die Region hervorzuhebenden Hagen-Hufen- Siedlungsstruktur vorhanden. Die Flächen des Plangebietes haben auf diese jedoch keine Auswirkungen. Ergebnis Eine Beeinträchtigung des Schutzgutes Kultur- und Sachgüter liegt in dem Plangebiet auf Basis der 5. Änderung des Bebauungsplans Nr. 25 nicht vor.

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2.2 Entwicklungsprognosen des Umweltzustandes 2.2.1 Entwicklung des Umweltzustands bei Nichtdurchführung der Planung Bei Nichtdurchführung der Planung wird der vorhandene Verbrauchermarkt zunächst weitergeführt, der Leerstand des ehem. Getränkemarktes bleibt vermutlich bestehen. Aufgrund der veralteten Ladeninfrastruktur besteht die Möglichkeit, dass auch der vorhandene Verbrauchermarkt der Nachfrage zukünftig nicht mehr nachkommen kann und die Nutzung aufgegeben wird. Hierdurch würde ein Defizit in der Einzelhandelsnahversorgung im Flecken Hagenburg bezogen auf den OT Altenhagen entstehen, den die übrigen Märkte nicht in geeigneter Weise kompensieren können. Die Flächenversiegelung und Verkehrsbelastung würde bei weiterem Betrieb des vorhandenen Marktes eine gleichbleibende Belastung durch Verkehrsimmissionen und einen gleichbleibenden Flächenverlust sowie unveränderte Auswirkungen auf die Schutzgüter darstellen.

2.2.2 Entwicklung des Umweltzustands bei Durchführung der Planung Bei Durchführung der Planung wird für die Nahversorgung der Einwohner des Flecken Hagenburg im OT Altenhagen ein positiver Beitrag geleistet. Das Gutachten über die raumordnerische Verträglichkeit zur Neuerrichtung eines Lebensmitteldiscounters stellt heraus, dass ohne den Discount-Markt eine Lücke in der Nahversorgung entstehen kann, die durch die vorhandenen Märkte der Umgebung nicht ausreichend kompensiert wird. Bezüglich der Schutzgüter wird ein geringfügiger Eingriff erfolgen, da die Versiegelung auf einem identischen Maß gehalten wird und die vorhandene Vegetation am östlichen Gebietsrand als Maßnahmenfläche mit Bindung zum Anpflanzen und an den Erhalt festgesetzt wird. In dem Plangebiet sind dementsprechend nur geringfügige Veränderungen mit negativen Umweltauswirkungen möglich. Diese werden nachfolgend Schutzgutbezogen betrachtet.

Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Mensch Durch die Errichtung eines neuen Discount-Marktes wird ein positiver Beitrag zum Erhalt und der Entwicklung der Nahversorgung in dem Flecken Hagenburg, OT Altenhagen, und angrenzenden Bereichen weiterer Gemeinden geleistet. Da die Neuerrichtung des Marktes darauf abstellt, Verbesserungen in Bezug auf Warenpräsentation, Kundenführung und Betriebslogistik zu ermöglichen, ist nur mit einer geringen Zunahme an Zulieferverkehr zu rechnen. Bei Zugewinn an Kaufkraft ist bzgl. der Immissionen zu erwarten, dass die verkehrlichen Immissionen zunehmen werden. Im Rahmen der durchgeführten schalltechnischen Untersuchung wurde festgestellt, dass ein Immissionskonflikt nicht ableitbar ist. Aus der Planung ergeben sich keine anderweitigen Änderungen, die eine Verschlechterung zum gegenwärtigen Zustand darstellen.

Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen Durch die vollständige Entfernung der Bestandsbauten und Neuerrichtung eines einzelnen, südlich gelegenen Marktgebäudes ergeben sich besonders baubedingt Auswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen. Die östlich gelegenen Vegetationsbestände gilt es inklusive des Wurzelraums während der Baumaßnahmen zu schützen. Eine Entfernung von Vegetationsbeständen betrifft die westlich, nördlich und südwestlich gelegenen Parkplatzbegrünungen. Diese werden, aufgrund ihrer derzeitigen Ausprägung, im Verhältnis 1:1 kompensiert. Zusätzlich werden keine weiteren Flächen beansprucht, die derzeit für die Schutzgüter Tiere und Pflanzen als Lebensraum zur Verfügung stehen.

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Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Boden Im Rahmen der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 werden keine Eingriffe vorbereitet, die über das derzeitige Maß an Versiegelung hinaus gehen. Es kommt nicht zu einer weiteren Inanspruchnahme, Verdichtung oder anderweitigem Verlust an Bodenfunktionen, der nicht bereits durch den Bestand verloren gegangen ist und im Rahmen vorhergehender Planungsschritte bereits kompensiert wurde.

Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser Durch die bestehende Bebauung und damit einhergehende Versiegelungsrate ist die Grundwasserneubildungsrate deutlich verringert. Durch die Errichtung des Neubaus wird die Versiegelung der Flächen des Geltungsbereichs beibehalten, eine Erhöhung des Oberflächenabflusses ist nicht zu erwarten. Durch die Aufstellung des Bebauungsplanes wird keine Verschlechterung des Status Quo in Bezug auf das Schutzgut Wasser hervorgerufen.

Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Klima und Luft Die Errichtung des neuen Marktgebäudes führt zu keiner Änderung der klimatischen und lufthygienischen Situation. Bei Zunahme der Kaufkraft an dem Standort ist mit einer geringfügigen Verschlechterung der lufthygienischen Situation, bedingt durch vermehrten Anfahrtverkehr von Kunden, zu erwarten. Die angrenzenden Wohnbereiche sind bereits lufthygienisch durch das Verkehrsaufkommen auf der B 441 (Wunstorfer Straße) und die landwirtschaftliche Nutzung auf angrenzenden Nutzflächen vorbelastet. Es ist nicht zu erwarten, dass der Verkehr innerhalb der Wohngebiete zunimmt.

Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschaft Im Rahmen des Neubaus eines Lebensmitteldiscounters an einem bereits baulich geprägten Einzelhandelsstandort sind keine Auswirkungen auf das Landschaftsbild anzunehmen. Durch die Festsetzung zum Anpflanzen und mit Bindung zum Erhalt der bestehenden Vegetationsbestände im östlichen Plangebiet kann die Wirkung der Baukörper auf das Landschaftsbild minimiert werden.

Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Kultur- und Sachgüter Durch die 5. Änderung des Bebauungsplans Nr. 25 werden keine Auswirkungen auf Kultur- und Sachgüter hervorgerufen. Der Geltungsbereich bezieht sich auf Flächen, die bereits durch vorhandene Einzelhandelsmärkte baulich geprägt sind.

2.2.3 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Die Schutzgüter stehen in einem stark vernetzten und komplexen Wirkungsgefüge zueinander. Hierbei beeinflussen sie sich in unterschiedlichem Maß. Die Auswirkungen der Bauleitplanung betreffen auch dieses Wirkungsgefüge, das nachfolgend in einer Tabelle dargestellt wird.

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Tab.: Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Schutzgut Wirkung Wirkung Bewertung auf Schutzgut Mensch Mensch - Baubedingte Lärm- und Geruchsemissionen bzw. o Staubeinwehungen o - Potenzielle Zunahme des Zulieferverkehrs - Potenzielle Zunahme der Kaufkraft und des - zugehörigen Verkehrsaufkommens - Beseitigung unattraktiver Leerstandsgebäude und brachfallender Flächen am Siedlungsrand + Pflanzen - Entfallen der Parkplatzbegrünung und o Kompensation (1:1)

- Ergänzungspflanzungen in zu erhaltenden Pflanzflächen + Tiere - Auftreten baubedingter Störeffekte o - Entwicklung von Brut-/Nisthabitaten und Fledermausquartieren sowie Bereichen für die Nahrungsmittelsuche in zu aufwachsenden + Neuanpflanzungen

Luft - Potenzielle Zunahme an verkehrsbedingten - Immissionen bei Zunahme der Kaufkraft

Landschaft - Weiterentwicklung von Vegetationsbeständen am + östlichen Gebietsrand zur Eingrünung

Landschaft - Eingrünung und Einbindung der Ortschaft durch + Erhalt und Ergänzung von Grünstrukturen in die umgebende Landschaft Pflanzen Tiere - Positive Entwicklung der Vegetationsbestände + durch Ergänzungspflanzungen als Habitate Luft - Frischluftproduktion und Reinigungswirkung + durch Erhalt und Förderung der Vegetationsstrukturen am östlichen Rand Landschaft - Eingrünung und Einbindung des Sondergebietes + durch Erhalt und Ergänzung der Grünstrukturen in die umgebende Landschaft Wirkung der Planung: (-) = negativ, (o) = neutral, (+) = positiv

2.2.4 Zusammengefasste Umweltauswirkungen und deren Erheblichkeit Durch das konkrete Planvorhaben zum Neubau eines Lebensmitteldiscounters auf einen bereits durch Bebauung geprägten Bereich ergeben sich potenziell in geringem Maße negative Auswirkungen auf die Schutzgüter. Diese werden teilweise baubedingt hervorgerufen und entfallen nach Abschluss der Baumaßnahmen. In dem Gutachten zur raumordnerischen Verträglichkeit des Planvorhabens wird auf eine potenzielle Zunahme der Kaufkraft hingewiesen. Sollte diese eintreten, ist mit einer Zunahme der verkehrlichen Immissionen am Standort zu rechnen. Da bereits eine Vorbelastung durch den bestehenden Verbrauchermarkt, die landwirtschaftliche Nutzung der angrenzenden Ackerflächen und den Verkehr auf der direkt angrenzenden B 441 (Wunstorfer Straße) besteht, ist diese nur in geringem Umfang zu erwarten.

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Hervorzuheben ist, dass durch die Planung keine Änderung des Versiegelungsgrades für den räumlichen Geltungsbereichs hervorgerufen wird und über die textlichen Festsetzungen vorhandene Vegetationsbestände am östlichen Rand zum Anpflanzen und mit Bindung zum Erhalt gesichert werden. Hierdurch können positive Entwicklungen in Bezug auf die Habitatstrukturen von Tieren hervorgerufen, lufthygienische Ausgleichsfunktionen sichergestellt und die Eingrünung und Abgrenzung des Gebietes zur freien Landschaft weiterentwickelt und erhalten werden. Die entfallenden Parkplatzbäume, die gemäß den Festsetzungen im wirksamen Bebauungsplan für u.a. die Errichtung der Stellplätze und der Überbauung mit Bestandsgebäuden einzurichten waren, werden zukünftig im Verhältnis 1:1 ersetzt.

2.3 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Minimierung und zum Ausgleich nachteiliger Umweltauswirkungen 2.3.1 Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung erheblicher Eingriffe Gem. § 1 a Abs. 3 BauGB sind Eingriffe in den Naturhaushalt zu vermeiden. Dieser Vermeidungsgrundsatz bezieht sich auf die Unterlassung einzelner von dem Vorhaben ausgehender Beeinträchtigungen und schließt die Pflicht zur Verminderung von Beeinträchtigungen (Minimierungsgebot) ein. Dabei ist eine Beeinträchtigung vermeidbar, wenn das Vorhaben auch in modifizierter Weise (z. B. verschoben oder verkleinert) ausgeführt werden kann, sodass keine oder geringere Beeinträchtigungen entstehen. Im vorliegenden Bebauungsplan tragen die nachfolgend genannten Festsetzungen zur Vermeidung und Minimierung erheblicher Eingriffe in Natur und Landschaft bei:

Minimierung nachteiliger Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Boden und Wasser: Begrenzung der Bodenversiegelung Über die Festsetzung einer Grundflächenzahl (GRZ) soll die im Plangebiet mögliche Versiegelung auf ein für dieses Sondergebiet notwendiges Maß begrenzt werden. Hiermit sollen Beeinträchtigungen von Boden und Grundwasserhaushalt vermindert werden. Auf den nicht versiegelten Flächen können die Bodenfunktionen und die natürliche Sickerrate weitgehend erhalten werden. Aufgrund der Art der baulichen Nutzung sind jedoch – wie bisher – erhebliche Flächenversiegelungen zu erwarten (Stellplätze).

Minimierung nachteiliger Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen und Wasser: Rahmeneingrünung Über die Festsetzung einer Rahmeneingrünung am östlichen Plangebietsrand gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a und b BauGB soll der Übergang zur freien Feldflur gewährleistet und gleichzeitig ein Lebensraum für Pflanzen und Tiere geschaffen werden. Innerhalb der festgesetzten Flächen zum Anpflanzen und mit Bindungen an die Erhaltung von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen sind die bestehenden Bäume und Sträucher zu erhalten und zu ergänzen. Auf der Fläche sind je 100 m² 1 groß- oder 2 mittelkronige Bäume 1. oder 2. Ordnung und 40 Strauchgehölze in lockeren Gehölzgruppen aus jeweils 1 bis 2 Bäumen und 10 bis 15 Sträuchern zu pflanzen, zu pflegen und bei Abgang gleichartig zu ersetzen. Bereits vorhandene Bäume und Sträucher sind hierbei in Ansatz zu bringen.

Minimierung nachteiliger Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter Tiere und Pflanzen: Durchgrünung der Stellplatzflächen Die innerhalb des SO-Gebietes „Großflächiger Einzelhandel – Lebensmittelnahversorgung“ zu errichtenden Parkplätze sollen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB durchgrünt werden. Hierzu ist

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 62 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - vorgesehen, je angefangene 12 Stellplätze zwischen den Stellplätzen als gliederndes Element ein Laubbaum mit einem Stammumfang von mindestens 14 cm in 1 m Höhe anzupflanzen und dauerhaft zu erhalten. Bei Abgang von Gehölzen ist entsprechender Ersatz zu pflanzen. Die Anpflanzungen sind nach Fertigstellung des Vorhabens bzw. spätestens zwei Vegetationsperioden nach Baubeginn durchzuführen. Am westlichen Gebietsrand ist zur Abgrenzung im öffentlichen Straßenraum eine Baumreihe einzurichten.

Vermeidung nachteiliger Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Wasser: Naturnahe Regenwasserbewirtschaftung Das auf den Dächern anfallende Oberflächenwasser ist gem. § 9 Abs. 1 Nr. 14 BauGB auf den unversiegelten Flächen zur Versickerung zu bringen. Ergänzend zur Regenwasserversickerung sind eine Brauchwassernutzung sowie die Regenwassersammlung in Zisternen o. ä. zulässig. Ausnahmen können zugelassen werden, wenn örtliche Bodenverhältnisse einer Bodenversickerung entgegenstehen. Für diesen Fall ist das anfallende Oberflächenwasser auf den Grundstücksflächen zurückzuhalten, sodass nur die natürliche Abflussspende an die nächste Vorflut abgegeben werden darf. Die Abflussspende beträgt für diesen Fall 5 l/s und ha.

Vermeidung nachteiliger Umweltauswirkungen auf das Schutzgut Landschaft: Berücksichtigung der ortstypischen Bauformen Über die Eingliederung des Baugebietes in die Ortslage durch die Anpassung der zukünftigen baulichen Strukturen an die für die Umgebung des Plangebietes vorhandenen baulichen Höhen können Beeinträchtigungen des Ortsbildes vermieden werden. Die Höhe der baulichen Anlagen wird auf max. 54 m ü. NHN festgelegt. Zum Abschluss des Baugebietes zur freien Landschaft sollen die bestehenden Grünflächen mit Gehölzbewuchs erhalten bleiben.

2.3.2 Maßnahmen zum Ausgleich von negativen Auswirkungen Die im rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 25 festgesetzten grünordnerische Maßnahme zum Ausgleich der im Plangebiet bewirkten Eingriffe (Fläche zum Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB) wird hinsichtlich ihrer Flächengröße unverändert in die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 übernommen, sodass die Funktion der internen Ausgleichsmaßnahme auch weiterhin bestehen bleibt. Die Fläche wird im Rahmen der 5. Änderung als Fläche zum Anpflanzen und mit Bindung an den Erhalt von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a und b BauGB festgesetzt. Es wird auf die o.g. Ausführungen zu den Maßnahmen zur Vermeidung und Minimierung erheblicher Eingriffe verwiesen.

2.4 Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz In dem Plangebiet wird die bestehende Bebauung entfernt und ein neuer Einzelhandelsmarkt errichtet. Da sich keine Änderungen in der Versiegelungsrate ergeben und die vorhandene Vegetation am östlichen Gebietsrand zur Erhaltung festgesetzt ist, erfolgen keine Änderungen, die zu einer Differenz in der Eingriffs-Ausgleichs-Bilanz führen.

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Abb.: Eingriffs-Ausgleich-Bilanz

IST-ZUSTAND PLANUNG INKL. AUSGLEICH Fläche Flächen- Fläche Flächen- Wert- Wert- Biotoptypen in ca. wert Biotoptypen in ca. wert faktor faktor m² (b x c) m² (f x g) a b c d e f g H 13.1.1 OVS - 13.1.1 OVS - Straße Straße 923 0 0 923 0 0 (Bergmann- (Bergmann- straße) straße) 13.1.11 OVW - 13.1.11 OVW - Weg Weg (Fußweg an der 380 0 0 (Fußweg an der 380 0 0 Bergmann- Bergmann- straße) straße) 13.1.3 OVP - 13.1.3 OVP - Parkplatz u. Parkplatz u. 13.7.2 OEL - 13.7.2 OEL - Locker bebautes Locker bebautes Einzelhausgebiet 6.129 1 6.129 Einzelhausgebiet 6.129 1 6.129 (Mischgebiet - (Sondergebiet überbaubare - überbaubare Fläche (GRZ 0,4 Fläche (GRZ 0,4 bis max. 0,8) bis max. 0,8) 12.1.2 GRA - 12.1.2 GRA - Artenarmer Artenarmer Scherrasen Scherrasen (Mischgebiet - (Sondergebiet nicht - nicht 407 1 407 407 1 407 überbaubare überbaubare Fläche (20%), Fläche (20%), Freifläche abzgl. Freifläche abzgl. Maßnahmen- Maßnahmen- fläche) fläche) 2.13.1 HBE - 2.13.1 HBE - Sonstiger Sonstiger Einzelbaum / Einzelbaum / Baumgruppe auf Baumgruppe auf 10.4.2 UHM - 10.4.2 UHM - Halbruderale Halbruderale Gras- und Gras- und Staudenflur 1.125 2 2.250 Staudenflur 1.125 2 2.250 mittlerer mittlerer Standorte Standorte (Maßnahmen- (Maßnahmen- fläche (§ 9 Abs. 1 fläche (§ 9 Abs. Nr. 25 b), 1 Nr. 25 b), östlicher östlicher Gebietsrand) Gebietsrand) Flächen- Flächen- wert Gesamtfläche: 8.964 8.786 Gesamtfläche 8.964 8.786 wert IST PLAN- UNG Flächenwert für Ausgleich = PLANUNG - IST = 8.786 - 8.786 = 0 Werteinheiten

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Quellen: zur Erfassung der Biotoptypen: v. Drachenfels, 2016: Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen. 10. Korrigierte Auflage. Hrsg.: NLWKN. 2018, Hannover sowie zur Bewertung der Biotoptypen: Niedersächsischer Städtetag, 2013: Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung. 9. überarbeitet Auflage. Hrsg.: Niedersächsischer Städtetag. 2013, Hannover.

Zusätzliche Pflanzungen aus den textlichen Festsetzungen In dem Geltungsbereich sind am westlichen und nördlichen Rand Einzelbaum- und Strauchgehölzpflanzungen vorhanden, die sich aus den textlichen Festsetzungen des Bebauungsplans Nr. 25 ergeben haben. • Nr. 3.4: Pflanzung von 1 groß- bis mittelkronigen Einzelbaum, 1. Ordnung, je angefangene 5 Stellplätze bzw. je 125 m² versiegelter, nicht überbauter Fläche: o 110 Stellplätze: 22 Einzelbäume o Max. 4.585 m² (bei vollständiger Versiegelung von 80 %): max. 37 Einzelbäume • Nr. 3.5: Je angefangene 200 m² überbauter Fläche 1 Baum, 1. Ordnung: o 1.939 m² (Bestandsgebäude beider Grundstücke): 10 Einzelbäume • Nr. 3.6: innerhalb der festgesetzten Flächen für das Anpflanzen von Bäumen, Sträuchern und sonstigen Bepflanzungen je 100 m² 1 groß- oder 2 mittelkronige Bäume, 1. oder 2. Ordnung, und 40 Strauchgehölze: o 1.125 m² Maßnahmenfläche: 11 Einzelbäume + 440 Strauchgehölze Hieraus ergibt sich eine Anforderung von mindestens 440 Strauchgehölzen sowie 43 Einzelbaumpflanzungen, die auf dem Grundstück im aktuellen Zustand vorhanden sein müssen. Bei Abgang sind die Gehölze gleichwertig zu ersetzen. Auf dem Grundstück befinden sich derzeit 11 Einzelbaumpflanzungen innerhalb der Maßnahmenfläche am östlichen Gebietsrand sowie weitere 17 Einzelbäume entlang der nördlichen und nordwestlichen Grenze des Plangebiets als Abgrenzung zur westlich gelegenen Bergmannstraße und der nördliche gelegenen B 441 (Wunstorfer Straße) sowie weitere 5 Einzelgehölze im südlichen Teilbereich im Umfeld des ehemaligen Getränkehandels. Ebenfalls entlang der Abgrenzung zur Bergmannstraße im Westen und zur nördlich gelegenen B 441, innerhalb der mit Einzelbäumen bestandenen Vegetationsflächen, sind rd. 170 Strauchgehölze vorhanden. Es besteht bereits derzeit ein Defizit von 10 Einzelbaumpflanzungen und rd. 270 Strauchpflanzungen. Die auf der östlichen Maßnahmenfläche befindlichen 11 Einzelbaumpflanzungen können auch zukünftig erhalten werden. Alle weiteren Vegetationsbestände (realer Ist- und theoretischer Soll-Zustand) entfallen. Für die durch die Planung als Verlust aufzunehmenden 32 Einzelbaumpflanzungen sowie 440 Strauchgehölze ist ein gleichwertiger Ersatz zu schaffen. Zuzüglich zu den aus vorigen Planungen bestehenden Angaben sind durch die textlichen Festsetzungen des Bebauungsplans Nr. 25 in der 5. Änderung weitere 7 Einzelbaumpflanzungen (§ 5: Je angefangene 12 Stellplätze als gliederndes Element ein Laubbaum) zu berücksichtigen, sodass folglich 32 Einzelbaumpflanzungen und 440 Strauchgehölze herzurichten sind. Die Strauchgehölze sind auf Grundlage der bisherigen und unverändert in die 5. Änderung übernommenen Festsetzungen auf der östlich gelegenen Maßnahmenfläche zu errichten.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 65 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Die erforderlichen 32 Einzelbaumpflanzungen sind absehbar innerhalb des Plangebietes nicht zu realisieren, sodass diese auf externen Flächen zu kompensieren sind. Für die externe Kompensation des Eingriffs (Baumverlust) sind auf dem gemeindeeigenen Flurstück 33/9, Flur 1, Gemarkung Hagenburg, insgesamt 24 Hainbuchen (Carpinus betulus) mit einem Mindestabstand von 10 m zueinander zu pflanzen, zu dauerhaft zu erhalten und bei Abgang gleichartig zu ersetzen. Die Bäume sind als mehrfach verschulte, drahtballierte Hochstämme mit einem Stammumfang von mind. 12/14 cm zu pflanzen. Für die verbleibenden und noch zu kompensierenden Einzelbaumpflanzungen (10 m²/Baum) wird ein Wertfaktor von 2,5 WE in Ansatz gebracht. Somit ergibt sich ein zu kompensierender Wertverlust von insgesamt 800 WE (8 Einzelbäume x 10 m² x 2,5 WE = 200 WE). Für die externe Kompensation der verbleibenden 8 Bäume steht auf Eigentumsflächen des Flecken Hagenburg der Flächenpool „Vossacker“ zur Verfügung. Auf den Flächen erfolgt die Umwandlung von Acker in Extensivgrünland und die Anlage eines Krautsaumes. Zum Ausgleich der mit der Bebauungsplanänderung verbundenen Eingriffe erfolgt eine Inanspruchnahme eines Flächenanteils von 100 m². Bei einer Aufwertung um 2 WE kann das Kompensationsdefizit von 200 WE vollständig kompensiert werden. Abb.: Lage der externen Kompensationsfläche (Flächenpool Vosskuhle), Kartengrundlage TK 25 © 2019 LGLN, RD Hameln-Hannover, Katasteramt Rinteln

Maßnahme 1

Maßnahme 2

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Abb.: Lage der externen Kompensationsfläche – Maßnahme 1: Baumpflanzungen, Kartengrundlage AK 5, Maßstab 1:5.000 i.O. © 2019 LGLN, RD Hameln-Hannover, Katasteramt Rinteln

2.5 Planalternativen 2.5.1 Standort Im Rahmen der parallel in Aufstellung befindlichen 27. Änderung des Flächennutzungsplanes der Samtgemeinde Sachsenhagen wurde eine Prüfung alternativer Standorte durchgeführt. Die Entwicklung von Standorten, die für die Grundversorgung der Bevölkerung des Flecken Hagenburg von besonderer Bedeutung sind, wie es grundsätzlich für Lebensmittel und Drogeriewaren der Fall ist, muss sich durch ein hohes Maß an Zentralität in Bezug auf die zu versorgende Bevölkerung auszeichnen. Hierbei ist davon auszugehen, dass sich die zu versorgende Bevölkerung im Wesentlichen innerhalb des zentralen Siedlungsbereiches versorgt oder zu versorgen ist. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass alternative Grundstücksflächen, die eine Einzelhandelsentwicklung im zentralen Versorgungsbereich Hagenburg und damit eine Ergänzung der Lebensmittelversorgung ermöglichen würden, sich aufgrund der engen Siedlungsstrukturen oder nicht ausreichender Erschließungsmöglichkeiten von rückwärtigen Grundstücksflächen nicht darstellen. Auch die aus allgemeinen städtebaulichen Erwägungen in den Blick genommenen Alternativstandorte stellen gegenüber der Erhaltung und maßvollen Entwicklung der bestehenden Einzelhandelsstandorte keine Verbesserung der Versorgungssituation dar. Zur Sicherung der Nahversorgungsstruktur in der Samtgemeinde Sachsenhagen sind die bestehenden Nahversorgungsstandorte bauleitplanerisch zu sichern. Aufgrund der Prägung des Plangebietes durch einen bestehenden Lebensmitteldiscounter sowie einen baulichen Leerstand und die potenzielle Gefahr eines Leerstandes aufgrund zukünftig fehlender Konkurrenzfähigkeit des vorhandenen Lebensmitteldiscounters stellt sich die Neuerrichtung und Erweiterung des Gebäudes in dem Plangebiet als sinnvoll dar. Auch

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 67 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - im Rahmen des Nachweises der raumordnerischen Verträglichkeit des Standortes hat sich die Planung als verträglich dargestellt.

2.5.2 Planinhalt Auf Grund der Größe der Verkaufsfläche und damit verbunden der Geschossfläche, welche die Schwelle von 1.200 m² überschreitet, ist bei einer städtebaulichen Gesamtbetrachtung der sich zukünftig darstellenden Situation das Kriterium der Großflächigkeit erfüllt, so dass das Vorhaben nur in einem entsprechend festgesetzten Sondergebiet gem. § 11 Abs. 3 BauNVO oder in einem Kerngebiet gem. § 7 BauNVO zulässig ist. Die städtebaulichen und planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Festsetzung eines Kerngebietes liegen in Altenhagen nicht vor. Daher wird für den geplanten Standort als Art der baulichen Nutzung ein Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „großflächiger Einzelhandel - Lebensmittelnahversorgung“ (SO) gem. § 11 Abs. 3 BauNVO festgesetzt. Die Begrenzung der Verkaufsfläche auf max. 1.200 m² ist auf der Grundlage des von der BBE ausgearbeiteten Verträglichkeitsgutachtens (Stand 11/2019) erforderlich. Eine Festsetzungsalternative, die eine hinreichende Konkretisierung der Berücksichtigung der gemäß LROP bei großflächigen Einzelhandelsprojekten zu beachtenden raumordnerischen Gebote erkennen lässt, sind nicht erkennbar. Der Flecken Hagenburg entscheidet sich daher für die Begrenzung der Verkaufsfläche, da gegenüber der Festsetzung einer Grund- und Geschossflächenzahl diese Festsetzung konkret ist. Die weiteren in der 5. Änderung festgesetzten Planinhalte zum Maß der baulichen Nutzung und den Flächen zum Anpflanzen und mit Bindungen an den Erhalt von Bäumen und Sträuchern werden aus den rechtsverbindlichen Bebauungsplan Nr. 25 übernommen. Es ergeben sich keine zu betrachtenden Alternativen.

3 Zusätzliche Angaben

3.1 Beschreibung der wichtigsten Merkmale der verwendeten technischen Verfahren / Hinweise auf Schwierigkeiten Bei der Erstellung des „Fachbeitrags Schallschutz Gewerbelärm“ (RP Schalltechnik, 2019) wurden zur Prognose der zu erwartenden Auswirkungen auf Basis in der TA Lärm angegebener Werte mittels Programmsystem SoundPLAN Version 8 einbezogen. Pegelkorrekturen für Entfernung, Luftabsorption, Topografie und Boden- / Meteorologiedämpfung wurden mit Standardfaktoren berücksichtigt. Die Ausbreitungsberechnung erfolgte nach der ISO 9613-2E und wird in Isophonenkarten und Ergebnistabellen dargestellt. Zur Erstellung der Prognose wurden Referenzwerte vergleichbarer Vorhaben herangezogen. Schwierigkeiten haben sich bei der Ermittlung der Prognosewerte nicht ergeben. Bei der Erstellung der Begründung und des Umweltberichts wurden folgende Quellen und Verfahren berücksichtigt: • zur Berücksichtigung vorhandener Planungen: o Bebauungsplan Nr. 25 „An der Wasserfurche“, 1. - 4. Änderung o 27. Flächennutzungsplanänderung der Samtgemeinde Sachsenhagen, in Aufstellung befindlich

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• zur Berücksichtigung der fachplanerischen Grundlagen: o Landschaftsrahmenplan Landkreis Schaumburg (2001), Vorentwurf o Regionales Raumordnungsprogramm Landkreis Schaumburg (2003) o Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (2017) Gutachten: ▪ Lärm: • RP Schalltechnik, 2019: Fachbeitrag Schallschutz – Gewerbelärm, Bebauungsplan Nr. 25 „An der Wasserfurche“, 5. Änderung, Osnabrück. ▪ Raumordnerische Verträglichkeit: • BBE Handelsberatung GmbH, 2019: Auswirkungsanalyse – Erweiterung des Aldi Discountmarktes im Flecken Hagenburg, Bergmannstraße 1, November 2019, Hamburg. Sonstige Quellen: • zur Bewertung der Biotoptypen, des Bodens, des Klimas und der Luft sowie des Wassers:

o v. Drachenfels, 2016: Kartierschlüssel für Biotoptypen in Niedersachsen. 10. Korrigierte Auflage. Hrsg.: NLWKN. 2018, Hannover.

o Nds. Städtetag, 2013: Arbeitshilfe zur Ermittlung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen in der Bauleitplanung. 9. Überarbeitete Auflage. Hrsg.: Niedersächsischer Städtetag. 2013, Hannover.

o NIBIS – Niedersächsisches Bodeninformationssystem, 2019

o Niedersächsische Umweltkarten – NMU, 2019

o NLWKN, 2019: Biotopkataster des Landes Niedersachsen, Gebietsbeschreibungen. Gebietsnr. 3522079. 2019, Hannover. Die Angaben aus früheren Planungen und Erfassungen wurden überprüft und sind in diese Planung mit eingeflossen. Die übrigen genannten Verfahren entsprechen dem heutigen Stand der Technik, Schwierigkeiten bei der Erhebung der Grundlagen haben sich nicht ergeben.

3.2 Hinweise zur Überwachung der erheblichen Umweltauswirkungen / Monitoring Zielsetzung des Monitorings ist es, unvorhergesehene nachteilige Auswirkungen von Plänen frühzeitig zu erkennen und ggf. Maßnahmen zur Abhilfe zu ergreifen (§4c BauGB). Dem Flecken obliegt hierbei die Überwachung (Monitoring) der erheblichen Umweltauswirkungen, die auf Grund der Durchführung des Bauleitplanes eintreten können. Durch das Vorhaben, d. h. die 5. Änderung des B-Plans Nr. 25 verbleiben zunächst keine erheblichen Umweltauswirkungen. Diese werden entweder vermieden oder vollständig intern kompensiert (ausgeglichen). Der Flecken Hagenburg trägt durch eine Kontrolle während der Durchführung von Baumaßnahmen Rechnung dafür, dass die entsprechenden Vermeidungsmaßnahmen und Festsetzungen des B-Planes eingehalten werden.

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Der Flecken Hagenburg gewährleistet bzw. kontrolliert die Umsetzung der Pflanzmaßnahmen bzw. der Ausgleichsmaßnahme innerhalb der gesetzten Fristen. Ferner wird spätestens 2 Jahre nach Umsetzung der Maßnahmen die Maßnahmenentwicklung, die Einhaltung der Nutzungsvorgaben und der Anwuchserfolg kontrolliert (Ortsbegehung, ggf. Einbeziehung externer Fachleute, UNB). Spätestens alle 5 Jahre danach erfolgt eine weitere Kontrolle in Bezug auf Zustand/Entwicklung der Pflanzung und Nutzungsvorgaben. Fehlentwicklungen werden behoben (z. B. Nachpflanzung, Anpassung Nutzung). Zusammenfassend werden keine erheblichen Umweltauswirkungen gesehen, die eines weiteren, besonderen Überwachungsverfahrens bedürften.

3.3 Allgemein verständliche Zusammenfassung Durch die 5. Änderung des Bebauungsplans Nr. 25 „An der Wasserfurche“ sollen die planungsrechtlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, die im Plangebiet bestehenden Gebäude zu entfernen und den Neubau eines Discountmarktes zu ermöglichen. Das Plangebiet umfasst eine Größe von ca. 0,89 ha. Auf den Grundstücken befinden sich zurzeit ein leerstehender Getränkehandel sowie der vorhandene Lebensmitteldiscounter mit einer VK-Fläche von rd. 780 m². Um eine Anpassung im Betrieb in den Punkten Warenpräsentation, Kundenführung und interner Logistikvorgänge vornehmen zu können, soll die VK-Fläche auf rd. 1200 m² erweitert werden, wodurch das Vorhaben die Schwelle zur Großflächigkeit überschreitet. Die zunächst gewählte Verkaufsflächenbegrenzung von 1.300 m² wurde verworfen, da die Verkaufsfläche mit dem raumordnerischen Kongruenzgebot und dem Beeinträchtigungsverbot nicht vereinbar wäre. Daraufhin wurde der Bebauungsplan erneut öffentlich ausgelegt. Hinweis zum Verständnis des Kongruenzgebotes: Nach dem Kongruenzgebot ist zu prüfen, ob ein geplantes Einzelhandelsgroßprojekt dem zentralörtlichen Auftrag der planenden Gemeinde entspricht. Mit diesem Auftrag ist die Sicherstellung der in den Grundzentren der Samtgemeinde ansässigen Versorgungseinrichtungen verbunden. Hinweis zum Verständnis des Beeinträchtigungsverbot: Durch die Darstellung und Festsetzung von Sondergebieten für Vorhaben im Sinne des §11 Absatz 3 Baunutzungsverordnung mit zentrenrelevanten Sortimenten dürfen zentrale Versorgungsbereiche von Gemeinden nicht wesentlich beeinträchtigt werden. Um auf den bisher als gemischte Baufläche und Wohnbaufläche im Flächennutzungsplan dargestellten Flächen einen großflächigen Einzelhandelsbetrieb realisieren zu können werden die bisherigen Darstellungen in der im Parallelverfahren befindlichen aufgestellten 27. Änderung des Flächennutzungsplans der Samtgemeinde Sachsenhagen (Teiländerungsbereich 27.2) in eine Sonderbaufläche mit der Zweckbestimmung „Großflächiger Einzelhandel-Lebensmittelnahversorgung“ geändert. Dementsprechend werden die Flächen im Bebauungsplan Nr. 25, 5. Änderung, als Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Großflächiger Einzelhandel-Lebensmittelnahversorgung“ festgesetzt. Für die vorliegende Begründung wurde ein Verträglichkeitsnachweis des Vorhabens von der BBE- Handelsgesellschaft (2019) erstellt. Dieses legt die raumplanerische Verträglichkeit des Vorhabens dar. Des Weiteren wurde ein schalltechnisches Gutachten zu Gewerbelärm- und Verkehrslärmimmissionen von dem Gutachterbüro RP Schalltechnik erstellt. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass eine Überschreitung der zulässigen Richtwerte für den großflächigen Einzelhandelsmarkt nicht abzuleiten ist. In dem vorliegenden Umweltbericht (Teil II) der Begründung werden die schutzgutbezogenen Auswirkungen der Planung dargelegt. Aufgrund der bereits vorhandenen Bebauung auf den Grundstücken und der intensiven Nutzung durch den

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 70 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - vorhandenen Einzelhandelsmarkt bei einer Versiegelung von bis zu 80 % (GRZ 0,4 + max. Überschreitung bis zu 0,8) sind durch den Neubau nur geringfügige Änderungen möglich und vorgesehen. Die am östlichen Gebietsrand bisher festgesetzte Maßnahmenfläche zum Anpflanzen der Vegetation (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a BauGB) wird in der 5. Änderung des Bebauungsplans Nr. 25 zum Anpflanzen und Erhalt (gem. § 9 Abs. 1 Nr. 25 a und b BauGB) festgesetzt. Die vorhandene bzw. gemäß den bisherigen Festsetzungen des Bebauungsplanes erforderliche Parkplatzbegrünung wird im Verhältnis 1:1 ersetzt. Der Versiegelungsgrad liegt im Planzustand ebenfalls bei einer GRZ von 0,4 mit einer maximalen Überschreitung bis zu 80 %. Die vorhandenen Biotoptypen sind in einem Biotoptypenplan dargestellt. In der Bilanzierung wird aufgezeigt, dass sich eine Differenz von 0 Werteinheiten ergibt, sodass keine Kompensation notwendig ist. Die sich aus den vorausgegangenen textlichen Festsetzungen ergebenden Baumpflanzungen (vgl. Kapitel 2.4) werden anteilig durch externe Pflanzmaßnahmen ersetzt. Aufgrund der geplanten Flächennutzung im Plangebiet, ist ein vollständiger Ersatz auf plangebietsinternen Flächen nicht möglich, sodass von diesem abgesehen wird. Unter Beachtung der Ergebnisse der Auswirkungsanalyse (Verträglichkeitsgutachten) und des Nahversorgungskonzeptes der Samtgemeinde Sachsenhagen sowie des zur Änderung des Bebauungsplans erstellten Schallgutachtens stellt sich das Vorhaben als verträglich dar. Die Überprüfung von Alternativstandorten im Rahmen der 27. Änderung des Flächennutzungsplans hat ergeben, dass die bestehenden Einzelhandelsstandorte bauleitplanerisch zu sichern sind und aufgrund fehlender Erschließungsmöglichkeiten und bestehender enger Siedlungsstrukturen keine ernsthaft in Erwägung zuziehenden Standorte vorliegen. Die Planinhalte der 5. Änderung entsprechen den durch den Vorhabenplan zu Grunde gelegten Ansprüchen unter Betrachtung vorausgegangener Festsetzungen der Änderungen 1. – 4. des Bebauungsplans Nr. 25.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 71 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Teil III Abwägung

1 Öffentliche Auslegung gem. § 3 Abs. 2 BauGB und Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 2 BauGB

Im Rahmen der durchgeführten öffentlichen Auslegung gem. § 3 Abs. 2 BauGB wurden von privaten Personen keine Stellungnahmen abgegeben. Im Rahmen der Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 2 BauGB wurden die nachfolgend dargestellten Stellungnahmen vorgetragen und vom Rat des Flecken Hagenburg abgewogen. Aufgrund der ausführlich vorgetragenen Stellungnahmen und dazu ergangener Abwägungen wird zur Vermeidung von Wiederholungen und Interpretationsproblemen auf Kürzungen oder Umformulierungen der für die Abwägung relevanten Texte verzichtet. Zum besseren Verständnis ist die vom Rat des Flecken Hagenburg beschlossene Abwägung nachfolgend angefügt.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 72 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Fachbehörde Stellungnahme Abwägungsvorschlag Landkreis Belange des Zivil- und Katastrophenschutzes Schaumburg, Schreiben vom Zu o.g. Bebauungsplan wurde mit Schreiben vom 07.02.2019 Es wird zur Kenntnis genommen, dass zu o.g. Bebauungsplan mit 19.09.2019 Stellung genommen. Zu der Änderung des o.g. Bebauungsplanes Schreiben vom 07.02.2019 Stellung genommen wurde und sich zu der ergeben sich aus brandschutztechnischer Sicht keine weiteren Änderung des Bebauungsplanes aus brandschutztechnischer Sicht Anregungen und Bedenken. keine weiteren Anregungen und Bedenken ergeben.

In der Begründung (Entwurf) werden unter Punkt 7.2.3 "Trink- und Ferner wird zur Kenntnis genommen, dass in dem Entwurf zu Löschwasserversorgung" ausreichende Angaben getätigt. Begründung unter Punkt 7.2.3 ausreichende Angaben zur „Trink- und Löschwasserversorgung“ getätigt werden.

Ergebnis: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen.

Belange des Straßenverkehrs

Gegen die o.g. 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Es wird zur Kenntnis genommen, dass aus verkehrsbehördlicher Sicht Wasserfurche“ bestehen aus verkehrsbehördlicher Sicht grundsätzlich keine Bedenken bestehen. grundsätzlich keine Bedenken. Ergebnis: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.

Belange des Naturschutzes

Gegenüber dem o.a. Vorhaben bestehen aus der Sicht des Es wird zur Kenntnis genommen, dass aus Sicht des Naturschutzes Naturschutzes und der Landschaftspflege keine grundsätzlichen und der Landschaftspflege keine grundsätzlichen Bedenken bestehen. Bedenken. Ergebnis: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.

Belange der Kreisstraßen, Wasser- und Abfallwirtschaft

Zu der o.g. Änderung des Bebauungsplanes sind aus wasser- und Es wird zur Kenntnis genommen, dass aus abfallwirtschaftlicher Sicht abfallwirtschaftlicher Sicht keine Anregungen oder Bedenken keine Anregungen oder Bedenken vorzubringen sind. vorzubringen. Ergebnis: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 73 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Belange des Immissionsschutzes

Zu der vorgelegten Planung werden aus Es wird zur Kenntnis genommen, dass aus immissionsschutzrechtlicher Sicht keine Anregungen oder immissionsschutzrechtlicher Sicht keine Anregungen oder Bedenken Bedenken vorgetragen. vorgetragen werden.

Ergebnis: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.

Belange des Bauordnungsrechtes

Gegen die o. g. Bauleitplanung bestehen keine Bedenken. Es wird zur Kenntnis genommen, dass aus Sicht des Bauordnungsrechtes keine Bedenken bestehen.

Ergebnis: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.

Belange des Denkmalschutzes

Gegenüber dem oben genannten Vorhaben bestehen aus Sicht der Es wird zur Kenntnis genommen, dass aus Sicht der Bau- und Bau- und Bodendenkmalpflege keine grundsätzlichen Bedenken. Bodendenkmalpflege grundsätzlich keine Bedenken bestehen.

Aus Sicht der Bodendenkmalpflege bitte ich um Aktualisierung der Die in den Hinweisen zum Bebauungsplan und der Begründung Email-Adresse der Kommunalarchäologie in den Hinweisen des aufgeführte E-Mailadresse der Kommunalarchäologie wird aktualisiert. Bebauungsplanes. Ergebnis: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen und berücksichtigt.

Belange der Wirtschaftsförderung und Regionalplanung sowie des Planungsrechts

Die Stellungnahme betreffend die Belange der Der Hinweis auf die gewährte Fristverlängerung wird zur Kenntnis Wirtschaftsförderung und Regionalplanung wird entsprechend der genommen. Die entsprechende Stellungnahme liegt mit Schreiben vereinbarten Fristverlängerung bis zum 07.10.2019 nachgereicht. vom 04.10.2019 vor und wird nachfolgend ebenfalls der Abwägung zugeführt. Auf die Abwägung zur Stellungnahme des Landkreis Schaumburg vom 04.10.2019 wird verwiesen.

Die abschließende Stellungnahme aus der Sicht des Aus Sicht des Planungsrechtes wird in dem o.g. Schreiben vom

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Planungsrechtes wird im Zusammenhang mit den 04.10.2019 ebenfalls Stellung genommen und auf die Stellungnahme nachzureichenden Belangen der Wirtschaftsförderung und der Unteren Landesplanungsbehörde (Regionalplanung) verwiesen. Regionalplanung abgegeben Ergebnis: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen und berücksichtigt.

Landkreis Im Nachgang zu meinem Schreiben vom 19.09.2019 übersende ich Schaumburg, nachstehend meine Stellungnahme betreffend die Schreiben vom 04.10.2019 Als erstes möchte ich dem Flecken Hagenburg für die eingeräumte Es wird zur Kenntnis genommen, dass der Landkreis Schamburg dem Fristverlängerung zur Abgabe meiner landesplanerischen Flecken Hagenburg für die eingeräumte Fristverlängerung dankt. Stellungnahme zur 5. Änderung des Bebauungsplanes (B-Plan) Nr. 25 "An der Wasserfurche" danken.

Mit der 5. Änderung des B-Plans Nr. 25 "An der Wasserfurche" Die in der Stellungnahme wiedergegebenen Ziele der 5. Änderung des "sollen die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Bebauungsplanes Nr. 25 sowie die Ausführungen zu den in der 27. dauerhafte Erhaltung und Entwicklung des bereits Änderung des Flächennutzungsplanes dargelegten städtebaulichen bestehenden kleinflächigen Einzelhandelsbetriebes geschaffen Zielen werden zustimmend zur Kenntnis genommen. Dabei steht die werden. Die geplante Standortsicherung bzw. -neuordnung Sicherung der wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung mit und Verkaufsflächenerweiterung des bereits an der Lebensmitteln im Vordergrund. Diese soll durch die Erweiterung des Bergmannstraße ansässigen Einzelhandelsbetriebes soll einen im Plangebiet bereits vorhandenen Lebensmitteldiscounters Beitrag zur dauerhaften Sicherung der wohnortnahen planungsrechtlich gesichert werden. Versorgung der insbesondere in Altenhagen lebenden Bevölkerung leisten" (Begründung zur 5. Änderung des B-Plans Nr. 25 S. 12).

In der parallel durchgeführten 27. Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) der Samtgemeinde Sachsenhagen wird der geplanten Erweiterung des vorhandenen Lebensmitteldiscounters (Aldi) an der Bergmannstraße eine besondere über die wohnortnahe Versorgung der in Altenhagen lebenden Bevölkerung hinausgehende Versorgungsfunktion zugewiesen. Danach sollen in dem Teiländerungsbereich 27.2 der FNP-Änderung die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Erweiterung des vorhandenen Lebensmitteleinzelhandelsbetriebes (Aldi) "zur Sicherung und Entwicklung der Grundversorgung des Grundzentrums Hagenburg und seines Verflechtungsbereiches,

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insbesondere der im zentralen Siedlungsgebiet des Flecken lebenden Wohnbevölkerung, geschaffen werden" (Begründung zur 27. FNP-Änderung, S. 19).

Zu diesem Zweck beabsichtigt die Samtgemeinde Sachsenhagen Die Ausführungen zu den Inhalten der 27. Änderung des im Rahmen der 27. FNP-Änderung die bisher im Flächennutzungsplanes als auch den Inhalten der dazu begleitend Teiländerungsbereich 27.2 dargestellten Gemischten Bauflächen ausgearbeiteten „städtebaulichen Beurteilung zur Sicherung und und Wohnbauflächen in Sonderbauflächen mit der Entwicklung bestehender Einzelhandelsstandorte in Hagenburg“ sowie Zweckbestimmung "Großflächiger Einzelhandel - die Hinweise auf das „Nahversorgungskonzept für die Samtgemeinde Lebensmittelnahversorgung" zu ändern. Als eine wesentliche Sachsenhagen“ werden zustimmend zur Kenntnis genommen. Es ist Grundlage für die 27. FNP-Änderung hat die Samtgemeinde auch weiterhin vorgesehen, diese konzeptionellen Ausführungen im Sachsenhagen eine "Städtebauliche Beurteilung zur Sicherung und Sinn des § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB in die Abwägung über die hier in Entwicklung bestehender Einzelhandelsstandorte in Hagenburg" Rede stehende 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 des Planungsbüros Reinold Rinteln und ein einzubeziehen. "Nahversorgungskonzept für die Samtgemeinde Sachsenhagen" der BBE Handelsberatung GmbH Münster vorgelegt (Stand August 2018). Das Nahversorgungskonzept der BBE soll "als fundierte Entscheidungsgrundlage Verwendung finden" und ist "als städtebauliches Entwicklungskonzept nach § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB bei der Aufstellung der Bebauungspläne zu berücksichtigen" (a. a. a. O. S. 9).

Der Flecken Hagenburg beabsichtigt, im Zuge der 5. Änderung des Ferner wird zustimmend zur Kenntnis genommen, dass der Flecken B-Plans Nr. 25 "An der Wasserfurche" des Fleckens Hagenburg ein Hagenburg beabsichtigt im Zuge der 5. Änderung des B-Plans Nr. 25 "Sondergebiet "Großflächiger Einzelhandel - Lebensmittel- "An der Wasserfurche" ein Sondergebiet "Großflächiger Einzelhandel - Nahversorgung" für einen Einzelhandelsbetrieb mit einem Lebensmittelnahversorgung" für einen Einzelhandelsbetrieb mit einem nahversorgungsrelevanten Hauptsortiment mit einer maximalen nahversorgungsrelevanten Hauptsortiment mit einer maximalen Verkaufsfläche von 1.300 m²" festzusetzen. Verkaufsfläche von 1.300 m² festzusetzen und das Vorhaben als Das Planvorhaben ist als Einzelhandelsgroßprojekt im Sinne des § Einzelhandelsgroßprojekt raumordnerisch zu beurteilen ist. 11 Abs. 3 BauNVO raumordnerisch zu beurteilen. Hierbei sind – wie in der Begründung zur 5. Änderung des B-Plans Nr. 5 "An der In diesem Zusammenhang wird den Ausführungen in Bezug auf die im Wasserfurche" Kapitel 1.2 dargelegt – insbesondere die für die LROP 2017 genannten und bei Einzelhandelsgroßprojekten zu Beurteilung von Einzelhandelsgroßprojekten einschlägigen beachtenden und in der Stellungnahme aufgeführten Gebote gefolgt. Zielsetzungen des Landes-Raumordnungsprogramms Niedersachsen 2017 (LROP) -Kongruenzgebot, Konzentrationsgebot, Integrationsgebot, Abstimmungsgebot und Beeinträchtigungsverbot- heranzuziehen.

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Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung gemäß § 4 Abs. 1 BauGB Es wird zur ferner zur Kenntnis genommen, dass der Landkreis zu der 5. Änderung des B-Plans Nr. 25 habe ich bereits detailliert Schaumburg bereits zum Vorentwurf der 5. Änderung des zu dem geplanten Einzelhandelsgroßprojekt Stellung genommen. Bebauungsplanes Nr. 25 zu dem geplanten Einzelhandelsgroßprojekt Ich verweise auf mein Schreiben vom 22.02.2019. Durch den Stellung bezogen hat. Hierzu wird auf die dazu ergangene Abwägung Flecken Hagenburg wird mit dem Entwurf der 5. Änderung des B- des Rates vom 01.07.2019 hingewiesen. Es wird den Ausführungen Plans Nr. 25 als ergänzende Beurteilungsgrundlage eine der Stellungnahme zugestimmt, dass durch den Flecken Hagenburg Verträglichkeitsuntersuchung für die geplante Vergrößerung des mit dem Entwurf der 5. Änderung des B-Plans Nr. 25 als ergänzende bestehenden Aldi-Marktes von rd. 780 m² Verkaufsfläche auf ca. Beurteilungsgrundlage eine Verträglichkeitsuntersuchung für die 1.300 m² vorgelegt (Auswirkungsanalyse Erweiterung des Aldi geplante Vergrößerung des bestehenden Aldi-Marktes von rd. 780 m² Discountmarktes in der Flecken Hagenburg, Bergmannstr. 1, BBE Verkaufsfläche auf ca. 1.300 m² vorgelegt (Auswirkungsanalyse Handelsberatung GmbH, Hamburg Januar 2019). Erweiterung des Aldi Discountmarktes in der Flecken Hagenburg) wurde. Ausgehend von meiner Stellungnahme vom 22.02.2019 komme ich unter Berücksichtigung der nunmehr vorgelegten Unterlagen sowie der von den Verfahrensbeteiligten im Verfahren nach § 4 Abs. 2 BauGB gegenüber dem Flecken Hagenburg abgegebenen Stellungnahmen zu folgender raumordnerischen Beurteilung:

Der Flecken Hagenburg räumt in der 5. Änderung des B-Plans Nr. 25 "An der Wasserfurche" "der Sicherung und Entwicklung des bestehenden Nahversorgungsstandortes und der damit verbundenen Erweiterung der Verkaufsflächen auf max. 1.300 m² unter Anwendung der Ausnahmeregelung zum Integrationsgebot und der dargestellten Ergebnisse der Verträglichkeitsprüfung in Bezug auf die Einhaltung der raumordnerischen Gebote gegenüber der bei nicht möglicher Erweiterung der Verkaufsflächen absehbaren Schließung des Nahversorgungstandortes den Vorrang ein" (Begründung zur 5. Änderung des B-Plans Nr. 25, S. 18).

Zu den Vorgaben des LROP für Einzelhandelsgroßprojekte zieht der Flecken Hagenburg das Fazit, dass durch die gutachterliche Beurteilung dargestellt wird, dass das Planvorhaben bzgl. des Konzentrationsgebots, Integrationsgebots, Kongruenzgebots und des Beeinträchtigungsverbots den raumplanerischen Belangen nicht entgegensteht und die Planung als verträglich anzusehen

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ist" (Begründung zur 5. Änderung des B-Plans Nr. 25, S. 18 f.).

Diesem Fazit des Fleckens Hagenburg kann von hier nicht gefolgt Es wird zur Kenntnis genommen, dass der Landkreis Schaumburg in werden. In meiner Stellungnahme zur 5. Änderung des B-Plans Nr. seiner Stellungnahme vom 22.02.2019 festgestellt hat, dass aus 25 "An der Wasserfurche" vom 22.02.2019 habe ich zwar bereits raumordnerischer Sicht eine Nutzung der Ausnahmeregelung zum festgestellt, dass die im Planbereich in Rede stehende großflächige Integrationsgebot durch den Flecken Hagenburg zur Realisierung Einzelhandelsplanung das Konzentrationsgebot des LROP einer Erweiterung des vorhandenen Discounters an dem grundsätzlich einhält. Ebenso habe ich deutlich gemacht, dass aus "Nahversorgungsstandort Bergmannstraße" für eine maßvolle raumordnerischer Sicht eine Nutzung der Ausnahmeregelung zum Entwicklung grundsätzlich möglich erscheint und das Integrationsgebot durch den Flecken Hagenburg zur Konzentrationsgebot des LROP grundsätzlich eingehalten wird. Realisierung einer Erweiterung des vorhandenen Discounters an dem "Nahversorgungsstandort Bergmannstraße" "für eine maßvolle Entwicklung" (siehe auch Begründung zum Entwurf der 27. FNP- Änderung S. 4) grundsätzlich möglich erscheint.

Als Voraussetzungen für eine Nutzung dieser Ausnahmeregelung des LROP zur Erweiterung des am "Nahversorgungsstandort Bergmannstraße" ansässigen Lebensmitteldiscounters habe ich jedoch in meiner Stellungnahme vom 22.02.2019 folgendes aufgezeigt:

1. Das Nahversorgungskonzept für die Samtgemeinde Der Rat der Samtgemeinde Sachsenhagen wird am Ende des Sachsenhagen ist am Ende des mit der Beteiligung zur 27. Planungsverfahrens, d.h. als Vorbereitung für den FNP-Änderung eingeleiteten Abstimmungsprozesses Feststellungsbeschluss der 27. Änderung des Flächennutzungsplanes verbindlich durch den Rat der Samtgemeinde Sachsenhagen das Nahversorgungskonzept für die Samtgemeinde Sachsenhagen zu beschließen und vom Flecken Hagenburg im beschließen. Der Flecken Hagenburg macht sich die Aussagen des nachfolgenden Bebauungsplanverfahren als städtebauliches Nahversorgungskonzeptes für die Samtgemeinde Sachsenhagen zu Entwicklungskonzept nach § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB zu Eigen, was durch die Berücksichtigung des Nahversorgungskonzeptes berücksichtigen. in der Verträglichkeitsuntersuchung des Standortes des Lebensmitteldiscounters an der Bergmannstraße deutlich wird.

2. Im Rahmen einer vorhabenbezogenen fachgutachterlichen Es wird zustimmend zur Kenntnis genommen, dass durch eine Verträglichkeitsuntersuchung ist der Nachweis zu führen; vorhabenbezogene Verträglichkeitsuntersuchung der Nachweis dass von der geplanten Erweiterung des darüber zu führen ist, dass von dem geplanten Vorhaben die Lebensmitteldiscounters keine wesentlichen zentralen Versorgungsbereiche der Samtgemeinde nicht wesentlich Beeinträchtigungen auf die zentralen Versorgungsbereiche beeinträchtigt werden. Im Rahmen der Aufstellung der 5. Änderung der Samtgemeinde Sachsenhagen (Ortszentrum Hagenburg des Bebauungsplanes Nr. 25 wurde auf der Grundlage der darin und Ortszentrum Sachsenhagen) sowie auf die vorgesehenen Begrenzung der Verkaufsfläche des

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verbrauchernahe Versorgung ausgehen. Lebensmitteldiscounters durch die BBE eine Auswirkungsanalyse erarbeitet, in der ein Nachweis zur Verträglichkeit des Vorhabens geführt wird.

Ich teile nicht die Einschätzung des Fleckens Hagenburg, dass Diesbezüglich wird zur Kenntnis genommen, dass nach Auffassung durch die vorgelegte gutachterliche Beurteilung der BBE vom des Landkreis Schaumburg entgegen der Ergebnisse der Januar 2019 die geplante Erweiterung des Aldi-Marktes auf 1.300 Auswirkungsanalyse der BBE das geplante Erweiterungsvorhaben als m² Verkaufsfläche bezüglich des Beeinträchtigungsverbots als nicht mit dem Beeinträchtigungsverbot und auch nicht mit dem "verträglich anzusehen" sei. Gleiches gilt für das Kongruenzgebot vereinbar ansieht. Kongruenzgebot.

Zur Vereinbarkeit mit dem Kongruenzgebot Zur Vereinbarkeit mit dem Kongruenzgebot

Den von der BBE im Nahversorgungskonzept für die Der abgebildete Marktanteil in Höhe von bis zu 33 % im Nahbereich Samtgemeinde Sachsenhagen abgegrenzten und in der stellt die hohe Bedeutung des Anbieters für Hagenburg dar, was v.a. Auswirkungsanalyse vom Januar 2019 herangezogenen in Bezug auf das Kongruenzgebot anzuführen ist. Der Kongruenzraum grundzentralen Verflechtungsbereich des Grundzentrums für Hagenburg ist klar definiert und abgegrenzt. So umfasst dieser Hagenburg (Flecken Hagenburg, Gemeinde Wölpinghausen mit neben dem Gemeindegebiet des Flecken Hagenburg selbst auch die den Ortsteilen Wiedenbrügge, Wölpinghausen und Siedlungsbereiche Wölpinghausen, Wiedenbrügge, Schmalenbruch Schmalenbruch/Windhorn, Gemeinde mit dem Ortsteil sowie den Auhagener Ortsteil Düdinghausen. Es wird in diesem Düdinghausen) habe ich bereits mit Stellungnahme zur 5. Zusammenhang zur Kenntnis genommen, dass der von der BBE im Änderung des B-Plans Nr. 25 vom 22.02.2019 regionalplanerisch Nahversorgungskonzept für die Samtgemeinde Sachsenhagen befürwortet. Es ist beabsichtigt, diesen grundzentralen abgegrenzte und in der Auswirkungsanalyse vom Januar 2019 Verflechtungsbereich im Zuge des Verfahrens zur Neuaufstellung herangezogene grundzentrale Verflechtungsbereich des des RROP des Landkreises Schaumburg nach regionalplanerischer Grundzentrums Hagenburg (Flecken Hagenburg, Gemeinde Abwägung festzulegen. Wölpinghausen mit den Ortsteilen Wiedenbrügge, Wölpinghausen und Schmalenbruch/Windhorn, Gemeinde Auhagen mit dem Ortsteil Gemäß dem LROP 2017 Abschnitt 2.3 Ziffer 03 Sätze 1 und 5 darf Düdinghausen) bereits mit Stellungnahme zur 5. Änderung des B- in dem Grundzentrum Hagenburg das Einzugsgebiet eines Plans Nr. 25 vom 22.02.2019 regionalplanerisch befürwortet wurde. Einzelhandelsgroßprojektes den abgegrenzten grundzentralen Verflechtungsbereich gemäß LROP Abschnitt 2.2 Ziffer 03 Sätze 8 Sowohl in der Auswirkungsanalyse vom Januar diesen Jahres als auch und 9 als Kongruenzraum nicht wesentlich überschreiten (sog. in den erstellten Stellungnahmen, stammen die weitaus höchsten Kongruenzgebot grundzentral). "Eine wesentliche Überschreitung Umsatzanteile am zu erwartenden Gesamtumsatz aus diesem Bereich, ist gegeben, wenn mehr als 30 % des Vorhabenumsatzes mit nämlich knapp über 70 %. Dass auch gewisse Anteile von außen Kaufkraft von außerhalb des maßgeblichen Kongruenzraumes hinzufließen, liegt in der Natur der Sache, denn potenzielle Kunden erzielt würde" (LROP 2017 Abschnitt 2.3 Ziffer 03 Sätze 1 und 5). fühlen sich nicht an definierte Versorgungsbereiche gebunden, sondern orientieren sich immer am Angebot und der Erreichbarkeit Die BBE erwartet für den Aldi-Neubau mit einer Verkaufsfläche von sowie nach persönlichen Präferenzen. Kundenanteile aus dem

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1.300 m² einen Anteil von rd. 70,6 % des Umsatzes durch Kunden Kongruenzraum von Sachsenhagen liegen allerdings in einer sehr aus dem abgegrenzten Kongruenzraum des Grundzentrums geringen Größenordnung von unter 10 %, was einem entsprechend Hagenburg (vgl. Auswirkungsanalyse der BBE S. 32 und 46). Da geringen Marktanteil von lediglich 5 % entspricht. Diffuse Zuflüsse somit aus Gutachtersicht das Kongruenzgebot nur knapp sind im vorliegenden Fall marginal, da aufgrund vorhandener eingehalten werden kann, sind die von IHK Hannover erhobenen Wettbewerbsstrukturen in der weiteren Umgebung nicht davon Zweifel an den von der BBE in der Auswirkungsanalyse vom Januar ausgegangen werden kann, dass sich Kunden von außerhalb auf den 2019 für das Einzelhandelsgroßprojekt angesetzten Aldi-Standort in Hagenburg orientieren. Umsatzwirkungen und Flächenproduktivitäten von wesentlicher Relevanz. Siehe hierzu die Stellungnahme IHK Hannover zum B- Die Einwände zum angesetzten Streuumsatz wird seitens der BBE als Plan Nr. 25 "An der Wasserfurche" vom 17.09.2019. Die IHK gerechtfertigt angesehen, jedoch wird ein Streuumsatzanteil von bewertet die von der BBE für einen auf 1.300 m² Verkaufsfläche 10 % bis 15 % mit Blick auf die standörtlichen Gegebenheiten als erweiterten Aldi-Markt angesetzten Kaufkraftbindungen in deutlich zu hoch angesetzt erachtet. Zudem unterstellt die BBE, dass Hagenburg (Zone 1) als "sehr hoch" sowie in den Zonen 2 und 3 ein höherer Streuumsatz mit einer Verminderung der Abschöpfungen als "sehr niedrig". In diesem Zusammenhang kritisiert die IHK in den Zonen II und III einhergehen dürfte, sodass sich bei einem insbesondere den "marginalen Umsatzanteil diffuser Streuumsatzanteil von absolut rund 0,3 Mio. € p.a. (rund 5 %) das Umsatzzuflüsse von 1 %". Aus Sicht der unteren Kongruenzgebot, wenn auch knapp, eingehalten wird und der im Landesplanungsbehörde halte ich es für plausibel, dass für das hier Worst-Case prognostizierte Umsatz zu rund 71 % aus dem in Rede stehenden Einzelhandelsgroßprojekt ein Streuumsatzanteil Hagenburger Kongruenzraum rekrutiert wird. - zu denen z.B. auch Umsätze durch Tagestouristen zählen - von nur 1 % zu niedrig ist. Nach Erkenntnissen der IHK "werden bei Um den Einwänden zur Flächenproduktivität, Streuumsatz und Standortlagen, wie sie hier vorliegen, üblicherweise eher 10 - 15 % Kongruenzgebot Rechnung zu tragen, wurden zusätzliche als Streuumsatzanteil angesetzt". Hinzukommt, dass die IHK Berechnungen für eine Erweiterungsvariante auf 1.200 m² Hannover die durch die BBE für die Aldi-Erweiterung zugrunde Verkaufsfläche erarbeitet. gelegte Flächenleistung von 6.000 Euro/m² Verkaufsfläche als zu niedrig einschätzt (siehe unten zur Vereinbarkeit mit dem Durch die Verkaufsflächenerweiterung um ca. 420 m² in dieser Beeinträchtigungsverbot). Variante wird im Sinne eines Worst-Case-Ansatzes von einem Umsatzzuwachs ausgegangen, der bei einem unveränderten Im Ergebnis stimme ich mit der Einschätzung der IHK Sortiment nur aus einer Attraktivitätssteigerung resultieren kann. überein, dass bei einer Verkaufsfläche von 1.300 m² für Demgemäß wird im Folgenden ein Umsatz von max. 7,5 Mio. € den neu errichteten Lebensmitteldiscounter das (Flächenproduktivität rund 6.250 €/m² Verkaufsfläche) für das Kongruenzgebot "nicht sicher eingehalten werden kann" Vorhaben nach erfolgter Verkaufsflächenerweiterung berücksichtigt. (Stellungnahme der IHK Hannover zur 5. Änderung des B-Plans Nr. Dies entspricht einem jährlichen Mehrumsatz von max. 1,9 Mio. €. 25 vom 17.09.2019, S. 2). Davon wird der Großteil (rd. 1,7 Mio. €) auf die nahversorgungsrelevanten Sortimente entfallen, die sonstigen Sortimente (Aktionswaren) werden voraussichtlich rd. 0,2 Mio. € zusätzlich erzielen.

Hierbei ergeben sich die höchsten Kaufkraftbindungsquoten für das

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unmittelbare Umfeld in Altenhagen und Hagenburg, das wirtschaftliche Einzugsgebiet des Vorhabens erstreckt sich aber zudem auch auf die weiteren Mitgliedsgemeinden und Ortsteile der Samtgemeinde sowie Teilbereiche der Nachbarstadt Wunstorf (Steinhude, Mesmerode, Bokeloh). Für den erweiterten Lebensmitteldiscounter ist gemäß den vorstehenden BBE- Berechnungen ein nahversorgungsrelevanter Umsatz von rd. 4,7 Mio. € durch Kunden aus dem grundzentralen Verflechtungsbereich von Hagenburg (Flecken Hagenburg, Wölpinghausen mit OT Wiedenbrügge u. Schmalenbruch/Windhorn, Auhagener OT Düdinghausen) zu erwarten. Dies entspricht einem Umsatzanteil von rd. 72 %, sodass das Kongruenzgebot auch in dieser Erweiterungsvariante als erfüllt angesehen werden kann.

Zur Vereinbarkeit mit dem Beeinträchtigungsverbot Zur Vereinbarkeit mit dem Beeinträchtigungsverbot

Um eine Vereinbarkeit des im Geltungsbereich der 5. Änderung des Es wird zur Kenntnis genommen, dass zur Darlegung der B-Plans Nr. 25 geplanten Einzelhandelsgroßprojekts mit dem Verträglichkeit des im Plangebiet der 5. Änderung des Beeinträchtigungsverbot belegen zu können, ist im Rahmen einer Bebauungsplanes Nr. 25 beabsichtigten Vorhabens mit dem fachgutachterlichen Verträglichkeitsuntersuchung nachzuweisen, Beeinträchtigungsverbot die in der Stellungnahme aufgeführten dass gemäß LROP 2017 Abschnitt 2.3 Ziffer 08 Anforderungen (keine wesentliche Beeinträchtigung der integrierten Versorgungsstandorte sowie der verbrauchernahen Versorgung der - die integrierten Versorgungsstandorte innerhalb der Bevölkerung) erfüllt sein müssen. Grundzentren der Samtgemeinde Sachsenhagen sowie die integrierten Versorgungsstandorte in den benachbarten Gemeinden in ihrer Funktionsfähigkeit, - sowie die verbrauchernahe Versorgung der Bevölkerung nicht wesentlich beeinträchtigt werden.

Dieser Nachweis wird durch die vorliegende Auswirkungsanalyse Mit Blick auf die von den Gutachtern angesetzte Flächenproduktivität der BBE vom Januar 2019 nicht geführt. Es ist durch die BBE ist festzuhalten, dass die Flächenproduktivität eines nicht zweifelsfrei nachgewiesen, dass von dem geplanten Einzelhandelsbetriebes (Umsatz je m² p.a.) aus der vor Ort Aldi-Markt mit 1.300 m² Verkaufsfläche keine gegebenen Nachfrage abgeleitet werden muss, da diese wesentlichen Beeinträchtigungen auf die logischerweise die Basis für überhaupt mögliche Umsatzleistungen Versorgungsfunktion des Grundzentrums Sachsenhagen darstellt. Somit wird die Flächenproduktivität aus dem möglichen ausgehen können. Umsatz, welcher innerhalb des Einzugsgebietes erreicht werden kann,

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abgeleitet. Da die Wettbewerbssituation im Einzugsgebiet keine Der im zweiten Grundzentrum der Samtgemeinde Sachsenhagen höheren Umsatzleistungen rechtfertigt, wäre die pauschale Annahme bestehende Discounter (Penny) übernimmt für den einer höheren Flächenproduktivität auch nicht plausibel. Zudem ist Kongruenzraum des Grundzentrums Sachsenhagen eine anzumerken, dass die prognostizierte Umsatzleistung des wesentliche Versorgungsfunktion. Im Nahversorgungskonzept der projektierten Aldi-Marktes mit über 2,0 Mio. € p.a. sehr deutlich Samtgemeinde Sachsenhagen wird dem Standort des Penny- ansteigen dürfte. Eine Flächenproduktivität von rd. 6.000 €/m² ist Marktes an der Obere Straße die Funktion "Ergänzungslage insofern für einen Anbieter mit deutlich über dem Bundesschnitt Nahversorgung" zugewiesen. Die IHK Hannover geht davon aus, liegender Verkaufsfläche in ländlich geprägtem Umfeld vollkommen dass die Auswirkungen für den Penny-Markt höher ausfallen plausibel und nachvollziehbar. werden als von der BBE prognostiziert. Ausschlaggebend hierfür Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass mit zunehmender sind, so die IHK Hannover, ein höher anzusetzender Verkaufsfläche die Raumleistung bei Lebensmittel-Discountern eher Gesamtumsatz des Vorhabens sowie stärkere Umverteilungseffekte sinkt als steigt, was nicht zuletzt auf kundenfreundlichere Gangbreiten für den Penny-Markt. und eine übersichtlichere Regalierung zurückzuführen ist. Insofern vergrößert sich zwar der Verkaufsraum, jedoch steigt dabei der Für eine zur raumordnerischen Beurteilung von Verkehrsflächenanteil nicht überproportional an. Zudem nimmt mit Einzelhandelsgroßprojekten anzusetzende worst-case-Betrachtung größerer Verkaufsfläche die Anzahl der Artikel nicht signifikant zu. sieht die IHK Hannover die durch die BBE zugrunde gelegte Flächenleistung von 6.000 Euro/m² Verkaufsfläche als zu niedrig Ergänzend sei hierzu grundsätzlich angemerkt, dass durchschnittliche an und begründet dies wie folgt: Flächenproduktivitäten einen Querschnitt über das gesamte "Laut EHI Retail Institute (Quelle: Handelsdaten.de) beträgt Bundesgebiet abbilden und demzufolge in der Einzelfallbetrachtung die Flächenproduktivität der Aldi-Nord-Discounter 2018 im nur bedingt herangezogen werden können. Ein Abstellen einer Durchschnitt brutto 6.900 Euro/m2 Verkaufsfläche (VF) bei Auswirkungsanalyse lediglich auf Durchschnittswerte wäre einer durchschnittlichen Verkaufsflächengröße von 848 m2. dementsprechend unseriös. Vielmehr müssen die im Einzelfall Unter ergänzender Berücksichtigung der Tatsache, dass in der vorliegenden lokalen Rahmenbedingungen einer differenzierten Auswirkungsanalyse für den bestehenden Markt mit 780 m2 VF Bewertung unterzogen werden. Dies wurde auch im vorliegenden Fall eine Flächenleistung von 7.180 Euro angesetzt wird, halten wir durchgeführt und grundlegende Aspekte, wie u.a. die standörtlichen unter worst-case-Betrachtung die Reduzierung der Rahmenbedingungen (Stichwort: fehlende Kopplungs- und Flächenleistung für den erweiterten Markt auf 6.000 Euro/m2 Synergiepartner, dezentrale und randliche Lage im Gemeindegebiet VF für zu niedrig. Hier hielten wir eine Größenordnung von sowie historisch gewachsene Einkaufsmuster in Folge traditioneller etwa 6.500 Euro/m2 VF aufgrund der unterschiedlichen Größe oder naturräumlicher Grenzen und Faktoren) sowie die limitierten von Planvorhaben und der durchschnittlichen VF-Größe des potenzialseitigen Rahmenbedingungen entsprechend berücksichtigt. durchschnittlichen Aldi-Marktes bei Handelsdaten.de für akzeptabel. Denn durch die vollständige konzeptionelle und In Bezug auf perspektivisch zu erwartende Umlenkungen ist zu bauliche Neuaufstellung gewinnt der Markt deutlich an konstatieren, dass mögliche Umlenkungen zu Lasten des Aldi-Marktes Attraktivität. Der entsprechend erhöhte Gesamtumsatz von in Wunstorf ähnlich hoch ausfallen, wie Umlenkungen zu Lasten des 8,45 Mio. Euro ist sowohl hinsichtlich der Einhaltung des Anbieters Penny in Sachsenhagen. Dies ist plausibel, da es sich bei Beeinträchtigungsverbotes als auch hinsichtlich des dem Anbieter Aldi in Wunstorf um einen direkten Wettbewerber im Kongruenzgebotes relevant" (Stellungnahme der IHK Hannover gleichen Filialnetz handelt, welcher aktuell über eine höhere

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zur 5. Änderung des B-Plans Nr. 25 vom 17.09.2019, S. 2). Verkaufsfläche als der Planstandort in Hagenburg verfügt und daher für Zielkunden entsprechend attraktiver ist. Dies ändert sich nach Ferner hält es die IHK Hannover für nicht plausibel, dass die BBE Erweiterung der Filiale in Hagenburg, sodass sich Kunden dem Penny-Markt in Sachsenhagen lediglich Umlenkungseffekte entsprechend umorientieren. Umlenkungen zu Lasten von Penny in wie dem Discountermarkt in der Wunstorfer Innenstadt beimisst, Sachsenhagen stellen sich mit 0,2 Mio. € im Übrigen bereits sehr hoch obwohl der Penny-Markt deutlich näher am Planstandort des neuen dar. Denn Marktbeobachtungen zeigen u.a. auch, dass Kunden eine Aldi-Marktes liegt. Dieses widerspreche, so die IHK Hannover, den hohe Anbietertreue aufweisen: Penny Kunden bleiben tendenziell auch üblicherweise in Gutachten getroffen Annahmen, immer besonders eher Penny treu. Höhere Umlenkungen sind demzufolge aus der Sicht starke Auswirkungen und Umlenkungseffekte bei systemgleichen des Gutachters auszuschließen. Wettbewerbern zu sehen und Distanzen gerade auch im Lebensmittelhandel eine erhebliche Rolle beizumessen. Jedoch zeigt sich auch unter der Prämisse einer Umsatzumverteilung von 0,3 Mio. € p.a., dass die resultierende Umverteilungsquote mit Aus Sicht der unteren Landesplanungsbehörde sind die rund 9 % immer noch unterhalb der üblicherweise als verträglich Kritikpunkte der IHK an der Auswirkungsanalyse der BBE einzustufenden 10 % Schwelle liegt. nachvollziehbar. Im Ergebnis ist aufgrund der höher anzusetzenden Flächenproduktivitäten und höheren An dieser Stelle sei erneut auf den in Auswirkungsanalysen Umlenkungseffekte für den Penny-Markt von höheren geforderten Worst-Case-Ansatz hingewiesen, sprich sowohl die Beeinträchtigungswirkungen auszugehen. Die IHK geht von umsatzseitigen Perspektiven des erweiterten Marktes als auch die ggf. Umverteilungseffekten zu Lasten des Penny-Marktes aus, die über zu erwartenden Umsatzumverteilungen sind überzeichnet dargestellt. 10 % liegen können. Demgegenüber prognostiziert die BBE in der In einem realistischen Moderate-Case-Szenario dürften die Auswirkungsanalyse eine Umsatzumverteilung für den Penny- Umsatzumverteilungen in einem Bereich um 0,2 Mio. € p.a. liegen, Standort von nur 6 %. sodass die resultierenden Umverteilungsquoten zwischen 5 % und 6 % rangieren dürften.

Insofern ist zusammenfassend festzuhalten, dass das Beeinträchtigungsverbot auch unter der Prämisse einer höheren Umsatzumverteilung beim Penny in Sachsenhagen eingehalten wird.

Auch im Rahmen der aktualisierten Berechnungen zur Variante 1.200 m² Verkaufsfläche mit einem prognostizierten Umsatz von max. 7,5 Mio. € (Flächenproduktivität zukünftig rd. 6.250 € je m² Verkaufsfläche) bzw. einem jährlichen Mehrumsatz von max. 1,9 Mio. € sind schädliche Auswirkungen auf den Standort Penny in Sachsenhagen auszuschließen.

Das Kongruenzgebot und das Beeinträchtigungsverbot sieht die Die Ausführungen zur Empfehlung, die Verkaufsfläche auf 1.100 m² IHK als sicher eingehalten an, wenn die Dimensionierung der zu senken, werden zur Kenntnis genommen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 83 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Verkaufsflächengröße des Lebensmitteldiscounters auf etwa 1.100 m² Verkaufsfläche begrenzt wird. Durch eine entsprechende Seitens des Gutachters BBE wird dargelegt, dass in beiden Anpassung der Verkaufsfläche des zur Erweiterung anstehenden Erweiterungsvarianten (1.300 m² und 1.200 m² Verkaufsfläche) und Aldi-Marktes könnte aus Sicht der IHK den geforderten „Worst-Case-Betrachtungen“ sowohl das "eine unmaßstäblich stärkere Wettbewerbsposition gegenüber Kongruenzgebot als auch das Beeinträchtigungsverbot im Sinne des dem einzigen Versorger (Penny-Markt) im zweiten LROP 2017 eingehalten werden. Grundzentrum Sachsenhagen vermieden und die Abschöpfung von Kaufkraft aus den Gebieten jenseits des Der Flecken Hagenburg strebt mit Blick auf die Sicherung der Verflechtungsbereichs des Grundzentrums Hagenburg auf ein wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung die Sicherung der bereits verträgliches Maß reduziert werden" (Stellungnahme der IHK bestehenden und integrierten Standorte in den Grundzentren an. Eine Hannover zur 5. Änderung des B-Plans Nr. 25 vom 17.09.2019, wesentliche Beeinträchtigung der vorhandenen Versorgungsstrukturen S. 3). soll vermieden werden. Die städtebaulichen und wirtschaftlichen Mit dieser Größenordnung könnte, so die IHK weiter, die Gründe zur Sicherung und damit Erweiterung des Standortes des "grundzentrale Versorgungsfunktion Hagenburgs mit seinem Lebensmitteldiscounters wurde unter Beteiligung des Landkreis Betriebstypenmix aufrecht erhalten und eine Gefährdung der Schaumburg, IHK, BBE, Marktbetreiber, Gemeinde und Planer Versorgungsfunktion des Grundzentrums Sachsenhagen ausgetauscht. Im Rahmen der gemeinsamen Erörterung der vermieden werden". vorgetragenen Stellungnahmen wurde festgehalten, dass die Reduzierung der Verkaufsfläche von 1.300 m² auf 1.200 m² mit Blick Zugleich wäre bei dieser Größenordnung des auf die zu berücksichtigenden Belange des Beeinträchtigungsverbotes Lebensmitteldiscounters die von der Samtgemeinde Sachsenhagen und des Kongruenzgebotes gutachterlich untersucht werden soll. aufgrund fehlender Entwicklungsmöglichkeiten in den Ortskernen zur Vermeidung eines Versorgungsdefizites angestrebte Bereits durch die o.g. Aussagen zur Variante der Verkaufsfläche nachhaltige Sicherung des "Nahversorgungsstandortes „1.200 m²“ wird deutlich, dass die v.g. Gebote hinreichend Bergmannstraße" möglich. Nach Ansicht der IHK kann ein neuer berücksichtigt werden. Das auf dieser Grundlage zwischenzeitlich auf ca. 1.100 m² erweiterter Aldi-Markt "modern und überarbeitete Gutachten weist dies detailliert nach. Auf das leistungsfähig im Markt agieren". Hierzu macht die IHK darauf überarbeitete Verträglichkeitsgutachten wird hingewiesen und Bezug aufmerksam, dass im wettbewerblichen Umfeld weitere modern genommen. Sowohl der Landkreis Schaumburg als auch die IHK konzipierte Aldi-Märkte haben das überarbeitete Gutachten zur Kenntnis erhalten. Bisher im "an vergleichbar großen oder größeren Standorten mit Verfahren geäußerte Bedenken wurden von diesen Behörden und Verkaufsflächen (VF) von unter 1.200 m2 existieren (Aldi in sonstigen Träger öffentlicher Belange auf dieser Grundlage nicht Wunstorf "In den Ellern": ca. 1.150 m2 VF; Aldi in Loccum: wiederholt vorgetragen. 1.160 m2 VF modernes Filialkonzept; geplante Erweiterung des Aldi in Lindhorst von rund 800 m2 auf 1.040 m2)" Auf dieser Grundlage wird zur Sicherung der wohnortnahen (Stellungnahme der IHK Hannover zur 5. Änderung des B- Versorgungsstrukturen in den vorhandenen Grundzentren der Plans Nr. 25 vom 17.09.2019, S. 3). Samtgemeinde und des Versorgungsstandortes an der Bergmannstraße Konsens darüber erzielt, dass die Verkaufsfläche in Im Falle der von der IHK angeregten Verkaufsflächenreduzierung der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 von 1.300 m² auf 1.200 auf 1.100 m² halte ich eine Überprüfung bzw. Anpassung des m² reduziert wird.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 84 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - vorliegenden Verträglichkeitsgutachtens der BBE entsprechend der von der IHK angeführten Punkte für eine abschließende Die Reduzierung erfolgt im Rahmen einer erneuten öffentlichen Beurteilung der raumordnerischen Zulässigkeit des Auslegung der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25. Einzelhandelsgroßprojektes für nicht erforderlich. Es wäre dann sicher davon auszugehen, dass Ergebnis: Die Anregungen und Hinweise werden zur Kenntnis -nicht mehr als 30 % des Vorhabenumsatzes des genommen und berücksichtigt. Einzelhandelsgroßprojekts mit Kaufkraft von außerhalb des Kongruenzraumes des Grundzentrums Hagenburg erzielt werden (Einhaltung des Kongruenzgebotes - vgl. LROP Abschnitt 2.2 Ziffer 03 Satz 8 und Ziffer 05 Satz 5 sowie Abschnitt 2.3 Ziffer 03 Sätze 2, 5 und 7) und -von dem Einzelhandelsgroßprojekt keine wesentlichen Beeinträchtigungen auf ausgeglichene Versorgungsstrukturen und deren Verwirklichung, die Funktionsfähigkeit der Zentralen Orte und integrierter Versorgungsstandorte sowie die verbrauchernahe Versorgung der Bevölkerung ausgehen (Einhaltung des Beeinträchtigungsverbotes - vgl. LROP Abschnitt 2.3 Ziffer 08). Außerdem wäre bei einer Verkaufsfläche von 1.100 m² - vorbehaltlich des noch ausstehenden Beschlusses des Nahversorgungskonzepts für die Samtgemeinde Sachsenhagen durch den Rat der Samtgemeinde Sachsenhagen - auch eine Vereinbarkeit mit dem Integrationsgebot des LROP über die Nutzung der Ausnahmeregelung gemäß LROP, Abschnitt 2.3 Ziffer 05 Satz 3 sicher gegeben.

Wenn die geplante Verkaufsflächengröße für den Lebensmitteldiscounter von 1.300 m² weiter Gegenstand des Verfahrens bleiben soll, ist die Verträglichkeitsuntersuchung der BBE vom Januar 2019 auf der Grundlage der Plausibilitätsprüfung der IHK um weitere Angaben und Betrachtungen zu den Flächenproduktivitäten und Umsatzwirkungen des Vorhabens zu ergänzen. Dazu ist in die Auswirkungsanalyse der BBE eine Berechnung mit - einem höheren Streuumsatzanteil und einer höheren Flächenproduktivität des Einzelhandelsgroßprojektes sowie - höheren Umlenkungseffekten für den Penny-Markt in Sachsenhagen einzubringen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 85 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Belange des Planungsrechts

Aus planungsrechtlicher Sicht weise ich darauf hin, dass sich die Die im Umweltbericht zur Bebauungsplanänderung enthaltenen rechtlichen Grundlagen zur Regelung des Verhältnisses zwischen Ausführungen zum UVPG werden entsprechend angepasst. UVP und Bauleitplanung seit der Neufassung des UVPG vom 29.07.2017 in § 50 UVPG wiederfinden. Die Ausführungen auf Seite 47 der Begründung zur 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25, die auf § 17 Abs. 2 UVPG verweisen, sollten diesbezüglich korrigiert werden.

Im Übrigen verweise auf die Stellungnahme der unteren Der Hinweis auf die Stellungnahme der unteren Landesplanungsbehörde. Darüber hinaus werden aus Landesplanungsbehörde wird zur Kenntnis genommen. Es wird ferner planungsrechtlicher Sicht keine Anregungen vorgebracht. zur Kenntnis genommen, dass darüber hinaus aus planungsrechtlicher Sicht keine Anregungen vorgebracht werden. Es wird auf die zur Stellungnahme vom 04.10.2019 zu den Belangen der unteren Landesplanungsbehörde erfolgte Abwägung verwiesen.

Ich bitte, über die vorgebrachten Anregungen zu beraten, Das Ergebnis der Abwägung zur Stellungnahme der Unteren abzuwägen und das Ergebnis bei Ihren weiteren Planungen zu Landesplanungsbehörde wird im Verfahren zur Aufstellung der 5. berücksichtigen. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ berücksichtigt.

Ergebnis: Die Hinweise und Anregungen werden zur Kenntnis genommen und berücksichtigt.

Wasserver- Sie beteiligen uns an der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 Es wird zur Kenntnis genommen, dass im Abschnitt 7.2. „Ver- und band „An der Wasserfurche". Entsorgung“ in der Begründung zur 5. Änderung des Nordschaum- Bebauungsplanes Nr. 25 in dem darin enthaltenen Teilabschnitt 7.2.3 burg, Schreiben Im Abschnitt 7.2 „Ver- und Entsorgung" und im Teilabschnitt 7.2.3 „Trink- und Löschwasserversorgung“ alle relevanten Ausführungen zur vom 23.08.2019 „Trink- und Löschwasserversorgung" sind die relevanten Sicherstellung der Trinkwasser- und der Löschwasserversorgung Ausführungen zur Sicherstellung der Trinkwasser- und der enthalten sind und keine weitergehenden Anmerkungen aus Sicht das Löschwasserversorgung enthalten. Wasserverband Nordschaumburg erforderlich sind. Weitergehende Anmerkungen sind nicht erforderlich. Ergebnis: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 86 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Deutsche Die Telekom Deutschland GmbH (nachfolgend Telekom genannt) - Es wird zur Kenntnis genommen, dass die Deutsche Telekom Telekom als Netzeigentümerin und Nutzungsberechtigte i. S. v. § 68 Abs. 1 Deutschland GmbH, die Deutsche Telekom Technik GmbH beauftragt Technik TKG - hat die Deutsche Telekom Technik GmbH beauftragt und und bevollmächtigt hat, alle Rechte und Pflichten der Wegesicherung GmbH, bevollmächtigt, alle Rechte und Pflichten der Wegesicherung wahrzunehmen sowie alle Planverfahren Dritter entgegenzunehmen Schreiben vom wahrzunehmen sowie alle Planverfahren Dritter und dementsprechend die erforderlichen Stellungnahmen abzugeben. 24.09.2019 entgegenzunehmen und dementsprechend die erforderlichen Stellungnahmen abzugeben. Zu der o. g. Planung nehmen wir wie folgt Stellung:

Seitens der Telekom bestehen gegen die 5. Änderung des Ferner wird zur Kenntnis genommen, dass seitens der Telekom gegen Bebauungsplanes Nr. 25, An der Wasserfurche, grundsätzlich die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ keine Bedenken. grundsätzlich keine Bedenken bestehen und sich am Rand des Plangebietes Telekommunikationslinien der Telekom befinden. Die Am Rand des Planbereiches befinden sich Leitungen verlaufen innerhalb der öffentlichen Verkehrsflächen, eine Telekommunikationslinien der Telekom. weitergehende planungsrechtliche Sicherung durch Festsetzung in der Bebauungsplanänderung ist nicht erforderlich. Die Leitungen werden durch die vorliegende Planung nicht beeinträchtigt.

Hinsichtlich der TK-Versorgung betrachten wir das Gebiet Zudem wird zur Kenntnis genommen, dass seitens der Deutsche grundsätzlich als erschlossen und sehen zurzeit keinen Telekom Technik GmbH das Gebiet grundsätzlich als erschlossen

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 87 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Handlungsbedarf. angesehen wird und kein Handlungsbedarf gesehen wird.

Bitte informieren Sie uns frühzeitig über die weiteren Die Telekom wird frühzeitig über die weiteren Planungsaktivitäten Planungsaktivitäten. informiert.

Ergebnis: Die Hinweise und Anregungen werden zur Kenntnis genommen und berücksichtigt.

Landesamt für Aus Sicht des Fachbereiches Bauwirtschaft wird zu o.g. Bergbau, Vorhaben wie folgt Stellung genommen: Energie und Geologie Das Planungsgebiet liegt im Randbereich der Hochlage des Die Ausführungen zur Beschaffenheit des Baugrundes werden zur (LBEG), Salzstockes Bokeloh mit wasserlöslichen Gesteinen im Untergrund Kenntnis genommen. Es wird in diesem Zusammenhang ebenfalls zur Schreiben vom (Zechsteinsalz mit Gipshut). Neben weitspannigen rezenten Kenntnis genommen, dass das Plangebiet als erdfallgefährdet 11.09.2019 Senkungen infolge flächenhafter Auslaugung des löslichen Salzes, eingestuft wird, jedoch aufgrund bislang nicht bekanntgewordener sind im Bereich der Planungsfläche durch Verkarstung des über Erdfälle für das Plangebiet nur ein relativ geringes Risiko für Erdfälle dem Salz anstehenden Gipshutes auch die geologischen besteht. Die Hinweise aus der Stellungnahme wurden bereits Voraussetzungen für das Auftreten von Erdfällen gegeben. Die nachrichtlich in die Begründung aufgenommen und zusätzlich als Planungsfläche wird als erdfallgefährdet eingestuft. Da im Bereich Hinweis auf den Bebauungsplan aufgetragen. der Planungsfläche und in der Umgebung (bis 700 m entfernt) jedoch bisher keine Erdfälle bekannt sind, besteht nur ein relativ geringes Erdfallrisiko. Die Planungsfläche wird formal der Erdfallgefährdungskategorie 3 zugeordnet (gemäß Erlass des Niedersächsischen Sozialministers "Baumaßnahmen in erdfallge- fährdeten Gebieten" vom 23.02.1987, AZ. 305.4-24 110/2 -).

Bei Bauvorhaben im Planungsbereich wird empfohlen, bezüglich der Erdfallgefährdung entsprechende konstruktive Sicherungsmaßnahmen vorzusehen. Der genannte Erlass bezieht sich auf Wohngebäude, kann jedoch sinngemäß auch für andere Bauwerke Anwendung finden, wenn damit kein größeres Risiko verbunden ist. Die Konstruktionen sollten so bemessen und ausgeführt werden, dass beim Eintreten eines Erdfalles nicht das gesamte Bauwerk oder wesentliche Teile davon einstürzen und dadurch Menschenleben gefährden können. Es ist nicht Ziel der Sicherungsmaßnahmen, Schäden am Bauwerk zu verhindern. Für eine vereinfachte konstruktive Bemessung auf Grundlage der Erdfallgefährdungskategorie kann die als Anlage beigefügte Tabelle

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 88 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - herangezogen werden.

Ein statischer Nachweis auf Grundlage eines Bemessungserdfalldurchmessers ist nur dann erforderlich, sofern von den konstruktiven Anforderungen für die entsprechende Erdfallgefährdungskategorie abgewichen wird oder die konstruktiven Anforderungen aufgrund der Bauwerkskonstruktion nicht anwendbar sind. Anhand von aktuellen statistischen Auswertungen des LBEG haben 70 % aller bekannten Erdfälle Niedersachsens einen Anfangsdurchmesser bis zu 5 m. Sofern ein gesonderter statischer Nachweis auf Grundlage eines Bemessungserdfalls erfolgt, kann dieser Anfangsdurchmesser von 5 m für den Bemessungsfall angesetzt werden.

Bei Bauvorhaben sind die gründungstechnischen Erfordernisse im Rahmen der Baugrunderkundung zu prüfen und festzulegen.

Für die geotechnische Erkundung des Baugrundes sind die allgemeinen Vorgaben der DIN EN 1997-1:2014-03 mit den ergänzenden Regelungen der DIN 1054:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-1/NA:2010-12 zu beachten. Der Umfang der geotechnischen Erkundung ist nach DIN EN 1997-2:2010-10 mit ergänzenden Regelungen DIN 4020:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-2/NA:2010-12 vorgegeben. Vorabinformationen zum Baugrund können dem Internet- Kartenserver des LBEG (www.lbeg.niedersachsen.de) entnommen werden.

Diese Stellungnahme ersetzt keine geotechnische Erkundung des Der Hinweis, dass die vorliegende Stellungnahme des LBEG keine Baugrundes. geotechnische Erkundung des Baugrundes ersetzt, wird zur Kenntnis genommen. Entsprechende Baugrunduntersuchungen sind im Rahmen der Realisierung des Bebauungsplanes durchzuführen. Es wird jedoch, auch mit Bezug auf die o.g. Ausführungen darauf hingewiesen, dass die Grundstücke innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches dieser Bebauungsplanänderung bereits vollständig bebaut wurden, sodass entsprechende Erkundungen des Baugrundes im Einzelfall bei Bedarf bereits erfolgt sind.

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Ergebnis: Die Hinweise und Anregungen werden zur Kenntnis genommen und berücksichtigt.

Aus Sicht des Fachbereiches Bergaufsicht CLZ wird zu o.g. Vorhaben wie folgt Stellung genommen:

Das Plangebiet liegt im Bereich der inaktiven Kalibergwerke Weser Es wird zur Kenntnis genommen, dass das Plangebiet im und Sigmundshall. Einflussbereich des inaktiven Kaliabbaus Sigmundshall und des inaktiven Kaliabbaus Weser liegt. Ferner wird zur Kenntnis Mit Einwirkungen des stillgelegten Bergbaus auf die Planung ist genommen, dass nach den vorhandenen Unterlagen und bei nach den vorhandenen Unterlagen und bei Berücksichtigung der Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen nicht mit Einwirkungen bisherigen Erfahrungen nicht zu rechnen. des Bergbaus zu rechnen ist. In die Begründung wurde bereits aus Gründen der planerischen Vorsorge ein entsprechender Hinweis auf den Kaliabbau aufgenommen. Ein entsprechender Hinweis wird auch auf den B-Plan (Planzeichnung) aufgetragen.

Weitere Anregungen oder Bedenken aus Sicht unseres Hauses Der Hinweis, dass weitere Anregungen oder Bedenken seitens des bestehen unter Bezugnahme auf unsere Belange nicht. LBEG nicht bestehen, wird abschließend ebenfalls zur Kenntnis genommen.

Ergebnis Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen und berücksichtigt.

Bundesamt für Durch die oben genannte und in den Unterlagen näher Es wird zur Kenntnis genommen, dass durch die o.g. Planung die Infrastruktur, beschriebene Planung werden Belange der Bundeswehr berührt, Belange der Bundeswehr zwar berührt, jedoch nicht beeinträchtigt Umweltschutz jedoch nicht beeinträchtigt. werden und seitens der Bundeswehr als Träger öffentlicher Belange und Dienst- bei einer gleichbleibenden Sach- und Rechtslage keine Einwände leistungen der Vorbehaltlich einer gleichbleibenden Sach- und Rechtslage bestehen. Eine Änderung der für die Bundeswehr relevanten Belange Bundeswehr, bestehen zu der Planung seitens der Bundeswehr als Träger der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 ist nicht vorgesehen. Schreiben vom öffentlicher Belange keine Einwände. 21.08.2019 Das Plangebiet liegt innerhalb des Zuständigkeitsbereiches für Ferner wird zur Kenntnis genommen, dass sich das Plangebiet im militärische Flugplätze gem. § 18a Luftverkehrsgesetz. Zuständigkeitsbereich für militärische Flugplätze gem. § 18a Luftverkehrsgesetz befindet und die Bundeswehr keine Bedenken oder Die Bundeswehr hat keine Bedenken bzw. keine Einwände, solange Einwände hat, solange bauliche Anlagen einschl. untergeordneter bauliche Anlagen einschl. untergeordneter Gebäudeteile - eine Gebäudeteile - eine Höhe von 30 m über Grund - nicht überschreiten. Höhe von 30 m über Grund - nicht überschreiten. Die maximal zulässige Höhe baulicher Anlagen wird in der Bebauungsplanänderung auf 54,00 m üNHN begrenzt. Dies entspricht

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einer max. Gebäudehöhe von 6,70 m. Eine Überschreitung der in der Stellungnahme beschriebenen Höhe baulicher Anlagen ist insofern nicht zu erwarten. Ein entsprechender Hinweis wird jedoch in die Begründung zur Bebauungsplanänderung aufgenommen und auf die Planzeichnung selbst aufgetragen.

Es wird darauf hingewiesen, dass Beschwerden und Weiter wird zur Kenntnis genommen, dass mögliche Beschwerden und Ersatzansprüche, die sich auf die vom Flugplatz/Flugbetrieb Ersatzansprüche bezüglich der ausgehenden Emissionen wie Fluglärm ausgehenden Emissionen wie Fluglärm etc. beziehen, nicht nicht anerkannt werden. Ein entsprechender Hinweis wurde bereits in anerkannt werden. die Begründung aufgenommen.

Sollte diese Höhe bei einer späteren Bebauung überschritten Ergänzend zur o.b. Obergrenze der Bauhöhe wird der Hinweis in die werden, bitte ich in jedem Einzelfall mir die Planungsunterlagen - Begründung aufgenommen, dass bei einer Überschreitung dieser vor Erteilung einer Baugenehmigung - zur Prüfung zuzuleiten. Höhe der Bundeswehr die Planunterlagen in jedem Einzelfall vor Erteilung einer Baugenehmigung zur Prüfung zu zuleiten sind. Dieser Belang betrifft jedoch das nachfolgende Baugenehmigungsverfahren.

Ebenso wird durch das o.a. Bauvorhaben der Bauschutzbereich Ein Hinweis auf die Lage im Bauschutzbereich des militärischen gem. §12 (3) Ziffer 21 b LuftVG des militärischen Flugplatzes Flugplatzes Wunstorf ist in der Begründung bereits enthalten. Wunstorf berührt. Ferner befindet sich das Plangebiet im Interessengebiet Der Hinweis auf die Lage des Plangebietes im Interessengebiet militärischer Funk. militärischer Funk wird ebenfalls zur Kenntnis genommen und in der Begründung ergänzt. Aufgrund der geringen Höhe der im Gebiet zulässigen baulichen Anlagen sind erhebliche Beeinträchtigungen des militärischen Funks nicht ableitbar. Kraneinsatz: Sollte für die Errichtung der Gebäude/ Anlagen der Einsatz eines Die Ausführungen zur erforderlichen Genehmigung bei Kraneinsätzen Baukrans notwendig werden, ist hierfür gemäß § 15 i.V.m. § 12 werden zur Kenntnis genommen. Die bereits in der Begründung LuftVG die Genehmigung der militärischen Luftfahrtbehörde enthaltenen Ausführungen hierzu werden entsprechend ergänzt. dringend erforderlich. Für die Beantragung dieser luftrechtlichen Genehmigung werden folgende Angaben benötigt:

Lageplan und Koordinaten im Koordinatensystem WGS 84 (geographische Daten Grad/Min./Sek.) des Kranstandortes Maximale Arbeitshöhe in m über Grund und über NN Standzeit

Die Genehmigung ist vom Bauherrn rechtzeitig vor Baubeginn

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(mindestens 3 Wochen vorher) bei der militärischen Luftfahrtbehörde zu beantragen Anschrift militärische Luftfahrtbehörde: Luftfahrtamt der Bundeswehr Abteilung Referat 1 d Luftwaffenkaserne Wahn Postfach 90 61 10 / 529 51127 Köln LufABw1dBauschutz@Bundeswehrorg

Evtl. Rückfragen senden Sie bitte unter Verwendung unseres Nach erfolgter ortsüblicher Bekanntmachung des Satzungsbeschlusses Zeichens K-II-1462-19-BAB ausschließlich an die folgende Adresse: wird dem Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und [email protected] Dienstleistungen der Bundeswehr eine entsprechende Kopie der Ferner bitte ich zu gegebener Zeit um Zusendung eines Unterlagen zugeschickt. Nebenabdruckes des Genehmigungsbescheides unter Bezugnahme unseres Zeichens II-1462-19-BAB. Ergebnis: Die Hinweise und Anregungen werden zur Kenntnis genommen und berücksichtigt.

Industrie- und Sie bitten die Industrie- und Handelskammer Hannover um Die in der Stellungnahme wiedergegebenen Ziele der 5. Änderung des Handelskam- Stellungnahme zu folgender Planung: Bebauungsplanes Nr. 25 werden zustimmend zur Kenntnis mer Hannover genommen. Dabei steht die Sicherung der wohnortnahen Versorgung (IHK), Ausweisung eines Sonstigen Sondergebietes mit der der Bevölkerung mit Lebensmitteln im Vordergrund. Diese soll durch Schreiben vom Zweckbestimmung „Großflächiger Einzelhandel - die Erweiterung des im Plangebiet bereits vorhandenen 17.09.2019 Lebensmittelnahversorgung" (SO) als planungsrechtliche Lebensmitteldiscounters planungsrechtlich gesichert werden. Voraussetzung für die Realisierung eines Es wird in diesem Zusammenhang ferner zustimmend zur Kenntnis Einzelhandelsbetriebes mit einem nahversorgungsrelevanten genommen, dass der Flecken Hagenburg beabsichtigt im Zuge der 5. Hauptsortiment. Die maximal zulässige Verkaufsfläche (VF) Änderung des B-Plans Nr. 25 "An der Wasserfurche" des Fleckens beträgt 1.300 m². Derzeit sind am Planstandort ein Hagenburg ein "Sondergebiet "Großflächiger Einzelhandel - kleinflächiger Discounter mit 780 m² VF und ein Lebensmittelnahversorgung" für einen Einzelhandelsbetrieb mit einem Getränkemarkt vorhanden. Diese Bestandsbebauung soll im nahversorgungsrelevanten Hauptsortiment mit einer maximalen Rahmen der Neuplanung vollständig beseitigt werden. Die VF Verkaufsfläche von 1.300 m² festzusetzen und das Vorhaben als für aperiodische Randsortimente wird auf 10 % beschränkt. Einzelhandelsgroßprojekt raumordnerisch zu beurteilen ist.

Die geplante Einzelhandelsansiedlung liegt oberhalb des In diesem Zusammenhang wird den Ausführungen in Bezug auf die im Schwellenwertes (800 m² Verkaufsfläche bzw. 1.200 m² LROP 2017 genannten und bei Einzelhandelsgroßprojekten zu Geschossfläche) zur Großflächigkeit i. S. von § 11 Abs. 3 BauNVO beachtenden und in der Stellungnahme aufgeführten Gebote gefolgt. 1990. Damit steht die Zulässigkeit der Planung grundsätzlich unter dem Vorbehalt der Erfüllung der raumordnerischen Prüfkriterien für Im Rahmen der Aufstellung der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 92 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Einzelhandelsgroßprojekte gemäß dem Landes- 25 wurde, wie in der Stellungnahme beschrieben, durch die BBE Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP). Folglich ist Handelsberatung GmbH eine Auswirkungsanalyse zur Erweiterung des nachzuweisen, dass die vorliegende Neuplanung das im LROP Lebensmitteldiscounters ausgearbeitet, in der eine entsprechende enthaltene lntegrations-, Konzentrations- und Kongruenzgebot Nachweisführung zur Einhaltung der Vorgaben des LROP erfolgt. sowie das Beeinträchtigungsverbot einhält. Eine solche Nachweisführung erfolgt in der Regel über die Erstellung einer Verträglichkeitsuntersuchung.

Ergänzend zu dem Nahversorgungskonzept ("Städtebauliche Beurteilung zur Sicherung und Entwicklung bestehender Einzelhandelsstandorte in Hagenburg und Nahversorgungskonzept für die Samtgemeinde Sachsenhagen", BBE Handelsberatung GmbH, Herten, August 2018) hat die BBE Handelsberatung im Januar 2019 eine Auswirkungsanalyse für die geplante Erweiterung des Aldi Discountmarktes im Flecken Hagenburg von etwa 780 m² Verkaufsfläche (VF) auf maximal 1.300 m² VF vorgelegt (Auswirkungsanalyse Erweiterung des Aldi Discountmarktes in der Flecken Hagenburg, Bergmannstraße 1, BBE Handelsberatung GmbH, Herten, Januar 2019). Anknüpfend an unserer Stellung- nahme vom 7. Februar 2019 im Rahmen der Beteiligung gemäß § 4 Abs. 1 BauGB kommen wir auf Grundlage der nunmehr vorliegenden Planunterlagen zu folgenden Bewertungen:

Die raumordnerischen Vorgaben zur Integration und Konzentration Es wird zur Kenntnis genommen, dass die IHK feststellt, dass die werden unseres Erachtens von der Planung eingehalten. raumordnerischen Vorgaben zur Integration und Konzentration in Bezug auf das geplante Vorhaben eingehalten werden.

Hinsichtlich der Einhaltung des Kongruenzgebotes ist aus unserer Diesbezüglich wird weiter zur Kenntnis genommen, dass nach Sicht festzuhalten, dass die prognostizierte Kaufkraftbindung des Auffassung der IHK Bedenken gegenüber den Ergebnissen der erweiterten Aldi-Marktes in Hagenburg mit 33 % sehr hoch Auswirkungsanalyse der BBE, die das geplante Erweiterungsvorhaben ausfällt. Weiterhin fehlt für die nach Einzugsgebietszonen (vgl. als mit dem Beeinträchtigungsverbot und auch nicht mit dem Seite 31 der Auswirkungsanalyse) ermittelten Bindungsquoten die Kongruenzgebot vereinbar ansehen, bestehen. Spezifizierung für den grundzentralen Kongruenzraum Hagenburg (Zone 1 + Anteile der Zone 2). Für sehr niedrig angesetzt halten Der abgebildete Marktanteil in Höhe von bis zu 33 % im Nahbereich wir auch die geringe Kaufkraftbindung in den Zonen 2 und 3 und stellt die hohe Bedeutung des Anbieters für Hagenburg dar, was v.a. insbesondere den marginalen Umsatzanteil diffuser Umsatzzuflüsse in Bezug auf das Kongruenzgebot anzuführen ist. Der Kongruenzraum von 1 %. Bei Standortlagen, wie sie hier vorliegen, werden für Hagenburg ist klar definiert und abgegrenzt. So umfasst dieser üblicherweise eher 10 — 15 % als Streuumsatzanteil angesetzt. neben dem Gemeindegebiet des Fleckens Hagenburg selbst auch die

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Alles in allem kommen wir zu der Einschätzung, dass bei einer Siedlungsbereiche Wölpinghausen, Wiedenbrügge, Schmalenbruch Verkaufsfläche (VF) von 1.300 m² das Kongruenzgebot nicht sicher sowie den Auhagener Ortsteil Düdinghausen. Es wird in diesem eingehalten werden kann. Hierbei ist auch zu beachten, dass sich Zusammenhang darauf hingewiesen, dass der von der BBE im die Versorgungsfunktion des Aldi-Marktes raumordnungsrechtlich Nahversorgungskonzept für die Samtgemeinde Sachsenhagen gesehen auf den Kongruenzraum des Grundzentrums Hagenburg abgegrenzte und in der Auswirkungsanalyse vom Januar 2019 beschränkt — und sich nicht auf das Gebiet der Samtgemeinde herangezogene grundzentralen Verflechtungsbereich des Sachsenhagen in ihrer Gesamtheit beziehen kann. Für den Grundzentrums Hagenburg (Flecken Hagenburg, Gemeinde Kongruenzraum des zweiten Grundzentrums der Samtgemeinde Wölpinghausen mit den Ortsteilen Wiedenbrügge, Wölpinghausen und Sachsenhagen, das Grundzentrum Sachsenhagen, übernimmt der Schmalenbruch/Windhorn, Gemeinde Auhagen mit dem Ortsteil dort ansässige Penny-Discounter die Versorgungsfunktion. Düdinghausen) bereits mit Stellungnahme des Landkreises Schaumburg zur 5. Änderung des B-Plans Nr. 25 vom 22.02.2019 regionalplanerisch befürwortet wurde.

Beim Nachweis der Einhaltung des Beeinträchtigungsverbotes wird Sowohl in der Auswirkungsanalyse vom Januar diesen Jahres als auch in der Auswirkungsanalyse gesamtheitlich eine Flächenleistung von in den erstellten Stellungnahmen, stammen die weitaus höchsten 6.000 Euro/m² VF zugrunde gelegt. Laut EHI Retail Institute Umsatzanteile am zu erwartenden Gesamtumsatz aus diesem Bereich, (Quelle: Handelsdaten.de) beträgt die Flächenproduktivität der nämlich knapp über 70 %. Dass auch gewisse Anteile von außen Aldi-Nord-Discounter 2018 im Durchschnitt brutto 6.900 Euro/m² hinzufließen, liegt in der Natur der Sache, denn potenzielle Kunden VF bei einer durchschnittlicher Verkaufsflächengröße von 848 m². fühlen sich nicht an definierte Versorgungsbereiche gebunden, Unter ergänzender Berücksichtigung der Tatsache, dass in der sondern orientieren sich immer am Angebot und der Erreichbarkeit Auswirkungsanalyse für den bestehenden Markt mit 780 m² VF sowie nach persönlichen Präferenzen. Kundenanteile aus dem eine Flächenleistung von 7.180 Euro angesetzt wird, halten wir Kongruenzraum von Sachsenhagen liegen allerdings in einer sehr unter worst-case-Betrachtung die Reduzierung der Flächenleistung geringen Größenordnung von unter 10 %, was einem entsprechend für den erweiterten Markt auf 6.000 Euro/m² VF für zu niedrig. geringen Marktanteil von lediglich 5 % entspricht. Diffuse Zuflüsse Hier hielten wir eine Größenordnung von etwa 6.500 Euro/m² VF sind im vorliegenden Fall marginal, da aufgrund vorhandener aufgrund der unterschiedlichen Größe von Planvorhaben und der Wettbewerbsstrukturen in der weiteren Umgebung nicht davon durchschnittlichen VF-Größe des durchschnittlichen Aldi-Marktes ausgegangen werden kann, dass sich Kunden von außerhalb auf den bei Handelsdaten.de für akzeptabel. Denn durch die vollständige Aldi-Standort in Hagenburg orientieren. konzeptionelle und bauliche Neuaufstellung gewinnt der Markt deutlich an Attraktivität. Der entsprechend erhöhte Gesamtumsatz Die Einwände zum angesetzten Streuumsatz werden seitens der BBE von 8,45 Mio. Euro ist sowohl hinsichtlich der Einhaltung des als gerechtfertigt angesehen, jedoch wird ein Streuumsatzanteil von Beeinträchtigungsverbotes als auch hinsichtlich des Kongru- 10 % bis 15% mit Blick auf die standörtlichen Gegebenheiten als enzgebotes relevant. deutlich zu hoch angesetzt erachtet. Zudem unterstellt die BBE, dass ein höherer Streuumsatz mit einer Verminderung der Abschöpfungen Vor dem Hintergrund des nach unserer Auffassung höher in den Zonen II und III einhergehen dürfte, sodass sich bei einem anzusetzenden Gesamtumsatzes, gehen wir davon aus, dass die Streuumsatzanteil von absolut rund 0,3 Mio. € p.a. (rund 5 %) das Auswirkungen für den Penny-Markt in Sachsenhagen höher Kongruenzgebot, wenn auch knapp, eingehalten wird und der im ausfallen. Während üblicherweise in Gutachten immer besonders Worst-Case prognostizierte Umsatz zu rund 71% aus dem

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 94 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - starke Auswirkungen und Umlenkungseffekte bei systemgleichen Hagenburger Kongruenzraum rekrutiert wird. Wettbewerbern gesehen werden und Distanzen gerade auch im Lebensmittelhandel eine erhebliche Rolle spielen, werden dem Mit Blick auf die von den Gutachtern angesetzte Flächenproduktivität Penny-Markt in Sachsenhagen lediglich Umlenkungseffekte wie ist festzuhalten, dass die Flächenproduktivität eines dem Discountermarkt in der Wunstorfer Innenstadt zugemessen, Einzelhandelsbetriebes (Umsatz je m² p.a.) aus der vor Ort obwohl der Penny-Markt deutlich näher am Planstandort des neuen gegebenen Nachfrage abgeleitet werden muss, da diese Aldi-Marktes liegt. Diesen Sachverhalt halten wir für nicht plau- logischerweise die Basis für überhaupt mögliche Umsatzleistungen sibel. Wir erwarten bei einer Aldi-Ansiedlung mit 1.300 m² VF für darstellt. Somit wird die Flächenproduktivität aus dem möglichen den Penny-Markt höhere Umverteilungseffekte, die auch über dem Umsatz, welcher innerhalb des Einzugsgebietes erreicht werden kann, Abwägungsschwellenwert von 10 % liegen können. Mit dieser abgeleitet. Da die Wettbewerbssituation im Einzugsgebiet keine höheren Belastung für den Penny-Markt kann auch eine Schwä- höheren Umsatzleistungen rechtfertigt, wäre die pauschale Annahme chung der Versorgungsfunktion des Grundzentrums Sachsenhagen einer höheren Flächenproduktivität auch nicht plausibel. Zudem ist nicht ausgeschlossen werden anzumerken, dass die prognostizierte Umsatzleistung des projektierten Aldi-Marktes mit über 2,0 Mio. € p.a. sehr deutlich ansteigen dürfte. Eine Flächenproduktivität von rd. 6.000 €/m² ist insofern für einen Anbieter mit deutlich über dem Bundesschnitt liegender Verkaufsfläche in ländlich geprägtem Umfeld vollkommen plausibel und nachvollziehbar.

Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass mit zunehmender Verkaufsfläche die Raumleistung bei Lebensmittel-Discountern eher sinkt als steigt, was nicht zuletzt auf kundenfreundlichere Gangbreiten und eine übersichtlichere Regalierung zurückzuführen ist. Insofern vergrößert sich zwar der Verkaufsraum, jedoch steigt dabei der Verkehrsflächenanteil nicht überproportional an. Zudem nimmt mit größerer Verkaufsfläche die Anzahl der Artikel nicht signifikant zu.

Ergänzend sei hierzu grundsätzlich angemerkt, dass durchschnittliche Flächenproduktivitäten einen Querschnitt über das gesamte Bundesgebiet abbilden und demzufolge in der Einzelfallbetrachtung nur bedingt herangezogen werden können. Ein Abstellen einer Auswirkungsanalyse lediglich auf Durchschnittswerte wäre dementsprechend unseriös. Vielmehr müssen die im Einzelfall vorliegenden lokalen Rahmenbedingungen einer differenzierten Bewertung unterzogen werden. Dies wurde auch im vorliegenden Fall durchgeführt und grundlegende Aspekte, wie u.a. die standörtlichen Rahmenbedingungen (Stichwort: fehlende Kopplungs- und Synergiepartner, dezentrale und randliche Lage im Gemeindegebiet

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sowie historisch gewachsene Einkaufsverhalten in Folge traditioneller oder naturräumlicher Grenzen und Faktoren sowie individueller Wegstrecken zu Bahnhöfen und sonstigen ÖPNV-Haltestellen als auch Schulstandorten und Arbeitsplatzverteilungen) sowie die limitierten potenzialseitigen Rahmenbedingungen entsprechend berücksichtigt.

Um den Einwänden zur Flächenproduktivität, Streuumsatz und Kongruenzgebot Rechnung zu tragen, wurden zusätzliche Berechnungen für eine Erweiterungsvariante auf 1.200 m² Verkaufsfläche erarbeitet.

Durch die Verkaufsflächenerweiterung um ca. 420 m² in dieser Variante wird im Sinne eines Worst-Case-Ansatzes von einem Umsatzzuwachs ausgegangen, der bei einem unveränderten Sortiment nur aus einer Attraktivitätssteigerung resultieren kann. Demgemäß wird im Folgenden ein Umsatz von max. 7,5 Mio. € (Flächenproduktivität rund 6.250 €/m² Verkaufsfläche) für das Vorhaben nach erfolgter Verkaufsflächenerweiterung berücksichtigt. Dies entspricht einem jährlichen Mehrumsatz von max. 1,9 Mio. €. Davon wird der Großteil (rd. 1,7 Mio. €) auf die nahversorgungsrelevanten Sortimente entfallen, die sonstigen Sortimente (Aktionswaren) werden voraussichtlich rd. 0,2 Mio. € zusätzlich erzielen.

Hierbei ergeben sich die höchsten Kaufkraftbindungsquoten für das unmittelbare Umfeld in Altenhagen und Hagenburg, das wirtschaftliche Einzugsgebiet des Vorhabens erstreckt sich aber zudem auch auf die weiteren Mitgliedsgemeinden und Ortsteile der Samtgemeinde sowie Teilbereiche der Nachbarstadt Wunstorf (Steinhude, Mesmerode, Bokeloh). Für den erweiterten Lebensmitteldiscounter ist gemäß den vorstehenden BBE- Berechnungen ein nahversorgungsrelevanter Umsatz von rd. 4,7 Mio. € durch Kunden aus dem grundzentralen Verflechtungsbereich von Hagenburg (Flecken Hagenburg, Wölpinghausen mit OT Wiedenbrügge u. Schmalenbruch/Windhorn, Auhagener OT Düdinghausen) zu erwarten. Dies entspricht einem Umsatzanteil von rd. 72 %, sodass das Kongruenzgebot auch in dieser Erweiterungsvariante als erfüllt angesehen werden kann.

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In Bezug auf perspektivisch zu erwartende Umlenkungen ist zu konstatieren, dass mögliche Umlenkungen zu Lasten des Aldi-Marktes in Wunstorf ähnlich hoch ausfallen, wie Umlenkungen zu Lasten des Anbieters Penny in Sachsenhagen. Dies ist plausibel, da es sich bei dem Anbieter Aldi in Wunstorf um einen direkten Wettbewerber im gleichen Filialnetz handelt, welcher aktuell über eine höhere Verkaufsfläche als der Planstandort in Hagenburg verfügt und daher für Zielkunden entsprechend attraktiver ist. Dies ändert sich nach Erweiterung der Filiale in Hagenburg, sodass sich Kunden entsprechend umorientieren. Umlenkungen zu Lasten von Penny in Sachsenhagen stellen sich mit 0,2 Mio. € im Übrigen bereits sehr hoch dar. Denn Marktbeobachtungen zeigen u.a. auch, dass Kunden eine hohe Anbietertreue aufweisen: Penny Kunden bleiben tendenziell auch eher Penny treu. Höhere Umlenkungen sind demzufolge aus der Sicht des Gutachters auszuschließen.

Jedoch zeigt sich auch unter der Prämisse einer Umsatzumverteilung von 0,3 Mio. € p.a., dass die resultierende Umverteilungsquote mit rund 9 % immer noch unterhalb der üblicherweise als verträglich einzustufenden 10 % Schwelle liegt. An dieser Stelle sei erneut auf den in Auswirkungsanalysen geforderten Worst-Case-Ansatz hingewiesen, sprich sowohl die umsatzseitigen Perspektiven des erweiterten Marktes als auch die ggf. zu erwartenden Umsatzumverteilungen sind überzeichnet dargestellt. In einem realistischen Moderate-Case-Szenario dürften die Umsatzumverteilungen in einem Bereich um 0,2 Mio. € p.a. liegen, sodass die resultierenden Umverteilungsquoten zwischen 5 % und 6 % rangieren dürften.

Insofern ist zusammenfassend festzuhalten, dass das Beeinträchtigungsverbot auch unter der Prämisse einer höheren Umsatzumverteilung beim Penny in Sachsenhagen eingehalten wird.

Auch im Rahmen der aktualisierten Berechnungen zur Variante 1.200 m² Verkaufsfläche mit einem prognostizierten Umsatz von max. 7,5 Mio. € (Flächenproduktivität zukünftig rd. 6.250 € je m² Verkaufsfläche) bzw. einem jährlichen Mehrumsatz von max. 1,9 Mio.

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€ sind schädliche Auswirkungen auf den Standort Penny in Sachsenhagen auszuschließen.

Seitens des Gutachters BBE wird dargelegt, dass in beiden Erweiterungsvarianten (1.300 m² und 1.200 m² Verkaufsfläche) und den geforderten „Worst-Case-Betrachtungen“ sowohl das Kongruenzgebot als auch das Beeinträchtigungsverbot im Sinne des LROP 2017 eingehalten werden.

Fazit: Fazit: Wir bleiben gemäß unserer früheren Stellungnahmen bei unserer Die Ausführungen zur Empfehlung, die Verkaufsfläche auf 1.100 m² Bewertung, dass eine großflächige Einzelhandelsplanung am zu senken, werden zur Kenntnis genommen. vorgesehen Planstandort raumordnerisch und städtebaulich zulassungsfähig ist, wenn dabei eine - in Bezug auf Standort und Der Flecken Hagenburg strebt mit Blick auf die Sicherung der Funktion - dimensionsgerechte Größenordnung für die wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung die Sicherung der bereits Einzelhandelsneuansiedlung festgelegt wird. Entsprechend halten bestehenden und integrierten Standorte in den Grundzentren an. Eine wir auf Grundlage der vorliegenden Planunterlagen eine Ver- wesentliche Beeinträchtigung der vorhandenen Versorgungsstrukturen kaufsfläche von etwa 1.100 m² - vor allem im Hinblick auf die soll vermieden werden. Die städtebaulichen und wirtschaftlichen Einhaltung des Kongruenzgebotes und Beeinträchtigungsverbotes - Gründe zur Sicherung und damit Erweiterung des Standortes des für dimensionsgerecht. Durch die Anpassung der VF auf ca. 1.100 Lebensmitteldiscounters wurde unter Beteiligung des Landkreis m² kann eine unmaßstäblich stärkere Wettbewerbsposition Schaumburg, IHK, BBE, Marktbetreiber, Gemeinde und Planer gegenüber dem einzigen Versorger (Penny-Markt) im zweiten ausgetauscht. Im Rahmen der gemeinsamen Erörterung der Grundzentrum Sachsenhagen vermieden und die Abschöpfung von vorgetragenen Stellungnahmen wurde festgehalten, dass die Kaufkraft aus den Gebieten jenseits des Verflechtungsbereichs des Reduzierung der Verkaufsfläche von 1.300 m² auf 1.200 m² mit Blick Grundzentrums Hagenburg auf ein verträgliches Maß reduziert auf die zu berücksichtigenden Belange des Beeinträchtigungsverbotes werden. und des Kongruenzgebotes gutachterlich untersucht werden soll.

Unserer Ansicht nach kann der neue und auf ca. 1.100 m2 Bereits durch die o.g. Aussagen zur Variante der Verkaufsfläche erweiterte Aldi-Markt dennoch modern und leistungsfähig im Markt „1.200 m²“ wird deutlich, dass die v.g. Gebote hinreichend agieren. Gleichzeitig bleibt die grundzentrale Versorgungsfunktion berücksichtigt werden. Das auf dieser Grundlage überarbeitete Hagenburgs mit seinem Betriebstypenmix aufrecht erhalten und Gutachten weist dies detailliert nach. Auf das überarbeitete eine Gefährdung der Versorgungsfunktion des Grundzentrums Verträglichkeitsgutachten wird hingewiesen und Bezug genommen. Sachsenhagen kann vermieden werden. In diesen Sowohl der Landkreis Schaumburg als auch die IHK haben das Zusammenhängen machen wir darauf aufmerksam, dass im überarbeitete Gutachten zur Kenntnis erhalten. Bisher im Verfahren wettbewerblichen Umfeld weitere Aldi-Märkte, die - modern geäußerte Bedenken wurde auf dieser Grundlage nicht wiederholt konzipiert - an vergleichbar großen oder größeren Standorten mit vorgetragen. VF von unter 1.200 m2 existieren (Aldi in Wunstorf "In den Ellern": ca. 1.150 m2 VF; Aldi in Loccum: 1.160 m2 VF modernes Auf dieser Grundlage wird zur Sicherung der wohnortnahen

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Filialkonzept; geplante Erweiterung des Aldi in Lindhorst von rund Versorgungsstrukturen in den vorhandenen Grundzentren der 800 m2 auf 1.040 m2). Samtgemeinde und des Versorgungsstandortes an der Bergmannstraße Konsens darüber erzielt, dass die Verkaufsfläche in der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 von 1.300 m² auf 1.200 m² reduziert wird.

Die Reduzierung erfolgt im Rahmen einer erneuten öffentlichen Auslegung.

Ergebnis: Die Anregungen und Hinweise werden zur Kenntnis genommen und berücksichtigt.

Region Zur 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Hannover, Wasserfurche" des Flecken Hagenburg wird aus der Sicht der Schreiben vom Region Hannover, als Träger öffentlicher Belange und benach- 18.09.2019 barter Träger der Regionalplanung, wie folgt Stellung genommen:

Regionalplanung:

Grundlage für die raumordnerische Stellungnahme bilden das Es wird zur Kenntnis genommen, dass die Grundlage für die Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP) und das vorliegende raumordnerische Stellungnahme der Region Hannover das Regionale Raumordnungsprogramm (RROP) 2016 der Region LROP 2017 sowie das RROP 2016 der Region Hannover bilden. Hannover.

Die vorgesehene Erweiterung des Aldi-Lebensmitteldiscounters mit Ferner werden die Ausführungen zur vorgesehenen Festlegung des heute 780 m² Verkaufsfläche (VKF) auf rd. 1.300 m² VKF wird zu Bereiches Steinhude und Großenheidorn als „Standort mit keiner Funktionsschwächung der integrierten herausgehobener Bedeutung für die Nahversorgung" im Rahmen der Nahversorgungsstandorte im benachbarten Stadtteil Steinhude 1. Änderung des RROP 2016 zur Kenntnis genommen. Es wird in (Stadt Wunstorf, Region Hannover) führen. Steinhude soll nach diesem Zusammenhang ebenfalls zur Kenntnis genommen, dass die Abschluss der derzeitigen Anpassung an das LROP eine mit Schreiben vom 04.02.2019 seitens der Region Hannover ergänzende Funktion zur Sicherung der flächendeckenden geäußerten Bedenken ausgeräumt werden konnten. Auf die Nahversorgung ausüben. Im Rahmen dieser 1. Änderung des Ergebnisse der vorliegenden Auswirkungsanalyse der BBE RROP 2016 erfolgt die Festlegung als „Standort mit Handelsberatung GmbH, in der die Auswirkungen auf die herausgehobener Bedeutung für die Nahversorgung" für den benachbarten Versorgungsstrukturen eingehend untersucht wurden, Bereich Steinhude und Großenheidorn (sog. „zu versorgender wird an dieser Stelle hingewiesen. Bereich"). Das Beteiligungsverfahren ist abgeschlossen. Die Erörterung fand am 11.09.2019 statt. Es wird abschließend zur Kenntnis genommen, dass weitere Anregungen und Bedenken gegenüber der Bebauungsplanänderung

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 99 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Die in meiner Stellungnahme vom 04.02.2019 geäußerten nicht bestehen. Bedenken konnten ausgeräumt werden. Weitere Anregungen und Bedenken bestehen gegenüber der o.g. Planung nicht. Der Flecken Hagenburg strebt mit Blick auf die Sicherung der wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung die Sicherung der bereits bestehenden und integrierten Standorte in den Grundzentren an. Eine wesentliche Beeinträchtigung der vorhandenen Versorgungsstrukturen soll vermieden werden. Die städtebaulichen und wirtschaftlichen Gründe zur Sicherung und damit Erweiterung des Standortes des Lebensmitteldiscounters wurde unter Beteiligung des Landkreis Schaumburg, IHK, BBE, Marktbetreiber, Gemeinde und Planer aufgrund der im verfahren vorgetragenen Stellungnahmen mit Blick auf die fehlende Vereinbarkeit mit der Bauleitplanung mit dem Kongruenzgebot und dem beeinträchtigungsverbot ausgetauscht. Im Rahmen der gemeinsamen Erörterung der vorgetragenen Stellungnahmen wurde festgehalten, dass aufgrund der Abstimmungen bzgl. des Beeinträchtigungsverbotes und des Kongruenzgebotes die Reduzierung der Verkaufsfläche von 1.300 m² auf 1.200 m² mit Blick auf die zu berücksichtigenden Belange des Beeinträchtigungsverbotes und des Kongruenzgebotes gutachterlich untersucht werden soll.

Das auf dieser Grundlage überarbeitete Gutachten weist sowohl mit Bezug zum Beeinträchtigungsverbot und Kongruenzgebotes eine Verträglichkeit nach. Auf das überarbeitete Verträglichkeitsgutachten wird hingewiesen und Bezug genommen. Sowohl der Landkreis Schaumburg als auch die IHK haben das überarbeitete Gutachten zur Kenntnis erhalten. Bisher im Verfahren zum Verträglichkeitsgutachten geäußerte Bedenken wurden auf dieser Grundlage nicht wiederholt vorgetragen.

Auf dieser Grundlage wird zur Sicherung der wohnortnahen Versorgungsstrukturen in den vorhandenen Grundzentren der Samtgemeinde und des Versorgungsstandortes an der Bergmannstraße Konsens darüber erzielt, dass die Verkaufsfläche in der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 von 1.300 m² auf 1.200 m² reduziert wird.

Die Reduzierung erfolgt im Rahmen einer erneuten öffentlichen

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 100 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Auslegung.

Ergebnis: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen.

Vodafone Wir teilen Ihnen mit, dass die Vodafone GmbH/Vodafone Kabel Es wird zur Kenntnis genommen, dass die Vodafone GmbH gegen die GmbH/ Deutschland GmbH gegen die von Ihnen geplante Baumaßnahme geplante Baumaßnahme keine Einwände geltend macht und sich im Vodafone keine Einwände geltend macht. Im Planbereich befinden sich keine Planbereich keine Telekommunikationsanlagen des Unternehmens Kabel Telekommunikationsanlagen unseres Unternehmens. Eine befinden. Ferner wird zur Kenntnis genommen, dass eine Deutschland Neuverlegung von Telekommunikationsanlagen ist unsererseits Neuverlegung derzeit nicht geplant ist. Der Hinweis wird in die GmbH, derzeit nicht geplant. Begründung aufgenommen. Schreiben vom 18.09.2019 per Ergebnis: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen und E-Mail berücksichtigt.

Die nachfolgenden Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange haben im Rahmen der Beteiligung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 2 BauGB eine Stellungnahme abgegeben, jedoch weder Hinweise oder Anregungen gegeben noch Bedenken geäußert:

- Handwerkskammer Hannover - Avacon Netz GmbH - Staatliches Gewerbeaufsichtsamt Hildesheim - Nowega GmbH

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2 Erneute, eingeschränkte und verkürzte öffentliche Auslegung gem. § 4 a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 3 Abs. 2 BauGB und erneute Beteiligung der berührten Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 4 Abs. 2 BauGB

Im Rahmen der durchgeführten erneuten, eingeschränkten und verkürzten öffentlichen Auslegung gem. § 4 a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 3 Abs. 2 BauGB wurden von privaten Personen keine Stellungnahmen abgegeben. Im Rahmen der erneuten Beteiligung der berührten Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 4 Abs. 2 BauGB wurden die nachfolgend dargestellten Stellungnahmen vorgetragen und vom Rat des Flecken Hagenburg abgewogen. Aufgrund der ausführlich vorgetragenen Stellungnahmen und dazu ergangener Abwägungen wird zur Vermeidung von Wiederholungen und Interpretationsproblemen auf Kürzungen oder Umformulierungen der für die Abwägung relevanten Texte verzichtet. Zum besseren Verständnis ist die vom Rat des Flecken Hagenburg beschlossene Abwägung nachfolgend angefügt.

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Fachbehörde Stellungnahme Abwägungsvorschlag Landkreis Belange des Naturschutzes Schaumburg, Schreiben vom Gegenüber dem o.a. Vorhaben bestehen aus der Sicht des Es wird zur Kenntnis genommen, dass aus Sicht des Naturschutzes 17.02.2020 Naturschutzes und der Landschaftspflege keine grundsätzlichen und der Landschaftspflege keine grundsätzlichen Bedenken bestehen. Bedenken. Ergebnis: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.

Belange der Wirtschaftsförderung und Regionalplanung

Der Flecken Hagenburg beabsichtigt mit der 5. Änderung des Die Ausführungen der Regionalplanung zur jetzt vorgelegten Bebauungsplanes Nr. 25 "An der Wasserfurche" durch die Planfassung sind richtig und entsprechen dem aktuellen Stand der Festsetzung eines Sondergebietes "Großflächiger Einzelhandel - Planung. Lebensmittelnahversorgung" die planungsrechtlichen Voraussetzungen für die dauerhafte Erhaltung und Entwicklung eines bereits bestehenden kleinflächigen Einzelhandelsbetriebes zu schaffen. "Die geplante Standortsicherung bzw. -neuordnung und Verkaufsflächenerweiterung des bereits an der Bergmannstraße ansässigen Einzelhandelsbetriebes soll einen Beitrag zur dauerhaften Sicherung der wohnortnahen Versorgung der insbesondere in Altenhagen lebenden Bevölkerung leisten" (Begründung zur 5. Änderung des B-Plans Nr. 25 S. 13).

In der parallel durchgeführten 27. Änderung des Die Ausführungen zu den Inhalten der 27. Änderung des Flächennutzungsplanes (FNP) der Samtgemeinde Sachsenhagen Flächennutzungsplanes als auch den Inhalten der dazu begleitend wird der geplanten Erweiterung des vorhandenen ausgearbeiteten „städtebaulichen Beurteilung zur Sicherung und Lebensmitteldiscounters (Aldi) an der Bergmannstraße eine Entwicklung bestehender Einzelhandelsstandorte in Hagenburg“ sowie besondere über die wohnortnahe Versorgung der in Altenhagen die Hinweise auf das „Nahversorgungskonzept für die Samtgemeinde lebenden Bevölkerung hinausgehende Versorgungsfunktion Sachsenhagen“ werden zustimmend zur Kenntnis genommen. Es ist zugewiesen. Danach sollen in dem Teiländerungsbereich 27.2 der auch weiterhin vorgesehen, diese konzeptionellen Ausführungen im FNP-Änderung die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine Sinn des § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB in die Abwägung über die hier in Erweiterung des vorhandenen Lebensmitteleinzelhandelsbetriebes Rede stehende 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 (Aldi) einzubeziehen. "zur Sicherung und Entwicklung der Grundversorgung des Grundzentrums Hagenburg und seines Verflechtungsbereiches, insbesondere der im zentralen Siedlungsgebiet des Flecken lebenden Wohnbevölkerung,

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geschaffen werden" (Begründung zur 27. FNP-Änderung, (Stand § 3 Abs. 2 und § 4 Abs. 2 BauGB), S. 19).

Zu diesem Zweck beabsichtigt die Samtgemeinde Sachsenhagen im Rahmen der 27. FNP-Änderung die bisher im Teiländerungsbereich 27.2 dargestellten Gemischten Bauflächen und Wohnbauflächen in Sonderbauflächen mit der Zweckbestimmung "Großflächiger Einzelhandel - Lebensmittelnahversorgung" zu ändern. Als eine wesentliche Grundlage für die 27. FNP-Änderung hat die Samtgemeinde Sachsenhagen eine "Städtebauliche Beurteilung zur Sicherung und Entwicklung bestehender Einzelhandelsstandorte in Hagenburg" des Planungsbüros Reinold Rinteln und ein "Nahversorgungskonzept für die Samtgemeinde Sachsenhagen" der BBE Handelsberatung GmbH Münster vorgelegt (Stand August 2018). Laut der Begründung zur 27. FNP-Änderung soll das Nahversorgungskonzept der BBE "als fundierte Entscheidungsgrundlage Verwendung finden". Zudem soll es als ein städtebauliches Entwicklungskonzept nach § 1 Abs. 6 Nr. 11 BauGB bei der Aufstellung der Bebauungspläne berücksichtigt werden und als Grundlage für die Bewertung etwaiger Einzelhandelsentwicklungen nach dem Landes- Raumordnungsprogramms Niedersachsen 2017 (LROP) dienen (vgl. Begründung zur 27. FNP-Änderung, Stand § 3 Abs. 2 und § 4 Abs. 2 BauGB, S. 9 f.).

In dem vorliegenden Entwurf (Stand September 2019) der 5. Es ist richtig, dass es sich auch bei der jetzt vorgelegten Planung um Änderung des Bebauungsplans Nr. 25 "An der Wasserfurche" wird ein Einzelhandelsgroßprojekt handelt und damit die Zulässigkeit der gegenüber dem Planentwurf vom Juni 2019 für den Planung grundsätzlich unter dem Vorbehalt der Erfüllung der Lebensmitteldiscounter eine um 100 m² verkleinerte raumordnerischen Prüfkriterien für Einzelhandelsgroßprojekte gemäß Verkaufsfläche festgesetzt. Auch bei dem "verkleinerten" Vorhaben dem Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP) steht. im Planbereich der 5. Änderung des B-Plans Nr. 25 "An der Den Planunterlagen zur Bebauungsplanänderung kann bereits der Wasserfurche" handelt es sich um ein Einzelhandelsgroßprojekt im Nachweis der raumordnerischen Verträglichkeit und die Einhaltung der Sinne des § 11 Abs. 3 BauNVO, welches raumordnerisch zu raumordnerischen Prüfkriterien dem. LROP entnommen werden. beurteilen ist. Hierbei sind - wie in der Begründung zur 5. Änderung des B-Plans Nr. 5 im Kapitel 1.2 dargelegt - insbesondere die für die Beurteilung von Einzelhandelsgroßprojekten einschlägigen Zielsetzungen des LROP

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2017 -Kongruenzgebot, Konzentrationsgebot, Integrationsgebot und Beeinträchtigungsverbot- heranzuziehen:

In meiner Stellungnahme im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung Die raumordnerische Beurteilung des Konzentrationsgebotes, des gemäß § 4 Abs. 1 BauGB zum Bebauungsplan Nr. 25 "An der Kongruenzgebotes, des Beeinträchtigungsgebotes als auch der Wasserfurche" vom 22.02.2019 habe ich bereits erklärt, dass die Inanspruchnahme der Ausnahmeregelung zum Integrationsgebot hier in Rede stehende großflächige Einzelhandelsplanung das werden zur Kenntnis genommen. Konzentrationsgebot des LROP 2017 einhält.

Unter Berücksichtigung

- der Verkaufsflächenreduzierung im vorliegenden Bebauungsplanentwurf und der daran angepassten "Auswirkungsanalyse Erweiterung des Aldi Discountmarktes im Flecken Hagenburg, Bergmannstraße 1" der BBE Handelsberatung GmbH Münster (Stand November 2019) sowie - der Stellungnahme der Industrie- und Handelskammer Hannover (IHK) vom 06.02.2020 zu der vorgelegten Planfassung stelle ich fest, dass das am Nahversorgungsstandort Der Rat der Samtgemeinde Sachsenhagen hat in seiner Sitzung am Bergmannstraße verfolgte Einzelhandelsgroßprojekt mit dem 12.12.2019 in Vorbereitung der 27. Änderung des Kongruenzgebot sowie Beeinträchtigungsverbot des LROP Flächennutzungsplanes das „Nahversorgungskonzept für die 2017 vereinbar ist. Ferner komme ich zu dem Ergebnis, dass die Samtgemeinde Sachsenhagen" (Stand August 2018) der BBE Voraussetzungen für eine Nutzung der Ausnahmeregelung zum Handelsberatung GmbH Münster verbindlich beschlossen. Integrationsgebot gemäß LROP 2017 Abschnitt 2.3 Ziffer 05 Satz 3 für das Einzelhandelsgroßprojekt erfüllt werden, sofern der Rat der Samtgemeinde Sachsenhagen zusammen mit der 27. FNP- Änderung das vorliegende "Nahversorgungskonzept für die Samtgemeinde Sachsenhagen" (Stand August 2018) der BBE Handelsberatung GmbH Münster verbindlich beschließt. Laut der Begründung zu dem Zielsatz 2.3 Ziffer 05 Satz 3 des LROP "müssen die Gründe, die die Ausnahme rechtfertigen, auf einer verbindlichen städtebaulichen Konzeption beruhen, die im Rahmen eines Beteiligungs- und Abstimmungsprozesses unter Einbeziehung anderer Träger öffentlicher Belange sowie ggf. der Öffentlichkeit und der Nachbargemeinden/-städte zustande gekommen ist, z. B. einem gemeindlichen Einzelhandelskonzept, einem

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Stadtentwicklungskonzept oder dem Flächennutzungsplan.

Meine zur 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 "An der Es wird daher begrüßt und zur Kenntnis genommen, dass auf Wasserfurche" im Rahmen der Beteiligung gemäß § 4 Abs. 2 Grundlage der überarbeiteten Planunterlagen und der Festsetzung der BauGB mit Stellungnahme vom 04.10.2019 bezüglich der VF auf 1.200 m² die bisherigen Bedenken der Regionalplanung Vereinbarkeit des Einzelhandelsgroßprojekts mit dem ausgeräumt werden konnten und die Planung raumordnerisch für Kongruenzgebot und Beeinträchtigungsverbot des LROP zustimmungsfähig gehalten wird. geäußerten Bedenken sind ausgeräumt. Auch die IHK Hannover hält nach der Reduzierung der Verkaufsfläche "auf der Grundlage Ergebnis: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen und wurden der überarbeiteten Planunterlagen und der Festsetzung der bereits berücksichtigt. Verkaufsfläche auf 1.200 m² für raumordnerisch zustimmungsfähig" (Stellungnahme der IHK vom 06.02.2020).

Belange des Planungsrechtes

Aus der Sicht des Planungsrechtes werden keine Anregungen Es wird zur Kenntnis genommen, dass aus der Sicht des vorgebracht. Planungsrechtes keine Anregungen vorgebracht werden.

Ergebnis: Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen.

Wasserver- Mit Ihrem Schreiben vom 29.01.2020 beteiligen Sie uns an der band erneuten, eingeschränkten und verkürzten öffentlichen Auslegung Nordschaum- des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche" (5. burg, Schreiben Änderung). vom 04.02.2020 Wir verweisen auf die bereits in der Vergangenheit Da sich die Stellungnahme auf die bereits im Rahmen der vorgenommenen Stellungnahme aus unserem Haus. Beteiligungen der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange Weitere Anmerkungen sind nicht erforderlich. gem. § 4 Abs. 1 BauGB (Schreiben vom 28.01.2019) und § 4 Abs. 2 BauGB (Schreiben vom 23.08.2019) abgegebenen Stellungnahmen bezieht, wird auf die bereits zu den Stellungnahmen vom 28.01.2019 und 23.08.2019 erfolgten Abwägungen Bezug genommen und diese wiederholt zur Abwägung erhoben. Zum besseren Verständnis werden die zu den v.g. Stellungnahmen ergangenen Abwägungen Im Folgenden ist zum besseren Verständnis die Stellungnahme des nachfolgend noch einmal angeführt (kursiv). Es wird in diesem Wasserverbandes Nordschaumburg vom 23.08.2019 aufgeführt Zusammenhang ferner zur Kenntnis genommen, dass weitere (kursiv): Anmerkungen nicht erforderlich sind. Änderungen der Planung ergeben sich hierdurch nicht. Änderungen der Planung ergeben sich Sie beteiligen uns an der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 hierdurch nicht.

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„An der Wasserfurche".

Im Abschnitt 7.2 „Ver- und Entsorgung" und im Teilabschnitt 7.2.3 Es wird zur Kenntnis genommen, dass im Abschnitt 7.2. „Ver- und „Trink- und Löschwasserversorgung" sind die relevanten Entsorgung“ in der Begründung zur 5. Änderung des Ausführungen zur Sicherstellung der Trinkwasser- und der Bebauungsplanes Nr. 25 in dem darin enthaltenen Teilabschnitt 7.2.3 Löschwasserversorgung enthalten. „Trink- und Löschwasserversorgung“ alle relevanten Ausführungen zur Weitergehende Anmerkungen sind nicht erforderlich. Sicherstellung der Trinkwasser- und der Löschwasserversorgung enthalten sind und keine weitergehenden Anmerkungen aus Sicht das Wasserverband Nordschaumburg erforderlich sind.

Im Folgenden ist zum besseren Verständnis die Stellungnahme des Wasserverbandes Nordschaumburg vom 28.01.2019 aufgeführt (kursiv):

Wir haben uns bereits mit Schreiben vom 22.05.2018 im Rahmen Der Hinweis auf die mit Schreiben vom 22.05.2018 zur 4. Änderung der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange geäußert. des Bebauungsplanes Nr. 25 abgegebene Stellungnahme wird zur Kenntnis genommen. Im Rahmen der Stellungnahme wurde mitgeteilt, dass seitens des Wasserverbandes Nordschaumburg keine Anregungen oder Bedenken vorgebracht werden.

Die Trinkwasserversorgung ist gesichert. Ob die Änderungen Es wird ferner zur Kenntnis genommen, dass die Auswirkungen auf die Anforderungen zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung im Plangebiet gesichert ist und dass der Wasserverband Nordschaumburg keine Kenntnis über die

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Löschwasserversorgung haben, entzieht sich unserer Kenntnis. Auswirkungen auf die Sicherstellung der Löschwasserversorgung besitzt.

Sowohl für den vorhandenen Lebensmitteldiscounter als auch für den Getränkemarkt ist eine Löschwasserversorgung gesichert. Durch die Planung werden keine Eingriffe in die bestehende Löschwasserversorgung vorgenommen, sodass auch für den geplanten Neubau des Lebensmitteldiscounters eine Versorgung als gesichert anzusehen ist.

Ergebnis: Die Hinweise und Anregungen werden zur Kenntnis genommen und berücksichtigt.

Deutsche Die Telekom Deutschland GmbH (nachfolgend Telekom genannt) - Es wird zur Kenntnis genommen, dass die Deutsche Telekom Telekom als Netzeigentümerin und Nutzungsberechtigte i. S. v. § 68 Abs. 1 Deutschland GmbH, die Deutsche Telekom Technik GmbH beauftragt Technik TKG - hat die Deutsche Telekom Technik GmbH beauftragt und und bevollmächtigt hat, alle Rechte und Pflichten der Wegesicherung GmbH, bevollmächtigt, alle Rechte und Pflichten der Wegesicherung wahrzunehmen sowie alle Planverfahren Dritter entgegenzunehmen Schreiben vom wahrzunehmen sowie alle Planverfahren Dritter und dementsprechend die erforderlichen Stellungnahmen abzugeben. 10.02.2020 entgegenzunehmen und dementsprechend die erforderlichen Stellungnahmen abzugeben. Zu der o. g. Planung nehmen wir wie folgt Stellung:

Seitens der Telekom bestehen gegen die 5. Änderung des Ferner wird zur Kenntnis genommen, dass seitens der Telekom gegen Bebauungsplanes Nr. 25, An der Wasserfurche im Flecken die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ Hagenburg grundsätzlich keine Bedenken. grundsätzlich keine Bedenken bestehen und sich am Rand des Plangebietes Telekommunikationslinien der Telekom befinden. Die Am Rand des Planbereiches befinden sich Leitungen verlaufen innerhalb der öffentlichen Verkehrsflächen, eine Telekommunikationslinien der Telekom. weitergehende planungsrechtliche Sicherung durch Festsetzung in der Bebauungsplanänderung ist nicht erforderlich. Die Leitungen werden durch die vorliegende Planung nicht beeinträchtigt.

Hinsichtlich der TK-Versorgung betrachten wir das Gebiet Zudem wird zur Kenntnis genommen, dass seitens der Deutsche grundsätzlich als erschlossen und sehen zurzeit keinen Telekom Technik GmbH das Gebiet grundsätzlich als erschlossen Handlungsbedarf. angesehen wird und kein Handlungsbedarf gesehen wird.

Bitte informieren Sie uns frühzeitig über die weiteren Die Telekom wird frühzeitig über die weiteren Planungsaktivitäten Planungsaktivitäten. informiert.

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Ergebnis: Die Hinweise und Anregungen werden zur Kenntnis genommen und berücksichtigt.

Landesamt für Unsere Stellungnahme vom 11.09.2019 ist nach wie vor gültig. Da sich die Stellungnahme zur Bauwirtschaft und Bergaufsicht CLZ auf Bergbau, die bereits im Rahmen der Beteiligungen der Behörden und sonstigen Energie und Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 2 BauGB abgegebene Geologie Im Folgenden ist zum besseren Verständnis die Stellungnahme des Stellungnahme bezieht, wird auf die bereits zu der Stellungnahme (LBEG), Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) vom vom 11.09.2019 erfolgte Abwägung Bezug genommen und diese Schreiben vom 11.09.2019 aufgeführt (kursiv): wiederholt zur Abwägung erhoben. Zum besseren Verständnis wird 13.02.2020 per die zu der v.g. Stellungnahme ergangene Abwägung nachfolgend E-Mail Aus Sicht des Fachbereiches Bauwirtschaft wird zu o.g. noch einmal angeführt (kursiv). Änderungen der Planung ergeben sich Vorhaben wie folgt Stellung genommen: hierdurch nicht.

Das Planungsgebiet liegt im Randbereich der Hochlage des Die Ausführungen zur Beschaffenheit des Baugrundes werden zur Salzstockes Bokeloh mit wasserlöslichen Gesteinen im Untergrund Kenntnis genommen. Es wird in diesem Zusammenhang ebenfalls zur (Zechsteinsalz mit Gipshut). Neben weitspannigen rezenten Kenntnis genommen, dass das Plangebiet als erdfallgefährdet Senkungen infolge flächenhafter Auslaugung des löslichen Salzes, eingestuft wird, jedoch aufgrund bislang nicht bekanntgewordener sind im Bereich der Planungsfläche durch Verkarstung des über Erdfälle für das Plangebiet nur ein relativ geringes Risiko für Erdfälle dem Salz anstehenden Gipshutes auch die geologischen besteht. Die Hinweise aus der Stellungnahme wurden bereits Voraussetzungen für das Auftreten von Erdfällen gegeben. Die nachrichtlich in die Begründung aufgenommen und zusätzlich als Planungsfläche wird als erdfallgefährdet eingestuft. Da im Bereich Hinweis auf den Bebauungsplan aufgetragen. der Planungsfläche und in der Umgebung (bis 700 m entfernt) jedoch bisher keine Erdfälle bekannt sind, besteht nur ein relativ geringes Erdfallrisiko. Die Planungsfläche wird formal der Erdfallgefährdungskategorie 3 zugeordnet (gemäß Erlass des Niedersächsischen Sozialministers "Baumaßnahmen in erdfallge- fährdeten Gebieten" vom 23.02.1987, AZ. 305.4-24 110/2 -).

Bei Bauvorhaben im Planungsbereich wird empfohlen, bezüglich der Erdfallgefährdung entsprechende konstruktive Sicherungsmaßnahmen vorzusehen. Der genannte Erlass bezieht sich auf Wohngebäude, kann jedoch sinngemäß auch für andere Bauwerke Anwendung finden, wenn damit kein größeres Risiko verbunden ist. Die Konstruktionen sollten so bemessen und ausgeführt werden, dass beim Eintreten eines Erdfalles nicht das gesamte Bauwerk oder wesentliche Teile davon einstürzen und dadurch Menschenleben gefährden können. Es ist nicht Ziel der Sicherungsmaßnahmen, Schäden am Bauwerk zu verhindern. Für

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 109 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht - eine vereinfachte konstruktive Bemessung auf Grundlage der Erdfallgefährdungskategorie kann die als Anlage beigefügte Tabelle herangezogen werden.

Ein statischer Nachweis auf Grundlage eines Bemessungserdfalldurchmessers ist nur dann erforderlich, sofern von den konstruktiven Anforderungen für die entsprechende Erdfallgefährdungskategorie abgewichen wird oder die konstruktiven Anforderungen aufgrund der Bauwerkskonstruktion nicht anwendbar sind. Anhand von aktuellen statistischen Auswertungen des LBEG haben 70 % aller bekannten Erdfälle Niedersachsens einen Anfangsdurchmesser bis zu 5 m. Sofern ein gesonderter statischer Nachweis auf Grundlage eines Bemessungserdfalls erfolgt, kann dieser Anfangsdurchmesser von 5 m für den Bemessungsfall angesetzt werden.

Bei Bauvorhaben sind die gründungstechnischen Erfordernisse im Rahmen der Baugrunderkundung zu prüfen und festzulegen.

Für die geotechnische Erkundung des Baugrundes sind die allgemeinen Vorgaben der DIN EN 1997-1:2014-03 mit den ergänzenden Regelungen der DIN 1054:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-1/NA:2010-12 zu beachten. Der Umfang der geotechnischen Erkundung ist nach DIN EN 1997-2:2010-10 mit ergänzenden Regelungen DIN 4020:2010-12 und nationalem Anhang DIN EN 1997-2/NA:2010-12 vorgegeben. Vorabinformationen zum Baugrund können dem Internet- Kartenserver des LBEG (www.lbeg.niedersachsen.de) entnommen werden.

Diese Stellungnahme ersetzt keine geotechnische Erkundung des Der Hinweis, dass die vorliegende Stellungnahme des LBEG keine Baugrundes. geotechnische Erkundung des Baugrundes ersetzt, wird zur Kenntnis genommen. Entsprechende Baugrunduntersuchungen sind im Rahmen der Realisierung des Bebauungsplanes durchzuführen. Es wird jedoch, auch mit Bezug auf die o.g. Ausführungen darauf hingewiesen, dass die Grundstücke innerhalb des räumlichen Geltungsbereiches dieser Bebauungsplanänderung bereits vollständig bebaut wurden, sodass entsprechende Erkundungen des Baugrundes im Einzelfall bei Bedarf

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bereits erfolgt sind.

Die Ergebnisse der Abwägung wurden entsprechend bereits zur erneuten, eingeschränkten und verkürzten öffentlichen Auslegung gem. § 3 Abs. 2 BauGB i.V.m. § 4 a Abs. 3 BauGB berücksichtigt.

Ergebnis: Die Hinweise und Anregungen werden zur Kenntnis genommen und berücksichtigt.

Aus Sicht des Fachbereiches Bergaufsicht CLZ wird zu o.g. Vorhaben wie folgt Stellung genommen:

Das Plangebiet liegt im Bereich der inaktiven Kalibergwerke Weser Es wird zur Kenntnis genommen, dass das Plangebiet im und Sigmundshall. Einflussbereich des inaktiven Kaliabbaus Sigmundshall und des inaktiven Kaliabbaus Weser liegt. Ferner wird zur Kenntnis Mit Einwirkungen des stillgelegten Bergbaus auf die Planung ist genommen, dass nach den vorhandenen Unterlagen und bei nach den vorhandenen Unterlagen und bei Berücksichtigung der Berücksichtigung der bisherigen Erfahrungen nicht mit Einwirkungen bisherigen Erfahrungen nicht zu rechnen. des Bergbaus zu rechnen ist. In die Begründung wurde bereits aus Gründen der planerischen Vorsorge ein entsprechender Hinweis auf den Kaliabbau aufgenommen. Ein entsprechender Hinweis wird auch auf den B-Plan (Planzeichnung) aufgetragen.

Weitere Anregungen oder Bedenken aus Sicht unseres Hauses Der Hinweis, dass weitere Anregungen oder Bedenken seitens des bestehen unter Bezugnahme auf unsere Belange nicht. LBEG nicht bestehen, wird abschließend ebenfalls zur Kenntnis genommen.

Die Ergebnisse der Abwägung wurden entsprechend bereits zur erneuten, eingeschränkten und verkürzten öffentlichen Auslegung gem. § 3 Abs. 2 BauGB i.V.m. § 4 a Abs. 3 BauGB berücksichtigt.

Ergebnis Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen und berücksichtigt.

Industrie- und Zu dem o. g. Planentwurf hat die Industrie- und Handelskammer Die Ausführungen der Industrie- und Handelskammer zur jetzt Handelskam- Hannover mit Schreiben vom 17. September 2019 Stellung vorgelegten Planfassung sind richtig und entsprechen dem aktuellen mer Hannover genommen. Im Vergleich zur Planung von 2019 ist in der jetzt Stand der Planung. (IHK), vorgelegten Planfassung die Verkaufsfläche (VF) für den geplanten Schreiben vom Einzelhandelsbetrieb auf 1.200 m² reduziert und es wird ein

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06.02.2020 aktualisiertes Verträglichkeitsgutachten („Auswirkungsanalyse — Erweiterung des Aldi Discountmarktes im Flecken Hagenburg, Bergmannstraße 1", BBE Handelsberatung GmbH, Hamburg, November 2018) vorgelegt. Zur Umsetzung der Planung soll weiterhin ein Sonstiges Sondergebiet mit der Zweckbestimmung „Großflächiger Einzelhandel — Lebensmittelnahversorgung" (SO) ausgewiesen werden und die Bestandsbebauung (Discounter mit 780 m² VF und ein Getränkemarkt) im Rahmen der Neuplanung vollständig beseitigt werden.

Auch bei der jetzt vorgelegten Planung liegt die geplante Es ist richtig, dass auch bei der jetzt vorgelegten Planung die geplante Einzelhandelsansiedlung oberhalb des Schwellenwertes (800 m² Einzelhandelsansiedlung oberhalb des Schwellenwertes (800 m² Verkaufsfläche bzw. 1.200 m² Geschossfläche) zur Großflächigkeit Verkaufsfläche bzw. 1.200 m² Geschossfläche) zur Großflächigkeit i. i. S. v. § 11 Abs. 3 BauNVO 1990. Damit steht die Zulässigkeit der S. v. § 11 Abs. 3 BauNVO 1990 liegt und damit die Zulässigkeit der Planung grundsätzlich unter dem Vorbehalt der Erfüllung der Planung grundsätzlich unter dem Vorbehalt der Erfüllung der raumordnerischen Prüfkriterien für Einzelhandelsgroßprojekte raumordnerischen Prüfkriterien für Einzelhandelsgroßprojekte gemäß gemäß dem Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen dem Landes-Raumordnungsprogramm Niedersachsen (LROP) steht. (LROP). Den Planunterlagen zur Bebauungsplanänderung kann bereits der Nachweis der raumordnerischen Verträglichkeit und die Einhaltung der raumordnerischen Prüfkriterien dem. LROP entnommen werden.

Auf Grundlage der überarbeiteten Planunterlagen und der Es wird daher begrüßt und zur Kenntnis genommen, dass auf Festsetzung der VF auf 1.200 m², halten wir die Planung Grundlage der überarbeiteten Planunterlagen und der Festsetzung der raumordnerisch für zustimmungsfähig. VF auf 1.200 m² die Planung von Seiten der Industrie- und Handelskammer raumordnerisch für zustimmungsfähig gehalten wird.

Ergebnis: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen.

Vodafone Wir teilen Ihnen mit, dass die Vodafone GmbH/Vodafone Kabel Es wird zur Kenntnis genommen, dass die Vodafone GmbH/Vodafone GmbH/ Deutschland GmbH gegen die von Ihnen geplante Baumaßnahme Kabel Deutschland GmbH gegen die geplante Baumaßnahme keine Vodafone keine Einwände geltend macht. Im Planbereich befinden sich keine Einwände geltend macht und sich im Planbereich keine Kabel Telekommunikationsanlagen unseres Unternehmens. Eine Telekommunikationsanlagen des Unternehmens befinden. Ferner wird Deutschland Neuverlegung von Telekommunikationsanlagen ist unsererseits zur Kenntnis genommen, dass eine Neuverlegung derzeit nicht GmbH, derzeit nicht geplant. geplant ist. Der Hinweis wurde bereits in die Begründung Schreiben vom aufgenommen. 13.02.2020 per E-Mail Ergebnis: Die Hinweise werden zur Kenntnis genommen.

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 112 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Die nachfolgenden Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange haben im Rahmen der erneuten, eingeschränkten und verkürzten Beteiligung der berührten Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange gem. § 4 Abs. 2 BauGB i.V.m. § 4 a Abs. 3 BauGB eine Stellungnahme abgegeben, jedoch weder Hinweise oder Anregungen gegeben noch Bedenken geäußert:

- Handwerkskammer Hannover - Avacon Netz GmbH - Region Hannover - Nowega GmbH

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 113 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Teil IV Anlagen

Anlage 1: Lageplan

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Anlage 2: Konstruktive Anforderung für Wohngebäude in erdfallgefährdeten Gebieten (LBEG)

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Teil V Verfahrensvermerke

Planverfasser Der Entwurf der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ und der Begründung einschl. Umweltbericht wurde ausgearbeitet vom: Planungsbüro REINOLD Seetorstraße 1a - 31737 Rinteln Tel. 05751 - 9646744 Fax: 05751 - 9646745 Rinteln, den 24.06.2020

gez. Reinold L.S...... Planverfasser

Öffentliche Auslegung Der Rat des Flecken Hagenburg hat in seiner Sitzung am 01.07.2019 dem Entwurf der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ und dem Entwurf der Begründung einschl. Umweltbericht zugestimmt und seine öffentliche Auslegung gemäß § 3 Abs. 2 BauGB beschlossen. Ort und Dauer der öffentlichen Auslegung wurden am 05.08.2019 ortsüblich bekanntgemacht. Der Entwurf der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ und der Entwurf der Begründung einschl. Umweltbericht sowie die wesentlichen, bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen haben vom 23.08.2019 bis 23.09.2019 gemäß § 3 Abs. 2 BauGB öffentlich ausgelegen und wurden gem. § 4 a Abs. 4 BauGB zusammen mit der ortsüblichen Bekanntmachung zeitgleich auf der Internetseite der Samtgemeinde Sachsenhagen zur Einsichtnahme bereitgestellt. Hagenburg, den 29.06.2020

gez. Wedemeier L.S...... Gemeindedirektor

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 116 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ - Begründung und Umweltbericht -

Erneute, eingeschränkte und verkürzte öffentliche Auslegung Der Rat des Flecken Hagenburg hat in seiner Sitzung am 16.12.2019 dem geänderten Entwurf der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ und dem geänderten Entwurf der Begründung einschl. Umweltbericht zugestimmt und die erneute, eingeschränkte und verkürzte öffentliche Auslegung gem. § 4 a Abs. 3 BauGB i.V.m. § 3 Abs. 2 BauGB beschlossen. Ort und Dauer der erneuten, eingeschränkten und verkürzten öffentlichen Auslegung wurden am 13.01.2020 ortsüblich bekannt gemacht. Der geänderte Entwurf der 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ und der geänderte Entwurf der Begründung einschl. Umweltbericht sowie die wesentlichen, bereits vorliegenden umweltbezogenen Stellungnahmen haben vom 03.02.2020 bis 17.02.2020 gemäß § 3 Abs. 2 BauGB i.V.m. § 4 a Abs. 3 BauGB erneut, eingeschränkt auf die Änderungsgegenstände und verkürzt auf zwei Wochen öffentlich ausgelegen und wurden gem. § 4 a Abs. 4 BauGB zusammen mit der ortsüblichen Bekanntmachung zeitgleich auf der Internetseite der Samtgemeinde Sachsenhagen zur Einsichtnahme bereitgestellt. Hagenburg, den 29.06.2020

gez. Wedemeier L.S...... Gemeindedirektor

Satzungsbeschluss Der Rat des Flecken Hagenburg hat die 5. Änderung des Bebauungsplanes Nr. 25 „An der Wasserfurche“ nach Prüfung der Stellungnahmen gem. § 3 Abs. 2 BauGB in seiner Sitzung am 04.05.2020 als Satzung (§ 10 BauGB) beschlossen sowie die Begründung einschl. Umweltbericht gem. § 9 Abs. 8 und § 2 a BauGB gebilligt. Hagenburg, den 29.06.2020

gez. Wedemeier L.S...... Gemeindedirektor

Planungsbüro REINOLD, Raumplanung und Städtebau IfR, 31737 Rinteln 117