Wandel HEUTE sichtbar machen und für MORGEN vorausschauend gestalten

Leitbild-Entwicklung und Projekt-Portfolio der Innovationsregion Rheinisches Revier 2 Inhaltsverzeichnis

6 Vorworte 8 Die Innovationsregion Rheinisches Revier

10 Der Projektaufruf/Ideenwettbewerb 10 Durchführung von Runden Tischen und Innovationstagen 12 Der regionale Projektaufruf/Ideenwettbewerb der Innovationsregion Rheinisches Revier 14 Thematische Projektfamilien 16 Qualitätskriterien eines IRR-Projektes

21 Ausblick & Vision

24 Die Innovationsräume 28 Innovationsraum Aachener Revier 30 Innovationsraum Garzweiler 32 Innovationsraum 3E – Erft Energie Entwicklung 34 Innovationsraum :terra nova 36 Innovationsraum Ville 38 Innovationsraum Hambach-Süd 40 Innovationsraum Indeland 42 Innovationsraum Neuland

44 Zusammenstellung der IRR-Modellprojekt-Kandidaten

100 Zusammenstellung der IRR-Best-Practice-Projekte

3 4 Die Innovationsregion Rheinisches Revier möchte den positiven Wandel in der Region schon heute sichtbar machen und das Morgen mit neuen Ideen vorausschauend gestalten.

Der Projektaufruf und Ideenwettbewerb hat eine Vielzahl von IRR-Best-Practice-Projekten und IRR-Modellprojekt-Kandidaten hervor- gebracht, die gemeinsam mit den Menschen und Institutionen in der Region den präven- tiven Wandel innovativ und nachhaltig ge- stalten werden.

5 Vorwort

Das Rheinische Revier ist ein Raum, in dem sich wegen des absehbaren Auslaufens der Braunkohleverstromung Zukunfts- fragen bündeln und Zukunftsfähigkeit entscheiden wird. Das gilt ganz aktuell vielleicht stärker denn je. In diesem Sinne ist die Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) gegründet worden und hat einen besonderen Platz auf der politischen Landkarte Nordrhein-Westfalens gefunden. Die Aufgabe der IRR lautet: Ein tragfähiges Konzept entwickeln und das Revier zukunftsfest machen. Sie hat dafür Runde Tische im Revier geschaffen und einen Wettbewerb der Ideen ausgerufen. Sie hat die Köpfe aus Gebietskörperschaften, Unternehmen, Kammern, Gewerkschaften und Forschung zusammengebracht, um mit ihnen konkrete Innovationsprojekte zu entwickeln. Projekte, die für das Revier von langfristiger Bedeutung sind, entlang der Alleinstellungsmerkmale der Region, auf wachstumsträchtigen Feldern und in vielversprechenden Zukunftsthemen. Die unterschiedlichen Teilräume und Akteure des Reviers haben ihre Ideen eingebracht und ein bemerkenswertes Projektport- folio aufgestellt. Das Rheinische Revier bringt dabei gerade in der Energieforschung und -entwicklung Voraussetzungen mit, die anderswo kaum gegeben sind. Als klassische Energie- und Industrieregion kann und wird sich die Innovationsregion als beispielgebender „Player“ in die nationale Energiedebatte einbringen. Der regionale Zusammenschluss in der gemeinsamen Aufgabe „Innovationsregion Rheinisches Revier“ bietet die große Chance, diesem Raum neue Perspektiven zu eröffnen. Mit dem eingeschlagenen egW setzt die IRR die eigenen regionalen Kräfte frei. Mit Johann Wolfgang von Goethe: „Der eine wartet, dass die Zeit sich wandelt. Der andere packt sie kräftig an – und handelt.“ Die Landesregierung wird auf diesem Weg ein verlässlicher Partner bleiben. Der Ideenwettbewerb ist der Einstieg in den Strukturwandel über konkrete Projekte. Das vorliegende Dokument vermittelt einen möglichen Fahrplan für diesen Wandel.

Dr. Günther Horzetzky

Aufsichtsratsvorsitzender der „IRR – Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH“ und Staatssekretär im Ministerium für Wirt- schaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen

6 Vorwort

Klimawandel, Energiewende und Strukturwandel – drei Schlagworte, die das Rheinische Revier, das größte zusammenhän- gende Braunkohlenabbaugebiet Europas, in besonderer Weise herausfordern. Unsere Region hat sich in der „Innovationsregi- on Rheinisches Revier (IRR)“ zusammengefunden, um diese Herausforderungen vorausschauend und präventiv zu gestalten. Die IRR soll Impulse liefern, die Entwicklungsperspektiven für unsere Region aufzeigen. Sie soll Projekte unterstützen, die auf neue Zukunftsmärkte, neue Standorte und neue Arbeitsplätze zielen. Und sie soll gemeinschaftliche Initiativen unterstützen, um die Attraktivität unserer Heimat in jeder Hinsicht zu steigern. Diese gewaltige Zukunftsaufgabe kann nur gelingen, wenn die Kräfte der Region gebündelt werden und kooperativ zu- sammenwirken. Wir haben diese Kräfte gesucht und mit einem Ideenwettbewerb die Region aufgerufen, bereits realisierte Best-Practice-Projekte und Vorschläge für neue Modellprojekte einzureichen. Das Ergebnis ist beeindruckend: Die Bürgerinnen und Bürger des Rheinischen Reviers, Unternehmen, Gebietskörper- schaften, Vereine und Verbände, Hochschulen und Forschungsinstitute haben insgesamt 87 Modellprojekte und 20 Best-Practice-Projekte eingereicht. Dabei reicht das Spektrum vom bürgerschaftlichen Engagement in der Siedlungsentwick- lung über die Gestaltung künftiger Mobilität und ressourcenschonender Regionalentwicklung bis hin zur Entwicklung von innovativen Gewerbeflächen und komplexen Forschungsvorhaben. Der Ideenwettbewerb ist somit bereits jetzt ein voller Erfolg. Die große Resonanz und die vielfältigen Projektideen zeigen das enorme Potential, die Ambition und die Motivation der Region, um mit eigenen Kräften den Strukturwandel zu gestalten. Die IRR beginnt eine neue Phase. Gemeinsam mit den Ideengebern sind die Projekte weiter zu qualifizieren und umsetzungs- reif zu machen. Die IRR hat mit dem Ideenwettbewerb ein Arbeitsprogramm für den Strukturwandel definiert. Das ist eine riesige Chance für die gesamte Region, das Land und den Bund. Wenn wir sie gemeinsam nutzen, wird der Wandel gelingen.

Michael Kreuzberg

Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der „IRR – Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH“ und Landrat des Rhein-Erft-Kreises

7 Die Innovationsregion Rheinisches Revier Nachdem in den ersten Jahren der IRR im Rahmen von Das Rheinische Revier gehört zu den leistungsstärksten vorbereitenden Studien und Konzepten inhaltliche Alleinstel- Regionen Nordrhein-Westfalens und der Bundesrepublik lungsmerkmale entwickelt worden sind, geht es nun darum, Deutschland, insbesondere im Bereich der Energiewirt- anhand von Projektvorschlägen und -ideen, den präventiven schaft. Gleichzeitig steht die Region vor dem Hintergrund der Wandel innovativ und nachhaltig zu gestalten und mit zu- Energiewende und des Klimaschutzes vor großen Aufgaben kunftsweisenden Projekten auf den konkreten Raum zu über- und Herausforderungen der Zukunft. Absehbare Veränderun- setzen. Als sichtbare Zeichen sollen ausgezeichnete „IRR- gen sollen hier aber nicht als Strukturbrüche erlebt, sondern Best-Practice-Projekte“ und „IRR-Modellprojekte“ im Rahmen durch die Weiterentwicklung der in der Region gewachsenen einer ZUKUNFTSAUSSTELLUNG RHEINISCHES REVIER Technologien und Kompetenzfelder sowie durch die Bünde- im Jahr 2017 innovative Lösungen und neue Ansätze prä- lung aller vorhandenen Potenziale frühzeitig und gemeinsam sentieren. So will die IRR einen Ausblick auf die gemeinsame mit allen gesellschaftlichen Akteuren gestaltet werden. Die Zukunft im Rheinischen Revier geben und gleichzeitig eine Innovationsregion Rheinisches Revier wird den Weg in den Richtschnur für deren weitere Qualifizierung vorgeben. kommenden Jahren beschreiben und vorbereiten, mit dem das Rheinische Revier auch im 21. Jahrhundert eine moder- www.rheinisches-revier.de ne, prosperierende und innovative Energie- und Wirtschafts- region sein kann. Im Rahmen der IRR soll somit das regiona- le Entwicklungspotential mit seinen vorhandenen Aktivitäten und Akteuren identifiziert, gebündelt und vernetzt werden, um daraus einen Mehrwert abzuleiten und bereits heute auf zukünftige Strukturveränderungen reagieren zu können. Vor diesem Hintergrund hat sich die Innovationsregion Rheini- sches Revier das Ziel gesetzt, zu einer Modellregion für die Energiewende und den Klimaschutz zu werden, auf Basis der in der Region gegebenen wirtschaftlichen, technologischen und infrastrukturellen Stärken. Dabei sollen möglichst viele gesellschaftliche Akteure ihren aktiven Beitrag leisten und sich für die Zukunft ihrer Region engagieren (Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Kommunen, Unternehmen, Forschungs- institute, Hochschulen…).

Düsseldorf Mönchengladbach Neuss

Heinsberg

Köln Bergheim

Düren

Euskirchen

Das Rheinische Revier mit dem Kernraum der IRR.

8 Die Innovationsräume – Grundlage und Verortung strategischen Innovationsräume der IRR Handelns innerhalb der IRR • Innovationsraum Aachener Revier Der Raum der Innovationsregion Rheinisches Revier, zu • Innovationsraum Garzweiler dem die Kreise Düren, Euskirchen, Heinsberg, der Rhein- Erft-Kreis und der Rhein-Kreis Neuss sowie die Städteregion • Innovationsraum 3E - Aachen mit insgesamt 64 Städten und Gemeinden gehören, Erft Energie Entwicklung ist durch die Gewinnung, Verstromung und Veredelung der Braunkohle geprägt. Den Kern der Innovationsregion bildet • Innovationsraum :terra nova dabei der Raum rund um die großen Braunkohletagebaue • Innovationsraum Ville und das ehemalige Steinkohlenrevier, das sog. Rheinische Revier. Innerhalb dieses Kernraums haben sich ausgehend • Innovationsraum Hambach-Süd von einer sich stetig weiterentwickelnden Braunkohletechno- • Innovationsraum Indeland logie vielfältige Kompetenzfelder entwickelt, die schon heute in die Zukunftsgestaltung der Region eingebracht werden • Innovationsraum Neuland können. Gleichzeitig existiert innerhalb der IRR eine Vielzahl leistungsstarker und renommierter Schlüsselakteure der Eine detaillierte Beschreibung der insgesamt acht Inno- Industrie und Wissenschaft. vationsräume finden Sie im Anhang ab Seite 25.

Das Rheinische Revier bietet nicht nur ein großes Spektrum Ideen und Modellprojekte und bieten gleichzeitig Struktur und an Zukunftsaufgaben und Herausforderungen, sondern auch Orientierung. Sie machen die vielfältigen Facetten der unter- die notwendigen Voraussetzungen und Potenziale für deren schiedlichen Teilräume der IRR und die daraus resultieren- beispielhafte Beantwortung. Vor diesem Hintergrund wurde den Zukunftsperspektiven für die IRR insgesamt sichtbar und ein räumliches Entwicklungskonzept für die Innovationsregi- ermöglichen, dass Best-Practice-Projekte und Modellprojekte on Rheinisches Revier erarbeitet, durch das die inhaltlichen der IRR auf den lokalen Entwicklungsvoraussetzungen der Alleinstellungsmerkmale, Kompetenzen und Entwicklungspo- Innovationsräume aufbauen und synergetische Wechselwir- tenziale eine räumliche Übersetzung zu konkreten Modell- kungen zustande kommen. projekten finden. Die acht Innovationsräume erschließen die jeweiligen Entwicklungsvoraussetzungen und –potenziale unterschiedlicher Teilräume für integrierte Gesamtprojek- te. Sie zeigen den bestehenden örtlichen Kontext für neue

Innovationsraum Garzweiler

Innovationsraum 3E - Erft Energie Entwicklung

Innovationsraum :terra nova

Innovationsraum Aachener Revier

Innovationsraum Ville

Innovationsraum Indeland Innovationsraum Hambach-Süd

9 Durchführung von „Runden Tischen“ – Gemeinsame Konkretisierung von Themen- und Aufgabenbereichen Vor dem Hintergrund der beschriebenen Zielsetzung wurde für die Innovationsregion Rheinisches Revier ein regionaler Entwicklungsprozess angestoßen, mit dem Ziel, ein inhalt- lich-räumliches Handlungsprogramm der IRR zu konkreti- sieren. Entlang der benannten Innovationsräume wurden dreimal sieben „Runde Tische“ unter Beteiligung regionaler Schlüsselakteure (Kommunen, Unternehmen, Wissenschaft- liche Einrichtungen/Hochschulen, Bürgergruppen…) vor Ort durchgeführt. Dabei wurden gemeinsam besondere Heraus- forderungen, relevante Themenbereiche und Fragestellungen der jeweiligen Teilräume innerhalb der IRR erörtert und mögli- che Projektideen benannt. Auf diese Weise ist es einerseits gelungen, für die jeweiligen Innovationsräume die gemein- same Entwicklung integrierter, räumlicher Gesamtkonzepte die Region als Ganzes - Bewohner, Wirtschaft, Forschungs- anzustoßen. Andererseits wurden über das Instrument der institute, Politik und Verbände - an der Zukunftsgestaltung „Runden Tische“ unterschiedlichste Akteure für den regio- mitwirkt. nalen Projektaufruf/Ideenwettbewerb aufmerksam gemacht, Mit der Revierkonferenz lag der IRR bereits ein Format für ein aktives und verantwortliches Engagement in der IRR zur aktiven Information der Politik vor. Dem wurde mit den gewonnen und dadurch eine Konkretisierung/Einreichung Innovationstagen ein neues Format hinzufügt. Als Tag für den von Projektvorschlägen vorangetrieben. regionalen Dialog und intensiven Austausch zwischen Öffent- lichkeit, Fachwelt und Politik wurde die Region von Beginn an eingeladen, sich am Projektaufruf und Ideenwettbewerb aktiv zu beteiligen und über zukünftige Projekte zu informieren. Innovationstage zum regionalen Dialog Am 1. Innovationstag am 9. Mai 2015 am Blausteinsee mit Mit der Innovationsregion Rheinisches Revier wurde ein lang- rd. 100 Teilnehmer stand das Konzept der Innovationsräume fristiger Prozess initiiert, um gemeinsam mit den Menschen und der Projektaufruf im Fokus. Über 160 Akteure kamen am der Region Projekte und Initiativen zu entwickeln, die eine 23. Oktober 2015 ins Kreishaus nach Düren und informierten nachhaltige Entwicklungsperspektive für die Region nach sich über die ausgewählten IRR-Modellprojekt-Kandidaten dem Ende der Braunkohleförderung eröffnen. Der Erfolg und IRR-Best-Practice-Projekte. Die intensiven Gespräche derart abstrakter und langwieriger Entwicklungsprozesse und Diskussionen unter den Akteuren haben gezeigt, dass wird im Wesentlichen durch eine intensive und zielgerichtete der Prozess der gemeinsamen Zukunftsgestaltung in der Kommunikation der beteiligten Akteure beeinflusst. Darüber Region begonnen hat und der regionale Dialog fortgeführt hinaus kann der Wandel in der Region nur gelingen, wenn werden muss.

1010 Prozess

14. November 2014 Revierkonferenz (Science College Overbach, Jülich) Vorstellung Konzeptentwurf der Innovations- räume und des anvisierten Verfahrens

Januar-März 2015 Durchführung von Runden Tischen in Innovationsräumen/Akteursmobilisierung

27. März 2015 1. Sitzung des Fachbeirats

9. Mai 2015 1. Innovationstag (Blausteinsee, ) Veröffentlichung des Projektaufrufs/Ideenwettbe- werbs/Start des Verfahrens

28. August 2015 Einsendeschluss für Projektideen

September 2015 Vorprüfung der Projektideen durch die IRR GmbH, Beratung im Fachbeirat und Operationel- len Arbeitskreis

11. September 2015 2. Sitzung des Fachbeirats

Oktober 2015 Beratung und Beschluss der Modellprojekte/ Projektideen in der Gesellschafterversammlung der IRR GmbH

23. Oktober 2015 2. Innovationstag (Kreishaus Düren) Veröffentlichung der ersten „IRR-Best-Practice- Projekte“ und „IRR-Modellprojekt-Kandidaten“

11 Projektaufruf/Ideenwettbewerb der Innova- realisierte und etablierte Projekte, Konzepte, Studien oder In- tionsregion Rheinisches Revier itiativen einzureichen, die im Rahmen der IRR als „IRR-Best- Practice-Projekt“ der Region ausgezeichnet werden. Diese Die Innovationsregion Rheinisches Revier hat sich auf den Best-Practice-Projekte werden einer „Innovations-Landkar- Weg gemacht, zu einer Modellregion für die Energiewen- te“ der IRR hinzugefügt. Zum anderen wurden zur Konkreti- de und den Klimaschutz zu werden. Mit dem Projektaufruf sierung einer Zukunftsperspektive für die Innovationsregion möchte die IRR den positiven Wandel in der Region sicht- Rheinisches Revier neue Ideen und Modellprojekte gesucht, bar machen und bereits entwickelte Kompetenzen und die in den nächsten Jahren im Rahmen der IRR weiter quali- Entwicklungskonzepte präsentieren. Sie möchte zeigen, fiziert und realisiert werden sollen. Ziel ist es, Ideen/Projekte/ dass sich die Region schon HEUTE mit Projekten und Konzepte zur präventiven Gestaltung des Strukturwandels Ideen den Herausforderungen des Strukturwandels und der in den Themenbereichen der IRR zu realisieren, gemeinsam Energiewende stellt und innovative wie auch nachhaltige Antworten auf Zukunftsfragen zu finden und so Probleme von Lösungen für MORGEN erfolgreich entwickelt. Es wurden MORGEN schon heute anzugehen. Die Auswahl und politi- Projektvorschläge und -ideen, Menschen und Institutionen sche Legitimation der IRR-Best-Practice-Projekte/IRR-Mo- sowie Standorte und Räume gesucht, um den präventiven dellprojekt-Kandidaten erfolgt auf Basis der eingereichten Wandel gemeinsam in der Region innovativ und nachhaltig Projektskizze im Zusammenspiel zwischen unabhängigem zu gestalten. Bürgerinnen und Bürger, Vereine, öffentliche Fachbeirat, operationellem Arbeitskreis und der Gesellschaf- Träger, Hochschulen, Forschungsinstitute und Unternehmen terversammlung der IRR GmbH. Die Gesellschafterversamm- waren aufgerufen, bauliche, landschaftliche, organisatorische lung entscheidet formell über die Projekte. und wissenschaftliche Projekte, die die Zukunft der Energie- region nachhaltig gestalten, zu benennen. Im Rahmen des Projektaufrufs war die Region aufgefordert, zum einen bereits Auswahl von Modellprojekt-Kandidaten und Best-Practice-Projekten der IRR Über den IRR-Ideenwettbewerb/Projektaufruf ist es gelun- gen, eine stattliche Zahl Projektvorschläge zu akquirieren. Der Ideenwettbewerb/Projektaufruf ist über ein halbes Jahr mit den Akteuren in den Innovationsräumen der IRR in mehreren Besprechungsrunden (Runde Tische) intensiv vorbereitet worden. Entsprechend hat der Wettbewerb eine große Resonanz erfahren. Nunmehr liegt der Region eine Innovationslandkarte mit zahlreichen Ansätzen für potenziell strukturwirksame Projekte vor. Die IRR hat nun die Aufgabe, den anstehenden Qualifizierungs- und Managementprozess konzeptionell und organisatorisch zu begleiten.

12 Der Projektaufruf/Ideenwettbewerb

Die Innovationsregion Rheinisches Revier hat sich auf den Zum anderen wurden zur Konkretisierung einer Zukunfts- Weg gemacht, zu einer Modellregion für die Energiewen- perspektive für die Innovationsregion Rheinisches Revier Bis zum Ende der Einreichungsfrist am 28. August 2015 de undwurden den 87 Klimaschutz Vorschläge zufür werden.neue Modellprojekte Mit dem Projektaufruf von Gebiets - neue Ideen und Modellprojekte gesucht, die in den nächsten möchtekörperschaften, die IRR den Unternehmen, positiven Wandel Hochschulinstituten in der Region undsichtbar Ein- Jahren im Rahmen der IRR weiter qualifiziert und realisiert machenzelpersonen und bereits eingereicht. entwickelte Der IRR-Fachbeirat Kompetenzen empfiehltund Ent- davon werden sollen. Ziel ist es, Ideen/Projekte/Konzepte zur wicklungskonzepte75 Modellprojekt-Vorschläge präsentieren. im SieRahmen möchte der zeigen, IRR weiter dass zu präventiven Gestaltung des Strukturwandels in den Themen- sichqualifizieren. die Region schonDiese HEUTEVielzahl mitvon ProjektenVorschlägen und bildet Ideen eine den gro - bereichen der IRR zu realisieren, gemeinsam Antworten auf Herausforderungenße Bandbreite möglicher des Strukturwandels Projekte ab, die und von der bürgerschaftli Energie- - Zukunftsfragen zu finden und so Probleme von MORGEN wendechen stellt Engagements und innovative im Bereich wie auch nachhaltiger nachhaltige Dorfentwicklung Lösungen schon heute anzugehen. erfolgreichbis hin zu entwickelt. komplexen Es Forschungsvorhaben wurden Projektvorschläge etablierter und Insti - -ideen,tutionen Menschen reicht. Derund Fachbeirat Institutionen hat sowiedie Empfehlung Standorte ausge und - Die Auswahl und politische Legitimation der IRR-Best- Räumesprochen, gesucht, neben um herausragenden den präventiven Leuchtturmprojekten Wandel gemeinsam mit in Practice-Projekte/ IRR-Modellprojekten erfolgt auf Basis der der überregionalerRegion innovativ Strahlkraft und nachhaltig auch kleinere zu gestalten. Engagements, die eingereichten Projektskizze im Zusammenspiel zwischen sich an den Zielen der Innovationsregion Rheinisches Revier unabhängigem Fachbeirat, operationellem Arbeitskreis und Bürgerinnenorientieren, und mit Bürger, in das Programm Vereine, öffentliche der IRR aufzunehmen Träger, Hoch und- der Gesellschafterversammlung der IRR. Die Gesellschafter- schulen,entsprechend Forschungsinstitute weiter zu qualifizieren. und Unternehmen waren versammlung entscheidet formell über die Projekte. aufgerufen, bauliche, landschaftliche, organisatorische und Zu den Modellprojekt-Vorschlägen kommen (derzeit) 40 wissenschaftliche Projekte, die die Zukunft der Energiere- IRR-Best-Practice-Projekte (davon 20 Neu-Einreichungen, gion nachhaltig gestalten, zu benennen. Im Rahmen des 14 bereits durch die KlimaExpo.NRW zertifizierte Projekte Projektaufrufs war die Region aufgefordert zum einen bereits und 6 Projekte, die schon durch die Prozesse EuRegionale realisierte2008/Regionale und etablierte 2010 qualifiziertProjekte, Konzepte, wurden). DieserStudien IRR oder- In- itiativenBest-Practice-Projekt-Fundus einzureichen, die im Rahmen soll weiterhin der IRR offen als „IRR-Best- bleiben und Practice-Projekt“kann sukzessive der durch Region weitere ausgezeichnet gute Beispiele werden. der Region Diese Best-Practice-Projekteergänzt werden. werden einer „Innovations-Landkarte“ der IRR hinzugefügt.

„Wandel HEUTE sichtbar machen und für MORGEN vorausschauend gestalten“

Bestehende Best-Practice Projekte (HEUTE) Neue Ideen & Modellprojekte (MORGEN)

Ziel: Erstellung einer Ziel: Konkretisierung einer Innovationslandkarte Rheinisches Zukunftsperspektive für die Region Revier mit bestehenden Projekten durch neue Ideen & Projekte zur - Sichtbarmachung der bestehenden Kompetenzen Bewältigung des Strukturwandels - Ideen/Projekte/Ansätze zur präventiven - „Leuchttürme“/Best-Practice Gestaltung des Strukturwandels in den - Was können wir? Wer sind wir? Wie gehen Themen der IRR wir bereits heute den Strukturwandel an? - Antworten auf Zukunftsfragen finden - Wo finden schon heute Projekte im Sinne - Probleme schon heute angehen der IRR statt?

Auswahl und politische Legitimation durch Gesellschafterversammlung (regionales Votum), Fachbeirat und Operationellen Arbeitskreis

Auswahl von Auswahl von

„IRR-Best-Practice-Projekten“ „IRR-Modellprojekt-Kandidaten“ Anreiz/Angebot: Anreiz/Angebot: - Begleitung/Qualifizierung durch IRR Label - - „Wir sind Teil der IRR “ - Ein „Schaufenster“ für innovative Ansätze Auszeichnung/Würdigung bestehender - Regionaler „Rückenwind“ Projekte (Verklammerung) bei der Präsentation / Marketing: - „Schaufenster“; Fördermittelakquise; Beratung bei der Aufmerksamkeit in der Region und darüber Förderung; regionales „Sprachrohr“ zum hinaus; Vermittler ins Land Land NRW Verklammerung/Vermittlung: - - Projektverbünde innerhalb der Region Erfahrbarmachung der Kompetenzen, - Regionales Ideenlabor für den Übertragbarkeit in der Region; Strukturwandel/Austausch mit der Region Erfahrungsaustausch

„Wandel HEUTE sichtbar machen und für MORGEN vorausschauend gestalten“ ZUKUNFTSAUSSTELLUNG RHEINISCHES REVIER 2017 2 13 Thematische Projektfamilien zum Kenner! Wissen. Können. Handeln. – Eine Bildungsini- tiative zur Anregung einer Reduzierung des CO -Ausstoßes Die eingereichten IRR-Modellprojekt-Kandidaten wurden auf 2 am Beispiel des Innovationsraumes Indeland“). GENERALPLANUNG Empfehlung des Fachbeirates zu fünf thematischen Pro- jektfamilien zusammengefasst, anhand derer der zukünftige Bebauungskonzept Europarc Kerpen I Ansatz A I Blick Vorfahrt / Campus Qualifizierungsprozess organisiert wird:

Energie der Zukunft und Neue Mobilität Eine Vielzahl von Projektvorschlägen setzt sich mit dem Aufbau eines Energiesystems der Zukunft auseinander, das von unterschiedlichen Möglichkeiten und Ansätzen der regenerativen Energieerzeugung über deren intelligenten Verteilung bis zu neuen Speichertechnologien reicht. Vorge- schlagen werden beispielsweise integrierte Gesamtkonzepte auf kommunaler und (teil)regionaler Ebene wie die Entwick- lung eines „Kommunalen Energieversorgungs- und –Ener- gieverteilungssystems auf Basis regenerativer Quellen und effizienter Gleichspannungstechnik/IRRene“, die „regionale Bebauungskonzept Europarc Kerpen | © medfacilities GmbH | 26.06.2015 | Seite 16 Umsetzung der Energiewende mit Hilfe von regenerativ Wirtschaftliche Entwicklung und neue erzeugtem Wasserstoff/Power to Gas im Rhein-Erft-Kreis“ Kompetenzareale oder die Entwicklung eines „Innovationsparks Erneuerbare Eine große Gruppe von Projektvorschlägen widmet sich der Energien Jüchen“. Hinzu kommen mehrere Projektansätze, wirtschaftlichen Entwicklung der Innovationsregion Rhei- die innovative Einzelbausteine der Energieumwandlung nisches Revier sowie der Etablierung neuer, innovativer und –speicherung thematisieren sowie deren Erforschung Kompetenzareale. Dabei setzen sich einige Projektansätze ermöglichen. Dabei reicht die Bandbreite vom Bau eines auf unterschiedliche Art und Weise mit der Förderung von „Modularen Hochleistungsstrahlers“ am Solarcampus Jülich Innovationen und wirtschaftlicher Entwicklung in der Region als einzigartige Forschungsinfrastruktur, über die Erschlie- auseinander („InnoPath – Förderung der Innovationskultur ßung „biogener Energieträger aus der Region“ bis hin zur in der IRR“, „OpenInnoEnergy IRR – die Innovationsregion energetischen „Nutzung von Grubenwasser-Erdwärme für Rheinisches Revier als Modellregion für offene Innovati- das ENERGETICON“. on, präventiven Strukturwandel und ein neues glokales Energiecluster in NRW“). Darüber hinaus setzen sich zwei Eng in Verbindung mit dem Thema Energie steht der Bereich Projektvorschläge mit besonderen Bildungsformaten aus- innovativer Mobilitätskonzepte, für den ebenfalls einige Pro- einander, die von großer Impulskraft für die Wirtschaftliche jektideen vorgeschlagen wurden. Diese reichen von der „Nut- Entwicklung der Region sein können („Bildungscloud 2.0 zung von E-Mobilität in betrieblicher Fahrzeugflotte kommu- für Schulen in der Innovationsregion Rheinisches Revier“, naler Betriebe“ bis hin zur Entwicklung von „Lokalen Netzen „ChemNet Rheinland Akademie auf dem Weg zur Industrie- im Revier – Energie lokal und nachhaltig nutzen (Elektromo- und Arbeitswelt 4.0“). bilität)“. Hinzu kommen einige Projektvorschläge, die sich mit kommunikativen Formaten und Bildungsangeboten zum The- Eine große Zahl von Projektvorschlägen umfasst die Entwick- ma Energie der Zukunft und Mobilität befassen („Vom Knirps lung regionaler Kompetenzareale. Dabei reicht die thema- tische Bandbreite von der Entwicklung eines renommierten Wissenschaftsstandortes mit forschungsaffinen Unternehmen und Ausgründungen („Campus Merscher Höhe“), über den Aufbau eines regionalen Gesundheitscampus („B-FARM Institut Kerpen“), die synergetische Entwicklung eines inter- kommunalen Gewerbegebietes für Grüne Technologien im Umfeld des Kraftwerks Neurath („Energiestrasse/Gewächs- hauspark Neurath“), für Energie(Land-)wirtschaft im Umfeld einer neu entstehenden Biogasanlage („Klimaoptimierter Wissenschafts- und Gewerbepark :terra nova“, „Klimahülle :terra nova“), bis hin zur Etablierung regionaler Kompetenza- reale zum Thema Logistik („Interkommunales GIB Jüchen/ Grevenbroich“, „Euregio-Railport“, „Industriedrehkreuz Weis- weiler-Inden“…).

14 Klimagerechte Dorf-, Stadt- und Regional- entwicklung Ein großer Teil der eingereichten Projektvorschläge setzt sich auf unterschiedliche Weise mit Strategien der klimage- rechten Dorf-, Stadt- und Regionalentwicklung auseinander. Einige wenige Projektansätze thematisieren standortunab- hängig den Aufbau übergeordneter Gesamtsysteme einer „dezentralen Energieversorgung für ein beliebiges Wohn- oder Gewerbegebiet“. Im Gegensatz dazu beschreibt eine Reihe von Projektvorschlägen die avisierte Entwicklung von Klimaschutzsiedlungen und an der Energiewende orientierten Dorf- und Stadtentwicklungsprojekten an ganz konkreten Standorten. Hierzu gehören beispielsweise „Klimaschutzsi- edlungen“ in Jüchen und Bedburg, die beispielhafte Ausein- Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen andersetzung mit der „Energiewende im Einfamilienhausbau“ anhand zweier EFH-Gebiete in Grevenbroich und Bedburg Eine weitere Projektfamilie setzt sich mit dem nachhaltigen (Brennstoffzellensiedlung, Solarsiedlung), „Energie & Woh- Umgang mit Ressourcen auseinander. Dabei geht es um nen in Kerpen-Buir“ oder die „klimagerechte Dorfentwicklung die Etablierung möglichst geschlossener Ressourcenkreis- auf Basis einer bürgerschaftlichen Trägerschaft“ in Wanlo. läufe innerhalb der Innovationsregion. Einige Projektan- Hinzu kommen Konzepte für die energetische Aufwertung sätze untersuchen neue Nutzungsmöglichkeiten, für die im und/oder Sanierung von bestehenden Siedlungsarealen Rheinischen Revier (insbesondere an Kraftwerksstandorten) („Energetische Sanierungsoffensive Jüchen“) und Gewerbe- reichlich anfallenden CO -Mengen. Dabei ist es Ziel der 2 gebieten („Gewerbegebietskonzept auf Basis biogener Roh- unterschiedlichen F&E-Initiativen, neue Wege vom klima- und Brennstoffe im Rhein-Erft-Kreis“, „Gewerbegebiete und schädlichen Problemstoff hin zum Wertstoff aufzuzeigen: Energie in Kerpen-Türnich“). Die Bandbreite neuer Nutzungsmöglichkeiten reicht von der Produktion „Solarer Flugzeugkraftstoffe und Chemierohstoffe Darüber hinaus wurde für den Innovationsraum Garzweiler aus CO -Emissionen von Braunkohlekraftwerken im Erftkreis“ 2 die Entwicklung eines beispielhaften Masterplans vorge- über die Erschließung „Regionaler Rohstoffe zur Synthese schlagen. Ein solches Instrument einer koordinierten Ge- von Chemikalien, Kraftstoffen und Gasen“ bis hin zur „Stoff- samtstrategie, das unterschiedliche Einzelprojekte synerge- lichen Nutzung von Braunkohle (und braunkohlestämmigem tisch aufeinander abstimmt, orientiert sich an bestehenden CO ) zur Herstellung von synthetischen Basis-Chemikalien 2 Masterplan-Entwicklungen innerhalb der Innovationsregion und Kraftstoffen“. Auf Empfehlung des Fachbeirates sollten (Masterplan Indeland, Masterplan :terra nova) und könnte diese inhaltlich verwandten Projektansätze im weiteren Qua- auch für weitere Innovationsräume Vorbildcharakter haben. lifizierungsverfahren gemeinsam erörtert und anschließend nach Möglichkeit miteinander verknüpft werden. Dabei sollten die teilweise theoretisch-abstrakt angedachten Verfahren und Strategien auf konkrete Standorte innerhalb der Innovations- region übertragen werden.

Weitere Projektansätze widmen sich dem Aufbau eines regionalen „Kompetenzzentrums nachhaltige Bioraffinerie“, dem „Nachhaltigen Wirtschaftswachstum und wirksamen Klimaschutz durch umfassende Holzverwendung (HolzCam- pus.Eifel), der Etablierung eines “Regionalen Kompetenz- zentrums für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen“ in Verbindung mit der Installation eines „Regionalen Rückbau- zentrums für Elektroaltgeräte“ sowie dem Aufbau eines regi- onalen „Kompetenzclusters Ressourceneffizientes Bauen im Indeland/Faktor X“. Für die weitere Qualifizierung empfiehlt der Fachbeirat daran zu arbeiten, dass aus dem jeweiligen Projektansatz über Wiederverwertungsprozesse (Recycling) echte Mehrwerte für die Region generiert werden und dabei innovative Wege über die gesetzlich vorgeschriebenen Stan- dards hinaus beschritten werden.

15 Rekultivierung 2.0 – Zukunftslandschaften Eng in Verbindung mit dem Thema der Landschaftsentwick- und Innovative Landwirtschaft lung steht der Bereich der innovativen Landwirtschaft, aus dem heraus auch einige Projektvorschläge benannt worden Eine Reihe von Projektvorschlägen greift das Thema der sind. Hierzu gehören zum einen innovative Flächennutzun- Neugestaltung von Rekultivierungslandschaften auf. Hier- gen wie der „nachhaltige Anbau von Arznei- und Gewürz- zu gehören beispielsweise landschaftliche Entwicklungen pflanzen als Erwerbsalternative auf Rekultivierungsstand- entlang von Tagebaukanten wie die „Grüne Fuge Jüchen“ orten“, die bereits benannte „Lebensmittelproduktion auf entlang des Tagebaus Garzweiler, die Weiterentwicklung des Artenschutzflächen“ oder die Entwicklung eines regionalen TimePark entlang des Tagebaus Hambach oder die sanfte, „Agrobusiness-Parks“, der vorhandene Ressourcenpotenzia- touristische Inwertsetzung der Sophienhöhe. Einige Projekt- le der Region wie Kraftwerks-Abwärme und CO2-Mengen auf- ansätze setzen sich darüber hinaus mit den besonderen greift und die gesamte, regionale Wertschöpfungskette von Landschaftstypen der Region (Rheinische Bördelandschaft, der nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln über deren Erftaue…) und deren Weiterentwicklung auseinander. Hierzu Verarbeitung bis hin zum Marketing und Vertrieb zum Thema gehören beispielsweise Projektansätze wie die Entwicklung hat. Einige, möglicherweise miteinander kombinierbare, einer „Essbaren Energielandschaft Erftaue“ oder die „Nut- Projektansätze, setzen sich darüber hinaus mit der Herstel- zung von Artenschutzflächen zur Lebensmittelproduktion“. lung und Distribution von organisch-mineralischem Dünger Nach Aussage des Fachbeirates wird es bei der Weiterquali- auseinander, der in der Region anfallende organische Abfälle fizierung der Projektansätze darauf ankommen, im Rahmen wie Gülle mit wertvollen Braunkohlesubstanzen kombiniert. der IRR keine reine Wiederherstellung früherer Landschaften zu betreiben, sondern eine zeitgemäße Entwicklung außer- gewöhnlicher und identitätsstiftender Zukunftslandschaften innerhalb der Innovationsregion anzustoßen. Hierbei sollte Landschaft „nach vorne“ gedacht werden, um aktuellen Her- ausforderungen wie Klimawandel, Energiewende oder land- wirtschaftlicher Strukturwandel gerecht zu werden. Räum- liche Gesamtkonzepte wie Indeland und :terra nova haben gezeigt, welche Qualität Rekultivierungslandschaften neuen Typs entfalten können und dienen gleichzeitig als Orientie- rungsmaßstab für die im Rahmen der IRR neuentstehenden Landschaftsprojekte. Ziel sollte es sein, durch entsprechende Vernetzung und Verknüpfung der unterschiedlichen Einzel- projekte einen zusammenhängenden Landschaftsraum hoher Qualität für das Rheinische Revier insgesamt zu etablieren.

16 Der weitere Qualifizierungsprozess – ungsbedarf orientierte, konkrete Einzelprojekt-Betreuung zu Sachstand und Ausblick ermöglichen.

Die unterschiedlichen Projektvorschläge müssen sich auf Die Innovationsregion Rheinisches Revier hat das Ziel dem Weg zu einem IRR-Modellprojekt neben der inhaltlichen formuliert, auf Basis vorhandener Technologie- und Kompe- Weiterentwicklung auch einem formalen Abstimmungsverfah- tenzfelder zu einer Modellregion für die Energiewende und ren unterziehen. Während realisierte Projekte in der Region den Klimaschutz zu werden. Insofern kommt es darauf an, zu „IRR-Best-Practice-Projekten“ an Hand der eingereichten dass möglichst alle relevanten Akteure der Region und große Projektskizze und den Qualitätskriterien (siehe Qualitätskri- Teile der Bevölkerung aktiv an dieser Zielsetzung mitarbeiten terien eines IRR-Projektes) direkt durch die Gesellschafter- und sich engagieren. Gleichzeitig ist es von entscheidender versammlung ausgewählt werden (1-stufiges Auswahlverfah- Bedeutung, die unterschiedlich weit gediehenen Projektan- ren), muss jede neue Idee und jedes Modellprojekt, welches sätze an einem gemeinsam formulierten Qualitätsanspruch Bestandteil der Innovationsregion Rheinisches Revier zu orientieren und entsprechend fortzuentwickeln. Insofern werden will, einen mehrstufigen Qualifizierungsprozess gilt es, die benannten IRR-Modellprojekt-Kandidaten in einem durchlaufen. Die neuen Projektvorschläge erhalten zunächst weiteren Qualifizierungsverfahren genauer zu untersuchen, in einer ersten Stufe den Status als „IRR-Modellprojekt-Kan- zu sortieren, zu bündeln und in Beziehung zueinander zu didat“. Erst nach erfolgreicher Weiterqualifizierung werden setzen, und anschließend nach Möglichkeit im Rahmen der die IRR-Modellprojekt-Kandidaten nach erneuter Diskussion IRR qualifizierend zu begleiten. in der Gesellschafterversammlung (Auswahlgremium) zu ei- nem offiziellen „IRR-Modellprojekt“ ausgezeichnet (2-stufiges Auswahlverfahren).

Vor diesem Hintergrund sollen in einem nächsten Schritt entlang der benannten Projektfamilien übergeordnete, the- matische Arbeitskreise durchgeführt werden. Dabei geht es insbesondere darum, - gemeinsame Fragestellungen und Qualitätsanspruche zu erörtern, - Einzelprojekte/Projektbausteine bei Bedarf zu stärkeren, integrierten Gesamtprojekten zu verknüpfen, - inhaltliche, räumliche, organisatorische (Trägerschaft, Ak- teurskreis) und kommunikative Bausteine der jeweiligen Gesamtprojekte zu konkretisieren, - unterschiedliche Finanzierungs- und Förderbedarfe (inkl. möglicher Zuordnung zu bestehenden Förder- und Finan- zierungsprogrammen) herauszuarbeiten, - unterschiedliche Reifegrade und damit unterschiedliche Qualifizierungs- und Betreuungsbedarfe erkennbar zu machen und - erste beispielhafte Starter-Projekte zu definieren.

Parallel zur übergeordneten Projektqualifizierung in Arbeits- kreisen entlang gemeinsamer Zielsetzungen der Projektfa- milien unter Beteiligung von thematischen Experten, geht es auch darum, eine am jeweiligen Qualifizierungs- und Betreu-

17 Qualitätskriterien eines IRR-Projektes – Qualifizierung auf dem Weg zu einem IRR-Modellprojekt dar. Grundlagen der Projektauswahl Bei der Projektauswahl im Rahmen des IRR-Projektaufrufs/ Ideenwettbewerbs war weniger entscheidend, inwiefern die Projektidee bereits zum aktuellen Zeitpunkt diesen Kriterien Ziel der IRR ist die Weiterentwicklung des Rheinischen Re- vollständig entspricht. Viel mehr kam es darauf an, ob der viers zu einer Modellregion für die Energiewende sowie eines Fachbeirat, der Operationelle Arbeitskreis und die IRR-GmbH präventiven Strukturwandels. Hierfür gilt es, neue Strukturen, Gesellschafterversammlung (Auswahlgremium) der jewei- Kooperationen und Aufgabenfelder zu entwickeln. Konkrete ligen Projektidee eine Entwickelbarkeit in diese Richtung Projekte sollen das Profil dieser innovativen Region schärfen attestierten. und Beiträge dazu leisten, die zukünftigen Herausforderun- gen zu bewältigen, denen die Region gegenübersteht. Um

an der Innovationsregion Rheinisches Revier teilnehmen zu können, müssen die Projekte von besonderer Qualität und Bedeutung für die Region sein. Damit ein Modellprojekt oder eine Idee als IRR-Kandidat ausgewählt wird und zum Ab- schluss des Qualifizierungsprozesses das IRR-Label erhält, muss es folgende Kriterien berücksichtigen:

Die benannten Qualitätskriterien gelten sowohl für die Auswahl von „IRR-Best-Practice-Projekten“ als auch für die Auswahl von „IRR-Modellprojekt-Kandidaten“. Für letztere stellen sie gleichzeitig die Richtschnur für deren weitere

Qualitätskriterien eines IRR-Projektes

Regionale Bedeutsamkeit Kompetenz/überdurchschnittliche Qualität Entscheidend für die Auswahl eines IRR-Projektes ist, welche IRR-Projekte sollen von überdurchschnittlicher Qualität sein Bedeutung das Projekt über den konkreten Ort hinaus für den und stets um die bestmögliche Lösung ringen. Insofern ist jeweiligen Innovationsraum und die Region hat. Der notwen- die notwendige Kompetenz nachzuweisen oder einzuholen, dige Nachweis einer regionalen Bedeutsamkeit des Pro- um strukturelle, funktionale oder gestalterische Besonderheit jektes kann über die besondere regionale Strahlkraft eines zu erreichen. Darüber hinaus können qualifizierende Verfah- Projektes oder durch die Beantwortung einer für die Region ren (Wettbewerb der besten Ideen, Denken in Alternativen, beispielhaften Fragestellung erfolgen. Werkstätten…) innerhalb des Projektentwicklungsprozesses Kompetenz bzw. überdurchschnittliche Qualität integrieren.

Zukunftsthema IRR-Projekte sollen sich mit Zukunftsfragen der Innovations- Innovationskraft region Rheinisches Revier auseinander setzen, den Blick Für IRR-Projekte ist es entscheidend, dass sie innovative nach vorne richten und keine Musealisierung betreiben. Ideen aufgreifen, und dadurch neue Wege und Strategien Insofern ist es entscheidend, inwiefern das Projekt sich mit aufgezeigt werden. Insofern stellt sich die Frage, was ist inno- aktuellen Fragestellungen für die Zukunft auseinandersetzt vativ/neuartig am jeweiligen Projekt (z.B. Herangehensweise, und sie damit zur Lösung künftiger Herausforderungen bei- Produkt, technische Lösung, Trägerschaft und Teilhabe). trägt, denen die Region gegenübersteht (z.B. Strukturwandel, Darüber hinaus kommt es darauf an, inwiefern vom Projekt Klimaschutz, Energiewende). Innovationsimpulse auch für andere Projekte, Standorte, Technologien oder Akteursgruppen etc. ausgehen.

18 Auf dem Weg zu einer Zukunftsaus- stellung Rheinisches Revier

Anhand der vorliegenden Projektideen und deren weiteren Ausgestaltung soll schrittweise ein konkretes Programm für die Innovationsregion Rheinisches Revier auf den Weg gebracht werden. Auch wenn die IRR als inhaltliche und politische Zielsetzung des Landes Nordrhein-Westfalen nicht zeitlich limitiert und damit auf kein konkretes Zieldatum hin ausgerichtet wurde, so ist es dennoch erklärtes Ziel der Region möglichst schnell greifbare Fortschritte und konkrete Projekte des sich vollziehenden Innovationsprozesses inner- halb der IRR erkennbar zu machen. Als Zwischenziel gilt die Zwischenpräsentation „Zukunftsausstellung Rheinisches Re- vier“ in 2017, die zeitlich zusammenfällt mit der 2. Phase des EFRE-Leitmarktwettbewerbs sowie der Zwischenpräsentation KlimaExpo.NRW: Bis dahin sollen für eine größere Revieraus- stellung zu einem späteren Zeitpunkt bereits viele Projektideen bis zur Antragsreife ausgearbeitet und damit als gemeinsames Zukunftsprogramm der Region präsentierbar sein.

Übertragbarkeit Realisierbarkeit IRR-Projekte sollen Modellcharakter haben. Insofern kommt Projektideen, die im Rahmen der IRR an einem konkreten es darauf an, dass sich das Projekt mit seiner Strategie, Standort realisiert werden sollen, müssen sich auch am Technologie oder Arbeitsweise auch auf andere Orte/Inno- Anspruch der tatsächlichen Realisierbarkeit messen lassen. vationsräume der IRR oder auf andere Regionen übertragen Vor diesem Hintergrund muss z.B. erkennbar sein, dass eine lässt. Oder anders formuliert, was können andere Orte und Vorstellung bezüglich der Umsetzung und Finanzierbarkeit/ Regionen vom ausgewählten IRR-Projekt lernen? Förderfähigkeit des Projektes existiert und die für das Projekt relevanten Akteure beteiligt werden.

Strukturwirksamkeit Für die Auswahl von IRR-Projekten ist es entscheidend, dass Nachhaltigkeit von den entsprechenden Projekten strukturwirksame Impulse Bei der Auswahl eines IRR-Projektes ist es von entscheiden- für die Innovationsregion Rheinisches Revier ausgehen. der Bedeutung, inwiefern die Projektidee nachhaltig angelegt Insofern kommt es darauf an, ob ausgehend vom jeweiligen und über eine konkrete Einstiegsmaßnahme hinaus langfris- Projekt positive Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft, tig wirksam werden kann. Nachhaltige Entwicklung heißt: das Wissenschaft und/oder Gesellschaft zu erwarten sind (Er- gleichzeitige und gleichberechtigte Umsetzen von ökologi- schließung neuer Arbeits- und Technologiefelder, Beitrag zur schen, ökonomischen und sozialen Zielen. Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region).

19 2020 Vision

21 Vision

22 Der Projektaufruf der Innovationsregion Rheini- Ressourcen bewusst einsetzen sches Revier hat gezeigt, wo unsere Stärken und Wir sind eine Region, in der Stoffumwandlung Ambitionen liegen: eine wichtige Rolle seit jeher spielt. Auf der Basis neuer Erkenntnisse gehen wir nach- Energiewirtschaft und Landwirtschaft sind haltig mit wertvollen Ressourcen um und zugleich unsere Geschichte und unsere Zukunft. erschließen gleichzeitig neue Ressourcenpo- Mit regional bedeutsamen Projekten gehen wir tenziale aus der Region für die Region. Ziel gemeinsam die Transformation in das postfossile ist die Etablierung möglichst geschlossener Zeitalter an. Stoff- und Energiekreisläufe innerhalb der Innovationsregion Rheinisches Revier. Wir brauchen dafür: - vorhandene und neue Kompetenzen Klimagerecht bauen Durch die nachhaltige Neuorganisation von - das Knowhow und das gemeinsame En- Siedlungs- und Nutzungsstrukturen erproben gagement derer, die den Erfahrungsschatz wir gemeinsam neue Wege des klimagerech- des Rheinischen Reviers verkörpern, und ten Bauens. Wir verknüpfen Methoden und aller Akteure, die die Zukunft mitgestalten Techniken des nachhaltigen Bauens mit intel- - zukunftsfähige Infrastruktur ligenten Energiesystemen und der Anpassung - Forschung und Entwicklung in einem inno- an demographische Zyklen. Auf Ebene des vationsfreudigen Klima Dorfes und des Stadtquartiers gestalten wir - moderne Lebensqualität für alle gemeinsam die Zukunft vor Ort.

Entlang folgender Themenbereiche und Kompe- Landschaft kultivieren tenzfelder engagieren wir uns gemeinsam für Bei uns ist in den letzten 60 Jahren in großem die Zukunft des Rheinischen Reviers: Umfang neue Landschaft entstanden, und die- ser Prozess wird noch weitergehen. Wir ent- wickeln und gestalten neue, unverwechsel- Energie intelligent einsetzen bare Landschaften für das Rheinische Revier. Die in unserer Region reichlich vorhandenen Die Zukunfts-Landschaft der Innovationsregi- Flächen und Anlagen zur Energieerzeugung on ist identitätsstiftend, ökonomisch produk- sind Herausforderung und Chance zugleich, tiv, ästhetisch attraktiv und auf zukunftsfähige mit nachhaltigen Energiesystemen zu expe- Herausforderungen wie Klimaschutz/-wandel rimentieren. Durch die Verknüpfung neuer und Energiewende ausgerichtet. Energien mit innovativen Mobilitätskonzepten etablieren wir vernetzte lokale und regionale Wir werden eine aktive Region sein, in der en- Strukturen einer Modellregion für die Ener- gagierte Bürger, Klein- und Mittelunternehmen, giewende. internationale Großkonzerne, Handwerksbetrie- be, Kommunen, Forschungseinrichtungen und Neue Arbeitsfelder erschließen Hochschulen ihre Zukunft mitgestalten. Die großen Flächenpotenziale des Rheini- schen Reviers, dessen Transitlage sowie Als Lernende Region verfolgen wir aktive Stra- dessen vielfältige, vorhandene Kompetenzen tegien einer laufenden Weiterentwicklung, der nutzen wir zur Profilbildung und wirtschaft- Vernetzung, des Austauschs, des Monitorings lichen Entwicklung der Region. Gleichzeitig und der Reflexion. erschließen wir dadurch neue, zukunftsfähige Berufsfelder und sichern nachhaltig Arbeits- plätze für die Menschen in der Innovationsre- gion.

23 24 Die innovationsräume

Grundlage strategischen Handelns

25 26 Die Innovationsräume Mit den Innovationsräumen wurde gemeinsam mit der Region in den vergangenen Monaten ein räumliches Entwick- lungskonzept erarbeitet, das die inhaltlichen Alleinstellungs- merkmale, Kompetenzen und Entwicklungsvoraussetzungen der jeweiligen Teilräume sichtbar macht. Die acht Innovati- onsräume zeigen somit den bestehenden örtlichen Kontext für neue Ideen und Modellprojekte und bieten gleichzeitig Struktur und Orientierung. Diese Innovationsräume bilden somit teilräumliche Gesamtkonzepte, in die sich vielfältige neue Ideen und Modellprojekte entlang einer gemeinsamen Zielvorstellung einfügen und in einen inhaltlich-räumlichen Gesamtzusammenhang stellen lassen. Sie machen die vielfältigen Facetten der unterschiedlichen Teilräume der IRR und die daraus resultierenden Zukunftsperspektiven für die IRR insgesamt sichtbar.

Innovationsraum Garzweiler

Innovationsraum 3E - Erft Energie Entwicklung

Innovationsraum :terra nova

Innovationsraum Aachener Revier

Innovationsraum Ville

Innovationsraum Indeland Innovationsraum Hambach-Süd

27 Innovationsraum Aachener Revier und technologischen Weiterentwicklung dieser industriel- len Folgelandschaft als „produktiver Park“, der auch aktive Technologie- und Produktionsstandorte miteinbezieht und Der Innovationsraum Aachener Revier umfasst den Kernbe- im Sinne einer gemeinsamen Forschungs- und Produktions- reich des ehemaligen Aachener Steinkohlereviers, dessen landschaft verknüpft. Ansätze hierfür finden sich bereits an Bergbautätigkeit und Rekultivierung schon längere Zeit Standorten wie dem „Carl-Alexander-Park“ und können im zurückliegen. In einigen Bereichen wurde der Strukturwan- Rahmen der IRR aufgegriffen und fortentwickelt werden. del für diesen Innovationsraum bereits auf beispielhafte Weise angegangen. Hieran anknüpfend ergeben sich einige wichtige Aufgaben und Herausforderungen für das Aachener Revier. Zum einen geht es darum, eine nachhaltige Entwick- (Weiter)Entwicklung innovativer Technolo- lungsperspektive für die Zeit nach dem Bergbau aufzuzei- giestandorte und Kompetenzareale gen und dabei aufbauend auf vorhandenen Kompetenzen Der in einigen Bereichen bereits erfolgreich laufende Struk- und regionalen Potenzialen nach neuen Technologie- und turwandel vom Bergbaugebiet hin zur Technologieregion Arbeitsfeldern zu suchen. Zum anderen ist es Ziel, einen Aachen soll im Rahmen der IRR weiterausgebaut werden. grenzübergreifenden Entwicklungsraum „Aachener Revier“ Das synergetische Zusammenspiel von renommierten eigener Identität zu etablieren. Dabei sollen aufbauend auf wissenschaftlichen Einrichtungen, erfolgreichen Technolo- bestehenden Initiativen und Konzepten der Region (z.B. giezentren und verfügbarer Fläche befördert die Entwicklung Technologieregion Aachen) gemeinsam mit den unterschied- innovativer Technologiestandorte und Kompetenzareale lichen Akteuren der Region konkrete Zukunftsprojekte auf innerhalb des Innovationsraumes. Durch einen verbesserten den Weg gebracht werden. Der Innovationsraum Aachener Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft über sog. Revier zeichnet sich in besonderer Weise durch das enge „Science-to-Business“-Center und innovative Technologie- Nebeneinander von vorhandener Fläche und renommierten zentren kann der Technologietransfer zusätzlich gefördert Hochschulstandorten und Forschungseinrichtungen aus werden. Dabei sollen die besonderen Kompetenzfelder und (RWTH Aachen, FZ Jülich…). Flächenpotenziale des Aachener Reviers (z.B. Konversions- flächen/Flächenrecycling ehemaliger Bergwerksstandorte) für zukünftige Entwicklungen aufgegriffen werden: Neben der Weiterentwicklung der grünmetropole – Biotechnologie und dem Life Science-Bereich ist insbeson- die Entdeckung einer neuen Landschaft dere das Technologiefeld „Automotive/Fahrzeugtechnik“ (Mo- bilität der Zukunft) hervorzuheben, das mit dem Aldenhoven Mit der grünmetropole wurde im Rahmen der EuRegiona- Testing Center (ATC) einen besonderen Kompetenzstandort le 2008 erfolgreich der Grundstein zur Entwicklung eines erhalten soll. zusammenhängenden, grenzübergreifenden Regionalparks gelegt in Verbindung mit der touristischen Erschließung, Aufwertung und Vernetzung des gemeinsamen Raumes. Die zukünftige Herausforderung liegt in einer zukunftsgewandten Entwicklung einer Lern-Landschaft für die Energie der Zukunft Der Innovationsraum Aachener Revier ist in besonderer Wei- se dazu geeignet, zu einer Lern-Landschaft für die Energie der Zukunft mit beispielhaften Bildungsstandorten zu werden. Schon heute spannt das Energeticon auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Anna in mit seinem Ansatz „Ener- gie erleben – Energie verstehen“ den Bogen von der Vergan- genheit über die Gegenwart bis hin zur Zukunft der Energie- erzeugung und -speicherung. Davon ausgehend könnten Bezüge zu vielfältigen, authentischen Lern-Standorten in der Region hergestellt werden.

Innovative Projekte der Energieerzeugung und -speicherung Der sich im Aachener Revier vollziehende Strukturwandel bietet die Chance für neue Technologien und Strategien innovativer Energieerzeugung und –speicherung. Aufbauend auf vorhandenen Strukturen des ehemaligen Steinkohlere- viers ergeben sich standortbezogen vielfältige Anlässe und Anknüpfungspunkte für neuartige Modellprojekte. Beispiele

28 hierfür sind die thermische Nutzung von Grubenwasser zur Zukunft Zechensiedlungen energetischen Versorgung des Bildungsstandortes ENER- Der Innovationsraum Aachener Revier verfügt darüber hinaus GETICON (GrEEN) oder der Energetische Haldenverbund über optimale Voraussetzungen, um die benannten neuen für den Innovationsraum Aachener Revier, der neue Nut- Technologien der Energieerzeugung und –speicherung mit zungsmöglichkeiten der in der Region reichlich vorhande- innovativen Wohnstandorten im Raum zu verknüpfen. Denk- nen Halden als Energiespeicher (Haldenwärme) oder als bar wären beispielsweise Stadt-/Wohnquartiere oder Dörfer, exponierte Standorte für Wind- oder Sonnenenergie-Pro- die als „Zechensiedlungen neuen Typs“ die Energieerzeu- jekte (Energieberge) miteinander verknüpft. Einen weiteren gungs- und –speicherpotenzialen benachbarter, ehemaliger möglichen Anknüpfungspunkt stellt das durch die RWTH Bergwerksstandorte (Zechen, Halden) nutzen und mit weite- Aachen koordinierte, interdisziplinäre Projekt „Kommunales ren Potenzialen zeitgemäßer Siedlungs- und Quartiersent- Energieversorgungssystem der Zukunft“ (KESS) dar, das wicklung verknüpfen (z.B. Siedlung Anna-Park). Technologien und Konzepte für flexibilisierte Stromproduk- tion, Stromverteilung und Energiespeicherung in vernetzten dezentralen Systemen erforscht.

IRR-Modellprojekt-Kandidaten im Innovationsraum Aachener Revier: • Infrastruktur Energie Sicherheit Innovation – Operation Center • Energetischer Haldenverbund • Campus Aldenhoven – Testen. Entwickeln. Produzieren. • Schienenanbindung Campus Aldenhoven und Baesweiler • Schaufenster IRR – Informationszentrum/regionale Platt- u. Präsentationsform • Euregio-Railport

IRR-Best-Practice-Projekte im Innovationsraum Aachener Revier: • Energeticon – Energie erleben! Energie verstehen! • „Regionaler Dialog Energiewende“- Gemeinsam auf den Weg machen zur EnergieRegion Aachen 2030 (render) • Carl-Alexander-Park Baesweiler • Grünmetropole – die Entdeckung einer neuen Landschaft

29 Innovationsraum Garzweiler Gestaltung Tagebaufolgelandschaft / Vor- bereitung auf das „Leben am See“ Der Innovationsraum Garzweiler beschreibt den nord-west- Innerhalb des Innovationsraums Garzweiler besteht die lichen Bereich des Tagebaus Garzweiler (Garzweiler II) und große Chance, schon heute zukünftige Landschaften neu dessen Umfeld. Derzeit wird die abschließende Leitentschei- zu schaffen, zu prägen und identitätsstiftend zu entwickeln dung der Landesregierung über den zukünftigen Braunkohle- (Neudefinition des Landschaftsbegriffs). Auch wenn die abbau in diesem Bereich erwartet. Unabhängig davon steht Leitentscheidung des Landes zur abschließenden Festle- innerhalb des Innovationsraums Garzweiler die Vorberei- gung des Tagebaukantenverlaufs noch aussteht, steht schon tung der Tagebaurandkommunen auf den heranrückenden heute fest, dass im Bereich des heutigen Tagebaus Garzwei- Tagebau im Fokus der Betrachtung. Der Innovationsraum ler ein großer Restsee entstehen wird, der zu einer völlig Garzweiler ist eng verknüpft mit den Innovationsräumen Aa- neuen Situation innerhalb des Innovationsraumes führen chener Revier, 3E (Erft, Energie, Entwicklung) und Indeland. wird. Insofern können Siedlungs- und Landschaftsstrukturen Zu den wesentlichen Herausforderungen und Aufgaben des in Tagebaunähe schon heute auf die zukünftige Situation Innovationsraums vor dem Hintergrund des voranschrei- einer Seelage vorbereitet und daraufhin optimiert werden. tenden Tagebaus gehören die präventive Gestaltung des Über einen interkommunalen Masterplanungsprozess soll Raumes insbesondere im Bereich der zukünftigen Tagebau- eine integrierte Gesamtperspektive für den Innovationsraum kante, die Organisation notwendiger Umsiedlungen sowie die Garzweiler erarbeitet werden. Stärkung der Tagebauranddörfer.

Dorf der Zukunft Die besondere Situation des voranschreitenden Tagebaus Tagebaurand als dynamische Gestaltungs- führt bei den unterschiedlichen Tagebaurandkommunen zu aufgabe / Grüne Fuge und Foyer zum See veränderten Rahmenbedingungen vor Ort. Hieraus ergeben Die besondere Situation des voranschreitenden Tagebaus sich unterschiedliche Herausforderungen und Potenziale für impliziert großes Gestaltungspotenzial bei der Ausdiffe- die Optimierung zukünftiger Siedlungsstrukturen im Umfeld renzierung der zukünftigen Tagebaukante. Unter Einsatz des Tagebaus bzw. des zukünftigen Restsees. Vor diesem vorhandener technologischer wie gestalterischer Instrumente Hintergrund besteht die große Chance, im Kontext der IRR und Kompetenzen vor Ort kann die schrittweise Entwicklung neu über das „Dorf der Zukunft“ nachzudenken und im eines dynamischen Landschaftsparks parallel zur Tagebautä- Rahmen beispielhafter Dorfentwicklungsprozesse eine Viel- tigkeit gelingen. Ein Beispiel hierfür ist die „Grüne Fuge Jü- zahl von Zukunftsfragestellungen des Ländlichen Raumes chen“, die ein Foyer zum zukünftigen Tagebausee herstellen miteinander zu kombinieren (energiekluges Dorf, ressour- und damit optimale Bedingungen zukünftiger Siedlungsstruk- cenoptimiertes Dorf, Stärkung der Dorfgemeinschaften/sozia- turen in See Nähe schaffen soll (Verbesserung Landschafts- le Beziehungen, demographischer Wandel, Stärkung des Im- bild, Immissionsminderungen). mobilienmarktes…). Ein Beispiel hierfür ist die klimagerechte Dorfentwicklung Wanlo auf Basis einer bürgerschaftlichen Trägerschaft. Über das Thema der Dorfentwicklung hinaus gibt es im Innovationsraum Garzweiler auch einige beispiel- hafte Siedlungs- und Stadtentwicklungsprojekte, die sich mit den besonderen Herausforderungen des Klimaschutzes und der Energiewende auseinandersetzen (Klimaschutzsiedlung Jüchen, Sanierungsoffensive Jüchen).

Entwicklung innovativer Kompetenzareale Der Innovationsraum Garzweiler ist reich an restriktions- armen Bereichen mit großem Potenzial für innovative Flächenentwicklungen. Dabei ist es Ziel, vorhandene Technologie- und Kompetenzfelder der Region aufzugrei- fen, Alleinstellungsmerkmale herauszustellen und für eine wirtschaftliche Entwicklung des Innovationsraumes zu nutzen (inkl. Entwicklungsplanungen für die rekultivierte Tagebauf- läche). Gleichzeitig gibt es innerhalb des Innovationsraums Garzweiler einige beispielhafte Ansätze innovativer Ener- gieerzeugung und –speicherung. Ein Beispiel hierfür ist der Modellprojekt-Kandidat „Innovationspark Erneuerbare Ener- gien“ in Jüchen, der an einem Standort vielfältige Bausteine

30 IRR-Modellprojekt-Kandidaten im Innovationsraum Garzweiler: • Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen • Energetische Sanierungsoffensive Jüchen • Klimaschutzsiedlung Jüchen • Klimagerechte Dorfentwicklung auf Basis einer bürgerschaftli- chen Trägerschaft – Wanlo • Masterplan des inform. Planungsverbandes zwischen Mönchen- gladbach, Erkelenz, Jüchen u. Titz • Grüne Fuge Jüchen • Standortkonzept Tagebau-Dokuzentrum Immerather Mühle

regenerativer Energien in Verbindung mit einem Science Center mit angeschlossenem Forschungsbereich zusammen- führen möchte.

Innovative Landwirtschaftsprojekte Der Innovationsraum Garzweiler ist stark landwirtschaftlich geprägt. Durch den voranschreitenden Tagebau werden große Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen. Insofern sind beispielhafte Ansätze und Lösungen gefragt, wie im Kontext des Tagebaus Garzweiler der landwirtschaftli- che Sektor gesichert und weiterentwickelt werden kann, auch mit Blick auf die langfristige Sicherung landwirtschaftlicher Existenzen im Raum. An dieser Stelle setzt der avisierte Projektansatz des „Nachhaltigen Anbaus von Arznei- und Gewürzpflanzen als Erwerbsalternative auf Rekultivierungs- standorten“ an.

31 Innovationsraum 3E – (Weiter)Entwicklung innovativer Technolo- Erft Energie Entwicklung giestandorte und Kompetenzareale Der Innovationsraum 3E – Erft Energie Entwicklung be- Durch das enge Nebeneinander von verfügbarer Fläche und schreibt als regierungsbezirksübergreifender Handlungsraum starken Industriestandorten eignet sich der Innovationsraum (Regierungsbezirke Köln und Düsseldorf) den östlichen 3E in besonderer Weise dazu, die Entwicklung innovativer Bereich des Tagebaus Garzweiler (Garzweiler I) und dessen Technologie- und Kompetenzstandorte voranzutreiben und Umfeld. Weite Teile des ehemaligen Tagebaus Garzweiler dabei die besonderen Potenziale und thematischen Allein- I sind heute bereits vollständig rekultiviert. Der Innovati- stellungsmerkmale des Raumes aufzugreifen: Beispiele onsraum 3E zeichnet sich durch das enge Nebeneinander der in der Region vorhandenen Technologie- und Kompe- (teilweise im Zuge der Rekultivierung wieder hergestellter) tenzfelder sind neben dem Energiesektor u.a. die Alumini- wertvoller landwirtschaftlicher Nutzflächen und aktiver Indus- um-Industrie als energieintensive Branche, der Bereich der triestandorte aus. Hierzu gehören beispielsweise die beiden Grünen Technologie (z.B. Interkommunales Gewerbegebiet großen Kraftwerksstandorte Neurath und Frimmersdorf oder „Energiestraße“ Neurath) sowie der Bereich der Logistik (z.B. energieintensive Industriezweige, wie z.B. die Aluminiumin- interkommunales Kompetenzareal für Nachhaltige Logistik/ dustrie. Zu den wesentlichen Aufgaben des Innovations- Green Logistics Jüchen/Grevenbroich). raums gehört es, den starken Wirtschaftsraum dauerhaft zu sichern, den neuen Herausforderungen der Energiewende und des Klimawandels gestaltend zu begegnen und sich da- bei zukunftsfähig in der Region zu positionieren. Vor diesem Zukunftsfähige Dorf- und Stadtquartiers- Hintergrund ergeben sich als mögliche Aufgabenschwerpunk- entwicklung te die Erschließung neuer Arbeits- und Technologiefelder in Die innerhalb des Innovationsraums gebündelte Kompetenz Verbindung mit der Entwicklung innovativer Kompetenz- im Energiebereich kann noch stärker als bisher auf Dorf- areale, die Übertragung vorhandener Energiekompetenz und Stadtentwicklungsprozesse vor Ort übertragen werden. auf Siedlungs- und Stadtentwicklung, die Entwicklung eines Hieraus ergibt sich gerade vor dem Hintergrund aktueller Fra- regionalen Landwirtschaftsparks mit modernster Technolo- gestellungen der Energiewende und des Klimaschutzes die gie (Intensivierung der Landwirtschaft/Zentrum für Grüne Gelegenheit, diese Räume in besonderer Weise zu qualifizie- Technologie). ren und nachhaltige Strukturen aufzubauen. Beispiele hierfür sind die im Rahmen der IRR avisierten Projektansätze einer Klimaschutzsiedlung in Bedburg, der beispielhaften Umset- zung der Energiewende im Einfamilienhausbau (Brennstoff- zellensiedlung, Solarsiedlung) oder der „Smart City“-Projek- tansatz einer neuen, smarten Stadt am Kraftwerksstandort Frimmersdorf.

32 Entwicklung eines regionalen Landwirt- schaftsparks / Zentrum für Gartenbau und Agrobusiness Der Innovationsraum 3E bietet sich in besonderer Weise dazu an, die Entwicklung einer sogenannten Agrobusi- ness-Region voranzutreiben. Hierzu gehört zum einen die Intensivierung der Landwirtschaft auf besten Böden unter Einsatz modernster Technologie (vgl. Projektansätze „Land- wirtschaft und Technik“ der Gemeinde Rommerskirchen, „Stoffliche Nutzung von Braunkohle zur Herstellung von Huminstoff- und Huminsäurebasierter Produkte“). Rund um den großen Kraftwerksstandort Neurath mit seinen großen

Abwärme- und CO2-Potenzialen bietet sich darüber hinaus die Entwicklung eines überregional bedeutsamen Zentrums für Gartenbau und Grüne Technologien an, in enger Koope- ration mit renommierten Forschungseinrichtungen der Region ( FZ Jülich, RWTH Aachen, Universität Bonn…). Ziel ist es, die gesamte regionale Wertschöpfungskette (Produktion, Weiterentwicklung und touristische Verarbeitung, Vertrieb, Vermarktung...) vor Ort zu etablieren (Gewächshauspark und interkommunales Gewerbegebiet Erschließung vorhandener Rekultivie- „Energiestraße“ in Neurath, Projektansatz „Agricola Agro- rungslandschaft business-Park“). Die Nähe zu den großen urbanen Zentren Der bereits rekultivierte Bereich des Tagebaus Garzweiler Aachen und Köln sowie zu den großen gartenbaulichen Regi- mit seiner attraktiven Rekultivierungslandschaft eignet sich in onen am Niederrhein und in den Niederlanden ist gemeinsam besonderer Weise dazu, zu einem Modellraum für attraktive mit der guten verkehrlichen Anbindung des Innovationsraums Naherholungs- und Freizeitangebote für den urbanen Raum zusätzlich von Vorteil. Aachen/Köln zu werden (z.B. Landschaftskorridore „Kultur- landschaft Börde“ und „Strategischer Bahndamm“). Hinzu kommt die besondere Qualität der neugestalteten Erftaue, die den Innovationsraum in besonderer Weise prägen wird. Innovative Projekte der Energieerzeugung und –speicherung Innerhalb des Innovationsraums 3E finden sich bereits heute vielfältige Ansätze innovativer Energieerzeugung und –spei- cherung sowie Konzepte zur Steigerung der Energieeffizienz. Hierzu gehören neben den bereits benannten Innovations- projekten rund um das Kraftwerk Neurath u.a. der Bereich regenerativer Energieerzeugung (z.B. Windenergieprojekte – IRR-Modellprojekt-Kandidaten im Innovationsraum 3E – Firma Windtest Grevenbroich GmbH will weiter expandieren Erft Energie Entwicklung: • Interkomm. Gewerbegebiet „Energiestraße“ und Gewächshau- und sucht nach Testflächen in der Region) sowie der Bereich spark „Neurath“ sowie Umfeld des Kraftwerks Neurath innovativer Speichertechnologien (z.B. Halden als saisonaler • Gewerbepark am RWE Power Standort Neurath ehem. Pumpen- Energiespeicher). werkstatt • Interkomm. Kompetenzareal Nachhaltige Logistik Jüchen Gre- venbroich • Smart City Grevenbroich • Energiewende im Einfamilienhausbau (Brennstoffzellensiedlung, Solarsiedlung) • Klimaschutzsiedlung „An der Schießbahn“ Bedburg • Landwirtschaft und Dorfentwicklung: Dorfladen Evinghoven • Landwirtschaft und Freizeit – Verbindungskorridore „Kulturland- schaft Börde“ und „Strategischer Bahndamm“ • Landwirtschaft und Technik – Sondergebiet für Produktionsleistun- gen in der Landwirtschaft und „Organische Dünger optimal nutzen“ • Landwirtschaft und Forschung – Open Science

IRR-Best-Practice-Projekte im Innovationsraum 3E – Erft Energie Entwicklung: • Stoffliche Nutzung von Braunkohle zur Herstellung von Humin- stoff- und Huminsäurenbasierter Produkte • Gewächshauspark Neurath

33 Innovationsraum :terra nova Zukunftslandschaft Energie

Der Innovationsraum :terra nova beschreibt den nördlichen Im Rahmen des Regionale 2010-Projektes wurde für den Bereich des Tagebaus Hambach bis hin zum großen, aktiven Kernbereich des Innovationsraumes :terra nova die Entwick- Kraftwerksstandort Bergheim-Niederaußem und dem ange- lung einer einzigartigen Rekultivierungslandschaft parallel gliederten Innovationszentrum Kohle. Ausgangspunkt und zum voranschreitenden, aktiven Tagebau Hambach ange- Kern des Innovationsraums ist das gleichnamige Regionale stoßen. Mittlerweile entsteht mit dem „TimePark“ entlang der 2010-Projekt :terra nova, das inhaltlich und räumlich wei- nördlichen Tagebaukante Hambach ein mehrere Kilometer terentwickelt werden soll. Im August 2009 wurde die Charta langer Landschaftspark, der sich vom Forum :terra nova (Ta- :terra nova zwischen Bergheim, Bedburg, Elsdorf, REK u. gebau-Aussichtspunkt mit gastronomischer Einrichtung) bis RWE unterzeichnet mit dem Masterplan :terra nova als Ba- hin zur ehemaligen Fernbandtrasse erstreckt, die mittlerweile sis. Im Juli 2010 wurde der interkommunale Zweckverband als sogenanntes Biosphärenband kreuzungsfrei bis auf die :terra nova gegründet. Davon ausgehend soll im Rahmen der Wiedenfelder Höhe mit Blick auf das Innovationszentrum IRR der erweiterte Innovationsraum :terra nova entwickelt Kohle verläuft und bereits heute intensiv von Fahrradfahrern, werden, der bis zur Sophienhöhe reicht. Dadurch dass dieser Inline-Skatern und Wanderern genutzt wird. Das Forum :terra Innovationsraum innerhalb der IRR sehr zentral gelegen ist, nova übernimmt die wichtige Funktion eines Einstiegsortes/ geht es auch um dessen Verknüpfung mit den Innovations- Portals in die Innovationsregion. Mit der Weiterentwicklung räumen Indeland, Garzweiler, Neue Erft, Hambach-Süd und der attraktiven Haldenlandschaft Sophienhöhe zu einem Ville. Die Suche nach synergetischen Entwicklungspotenzi- überzeugenden inhaltlichen und räumlichen Gesamtkonzept, alen parallel zum aktiven Tagebau Hambach, die Nutzung könnte ein wichtiges räumliches Bindeglied zur Verknüpfung regionaler Innovations- und Entwicklungspotenziale des der Innovationsräume :terra nova und Indeland entstehen. Kraftwerksstandortes Niederaußem sowie die langfristige Entwicklung einer nachhaltigen Perspektive für die Zeit nach dem Tagebau in Verbindung mit der Erschließung neuer Technologie- und Arbeitsfelder gehören zu den wesentlichen Innovationszentrum Kohle / Klimaschutz- Aufgaben und Herausforderungen des Innovationsraums forschung :terra nova. Das Innovationszentrum Kohle in Niederaußem stellt schon heute ein renommiertes Forum der Braunkohletechnolo- gie-Forschung in Richtung Klimaschutz und Energieeffizienz dar. Eine Vielzahl von Pilotprojekten am Standort gemeinsam mit renommierten Forschungseinrichtungen der Region und darüber hinaus erprobt die Praxistauglichkeit neuer Techno- logien. Ziel ist es, das Innovationszentrum Kohle im Rahmen der IRR weiter auszubauen zu einem internationalen For- schungs- und Entwicklungszentrum zur stofflichen Nutzung

von Braunkohle und braunkohlestämmigem CO2.

34 (Weiter)Entwicklung innovativer Technolo- giestandorte und Kompetenzareale

Ziel des Innovationsraums :terra nova ist es, parallel zur Tagebauentwicklung zukunftsfähige Arbeits- und Technolo- giefelder zu erschließen und dabei die Entwicklung neuer Kompetenzareale auf den Weg zu bringen. Im Rahmen der IRR soll die Entwicklung des Interkommunalen Kompe- tenzareals :terra nova (InKA) vorangetrieben werden, das die Entwicklung eines klimaneutralen Wissenschafts- und Gewerbe-Parks mit einem optimierten Ressourcensystem weitgehend geschlossener Stoff- und Energieströme (Biogas, Innovative Projekte der Energieerzeugung Sümpfungswasser, Windenergie…) vorsieht. Teil des ambiti- onierten Gesamtkonzeptes ist die avisierte Entwicklung einer und –speicherung innovativen Klimahülle als adressbildendes Ankerprojekt und Innerhalb des Innovationsraums :terra nova existieren regionales Science-to-Business-Center. Über die Entwicklung vielfältige Ansatzpunkte einer zukunftsfähigen Energieerzeu- des Kompetenzareals :terra nova besteht die Chance, die da- gung und –speicherung. Neben Forschungs- und Pilot- durch erschlossenen und verknüpften Kompetenzfelder und projekten rund um das Innovationszentrum Kohle gehören Technologien auch auf weitere Areale des Innovationsraums hierzu sowohl innovative Einzelbausteine und Technologien zu übertragen und ein erweitertes Netzwerk von innovativen (z.B. thermische Nutzung des Tagebausümpfungswassers, Partnern, Unternehmen und engagierten Bürgergruppen innovative Biogasanlage der RWE Innogy, Heizfolien als aufzubauen. Ersatz für Nachtspeicherheizungen), als auch die Etablierung integrierter Gesamtsysteme für die Region (z.B. Power to Gas im Rhein-Erft-Kreis – regionale Umsetzung der Ener- giewende mit Hilfe von regenerativ erzeugtem Wasserstoff). Hinzu kommen Überlegungen zum Ausbau der regionalen Elektromobilität (z.B. Nutzung von E-Mobilität in betrieblicher Fahrzeugflotte kommunaler Betriebe).

IRR-Modellprojekt-Kandidaten im Innovationsraum :terra nova: • Power to Gas im Rhein-Erft-Kreis – regionale Umsetzung der Energiewende mit Hilfe von regenerativ erzeugtem Wasserstoff • Wärmesystem der Zukunft - Heizfolien als Ersatz für Nachtspei- cherheizungen • Nutzung von E-Mobilität in betriebl. Fahrzeugflotte kommunaler Betriebe • Interkommunales Kompetenzareal :terra nova für Energie(Land-) wirtschaft • Klimahülle_Ankerprojekt klimaoptimierter Wissenschafts -/ Kooperation Energiewirtschaft – Landwirt- Gewerbe-Park :terra nova schaft • Stoffliche Nutzung von Braunkohle (und braunkohlestämmigem CO2) – Herstellung von synthetischen Basis-Chemikalien und Innerhalb des Innovationsraums :terra nova finden sich Kraftstoffen bereits heute einige Ansatzpunkte für Kooperationsprojekte • Wegenetzschluss im Time Park :terra nova zwischen Speedway zwischen der Energiewirtschaft und der regionalen Land- und Forumsgebäude wirtschaft. Beispiele hierfür sind die Wärmenutzung am Tagebau- und Kraftwerksumfeld für landwirtschaftliche Pro- IRR-Best-Practice-Projekte im Innovationsraum :terra nova: duktionsprozesse (Projekt Agrotherm) oder die im Rahmen • Ökologische Nahwärme in Bergheim • Agrotherm – Wärmenutzung aus Tagebau und Kraftwerksumfeld der InKA-Entwicklung entstehende Biogasanlage der RWE für landwirtschaftliche Produktionsprozesse Innogy, die unterschiedliche Biomasse-Potenziale der Region • Gestaltung der ehemaligen Abraumbandanlage zum Biosphären- aufnimmt und energetisch verwertet. Darüber hinaus bietet band und Freizeitweg „Speedway“ der Innovationsraum hohe Potenziale für Agrobusiness, von • Forum :terra nova • Erinnern-Erleben-Erholen – Erinnerungsstätten auf dem Fortunafeld der Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion auf • Erftrenaturierung Bergheim – Vogelwäldchen besten Böden, über die Verarbeitung bis hin zum Vertrieb • Wärmeversorgung öffentlicher Gebäude durch Sümpfungswasser und zur Vermarktung wertvoller landwirtschaftlicher und gar- • Innovationszentrum Kohle tenbaulicher Produkte. • Masterplan :terra nova

35 Innovationsraum Ville interdisziplinäres Langzeit-Monitoring unter Beteiligung von Bildungseinrichtungen und bürgerschaftlichem Engagement, Regional.Werk.Stätten Rhein-Erft) Der Innovationsraum Ville umfasst die früheren Tagebaube- reiche des Südreviers und der Ville. Die ehemalige Tagebau- nutzung in diesem Bereich liegt bereits viele Jahre zurück. Daher ist dieser Raum stark geprägt von einer vielfältigen Chemie trifft Energie – Neue Synergien auf und attraktiven Rekultivierungslandschaft mit großen wie- dem Knapsacker Hügel deraufgeforsteten Waldbereichen und den sogenannten Das enge Nebeneinander der Chemieindustrie und der Ener- Ville-Seen. Auf dem Knapsacker Hügel befindet sich ein giewirtschaft auf dem traditionsreichen Knapsacker Hügel großes, traditionsreiches Industrieareal, in dem sich Unter- offeriert eine Reihe von synergetischen Entwicklungspoten- nehmen der Energiewirtschaft und der Chemischen Indus- zialen entlang gemeinsamer Schnittstellen-Technologien. trie konzentrieren. Der Innovationsraum Ville ist räumlich Hierzu gehört insbesondere die am Standort bereits heute verknüpft mit den angrenzenden Innovationsräumen :terra stark vertretene Wasserstofftechnologie rund um HyCologne nova und Hambach-Süd. Zu den wesentlichen Herausfor- mit einer Vielzahl von innovativen Entwicklungsmöglichkeiten derungen des Innovationsraums Ville gehören die Suche (Nachhaltiger ÖPNV in der Region Köln – Einsatz Wasser- nach synergetischen Entwicklungspotenzialen zwischen der stoffbetriebener Brennstoffzellen-Hybridbusse, Brennstoffzel- Energiewirtschaft und der Chemischen Industrie, der Erhalt lenkraftwerk, Power to Gas-Technologie…). Wasserstoff gilt und die Weiterentwicklung in Verbindung mit einer verbesser- als ein in der Chemischen Industrie reichlich anfallender und ten (touristischen) Erschließung der vorhandenen Rekulti- bislang nur wenig genutzter Reststoff mit großem Innovati- vierungslandschaft sowie das Aufzeigen neuer Arbeits- und onspotenzial. Technologiefelder mit Zukunftsperspektive.

Chemische CO –Verwertung / Stoffliche Neue Erschließung vorhandener Rekulti- 2 vierungslandschaft Nutzung von Biomasse und Braunkohle Ein weiteres Kompetenzfeld könnte in der chemischen Ver- Die vorhandene Rekultivierungslandschaft innerhalb des wertung des bei der Energiewirtschaft reichlichen anfallenden Innovationsraums Ville ist stark geprägt durch große wie- Kohlendioxids liegen. Bereits heute laufen im Rheinland deraufgeforstete Waldbereiche und mehrere Seen. Ziel ist beispielhafte Pilotprojekte zur Herstellung von Kunststoffen es, das vorhandene ökologische und touristische Potenzial aus CO (Kooperationsprojekt „Dream Production“ zwischen weiterauszubauen und besser zu erschließen (Ville-Rekul- 2 Bayer Material Science und RWTH Aachen) sowie zu dessen tivierung 3.0/Weiterentwicklung und Neuerschließung der biotechnologischen Verwertung über Mikroorganismen. Rekultivierungslandschaft) und gleichzeitig dort wo möglich Durch das enge Nebeneinander von Chemieindustrie und neue Kulturlandschaftsbilder zu etablieren (z.B. Essbare Energiewirtschaft könnten Pilotprojekte dieser Art am Stand- Energielandschaft Erftaue). Bei der Herstellung neuer Zu- ort Hürth-Knapsack im Sinne eines überregionalen Kompe- gänge, Wegeverbindungen und Aufenthaltsmöglichkeiten ist tenzzentrums für die chemische CO -Verwertung gebündelt auf eine Differenzierung zwischen stark schützenswerten und 2 werden (z.B. Solare Flugzeugkraftstoffe und Chemierohstoffe weniger sensiblen Bereichen zu achten. Gleichzeitig sollen aus CO -Emissionen von Braunkohlekraftwerken im Erft- neue, partizipative Strategien der nachhaltigen Begleitung 2 kreis). Gleichzeitig eignet sich der Standort Hürth-Knapsack und Unterhaltung wertvoller Landschaftsbereiche erprobt mit seiner Vielzahl von Kompetenzbetrieben in besonderer werden (z.B. Lern- und Forschungslandschaft Neue Erft – Weise dazu, das Thema der innovativen stofflichen Nutzung von Biomasse oder Braunkohle voranzubringen. Hierbei würden sich auch interessante Kooperationspotenziale mit der regionalen Landwirtschaft ergeben. Renommierte wissenschaftliche Einrichtungen wie das standortansässi- ge NOVA-Institut könnten innovative Projektentwicklungen zusätzlich befördern.

(Weiter)Entwicklung innovativer Technolo- giestandorte und Kompetenzareale Ziel des Innovationsraums Ville ist es, über Hürth-Knapsack hinaus innovative Kompetenzareale mit neuen Arbeits- und Technologiefeldern zu erschließen. Unter anderem plant die Stadt Hürth gemeinsam mit Erftstadt und Köln am Barbarahof ein ca. 60 ha großes Industriegebiet zu entwickeln und einer

36 jektstandorte der Energiewende und des Klimaschutzes (z.B. Bürger-Solarpark Vereinigte Ville, klimaneutraler Bahnhof Kerpen-Horrem, Floating Solar Power Station).

Vom Abfall zum Wertstoff / Zukunft Ville-Deponien Der Industriestandort Hürth-Knapsack mit seiner Vielzahl von Fachbetrieben und Technologien stellt bereits heute ein komplexes System vielfältiger Stoffströme dar. Er eignet sich in besonderer Weise dazu, schrittweise zu einem Modell- standort für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zu werden. Gemeinsam mit renommierten Kompetenzbetrieben nachhaltigen, wirtschaftlichen Entwicklung Raum zu geben. und wissenschaftlichen Einrichtungen der Region kann im Weitere Projektansätze der Stadt Kerpen versuchen, avi- Rahmen der IRR der Aufbau eines Systems weitgehend sierte Flächenentwicklungen mit innovativen Konzepten der geschlossener Stoffkreisläufe gelingen. Der innerhalb des Mobilität/Logistik und Energieversorgung zu verknüpfen. Innovationsraums liegende Standort der großen Ville-Depo- nien könnte sich im Rahmen der IRR zu einer beispielhaften Lern- und Forschungslandschaft für den beispielhaften Um- gang mit Ressourcen entwickeln. In enger Kooperation mit Entwicklung einer Lern-Landschaft für die Kompetenzbetrieben wie der REMONDIS AG und regionalen Energie der Zukunft Forschungseinrichtungen könnten im Rahmen der IRR in- Der Innovationsraum Ville ist in besonderer Weise dazu ge- novative Modellprojekte auf den Weg gebracht werden (z.B. eignet, zu einer Lern-Landschaft für die Energie der Zukunft Klimafreundliche Sekundärbrennstoffe (SBS) zur Substitution zu werden. Schon heute existieren mit der Bildungseinrich- von fossilen Brennstoffen, Regionales Rückbauzentrum für tung Rhein-Erft Akademie und dem EKoZet beispielhafte Elektroaltgeräte in Verbindung mit dem Aufbau eines regio- Bildungsstandorte innerhalb des Innovationsraums, an deren nalen Kompetenzzentrums für den nachhaltigen Umgang mit Kompetenzen und Initiativen angeknüpft werden kann (z.B. Ressourcen). ChemNet Rheinland Akademie auf dem Weg zur Industrie- und Arbeitswelt 4.0)

IRR-Modellprojekt-Kandidaten im Innovationsraum Ville: Innovative Projekte der Energieerzeugung • Floating Solar Power Station – Ein Solarsee im Rheinischen Revier und -speicherung • ChemNet Rheinland Akademie auf dem Weg zur Industrie- und Arbeitswelt 4.0 Innerhalb des Innovationsraums Ville gibt es bereits heute • Interkommunales Industriegebiet Barbarahof in Erftstadt und Hürth einige beispielhafte Standorte innovativer Energieerzeugung • Solare Flugzeugkraftstoffe und Chemierohstoffe aus CO2-Emissi- und –speicherung, an die im Rahmen neuer IRR-Modellpro- onen von Braunkohlekraftwerken im Erftkreis • Regionales Rückbauzentrum für Elektroaltgeräte in Verbindung jekte angeknüpft werden kann. Hierzu gehören neben den mit dem Aufbau eines regionalen Kompetenzzentrums für den bereits benannten innovativen Wasserstoffprojekten (Wasser- nachhaltigen Umgang mit Ressourcen stoff-Tankstelle, Brennstoffzellenkraftwerk, • Essbare Energielandschaft Erftaue Power-to-Gas-Technologie…) und Kraftwerkstechnologien • Börde – artenarm und energiereich • Ville – Rekultivierung 3.0/Weiterentwicklung und Neuerschlie- auf dem Knapsacker Hügel auch weitere beispielhafte Pro- ßung Rekultivierungslandschaft • Regional.Werk.Stätten Rhein-Erft – Nachhaltige Nutzung und soziale Integration • Lern- u. Forschungslandschaft Neue Erft - interdisziplinäres Langzeit-Monitorings unter Beteiligung von Bildungseinrichtun- gen u. bürgerschaftl. Engagement

IRR-Best-Practice-Projekte im Innovationsraum Ville: • Nachhaltiger ÖPNV in der Region Köln – Einsatz Wasserstoff-be- triebener Brennstoffzellen-Hybridbusse • EKoZet – Energie-Kompetenzzentrum Rhein-Erft-Kreis • Klimafreundliche Sekundärbrennstoffe (SBS) zur Substitution von fossilen Brennstoffen • Klimaneutraler Bahnhof Kerpen-Horrem • sOptimo – Strukturoptimierung der Energieversorgung von Industrieparks/Chemiepark Knapsack

37 Innovationsraum Hambach-Süd

Der Innovationsraum Hambach-Süd beschreibt das südöst- liche Umfeld des Tagebaus Hambach. In diesem Bereich wird der Tagebau von 2020 bis 2030 tätig sein und dabei die Raumentwicklung nachhaltig prägen. Auch wenn der Inno- vationsraum Hambach-Süd sich im Gegensatz zum Innova- tionsraum :terra nova in erster Linie auf den heranrückenden Tagebau Hambach vorbereitet, soll die Auseinandersetzung bezüglich einer gemeinsamen Mitte Tagebau Hambach/ Restsee und daraus entstehende Entwicklungspotenziale nicht aus den Augen verloren werden. Große Bereiche des Innovationsraums werden als Ausgleichsräume im Sinne des Renaturierungs- und Kompensationsprogramms per- spektivisch in Anspruch genommen. Der Innovationsraum Tourismus und Naherholung im Kontext Hambach Süd ist räumlich verknüpft mit den Innovations- der Rekultivierung räumen :terra nova, Indeland und Ville. Die wesentlichen Die neu entstehende Rekultivierungslandschaft mit dem Aufgaben des Innovationsraums Hambach-Süd liegen in der Wiederaufforstungsprogramm und dem neu entstehenden Vorbereitung auf den heranrückenden Tagebau Hambach Hambach-See eröffnet die Chance, eine attraktive Land- und im Aufzeigen von Zukunftsperspektiven für die Zeit nach schaft für Freizeit und Naherholung zu entwickeln. Dabei dem Tagebau. Dabei liegen die Herausforderungen dieses soll eine räumliche Verknüpfung mit den Innovationsräumen Innovationsraumes südöstlich des Tagebaus Hambach in Indeland, :terra nova und Ville erfolgen, mit dem Ziel, einen der Erschließung neuer Arbeits- und Technologiefelder, der zusammenhängenden Regionalpark zu etablieren. Qualifizierung notwendiger Umsiedlungsmaßnahmen, in der Durchführung ökologischer Ausgleichsmaßnahmen für den Tagebau Hambach sowie in der Gestaltung und im Ausbau der Nachbarschaft zwischen dem sich nähernden Tagebau Dorf- und Siedlungsentwicklung der zu- und den angrenzenden Kommunen. künftigen Tagebaurandkommunen Zu den wesentlichen Herausforderungen dieses Innovati- onsraumes südöstlich des Tagebaus Hambach gehört der Ausbau der Nachbarschaft zwischen dem sich nähernden Ausgestaltung der zukünftigen Tagebau- Tagebau und den angrenzenden Kommunen mit Wohnen kante und Arbeiten im Spannungsfeld zwischen Tagebau und Durch den heranrückenden Tagebau Hambach ergibt sich die Flughafen. Hierbei ergibt sich die besondere Chance, im Aufgabe und Chance, die Ausgestaltung der neuentstehen- Rahmen der IRR frühzeitig zukünftige Dorf- und Siedlungs- den Tagebaukante von Anfang an zu optimieren und damit strukturen zu optimieren und mit neuen Fragestellungen der optimale Voraussetzungen für die Gestaltung einer attrakti- Energiewende und des Klimaschutzes zu kombinieren (z.B. ven Naherholungslandschaft und zukünftige Siedlungsstruk- Energie & Wohnen in Kerpen-Buir, Nahwärme – innovative turen in Seenähe zu schaffen. Wärmeversorgung für Morschenich-Neu, Mobilitätsstation am S-Bahnhof Merzenich, Nachhaltige Stadtteilentwicklung durch Zertifikats-Studiengang Quartiersmanager/in).

Entwicklung innovativer Kompetenzareale Innerhalb des Innovationsraumes Hambach-Süd soll die Ent- wicklung innovativer Kompetenzareale angestoßen werden, die wirtschaftliche Perspektiven parallel zur Tagebauentwick- lung eröffnen und dabei neue Arbeits- und Technologiefelder für die Region erschließen. Dabei sollten die besonderen Kompetenzfelder und Entwicklungspotenziale des Raumes aufgegriffen werden: Beispiele hierfür sind u.a. der Logis- tik-Bereich (Projektansatz Innovative Mobilität & Energie am Autobahnkreuz Kerpen A4/A61) sowie die avisierte Etablie- rung eines Regionalen Campus der Gesundheitsforschung in Kerpen mit dem B-FARM-Institut zur Etablierung der Regene- rationsmedizin.

38 Lern-Landschaft innovativer Energieerzeu- Innovative Projekte der Land- und Forst- gung und -speicherung wirtschaft Der Innovationsraum Hambach-Süd bietet die Gelegenheit, Innerhalb des Innovationsraumes Hambach-Süd ist eine Viel- parallel zum voranschreitenden Tagebau vorhandene Po- zahl von notwendigen Ausgleichsmaßnahmen im Kontext des tenziale für innovative Projekte der Energieerzeugung und – Artenschutzkonzeptes für den Tagebau Hambach geplant. speicherung zu nutzen, die von der thermischen Nutzung von Dabei werden insgesamt ca. 1.500 ha Fläche in Anspruch Sümpfungswasser bis hin zur Errichtung einer Photovoltaik- genommen, alleine 800 ha Offenland werden davon wie- anlage auf der ehemaligen BAB 4 (Solarautobahn) reichen. der aufgeforstet. Der größte Teil dieser Flächen ist heute Gleichzeitig können Bildungsstandorte wie das bestehende landwirtschaftlich genutzt, so dass Lösungen gefragt sind, EKoZet in Verbindung mit Best-Practice-Beispielen der wie durch innovative Kooperationsprojekte zwischen Land- Region dabei helfen, eine regionale Lern-Landschaft für die wirtschaft und Naturschutz beiden Seiten besser Rechnung Energie der Zukunft zu etablieren. getragen werden kann (z.B. Nutzung von Artenschutzflächen zur Lebensmittelproduktion). Auch das ambitionierte Wie- deraufforstungsprogramm innerhalb des Innovationsraumes Hambach-Süd impliziert die Möglichkeit innovativer Projekt- Innovative Verkehrsprojekte / Mobilität entwicklungen im Rahmen der IRR wie zum Beispiel die der Zukunft Entwicklung einer klimaschützenden bzw. klimawandelresis- Der Innovationsraum Hambach-Süd ist stark geprägt von neu tenten Waldstruktur (Klimawald der Zukunft). entstandenen Verkehrsstrukturen wie der Bundesautobahn A4 neu. Hier besteht die Gelegenheit, zukunftsfähige Mobili- tätskonzepte zu erproben (Innovative Mobilität & Energie am Autobahnkreuz Kerpen A4/A61). Zum anderen stellt der erste IRR-Modellprojekt-Kandidaten im Innovationsraum Hambach-Süd: CO2-neutrale Bahnhof Deutschlands in Kerpen-Horrem schon • Innovative Mobilität & Energie am Autobahnkreuz Kerpen A4/A61 heute einen beispielhaften Ansatz eines innovativen Verkehr- • Mobilitätsstation am S-Bahnhof Merzenich sprojektes der Zukunft an, an dem angeknüpft werden kann. • Regionaler Campus Gesundheitsforschung Kerpen/B-PHARM-In- Hinzu kommt der avisierte Ausbau einer regionalen Radver- stitut zur Etablierung der Regenerationsmedizin • Energie & Wohnen in Kerpen Ortsteil Buir kehrsverbindung Merzenich-Kerpen-Frechen-Köln. • Errichtung regionale Radverkehrsverbindung Merzenich-Ker- pen-Frechen-Köln • Nutzung von Artenschutzflächen zur Lebensmittelproduktion

IRR-Best-Practice-Projekte im Innovationsraum Hambach-Süd: • Nachhaltige Stadtteilentwicklung durch Zertifikats-Studiengang Quartiersmanager/in • Nahwärme – innovative Wärmeversorgung für Morschenich-Neu

39 Innovationsraum Indeland

Der Innovationsraum Indeland geht zurück auf das im Rahmen der EuRegionale 2008 angestoßene, gleichnamige Projekt und beschreibt ein regionales Gesamtkonzept rund um den Tagebau Inden/Indesee. Am 10. Januar 2007 traf sich der Aufsichtsrat der Entwicklungsgesellschaft Indeland zur konstituierenden Sitzung der Indeland GmbH. Neben den rund um den Tagebau Inden liegenden Kommunen gehören dem Aufsichtsrat mit beratender Stimme Vertreter von RWE Power, der Sparkasse Düren und der Aachener Stiftung Ka- thy Beys an. Der Innovationsraum Indeland ist eng verknüpft mit den Innovationsräumen Aachener Revier, Garzweiler, :terra nova und Hambach-Süd. Der Tagebau Inden wird Indesee als „neue Mitte“/Verknüpfung mit voraussichtlich noch bis 2030 in Betrieb sein, anschließend anderen Innovationsräumen erfolgen die Flutung des Tagebaus und die Herstellung des Der Indesee als neu entstehende „Mitte“ des Innovations- sogenannten Indesees. Hieraus ergeben sich vielfältige raumes verknüpft eine Vielzahl von „Projekten rund um den Entwicklungspotenziale für den Innovationsraum rund um See“ im Bereich des Wohnens, Arbeitens und der Erholung den Indesee, wie innovative Siedlungsprojekte und neue Ar- (Neuorientierung des Raumes in Richtung gemeinsame Mitte beitswelten („Wohnen und Arbeiten am See“), die Gestaltung Indesee). Gleichzeitig ist es Anliegen des Innovationsraumes einer attraktiven Freizeitlandschaft oder die Entwicklung einer Indeland sich mit angrenzenden Innovationsräumen besser Modellregion für regenerative Energie aus Wind und Sonne. räumlich zu verknüpfen (z.B. Verknüpfung mit dem :terra Vor diesem Hintergrund wurden in den letzten Jahren anhand nova-Raum über die Sophienhöhe). von Szenario-Prozessen und der Entwicklung einer gemein- samen Masterplanung mögliche Entwicklungspotenziale und Modellprojekte konkretisiert, die auch in den IRR-Kontext eingebracht werden können. Neue Landschaften rund um den Indesee Vor dem Hintergrund des neu entstehenden Indesees ergeben sich vielfältige Potenziale für die Gestaltung einer attraktiven Rekultivierungslandschaft mit überregionaler Anziehungskraft. Denkbar ist ein innovatives, touristisches Gesamtkonzept, das von Entspannungs- und Ruhebereichen am Strand bis hin zu vielfältigen Sport- und Freizeitange- boten reicht und gemeinsam mit Kooperationspartnern der Region weiter ausgearbeitet werden könnte (z.B. mögliche Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule Köln). Erste beispielhafte Anknüpfungspunkte hierfür existieren bereits innerhalb des Innovationsraums (Blausteinsee, Indemann, Indesee-Planung…). Auch aus ökologischer Sicht finden sich im Indeland eine Reihe von beispielhaften Rekultivierungs- projekten wie die idealtypische Renaturierung der Inde, an der sich zukünftige Entwicklungen orientieren werden.

Beispielhafte Siedlungs-/Dorfentwick- lungsprojekte im Indeland– Ressourceneffizientes Bauen Schon heute finden sich innerhalb des Innovationsraums In- deland beispielhafte Ansätze zukunftsfähiger Siedlungs- und Dorfentwicklungsprojekte, die im Rahmen der IRR weiter- entwickelt und zu neuen Projekten geführt werden sollen (Faktor X-Kompetenzcluster Ressourceneffizientes Bauen im Indeland, Indeland-Haus). Dabei geht es neben dem Aufzei- gen neuer Perspektiven für das Wohnen und Arbeiten der Zukunft auch um Fragen des energieoptimierten, ressourcen- schonenden Bauens.

40 (Weiter)Entwicklung innovativer Technolo- Zukunftsfähige Lern- und For- giestandorte und Kompetenzareale schungs-Landschaft Wesentliches Ziel des Innovationsraumes Indeland ist die Durch das international renommierte Forschungszentrum Erschließung neuer zukunftsfähiger Arbeits- und Technologie- Jülich und den nahegelegenen Hochschulstandort Aachen felder, auch über die (Weiter)Entwicklung innovativer Kom- ist der Innovationsraum Indeland in besonderer Weise dazu petenzareale. Dabei sollten die besonderen Kompetenzen geeignet, zu einer Bildungslandschaft der Zukunft und zu und Entwicklungspotenziale des Raumes aufgegriffen und zu einem Referenzraum innovativer Forschungs- und Pilotpro- interkommunalen Gesamtkonzepten synergetisch verknüpft jekte zu werden. Das FZ Jülich (Modellcampus mit regionaler werden, wie beispielsweise die Themenfelder Energiefor- Vernetzung und neuem Mobilitätskonzept /„grüner Campus“) schung, neue Mobilität und Automotive (z.B. ATC Aldenho- oder das Science College Overbach (Let’s do Science – ven), Grüne Technologie (z.B. Kompetenzzentrum nachhalti- Jugend- und Bildungsinnovationszentrum) stellen darüber ge Bioraffinerie) oder der Bereich der Gesundheitswirtschaft. hinaus beispielhafte Anknüpfungspunkte für die Entwicklung Oftmals ergeben sich aus vorhandenen Standortpotenzialen einer zukunftsfähigen Lern- und Forschungslandschaft der bestehender Industriestandorte besondere Entwicklungspo- Zukunft dar, die sich auch in entsprechenden Bildungsinitia- tenziale (z.B. Industriedrehkreuz Inden-Weisweiler). tiven wieder findet (z.B. „Vom Knirps zum Kenner!“, „Aktiv für Klima“).

Wind und Sonne – Innovative Projekte der IRR-Modellprojekt-Kandidaten im Innovationsraum Indeland: Energieerzeugung und -speicherung • Modularer Hochleistungsstrahler • Solarautobahn – Errichtung einer Photovoltaikanlage auf ehem. BAB 4 Der Innovationsraum Indeland bietet optimale Vorausset- • Vom Knirps zum Kenner! Wissen. Können. Handeln. zungen für die Entwicklung einer Modellregion regenerativer • Diskussionsforum Energiewende Kreis Düren Energieerzeugung auf Basis von Wind- und Sonnenenergie. • Campus Merscher Höhe – Strukturwandel interkommunal gestalten Ideale räumliche Bedingungen sowie die gebündelte Kom- • Industriedrehkreuz Weisweiler-Inden • Kompetenzzentrum nachhaltige Bioraffinerie petenz vor Ort (z.B. Solarcampus Jülich mit dem FZ Jülich, • Regionale Rohstoffe zur Synthese von Chemikalien, Kraftstoffen Solarinstitut der Fachhochschule Jülich, Solarthermisches und Gasen Versuchs- und Demonstrationskraftwerk des Deutschen • Faktor X – Kompetenzcluster Ressourceneffizientes Bauen im Zentrums für Luft- und Raumfahrt/Solarturm) unterstützen Indeland • Sanfte touristische Inwertsetzung der Sophienhöhe einen solchen Ansatz. Darüber hinaus plant das DLR im • Rheinische Börde- und Rekultivierungslandschaft – von der Rahmen der IRR die Errichtung eines weltweit einzigartigen Agrarsteppe zurück zur schönen Kulturlandschaft „Modularen Hochleistungsstrahlers“ („künstliche Sonne“), um Wetter und Tageszeit unabhängig Forschungsarbeiten in der IRR-Best-Practice-Projekte im Innovationsraum Indeland: Region zu ermöglichen und damit die Geschwindigkeit bei • Let’s do Science – Jugend- und Bildungsinnovationszentrum Science College Overbach der Entwicklung neuer Solartechnologien zu erhöhen. Schon • Aktiv für Klima – Kitas und Schulen machen mit heute wird darüber nachgedacht, für das gesamte Indeland • Solarturm Jülich – Strahlender Leuchtturm der Solarforschung ein nachhaltiges Energiekonzept zu entwickeln, das auch • Solarpark Inden innovative Lösungen einer Energiespeicherung vor Ort impli- • Hochtemperatur-Brennstoffzelle • Robuste Brennstoffzellen für Lkws ziert (z.B. Brennstoffzellen-Technologie am FZ Jülich). • Masterplan Indeland • Indemann

41

42 ? Innovationsraum Neuland Lokale Netze im Revier) für die gesamte Innovationsregion. Weitere Projektansätze setzen sich mit Strategien der regio- nalen Innovations- und Technologieförderung innerhalb der Energiewende, Klima- und Strukturwandel stellen die Inno- IRR auseinander (z.B. InnoPath – Förderung der Innovations- vationsregion Rheinisches Revier als Gesamtraum vor große kultur, OpenInnoEnergy IRR - die Innovationsregion Rheini- Herausforderungen, die teilweise nur über Raumgrenzen sches Revier als Modellregion für offene Innovation, Präven- hinweg gelöst werden können. Um die Weiterentwicklung hin tiven Strukturwandel und ein neues „glokales“ Energiecluster) zu einer Modellregion für die Energiewende und den Klima- oder stellen innovative Bildungsformate für die Gesamtregion schutz zu ermöglichen, sollen auch neue Wege gegangen dar (z.B. Bildungscloud 2.0 für Schulen in der IRR, Betriebli- und mit ungewöhnlichen Ideen und Innovationen Neuland che Ausbildungsvorbereitung „Fliegender Start“ – Investition betreten werden. Die IRR hat daher neben den sieben real in die Fachkräfte von Morgen!). Hinzu kommt eine Reihe von verorteten Innovationsräumen mit ihren jeweiligen Themen- Projektansätzen, die zunächst ortsunabhängig unterschied- bereichen und möglichen Anknüpfungspunkten für konkrete liche Kompetenzfelder erörtern, in einem nächsten Schritt Projekte einen achten, virtuellen Innovationsraum kreiert. jedoch möglicherweise verortet oder mit konkreten Stand- Im Rahmen dieses Innovationsraums Neuland werden zum ortentwicklungen verknüpft werden können (z.B. Green City einen solche Ideen und Projektansätze diskutiert, die einem Projekt, CODE CO , Herstellung von handelsfähigem Dünger einzelnen Innovationsraum nicht zugeordnet werden können, 2 aus Gülle und Braunkohle, Agricola Agrobusiness-Park). weil sie außerhalb der sieben benannten Innovationsräume liegen (z.B. HolzCampus.Eifel) oder idealtypische, ortsun- abhängige Ansätze verfolgen. Zum anderen werden solche Die Erkenntnisse und Synergien der Entwicklungen im Inno- Konzepte innerhalb des Innovationsraums Neuland erörtert, vationsraum Neuland lassen sich idealerweise auf die sieben die als übergreifende Strategien die gesamte Innovationsre- realen Innovationsräume übertragen und werden deren Ent- gion Rheinisches Revier in den Blick nehmen. wicklungsprozesse mit zusätzlichen Ideen/Impulsen speisen.

Hierzu gehören beispielsweise strategische Projektansätze zur Organisation und Etablierung innovativer, regionaler Energiesysteme (z.B. Infrastruktur Energie Sicherheit Innova- tion – Operation Center, Kommunales Energieversorgungs- und Energieverteilungssystem auf Basis regeneratier Quellen und effizienter Gleichspannungstechnik (IRRene), Biogene Energieträger aus der Region für die Region) oder innova- tiver Mobilitätskonzepte (E-Mobilität ohne Schnickschnack,

IRR-Modellprojekt-Kandidaten im Innovationsraum Neuland: IRR-Best-Practice-Projekte im Innovationsraum Neuland: • Infrastruktur Energie Sicherheit Innovation – Operation Center • Betriebliche Ausbildungsvorbereitung • Kommunales Energieversorgungs- und Energieverteilungssys- „Fliegender Start“ – Investition in die Fachkräfte von Morgen! tem auf Basis regenerativer Quellen und effizienter Gleichspan- • Holzkompetenzzentrum Rheinland – Holz- Cluster.Eifel – Holz- nungstechnik (IRRene) Campus.Eifel • Biogene Energieträger aus der Region für die Region – Nutzung • E-Mobilität ohne Schnickschnack der Biomasse-Potenziale aus Straßenbegleitgrün und Land- • Elektro-Großflotte im Postbetrieb in Bonn und angrenzendem schaftspflege im REK und in der IRR Umland • Lokale Netze im Revier – Energie lokal und nachhaltig nutzen • E-ifel Mobil – Klimafreundlich von Dorf zu Dorf • InnoPath – Förderung der Innovationskultur in der IRR • KlimaTour Eifel – Klimafreundlich in den Urlaub! • OpenInnoEnergy IRR – die Innovationsregion Rheinisches • Der Baum im Tank – Kraftstoffe aus Biomasse Revier als Modellregion für offene Innovation, Präventiven Struk- turwandel und ein neues „glokales“ Energiecluster in NRW • Bildungscloud 2.0 für Schulen in der Innovationsregion Rheini- sches Revier • Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und wirksamer Klimaschutz durch umfassende Holzverwendung/HolzCampus.Eifel • CARBOFER

• CODE CO2 • Green City Projekt • Konzept zur Energetischen Aufwertung/Sanierung eines beste- henden Gewerbegebietes oder mehrerer Gewerbebetriebe auf der Basis biogener Roh- und Brennstoffe und neuen Technologien • B.O.M. Biologischer Organischer Dünger • Herstellung von handelsfähigem Dünger aus Gülle und Braun- kohle mit gleichzeitigem Schutz des Grund- und Trinkwassers vor erhöhten Nitratkonzentrationen • Agricola Agrobusiness-Park

43 4444 Zusammenstellung Irr-ModellPROJEKT- kandidaten

45 innovationslandkarte rheinisches revier Irr-Modellprojekt-kandidaten

46 4 Innovationsraum Garzweiler Innovationsraum Neuland 49 56 53 Diese Projekte setzen sich mit dem Gesamtraum der IRR 71 auseinander, lassen sich nicht einem konkreten Standort 28 zuweisen oder liegen außerhalb des Kartenbereichs. Innovationsraum 3E - Erft Energie Entwicklung 1 18 37 44 67

2 19 38 47 68 54 58 9 21 36 70 50 55 15 29

45 75 69 26 25 73

51

41

Innovationsraum :terra nova 3

23 24 Innovationsraum Aachener Revier 14

8 22

74 59 57 34 31 5

11 40 35 27 12 Innovationsraum Ville

10 60 48 39

20 62 42 6 52 66 30 16

43 65 13

72 64 32 61

Innovationsraum Indeland 17 Innovationsraum Hambach-Süd

63

7 33

Energie der Zukunft und Neue Mobilität Ersatz für Nachtspeicherheizungen Wirtschaftliche Entwicklung und 09 Biogene Energieträger aus der Region für die neue Kompetenzareale 01 Infrastruktur Energie Sicherheit Innovation – Region – Nutzung der Biomasse-Potenziale Operation Center aus Straßenbegleitgrün und Landschaftspflege 18 InnoPath – Förderung der Innovationskultur in 02 Kommunales Energieversorgungs- und Ener- im REK und in der IRR der IRR gieverteilungssystem auf Basis regenerativer 10 Grubenwasser-Erdwärme für das ENERGETI- 19 OpenInnoEnergy IRR – die Innovationsregion Quellen und effizienter Gleichspannungstech- CON (GrEEN) Rheinisches Revier als Modellregion für offene nik (IRRene) 11 Energetischer Haldenverbund Innovation, Präventiven Strukturwandel und 03 Power to Gas im Rhein-Erft-Kreis – regionale 12 Innovative Mobilität & Energie am Autobahn- ein neues „glokales“ Energiecluster in NRW Umsetzung der Energiewende mit Hilfe von kreuz Kerpen A4/A61 20 ChemNet Rheinland Akademie auf dem Weg regenerativ erzeugtem Wasserstoff 13 Mobilitätsstation am S-Bahnhof Merzenich zur Industrie- und Arbeitswelt 4.0 04 Innovationspark Erneuerbare Energien Jüchen 14 Nutzung von E-Mobilität in betriebl. Fahrzeug- 21 Bildungscloud 2.0 für Schulen in der Innovati- 05 Modularer Hochleistungsstrahler flotte kommunaler Betriebe onsregion Rheinisches Revier 06 Solarautobahn – Errichtung einer Photovoltaik- 15 Lokale Netze im Revier – Energie lokal und 22 Campus Merscher Höhe – Strukturwandel anlage auf ehem. BAB 4 nachhaltig nutzen interkommunal gestalten 07 Floating Solar Power Station – Ein Solarsee 16 Vom Knirps zum Kenner! Wissen. Können. 23 Interkommunales Kompetenzareal :terra nova im Rheinischen Revier Handeln. für Energie(Land-)wirtschaft 08 Wärmesystem der Zukunft - Heizfolien als 17 Diskussionsforum Energiewende Kr. Düren 24 Klimahülle_Ankerprojekt klimaoptimierter 46 innovationslandkarte rheinisches revier Irr-Modellprojekt-kandidaten

kohlestämmigem CO2) – Herstellung von syn- thetischen Basis-Chemikalien und Kraftstoffen 46 4 42 Regionales Rückbauzentrum für Elektroaltge- Innovationsraum Garzweiler Innovationsraum Neuland räte in Verb. mit dem Aufbau eines regionalen 49 56 Kompetenzzentrums für den nachhaltigen 53 Diese Projekte setzen sich mit dem Gesamtraum der IRR 71 auseinander, lassen sich nicht einem konkreten Standort Umgang mit Ressourcen 28 zuweisen oder liegen außerhalb des Kartenbereichs. Innovationsraum 3E - Erft Energie Entwicklung 43 Faktor X – Kompetenzcluster Ressourceneffi- 1 18 37 44 67 zientes Bauen im Indeland

2 19 38 47 68 Klimagerechte Dorf-, Stadt- und Regi- 54 58 onalentwicklung 9 21 36 70 50 55 15 29 44 Green City Projekt 45 Smart City Grevenbroich 45 46 Energetische Sanierungsoffensive Jüchen 75 47 Konzept zur Energetischen Aufwertung/Sa- 69 26 nierung eines bestehenden Gewerbegebietes 25 oder mehrerer Gewerbebetriebe auf der Basis 73 biogener Roh- und Brennstoffe und neuen Technologien 48 Gewerbegebiete und Energie in Kerpen-Tür- nich 49 Klimaschutzsiedlung Jüchen 51 50 Energiewende im Einfamilienhausbau (Brenn- stoffzellensiedlung, Solarsiedlung) 51 Klimaschutzsiedlung „An der Schießbahn“ 41 Bedburg 52 Energie & Wohnen in Kerpen Ortsteil Buir 53 Klimagerechte Dorfentwicklung auf Basis einer Innovationsraum :terra nova bürgerschaftlichen Trägerschaft 3 54 Landwirtschaft und Dorfentwicklung: Dorfladen Evinghoven 23 55 Masterplan des inform. Planungsverbandes 24 Innovationsraum Aachener Revier zw. Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen u. 14 Titz

8 Rekultivierung 2.0 – Zukunftsland- schaften und Innovative Landwirt- 22 schaft

74 56 Grüne Fuge Jüchen 59 57 Sanfte touristische Inwertsetzung der Sophien- höhe 57 58 Landwirtschaft und Freizeit – Verbindungskor- 31 34 5 ridore „Kulturlandschaft Börde“ und „Strategi- 11 40 scher Bahndamm“ 35 12 59 Wegenetzschluss im Time Park :terra nova 27 Innovationsraum Ville zwischen Speedway und Forumsgebäude 60 Errichtung regionale Radverkehrsverbindung Merzenich-Kerpen-Frechen-Köln 10 61 Rheinische Börde- und Rekultivierungsland- 60 48 39 schaft – von der Agrarsteppe zurück zur schönen Kulturlandschaft 20 62 Essbare Energielandschaft Erftaue 62 42 6 52 63 Börde – artenarm und energiereich 66 30 64 Ville – Rekultivierung 3.0 /Weiterentwicklung 16 und Neuerschließung Rekultivierungsland- schaft 43 65 65 Regional.Werk.Stätten Rhein-Erft – Nachhalti- 13 ge Nutzung und soziale Integration 72 64 66 Lern- u. Forschungslandschaft Neue Erft - 32 61 interdisziplinäres Langzeit-Monitorings unter Beteili-gung von Bildungseinrichtungen u. Innovationsraum Indeland 17 Innovationsraum Hambach-Süd bürgerschaftl. Engagement 67 B.O.M. Biologischer Organischer Dünger 63 68 Herstellung von handelsfähigem Dünger aus Gülle und Braunkohle mit gleichzeitigem 7 Schutz des Grund- und Trinkwassers vor 33 erhöhten Nitratkonzentrationen 69 Landwirtschaft und Technik – Sondergebiet für Produktionsleistungen in der Landwirtschaft Wissenschafts -/Gewerbe-Park :terra nova Rheine Region stärken und für die IRR nutzen und „Organische Dünger optimal nutzen“ 25 Interkomm. Gewerbegebiet „Energiestraße“ 34 Schienenanbindung Campus Aldenhoven und 70 Agricola Agrobusiness-Park und Gewächshauspark „Neurath“ sowie Um- Baesweiler 71 Nachhaltiger Anbau von Arznei- und Gewürz- feld des Kraftwerks Neurath pflanzen als Erwerbsalternative auf Rekultivie- 26 Gewerbepark am RWE Power Standort Neu- Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen rungsstandorten rath ehem. Pumpenwerkstatt 72 Nutzung von Artenschutzflächen zur Lebens- 27 Regionaler Campus Gesundheitsforschung 35 Kompetenzzentrum nachhaltige Bioraffinerie mittelproduktion Kerpen/B-PHARM-Institut zur Etablierung der 36 Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und 73 Landwirtschaft und Forschung – Open Science Regenerationsmedizin wirksamer Klimaschutz durch umfassende 74 Schaufenster IRR – Informationszentrum/regi- 28 Interkomm. Kompetenzareal Nachhaltige Holzverwendung/HolzCampus.Eifel onale Platt- u. Präsentationsform Logistik Jüchen Grevenbroich 37 CARBOFER 75 Standortkonzept Tagebau-Dokuzentrum Imme-

29 Euregio-Railport Stolberg 38 CODE CO2 rather Mühle 30 Interkommunales Industriegebiet Barbarahof 39 Solare Flugzeugkraftstoffe und Chemierohstof-

in Erftstadt und Hürth fe aus CO2-Emissionen von Braunkohlekraft- 31 Campus Aldenhoven – Testen. Entwickeln. werken im Erftkreis Produzieren. 40 Regionale Rohstoffe zur Synthese von Chemi- 32 Industriedrehkreuz Weisweiler-Inden kalien, Kraftstoffen und Gasen 33 Strahlkraft des Premiumstandortes PrimeSite 41 Stoffliche Nutzung von Braunkohle (und braun- 47 48 Energie der Zukunft und Neue Mobilität

Eine Vielzahl von Projektvorschlägen setzt sich mit dem jektideen vorgeschlagen wurden. Diese reichen von der „Nut- Aufbau eines Energiesystems der Zukunft auseinander, zung von E-Mobilität in betrieblicher Fahrzeugflotte kommu- das von unterschiedlichen Möglichkeiten und Ansätzen der naler Betriebe“ bis hin zur Entwicklung von „Lokalen Netzen regenerativen Energieerzeugung über deren intelligenten im Revier – Energie lokal und nachhaltig nutzen (Elektromo- Verteilung bis zu neuen Speichertechnologien reicht. Vorge- bilität)“. Hinzu kommen einige Projektvorschläge, die sich mit schlagen werden beispielsweise integrierte Gesamtkonzepte kommunikativen Formaten und Bildungsangeboten zum The- auf kommunaler und (teil)regionaler Ebene wie die Entwick- ma Energie der Zukunft und Mobilität befassen („Vom Knirps lung eines „Kommunalen Energieversorgungs- und –Ener- zum Kenner! Wissen. Können. Handeln. – Eine Bildungsini- gieverteilungssystems auf Basis regenerativer Quellen und tiative zur Anregung einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes effizienter Gleichspannungstechnik/IRRene“, die „regionale am Beispiel des Innovationsraumes Indeland“). Umsetzung der Energiewende mit Hilfe von regenerativ erzeugtem Wasserstoff/Power-to-Gas im Rhein-Erft-Kreis“ Der Fachbeirat weist darauf hin, dass der Innovationsgrad oder die Entwicklung eines „Innovationsparks Erneuerbare der eingereichten Projektvorschläge innerhalb der Projekt- Energien Jüchen“. Hinzu kommen mehrere Projektansätze, familie noch stark variiert. Insofern wird es bei der weiteren die innovative Einzelbausteine der Energieumwandlung Qualifizierung darauf ankommen, gemeinsame Qualitätsstan- und –speicherung thematisieren sowie deren Erforschung dards zu definieren und bei möglichst vielen Projektansätzen ermöglichen. Dabei reicht die Bandbreite von dem Bau eines echte Innovationen anzustoßen. Aus Sicht des Fachbeirats „Modularen Hochleistungsstrahlers“ am Solarcampus Jülich ist E-Mobilität nur mit regenerativ erzeugtem Strom sinnvoll. als einzigartige Forschungsinfrastruktur, über die Erschlie- Hilfreich könnte es sein, durch entsprechende Starter-Pro- ßung „biogener Energieträger aus der Region“ bis hin zur jekte Vorbildfunktionen für andere Projektansätze zu über- energetischen „Nutzung von Grubenwasser-Erdwärme für nehmen und diesen vom Qualitätsanspruch Orientierung zu das ENERGETICON“. geben. Gleichzeitig ist es von entscheidender Bedeutung auch kleinere, aber wichtige Engagements zu unterstützen Eng in Verbindung mit dem Thema Energie steht der Bereich und diese durch Verknüpfung mit anderen Projekten stärker innovativer Mobilitätskonzepte, für den ebenfalls einige Pro- zu machen.

49 mierung/Systemintegration erneuerbarer Infrastruktur Energie Sicherheit Energieanlagen, der Absicherung der 1 innovation – operation center Versorgungssicherheit und Systemstabi- lität über intelligente Systeme sowie dem Wechsel vom traditionellen zum techni- schen Energiemanagement.

Hieraus leiten sich zwei Hauptaufgaben für das Projekt ab: Aufgabe I: Management von Erzeugung, Das Projekt verfolgt einen systemischen Projektträger: Netz und Lasten, Energieeffizienz und Ansatz, um die Energiewende regional SME Management GMBH Köln Infrastrukturmanagement aktiv mitzugestalten. Für die Region wird Aufgabe II: Systemstabilität und System- die Chance gesehen, sich von einem führung mit Bezug zum Verteilnetz Strom. überwiegend auf dem Primär-Ener- gieträger Braunkohle basierenden Um diese Aufgaben zu bewältigen, soll stromerzeugenden Standort, zu einem über das Projekt eine neue und regional Referenzraum für innov. Technologien verankerte Einheit entwickelt werden. und systemische Lösungen zukünftiger Hierin sind vier komplementäre und in Energieversorgung weiterzuentwickeln. sich vernetzte „Operation Center“ zur Bündelung von Aufgaben enthalten: IOC Strukturbedingt liegt der IRR-Beitrag zur infrastructure operation center, EOC Energiewende in einer systematischen energy operation center, SOC security Ausschöpfung des Energieeffizienz- operation center, IOC innovation operati- potenzials verknüpft mit Chancen des on center. Flexibilitätsmanagements, im Einsatz von KWK und flexiblen konventionellen Kraft- werken, im Aufbau von aufgabenspezifi- schen Speichersystemen, in der Opti-

Entwicklung eines kommunalen Energie- 2 versorgungs- und Energieverteilungs- systems auf Basis regenerativer Quellen und effizienter Gleichspannungstechnik

Energien und ein flexibles, effizientes Projektträger: elektrisches Netz. Das Optimierungspo- PGS, E.ON ERC, RWTH Aachen University tential von Energieversorgungssystemen auf der Verbraucherseite soll am Beispiel der Fliegerhorstsiedlung in Geilenkirchen Ziel des IRRene-Projektes ist die Entwick- untersucht und umgesetzt werden. lung eines kommunalen Energieversor- gungs- und Energieverteilungssystems Neben einem neuen Energieversorgungs- auf Basis regenerativer Quellen und konzept soll zusätzlich eine moderne effizienter Gleichspannungstechnik. Gleichspannungsnetzinfrastruktur mit Spei- chersystemen geplant werden. Zudem wird Für die erfolgreiche Umsetzung und angestrebt, weitere Agglomerationen in das Wandlung der Region spielen Energiekos- neue Netz einzubinden und die existie- ten eine wichtige Rolle. Es soll untersucht renden, das Stadtbild verunzierenden 110 werden, in welchem Maße eine dezent- kV-Freileitungen in das Gleichspannungs- rale Energieversorgung mit hohem Anteil kabelnetz zu integrieren. regenerativer Energien einen Beitrag dazu liefern kann. Im Fokus stehen damit ein regionales Kraftwerk aus erneuerbaren

50 3 power-to-gas im rhein-erft-kreis

Ziel des avisierten Projektes „Power to stoffkraftwerk und die Einbeziehung von Projektträger: Gas im Rhein-Erft-Kreis“ ist die regionale gewerblichen und industriellen Verbrau- Wirtschaftsförderung Rhein-Erft GmbH Umsetzung der Energiewende mit Hilfe chern für die Konzeption eines „grünen von regenerativ erzeugtem H2. Für den Industrieparks“. Rhein-Erft-Kreis ist dabei die Gestaltung eines versorgungssicheren, bezahlbaren Im Innovationsraum soll das modulare und klimafreundlichen Energiesystems Wasserstoffkraftwerk an verschiedenen ein wesentliches Ziel, das den Erhalt netzstrategischen sowie verbrauchstech- und den Ausbau der regionalen Wirt- nischen Standorten, welche die Partner schaftsstruktur und Arbeitsplätze mit den identifiziert haben, integriert werden. Klimaschutzzielen vereinigt. Denkbar sind 2 Einsatzszenarien: Mit dem avisierten Projekt soll ein mo- (1) integriertes Wasserstoffkraftwerk an dulares Wasserstoffkraftwerk entwickelt regenerativen Energien für Ein- und und aufgebaut werden, welches die Ausspeicherung großer Energiemen- regionale Energieinfrastruktur maßgeb- gen, lich erweitert. Ziel ist die Kombination von (2) Speicherung im Liquid Organic Hydro- regenerativen Kraftwerken (Solar- und gen Carriers (LOHC) und Transport Windpark) mit einem modularen Wasser- zum Verbraucher.

Innovationspark 4 Erneuerbare Energien Jüchen

park der Bevölkerung die Möglichkeit, Projektträger: erneuerbare Energien zu erleben und Gemeinde Jüchen sich über den technologischen Fortschritt zu informieren. Der Innovationspark soll daher um ein Science Center Erneuer- In der Gemeinde Jüchen liegt erhebliches bare Energien mit angeschlossenem Potenzial für Windenergie auf Flächen, Forschungsbereich ergänzt werden. die vom Tagebau Garzweiler betroffen Neben dem Ausbau der Erneuerbaren sind. Darüber hinaus stehen Flächen- Energien ist auch die Etablierung von potenziale in unmittelbarer, räumlicher zukunftsfähigen Speichertechnologien Nähe zur Verfügung, um weitere Projekte ein Projektziel. Dabei soll sowohl der im Bereich der erneuerbaren Energien Batteriespeicher zum Einsatz kommen umzusetzen. wie auch eine Power-to-Gas-Anlage.

Diese Standortpotentiale möchte die Gemeinde Jüchen in einem „Innovati- onspark Erneuerbare Energien Jüchen“ zusammenführen. Mit der Bündelung von Kompetenzen bietet der Innovations-

51 5 Modularer Hochleistungsstrahler

Projektträger: Projektgesellschaft „Modularer Hochleistungs- strahler“, DLR

Die Projektidee ist die Errichtung eines „Modularen Hochleistungsstrahler“, als Testanlage (MHLS) für das DLR.

Das DLR plant einen „Modularen Hoch- leistungsstrahler“ („künstliche Sonne“), der eine weltweit einzigartige Strahlungs- konzentration mittels elektrischer Lampen ermöglicht. Mit der künstlichen Sonne können Experimente unabhängig von der Tageszeit und den Wetterbedingungen ermöglicht und die Forscher in die Lage versetzt werden, die Geschwindigkeit bei der Entwicklung neuer Solartechnologien entscheidend zu erhöhen.

„Solarautobahn“ – 6 Errichtung einer Photovoltaikanlage auf der ehemaligen BAB 4

Projektträger: 1.5 MWp errichten. Diese innovative Art Gemeinde Niederzier der Zwischennutzung zeigt eine wirt- schaftliche Alternative zur in Anspruch- nahme weiterer Rekultivierungsflächen zur Energiegewinnung. Ziel des Projektes ist die Errichtung eines Solarparks auf der ehemaligen, entwid- meten Bundesautobahn 4. Durch die Verlegung der Bundesautobahn 4 und durch die Tatsache, dass der projektierte Bereich mindestens in den nächsten 25 Jahren nicht bergbaulich in Anspruch ge- nommen wird, stellt die Photovoltaikanla- ge eine innovative Zwischennutzung dar.

Gemäß einer bereits vorhandenen Po- tentialstudie lässt sich auf dem ca. 1 km langen Teilstück der Autobahn eine Pho- tovoltaikanlage mit einer Leistung von ca.

52 Bäume oder Gebäude weitestgehend floating solar power station – vermieden werden. Diese zwei Faktoren 7 ein solarsee im rheinischen revier sind ausschlaggebend für die Leistung sowie den wirtschaftlichen Ertrag einer Photovoltaikanlage.

Es ist geplant, das Einstiegsprojekt auf dem Berggeistweiher (Innovationsraum Ville) zu realisieren, eine anschließende Erweiterung ist für Garzweiler II, Ham- Temperatur, wenn üblicherweise ein Projektträger: bach oder Inden II denkbar. GASversorgungsgesellschaft mbh Rhein-Erft Leistungsverlust durch Hitzestaus eintritt. (GVG) Zum einen wird die Anlage durch das Ge- wässer selbst wie durch Verdunstungs- energie gekühlt, und zum anderen Mit dem Projekt „Floating Solar Power können ganzjährig Verschattungen durch Station (FSPS) - Ein Solarsee im Rhei- nischen Revier“ soll eine schwimmende Photovoltaikanlage aufgebaut werden, welche die regionale Energieinfrastruktur entscheidend erweitert. Ziel ist die An- wendung auf wirtschaftlich ungenutzten Teilen von bevorzugt künstlichen Gewäs- serflächen (z.B. Rekultivierungs- oder Baggerseen).

Der standortbedingte Vorteil zu konven- tionellen Photovoltaikanlagen zeigt sich insbesondere im Sommer bei hoher

Projektträger: Das Wärmesystem der Zukunft: Heizfolien Stadtwerke Bergheim GmbH 8 – preiswerter und klimaschonender Er- satz für Nachtspeicherheizungen Projektidee ist die beispielhafte Entwick- lung eines innovativen Heizfolien-Wär- mesystems als Alternative zu Nachtspei- cherheizungen. getischen Sanierung der Bestandsge- in Bergheim. Hier soll der Nachweis der Gebäude zu beheizen, mit Warmwas- bäude gesehen. Vor diesem Hintergrund praktischen Anwendbarkeit einer elektri- ser zu versorgen und zu beleuchten, wurde ein neuartiges elektrisch betriebe- schen Niedertemperatur-Flächenheizung verbraucht heute rund 40 Prozent der in nes Flächenheizsystems entwickelt. als Ersatz für Nachtspeicherheizungen in Deutschland erzeugten Primärenergie Einfamilienhäusern an einem Bestands- und verursacht ein Fünftel der CO -Emis- 2 Ziel des Projektes ist die Errichtung eines wohnhaus erprobt werden. sionen. Ein entscheidender Bestandteil öffentlich zugänglichen Musterhauses der Energiewende wird daher in der ener-

53 Die Stadtwerke Bergheim GmbH, Ihr Partner für innovative Technologien, bietet Ihnen gemeinsam mit der aelectra® einen neuen Service an – Heizen Ihre Vorteile: mit neuartigen “Heizfolien”! • einfache Installation, hohe Variabilität Raumerwärmung mittels Strom ist dank der neuen, ultradünn, ultraleicht, wartungsfrei modernen Heizfolien nun eine einfache und güns- tige Lösung für ein behagliches Zuhause. • homogene Wärmeverteilung mit optimalem Raumklima Die neue Technologie • max. Wärmeleistung in 60 Sekunden Smart, effizient, ökonomisch und ökologisch – das ist die aelectra® Heizfolie. Sie besteht aus einem einzig- • keine Staubaufwirbelung durch Wärme- artigen neu entwickelten Carbonfasergeflecht. Es wird konvektion - optimal für Allergiker mit Niedervoltspannung betrieben und verwandelt so • keine EMV-Belastung (Elektro-Smog) besonders effektiv elektrische Energie in Wärme. Ob bei der Planung eines Neubaus, wie z.B. bei Niedrig- • arbeitet als vollwertiges Heizsystem mit energiehäusern, Passivhäuser und Plus-Energiegebäu- 24V bzw. 36 V Schutzkleinspannung de oder durch nachträglichen Einbau in Ihrer Woh- • als Fußboden-, Wand-, Deckenheizung nung: Hier bietet sich für Sie eine günstige und prak- leicht anzubringen. Unter Tapete, Fliese, tische Alternative. Wohlfühlwärme – ganz einfach auf Bodenbelag - auch im Nassbereich Knopfdruck. • bis ca. 60% weniger Energieverbrauch Die Anwendung im Vergleich zu Nachtspeicherheizungen Diese Heizfolie ist absolut einfach und sicher in der • Verknüpfung mit lokaler regenerativer Verarbeitung. Einfach durch die praktische Verlegung Energieerzeugung oder Smart-Building- von der Rolle und sicher durch die mögliche Ausle- Lösungen und E-Speicher ideal gung für den Niederspannungsbereich. Der Anwen- dung sind kaum Grenzen gesetzt. Auch das Nachrüs- • Anti-Schimmeleffekt durch thermische Aktivierung der Wand- u. Deckenflächen ten Ihrer Wohnung ist ganz einfach, z.B. als preiswer- ter Ersatz für alte Nachtspeicheröfen. Biogene Energieträger aus der Region der Region. Die holzigen Materialien aus Landschaftspflege und Strassenbegleit- 9 für die Region – Nutzung der Biomasse- grün sollen als regionaler Energieträger Potenziale aus StraSSenbegleitgrün und eingesetzt werden, statt wie bisher als Landschaftspflege im Rhein-Erft-Kreis geschreddertes Gut einfach am Stra- ßenrand liegengelassen zu werden. Die Beerntung dieser regionalen Energieträ- ger und ihr Einsatz in regionalen/kom- munalen Anlagen sollen beispielhaft die Möglichkeiten einer dezentralen Energie- Das Projekt beschäftigt sich mit der Er- Projektträger: versorgung für die Region aufzeigen. BioTec RheinErft e.V. fassung von Biomasse aus Landschafts- pflege und Straßenbegleitgrün aus der Dem BioTec RheinErft e.V. liegen Region zur energetischen Nutzung in Erfahrungen sowohl mit Großprojekten als auch mit kleinen Anlagen vor. In erster Linie werden Projekte im kleineren Rahmen avisiert mit wenig Personal-, Flächen- und Investitionsbedarf, um eine kurzfristige und kostengünstige Umset- zung zu gewährleisten.

Grubenwasser-Erdwärme für das ENER- 10 GETICON (GrEEn)

Projektträger: Eduardschacht. Das Grubenwasserther- ENERGETICON gGmbH mieprojekt GrEEN will große Teile des Raumwärmebedarfs der drei Ausstel- lungsgebäude des Energiemuseums decken. Mit dem GrEEN-Projekt unternimmt die ENERGETICON gGmbH den Versuch, aus alter Bergbauinfrastruktur im Wege der Geothermie regenerative Energie zu gewinnen. Für den Fördergeber, das Land Nordrhein Westfalen, handelt es sich um ein Pilotprojekt mit Demonstra- tivcharakter, aus dem Erkenntnisse für andere mögliche Anwendungen z.B. im Ruhrgebiet gewonnen werden sollen.

Mitten im Außengelände des ENERGETI- CON liegt ein ehemaliger Förderschacht der ehemaligen Grube Anna II, der

54 11 Energetischer Haldenverbund

Im Aachener Steinkohlenrevier sind tätsraum in Betracht. Im Rahmen der Projektträger: während der aktiven Phase des Stein- EuRegionale 2008 wurde eine erste Stadt Baesweiler kohlenbergbaus bis zu 100 m hohe Hal- Bestandsaufnahme der regionalen Hal- denkörper entstanden, deren exponierte den im Auftrag der Kathy-Beys-Stiftung Lage sich für die Nutzung regenerativer durchgeführt. Damit sind die wesent- Energien eignen könnte. Insbesondere lichen Voraussetzungen für weitere Solarenergie als auch Windenergie Planungsschritte gelegt. dürften an den Hanglagen wirtschaftlich betrieben werden können. Ziel des Pro- jektes ist es, dieses Potential in einem sog. Haldenverbund zu erschließen und die bevorzugten Lagen zur Gewinnung von Erneuerbarer Energie zu nutzen.

Neben der Halde Noppenberg und den Halden Anna I und Anna II in Alsdorf kommt insbesondere die Halde Emil-Mayrisch auf der Grenze zwischen Baesweiler und Aldenhoven als Aktivi-

INNOVATIVE MOBILITÄT & ENERGIE AM AUTO- 12 BAHNKREUZ KERPEN A4/A61

denen Emissionen sowie das begrenzte Projektträger: Angebot von LKW-Parkplätzen zum Kolpingstadt Kerpen Problem geworden. Vor diesem Hintergrund ist die Einrich- tung eines Mobilitätszentrums in Verbin- Leitziel des avisierten Projektes ist es, zentrums für einen im ÖPNV des dung mit innovativen Gewerbebereichen am Autobahnkreuz A4/A61 das derzei- Nahbereichs vernetzten Zugang zum geplant, wobei die Handlungsfelder i.S. tige Gesamtverkehrsaufkommen und Fernbussystem von Internet of Things und Industrie 4.0 damit auch den CO -Ausstoß nachhal- - Errichtung eines Systems für Telematik 2 synergetisch verknüpft werden: tig zu reduzieren. Das Autobahnkreuz und intelligenter Verkehrssteuerung Kerpen soll zukünftig zu einem Synonym - Errichtung eines Mobilitätszentrums zur Optimierung von Verkehrs- und für effiziente Verkehrslenkungs- und zur Lagerung und zum Umschlag von Transportflüssen Telematiksysteme werden. Waren und Gütern am Autobahnkreuz - Unterstützung von Smart Logistic-Pro- Kerpen mit Tracking und Tracing der Das Autobahnkreuz A4/A61 ist ein zessen Waren, Rohstoffe, Endprodukte wichtiger Knotenpunkt im Rheinischen Revier mit strategischer Bedeutung im - Errichtung eines Systems von Autobahnnetz. Im Bereich der Mobilität LKW-Vorrangrouten sind das hohe Verkehrsaufkommen am - Errichtung eines grünen Mobilitäts- Autobahnkreuz mit den damit verbun-

55 Mobilitätsstation am S-Bahnhof 13 Merzenich

schenspeicherung in einer Akkueinheit, Projektträger: der Stromversorgung der Gesamtanlage, Gemeinde Merzenich insbesondere jedoch der Versorgung der Ladestationen für die Elektrofahrzeuge Ziel des Projektes ist die Errichtung einer und E-Bikes dienen. sog. Mobilitätsstation am S-Bahnhof Merzenich. Der Parkplatz am Bahnhof Ziel ist es, die Gesamtanlage zu 100 % Merzenich wird nicht nur von Pendlern in mit erneuerbarer Energie „energieautark“ Richtung Köln und Aachen aus Merze- zu versorgen. Eine E-Bike-Mietstation nich, sondern auch vor allem aus den rundet das Angebot ab und eröffnet allen umliegenden Kommunen Düren, Nieder- Bahnnutzern die Teilnahme an der zier, Nörvenich und Vettweiß genutzt. Elektromobilität.

Um zukunftsweisend für Bahnpend- ler eine Anreise mit Elektromobilen zu fördern, sollen auf dem Parkplatz Carports mit Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern errichtet werden. Die so erzeugte Energie wird, ggf. nach Zwi-

Projektträger: NUTZUNG VON E-MOBILITÄT IN DER BETRIEB- Kreisstadt Bergheim 14 LICHEN FAHRZEUGFLOTTE KOMMUNALER BETRIEBE

Ziel des vorgeschlagenen Projektes ist betriebliche Einsatzlogistik der Fahrzeu- die Entwicklung und exemplarische, ge hinsichtlich der spezifischen e-mobilen praktische Erprobung eines Vorgehens- Randbedingungen überprüft wird. modells zur Unterstützung kommunaler Fuhrparkentscheider und -betreiber Das Vorgehensmodell wird auch das bezüglich der Bewertung der Sinnhaf- Einführungsmonitoring realisierter (Teil-) tigkeit einer Einführung und Nutzung Lösungen nach einer Konzeptfindungs- von Elektromobilität bei betrieblich phase beinhalten. Dazu gehört insbeson- genutzten Einsatzfahrzeugen. Dieser dere die Ermittlung des Energiebedarfs Mobilitätsbereich umfasst kleine und der eingesetzten Elektro- oder Plug-In- große Transportfahrzeuge, Geräteträger, Hybrid-Fahrzeuge unter den jahreszeit- Entsorgungsfahrzeuge, kleine Bagger, lich wechselnden Alltagsbedingungen. Mähfahrzeuge und ähnliches.

Neben der Erarbeitung einer systemati- schen Erfassung betrieblicher Anforde- rungen, wird eine Methodik zum Abgleich von Nutzeranforderungen und e-mobilem Herstellerangebot entwickelt, bei der die

56 Die Projektidee zielt auf die Entwicklung und einen umfassenden Feldtest von re- Lokale Netze im Revier – generativ gespeisten lokalen smart grids 15 Energie lokal und nachhaltig nutzen mit Vehicle to Grid-Funktionalitäten und Netzintegration im landwirtschaftlichen und gewerblichen Umfeld ab. Im Rahmen des Vorhabens sollen Steuerungs- und Regelmechanismen für modellhafte lokale smart grids unter Einbindung von Photovoltaikanlagen oder anderer das Einzelfahrzeug bzw. den Fahrzeug- regenerativer Quellen sowie Kraftwär- Projektträger: pool bezogene Nutzung der Fahrzeug- mekopplungsanlagen in Verbindung Planungsbüro Koenzen – Elektromobilität batterien und stationären Batterien im mit schnellladefähigen bidirektionalen Verbund des lokalen smart grids erlaubt. stationären und mobilen Pufferspeichern weiterentwickelt und erprobt werden. Die mobilen Pufferspeicher sind dabei in den Lieferfahrzeugen bzw. landwirt- schaftlichen Nutzungsfahrzeugen selbst integriert. Der Fokus des Vorhabens ist dabei auf möglichst verlustarme effiziente Lade- und Speichertechniken und die Erhöhung des Eigennutzungsanteils des eigenerzeugten Stroms ausgerichtet. Hierfür werden umfassende IKT-Anwen- dungen entwickelt, die sowohl die lokale Steuerung, die Logistik als auch die Netzintegration umfassen. Ziel ist es, ein Steuerungs- und Regelsystem zu ent- wickeln und zu erforschen, das eine auf

vom knirps bis zum kenner! 16 Wissen. Können. Handeln.

nachhaltige Entwicklung in der Region Projektträger: bei. Damit werden Bürger befähigt, mit FZ Jülich Stabsstelle zukunftsCampus, Herausforderungen umzugehen und aktiv Stadt Jülich den Wandel mit zu gestalten.

Das Projekt „Vom Knirps bis zum Kenner! Die Projektgruppe fördert den Ausbau Wissen. Können. Handeln.“ beschreibt und die Verknüpfung der Aktivitäten der eine Bildungsinitiative zur Anregung einer z.T. schon bestehenden Bildungsnetz-

Reduzierung des CO2-Ausstoßes am werke von der Stufe Kindergarten über Beispiel des Innovationsraumes Inde- Schulausbildung, Berufsausbildung (nicht land. Das Projekt zielt darauf ab, den akademisch und akademisch) bis hin zur Austausch zwischen Bürgern und Fach- Weiterbildung Erwachsener (lebenslan- leuten zu fördern, um einen Mehrwert ges Lernen) mit der Ausrichtung Dekar- zu schaffen. Es werden neue Impulse bonisierung und Entwicklung einer wett- gesetzt, die das Bewusstsein fördern und bewerbsfähigen, generationengerechten damit die Umsetzung von Maßnahmen Wirtschafts- und Industriekultur. der Reduktion des CO2-Fußabdrucks aktiv unterstützen. Das Konzept trägt zur Bildung für eine zukunftsfähige und

57 verstehen, unterstützen und teilhaben. Diskussionsforum Energiewende Für diesen Kommunikationsprozess wer- 17 Kreis Düren den drei Phasen vorgeschlagen: 1. Bürgerbefragung 2. Vorstellung von Optionen 3. Vorbereitung von politische Entschei- dungen

Die Durchführung dieses Kommunikati- onsprozesses soll durch eine(n) professi- Das Indeland und der Kreis Düren sind Zur Vorbereitung dieses Strukturwandels onelle(n) Moderator(in) geplant, begleitet von der Energiewende im besonderen sollen die Menschen der Region in einen und dokumentiert werden. Für die Vor- Masse betroffen. Der Braunkohletagebau umfassenden Informations- und Diskussi- stellungen von Optionen für den Struk- Inden wird um 2032 beendet. onsprozess eingebunden werden. Damit turwandel sollen Experten für öffentliche soll erreicht werden, dass die Mitbürger Vorträge und Diskussionen eingeladen den unausweichlichen Strukturwandel werden. Durch beides entstehen Kosten, die durch ein Projektbudget gedeckt werden sollen.

Das eigentliche Ziel des Projektes ist es, den Strukturwandel durch politische Entscheidungen in Gemeinde- und Stadt- räten vorzubereiten.

Projektträger: LUNA e.V.

58 59 60 Wirtschaftliche Entwicklung und neue Kompetenzareale Eine große Gruppe von Projektvorschlägen widmet sich der Umfeld des Kraftwerks Neurath („Energiestrasse/Gewächs- wirtschaftlichen Entwicklung der Innovationsregion Rhei- hauspark Neurath“), für Energie(Land-)wirtschaft im Umfeld nisches Revier sowie der Etablierung neuer, innovativer einer neu entstehenden Biogasanlage („Klimaoptimierter Kompetenzareale. Dabei setzen sich einige Projektansätze Wissenschafts- und Gewerbepark :terra nova“, „Klimahülle auf unterschiedliche Art und Weise mit der Förderung von :terra nova“), bis hin zur Etablierung regionaler Kompetenza- Innovationen und wirtschaftlicher Entwicklung in der Region reale zum Thema Logistik („Interkommunales GIB Jüchen/ auseinander („InnoPath – Förderung der Innovationskultur Grevenbroich“, „Euregio-Railport“, „Industriedrehkreuz Weis- in der IRR“, „OpenInnoEnergy IRR – die Innovationsregion weiler-Inden“…). Rheinisches Revier als Modellregion für offene Innovation, präventiven Strukturwandel und ein neues glokales Ener- Der Fachbeirat hat auf die sehr unterschiedliche Qualität der giecluster in NRW“). Darüber hinaus beinhalten zwei Pro- bislang im Rahmen des Projektaufrufs beschriebenen Kon- jektvorschläge besondere Bildungsformate, die von großer zepte, hingewiesen. Bei vielen Projektansätzen sind deren Impulskraft für die Wirtschaftliche Entwicklung der Region Innovationsansätze und regionale Impulskraft noch nicht sein können („Bildungscloud 2.0 für Schulen in der Innovati- erkennbar. Vor diesem Hintergrund wird es bei der weiteren onsregion Rheinisches Revier“, „ChemNet Rheinland Akade- Qualifizierung daher einerseits darauf ankommen, die regio- mie auf dem Weg zur Industrie- und Arbeitswelt 4.0“). nale Bedeutsamkeit der jeweiligen Entwicklung nachzuwei- sen und gleichzeitig die besonderen Alleinstellungsmerkmale Eine große Zahl von Projektvorschlägen umfasst die Entwick- der unterschiedlichen Projekte herauszuarbeiten. Ziel muss lung regionaler Kompetenzareale. Dabei reicht die thema- es sein, im Sinne einer regionalen Arbeitsteilung und stim- tische Bandbreite von der Entwicklung eines renommierten migen Gesamtkonzeptes der IRR, die Entwicklung an den Wissenschaftsstandortes mit forschungsaffinen Unternehmen jeweiligen Standorten an den vorhandenen Kompetenzen und Ausgründungen („Campus Merscher Höhe“), über den und Potenzialen auszurichten. Aufbau eines regionalen Gesundheitscampus („B-FARM Institut Kerpen“), die synergetische Entwicklung eines inter- kommunalen Gewerbegebietes für Grüne Technologien im

61 innopath – förderung der innovationskul- 18 tur in der irr

Das Projekt hat zum Ziel, die Innovati- Potentiale. Durch die intensive Kommu- RAUM nikation mit den Unternehmen besitzt Regionale Innovationssysteme onspotentiale der Unternehmen in der Cluster innovatives Milieu lernende Region

IRR zu verbessern. Dies soll sowohl das Projekt auch eine informierende und (räumlichen)Analyse vonInnovationsprozessen Qualitative& quantitative der Methoden

handlungsraum- wie auch branchen- aktivierende Funktion bzgl. der IRR-Ziele übergreifend stattfinden. Der Begriff und Aufgaben.

Innovationspotential wird multiperspek- und METHODIK

tivisch verstanden. Einerseits werden Ein Kernbaustein des Gesamtprojekts – strukturen die technologischen Potentiale von besteht in der Entwicklung und Anwen- Prozess

Unternehmen identifiziert; andererseits dung des IT-Werkzeugs “InnoPath“. Die INNOVATION

werden aber auch die organisatorischen Module dieses umfassenden Instruments

und personenbezogenen Innovationsfä- des Innovationsmanagements werden Absorptionskapazität Netzwerke

higkeiten analysiert und gefördert. Dort für die Erfassung (Innoscan), Beratung iterativer offener, interaktiver, als Innovation schließt der Begriff Innovationskultur an, (Innoconsult), Vernetzung (Innoconnect) Regionale Innovationspolitik/-förderung Innovationsorientierte Regionalentwicklungsstrategien, der im weiteren Sinne einen Wandel hin und Beobachtung (Innomonitor) einge- Konzepte zur regionalen Technik- & Innovationsförderung zu einer stärkeren Innovationsorientie- setzt. Es ist sowohl auf der einzelbetrieb- Quelle: Trienes 2015, ergänzt nach Hansen 2014, www.hansenplus.de rung bei Unternehmen wie Mitarbeitern lichen wie regionalen oder branchenbe- beschreibt. Er ist gekennzeichnet durch zogenen Ebene nutzbar und integriert Projektträger: Kreativität, Offenheit, Netzwerk- und wesentliche Bausteine eines regionalen RWTH Aachen UNIVERSITY - Querdenken sowie die Entdeckung neuer „Innovationsmanagementsystems“. Lehrstuhl für Wirtschaftsgeographie

projekt zielt darauf ab, zum einen die OpenInnoEnergy IRR – regionalen Akteure in der IRR effizienter 19 Die IRR als Modellregion untereinander zu vernetzen und so eine Entwicklung eines Energieclusters zu be- schleunigen. Zum anderen soll regional nicht optimal verfügbares Wissen effizient global bereitgestellt werden. Schließlich soll Open Innovation auch dazu genutzt werden, um im Cluster erzeugte Inno- vationen, Technologien, Produkte und Projektträger: Services effizient national und global Aachener Gesellschaft für Innovation und anzubieten und zu transferieren. Technologietransfer mbH, RWTH Aachen – Technology and Management Group Um dies zu verwirklichen, soll eine funktionsfähige Open-Innovation-Platt- form für die Lösung von technischen Ziel dieses Projekts ist die pilothafte Fragestellungen in der Innovationsregion Entwicklung und breite Anwendung eines Rheinisches Revier (IRR) konzeptioniert, neuen innovativen Instrumentariums für implementiert und dauerhaft etabliert die präventive Struktur- und regionale werden. Clusterpolitik in Nordrhein-Westfalen auf Basis von „Open Regional Innovation“.

Die Innovationsregion Rheinisches Revier (IRR) bietet heute bereits ein einzigartiges Energiecluster, bestehend aus Energiegewinnung, Energiefor- schung und Energiewirtschaft, und somit ideale Vorausseitzungen. Das Modell-

62 IRR - Standortfaktor Berufliche Bildung, Mit dem Kompetenzcluster ChemNet Rheinland Akademie soll eine innovative 20 Fach- und Führungskräfte und systematische Vernetzungskonzep- Entwicklung des Kompetenzclusters tion von Wirtschaft, Beruflicher Bildung ChemNet Rheinland Akademie und der lokalen Schullandschaft entwi- ckelt werden.

Die beteiligten Akteure speisen ihre Bildungsangebote, Fragen und Problem- stellungen auf einer virtuellen ChemNet RAUM Projektträger: Regionale Innovationssysteme Rheinland Akademie-Plattform ein. Cluster innovatives Milieu lernende Region ChemNet Rheinland e. V. Aus dem virtuellen Lernraum werden (räumlichen)Analyse vonInnovationsprozessen

Qualitative& quantitative der Methoden konkrete Umsetzungsaktionen (z. B. Leh- rerworkshops, Berufsinfotage) generiert. Die virtuelle ChemNet Rheinland Aka- und

METHODIK demie folgt dem Beispiel der lernenden – strukturen Organisation und bildet das Verbindungs-

Prozess element der Industriestandorte Knapsack INNOVATION

und Wesseling. Netzwerke Absorptionskapazität Absorptionskapazität Netzwerke Innovation als interaktiver, offener, iterativer iterativer offener, interaktiver, als Innovation

Regionale Innovationspolitik/-förderung Innovationsorientierte Regionalentwicklungsstrategien, Konzepte zur regionalen Technik- & Innovationsförderung

Bildungscloud 2.0 für Schulen in der IN- 21 NOVATIONSREGION

siert verfügbar gemacht werden, betref- Projektträger: fen E-Mail, Kalender, Textverarbeitung, REGIO.IT Gesellschaft für Informations- Suche in Bildungsinhalten, Dokumenten- technologie mbh ablage und Lernmanagementsoftware, die in die Bildungscloud integriert wird. In Ziel des avisierten Modellprojektes der Weiterentwicklung werden folgende „Bildungscloud 2.0“ ist die Weiterentwick- Erweiterungspotenziale gesehen: lung und Erweiterung des bestehenden - Integration der Verwaltungsperspektive Bildungscloud-Projektes für Berufskol- in Cloudlösung legs in der IRR. - Teilhabe aller Berufskollegs der ge- samten IRR Schon heute wird in der beruflichen - Integration ausbildender Unternehmen Ausbildung durch die IRR ein „Leucht- - Erweiterung für alle Schulformen (nicht turm-Projekt“ realisiert, das Pilot-Be- nur Berufskollegs) rufskollegs an den Standorten Aachen, - Digitales Nachweissystem (OpenBad- Eschweiler, Alsdorf und Horrem in die ges) Lage versetzt, zentralen Zugang zu we- - Ausbau der Breitband-Infrastruktur an sentlichen Lernfunktionalitäten über eine Schulen der Region cloudbasierte Plattform zu erhalten. Die Funktionalitäten, die zentral und cloudba-

63

Titz Power AG eine rund 50 ha große Fläche „Campus Merscher Höhe“ – Struktur- entwickelt werden. Der Schwerpunkt soll 22 wandel interkommunal gestalten auf die Kooperation mit Kleineren und Mittleren Unternehmen (KMU) und inno- vative Handwerksbetriebe gelegt werden. Ziel ist die Entwicklung eines Campus Merscher Höhe, der forschungsaffinen Unternehmen und Ausgründungen attraktive Ansiedlungschancen eröffnet. Zugleich wird diesen Unternehmen ein Die Kommunen Jülich, Niederzier und Forschungs- und Innovationsstandort zu direkterer Zugang zu den regionalen Titz beabsichtigen, die brachgefallenen entwickeln. Forschungseinrichtungen ermöglicht. Flächen der ehemaligen Sendeanla- Thematisch soll der „Campus Merscher ge Merscher Höhe in Jülich zu einem Konkret soll unter Einbindung der Fach- Höhe“ auf die Kernkompetenzen der regionalbedeutsamen interkommuna- hochschule Aachen (Standort Jülich) dem Fachhochschule Aachen, Standort Jülich len Gewerbegebiet und hochwertigen Forschungszentrum Jülich und der RWE und dem Forschungszentrum Jülich aus- gerichtet werden.

Campusentwicklung Merscher Höhe

Fachhochschule Aachen

Projektträger: SEG Jülich mbH & Co. KG, Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH Jülich

Forschungszentrum Jülich Interkommunales Kompetenzareal :terra 23 nova für Energie(Land-)Wirtschaft

Projektträger: tenzareal für Energie- (Land)wirtschaft Niederzier Zweckverband :terra nova, RWE Power AG versteht sich als Leuchtturmprojekt, das insbesondere innovativen Unternehmen aus den Bereichen Energie/Energieeffizi- Ziel des avisierten Modell-Projektes ist enz, Agrobusiness, Healthcare sowie den die Entwicklung des Interkommunalen zuzuordnenden Forschungseinrichtungen Kompetenzareals :terra nova für Ener- einen attraktiven Ansiedlungsraum bieten gie(Land-)wirtschaft (INKA), das sich als soll. ganzheitlicher Ansatz zukunftsweisender Flächenentwicklung versteht, der die nachfrageseitigen Anforderungen an moderne Industrieflächen mit zukunftswei- senden Lösungsansätzen zur Nachhaltig- keit und Ressourcenschonung sowie dem Klimaschutz verbindet.

Die Weiterentwicklung der ehemals für industrielle Großvorhaben landesplane- risch ausgewiesenen so genannten „LEP VI-Fläche“ als interkommunales Kompe-

64 Anlagen kombiniert, soll dieses Gebiet KLIMAHÜLLE ALS ANKERPROJEKT DES KLI- insbesondere neue Arbeits-/Technolo- 24 MAOPTIMIERTEN WISSENSCHAFTS- UND GEWER- giefelder wie Energie, Agrobusiness, He- BE-PARKS :TERRA NOVA althcare sowie auch Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen neben weiteren Gewerbebereichen integrieren.

Teil des ambitionierten Gesamtkonzeptes ist die Entwicklung einer innovativen Kli- mahülle als wichtiges Ankerprojekt. Diese Als interkommunaler, klimaoptimierter Projektträger: adressbildende und gleichzeitig rahmen- Wissenschafts- und Gewerbe-Park, der FAKT.AG in Kooperation mit Zweckverband gebende Struktur soll optimale, techni- die Ansiedlung thematisch affiner Gewer- :TERRA NOVA sche Voraussetzungen für die Ansiedlung bebetriebe mit innovativen wissenschaft- kompetenter Betriebe und Institutionen lichen Einrichtungen und prototypischen mit einer herausragenden Marken-Ar- chitektur verknüpfen. Das Konzept der Klimahülle vereint eine Vielzahl von Vor- teilen wie die Reduzierung des Energie- und Flächenbedarfs, die Einsparung von Baumaterial sowie ganzjährig witterungs- unabhängige Arbeits- und Präsentations- räume mit hoher Aufenthaltsqualität. Ziel dieses regionalen „Science to Busi- ness-Centers“ ist es, als Inkubator einer wissensbasierten Regionalentwicklung den Transfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu intensivieren.

Interkommunales Gewerbegebiet „Ener- Projektziele sind u.a. die Entwicklung ei- nes regionalen Agrobusinessparks durch 25 giestraSSe“ und Gewächshauspark „Neu- Abwärme-/ Prozesswärmenutzung für rath“ – Nutzung der Synergien mit dem Landwirtschaft und Gartenbau sowie Un- Kraftwerksstandort terglasbetriebe mit entsprechender Ent- wicklung der jeweiligen Wertschöpfungs- ketten sowie die Kooperation zwischen der Landwirtschaft und der Energiewirt- schaft auf Basis einer kaskadenartigen hocheffizienten Wärmenutzung. Ferner Gewächshauspark „Neurath“, soll die Projektträger: wird die Entwicklung neuer Methoden der geplante Erweiterung sowie der avisierte Stadt Grevenbroich, Gemeinde Rommerskir- CO -Nutzung sowie zur Energiespeiche- Gewächshauspark „Rommerskirchen“ im 2 chen, RWE Power AG rung angestrebt. Bereich einer effizientenFläche für flächenintensive Prozess- und Großvorhaben (LEP) Abwärmenutzung Neuland beschreiten. Ziel des gemeinschaftlichen, von den Kommunen Grevenbroich und Rom- merskirchen sowie der RWE Power AG entwickelten Projektes, ist die Realisie- rung eines interkommunalen Gewerbege- bietes am Kraftwerk Neurath, welches die Kraftwerk Neurath besonderen Standortpotentiale (Abwär- Kraftwerk BoA 2/3 me, Prozesswärme für Produktion, und Verarbeitung, sowie Strom- und Brauch- wasserbezug, CO2) synergetisch nutzt und in eine Kaskadennutzung überführt.

Auf Basis der Erfahrungen der energeti- schen Synergien aus dem bestehenden

65 Gewerbepark am RWE POWER Standort 26 Neurath: ehemalige BOWA Pumpenwerk- statt entwickeln

Ziel ist die Umwandlung und Transforma- der Hauptgebäude erhalten werden tion der RWE Power-Liegenschaft BOWA soll) Pumpenwerkstatt am Standort Neurath • Vermarktung der Hallen-, Büroflächen in einen modernen, flexibel nutzbaren • Betreuung der Gesamtanlage und Gewerbepark. Auf einer Fläche von ca. Ausführen von Serviceleistungen nach 44.000 m2 befinden sich nutzbare Hal- Mieterwunsch (Vorbild: Firma Infraserv len-, Büroflächen von ca. 10.000 m2. GmbH am Standort Knapsack)

Die Entwicklungsschritte hin zu einer Betriebsgesellschaft Gewerbepark Pum- penwerkstatt Neurath stellen sich wie folgt dar: • Zu den ersten Aufgaben gehört die Anpassung der vorhandenen Infra- struktur an die Anforderungen mo- derner Gewerbekomplexe (Netzwerk und Energieversorgung, Konzept zur Projektträger: energetischen Sanierung der Gebäude Markus Nix sowie Anlagen erstellen und durchfüh- ren, wobei der ursprüngliche Charakter

GENERALPLANUNG

Bebauungskonzept Europarc Kerpen I Prozentuale Verteilung B-Farm Institut / Gesamtfläche

Raumprogramm B-Farm Institut

NF alle BA = ca. 1.400 m² Regionaler Gesundheitscampus Kerpen - BGF alle BA = ca. 2.800 m²

27 B-FARM Institut zur Etablierung der Bebauungskonzepte

Regenerationsmedizin BGF gesamt = ca. 32.000 m² NF gesamt = ca. 16.000 m²

Anteil B-Farm / Gesamtflächen

1.BA: 856 m² / 16.000 m² = ca. 5,35% Alle BA :1.400 m² / 16.500 m² = ca. 8,75%

Stellplatzbedarf ca. 1.400 m² NF / 75 m² = 19 Stpl. Ziel des Projektes ist die Entwicklung Projektträger: eines regionalen Gesundheits-Campus in Marga und Walter Boll – Stiftung Kerpen mit dem Einstiegs- und regiona- len Impuls-Projekt B-FARM Institut zur Ansatz A

Etablierung der Regenerationsmedizin der Uniklinik Köln hin zur angewandten als An-Institut des Instituts für Neurophy- Bebauungskonzept Europarc Kerpen | © medfacilities GmbH | 26.06.2015 | Seite 23 Forschung vollzogen wird. Mit diesem siologie an der Universität zu Köln. anwendungsorientierten Forschungs-

und Entwicklungsprojekt sollen die vor- Die Marga und Walter Boll-Stiftung for- handenen Stärken und Chancen in der ciert in Kooperation mit der Uniklinik Köln Innovationsregion Rheinisches Revier, und weiteren Akteuren die Errichtung des insbesondere im Bereich der regionalen sogenannten B-FARM Instituts - Institut Bildungs- und Forschungslandschaft zur Etablierung der Regenerationsme- mobilisiert werden. dizin. In Kerpen, der räumlichen Mitte der regionalen Forschungslandschaft zwischen Köln, Aachen und Bonn soll ein Institut errichtetet werden, an dem im Bereich der Stammzellenforschung der Schritt von der Grundlagenforschung

66 Entwicklung des interkommunalen 28 Gewerbe- und Industriegebietes Jü- chen-Grevenbroich – nachhaltige Logis- tik und Beitrag zum Strukturwandel

degebiet Jüchen und dem Stadtgebiet Projektträger: Gierath Grevenbroich. Stadt Grevenbroich, Gemeinde Jüchen, RWE Power AG Zum einen handelt es sich bei dem Ge- A 46 Neusser Häfen 19 km Düsseldorf Flughafen 30 km biet um einen hervorragenden Logistik- AS Grevenbroich Ruhrgebiet ca. 70 km

bach Die Kommunen Jüchen und Greven- standort, der in seiner Konzeption auch glad chen -Mön Köln nlinie broich wollen in Zusammenarbeit mit der vom Rhein-Kreis Neuss und der IHK Mitt- m Bah 0 0 8 A 46 B 59 RWE Power AG auf 42 ha ein interkom- lerer Niederrhein unterstützt wird, und in B 59 Jüchen munales Gewerbe- und Industriegebiet Untersuchungen der IHK und des Landes geplante derzeitige Gemeindegrenze AS Jüchen Gemeindegrenze zum Thema Nachhaltige Logistik entwi- im Rahmen des Hafen-B 59 und Logistikkon1.000 m - L 116 ckeln, welches von der guten Lage in der zeptes NRW 2015 als Premiumstandort B 59 Bhf Jüchen 1 Gemeindegebiet Region profitieren soll. benannt wird. Jüchen 26 ha A 46 GV-Orken Mönchengladbach 15 km Erkelenz 18 km 3 Teilfläche 1 Der Standort liegt an den BAB A 46 Zum anderen sollARA der Häfen 160/215/205 Standort km ein geplantes Interkommunales Industrie- und Bhf und A 540 sowie in räumlicher Nähe Flächenangebot für emittierende und flä- Gewerbegebiet Greven- broich

zur Bahnlinie MG-Köln. Es handelt sich chenintensive Betriebe aus dem produ- Stadtgebiet Grevenbroich 700 m 16 ha Grevenbroich um derzeit landwirtschaftlich genutzte zierenden und verarbeitenden Gewerbe/ derzeitige GV-Elsen Windvorrangzone Gemeindegrenze Rekultivierungsflächen des ehemaligen Industrie bieten und damit den anstehen- A 540 Tagebaus Garzweiler I auf dem Gemein- den Strukturwandel unterstützen.

AS Grevenbroich - geplante Gustorf GV-Neuelfgen Gemeindegrenze /Belmen

GENERALPLANUNG Tgb. Garzweiler

ADAc Fahrsicherheits- Anlage 2: Flächenplan zentrum Bebauungskonzept Europarc Kerpen I Prozentuale Verteilung B-Farm Institut / Gesamtfläche GV-Laach

L 116 A 540 Grevenbroich 9 km Raumprogramm B-Farm Institut Köln 50 km

NF alle BA = ca. 1.400 m²

BGF alle BA = ca. 2.800 m² Lageplan "interkommunales Euregio-Rail-Port Industrie- und Gewerbegebiet 29 Jüchen - Grevenbroich" Rhein-Main-Gebiet GI-Jüchen-GV.gws über A 61 ca. 230 km Bearbeiter: Luczak / Hirz Maßstab 1 : 5.000 Stand: 24.08.2015 Bebauungskonzepte Liegenschaftsprojekte - PEO-I GV-Gustorf RWE Power © Geobasisdaten: Land NRW, Bonn + © RWE Power BGF gesamt = ca. 32.000 m² NF gesamt = ca. 16.000 m²

Anteil B-Farm / Gesamtflächen

1.BA: 856 m² / 16.000 m² = ca. 5,35% Alle BA :1.400 m² / 16.500 m² = ca. 8,75%

Stellplatzbedarf ca. 1.400 m² NF / 75 m² = 19 Stpl.

Projektträger: Kupferstadt Stolberg/Rhld.

Ansatz A

Bebauungskonzept Europarc Kerpen | © medfacilitiesMit dem GmbH „Euregio-Railport“| 26.06.2015 | Seite 23 erfolgt auf und zur Entlastung der bestehenden An- - Veränderung des Modal-Splits im

einem ca. 100 ha großen Areal die lokale lagen (z.B. Köln) dienen und die regiona- Güterverkehr zugunsten der Schiene

Zusammenführung von Verkehrs-, Lo- le Nachfrage abdecken und stimulieren. - Reaktivierung von Gewerbebrachen

gistik- und Dienstleistungsunternehmen („Flächenrecycling“)

an einem verkehrsgünstig gelegenen Mit dem Projekt sollen folgende Ziele

Standort an der Hauptbahnlinie Aa- erreicht werden:

chen-Köln (Abschnitt Stolberg/Rhld.), im - Stärkung des Logistik-Standortes

Schnittpunkt der Kommunen Stolberg, durch Ausbau der Infrastruktur in der

Eschweiler und Würselen. Region Aachen

- Erhöhung der Attraktivität der Region Logistikzentren und Anlagen für den Aachen für Verlader und Logistik- Kombinierten Verkehr (KV) sind hierzu dienstleister unverzichtbare Infrastruktureinrichtungen. - Erhöhung der Beschäftigtenzahl im Der „Euregio-Railport“ soll als Ergänzung Bereich Logistik

67 Interkommunales Industriegebiet 30 Barbarahof in Erftstadt und Hürth

Ziel des Projektes ist die Realisierung die sich aus den Entwicklungspotenzialen Projektträger: eines ca. 100 ha großen interkommuna- des Raumes ableiten lassen. Generell Stadt Hürth len Industriegebietes an der Stadtgrenze soll an die in Knapsack bereits vorhande- zwischen Erftstadt und Hürth, das in nen innovativen Technologieansätze und Kooperation mit der Stadt Köln entwickelt Infrastruktur angeknüpft werden. Hier werden soll. Thematisch soll sich das Ge- sind vielfältige Synergien denkbar. biet insbesondere an den Produktions- schwerpunkten Chemie und Energie des benachbarten Industriegebietes Hürth- Knapsack orientieren. Ein besonderes Augenmerk kann auf der Schnittstellen- kompetenz zwischen der Chemischen In- dustrie und der Energiewirtschaft liegen, beispielsweise im Bereich der Wasser- stofftechnologie, die in Knapsack bereits auf praktische Weise Anwendung findet (u.a. Wasserstofftankstelle und -busse). Darüber hinaus sollen neue Arbeits- und Technologiefelder erschlossen werden,

campus aldenhoven - 31 testen. entwickeln. produzieren.

Projektträger: Kreis Düren, Stabsstelle Wirtschaftsförderung

Ziel des Projektes ist die Weiterentwick- direkt beteiligt. Übergeordnete Ziele des lung des Campus Aldenhoven als zent- Standortes sind die Förderung zukunfts- raler Impulsgeber der Flächennutzung, fähiger lokaler Wirtschaftsstrukturen und Technologietransfer und Energiewende die Schaffung von Arbeitsplätzen. Des zu einem interkommunalen Leuchtturm- Weiteren bietet der Standort nicht nur die projekt für die Region im Strukturwandel. Chance zur Sicherung des zukünftigen Gewerbeflächenbedarfs von Aldenhoven Der Campus Aldenhoven entwickelt und Baesweiler, sondern auch für die sich umliegend um das Aldenhoven Weiterentwicklung des Testgeländes zum Testing Center (ATC). Das ATC ist ein forschungs- und produktionsorientierten Gemeinschaftsunternehmen des Kreises Zukunftsstandort. Düren und der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Die Institute für Kraftfahrzeuge (ika), für Verbrennungskraftmaschinen (VKA) und für Regelungstechnik (IRT) haben sich finanziell neben der Zentrale der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und dem Kreis

68 Hochseehäfen zu Hinterlandknotenpunk- 32 Industriedrehkreuz Weisweiler-Inden ten entwickelt werden sollen. Der Masterplan soll u.a. folgende Inhalte aufgreifen: • Flächenersatz für den Wegfall der Ar- beitsplätze in der Braunkohlenindustrie • Einrichtung eines Flächenpools • Definition von Qualitätsanforderungen • Besondere Unterstützung der inter- ßen bilden integrierte Transportketten, Projektträger: komm. Zusammenarbeit der tagebau- die durch logistische Schnittpunkte wie StädteRegion Aachen betroffenen Kommunen Container-Terminals, Güterverteilzentren, Häfen etc. miteinander verbunden sind und in Zukunft durch die zu erwartende Ziel des Projektes ist es, den Standort Güterverkehrszunahme stärker mit den „Industriedrehkreuz Weisweiler-Inden“ im Umfeld des Kraftwerks Weisweiler zu einem Logistikknoten zu entwickeln. Eine Machbarkeitsstudie soll zunächst die Mög- lichkeiten für den Flächenverbund rund um das Kraftwerk in Weisweiler ausloten.

Ein Masterplan soll sich im Anschluss insbesondere mit der Ansiedlung von Lo- gistikgewerbe befassen. In den Prozessen der Logistik - wie auch in der Verkehrs- und Umweltpolitik - spielt die Verknüpfung einzelner Verkehrsträger eine wichtige Rolle. Straße, Schiene und Wasserstra-

Strahlkraft des Premiumstandortes

33 PrimeSite Rhine Region (Euskirchen/ Weilerswist - Kreis Euskirchen) stärken und für die IRR nutzen

Die PrimeSite Rhine Region ist eine Besonderheit ist, dass das Projekt kein Projektträger: Industrie- und Gewerbefläche im Kreis klassisches Gewerbeflächenmanagement Kreis Euskirchen Euskirchen. Auf einer Großfläche von ist, sondern mit proaktiver Ansprache 205 Hektar bietet sie Industrie und Han- von potenziellen Investoren die gezielte del eine Investition mit Perspektive. Entwicklung eines innovativen Vermark- tungskonzeptes mittels Fabrikplanung Im Rahmen der IRR soll die Premium- und Produktion der Zukunft voranbringt. fläche PrimeSite Rhine Region um das Auf der Grundlage von intelligenten Angebot einer „proaktiven Fabrikplanung“ Arbeitssystemen (Assistenztechnologien ergänzt werden und dadurch zusätzliche bei älter werdenden Belegschaften vor Attraktivität für Investoren bekommen. dem Hintergrund demografischer Ent- Proaktive Fabrikplanung bedeutet auf wicklungen, u.a. Fachkräftemangel) stellt die jeweilige Produktion zugeschnittene, das Projekt im Hinblick auf den energeti- intelligente Planung moderner Fabriken schen Gedankenansatz auch ein Beitrag nach neuesten Erkenntnissen sowohl im zur Bewältigung von Energiewende und Hinblick auf Logistik – und Produktions- Klimawandel dar. abläufen als auch auf Energiequellen und -verbrauch (Fabrik der Zukunft).

69 Schienenanbindung Campus Aldenhoven 34 und Baesweiler

Projektträger: Stadt Baesweiler

Ziel des Projektes ist die Reaktivierung einer stillgelegten Grubenbahntrasse zwi- schen Alsdorf und Siersdorf im Rahmen des Ringbahnkonzeptes im Aachener Norden. Die Reaktivierung der Schienenbahn soll um eine Neubaustrecke Richtung Baesweiler ergänzt werden und hat das Ziel, sowohl die Gewerbegebiete Alsdorf, Alsdorf-Hoengen sowie den Ortsteil Siersdorf, den Campus Aldenhoven mit dem Testzentrum und den geplanten ge- werblichen Erweiterungsbereichen sowie die Stadt Baesweiler über Schienenan- bindung zu erschließen.

70 71 72 Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen

Eine weitere Projektfamilie setzt sich mit dem nachhaltigen Weitere Projektansätze widmen sich dem Aufbau eines Umgang mit Ressourcen auseinander. Dabei geht es um die regionalen „Kompetenzzentrums nachhaltige Bioraffinerie“, Etablierung möglichst geschlossener Ressourcenkreisläu- dem „Nachhaltigen Wirtschaftswachstum und wirksamen fe innerhalb der Innovationsregion. Einige Projektansätze Klimaschutz durch umfassende Holzverwendung (HolzCam- untersuchen neue Nutzungsmöglichkeiten für die im Rhei- pus.Eifel), der Etablierung eines “Regionalen Kompetenz- nischen Revier (insbesondere an Kraftwerksstandorten) zentrums für den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen“ in reichlich anfallenden CO2-Mengen. Dabei ist es Ziel der Verbindung mit der Installation eines „Regionalen Rückbau- unterschiedlichen F&E-Initiativen, neue Wege vom klima- zentrums für Elektroaltgeräte“ sowie dem Aufbau eines regi- schädlichen Problemstoff hin zum Wertstoff aufzuzeigen: onalen „Kompetenzclusters Ressourceneffizientes Bauen im Die Bandbreite neuer Nutzungsmöglichkeiten reicht von der Indeland/Faktor X“. Für die weitere Qualifizierung empfiehlt Produktion „Solarer Flugzeugkraftstoffe und Chemierohstoffe der Fachbeirat daran zu arbeiten, dass aus dem jeweiligen aus CO2-Emissionen von Braunkohlekraftwerken im Erftkreis“ Projektansatz über Wiederverwertungsprozesse (Recycling) über die Erschließung „Regionaler Rohstoffe zur Synthese echte Mehrwerte für die Region generiert werden und dabei von Chemikalien, Kraftstoffen und Gasen“ bis hin zur „Stoff- innovative Wege über die gesetzlich vorgeschriebenen Stan- lichen Nutzung von Braunkohle (und braunkohlestämmigem dards hinaus beschritten werden.

CO2) zur Herstellung von synthetischen Basis-Chemikalien und Kraftstoffen“. Auf Empfehlung des Fachbeirates sollten diese inhaltlich verwandten Projektansätze im weiteren Qua- lifizierungsverfahren gemeinsam erörtert und anschließend nach Möglichkeit miteinander verknüpft werden. Dabei sollten die teilweise theoretisch-abstrakt angedachten Verfahren und Strategien auf konkrete Standorte innerhalb der Innovations- region übertragen werden.

73 Kompetenzzentrum nachhaltige 35 Modul 2 Bioraffinerie ist ein Bioraffinerie-Demonstrator, in dem sowohl neue Rohstoffquellen als auch zusätzliche Produkt-Optionen für Modul 1 (und analoge Anlagen) aufgebaut und getestet werden können. Hierbei wird darauf Wert gelegt, dass die Anlage von Dimensionierung und Prozessführung Projektträger: Ziel des Projektes ist der Aufbau eines auch eine leichte Skalierung auf größere Forschungszentrum Jülich GmbH (IBG 2) „Science to Business Centers“ für die re- Anlagen erlaubt. gionale, innovative Nutzung von zucker- rübenbasierter Biomasse für nachhaltige, Modul 3 stoffliche und energetische Nutzung, das ist eine an die Bioraffinerie gekoppelte aus 3 Modulen entlang der Innovations- Pflanzenforschung zur Optimierung der kette besteht und damit den Transfer von Produktion und Bereitstellung innovativer Forschungsergebnissen in die Praxis und biogener Rohstoffquellen aus der Region von Fragen der Praxis in die Forschung sowie der effektiven Rückführung von ermöglichen soll: Nährstoffen in hoch pflanzenverfügbarer Modul 1 Form. besteht aus der Konzept- und Projektent- wicklung zur Planung und dem Bau einer zukunftsweisenden, biotechnologischen Produktionsanlage mit einer Feuerungs- wärmeleistung von bis zu 30-50 MWth u.a. zur Verwertung von zuckerrübenba- sierter Biomasse im Baugebiet „Kartäu- ser Wald“ am Rande der Stadt Jülich.

Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und 36 wirksamer Klimaschutz durch umfassen- de Holzverwendung

wendung wird umfassende Angebote für Projektträger: Bauentscheidungsträger und Verbrau- Eifelgemeinde Nettersheim cher sowie für Fachleute bieten.

Die Eifel gehört zu den bedeutenden Wald- und Holzregionen in Nord- rhein-Westfalen. Wie in einer Cluster- studie festgestellt, weist die Region eine starke Konzentration der Forst- und Holz- wirtschaft auf; die Branche ist von großer regionalökonomischer und arbeitsmarkt- politischer Bedeutung.

Mit dem HolzCampus.Eifel soll ein Zent- rum für nachhaltiges Bauen und regene- rative Energiewirtschaft entstehen und auf die bisherigen Erfolge aufbauen. Das geplante Informations-, Ausstellungs- und Bildungszentrum für moderne Holzver-

74 37 CARBOFER

Projektträger: CARBOFER (Kunstwort aus CARBON Im Rahmen des Projektes soll eine Fa. DOS-Consulting und FERRUM) ist ein international paten- Prototyp-/Referenzanlage erstellt und tiertes (Recycling-)Verfahren zur kalten als Demonstrationsobjekt betrieben Aufbereitung von öl-/metall-/wasserhalti- werden (vorzugsweise auf dem Gelände gen Schlämmen sowie Filterstäuben. Ab- von RWE Power/Frimmersdorf), da die fälle, die zu einem blasfähigen Kombipro- ursprüngl. Entwicklung des CARBO- dukt aufbereitet und in metallurgische FER-Verfahrens in Abstimmung/Zusam- Aggregate – Hoch-/Elektrolichtbogen-/ menarbeit mit Rheinbraun erfolgte. Kupolofen – in Temperaturbereiche von über 1.500 °C zur stofflich/energetischen Verwertung ökologisch sinnvoll eingebla- sen werden.

38 CODE CO2

Projektträger: fahrens CO2-haltiges Abgas/Rauchgas in Fa. DOS-Consulting die Aufbereitungsanlage eingeleitet, um eine Recarbonatisierung des Kalziumhy- droxides zu erreichen. Das anfallende Gemenge mit den Kal-

CODE CO2 beschreibt ein entwickeltes ziumcarbonatanteilen wird in der Regel Verfahren zur dauerhaften Bindung, über- oder untertägig entsorgt.

Nutzung und Verbrauch von CO2 (Grund- prinzip: Recarbonatisierung von Kalzi- Das Verfahren CODE CO2 ist überall umhydroxid): Ca(OH)2 + CO2 = CaCO3 + dort einsetzbar/nutzbar, wo Braunkohle Wasser (Wärme). verstromt und Flugaschen anfallen.

Umfangreiche Mengen an zu entsorgen- den Abfällen/Reststoffen in Form von Stäuben und Aschen enthalten in unter- schiedlicher Konzentration Kalzium- bzw. Magnesiumoxid. Vor ihrer Ablagerung/ Entsorgung werden in diese staubigen

Stoffe im Rahmen des CODE CO2-Ver-

75 39 Solare Flugzeugkraftstoffe und Chemie- rohstoffe aus CO2-­Emissionen von braun- kohlekraftwerken im Erftkreis

Mit Hilfe Erneuerbarer Energien können (und ggf. Windfarmen) auf geeigneten Rekultivierungsflächen in einem oder bereits heute CO2-­Emissionen aus z.B. Kohlekraftwerken und Industrieanlagen mehreren der Innovationsräume. wieder in Energieträger oder Chemie- 3. Anlage zur Produktion von Kraftstoffen rohstoffe wie Methan oder auch Kerosin und Chemierohstoffen über Methani- umgewandelt werden. sierung der Fischer-­Tropsch-­Prozesse.

Im Rahmen des Projektes soll im Inno- Das Projekt konzentriert sich zu Beginn vationsraum Ville erstmals eine indus- auf den Innovationsraum Ville im Umfeld trielle Anlage errichtet werden, die den des Chemiepark Knapsack, in dem Rahmen von Pilot-­ und Demonstrations- die Ansiedlung der Produktionsanlage anlagen übersteigt. vorgesehen ist. Die spätere Ausdeh- nung auf weitere Innovationsräume wird Die Nutzbarmachung erfolgt in folgenden angestrebt. Stufen:

1. Abtrennung und Aufreinigung des CO2 aus den Emissionen der Braunkohle- Projektträger: kraftwerke. Nova-­Institut GmbH 2. Installation von Solaranlagen (PV)

die in Kombination mit erneuerbarem Regionale rohstoffe zur Synthese von Strom in Form von grünem Wasserstoff 40 chemikalien, kraftstoffen und Gasen zur Synthese von Gasen, Kraftstoffen und Chemikalien führen.

Es wird darauf Wert gelegt, dass die zu errichtende Anlage von Dimensionierung und Prozessführung auch eine leichte Skalierung auf größere Anlagen erlaubt. Die Synthese von Gasen, Kraftstoffen Projektträger: Das Projekt umfasst Arbeitspakete, die und Chemikalien durch die Nutzung Forschungszentrum Jülich GmbH (Iek 3) von der Analyse und Bewertung konven- alternativer Kohlenstoffquellen wie Koh- tioneller und alternativer Prozesse und lendioxid und Braunkohle in Verbindung Produkte, bis hin zu deren chemischen, mit grünem Wasserstoff, der durch Was- verfahrenstechnischen, ökologischen u. ser-Elektrolyse mit erneuerbarem Strom ökonomischen Untersuchung reicht. erzeugt wird, bietet zukünftig vielseitige Chancen für unsere Region und Gesell- schaft. Das avisierte Vorhaben beschäf- tigt sich mit der einheitlichen chemischen, verfahrenstechnischen, ökologischen und ökonomischen Analyse und Bewertung sich daraus ergebender Wertschöpfungs- ketten sowie deren Vergleich mit konven- tionellen Prozessketten.

Ausgehend von den regionalen Kohlen- stoffquellen Kohlendioxid, Braunkohle und Biomasse werden Routen analysiert,

76 stoffliche nutzung von braunkohle (und auch die Möglichkeit, selbst als Roh- stoff die Wertschöpfung in der chemi- 41 braunkohlestämmigem co2) – herstellung schen Industrie zu flankieren. Durch die von synthetischen basis-chemikalien und Vergasung fester Brennstoffe kann ein kraftstoffen energetisch hochwertiges Synthesegas erzeugt werden, welches durch eine katalytische Synthese zur Produktion hochwertiger flüssiger oder gasförmiger ● 3 Stoffe● eingesetzt werden kann. Mittels Fischer-Tropsch-Synthese können Ziel des Projektes ist die Erschließung Projektträger: beispielsweise hochwertige Basis-Chemi- neuer Möglichkeiten stofflicher Nutzung aus demRWE Versuchsbetrieb Power AG sowie fortschrittliche Simulationsmodelle eingesetzt, welche anhand der kalien (z.B. Naphtha) für die chemische von Braunkohle und braunkohlestäm- experimentellen Ergebnisse umfassend validiert werden. Industrie oder Kraftstoffe (Benzin, Diesel, migem Kohlendioxid. Das Rheinische Kerosin) für den Transportsektor erzeugt Die beschriebenen Arbeiten sind eingebettet in ein VerbundprojektRevier ist geprägt mit verschiedenen durch eine hochent Partnern- aus werden. Forschung und Industrie. Dieses ermöglicht neben derwickelte fundierten Energiebereitstellung, Erarbeitung, Bewertung die eineund Das angedachte System der stofflichen Optimierung der gesamten Prozesskette auch die Validierungwesentliche einzelner Basis Prozessschritte, für die industrielle hier der Fischer-Tropsch-Synthese, unter realen Betriebsbedingungen. Nutzung von Braunkohle ließe sich um Wertschöpfung der Region ist. Neben der eine Nutzung von Kohlendioxid erwei- Stromerzeugung bietet die Braunkohle tern, das aus Rauchgas von Kraftwerken gewonnen werden kann.

Abbildung 1: Prozesskette zur Herstellung von Gasen, Chemikalien und Kraftstoffen aus Braunkohle

Relevanz für die Innovationsregion Rheinisches Revier Welchen Beitrag leistet das Projekt zum Erreichen der Ziele der IRR? Was ist das Besondere oder Neue an diesemregionales Projekt? Wodurch hebt rü sichc kbauzentrumdas Projekt von früheren/existierenden für elektro Maßnahmen- ab?Kompetenzzentrum für den nachhal- Inwiefern entspricht Ihr Projektansatz den Qualitätskriterien der IRR? Wie steht Ihr Projekt zum tigen Umgang mit Ressourcen. Das räumlichen42 Kontextaltger / Innovationsraumäte in? verbindung mit dem aufbau Verwertungszentrum wird zum Ort für eines regionalen kompetenzzentrums für Innovationen rund um die Themen Res- Themenbereiche: • Energieden der Zukunft nac – hhaltigenTechnologien und Transformation umgang des mit Energiesystems: ressour Erschließungcen sourcennutzung, Stoffumwandlung und alternativer Märkte (z. B. Basis-Chemikalien, Kraftstoffe) außerhalb des Strommarktes. Umwelttechnologien. Zukunftsfähige Mo- Erarbeitung von Konzepten zur Nutzung von konzentrierten CO2-Quellen, z. B. Biogas, sowiedellvorhaben behandeln unter anderem regenerativem Wasserstoff zur Erzeugung von Rohstoffen für die Chemische Industrie. folgende Themen: Schonung natürlicher • Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen / Ressourceneffizienz: Das System ließe sich um eine Ressourcen, Bereitstellung von hochwer- Nutzung von CO2 erweitern, das aus dem Rauchgas von Kraftwerken gewonnenen werden tigen Wertstoffen zur Rückführung in den kann. Basis-Chemikalien oder Kraftstoffe könnenElektro- aus CO2und Elektronikaltgerätebei gleichzeitiger Einbindung sind von regenerativem Wasserstoff erzeugt werden. Dies bildet auch die Grundlage für die Nutzung Wirtschaftskreislauf, Glas-, Kunststoff-, auf Grund ihrer Gehalte strategischer von CO2 aus konzentrierten Quellen, z. B. Biogas. Papier- und Textilgewinnung aus Rest- • Spurenmetalle (Seltene Erden) eine Neue Standbeine für die Region / Diversifizierung / Neue Kompetenzfelder: Basis-Chemikalienabfall sowie die Nutzung und Vermark- und Kraftstoffe aus Braunkohle bzw. braunkohlestämmigemzunehmend bedeutende CO2, nicht nurQuelle wie bisherzur Se aus- tung von Prozesswärme („Wärme auf importiertem Erdöl und Erdgas kundärrohstoffgewinnung. Mit Einrichtung Rädern“). Als Lern- und Lehrlandschaft und Betrieb eines regionalen Rückbau- öffnet sich der Standort in Teilbereichen, zentrums für Elektroaltgeräte sollen diese damit Verarbeitungs- und Aufbereitungs- Sekundärrohstoffe erschlossen werden. prozesse besser nachvollziehbar und Im Rückbauzentrum sollen Methoden erfahrbar gemacht werden. zur optimierten Demontage von Elekt- rokleingeräten unter wissenschaftlicher Begleitung erprobt werden. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen zur Prozessoptimierung in die Rückbaupraxis umgesetzt werden.

Ein weiterer Projektbaustein ist die Projektträger: Entwicklung des Standortes REMON- REMONDIS GMBH Rheinland DIS (VZEK) zu einem Regionalen

77 leben auf dem land: neue Wege für zukunftssichere Wohnquartiere Aufbau eines Kompetenzclusters 43 „Faktor X - Ressourceneffizientes Bauen im indeland“

einer zukunftsfähigen Siedlungsent- Projektträger: wicklung, ist der maßvolle Umgang mit Stadt Eschweiler, Gemeine Inden, RWE den sich deutlich knapper werdenden Power AG, Aachener Stiftung Kathy Beys, Ressourcen (Rohstoffen) unseres Wirt- Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH schaftssystems. Ziel des Projektes ist es, das Indeland Die ersten Projektbausteine wie die zu einem Kompetenzcluster „Ressour600- 400 200Entwicklung 0 200 400der 600beiden Wohngebiete in ceneffizientes Bauen“ zu qualifizieren, Eschweiler und Inden sind mit eigenen das sowohl Forschung und Entwicklung, Mitteln bzw. mit Unterstützung durch die Bildung und Ausbildung als auch die Aachener Stiftung Kathy Beys gestartetMöglichkeiten der Gebäudegestaltung konkrete Umsetzung in Neubaugebieten worden. Weitere Bausteine des Kompe- und Bestandsentwicklungen beinhalten tenzclusters sind z.B. die Entwicklung soll. Dabei sollen die bereits im Indeland und Erschließung des Forschungsgebie-

laufenden Faktor X - Aktivitäten gebün- tes „Camp CO2 Zero“, Planung und Bau delt und um weitere Aspekte erweitert eines „Faktor 4 – Mehrfamilienhauses“, werden. Aufbau und Betreuung eines Netzwerkes Einfamilienhäuser Mehrfamilienhäuser Reihenhäuser Hofreiten „Faktor 4 - Ressourceneffizientes Bauen 2 2 2 2 Derzeit noch eher am Rande betrachtet, im Indeland“ oder ein gemeinsames, Nettobauland: 1.500 m Nettobauland: 1.500 m Nettobauland: 1.500 m Nettobauland: 1.500 m Grundfläche: ca. 240 m2 Grundfläche: ca. 510 m2 Grundfläche: ca. 650 m2 Grundfläche: ca. 660 m2 aber ein nicht weniger wichtiger Aspekt überregionales Marketing. Grundstücksüberbauung: 16% Grundstücksüberbauung: 34% Grundstücksüberbauung: 43% Grundstücksüberbauung: 44% Bruttogeschossfläche Bruttogeschossfläche Bruttogeschossfläche Bruttogeschossfläche (bei 2,5 Geschossen): ca. 600 m2 (bei 2,5 Geschossen): ca. 1.270 m2 (bei 2,5 Geschossen): ca. 1.620 m2 (bei 2,5 Geschossen): ca. 1.650 m2 A/V Verhältnis: 0,71 A/V Verhältnis: 0,32 A/V Verhältnis: 0,37 A/V Verhältnis: 0,75

Anpassung an die lebenssituation

Einfamilienhäuser

ca. 60 m2 Senior, ca. 160 m2 ca. 100 m2 barrierefrei ca. 180 m2 ca. 100 m2 ca. 80 m2 ca. 200 m2 ca. 120 m2 ca. 80 m2 Familie mit 2 Kindern Paar Familie mit Familie mit 1 Kind Single Familie mit Familie mit 1 Kind Senioren-WG, 3 Kindern 3 Kindern barrierefrei

Seniorin mit Hofreite Paar 50+, Pflege, ca. 55 2m , Familie mit Familie mit ca. 90 m2 1 Kind, 2 Kindern, barrierefrei ca. 135 m2 ca. 135 m2 Paar 50+, ca. 90 m2 Senior, Familie mit 2 Familie mit Single, ca. 55 m , 2 Kindern, 2 3 Kindern, ca. 55 m2, barrierefrei ca. 105 m ca. 160 m2 barrierefrei Paar 50+, Familie mit ca. 70 m2 2 Kindern, ca. 135 m2 Familie mit Alleinerziehender Familie mit Paar, 1 Kind, Vater 1 Kind, ca. 105 m2 ca. 105 m2 ca. 105 m2 ca. 105 m2 Senioren WG, Seniorin, Patchwork-Familie, ca. 80 m2, barrierefrei ca. 55 m2, barrierefrei 2 Erw., 3 Kinder, ca. 160 m2

78 leben auf dem land: neue Wege für zukunftssichere Wohnquartiere

600 400 200 0 200 400 600

Möglichkeiten der Gebäudegestaltung

Einfamilienhäuser Mehrfamilienhäuser Reihenhäuser Hofreiten

Nettobauland: 1.500 m2 Nettobauland: 1.500 m2 Nettobauland: 1.500 m2 Nettobauland: 1.500 m2 Grundfläche: ca. 240 m2 Grundfläche: ca. 510 m2 Grundfläche: ca. 650 m2 Grundfläche: ca. 660 m2 Grundstücksüberbauung: 16% Grundstücksüberbauung: 34% Grundstücksüberbauung: 43% Grundstücksüberbauung: 44% Bruttogeschossfläche Bruttogeschossfläche Bruttogeschossfläche Bruttogeschossfläche (bei 2,5 Geschossen): ca. 600 m2 (bei 2,5 Geschossen): ca. 1.270 m2 (bei 2,5 Geschossen): ca. 1.620 m2 (bei 2,5 Geschossen): ca. 1.650 m2 A/V Verhältnis: 0,71 A/V Verhältnis: 0,32 A/V Verhältnis: 0,37 A/V Verhältnis: 0,75

Anpassung an die lebenssituation

Einfamilienhäuser

ca. 60 m2 Senior, ca. 160 m2 ca. 100 m2 barrierefrei ca. 180 m2 ca. 100 m2 ca. 80 m2 ca. 200 m2 ca. 120 m2 ca. 80 m2 Familie mit 2 Kindern Paar Familie mit Familie mit 1 Kind Single Familie mit Familie mit 1 Kind Senioren-WG, 3 Kindern 3 Kindern barrierefrei

Seniorin mit Hofreite Paar 50+, Pflege, ca. 55 2m , Familie mit Familie mit ca. 90 m2 1 Kind, 2 Kindern, barrierefrei ca. 135 m2 ca. 135 m2 Paar 50+, ca. 90 m2 Senior, Familie mit 2 Familie mit Single, ca. 55 m , 2 Kindern, 2 3 Kindern, ca. 55 m2, barrierefrei ca. 105 m ca. 160 m2 barrierefrei Paar 50+, Familie mit ca. 70 m2 2 Kindern, ca. 135 m2 Familie mit Alleinerziehender Familie mit Paar, 1 Kind, Vater 1 Kind, ca. 105 m2 ca. 105 m2 ca. 105 m2 ca. 105 m2 Senioren WG, Seniorin, Patchwork-Familie, ca. 80 m2, barrierefrei ca. 55 m2, barrierefrei 2 Erw., 3 Kinder, ca. 160 m2

79 80 Klimagerechte Dorf-, Stadt- und Regional- entwicklung Ein großer Teil der eingereichten Projektvorschläge setzt tig sollten bestehende regionale Klimaschutzkonzepte mit in sich auf unterschiedliche Weise mit Strategien der klimage- die jeweiligen Projektüberlegungen einbezogen werden. rechten Dorf-, Stadt- und Regionalentwicklung auseinander. Einige, wenige Projektansätze thematisieren standortunab- Hinzu kommen Konzepte für die energetische Aufwertung hängig den Aufbau übergeordneter Gesamtsysteme einer und/oder Sanierung von bestehenden Siedlungsarealen „dezentralen Energieversorgung für ein beliebiges Wohn- („Energetische Sanierungsoffensive Jüchen“) und Gewerbe- oder Gewerbegebiet“. Im Gegensatz dazu beschreibt eine gebieten („Gewerbegebietskonzept auf Basis biogener Roh- Reihe von Projektvorschlägen die avisierte Entwicklung von und Brennstoffe im Rhein-Erft-Kreis“, „Gewerbegebiete und Klimaschutzsiedlungen und an der Energiewende orientierten Energie in Kerpen-Türnich“). Auch hier gilt es, abstrakt-theo- Dorf- und Stadtentwicklungsprojekten an ganz konkreten retische Ansätze mit konkreten Standortentwicklungen (vgl. Standorten. Hierzu gehören beispielsweise „Klimaschutz- Projektfamilie Wirtschaftliche Entwicklung/Kompetenzareale) siedlungen“ in Jüchen und Bedburg, die beispielhafte zu verknüpfen und dabei unterschiedliche Projektansätze im Auseinandersetzung mit der „Energiewende im Einfamilien- Sinne integrierter Gesamtansätze zusammenzuführen. hausbau“ anhand zweier EFH-Gebiete in Grevenbroich und Bedburg (Brennstoffzellensiedlung, Solarsiedlung), „Energie Darüber hinaus wurde für den Innovationsraum Garzweiler & Wohnen in Kerpen-Buir“ oder die „klimagerechte Dorfent- die Entwicklung eines beispielhaften Masterplans wicklung auf Basis einer bürgerschaftlichen Trägerschaft“ vorgeschlagen. Ein solches Instrument einer koordinierten in Wanlo. Vor diesem Hintergrund empfiehlt der Fachbeirat, Gesamtstrategie, das unterschiedliche Einzelprojekte syner- diese durchaus vergleichbaren Projektansätze in einem getisch aufeinander abstimmt, orientiert sich an bestehenden gemeinsamen Arbeitskreis zusammenzuführen, um ähnliche Masterplan-Entwicklungen innerhalb der Innovationsregion Fragestellungen gemeinsam zu erörtern und möglicherweise (Masterplan Indeland, Masterplan :terra nova) und könnte zu übergeordneten Leitlinien/Handlungsempfehlungen zu auch für weitere Innovationsräume Vorbildcharakter haben. kommen. Dabei sollte auch der Versuch unternommen wer- den, abstrakt-konzeptionelle Projektansätze mit konkreten Anlässen/Standortentwicklungen zu kombinieren. Gleichzei-

81 44 Green City Projekt

Darüber hinaus sollen folgende Themen- Projektträger: bereiche bearbeitet werden: Pape & Olbertz Schaltgeräte und Widerstände GmbH • Energieerzeugung und Verteilung/ Stromerzeugung durch Wind & Sonne/ Elektrische Energiespeicher Das Ziel des Green City Projekts liegt im • Dorf der Zukunft/Autarke, energetisch Aufbau einer dezentralen Energiever- sich selbstversorgende Wohngebiete/ sorgung für ein beliebiges Wohn- oder Elektromobilität Gewerbegebiet innerhalb der IRR. Dabei • Dorfentwicklung und Stadtquartiere/ soll die avisierte Anlage aus einer intelli- Modernisierung alter Stadtkerne und genten Verknüpfung von Energieeinspa- deren energetische Aufwertung rung, regenerativer Energieerzeugung, • Chemie trifft Energie/Wasserstofferzeu- Energiespeicherung, Energieumformung, gung, -speicherung, Wasserstoffumfor- Power-to-Gas bestehen. Die Anlage wird mung kontrolliert durch ein neuartiges Mehr- • Innovative Verkehrsprojekte/Begrenz- richtungsverteilungssystem. Der Projek- te Elektromobilität in Neubau, oder tumfang integriert ebenfalls eine energetisch erneuerten Wohn- oder Elektromobilität innerhalb des Wohn- Gewerbegebieten. oder Gewerbegebiets. • Energieoptimiertes, ressourcenscho-

nendes Bauen

45 Smart City

Neben der Ansiedlung von Industrie, Projektträger: Forschung und Hochschulen im Bereich Klaus Krützen und Daniel Rinkert der erweiterten/stofflichen Nutzung der heimischen Braunkohle, könnte am Standort des Kraftwerkes ein neuer Im Fokus des Projekts steht die Idee der Stadtteil entwickeln werden. Entwicklung einer neuen smarten Stadt am noch genutzten Kraftwerksstandort Frimmersdorf. Dieses große Gelände und die dortige Infrastruktur bieten die Grundlage für die neue Stadt.

„Smart City“ ist eine informierte, vernetz- te, mobile, sichere und nachhaltige Stadt. Für Grevenbroich bedeutet „Smart City“ die Zukunftslösung, um den Struktur- wandel aktiv zu gestalten, Arbeitsplätze zu sichern und auszubauen und mehr Bürgerinnen und Bürger zu integrieren.

82 Mit der Energetischen Sanierungsoffensi- Energetische Sanierungsoffensive ve Jüchen soll für die Gemeinde Jüchen eine Benchmarkstudie durchgeführt 46 Jüchen – demographiedifferenziertes werden, durch die die Bewohner in die Benchmarking privater Wohngebäude Lage versetzt werden, den eigenen Ener- gieverbrauch, die Modernität der energie- technischen Anlagen bzw. des Gebäude- zustandes und evtl. bereits durchgeführte energetische Sanierungen vergleichend zu beurteilen. melt, die bei der Übertragung des An- Projektträger: satzes auf andere Kommunen nützlich Gemeinde Jüchen Für die lokalen/regionalen Entschei- sind. dungsträger ermöglicht die Studie einen umfassenden Einblick in den energie- technischen Gebäudezustand und Ener- gieverbrauch der Jüchener Wohn- gebäude vor dem Hintergrund soziode- mographischer Aspekte.

Folgende Ziele werden mit dem Projekt verfolgt: • Umfassende Steigerung der Sanie- rungsquote innerhalb der Kommune • Sensibilisierung der Bewohner für Energiefragestellungen • Schaffung einer kleinräumigen und umfassenden Informationsbasis • Vorbild- und Pilotfunktion: Durch das Projekt werden Erfahrungen gesam-

Konzept zur energetischen Aufwertung/ 47 Sanierung eines/mehrer Gewerbegebie- te(s) auf der Basis biogener Roh- und Brennstoffe und neuen Techniken

Ziel des Projektes ist die Entwicklung Das Konzept sieht die Kooperation ver- Projektträger: eines Konzeptes zur energetischen Auf- schiedener KMUs und Handwerksbetrie- BioTec RheinErft e.V. wertung/Sanierung eines bestehenden be aus dem gesamten Rhein-Erft-Kreis Gewerbegebietes oder mehrerer Gewer- vor. bebetriebe auf der Basis biogener Roh- und Brennstoffe und neuer Techniken.

Hierzu gehören insbesondere folgende Themenbereiche/Projektbausteine: • Nachhaltige Energieumwandlung-, Energietransport und Energiespeiche- rung • Rohstoff-, Material- und Energieeffizi- enz • Innovation • Klimaschutz und Nachhaltigkeit • Wertschöpfung in der Region

83 GEWERBEgebiete & Energie in 48 kerpen-Türnich

Fällen erheblich sind. Hier setzt das avi- Projektträger: sierte Modell-Projekt an: Im Rahmen des Kolpingstadt Kerpen Projekts sollen technisch umsetzbare und wirtschaftlich tragfähige Varianten für das Gesamtareal entwickelt werden. Neben Ziel des Projektes ist es, für die Entwick- klassischen Energieerzeugungsanlagen lung des Gewerbegebietes Türnich IV sollen auch Speichertechnologien, virtu- verschiedene Varianten der Arealversor- elle Kraftwerke, Energieumwandlung und gung mit Strom und Wärme zu unter- weitere innovative technische Lösungs- suchen und eine wirtschaftliche Lösung ansätze berücksichtigt werden. umzusetzen. Soweit möglich sollen die Maßnahmen auch auf das Gebiet Türnich III übertragen werden. Dabei setzt die Kolpingstadt Kerpen konsequent auf dezentrale Energieerzeugung vor Ort.

Optimierte Arealversorgungskonzepte kommen in Gewerbegebieten häufig nicht zum Einsatz, obwohl die Kosteneinspar- und Energieeffizienzpotentiale in vielen

Ziel des Projektes ist die Errichtung einer Klimaschutzsiedlung in Jüchen auf einer rd. 2,6 ha großen landwirtschaftlichen 49 Klimaschutzsiedlung Jüchen Fläche in städtebaulich integrierter Lage.

Der Ansatz ist hierbei eine ganzheitliche Betrachtung des Ressourcenverbrauchs. Der Energieverbrauch der Siedlung steht im Fokus der Betrachtung; doch auch den Aspekten des schonenden Umgangs mit Fläche bzw. Boden sowie die Ver- Projektträger: wendung von nachhaltigen Baustoffen, Gemeinde Jüchen

ohne dabei die lokale Baukultur unbe- Datum: 24.08.2015

rücksichtigt zu lassen, soll Rechnung Amt: getragen werden. Zur Verbesserung der Bearbeiter:

B ah ns 636 861 tra 607 448 493 ße 446 Ressourceneffizienz sind insbesondere 637 6 485 752 494 753 841 845 484 255 818 56 W 449 Z e u g m 447 R quartiersbezogene Ansätze zu berück- e g 388 454 473 io p a 453 rk g 483 K e 1 W 455 452 9 2 472 450 sichtigen. 862 863 80 457 451 471 456 e ß 7 623 ra st 68 620 864 um a 621 B 458 624 79 689 618 622 617 70 688 379 W eg 459 555 619 574 71 865 256 575 Steht vielfach die energetische Optimie- 530 468 476 531

288 273 274 rung einzelner Gebäude im Fokus vielfäl- 59 477 532 467

289 9 533 223 tiger Forschungsvorhaben und Förderun- 463 478

480 479 534 216 754 482 214 54 462 gen, so sollen mit der Betrachtung der 215 481 469 465 464 W e 465 g B 471 a 535 h n g 67 466 e Energieeffizienz des gesamten Quartiers l ä n 340 d 146 e neue Wege beschritten werden. 322 g 556 32 486 e W 64 557 320 61 468 108 11 540 539 558 538 559 g e

9 53

W 1 160

K 52 69 k 470 r Weg a 487 472 54 542 p o 461 i 59 50 g 149 e 49 R 159

m u 466 125 Z 51 58 20 323 118 19 18 488 341 55 290 477 Am Berger Weg 473 17 112 417 476 16 474 g We 111 116 409 467 N ordring 478 131 117 475 133 9 e 319 K 1 Martin-Köllen-Straße479 H Poststraß 132 ack hau sen K eg 11 342 3 19 W 343 446 84 M 1:2500 Nur für den Dienstgebrauch 0 25 50 75 m Ausgegeben über das Geographische Informationssystem (RPI) des Rhein-Kreis Neuss 1cm = 25 m 50 Energiewende im EINFAMILIENHAUSBAU

Das Modellprojekt „Energiewende im Neben Photovoltaikanlagen stellt die Projektträger: Einfamilienhausbau“ soll darlegen, dass Kraft-Wärme-Kopplung dabei eine Stadt Grevenbroich, Stadt Bedburg, RWE die Nutzung neuer Technologien bereits Schlüsseltechnologie in der Ergän- Power AG heute möglich und für den Nutzer nicht zung der heute überwiegend zentra- mit Nachteilen verbunden ist. Somit ist len Stromerzeugung dar. Das Projekt es Ziel des Projektes, zwei Wohnsiedlun- „Energiewende im Einfamilienhausbau“ gen zu entwickeln, in denen die neuen soll beide Konzepte berücksichtigen und Technologien zur Energieversorgung weiterentwickeln. Bauwillige sollen beim konsequent und flächendeckend umge- Kauf eines Grundstücks zum Einbau setzt werden. oben genannter neuer Technologien zur Energieversorgung verpflichtet bzw. 1. Brennstoffzellensiedlung (Versorgung durch ein attraktives Anreizsystem in eines Quartiers mit Kleinbrennstoffzel- ihrer Entscheidung entsprechend gelenkt len zur Gewinnung v. Wärme u. Strom) werden. 2. Solarsiedlung (weitgehend autarke Versorgung durch ein System aus Photovoltaik, Wärmepumpe und Strom- speicher)

51 Klimaschutzsiedlung Bedburg

Projektträger: Stadtebau, die die Stadt auf die Zukunft Stadt Bedburg, RWE Power AG, Fa. Frauen- auszurichten soll. Die stadtebauliche Zu- rath, KSK Köln kunftsausrichtung spiegelt sich aber auch im gestalterischen Ansatz des Projektes wieder. Durch die integrierte Entwicklung Ziel ist die Entwicklung und Errichtung von Flachen- und Hochbauplanung wird umfeld fur alle Generationen in Zusam- einer Wohnsiedlung unter besonderer eine Siedlung von hoher architek- menspiel mit energieeffizientem Bauen Berücksichtigung demographischer und tonischer Qualitat „aus einem Guss“ zu ermoglichen. Uber entsprechende energetischer Aspekte. erreicht. Vereinbarungen und Vertrage mit Dritten sollen sowohl eine angepasste Finan- Mit der geplanten Klimaschutzsiedlung Die geplante Siedlung versteht sich je- zierung der Wohneinheiten als auch ein wird ein breiter Zielkorridor verfolgt. doch nicht nur stadtebaulich als Leucht- nachgelagertes Dienstleistungsspektrum Namensgebend ist die konsequente turmprojekt. Auch die demographische angeboten werden, dass generationen- Ausrichtung auf den Passivhausbau, der Entwicklung wird in besonderer Weise ubergreifendes Wohnen auf einfache einen niedrigen Ressourcenverbrauch berücksichtigt. Im Bebauungsplan sind Weise ermoglicht. bei der Energieversorgung der Siedlung Festlegungen zu treffen, die neben einem gewahrleistet. Die ausnahmslos rege- ressourcenoptimierten Umgang mit der nerative Energieversorgung bildet eine Flache Grundvoraussetzungen schaffen wichtige Grundlage fur nachhaltigen sollen, ein attraktives Wohn-

85 300 mindestens im Passivhausstandard errichteten Wohneinheiten, die über ein 52 ENERGIE & WOHNEN in KERPEN-BUIR Smart Grid mit Strom versorgt werden.

Bereits jetzt bringen sich Bürger in ener- getische Themen mit ein und haben u.a. die Bürgerinitiative „Sonnenwände e.V.“ gegründet. Auch ist an dieser Stelle die aktive Arbeitsgruppe „Bürgerwerkstatt Buir“ zu benennen, welche sich für eine Mit dem avisierten Modellprojekt Energie Projektträger: zukunftsorientierte Weiterentwicklung des & Wohnen in Kerpen soll der Ortsteil Buir Kolpingstadt Kerpen Ortsteils engagiert. Die Bevölkerung soll im Rahmen der Energiewende und des motiviert werden, eine aktive Vorreiter- Strukturwandels in den nächsten zehn rolle für innovative Themen der Energie- Jahren zu einer bevorzugten Wohnlage wende einzunehmen. werden. Mit den Maßnahmen soll ein Leuchtturmprojekt im Bereich Smart-Grid und Smart-Home geschaffen werden. Neue Technologien und das Zusammen- spiel verschiedener Geschäftsmodelle sind angedacht.

Dabei sind u.a. folgende Maßnahmen geplant: Errichtung von Windkraftanlagen am Tagebaurand, Teilabdeckung der Autobahn A4, um Lärmemissionen in der gesamten Ortslage einzudämmen, thermische Nutzung von Sümpfungs- wasser und Entwicklung von mehr als

Klimagerechte dorfentwicklung auf 53 basis einer bürgerschaftlichen trägerschaft

Projektträger: Wanlo ist ein Stadtteil am südlichen Rand Initiative Dorfentwicklungsplanung Wanlo von Mönchengladbach, hat eine Fläche von etwa 7,2km² und etwa 1100 Ein- wohner mit einem Altersdurchschnitt von etwa 45 Jahren. und ggf. weiterer Ausweichquellen, das im Wasserwerk Wanlo aufbereitet wird, Ziel des Projektes ist die Entwicklung die Ermittlung des Aktivierungspotenzials eines klimagerechten Dorfentwicklungs- und der Bereitschaft der Bevölkerung konzeptes, das durch eine bürgerschaft- zum klimagerechten Handeln/Verhalten, liche Organisationsform nachhaltig die Bewertung des Potenzials und die umgesetzt werden kann. Mit Hilfe einer Darstellung der Klimaziele Wanlos, die gutachterlichen Erhebung vor Ort sollen Erarbeitung und Darstellung bürger- die Ermittlung der energetischen Situa- schaftlichen Engagements zur Realisie- tion in den Bereichen Wärme und Strom rung der Klimaziele Wanlos erarbeitet (lst-Zustand), die Ermittlung des Poten- werden. zials der Nutzung erneuerbarer Energien unter besonderer Berücksichtigung der Nutzung des Wärmepotenzials aus dem Sümpfungswasser, später Rheinwasser

86 Ziel ist es, mit dem Projekt „Dorfladen Evinghoven“ zur Verbesserung der Nah- landwirtschaft und Dorfentwicklung: versorgung im ländlichen Raum beizu- 54 dorfladen evinghoven tragen und einen sozialen Treffpunkt zu etablieren. Das Projekt soll die täglichen Bedarfe in Hinblick auf die Grundversor- gung im ländlichen Raum sicherstellen und zugleich einen Ort des sozialen Austausches schaffen, an dem unter- schiedliche Generationen miteinander in Projekt „Dorfladen Evinghoven“ zu einer Kontakt kommen. Projektträger: zukunftsfähigen Dorfentwicklung beitra- Gemeinde Rommerskirchen, Bürger der gen und den Raum durch nachhaltige Um auch den älteren und/oder in der Gemeinde Rommerskirchen Strukturen qualifizieren. Mobilität eingeschränkten Bürgerinnen und Bürgern eine Teilhabe am sozialen Leben zu ermöglichen, das Zusammenle- ben in Dorf zu aktivieren, nachbarschaft- lichen Zusammenhalt zu stärken und zugleich die Versorgung mit Produkten des täglichen Bedarfes zu sichern, strebt die Gemeinde Rommerskirchen die Eta- blierung eines Dorfladens im nördlichen Gemeindegebiet an.

Neben dem Aspekt der Nahversorgung und der Direktvermarktung landwirt- schaftlicher Produkte der Region soll der Charakter als sozialer Treffpunkt her- vorgehoben werden. Insgesamt soll das

Masterplan des informellen Planungs- 55 verbandes zwischen Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen und Titz

Projektträger: begegnen, denn die Entwicklung dieses Informeller Planungsverband Mönchen- Raums soll nicht durch einen Struktur- gladbach, Erkelenz, Jüchen und Titz bruch in der Energiewirtschaft erlebt werden, sondern durch die Bündelung aller räumlichen und wirtschaftlichen Der interkommunale Planungsverband Potenziale frühzeitig und gemeinsam, im Erkelenz/Titz/Jüchen/Mönchengladbach Sinne eines präventiven Strukturwandels hat sich das Ziel gesetzt, eine Entwick- gestaltet werden. lungsperspektive in Form einer interkom- munalen Masterplanung für den Innovati- Hierbei ist zu berücksichtigen, dass der onsraum Garzweiler anzustoßen, die sich Raum des Planungsverbands bis 2045 sowohl präventiv als auch begleitend mit Förderbereich von Braunkohle bleiben dem anstehenden Strukturwandel und wird. Dies hat bereits heute, aber vor den damit zusammenhängenden wirt- allem in Zukunft erhebliche Auswirkun- schaftlichen Folgen auseinandersetzt. gen auf die räumlichen, wirtschaftlichen und sozialen Strukturen der Kommunen Mit dem Masterplan möchten die Kom- und bildet zahlreiche Entwicklungshemm- munen die Auswirkungen des Tagebaus nisse. Garzweiler erfassen und ihnen planerisch

87 88 Rekultivierung 2.0 – Zukunftsland- schaften und Innovative Landwirtschaft Eine Reihe von Projektvorschlägen greift das Thema der gleichzeitig als Orientierungsmaßstab für die im Rahmen Neugestaltung von Rekultivierungslandschaften auf. Hier- der IRR neuentstehenden Landschaftsprojekte. Ziel sollte es zu gehören beispielsweise landschaftliche Entwicklungen sein, durch entsprechende Vernetzung und Verknüpfung der entlang von Tagebaukanten, wie die „Grüne Fuge Jüchen“ unterschiedlichen Einzelprojekte einen zusammenhängenden entlang des Tagebaus Garzweiler, die Weiterentwicklung des Landschaftsraum hoher Qualität für das Rheinische Revier TimePark entlang des Tagebaus Hambach oder die sanfte, insgesamt zu etablieren. touristische Inwertsetzung der Sophienhöhe. Einige Projekt- ansätze setzen sich darüber hinaus mit den besonderen Eng in Verbindung mit dem Thema der Landschaftsentwick- Landschaftstypen der Region (Rheinische Bördelandschaft, lung steht der Bereich der innovativen Landwirtschaft, aus Erftaue…) und deren Weiterentwicklung auseinander. Hierzu dem heraus auch einige Projektvorschläge benannt worden gehören beispielsweise Projektansätze, wie die Entwicklung sind. Hierzu gehören zum einen innovative Flächen- einer „Essbaren Energielandschaft Erftaue“ oder die nutzungen wie der „nachhaltige Anbau von Arznei- und „Nutzung von Artenschutzflächen zur Lebensmittelpro- Gewürzpflanzen als Erwerbsalternative auf Rekultivierungs- duktion“. Nach Aussage des Fachbeirates wird es bei der standorten“, die bereits benannte „Lebensmittelproduktion Weiterqualifizierung der Projektansätze darauf ankommen, auf Artenschutzflächen“ oder die Entwicklung eines regiona- im Rahmen der IRR keine reine Wiederherstellung frühe- len „Agrobusiness-Parks“, der vorhandene Ressourcenpoten- rer Landschaften zu betreiben, sondern eine zeitgemäße ziale der Region wie Kraftwerks-Abwärme und CO2-Mengen Entwicklung außergewöhnlicher und identitätsstiftender aufgreift und die gesamte, regionale Wertschöpfungskette Zukunftslandschaften innerhalb der Innovationsregion von der nachhaltigen Produktion von Lebensmitteln über anzustoßen. Hierbei sollte Landschaft „nach vorne“ gedacht deren Verarbeitung bis hin zum Marketing und Vertrieb zum werden, um aktuellen Herausforderungen, wie Klimawandel, Thema hat. Einige, möglicherweise miteinander kombinierba- Energiewende oder landwirtschaftlicher Strukturwandel, ge- re Projektansätze setzen sich darüber hinaus mit der Herstel- recht zu werden. Räumliche Gesamtkonzepte, wie Indeland lung und Distribution von organisch-mineralischem Dünger und :terra nova, haben gezeigt, welche Qualität Rekultivie- auseinander, der in der Region anfallende organische Abfälle rungslandschaften neuen Typs entfalten können und dienen wie Gülle mit wertvollen Braunkohlesubstanzen kombiniert.

89 Legende:

Entwicklungsraum Siedlungsrand Grüne Fuge Jüchen Entwicklungsraum Tagebaukante Entwicklungspotentiale

Nord-/Südverbindungen zur BAB 46

KV-Terminal, geplant

Gewerbeflächen Jüchen / Grevenbroich, geplant

Aufforstungen / Eingrünungen (Bestand)

Zukunftslandschaft Braunkohlentagebau Erft Rekultivierung "Tagebau Garzweiler" Niers KV-Terminal Jüchen Aussichtspunkt 2015 / 16

Nördlicher Tagebaurand mit Grünstrukturen und Unterhaltungswegen 56 Grüne Fuge Jüchen A46 Passage Entwicklungsraum Siedlungsrand Greven- Interkommunales Gewerbe Entwicklungsraum Tagebaukante broich Kreis- / Gemeindegrenzen

A540

A44 geplant Zukunftslandschaft Braunkohlentagebau gerichtete Entwicklung nutzen. Projektträger: Rhein-Kreis Neuss Gemeinde Jüchen Der Landrat Im Vordergrund stehen dabei Gestal- Gemeinde Jüchen TK25 Darstellung auf der Grundlage der Topographischen Karte 1:25000 tungsansätze die ein organisiertes Geobasisdaten: Landesvermessungsamt NRW, Bonn, S 1739/06 Der Bürgermeister Nebeneinander von Ressourcennutzung, Bergbauprozesse wie der Braunkohle- Naherholung, Tourismus sowie Natur- tagebau verlaufen über einen Zeitraum und Landschaft auf den Rekultivierungs- von mehreren Jahrzehnten und prägen flächen ermöglichen. Gleichzeitig sollen die Bergbaufolgelandschaft. Die geplante landschaftsplanerische Aspekte in die Rekultivierung spiegelt die gesellschaftli- Planung integriert werden, die den Raum chen Anforderungen zu der Zeit der Ge- als eine besondere, gestaltete Kultur- nehmigung der Braunkohlenpläne wider. landschaft von anderen Landschaftsräu- Diese gesellschaftlichen Anforderungen men abhebt. haben sich mittlerweile geändert. Vor die- sem Hintergrund möchte die Gemeinde Das Projekt definiert dabei zwei Entwick- Jüchen zusammen mit dem Rhein-Kreis lungsräume: Neuss die neuen Anforderungen an den - Siedlungsrand/Tagebaukante mit den Raum aufgreifen und die außergewöhnli- Zäsuren che Chance zur Gestaltung einer neuen - Zukunftslandschaft Braunkohletagebau Kulturlandschaft für eine in die Zukunft

Gemeinden Niederzier, Jülich und Titz Sanfte touristische Inwertsetzung der (Kreis Düren). Sie umfasst eine Fläche 57 Sophienhöhe von ca. 14 km² und ragt mit mehr als 200 m (301,8 m ü. NHN) aus der Bördeland- schaft heraus.

Mit der sanften touristischen Inwert- setzung der Sophienhöhe soll das bereits vorhandene, naturnahe Erholungspoten- tial erweitert werden und einer breiteren Ziel des Projektes ist die touristische Projektträger: Bevölkerungsschicht geöffnet werden. Gemeinde Niederzier, Kreis Düren, Entwick- Erschließung der Sophienhöhe, die seit Ende der 1970er Jahre als Abraumhalde lungsgesellschaft indeland GmbH Mit der Ausweisung von zertifizierten des Tagebaus Hambach in der Jülicher Wanderrouten, die Einrichtung eines Börde entsteht. Zu den Anrainerkom- Trailcenters und der Schaffung eines munen der Sophienhöhe zählen die Gastronomieangebotes sollen die vorhandenen „Strukturen“ verbessert und die Attraktivität gesteigert werden. Dennoch soll im Vordergrund die „ruhige und naturnahe“ Nutzung stehen.

90 LAndwirtschaft und Freizeit: Kulturland- Projektträger: Gemeinde Rommerskirchen 58 schaft börde und strategischer Bahn- damm

Die drei Landschaftskorridore Erftaue, jektraums sichtbar gemacht und in den Klosterlandschaft Knechtsteden und Zusammenhang mit gesellschaftlichen Rheinaue beschreiben regionale bzw. und technischen Entwicklungen gestellt überregionale Verbundkorridore. Auf werden. Gleichzeitig soll ein Vernet- lokaler Ebene fehlt jedoch sowohl die zungskorridor zwischen den Erlebnisräu- räumliche als auch die funktionale Ver- men Erftaue und „Am Alten Rhein“ als netzung dieser Korridore untereinander. Freiraumkorridor qualifiziert werden. Der „Strategische Bahndamm“ soll zu- künftig als verbindendes Element und als Strategischer Bahndamm: Landschafts-Galerie zum Siedlungsraum Für die linienhafte, aufgeschüttete über der Börde einen wesentlichen Beitrag zu 13 km lange, durchgängige Landschafts- Qualifizierung/Erfahrbarkeit des Raumes struktur soll gemeinsam eine regional be- leisten. deutsame, landschaftlich und touristisch wertvolle Gesamtperspektive erarbeitet Kulturlandschaft Börde: werden. Beide Projektansätze sind Teil Die Geschichte der Region ist eng ver- des im regionalen Kulturlandschafts- knüpft mit der Geschichte der Landwirt- netzwerk enthaltenen Gesamtkonzeptes schaft und der bäuerlichen Kultur. Diese „Zukunftsorientierte Landwirtschaft in Ursprünge sollen innerhalb des Pro- Rommerskirchen“.

touristischer Baustein in das Gesamtpro- Wegenetzschluss im Time Park – jekt :terra nova eingebunden werden und 59 zwischen Speedway und Forum :terra nova den Anwohnern aus der Stadt Elsdorf als hochwertige Naherholungsfläche dienen.

Bislang kann der Bereich des zukünftigen Time Parks nur über eine Betriebsstra- ße von RWE Power erreicht werden. Projektziel ist daher die Herstellung einer neuen Radwegeverbindung zwischen Zwischen den beiden bereits im Zuge Artenschutzkonzepts für den Tagebau dem :terra nova-Speedway und -Forum der Regionale 2010 realisierten Teilpro- Hambach und soll als solcher das Wald- und der damit verbundene Lücken- jekten Forumsgebäude :terra nova und gebiet Steinheide (südöstlich) mit der schluss. dem Speedway (ehem. Fernbandtrasse) Sophienhöhe (nordwestlich) als ökologi- wird der sogenannte Time Park ange- sche Wanderungsstruktur zu verbinden. legt. Er ist ein wichtiger Bestandteil des Gleichzeitig soll der Time Park auch als

Projektträger: Zweckverband :terra nova, RWE Power AG

91 Ziel des Projektes ist es, ein durchgehen- Errichtung einer regionalen Radver- des und leistungsfähiges Radwegenetz aus Richtung Düren/Merzenich bis nach 60 kehrsverbindung Köln zu schaffen. Dabei sollen vorhande- Merzenich-Kerpen-Frechen-Köln ne Infrastrukturen miteinander vernetzt, nach innovativen Standards ertüchtigt oder neu geschaffen werden.

Innerhalb des Projektes geht es um die Bereitstellung leistungsfähiger, attraktiver Verkehrswege im ländlichen und urbanen angebunden werden; im Osten bietet und sicherer Verkehrsanlagen für Fahr- Raum. sich durch die Anbindung an den geplan- räder, E-Bikes bzw. Pedelecs. Neben ten Radschnellweg Frechen-Köln ein dem Umwelt- und Gesundheitsaspekt Das Konzept möchte dabei die vorhande- perfekter Anschluss an. Somit ermöglicht sollen gut ausgebaute regionale Radver- nen Qualitäten ausbauen und vernetzen. das Projekt den Lückenschluss zu einem kehrsverbindungen zunehmend einen Im westlichen Planungsraum soll daher regionalen Radweg. Beitrag zur Lösung aktueller und künfti- an die gute Radverkehrsverbindungen ge Verkehrsprobleme leisten. Viele der vom Rhein-Erft-Kreis in den Kreis Düren

Schematische Darstellung Schematische Darstellung Engstellen Ladesäule + Symbolfoto Radstation Bf. Horrem Ladesäule Sindorf/Sehnrath

Ladesäule Götzenkirchen

Ladesäule Bf. Buir Ladesäule Grillhütte Ladesäule RWE-Zentrale Köln Ladesäule Ladesäule Bf. Merzenich Frechen Ladesäule Solarladestation Haus am See Papsthügel

Ladesäule Rathaus Kerpen

Ladesäule Blatzheim Symbolfoto Projektträger: Rhein-Erft-Kreis

rheinische Börde- und rekultivierungs- 61 landschaft – von der Agrarsteppe zurück zur schönen Kulturlandschaft

Projektträger: Vorbild hierfür kann einerseits die histo- Christian Jungbluth rische Kulturlandschaft der Börde sein (ohne Rückkehr in die damalige Klein- teiligkeit der Flure), und andererseits die Münsterländer Parklandschaft. In einem Das Projekt „Rheinische Börde- und Modellprojekt soll auf einer Modellfläche Rekultivierungslandschaft – von der von 10 bis 20 km² die beschriebene Um- Agrarsteppe zurück zur schönen Kultur- gestaltung der Agrarlandschaft modell- landschaft“ hat zum Ziel, die Attraktivität haft geplant und umgesetzt werden. der Kulturlandschaft für Besucher und Bewohner zu erhöhen, und damit „den Boden zu bereiten“ für mehr Tourismus in der Region. Dazu soll ausgehend von einem Modellprojekt der Versuch unternommen werden, die bestehende Agrarlandschaft durch die Anlage von Feldrainen, Baumgruppen/ -streifen und Gehölzstreifen optisch neu zu gestalten, aufzulockern und zusätzliche Lebensräu- me für Tiere und Pflanzen zu schaffen.

92 Modellraum eine nationale Strahlkraft Essbare Energielandschaft Erftaue entwickeln kann. Kurz- bis mittelfristige 62 Projektbausteine sind unter anderem: eine Studie über das energetische Po- tential einer essbaren Heckenlandschaft, die Erstellung und Umsetzung eines Energiekonzeptes, die Entwicklung und Umsetzung eines Landschafts-Gestal- tungskonzeptes (Bau eines Bio-Hotels mit Schäferwagen). Projektträger: Unter dem Titel „Essbare Energieland- Kultur- und Naturstiftung Schloß Türnich i.G. schaft Erftaue“ entsteht in Zusammen- arbeit mit dem Rhein-Erft-Kreis und dem Forschungsbereich Nachwachsende Rohstoffe der Universität Bonn ein Das Ziel des Projektes ist es, in Zusam- innovativer Landschaftsraum, der als menarbeit und als Modell für die Weiter- entwicklung der Erftaue als regionale Grünachse, eine innovative und experi- mentelle Kulturlandschaft zu schaffen.

Hierbei soll eine intelligente, systemi- sche, an natürlichen Kreisläufen orien- tierte, nachhaltige Landnutzungsform im Rheinischen Revier geschaffen werden, die im Sinne einer Nutzungskaskade unter anderem folgende Bereiche vereint: Essbare Landschaft, Energieproduktion, ökologische Dienstleistungen, Erholung, Lehr- und Arbeitsort, Tourismusentwicklung.

63 börde – artenarm und energiereich

Ziel des Projektes ist, eine integrierte Projektträger: Gesamtbetrachtung des Gesamtland- Stadt Erftstadt, Umwelt- und Naturparkzent- schaftsraums Börde auf verschiedenen rum Friesheimer Busch Ebenen voranzutreiben und darauf aufbauen die beispielhafte Umsetzung integrierter Einzelprojekten (z.B. Winde- nergie und Artenschutz).

Im Zuge der Energiewende werden neue Aufgaben an unsere Kulturlandschaft gestellt. Die Orte der Energiegewinnung verlagern sich zunehmend auf die der Ville vorgelagerten, landwirtschaftlich ertragreichen Börden. Hier ergeben sich neue Konflikte, die frühzeitig im Rahmen einer integrierten Gesamentbetrachtung thematisiert und beispielhaft gelöst wer- den soll.

93 64 ville-rekultivierung 3.0

damaligen Planungen war die Erholungs- Projektträger: nutzung. Insbesondere in diesem Bereich Stadt Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis hat sich die Beanspruchung von Natur und Landschaft in den letzten Jahren deutlich erhöht und die Nutzungsarten Ziel des Projektes ist die Neuerschlie- gewandelt. ßung/Weiterentwicklung der vorhande- nen Rekultivierungslandschaft Ville. Bis Im Randbereich des Ville-Seen-Gebietes in die 1960iger Jahre wurde hier Braun- stehen in den kommenden Jahrzehnten kohle im Tagebau gefördert; hier liegen noch Rekultivierungsmaßnahmen an somit die Anfänge der flächigen und (Deponien Ville), deren Rekultivierungs- geordneten Rekultivierungsplanung. und evtl. Nutzungskonzepte heute schon Eingang in ein zukunftsfähiges Gesamt- Entstanden ist eine abwechslungsreiche konzept finden sollten. Natur- und Erholungslandschaft. Unter forstwirtschaftlichen Gesichtspunkten kann die erste Phase der forstlichen Rekultivierung mittels Hybridpappeln als nahezu abgeschlossen betrachtet werden. Ein wichtiger Gesichtspunkt der

Regional.Werk.Stätten Rhein-Erft: 65 Nachhaltige Nutzung und soziale Integration

Projektträger: „normalen“ Arbeitsmarkt vorzubereiten Stadt Erftstadt, Rhein-Erft-Kreis, Naturpark bzw. zu qualifizieren. Rheinland • Tätigkeiten/Beschäftigungen für Migranten/Flüchtlinge • Projekte zur Armutsbekämpfung zu Das Projekt Regional.Werk.Stätten entwickeln verfolgt einen integrativen Ansatz, der • Dauerhafte betriebliche Inklusionsmo- ökologische, soziale und arbeitsmarktpo- delle zu initiieren litische Zielsetzungen verbindet.

Aufgaben- und Tätigkeitsfelder kön- In Zusammenarbeit mit einem Sozial- nen unter anderem sein: Arbeiten zur partner (WIR, ASH, AWO oder NEW) soll Erhaltung der Infrastruktur von Natur- eine eigenständige betriebliche Organi- erlebnisräume aus den Projekten, wie sation geschaffen werden, die folgende RegioGrün, Erlebnisraum Römerstraße/ soziale Erfordernisse berücksichtigt: Arbeiten in den Naturparkzentren/Um- • Sinnvolle Beschäftigungsangebote für weltbildungseinrichtungen, Unterstützung Menschen mit körperlichen und/oder lokaler sozialer Institutionen. geistigen Handicaps zu schaffen. • Menschen mit Handicap und Langzeit- arbeitslose auf Beschäftigung im

94 besonders. Lern- und forschungslandschaft 66 Die Maßnahmen zur Umsetzung der „neue Erft“ sogenannten EU-Wasserrahmenrichtli- nie setzen einen Prozess in Gang, der weitreichende Auswirkungen auf das Erscheinungsbild und die biologische Vielfalt des Landschaftsraumes Erft haben wird. In den Teilräumen, in denen die Erft renaturiert wird, bietet sich die nen Faktoren und Auswirkungen auch Projektträger: einmalige Chance, die Veränderung der vor dem Hintergrund von Klimaschutz Zweckverband Naturpark Rheinland Natur- und Kulturlandschaftsentwicklung und Klimawandel unter Beteiligung bür- unmittelbar zu erfahren, zu erforschen gerschaftlichen Engagements langfristig und nachhaltig zu erfassen. zu erfassen und nachhaltig zu doku- Im Rahmen des Projektes „Lernland- mentieren. Gleichzeitig soll durch das schaft Neue Erft“ sollen interessierte unmittelbare Naturerlebnis, das mit den Naherholungssuchende, freiwillige Maßnahmen des Monitorings einher- Helferinnen und Helfer mit unterschied- geht, ein Umweltbewusstsein im Sinne lichem Bildungsstand und kulturellem von Bildung für nachhaltige Entwicklung Hintergrund sowie Kindertagesstätten, bei den Akteursgruppen gefördert und schulische und universitäre Einrichtungen die Identifikation mit dem Projektraum – aktiv und kontinuierlich in den Prozess der unmittelbaren Heimat – geschaffen der Renaturierung und die Evaluierung werden. einbezogen werden. Als Ort für die Durchführung des Projek- Ziel ist es, den gesamten natur- und kul- tes eignet sich der Bereich „Landschafts- turlandschaftlichen Entwicklungsprozess park Erftaue“ mit dem bestehenden der Neuen Erft und alle damit verbunde- Naturparkzentrum Gymnicher Mühle

Der hohe Freikalk- (CaO) und Magne- B.O.M. – Biologischer, Organischer, siumoxyd-Anteil (MgO) in der Asche 67 Mineralischer DÜNGER bei vorliegender Feuchtigkeit führt zu einer z.T. heftigen Reaktion mit einem hohen Temperaturanstieg von 70°C und höher. Mit der erzielten Temperatur erfolgt eine Sterilisation des Mischgutes. Es geht besonders um die Sterilisation von Schweinegülle, die umfangreich mit dem MRSA Erreger (Krankenhaus-Er- Ziel des Projektes ist die Herstellung Projektträger: reger) belastet ist und ferner, ob mit der eines biologisch-organisch-minerali- Fa. DOS-Consulting beschriebenen Behandlung tierischer schen Düngers (B.O.M.) aus tierischen Exkremente der BSE-Erreger nachhaltig Exkrementen (von flüssig bis stichfest) durch Wärme und mittels chemischer und mineralischen Zuschlägen insbes. Reaktion (Kalkätzung) zerstört werden Braunkohlenflugasche. kann. Die Persistenz beider Erreger ist nachweislich gegeben. Ob diese Persis- Das Verfahren zur Herstellung eines tenz der erwähnten Erreger auch nach B.O.M.-Düngers sieht folgendermaßen der Herstellung von B.O.M. noch vorliegt, aus: Beschickung des Mischers mit muss labortechnisch untersucht werden, einer Auswahl (Rezeptur) von tierischen vorzugsweise durch das Frauenhofer Exkrementen, organischen Abfällen aus Institut IME für Molekularbiologie und Gäranlagen sowie Papierschlämmen angewandte Ökologie. mit unterschiedlichem Aggregatzustand, B.O.M.-Dünger ist ein riesel- und siebfä- Zugabe von mineralischen Zuschlägen higes sowie geruchsarmes Produkt. wie z.B. Braunkohlenflugasche.

95 Herstellung von handelsfähigem Dünger 68 aus Gülle und Braunkohle mit Schutz des Grund- und Trinkwassers vor erhöhten Nitratkonzentrationen

fährdung der Trinkwasserqualität durch Projektträger: dadurch die Gülle-Behandlungskosten Überdüngung von Ackerböden, Innova- Pro Bodenrekultivierung e.V. zu vermindern und den Stickstoff aus der Gülle besser auszunutzen. tionsimpuls für Agrobusiness durch Ent- wicklung eines nachhaltigen Düngers). Zudem zeigt es einen Lösungsansatz auf Inhalt des Projektes ist die Herstellung Das Besondere und Neue ist der wirt- für das weltweit bedeutsame Zukunfts- von Dünger bzw. Bodensubstraten aus schaftsfördernde und nachhaltig gesamt- thema „nachhaltiger Umgang mit der Gülle mit Zuhilfenahme von Braunkohle ökologische Ansatz. Zum einen sichert Ressource Düngemittel“, weil Stickstoff, als „Sammler“ und „Träger“ für pflanzen- das verbesserte Gülle-Management die Phosphor und Kalium (NPK) dort abge- wirksame Gülle-Inhaltsstoffe. bestehenden landwirtschaftlichen Existenzen und produziert zugleich griffen werden wo sie zur Überdüngung führen und dorthin transportiert werden Das hier angewendete Verfahren basiert preiswerte Betriebsmittel für innovatives können, wo sie gebraucht werden. auf einer in den 1990er Jahren von der Agrobusiness in der Region. Zum an- RWE Rheinbraun-Forschung entwi- deren liefert das Projekt eine preiswerte ckelten Technologie, die damals jedoch Technologie zum weltweiten Ressourcen- keinen Marktzugang erreicht hat und des- schutz in Bezug auf Düngemittel. halb in Vergessenheit geraten ist. ProBo- denrekultiverung e.V. schlägt im Rahmen Das Projekt liefert einen Beitrag zur dieses Projektes vor, die ursprüngliche Lösung künftiger Herausforderungen, Technologie stark zu vereinfachen und denen die Region gegenübersteht (Ge-

LAndwirtschaft und technik: 69 Sondergebiet für produktionsdienstleis- tungen der Landwirtschaft – ORGANische dünger optimal nutzen

Projektträger: Lebensmittelindustrie auf die Landwirt- Gemeinde Rommerskirchen schaftlichen Betriebe übertragen.

Als Standort dient ein optimal angebun- denes Areal im Kreuzungsbereich der Die Gemeinde Rommerskirchen strebt beiden Bundesstraßen B59n und B477. die Planung und Erschließung eines Die konzeptionelle Ausrichtung eines Sondergebietes für landwirtschaftliche solchen Areals könnte beispielhaft für Produktionsdienstleistungen an. ähnlich landwirtschaftlich geprägte Kom- Dieses Gebiet soll der Zwischenlagerung munen der Region sein. der landwirtschaftlichen Produkte aber auch als zentraler Standort für Dünger- Ein zweiter Projektbaustein sieht ein Kon- lagerung („Gärsubstratlager“) sowie für zept zur optimalen Nutzung organischer Lohnunternehmen für Logistik und Ernte Dünger in der Region an. Es sieht vor, dienen. Der konzentrierte Betrieb eines dass der für den Betrieb von Biogasanla- Gärsubstratlagers ist nur ein Beispiel gen notwendige Speicherraum nicht am für die zunehmende Technisierung und Ort des Entstehens, sondern am Ort des Konzentration in der Landwirtschaft. Vor Verbrauchs errichtet wird. allem wird die Lagerhaltung und Logistik zunehmend von der weiterverarbeitenden

96 70 AGRICOLA AGROBUSINESS-PARK

sucht vor diesem Hintergrund Möglich- Projektträger: keiten, Importe mehr und mehr – insbe- FAKT.AG Unternehmensgruppe sondere ganzjährig – durch heimische Produkte zu ersetzen.

Mit dem Agricola AgroBusiness-Park ist Die FAKTEnergy.AG plant vor diesem seitens der FAKT.AG ein weitreichen- Hintergrund die Errichtung großflächiger, des Kooperationsprojekt innerhalb der energieeffizienter Gewächshausparks IRR angedacht, das von der energieef- an Standorten in Deutschland und im fizienten, hochwertigen und gesunden europäischen Ausland. Als synergetische Nahrungsmittelproduktion, über deren Entwicklung könnte der „Agricola AgroBu- Verwertung, Verarbeitung, Verpackung siness-Park“ vorhandene (Ressourcen-) bis zum Vertrieb (Logistik) reicht (regio- Potentiale der innerhalb der IRR ange- nale Wertschöpfungskette). siedelten Industriestandorte und Techno- logien (Fläche, Energie, Restwärme und Die Nachfrage nach Erzeugnissen aus Sümpfungswasser) aufgreifen und für die regionaler Produktion steigt, weil die Ver- Produktion hochwertiger Nahrungsmittel braucher die Frische, den Geschmack für den urbanen Raum Köln und Aachen und die Sicherheit heimischer Produkte nutzen. schätzen. Der Lebensmitteleinzelhandel

Nachhaltiger Anbau von Arznei- und Projektträger: 71 Gewürzpflanzen als Erwerbsalternative Stiftung Rheinische Kulturlandschaft auf Rekultivierungsstandorten

Das avisierte Modellprojekt thematisiert - Setzen von Impulsen zur Etablierung den nachhaltigen Anbau von Arznei- und eines regionalen IRR-Netzwerks für Gewürzpflanzen als Erwerbsalternative Anbau, Verarbeitung und Vertrieb der auf Rekultivierungsstandorten: angebauten Arznei- und Gewürzpflan- - Ertragsorientierter Versuchsanbau zen sowie zur Verknüpfung mit dem unterschiedlicher Arznei- und Gewürz- bereits bestehenden „Netzwerk Arznei- pflanzen, um für die wirtschaftenden und Gewürzpflanzen NRW“. Betriebe leicht übertragbare, mit gerin- gen Einstiegsinvestitionen verbundene Die Versuchsflächen sollen sich im Inno- und gleichzeitig nachhaltige Anbau- vationsraum Garzweiler bei Jüchen auf konzepte als Erwerbsalternative zu Rekultivierungsstandorten des Tagebaus entwickeln Garzweiler befinden. Somit liegen sie in - Ermittlung des bestehenden Bera- der Nähe des 2015 von RWE Power er- tungsbedarfs und Reduzierung der öffneten Landwirtschaftszentrums Vielhe- Beratungsdefizite durch praxisorientier- ckerhof. Auf diese Weise sind möglichst te Aufbereitung der Projektergebnisse kurze Anfahrtswege des landwirtschaftli- in einer online verfügbaren Publikation chen Fachpersonals für Anlage, Kontrolle und jährliche Feldtage/Exkursionen zu und Ernte der Versuche gewährleistet. den Versuchsflächen

97 Nutzung von Artenschutzflächen zur 72 Lebensmittelproduktion

landwirtschaftlichen Produktion in Wert Projektträger: gesetzt werden können. Für rund 450 ha RWE Power AG, Landwirtschaftskammer parkartige Offenlandschaften ist es Ziel, NRW, Rheinischer Landwirtschaftsverband eine adäquate Nutzung zu finden, die den Artenschutzzweck unterstützt, exten- Ziel des Projektes ist die Nutzung der im siv ausgerichtet ist, gleichzeitig aber eine Zuge des Tagebaus Hambach notwendi- wirtschaftliche Produktion von Nahrungs- gen Artenschutzflächen zur Lebensmittel- mitteln ermöglicht. produktion. Der Projektansatz verfolgt das Ziel, die Zur Gewährleistung von Artenschutz- Flächen auf Basis einer ganzheitlichen maßnahmen müssen vermehrt Acker- Beweidungsstrategie mit hochwertigen flächen aus der landwirtschaftlichen Rinderrassen zu nutzen. Der ganzheitli- Produktion genommen werden. Im Sinne che Ansatz umfasst dabei die gesamte der Agrobusinessstrategie der Region Erzeugungskette, von der Anlage der sollen Wege aufgezeigt werden, wie Artenschutzflächen, deren Einrichtungen, solche Artenschutzflächen einer exten- der Rasseauswahl bis hin zur Mast und siven Produktion zugeführt und über die zur Vermarktung. entsprechende Vermarktung als regiona- les Produkt im Sinne einer nachhaltigen

landwirtschaft und forschung: 73 open science

Projektträger: Ziel des Projektes „Open Science im Als eine Zielgruppe werden hierbei Wissenschaftlicher Geflügelhof - Hühnerstall“ ist es, Bürgerinnen und Bildungseinrichtungen wie Grund- und Bruno-Dürigen-Institut Bürger Einblicke sowohl in die moderne weiterführende Schulen gesehen. Hierzu Wissenschaft als auch die traditionelle soll ein „Geflügeltes Klassenzimmer“ Nutztierhaltung zu ermöglichen und oder eine „Geflügelte Akademie“ gebaut die Gesellschaft für beide Säulen zu werden, die Raum für Wissenschaftler, begeistern. Deshalb setzt das Projekt Tiere, SchülerInnen und BürgerInnen an verschiedenen Eckpunkten an. Zum unter einem Dach bietet. einen soll es dem interessierten Bürger die Möglichkeit bieten, sich direkt mit der Wissenschaft auseinander zu setzen und die Diversität des Nutzgeflügels kennen zu lernen. Zum anderen soll das Pro- jekt aber gerade jene gesellschaftliche Gruppen aus den urbanen Ballungsräu- men Köln, Aachen und Umgebung in die Einrichtung vor Ort ziehen, die bisher keine Berührungspunkte mit den beiden Schwerpunktthemen besitzen.

98 Projektträger: StädteRegion Aachen; Amt A 85 Regionalent- 74 Schaufenster IRR - Informationszentrum wicklung und Europa

Das Konzept „Schaufenster IRR“ soll als eine Platt- und Präsentationsform für aktuelle und zukunftsrelevante Themen der IRR wie beispielsweise Flächenent- wicklung, Umwelt, Energie, Klima und Strukturwandel, dienen. Hier können Weitere Ziele des Zentrums sind unter Projekte, Ideen und bestenfalls auch anderem: innovative Forschungsansätze, welche • Plattform für Synergien, Kooperationen Themen in der Region betreffen, transpa- und Vernetzungen rent gemacht und in anschaulicher Weise • Profilierung der Region den Menschen und interessierten Instituti- • Ergänzung von bestehenden Angebo- onen innerhalb und außerhalb der Region ten in der Region vermittelt werden. • Erhöhung der Standortattraktivität • Stärkung der Bewusstseinsbildung für Ein Standort wie z.B. das ENERGETICON die Herausforderungen der Energie- in Alsdorf, das sich bereits mit Themen, wende und des Klimawandels welche sich in direktem Bezug sinnvoll • Sensibilisierung und Verständnisför- durch die Themen des „Schaufenster IRR“ derung für die Prozesse des Struktur- ergänzen könnten, wäre optimal. Auch wandels deshalb, weil vorhandene Räume und die • „Sinnbild und Ort“ der Identifikation mit Synergien zu vorhandenen innovativen dem eigenen Lebensumfeld im Kontext Projekten Mehrwert schaffen und Kosten des Strukturwandels reduzieren würde.

Standortkonzept Tagebau-Dokuzentrum 75 Immerather Mühle

Projektträger: Neunutzung des Mühlengeländes die Stadt Erkelenz zweite Säule des Konzepts. Das Gelände steht an einem Kreuzungspunkt mehrerer Fahrradrouten und ist sehr gut über Pkw (L277/ A61) erreichbar. Daher eignet sich MIt dem Projekt „Tagebau-Dokuzentrum dieser Ort als Ziel für Ausflügler, (Rad) Immerather Mühle“ soll eine tragfähi- Wanderer und interessierte Bürger. ge und nachhaltige Entwicklung des Standortes betrieben werden, welche Weiterhin ermöglicht die Anbindung darüber hinaus auch eine Anlaufstation sowie die Lage am zukünftigen Tagebau- für regionale Fuß- und Radwegrouten rand eine darüber hinaus gehende Nut- darstellen kann. zung im Sinne eines Tagebaudokumen- tationszentrums. In Zusammenspiel mit Erste Säule des Standortkonzeptes ist dem heranrückenden Tagebau bzw. dem der Erhalt des letzten baulichen histo- zukünftigen See und einem eventuellen rischen Zeichens für die Wertigkeit der Aussichtspunkt, kann das umgebende Erkelenzer Börde und der einstigen Gelände für ein entsprechendes Konzept Funktion als Kornkammer der Rheini- genutzt werden. schen Provinz. Neben dem Erhalt ist eine

99 100 Zusammenstellung der im rahmen des projektauf- rufs eingereichten irr-Best-practice-projekte

101 innovationslandkarte rheinisches revier Irr-Best-practice-projekte

Innovationsraum Garzweiler

Innovationsraum 3E - Erft Energie Entwicklung

32 30

10 Diese Projekte liegen außerhalb 19 des Kernbereichs der IRR oder sprechen die ganze Region an.

25 4 9

26 31

27

35 28

15

Innovationsraum :terra nova

37 18 Innovationsraum Aachener Revier 16 13 33 6 5

20 17 8 29 21 23 24 7 39

40 Innovationsraum Ville

3

12 2 34 1

38 22 36 11 14

Innovationsraum Indeland Innovationsraum Hambach-Süd

Best-practice-projekte eingereicht 07 EKoZet – Energie-Kompetenzzentrum und Kraftwerksumfeld für Landwirtschaftliche beim Projektaufruf Rhein-Erft-Kreis Produktionsprozesse 08 „Regionaler Dialog Energiewende“- Gemein- 16 Gestaltung der ehemaligen Abraumbandan- 01 Solarpark Herzogenrath in Nivelstein – der sam auf den Weg machen zur EnergieRegi- lage zum Biosphärenband und Freizeitweg derzeit zweitgrößte Solarpark in NRW on Aachen 2030 (render) „Speedway“ 02 Nachhaltiger ÖPNV in der Region Köln – 09 Holzkompetenzzentrum Rheinland – Holz- 17 Forum :terra nova Einsatz Wasserstoff-betriebener Brennstoff- Cluster.Eifel – HolzCampus.Eifel 18 Erinnern-Erleben-Erholen – Erinnerungsstät- zellen-Hybridbusse 10 Stoffliche Nutzung von Braunkohle zur ten auf dem Fortunafeld 03 Energeticon – Energie erleben! Energie Herstellung von Huminstoff- und Huminsäu- 19 Gewächshauspark Neurath verstehen! renbasierter Produkte 20 Erftrenaturierung Bergheim – Vogelwäldchen 04 Betriebliche Ausbildungsvorbereitung 11 Klimafreundliche Sekundärbrennstoffe (SBS) „Fliegender Start“ – Investition in die Fach- zur Substitution von fossilen Brennstoffen kräfte von Morgen! 12 Nachhaltige Stadtteilentwicklung durch 05 Let’s do Science – Jugend- und Bildungs- Zertifikats-Studiengang Quartiersmanager/in innovationszentrum Science College Over- 13 Ökologische Nahwärme in Bergheim bach 14 Nahwärme – innovative Wärmeversorgung 06 Aktiv für Klima – Kitas und Schulen machen für Morschenich-Neu mit 15 Agrotherm – Wärmenutzung aus Tagebau- 102 innovationslandkarte rheinisches revier Irr-Best-practice-projekte

Innovationsraum Garzweiler

Innovationsraum 3E - Erft Energie Entwicklung

32 30

10 Diese Projekte liegen außerhalb 19 des Kernbereichs der IRR oder sprechen die ganze Region an.

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Innovationsraum :terra nova

37 18 Innovationsraum Aachener Revier 16 13 33 6 5

20 17 8 29 21 23 24 7 39

40 Innovationsraum Ville

3

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Innovationsraum Indeland Innovationsraum Hambach-Süd

Best-practice-projekte der 30 Dream Production – Vom Klimakiller zur Best-practice-projekte der Regio-

Klimaexpo nrw Liegefläche/Kunststoffproduktion aus CO2 nalen 2008/2010 31 Der Baum im Tank – Kraftstoffe aus Biomas- 21 Solarturm Jülich – Strahlender Leuchtturm se 35 Innovationszentrum Kohle der Solarforschung 32 Gut gedämmtes Gotteshaus – Plusenergie- 36 Masterplan Indeland 22 Solarpark Inden haus Kirche Heinsberg 37 Masterplan :terra nova 23 Hochtemperatur-Brennstoffzelle 33 Wärmeversorgung öffentlicher Gebäude 38 Indemann 24 Robuste Brennstoffzellen für Lkws – Neues durch Sümpfungswasser 39 Carl-Alexander-Park Baesweiler Christian Doppler Labor am FZ Jülich 34 sOptimo – Strukturoptimierung der Energie- 40 Grünmetropole – die Entdeckung einer 25 E-Mobilität ohne Schnickschnack versorgung von Industrieparks/Chemiepark neuen Landschaft 26 Elektro-Großflotte im Postbetrieb in Bonn Knapsack und angrenzendem Umland 27 E-ifel Mobil – Klimafreundlich von Dorf zu Dorf 28 KlimaTour Eifel – Klimafreundlich in den Urlaub! 29 Klimaneutraler Bahnhof Kerpen-Horrem – Nächster Halt: Grüner Bahnhof! 103 1 Solarpark Herzogenrath – Der derzeit zweitgröSSte Solarpark in NRW

herzustellen. Der Solarpark dient damit Projektträger: der wirtschaftlichen Entwicklung, dem Kli- energy GmbH, EWV Energie- und Wasserver- maschutz und dem Ausbau regenerativer sorgung, Stadt Herzogenrath Energien. Neben dem originären Nutzen des Solarparks entstand zudem unmit- Bei dem Solarpark der Nivelsteiner telbar daran angrenzend ein einmaliges Sandwerke in Herzogenrath handelt es Biotop aus Steilhängen, Wasserflächen sich um den zweitgrößten Solarpark in und der natürlichen Sukzession überlas- Nordrhein-Westfalen. Mit 42.000 So- senen Flächen. larmodulen auf 82.000 Quadratmetern erreicht die Anlage eine Spitzenleistung von zehn Megawatt. Damit können 3.000 Vier-Personen-Haushalte seit 2012 mit Strom versorgt werden (Investition: 15 Mio. Euro/Fertigst: Juni 2012). Durch den Einsatz des Solarparks gelingt es jährlich

bis zu 5.500 Tonnen CO2 einzuspa- ren. Mit der Errichtung des Solarparks gelang es eine hochwertige innovative und nachhaltige Bergbaufolgenutzung

Nachhaltiger ÖPNV in der Region Köln: 2 Einsatz Wasserstoffbetriebener Brenn- stoffzellen-Hybridbusse

Projektträger: Gemeinsam mit Projektpartnern und Nebenproduktwasserstoff aus der HyCologne Wasserstoff Region Rheinland mit Förderung durch das Land Nord- Chemieindustrie e.V., Regionalverkehr Köln RVK rhein-Westfalen sowie durch die Europä- • Beschaffung/Betrieb von Brennstoffzel- ische Union hat die RVK im Jahre 2011 len-Hybridbussen im ÖPNV zwei 18 Meter Brennstoffzellen-Hybrid- • Reduzierung der Emissionen im ÖPNV busse angeschafft. Bei der RVK bildeten die beiden Phileas Busse den Auftakt Durch den Einsatz dieser Technologie zum Projekt „Null Emission“, welches das entstehen vor Ort keine schädlichen Unternehmensziel verfolgt, die Fahr- Emissionen – es kommt beim Fahrbetrieb

zeugflotte sukzessive bis zum Jahr 2030 u. a. zu keinem CO2 -Ausstoß, keinen auf umweltfreundliche emissionsfreie Stickoxiden oder Feinstaub-Emissionen Fahrzeuge umzustellen. – was zu einer deutlichen Verbesserung Mit dem Projekt „Nachhaltiger ÖPNV in der lokalen Luftverhältnisse beiträgt. der Region Köln durch den Einsatz von Durch die Nutzung von Nebenpro- wasserstoffbetriebenen Brennstoffzel- dukt-Wasserstoff, der in der Region Köln len-Hybridbusse“ sind die folgenden Ziele in der lokalen Chemieindustrie anfällt, erreicht worden: werden auch bei der Produktion des • Aufbau einer Wasserstofftankstelle Kraftstoffes keine zusätzlichen Emissio- • Auskoppelung und Nutzung von nen erzeugt.

104 Projektträger: ENERGETICON: Energeticon gGmbH 3 Energie erleben – Energie verstehen!

Das ENERGETICON-Projekt auf dem Annapark-Gelände in Alsdorf entstand im Zuge des EuRegionale 2008-Prozesses. Es entwickelte die ursprüngliche Konzep- tion eines Bergbaumuseums weiter zu allgemeine Öffentlichkeit aufklärerische einem Energiemuseum, das sich mit Ver- Orientierungshilfe in der Diskussion gangenheit und Zukunft der Energiever- zur Energiewende geben. Das ENER- sorgung insgesamt befasst. Nach einem GETICON ist didaktisch auf eine breite sechsjährigen Teilbetrieb in einem seiner Zielgruppenansprache ausgerichtet. Es drei Gebäude (Fördermaschinenhaus), ist auch ein außerschulischer Lernort für konnte das ENERGETICON am 08. Sep- die jungen Generationen. tember 2014 vollständig der Öffentlichkeit übergeben werden.

Das ENERGETICON ist ein Brücken- projekt: Es baut unter dem Dachthe- ma Energie eine thematische Brücke zwischen fossilen- und dem regenera- tiv-industriellen Zeitalter. Es wirbt für den sukzessiven Übergang von der Nutzung der fossilen Energie hin zur Sonnenener- gie als Grundlage menschlicher Energie- versorgung. Es will als niederschwelliges Angebot des Infotainements für die

Betriebliche Ausbildungsvorbereitung 4 „Fliegender Start“: Investition in die Fach- kräfte von morgen!

Projektträger: Vor allem in Zeiten eines drohenden Rhein-Erft BERUFSSTART e.V., RHEIN-ERFT Fachkräftemangels ist die Sicherstellung BERUFSKOLLEG der Ausbildungsfähigkeit von Schulab- gängern ein zentraler Schlüssel zur De- ckung des künftigen Fachkräftebedarfs Die Ausbildungsvorbereitung „Fliegender in der Innovationsregion Rheinisches Re- Start“ dient der Berufsorientierung und vier. Die Erfolgsfaktoren der betrieblichen der Qualifizierung in den Berufsfeldern Ausbildungsvorbereitung „Fliegender Metall, Elektro und Chemie. Die angebo- Start“ können auch in anderen Regionen, tenen Berufsfelder ergeben sich zwin- Unternehmen und betrieblichen Bildungs- gend aus der industriegeprägten Lage zentren verwirklicht werden und bei der im Rhein-Erft Kreis. Die Berufsstarter Berufsorientierung und der optimalen Be- lernen, verstärkt durch Praktika, betriebli- setzung von Ausbildungsplätzen helfen. che Bedingungen kennen. Seit dem Jahre 2.000 wurden im „Flie- genden Start“ 340 Berufsstarter qualifi- ziert. Davon konnten 251 Berufsstarter (74 %) in eine betriebliche Ausbildung starten.

105 Let’s Do Science – 5 Jugend- und Bildungsinnovationszentrum Science College Overbach

Das Bildungsprogramm „Let’s Do Scien- Bildungsveranstaltungen schaffen Trans- Mit dem SCO-Bildungsprogramm wurde ce“ verbessert die Lern- und Berufschan- parenz in komplexen wissenschafttlichen ein bundesweites Modellprojekt geschaf- cen von Kindern und Jugendlichen in der und technichenThemenbereichen und fen, in dessen Rahmen sich Kinder, Region nachhaltig und tritt dem Fachkräf- geben Orientierung für Schule, Studium Jugendliche, Pädagogen, Studierende, temangel mit innovativen Konzepten ent- und Beruf. Individuelle Förderung, Praxis- Wissenschaftler und Unternehmen im gegen. Die dialog- und praxisorientierten orientierung, Interdisziplinarität und der Rahmen von außerschulischen Bildungs- Dialog über die Nachhaltigkeit genießen angeboten in intensivem Dialog und einen hohen Stellenwert. Das SCO ist persönlichem Gespräch geradezu „auf an zahlreichen Bildungsinitiativen in der Augenhöhe“ begegnen. MINT-Förderung beteiligt und ist auch Partner von Nachwuchsförderinitiativen der regionalen Wirtschaftsförderung. Ne- ben fachlichen Kompetenzen vermitteln die eingebundenen Experten den jungen Menschen auch Berufs- und Studienper- spektiven in allen MINT-Disziplinen. Projektträger: Science Collage Overbach in der Trägerschaft des Oblaten des hl. Franz von Sales e.V.

Aktiv für Klima – Kitas und Schulen 6 machen mit

Projektträger: Prämiensystem (fifty-fifty-Modell) einge- Stadt Jülich führt, die Einrichtungen sollten von den Einsparungen direkt profitieren. Innerhalb von drei Jahren wurden die Kitas und Schulen individuell und in Gruppen bei Um den CO -Ausstoß zu minimieren und 2 Klima- und Ressourcenschutzmaßnah- die Umweltbedingungen in der Kommune men beteiligt und das Energiesparmodell zu erhalten oder zu verbessern, hat die manifestiert. Stadt Jülich ein Energiesparmodell in ih- ren städtischen Kindertageseinrichtungen Das Projekt leistet einen direkten Beitrag (sieben mit rund 350 Kindern) und Schu- zu Klimaschutz und Ressourceneinspa- len (acht mit 3580 Schülern) eingeführt. rung. Durch die dauerhafte Implemen- In diesem Kontext hat die Stadt das Pro- tierung eines Energiesparmodells in den jekt „Aktiv für Klima – Kitas und Schulen Kitas und Schulen wird ein struktureller machen mit“ – Einführung eines Energie- Ansatz verfolgt. Kinder und Jugendliche sparmodells nach dem fifty-fifty-Ansatz, werden systematisch und alltagsbezogen eingeführt. Die Ziele: innerhalb von drei an die Themen Energie, Ressourcen, Jahren sollte eine CO -Reduzierung um 2 Umwelt und Klima herangeführt. acht Prozent erreicht werden. Als Anreiz für die Schulen und Kitas wurde ein

106 Energie-Kompetenz-Zentrum Rhein-Erft- 7 Kreis GmbH (EkoZet)

Das Energie-Kompetenz-Zentrum nikerIn für Sanitär-, Klima- und Hei- Projektträger: (EkoZet) des Rhein-Erft-Kreises ist ein zungstechnik (SHK) und ElektronikerIn Energie-Kompetenz-Zentrum Rhein-Erft-Kreis Informations- und Bildungszentrum für für Energie- und Gebäudetechnik (EEG) GmbH (EkoZet) die gesamte Region, das nicht nur für geeignet ist, sondern darüber hinaus die Unterstützung der Erstausbildungen über Bildungspotenziale für interessier- der Berufsausbildungen Anlagenmecha- te Laien verfügt. Die Ausstattung des Hauses mit modernster Technologie im Kontext der Einsparung und sinnvollen Verwendung von Energie macht das EKoZet zu einer idealen Lernumgebung unter authentischen Bedingungen. Es werden darüber hinaus Impulse für die Kommunen gesetzt, um die Erarbeitung und Umsetzung integrierter kommunaler Energie- und Klimaschutzziele voranzu- treiben. BesucherInnen wird das Thema Energie und Energieeffizienz anschaulich erklärt und so ein Bewusstsein für diese Themen geschaffen.

Regionaler Dialog Energiewende: 8 Gemeinsam auf den Weg machen zur EnergieRegion Aachen

Projektträger: Inanspruchnahme von Land und der Forschungsinstitut für Wasser- und Abfall- Verschärfung von Landnutzungskonkur- wirtsch. an der RWTH Aachen (FiW) e.V. renzen verbunden. Um den - aus Sicht des Klimaschutzes und der Nachhaltig- keit - erforderlichen Ausbau der rege- Kern des „render“-Konzeptes ist die lniti- nerativen Energieerzeugung nicht zu ierung eines „Regionalen Dialogs“ in der gefährden, wird ein stärker abgestimmtes Projektregion Aachen, in dessen Rahmen Vorgehen gefordet sowie eine deutlich eine Abstimmung mit den unterschiedli- stärkere Beteiligung der Bevölkerung an chen, zum Teil konkurrierenden Interes- der Energiewende. sensgruppen in der Region geführt und parallel die erforderliche Innovationskom- petenz in der Innovationsgruppe render und in der Region angelegt werden kann. Die Umsetzung der Energiewende und der damit verbundene Ausbau der Erzeugung von Erneuerbaren Energien sind in vielen Teilen von Deutschland mit einer erheblichen Zunahme der

107 Nachhaltiges Wirtschaftswachstum und 9 wirksamer Klimaschutz durch umfassende Holzverwendung

Innovation im Holzbau/Holzbauprojekte; Projektträger: Kooperation und Internationalisierung in Eifelgemeinde Nettersheim der Holzbranche. Das Holzkompetenzzentrum weißt eine 20jährige Erfolgsgeschichte auf. Das Projekt, getragen durch das Holz- Als erster umfassender Vorstoß der kompetenzzentrum Rheinland, das gesamten Region vereint die Projektin- HolzCluster.Eifel und den HolzCampus. itiative alle am Wertschöpfungsprozess Eifel, hat das Ziel eines nachhaltigen Beteiligten in einem großen Netzwerk: regionalen Wirtschaftswachstums und unter anderem Forschung, Bildung, wirksamen Klimaschutzes durch eine Forstwirtschaft, Industrie, Handwerk, moderne Holzverwendung. Diese knüp- Planer, Politik und öffentliche Körper- fen an die Traditionen der Region an und schaften und Verbraucher. Dabei knüpft schaffen dabei neuartige Handlungsan- die Initiative bewusst an die beruflichen, sätze und Netzwerke zur Stärkung der baulichen und kulturellen Traditionen und Wettbewerbsfähigkeit der regionalen an jüngste beispielgebende Maßnahmen Holzbranche. Hierzu gehören unter der stofflich und energetisch vorbildlichen anderem folgende Bereiche: Beitrag von Verwendung von Holz an. Holzverwendung zum Klimaschutzma- nagement; Qualifizierung, Forschung und

Stoffliche Nutzung von Braunkohle zur 10 Herstellung huminstoff- und huminsäu- renbasierter Produkte

verschiedensten Anwendungsbereiche Projektträger: Die Ziele des Projektes liegen in der stoff- zur Verfügung (u.a Tierzucht, Umwelt und Humintech GmbH lichen Nutzung des regional verfügbaren und geförderten Rohstoffs Braunkohle zur Industrie). Herstellung huminstoff- und huminsäuren- basierter Produkte für den Einsatz in der Während Braunkohle aufgrund ihrer Landwirtschaft, in der Tierzucht, im Um- energetischen Nutzung bisher häufig in weltschutz und in Industrieanwendungen. erster Linie als „Klimakiller“ in der öffent- lichen Meinung wahrgenommen wird, Humintech verfügt über eine ausgewiese- zeigt die stoffliche Nutzung von Braun- ne Expertise in der Entwicklung, der Pro- kohle u.a. als wichtigem Lieferanten duktion und der weltweiten Anwendung für Humuskohlenstoff die andere Seite solcher Produkte im Agrarsektor und der Medaille, nämlich ihren potentiellen kann somit wichtige Beiträge für eine in- Beitrag zur Wiederherstellung bzw. Er- novative und nachhaltige Landwirtschaft haltung der Bodenfruchtbarkeit und somit im Speziellen sowie für das Agrobusiness auch zum Klimaschutz. der Region im Allgemeinen leisten. Das Unternehmen dient schon als wichtiger Vermittler zwischen Forschung und An- wendung und stellt Produktmuster für die

108 klimafreundliche Sekundärbrennstoffe 11 (SBS®) zur Substitution von fossilen Brennstoffen

Das Projekt „Herstellung von klima- bis 1 Mio t ermöglicht. Die klimafreund- Projektträger: freundlichen, RAL-gütegesicherten lichen Sekundärbrennstoffe tragen dazu REMONDIS GmbH Rheinland Sekundärbrennstoffen (SBS®) zur mit 75 – 85 % bei. Mit einem Beitrag von Substitution von fossilen Brennstoffen mittlerweile 70.000 – 80.000t/a zählt die in Zement-/Kalk und Kraftwerken“ trägt ABA im VZEK zu den wichtigsten CO2- seit mehreren Jahren erfolgreich zum Minderungsmassnahmen im Rhein-Erft- Ressourcenschutz in der Region bei. Kreis. Seit 1998 werden im VZEK Sekundär- brennstoffe hergestellt. Lag zu Beginn der Schwerpunkt der Produktion noch auf der Qualitätsgruppe BPG® auf Basis produktionsspezifischer Abfälle so ver- schob sich dieser zunehmend Richtung Sekundärbrennstoffe aus HochKalori- schen Fraktionen (HKF) von Siedlungs- abfällen (SBS®). Die Bereitstellung von Fe-/E-Metallen sowie PVC zur stofflichen Verwertung haben seit 1998 eine bemer- kenswerte CO2 Entlastung von 900.000

Der Studiengang „Quartiersmanager/in“ der auf dem bekannten Bundesprojekt Nachhaltige Stadtteilentwicklung durch „MoBo – Mobil vor Ort“ aufbaut, wurde 12 ZertifikatsStudiengang „Quartiers- neu entwickelt. Die Gesellschaft benötigt manager/In“ Menschen, die sich im Ehrenamt oder aber mittels einer beruflichen Neuorien- tierung qualifiziert in Ihrem Lebensumfeld (Quartier) mit den Themen Wohnen – Soziales-Hilfe und Pflege einbringen können. Die öffentliche Hand ist mit dieser Leistungserbringung überfordert. Quartiersmanager finden künftig Einsatz in Gemeinden, Sozialdiensten, Kran- kenkassen und Unternehmen, je nach Ausrichtung und persönlicher Erfahrung.

Projektträger: Generationen-Akademie Rheinland e.V.

109 bis hin zur Inbetriebnahme im Sommer 2015 umgesetzt. Die neu konzipierte 13 Ökologische Nahwärme in Bergheim Anlage versorgt derzeit drei Schulen und Sporthallen, eine Mensa und das Kreis- haus des Rhein-Erft-Kreises und somit ca.

4.000 Personen mit Wärme. Die CO2-Ein- sparung von etwa 740 t/Jahr im Rahmen des Projekts, ebnet den Weg für zukünfti-

ge Einsparungen von über 100.000 t CO2/ Jahr, die allein in Bergheim realisierbar Die Projektidee besteht darin, das aus Projektträger: wären. Der Einsatz fossiler Brennstoffe dem Tagebaubetrieb abgepumte, relativ Stadtwerke Bergheim GmbH kann durch die neue Technik um bis zu konstant warme Sümpfungswasser für 30% (ca. 1.000.000 m³ Erdgas) reduziert die Beheizung von Gebäuden, Siedlun- werden. gen oder ganzer Stadtteile nutzbar zu machen. In einem ersten Modellprojekt wurde untersucht, ob diese innovative Technik – eine Kombination aus BHKW und Wärmepumpe mit Anschluss an eine Sümpfungswasserleitung – auch zur Beheizung größerer Gebäude bis hin zu ganzen Siedlungen wirtschaftlich eingesetzt werden kann. Das erarbeitete Konzept wurde im Rahmen des KWK-Mo- dellkommunen-Programms prämiert und gefördert. So wurde das Nahwärmenetz in Bergheim-Mitte mit der zugehörigen Heizzentrale umgerüstet. Mit einem Invest von ca. 2 Mio. EUR wurde die Planung

14 Nahwärme – Innovative Wärmeversorgung für Morschenich-Neu

Projektträger: Zunächst wurde das Gebäude zur Auf- Gemeinde Merzenich, Stadtwerke Düren nahme der Heizzentrale errichtet und ein GmbH Heizwassernetz mit einer Länge von über 2,5 Kilometer verlegt. Für die Wärme- versorgung folgte in der Heizzentrale die Im Rahmen der Umsiedlung des Orts- Errichtung von zwei Holzpelletfeuerun- teils Morschenich hat die Gemeinde gen. Die CO -Emission liegt – verglichen Merzenich beschlossen, sich aktiv 2 mit der Erdgasverbrennung – bei etwa an der energetischen Gestaltung des 1/8 (33 g CO -Äquivalent/kWh) und Umsiedlungsstandorts Morschenich-Neu 2 vermeidet in diesem Vergleich bis zu zu beteiligen und dort eine möglichst um- 25 t CO /Jahr. Die Heizzentrale erzeugt weltfreundliche und dennoch preiswerte 2 damit für die geplanten 130 Gebäude am Wärmeversorgung auf der Grundlage Umsiedlungsstandort Morschenich-Neu eines zentralen Fernwärmesystems zu umweltfreundliche und nahezu CO -neut- entwickeln. Erstmalig wird der Wärme- 2 rale Energie. bedarf (Heizung und Warmwasser) eines gesamten Umsiedlungsstandortes mit regenerativer Energie (aus nachwach- senden Rohstoffen, Holzpeletts) gedeckt.

110 Agrotherm – Wärmenutzung aus Tage- 15 bau- und Kraftwerksumfeld für landwirt- schaftliche Produktionsprozesse

Im Rahmen der Bemühungen, die Nach- deutlichen Standortvorteil erhält, den Projektträger: haltigkeit der Braunkohlenverstromung Verbraucher, der frühzeitig frisches Obst Zweckverband :terra nova, RWE Power AG zu steigern, wird die Wärmefracht des und Gemüse aus der Region erwerben Kühlwassers des Kraftwerkes Nieder- kann und die Umwelt, da durch kurze

außem sowie des Sümpfungswasssers Transportwege CO2-Emissionen einge- aus dem Tagebau Hambach genutzt. Die spart werden. vorhandene Wärme wird für landwirt- schaftliche Produktionsprozesse einge- setzt, damit Erträge und Qualität landwirt- schaftlicher Produkte gesteigert, sowie eine Verfrühung des Erntezeitpunktes möglich werden. Durch die Kooperation mit der hiesigen Landwirtschaft kann eine erhöhte Wertschöpfung landwirtschaft- licher Produkte im Rheinischen Revier erzielt werden.

Bei diesem Projekt gibt es mehrere Gewinner: den Landwirt, der einen

am Wegesrand hat eine oder mehrere Gestaltung der ehemaligen Abraumband- Anbindungen. 16 anlage zum Biospärenband und Freizeitweg „Speedway“ Durch eine umsichtige Rekultivierungs- planung innerhalb der Innovationsregion :terra nova konnten die notwendigen An- forderungen optimal mit den Bedürfnis- sen der Naherholung und der Ökologie verbunden werden. Die Bördelandschaft wird durch die ehemalige Fernbandtrasse Die Umgestaltung der ehemaligen Ab- freie aspaltierte Trasse, kann mit dem und die Artenschutzmaßnahmen visuell raumbandanlage der Tagebaue Frechen, Fahrrad, Inline-Skates oder zu Fuß gegliedert und damit attraktiver gestaltet. Fortuna und Bergheim zu einem grünen genutzt werden. Er verbindet Bergheim, Über allem steht das Ziel, den Struktur- „Biosphärenband“ mit Speedway ist Bedburg und Elsdorf, führt von Nieder- wandel der Tagebauregion im gesamten Teil des Regionale-2010-Projekts „Terra außem über rund zwölf Kilometer bis Rheinischen Revier mit den Ansprüchen Nova“. Der „Speedway“, eine querungs- zum Tagebau Hambach. Jeder Ortsteil der Anwohner zu vereinen und dabei – in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den verschiedenen Interessensgruppen und Akteuren – einen deutlichen Schwer- punkt auf den Natur- und Landschafts- schutz sowie die Naherholung zu legen.

Projektträger: Zweckverband :terra nova, RWE Power AG

111 Kombination mit der Notwendigkeit zum Wandel unterstreichenden Ausstellungs- 17 forum :terra nova themen versinnbildlicht den der Region bevorstehenden Strukturwandel.

Die Fassade besteht aus verschiedenen Betonschichten mit unterschiedlichen Farbpigmentierungen, um die Struktur der Erdschichten aus dem Tagebau nachzuzeichnen. Es entsteht das Bild Das „Forum :terra nova“ stellt gleichzei- Projektträger: „eines sich aus der Erde heraus schie- tig einen Aussichtspunkt, eine Begeg- RWE Power AG benden Steinblocks“. nungsstätte und einen Ausstellungsort in direkter Lage zum Tagebau Hambach Die Klimatisierung und Beheizung wird dar. Die exponierte Lage mit Blick auf zum großen Teil regenerativ aus der in eine sich ständig ändernde Landschaft in den Sümpfungswässern des Tagebaus enthaltenen Energie gewonnen. Über einen zentralen Steg, der vom „Forum :terra nova“ bis zur Tagebaukante reicht, gelangt man an eine Aussichtsplattform, die in Form einer „Bootsanlegestelle“ ge- staltet ist. Diese und die darum liegende „Sand- und Dünenlandschaft“ verweist dabei auf den späteren Restsee, der als Nachfolgenutzung für den Tagebau geplant ist.

18 Erinnern-Erleben-Erholen – Erinnerungs- stätten auf dem Fortunafeld

Projektträger: und landwirtschaftliche Flächen, die durch Kreisstadt Bergheim, RWE Power AG Wege, Feldgehölze, Baumreihen und Hecken gegliedert sind, hinzugewonnen werden. Die rekultivierten Böden sind heute für Waldbäume bestens geeig- Der Tagebau Bergheim hat den Bürgern net. Um die Erinnerung an die frühere der Stadt nicht nur Arbeitsplätze und Landschaft aufrecht zu erhalten, wurden Einnahmen beschert, sondern auch markante Punkte der früheren Landschaft einige Opfer abverlangt (u.a. Umsiede- in die aktuelle Landschaft gespiegelt und lung und verlorengegangene Kulturgüter durch Findlinge mit Reliefbildern und und Waldflächen). Die Stadt Bergheim anderen Denkmälern verortet. hat sich sehr frühzeitig mit dem The- ma einer sinnvollen Nachnutzung und Landschaftsgestaltung der Tagebaufolge- landschaft beschäftigt und deshalb einen Entwicklungsprozess mit einer Vielzahl an Beteiligten initiiert. Die neu geordnete Landschaft wurde vor allem für die Land- und Forstwirtschaft wieder hergestellt. Dabei konnten der Waldanteil gehalten

112 19 Gewächshauspark Neurath

dient dem Erhalt und der Schaffung von Das Projekt des Gewächshausparks Projektträger: Arbeitsplätzen in der Region. Dies stellt „Neurath“ nutzt die Wärme des benach- Zweckverband :terra nova, RWE Power AG barten Kraftwerks, damit auf einer Fläche einen wichtigen strukturellen Impuls dar, von rund 110.000 m² u. a. Tomaten gut um den absehbaren Veränderungen gedeihen können. Das vom Kraftwerk durch den Strukturwandel schon heute in Kraft-Wärmekopplung bereitgestellte zu begegnen. rund 70 Grad warme Wasser sorgt dafür, dass die Gewächshäuser auf eine Tem- peratur von 20 °Grad gehalten werden. Die Kraftwerkswärme wird vor allem in Schwachlastzeiten, das heißt in der Nacht oder an Wochenenden in einem 5.000 Kubikmeter fassenden Vorratsbe- hälter gespeichert und bei Bedarf in die Gewächshäuser weitergeleitet.

Die Kooperation zwischen Landwirtschaft und Energiewirtschaft auf Basis einer solchen kaskadenartigen Wärmenutzung

Erftrenaturierung 20 Bergheim-Vogelwäldchen

Bei dem Projekt „Erftrenaturierung Berg- durchgeführt. Aufgrund der frühzeitigen Projektträger: heim-Vogelwäldchen“ handelt es sich um Einbindung und Beteiligung der Öffentlich- Erftverband eine Neugestaltung eines 1,3 km langen, keit schon während der Bauphase, konnte mäandrierenden Gewässerverlaufes im neben der naturnahen Herstellung eines Süden der Stadt Bergheim zwischen dem Gewässerlaufes schon bei den beteilig- Stadtteil Kenten und der Bundes- ten Personen eine Sensibilisierung für autobahn 61. Veränderungen im Naturhaushalt erreicht werden. Ziel des Projektes ist die Anpassung des Gewässers an die zukünftig veränderten Abflussverhältnisse (Reduzierung der Sümpfungswassereinleitmenge aus dem Tagebau Hambach) bei gleichzeitiger ökologischer Verbesserung der Erft im Raum Bergheim-Kenten. Das Projekt wurde unter dem übergeordneten Konzept „Perspektivkonzept Erft – 2045“ (Umge- staltung der Erft von Bergheim-Kenten bis zur Einmündung in den Rhein in Neuss)

113 114 115 Gefördert durch:

Impressum: Erarbeitet durch: Bildnachweis: IRR – Innovationsregion Rheinisches Dr. Wolfgang Wackerl/Christoph Hölzer Stadt Jüchen, Marga und Walter Boll - Revier GmbH Büro für Stadtplanung und strategische Stiftung, nova-Institut für politische und Karl-Heinz-Beckurts-Straße 13 Projektentwicklung ökologische Innovation GmbH, Innova- 52428 Jülich Burgmauer 20 tionsregion Rheinisches Revier GmbH, Telefon: 02461 690-180 50667 Köln RWE Power AG, Ralf Schuhmann www. www.rheinisches-revier.de www.wackerl-stadtplanung.de schuhmann-foto.de