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Nr. 1 /38. Jahrgang März 2019 Verbandsjournal

Heimatbund Osnabrücker Land tagt in Schwagstorf Kreisheimattag und Mitgliederversammlung am 27. April 2019 im Wittlager Land

SCHWAGSTORF (jk). Seinen 45. Kreisheimattag richtet der Hei- matbund Osnabrücker Land e. V. (HBOL) am Samstag, 27. April, in Schwagstorf im Wittlager Land aus. Hierzu werden zahlreiche Vertreter aus den Mitgliedsver- einen des Verbandes in der Ort- schaft erwartet.

„Wir freuen uns, an einem ge- schichtsträchtigen Ort zu Gast zu sein, der allein mit drei Museen zu unterschiedlichen Themenschwer- punkten aufwartet“, erklärt der HBOL-Vorsitzende Jürgen-Eberhard Niewedde, der das Programm für diese Tagung zusammen mit dem Geschäftsführer des Verbandes, Ulrich Wienke, mustergültig vorbe- reitet hat. EINTAUCHEN IN DIE GESCHICHTE: Während des Kreisheimattages erhalten die Teilnehmer auch die Gelegenheit, das Museum Schnippenburg zu besuchen. „Es ist mir eine große Ehre und Foto: Gemeinde Freude, die zahlreichen, überaus interessierten Mitglieder und Gäste Der Kreisheimattag ist am Samstag, ten verschiedener Vorstandsmitglie- zum diesjährigen Kreisheimattag in 27. April, mit einem interessanten der verbunden ist. Eine besondere Schwagstorf und damit in unserer Rahmenprogramm verbunden. So Note erhält die Zusammenkunft Gemeinde begrüßen zu dürfen“, gibt es informative Kurzführungen durch einen Vortrag des Archäo- sagt der Ostercappelner Gemeinde- durch das Heimatmuseum Schwags- logen für die Stadt und den Land- bürgermeister Rainer Ellermann. torf, durch das Museum Schnippen- kreis Osna brück, Axel Friedrichs, Sein Rat an die Teilnehmer lautet: burg und durch das Technikmuseum, zum Thema „Der Blick von unten: „Fühlen Sie sich bitte wohl in unserer „analog bis digital“. Anschlie ßend Bodendenkmale im Schwagstorfer Gemeinde Ostercappeln – genießen findet im Veranstaltungszentrum der Raum.“ Sie ,rundum gute Aussichten‘ ge mäß Ortschaft die Mitgliederversamm- unserem Leitbild ,Gemeinschaft lung des Verbandes statt, die unter (Weitere Berichte zum Kreisheimat- Zukunft geben‘.“ anderem mit Rechenschaftsberich- tag im Innenteil dieser Ausgabe.) Seite 2 Aus dem Inhalt Verbandsjournal für Mitglieder und Freunde des Seite 3 Zum Geleit

Seite 4 Rechenschaftsbericht 2018 des Vorsitzenden

Seite 8 Einladung zum 45. Kreisheimattag in Ostercappeln- Gegründet 1973 Nr. 1/2019 – März 2019 Schwagstorf Vorstand: Vorsitzender: Seite 9 Grußwort des Bürgermeisters der Gemeinde Jürgen-Eberhard Niewedde, Venne, Tölkhaus, 49179 Ostercappeln Ostercappeln Stv. Vorsitzender und Geschäftsführer: Ulrich Wienke, Seite 10 Ostercappeln: Geschichtsträchtig, aktiv und entspannend Gramberger Straße 5, 49143 Stv. Geschäftsführerin: Ulrike Bösemann, c/o Stadt Melle, Seite 14 Vielseitige und faszinierende Museumslandschaft 49324 Melle Kassenwartin: Marlies Albers, c/o Gde. , Seite 17 Einladung zur Sternwanderung in Bad Iburg 49134 Wallenhorst Stv. Kassenwart: Rolf Lange, Seite 18 Von der Drei-Hütten-Tour bis zum Kneipp-to-go-Wandern Wittlager Straße 4, 49152 Beisitzer: Martin Bäumer, Seite 20 Rückblick auf den „Tag des offenen Denkmals 2018“ Auf der Urlage 1, 49219 Glandorf Beisitzer: in Groß Mimmelage Johannes Brand, Antonius-Tappehorn-Straße 15, 49170 Hagen a. T. W. Seite 22 Präsentation des Heimat-Jahrbuches 2018 in Fürstenau Beisitzer: Michael Hein, Seite 24 Wilhelm-Fredemann-Gedächtnispreis 2018 an Im Kamp 22, 49205 Beisitzer: Klemens Mehmann vergeben Jürgen Krämer, Rodenbrockstraße 13, 49328 Melle Beisitzer: Seite 26 11. Osnabrücker Landwehrmahl mit Annette Niermann Hartmut Nümann, Osnabrücker Straße 139, 49201 Dissen Beisitzerin: Seite 28 Die 18. Regionale Bücherbörse in der Rückschau Barbara Schmitter, Graf-Ludolf-Straße 16, 49124 Georgsmarienhütte Seite 30 Heimatpreis 2018 ging an den Heimatverein Ehrenvorsitzender: Alex Warner, Godastraße 14, e. V. 49124 Georgsmarienhütte Bankverbindung: Sparkasse Osnabrück, Seite 32 Das „Sommerflimmern – Kino auf dem Lande“ IBAN DE43 2655 0105 0005 8800 42 wirft seine Schatten voraus Herausgeber: Heimatbund Osnabrücker Land e. V. Auflage: 1.000 Exemplare Seite 34 Natürlich gut erholt im Osnabrücker Land Ehrenamtliche Redaktionsleitung: Jürgen Krämer, Melle (V. i. S. d. P.) Korrektorat: Seite 38 Durch die Erdgeschichte auf den Wipfelpfad Jochen Kemming, Melle Druck: Lamkemeyer Druck, Kl. Oesede, Graf-Ludolf-Str. 1, 49124 GMHütte Seite 42 He frätt os’n Däskerkädel Kein Bezugspreis, kostenlose Abgabe an Mitglieder und Freunde Seite 43 Suurkaul insetten – dat doat nich mäeh vull Lüe Geschäftsstelle: Klosterpforte in GMHütte-Kloster Oesede Königstraße 1, Tel. 0 54 01 / 84 92 66, Seite 46 Wuddeln und Flittkes E-Mail: [email protected]

Persönliche Seite 47 Top-Veranstaltungen des Heimatbundes Besuche in der Geschäftsstelle Osnabrücker Land nur nach Vereinbarung. Seite 48 Schönes Osnabrücker Land Seite 3 Lektüre soll Lust auf Heimat wecken „De Utroiper“ – das Journal des Heimatbundes Osnabrücker Land e. V.

Von Jürgen Krämer nicht weniger als 1.488 Seiten erschienen – mit Artikeln, die alle- OSNABRÜCKER LAND. Liebe samt in der Freizeit der ehrenamt- Leserin, lieber Leser! Ein un- lich tätigen Redaktion und der gemütlicher Winter liegt hinter externen Autoren entstanden. uns – und das Frühjahr steht in den Startlöchern. Zeit also, den „Wer keine Wurzeln hat, wächst in Blick auf die Ausflugssaison keine Zukunft“ lautet ein altes 2019 zu richten, die allerdings Sprichwort. Heimatarbeit ist die nicht nur in der Ferne, sondern Beschäftigung mit den eigenen auch in unserer Heimat jede geographischen, kulturgeschicht - Menge zu bieten hat. Nicht lichen und ideellen Wurzeln sowie zuletzt auch dank des Heimat- der immer wieder neu aufkom- bundes Osnabrücker Land e. V., menden Frage: Welches Erbe der auch in diesem Jahr mit möchten wir an nachfolgende seinem bewährten Veranstal- Generationen weitergeben? Hier tungsangebot aufwartet und setzt auch „De Utroiper“ an. Er damit Lust auf Heimat weckt. möchte in Wort und Bild deut- lich werden lassen, dass Heimat Lust auf Heimat soll allerdings WÜNSCHT SICH, dass das Ver- gerade auch im Osnabrücker Land auch die aktuelle Ausgabe des bandsjournal „De Utroiper“ bei ein wertvolles Erbe ist, das es zu Ver bandsjournals „De Utroiper“ den Leserinnen und Lesern weiter- mehren und der Nachwelt zu er- wecken, der dieses Mal mit einem hin Anklang finden wird: HBOL- halten gilt. Tragen auch Sie, liebe Umfang von 48 Seiten aufwartet. Vorstandsmitglied Jürgen Krämer. Leserin und lieber Leser, mit dazu Seit dem ersten Relaunch des Foto: Peter Schatte bei. Denn, wie sagte schon der Blattes, der im Sommer 2006 bekannte Schriftsteller Theodor erfolgte, und nicht zuletzt seit der Land e. V. (HBOL) zu gestalten. Fontane (1819–1898): „Alles Alte, Einführung des durchgängigen Hin zu kommen Berichte über soweit es Anspruch darauf hat, Vierfarbdruckes im Sommer 2015 außergewöhnliche Projekte im Be- sollen wir lieben, aber für das legt die „Utroiper“-Redaktion ihr reich der Heimatpflege, informa - Neue sollen wir recht eigentlich Hauptaugenmerk nach wie vor tive Städte- und Gemeindeporträts leben.“ In diesem Sinne wünschen darauf, ein Magazin mit umfassen- und natürlich Ausflugstipps, die wir Ihnen auch bei der Lektüre der den Informationen über die Arbeit über reizvolle und interessante neuesten Ausgabe des „Utroiper“ des Heimatbundes Osnabrücker Ziele in der Stadt und im Landkreis viel Vergnügen. Osnabrück informieren. Und natür- lich dürfen auch plattdeutsche Beiträge nicht fehlen, die in der Leserschaft ebenfalls auf eine über aus positive Resonanz stoßen. Nr. 1 /37. Jahrgang Nr. 2 /37. Jahrgang März 2018 Verbandsjournal August 2018 Verbandsjournal Umfasste die erste Ausgabe im Heimatbund richtet seinen „Tag des offenen Denkmals“ Fokus auf Melle neuen Gewand 44 Seiten, so er - an Everdings Mühle Kreisheimattag am 28. April 2018 und Sternwanderung am 17. Juni 2018 höhte sich der Umfang ein Jahr Am 9. September 2018 unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“ MELLE (jk). 100 Jahre Heimatver- (jk). Unter dem Leit- ein Melle e. V. und 125 Jahre gedanken „Entdecken, was uns Verschönerungs- und Verkehrs- verbindet“ steht der „Tag des verein Melle-Mitte e. V. – diese später auf 64 Seiten. Die bislang offenen Denkmals“, den die Deut- beiden außergewöhnlichen Jubi - sche Stiftung Denkmalschutz am läen nimmt der Heimatbund Osna - Sonntag, 9. September, zum nun- brücker Land e. V. (HBOL) zum mehr 25. Mal bundesweit aus- Anlass, zwei seiner wichtigsten umfangstärkste Ausgabe erschien richtet. Veranstaltungen in der Grönegau- Metropole auszurichten: den 44. Im Landkreis Osnabrück findet die Kreisheimattag am 28. April 2018 zentrale Veranstaltung aus Anlass des und die 45. Sternwanderung am im März 2012 mit insgesamt 72 Aktionstages an der Windmühle in 17. Juni 2018. Groß Mimmelage statt – eine Veran- staltung, zu der die Samtge meinde „Wir freuen uns sehr, dass der Dach- Artland, die Gemeinde Badbergen, verband der Heimatvereine in den Seiten. Mit der Einführung des Vier - der Kreisheimatbund Bersenbrück Altkreisen Osnabrück, Melle und e. V. (KHBB) und der Heimatbund Wittlage gleich zwei positiv besetzte DIE BEIDEN STADTKIRCHEN St. Matthäus (links) und St. Petri (rechts) prägen Osnabrücker Land e. V. (HBOL) alle Veranstaltungen bei uns in Melle die Silhouette der Grönegau-Metropole. Foto: Harald Kirchhoff Interessierten herzlich einladen. stattfinden lässt“, sagt Bürgermeister farbdrucks hat sich der Umfang BILDET IN DIESEM JAHR die Kulisse für den „Tag des offenen Denkmals“: die Reinhard Scholz, der in diesem Verschönerungs- und Verkehrsverein schen Turnerbundes die Mitglieder- „Der Aktionstag findet im Osna - Windmühle in Groß Mimmelage. Foto: Jürgen Krämer Zusammenhang dem Heimatverein Melle schwerpunktmäßig dem Er - versammlung des Verbandes statt, brücker Land traditionsgemäß im sowie dem Verschönerungs- und halt und dem Ausbau von Wander- die unter anderem mit den Rechen- Wechsel zwischen den beiden Hei- Das Programm umfasst neben einer Am „Tag des offenen Denkmals“ Verkehrsverein herzlich zu deren wegen – insbesondere in den Meller schaftsberichten der Vorstandsmit- des Journals aus Kostengründen matbünden statt“, sagte der HBOL- um 11 Uhr beginnenden Feierstunde werden in Deutschland seit 1993 Jubiläen gratuliert. Für den Verwal- Bergen – widme, so Reinhard Scholz. glieder verbunden ist. Eine beson dere Vorsitzende Jürgen-Eberhard Nie- auch die Möglichkeit zur Besichti- immer am zweiten Sonntag im tungschef steht fest: „Beide Organi- Note erhält die Zusammenkunft wedde. Nachdem die zentrale Ver- gung des historischen Bauwerkes, September selten oder nie zugäng- sationen stellen mit ihrem vielseitigen Der Kreisheimattag ist am Samstag, durch einen Vortrag von Hon.-Prof. anstaltung des Landkreises im Jahre das aus dem späten 18. Jahrhundert liche Kulturdenkmale einem breiten Engagement echte Leuchttürme in 28. April, mit einem interessanten Dr. Fritz-Gerd Mittelstädt aus Melle 2017 auf Schloss Hünnefeld bei Bad stammt und seit dem Jahre 2006 Publikum geöffnet. 2017 öffneten der Heimatbewegung dar – und wir Programm verbunden. So bietet der zum Thema: „Was verstehen wir auf 48 beziehungsweise 52 Seiten Essen und damit im Einzugsbereich den Namen Everdings Mühle trägt. mehr als 7.500 Denkmale ihre Türen sind stolz darauf, dass es sie gibt.“ Heimatverein Melle an diesem Tag heute unter Heimat? Ein tradierter des Heimatbundes Osnabrücker Auch für das leibliche Wohl der für Besucher. Damit ist der „Tag des eine Stadtführung, einen Besuch Raumbezug in seiner aktuellen Land stattgefunden habe, sei nun- Besucher ist gesorgt. offenen Denkmals“ die wohl größte So widme sich der Heimatverein mit des Automuseums „Geschichte auf Bedeutungsvielfalt“. mehr der Kreisheimatbund als feder - Kulturveranstaltung Deutschlands. Leidenschaft und mit einem hohen Rädern“ und eine Besichtigung des eingependelt. Der Chronist hat führender Ausrichter an der Reihe – Der „Tag des offenen Denkmals“ ist Maß an Fachkompetenz der Unter- Grönegau-Museums an. Anschlie - (Weitere Berichte zum Kreisheimat- und zwar mit der Achtkantwind- der deutsche Beitrag zu den Euro - (Weitere Berichte zum „Tag des haltung des Grönegau-Museums und ßend findet in den Räumen der tag und zur Sternwanderung im mühle in Groß Mimmelage in der pean Heritage Days unter der offenen Denkmals“ auf den Seiten des Stadtarchivs, während sich der Landesturnschule des Niedersächsi- Innenteil dieser Ausgabe.) nachgezählt: Seit August 2006 Gemeinde Badbergen. Schirmherrschaft des Europarats. 18 bis 23.) sind in unserem Verbandsjournal Seite 4 „Dank gilt den Mitstreitern und Unterstützern“ Rückblick des Heimatbundes Osnabrücker Land auf das Jahr 2018

Von Jürgen-Eberhard Niewedde uns über die wohlwollenden Gruß- teten Routenangebote bei hervor- worte und die uns zuteil gewor- ragendem Wanderwetter gern an. VENNE. Alle Jahre wieder gilt dene großzügige Gastfreundschaft Nicht nur unser Wanderwart es für den Heimatbund Osna- der Stadt Melle. Die erforderlichen Michael Hein verbuchte die Stern- brücker Land e. V. (HBOL), auf Regularien konnten wir erfreulich wanderung 2018 als Erfolg. das Vorjahr Rückschau zu hal- schnell abhandeln, insbesondere ten – dieses Mal also auf das freuten wir uns, dass mit Barbara Unser Landwehrmahl fand am 26. Jahr 2018. Und gilt es darüber Schmitter ein zusätzliches Vor- Oktober 2018 an neuer Stätte statt, hinaus, vorab allen ehrenamt- standsmitglied gewählt wurde. dem Gasthaus „Zum Dörenberg“ lichen Mitstreitern und Unter- Andererseits bedauerten wir sehr in Bad Iburg, da das Alte Gasthaus stützern unseres Verbandes für den nachvollziehbaren Rückzug Fischer-Eymann solche Veranstal- ihre unterschiedlichsten Enga- von Anna-Margaretha Stascheit tungen aufgrund von Umstruk tu rie - gements für den Heimatbund aus dem Leitungsgremium unseres rungsmaßnahmen bedauerlicher- im verflossenen Jahr ausdrück- Verbandes. Das Thema „Heimat“ weise nicht mehr anbietet. Es hieß lich zu danken! – auch das wurde während der dabei, am Gründungsort Bad Iburg Veranstaltung in Melle deutlich – des Heimatbundes zu bleiben. Zu den regelmäßig im Jahreslauf ist mal wieder aktuell, und der Auch wenn es beim Service ha- vorkommenden Veranstaltungen fundierte Vortrag von Hon.-Prof. perte – die Landwehrrednerin, des Heimatbund Osnabrücker Land Dr. Fritz-Gerd Mittelstädt ließ zu Bad Iburgs Bürgermeisterin Nier- erfolgen nachstehend einige Hin- dieser oder jener Facette auf- mann, verstand es, mit ihrer Land- weise oder auch Erinnerungen: horchen. wehrrede, begleitet von Filmaus- Am 28. April 2018 trafen sich an - schnitten jetzt und einst, Iburger nähernd 60 Freunde der Heimat Am eigentlichen Traditionstermin, Erfolgsgeschichten aufzuzeigen, zum so genannten Kreisheimattag dem 17. Juni 2018, fand unsere dabei insbesondere die Landes - in Melle. Wir würdigten damit Sternwanderung statt. Als Start- gartenschau 2018. auch das Jubiläum „100 Jahre Hei- und Zielpunkt diente das Weber- matverein Melle“, der uns an die- haus am Rande der Meller Berge. Was an dieser Stelle nicht uner- sem Tag auch den Grönegau näher Nahezu 60 Wanderlustige nahmen wähnt bleiben darf: Im Jahre 2018 zu bringen wusste. Wir freuten die drei abwechslungsreich gestal- zeichnete unser Nordkreispartner, der Kreisheimatbund Bersenbrück e. V. (KHBB), für die Heimatbund- Gemeinschaftsaktionen verant- wortlich. Da heißt es zum einen, die Auftaktveranstaltung zum „Tag des offenen Denkmals“ im Land- kreis Osnabrück zu erwähnen. Dazu versammelten sich am 9. September 2018 bei bestem Spät- sommerwetter die Interessenten an Everdings Mühle in Badbergen- Groß Mimmelage. Das Beispiel, ein Denkmalobjekt mit vielfäl- tigem Leben zu erfüllen, wurde dort wirkungsvoll und auch be- geisternd dargestellt.

Der Wilhelm-Fredemann-Gedächt- BEKANNTE GESICHTER am Rande der Mitgliederversammlung des Heimat- nispreis ging 2018 an Klemens bundes Osnabrücker Land in Melle mit (von links) Hartmut Nümann, Mehmann aus Grafeld. Sein Enga- Jürgen Schwietert, Ulrike Bösemann, Ulrich Wienke, Jürgen-Eberhard Nie- gement gilt seit Jahren dem Grafel- wedde, Reinhard Scholz, Dr. Michael Lübbersmann, Rolf Lange, Barbara der Platt, das er auch im schuli- Schmitter, Dr. André Berghegger, Anna-Margaretha Stascheit und Jürgen Krämer. Foto: Peter Schatte (Fortsetzung nächste Seite) Seite 5

WO VERGANGENHEIT Zukunft hat: Teilnehmer des 44. Kreisheimattages besichtigte auch das Grönegau- Museum in Melle-Mitte. Foto: Peter Schatte Sternwanderung mit einer erfreulichen Resonanz (Fortsetzung) falls auch mit einem Grußwort den • Die Eröffnungsveranstaltung der Heimatbund Osnabrücker Land Niedersächsischen Landesgar- schen Bereich wirkungsvoll und repräsentieren? tenschau in Bad Iburg bildete nachhaltig zu vermitteln weiß. Das den ersten großen Erfolg dieser bewies auch die musikalische • Neujahrsempfang zum 100- sommerlichen Erfolgsgeschichte. Umrahmung der Feierstunde durch jährigen Bestehen des Heimat- Grafelder Schüler. vereins Melle in der Alten Stadt- • Der Heimatverein Eielstädt feier- in Melle-Mitte. te sein 50-jähriges Jubiläum auf Über den „Heimatpreis 2018“ Westmeyers Diele. Wir waren freute sich „zwischen den Jahren“ • Kontakte pflegen und auch dabei und gratulierten gerne. der Heimatverein Nortrup. Die knüpfen hieß es anlässlich der Eigendarstellung durch Vereins- Osnabrücker Mahlzeit in der • Zum Gedenken an den Karika- vertreter und auch die Laudatio OsnabrückHalle unter dem Leit- turisten Fritz Wolf kam es an zeigten auf, wie der Verein sich um gedanken „Stadt und Land Hand seinem 100. Geburtstag zu einer die Integration von Migranten in Hand“. Gedächtnisveranstaltung im durch unterschiedlichste Hilfeleis - Osnabrücker Rathaus. Wir reih- tungen und -stellungen unermüd- • Die Osnabrücker Ahnenforscher ten uns in den Reigen der Teil- lich bemüht und mit berechtigtem blickten mit einer Jubiläumsver- nehmer ein. Stolz auf seine Erfolge in diesem anstaltung auf äußerst erfolg- Bereich blickt. reiche 25 Jahre Vereinsarbeit zu - • Die Datenschutzgrundverord- rück. Die beispielhaften Errun- nung beschäftigte viele Vereins- Wo waren wir dabei, „zeigten genschaften des Vereins fanden Flagge“ und durften gegebenen- entsprechende Würdigung. (Fortsetzung nächste Seite) Seite 6 Bei Jubiläen in Stadt und Landkreis Flagge gezeigt

den zur Sicherung der Bausub- stanz durchgeführten baulichen Maßnahmen erfolgte die Neu- einrichtung als Museum für den Nordkreis mit einem neuen Konzept. Wir durften bei der Eröffnung dabei sein und so mit als Erste die zeitgemäße Einrich- tung kennen lernen.

• Der Weg zur Jahresabschluss - tagung des Kreisheimatbundes Bersenbrück führte uns nach Fürstenau.

• Die enge Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro des Landkreises Osnabrück konnten wir erfreu - HEISS BEGEHRT: Aus den Händen von Michael Hein (links) und Jürgen- licherweise auch 2018 fort - Eberhard Niewedde (Mitte) nahm Ulrich Gövert zum Abschluss der 45. setzen, insbesondere im interes- Sternwanderung in Melle ein Wimpelband entgegen. Foto: Jürgen Krämer santen Sachgebiet „Museen und Sammlungen“. (Fortsetzung) • Das Heimat-Jahrbuch 2018, Schwerpunktthema „Migration“ • Wir begleiteten als Mitglied des verantwortliche. Wir boten dazu präsentierten wir in einer Ge - Beirats der Naturschutzstiftung einen gut besuchten Informa - meinschaftsveranstaltung des des Landkreises die dort anste- tionsabend in Averbecks Speicher Heimatbundes Osnabrücker henden Beschlussfassungen. in Glane an. Rechtsanwalt Stefan Land und des Kreisheimatbun- Gutendorf referierte umfassend des Bersenbrück im Schloss in Mehrere teilweise langwierige informierend. Fürstenau. Projekte des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land e. V. (LVO) be - • Das Diözesanmuseum in Osna- • Jetzt „Museum im Kloster“ – gleiten wir. Da ist als erstes die all- brück beging mit einem Festakt einst „Museum des Landkreises jährliche Bücherbörse im Kreis- im Osnabrücker Dom sein 100- Osnabrück in Bersenbrück“: Nach haus-Restaurant zu erwähnen. In jähriges Jubiläum. Wir feierten mit.

• Die Katholische Landvolkhoch- schule Oesede koordinierte für den Bereich Osnabrück das Pro- jekt „LandLust“, in das wir uns zielführend einbrachten.

• Der Kreisheimatbund Bersen- brück traf sich zu seinem Kreis- heimattag 2018 in Engter, selbstverständlich mit Vertretern unseres Verbandes.

• Der Heimat- und Wanderverein Bissendorf reaktivierte die Höl- SYMBOLISCHES PROBEKOCHEN im Vorfeld des 11. Osnabrücker Land- tingsbänke in Nemden. Wir wehrmahls im Gasthaus „Zum Dörenberg“ in Bad Iburg mit (von links) nahmen anlässlich der Einwei- Jürgen-Eberhard Niewedde, Holger Bäumker, Annette Niermann und hung ebenfalls Platz. Jürgen Krämer. Foto: Peter Schatte Seite 7

FEIERSTUNDE im Schatten der Windmühle: Die zentrale Veranstaltung zum „Tag des offenen Denkmals“ im Landkreis Osnabrück fand in Groß Mimmelage statt. Foto: Werner Beermann Enge Zusammenarbeit mit dem Kulturbüro

Anbetracht des Deutschen Musik- festes 2019 in Osnabrück lautete der Leitgedanke dieser Veran- staltung „Mit Musik geht alles besser“. An diesem Tag trafen sich wiede rum Bouquinisten hinter und vor den gut bestückten Verkaufs- ständen.

Mehr im Hintergrund wirkten wir an der Einrichtung einer Sagen- datenbank „Sagenreiches Osna- brücker Land“ mit. Des Weiteren gibt es das Projekt „Alte Wirts- haussäle im Osnabrücker Land“. Hier beteiligen wir uns an der zu Beginn notwendigen Bestandsauf- nahme. Und schließlich förderten wir auch im Jahre 2018 das über- aus erfolgreiche Open-Air-Kino „Sommerflimmern – Kino auf dem TREFFPUNKT für „Bouquinisten“. Die 18. Regionale Bücherbörse fand im Lande“. Kreishaus am Schölerberg in Osnabrück statt. Foto: Gabriele Janz Seite 8

Einladung zum 45. Kreisheimattag des Heimatbundes Osnabrücker Land e.V. am Samstag, 27. April 2019, in Ostercappeln-Schwagstorf

Satzungsgemäß lädt der Heimatbund Osnabrücker Land e.V. seine Mitglieder zum diesjährigen Kreisheimattag und zur Mitgliederver- sammlung ein. Gäste sind herzlich willkommen.

Ablauf:

14.00 Uhr Kurzführungen durch die drei Schwagstorfer Museen: Heimatmuseum, Museum Schnippenburg und Technik- Museum, Treffpunkt Mühlenstraße 2

15.30 Uhr Kaffeetafel im Veranstaltungszentrum Schwagstorf, Mühlenstr. 14, 49179 Ostercappeln-Schwagstorf.

16.00 Uhr Mitgliederversammlung

Tagesordnung: 1. Begrüßung 2. Gedenken der Verstorbenen 3. Grußworte 4. Feststellung der ordnungsgemäßen Ladung und Beschlussfähigkeit 5. Bericht des Vorstandes 6. Kassenbericht 7. Bericht der Kassenprüfer 8. Entlastung des Vorstandes 9. Nachwahlen zum Vorstand 10. Wahl eines neuen Kassenprüfers 11. Verschiedenes, Wünsche, Anregungen

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Seite 9

„Genießen Sie rundum gute Aussichten“ Grußwort des Ostercappelner Gemeindebürgermeisters Rainer Ellermann

Ein herzliches Willkommen trie ben werden Arbeitsplätze hier in der Gemeinde Oster- vor Ort angeboten. Ein absoluter cappeln, dem Museumszen- Höhepunkt gelingt gerade jetzt trum von Stadt und Landkreis mit der Ansiedlung der Firma Osnabrück. Es ist mir, es ist Häcker Küchen in der Ortschaft uns in unserer Gemeinde Venne mit 450 neuen Arbeits- Ostercappeln, in unseren plätzen. Ortschaften Ostercappeln, Schwagstorf und Venne eine Mit der Nutzung der industriel- große Ehre und Freude, die len Abwärme der Waffelfirma zahlreichen, überaus interes- Meyer zu Venne ist die Venner sierten Mitglieder und Gäste Energie eG ein klima- und natur- zum diesjährigen Kreishei- schutzrechtliches Vorzeigepro- mattag begrüßen zu dürfen. jekt, nicht nur in der Region Stadt und Landkreis Osnabrück, Das Alter unserer Ortschaften – sondern landes- und bundes- Ostercappeln mehr als 1.200 weit. Jahre, Haaren 950, Venne und BÜRGERMEISTER Rainer Eller- Schwagstorf mehr als 925 Jahre mann. Die Entwicklung von zahlreichen – schärft unser Geschichtsbe- Foto: Gemeinde Ostercappeln Wohnbauflächen sorgt für ein wusstsein, ohne dass die moder- gesundes demografisches Ver- nen Herausforderungen nicht an- zen zu entfernen und völlig neu hältnis. Dies dient auch zum Er- genommen oder vernachlässigt aufzubauen. halt und Bestand der vorhande- werden. nen Strukturen. Durch Flurneu- Seit 1996 stellt die Finanzlage der ordnungsmaßnahmen in Venne- Besiedlungsstrukturen, die deut- Gemeinde Ostercappeln alle poli- Nord werden nicht nur die Be - lich älter als 5.000 Jahre sind, tischen Akteure vor schwierige standsstraßen saniert, sondern die eisenzeitliche, vorrömische Entscheidungen. Mit gemeinsamen auch erhebliche Mittel in die Befestigungsanlage „Schnippen- Anstrengungen vom Land Nieder- Verbesserung der Umweltsitua- burg“ zeigen, dass Leben und sachsen, dem Landkreis Osna- tion rund um den Dümmer ein- Wohnen in unserer Region schon brück und der Gemeinde Oster- gesetzt. sehr lange interessant war und cappeln ist es seit 2013 gelungen, nach wie vor ist. deutlich positive Ergebnisse zu Fühlen Sie sich bitte wohl in erzielen. Die Nutzung europäischer unserer Gemeinde Ostercappeln Wir stellen uns den aktuellen Fördermittel, stringente Ausgaben- – genießen Sie „rundum gute Herausforderungen, die Schul- disziplin, vorausschauende, zu- Aussichten“ gemäß unserem landschaft konnte in den letzten kunftsweisende, mit großer Einig- Leitbild „Gemeinschaft Zukunft Jahren auf den neuesten Stand keit herbeigeführte Entscheidungen geben“. gebracht werden, aktuell wer- lassen uns nun optimistisch in die den die Pläne des Kindergarten- Zukunft schauen. konzeptes 2025 verwirklicht. Ihr Deutlich mehr als 6 Mio. € sind Mit der Ansiedlung und Entwick- Rainer Ellermann zu investieren, alte Bausubstan- lung von gewerblich tätigen Be- (Bürgermeister) Seite 10 Geschichtsträchtig, aktiv und entspannend Ostercappeln – eine attraktive Gemeinde in der VarusRegion

die letzten Ausläufer der zentral- europäischen Mittelgebirge.

An nur einem Tag kann man mit dem Fahrrad oder zu Fuß sowohl durch flache typisch norddeut- sche, ein klitzekleines bisschen schaurige Moorlandschaften als auch durch idyllisches Bergland mit seinen uralten Wäldern ge - langen.

Klar, dass dieser Gegensatz auch

IN SICHTWEITE von St. Lambertus: Traditionsgemäß begrüßen die Oster- cappelner den Wonnemonat mit dem Maibaumaufstellen. Foto: Gemeinde Ostercappeln

OSTERCAPPELN (prm). Ge- Landschaften – mitten in der schichtsträchtig und ursprüng- VarusRegion. lich, spannend und beruhigend, bergig und aktiv und entspan- Vor Jahrmillionen trafen zwei rie- nend, mitten im Naturpark sige Platten der Erdkruste aufein- AUFWENDIG SANIERT: Die alte TERRA.vita – das ist die Varus- ander und warfen eine Inselkette Vikarie. Region im Osnabrücker Land, inmitten eines tropisch warmen Foto: Gemeinde Ostercappeln zu der sich die sechs Städte und Meeres auf, auf der eines Tages Gemeinden Bad Essen, , auch der Ort Ostercappeln ent- gewaltige Spuren in der Geschichte , , Ostercap- stehen sollte. Das Meer ist ver- der Menschen hinterlassen hat, peln und Wallenhorst zusam- schwunden. Geblieben ist ein denen man hier heute noch nach- mengetan haben. Namensge- spannender Gegensatz zweier rie- spüren kann: Allein sieben Groß- bend für unsere Region ist der siger Landschaften, die sich genau steingräber aus der Jungsteinzeit Ort der Varusschlacht: Kalk - hier berühren: Die große Nord- riese, mit Museum und Park. europäische Tiefebene trifft hier auf (Fortsetzung nächste Seite)

Die VarusRegion lädt auf unter- schiedlichen Thementouren zum Radeln und Wandern ein, und da- nach lässt es sich wunderbar bei einer Kaffeezeit genießen. Im Zen- trum der VarusRegion liegt die Ge- meinde Ostercappeln.

Großes traf hier aufeinander und schuf ein faszinierendes Span- nungsfeld aus Geologie, Natur, Archäologie und Geschichte. Wer wandert, radelt oder verweilt, spürt die besondere Atmosphäre dieser Gemeinde mit seinen male- risch gelegenen Ortschaften und ORTSBILDPRÄGEND: Die katholische St.-Lambertus-Kirche. dem reizvollen Kontrast seiner Foto: Gemeinde Ostercappeln Seite 11

AUS DER VOGELPERSPEKTIVE: Blick auf den Ostercappelner Ortskern. Foto: Gemeinde Ostercappeln Schauriges Moor und idyllisches Bergland

(Fortsetzung) gibt es im Gemeindegebiet – jedes für sich herrlich romantisch einge- bettet in die wunderschöne Natur. Da erscheint es nicht verwunder- lich, dass die Straße der Megalith- kultur selbstverständlich durch Ostercappeln führt.

EIN BLICKFANG: Die evangelisch-lutherische Paulus-Kirche. Foto: Gemeinde Ostercappeln

Tief im Krebsburger Wald liegen Ostercappeln lag damals offenbar heute noch die Reste einer myste- an der Grenze zwischen germani- riösen eisenzeitlichen Kultstätte: scher und keltischer Kultur. In die Die Schnippenburg. In der Blüte- Eisenzeit eintauchen kann man zeit der keltischen Hochkulturen auch am Eisenzeithaus in Venne, fanden hier Opferhandlungen statt, wo eine typische Siedlung dieser sodass Archäologen tausende her- Epoche mit Gebäuden und Äckern UNTER FREIEM HIMMEL: Schach vorragende Objekte bergen konn- und Garten rekonstruiert wurde. in Ostercappeln. ten, die man im Museum Schnip- Foto: Gemeinde Ostercappeln penburg bewundern kann. (Fortsetzung nächste Seite) Seite 12 Wo die Geschichte Spuren hinterließ

DIE SEELE baumeln lassen: Relaxen im Venner Moor. BEWEGTE FREIZEITFREUDEN: Die Foto: Gemeinde Ostercappeln Gemeinde Ostercappeln lässt sich vortrefflich mit dem Fahrrad er - (Fortsetzung) auf Gut Caldenhof bei Ostercap- kunden. peln (Gemeindeteil Hitz-Jösting- Foto: Gemeinde Ostercappeln In Ostercappeln trafen vermutlich hausen) geboren. Die Schulbank auch die großen Heere der Römer drückte er einige Zeit in der Mäd- Heute lädt Ostercappeln ganz und Germanen in der berühmten chenschule am Kirchplatz Oster- friedlich seine Besucher ein, die drei Varusschlacht zuerst aufeinander, cappeln. Das Gebäude existiert Ortschaften und acht Gemeinde- denn die östlichsten Funde der noch als „Alte Mädchenschule“ teile sowie deren Umgebung zu geschichtsträchtigen Schlacht fan- und beherbergt nicht nur eine entdecken. Wohldurchdachte The- den sich in der Gemeinde Oster- Tourist-Information und die Oster- men-Touren führen Wanderer wie cappeln. Der Gegensatz der Land- cappelner Freiwilligenagentur, Radfahrer zu Erholung, Natur- und schaften hat auch dabei eine sondern auch wechselnde Kunst- Kulturgenuss, wobei auch an das große Rolle gespielt. Auch ein ausstellungen, die vom Kulturring leibliche Wohl und an viel fältige ganz anderer Kulturkampf hat in Ostercappeln organisiert und aus- Unterkünfte gedacht wurde. Fach- Ostercappeln einen seiner Ge- gerichtet werden. Im oberen Ge- kundig werden die Besucher burtsorte. schoss findet sich eine Ausstellung durch die Ortsgeschichten geführt, zeitgenössischer Karikaturen, die können altes Handwerk erleben Der große Widersacher Bismarcks, den Gegensatz Windthorsts und Ludwig Windthorst, wurde 1812 Bismarcks zum Thema haben. (Fortsetzung nächste Seite)

AUF CALDENHOF: Diese Gedenkstätte erinnert an den NEUE WOHNBEBAUUNG ENTSTEHT: Auch in Politiker Ludwig Windthorst (1812–1891). Schwagstorf werden moderne Wohngebäude errichtet. Foto: Gemeinde Ostercappeln Foto: Gemeinde Ostercappeln Seite 13

NATURDENKMAL: Die Hainbuchenlaube an der Hitzhauser Straße. Foto: Gemeinde Ostercappeln „Eine gute, gesicherte und naturnahe Zukunft“

(Fortsetzung) oder auch die Idylle genießen. Eine Busverbindung gibt es auch an den Sonn- und Feiertagen: www.vos.info.

Für Bürgermeister Rainer Eller- mann steht fest: „Durch ein ge - ordnetes Miteinander der kon- kurrierenden Bereiche Wohn- und Gewerbeentwicklung, intensive Landwirtschaft, Naherholung, Tou- rismus und Umweltschutz werden die Menschen in der Gemeinde Ostercappeln eine gute, gesicherte und naturnahe Zukunft haben.“

Weitere Informationen: Gemeinde Ostercappeln, Gildebrede 1, 49179 Ostercappeln, Telefon: 05473/9202-0 E-Mail: [email protected] AUF EXPANSIONSKURS: Der Küchenmöbelhersteller Häcker aus Röding- www.ostercappeln.de hausen investiert in Venne. Foto: Gemeinde Ostercappeln Seite 14 Vielseitige und faszinierende Museumslandschaft Sieben Einrichtungen sind in der Gemeinde Ostercappeln beheimatet

OSTERCAPPELN. Wer gerne Anschrift und man die Waffeln eigentlich weiter- Museen aufsucht, findet in der weitere Informationen: nutzt – die häufigste Verwendung Gemeinde Ostercappeln ein Dorfmuseum Venne ist wohl als Eiswaffel. ebenso vielseitiges wie abwechs - Osnabrücker Straße 4 lungsreiches Angebot vor. So 49179 Ostercappeln-Venne Anschrift und umfasst die dortige Museums- Telefon 0173/8616878 weitere Informationen: landschaft nicht weniger als www.ostercappeln.de Waffel-Museum sieben Einrichtungen, welche Hauptstraße 1 die Erinnerung an längst ver- Waffel-Museum Meyer 49179 Ostercappeln-Venne gangene Zeiten wachhalten. Bei einem Besuch des Waffel- Telefon 05476/920214 Museums in Venne läuft einem www.waffel-meyer.com Was dabei besonders beeindruckt: das Wasser im Mund zusammen – Der überwiegende Teil dieser ein Glück, dass der Museums- Museum Schnippenburg Museen wird von ehrenamtlich rundgang mit dem Werksverkauf Hoch aufragende Bäume, Laub be - tätigen Personen mit Leben erfüllt, der Waffelfabrik Meyer zu Venne deckte Erdwälle, entspannte Ruhe die die Museumsarbeit in ihrer abschließt. So kann man sich im mitten im Wald. Nichts deutet auf Freizeit mit Leidenschaft betreiben. Anschluss an den Museumsbe- etwas Ungewöhnliches hin. Doch Ohne das Engagement dieser such süß belohnen. Das Museum in der Tiefe schlummerten einst Menschen wäre es nicht an- ist nämlich weit mehr als nur ein kostbare Schätze, die enträtselt nähernd möglich, ein derart um - Firmenmuseum. Hier bestaunen werden wollten. Diese spektaku- fangreiches museales Angebot in die Besucherinnen und Besucher lären Ausgrabungsfunde des Han- der Gemeinde Ostercappeln vor- die Unternehmensangaben zufolge dels- und Kultplatzes „Schnippen- zuhalten. Nachfolgend die Museen größte Backeisen-Sammlung der burg“ aus dem 3. und 2. Jahr - im Überblick: Welt: vom spanischen Backoblaten- hundert v. Chr. präsentiert das eisen aus dem 16. Jahrhundert bis Museum in direkter Nachbar- Dorfmuseum Venner Mühle hin zu heimischen Waffeleisen aus schaft des Fundortes. In einem In der anno 1725 errichteten Was- dem 20. Jahrhundert. Dazu ge - spannenden Rundgang können sermühle am Venner Mühlenbach hören selbstverständlich auch jene sich die Besucherinnen und Be- lässt sich die Mühlentechnik ver- frühen elektrischen Eisen, mit sucher auf die Spur der eisenzeit- gangener Zeiten am Original- denen die Familie Meyer zu Venne lichen Menschen begeben, die vor schauplatz bewundern. Zahlreiche einst im heimischen Haus zu pro- 2.300 Jahren die Wallanlagen auf Informationen und Objekte rund duzieren begann. Und es wird um die Venner Mühle und das auch die Frage beantwortet, wofür (Fortsetzung nächste Seite) Mahlen ergänzen die beein- druckende Anlage. Das verhältnis- mäßig große Gebäude vereint unter seinem Dach neben den historischen Darstellungen zur Mühlentechnik auch viele Objekte zur Geschichte des Dorfes Venne – besonders gut zu erklären am liebevoll gestalteten Dorfmodell. Das historische Handwerk im Dorf ist zudem ebenso ein Thema wie die Kirchengeschichte des Ortes. Natürlich wird auch die Arbeit im nahe gelegenen Venner Moor dar- gestellt – schließlich steht der Name „Venne“ im Plattdeutschen für Moor. Ergänzt wird das Mu- seum auf der Mühleninsel von historischen Fachwerkbauten wie BLICK IN DAS KUHMUSEUM, das ebenfalls in der Venner Mühle unter - dem Tiemann‘schen Backhaus. gebracht ist. Foto: Gemeinde Ostercappeln Seite 15

WEITHIN BEKANNT: Die Venner Mühle und das dazugehörige Gebäudeensemble zählt zu den herausragenden Heimatmuseen des Osnabrücker Landes. Foto: Gemeinde Ostercappeln Von der Eisenzeit bis zum digitalen Zeitalter

(Fortsetzung) sich die Besucherinnen und Be- Anschrift und sucher im wenige Kilometer ent- weitere Informationen: einem Sporn im Wiehengebirge fernten Eisenzeithaus einen Ein- Eisenzeithaus Venne erreichtet haben. Gleichzeitig kann druck vom Leben der Menschen Knostweg 4 man die Arbeit der Archäolo- in der vorrömischen Eisenzeit 49179 Ostercappeln-Venne ginnen und Archäologen kennen machen. Anhand der wissenschaft- Telefon 05473/920223 lernen, Anteil an Entdeckungen, lichen Erkenntnisse der Ausgra- www.eisenzeithaus.de Forschungen und Fragen nehmen bungen ist ein typisches Gehöft und auf diese Weise selbst zu rekonstruiert und in Venne errich- Heimatmuseum Schwagstorf einem Teil des Rätsels Schnippen- tet worden. Das große Haupthaus Das Heimatmuseum Schwagstorf burg werden. mit Stallungen und Wohnbereich befindet sich im Dachgeschoss der samt Feuerstelle ist in einer zwei- örtlichen Grundschule. So verwun- Anschrift und schiffigen Bauweise als regionale dert es kaum, dass der örtliche weitere Informationen: Besonderheit mit historischen Schulalltag am Beispiel eines Museum Schnippenburg Baustoffen errichtet worden. Zur Klassenzimmers aus den 1940er- Mühlenstraße 1 Siedlung gehören zudem zahl- Jahren eines der ausgestellten 49179 Ostercappeln-Schwagstorf reiche Nebengebäude wie eine Themen darstellt. Doch das Mu- Telefon 05473/920223 Schmiede und ein Backhaus so- seum bietet deutlich mehr – hier www.schnippenburg.de wie landwirtschaftliche Äcker und erwacht der frühere dörfliche All- Gärten. Vielfältige Angebote er- tag wieder zum Leben. Längst Eisenzeithaus Venne mög lichen es Interessierten, histo- vergessene Berufe wie die des Während im Museum Schnippen- risches Töpfern, Filzen, Pfeil und Stellmachers, Böttchers, Töpfers, burg die Originalfunde des Kult- Bogen bauen und vieles mehr zu platzes präsentiert werden, können erlernen. (Fortsetzung nächste Seite) Seite 16 Aus der Mädchenschule in die große Politik

Bickmanns Sammlung längst noch nicht vollständig ausgestellt ist, so dass es immer wieder neue Dinge zu entdecken gibt.

Anschrift und weitere Informationen: Technikmuseum „analog bis digital“ Mühlenstraße 2 49179 Ostercappeln-Schwagstorf Telefon 05472/2085 www.heimatverein-schwagstorf.de

Alte Mädchenschule Das liebevoll renovierte alte Fach- werkhaus im Herzen von Oster- cappeln bietet seinen Besuche- rinnen und Besuchern ein buntes EIN BLICKFANG: Historische Hochzeitskleidung im Heimatmuseum Programm. Einst war das Gebäude Schwagstorf. Foto: Gemeinde Ostercappeln eine Mädchenschule, die auch Ostercappelns bekanntester Bür- (Fortsetzung) ausgestellte Sammlung zeigt eine ger, Ludwig Windthorst, konserva- breite Vielfalt an elektronischen tiver deutscher Politiker im 19. Webers, Spinners und Holzschuh- Geräten für die Wiedergabe, Spei- Jahrhundert, besuchte. Heute sind machers werden vorgestellt – die cherung sowie Übertragung von in diesem Haus die Touristinfor- dazu passenden Geräte und Werk- analogen bis digitalen Signalen – mation und das Ehrenamtsbüro der zeuge, beispielsweise für die viele der Geräte sind noch voll Gemeinde Ostercappeln ansässig. Flachsverarbeitung, werden noch funktionsfähig. Zudem stellt die Den größten Raum des kleinen regelmäßig in Betrieb genommen. große Zeitspanne, in denen die Hauses bespielt der Kulturring Sogar Schulungen wie historische ausgestellten Objekte entstanden Ostercappeln (KURIOS) mit wech- Back- und Kochkurse bietet der sind, den technischen Fortschritt selnden, vorwiegend künstleri- Heimatverein an. Doch auch ohne anschaulich und plakativ dar: Vom schen Ausstellungen, die von Ma - selbst tätig zu werden, kann man Morseschreiber zum Commodore- lerei über Fotografie bis Skulptur sich im Café von handgemachten 64-Computer, von der Holzkamera daherkommen. So wird insbeson- Leckereien überzeugen. bis zur Digicam. Wobei Dieter dere regionalen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit gege- Anschrift und ben, ihre Kunst in einem ganz weitere Informationen: besonderen Ambiente zu präsen- Heimatmuseum Schwagstorf tieren. Mühlenstraße 4 49179 Ostercappeln-Schwagstorf Anschrift und weitere Telefon 05473/8122 Informationen: www.heimatverein-schwagstorf.de Alte Mädchenschule Kirchplatz 9 Technikmuseum 49179 Ostercappeln „analog bis digital“ Telefon 05473/8019586 In direkter Nachbarschaft zum www.kurios-ostercappeln.de Heimatmuseum Schwagstorf und auch zum Museum Schnippen- Quelle: burg befindet sich das vom Hei- Museen im Osnabrücker Land, matverein Schwagstorf in Koope- LIEBEVOLL RENOVIERT: Die alte Landkreis Osnabrück – Kulturbüro ration mit dem Sammler Dieter Mädchenschule im Zentrum Oster- – (Hrsg.), Redaktion Fabian Schrö- Bickmann betriebene Technik - cappelns. der, Am Schölerberg 1, 49082 museum „analog bis digital“. Die Foto: Gemeinde Ostercappeln Osnabrück, Juni 2018 Seite 17

Einladung zur 46. Sternwanderung des Heimatbundes Osnabrücker Land e.V. am Sonntag, 23. Juni 2019, in Bad Iburg Thema: „3-Hütten-Tour, Blüsenpatt und Kneipp to go – Wandern im Iburger Wald macht alle froh “ 46. Für die Sternwanderung sind drei Wanderstrecken vorgesehen. Startpunkt für alle drei Strecken ist der Wanderparkplatz am Restaurant STERN- „Pfeffer & Minze“,Wullbergstraße 2, 49186 Bad Iburg 1. Wanderstrecke: „Naturerlebnis-Tour rund um den Blüsenpatt“ (5 km) WANDERUNG Treff: 09.30 Uhr, Wegelänge etwa 5 Kilometer, Dauer: ca. 3 Stunden. Waldbaden – Die Urkraft des Waldes mit allen Sinnen genießen auf den Spuren Blüsenpatt, Hermanns- und Ahornweg am sonnigen Südhang des Freedens. Bereits der Anblick eines Waldes senkt Stresshormone, des hebt die Laune und sorgt für inneres Gleichgewicht. Der Blutdruck wird gesenkt und der Puls reguliert. Leichter Schwierigkeitsgrad, angereichert Heimatbundes mit Infostationen zu Natur, Umwelt, Arten und Lebensraumtypen, mit entspannten Wanderpausen. Geführt wird diese Wanderstrecke vom Osnabrücker Wanderverein Teutoburg e.V. 2. Wanderstrecke: „Wald erleben auf der 3-Hütten-Tour“ (8 km) Land e.V. Treff: 08.00 Uhr, Wegelänge rund 8 Kilometer, Dauer: ca. 4 ½ Stunden. Rund um den Freeden von Hütte zu Hütte. Mittlerer Schwierigkeitsgrad, angereichert mit allerlei Wissenswertem zum Wald und deren Be - wohner (Baumbearbeitung, FFH…). Die Tour streift mehrere ausge - wiesene Tracks der Natur- und Geoparkregion TERRA.vita und macht Bad Iburg so neugierig auf weitere Besuche in der Region. Geführt wird diese Wanderstrecke vom Wanderverein Teutoburg e.V. 23. Juni 2019 3.Wanderstrecke: „TERRA.track „Kneipp to go“ (11 km + Transfer mit dem Planwagen) Treff: 08.00 Uhr, Wegelänge etwa 11 Kilometer, Dauer: ca. 4 Stunden + Transfer mit dem Planwagen. Geführt wird diese Wanderung vom Wanderwart des HBOL, Michael Hein. Nach dem Transfer vom Gast- haus „Pfeffer & Minze“ nach Bad Iburg erwandern wir den TERRA.track „Kneipp to go“ und erreichen hierbei auch den höchsten Punkt im Natur- und Geopark TERRA.vita – den Gipfel des Dörenbergs. Gegen 13.00 Uhr treffen alle drei Wandergruppen im Restaurant „Pfeffer & Minze“, Wullbergstraße 2, 49186 Bad Iburg ein. Hier werden die Wanderer begrüßt und ihnen zur Stärkung eine gute Kartoffelsuppe und Getränke angeboten. Gespeist wird im Gasthaus, bei gutem Wetter auf der Terrasse. Anschließend finden die offizielle Begrüßung der Wanderer und die Überreichung der HBOL-Wimpelbänder an die Wandergruppen statt. Um eine Anmeldung bis zum 17. Juni 2019 je Wanderstrecke wird aus organisatorischen Gründen gebeten. Weitere Informationen erhalten Sie vom Wanderwart des Heimat - bundes Osnabrücker Land, Michael Hein, Natur-und Geopark TERRA.vita, Am Schölerberg 1, 49082 Osnabrück, Tel. 0541 501-4814, E-Mail: [email protected] Seite 18 Von der 3-Hütten-Tour bis zum Kneipp-to-go-Wandern Sternwanderung des Heimatbundes am 23. Juni 2019 in Bad Iburg

BAD IBURG (jk/mhe). „Drei- Routen zu unserer Sternwande- der Puls reguliert. Leichter Hütten-Tour, Blüsenpatt und rung auf. Dabei haben wir eine Schwierigkeitsgrad, angereichert Kneipp to go – Wandern im Route mit elf Kilometern und zwei mit Infostationen zu Natur, Um- Iburger Wald macht alle froh“ - kürze Route mit jeweils fünf be- welt, Arten und Lebensraumtypen so lautet das Motto der 46. ziehungsweise acht Kilometern mit entspannten Wanderpausen. Sternwanderung des Heimat- ausgewählt, damit wir eine an die Geführt wird diese Wanderstrecke bundes Osnabrücker Land e. V. jeweilige Kondition der Teilnehmer vom Wanderverein Teutoburg e. V. (HBOL), die am Sonntag, 23. angepasste Sternwanderung an- Juni, im Raum Bad Iburg statt- bieten können. Ausreichend Zeit 2. Wanderstrecke: findet. für Pausen mit Verpflegung aus „Wald erleben auf der dem Rucksack haben wir selbst- 3-Hütten-Tour“ (8 Kilometer) „Auf drei ausgewählten Touren verständlich eingeplant. Gegen 13 Treff: 8 Uhr, Wegelänge rund 8 mit unterschiedlichen Längen und Uhr werden alle drei Wander - Kilometer, Dauer: ungefähr 4 ½ Themenschwerpunkten wollen wir gruppen wieder am Gasthaus an - Stunden. Rund um den Freeden den Iburger Wald auf Schusters kommen, wo wir uns zu einem von Hütte zu Hütte. Mittlerer Rappen erleben“, erläutert HBOL- gemütlichen Ausklang der Stern- Schwierigkeitsgrad, angereichert Wanderwart Michael Hein, der wanderung einfinden.“ mit allerlei Wissenswertem zum dieses Wanderereignis in bewähr- Wald und deren Bewohner (Baum- ter Weise vorbereitet hat. Für ihn Die Routen im Detail: bearbeitung, FFH etc.). Die Tour steht fest: „Schöne Aussichten, streift mehrere ausgewiesene spannende Streckenführungen und 1. Wanderstrecke: Tracks der Natur- und Geopark- Einblicke in die Erdgeschichte er- „Naturerlebnis-Tour rund um region TERRA.vita und macht auf warten uns!“ den Blüsenpatt“ (5 Kilometer) diese Weise neugierig auf weitere Treff: 9.30 Uhr, Wegelänge etwa 5 Besuche in der Region. Geführt Start- und Endpunkt ist der Kilometer, Dauer: rund 3 Stunden. wird diese Wanderstrecke vom Wanderparkplatz am Gasthaus Waldbaden – Die Urkraft des Wal- Wanderverein Teutoburg e. V. „Pfeffer & Minze“ an der Wull- des mit allen Sinnen genießen auf bergstraße 2 in Bad Iburg. Dort den Spuren Blüsenpatt, Hermanns- trifft sich die erste Wandergruppe und Ahornweg am sonnigen Süd- 3. Wanderstrecke: um 9.30 Uhr, die zweite Wander- hang des Freedens. Bereits der „TERRA.track ,Kneipp to go‘“ gruppe um 8 Uhr, und die dritte An blick eines Waldes senkt Stress- (11 Kilometer und Transfer Wandergruppe ebenfalls um 8 Uhr. hormone, hebt die Laune und mit dem Planwagen) Dazu erläutert Michael Hein: „Wir sorgt für inneres Gleichgewicht. Treff: 8 Uhr, Wegelänge etwa 11 brechen auf drei verschiedenen Der Blutdruck wird gesenkt und Kilometer, Dauer: rund 4 Stunden und Transfer mit dem Planwagen. Geführt wird diese Wanderung vom Wanderwart des Heimat - bundes, Michael Hein. Nach dem Transfer vom Gasthaus „Pfeffer & Minze“ nach Bad Iburg erwandern wir den TERRA.track „Kneipp to go“ und erreichen hierbei auch den höchsten Punkt im Natur- und Geopark TERRA.vita – den Gipfel des Dörenbergs.

Alle drei Wandergruppen werden spätestens gegen 13 Uhr wieder am Wanderparkplatz Wullberg- straße eintreffen. Nach einem er - eignisreichen Wandertag werden ENTSPANNEND: Unterwegs im Iburger Wald. Foto: Natur- und Geopark TERRA.vita/Ingmar Bojes (Fortsetzung nächste Seite) Seite 19

KNEIPP TO GO: Naturerlebnisse der besonderen Art bietet die 46. Sternwanderung des Heimatbundes Osna- brücker Land. Foto: Natur- und Geopark TERRA.vita/Ingmar Bojes Für jede Kondition das passende Tour-Angebot

(Fortsetzung) Schölerberg 1, 49082 Osnabrück, gehensweise“ wiederfindet, ist Telefon 0541/501-4814, E-Mail in dieser Gruppe genau richtig! die Teilnehmer im Restaurant [email protected] wird bis zum „Pfeffer & Minze“ einkehren und 17. Juni 2019 aus organisatori- • Auf wandertaugliches Schuh- die 46. Sternwanderung des Hei- schen Gründen gebeten. werk und auf die Wetterlage matbundes entspannt ausklingen abgestimmte Kleidung ist zu lassen können. Damit alle Teilnehmerinnen und achten. Teilnehmer einen schönen Wan- Abschließender Hinweis: dertag erleben können, sind fol- • Auch wenn wir auf der Route Die 46. Sternwanderung des HBOL gende Punkte zu beachten: Pausen einlegen, hat eine selbst richtet sich ausdrücklich an alle, mitgeführte Wasserflasche be- die gerne wandern oder das Wan- • Bei der dritten Wanderstrecke kanntlich noch nie geschadet. dern rund um Bad Iburg kennen werden die Teilnehmer eine lernen wollen. Ob jung oder alt, Gehzeit von gut 4 Stunden in • Was man immer im Wander- allein oder als Paar, als Gruppe teils hügeligem Gelände er - gepäck haben sollte: gute Laune und besonders als Familie – alle reichen. Dafür muss ein gewis- und die Vorfreude auf einen sind herzlich eingeladen an der ses Maß an Kondition vorhan- schönen Wandertag! 46. Sternwanderung des Heimat- den sein. Es wird ein modera- bundes teilzunehmen! tes bis zügiges Wandertempo Die Teilnahme an der 46. Stern- angeschlagen – und die Starter wanderung des HBOL erfolgt Um eine Anmeldung beim Wander- achten auf den Zusammenhalt auf eigene Gefahr! Dieser Hin- wart des Heimatbundes Osna- der Wandergruppe. Wer sich in weis wird mit der Anmeldung brücker Land, Michael Hein, Am dieser im besten Wortsinn „Vor- anerkannt. Seite 20 „Ein Tag unter dem Schutz des Artländer Drachen“ „Tag des offenen Denkmals“ an der Windmühle in Groß Mimmelage

Von Jürgen Krämer

BADBERGEN. Kurzweiliges Pro- gramm, interessierte Gäste und ausgezeichnete Witterungsver- hältnisse: Der äußere Rahmen stimmte, als der Kreisheimat- bund Bersenbrück e. V. (KHBB) und der Heimatbund Osna - brücker Land e. V. (HBOL) die zentrale Veranstaltung des Landkreises Osnabrück zum „Tag des offenen Denkmals 2018“ an Everdings Windmühle in Badbergen ausrichteten.

„Entdecken, was uns verbindet“ lautete das Motto dieses Aktions- tages – ein Leitgedanke, den der KHBB-Vorsitzende Franz Buit- mann in den Mittelpunkt seiner BEGRÜSSTE die Gäste zur zentralen Veranstaltung zum „Tag des offenen Eröffnungsrede stellte. Der Slogan Denkmals“: Franz Buitmann (am Rednerpult). Foto: Werner Beermann „Entdecken, was uns verbindet“ beinhalte sicherlich nicht nur bau- „Kein Denkmal steht allein“, „Der nächste Flügel kommt be - liche, sondern auch menschliche machte Buitmann im weiteren stimmt!“ Diese humorvoll gemeinte Aspekte, erklärte der Redner mit Verlauf seiner Ausführungen deut- Warnung Erich Everdings besaß Hinweis auf das Europäische lich. Das Baumaterial für diese am „Tag des offenen Denkmals“ Kultur erbejahr 2018. Objekte sei nicht selten von weit- durchaus einen ernsthaften Hinter- her herangeschafft worden – und grund. Denn die Galerie der Wind- die Architekten hätten oftmals mühle war just eben aus diesem große Distanzen bewältigen müs- Grund gesperrt. Allerdings: Trotz sen, um solche Bauvorhaben zu dieser Einschränkung nutzen zahl- realisieren. reiche Besucher an diesem Tag die Gelegenheit, die übrigen Bereiche „Denkmale sind daher immer auch des technischen Baudenkmals zu ein Spiegelbild ihrer Zeit“, erläu- erkunden. terte der Redner. Die Windmühle in Groß Mimmelage sei beim dem „Denkmäler werden von der Vor- verheerenden Orkan vom 13. generationen wie eine Erbschaft November 1972 weitgehend zer- an die nächste Generation über- stört worden. Aber in einer beispiel- geben“, erklärte der stellvertre - gebenden Gemeinschaftsaktion tende Landrat Werner Lager, der sei das ortsbildprägende Bauwerk die Grüße des Landkreises Osna- wieder errichtet worden. Dass sich brück übermittelte. Er dankte dem die Windmühle heute so vorbild- Kreisheimatbund Bersenbrück und lich erhalten präsentiere, sei je - dem Heimatbund Osnabrücker doch maßgeblich dem Engage- Land, die zentrale Auftaktveran- ment der Familie Everding zu ver- staltung zum „Tag des offenen EINE AUGENWEIDE: Mitglieder danken, die das Bauwerk zu ihrer Denkmals“ im Landkreis im jähr- des Artländer Trachtenbundes im ureigenen Aufgabe gemacht habe. lichen Wechsel auszurichten. „Das Schatten von Everdings Mühle in „Mit Erfolg, wie wir sehen“, rief verdient ein Höchstmaß an Aner- Groß Mimmelage. Franz Buitmann unter dem Beifall Foto: Werner Beermann der Anwesenden aus. (Fortsetzung nächste Seite) Seite 21

SEHENS- UND ERLEBENSWERT: Tanzdarbietungen stießen bei den Besuchern des Aktionstages auf eine positive Resonanz. Foto: Werner Beermann „Der nächste Flügel kommt bestimmt“

(Fortsetzung) Wort. Seinem Geldinstitut sei es Die Sparkasse fühle sich der Hei- auch aus eigenem Interesse wich- matpflege und insbesondere der kennung“, so der Politiker. Für ihn tig, dass es der Region gut gehe. Arbeit des Kreisheimatbundes ver- stand fest: „Wir können sehr froh pflichtet, betonte der Direktor. darüber sein, dass wir die beiden Heimatbünde und unsere zahlrei- In weiteren Grußworten wünsch- chen Heimatvereine in der Region ten der Präsident des Wiehen- haben. Denn sie leisten Vorbild- gebirgsverbandes Weser-Ems e. V., liches.“ Ulrich Gövert, Axels Friedrichs als Archäologe für die Stadt und den „Die Auftaktveranstaltung am ,Tag Landkreis Osnabrück sowie der des offenen Denkmals‘, verbunden Vorsitzendes Heimatbundes Osna - mit dem ,Kulturschatz Artland brücker Land, Jürgen-Eberhard live‘, findet im Schutze des Art - Niewedde, dem Aktionstag einen länder Drachens statt“, scherzte der erfolgreichen Verlauf. Artländer Samtgemeindebürger- meisters Claus Peter Poppe. Die Zum Rahmenprogramm der Ver- Symbolik und die Kraft des Wap- anstaltung zählten muntere Tanz - pentieres hätten selbst bei Na - darbietungen des Artländer Trach- mensgebungen wie denen der tenbundes, von Erich Everding Artland Dragons Pate gestanden. geleitete Führungen durch die Windmühle sowie kulinarische Auch der Vorstandsvorsitzende AUCH Jürgen-Eberhard Niewedde Angebote im Café „Oma Plüsch“, der Kreissparkasse Bersenbrück, richtete ein Grußwort an die die bei den Besuchern ebenfalls Bernd Heinemann, ergriff das Gäste. Foto: Werner Beermann hoch im Kurs standen. Seite 22 Mit Migration ein wichtiges Themenfeld beleuchtet Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land 2019 in Fürstenau offiziell vorgestellt

Von Jürgen Krämer tung vorbehalten, die Inhalte des Heimat-Jahrbuches Osnabrücker FÜRSTENAU. Die Präsentation Heimat-Jahrbuch Land 2019 näher zu erläutern. Der erfolgte an einem geschichts- Jahrbuch-Redakteur erinnerte da - trächtigen Ort: Im Fürstenauer ran, dass das Thema Migration Schloss haben der Kreisheimat- „seit Menschengedenken zu un- bund Bersenbrück e. V. (KHBB) serer Geschichte gehört“ – und und der Heimatbund Osna - zwar in vielfältiger Weise. Es habe brücker Land e. V. (HBOL) das „unsere Lebensweise und unser Heimat-Jahrbuch 2019 offiziell Menschsein seit jeher geprägt und der Öffentlichkeit vorgestellt. gestalte beides noch heute. Dem- entsprechend gelte dies auch für Das Titelbild des Sammelbandes, Osnabrücker Land das Osnabrücker Land. Die Auto- ein Triptychon der französischen rinnen und Autoren hätten sich Künstlerin Anne-Sophie Beaupied, daher an dieses umfassende und lässt es erkennen: Migration ist 2019 aktuelle Thema gewagt und dabei das große, alle Gesellschafts- unterschiedliche Zeitepochen und schichten bewegende Thema un - Migrationsarten anhand von loka- serer Zeit und bildet deshalb das Johannes Brand, Dr. Rainer Dre - len Beispielen beleuchtet. Schwerpunktthema innerhalb der wes, Uwe Plaß und Tim Wage - rund 350 Seiten umfassenden mester, die den neuen Sammel- Publikation. band im Verbund mit rund 50 Autorinnen und Autoren gesamt- Von einem „gelungenen Werk“ inhaltlich ausgestalteten. Buit- sprach der KHBB-Vorsitzende Franz mann rief abschließend alle Inter- Buitmann, als er die Teilnehmer essierten dazu auf, Textbeiträge der Jahrbuch-Präsentation offiziell für die nächste Ausgabe der Publi- willkommen hieß. Der besondere kation zu verfassen. „Denn nach Gruß des Redners galt neben dem Jahrbuch ist bekanntlich vor Werner Lager, dem stellvertreten- dem Jahrbuch“, wie der Vorsitzen- den Landrat des Landkreises Osna - de mit einem Augenzwinkern an - brück, und dem Bürgermeister der merkte. Samtgemeinde Fürstenau, Benno Trütken, insbesondere der Jahr- Tim Wagemester war es im Rah- buch-Redaktion, bestehend aus men der Präsentationsveranstal-

LOBTE die Arbeit der Heimat- bünde: Werner Lager. Foto: Erika Schwietert

Neben dem Schwerpunktthema Migration beinhaltet das aktuelle Heimat-Jahrbuch weitere interes- sante Themen. Wie gewohnt sind Abhandlungen aus den Bereichen Geschichte, Persönlichkeiten und IN GROSSER RUNDE: Die Vorstellung des neuen Heimat-Jahrbuches stieß Familie, Kunst und Denkmalpflege im Fürstenauer Schloss auf eine äußerst positive Resonanz. Foto: Jürgen Krämer (Fortsetzung nächste Seite) Seite 23

VOR DEM FÜRSTENAUER SCHLOSS: (von links) Franz-Josef Heidemann, Franz Buitmann, Axel Friedrichs, Andreas Eiynck, Dr. Rainer Drewes, Tim Wagemester, Jürgen-Eberhard Niewedde, Benno Trütken, Reinhild Finke, Johannes Brand und Werner Lager präsentieren das neue Jahrbuch. Foto: Erika Schwietert Der Erfolg des Bandes liegt in der Vielfalt

(Fortsetzung) vorragende Arbeit leisten“, stellte damit wertvolle Integrationsarbeit er fest. Das gelte auch für das leiste. sowie Natur und Umwelt vorzu- neue Heimat-Jahrbuch. finden. Außerdem umfasst die „Den Jahrbuch-Redakeuren sowie Publikation Neues aus der regio- „Heimat ist da, wo es gemein- allen Autorinnen und Autorinnen nalen Archäologie und eine Reihe same Werte gibt, wo ich gelebte sei vielmals gedankt“, rief ab- von plattdeutschen Texten, auf Soli darität erfahre“, meinte Samt- schließend der HBOL-Vorsitzende welche Rezensionen und Neuer- gemeindebürgermeister Benno Jürgen-Eberhard Niewedde aus. Er scheinungen lokaler Literatur und Trütken als Gastgeber. Im Zusam- gab der Hoffnung Ausdruck, dass die Jahresberichte der beiden menhang mit dem Themen- der neue Sammelband nicht zu - Heimatbünde folgen. schwerpunkt Migration skizzierte letzt wegen seiner interessanten er die Arbeit der Fürstenauer inhaltlichen Aufmachung einen Der stellvertretende Landrat Wer- Integra tionsbeauftragten Antigone guten Absatz finden möge. ner Lager ging in seinem Grußwort Mally, die unter anderem erfolg- auf die Vielfalt der im Landkreis reich ein Café der Begegnung Das Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Osnabrück initiierten Aktivitäten für die einheimische Bevölkerung Land 2019 ist im Fachhandel er - durch die beiden Heimatbünde und für Schutzsuchende aus fer- hältlich – und zwar zum Stückpreis ein. „Ich finde, dass sie eine her- nen Ländern initiiert habe und in Höhe von 14,90 Euro. Seite 24 Mit Leidenschaft den Erhalt des Plattdeutschen forciert Wilhelm-Fredemann-Gedächtnispreis 2018 für Klemens Mehmann

post“ verantwortlich und wirke in fast allen Grafelder Vereinen und Organisationen ehrenamtlich mit.

„Wir von den Heimatbünden danken für deine umfangreichen Leistungen“, sagte Franz Buit- mann an den neuen Preisträger gerichtet. In diesen Dank schloss der Laudator auch die Ehefrau Renate Mehmann und die Kinder der Familie mit ein. Dann nahmen Franz Buitmann und der HBOL- Vorsitzende Jürgen-Eberhard Nie- MUNTERE LIEDER stimmten diese Schulkinder unter der Leitung von Lutz wedde die Übergabe des Wilhelm- Dalkowski an. Foto: Erika Schwietert Fredemann-Gedächtnispreises 2018 an Klemens Mehrmann vor. Von Jürgen Krämer selbst sei als Kind mit der platt- deutschen Sprache groß gewor- Im Anschluss an die Ehrung GRAFELD. Hohe Auszeichnung den und habe das Hochdeutsche stimmten Grafelder Schülerinnen für Klemens Mehmann: In Wür- erst in der Schule gelernt. Platt- und Schüler unter der Leitung digung seiner Verdienste um deutsch im Alltag zu sprechen, sei ihres Lehrers Lutz Dalkowski mit den Erhalt der plattdeutschen der richtige Weg, um diese Mund- Stücken passend zur Jahreszeit an. Sprache wurde der Grafelder art der Nachwelt zu erhalten, Doch damit nicht genug: Justin mit dem Wilhelm-Fredemann- erklärte der Redner mit Hinweis Fasthoff trug darüber hinaus seine Gedächtnispreis 2018 ausge- auf wissenschaftliche Forschungen. Geschichte vor, mit der er den zeichnet. Mit dieser Ehrung plattdeutschen Vorlesewettbe- zollten der Kreisheimatbund Im Folgenden ging Franz Buit- werb gewonnen hatte. Bersenbrück e. V. (KHBB) und mann auf die regionalen Beson- der Heimatbund Osnabrücker derheiten des Grafelder Platts Es bedarf an dieser Stelle keiner Land e. V. (KHBB) einem Mann sowie auf die weiteren Verdienste besonderen Erwähnung, dass in Dank und Anerkennung, der des Preisträgers ein. So zeichne das Programm der Feierstunde sich voll und ganz dem Nieder- Klemens Mehmann unter ande- auch Grußworte eingebunden deutschen verschrieben hat. rem für die „Grafelder Heimat- waren. So ging Werner Lager, stellvertretender Landrat des So erschien es nicht verwunder- Landkreises Osnabrück, auf die lich, dass der KHBB-Vorsitzende sprachliche Entwicklung der Schul- seine Laudatio auf den neuen kinder ein. Der Politiker forderte Preisträger „up Platt“ hielt. „Up alle Anwesenden dazu auf, sich für Bidde van die Schaul-Förderver- den Erhalt der plattdeutschen einsvorsitzenden Sabine Schröer Mundart einzusetzen. Die Bundes- fung hei foort in’n Januar 2009 mit tagsabgeordnete Filiz Polat wür- die Plattdütschk-AG in de Grund- digte die Vielfalt der regionalen schaule an. Siedem komet hei jede Mundarten, die nach der euro - Weeken eine Stunde in die Schule päischen Charta der Regional- un bringet die Kinner in’t daedde oder Minderheitensprachen zu un veirde Schauljoehr Texte un schützen seien. Gedichte up Groefelder Platt bi“, sagte der Laudator, um anschlie - Seitens der Gemeinde Berge gra- ßend darauf hinzuweisen, dass HIELT DIE LAUDATIO: Der Vor- tulierte Bürgermeister Volker noch in zahlreichen Grafelder sitzende des Kreisheimatbundes Brandt Klemens Mehmann zur Haus halten das Plattdeutsche ge - Bersenbrück, Franz Buitmann pflegt werde. Klemens Mehmann (stehend). Foto: Erika Schwietert (Fortsetzung nächste Seite) Seite 25

DER NEUE TRÄGER des Wilhelm-Fredemann-Gedächtnispreises, Klemens Mehmann (Vierter von links), zusammen mit (von links) Volker Brandt, Werner Lager, Renate Mehmann, Franz Buitmann, Filiz Polat, Jürgen-Eberhard Niewedde und Ulrich Gövert. Foto: Erika Schwietert „Für unsere Gemeinde Mehrwert generiert“

Engagement des Geehrten „nicht nicht zu bezahlen ist“, unterstrich nur im Bereich des Plattdeut- Stolte. schen“ heraus. In seinen Dankesworten forderte Ulrich Göwert, der Präsident des Klemens Mehmann alle Anwesen- Wiehengebirgsverbands Weser- den dazu auf, das Ehrenamt hoch Ems e. V. (WGV), brach eine Lanze zu halten: „Das Ehrenamt berei- für den Erhalt der Mundarten auf. chert unser Leben. Denn es dient Wenn die Sprache nicht in den dem Wohl der Allgemeinheit.“ Der Familien gesprochen werde, dann besondere Dank des Preisträgers werde es für diese Mundart keine galt seiner Frau Renate, „die mir Überlebenschance mehr geben, stets den Rücken freigehalten hat. mutmaßte der Verbandsvertreter. Ohne ihre Unterstützung wäre vie- TRUG eine plattdeutsche Geschich- Er appellierte an die Städte und les nicht möglich gewesen.“ te vor: Justin Fasthoff. Gemeinden im Landkreis Osna - Foto: Erika Schwietert brück, Plattdeutschbeauftragte zu Im Schlusswort ging Jürgen Eber- ernennen. hard Niewedde auf den Namens- (Fortsetzung) geber des Preises ein. Wilhelm Im Namen des Fördervereins und Fredemann (1897–1984) aus Verleihung des Wilhelm-Frede- der Grundschule Grafeld gratu - Neuenkirchen bei Melle sei Lehrer mann-Gedächtnispreises. „Wir lierten der Vorsitzende Ralf Stolte und Schriftsteller gewesen, der freuen uns, einen derart engagier- und die Schulleiterin Karin Unger sich besonders für das Plattdeut- ten Bürger in unseren Reihen zu zur Verleihung des Wilhelm-Fre- sche engagiert habe. Der nach wissen“, machte der Redner deut- demann-Gedächtnispreises. „Du Fredemann benannte Preis sei lich. Er stellte in diesem Zusam- generierst einen Mehrwert für zum ersten Mal schon zu dessen menhang das große ehrenamtliche unsere Gemeinde, der einfach Lebzeiten verliehen worden. Seite 26 „Mit Stolz schau’n wir auf diese Zeit“ Annette Niermann glänzte beim 11. Osnabrücker Landwehrmahl

Von Jürgen Krämer Heimatvereinen der Region „buch- stäblich an einen Tisch zu brin- BAD IBURG. Premiere beim 11. gen“, um den gegenseitigen Ge - Osnabrücker Landwehrmahl: dankenaustausch zu fördern. Vor Nachdem es in der Vergangen- diesem Hintergrund appellierte heit ausschließlich Herren der der Redner an die Gäste, über den Schöpfung vorbehalten war, eigenen Tellerrand zu schauen. während dieser Veranstaltung „Und zwar nicht, um zu sehen, eine launige Tischrede zu hal- was Ihr gegenüber verspeist, son- ten, hatte der Heimatbund dern um mit ihm ins Gespräch zu Osnabrücker Land e. V. (HBOL) kommen“, merkte Niewedde mit mit der Bürgermeisterin von einem Augenzwinkern an. Bad Iburg, Annette Niermann, zur elften Auflage dieses ge- BRILLIERTE als Rednerin: Annette Der Dank des Vorsitzenden galt im selligen Abends erstmalig eine Niermann. Foto: Jürgen Krämer weiteren Verlauf seiner Aus- Dame als Festrednerin aus - führungen Elisabeth Benne, Ulrike erkoren. Eine hervorragende HBOL-Vorsitzende Jürgen-Eber- Bösemann, Jürgen Krämer und Wahl, wie sich im Laufe der hard Niewedde in seiner Begrü - Ulrich Wienke, die die Veranstal- Mahlzeit herausstellen sollte. ßungs ansprache deutlich. Vor die- tung in bewährter Weise orga - sem Hintergrund hätten die Ver- nisiert hatten. In diesen Dank Da das Alte Gasthaus Fischer- antwortlichen mit verschiedenen schloss er ausdrücklich auch die Eymann in Bad Iburg aufgrund ortsansässigen Gastronomen das Landwehrtruppe, bestehend aus interner Umstrukturierungsmaß- Gespräch gesucht – und am Ende Elisabeth Benne, Roswitha Schä- nahmen nicht mehr als Veranstal- sei die Wahl auf das Gasthaus der fer, Doris Sloot, Sandra Wöbeking, tungsort zur Verfügung stand, hat- Familie Bäumker gefallen. Der Markus Schäfer und Uwe Schäfer, ten die Organisatoren nach einem Redner zeigte sich hocherfreut, ein. intensiven Meinungsbildungspro- dass die elfte Auflage des Osna - zess ein neues Lokal für dieses brücker Landwehrmahls mit gut Jürgen-Eberhard Nieweddes ganz kulinarische Ereignis ausgewählt: 120 Teilnehmern eine Rekordbe- besonderer Gruß galt an diesem Das Gasthaus „Zum Dörenberg“, teiligung verzeichne. „Das spricht Abend allerdings der Bürger- das sich ebenfalls in dem bekann- für den hervorragenden Ruf, den meisterin von Bad Iburg, Annette ten Kneipp-Kurort im Südwesten diese Veranstaltung genießt“, Niermann, die zur Feier des Tages des Osnabrücker Landes befindet. meinte Niewedde. Er rief in Er - in die Tracht der Landwehr ge - innerung, dass der Verband das schlüpft war und eine viel beach- „Das Landwehrmahl sollte weiter- Landwehrmahl seit dem Jahre tete Tischrede hielt. „Seien Sie uns hin im Gründungsort unseres Ver- 2008 mit der Zielsetzung durch- vielmals willkommen – wir freuen bandes stattfinden“, machte der führe, Führungskräfte aus den uns auf Ihre Ansprache!“, sagte der Vorsitzende an die Verwal- tungschefin gerichtet. Und die ließ sich kein zweites Mal bitten, um das Wort zu ergreifen. Begleitet von der Landwehrtruppe, hielt sie Einzug in den bis auf den letzten Platz besetzen Festsaal, um da - nach ihre mit Spannung erwartete Rede zu halten, die mit sehens- werten Fotos und Filmsequenzen unterlegt war.

„Was ich euch heute hier berichte, VOLLES HAUS: Anlässlich des 11. Osnabrücker Landwehrmahls war der ist zum Teil schon längst Ge - Festaal des Gasthauses „Zum Dörenberg“ bis auf den letzten Platz be - setzt. Foto: Jürgen Krämer (Fortsetzung nächste Seite) Seite 27

EIN PROSIT auf das 11. Osnabrücker Landwehrmahl: (von links) Doris Sloot, Roswitha Schäfer, Jürgen-Eberhard Niewedde, Uwe Schäfer, Annette Niermann, Jürgen Krämer, Sandra Wöbeking und Markus Schäfer. Foto: Peter Schatte Welfenspeise als Krönung der Menüfolge

(Fortsetzung) gartenschau Realität geworden: dankbarem Beifall honorierten. Im „Ein Märchen wurde Wirklichkeit, Anschluss an die Ansprache stärk- schichte“, erklärte Annette Nier- mit Stolz schau‘n wir auf diese ten sich die Teilnehmer des gesel- mann. Sie erinnerte an die Zeit Zeit!“ ligen Abends mit wohlschmecken- von vor rund 60 Jahren, als Stadt- den Spezialitäten aus dem Osna - direktor Josef Hunke alles daran Es versteht sich von selbst, dass brücker Land, die von einem Team setzte, Iburg zu einem Heilbad die Anwesenden die Tischrede mit aus vier Köchen zubereitet worden auszubauen – mit Kurhaus und waren – von einer aromatischen mit Märchenwald. „Für Groß und Kartoffelcremesuppe über ge- Klein war alles da, Bad Iburg, du schmorte Spanferkelschulter und bis wunderbar“, resümierte die Bauernpute bis hin zu zartem Rednerin, um sich im Folgenden Ochsenfleisch. Das Fleisch selbst dem Iburger Thema des Jahres wurde wahlweise mit Bier-, Apfel- 2018 zu widmen: Der Niedersäch- Mandel- oder Meerrettichsauce sischen Landesgartenschau. Bevor serviert. Dazu gab es Rahmwir- dieses Gartenfestival in Bad Iburg sing, Apfelrotkohl, Speckbohnen, stattfinden konnte, war es aller- deftige Bratkartoffeln und haus - dings ein steiniger Weg, den die gemachte Knödel. Abgerundet Rednerin wie folgt skizzierte: wurde das Ganze durch eine zwei- „Nach langem Zögern hier im schichtige Welfenspeise aus ge- Rate, entschied der Bürger – nicht GENOSSEN den Abend: Der Land- kochter Milch-Vanille-Creme. „Die to late!“ Dank vieler Mitstreiterin- wehrmahl-Redner des Jahres 2017, Krönung der ebenso deftigen wie nen und Mitstreiter, darunter die Dr. Hermann Queckenstedt, und kalorienreichen Menüfolge“, wie Geschäftsführerin Ursula Stecker, der stellvertretende Landrat Wer- Gastronom Holger Bäumker be- sei aus der Vision einer Landes- ner Lager. Foto: Peter Schatte fand. Seite 28 18. Bücherbörse: Mit Musik geht alles besser!? Rohlfing Musikland erstmalig im Kreis der Anbieter vertreten

Von Gabriele Janz mente, Schallplatten und andere Tonträger. Als besonderen Gast OSNABRÜCK. „Mit Musik geht konnte das Veranstalterquartett alles besser ...“ Unter dem klang- das Unternehmen Rohlfing Musik- vollen Leitgedanken fand die land gewinnen, das mit einem 18. Regionale Bücherbörse im kleinen Notenantiquariat, dem Kreishaus-Restaurant in Osna - Funktionsmodell einer Klaviertas - brück statt. Die Veranstalter – tatur und einem Silent-Klavier zum der Landschaftsverband Osna - Ausprobieren aufwartete. Auch brücker Land e. V. (LVO), der das Musikbüro Osnabrück berei- Kreisheimatbund Bersenbrück cherte die Bücherbörse bei und e. V. (KHBB), der Heimatbund stellte das Musikportal „Oszillator“ Osnabrücker Land e. V. (HBOL) für regionale Bands vor. Das Pro- und der Landkreis Osnabrück – HERZLICHER WILLKOMMENS- jektbüro im Fachbereich Kultur hatten das 6. Deutsche Musik- GRUSS: Zur Eröffnung der Bücher- der Stadt Osnabrück informierte fest, das im Frühjahr dieses börse hieß Landrat Dr. Michael über das am Himmelfahrts - Jahres in Osnabrück stattfinden Lübbersmann (am Rednerpult) wochenende 2019 anstehende wird, zum Anlass für das musi- zahlreiche Gäste willkommen. musikalische Großereignis in Osna- kalische Motto genommen. Foto: Jürgen Krämer brück und verteilte dazu gedruckte Informationen. Zur Eröffnung begrüßte Landrat Heimatvereine, Kultureinrichtun- Dr. Michael Lübbersmann als Prä- gen, regionale Autoren, ein Verlag, Wegen einer unvorhergesehenen sident des Landschafsverbandes Antiquariate, Hobby-Buchhändler, Termindoppelung (Eröffnung des und als Vertreter des gastgeben- der Arbeitskreis Familienforschung Museums im Kloster in Bersen- den Landkreises mehr als 30 Osnabrück, der Osnabrücker ge - brück) konnte aus dem Nordkreis Stand inhaberinnen und -inhaber. nealogische Forschungskreis und nur der Kreisheimatbund auf der Besonderen Dank richtete der nicht zuletzt die LandFrauen waren Bücherbörse vertreten sein. Meh- Redner an das Unternehmen Rohl- der Einladung der Veranstalter rere HBOL-Mitgliedsvereine nutz- fing Musikland, das Musikbüro gefolgt, so dass sich insgesamt 33 ten jedoch die Möglichkeit, Neu - Osnabrück und das Projektbüro Anbieter auf der Bücherbörse prä- erscheinungen und Antiquarisches des Fachbereichs Kultur der Stadt sentierten. Viele von ihnen waren auf der Bücherbörse anzubieten. Osnabrück, die über ihre Arbeit der Schwerpunktsetzung in ihrem Die Heimatvereine aus Borgloh, bzw. Projekte im Bereich Musik Bücherangebot gefolgt und prä- Gesmold, Glane und Kloster informierten. Der LVO-Präsident sentierten zum Thema u. a. zeigte sich zufrieden, dass viele Bücher, Notenmaterial, Instru- (Fortsetzung nächste Seite) Anbieter das Motto gern aufge- griffen hatten. Es sei sogar ein Plattenspieler gesichtet worden, berichtete er schmunzelnd.

Jürgen Eberhard Niewedde, Vor- sitzender des Heimatbundes Os- na brücker Land, wies in seiner kurzen Begrüßungsrede auch im Namen des Kreisheimatbundes Bersenbrück besonders auf das Heimat-Jahrbuch 2019 der beiden Verbände hin, das sich schwer- punktmäßig mit dem Thema Migration befasse und auf der Bücherbörse natürlich nicht im Angebot fehle. INTERESSIERTE BESUCHER: Das reichhaltige Angebot der „Bouquinisten“ stieß beim Fachpublikum eine große Resonanz. Foto: Jürgen Krämer Seite 29

DAS NEU GESTALTETE KREISHAUS-RESTAURANT bot den optimalen Rahmen für die 18. Regionale Bücherbörse. Foto: Jürgen Krämer Sichtbarer Rückgang bei Ständen und Besuchern

(Fortsetzung) je einen angemessenen Rahmen nicht den allgemeinen Ge - für die Bücherbörse. Der Raum schmack? Oder sind die Gründe Oesede und der Verein für Orts- wurde durch die Umgestaltung etwa beim Generationenwechsel und Heimatkunde Bad Iburg übersichtlicher, die Lichtverhält - oder bei generell schwindendem zählen zu den treuesten Teilneh- nisse haben sich verbessert, mo- Interesse am Medium Buch zu mern der Bücherbörse. Sie infor- dernisierte Technik unterstützte suchen? Ist die Bücherbörse als mierten über ihre Arbeit und hiel- sogar einige Präsentationen an Treffpunkt für Heimatfreunde in ten ihre Publikationen, Kalender den Verkaufstischen. Einige An - Zukunft nicht mehr gefragt und und andere Druckerzeugnisse be- bieter berichteten erfreut über un - muss hinter Internet und Social reit. Ulrike Bösemann informierte erwartet gestiegene Umsätze. Media zurückstehen? Diesen Fra- am Stand des HBOL über das frisch HBOL-Vorsitzender Jürgen-Eber- gen wird sich das Bücherbörsen- gedruckte Heimat-Jahrbuch 2019. hard Niewedde zog ein positives Team zu stellen haben. Fazit: „Die Regionale Bücherbörse: Neben den Vereinen und anderen ein ,Muss‘ für die Bouquinisten Immer im Bestreben, die Regio - kulturellen Einrichtungen wie dem des Osnabrücker Landes, vor und nale Bücherbörse attraktiv und Kulturring Bohmte zeigten auch hinter den Angebotstischen, das innovativ zu gestalten, sind die zwei regionale Autoren Präsenz: auch erfreulicherweise 2018 wie- Veranstalter an konstruktiven Rück- Lothar Schmidt bot seine Lebens- derum galt.“ meldungen dazu interessiert. Der erinnerungen „Der schwarze Pfer- LVO nimmt diese und auch die dekopf“ an, Helmut Riecken seine Doch gab es bei genauer Betrach- Kontaktdaten von neuen Interes- auf Ansichtskarten basierende tung sowohl bei der Anzahl der senten, die bei der 19. Regionalen Geschichte der Gaststätten in Os- Stände als auch bei den Besucher- Bücherbörse für das Osnabrücker nabrück. zahlen eine sichtbare Verringe- Land am 26. Oktober 2019 dabei rung. Lag es an der nahezu zeit- sein möchten, schon jetzt gern auf. Das neu gestaltete Kreishaus- gleich stattfindenden Eröffnung Sie können sich melden unter Restaurant bot mit seinem hellen, des Museums im Kloster in Ber- Telefon 05403 / 72455-14 oder freundlichen Ambiente mehr denn senbrück? Traf das Motto „Musik“ [email protected]. Seite 30 In der Integrationsarbeit Maßstäbe gesetzt Heimatverein Nortrup mit dem Heimatpreis 2018 ausgezeichnet

glieder zum Heimatverein, der viele wichtige Aufgaben im Ort übernommen hat und mit großem Erfolg durchführt.

Einer besonderen Herausforderung stellte man sich jedoch, als auf Anregung der Samtgemeinde Art- land die Betreuung von Migranten übernommen wurde, die im Zuge der großen Flüchtlingswelle in der Gemeinde ihre vorläufige Auf- nahme gefunden hatten. Was SCHÖNER RAHMEN: Im Heimathaus in Nortrup fand die Verleihung des zu erst nur als Fahrdienst zum Heimatpreises 2018 statt. Foto: Jürgen Krämer Deutsch unterricht begann, ent- wickelte sich zur umfangreichen Von Jürgen Krämer Jahren durch die intensive Integra- Hilfe und Betreuung. Die Men- tionsarbeit erworben, stellte Buit- schen, die sich in einer für sie NORTRUP. Integration ist für mann fest. Dieses Engagement sei fremden Umgebung mit unbe- den Heimatverein Nortrup e. V. als derart vorbildlich zu bezeich- kannter Sprache wiederfanden, kein Fremdwort. Im Gegenteil! nen, dass der Heimatpreis dem nahmen dankbar diese Hilfe an, Mit beispielgebendem Engage- Heimatverein Nortrup zuerkannt die sich von Begleitung zu Be- ment setzt sich die fast 350 Mit- worden sei – und zwar „ohne Dis- hörden, Schulen, Kindergärten, glieder zählende Organisation kussion“. Ärzten und Einkaufsmöglichen bis seit geraumer Zeit für Schutz- zur Betreuung beim Posteingang, suchende aus fernen Ländern Im weiteren Verlauf der Feier - dem Ausfüllen von Formularen und ein. Ein außergewöhnlicher Ein- stunde übergaben Franz Buitmann vielem anderen erstreckte. Erst satz, die der Kreisheimatbund und der HBOL-Vorsitzende Jürgen- durch die persönlichen Kontakte Bersenbrück e. V. (KHBB) und Eberhard Niewedde die Ehren- mit den Familien konnten die Mit- der Heimatbund Osnabrücker urkunde an den Vorsitzenden der glieder des Heimatvereins den Land e. V. (HBOL) mit der Ver- Nortruper Heimatfreunde, Helmut Umfang des Bedarfs erfahren und leihung des Heimatpreises 2018 Brunneke. In dieser Urkunde heißt in den vielen alltäglichen Fragen würdigten. es: „Nach der Entstehung des des täglichen Lebens in immate- Heimatvereins Nortrup 1933 er- riellen wie materiellen Dingen Die Übergabe der Auszeichnung folgte 1956 eine Neugründung helfen. Von besonderer Bedeutung erfolgte traditionsgemäß zwischen insbesondere mit kulturellen Auf- war es, den Flüchtlingen, die so den Jahren während einer Feier- gaben. Als 1977 der Verein neu viel Leid und Belastung erfahren stunde im Heimathaus in Nortrup. belebt wurde, entwickelte er sich hatten, dass sie sich gezwungen „Ich freue mich sehr, dass trotz des schnell. Heute zählen 340 Mit - sahen, ihre vertraute Umgebung, ungemütlichen Wetters so viele die bekannten Menschen, ihre Heimatfreunde den Weg hierher Heimat zu verlassen und die gefunden haben“, sagte der gefährliche Reise ins Unbekannte KHBB-Vorsitzende Franz Buitmann zu wagen, das Gefühl zu ver- in seiner Begrüßungsansprache. mitteln, hier Verständnis und Kon- Der Redner bezeichnete den Hei- takte zu finden. matverein Nortrup als einen der „Aktivposten im Kreis unserer Mit- Passend zum Programm eines gliedsvereine“. Und das aus gutem Heimatvereins wurden die Men- Grund. Bringe sich der Verein schen mit ihrer Umgebung und den doch in vielfältiger Weise in die so- Bewohnern in ihrer vorübergehen- genannte Heimatarbeit ein. Einen ENTBOT ein Grußwort: Landtags- den Heimat vertraut gemacht und hervorragenden Ruf habe sich die abgeordneter Christian Calderone. Organisation in den vergangenen Foto: Jürgen Krämer (Fortsetzung nächste Seite) Seite 31

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH: Verleihung des Heimatpreises 2018 mit (von links) Jürgen-Eberhard Niewedde, Helmut Brunnecke, Dr. Michael Lübbersmann und Franz Buitmann. Foto: Jürgen Krämer Landrat Lübbersmann dankt für Engagement

(Fortsetzung) reiter im Bereich der Integration“, meister Gerd Beckmann, der Bür- stellte der Gratulant fest. Nicht germeister der Gemeinde Nor- zu Veranstaltungen eingeladen. zuletzt durch dieses Engagement trup, Karl-Heinz Butke, der Präsi- Aber auch bei den Einwohnern sei es im Osnabrücker Land ge - dent des Wiehengebirgsverbandes von Nortrup für Verständnis und lungen, mehr als 400 Migranten in Weser-Ems e. V (WGV), Ulrich Hilfsbereitschaft zu werben, ist den sogenannten ersten Arbeits- Gövert, und Antigone Mally als einer der wichtigsten Aufgaben markt zu vermitteln. Integrationshelferin der Samtge- der Integrationsarbeit. meinde Fürstenau ein. Dass sich der Heimatverein Nor- Die Heimatbünde im Landkreis trup sich nicht nur lokal, sondern In seinen Dankesworten machte Os nabrück sprechen dem Heimat- interkulturell ausgerichtet habe, Helmut Brunneke eines mit Nach- verein Nortrup e. V. für seine Leis - würdigte der Landtagsabgeord- druck deutlich: „Heimat ist nicht tung bei der Integration der Immi- nete Christian Calderone. Das tue nur ein Ort, sondern ein Gefühl.“ grantinnen und Immigranten ihre der Heimatbewegung gut. Der Er bezeichnete die Auszeichnung große Anerkennung und ihren Politiker rief in Erinnerung, dass mit dem Heimatpreis als „eine Art Dank aus.“ sein Vater vor 50 Jahren aus pri- Zwischenzeugnis“, das Ansporn vaten Gründen aus Italien nach sein solle, die Integrationsarbeit „Ihr habt den Heimatpreis 2018 Deutschland eingewandert sei und fortzusetzen. weiß Gott verdient“, sagte Buit- die deutsche Gesellschaft stets als mann an die gastgebenden Hei- sehr offen erlebt habe. Eine solche „Weiter so!“ Mit diesen Worten matfreunde gerichtet. Eine Ein- Offenheit sei in Nortrup in ganz ermutigte der HBOL-Vorsitzende schätzung, die auch Landrat Dr. besonderer Weise spürbar. Jürgen-Eberhard Niewedde die Michael Lübbersmann teilte. „Der Mitglieder des Heimatvereins Nor- Landkreis Osnabrück ist dank In den Kreis der Gratulanten reih- trup, ihr erfolgreiches Engagement Unterstützung von ehrenamtlich ten sich im weiteren Verlauf der fortzusetzen. Musikalisch um- tätigen Organisationen wie dem Feierstunde der stellvertretende rahmt wurde die Feierstunde von Heimatverein Nortrup ein Vor - Artländer Samtgemeindebürger- Hermann Welp auf der Drehorgel. Seite 32 „Kino auf dem Lande“ mit wachsendem Zuspruch „Sommerflimmern 2019“: 14 Abende an 14 außergewöhnlichen Orten

kurzweilige Vorprogramme wie Hofführungen, Treckerfahrten und andere Aktivitäten, die auf infor- mative und unterhaltsame Weise die Zeit vom Einlass bis zum Film- beginn verkürzen. Die Hofläden sind geöffnet und selbstverständ- lich gibt es immer eine überdachte Schlechtwetter-Alternative, auf die wir aber hoffen verzichten zu können.

Das Sommerflimmern blickt im Übrigen auf eine erfreuliche Erfolgs- geschichte zurück: Was der LVO als Begleitprogramm zum Kunstpro- OPEN-AIR-KINO vor imposanter Fachwerkkulisse: Seit vielen Jahren findet jekt COLOSSAL 2011 als einma - das „Sommerflimmern“ auch auf dem Hof Seidel-Lott in Suttorf statt. lige Idee erprobte, hat sich auf Foto: Gabriele Janz Wunsch der beteiligten Bauern - höfe im Laufe der Jahre zu einem Von Gabriele Janz gewöhnlichen Standorten anspre- neuen – und 2014 sogar preisge- chende und ergreifende Filme, in krönten – Format entwickelt: näm- OSNABRÜCKER LAND. Ob laut denen Menschen Traditionen be- lich zu großem Kino auf Höfen oder leise: Beim „Sommer- wahren, Neues ausprobieren, und Plätzen im gesamten Osna- flimmern – Kino auf dem Lande" Fremdes integrieren, sich lieben, brücker Land. Die Besucherzahl 2019 wird „Dorfgeflüster" zu streiten und vertragen – kurz ge - kletterte von Jahr zu Jahr weiter in hören sein. Das Veranstalter- sagt: „Dorf“- leben. die Höhe und erfuhr 2018 über- team aus Landschaftsverband raschend mit insgesamt fast 4700 Osnabrücker Land e. V. (LVO) Der Filmbeginn an den einzelnen Sommerflimmern-Fans noch ein- und Film- und BildungsInitiative Terminen richtet sich wie stets mal eine über 40-prozentige Stei- e. V. (FBI) möchte ergründen, nach dem Sonnenuntergang. Vor- gerung! Hofbesitzer, Kommunen, was Dorfgemeinschaften zu her bieten alle Standorte Speisen bieten haben – von Nord nach und Getränke an und natürlich (Fortsetzung nächste Seite) Süd, von Ost nach West und über Landesgrenzen und Ozeane hinweg.

Vom Biolandhof Brummer-Bange in über den Kirchplatz in Ostercappeln bis zum „Museum zum Erhalt historischer Land- technik" in Glandorf erkundet das Open-Air-Kino vom 12. Juli bis zum 24. August dörfliches Leben im weitesten Sinn. Im Bereich des Heimatbundes Osnabrücker Land finden Filmabende unter anderem in Bad Essen, Glandorf sowie gleich an mehreren Standorten in Melle und Ostercappeln statt. MIT RINDERN auf du und du: Im Bullenstall entspinnt sich während einer Das Sommerflimmern zeigt dabei Hofführung eine lebhafte Diskussion über Fleischverzehr. wieder an 14 Abenden und 14 un- Foto: Gabriele Janz Seite 33

KIRCHPLATZ aus Veranstaltungsort: Auch in Bad Essen stößt das „Kino auf dem Lande“ auf eine überaus positive Resonanz. Foto: Imma Schmidt Eine erfreuliche Erfolgsgeschichte

(Fortsetzung) denen auch der Heimatbund Tauss äußert sich erfreut: „Es ist Osnabrücker Land e. V. gehört. wunderbar, dass sich der Heimat- verschiedenste Einrichtungen, Kul- Geschäftsführerin Dr. Susanne bund Osnabrücker Land seit An- tur- und Heimatvereine und selbst beginn für das Sommerflimmern kommerzielle Unternehmen be- begeistern ließ und dies durch werben sich seit einiger Zeit um einen jährlichen Zuschuss unter- eine Teilnahme und müssen in der füttert. Ich freue mich sehr, den Regel zunächst mit einem Platz auf Heimatbund bei diesem publi- der Warteliste vorlieb nehmen. kumsfreundlichen Veranstaltungs- Denn Spielstätten, die einmal reigen mit im Boot zu haben. Es dabei sind, scheiden nur auf ei- befestigt – wie auch vielen anderen genen Wunsch aus, so haben es Stellen – das vertrauensvolle Mit- die Sommerflimmern-Macher ent- einander unserer Verbände.“ schieden. Dennoch bietet sich immer auch Platz für Neues, so Bei Redaktionsschluss waren die in 2019 mit der Samtgemeinde Planungen noch nicht ganz ab - Neuenkirchen und dem Verein geschlossen. In einigen Wochen Triebwerk, einem starken Duo, HÖRENSWERT: Zwei Mitglieder wird das Programm jedoch unter das gleich zwei interessante Spiel- der Mittelaltergruppe „Sonor Teuto - www.sommerflimmern.de zur Ver - stätten zur Wahl stellte. nicus“ trugen mit Dudelsackmusik fügung stehen oder kann als ge- zur Feierstimmung auf dem Schä- drucktes Programmheft unter Tele - Der Landschaftsverband dankt an ferhof Todtenhaupt bei. fon 05403 / 72455-0 angefordert dieser Stelle allen Förderern, zu Foto: Gabriele Janz werden. Seite 34 Natürlich gut erholt im Osnabrücker Land Heilbäder und Kurorte bieten attraktive Möglichkeiten zum Relaxen

OSNABRÜCKER LAND (TOL). Im Die Sole aus dem Salzstock des Wassertreten – Osnabrücker Land mit seinen ehe ma ligen Zechsteinmeeres be - Kneipp neu erleben Heilbädern, Kur- und Erholungs - wirkt viel Gutes. Ein Bad in der Der Gang durch eiskaltes Wasser orten findet man traditionell mineralhaltigen Sole mobilisiert ist Kult und wird in Bad Iburg ze- ausgezeichnete Bedingungen den Stoffwechsel und besänftigt le briert. Die Verbindung von Er- für einen gesunden Urlaub vor. gereizte Haut. Gelenke und Mus- nährung, Bewegung, Natur, inne- Natürliche Heilmittel – wie der keln bekommen in dieser „Schwere- rer Balance und Wassertherapie Wald, das Wasser und die Sole losigkeit“ erheblichen Auftrieb. passen ideal zu einer modernen – sowie die medizinische Kom- Optimal für die Heilung. Darüber Lebensweise. Unterhalb des Bad petenz sind hier genauso wich- hinaus sorgt der hochmoderne Iburger Schlosses, direkt am Char- tig wie Ihr Wohlbefinden und Kurbetrieb in für lottensee, gönnen sich Er ho lungs - Genuss. eine hervorragende gesundheit- suchende im Kneipp-Erlebnispark liche Versorgung – der Charme der eine Auszeit. Das Wasserspiel der Bereits in der Antike wussten die klassischen Bäderarchitektur mit Fontänen bewundern, Wassertre- Römer und Griechen um die hei- Kurmittelhaus und Kurpark hat ten im Sommer – oder auf einem lende Wirkung von Wasser. Die dabei noch einen ganz beson - der Aktionsfelder Trampolinsprin- legendären römischen Thermen deren Reiz. gen und Boule spielen: ein perfek- sind heute noch Vorbild für unsere ter Ort für eine gesunde Auszeit. modernen Wellness-Tempel. Wer Frische Salinenluft – es nicht glauben will – die Carpesol so sanft wie eine Meeresbrise Wo es sich ausgezeichnet SPA-Therme in Bad Rothenfelde Regelmäßige Rundgänge um die relaxen lässt mit ihren Thermal- und Sole- großen Gradierwerke in Bad Abschalten vom Alltag in einem becken (voll entspannt: das Pano - Rothenfelde lindern leichte Infekte Wellness-Star-Hotel oder ganz im ramadeck!) oder das SoleVital in der Atemwege und sind so erfri- Stil der alten Germanen – im Os- sind beste Beispiele schend wie eine sanfte Meeres- nabrücker Land finden Sie Hot- dafür. brise. Bei besonderen Erkrankun- spots mit Verwöhnprogrammen gen der oberen Atemwege ist ein zum Runterkommen. Ein Blick auf Mineralhaltige Solebäder – Auf enthalt in der Inhalations- den Sole-Kurort Bad Laer bestä- gut für den Stoffwechsel kammer des Neuen Gradierwerks tigt: Mehr und mehr Hotels setzen Im Sole-Heilbad Bad Rothenfelde angebracht. Auch Inhalationen im auf Bio-Küche und haben Top- hat die Therapie mit Wasser be - modernen Sole-Inhalierpavillon in Arrangements im Angebot. Das reits seit 1811 nachweislich posi - Bad Laer wirken wie Balsam auf Haus Melter ist das Bio-Hotel am tive Effekte auf die Gesundheit. die Atemwege. Ort. In der Küche kommen Zutaten aus kontrolliert biologischer Land- wirtschaft zum Einsatz – soweit wie möglich aus regionaler Erzeu- gung. Und auch sonst wird öko- logisch gewirtschaftet: vom Re- cycling-Papier aus nachhaltiger Waldwirtschaft bis zum Ökostrom aus erneuerbaren Energiequellen. Eine besondere Wohltat ist die Ayurveda-Abhyanga-Massage mit zertifizierter Naturkosmetik.

Fünf Wellness-Stars für Bad Laer – das ist einfach Spitze Auch das Hotel Höpke bietet Ent- spannung pur. Vom Heilbäderver- band Niedersachsen mit 5 Well- ness-Stars ausgezeichnet, darf es EINMAL GANZ ENTSPANNT durchatmen: Sole-Inhalierpavillon in Bad Laer. Foto: Gemeinde Bad Laer (Fortsetzung nächste Seite) Seite 35

MIT ALLEN SINNEN die Natur wahrnehmen: Ein Bad im Wald fuhrt zu tiefer Entspannung. Foto: Imma Schmidt Den Gang durch eiskaltes Wasser zelebrieren

(Fortsetzung) schen Goldmassage. In Anlehnung Clever kombiniert – an die vergangene geheimnisvolle Stressbewältigung mit Spaß sich „geprüftes Wellnesshotel“ Welt der Germanen ist die Anlage Reisen und Gesundheit mitein - nennen. Von der mediterranen mit Jahrzehnte alten, groben Rund- ander verbinden? Wie praktisch! Sauna-Oase über die hauseigene hölzern, phantasievollen Wand - Das Hotel Noltmann-Peters in Bad Massagepraxis bis hin zum Innen- bemalungen und einer mystischen Rothenfelde bietet zertifizierte und Außenpool heißt es hier: Feuerstelle ausgestattet. Gesundheitsprogramme zu den Abschalten vom Alltag. Themen Osteopathie und Qigong Rundum zum Wohlfühlen – an. Dort wird geschickt kombi- Im benachbarten Bad Iburg steht mit Seeblick niert: Entspannung mit Bewegung, das Landidyll-Hotel Gasthof zum Schön nah am Wasser gebaut ist Stressbewältigung mit Spaß und Freden. Finnische Sauna, Bio- das See- und Sporthotel Ankum. nach Hause geht erst, wer moti- Sauna, Wärmekabine, Erlebnis - In der Ruhe liegt die Kraft, heißt es viert zurück in den Alltag starten dusche oder erholsame Massagen hier. Erholung für Körper und möchte. zeichnen das rundum nachhaltig Seele bietet der Sauna-Bereich mit ausgerichtete Haus aus. zwei Kabinen. Er schenkt allen Sehr schön zum Chillen Ruhesuchenden Entspannung vom Komm doch mal runter! In Bad Echt geheimnisvoll – Alltag in angenehmer Atmosphäre. Essen und auch anderswo im Os- germanische Goldmassage Auch die Fitness kommt nicht zu nabrücker Land wirst du geerdet. Die germanische Wellness-Welt am kurz: Ein gut ausgestatteter Trai- Mit Regionalität, Entschleunigung, Alfsee ist Trendsetter in Sachen ningsraum schließt sich unmittel- Erholung, u. a. mit einer germani- bar der Sauna an. (Fortsetzung nächste Seite) Seite 36 Am Alfsee in die Welt der Germanen eintauchen

Leckere Entdeckungen – von Sole-Mettwurst bis Siedesalz Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen – auch anderswo im Osnabrücker Land. In Bad Laer ist die Sole-Mettwurst von Metz- germeister Heinz-Jörg Lauhoff zu empfehlen und die glutenfreien Mandel-Rauten von Bäckermeister Thomas Meyer.

Weitere genussvolle Entdeckungen lassen sich auf dem Salzmarkt in Bad Rothenfelde machen. Rund um das Alte Gradierwerk gibt es im Juni traditionelles Kunsthand- werk und allerlei Köstlichkeiten, verfeinert mit dem original Bad UNBESCHWERT ein paar Gänge herunterschalten: Cittaslow trifft Fair - Rothenfelder Siedesalz. Ein Ort für trade in Bad Essen. Foto: Touristinformation Bad Essen nette und leckere Entdeckungen, ein kleines Paradies – versprochen! (Fortsetzung) Aber ein gutes Leben sei auch von Eintauchen in den Wald Genuss und einem guten Leben. Herzen anderen gegönnt – der Waldbaden? Klingt seltsam, ist Es ist nicht so, dass die Bad Essener Kurort ist ebenso Teil des inter - aber gesund. Neugierige probie- extrem langsam sind – „citta“ nationalen Netzwerks der Fair- ren es einfach aus. Die Idee, im („tschitta“) steht für Stadt, „slow“ trade-Towns. Nachhaltige Produk- Wald zu baden, haben Japaner heißt zwar langsam, kommt aus tion, ökologischer Anbau, keine erfunden. Dort ist „Shinrin Yoku“ der Slowfood-Bewegung, hat also Kinderarbeit und faire Arbeits- längst eine beliebte und weit ver- mit Ursprünglichkeit, Achtsamkeit, und Produktionsbedingungen welt- breitete Methode, um Stress abzu - Entschleunigung zu tun und mit weit sind hier die wichtigsten einer bewussten Lebenshaltung. Ziele. (Fortsetzung nächste Seite) Hektik ist da bei einem (Kur-)Auf- enthalt wohl eher nicht angesagt. Ganz im Gegenteil. Das weltweite Cittaslow-Netzwerk stärkt und för- dert die Lebensqualität der Bürger und der Gäste im Ort. Bad Essen ist seit drei Jahren Mitglied – und regional-kulinarisch gut drauf.

Es sich in Ruhe gut gehen lassen – ein Stück Lebensqualität Bad Essener Spezialitäten sollte man auf jeden Fall probieren! Das Urmeersalz, den Holunder als Gelee, Likör, Sirup oder Bonbon. Kleine Manufakturen wie Schippert stellen Konfitüre und Senf her, Vogelpohl hat Kürbis-Produkte an- zubieten. Das Veranstaltungshigh- light Culinaria auf dem heimeligen Marktplatz zeigt, was es hier alles JEDER ATEMZUG beruhigt, erfrischt und heilt: Gradierwerk in Bad zu genießen gibt. Rothenfelde. Foto: Achim Meurer Seite 37

DAS ALFEN-SAUNALAND am Alfsee in ist inspiriert von der Varusschlacht im benachbarten Kalkriese. Foto: Alfsee GmbH Beim Waldbaden den Blutdruck herunterfahren

(Fortsetzung) gegenüber dem eigenen Körper Geoparks TERRA.vita lässt sich das und Geist. Kurzum: die Wald- Waldbaden ganz leicht auspro - bauen, den Blutdruck zu senken, atmosphäre aufsaugen, lauschen, bieren und erlernen. das Immunsystem zu stärken, dem riechen, schmecken, sehen, fühlen, Burnout vorzubeugen. tasten. In den Kurorten und Heil- Weiterführende Informationen zu bädern des Osnabrücker Landes den vorgestellten Themen finden Stressfrei und gesünder – inmitten des Natur- und UNESCO- Sie auf www.osnabrucker-land.de. entdecke die Kraft der Bäume Was die meisten Menschen aus eigenem Erleben kennen, wiesen Experten wissenschaftlich nach: Der Aufenthalt im Wald entspannt und beruhigt. Zu den positiven Auswirkungen zählen: die Senkung von Blutdruck und Blutzuckerwer- ten, die verminderte Ausschüttung von Stresshormonen und die Stär- kung des Immunsystems. Beim „Waldbaden“ wird bewusst eine Rast eingelegt, staunend die Natur entdeckt, wie es sonst nur Kinder tun. Es geht um Achtsamkeit ABSCHALTEN vom Alltag in der Kräutersauna im Hotel Höpke in Bad gegenüber der Natur, aber auch Laer. Foto: Hotel Höpke Seite 38 Durch die Erdgeschichte auf den Wipfelpfad Nach der Landesgartenschau: Neue TERRA.vita-Projekte in Bad Iburg

Von Sabine Böhme endet die Wand mit heimischen Hölzern und bildet so die thema- BAD IBURG. Willkommen im tische Überleitung zum Baum- Natur- und UNESCO Geopark, wipfelpfad. Die gegenüberliegende in dem auch Bad Iburg mit „Infowand“ mit großformatigen seinem neuen Baumwipfelpfad Bildmotiven aus dem Naturpark, liegt. Einen ersten Eindruck von Highlight-Karte und diversen Ex- 300 Millionen Jahren Erdge- po naten dient als Schaufenster in schichte, die unsere Region ge - die Region. prägt hat, und von unserer zau- Das Herzstück bildet ein taktiles berhaften Landschaft bekommt zufließt. Sitzgelegenheiten, Sand- Bronze-Relief, welches das ge - man bei einem Besuch des steinblöcke und Begrünung bieten TERRA.vita-Pavillons. Aufenthaltsqualität im Freien.

Als Beitrag zur Landesgartenschau Bei der Baukonstruktion wurde im Jahre 2018 – und nun nach- besonders auf umwelt- und klima- haltig genutzt als Entree zum Baum- schonende Aspekte geachtet. So wipfelpfad, entstand ein organisch gibt es eine ökologische Dachbe- ausgeformtes Gebäude unter Ver- grünung und eine hochmoderne wendung regionaltypischer Mate- geothermische Heizanlage. Im rialien. Innenraum finden sich Schau- elemente, die mit der Gebiets - In seiner barrierefreien Gesamtheit kulisse des Natur- und Geoparks MARKANTER BLICKFANG: Die inklusive der Außenanlagen sym- sowie den Sehenswürdigkeiten Nachbildung eines Flugsauriers. bolisiert der Pavillon den Lebens- und Schätzen unserer Vorbildland- Foto: Natur- und Geopark lauf der Erde und die Entstehung schaft vertraut machen. So „er - TERRA.vita des Lebens, was sich als beglei- zählt“ die Sinneswand, gefertigt tender Wasserlauf darstellt, der als aus erdgeschichtlich relevanten samte Parkgebiet und seine geo - Sinuskurve im hinteren Außen- Materialien, über unsere Erdzeit- logischen Formen abbildet. Hier bereich dem Quell des Lebens alter. Beginnend mit Karbonquarzit sind neun Stellen typischer fossiler Funde verortet, die alle für ent- sprechende Erdzeitalter stehen. Die meisten dieser Funde werden im Original oder als Abguss in Vitrinen präsentiert. Das lebens- große Modell eines Flugsauriers aus der Kreidezeit mit einer Flü- gelspannweite von 2,50 Metern „wacht“ aus der Luft über den Ein- gangsbereich und die kleine Aus- stellung.

Nur wenige hundert Meter ent- fernt liegt mit der Tegelwiese ein innerörtliches Stück Natur mit einem ganz besonderen Zweck. In den ersten Plänen zur Landes - gartenschau sollte dieses Areal noch mit zum Bereich des Garten - EIN BESUCH im Pavillon: Im Innenraum finden sich Schauelemente, die events gehören. Doch es kam mit der Gebietskulisse des Natur- und Geoparks sowie den Sehenswürdig- anders ... keiten und Schätzen unserer Vorbildlandschaft vertraut machen. Foto: Natur- und Geopark TERRA.vita (Fortsetzung nächste Seite) Seite 39

AUF DEM WEG zum Pavillon: Bei der Baukonstruktion wurde besonders auf umwelt- und klimaschonende Aspekte geachtet. Foto: Natur- und Geopark TERRA.vita Taktiles Bronze-Relief als Herzstück

(Fortsetzung)

Seit April 2018 befindet sich hier ein besonderer Erlebnispfad, der die Themen „Wasser“, „Natur“ und „Umwelt“ unaufgeregt und doch spannend aufgreift. Hier dreht sich alles um Wandern, Wasser und Wissen auf dem neuen Abschnitt des Bad Iburger Kneipp-Weges. Wir queren die Tegelwiese und folgen dabei nicht nur dem Kolbach bis ins Waldge- biet „Offenes Holz“, sondern auch der Kneipp’schen Philosophie in drei Bereichen: „Wasser“, „Bewe- gung“ und „Pflanzen“.

Nur gucken, nicht anfassen oder gar betreten. Das gilt für das Feuchtbiotop, das ungefähr ein Drittel der Fläche der Tegelwiese UNTERWEGS AUF DER TEGELWIESE: In Sichtweite zum Schloss befindet sich dort auch ein TERRA.vita-Hörstandort. (Fortsetzung nächste Seite) Foto: Natur- und Geopark TERRA.vita Seite 40 Wasser, Natur und Umwelt in den Fokus gerückt

(Fortsetzung)

ausmacht. Was in manchen Augen vielleicht als „unordentlicher“ Sumpf wahrgenommen wird, ist Lebensraum für eine geschützte Artenvielfalt. Gleichzeitig schützt es selbst auch die Innenstadt Bad Iburgs als natürliche Geländesenke vor Überschwemmungen.

Der Pfad aus Laubholzhackschnit- zeln führt über eine Wildblumen- und Kräuterwiese, die standortge- recht mit speziellem Regio-Saatgut angelegt wurde. Nektarliebende Wildbienen und Insekten sind dankbare Gäste und fördern durch ihren Besuch die Bestäubung der Pflanzen. In dem imposanten EINE „BUDE FÜR WINZLINGE“: Das Insektenhotel auf der Tegelwiese. Insektenhotel finden die Tierchen Foto: Natur- und Geopark TERRA.vita auch gleich ein Zuhause, in dem sie sich wohlfühlen. Als Fachwerk- wand mit neun verschiedenen Feldern bietet es „Zimmerkatego- rien“ für verschiedene Ansprüche.

Der Wassererlebnisbereich am Kolbach zeigt, wie ein Miteinander in der Natur gelingen kann. Beru- higendes Wasserplätschern ge- nießen, schwimmenden Blättern auf ihrer Fahrt gen Innenstadt mit den Augen folgen oder die Zehen- spitzen ins kühle Wasser halten – der Bach lässt sich mit vielen Sinnen genießen.

Das war im folgenden Abschnitt im Bereich des Freibades lange nicht möglich: jahrelang war er hier verrohrt. Jetzt ist der Kolbach an dieser Stelle wieder geöffnet AUF SCHUSTERS RAPPEN unterwegs im Iburger Wald. Foto: Natur- und Geopark TERRA.vita (Fortsetzung nächste Seite)

Redaktionsschluss beachten Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe unseres Verbands - journals „De Utroiper“ ist am 6. Juli 2019. Texte und Fotos sind bis spätestens zu diesem Stichtag per E-Mail zu senden an [email protected] Seite 41

SPANNENDE ENTDECKUNGSREISE: Auf dem Baumwipfelpfad ermöglicht diese Station einen Einblick in die Kreidezeit. Foto: Natur- und Geopark TERRA.vita Nektarliebende Wildbienen willkommene Gäste

(Fortsetzung) und verschiedene Revitalisierungs- maßnahmen machen eine natur- nahe Entwicklung im Wasser und am Ufer wieder möglich.

Der Weg folgt weiterhin dem Ver- lauf des Kolbaches, führt aber im Anschluss durch das Waldgebiet „Offenes Holz“. Unterhalb der ehemaligen Jugendherberge lädt ein Rastplatz zum Verschnaufen ein, bevor es zum Felsen „Horeb“ und schließlich zum Dörenberg hinaufgeht.

Informationen: Natur- und Geopark TERRA.vita Am Schölerberg 1 49082 Osnabrück Mail: [email protected] Web: www.geopark-terravita.de/ NEUE PERSPEKTIVEN, tolle Naturerlebnisse: Der Baumwipfelpfad in Bad de/baumwipfelpfad-bad-iburg Iburg. Foto: Detlef Fries Seite 42

He frätt os’n Däskerkädel Hännerich Schulte-Bauhnenkamp un de Diät

Van Elisabeth Benne volauten harre, was et em sau sierben bring Kaline mi dat binauh, he keimp sick vo os Immetiärten, den Pott Koffee Hännerich Schulte-Bauhnenkamp wenn ’ne Koh up Stelten göng. met Twiebäcke, ümme niergen höilt vierl van Iärten un Drinken. Un dobi was he ant jaapen sidde icke dann bi’n Frostücke Dat was ’ne Hauptsake in sienen un an schnuben. He was sau met’n Nost Braut, Lierwerwurst, Lierben. Jümmerto mende he: dicke woden, os wenn he ’ne Schinken un half Dutz Egger. „Iärten un Drinken hölt Lief un Trummein voschluorken harre. Geggen elben kümp de Zug vobi Siärle bi’n eene, biärter os’n Dann taug he een Gesichte, os un Kaline gütt mi ’nen duwwel- isern Drauht.“ Hännerich siär wenn em de Petersilgen vo - stöckigen Köhdenschluck in. sick auk: „Kümm’se do van- hagelt wöhn un he utseig os Ümme twölf Uhr röpp Kaline dage nich, dann kümm’se do gelstrigen Speck. ton Mirragiärten. Un dann lange muorn.“ ick to bi Ramanken met düer- „Wat süh’se wä vandage leige wurssen Speck un ’nen Endken Un dobi harre he nett wat up de un witt voschierten ut“, mende Mettwurst. Nauh düt gohe Iärten „Ringsen“ ansettet. Dat harre Kaline, „gong doch apatte baule legge ick mi twee Stündkes int auk Kaline miärket, un Hänne- non Dokter.“ Dann gnuwwelde Nooneberre. Hewwe ick dann rich sau faken van schraut Hännerich sick wat innen Boart, de Augendöppe löss maket, üörwer de Niärsen ankierken. owwer dann göng he doch löss. steht Kaline ollwier met’n Köpp - Wenn et wat seggt harre, was Nau ne längere Unnersöikenge ken Koffee un Knabbeln proot. he sauforts ut de Bulstern mende de Dokter: „Hännerich gauhn, un met ’ne glöinige Schulte-Bauhnenkamp, du moss Geggen half veere do wi dann Tangen nich antopacken wiärn. bi lütken anfangen aftoniermen. Kaffeetiet maken. Ümme sierben Se dachte dann: „Man, geggen Du moss ne Diät maken, süß giff et dann dat Nachtiärten. eenen Backuorm es leige hauh- sühs du baule ut os ’ne Domp- Dann fröwwe ick mi auk wä up jahnen.“ wolten, un uterdem biss du de Plunnermiärlke met Schwatt- baule int Gräs.“ braut. Un nu Dokter segg mi Os de Winter met dat Fröijohr ess, wann sall ick dann de in Striet leig, un Hännerich siene „Jä“, segg Hännerich, „Dokter, Diät no do tüsken kriegen. tutkewarme Stiehe annen Uorm muorns innen Berre ümme half Kiek süh!“

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DE KABUSMÜHL‘N. Foto: Heinrich Herkenhoff Suurkaul insetten – dat doat nich mäeh vull Lüe Wittkaul in’t Fröühjoahr utsägget – Twee Sotten upp’n Markt

Van Heinrich Herkenhoff orre Tonpott hebben. Et geif auk de Möglichkeet, dat een hölten KLAUSTER EUSE. Suurkaul in - Fatt – een Suurkaulsfatt- bruket setten – dat doat nich mäeh vull weut. Dat höltene Suurkaulsfatt Lüe. Generationen voar us was was immer met eenen Holtdeckel et ne gans gewüehrnlike Sake, afdecket. Doar drüöwer laig dann dat de Familgen in’n Hiarvste no een passendet Douk un dann Suurkaul insetten däen. Et een Kieselsteen van dree orre veer hannelt sik ümme denn Witt- Pund Gewicht drupp, doamit de kaul, de in’t Fröühjoahr ut- Deckel immer in dat utkniarte sägget weut. Water laig. Früher weut je ne gansse masse Suurkaul insett’t, Doabi mot ik ower dütlik maken, weil de Husholt in so’n Buer’n- dat twee Sotten Witkaul upp’n huuse in aolgemeenen grötter Markt wöern, nämlik de frouhe un wöer. Hier sait de Buur met sine de late Wittkaul. De late Wittkaul Familge un de Denstlüe, – de Mia- hadde dann in’n Volskmunde auk gede un Knechte – je an’n Diske. den Namen „Kabus“. De Plante- De Buur sait immer voar den tied was Mitte Juni. Uterdem Ende, un wenn he nich to Huus mösse man tou dat Insetten van DE STEENPOTT. Suurkaul/Kabus no een Steen- Foto: Heinrich Herkenhoff (Fortsetzung nächste Seite) Seite 44 Dicke Rippen ut de Köppe rutschniern

Dat erste, wat maket wäeden mösse, was dat man oalle Kabus- köppe to bearbeeten hadde. De ütersten Bliar weuten afschniern un de dicken Rippen weuten ut de Köppe rutschniern; saumit harre man schon so’n Kopp in veer Deele updelt, de man met de Kabusmühl’n dann auk gout be- schnippeln konn. Nau düsse Arbeet weut dann de Steenpott hiar - richtet. To erst kaimp unnen up’n Grund een Liirpel vull Sölt un dree orre veer Han’vel Witkaul. Et weut jetzt düchtig un lange met de Füste kniat, bet’s dat Water ut den Witkaul uttreit. Bi dat Schnippeln

EEN KABUSKOPP. Foto: Heinrich Herkenhoff

(Fortsetzung) Platz voar ungefäehr dattig Kilo schnippelten Kabus drin. wöer, droffte doar de Grautknecht sitten. Use Kabusmühl’n is aol watt hen – inne Joahre! Use Nauberfamilge De junge Plante van Witkaul weut Meggers Hubert däe us de immer sau in’n halwen Juni in’n Goarden utlaih’n. Oas Hubert un sine Frau utplantet. De hadde dan bets in de Angela kein’n Suurkaul mäeh’ twetten Hälfte van Oktober Tied, – insetten däen, drofften wi de sau dat dann Kabus insett’ weut. Kabusmühl’n behaulen. In de Wi to Hus hewwet nen „Steen- naichsten Joahre kreigen se dann pott“ wie man sau sägg. Doa is eene Maultiet Suurkaul.

DE SUURKAULSPOTT heff ’ne Waterenn’n. Foto: Heinrich Herkenhoff

mössen man gout uppassen, dat man de Döppe van de Finger - spitzen auk behäult weil man je met de eenen Hand immertou den Wittkaul nauschuwen mösse, un de Messers in de Mühl’n scharp wöern.

In de Tüskentied harre man schon een Pund Sölt met een Tütken Kümmel voarmenget un t’rechte- röert. De Kümmel is bi den Suur- kaul een passendet Gewüerz un

HALBIIRTE KABBUSKÖPPE. Foto: Heinrich Herkenhoff (Fortsetzung nächste Seite) Seite 45

DE KOPP is nu in veer Deele updelt. Foto: Heinrich Herkenhoff Schnippelte Kabuskrut schwemmet in Water

(Fortsetzung) Han’vel Kabus met’n Liirpel vull Söelt in den Pott schüddelt un et suorget foar eenen wunnerboaren mott immertou düchtig kniart Geschmack, is gesund un bekümp wäeden, bet’s dat Schnippelte de Minsken goud. Kabuskrut in dat Water schwem- met. Je biater kniart wäed, sauvul Jetz konn man anfangen un den biater schmecket dann nauhiar Pott füllen. Moss jetz immer twee auk de Suurkaul! orre dree Han’vel schnippelten Wittkaul in den Suurkaulspott Use Suurkaulspott heff ’ne Wate - giewen und Oaltiet ein Liirpel vull renn’n wo’t Water drinsteeht. In Sölt inströggen. Dat wet sau lange düt Water steeht immer de Deckel met de Fust kniart, bet de Saft ut van den Pott. Saumit is de Suur- dat Schnippelte utträtt un de Wit- kaul Aoltied luftdichte afdecket; – kaul unner Water steeht. Doanau un et giff keene Geliagenheet dat DE VULLE SUURKAULSPOTT. wäed immer wiehe dree orre veer de Suurkaul to Schanne kümp. Foto: Heinrich Herkenhoff

Redaktionsschluss beachten Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe unseres Verbands - journals „De Utroiper“ ist am 6. Juli 2019. Texte und Fotos sind bis spätestens zu diesem Stichtag per E-Mail zu senden an [email protected] Seite 46

Wuddeln und Flittkes Oll Goethe seggt: Twee Saaken süalt Kinner van de Öllern kriegen

Van Helga Grzonka tieten sitt’ Franz und Klara neichsten Bravo henfeevert olleene annen Disk. Toeest blie- harre. Sau keimp Wiäke fö Kinner sind lennt. Se höört us wet jeden Dag Reste van’t Iärten Wiäke een Papierdeel van den nich to. Wie hät se up de Welt üawer. Klara mot sik angewüh- Kerl an de Wand. Up de Kom- brocht und häwet se bannig nen, weniger to kuaken. Aumds moden stonnen no eene Musik- leev. Dat eeste Schmüstern und kümp keineene mä van de Ar- maschinen und de sülvernen dat eeste dürbruakene Tiänken beet und kik schmächtig innen Schieben met de unwiese Musik, sind een Fest. De wackeligen Kühlschapp. de de Ruten biäben löt. Kinner- Schrittkes in de Welt bekieket spiäle und Böker wön no in’t wie met Vögnögen. Mamme Dochter Carolin is os Eeste met Regal uprieget. Büxen, Jacken, und Pappe sind graute Vöbeller. den Fründ tohaupe no Amster- Blusen und Ünnerplünnen leigen Se giewet Hault, wann immer et dam trocken. Doa harren se auk no innen Schapp. De stök neurig is, stellt ower auk Regeln gohe Arbeet funen. Sau ganz Klara in de Tuten van’t Rohe up, de intohaulen sind. Kinner- woll se de Telte in’t Öllernhus Krüss. Villichte konn de Saaken goarden und Schole bringet ower doch nich affbriäken. no eene bruken. Carolin wisse dat Meteenanner, Frünne und „Miene Kamen laut’ män sau nich mä. Aff und an keimp se no Wiesheet. Kinner miärket, dat wie se is“, siär se, os se met kott no Hus. Dann wö Frünne se wat kürnt. Met beede Beene eenen Kuffer vull Kladusen ut driäpen und Fierden anseggt. stoaht se up de Ähden. Se lähd, de Dürden göng. Franz moss sik To’n Kamen uprümen was keine sik sümmes to behaupten. In de stilken eene Traunen van de Tiet. Mangens harre Klara dat Pubertät is dat fö Öllern und Backen putzen. Dat is nu oll Geföhl, dat Carolin doch no so’n Kinner nich licht und gif sau Joahrden hiär. Klara konn sik in biertken an de aulen Brocken manchen Striet. Kinner wäht de eesten Tiet blauts schwoar höng. Dat Lager in’t Öllernhus flügge. De meesten Öllern mürt doan gewüahnen. Faaken göng was no een Stücksken Kinner- dat unner Piene begriepen. se in de Kamen van de Dochter. tied. Ower wie häf oll Goethe seggt: De Rürke van Carolin höng no in „Twee Saaken süalt Kinner van de Lucht. Ollet seuch sau ut, os Nau Carolin was auk Martin, de de Öllern kriegen – Wuddeln wenn se glieks no Hus keimp. Sührn, ut Hotel Mama uttrocken. und Flittkes!“ De Bravo-Poster van „Die toten He konn woll Klaras Fraugen und Hosen“ höngen no an de Dür- Suargen nich mä an den Kopp Franz und Klara hät sik dat den vannen Kleerschapp. Klara häppen. Siär Franz wenigstens. miärket und iähre Kinner sau schürrekoppe. Dat wö ower auk He beteeknete sien Frusminske uptuagen: Met Wuddeln to’n een Name: „De dohen Büxen.“ os Klucke. „Is jä gar nich woahr“, Stauhn, auk wenn een scharper Doa moss mol eener up kua- schmüsterte Klara und neimp Wiend wegget – und met Flitt- men. Eenes Dages geif Klara sik Franz in den Backvull. „Löt se kes to’n dräumen und de Welt eenen Ruck und reit de Beller fleegen. Se wiärt, wo se iähre to erkunnen. Ower sau eenfach aff. Auk de baule liäbensgraute Wuddeln hät und immer wiär ist dat Löslauten in’t woahre Starschnitt van David Hasselhoff lannen kürnt.“ „Jau“, anterte Liäben fö de beeden nich. In’t lanne in den Papierkuarv. Klara Franz, „und wie kürnt use Hus is et stille. Bie de Maul- wusse no, wie Carolin up de twette Jugend geneeten.“ Seite 47

Veranstaltungen 2019

27. April 2019 Kreisheimattag in Schwagstorf

23. Juni 2019 Sternwanderung in Bad Iburg

8. September 2019 „Tag des offenen Denkmals“

25. Oktober 2019 Osnabrücker Landwehrmahl in Bad Iburg

26. Oktober 2019 Regionale Bücherbörse im Kreishaus Osnabrück

Fotos: Ingmark Bojes (2), Gemeinde Ostercappeln (2), Jürgen Krämer (2), Peter Schatte (2) Seite 48

Schönes Osnabrücker Land: Die katholische Kirche in Icker. Foto: Jürgen Krämer