Bewohnte Mythen. Joseph Beuys Und Der Aberglaube

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Bewohnte Mythen. Joseph Beuys Und Der Aberglaube Bewohnte Mythen - Joseph Beuys und der Aberglaube Nicole Fritz Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades Doktor der Sozialwissenschaften in der Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften der Eberhard-Karls-Universität Tübingen 2002 Mein besonderer Dank gilt vor allem der Gerda Henkel Stiftung, ohne deren großzügige Förderung durch ein Stipendium diese Arbeit in der vorliegenden Form nicht hätte entstehen können. Inhaltsverzeichnis 1.Vorwort 6 2. Forschungsstand und Fragestellung 10 3. Symboltheoretische Voraussetzungen - Neufassungen des „kulturellen Gedächtnisses“ 15 4. Aktualisierungen des „kulturellen Gedächtnisses“ in der modernen Kunst 24 4.1. Heidnische Göttinnen, Spurensucher und Schamanen 24 4.2. Joseph Beuys als Archäologe des „kulturellen Gedächtnisses“ 35 5. Methodischer Zugang 49 6. Das Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens (HdA) 53 6.1. Zur Begriffsgeschichte des Aberglaubens 53 6.2. Gesellschaftliche und fachgeschichtliche Voraussetzungen des HdA 60 6.3. Entstehung des HdA 72 6.4. Aberglaubensbegriff des HdA 75 6.5. Zeitgenössische Rezeption und heutige Bewertung des HdA 78 7. Einheimische Renaissancen - Joseph Beuys und der Aberglaube 82 7.1. „...eine Wurzel in der Volkskunst...“ - Aussagen von J. Beuys zum Aberglauben 82 7.2. Ästhetische Transformationen des Aberglaubens 86 7.2.1. Motive und Symbole 86 7.2.1.1. Natur 86 Magische Orte, Heilige Quellen, Brunnen, Wasserfälle, Steine, Berge, Bergkristall, Bergkönig 7.2.1.2. Figuren 93 Phantasiegestalten 93 Götter, Geister, Fee, Elfe, Zwerg, Zwergensteine, Zwergendenkmäler und -gräber, Nebelfrau, Norne, Weisse Frau, Zauberin, Frau Holle, Hasenfrau/Hexe Frauengestalten 102 „wahrsagende Frauen“, „heilende Frauen“, „kämpfende Frauen" 7.2.1.3. Tiere 107 Vom Tier zum Mensch, Dreibeinige Tiere, Goldene Tiere, Sprechende Tiere, Hase, Hirsch 7.2.2. Rituale und Zauberpraktiken 120 7.2.2.1. Atmosphärischer Zauber 120 7.2.2.2. Abwehrzauber und Schutzzauber 124 7.2.2.3. Sympathievorstellungen und -zauber 128 7.2.2.4. Analogiezauber 130 Analogie-Wortzauber und Analogie-Schriftzauber 130 Analogie-Bildzauber 133 Analogie-Handlungszauber 136 Handlungszauber mit Tieren, Handlungszauber mit Gegenständen, Handlungs- zauber mit Trink- und Eßwaren, Handlungszauber mit Pflanzen und Bäumen 8. Zusammenfassung und Ausblick 149 9. Materialsammlung 155 9.1. Motive und Symbole 156 9.2. Rituale und Zauberpraktiken 168 9.3. Literatur für Materialsammlung 184 10. Literaturverzeichnis 186 10.1. Kataloge 186 10.2. Monographische Werke, Aufsätze, Interviews, Sonstige Literatur 188 11. Abbildungsverzeichnis 200 1. Vorwort „Die Epoche, wo Logik und Magie wie Tropus und Metapher auf einem Stamme geimpft blühten, ist eigentlich zeitlos...“1 schrieb der Kunstwissenschaftler Aby Warburg 1920 und brachte damit nach dem Ersten Weltkrieg sein Mißtrauen gegenüber der Vorstellung zum Ausdruck, daß die Geistesgeschichte eine ständig fortschreitende Aufklärung sei. Die Remythisierungstendenzen im 20. Jahrhundert, in deren Folge Magie, Astrologie und schamanistische Traditionen der Naturreligionen erneutes Interesse erfahren haben, scheinen seine These zu bestätigen. Die Welterklärung folgt heute zwar empirischen und rationalen Regeln, doch vorrationale Weisen der Welterklärung haben sich nicht einfach weg säkularisieren lassen. Die im Zuge der Aufklärung als Aberglaube ausgegrenzten magischen und mythischen Traditionen sind vielmehr als kultureller Faktor immer virulent geblieben und entfalten ihre Faszinationskraft in den Bildwelten des Films, des Fernsehens, der Werbung sowie in der virtuellen Welt des Computerspiels. „Manche Anzeichen sprechen dafür“, so der Volkskundler Christoph Daxelmüller im Vorwort zur Neuauflage des erstmals in den 20er und 30er Jahren erschienenen Handwörterbuchs des Deutschen Aberglaubens, „daß das 20. Jahrhundert nicht nur als die Epoche in die Geschichte eingehen wird, in der die Menschen ihre vorläufig letzten Grenzen durchbrachen und z.B. in den Weltraum vordrangen, sich mit Hilfe der Gentechnologie zum Schöpfer von Homunculi machten, in der sie endgültig die Schranken des von der mittelalterlichen Curiositas-Lehre Erlaubten niederrissen und ihre wissenschaftliche Neugierde selbstzerstörerische Ausmaße annahm. Man wird von ihm vielmehr auch von einer neuen Periode des Aberglaubens sprechen, des Ausbruchs aus dem normierten Zwang der Industriegesellschaft und des Aufbruchs ins Irrationale.“2 Der Philosoph und Medientheoretiker Norbert Bolz erklärt den Hang zur Phantastik, zum Mythos und zur Magie - kurz zum Irrationalen - im Rückgriff auf Max Webers berühmte 3 Formulierung damit, daß die moderne Welt durch die Wissenschaft „entzaubert“ d.h. 1 Aby M. Warburg: Heidnisch-antike Weissagung in Wort und Bild zu Luthers Zeiten, in: Dieter Wuttke (Hg.): Aby M. Warburg. Ausgewählte Schriften und Würdigungen. Baden-Baden 1980, Bd. 1, S. 203. 2 Christoph Daxelmüller Vorwort HdA, in: Hanns Bächthold-Stäubli/Eduard Hoffmann-Krayer: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Leipzig 1932 (Nachdruck Berlin mit einem Vorwort von Christoph Daxelmüller). New York 1986, S. V. 3 Max Weber: Wissenschaft als Beruf, in ders.: Schriften zur Wissenschaftslehre, hrsg. von Michael Sukale. Stuttgart 1991. S. 237-273. 6 erklärbar geworden sei und der Mensch in dem Glauben lebe, im Prinzip alle Dinge berechnen und beherrschen zu können, wissenschaftlich jedoch letztlich nicht zu erklären bzw. zu beweisen sei, ob das Leben an sich einen Sinn hat. Zur Beantwortung dieser Sinnfrage, so Norbert Bolz4, greifen Menschen deshalb wiederum auf primär nichtwissenschaftliche Instanzen, auf Religion oder eben auf die von dieser als Aberglaube ausgegrenzten magischen und mythischen Überlieferungen zurück, weil „das Kultische inmitten einer bis zur Sinnlosigkeit aufgeklärten Welt zugleich Ordnung und Faszination verspricht.“5 Auch innerhalb der Wissenschaften gibt es parallel zu den gesellschaftlichen Remythisierungswellen fächerübergreifend die Tendenz, das „Andere der Vernunft“6 zum Problemkreis zu erheben. So setzten in den 70er Jahren vor allem Ethnologen und Anthropologen wie Claude Lévi-Strauss oder auch Hans Peter Duerr7 angesichts der immer deutlicher zutage tretenden Ambivalenz einer einseitigen Rationalität eine Neubewertung der Mechanismen primitiven Denkens und Glaubens durch, die sich auch ganz praktisch in Institutsneugründungen niederschlug8. Heute habe es den Anschein, schrieb Helmut Zander Anfang des Jahres 2002 in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, daß die Grenzen, die die Wissenschaften gegen esoterische und okkultische Sinnsysteme errichtet haben, zunehmend bröckeln9. Als Beispiel für einen Brückenschlag in das Land der Esoterik führt er einen 2001 erschienen Aufsatz des Amerikaners John F. Moffit an, in dem dieser die These aufstellt, daß Duchamp von dem Buch Abra-Melin des britischen Okkultisten Samuel L. Max Gregor- Mathers beeinflußt wurde. 4 Vgl. Norbert Bolz: Entzauberung der Welt und Dialektik der Aufklärung, in: Peter Kemper (Hg.): Macht des Mythos - Ohnmacht der Vernunft. Frankfurt a.M. 1989. S. 223-242. 5 Norbert Bolz, zit. nach Wolfgang Isenberg/Matthias Sellmann: Die Wiederverzauberung der Welten - Eine Einführung, in: Wolfgang Isenberg/Matthias Sellmann (Hg.): Konsum als Religion? Über die Wiederverzauberung der Welt. Mönchengladbach 2000, S. 10f. Unter dem Stichwort „Wiederverzauberung“ setzt man sich in den Religionswissenschaften mit der Aktualisierung von Mythos und Magie in der säkularen Gesellschaft auseinander, vgl. dazu Hubert Knoblauch: Das unsichtbare neue Zeitalter, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 3 (1989), S. 504-525; Thomas Luckmann: Die unsichtbare Religion. Mit einem Vorwort von Hubert Knoblauch. Frankfurt a.M. 1991. 6 Vgl. Peter Bürger: Über den Umgang mit dem anderen der Vernunft, in: Karl Heinz Bohrer: Mythos und Moderne. Frankfurt 1983, S. 41-50. 7 Hans Peter Duerr: Über die Grenze zwischen Wildnis und Zivilisation. Frankfurt 1978. 8 Die Änderung der wissenschaftlichen Perspektive bahnte sich 1964 an, als Francois Secret an der Sorbonne den Lehrstuhl für die Geschichte der christlichen Esoterik erhielt. 1999 erhielt Wouter Hanegraaff den Lehrstuhl für Geschichte der hermetischen Philosophie an der Universität Amsterdam, vgl. Helmut Zander: Esoterik als Forschungsgegenstand. Duchamp und das Buch Abra-Melin, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. Januar 2002, Nr. 1, S. N3. 9 Helmut Zander: Esoterik als Forschungsgegenstand. Duchamp und das Buch Abra-Melin, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 2. Januar 2002, Nr. 1, S. N3. 7 Duchamp war nicht der einzige Künstler der Moderne, der Bänder zu alchemistischen und okkulten Traditionen knüpfte. Wie der Kunstwissenschaftler Beat Wyss in einer Anfang der 90er Jahre erschienenen Aufsatzsammlung mit dem Titel „Mythologie der Aufklärung. Geheimlehren der Moderne“10 aufgezeigt hat, ließen sich auch andere Protagonisten der Moderne wie etwa Wassily Kandinsky vom mythischen Untergrund des europäischen kulturellen Gedächtnisses inspirieren. Die kunsthistorische Forschung der Nachkriegszeit habe die „esoterische Seite der Avantgarde“11, so Beat Wyss, jedoch lange verdrängt, da man die Opfer nationalsozialistischer und stalinistischer Kulturpolitik nicht rehabilitieren konnte, während man sie zugleich des Obskurantismus verdächtigte. Was Beat Wyss für die Klassische Moderne konstatiert, trifft sicherlich auch auf die Rezeption des deutschen Künstlers Joseph Beuys zu. Als der deutsche Künstler der Nachkriegszeit repräsentierte Joseph Beuys vor allem auch im Ausland die deutsche Avantgarde
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