Österreichische Post AG, PZ06Z036826P, AÖWB, Postgasse 6/1/2, 1010 Wien ROT Auslandsösterreicher 2/2018 Journal €3,– WEISS Glanz & PrachtGlanz & einer langen Geschichte Das großartige Erbe Das großartige ROT WELTBUND-TAGUNG 2018 WAHLEN INKÄRNTEN, TIROL UNDSALZBURG NEUE LANDTAGE DIEZUKUNFTDES AÖWB AKTUELL AÖWB AKTUELL WELTBUNDES

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AÖWB AKTUELL 30.05.2018 15:57:38 RÄSIDENTENKONFERENZ

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30.05.2018 15:47:08 ROTWEISSROT GEHT ONLINE!

ROTWEISSROT, das Magazin des AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUNDES, erscheint in Zukunft ausschließlich als Internet-Magazin.

Die erste Ausgabe fi nden Sie ab 1. September auf unseren Websites unter www..org und www.weltbund.at

RWR_Inserat_Online_Ausgaben_gfLLD.indd 1 30.05.2018 16:06:54 INHALT/EDITORIAL

AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND AÖWB

Günter Düriegl Chefredakteur

„Panta rhei – alles fließt“ Sie mögen sich fragen, warum das dem vorsokratischen Philosophen Heraklit von Ephesus zugeschriebene Zitat am Beginn dieses Editorials steht. Sie mögen sich auch fragen, warum die Ausgabe 2/2018 unseres 06 ROTWEISSROT einen ganzen Monat später als festgelegt erscheint. Beides hat Grund und Ursache in notwendig gewordenen, entscheiden-­ den Anpassungen der Arbeit des AUSLANDSÖSTERREICHER- ­ ­Gustav Chlestil, Präsident des AÖWB, mit Günther Platter, WELTBUNDES,­ die der Präsident, Herr Dkfm. Ing. Gustav Chlestil, Landeshauptmann von Tirol (re.). auf den folgenden Seiten 4 und 5 darlegt. Aber vorweg sei schon an dieser Stelle festgehalten, dass Sie mit diesem Journal die letzte gedruckte Ausgabe des ROTWEISSROT in Händen halten. In Zukunft wird das Auslands­ 04 AÖWB aktuell österreicher-Journal ROTWEISSROT online erscheinen. Die „Online- Die Zukunft des AÖWB Ausgabe“ wird dreimal jährlich erscheinen und unter www.austrian.org 06 AÖWB intern und www.weltbund.at abrufbar sein. Ferner ist geplant, zusätzlich Präsidentenkonferenz 2018 einmal jährlich eine gedruckte Ausgabe aufzulegen, deren Ausrichtung, 08 AÖWB aktuell Inhalt und Form noch zu definieren sind. Tirol, Salzburg und Kärnten haben gewählt Sollten wir wegen dieser entscheidenden Änderung Wehmut empfinden, 12 AÖWB aktuell was ohne Zweifel nur allzu verständlich wäre, dann, so meine ich, sollten Das Programm der Weltbund-Tagung 2018 wir uns an den spanischen Philosophen, Dichter und Essayisten Miguel de Unamuno y Yugo, den Erwecker Spaniens, erinnern, der überzeugend 13 AÖWB aktuell treffend feststellte: „In jedem Ende liegt ein neuer Anfang.“ Die lebendige Mundart in Tirol Die zukünftige „Online-Ausgabe“, lesbar auf allen digitalen Geräten, 14 BM für Europa, Integration und Äußeres wird mit ihrer geradezu grenzenlosen Verbreitung Möglichkeiten eröffnen, Die neue österreichische Botschaft in Thailand die zu erkennen und zu erarbeiten sich zur entscheidenden Herausfor­ 15 BM für Europa, Integration und Äußeres derung unserer weiteren Arbeit gestaltet. Dr. Peter Huber – unser Botschafter in Berlin Und am ROTWEISSROT werden wir mit gleicher Leidenschaft 16 Schwerpunkt-Thema weiterarbeiten wie bisher. Wir werden auch in Zukunft alle unseren Glanz & Pracht Leserinnen und Lesern vertrauten Abschnitte des Journals beibehalten: „Österreich regional – Aus den Bundesländern“, „Österreich News“, 34 Aus den Bundesländern „Österreich in aller Welt – Das 10. Bundesland“, „Die Schmankerlecke“, Worüber man in Österreichs Regionen spricht „Buchbesprechung“ und ein „Schwerpunkt-Thema“ dürfen Sie auch in 40 Österreich-News Zukunft erwarten. Wir wollen und werden jedoch alle elektronischen Neues aus Wissenschaft und Kunst Möglichkeiten nützen, um auch in Zukunft ein ROTWEISSROT 44 Österreicher in aller Welt zu veröffentlichen, das von den Auslandsösterreicherinnen und Aktivitätsberichte aus dem 10. Bundesland Auslandsösterreichern gerne angenommen wird. Wir sind überzeugt: „Tempora mutantur, nosque mutamur in illis – 48 Schmankerlecke Johann Lafers Rezept-Tipp Die Zeiten ändern sich und wir ändern uns in ihnen.“ 49 Buchtipps Interessante Neuerscheinungen

© Cover: Subbotina Anna - stock.adobe.com, AÖWB, Roland Pirker 50 Impressum Günter Düriegl, Chefredakteur

www.austrians.org ROTWEISSROT 3 AÖWB AKTUELL

Der Weg ist das Ziel Wer nicht kämpft, hat schon verloren. Gustav Chlestil

ie verschwindend kleine Zahl der im Ausland reichischen Wahlen teil. Für viele Bürger im Ausland lebenden Bürger spielt für die Republik spielen die rot-weiß-roten Farben ­vergleichsweise eine D ­Österreich keine Rolle. Sie können zum größere Rolle als für manche Österreicher, die ihr Land Image und zur Geltung ihres Heimatlandes in der Welt nie für längere Zeit verlassen haben. praktisch nichts beitragen, haben in den meisten Fällen Der AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND ihre Heimat völlig vergessen und können sich nur (AÖWB) ist die einzige Organisation, die die gesamten schwach daran erinnern, dass die nationale Fahne ihrer Interessen dieser großen Bürgergruppe vertritt und im früheren Heimat die Farben Rot-Weiß-Rot aufweist. Lauf der Jahre für die im Ausland Lebenden schon viel Auslandsösterreicher kommen kaum noch nach Öster- erreicht hat. Und dies seit dem Jahr 1952. Eine verant- reich auf Besuch und unterstützen den österreichischen wortungsvolle Aufgabe für den 16-köpfigen Vorstand, Fremdenverkehr in ihrem Gastland niemals durch posi- der seine Tätigkeit ausschließlich ehrenamtlich ausübt. tive Hinweise oder Aussagen, da sie die Schönheit und Hier muss einmal darauf hingewiesen werden, dass in Freundlichkeit von Landschaft und Bevölkerung des Österreich eine Vielzahl von Interessenvertretungen tä- früheren Heimatlandes längst vergessen haben. Obwohl tig sind – wie Gewerkschaften, die Wirtschaftskammer, sie 1989 das Wahlrecht erkämpften, sind sie politisch an die Industriellenvereinigung und viele andere kleinere Österreich völlig uninteressiert und nehmen diese Wahl- Gruppierungen, deren Notwendigkeit meistens unbe- möglichkeit auch kaum wahr. Gefühlsmäßig haben die stritten ist. Die fallweise verständnislos gestellte Frage: Auslandsösterreicher meist keinerlei Verbindung mehr „Wozu brauchen wir überhaupt den AÖWB?“ beantwor- mit jenem Bundesland, das sie einmal verlassen haben, tet sich somit wohl von selbst. geschweige denn nimmt in ihrer Erinnerung das Land Österreich noch einen entsprechenden Platz ein. Bund und Länder unterstützten finanziell die Sie haben vorstehend gerade ein Musterbeispiel für das Tätigkeit des AÖWB neudeutsche Wort „Fake-News“ gelesen, eine Aneinan- Da die für die umfangreichen Aktivitäten und Service- derreihung von Unwahrheiten und unrichtigen Unter- leistungen notwendigen finanziellen Mittel mit den ab- stellungen! Manchen derartigen Ansichten begegnet sichtlich äußerst gering gehaltenen Mitgliedsbeiträgen man jedoch leider fallweise auch in Gesprächen mit im niemals abgedeckt werden könnten, unterstützten dan- Inland lebenden Österreichern, da selbst Personen, die keswerter Weise der Bund (über das Außenministerium) es eigentlich besser wissen müssten, bei ihrem Wissen und die Bundesländer (untereinander aufgeteilt nach den über die im Ausland lebenden Bürger einen Überfluss an Bevölkerungszahlen) seit Jahrzehnten die verantwor- Kenntnismangel aufweisen. tungsvolle Tätigkeit des AÖWB. Das Jahresbudget von rund 500.000 Euro wurde somit zu 40 Prozent vom Au- Österreich bleibt immer die Heimat ßenministerium und zu 40 Prozent von den Bundeslän- Tatsächlich sehen die Fakten folgendermaßen aus: dern getragen, wobei genau darauf geachtet wurde, dass Über 500.000 in aller Welt lebende Passösterreicher die Zuwendungen für die im Ausland lebenden Bürger werden oft auch als 10. Bundesland bezeichnet und ste- von beiden Seiten in genau gleicher Höhe geleistet wur- hen, mit den Bevölkerungszahlen der Bundesländer den. Erwähnt muss allerdings werden, dass diese jährli- verglichen, bereits an siebenter Stelle. Sie fühlen sich chen Unterstützungen seit dem Jahr 2003 immer in mit der Heimat immer noch tief verbunden und lassen gleich hohen Nominalbeträgen bezahlt wurden, sodass nicht nach, deren Interessen in vielerlei Hinsicht im- unter Berücksichtigung der Inflationsraten kaufkraft­ mer wieder zu vertreten. Oft auch als private Botschaf- mä­ßig diese Zuwendungen im Lauf der Jahre für uns ter Österreichs bezeichnet, ergänzen sie die diplomati- eine wertmäßige Verminderung um zirka 29 Prozent be- schen Vertretungen unseres Landes, verfolgen die poli- deuteten. Dies bei permanenter Erweiterung unserer tische Entwicklung in der Heimat interessiert und Leistungen, was nur durch entsprechende Rationalisie- nehmen in immer maßgeblicherer Zahl an den öster- rung und kostenbewusste Ausgabensteuerung erreicht

4 ROTWEISSROT www.weltbund.at AÖWB AKTUELL

werden konnte. Im Rahmen der Verantwortung für eine ­unverständliche und besonders unfreundliche Geste modern gestaltete Zukunftsplanung hat sich der Vor- ­ihres Heimatlandes angesehen werden wird. stand des AÖWB in den letzten Monaten mit den Auf- Bei allem Verständnis für die Einsparungsziele der Re- gaben einer umfangreichen Neustrukturierung verschie- gierung ergibt sich doch die Frage der Verhältnismäßig- dener Teile der Organisation befasst. Dies umfasst die keit und wo – vor allem aber in welchem Umfang – ein- weitere Gestaltung und Publizierung des Journals ROT- gespart werden soll bzw. muss. WEISSROT, des gesamten Internet-Auftritts, die weite- Um den neuen Umständen Rechnung zu tragen, muss- re Rationalisierung des Verwaltungsbereichs und eine ten somit in der darauf folgenden Vorstandssitzung eine Reihe anderer Verbesserungen. Reihe von Maßnahmen ins Auge gefasst werden, die das Überleben unserer Organisation ermöglichen sollen. Eine existenzbedrohende Situation für die Zukunft Dies sind unter anderem: die bereits von unserem Chef- Ein unerwartetes Ereignis hat diese Planungen unmit- redakteur im Editorial genannte Umstellung des Jour- telbar in eine akute Handlungsnotwendigkeit gebracht. nals ROTWEISSROT auf eine Online-Version im Das Präsidium des AÖWB hatte einen Gesprächstermin ­Internet mit nur einer Printausgabe pro Jahr, die Zu­ bei der Außenministerin, Frau Dr. Karin Kneissl, ange- sammenlegung aller Internetauftritte auf einer einzigen fragt, um neben der persönlichen Vorstellung bei der Web-Seite, die eventuelle Auflassung der jährlichen Prä- neuen Amtsträgerin unter anderem auch die Bitte aus- sidentenkonferenz, die Einstellung aller Werbeaktionen zusprechen, die Zuwendung des Außenministeriums um zur Erhöhung der Mitgliedszahlen, die Kürzung einiger den Kaufkraftverlust der Inflationsraten anzupassen. So Serviceangebote, Einsparungen im Verwaltungsbereich weit kam es jedoch erst gar nicht. Denn unsere Ressort- und noch diverse Maßnahmen mehr. ministerin teilte uns trocken mit, dass die Zuwendun- gen des Außenministeriums an den AÖWB um nahezu Es wäre dumm, sich über die Welt zu ärgern. Sie 50 Prozent gekürzt würden. Nun wiesen wir nachdrück- kümmert sich nicht darum. (Marc Aurel) lich darauf hin, dass diese Maßnahme durch die beste- Alle Verantwortlichen im Auslandsösterreicher-Welt- hende Absprache mit den Bundesländern auch dort dazu bund haben durch Jahrzehnte voll Idealismus versucht, führen würde, dass deren Zuwendungen ebenfalls um die Interessen der in aller Welt lebenden Bürger nach denselben Betrag gekürzt würden. Dies würde für den bestem Wissen und Gewissen zu vertreten, indem sie die AÖWB eine existenzbedrohende Situation heraufbe- Mischung von Inspiration und Unbekümmertheit der schwören, die die Arbeit von Jahrzehnen vernichten Jugend mit der Erfahrung und Gelassenheit des Alters könnte. All unsere Ausführungen führten jedoch zu kei- verbunden haben. Wenn es auch eine schwierige Zeit ner Änderung der von der Bundesministerin eingenom- werden wird und wir noch nicht wissen, wie wir die vor menen Haltung. Einige Tage später wurde uns darüber uns liegenden Probleme bewältigen können, werden wir hinaus auch noch vom Außenministerium mitgeteilt, auch in Zukunft die Interessen unserer im Ausland dass bei der kommenden Weltbund-Tagung das durch ­lebenden Mitbürger mit aller Vehemenz vertreten und Jahrzehnte gegebene Mittagessen des Außenministers / mit Innovation und Modernität den vor uns liegenden der Außenministerin nach dem Festakt ebenfalls nicht Herausforderungen die Stirn bieten. mehr übernommen werde, was bei den aus aller Welt (auf Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat

© Jürgen Fälchle - stock.adobe.com eigene Kosten) anreisenden Teilnehmern leider als schon verloren! ❰

www.austrians.org ROTWEISSROT 5 AÖWB INTERN Präsidentenkonferenz 2018

Am 28. April 2018 fand das diesjährige Präsidententreffen des AÖWB statt. Günter Düriegl

mmer schon zählen die jährlich stattfindenden Präsident Hofrat Dr. Walter Dujmovits zu aktuellen The- ­Präsidentenkonferenzen zu den vertrauten und men und Projekten der Burgenländischen Gemeinschaft I ­erfreulich gern wahrgenommenen Terminen des gesprochen hatte, informierte Chlestil die Teilnehmerin- AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUNDES: nen und Teilnehmer der Konferenz über seine laufende Auch in diesem Jahr war nach Wien in das „Hotel de Arbeit, die Tätigkeit des Präsidiums und die Arbeit des France“ (Wien 1, Schottenring 3) eingeladen worden. Vorstands. Mit Brief wurden die Landeshauptleute Präsidentinnen und Präsidenten aus Europa, Nordame- ­ersucht, dem dringenden Wunsch vieler Auslandsöster- rika und Ostasien waren gekommen. An diesem 28. reicherinnen und Auslandsösterreicher nach Beibehal- April bot der AÖWB den Teilnehmerinnen und Teilneh- tung der österreichischen Staatsbürgerschaft ihre Zu- mern nicht nur ein Arbeitsprogramm mit dem besonde- stimmung zu geben. ren Schwerpunkt „Social-Media-Kommunikation 2018: Im Hinblick auf die kommende Weltbund-Tagung in Möglichkeiten, Potenziale und Risiken im Web 2.0“, Innsbruck erinnerte Präsident Chlestil die Anwesenden sondern informierte auch mit geboten ernster Zuversicht an das Ende der Funktionsperiode des derzeit tätigen über die ins Auge zu fassenden notwendig werdenden Vorstands mit Jahresende und die daher durchzuführen- Anpassungen der Arbeit für die Auslandsösterreicherin- den Neuwahlen in der Generalversammlung am 8. Sep- nen und Auslandsösterreicher. tember 2018. Jede Kandidatur muss bis spätestens am ­Gustav Chlestil, Präsident Herzlich hieß Dkfm. Ing. Gustav Chlestil, der Präsident Freitag, 7. September 2018, 24.00 Uhr bei der General- des AÖWB, mit Günther des AÖWB, die Präsidentinnen und Präsidenten will- sekretärin Dr. Irmgard Helperstorfer einlangen. Platter, Landeshauptmann kommen, sein besonderer Gruß galt den erstmals zu Mit Bundespolitikern führte Gustav Chlestil Gespräche, von Tirol (re.). ­einer Präsidentenkonferenz Gekommenen. Nachdem die Unterredung, die der Präsident und die Vizepräsiden- ten mit der Bundesministerin für Europa, Integration und Äußeres hatten, war entscheidend, Gustav Chlestil berichtet darüber auf den Seiten 4 und 5.

Social-Media-Kommunikation 2018 Als besonderer Schwerpunkt erwies sich der Vortrag von Uschi Juno: „Social-Media-Kommunikation 2018: ­Möglichkeiten, Potenziale und Risiken im Web 2.0“. Sie ­definierte eingangs „Social Media“, erläuterte die Unter- schiede dieser zu klassischen Kommunikationsmaßnah- men, benannte die Ziele der Social-Media-Kommunika- tion, sprach über Schritte zur eigenen Social-Media- Präsenz und wies auf die Gestaltung der Inhalte und die dafür notwendigen Inhaltsbausteine hin. Sie verwies auch auf häufige Fehler wie das Fehlen einer Social- Media-Strategie, die personelle und finanzielle Knapp- heit an Ressourcen und unklare operative Strukturen. Sich der digitalen Wirklichkeit zu stellen tut Not, es war ein fordernder Vortrag. Den Abschluss der Präsidentenkonferenz leitete eine Führung im Naturhistorischen Museum ein, bei einem gemütlichen Abendessen im „Glacis Beisl“ klang der Tag

aus. ❰ © Roland Pirker

6 ROTWEISSROT www.weltbund.at Daheim.Daheim. WoWo immerimmer dudu bist.bist. WannWann immerimmer dudu willst!willst!

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Inserat_Austrians_org_210x280.indd 4 12.01.15 17:27 AÖWB AKTUELL Sechs Wahlen, sechs Überraschungen

In den ersten Monaten dieses Jahres wurden vier ­Landtags- Landeshauptmann Günther Platter, Tirol und zwei Bürgermeisterwahlen ­abgehalten. Tirol wählte am 25. Feber 2018 und bestätigte Amtsin- haber Günther Platter erneut als Landeshauptmann. In Michael Mössmer einer Wahltagsbefragung, die das Institut SORA für den ORF durchgeführt hat, sah rund ein Drittel der Befrag- ber das Ergebnis der Landtagswahl in Nieder- ten eine positive Entwicklung des Landes, rund die Hälf- österreich hatten wir in unserer Ausgabe te schätzte die Entwicklung des Landes in den vergange- Ü I/2018 bereits berichtet, wo nach dem Erhalt nen fünf Jahren als gleichbleibend ein. Mit 59 Prozent von 49,63 Prozent der Stimmen ÖVP-Spitzenkandidatin war die Mehrheit der Tiroler Wahlberechtigten mit der Dr. Johanna Mikl-Leitner als Landeshauptfrau angelobt Arbeit der bisherigen Landesregierung zufrieden. wurde. Schon bei dieser Wahl zeichnete sich ab, dass Die große Mehrheit der ÖVP-Wählerinnen und -Wähler weniger die Bundes-, sondern mehr die Landespolitik im hatte sich schon lange vor dem Wahltag festgelegt und Zentrum der Wahlentscheidungen stand. wollte Kontinuität bewahren. Entscheidend waren so- Nun war man gespannt, wie die Wählerinnen und Wäh- wohl Günther Platter als Person als auch das Hauptthe- ler bei den folgenden Wahlen in Tirol, Kärnten und ma der ÖVP, der Transitverkehr. Der belastet nämlich Salzburg entscheiden würden, und es gab drei weitere das Land mit mehr als zwei Millionen Lkws. Überraschungen: So erreichte Dr. Peter Kaiser in Kärn- Die Inhalte des SPÖ-Parteiprogramms waren ausschlag- ten mit seiner SPÖ einen Zuwachs von 10,8 Prozent- gebend für ihre Wählerinnen und Wähler, wobei die Fra- punkten und damit 49,9 Prozent der Stimmen, Günther gen rund um Sozialleistungen, Wohnen, Gesundheit und Platter legte mit seiner ÖVP in Tirol 4,9 Prozentpunkte Pflege im Wahlkampf von Spitzenkandidatin Elisabeth zu und erreichte 44,3 Prozent. Und auch Dr. Wilfried Blanik im Vordergrund standen. Aber auch die ÖVP- Haslauer konnte mit seiner ÖVP in Salzburg dazugewin- FPÖ-Koalition auf Bundesebene wurde thematisiert. nen und mit einem Plus von 8,8 Prozentpunkten 37,8 Die Wählerinnen und Wähler der FPÖ trauten der Par- Prozent der Wählerinnen und Wähler auf sich vereinen. tei und deren Spitzenkandidaten Markus Abwerzger die

Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) und Landes- hauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne). © Jakob Gruber / EXPA / picturedesk.com, xxx, APA-Grafik / picturedesk.com, LPD/fritzpress/Fritz

8 ROTWEISSROT www.weltbund.at AÖWB AKTUELL

Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und ­Koalitionspartner Landesrat Martin Gruber (ÖVP). besten Rezepte bei den drei Themen Zuwanderung, Si- Landeshauptmann Peter Kaiser, Kärnten cherheit und Arbeitsplätze zu. Weitere Beweggründe Kärnten wählte am 4. März 2018 mehrheitlich die SPÖ waren, die FPÖ in der künftigen Landesregierung ver- und bestätigte damit – auch hier – den Amtsinhaber Dr. treten zu sehen und dass sie sich um die Beseitigung von Peter Kaiser erneut als Landeshauptmann. Missständen kümmern würde. Rund 60 Prozent der Kärntnerinnnen und Kärntner 41 Prozent der Wählerinnen und Wähler der Grünen zeigten sich mit der Arbeit der Landesregierung in den waren klar von den Inhalten des grünen Programms vergangenen Jahren sehr oder ziemlich zufrieden, wovon überzeugt, wobei insbesondere auf die Themen Umwelt- vor allem Kaiser und seine SPÖ profitieren konnten. schutz und Bildung Wert gelegt wurde. Die Grünen Wäre er direkt als Landeshauptmann gewählt worden, unter ihrer Spitzenkandidatin Ingrid Felipe konnten hätte er mit 54 Prozent sogar die absolute Mehrheit er- auch von der Diskussion – übrigens ebenso wie auch die halten. FPÖ – profitieren, in der es um ein möglichstes Verhin- Entscheidend waren im SPÖ-Wahlkampf Themen wie dern von „Schwarz-Grün“ bzw. „Schwarz-Blau“ ging. Sozialleistungen, Arbeitsplätze, Gesundheit und Pflege, Die Liste Fritz mit ihrer Spitzenkandidatin und Klubob- die in fünf Plänen zusammengefasst wurden: für die bes- frau Andrea Haselwanter-Schneider war mit der Forde- te Bildung, für gute Arbeit, für leistbares Leben, für eine rung in den Wahlkampf gezogen, den Tourismus in Tirol gesunde Zukunft und eine solidarische Gemeinschaft. zurückzudrängen: Man habe sich schon gegen die Gigan- Wahlberechtigte, die die Zukunft eher pessimistisch se- tomanie bei den Olympischen Spielen gestellt, jetzt stelle hen, haben hingegen ihre Stimmen der FPÖ unter ihrem man sich gegen die Gigantomanie im Tourismus. Vom Spitzenkandidaten Gernot Darmann gegeben. Für zwei Tourismus sollten nicht die großen Unternehmen, son- Drittel war das Thema Zuwanderung vorrangig, und dern die Tiroler Bevölkerung profitieren. darüber wurde auch im Wahlkampf „sehr häufig disku- Erstmals angetreten sind die NEOS in Tirol. Sie haben tiert“. Auch der Wunsch, dass die FPÖ wieder die Num- sich die Themen Verkehr, Lehre, Versorgung und Digi- mer eins im Land werden sollte, spielte eine wesentliche talisierung auf die Fahnen geheftet. Rolle. Die Erwartungen der FPÖ wurden aber deshalb In den folgenden Sondierungsgesprächen kristallisierte etwas gedämpft, da sie bis heute vielfach für das Hypo- sich eine Neuauflage von ÖVP und Grünen heraus. Am Desaster verantwortlich gemacht wird. 28. März trat schließlich der Landtag zur ersten Sitzung Mit „10 Punkten und 1.000 Ideen für Kärnten“ war die der neuen Legislaturperiode zusammen, wo neben den ÖVP unter ihrem Spitzenkandidaten Christian Benger neuen Abgeordneten auch Landeshauptmann Günther in den Wahlkampf gegangen. Wahlmotive für die ÖVP Platter und seine Stellvertreterin Ingrid Felipe angelobt waren vor allem Inhalte und die bisherige Arbeit der Par- wurden. Platters Angelobung durch Bundespräsident tei. Wie die Auswertung der häufig diskutierten Themen Prof. Dr. Alexander Van der Bellen erfolgte dann am 4. zeigte, ging es den ÖVP-WählerInnen dabei insbesonde- April in der Wiener Hofburg. re um Wirtschaft, die Maßnahmen der neuen Bundes- tirol.gv.at regierung sowie um die Zuwanderung.

www.austrians.org ROTWEISSROT 9 10 ROTWEISSROT und Astrid Rösslerund Astrid (Grüne). Wilfried Haslauer (ÖVP) (NEOS), Landeshauptmann (v. ­Koalitionsverhandlungen Nach Abschluss der AÖWB AKTUELL l.): Josef Schellhorn gern. Fast 80 Prozent von ihnen gaben an, sie würden sie würden an, gaben von ihnen Prozent 80 Fast gern. Salzbur und von den Salzburgerinnen trauensbeweis Ver neuerlichen einen ÖVP seiner mit erhielt Haslauer 2018, April Dr. 22. und Wilfried am wählte Salzburg Salzburg Haslauer, Dr. Wilfried Landeshauptmann burg angelobt. Wiener Hof der in 14. vom Bundespräsidenten am April und gewählt Landeshauptmann zum Landtags Kärntner des Sitzung konstituierenden der in dann Kaiser wurde ÖVP. der mit April 12. Am Zusammenarbeit die gelte besie und Wechsel“ „fliegenden den akzeptierte zügig, groß sich zeigte Landeshauptmann –der Gruber Martin auf ÖVP die sich einigte Nachfolger einem nach ­Suche der Stunden vielen Nach zurückzog. Ämtern schen politi allen aus unerwartet völlig Benger Christian sich als gekommen, abhanden beinahe aber ihm wäre Diese ÖVP. die für Sondierungsgesprächen nach sich entschied und bestimmen selbst Koalitionspartner seinen mals erst also Kaiser konnte Nun Opposition. als oder tung Regierungsverantwor ob in gleichgültig vertreten, rung Landesregie der in automatisch Parteien alle menanzahl Stim je nach waren dahin Bis beschlossen. verfassung Landes Kärntner neue die wurde Jahr Vor einem etwa gegangen. Wahlkampf den in waltung“ Ver -fähigen und leistungsstarken aber transparenten, „schlanken, einer nach sowie Breitbandnetz“ deckenden „flächen einem nach Forderung der mit war Köfer hard Ger Spitzenkandidaten ihrem mit Team Kärnten Das selbst. Landespartei der in auch wie Bundes- eigenen der in sowohl Linie erster in lagen dafür Gründe Landtag. den in Einzug neuerlichen den damit verfehlten und punkte sie verloren 9 Prozent denn Desaster, Holub wahres ein Rolf Spitzenkandidaten ihrem mit erlebten Die Grünen ktn.gv.at ------Schellhorn erstmals in Salzburg angetreten. Sie präsen angetreten. Salzburg in erstmals Schellhorn Sepp Spitzenkandidaten ihrem mit waren Die NEOS stellten. den Vordergrund in Menschlichkeit und ­Zusammenhalt schutz und einschlossen Gesellschaft und vor allem sie Umwelt den in gegangen, Wahlkampf den in Heimat „weltoffenen“Begriff sie wichtigen für dem mit waren Rössler Astrid Landeshauptmann-Stellvertreterin gen bisheri und Spitzenkandidatin ihrer unter Die Grünen sehen. zu Regierungsbeteiligung einer sie in Wunsch, verbundene damit der und sei, Salzburg für gut FPÖ die dass auch, war Beweggrund Wichtiger Wähler. und Wählerinnen deren für Wahlmotive ten wichtigs die Partei, ihrer Standpunkten inhaltlichen den und selbst Svazek neben waren, Sicherheit. Diese und Zuwanderung Themen die auf vor allem Wahlkampf im setzte Svazek Marlene Spitzenkandidatin mit Die FPÖ Rolle. gewisse spielte eine ÖVP-FPÖ-Bundesregierung zur Gegengewicht ein auch aber Bedeutung, von großer Parteiprogramms des Inhalte die Salzburg in auch ren wa Wähler und Wählerinnen deren Für machen. Land im 10.000 oberen die für Politik keine wolle SPÖ die Und gegangen. Wahlkampf den in Sozialleistungen und Pflege Gesundheit, Themen den mit Linie erster in war Walter Steidl Spitzenkandidaten ihrem unter Die SPÖ gewesen. sicher Stimmen der Prozent 46 ihm wären können, werden gewählt deshauptmann Lan zum direkt Haslauer Hätte im Thema Wahlkampf. hervorstechendes besonders kein es gab Jedenfalls Partei. der Standpunkten den inhaltlichen und Arbeit rigen von bishe der gefolgt Haslauer, Dr. Wilfried kandidat Spitzen Abstand großem mit war stimmen, zu ÖVP die für Wahl Motiv, dieser bei Wichtigstes Stimme. ihre lich mehrheit deshalb ÖVP der gaben – und sehen Salzburgs Entwicklung positive bis konstante eine überwiegend www.weltbund.at ------­ - -

© LMZ / Franz Neumayr AÖWB AKTUELL

tierten den Wählerinnen und Wählern ein „9½-Punkte- rat. Zum ersten Mal in der Geschichte der Wiener SPÖ Programm“, das unter anderem „Salzburger Flügerl hatte man sich nicht intern geeinigt, und so kam es am ­heben“ sollte, Transparenz statt Verschwendung, das 27. Jänner 2018 beim Landesparteitag zu einer Kampf- Erkennen von Bedürfnissen, Fortschritt statt Vorschrift abstimmung. Aus der ging Ludwig mit 551 von 972 und ein europäisches Zusammenleben einforderte. Stimmen als neuer SPÖ-Wien-Vorsitzender hervor. Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer führte bereits Am 24. Mai 2018 trat der Wiener Gemeinderat zu einer wenige Tage nach der Wahl die ersten Sondierungsge- Sitzung zusammen, in der sich Langzeit-Bürgermeister spräche mit allen im Landtag vertretenen Parteien, ent- Häupl verabschiedete. Er dankte seinen politischen Weg- schloss sich dann für Koalitionsgespräche mit Grünen gefährten, der Opposition und den Mitarbeiterinnen und NEOS. Am 25. Mai konnten sich die drei Parteien und Mitarbeitern der Stadt für ihre „hervorragende auf ein gemeinsames Arbeitsprogramm für die 16. ­Arbeit“, die Opposition und der grüne Koalitionspartner ­Legislaturperiode des Salzburger Landtags bis 2023 zollten ihm unter lang anhaltendem Applaus Respekt. ­einigen. Und man sei der Meinung, dass es dem Land Häupl war 23 Jahre, 6 Monate und 16 Tage im Amt. gut tue, eine „Allianz der Mitte“ zu haben. Dann wurde Dr. Michael Ludwig vom Gemeinderat mit Die Wahl zum Landeshauptmann und die Angelobung 56 Ja- gegen 43 Nein-Stimmen (bei einer ungültigen) von Regierungsmitgliedern und der neuen Abgeordneten – voraussichtlich bis zur Landtags- und Gemeinderats- wird am 13. Juni bei der konstituierenden Sitzung des wahl im Herbst 2020 – zum neuen Bürgermeister der Landtags stattfinden, wenige Tage später wird dann die Stadt Wien gewählt. Angelobung Haslauers durch den Bundespräsidenten in wien.gv.at Wien erfolgen. salzburg.gv.at Ausführliche Informationen zu den Wahlen stehen auf sora.at zur Lektüre bereit. ❰ Grüner Bürgermeister in Innsbruck Am 22. April wurde in Innsbruck die turnusmäßige Die neue Innsbrucker ­Gemeinderatswahl abgehalten, bei der es galt, das Stadt­ ­Stadtkoalition (v. l.): oberhaupt zu wählen und die 40 Mandate im Gemein- 2. Bürgermeisterstellvertreter derat neu zu vergeben. Zwölf Listen waren diesmal an- Franz Xaver Gruber (ÖVP), getreten. Amtsinhaberin Mag.a Christine Oppitz-Plörer Stadträtin Mag.a Elisabeth (FI), Rudolf Federspiel (FPÖ) und Georg Willi (Grüne) Mayr (SPÖ), Bürgermeister Georg Willi (Grüne), hatten berechtigte Hoffnung, als Bürgermeisterin oder 1. Bürgermeisterstellvertreterin neuer Bürgermeister aus der Wahl hervorzugehen. Doch Mag.a Christine Oppitz-­ niemand erreichte die absolute Mehrheit, weshalb für Plörer (FI) und Mag.a Uschi den 6. Mai eine Stichwahl zwischen Willi und Oppitz- Schwarzl (Grüne) Plörer angesetzt wurde. Aus der ging der Grüne Spitzen- kandidat mit 52,9 Prozent hervor, Oppitz-Plörer musste somit nach acht Jahren das Bürgermeisteramt abgeben. Bereits zwölf Tage nach der Stichwahl gaben Grüne, Für Innsbruck, ÖVP/Seniorenbund und SPÖ bekannt, sich auf eine Viererkoalition geeinigt zu haben. Georg Willi ist somit der erste Grüne Bürgermeister einer Landes- hauptstadt – trotz der allgemeinen Verluste der Grünen, die nicht mehr im National- und Bundesrat vertreten sind. innsbruck.gv.at

Neuer Bürgermeister in Wien Im April 2017 hatte Wiens Bürgermeister Dr. Michael Häupl angekündigt, er würde sich als SPÖ-Wien-Vorsit- zender zurückziehen und dann, etwas später, auch sein Bürgermeisteramt übergeben. Nun bildeten sich im Lauf der folgenden Monate zwei Gruppen in der Wiener SPÖ, Bürgermeister Michael Ludwig­ (Mitte) mit (v.l.): Jürgen Czernohorszky ­(Bildung, Jugend, die unterschiedliche Nachfolger favorisierten, nämlich ­Integration und Personal), Peter Hanke (Finanzen), Veronica Kaup-Hasler (Kultur und Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig und Mag. ­Wissenschaften), Kathrin Gaál (Wohnen, Stadterneuerung und Frauen), Peter Hacker

© Jakob Gruber / EXPA / picturedesk.com, SPÖ Wien / Markus Sibrawa ­Andreas Schieder, Klubobmann der SPÖ im National- (Gesundheit, Soziales und Sport) und Ulli Sima (Stadtwerke­ und Umwelt).

www.austrians.org ROTWEISSROT 11 AÖWB AKTUELL

Weltbund-Tagung 2018 Heuer finden die Konferenz und die Generalversammlung des Auslandsösterreichertreffens vom 6. bis 9. September in Innsbruck statt. Kontakt: Dr. Irmgard Helperstorfer

Donnerstag, 6. September 2018 09.00–18.00 Uhr Registrierung: Tiroler Landesregierung, Zi. A 104 im 1. Stock des Landhauses, Eduard-Wallnöfer-Platz 3 Rahmenprogramm: Verbindliche Anmeldung wegen beschränkter Teilnehmerzahl unbedingt erforderlich! Bitte, nur eine (!) Veranstaltung des Rahmenprogramms für Donnerstag, 6. September 2018, ankreuzen.

14.00 Uhr Stadtrundgänge inklusive Hofburg und Volkskunstmuseum Treffpunkt: Tiroler Landesregierung, Foyer des Landhauses, Eduard-Wallnöfer-Platz 3 14.00 Uhr Besichtigung des Bergisel Tirol Panoramas Treffpunkt für die Abfahrt der Busse: 13.30 Uhr, Congress Innsbruck, Haupteingang, Rennweg 3 14.00 Uhr Besichtigung der Tunnelwelten Treffpunkt für die Abfahrt der Busse: 13.30 Uhr, Congress Innsbruck, Haupteingang, Rennweg 3

14.00 Uhr Betriebsbesichtigungen: Audioversum Treffpunkt: Kasse im Foyer des Audioversums, Wilhelm-Greil-Straße 23, 6020 Innsbruck 14.00 Uhr Institut für Quantenoptik und Quanteninformation Treffpunkt für die Abfahrt der Busse: 13.30 Uhr, Congress Innsbruck, Haupteingang, Rennweg 3 Das Goldene Dachl in Innsbruck. 14.00 Uhr Swarco Traffic World Treffpunkt für die Abfahrt der Busse: 13.30 Uhr, Congress Innsbruck, Haupteingang, Rennweg 3 19.00 Uhr Abendessen im Theresienbräu Ort: Maria-Theresien-Straße 51–53, 6020 Innsbruck Einladung zur Generalversammlung des Essen auf Rechnung des AÖWB, Getränke auf eigene Rechnung. Verbindliche Anmeldung unbedingt erforderlich! ­AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUNDES Ausschließlich für Personen mit Zugangsberechtigung! Konferenzort: Tiroler Landesregierung, Erdgeschoß, Großer Saal, Eduard-Wallnöfer-Platz 3, 6020 Innsbruck Freitag, 7. September 2018 Freitag, 7. September 2018, Beginn 14.00 Uhr 09.00–17.00 Uhr Registrierung: Tiroler Landesregierung, Zi. A 104 im 1. Stock des Landhauses, Eduard-Wallnöfer-Platz 3 Rahmenprogramm: Verbindliche Anmeldung wegen beschränkter Teilnehmerzahl unbedingt erforderlich! Erster Teil: Bitte, nur eine (!) Veranstaltung des Rahmenprogramms für Freitag, 7. September 2018, ankreuzen. 1. Begrüßung und Eröffnung der Generalversammlung 09.00 Uhr Stadtrundgänge inklusive Hofburg und Volkskunstmuseum 2. Aktuelle Themen des Bundesministeriums für Europa, Treffpunkt: Tiroler Landesregierung, Foyer des Landhauses, Eduard-Wallnöfer-Platz 3 Integration und Äußeres 09.00 Uhr Besichtigung des Bergisel Tirol Panoramas 3. Aktuelle Themen der Burgenländischen Gemeinschaft Treffpunkt für die Abfahrt der Busse: 8.30 Uhr, Congress Innsbruck, Haupteingang, Rennweg 3 4. Genehmigung des Protokolls der Generalversammlung 09.00 Uhr Besichtigung der Tunnelwelten 2017 in Salzburg Treffpunkt für die Abfahrt der Busse: 8.30 Uhr, Congress Innsbruck, Haupteingang, Rennweg 3 5. Aktuelle Themen des Weltbundes, Finanzbericht 2017 und Information über die Arbeit des Vorstandes Betriebsbesichtigungen: Kaffeepause 10.00 Uhr Audioversum Treffpunkt: Kasse im Foyer des Audioversums, Wilhelm-Greil-Straße 23, 6020 Innsbruck 6. Vortrag über ein aktuelles Thema 09.00 Uhr Institut für Quantenoptik und Quanteninformation 7. Bericht der Generalsekretärin Treffpunkt für die Abfahrt der Busse: 8.30 Uhr, Congress Innsbruck, Haupteingang, Rennweg 3 8. Bericht der Rechnungsprüfer 09.00 Uhr Swarco Traffic World 9. Entlastung des Vorstandes Treffpunkt für die Abfahrt der Busse: 8.30 Uhr, Congress Innsbruck, Haupteingang, Rennweg 3 10. Ehrungen 14.00–18.00 Uhr Generalversammlung 1. Teil 11. Verlesung und Behandlung von Anträgen Ort: Tiroler Landesregierung, Eduard-Wallnöfer-Platz 3, Erdgeschoß, Großer Saal, 6020 Innsbruck Konferenzort: Congress Innsbruck, Saal Tirol, 19.30–22.00 Uhr Empfang des Landeshauptmanns von Tirol und des Bürgermeisters von Innsbruck Rennweg 3, 6020 Innsbruck Ort: Riesensaal der Hofburg, Rennweg 1, 6020 Innsbruck Samstag, 8. September 2018, Beginn 14.30 Uhr Samstag, 8. September 2018

10.00–12.00 Uhr Festakt mit Auszeichnung des „Auslandsösterreichers des Jahres 2018“ Zweiter Teil: Ort: Congress Innsbruck, Saal Tirol, Rennweg 3, 6020 Innsbruck 14.30–17.30 Uhr Generalversammlung 2. Teil 1. Begrüßung und Eröffnung der Generalversammlung Ort: Congress Innsbruck, Saal Tirol, Rennweg 3, 6020 Innsbruck 2. Vortrag des Auslandsösterreichers des Jahres 20.30 Uhr Ball des AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUNDES 3. Neuwahl des Vorstandes, der Rechnungsprüfer und Ort: Congress Innsbruck, Saal Dogana, Rennweg 3, 6020 Innsbruck der Mitglieder des Schiedsgerichts (Festliche Abendkleidung erwünscht) Kaffeepause Sonntag, 9. September 2018 4. Allfälliges Änderungen vorbehalten 09.30 Uhr Evangelischer Gottesdienst, Ort: Christuskirche, Richard-Wagner-Straße 4, 6020 Innsbruck 10.00 Uhr Katholischer Gottesdienst, Ort: Innsbrucker Dom, Domplatz 6, 6020 Innsbruck 12.00 Uhr Abschlussmittagessen AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND Ort: Stiftskeller, Stiftsgasse 1–7, 6020 Innsbruck POSTGASSE 6, 1010 WIEN, ÖSTERREICH Essen € 20,– auf eigene Rechnung; Getränke auf Rechnung des AÖWB. Tel.: +43/1/533 52 86 Verbindliche Anmeldung unbedingt erforderlich! Fax: +43/1/533 52 86-4 Ausschließlich für Personen mit Zugangsberechtigung! Änderungen vorbehalten E-Mail: [email protected] © TVB Innsbruck / Andreatta Helga, Tirol Werbung

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Vaschtehsch’ mi?** Dt. Verstehst du mich?

Vielerorts im deutschen Sprachraum verlieren Dialekte zugunsten der Standardsprache an Boden. Nicht so in Tirol. Die Mundart ist lebendig – und entwickelt sich immer weiter. Klaus Brunner, Tirol Werbung

m Gegensatz zu anderen europäischen Ländern ist vor allem jene, die aus der bäuerlichen Arbeitswelt frü- Österreich sprachlich von einer Vielzahl von Dia- herer Tage stammen. Anglizismen, Medien und Touris- I lekten geprägt. Dabei fällt auf: Je weiter man nach mus tragen dazu bei, dass sich die Sprache verändert. Westen geht, desto härter klingen die Worte. Das, was Gleichzeitig hat Tirolerisch eine andere, moderne Ver- Besucher als typisch tirolerisch wahrnehmen, sind die wendungsweise bekommen. kratzigen k- und ch-Laute. Sie werden am hinteren Gau- Whatsapp-Nachrichten werden im Dialekt geschrieben, men gebildet und klingen so markant wie die Spitzen der aus dem Smartphone wird ein „Wischer“ und downloa- Nordkette. den heißt „oalodn“. Die Mundart besticht durch Poesie, Während die Knödel in Linz noch „Gneel“ heißen, be- Detailgenauigkeit und Humor. Die Reggae-Band Rebel kommt man in Schwaz „Kkknedl“ serviert. Gestern wird Musig etwa singt auf Tirolerisch und hat damit in ganz in Tirol zu „geschtan“, und jemanden, der einen zum Österreich Erfolg. Lachen bringt, den findet man luschtig. Eine Besonder- In dem Hit „As Lem in de Berg“ bezeichnet sich der heit ist die Ausdifferenzierung in zahlreiche Unterdialek- Sänger als sympathischen, aber etwas trägen Hänger, te, die sich zum Teil erheblich voneinander unterschei- erzählt von seinem Job als Bügelgeber am Skilift und Während die Knödel in den. Vom Standarddeutschen sind sie allesamt so weit nennt sich selbst einen „Liftinger“. Das ist ein Tiroler Linz noch „Gneel“ heißen, entfernt wie Heidelberg vom Hintertuxer Gletscher. Die Wort, das vor 100 Jahren nicht verstanden worden wäre bekommt man in Schwaz Tiroler Mundart hat ihre Wurzeln in der bajuwarischen – weil es keine Lifte gab. ❰ „Kkknedl“ serviert. Sprache und dem Vulgärlatein der Römer.

Große Vielfalt auf kleinem Raum Am meisten Sprecher hat die Variante im Großraum Innsbruck. Sie gilt als eine Art „Standard-Tirolerisch“ und ist auch für Auswärtige relativ leicht verständlich. Die Sprache im Außerfern wurde von den Alemannen geprägt, das Oberland gilt als Übergangsgebiet. Die Ötztaler trinken Cöca-Cöla und tragen an den Fü- ßen Schüache, ihr uriger Dialekt zählt zum Kulturerbe der UNESCO. Ebenfalls eine Besonderheit ist das Stu- baital: Bis ins Mittelalter wurde dort Rätoromanisch gesprochen, und das „r“ wird wie im amerikanischen Englisch betont. Das Zillertal ist ein Kapitel für sich und eine Herausfor- derung für ungeübte Ohren. Osttirol hat Einflüsse aus dem Slawischen, und südlich des Brenners schlägt sich das Italienische im Wortschatz nieder. Die Bezirke Kuf- stein und Kitzbühel wiederum sind salzburgerisch ge- färbt. Besonders altertümliche Formen des Tirolerischen haben sich in den Sprachinseln des Trentino, im perua- nischen Pozuzo oder bei den Hutterern in Nordamerika erhalten. Forscher beobachten, dass es tirolweit zu einer Anglei- chung der Dialekte kommt. Viele Begriffe sterben aus,

www.austrians.org ROTWEISSROT 13 14 ROTWEISSROT Nachhaltigkeit. mit zukunftsorientierter vereint Eleganz moderne ­Botschaft inBangkok der österreichischen Das neueGebäude architektonische zwischenzwei Brücke Ländern. Die neueösterreichische BotschaftinThailandals ihrer Zeitvoraus Nachhaltig, verbindend – BUNDESMINISTERIUM FÜR EUROPA, INTEGRATION UND ÄUSSERES ­ schaftsgebäude so atmosphärischen Stil. Stil. atmosphärischen so schaftsgebäude Bot das erhält Sicherheitsvorkehrungen notwendigen der Trotz Einhaltung verwendet. Gebäudes des mauer Außen der an Botschaft der Neubau den für und setzt einge Norden Thailands im klassisch wird Stein Dieser Laterit. tiefrote thailändische typisch der auch kommt Einsatz zum Stark erinnern. Thailands im Süden Zäune geflochtenen Bambus aus die an soll und umrandet Thailand aus Anbau zertifiziertem aus Teakholz von perforiertem Botschaft die wird So Bautradition. lokale und Lebensstil thailändischen den auf nologien Tech neue und Nachhaltigkeit Forschung, Feldern den in Errungenschaften und Kultur österreichische so fen tref Musterstück architektonischen einem In tionsgeist. Innova österreichischem mit Materialien thailändische traditionelle Bau der vereint ­HOLODECK architects, vom Architekturbüro Breuss von Marlies worfen Ent Bauen. nachhaltiges für Beispiel kunftsweisendes zu ein Hauptstadt thailändischen der in Botschaft die ist Linien klaren mit und unaufdringlich gelegen,

W reichische Botschaft in Bangkok: zentral zentral Bangkok: in Botschaft reichische p konventionell voneit und bieder weg räsentiert sich die neu eröffnete öster neueröffnete die sich ­räsentiert ------­ und Thailand. Thailand. und ­architektonischer Brückenschlag zwischen Österreich als dient und Typologieder von Botschaftsgebäuden Veränderung wegweisende eine Bangkok in Botschaft der Neubau der österreichischen bringt tenden Design zurückhal dem und Formensprache subtilen seiner Mit können. werden genutzt Austausch zum und Erholung zur Mitarbeitern der Hof vonZeitdensoll restlichen der in stattfinden, Events öffentliche andere und Feierlichkeiten dort sollen Winter tropischen Im geschaffen: Zusammenkommens unddes Gemeinschaft der Ort ein wurde Thai-Häuser an Anlehnung Tragen. In zum Bauweise ländischen Komponente thai der klassische eine kommt hier Auch mussten. weichen nicht Neubau dem die me gekühlt, Bäu der Schatten den durch Hof der auch wird Daneben wirft. Innenhof zentralen in den Schatten ideal Konstruktionen raffinierte durch es dass konzipiert, so außerdem ist Dach Das nenten bildet. Stromverbrauchskompo wichtigsten der eine Regionen diesen in Gebäudekühlung die da eingespart, brauchs Teil großer Energiever ein des wird So Kühlung. che natürli und Winddurchzug mehr erlaubt konstruktion doppelte Dach Eine Dachkonzepts: innovativen eines aufgrund auch Botschaft die ist stromsparend Besonders ist. bedeckt Solarfeldern mit gänzlich Botschaftskomplexes des Dach Technologie, das da europäischer mit Photovoltaikanlagen aus vollständig nahezu erfolgt Gebäudes des Die Energieversorgung ❰ www.weltbund.at ------

© Ketsiree Wongwan © Bundesregierung/Felix Zahn www.austrians.org W Österreichischer BotschafterinBerlin Dr. Peter Huber Urlaub in unserer schönen Heimat. Die wunderbare Die wunderbare Heimat. schönen unserer Urlaub in jährlich machen Gäste deutsche 13,4Rund Millionen Tourismus: der ist Arbeitsfeld zentrales weiteres Ein vernetzen! zu miteinander enger immer Österreich und Deutschland –in Bereichen allen –in Akteure verschiedenen die lin, Ber in hier Arbeit unserer Aspekt wichtiger ein daher ist Es präsentieren. zu Partner verlässlichen und ­innovativen Österreich politisch, und kulturell wirtschaftlich als um Plattform, optimale eine bietet und spielen Rolle 2018 wichtige eine Halbjahr wird zweiten im Ratsvorsitz EU- der Auch etablieren. zu Topnationen dauerhaft den unter Spitzenfeld im sich arbeiten, daran hart aber gleichzeitig verstecken, nicht jetzt schon Österreich sich muss Forschung und Energie E-Governance, lisierung, wie Digita Themen bei gerade Denn vertiefen. bzw. zu tragen zu Deutschland nach Profil österreichische starke dieses um Wissen das es, ist Berlin in Botschaft schen österreichi Team der an als Aufgabe Unsere struktur. Infra fortschrittliche und moderne –eine Deutschland aus besonders ganz natürlich Weltaller –darunter aus Studierenden bietet und Firmen reiten. Österreich vorzube optimal 21. des Jahrhunderts ausforderungen Her die auf und machen zu attraktiver noch standort Wirtschafts innovativen als Österreich gesetzt, Ziel zum sich hat Bundesregierung Die österreichische neue VernetzungIntersektorale Madrid. und Paris Posten in bilateralen bisherigen meinen an Arbeit der zu schied tische Austausch ist wahrscheinlich der größte Unter poli intensive außergewöhnlich Dieser logistisch. auch als fachlich –sowohl Berlin in Delegationen politische hochrangige wöchentlich fast Team Botschaft der als 2017 wir 1. am Dezember betreuen Amtsantritt nem kultureller oder wissenschaftlicher Hinsicht. Seit mei wirtschaftlicher, politischer, –ob in ner Österreichs Part wichtigste Abstand mit der ist sondern geworden, Heimat zweite eine Österreicher und ­Österreicherinnen viele für nur nicht ist Deutschland ist. Anlaufstelle zuverlässige und kompetente eine Berlin in Botschaft österreichische die die für an, Deutschland in meinde Auslandsösterreicher-Ge Personen starken 220.000 meinsam? Richtig, sie gehören der sie gehören Richtig, meinsam? ge Achleitner Paul und Wiener Sarah Seethaler, Robert Alaba, David haben as BUNDESMINISTERIUM FÜR EUROPA, INTEGRATION UND ÄUSSERES - - - ­ ------Österreich zu arbeiten. ❰ arbeiten. zu Österreich und Deutschland zwischen Freundschaft der Vertiefung die für intensiv und umzusetzen Jahren vier nächsten den in Berlin in Botschaft österreichischen Team der an meinem mit Aufgaben diese all darauf, mich freue Ich Plattform. tolle eine wurde, –fertiggestellt tels Botschaftsvier Berliner des –inmitten Lage zentraler in 2001 und entworfen Hollein von Hans das Berlin, in de Botschaftsgebäu modernes unser bietet Dabei sentieren. prä zu Deutschland in sich Möglichkeit, die so halten er und genießt, Deutschland in traditionell Österreich den Stellenwert, ler profitieren kulturellen großenvom Künst und Künstlerinnen Viele junge zeichnen. zu reich von Öster Bild kreatives und zeitgenössisches ein es, ist Deutschland in hier Kulturarbeit unserer Die Aufgabe und Österreich-Bild zeitgenössisches Kreatives finden. zu Arbeitsalltag anstrengenden vom Erholung rasch Gästen, unseren es ermöglichen erweitert, ständig sich das Angebot, das und bination Kom außergewöhnliche Diese uns. –zu Deutschland aus Urlauber und – insbesondere Urlauberinnen zahlreiche locken Freizeitangebot abwechslungsreiches und großes ein und Essen Natur, gutes ­österreichische ------­ Deutschland. der Bundespräsident Steinmeier, ­Frank-Walter Dr. Peter Huber mit ROTWEISSROT 15 ROTWEISSROT ­Bundesrepublik

SCHWERPUNKT-THEMA Die Kaiserliche Schatzkammer in Wien

Im Schweizerhof, dem Herzen der Hofburg, liegt die Kaiserliche Schatzkammer, die heute Teil des Kunsthistorischen Museums ist. Als Geistliche und Weltliche Schatzkammer zeigt sie so prächtige Exponate wie die Reichskrone und den Ornat der Ritter vom Goldenen Vlies. Ursula Düriegl

chon in barocker Zeit stellte die Kaiserliche Zeichen kaiserlicher Macht in der Weltlichen Schatzkam- Schatzkammer eine der Hauptattraktionen für mer aufbewahrt, sind jedoch zutiefst christlich aufgela- S jeden kultivierten Wien-Besucher dar. Jedes ein- den. Hier seien nun jeweils drei Objekte der Weltlichen zelne der vielfältigen Objekte steht in direktem Bezug zum und der Geistlichen Schatzkammer in ihrem Bedeutungs- Kaiserhaus, dem es entweder zur Repräsentation oder zur gehalt vorgestellt. persönlichen Andacht diente. Beide Teile der Schatzkam- mer haben ihren Ursprung im spätmittelalterlichen Haus- Eine Krone als Himmlisches Jerusalem schatz der Habsburger, der zunächst in bzw. neben der Eines der am meisten bewunderten Exponate der Samm- Burgkapelle untergebracht war. Kaiser Ferdinand I. ließ lung ist die Reichskrone (Abb. 2), die vermutlich anläss- um die Mitte des 16. Jahrhunderts ein unweit des Schwei- lich der Kaiserkrönung Ottos I. im Jahr 962 angefertigt Abb. 1 (Bild links unten): zertores gelegenes Schatzgewölbe einrichten, und noch wurde und sich aus acht Platten zusammensetzt, wobei die Einblick in die Geistliche Schatzkammer. heute ist der Sammlungsbestand der Geistlichen Schatz- Achtzahl ein Symbol der Vollkommenheit ist. Die Reichs- kammer in den von Kaiser Karl VI. in der ersten Hälfte krone ist mit den zwölf Edelsteinen, die jeweils Stirn- und Abb. 2 (Bild rechts unten): des 18. Jahrhunderts in Auftrag gegebenen Schaukästen Nackenplatte der Krone zieren, eine Anspielung auf das die Reichskrone, westdeutsch, aus dunkel gebeiztem Eichenholz zu bewundern (Abb. 1). Himmlische Jerusalem, das in der Geheimen Offenba- 2. Hälfte 10. Jahrhundert, Dabei gehen der weltliche und der geistliche Teil der rung des Johannes folgendermaßen beschrieben wird: Kronenkreuz und Bügel frü- hes 11. Jahrhundert, Gold, Schatzkammer, die räumlich aneinander anschließend „Ihre Mauer ist aus Jaspis gebaut, und die Stadt ist aus Email, Edelsteine, Perlen, präsentiert werden, buchstäblich ineinander über. So wer- reinem Gold, wie aus reinem Glas. Die Grundsteine der Durchmesser: 28,6 cm. den die Insignien des Heiligen Römischen Reiches als Stadtmauer sind mit edlen Steinen aller Art geschmückt; © KHM-Museumsverband©

16 ROTWEISSROT www.weltbund.at SCHWERPUNKT-THEMA

der erste Grundstein ist ein Jaspis, der zweite ein Saphir, Abb. 3: Stephansbursa, der dritte ein Chalzedon, der vierte ein Smaragd, der fünf- ­karolingisch (Aachen?), te ein Sardonyx, der sechste ein Sardion, der siebte ein 1. Drittel 9. Jahrhundert Chrysolith, der achte ein Beryll, der neunte ein Topas, der mit späteren Ergänzungen, Goldblech über Holz, zehnte ein Chrysopras, der elfte ein Hyazinth, der zwölf- ­Edelsteine, Perlen, Glas, te ein Amethyst.“ (Offenbarung 21, 18–20) Dass sich der Höhe 32 cm. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches in der Nachfolge Christi sieht, wird in der Inschrift einer der vier emaillier- ten Platten der Reichskrone deutlich, auf der Christus zwischen zwei Seraphim abgebildet ist und sagt: „Per me reges regnant.“ (Durch mich herrschen Könige.) Die Herr- schaft über das Heilige Römische Reich, das als ein idea- les Reich gleich dem Himmlischen Jerusalem gesehen wird, ist also göttlich legitimiert. Welche Bürde die Herr- schaft über das Heilige Römische Reich bedeutet, lässt sich nicht zuletzt aus den Maßen der Reichskrone ablesen. Dass sie mit ihrem Durchmesser von 28,6 cm zu groß für einen menschlichen Kopf ist und nur mit einem Tuch getragen werden kann, ist ausdrucksvollste Symbolik. Wie die Reichskrone zählt auch die Stephansbursa (Abb. 3) zu den Insignien des Heiligen Römischen Reiches. Die Stephansbursa ist ein karolingisches Reliquiar aus dem ersten Drittel des 9. Jahrhunderts in Form einer Pilgerta- sche, einer Burse, in der der Überlieferung nach Erde auf- bewahrt wurde, die mit dem Blut des Erzmärtyrers Ste- phanus getränkt war. Bei genauerer Betrachtung wird deutlich, dass die Edelsteine auf der Stephansbursa keines- wegs willkürlich angeordnet sind, sondern in der horizon- talen und vertikalen Hauptachse die Form eines juwelen- besetzten Kreuzes, einer crux gemmata, ergeben, die als kaiserliches Siegeszeichen anzusehen ist. Der Besitz der Reichskrone, der Stephansbursa und weiterer Insignien wie der Heiligen Lanze konstituierte die Herrschaft über das Heilige Römische Reich.

Feuerstein und Feuereisen Vom burgundischen Erbe, das die Habsburger durch die im Jahr 1477 geschlossene Ehe des späteren Kaisers ­Maximilian I. mit Maria von Burgund gewannen, zeugt die Collane, die Ordenskette eines Ritters des Ordens vom Goldenen Vlies (Abb. 4). Sie ist mit ihrer Datierung im dritten Viertel des 15. Jahrhunderts ein seltenes Werk aus der Frühzeit des Ordens, der 1430 von Herzog Philipp dem Guten von Burgund gestiftet worden war. Ritterli- ches Selbstverständnis spricht aus jedem einzelnen der lose ineinander gehakten Kettenglieder aus Feuerstein und Feuereisen, die erst durch ihren Zusammenschluss und gegenseitigen Halt zu einem Ganzen werden. Von der Kette baumelt das Goldene Vlies. Dieses lässt sich entwe- der vom Widderfell herleiten, das Jason, der Anführer der Abb. 4: Collane des Ordens Argonauten, in Kolchis errang, oder vom zunächst vom vom Goldenen Vlies, ­burgundisch-niederländisch, Tau benetzten und dann unbenetzten Schaffell, das 3. Viertel 15. Jahrhundert, ­Gideon, dem Heerführer der Israeliten, im Alten Testa- Gold, Maleremail,

© KHM-Museumsverband© ment als göttliches Zeichen den Sieg über die Midianiter Länge 90 cm.

www.austrians.org ROTWEISSROT 17 SCHWERPUNKT-THEMA

Abb. 5 (Bild links): Kreuznagel-Reliquiar, Augsburg, Mitte 17. Jahrhundert, Gold, Silber ver­ goldet, teilweise emailliert und bemalt, Edelsteine, Perlen, Glas, Höhe: 79,6 cm, Breite; 59,5 cm. Abb. 6 (Bild oben): Leonhard Kern (Forchtenberg 1588–1662, Schwäbisch Hall), Christus und die beiden Schächer, Schwäbisch Hall, um 1626, Elfenbein, Mahagoni, Höhe: 33–36,3 cm. Abb. 7 (Bild links unten): Christoph Lencker (Ludwigsorger um 1556–1613, Augsburg), ­Mondsichelmadonna, Augsburg, 1608–1613, Silber, teilweise vergoldet, Messing, Höhe: 41,8 cm, Breite: 19 cm.

verkündete (Buch der Richter, 6, 36–40). Unter den zahlreichen Reliquienbehältnissen der Geistlichen Schatzkammer nimmt das Kreuznagel-Reliquiar (Abb. 5) aus der Mitte des 17. Jahrhunderts einen ganz besonderen Platz ein. In dem prächtig mit Edelsteinen verzierten Schaugehäuse wird ein Nagel verehrt, mit dem der Überlieferung nach Chris- tus ans Kreuz geheftet wurde. Für den Gläubigen stellt dieser Nagel eine Berührungs­ reliquie dar, die mit dem Kostbarsten, was Christus von seiner irdischen Existenz zu- rückgelassen hat, seinem Blut, in Kontakt gekommen ist. Zwei auf Wolken kniende Engel präsentieren den Nagel, den überdies Konstantin der Große bei seiner siegreichen Schlacht gegen Maxentius an der Milvischen Brücke im Jahr 312 auf dem Helm getragen haben soll.

Heilsversprechen in Elfenbein Ein Meisterwerk frühbarocker Elfenbeinkunst ist die um 1626 vom deutschen Künstler Leonhard Kern geschaffene Kreuzigungsgruppe mit Christus und den beiden Schächern (Abb. 6). Ein sehr dynamisch wirkender Christus wendet sich mit ausgebreiteten Armen dem guten Schächer zu, während sich der ausgemergelte Körper des bösen Schächers von der Szene abgewandt am Kreuz windet. Das Aufeinander-bezogen-Sein Christi und des guten Schächers vermittelt eine Heilsgewissheit, die den Betrachter fast die Worte Chris- ti „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lukas 23, 43) hören lässt. Einen Höhepunkt der Goldschmiedekunst stellt die in den Jahren 1608–1613 von Chris- toph Lencker ausgeführte Mondsichelmadonna (Abb. 7) dar. Hier schließt sich der Kreis zur eingangs zitierten Apokalypse, denn auch die Ikonografie der Mondsichelmadonna geht auf die Geheime Offenbarung des Johannes zurück, wo es heißt: „Dann erschien ein großes Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt.“ (Offenbarung 12, 1) Das sogenannte Apokalyptische Weib wird mit der Himmelskönigin Maria gleich- gesetzt und als Mondsichelmadonna zu einem wichtigen Symbol der Gegenreformation und damit weit verbreitet in den habsburgischen Landen. Im Sockel der Figur werden als Reliquien ein Teil des Schleiers der Jungfrau Maria und des Tuches des Jesuskindes verehrt. ❰

Hofburg, Schweizerhof, 1010 Wien. Täglich außer Dienstag von 9–17.30 Uhr geöffnet KHM-Museumsverband©

18 ROTWEISSROT www.weltbund.at © Privat www.austrians.org Gewinnspiels des der – Preis Heimatflug Ein Gewinnerin meinem Doktoratsstudium, die mir sehr viel Freude bereitet hat! hat! Freude bereitet viel sehr mir die Doktoratsstudium, meinem in Unterstützung willkommene außerordentlich –eine bedanken Gewinnspiels letzten des Preis als Heimatflug den für herzlich ganz hiermit mich möchte Ich ging. zurück Frankfurt Tag nach wieder nächsten am es bevor wurde, gegessen Speckknödelsuppe letzte die noch Abschied zum dann wo verbracht, Nordkette der auf Alm eine auf Spaziergang einem mit wir haben tag 2018. Jahr Neujahrs ins Den Start perfekter ein trotzdem aber war es Rechnung, die durch Strich einen Nebel der uns machte Leider lassen. entgehen nicht vesters Bergsil Innsbrucker des Raketen letzten die natürlich uns wollten und Familie der Kreise engsten im Silvester auch wir feierten Besuchs meines Abschluss Als Heimat der in Neujahr und Weihnachten Schigebiete. touristischen weniger der eines in aber ich fliehe liebsten Am Stoßzeiten. die an auch sich man gewöhnt reicher Auslandsöster als doch Weihnachten, zu los viel sehr Pisten den auf dazu noch ist Leider geben. zufrieden pro Jahr Schitagen paar ein mit mich ich muss jetzt Einsatz, im Ferien ganzen die Schilehrerin als oder Training beim Telfs täglich oft Schiclub dem mit ich war Früher Heimatbesuch. beim fehlen nicht natürlich darf Schitag ein Auch Schnee. im Spaziergängen und Mahlzeiten traditionellen vielen mit Familie erweiterten der Kreis im wir feiern Feiertage der Rest Den darf. umrahmen Messe Peter&Paul die Pfarre der Kirchenchors des Rest dem und Papa meinem mit ich und spielen von Kempter Töne Pastoralmesse der ersten die Geigen die wenn Mitternachtsmette, der in erst aber es wird Weihnachten Wirklich Abend. am Bescherung der und Baums des vom Schmücken gefolgt Rorate, zur früh schon dann es geht Dezember 24. Am Einkaufszentrum. im als Christkindlmarkt –am fehlen sehr oft Ausland im mir –die Freunden mit lieber nämlich ich verbringe daheim Zeit die Inntalcenter, im Weihnachtsgeschenke letzten die schnell ganz noch immer 23. dann am ich kaufe Eile großer In bruck. „Winter Inns das in nach Wonderland“ Frankfurt in vonkommt Skyline der man und –50 Minuten schmerzlos und kurz ist Flug Der Weihnachten! zu Telfs –besonders in Tirol in Heimatgemeinde meiner in aber ich bin liebsten Am beschäftigen. Euro des unddem Wechselkurs Kapitalflüssen internationalen mit sich die involviert, Forschungsprojekte mehrere in dort ich bin studiums Doktorats meines Rahmen Im Frankfurt. in (EZB) Zentralbank Europäischen M halten in den USA, Spanien und Irland arbeite ich zurzeit an der der an zurzeit ich arbeite Irland und Spanien USA, den in halten Auslandsaufent Nach Oberland. Tiroler wunderschönen dem aus komme und alt Jahre 26 bin ich Bergant, Katharina ist Name ein ❰ ------rer Erinnerung bleibenwird. Laune. Ein Abend, eineReise, diemirimmerinbesonde- Hausund dasganze von Musik warerfüllt undguter Glanz, umrahmt von wunderschönemBlumenschmuck, Debütanten. Die Wiener Oper erstrahlte inbesonderem gen, Gesang, Musik undnatürlich die Vorführung der Nacht miteinerwunderschönenEröffnung, Balletteinla- den. Mit 5.500anderen erlebten Ballbesuchern wireine war auchfürunseinErlebnis, daswirnievergessen wer- Österreich dergesellschaftlicheHöhepunkt desJahres ist, ich den Wiener DiesesGroßereignis, Opernball. dasin Abend gekommen.Mit einermeinerSchwestern besuchte ging esdannnach Wien, undam8.2.wardergroße reich, woauchmeine Verwandten leben.Am 7.Februar Am 4.Februar waresdannsoweit. Ich flognach Öster- nimmt automatischander Verlosung teil. Mitglied desAÖWB, daseinegültige Vorteilskarte besitzt, überrascht, diesentollenPreis gewonnenzuhaben.Jedes Nächten imHotel Hilton, gewonnenhabe.Ich wartotal zusammen mitEintrittskarten unddrei zumOpernball bei einer Verlosung desAÖWB eineReise nachÖsterreich, Im September 2017erhielt ichdieMitteilung, dassich Gewinnerin bei der Verlosung der bei Gewinnerin Opernball 2018 Kriftewirth mitihrer­Kriftewirth Schwester Andrea Oberdammer am Opternball. Katharina Katharina SCHWERPUNKT-THEMA

❰ ROTWEISSROT 19 ROTWEISSROT SCHWERPUNKT-THEMA Kunstwerke mit Weltruf Eine sehr persönliche Auswahl von Kunstschätzen des Kunsthistorischen Museums in Wien. Günter Düriegl

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us der Ägyptisch-Orientalischen Sammlung, und am Körper so eng anliegt, dass einzelne Partien, die zu den bedeutendsten Sammlungen ägyp- etwa der Bauch und die Beine, wie nackt erscheinen. A tischer Altertümer der Welt zählt: Mumienporträt: Dame mit Collier, Ägyptisch-Rö- Uschebti des Echnaton, 18. Dynastie, Zeit des Ech­ misch, 161–192 n. Chr. (Bild 4). naton, 1372–1355 v. Chr., Amarna (Bild 1). Mit der Eroberung Ägyptens durch Kaiser Augustus Von der Grabausstattung des Echnaton ist fast nichts kam die Sitte auf, dem Gesicht der Mumie ein gemaltes erhalten. Allerdings wurden zahlreiche Uschebti in der Bild vorzubinden. Das naturgetreue, in Wachsmalerei Nähe seines Grabes gefunden. Dieser Uschebti zeigt (Enkaustik) auf Holz gemalte Bildnis einer lächelnden Echnaton, der anhand seiner Gesichtszüge identifiziert Frau stammt, wie die meisten erhaltenen Mumienport- werden kann. Der König trägt das Nemes-Kopftuch mit räts, aus der Oase Fayum. Uräus und den Königsbart. Aus der Gemäldegalerie, die aus den Kunstsammlun- Wandstück mit dem Relief eines schreitenden Löwen, gen des Hauses Habsburg hervorging und heute weltweit Zeit des Nebukadnezar II., 604–562 v. Chr., Babylon, zu den größten und bedeutendsten ihrer Art zählt. Prozessionsstraße (Bild 2). Madonna im Grünen, Gemälde auf Pappelholz, 1505 Vom Ischtar-Tor in Babylon führte eine lange Prozes­ oder 1506, von Raffaello Santi gen. Raffael (1483 3 sionsstraße zum Tempel im Zentrum der Stadt. Die ­Urbino – 1520 Rom) (Bild 5). ­Zugangsstraße war von dicken Mauern flankiert, die in Die zu einer Pyramide geformte Gruppe ist in eine lieb­ regelmäßigen Abständen von vorspringenden Türmen liche Wiesenlandschaft eingebettet, die einerseits das verstärkt waren. Das Ischtar-Tor war mit Friesen aus ge- Menschlich-Irdische unterstreicht, andererseits in ihrem brannten und glasierten Ziegeln dekoriert, die Drachen Ausklingen am fernen Horizont den Eindruck des zeitlos und Stiere zeigen. Die Türme der Zugangsstraße waren Gültigen betont. Damit wird die „Madonna im Grünen“ mit Löwendarstellungen geschmückt, dem Symbol der zur „Ikone“ der neuen Geisteshaltung der Renaissance. Göttin Ischtar. Der Turmbau zu Babel, Gemälde auf Eichenholz, 1563, Aus der Antikensammlung, deren Objekte einen Zeit- von Pieter Bruegel d. Ä. raum von mehr als drei Jahrtausenden umspannen: Bruegels monumentale Komposition wurde zum be­ Statue: Aphrodite und Eros (Aphrodite d’Este), rühmtesten, mannigfach kopierten und variierten Klassiker ­Römisch, Hellenistisch, 1. Jh. v. Chr. (Bild 3). der Turmbaudarstellungen. Die im Vergleich zum Turm Aphrodite lehnt sich mit dem linken Ellbogen an einen beeindruckend winzige flämisch anmutende Bebauung der Baumstamm; das entlastete linke Bein ist in einem engen Hafenstadt liefert den Größenmaßstab (Bild 6). 4 Standmotiv vorgesetzt. Die Göttin trägt einen dünnen Die Malkunst, Gemälde auf Leinwand, um 1666/1668, Ärmelchiton, der von der rechten Schulter geglitten ist von Johannes Vermeer van Delft (1632–1675 Delft). © KHM

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Mit der Darstellung des Malers im Atelier überhöht Ver- meer das Genrebild zu einer Allegorie der Malkunst. Sein Modell posiert als Klio: Die Muse der Geschichte inspiriert den Maler und verkündet den Ruhm der ­Malkunst der Alten Niederlande, den sie im Buch der Geschichte verewigt (Bild 7). Kaiser Maximilian I., Gemälde auf Lindenholz, 1519, von Albrecht Dürer (1471–1528 Nürnberg) (Bild 8). Kein anderes der zahlreichen Porträts von Kaiser Maxi- milian I. (1495–1519) hat die Vorstellungen vom Ausse- hen des populären Monarchen nachhaltiger geprägt als dieses repräsentative Halbfigurenbild Dürers, das aus dem Todesjahr des Dargestellten datiert. Ich denke aber, dass es im Angesicht der Weltkunst, die hier erlebt werden kann, für jede und jeden von uns da- Ich denke, man wird nicht wie der Musikphilosoph für steht, dieses Museum so oft wie möglich zu besuchen. ­Reger in Thomas Bernhards „Alte Meister“ das Kunst- Vielleicht konnte ich Sie durch diese sehr persönliche historische Museum im Zweitagerhythmus besuchen. Auswahl dafür gewinnen. ❰

www.austrians.org ROTWEISSROT 21 22 die Ewigkeit Sammeln für Hanna Ronzheimer Hanna die Museen Österreichs Architektur. inteilsprunkvoller Bücher, Waffen und Kuriositäten der vergangenen zeigen Jahrhunderte ROTWEISSROT D Tiroler Landesfürst im Jahr 1564 antreten würde, ent würde, 1564 Jahr antreten im Landesfürst Tiroler als Stelle seine Ferdinand war, dass klar Als Habsburg. Haus das über Schande einige somit brachte und politik Erbschafts und Bündnis- habsburgischen der damit sich entzog Er sich. auf mutig II. Ferdinand nahm das Doch Frau. standesgemäße keine Habsburger einen für war Patriziertochter Augsburger die denn heimlich, ten Welser, Philippine Lebens, Die kennen. beiden heirate seines Liebe die Prag in lernte und Böhmen in Statthalter zuallererst war II. Ferdinand war. voraus Zeit seiner Aspekten einigen in wohl der Mensch, Ein II. Ferdinand

einstigen Tiroler Landesfürsten Erzherzog Erzherzog Landesfürsten Tiroler einstigen dem wir verdanken Ambras Welt“ Schloss auf der Museum „älteste Eigendefinition nach as - ­ - leidenschaft von Ferdinand II. Er sammelte Handwerks sammelte Er II. von Ferdinand leidenschaft Sammel die ist heute steht, bis Ambras wofür Doch Sammlerpionier –ein II. der Ferdinand fort. Ambras Schloss von II. 1580 Jahr Ferdinand Welserslippine im zog Tod dem nach Phi Erst Sportveranstaltungen. und Feste ausladende für bekannt war Ambras Hofbediensteten. Tante und Welser hunderten Mutter und von Philippine mitsamt Familie lebte die Hier Rosen. und Mandeln che, Pfirsi bald blühten Garten angelegten geometrisch Im Wohnräumen. 40 rund mit Renaissanceschloss richtetes herge liebevoll ein in Gemäuer mittelalterliche das delte verwan Er renovieren. zu Ambras Schloss sich, er schied Ferdinand II.ließSchlossAmbras in neuemGlanz erstrahlen. www.weltbund.at - ­ - - - -

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arbeiten, Schmuckstücke, exotische wie regionale Kul- turgüter. Vor allem aber faszinierten ihn Rüstungen. In einer eigenen Heldenrüstkammer ließ er insgesamt 121 Rüstungen bedeutender Kriegshelden aufstellen – Kai- ser, Könige und siegreiche Feldherren. Um seine Rüs- tungssammlung zu vervollständigen, ließ Ferdinand II. Fürstenhöfe in ganz Europa anschreiben, man solle ihm Armaturen und Rüstungen schicken. Er war damit der Erste, der eine solche Sammlung nach einem speziellen Konzept aufbaute, und zwar mit dem Ziel, die histori- sche Rolle der Habsburger hervorzuheben und an die hervorragenden Taten berühmter Persönlichkeiten zu erinnern. Der gute Ruf der Sammlung war für viele Höfe dann auch ein Anlass, die Rüstungen ihrer Helden hier auszustellen. Noch heute ist die Rüstungssammlung auf Schloss Ambras bei Innsbruck in Teilen originalgetreu Die Kunst- und zu sehen. ­Wunderkammer in Weiters betrieb Ferdinand II. eine Kunst- und Wunder- Ambras ist weltberühmt. kammer, wo er Besonderheiten der Natur und Kunstge- genstände sammelte. Drechselarbeiten aus Holz, Horn oder Elfenbein stehen hier neben Kristallpokalen, Silber- und Goldschmiedearbeiten sowie Bronzeskulpturen und kostbarem Glas. Ferdinand II. ging es darum, das Wis- sen seiner Zeit in seiner vollen Bandbreite darzustellen. Seine Sammlung enthält auch wissenschaftliche Instru- mente und Musikinstrumente. Auch außergewöhnliche Naturalien und Porträts von Menschen oder Tieren – Die St. Nikolauskapelle etwa der sogenannten Haarmenschen – wurden gesam- ­erhielt nach zahlreichen melt. Die Ambraser Sammlung birgt eine der bedeu- Umbauten ihr heutiges tendsten europäischen Sammlungen an exotischen Ob- ­Erscheinungsbild im 19. Jahrhundert, als sie jekten aus fernen Ländern. Hier gibt es zum Beispiel die von ­August Wörndle einzigen außerhalb Japans erhaltenen Seidentücher aus ausgemalt wurde. dem 16. Jahrhundert. Vieles davon befindet sich aller- dings heute nicht mehr in Ambras, sondern in Wien. Die berühmte Saliera von Benvenuto Cellini etwa steht heu- te im Kunsthistorischen Museum. Die Federkrone des einstigen aztekischen Priesters Moctezuma ist im heuti­ gen Weltmuseum ausgestellt.

Die Kunstkammer in Wien Vor den Truppen Napoleons brachte man die Sammlung aus Ambras nach Wien in Sicherheit. Hier lagerte sie zunächst im Unteren Schloss Belvedere. Kaiser Franz Joseph I. vereinte später diese und andere Sammlungen im 1891 eröffneten Kunsthistorischen Museum. Nicht nur Ferdinand II., viele weitere Persönlichkeiten berei- cherten die Kunstkammer in Wien. Da wäre Kaiser Ru- dolf II. (1552–1612), dessen Prager Sammlung vor allem aus Goldschmiede- und Bronzesammlungen besteht. Die Bestände von Erzherzog Leopold Wilhelm (1614– 1662) zeigen vor allem Bildersammlungen italienischer Erzherzog Ferdinand II Herkunft. Die Habsburger waren im späten Mittelalter kuratierte die erste bis in die Barockzeit auch eifrige Sammler von edlen ­professionelle

© KHM-Museumsverband© Steinen, Korallen oder Haifischzähnen, die man damals ­Rüstungssammlung.

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übrigens für Drachenzungen hielt. Rund 2.200 faszinie- ­Ungarns übernahmen, wehrten sich die ungarischen Re- rende Objekte kann man heute in der Kunstkammer im bellen und richteten Verwüstungen an. Besonders brutal Kunsthistorischen Museum Wien bestaunen, darunter agierten die „Kuruzen“ – eine Gruppe ungarischer Ade- meisterhafte Bronzestatuetten, filigrane Elfenbeinarbei- liger, die sich verbündeten und ganze Ortschaften in der ten, aber auch wertvolle Uhren, eigenartige wissen- Steiermark zu Beginn des 18. Jahrhunderts niederbrann- schaftliche Instrumente oder alte Spiele. ten und Menschen verschleppten. Doch auch die Habs- burger unternahmen Übergriffe auf die osmanisch be- Zeitkugeln und Pustefiguren setzten Gebiete. Angriff und Verteidigung, Opfer und Da wäre beispielsweise die „Kugellaufuhr“ aus dem 16. Täter lagen also in wechselseitiger Hand. Jahrhundert. Die Zeit wird hier gemessen anhand des Um den Gegner zu bekämpfen, lagerten im Landeszeug- Verlaufs einer Kugel auf einer schiefen Glasplatte. Ge- haus Waffen verschiedenster Art: Handfeuerwaffen, steuert wird der Kugellauf durch zickzackartig gespann- Musketen und Bajonette, aber auch Artilleriegeschosse, te Drähte. Wenn die Kugel das Ende der Bahn erreicht Pistolen oder Blankwaffen, etwa Degen und Säbel. Be- Die Kunstkammer hat, rückt der Zeiger automatisch weiter. Eine zweite sonders grausam anzusehen sind die Stangenwaffen – in Wien vereint zahlreiche Kugel wird zugleich durch ein rücktransportierendes meterlange Spieße, die Fußsoldaten im Nahkampf ein- Sammlungen von Hebelwerk auf die Bahn geschickt. setzten, bis sie Mitte des 16. Jahrhunderts von den ­Herrschern aus der ­Habsburgerzeit. Eine besonders skurrile Figur aus der Kunstkammer ist Schusswaffen abgelöst wurden. der „Püsterich“: eine hohle, dickbäuchige, Figur, die sich Im Lauf des 18. Jahrhunderts gingen die regionalen Kon- im Sitzen an die Stirn greift. Mit Wasser gefüllt und in flikte zurück, das Zeughaus und sein Inventar wurden die Glut gesetzt, „pustete“ er einst durch kleine Löcher weniger gebraucht. Schließlich zentralisierte Kaiserin in Mund und Nase Dampf heraus. Die Bronzefigur im Maria Theresia das Heerwesen. Doch als Denkmal zur Kunsthistorischen Museum stammt aus dem 12. Jahr- Geschichte des Landes blieb das Zeughaus erhalten. hundert und ist, wie alle mittelalterlichen Püsteriche, 1882 wurde es erstmals der Öffentlichkeit zugänglich nackt. Solche Figuren gab es bereits in der Antike, doch gemacht. ihr Ursprung könnte, so vermutet man, in prähistori- Mit seinen rund 32.000 Waffenobjekten ist das Landes- schen Fruchtbarkeitssymbolen liegen. zeughaus ein trauriges Zeugnis einer konfliktreichen Zeit, aber zugleich auch ein kulturelles Erbe, das in Aus- Historische Waffenkammer stellungen und Diskussionen sensibel und selbstreflexiv Kriegerischer geht im Landeszeughaus in zu. Hier vermittelt werden soll. Ab April geschieht das etwa mit befindet sich die größte historisch erhaltene Waffenkam- einer Ausstellung über einen Friedensschluss: Im Jahr mer der Welt. Errichtet wurde diese „Ausrüstungszen­ 1718 schlossen das Osmanische Reich und die Habs­ trale“ bereits 1647 als wichtigstes Waffendepot im Süd- burgermonarchie die Verträge von Passarowitz, benannt osten des Habsburgischen Reiches, einer Gegend, die nach einer Stadt im Nordosten Serbiens, die heute sich bereits seit Jahrhunderten in ständigen Kämpfen mit Požarevac heißt. Die beiden Verträge – ein Friedens- und dem Osmanischen Reich und den ungarischen Rebellen ein Wirtschaftsvertrag – beendeten nicht nur den Krieg befand. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts hatte es zwei zwischen den beiden Mächten, sondern stellten auch die groß angelegte Kriegszüge der Osmanen gegeben. Als die künftige Zusammenarbeit auf eine neue völkerrechtliche

Habsburger die Herrschaft über den westlichen Teil Grundlage. ❰ © Kunsthistorisches Museum Wien

24 ROTWEISSROT www.weltbund.at DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN 1 ◆ 2017 FÜR VERMÖGEN UND WERTE DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN 2 ◆ 2016 FÜR VERMÖGEN UND WERTE DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN 1 ◆ 2016 FÜR VERMÖGEN UND WERTE DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN 2 ◆ 2015 FÜR VERMÖGEN UND WERTE DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN 1 ◆ 2015 FÜR VERMÖGEN UND WERTE

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DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN 02/2014 FÜR VERMÖGEN UND WERTE DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN 01/2014 FÜR VERMÖGEN UND WERTE DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN 02/2013 FÜR VERMÖGEN UND WERTE DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN 01/2013 FÜR VERMÖGEN UND WERTE DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN 2012/13 FÜR VERMÖGEN UND WERTE

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DAS WIRTSCHAFTSMAGAZIN 2 ◆ 2017 FÜR VERMÖGEN UND WERTE

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AUSGABEN 2018 JUNI UND OKTOBER [email protected] SCHWERPUNKT-THEMA „Das Gedächtnis“ unseres Landes

Die Österreichische Nationalbibliothek kann 2018, im zählt übrigens zu den wertvollsten Beständen der ONB, Jahr der für Österreich so entscheidenden Jahrestage, die als eine zentrale Gedächtnisinstitution des Landes auch als Wegweiser durch die reiche Geschichte unseres auf eine 650-jährige Geschichte zurückblicken. Landes dient. Aus dieser ist eine ebenso reiche wie ein- Michael Mössmer zigartige Sammlung hervorgegangen. Mehr als 170 ­außergewöhnliche Objekte – wie Prachthandschriften und wertvolle Frühdrucke, kostbare Musiknoten und ie „Schatzkammer des Wissens“, wie übrigens Landkarten ebenso wie Fotos und Grafiken – werden bis auch die große Jubiläumsausstellung der Jänner 2019 im Prunksaal zu bewundern sein. D ­Österreichischen Nationalbibliothek (ONB) Den ersten großen Schritt auf dem Weg zu einer kaiser- heißt, schlägt einen weiten Bogen von den Anfängen der lichen Bibliothek veranlasste Kaiser Friedrich III. (1415– kaiserlichen Hofbibliothek über das europäische Mittel- 1493), der alle Kunstschätze aus dem habsburgischen alter und die zwei unsäglichen Weltkriege bis ins Heute. Erbe an einem Ort – in Wiener Neustadt, neben Graz Da jedoch kein exaktes Gründungsdatum festzumachen die Hauptresidenz des Kaisers –, zusammenfassen woll- war, entschied man sich für das Jahr 1368, zu dem das te. Wertvolle Bestände, die dem mittelalterlichen Schatz ganz in Gold geschriebene, mit aufwendigem Bild- entsprachen, befanden sich stets im näheren Umfeld des schmuck versehene und von einem Prachteinband um- Kaisers, während die Bestände in der Wiener Burg wis- gebene Evangeliar des Brünner Kanonikus und Pfarrers senschaftlicheren Charakter hatten und im Lauf des 16. zu Landskron, Johannes von Troppau, im Besitz Alb- Jahrhunderts durch Gelehrtenbibliotheken und Werke rechts III. nachweisbar war. Man nimmt an, dass diese des Buchdrucks vermehrt wurden. Handschrift auch in dessen Auftrag entstanden war. Sie 1575 ernannte Kaiser Maximilian II. (1527–1576) den holländischen Gelehrten Hugo Blotius zum ersten offi- ziellen Bibliothekar der kaiserlichen Bibliothek, die da- mals im Minoritenkloster untergebracht war und etwa 9.000 Bücher und Handschriften zählte. Schon zu dieser Zeit wurde die Ablieferung von Pflichtexemplaren ver- fügt, die noch bis heute Gültigkeit hat: je ein Exemplar jedes gedruckten Buches, das auf den Frankfurter Früh- jahrs- und Herbstmessen angeboten wurde. Den meisten Zuwachs erhielt die Bibliothek durch Ankäufe bzw. die Verlagerung größerer Bibliotheken.

Der Prunksaal Im Jahr 1722 veranlasste Karl VI. (1685–1740) den be- reits von seinem Vater Leopold I. geplanten Bau einer Bibliothek am heutigen Josefsplatz. Nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach wurde die Biblio- thek von seinem Sohn, Joseph Emanuel Fischer von ­Erlach, von 1723 bis 1726 errichtet. Als 1730 die Aus- stattungsarbeiten und vor allem die Freskenmalereien im Prunksaal fertiggestellt waren, konnte die Hofbibliothek Das Evangeliar in diesem imperialen barocken Saal ihre wirkliche und des Johannes von erste Heimstatt finden. Die Ausmaße des Saals sind be-

Troppau, 1368. eindruckend, er ist 77,7 Meter lang, 14,2 Meter breit und Österreichische© Nationalbibliothek

26 ROTWEISSROT www.weltbund.at 19,6 Meter hoch und beinhaltet etwa 200.000 Bücher, datierend vom 16. bis zum 19. Jahrhundert. Und, wie eingangs bereits angesprochen, auch die große Sonder- ausstellung.

Nationalbibliothek des Kaisertums Eine „höhere Anordnung“ führte Anfang des 19. Jahr- hunderts zu einer Neuformulierung der „Bedürfnisse der kaiserlichen Hofbibliothek“, die deren Custos Paul Strattmann 1807 beschrieb, „um dieses Institut mit Würde zu erhalten“: „Die kaiserliche Hofbibliothek stellt sich unter einem dreifachen Gesichtspuncte dar. Sie ist die Bibliothek für die gebildete Classe der Hauptstadt. Dies erfordert von ihr die merkwürdigsten Werke des Unterrichts. Sie ist die Nationalbibliothek des österrei- chischen Kaiserthums. Der Einheimische wie der Frem- de erwarten, bei ihr die gesuchtesten literarischen Selten- heiten anzutreffen. Sie ist endlich die Bibliothek des Kaiserhofes, von dem sie ihre Benennung hat. Damit ist typographische Pracht verbunden.“ Zum ersten Mal wird die Funktion als Nationalbibliothek des Kaisertums Österreich programmatisch bestimmt, und die sollte sie bis 1918 auch erfüllen.

Die Hofbibliothek wird Nationalbibliothek Der Erste Weltkrieg löste naturgemäß auch beträchtliche Einschränkungen für die Hofbibliothek aus, dennoch konnten neue Magazine geschaffen werden, ja sogar mit- ten im Krieg, im April 1916, wurde eine große Ausstel- man arbeitet weiterhin daran, bisher noch ungelöste Fäl- Bild oben: lung zum Thema Buchkunst im Prunksaal eröffnet. le zum Abschluss zu bringen. Der Augustinerlesesaal, wohl einer der­ exklu- Nach Ende des Krieges wurde die Hofbibliothek in sivsten Räume Wiens, ­„Nationalbibliothek“ umbenannt, was ihrem „Wesen“ Die Österreichische Nationalbibliothek kann zum Beispiel und „Charakter“ am besten entsprechen sollte – wobei Nach Ende des Zweiten Weltkriegs beantragte der wieder für ein Dinner „andererseits durch diesen Namen jeder staatsrechtliche eingesetzte Generaldirektor Josef Bick, die „Nationalbib- gemietet werden. Hinweis vermieden und lediglich die Zugehörigkeit zur liothek“ in „Österreichische Nationalbibliothek“ umzu- Bild unten: Allgemeinheit ausgedrückt“ werden sollte. benennen. Erst damals also war das Selbstbewusstsein, das Im Prunksaal der Vertrauen in eine eigenständige österreichische Nation ­Nationalbibliothek Die Nationalbibliothek in der NS-Zeit entstanden, das diese Umbenennung rechtfertigte. ­werden rund 200.000 Mit dem „“ Österreichs an Hitler-Deutschland Bücher aufbewahrt. am 12. März 1938 begann eines der dunkelsten und Die Sammlungen ­unrühmlichsten Kapitel in der Geschichte der Österrei- Wir würden wohl noch viele Seiten benötigen, um Ihnen chischen Nationalbibliothek, denn bereits kurz danach einen einigermaßen informativen Überblick über die wurden der Nationalbibliothek auch sogenannte sicher- acht umfangreichen Sammlungen der ONB bieten zu gestellte Bibliotheken und Sammlungen zur Verwahrung können – weshalb wir uns auf diese Auflistung beschrän- übergeben, und vielfach blieben die sichergestellten ken müssen: ­Objekte einfach im Haus. Mit dem zugewiesenen Raub- » Bildarchiv und Grafiksammlung gut wurde unterschiedlich verfahren. Im Sinne des » Sammlung von Handschriften und alten Drucken Kunstrückgabegesetzes 1998 (BGBl. 181/1998) und seit » Kartensammlung Vorliegen ihres Provenienzberichts 2003 bemüht sich die » Literaturarchiv ONB um eine lückenlose und ehestmögliche Restitution » Musiksammlung aller noch in ihrem Besitz befindlichen unrechtmäßigen » Papyrussammlung Erwerbungen aus der NS-Zeit. Seit Dezember 2003 » Sammlung für Plansprachen konnten insgesamt 46.866 Objekte an ihre rechtmäßi- » Archiv des Österreichischen Volksliedwerkes ❰ gen Besitzerinnen und Besitzer restituiert werden, und www.onb.ac.at.at

www.austrians.org ROTWEISSROT 27 SCHWERPUNKT-THEMA Die größte Kloster­ bibliothek der Welt

Vor 944 Jahren gründete Erzbischof Gebhard von rund 50 Millionen kWh „grünen Strom“, seit 1139 wird Salzburg das Stift Admont am Rande der Ennstaler auch Wein gekeltert usw. Dies alles trug und trägt dazu bei, das Gesamtkunstwerk Stift Admont nicht nur zu Alpen in der Steiermark. Heute ist es mit seinem erhalten, sondern auch dessen vielfältiges Engagement ­modernen Museen ein Gesamterlebnis. für Wissenschaft und Kunst zu ermöglichen. Michael Mössmer Die Admonter Stiftsbibliothek Dies alles überragt die weltberühmte Admonter Stifts­ ie weitläufige Klosteranlage liegt am Eingang bibliothek, die nicht nur eines der bedeutendsten Kul- zum „Nationalpark Gesäuse“. Sie ist mit den turdenkmäler der Steiermark darstellt. In deren Zentrum­ D beiden 70 bzw. 75 Meter hohen Türmen der steht der mit einer Länge von 70 Metern, einer Breite von nach einem großen Klosterbrand von 1865 im neugoti- 14 Metern und einer Höhe von 11 Metern größte klös- schen Stil errichteten Stiftskirche schon weithin sichtbar. terliche Bibliothekssaal der Welt. Er wurde ab etwa 1764 Diese faszinierende Mischung aus historischen Bauten vom österreichischen Barockbaumeister Josef Hueber und zeitgenössischer Architektur des Stiftes ist durch (1715–1787) geplant und gebaut und ist eines der großen gepflegte Gartenanlagen umfangen. Die derzeit dort be- Gesamtkunstwerke des europäischen Spätbarock. Die heimateten 24 Mönche haben sich der Ordensregel des sieben Deckenfresken stammen vom damals über hl. Benedikt von Nursia unterworfen, der im italieni- 80-jährigen Bartolomeo Altomonte (1694–1783) und schen Montecassino 529 mit den Worten „Ora et labora zeigen die Stufen der menschlichen Erkenntnis vom et lege – bete und arbeite und lese“ seiner Gemeinschaft Denken und Sprechen über die Wissenschaften bis zur ihre Lebensweise vorgab. göttlichen Offenbarung in der Mittelkuppel. Neben den Gottesdiensten ist der Dienst am Mitmen- Der Bibliothekssaal beherbergt zirka 70.000 der insge- schen eine besondere Verpflichtung der Ordensleute, die samt rund 200.000 Bände aus dem Stiftsbestand. Kost- derzeit vor allem in 26 Pfarreien und im Stiftsgymna­ barster Schatz sind wohl die mehr als 1.400 Handschrif- Das Stift Admont am sium tätig sind. In den stiftseigenen Wirtschaftsbetrie- ten, beginnend mit dem 8. Jahrhundert, sowie die 530 Rande der Ennstaler ben sind etwa 500 Mitarbeiter beschäftigt – in Forstwirt- Inkunabeln, Frühdrucke bis zum Jahr 1500. Alpen in der Steiermark. schaft und Holzindustrie, Kraftwerke liefern jährlich Stiftsbildhauer Josef Stammel (1695–1765) hat die um- fangreichen, in Lindenholz geschnitzten bildhauerischen Kunstwerke des Prunksaals geschaffen. Besonders beein- druckend sind die „Vier letzten Dinge“, eine Gruppe von vier überlebensgroßen Darstellungen von Tod, Gericht, Himmel und Hölle. Sie sind allerdings früher als die Bibliothek entstanden und stehen im Kontrast zum auf- geklärten Konzept des Architekten.

Das Gotik-Museum Die neue und einzigartige Gotik-Dauerausstellung der Sammlung Mayer vereint eine Auswahl von Meisterwer- ken der Spätgotik – reichend von u. a. den „Schönen Madonnen“ um 1400 bis zu Niklaus Weckmann aus Ulm und dem Südtiroler Meister Hans Klocker aus Brixen – und kann nur einen knappen Überblick von einer Epoche geben, die zu den reichsten und fruchtbars-

ten unserer kunsthistorischen Vergangenheit gehört. © Stift Admont, Stefan Leitner

28 ROTWEISSROT www.weltbund.at SCHWERPUNKT-THEMA

Einige Exponate waren bereits in wichtigen Gotik-Aus- stellungen zu sehen – in dieser Fülle aber erstmals im Stift Admont.­

Das Museum Gegenwartskunst Seit über 20 Jahren – und das kontinuierlich – wird vom Stift eine Gegenwartskunstsammlung aufgebaut, die bereits mehr als 1.500 Einzelwerke von über 160 vorwie- gend ab Mitte des 20. Jahrhunderts in Österreich gebo- renen oder dort tätigen Künstlerinnen und Künstlern beinhaltet. Sie setzt sich aus zwei Teilen zusammen: aus Atelier- bzw. Galerieankäufen sowie aus „MADE FOR ADMONT“-Auftragskunst, im Rahmen derer in den letzten Jahren auf Einladung des Stiftes bedeutende Wer- ke und Werkgruppen geschaffen wurden. Als weltweite Besonderheit gilt die Spezialsammlung „JENSEITS DES SEHENS – Kunst verbindet Blinde und Sehende“. Bei diesen speziell für die Admonter Sammlung entstehenden Kunstwerken mit höchstem Er gilt als „achtes Qualitätsanspruch steht die Wahrnehmung über die ­Weltwunder“: der ­Augen nicht im Vordergrund, sie sind für sehbeeinträch- ­Bibliothekssaal des tigte, blinde und sehende Menschen konzipiert und ini- Stiftes Admont. tiieren einen Dialog.

Das Kunsthistorische Museum In Großvitrinen präsentiert sich eine jährlich wechselnde und eindrucksvolle Auswahl an Objekten aus der Para- mentenkammer des Stiftes, dem Raum, in dem meist aufwendig gestaltete Textilien für den Gottesdienst auf- bewahrt werden. Unter diesen Gewändern aus verschie- densten Epochen befindet sich die sogenannte Gebhards- Das Gotik-Museum mitra (Ende 14. Jahrhunderts) und eine Totenkasel (16. zeigt eine Fülle Jahrhundert). Höhepunkt der Textiliensammlung ist das von Meisterwerken umfangreiche Werk des Admonter Benediktiners Benno der Spätgotik. Haan (1631–1720). Neben den Paramentenstickereien finden sich auch Glas- den bedeutenden Kollektionen Europas. Durch eigenes malereien und Tafelbilder des 15. Jahrhunderts, ein Sammeln, durch Tausch, Ankauf und in Form von Tragaltar (1375), der Gebhardsstab mit Elfenbeinschne- Schenkungen erwarb Pater Gabriel Strobl in seiner cke (12./13. Jahrhundert), ein Abtsstab, gearbeitet aus 44-jährigen Tätigkeit jene Sammlungsbestände, die einem Narwalzahn (um 1680), die prachtvolle barocke ­heute im zum Teil neu konzipierten Naturhistorischen Festmonstranz, Kelche, Brustkreuze der Äbte sowie Museum zu bestaunen sind. Im Zuge des Umbaus und ­Gemälde bedeutender österreichischer Barockmaler wie der Neugestaltung der Museumslandschaft im Stift Martin Johann Schmidt („Kremser Schmidt“), Martino ­Admont wurden auch die Räumlichkeiten des Natur­ und Bartolomeo Altomonte, Johann Lederwasch u. v. m. historischen Museums renoviert und am 2. Mai 2004 Dem Stiftsbildhauer Josef Stammel (1695–1765) ist ein feierlich eröffnet. eigener Raum gewidmet. Das Archiv Das Naturhistorische Museum Das Archiv des Benediktinerstiftes Admont verwahrt Nach dem verheerenden Stiftsbrand im Jahr 1865 wurde eine Fülle an Quellenmaterial der letzten 950 Jahre, also das Naturhistorische Museum vom erst 20-jährigen seit der Gründung des Klosters. Und die Benützung steht ­Admonter Benediktiner Pater Gabriel Strobl neu errich- allen offen, die an Kirchen-, Kloster-, Landes-, Wirt- tet, der eine riesige Insektensammlung mit rund 252.000 schafts-, Forst-, Familien- und grundherrschaftlicher Exemplaren aufbaute. Allein der Bestand an Zweiflüg- Forschung interessiert sind. ❰ lern (Dipteren) zählt mit mehr als 50.000 Objekten zu www.stiftadmont.at

www.austrians.org ROTWEISSROT 29 SCHWERPUNKT-THEMA Großes Kino – anno dazumal

Das Lustschloss Hellbrunn mit seinen raffinierten Wasserspielen lässt den Salzburger ­Fürsterzbischof Markus Sittikus von seiner humorvollen Seite erscheinen. Veronika Krenn

an könne ihn sich mit mehreren Gesichtern er von allen zwa Seiten aus hundert von Röhren, dö un- vorstellen, den zugleich kirchlichen wie ter den Steinen verborgen seyn, mit Wasser bespritzt; da M weltlichen Herrscher des Salzburger Fürst­ flücht’t er sich g’rad aus auf eine steinerne Bank, da hat erzbistums Markus Sittikus (1574–1619), erzählt die er ein ruhiges, trockenes Platzel; aber kaum sitzt er da, Ausstellung im Schloss Hellbrunn. Eines davon zeigt ein bricht um ihn her der Regen von allen Seiten los.“ Heu- schalkhaftes Schmunzeln im Gesicht. Ein Besucher, te könnte man den Rat geben, sich nirgends sicher zu ­Johann Baptist Weis, beschreibt um 1840 folgenderma- fühlen: Aus Steintafeln, Wandschmuck und versteckten ßen: „Is Einer im ersten Saal d’rin, so wird er glei mit Düsen sprühen kühlende Wasserstrahlen, ob man Nur der Sitz des Erzbischofs ein’m Platzregen empfangen, will er sich links oder rechts will oder nicht. Dreht man sich um mit dem Ziel, eine an der Tafel war vor in die Säl’ flüchten, überall kummt ihm der Regen guß- sichere Stelle zu finden, quillt das Nass schon aus einer Wasserscherzen sicher. weis’ entgegen; will er wieder z’ruck in’n Garten, so wird anderen Ritze. Der Erzbischof und Landesfürst habe seine Gäste an eine Tafel aus Stein gebeten, in deren Mitte der Wein zur Kühlung lagerte. Es sei getrunken worden, und wenn der Alkoholpegel gestiegen sei, wäre aus Einbuchtungen auf den Stühlen Wasser gespritzt, erzählt der Führer, der durch die Wasserspiele geleitet. Nicht allerdings, ohne genau das zuvor an ein paar – zu Beginn der Führung noch gutgläubigen – Freiwilligen demonstriert zu haben. Zu des Erzbischofs Zeiten allerdings hätte es die Etiket- te verboten, dass die Gäste sich von ihren Plätzen erhö- ben, solange der Fürst die Tafel nicht aufhebt – dessen Platz an der Spitze war aber von unerwünschten Wasser- strahlen ausgenommen.

Geistlicher Würdenträger als Spaßvogel Markus Sittikus’ Mutter verstarb früh. Er kam in die Obhut seines Onkels Kardinal Carlo Borromeo, der spä- ter heiliggesprochen wurde. Das schien die Bereitschaft zu wecken, einen geistlichen Beruf zu ergreifen. Bereits 1585, als Elfjähriger, studierte er am Collegium germa- nicum, 1586 erhielt er die ersten Weihen. Er kehrte zu- rück, als sein Vetter Wolf Dietrich zum Erzbischof von Salzburg gewählt wurde, dadurch wurde dessen Kano- nikat, die Domherrenstelle in Konstanz, frei, die Sittikus nun als erstes Kanonikat antrat. Wie kam es nun, dass ein – wenn auch noch jugendlicher – geistlicher Würdenträger mit Wasserspielen in Berüh- rung geriet? Einen Großteil seiner Erziehung hatte Sitti- kus in Italien verbracht. 1601 bewohnte er die Villa ­Aldobrandini in Frascati, ganz in der Nähe lag die Villa Mondragone seines Onkels, des Kardinals Marco Sittico Altemps, die beide berüchtigt waren für ihre Wasserspie- le. 1612 wurde Sittikus zum Erzbischof von Salzburg

ernannt. Er wurde regierender Fürst des unabhängigen Hellbrunn Schlossverwaltung ©

30 ROTWEISSROT www.weltbund.at SCHWERPUNKT-THEMA

Landes Salzburg mit weltlicher und geistlicher Macht. Das wichtigste Bauvorhaben seiner Amtszeit war der Neubau des Salzburger Doms, wozu er Santino Solari engagierte, der dann bis zu dessen Tod als Hofarchitekt tätig war. 1613 errichtete dieser auch den Sommerpalast wenige Kilometer vom Zentrum Salzburgs entfernt. Nach drei Jahren war der Palast nach dem Vorbild römi- scher Landsitze im Stil des frühen Barock fertiggestellt. Die Wasserautomaten und Grotten waren im Stil des Manierismus gestaltet, bei dem das Absonderliche und Irreale im Vordergrund stehen. Seit 1922 sind das Schloss und der Park von Hellbrunn im Besitz der Stadt Salz- burg. Lustschlösser, erfährt man in der Ausstellung, wa- ren damals in Mode, diese seien nicht zu Wohnzwecken gedacht gewesen, sondern zur Erholung und Belusti- gung. Technisch gesehen funktionieren die Wasserspiele mit natürlichen Quellen, einem hydraulischen System und Wasserdruck mittels Höhenunterschieden.

Nackte Fantasie In der Orpheus-Grotte findet sich eine Darstellung von Orpheus mit Eurydike, die zu seinen Füßen lagert. Sie trägt nichts außer einem Medaillon mit einem Porträt von Markus Sittikus. Ihre Gesichtszüge sollen Ähnlich- keit mit Porträts der Gräfin Isabell Mabon/Maron ha- ben, die als die „Muse“ des Fürsterzbischofs gegolten habe, wie die Kunsthistorikerin May Woods schreibt. Mehr als 100 Holzfiguren, die sich auf Drehscheiben drehen, umfasst das Mechanische Theater, das allerdings erst 1752 im Garten errichtet wurde. Es zeigt das Leben in einer Provinzstadt. Die Figuren können ihre Arme und Beine bewegen, sich bücken. Man sieht Bürger fla- nieren, Musiker aufspielen, Tanzende, Soldaten mar- schieren, auch Handwerker arbeiten. Dahinter steht ein System, das mit Wasserkraft Holzräder bewegt und zahl- lose Hebel unter und hinter der Bühne antreibt. Eine hydraulische Orgel übertönt den Lärm geschickt mit Musik. Der Schlosspark ist rund 60 Hektar groß und im Gegen- satz zu den Wasserspielen frei zugänglich. Der dem Schloss zugewandte Teil ist als Barockgarten konzipiert, Brauchtum im Salzkammergut – wie Perchten und Glöck- Prunk in Kombi­ mit Statuen, Obelisken und Wasserparterre, in denen ler – sind zu sehen, alte Filmaufnahmen zeigen den Pinz- nation mit Humor – zahlreiche Störe schwimmen. Die weiter entfernten gauer Tresterer, einen Volkstanz, der mit Federschmuck Erzbischof Markus Sittikus ließ sich das Schlossparkteile sind in weitgehend naturbelassenem getanzt wurde. Ab 12. Mai bis 4. November startet ein Lustschloss Hellbrunn englischem Stil angelegt. Auf dem Hellbrunner Berg breit gefächertes Programm, in dem alte Handwerkstech- samt Wasserspielen steht das sogenannte „Monatsschlössl“, früher ein Jagd- niken wiederbelebt werden sollen. nach dem Vorbild schlösschen, heute das Salzburger Volkskundemuseum. Die Schau im Schloss feiert die verschiedenen Gesichter ­römischer Landsitze Glaubt man dem Mythos, so sei es in nur einem Monat von Markus Sittikus, den geistlichen und weltlichen errichten. erbaut worden. Führer von Salzburg bis zu seinem plötzlichen Tode, erst Das Museum bietet nicht nur einen schönen Blick auf das 45-jährig, am 9. Oktober 1619. Ein Fürst, der neben dem Schloss, sondern auch auf die Festung Hohensalzburg. Im Neubau des Salzburger Doms mit dem Bau des Schlosses Inneren erlauben Bauernmöbel, Trachten, Ausstellungs- Hellbrunn auch den schalkhaften Lebe- und Lustmen- stücke und Gemälde, sich ein Bild von den Traditionen schen zeigt, der keine Kosten scheute, dem auch Aus- und Gebräuchen der Region zu machen. Figuren aus dem druck zu verleihen. ❰

www.austrians.org ROTWEISSROT 31 SCHWERPUNKT-THEMA Barocker Herrschaftsprunk Schloss Eggenberg, die ehemalige Residenz des kaiserlichen Statthalters Hans Ulrich von Eggenberg, ist als eindrucksvoller Kosmos und architektonische Allegorie konzipiert. Veronika Krenn

icht nur alte, mächtige Platanen bevölkern den einer Allegorie der Familie Eggenberg zusammengefügt. Landschaftspark, der das barocke Schloss In den „Planetenbildern“ ist das Goldene Zeitalter unter N ­Eggenberg umgibt, ebenso blau und grün der Familie Eggenberg anschaulich in Szene gesetzt. Im schimmernde Pfaue, die ihre Federn zum fächerförmigen Mittelpunkt stehen die damals bekannten Planeten und Rad ausbreiten und sich im Kreise drehen. Wenige der Mond. Thema der Wanddekoration sind die zwölf ­Kilometer außerhalb des Grazer Stadtzentrums liegt Zeichen des Zodiakus – die Tierkreiszeichen –, gleich- Schloss Eggenberg in einem weitläufigen Landschafts- zeitig symbolisieren diese aber auch die zwölf Monate des park, der mit seinem Baumbestand ein kostbares Klein- Jahres. An der Decke lässt sich eine Weltgeschichte in od ist. Ein Rosenhügel mit asiatischem Parapluie lädt Bildern eindrucksvoll ablesen: In den 24 Räumen der zum Verweilen ein. In der Zeit der Blüte wird er mit 350 Beletage ist ein Zyklus von mehr als 500 Deckengemäl- historischen Rosen, dazu 400 Gehölzen, 2.500 Stauden den und Friesbildern, die zwischen 1666 und 1673 vom und 4.000 Zwiebel- und Knollenpflanzen die Blumen- ersten Hofmaler Johann Melchior Otto gemalt wurden, pracht des Biedermeier erblühen lassen. Detailgenau zu sehen. Hier finden sich Mythologie, antike und bibli­ wurde nach zweijähriger Recherche der historische Gar- sche Szenen, neuzeitliche Historien abgebildet – ein Pa- ten rekonstruiert – wie er zur Zeit der Romantik ausge- norama der Bildung, Tugend und Geschichte aus der sehen haben mag. Zeit des Barock. Architektur und Ausstattung von Schloss Eggenberg Planeten und Gestirne wurden als eine Art „Universum“ konzipiert, das darauf Schloss Eggenberg, ein Gesamtkunstwerk des frühen ausgerichtet ist, die Bedeutung des kaiserlichen Statthal- Barock, besticht nicht nur mit seinen eindrucksvollen 24 ters Hans Ulrich von Eggenberg zu zeigen. Die Zeit war Prunkräumen in der Beletage, deren Ausstattung das 17. geprägt durch ein Zerbrechen alter politischer und reli- und 18. Jahrhundert repräsentiert. Im Zentrum des Ge- giöser Ordnung, in der nach neuen Modellen gesucht bäudes steht der Planetensaal, der nach dem Gemälde- wurde. Mathematik sollte in diese Zeit der Umbrüche Zahlensymbolik zyklus des Hofmalers Hans Adam Weissenkircher be- Struktur bringen. 1582 war mit dem Beginn der gre­ bestimmt die Konzeption nannt wurde. In den Bildern wurden astrologische Vor- gorianischen Kalenderreform der Kalenderstreit ausge- des Schlosses Eggenberg. stellungen, Zahlensymbolik und Familienmythologie zu brochen. Werte der Zeit sind in der Architektur daher abgebildet: Das Gebäude hat 365 Außenfenster, die 24 Stunden des Tages spiegeln sich in 24 Prunkräumen, 12 auf jeder Achse – für Tag und Nacht.

Gegenreformation in Graz Die Ausstellung in der Alten Galerie des Schlosses Eggen­berg „Glaubenskampf. Kunst der Gegenreforma- tion in Graz“ veranschaulicht anhand beispielhafter Ge- mäldesammlungen die religionsgeschichtlichen Hinter- gründe. Mitte des 16. Jahrhunderts eroberte die Lehre Martin Luthers große Teile Mitteleuropas, sodass zahl- reiche Städte sich der Reformation anschlossen. Der Humanismus beflügelte die Reformationsfreudigkeit. Die Habsburger, die im „Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation“ seit Generationen den Kaiser stellten, gerieten – als Verteidiger der römischen Kirche – in Zug- zwang. Eine weitere Bedrohung entstand durch die ­Expansion des Osmanischen Reiches und den Islam. Der

„Augsburger Religionsfriede“ von 1555 räumte Landes- © UMJ / Jare, UMJ, Peter Gradischnigg

32 ROTWEISSROT www.weltbund.at SCHWERPUNKT-THEMA

fürsten und Reichsstädten das Recht ein, ihr Bekenntnis – auch das ihrer Bevölkerung – frei zu bestimmen. So gewann das evangelische Lager stark an Gewicht.

Die Stunde bürgerlicher Aufsteiger In der Frühen Neuzeit wurden die politischen und ad- ministrativen Aufgaben zu komplex, sodass der sozialen Aufstieg neuer Eliten möglich wurde. Im Umkreis von Kaiser Ferdinand II. war dafür Hans Ulrich von Eggen- berg (1568–1634) beispielhaft. Mit Vermögen und Bil- dung wurde er einer der erfolgreichsten Sozialaufsteiger und erreichte ein Höchstmaß an Macht und Einfluss, was er auch durch den Bau von Schloss Eggenberg öffent­lich bekundete. 1460 erwarb Balthasar Eggenberger den „Orthof“ eine Meile westlich der damaligen Residenzstadt Graz und ließ ihn umbauen und erweitern. Eine Marienkapelle wurde eingebaut und mit einem wertvollen Flügelaltar ausgestattet. Als Hans Ulrich von Eggenberg zu einem wichtigen Staatsmann aufgestiegen war, sollte das An- wesen an die geänderten Ansprüche des jungen Fürsten- hauses durch den Hofarchitekten Giovanni Pietro de Pomis angepasst werden. 1625 begann der Umbau, die mittelalterlichen Teile wurden dabei in den Neubau in- tegriert, etwa die gotische Marienkapelle zum Mittel- punkt der neuen Anlage gemacht. Ab der Jahrhundert- mitte war das Haus benutzbar und temporär bewohnt – Hauptwohnsitz war das Stadtpalais am Fuße des Schlossbergs. Erst Fürst Johann Seyfried von Eggenberg, der Enkel von Hans Ulrich, brachte die Arbeiten zu ei- nem Ende – mit der Ausstattung der Prunkräume und des Planetensaals 1685. Mitte des 18. Jahrhunderts stat- tete die letzte Fürstin Eggenberg – Maria Eleonora mit ihrem Gemahl Johann Leopold Graf Herberstein – die Prunkräume im Stil des Rokoko neu aus. So etwa stam- men drei ostasiatische Kabinette und die Schlosskirche – anstelle eines Theaters – aus jener Zeit. Danach fiel das Schloss in einen 100 Jahre andauernden „Konservie- rungsschlaf“, es wurden nur noch die Wohnräume ge- nutzt und dem Zeitgeschmack angepasst, die Prunk­ räume blieben jedoch unangetastet. 1939 erwarb das Land Steiermark das Schloss und öffnete es 1953 für das Publikum. Seit 2004 gibt es den Neubau des Lapida­ ter, was ihm zu einem riesigen Vermögen verhalf. Mit Galeriezimmer ­ riums, wo das sehenswerte Archäologiemuseum unter- Hans Ulrich (1568–1634) kamen die vorher provinziel- und Planetensaal gebracht ist, 2005 wurde die Alte Galerie neu aufgestellt len Kaufherren, Münzmeister und Stadtrichter zu fürst- ­repräsentieren die neu gewonnene Macht der und 2007 die Münzsammlung eröffnet. lichen Ehren und stiegen zu einer der reichsten und an- Familie Eggenberg gesehensten Familien des Landes auf. Hans Ulrich be- und verschmelzen Fürstliche Ehren für Hans Ulrich Eggenberg gann seine Karriere am Grazer Hof Erzherzog Ferdi- ­astrologische Der Aufstieg der Familie Eggenberg aus dem einfachen nands – wofür er vom protestantischen zum katholischen ­Vor­stellungen, Bauernstand zu einer der ersten Familien ist ungewöhn- Glauben übergetreten war. Er wurde zum engsten Zahlensymbolik und Familien­ lich. Gegen Ende des Mittelalters, als die Stunde der Freund und Vertrauten Ferdinands, der 1619 als Ferdi- mythologie. Aufsteiger schlug, führte Balthasar Eggenberger (gestor- nand II. zum Kaiser gekrönt wurde. Die Pracht seines ben 1493) die Handels- und Münzgeschäfte seines Vaters Anwesens legt eindrucksvoll Zeugnis von seiner – und weiter. Kaiser Friedrich III. machte ihn zum Münzmeis- seiner Nachfahren – barocken Lebenskunst ab. ❰

www.austrians.org ROTWEISSROT 33 ÖSTERREICH REGIONAL – AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Salzburg Die Kugel rollt wieder in Bad Gastein ie Kugel rollt wieder, zwar nicht im Casino des „Monte Carlo der Alpen“, aber im ehemaligen Fiona Crestani realisiert Installation mit Stipendium des Landes D Juweliergeschäft Hügler am Straubingerplatz in Bad Gastein: „Let’s get the ball rolling“ ist ein Kunst- projekt, das Fiona Crestani heuer im Sommer verwirk- lichen wird. „Die aus Neuseeland stammende und in Saalfelden lebende Künstlerin hat aus 75 Einreichungen den Wettbewerb ‚Kunst-Auslage Bad Gastein‘ gewon- nen. Sie erhält zur Realisierung ihres Projekts ein 5.000-Euro-Stipendium des Landes Salzburg“, so Kul- turreferent Landesrat Heinrich Schellhorn. „Let’s get the ball rolling“ ist eine Installation mit leuch­ tenden Bowlingkugeln, die auf einer Metallkonstruk­tion durch den gesamten Raum rollen und dann wieder nach oben gehoben werden. Der Innenraum, also das ehema- lige Geschäft, wird schwarz ausgemalt und mit Stoff ver- kleidet. Damit wird das bewegte Element mehr akzen- tuiert. Das technisch aufwendige Kunstwerk weckt ­Assoziationen an ein unendliches Spiel, vielleicht auch an das frühere Casino von Bad Gastein … ❰ „Let’s get the ball rolling“ heißt die Installation, die noch heuer im ehemaligen www.salzburg.gv.at ­Juweliergeschäft Hügler im Zentrum von Bad Gastein zu sehen sein wird.

Tirol Entschlossen für die Zukunft regieren m 28. März wurde die neu gewählte Tiroler Landesregierung im Rahmen der konstituie- Schwerpunkte sind Wohnen, Verkehr und Soziales A renden Landtagssitzung von Landtagspräsiden- tin Sonja Ledl-Rossmann angelobt. Als bewegenden per- sönlichen Moment bezeichnete der seit 2008 amtieren- de LH Günther Platter die Abgabe der Regierungs­- erklärung: „Wir wollen entschlossen regieren und Tirols Zukunft sichern. Wir haben unsere Programme und Versprechen der letzten Jahre gehalten – den erarbeite- ten Vorsprung nehmen wir nun als Ausgangspunkt für die zukünftige Arbeit.“ Die vier Schwerpunkte sind Wohnen, Verkehr, Standort und Soziales. „Es geht da­ rum, dass sich alle Tirolerinnen und Tiroler Wohnen leisten können. Wir werden auch alles daransetzen, für die Problematik des Transitverkehrs langfristige Lösun- gen zu finden. Gleichzeitig gilt es, die nachhaltige wirt- schaftliche Entwicklung Tirols sowie den weiteren Aus- bau der Digitalisierung bis in die entlegensten Regionen des Landes zu forcieren. Die wirtschaftliche Entwick- lung schließt den sorgsamen Umgang mit Natur und Mit der Angelobung durch Sonja Ledl-Rossmann, die als erste Frau dem Tiroler Umwelt nicht aus“, so LH Platter. ❰

­Landtag vorsteht, hat die dritte Amtsperiode von LH Günther Platter begonnen. www.tirol.gv.at © Max Steinbauer Photography, Land Tirol

34 ROTWEISSROT www.weltbund.at ÖSTERREICH REGIONAL – AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Oberösterreich „Zwischen den Kriegen“ n vier Ausstellungen werden unterschiedliche Zu- gänge zur Zwischenkriegszeit in Oberösterreich Vier Ausstellungen widmen sich der Zwischenkriegszeit I präsentiert. „Das Gedenkjahr ist wichtig, um da­ ran zu erinnern, dass die Mechanismen, die zum Hass führen, hier Platz gegriffen haben. Das ständige Bemü- hen um ein friedliches Miteinander ist eine wichtige Bot- schaft“, betont Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer. „Wir zeigen vor allem die politische, wirtschaftliche und soziale Entwicklung“, erklärt Dr. Peter März, der Kura- tor der Ausstellung „Zwischen den Kriegen. Oberöster- reich 1918–1938“ im Linzer Schlossmuseum. Begleitend gibt die Landesgalerie Linz Einblicke in das Kunstgeschehen – auch mit einer Sonderschau über ­Alfred Kubin. Das Schlossmuseum Freistadt erinnert in sechs Ausstellungen bis 2. Juni 2019 an die Ereignisse im Zusammenhang mit der Grenze Mühlviertel-Südböh- men. Das Freilichtmuseum Sumerauerhof St. Florian zeigt vom 6. Mai bis 28. Oktober 2018 die Ausstellung „Zeitensprünge. Jugend einst und jetzt. 100 Jahre Ober- österreich“. Die Ausstellungen in Linz sind bis 13. Jän- Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer: „Das ständige Bemühen ner 2019 geöffnet. ❰ um ein friedliches Miteinander ist eine wichtige Botschaft.“ www.landesmuseum.at

Steiermark Drittes Gold für grüne Mark m internationalen Vergleich für „exzellentes Clus- termanagement“ verlieh VDI/VDE Berlin dem Steirischer Umwelttechnik-Cluster führt weltweite Liste an I Green Tech Cluster die Höchstnote von 100 Punk- ten. Der steirische Umwelttechnik-Cluster steht damit am Siegerpodest als neue Nummer eines und führt die weltweite Liste von mehr als 1.000 auditierten Clustern aus vier Kontinenten zusammen mit zwei weiteren euro- päischen Clustern an. „Wir haben in der Steiermark be- reits vor über 20 Jahren begonnen, auf Cluster und die Zusammenarbeit von Unternehmen untereinander zu

Jokesch setzen. Unsere steirischen Cluster sind heute Erfolgsmo- / delle“, freut sich Landesrätin Eibinger-Miedl. Diese Aus- zeichnung für hervorragende Strategie, Spirit und Erfol- ge ist nach 2010 und 2012 bereits die dritte „Goldme- daille“. Der Cluster initiierte zuletzt 35 industrielle Innovationsprojekte für eine lebenswerte Umwelt. Tho- mas Lämmer-Gamp, Direktor von ESCA, betont: „Der Green Tech Cluster hat sich bereits 2014 unter Beweis

Denise Stinglmayr, Green Cluster Tech gestellt. Das nun durchgeführte Audit hat noch einmal / eine deutliche Leistungssteigerung gezeigt. Die Auditoren Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl und vergaben in allen Bereichen die volle Punktezahl.“ ❰

© Land OÖ Green-Tech-Cluster-Geschäftsführer Bernhard Puttinger. www.auslandssteirer.at

www.austrians.org ROTWEISSROT 35 ÖSTERREICH REGIONAL – AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Niederösterreich Ausstellung auf der Schallaburg andeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner eröffne- te vor Kurzem die Ausstellung „Byzanz & der „Byzanz & der Westen. 1000 vergessene Jahre“ L Westen. 1000 vergessene Jahre“ auf der Schalla- burg. Auf der Schallaburg werde immer wieder „span- nende Geschichte in den Mittelpunkt gestellt“ und da- mit „ein Bogen von der Vergangenheit in die Gegenwart gespannt“, sagte Mikl-Leitner im Gespräch mit der ­Moderatorin der Eröffnung, Barbara Stöckl: „Hier wird Geschichte erlebbar, fühlbar und spürbar.“ Die Kultur- vermittlung sei ihr ein ganz besonderes Anliegen, beton- te Mikl-Leitner weiters. Sie verwies dabei auch auf Ein- richtungen wie das „Haus der Geschichte“. Investitionen in derartige kulturpolitische Initiativen seien auch wich- tig, um die Geschichte weitergeben und daraus Schlüs- se für die Gegenwart ziehen zu können. Die Schallaburg sei „ein Flaggschiff für den gesamten Kulturbereich in Niederösterreich“. Die Ausstellung ist bis 11. November dieses Jahres zu sehen. Die Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr, Samstag, Sonntag und Feier- V. l.: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner beim Ausstellungsrundgang mit dem Leiter der tag von 9 bis 18 Uhr. Tickets und Führungen kann man Gruppe Kultur und Wissenschaft beim Amt der NÖ Landesregierung Hermann Dikowitsch, auch online unter www.schallaburg.at buchen. ❰ Kurator Falko Daim und dem Künstlerischen Leiter der Schallaburg Kurt Farasin. www.schallaburg.at

Kärnten Europa-Informationszentrum och stärker europaweit vernetzt den Dialog zu EU-Themen fördern und insbesondere den Mehrere EU-Öffentlichkeitsmaßnahmen für 2018 geplant N Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern auf lokaler und regionaler Ebene pflegen. Das ist die Aufga- be eines Europe-Direct-Informationszentrums (EDIC). Für Österreich sind von der Europäischen Kommission zehn bis zwölf EDICs vorgesehen, das Land Kärnten hat den Zuschlag für eines erhalten. Gemeinsam mit dem Verein „Europahaus Klagenfurt“ wird es dieses in den Jahren 2018 bis 2020 betreiben. Im Verwaltungszen­ trum in der Klagenfurter Mießtaler Straße hat es EU- Referent Landeshauptmann Peter Kaiser vorgestellt. An EU-Öffentlichkeitsmaßnahmen sind für das Jahr 2018 unter anderem eine Veranstaltung mit der Oester- reichischen Nationalbank oder ein Europatag in Kärn- ten vorgesehen. Der Landespressedienst wird die Aktivi- täten mit den landeseigenen Presse- und Webkanälen unterstützen, also unter anderem auf „kärnten.tv90“ (www.kaernten.tv) auf Facebook unter www.facebook. com/landkaernten und im offiziellen Landesmagazin Informieren über Europa: LH Peter Kaiser (Mitte) mit Valentin Petritsch, „kärnten.magazin“. ❰

Edith Kampl, Silvia Hrstic, Marc Germeshausen und Johannes Maier. www.ktn.gv.at © NLK/Pfeiffer, LPD/fritzpress

36 ROTWEISSROT www.weltbund.at ÖSTERREICH REGIONAL – AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Vorarlberg Start für Markenentwicklungsprozess ie vielfältigen Stärken und positiven Eigen- schaften Vorarlbergs sollen zu einer Marke Marke Vorarlberg – ein Gütesiegel für die „Vorarlberger Art“ D weiterentwickelt werden. Landeshauptmann Markus Wallner gab den offiziellen Startschuss zu die- sem Prozess. „Unser Land gehört zu den attraktivsten Regionen Europas. Es vereint auf fast einzigartige Wei- se eine hohe individuelle und soziale Lebensqualität mit einer äußerst innovativen und nachhaltig orientierten Wirtschaft. Ziel ist es nun, das regionale Wertegerüst, die Vorarlberger Art, zu einer ‚Marke Vorarlberg‘ zu ver- dichten“, erläutert Wallner. Im Kern des Prozesses steht ein Team, das sich durch ­Expertise, Querdenken, Visionen und den Blick über den Tellerrand auszeichnet und die Besonderheit und Vielfalt der Region repräsentiert. Die Herausforderung besteht dabei darin, möglichst alle Bevölkerungsgruppen, Lebens- und Gesellschaftsberei- che, Landesteile und Professionen abzubilden. Diese Gruppe von zirka 30 Personen entwickelt bis zur Jahres- mitte 2018 in sechs ganztägigen Workshops Marken- kern, -strategie und -positionierung. ❰ Auftakt zum Entwicklungsprozess einer Marke Vorarlberg. www.vorarlberg.at

Burgenland Empfang des Bundespräsidenten u seinem ersten offiziellen Burgenlandbesuch traf BP Dr. Alexander Van der Bellen am 2. Erster offizieller Besuch des Staatsoberhauptes im Burgenland Z März 2018 in Eisenstadt ein. „Das Burgenland hat in den letzten beiden Jahrzehnten aus ökologischer, aber auch aus sozialer Sicht einen beachtenswert positi- ven Entwicklungsprozess genommen. Deshalb war es mir wichtig, bei diesem Besuch die politische Lage ­Österreichs, vor allem aber auch Fragen zwischen dem Bund und dem Land Burgenland zu erörtern“, betonte der Bundespräsident. Im Mittelpunkt der Gespräche mit LH Hans Niessl stand insbesondere der Vorsitz des Burgenlandes bei der Landeshauptleutekonferenz ab dem zweiten Halbjahr, bei der die Aktivitäten zu den Festveranstaltungen für das Jubiläum 100 Jahre Republik ein wichtiger Schwer- punkt sein werden. Anschließend fand im Schloss Ester- házy zu Ehren des Bundespräsidenten ein Festakt des Landes statt, bei dem das Staatsoberhaupt mit den Mit- gliedern der Landesregierung und zahlreichen Repräsen- Bernd Hofmeister, Bgld. Landesmedienservice Hofmeister, Bernd

tanten aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kultur und /

LH Hans Niessl und Superintendent Mag. Manfred Koch Kirche zusammentraf. ❰

© VLK© begrüßen BP Dr. Alexander Van der Bellen im Burgenland. www.burgenland.at

www.austrians.org ROTWEISSROT 37 ÖSTERREICH REGIONAL – AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Wien Finanzierung ist gesichert er Gewinner des internationalen Architektur- wettbewerbs zur Neugestaltung des Wien Start für wichtigstes Museumsbauvorhaben seit vielen Jahrzehnten D Museums am Karlsplatz stand bereits Ende 2015 fest: Aus 274 Einreichungen aus 26 Ländern hat die international besetzte Jury den Entwurf des österrei- chischen Architektenteams Winkler + Ruck (Klagen- furt) und Ferdinand Certov (Graz) zum Siegerprojekt ge- kürt. Im Zentrum des Entwurfs steht ein schwebender Baukörper, der den Haerdtl-Bau neu in Szene setzt und das Museum zum Karlsplatz hin öffnet. Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny bezeichnete das Projekt als „überzeugende, architektonische Lösung für den sensiblen Ort. Der Entwurf verbindet Alt mit Neu, indem er in einer klaren, urbanen und selbstbewussten Architekturspra- che in die Zukunft weist.“ Nun ist auch die Finanzierung gesichert: Sanierung und Erweiterung werden mittels konventioneller Finanzie- rung, das heißt aus den Mitteln der Stadt, realisiert. Die Gesamtkosten für den Sanierungs- und Erweiterungs- Rendering zum Siegerprojekt des Architekturwettbewerbs des ­ bau belaufen sich auf 108 Millionen Euro. ❰ Wien Museums am Karlsplatz von Winkler, Ruck, Certov. www.wienmuseum.at

Heidemarie Hirschbäck ist tot

Am 30. Jänner 2018 starb eine feinsinnige Auslandsösterreicherin. Günter Düriegl

eidemarie Hirschbäck übersiedelte 1961 von Graz nach Sydney, um am anderen Ende der H Welt, in Australien, ihr Leben in neue und her­ausfordernde Bahnen zu lenken. Hatte sie in der Hei- mat als Sekretärin eine sehr gute Aufgabe gehabt, so gestaltete sich der Übergang in der neuen, fremden Um- gebung zunächst sehr schwierig. Doch Heidemarie Hirschbäck ließ sich von ihrem Plan, ihr Leben neu zu gestalten, nicht abbringen. Durch zielgerichtete Studien verbesserte sie ihr schriftliches Englisch, beherrschte sehr bald auch englische Stenografie und fand schließlich eine erfüllende Anstellung bei Bohler-Uddeholm Australia. 1966 wurde sie Mitglied im Austrian Club Sydney, be- kleidete in der Folge das Amt der Vizepräsidentin und auch der Präsidentin. Im September 2014 wurde sie bei der Weltbund-Tagung in Baden in den Vorstand Heidemarie Hirschbäck, des AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUNDES Mitglied des Vorstandes des AÖWB, Teilnehmerin gewählt. der Weltbund-Tagung Am 30. Jänner 2018 starb eine mit der Heimat bis zuletzt­

2016 in Feldkirch. bewundernswert verbundene Österreicherin. ❰ © Winkler, Ruck, Certov, privat

38 ROTWEISSROT www.weltbund.at € 7,50 € 7.50 DAS ÖSTERREICHISCHE smart HIDDEN CHAMPIONS AND GLOBAL LEADERS FROM

2017/18 2017/18 Ranking: Die 250 wichtigsten Exporteure Kapsch: Wie man sich ständig neu erfindet F&E: Wie Forschung in Österreich funktioniert CEE: Das Wachstum ist zurück Wiener Börse: Neue Strategien für den Finanzplatz Ranking: The 250 most important exporters Cyber Crime: Wie sich Unternehmen schützen sollen Kapsch: How to constantly re-invent yourself R&D: The state of R&D in Austria VAMED: A healthy global concern

Vienna Stock Exchange:Lenzing: New Sustainably strategies betterfor the financial centre

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Das Factbook zur österreichischen Wirtschaft für internationale Investoren erscheint Mitte Juni 2018.

KONTAKTDATEN: MARKUS WAGNER (CPG) TEL.: +43/1/405 46 40-768 MOBIL: +43/664/14 15 878 E-MAIL: [email protected] ÖSTERREICH NEWS zusammengestellt von Michael Mössmer

Schlafprobleme Studie zu Schlafgewohnheiten

ie Menschen in Österreich schlafen pro Nacht im Schnitt sieben bis acht Stunden, an Arbeitstagen etwas kürzer, dafür am Zucker- und D Wochenende länger. Das ergab eine Studie der Med- ­Magnesiumschraube: Das hellere Implantat Uni Wien. So zeigt sich auch, dass 38 Prozent der rechts ist die Schraube 1.000 Befragten regelmäßig untertags ein Nicker- aus Zucker. chen halten. 30 Prozent der Befragten klagen über regelmäßige Einschlafstörungen und 51 Prozent über Durch- Bio-Schrauben in der Orthopädie schlafstörungen. „Das bekannte Grübeln, Nicht- Schrauben aus Zucker und Magnesium im Vormarsch Runterkommen und Probleme-Wälzen ist die häu- figste Ursache für Schlafstörungen“, erklärt Studi- eit einiger Zeit werden im Orthopädischen Spital Speising in Wien bei enleiter Priv.-Doz. Dr. Stefan Seidel vom Schlaflabor Fußoperationen erfolgreich Magnesium- und Zuckerschrauben einge- MedUni Wien, „dann erst kommen andere, seltene- S setzt, um Knochen miteinander zu verbinden und zu befestigen. Auf re Faktoren ins Spiel wie Angst oder Schmerzen.“ ❰ diesem Gebiet ist das Spital österreichweit führend. www.meduniwien.ac.at „Im Gegensatz zu Schrauben aus Metall besteht der Vorteil darin, dass diese Materialien biologisch abbaubar sind; die Schrauben lösen sich also nach eini- ger Zeit von allein auf. Eine Nachfolgeoperation zur Entfernung des Implan- tats ist daher nicht mehr nötig“, erklärt OA Dr. Peter Bock, Leiter des Spei­ singer Fußteams. Nach einer Studie an 65 Patienten sagt Autor Oberarzt Dr. Michel Chraim: „Je nach Patient und Operationsgebiet können wir nun eine bessere Entscheidung treffen, wann welches Material eingesetzt wird. Bei älte- ren Hallux-valgus-Patienten etwa wird häufiger die Zuckerschraube verwendet, da sie hier einen besseren Halt aufweist; Operationen am Rückfuß sprechen mehr für den Einsatz der Magnesiumschraube.“ Und Dr. Peter Bock stellt fest, dass beide bioresorbierbaren Materialien den Metallschrauben in vielerlei Hin- sicht ebenbürtig sind. ❰ www.oss.at

JKU-Forscher hetzen „Killer-Zellen“ auf Tumorgewebe

An der Johannes Kepler Universität (JKU) in Linz ist es gelungen, sogenannte T-Killer- Immunzellen speziell für den Kampf gegen Tumorgewebe zu aktivieren. „Die Krebsim- muntherapie ist eines der Hoffnungsgebiete im Kampf gegen Krebs, weil die Chirurgie, die Chemotherapie und die Strahlentherapie bei fortgeschrittenen Erkrankungen meist scheitern“, erklärt Assoz. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Schöfberger vom JKU-Institut für ­Organische Chemie. Die JKU-Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben dazu einen Polymer-Wirkstoff in den Tumor eingebracht. „Damit wollten wir eine Aktivierung der dendritischen Zellen (DC) im Tumor erreichen.“ Eine besondere Herausforderung: den Wirkstoff punktgenau im Tumor zu platzieren. Gelungen ist das durch ein wasserlösliches, abbaubares Polymer, das den Wirkstoff wie ein Taxi genau zur Zelle bringt und dort frei- setzt. „Es ist uns gelungen, die DC zu aktivieren. Diese haben dann eine Immunreaktion Orthop. Spital Speising, pixabay.com, Pixabay.com der Killer-T-Zellen ausgelöst. Im nächsten Schritt wird nun im Gewebe eine Entzündung / mit dem Wirkstoff erzeugt. Daraus resultiert letztlich eine Abstoßung des Tumors“, so ­Schöfberger. Die Arbeit, die im Rahmen eines FFG-Projekts entstand, wurde nun im An der JKU „schneidert“ man Moleküle für moderne ­international renommierten Fachjournal „Chemistry – A European Journal“ publiziert. medizinische und biotechnologische Anwendungen. www.jku.at © Aleksandra Kawka

40 ROTWEISSROT www.weltbund.at ÖSTERREICH NEWS

Tattoo-Elektroden Attraktiv für med. Langzeitdiagnostik

ei Elektrokardiogramm (EKG) oder Elek- tromyografie (EMG) kommen heute vor- B zugsweise Gel-Elektroden zur Übertra- gung elektrischer Impulse von Herz oder Muskeln zum Einsatz. Sie sind wenig komfortabel, und Mes- sungen über längere Zeiträume sind beschränkt. Ass. Prof. Dr. Francesco Greco vom Institut für Festkörperphysik der TU Graz stellte nun in „Ad- vanced Science“ gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern aus Pontedera, Mailand und Pisa eine neuartige Methode vor: Die Tattoo-Elektroden Der Bioreaktor an der TU Wien. kommen aus dem Tintenstrahldrucker. Die Tattoo- Elektroden werden dann wie temporäre Abziehbil- der auf die Haut aufgebracht und sind für den Trä- Digitale Penicillin-Produktion ger oder die Trägerin kaum spürbar. ❰ Wachstumsverhalten der Organismen am Computer in Echtzeit simuliert www.if.tugraz.at

eit Jahrtausenden macht man sich Mikroorganismen zunutze, um che- Leitfähige Polymere, gedruckt auf handelsüblichem Abziehbildpapier,­ mische Reaktionen ablaufen zu lassen – etwa beim Bierbrauen. Bioche- ergeben die Tattoo-Elektroden. S mische Verfahren sind allerdings recht kompliziert. Viele Reaktionen laufen gleichzeitig ab und beeinflussen einander, zahlreiche Parameter spielen eine Rolle, nicht alle von ihnen konnte man bisher direkt messen. In Koopera- tion mit dem Pharma-Hersteller Sandoz hat die TU Wien nun einen Penicil- lin-Herstellungsprozess analysiert und am Computer umfassend nachgebildet – die Erkenntnisse daraus werden von Sandoz nun genutzt, um permanent ­einen vollständigen Überblick über die Abläufe im Bioreaktor zu bewahren und für optimale Qualität zu sorgen. ❰ www.tuwien.ac.at www.sandoz.at

Die Zukunft des Instituts für Molekulare Biotechnologie

Wie die kanadische Regierung am 29. März in Ottawa auch offiziell bekannt gab, wird Prof. Dr. Josef Penninger, Direktor des Instituts für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), ab 1. Dezember 2018 die Leitung des Life Sciences Institute (LSI) der University of British Columbia in Vancouver überneh- men. ÖAW-Präsident Prof. Dr. Anton Zeilinger und Josef Penninger sehen in der Berufung nach Kanada auch eine Chance für Österreich und setzen nun ein gemeinsames Zeichen Michael Sazel / zur Stärkung und weiteren Internationalisierung des heimischen Forschungsstandorts. Sie vereinbarten, dass Penninger auch am IMBA weiter ein Labor mit einer Forschungsgruppe führen und damit Österreich eng verbunden bleiben wird. Dadurch sollen die Fortsetzung von Penningers wissenschaftlicher Arbeit in Wien ermöglicht und zugleich der Transfer von TU Graz, IMBA / Wissen und Know-how zwischen Kanada und Österreich intensiviert werden. www.imba.oeaw.ac.at de.wikipedia.org/wiki/Josef_Penninger

Prof. Dr. Josef Penninger wird die Leitung des LSI der University of British

© TU Wien, Lunghammer ­Columbia in Vancouver übernehmen, bleibt Österreich aber weiter erhalten.

www.austrians.org ROTWEISSROT 41 ÖSTERREICH NEWS zusammengestellt von Michael Mössmer

Ingrid Burkhard geehrt Sie erhielt Diagonale-Schauspielpreis 2018

as uns berührt, ist die Authentizität ihres Spiels. Nie sucht sie die Pose oder Peter Paul Rubens’ W Koketterie, nie die Denunziation, nie „Helena Fourment“ die Verstellung. Und auch wenn Schauspiel Verstel- („Das Pelzchen“), um lung bedeuten kann, so verstellt Ingrid Burkhard 1636/38, im Dialog mit Maria Lassnigs niemals den Weg zwischen ihren Rollen und ihrem „Iris stehend“, Publikum. Ihre Figuren sind große und ganzheitli- 1972/73 che Menschenuniversen. Sie erscheinen uns immer so sehr real, dass wir sie alle gerne um uns glauben wollen. Immer direkt. Immer frontal,“ so die Jury Modern and Contemporary im KHM zum Großen Diagonale-Schauspielpreis 2018. ❰ Das Kunsthistorische Museum zeigt „The Shape of Time“ www.diagonale.at de.wikipedia.org/wiki/Ingrid_Burkhard ie umfangreichen Sammlungen des Kunsthistorischen Museums le- gen beredtes Zeugnis ab von fünf Jahrtausenden menschlichem D Schaffen. „The Shape of Time“ zeigt nun eine Auswahl bedeutender Werke, die zwischen 1800 und heute entstanden sind. Das KHM stellt sie in dieser bedeutenden Ausstellung in direkten Dialog miteinander, wie obenste- hendes Bild eindrücklich zeigt. Die modernen Werke wollen nicht die Kunst- geschichte der letzten 200 Jahre erzählen. Vielmehr geht es darum, die Zwie- sprache, den Austausch zwischen den Jahrhunderten zu belauschen und selber Teil dieser angeregten Unterhaltung zu werden. Die Kunstwerke und Künstle- rInnen im Kunsthistorischen Museum bilden den Ausgangspunkt einer Reihe von Begegnungen zwischen Alt und Neu, die das kunstgeschichtliche Konti- nuum veranschaulichen. „The Shape of Time“ versucht aber auch, wichtige Ent- wicklungen in der Kunst nach 1800 zu würdigen, beispielsweise durch die Prä- sentation moderner Medien wie Fotografie, Film und Installationen oder von Werken feministischer und außereuropäischer Künstlerinnen und Künstler. Ingrid Burkhard und Karl Merkatz spielten von www.khm.at 1975–1979 das Ehepaar Toni und Mundl Sackbauer.

Oper im Steinbruch – 2019 neu mit der „Zauberflöte“ Roland Schuller / Am 10. Juli 2019 wird die Oper dorthin zurückkehren, wo sie ihren angestammten, ihren wahrhaft wunderbaren Platz hat: Die schroffe Felslandschaft des Steinbruchs St. Margarethen wird die atemberaubende und märchenhafte Kulisse für Mozarts Parabel auf die Liebe und die Vernunft bieten. Auch über 200 Jahre nach seiner Uraufführung in Wien fasziniert Mozarts Meisterwerk Jung und Alt, lässt Zuschauer nachdenken, mitfiebern und in einem unbeschreiblichen Reichtum an Melodien schwelgen. Karl Wessely, Geschäftsführer der Arenaria: „Die Wiederaufnahme der Oper im Steinbruch ist der Auftakt der neuen ­Zusammenarbeit zwischen Land und Esterhazy. Dadurch konnte die Oper für die nächsten fünf Jahre gesichert werden. Mit Mozarts ,Zauberflöte‘ holen wir 2019 Melodien in den

Steinbruch, die von allen Musikliebhabern mitgesungen werden können.“ Das Land wird Maria Lassnig Stiftung, Wien, Thimfilm, Arenaria / die Oper im Steinbruch als Teil der gewachsenen kulturellen Identität in der Region unter- stützen. In Arbeitsgruppen wird ab sofort gemeinsam überprüft, wie Synergien zwischen der Oper, dem Musikfestival HERBSTGOLD und den Operettenaufführungen in Mörbisch geschaffen werden können. Es wird eine „Festivalregion Neusiedler See“ entstehen, die Ein Blick auf Giuseppe Verdis Opernkrimi „Rigoletto“, dem Burgenland einen kulturellen und touristischen Anschub geben wird. aufgeführt im Juli/August 2017. www.operimsteinbruch.at © KHM-Museumsverband

42 ROTWEISSROT www.weltbund.at ÖSTERREICH NEWS

255 Jahre Wetterbeobachtung Die Sternwarte des Benediktinerstiftes Kremsmünster führt die weltweit längste Aufzeichnung von Temperatur- und Wetterdaten.

eit 1763 werden in der dem Benediktinerstift Kremsmünster zugehörigen Sternwarte meteoro- S logische Beobachtungen angestellt. Damit kann Kremsmünster als einzige Wetterstation der Welt eine Messreihe über 255 Jahre vorweisen, die nie durch einen Standortwechsel unterbrochen worden ist. Es ist fast nicht vorstellbar, dass über rund 93.000 Tage in jede Zeile, in jede Spalte im sogenannten „Wetterkammerl“ die erhobenen Daten minutiös eingetragen wurden – und werden, denn die Wetterbeobachtung wird lücken- los weitergeführt. Der 50 Meter hohe Turm wurde von den Benediktinern 1749 errichtet und wird bis heute als Museum genutzt. Der große Saal im sechsten Stock wurde zuerst als astro- nomisches und später als magnetisches Observatorium eingerichtet. Dort sind der astronomische Tisch (1590), eine stattliche Anzahl von astronomischen Beobach- tungsinstrumenten – darunter ein Sextant aus Eisen, den wahrscheinlich Johannes Kepler in Prag verwendet hat- Eine Seite aus dem te –, eine Sammlung von Taschensonnenuhren, von Erd- Klimatagebuch mit und Himmelsgloben, die ersten astronomischen Auf- Eintragungen vom 19. zeichnungen und noch vieles andere ausgestellt, was frü- bis 25. April 1806. her hier in Verwendung war. Von hier aus kann man auf eine Terrasse treten, die dem Besucher einen Blick über das gesamte Stiftsareal und an schönen Tagen bis zu den Bergen des Toten Gebirges ermöglicht. ❰ www.specula.at stift-kremsmuenster.net P. AmandP. Kraml / Ein Blick ins „Wetter­ kammerl“ (Bild links). Der 50 Meter hohe Turm wurde von den Benediktinern

© Stift Kremsmünster 1749 errichtet (Bild rechts).

www.austrians.org ROTWEISSROT 43 ÖSTERREICH IN ALLER WELT – DAS 10. BUNDESLAND

Austrian-American Council West Das 21-jährige Wunder von Graz

Schon im September 2017 hatte das Austrian-American Council West allen Mitgliedern annonciert, dass der jun- ge, international bekannte Organist, Chorleiter und Kom- ponist Lukas Hasler am 13. Januar 2018 in der Glendale City Church ein Konzert aufführen würde. Zuvor und auch nachher gab es private Einladungen, oftmals durch das AACW und seine Sponsoren unterstützt. Das Konzert selbst war mehr, als man erwartet hatte, allein weil Haslers Liebe zur Musik durch seine unglaublich hochbegabte Interpretation und hervorragende Finger- und Pedaltechnik perfekt gezeigt wurde. Besonders beim Schlussstück, „Hamburger Totentanz“ von Guy Bovet, kam man zum Schluss, das „Wunder von Graz“ gehört zu haben, denn was Lukas Hasler an der Orgel darbrachte, schien einmalig schön. An und für sich kommt ein Wun- der nur selten vor, aber mit Lukas Hasler werden wir Lukas Hasler (Bildmitte) mit Austrian-American-Council-West-­ ­sicherlich wieder mal in L.A. das „Wunder von Graz“ be- Sponsoren: AACW-Vizepräsidentin Liliana Popov-Alexander (rechts) grüßen können, da der hochtalentierte Jungmusiker nun und AACW-Präsidentin Veronika Reinelt (links). zur Familie des Austrian-American Council West gehört. ❰

Österreicherverein Basel Ball des Österreichervereins Basel am 3. Februar 2018

Honorargeneralkonsul der Republik Österreich, Herr Dr. Ralph Th. Honegger, sowie der Vorstand des Österreicher- vereins Basel hatten zu dem festlichen Ereignis geladen. Die Stadt Wien hat als Damenspende eine schöne Silber- kette mit rotem Stein zur Verfügung gestellt, die von den Damen mit Freude und großem Dank an die Stadt Wien entgegengenommen wurde. Ab 18 Uhr erfreute das Salonorchester „Da Capo“ die ­Anwesenden mit Wiener Walzer, Marsch, langsamem Walzer etc., und zu den flotten Melodien wurde bereits eifrig getanzt. Die Safran-Brigade präsentierte ein erlesenes Buffet mit schmackhaften Vorspeisen, denen mit Appetit zugespro- chen wurde! Viel Tanzzeit konnte genutzt werden, bevor der Hauptgang an den Tischen serviert wurde. Danach spielte das Tanzorchester „Moody Tunes“, das mit Cha- Cha-Cha, Rumba, Samba, Jive, Tango etc. die Stimmung der Tänzer anheizte. Erfreulicherweise waren auch viele jüngere Gäste zum Ball gekommen, die sich ebenso amüsierten und vergnügt das Ein Österreicher-Ball ist in der Schweiz immer etwas Be- Tanzbein schwangen. Die Gattin des Präsidenten, Frau Elisabeth Hartmann, sonderes! Das wurde dieses Jahr wieder den über 140 fest- Dank der festlichen und entspannten Atmosphäre hat sich überreicht den Ballgästen die lich gekleideten Ballgästen bewusst, die sich im prächtigen unser Österreicher-Ball als einer der beliebtesten Anlässe

Damenspende der Stadt Wien. Festsaal der Safranzunft in Basel eingefunden hatten. Der in unserer Region Basel etabliert. ❰ © Privat

44 ROTWEISSROT www.weltbund.at ÖSTERREICH IN ALLER WELT – DAS 10. BUNDESLAND

Österreicher-Verein Zürich Beschwingte Ballnacht

Eine beschwingte Ballnacht durfte Präsidentin Monika ­Löscher vom Österreicher-Verein Zürich am 20. Januar 2018 mit den Worten „Alles Walzer“ im Hotel Mövenpick in Regensdorf eröffnen. Ein wahres Rosenmeer mit drei- hundert wunderschönen Fairtrade-Rosen empfing heuer die Ballgäste im festlichen Saal. Jede Dame und jeder Herr durfte eine Rose samt Vase mitnehmen. Dass die Herren auch eine Rose erhielten, war nicht ganz ohne Hinterge- danken, wie die Präsidentin in ihrer Ansprache festhielt. Es sollte den Herren dabei helfen, sich daran zu erinnern, in welchem Geschäft sie so wunderschöne Rosen bekommen, und da der Valentinstag nicht mehr weit war, gab es extra noch einen Rabattgutschein dazu. Die überaus tanzfreu­di­ gen Gäste wurden vom Trio „Südwind“ mit Gastsängerin llo musikalisch durch den Abend begleitet. Ein besonders attraktives „Zuckerl“ hat sich der Vorstand heuer einfallen lassen: Es wurden drei Taxitänzer engagiert, die sich um die Damen ohne Begleitung bemühten und sie elegant und charmant auf der Tanzfläche verwöhnten. ❰ Der Vorstand des Österreicher-Vereins Zürich.

American-Austrian Cultural Society Washington, D.C. Vereinsfeier

Am 10. Dezember 2017 hielt die American-Austrian ­Cultural Society (AACS) einen traditionellen, familien­ orientierten Adventnachmittag für Mitglieder und Freunde der Gesellschaft im altehrwürdigen Concord Club in ­Washington, D.C. ab. Ein „echter“ Heiliger St. Nikolaus, der die Kinder mit von ihren Eltern bereitgestellten Gaben bedachte, Glühwein und hausgemachte Weihnachtsbäckereien sorgten im fest- lich geschmückten Klublokal für den entsprechenden Rahmen. Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war diesmal eine Stille Auktion, bei der verschiedene von Mitgliedern gespendete Artikel mit Österreichbezug – beispielsweise ein Paar Lederhosen, ein schönes Schmuckset, bestehend aus Halskette und Ohrgehängen (eine Gabe von „Lady Austria“ Claudia F. Wilson, www.ladyaustria.com), sowie Bücher und CDs – zur Verlosung gelangten. Der dadurch lukrierte Gewinn kommt den SOS Kinder- dörfern, einer weltweit aktiven Wohltätigkeitsorganisation österreichischen Ursprungs, zugute. Die von AACS-Präsident Herbert Traxler und dessen Frau Carol geleitete Gruppe „Alpine Singers“ sorgte zudem wie Die Alpine Singers schon so oft mit ihren wunderbaren musikalischen Dar- mit dem Heiligen

© Privat bietungen für echt österreichische Adventstimmung. ❰ Nikolaus.

www.austrians.org ROTWEISSROT 45 ÖSTERREICH IN ALLER WELT – DAS 10. BUNDESLAND

Austrian Society of Detroit, Michigan Strauss-Ball Jänner 2018

Vertreter und Prominenz aus dem örtlichen Geschäftsle- ben. Zum Auftakt wurde den Gästen ein Gala-Essen mit guten Weinen aus Österreich serviert. Nach dem Festessen begrüßte Zeremonienmeister Andrew Griesser die Gäste und führte durch das Programm des Abends. Zuerst wurde ein reizender Auftritt von kleinen zukünftigen Tänzern vorgeführt, gefolgt vom Einzug der Debütantinnen und deren Begleitern. Unter den Klängen der Quadrille aus „Die Fledermaus“ wurden die Debütan- tinnen der Gesellschaft vorgestellt. Mit dem Aufruf zum „Allgemeinen Tanz“ lud Vize-Präsident Horst Griesser die Gäste zum Eröffnungswalzer „An der schönen blauen Donau“ ein. Für die tanzbegeisterten Gäste spielte das Macomb Symphony Orchestra österreichisch-wienerische­ Die Debütantinnen und Der traditionelle Johann-Strauss-Ball, veranstaltet von der Musik, das Neugebauer Ensemble unterhielt mit Musik­ ­Debütanten bei der feier- Austrian Society of Detroit, fand am 27. Jänner 2018 statt. für moderne Tänze. lichen Eröffnung. Rund 400 Gäste fanden einen festlich geschmückten Saal Für die anwesenden Gäste war dieser Ball sicherlich ein vor, unter den Gästen waren die Honorarkonsuln für Höhepunkt dieser Ballsaison und ein unvergessliches ­Österreich, Deutschland, Schweiz und Norwegen sowie ­Erlebnis mit Unterhaltung, Musik und Tanz. ❰

Klub der Österreicher in Bulgarien (KOEB) KOEB hat eine eigene Homepage

Seit einem Jahr betreiben wir eine eigene Vereins-Home- page. Diese hat sich mittlerweile als zentrale Anlaufstelle etabliert. „Wer wissen möchte, wann die nächste Veran- staltung stattfindet, welche Aktivität der Verein entfaltet, der kann unter www.Koeb.club alles finden“, betonte der Präsident Manfred Vallaster bei einer Präsentation am Stammtisch. Er freute sich, wie oft nun schon die Home- page aufgerufen wurde, und lud alle ein, einen Blick hin- ein zu werfen. Der KOEB hatte ein paar intensive Monate erlebt. Ganselessen am 11. 11., Glühweinparty am Weih- nachtsmarkt und Gedanken zum Wiener Ball in Sofia ­gaben einiges zum Arbeiten. Beim letzten Stammtisch konnte der Präsident Manfred Vallaster nicht nur den ­Präsidenten des Österreicher Klubs Thessaloniki, Peter Hoffmann, mit Gattin begrüßen, sondern auch unseren Fernsehkoch Gottfried Gansterer und nicht zuletzt die Vertreterin des Euro Comm PR Wien, Frau Mag. Radl. Dies ergab einiges an Diskussionen über die neue Regie­ rung bis zu einem speziellen bulgarischen Wein. Durch die EU-Ratspräsidentschaft von Bulgarien sind derzeit einige politische Vertreter unserer Heimat in Bulgarien unter- Die beiden Präsidenten wegs. Daraus ergibt sich auch hin und wieder ein Gedan- Peter Hoffmann (li.) und kenaustausch über das Leben als Auslandsösterreicher in

Manfred Vallaster. Bulgarien. ❰ © Privat

46 ROTWEISSROT www.weltbund.at ÖSTERREICH IN ALLER WELT – DAS 10. BUNDESLAND

Österreichische Gesellschaft Düsseldorf e. V. Rosemarie Marschner: Good Morning, Mr. Mendelssohn

Die österreichische Gesellschaft in Düsseldorf hat das große Glück, in ihren eigenen Reihen eine erfolgreiche Schriftstellerin zu haben, nämlich die in Wels geborene Rosemarie Marschner, die nun seit über 40 Jahren in Düsseldorf lebt. Nach dem großen Erfolg ihres Buches über Clara Schu- mann hat sie sich erneut einem Künstlerleben zuge­­ wandt und die Biografie des Komponisten Felix Men- delssohn-Bartholdy zur Vorlage ihres neuen Romans verwendet. Im ansprechenden Ambiente des Goethemuseums las sie aus ihrem neuen Werk „Good Morning, Mr. Mendels- sohn“ und fand in den Mitgliedern der österreichischen Gesellschaft und dem CV-Philisterzirkel ein interessier- tes Publikum vor. Es folgte ihr gespannt auf den Spuren des berühmten Komponisten, der als Wunderkind ge­ feiert wurde und mit nur 38 Jahren „frühvollendet“ an einem Schlaganfall starb. Auslöser war die Todesnachricht seiner geliebten und ebenso begabten Schwester Fanny. Im Roman werden die biografischen Daten geschickt ver­ London, wo er auf der Straße von fremden Menschen Die Autorin Rosemarie woben. Das Leben des Komponisten war bewegt im erkannt und mit „Good Morning, Mr. Mendelssohn“ Marschner mit dem Cover wahrsten Sinn des Wortes. Konzertreisen führten ihn begrüßt wurde. Man darf gespannt sein, wen sich die ihres neuen Buches. durch halb Europa. Die größte Popularität erlangte er in vielseitige Schriftstellerin als Nächstes vornimmt. ❰

Österreicherverein Arbon Bauernschnapsen

Am 7. Oktober 2017 durfte der Österreicherverein Arbon in der Schweiz zum 25. Mal das 4er-Schnapsen, sprich Bauernschnapsen, durchführen. Es konnten Gäste aus den Vereinen in der Schweiz – Uster, RWR Wil, St. Gallen, Ostschweizer-Steirerclub – und den befreundeten Vereinen aus Vorarlberg – Steirer in Vorarl- berg und die Kärntner in Dornbirn – sowie die Murtaler begrüßt werden. Leider konnten aus Kriens keine Gäste kommen, da der Chauffeur krankheitsbedingt ausfiel. So konnten die 40 Teilnehmer doch in lockerer Atmo- sphäre ihre Bummerl spielen. Die Spielleitung bedankte sich für die Fairness und Disziplin bei allen TeilnehmerIn- nen. Die Lokalität war super ausgesucht. Ab 20.30 Uhr wurden die Sieger geehrt und alle Platzierungen bekannt gegeben. Bei dieser Gelegenheit wurde 2 Mitgliedern gro- ßer Dank ausgesprochen, sie waren bei allen 25 Ausfüh- rungen von Anfang an an vorderster Stelle dabei und ha- ben das 4er-Schnapsen mitgeprägt. Dies waren Helmut Krobath und Engelbert Koller, die in Zukunft die Spiele Engelbert Koller (li.)

© Privat, R. Kassler nur noch als normale Teilnehmer bestreiten wollen. ❰ und Helmut Krobath.

www.austrians.org ROTWEISSROT 47 48 Salz, Pfeffer, Muskat 75 gZiegenfrischkäse 150 mlObers 100 mlApfelsaft 50 gBärlauch Oliven, ohneStein2 ELSchwarze 4 getrocknete Tomatenfilets, in Öl eingelegt 125 mleiskaltesObers Salz, Pfeffer Filet oderKeule 300 gschieres Lammfleisch vom Rücken, 2 ELOlivenöl 4 Eigelb 200 gMehl Die Zutaten (für4Personen) Schaum Ziegenkäse- Bärlauch- Ravioli mit Lamm- SCHMANKERLECKE DIE in Deutschland. und lebtmitseiner­ reichischer Fernsehkoch öster ­ hinaus berühmter ist einüberdieGrenzen Johann Lafer Der Spezialist ROTWEISSROT Familie

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Häufchen auf die eine Teigplatte verteilen. Teigplatte verteilen. eine die auf Häufchen kleinen in cm von 2–3 Abstand im Masse Teigplattendünnen Lammfleisch- ausrollen. großen gleich zu 2 in 2 Portionen beitsfläche Ar bestäubten Mehl mit einer Nudelteig auf abschmecken. kräftig mals noch Masse untermischen. und geben Brät Tomaten Lamm- zum Oliven und würfelte Ge bzw. hacken. würfeln klein Oliven und Tomaten Getrocknete pürieren. fein Mixer einem in mitundObers würzen Pfeffer Salz, mit würfeln, klein Lammfleisch Inzwischen stellen.Kühlschrank den in Minuten 30 für und Folie wickeln Nudelteig in kneten, ten, geschmeidigen glat einem zu Salz Öl und Eigelb, mit Mehl Zubereitung besiegelt. kulinarisch auch Freundschaft österreichisch-italienische die ist trifft, lauch Bär Klassikers Wucht heimischen des zige wür die auf Südens des Aromatik –die schlag Rezeptvor unserem in wie –so noch dann Wenn heißbegehrt. hierzulande sind richte Geschmäcker. Vor Nudelge allem Geschmäcker. mediterrane Vorliebebesondere für eine immer schon hatte sterreich ------Johann Lafer Johann Ihr Ihnen wünscht Guten Appetit verteilen. darauf Kirschtomaten trockneten ge Ofen im einigen mit zusammen Ravioli Teller tiefe in schöpfen, Ziegenkäse-Schaum Bärlauch- aufmixen. schaumig Pürierstab einem mit alles geben, Ziegenkäsesoße die in Bärlauch schwenken. Butter zerlassener in Thymian mit und lassen abtropfen nehmen, heraus Anschließend garen. 5 Minuten etwa Salzwasser kochendem sprudelnd in Ravioli abschmecken. und Muskat Pfeffer Salz, mit Soße untermixen. Pürierstab dem mit lang 1Minute etwa und zufügen genkäse Zie und Bärlauch dann lassen, einkochen 5Minuten zirka Obers mit Apfelsaft hacken. grob und waschen Bärlauch Schaum den Für ausstechen. violi Ra Ausstecher runden gezackten einem mit und andrücken Füllung die um rund legen, Die Teigplatte zweite bestreichen. darüber Eiweiß mit dünn Füllung Teig die um rund www.weltbund.at - - - - -

© Lafer / Guido Karp, Michael Wissing BUCHBESPRECHUNG

Nicola Labanca / Oswald Überegger (Hg.) Ingrid Haslinger Krieg in den Alpen. Die Wiener Küche: Martin Haidinger Österreich-Ungarn Kulturgeschichte Jedermanns Land. und Italien im Ersten und Rezepte Österreichs Reise in Weltkrieg Mandelbaum Verlag, die Gegenwart Böhlau Verlag, Wien 2015 372 Seiten Amalthea Verlag ISBN: 978-3-205-79472-1 ISBN 978-3-8547-655-8 ISBN: 978-3-99050-124-5

Einige sprechen vom „Großen Krieg“, andere von der Manchmal lohnt sich ein Blick in die Kochtöpfe, Es war einmal ein gewaltiges Reich. So groß, dass auf „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“. Die Rede ist um die Kulturgeschichte eines Landes mit allen seinem Gebiet die Sonne nie unterging. Bis es vom Ersten Weltkrieg, der 1914 begann und 1918 Sinnen zu erfassen. Bestes Beispiel: das in Wien so Schlachten, Kriege und den Anschluss an die Moder- sein Ende fand. Dazwischen verloren unzählige Sol- beliebte Gulasch. Ursprünglich war es ein Eintopf- nität verlor. Übrig blieb ein kleines Land, ein euro- daten an den Fronten ihr unschuldiges und junges gericht ungarischer Hirten, das anfangs sogar ohne päisches Armenhaus. Das dann noch einen Krieg Leben; und auch die Europakarte nach 1918/20 Paprika auskam. Es waren bulgarische Gärtner auf verlor. Und zu einer der reichsten und glücklichsten erhielt ein neues Gesicht. Der italienische Kriegsein- der Flucht vor den Eroberungsfeldzügen der Osma- Nationen der Welt wurde. Wie dieses moderne Mär- tritt und Bündniswechsel 1915 brachte in den Alpen nen, die das Gewürz nach Ungarn brachten. Die chen zur jüngeren Geschichte Österreichs werden eine neue Front, die von der Weltkriegshistorie ver- dunkelrote Köstlichkeit war billig zu haben, über- konnte, wollte Martin Haidinger genauer wissen. einzelt behandelt wurde. 100 Jahre danach beschäf- aus feurig – und für die Hirten damit der perfekte Die Idee dazu hatte er, als sein Vater erkrankte und tigen sich versierte Historikerinnen und Historiker Ersatz für den damals viel teureren Pfeffer. Trotz- sich plötzlich in seine Jugend in den 1930ern zu- mit dem Krieg im Gebirge. Sie umreißen anschau- dem blieb das Gulasch eine sehr regionale Speziali- rückversetzt fühlte. „Gegen selbst Erlebtes und sub- lich sechs Themenstellungen für beide Staaten. tät, die selbst in Ungarn kaum wer kannte, der jektiv Empfundenes kann der geschliffenste Histori- ­Dabei geht es um die Rolle von Staatsmacht und nicht selbst mit Viehtrieb beschäftigt war. Erst Kai- ker nicht anstinken, mag er akademisch gesehen -führung, die militärische Kriegsführung, die Erfah- ser Joseph II. verhalf der Spezerei zur Berühmtheit. tausend Mal recht haben“, schreibt der selbst akade- rungswerte der Soldaten, die Propagandageschichte Allerdings ungewollt: Seine zentralistischen Re- misch ausgebildete Historiker und über die Grenzen und gesellschaftliche Mobilisierung, die Kriegserin- formvorhaben verärgerten die ungarischen Magna- Österreichs hinaus bekannte Journalist zur Einlei- nerung und die Historiografie bis in die Jetztzeit. ten. Als Zeichen ihrer Eigenständigkeit suchten sie tung. „Und das Ausgestandene bleibt irgendwo in Zusammen mit den Herausgebern Oswald Über­ nach einem zutiefst magyarischen Gericht. Und uns gespeichert – ein Leben lang. Andererseits kann egger und Nicola Labanca hat sich ein Autorenteam wurden beim Gulyas fündig, das prompt zur ein Würstchen, während es in seinen Zeitumständen aus Österreich, Deutschland und Italien zusammen- Natio­nalspeise erhoben wurde. Was fiolgte, war ein wie in einem Sandwich eingeklemmt ist, die Kontu- gesetzt und den hier zu besprechenden glänzenden kulinarischer Siegeszug. Die Wiener dickten das ren weiterer Zusammenhänge im großen Würstel- Sammelband zusammengestellt. Von Interesse sind suppenartige Gericht etwas ein, nahmen ihm die stand selten ermessen. Eine aussagekräftige Gesamt- die epilogähnlichen Zeilen Labancas, der adäquat feurige Schärfe der ursprünglichen Zubereitung schau wird erst im Nachhinein möglkich. Die zu artikulieren versucht, wie man aus einer transna- und hatten damit eine neue Leibspeise der Wiener Würtselstandsrevision (mit Senf und/oder Kren) tionalen Geschichte lernen kann. kreiert, die sogar Kaiser Franz Josephs Gaumen er- nennt man dann Geschichtsschreibung.“ Haidingers Die Folgen des Ersten Weltkriegs sind im Alpenraum oberte. Solche und viele andere Geschichten kann Parforce-Ritt durch die vergangenen 100 Jahre der besonders noch zu spüren, wenn man etwa an die Ingrid Haslinger erzählen. Die Historikerin forsch- österreichischen Republik dreht sich deshalb nicht Brennergrenze und an Südtirol denkt. Die kriegeri- te von 1987 bis 2014 für die Ehemalige Hofsilber- nur um „Hohe Herren (und Damen), sondern um schen Auseinandersetzungen zwischen Österreich- und Tafelkammer über Hofwirtschaft und Tafel- die Jedermänner und -frauen (…), ihre Schicksale, Ungarn und Italien haben mehr Opfer aufgrund kultur. Viele Ausstellungen hat sie im Rahmen ihre Ideen, darüber, was sie ersehnten und erlitten, von Naturkatastrophen als im Stellungskrieg gefor- ihrer Tätigkeit kuratiert, auch viele bemerkenswer- woran sie sich erinnern und was sie lieber vergessen.“ dert. Beide Armeen waren auf diesen Frontabschnitt te Bücher über Themen aus der österreichischen Bewusst lehnt sich Haidinger an das 1920 bei den ungenügend vorbereitet. Geschichte verfasst. Daneben hat sich Haslinger ersten Salzburger Festspielen aufgeführte „Spiel vom Die Einzelbeiträge der Autorin und der Autoren auch als Kochbuchautorin einen Namen gemacht: Sterben des reichen Mannes“ an. Diese „kleinere sind prädestiniert dafür, wenn es darum geht, eine Immer wieder spürte sie den Wurzeln österreichi- ­Variante des Doktor Faust – ohne Teufelspakt, dafür bis in das Heute führende Thematik bildlich zu be- scher Küchentraditionen nach, kochte jahrhunder- mit Fraß, Völlerei, Wehleidigkeit, Reue und Him- urteilen. Die Fragen während des Ersten Weltkriegs tealte Rezepte und transkribierte sie für die Neu- melfahrt“ hält der Autor für eine „verdächtig öster- waren zahlreich, und das interessierte Lesepublikum zeit. In ihrem neuesten Werk geht sie jetzt der reichische Melange“. Eine solche rührt der scharf­ kann die eine oder andere Bildungslücke mit dem Wiener Küche auf den Grund. Historische Rezepte sinnige Beobachter Haidinger auch selbst an: Und Vertiefen der Beiträge schließen. Man kann also helfen herauszufinden, wie Wien in vergangenen erzählt mit Wortwitz und historischen Anekdoten, Überegger und Labanca stellvertretend für alle Jahrhunderten geschmeckt hat. Und die dazu ge- wie aus dem Armenhaus Europas einer der lebens- ­loben, denen es gelingt, etwas Licht in die oftmals reichten Geschichten, Zitate, Zahlen und Fakten wertesten Flecken der Erde wurde. Ein wichtiger

© Amalthea Verlag, edition a, dunkle Seite des Krieges zu bringen. ar ❰ machen im engeren Wortsinn Appetit auf mehr. sts ❰ Beitrag, um Österreich wirklich zu verstehen. sts ❰

www.austrians.org ROTWEISSROT 49 BUCHBESPRECHUNG/IMPRESSUM

Othmar Kopp / Impressum Kurt Lanthaler Brenner.o: Geschich- Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND (AÖWB), ten über die Grenze Postgasse 6/1/2, A-1010 Wien. In Zusammenarbeit mit dem „Österreich Journal“ – http://www.oe-journal.at. Tyrolia Verlag / Athesiaverlag, Chefredaktion und für den Inhalt verantwortlich: Hofrat­ Dr. Günter Düriegl, Tel.: +43/1/533 52 24-30, Innsbruck-Wien/ Fax: +43/1/533 52 24-9, E-Mail: [email protected].­ Produktion und Konzeption: Bozen 2018 PG The Corporate Publishing Group GmbH (CPG), A-1080 Wien. Projektleitung: CPG / Silvia Wagner, ISBN: 978-3-70223-672-4 [email protected]. Artdirektion: CPG / Gerald Fröhlich. Grafik: CPG. Lektorat: CPG / Susanne Drexler. ­Anzeigenkontakt: Markus Wagner, Tel.: +43/1/405 46 40-768, E-Mail: [email protected]. Druck: Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsgesellschaft m.b.H., A-3100 St. Pölten. Der Brenner, der seit nunmehr 100 Jahren Nord- Die Informationen in diesem Magazin entsprechen­ dem Stand zum Zeitpunkt der Drucklegung. und Südtirol teilt, symbolisiert eine willkürlich und Druck- und Satzfehler vorbehalten. ROTWEISSROT wird auf FSC-zertifiziertem Papier gedruckt, sinnfrei gezogene Grenze. Erst in den 90ern des 20. das aus nachhaltig bewirtschafteter Forstwirtschaft stammt. Jahrhunderts wurde die Grenze durch das Inkrafttre- ten des Schengener Abkommens undurchlässiger. Als ein Vierteljahrhundert vorher die Autobahn errichtet wurde, konnte man den Brenner links liegen lassen. Der Brenner erzählt viele Anekdoten. Zöllner, Grenz- Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: beamte, Eisenbahner, Kaufleute, Wirte und Reisende prägten und prägen das Gebiet im Herzen des Wipp- Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: ObSenRat Dr. Peter BRAND, Wien tals. Jeder hatte und hat auf seine Art sein Auskom- AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND HR Dr. Walter DUJMOVITS, Güssing men in dem Ort und auf dem Pass. Der Fotograf (AÖWB) Dr. Peter ERNST, Paris/Frankreich Othmar Kopp aus Innsbruck hat mit seinem Blick für A-1010 Wien, Postgasse 6/1/2 Mag. Astrid FIXL-PUMMER, Wien das Wesentliche dem Brenner mit der aus dem Dorn- Tel.: +43/1/533 52 24 Heidemarie HIRSCHBÄCK ✝, röschenschlaf entrissenen Alltagsgeschichte neues Le- Fax: +43/1/533 52 24-9 Sydney/Australien ben eingehaucht. Seine Stillleben-Bilder sprechen E-Mail: [email protected] Harald LÖSCHER, Oberhasli/Schweiz mehr als tausend Worte. Und weil wir gerade bei den www.weltbund.at. Ing. Rudolf NEUHOLD, Frankfurt am Main / Worten sind, steuert der Bozner Autor Kurt Lanthaler Präsident: Dkfm. Ing. Gustav CHLESTIL.­ Deutschland einen Essay bei, obwohl er gleich zu Beginn betont, Grundlegende Richtung und Blattlinie: Thomas PAYER, Hannover/Deutschland dass die Ortschaft gar nicht schön sei. Man erkennt in ROTWEISSROT, das Auslandsösterreicher-­ Roland K. PIRKER, Ottawa/Kanada der Feder Lanthalers Heimeliges und Eigensinniges. Journal, informiert seine Leser im In- und Ausland Dr. Laszlo SCHMIDT, Pecs/Ungarn Und die grundverschiedenen Ansichten der Mitrei- über österreichrelevante Themen zu Politik, Ges. Mag. Wolfgang STROHMAYER, Wien senden erwecken etwas Persönliches und zeigen dem Wirtschaft, Kultur, Aktuellem etc. Leser, dass es hinter der Grenze auf beiden Seiten ein Auflage: 20.000 Stück. Erscheinungsart: Generalsekretärin: altes, neues und unentdecktes Land gibt. So geht eini- ROTWEISSROT erscheint viermal jährlich. Dr. Irmgard HELPERSTORFER, Wien gen der Pass nahe, andere wollen sich erinnern, und wiederum andere blicken in die Zukunft. Den Verlag Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Chefredakteur: kann man für das fotografisch-literarische Projekt nur AUSLANDSÖSTERREICHER-WELTBUND Hofrat Dr. Günter DÜRIEGL, Wien beglückwünschen. Man fühlt sich in einem Ort zwi- schen den Welten. So ist und bleibt der Brenner ein Präsident: s Ehrenschutz: Ort der Trennung und des Übergangs, aber auch einer Dkfm. Ing. Gustav CHLESTIL, Die Bundesministerin für Europa, des Wartens und der Hoffnung. Der Brenner, der bis Ainring/Deutschland Integration und Äußeres 1918 nie eine Grenze war, ist ein politischer, histori- Dr. Karin KNEISSL scher und gefühlsbetonter Ort. So schließt der Rezen- Vizepräsident Außenressort: und die Landeshauptleute der sent mit den Worten Lanthalers, dass der Brenner Dr. Jürgen EM, Bonn/Deutschland österreichischen Bundesländer: recht oft und grau daherkommt, und tut, als sei das Dr. Wilfried HASLAUER, Salzburg Sache. Dabei, das weiß der Brenner eh, ist Grienen Vizepräsident Innenressort: Dr. Peter KAISER, Kärnten eher seine Mache. Nur merkt das keiner, es sei denn, Werner GÖTZ, Berlin/Deutschland Dr. Michael LUDWIG, Wien daß die Erde bebe. Dann sagt der Brenner: Ich war Mag. Johanna MIKL-LEITNER, Niederösterreich das nicht. Ich schwebe – und ich werf auch nicht mit Vorstandsmitglieder: Hans NIESSL, Burgenland Essen – ganz über diesen Dingen und bin ansonsten Juliana BELCSAK, New York / USA Günther PLATTER, Tirol gänzlich selbstvergessen. Dann lächelt er, der Brenner Dr. Margarete BERNAVA-BAMBAS, Hermann SCHÜTZENHÖFER, Steiermark und er nickt und weiß. Nur wirklich große Kenner Rom/Italien Mag. Thomas STELZER, Oberösterreich

reisen unverreist. ar ❰ Jürgen BISCHOF, London/Großbritannien Mag. Markus WALLNER, Vorarlberg Verlag/Athesiaverlag, Tyrolia ©

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