Kirchen musikalische Mitteilungen

Nr. 125 · November 2008

DIÖZE SE R O ENBURG- ISSN 143 6- 0276 STU GART Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008

INHALTSVERZEICHNIS AMT FÜR KIRCHENMUSIK St. Meinrad-Weg 6 – 72108 Rottenburg Editorial 1 Telefon ( 07472) 9 384-0 · Telefax (07472) 9 384-20 Impuls-Kommission für Kirchenmusik 2 www.amt-fuer-kirchenmusik.de Liturgie aktuell Morgenstern der finstern Nacht 3 Bürozeiten: Gespeicherte Musik in der Liturgie 11 Mo/Do/Fr: 8.30 – 11.30 Uhr, Fr. Bitzenberger/Kluike Aus der Praxis für die Praxis 13 Di: 8.30 – 11.30 Uhr, Fr. Kluike Mitteilungen 14.00 – 16.00 Uhr, Fr. Bitzenberger Amt für Kirchenmusik 17 Mi: 8.30 – 11.30 Uhr, Fr. Bitzenberger Diözesancäcilienverband 22 14.00 – 16.00 Uhr, Fr. Kluike Hochschule für Kirchenmusik 24 Berichte N Leiter des Amtes für Kirchenmusik Amt für Kirchenmusik 27 Diözesanmusikdirektor Walter Hirt Diözesancäcilienverband 33 e-Mai l: [email protected] Aus den Dekanaten 35 Pueri Cantores 38 N Frau Sylvia Bitzenberger Weitere Institutionen 43 Telefon ( 07472) 9 3 84-13 Die Orgel 44 e-Mai l: [email protected] Fortbildung 48 • Orgelneubau und -renovationen • Genehmigung von Konzerten Personalia 48 • Urkunden DCV, Palestrinamedaille, Zelterplakette Rezensionen 53

N Frau Ursula Kluike Telefon ( 07472) 9 3 84-11 e-Mai l: [email protected] • Kirchenmusikalische Vertr agsangelegenheiten Die KMM steht Ihnen künftig auch unter • Anmeldungen, Teilbereichsqualifikation www.amt-fuer-kirchenmusik.de • Organisation Kurse , KMM im pdf-Format zur Verfügung. Sollten Sie von die - ser Möglichkeit Gebrauch machen, so bitten wir N Frau Magdalena Klein Sie, uns zu informieren. Sie helfen uns dadurch, Telefon ( 07472) 9 3 84-16 / Fax -20 Kosten zu sparen. Herzlichen Dank! e-Mai l: [email protected] • Glockenwesen MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: DMD Walter Hirt (Schriftleitung), Kluike Ursula (Redaktion), N C-Ausbildung DKM Matthias Ankenbrand, Elisabeth Butscher-Reck, Leitun g: Herr DMD Walter Hirt DKM Peter A. Döser, Bischof Dr. Gebhard Fürst, Anmeldungen, Prüfungen, Informationen: Prälat Dr. Werner Groß, Christoph Hönerlage, Hubertus Ilg, Frau Ursula Schäfer DKM Michael Saum, Marina Staiger, Klaus Stemmler Telefon ( 07472) 9 3 63-0 · Telefax 9 36363 e-Mai l: [email protected] Herausgebe r: Amt für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg- N DCV-Geschäfststelle ISS N: 1436-0276 Schriftleitun g: Diözesanmusikdirektor Walter Hirt e-Mai l: [email protected] Redaktio n: Ursula Kluike Geschäftsführe r: Matthias Heid Titelbild: Teilnehmer/innen der „Singwoche für Familien 2008“ des DCV in Rot a. d. Rot Telefon ( 07472) 9 3 84-12, Telefax 9 3 84-20 Beiträg e: Auf CD oder per E-Mail (jeweils im Word- Bürozeite nMo –Do: 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr Format) an das Amt für Kirchenmusik Urkunden und Anträge Palestrinamedaille/ Herstellun g: Werner Böttler, Grafik Satz Bild Druck Zelterplakette anfordern bei 72141 Walddorfhäslach, ( 07127) 9 27010 Auflage: 3.850 Exemplare Sylvia Bitzenberger, Telefon ( 07472) 9 3 84-13 e-Mai l: [email protected]  Redationsschluß Nr. 126: 23. 1. 2009 1

Liebe Leserin, lieber Leser!

Die Sänger unserer Kirchenchöre sind Begabungen besonderer Art. Sie kön - nen auch nach Jahrzehnten nicht zum „Alten Eisen“ zählen. Auf welche Art und Weise sich die Herausforderungen Sich ein geistliches Lied anzueignen, der „demographischen Entwicklung“ ist weit mehr als das Erlernen einer so mancher Chöre lösen lassen, sei Melodie. Wer den spirituellen Mehr - beispielhaft aufgeführt – aus der Pra - wert, die theologischen Aussagen ver - xis, für die Praxis. innerlicht hat, dem erschließt sich erst das Lied in seiner ganzen Tiefe. Wir Die Rubriken der Mitteilungen und sind dankbar, dass die gute Tradition Berichte weisen wieder auf die Fülle der Liedexegesen in den KMM auch in kirchenmusikalischer Initiativen in un - dieser Ausgabe seine Fortsetzung serer Diözese hin. Dass nach dem ge - finden darf. lungenen dritten Diözesanjugendchor - tag die erste Familiensingfreizeit des Ob sich Lieder auch in die Zukunft hin - Diözesancäcilienverbandes so positiv ein weitertragen, hängt immer von aufgenommen wurde, erfüllt uns mit Menschen ab, die diese Lieder vermit - Freude! teln. Hier sind wir auf Begabungen, Ein - sicht in die Notwendigkeit und einen Ihnen wünsche ich gute Anregungen langen Atem angewiesen. Warum die und nützliche Information beim Lesen zunehmende Verwendung von Musik - dieser Ausgabe!

l konserven im Gottesdienst (beson- ders bei Kasualien mittlerweile mit epi -

a demischen Ausmaßen!) dem innersten

i Wesen von Liturgie widerspricht, be -

r darf der eindringlichen Vermittlung Walter Hirt allerorten. Diözesanmusikdirektor o t i d E Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 2 ■ Geistlicher Impuls

Weihbischof Dr. Johannes Kreidler

„Was muss ich noch Wem das zu kühn erscheint, der möge tun?“, „Was darf ich auf bei Jesus selbst in die Schule gehen: keinen Fall vergessen ab - „Das erste ist, wo Jesus mit Menschen zuarbeiten?“ – kennen umgeht, immer dies, dass er sie an - wir solche inneren Fra - nimmt und einlädt. Dass er sie aufrich - gen? Der schärfste und tet und ermutigt. Dass er ihnen in der häufigste Marker in unse - Gemeinschaft der Töchter und Söhne rem Denken ist wohl un - Gottes ein Zuhause gibt. Er lässt sie ser eigenes Tun und Han - gelten. Er erzählt ihnen Geschichten, in deln. Was steht an? Diese denen sie vorkommen und in denen ih - Frage ist ganz unbewusst zu unserem nen gezeigt wird, wer oder was sie nach Dauerbegleiter geworden. Provokant Gottes Willen sein können. Er zeigt ih - dagegen gesagt: Als Christen müssen nen einen Weg und entlässt sie in den wir zunächst gar nichts tun! Im Grunde Frieden. Immer ist die Reihenfolge klar: und als erstes müssen wir nur Antwort Er gibt zuerst Freiheit, danach eine Wei - geben. Antwort auf das, was bereits ge - sung. Erst die Würde, dann das Gebot. tan ist, was Gott an uns getan hat. Das Erst die Kraft, dann den Auftrag. Erst erste ist nicht, was wir tun, das erste die Lebenschance, dann die Zumu - ist, was Gott an uns getan hat! Deshalb tung. Erst das Bild ihrer Zielgestalt, betonen die Kirchenmusik und auch dann die Forderung: Tu etwas an dir! viele spirituelle Traditionen so sehr Erst kommt immer, was Gott tut, da - den Lobpreis. Der Lobpreis Gottes ist nach, was die Menschen tun können Antwort. Nicht wir müssen den Anfang oder sollen.“ (Jörg Zink) machen, der Anfang ist schon ge - macht. Alles liturgische Tun, alles Singen und Musizieren – ja wir können sagen, jede christliche Ethik – ist zunächst Ant - wortgeschehen. Der Lobpreis, der Jubel ist die Freude darüber, was schon längst getan ist und jeden Tag neu ge - Alles soll Amen und Halleluja sein. tan wird – nämlich von Gott selbst. Wir werden ruhen und wir werden sehen. Machen wir uns das wieder neue be - Wir werden sehen und wir werden wissen. wusst: Wer aus der Antwort lebt, wer Wir werden wissen und wir werden lieben. aus dem musikalischen Lobpreis lebt, Wir werden lieben und wir werden loben. der lebt befreiter. Wer in Musik und Sehet unser Ende, das kein Ende ist. Gesang Gott lobt, der bekommt Atem, weil er dem inneren penetranten Hl. Augustinus Fragesteller „Was muss ich jetzt noch tun?“ die Luft genommen hat. Liturgie aktuell 3

l ■

l Ein klassisches Christuslied

e „Morgenstern der finstern Nacht“

u Werner Groß t k a Zwei Lieder, im „Gotteslob“ unmittel - medicinae, Mystiker, Konvertit (1653),

e bar hintereinander abgedruckt, ver - Priester (1661) und nicht zuletzt Zeit -

i bindet ein und dasselbe Wort in der Ti - genosse des Dreißigjährigen Krieges telzeile: „Wie schön leuchtet der Mor - und der Jahre danach. Nach seiner g genstern“ (GL 554) – „Morgenstern der Konversion änderte und ergänzte er

u finstern Nacht“ (GL 555). Das erste seinen Namen, um ihm ein deutliches

r Lied, es ist auch das ältere (Philipp Ni - programmatisches und biblisches Ge - t colai 1599), stammt aus der evangeli - sicht zu geben: Johannes Angelus Sile - i schen Frömmigkeit; das zweite Lied, sius – der schlesische Bote wie der L zugleich das jüngere (Angelus Silesius Vorläufer Johannes der Täufer und der 1657), ist aus der katholischen Spiri - Liebesjünger Johannes. Parallel ent - tualität erwachsen. Beide Gesänge standen die beiden Dichtwerke, die stehen in inhaltlichem Zusammen - ihn für immer berühmt machen soll - hang; es mag aber verwundern, dass ten: nur einer – nämlich „Wie schön leuch - tet der Morgenstern“ – das Kennzei - – „Geistreiche Sinn- und Schlussrei - chen „ö“ (= ökumenisch) aufweist. Die me“, Wien 1657, in der Zweitaufla - folgende Interpretation des Liedes ge Glatz 1675 als „Cherubinischer „Morgenstern der finstern Nacht“, das Wandersmann oder Geist-Reiche zu den kostbaren Perlen der deut - Sinn- und Schlussreime zur gött - schen Barockdichtung gehört, berück- lichen Beschaulichkeit anleitend“ sichtigt in aller Kürze auch „Wie schön betitelt; leuchtet der Morgenstern“. – „Heilige Seelen-Lust oder Geist liche Hirten-Lieder, der in ihren Jesum verliebten Psyche“, Breslau 1657, Angelus Silesius – zweite Auflage Breslau 1668. der schlesische Bote Die Liedsammlung „Heilige Seelen- „Der heute allgemein unter dem Na - Lust“ ergänzt die Spruchdichtung men Angelus Silesius bekannte und „Cheru binischer Wandersmann“. „Sie berühmte, bislang im Nachruhm un - stellt als Pendant zur cherubischen die sterbliche Dichter und konfessionspo - seraphische Form des mystischen Ver - lemische Publizist der Barockzeit – er haltens dar. Dementsprechend ist sie veröffentlichte seine Werke unter man - ein Lied der Liebe, das, in typologi - cherlei Pseudonymen – hieß für seine scher Anlehnung an das alttestament - Zeitgenossen vorerst einfach Johannes liche Hohe Lied, Jesus Christus als die Scheffler“ 1 (1624 – 1677). Geboren Ewige Schönheit zwar auch in cherubi - und aufgewachsen in Breslau, war er scher Weise zu schauen , mehr noch af - nicht nur Dichter und Schriftsteller, fektiv – seraphisch zu lieben be - sondern auch Doctor philosophiae et gehrt.“ 2 Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 4

Seite aus: Heilige Seelenlust, Breslau 1668 (Faksimile, Kassel 2004)

tenden Dichters blieb in dieser ökume - nischen Fassung gewahrt. Im Evangeli - schen Gesangbuch (Stammausgabe 1993) steht das Lied leider nicht.

Der Morgenstern der Schöpfung

Das Schlüsselwort des Liedes steht als Kopfmotiv an allererster Stelle, es er - öffnet den Gesang, in dem es betont nur einmal genannt wird: Morgen - stern. Die erste Zeile zeichnet mit we - nigen Worten ein Bild, das sich jeder aus eigener Anschauung vorstellen und mit den Augen des Herzens sehen kann: „Morgenstern der finstern Nacht“.

Das Lied „Morgenstern der finstern Wie alle Gestirne am Himmel gehört Nacht“ findet sich bereits in der ersten der Morgenstern zur Schöpfung. Er ist Ausgabe der „Heiligen Seelen-Lust“. Zeichen des nahenden Morgens, der Zum Text des Angelus Silesius schuf Vorbote des kommenden Tages, der die Melodie sein Breslauer Freund, der Künder der aufsteigenden Sonne, die fürstbischöfliche Musikus Georg Jo - Verheißung des strahlenden Lichtes. seph 3, von dem freilich keine biogra - Anders gesagt: Der Planet „Venus phischen Details bekannt sind. Die überwindet vor Sonnenaufgang die Lieder des Silesius erlebten eine wech - Finsternis“ 4. In dem berühmten Mor - selhafte Geschichte. Ungefähr einhun - genhymnus „Aeterne rerum conditor“ d dert Jahre erfahren sie eine erfreuliche des Ambrosius von Mailand (339–

e Akzeptanz, um danach allerdings für 397), dem Brevierbeter Angelus Sile - i

l ungefähr ein Jahrhundert zu verstum - sius sicher bekannt, lautet die dritte men. In der zweiten Hälfte des 19. Strophe in deutscher Übersetzung: s Jahrhunderts taucht unser Lied wieder

u in Gesangbüchern auf. Seit 1973 zählt „Da steigt der Morgenstern empor,

t es zum ökumenischen Liedkanon (Ge - erhellt das schwarze Firmament,

s meinsame Kirchenlieder. Gesänge der da weicht der dunklen Mächte Schar

i deutschsprachigen Christenheit), nach - vom Weg des Unheils scheu zurück.“ 5 r dem es in Deutschland, Österreich und der Schweiz seit Jahrzehnten interkon - Ein anderer bedeutender Liederdich - h fessionell geschätzt worden war. Der ter, Jochen Klepper (1903–1942),

C sechsstrophische Urtext des bedeu - schildert zu ganz anderer Zeit und un - Liturgie aktuell 5

ter ganz anderen Vorzeichen in der er - Wer in die Akklamation „Komm, Herr sten Strophe eines Adventsliedes die Jesus“ einstimmt und dem auferstan - Erscheinung sowie die Wirkung des denen Christus die Treue bis zum Tod Morgensterns auf den Menschen: hält, darf auf die Erfüllung seiner Ver - heißung hoffen: „Ich werde ihm den „Die Nacht ist vorgedrungen, Morgenstern geben“ (Offb 2,28). Da - der Tag ist nicht mehr fern. mit ist die Teilhabe an der ewigen Herr - So sei nun Lob gesungen schaft Christi gemeint. dem hellen Morgenstern! Auch wer zur Nacht geweinet, Der Zweite Petrusbrief erinnert an die der stimme froh mit ein. „Stimme der erhabenen Herrlichkeit“, Der Morgenstern bescheinet die Jesus und die Jünger bei seiner Ver - auch deine Angst und Pein.“ 6 klärung auf dem Berg Tabor hörten. Die Folgerung liegt auf der Hand: „Dadurch ist das Wort der Propheten für uns Der Morgenstern der Erlösung noch sicherer geworden, und ihr tut gut daran, es zu beachten; denn es ist Der Morgenstern erhielt im Neuen Te - ein Licht, das an einem finsteren Ort stament einen weiteren, überaus scheint, bis der Tag anbricht und der schönen Horizont. Er ist Christussym - Morgenstern aufgeht in eurem Herzen“ bol, Christusprädikat. Am Ende des (2 Petr 1,19). letzten Buches der Bibel, am Ende der Offenbarung des Johannes, sagt der Ein alter lateinischer Hymnus, der vor auferstandene und erhöhte Christus dem 6. Jahrhundert formuliert worden von sich selbst: „Ich bin die Wurzel ist, „Lucis largitor splendide“ stellt und der Stamm Davids, der strahlende den Morgenstern als Naturphänomen Morgenstern“ (Offb 22,16). Die Meta - und als Christusereignis einander pher „Morgenstern“ spielt auf die Ver - gegenüber, um den „wahren Morgen -

t heißung an: „Ein Stern geht in Jakob stern“ gebührend hervorzuheben: auf“ (Num 24,17) und „deutet Jesus h symbolisch als die frühe und leuchten - „Du leuchtender Spender des Lichts! c de Ankündigung des großen Tages der In deines Lichtes heit’rem Glanz 7 a anbrechenden Heilszeit“ . Mit dieser wird schon, da nun die Nacht versinkt, Selbstaussage Jesu verbindet sich der der neue Tag uns angesagt. N

n Ruf des Geistes und der Braut (= Kirche):

r „Komm!“ Und die Apokalypse fügt hin - Du wahrer Morgenstern der Welt!

n zu: „Wer hört, der rufe: Komm! ... Er, Nicht jenes mindere Gestirn, e r

t der dies bezeugt, spricht: Ja, ich kom - das Kunde bringt vom nahen Tag

e me bald. – Amen. Komm, Herr Jesus!“ und leuchtet in nur kargem Licht, s t (Offb 22,16.17.20). Im Lied „Morgen - n s stern der finstern Nacht“ klingen die nein, du bist heller als die Sonn’, Selbstoffenbarung Jesu und die Ant - bist selbst das Licht, der helle Tag, e n wort der Kirche weiter. Tatsächlich ist der unsern inn’ren Sinn durchstrahlt, i

g 8 f es ein Gesang der Endzeit, die Christus das Herz erfüllt mit seinem Schein.“

r schon begonnen hat, ein Ruf, der sich r

o orientiert am Kommen des Herrn. Die - Das römische Brevier, das der Priester

e ses Christuslied ist unverkennbar Angelus Silesius jeden Tag zum Gebet eschatologisch ausgerichtet. in die Hand nahm, gab ihm im Advent M d Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 6

l noch einen anderen Impuls für die Überschrift gegeben: „Die Psyche (=

l Deutung des Morgensterns als Chri - gläubige Seele) will das Jesulein als

e stusprädikat. Die sieben O-Antipho - den wahren Morgenstern in dem Him - nen in der Woche vor Weihnachten, an mel ihres Herzens haben.“ Das Lied ist u Christus gerichtet, bitten ihn instän - in seinen sechs Strophen in direkter t dig, „er möge kommen, um die Rufen - Anrede immer an den Herrn gerichtet.

k den zu erleuchten, zu heilen, zu be -

a freien und zu erlösen. Es sind Rufe, in Komm herein denen die adventliche Sehnsucht ih - 9

e ren Höhepunkt erreicht.“ Zeitlich dürf - Strophe 1:

i ten sie mindestens ins 7. Jahrhundert Die Titelzeile nennt in einer bewun - zurückgehen und einen römischen dernswerten Präzision den Leitgedan - g Grundstock haben. Die fünfte dieser ken des Liedes: das Naturphänomen

u Antiphonen beginnt mit der Anrufung und zugleich das Christusereignis

r „O Oriens“ und erwähnt (wie alle an - „Morgenstern der finstern Nacht“. Bei - t deren sechs) das Verbum „komm“: de machen je auf ihre Weise die Welt i voller Freuden; beide leuchten in des L „O Morgenstern, Herzens Schrein. Licht und Freude ge - Glanz des unversehrten Lichtes, hen vom Morgenstern aus. der Gerechtigkeit strahlende Sonne: Das wichtigste Verbum klingt bereits in o komm und erleuchte, der ersten Strophe zweimal an: die da sitzen in Finsternis und im „komm“, in der zweiten Strophe sogar Schatten des Todes.“ 10 viermal und in der sechsten Strophe wiederum zweimal. Wiederholung ist Der kommende Christus Steigerung! In unserem Lied meldet sich die glühende Sehnsucht nach Das Morgenstern-Lied besticht durch dem Kommen des Herrn zu Wort, wie die Dichte des Wortes, die Kraft der wir sie vom Schluss der Apokalypse Sprache und die Konzentration der Ge - kennen. danken, aber auch durch die Schön - heit und Einprägsamkeit der Bilder. Es O mein Licht hat „kaum seinesgleichen in der Durchsichtigkeit und Herzlichkeit, mit Strophe 2: der es eine Aussage des Glaubens und „Schau dein Himmel ist in mir“ – „po - Gebets in ein Bild kleidet. Mit keiner etisch und meditativ die ergreifendste Silbe verletzt oder verlässt der Text die Aussage im ganzen Lied“ 12 . Der Beter Schilderung des Morgensterns und be - bedeutet dem Morgenstern Christus in schreibt dabei, wie mühelos spielend, tiefster Sehnsucht, sein Platz sei nicht das Wesen und die Herrlichkeiten Chri - am Firmament, sondern am Himmel sti. Jede Einzelheit, die am Morgen - seines Inneren, seines Herzens; die - stern gerühmt wird, zeichnet und sem fehlte sonst seine Zier (Schön - preist den Herrn. Dieser Einklang von heit, Pracht, Schmuck). Außerdem naturhafter und göttlicher Wirklichkeit drängt er zur Eile, um die begrenzte hat wohl darin seinen letzten Grund, Zeit des Morgensterns vor Sonnenauf - dass die Schöpfung in vielem ihren gang nicht zu versäumen. So denkt Schöpfer spiegelt.“ 11 und spricht das innerste Verlangen des Angelus Silesius hat seinem Lied fol - Menschen. Die Sehnsucht prägt das gende, in barocker Weise formulierte Wort. Das Herz spricht zum Herzen! Liturgie aktuell 7

Angelus Silesius

Ihm dienen heißt ihn ehren als Gott den Herrn. Wo Gott geehrt wird, kommt die Schöpfung zum Ziel und der Mensch zur Erfüllung.

Güldenes Licht

Strophe 6: Strophe 3: Der „Morgenstern der finstern Nacht“ Unvergleichlich ist der Glanz der Herr - wird in der Schlussstrophe zum „gülde - lichkeit Christi. Ist das Licht der Sonne nen Seelenlicht“, das dem Beter ganz für uns Menschen unendlich hell und nahe gerückt ist und in seinem Herzen strahlend, dass uns die Augen überge - leuchtet. Im einleitenden „Ei nun“ klin - hen, so übertrifft das himmlische Licht gen Staunen und Freude an. Die letzte des erhöhten Christus es tausendfach. Strophe ist im Grunde eine einzige Bit - Die Lichtgestalt Christi ist unvorstell - te um das Kommen des Morgensterns bar. in das Dunkel vor dem Anbruch des Ta - ges und dem Aufgang der Sonne, noch Strophe 4: eindringlicher, intensiver und inständi - Alles in der Vergangenheit, Gegenwart ger als zu Beginn des Liedes. und Zukunft („was jetzt ist und kommt und war“) steht im Licht Christi. Kein In der Aufeinanderfolge der sechs Gestirn kann sich mit ihm messen. Strophen, die zusammen eine un - „Pracht und Nacht antworten einander trennbare Einheit bilden, ehren der hier nicht nur kraft ihres Reims; erst Dichter und die Beter aller Zeiten den

d das Dunkel lässt uns den Glanz des „Morgenstern“ Jesus als Freudenquell Lichtes erleben.“ 13 (1), als Zier des inneren Himmels (2), e

i als Sonne aller Sonnen (3), preisen

l Schönster Stern seine Reichweite allezeit und überall,

s über Weltzeiten (4) und Weltzonen (5) Strophe 5: hin und bitten das güldene Seelenlicht u Wo immer das Licht Christus aufleuch - um sein segensreiches Kommen und t tet „zur Erkenntnis des göttlichen Glan - seine gnadenvolle Erleuchtung (6). s zes auf dem Antlitz Christi“ (2 Kor 4, 6), i wird seinem freudenreichen Strahl ge - Ob Angelus Silesius das Lied „Wie r dient. Dazu ein Leitsatz aus den Psal - schön leuchtet der Morgenstern“, Text

h men: „Dient dem Herrn mit Freude“ und Melodie von Philipp Nicolai (Ps 100,2). (1556-1608), kannte, lässt sich nicht C Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 8

mehr feststellen. Von den Daten her, Ein sehnsüchtiges Verlangen nach wäre es auf jeden Fall möglich. Dieses Chris tus erfüllte den schlesischen d Lied, entstanden an der Schwelle des Dichter. Was er lebte und glaubte,

e Barockzeitalters im Jahre 1599, fand brachte er in seinen Liedern und Epi -

i auf evangelischer Seite sofort eine un - grammen in Zeit übergreifender Weise l gewöhnlich starke Verbreitung, schon zum Ausdruck. Er wusste, was er wollte s im 17. Jahrhundert ist es auch in den und was er erwartete:

u katholischen Kirchengesang überge -

t gangen. Im Blick auf die vorgegebene „Ich will der Monde sein: sei, Jesus, du

bib lische Thematik des Morgensterns die Sonne! So wird mein Angesicht voll s s 15

i lassen sich einige gedankliche Paralle - ewger Freud und Wonne. “ e r len notieren:

Nach Angelus Silesius geht jeder

h h

– „Wie schön leuchtet der Morgen - Mensch mit der Hoffnung um, mög - c

C stern, voll Gnad und Wahrheit von lichst glücklich zu werden und zu blei -

s dem Herrn uns herrlich aufgegan - ben. Das Wort Himmel ist ein Synonym i gen“ (1). für dieses Glück. Johannes Scheffler

s – „Herr, dich such ich … deiner kann versteht unter Glück und Himmel das

s ich nicht vergessen“ (2). Ruhen in Gott. „Dieser Himmel beginnt

– „Gieß sehr tief in mein Herz hin - schon auf Erden. Auch inmitten von a

l ein … die Flamme deiner Liebe“ (3). Lärm und Gewühl kann es ein mysti - – „Von Gott kommt mir ein Freuden - sches Ruhen in Gott geben.“ 16 k schein, wenn du mich mit den Augen dein gar freundlich tust „Halt an, wo läufst du hin, der Himmel anbli cken“ (4). ist in dir: Suchst du Gott anderswo, du – „Komm, du schöne Freudenkrone, fehlst ihn für und für. “ 17 säum nicht lange. Deiner wart ich mit Verlangen“ (7). In einem anderen Epigramm ruft Scheff- ler zum eiligen Laufen auf:

Christusmystik – „Christ, laufe was du kannst, willst du Christusfrömmigkeit in Himmel ein! Es heißt nicht stille stehn, du musst Das Lied „Morgenstern der finstern der Erste sein. “ 18 Nacht“ steht im Horizont des geistigen und geistlichen Schaffens von Angelus Doch es geht nicht nur um das zielstre - Silesius. Bewegend ist das Christus - bige schnelle Laufen, es geht vor allem bild, wie es in der Schrift „Cherubini - um die Liebe, wie Angelus Silesius im - scher Wandersmann“ in immer neuen mer wieder von neuem betont: Wendungen aufleuchtet. Er bekennt aus der Tiefe seines Herzens: „Chris- „Das Losungswort ist Lieb: hast dus tus ist alles“ und entfaltet diese Kern - nicht eingenommen, So darfst du nim - aussage: mermehr ans Himmels Grenzen kom - men. “ 19 „O Wunder! Christus ist die Wahrheit und das Wort, Licht, Leben, Speis und „Wer ohne Liebe läuft, kommt nicht ins Trank, Pfad, Pilgram, Tür und Ort.“ 14 Himmelreich: Er springt bald hin bald her, ist einem Irrwisch gleich. “ 20 Liturgie aktuell 9

Während die gut 1600 Epigramme des (Strophen 1, 3, 6) entsprechend heuti -

n Cherubinischen Wandersmann mit ih - gem Empfinden und Sprechen „Jesu

r rer glanzvollen Schönheit und schar - mein“. Im Blick des Liedes ist nicht das fen Perfektion sich nach wie vor einer Jesuskind in der Krippe, sondern der e

t gewissen Bekanntheit erfreuen kön - erhöhte Jesus Christus, den die sechs nen, finden sich in der Stammausgabe Strophen ehrfurchtsvoll und innig an - s des „Gotteslob“ drei der insgesamt rufen.

n 205 Lieder der „Heiligen Seelen-Lust“: „Morgenstern der finstern Nacht“ 21 Die theologischen Dimensionen des e (GL 555), „Ich will dich lieben, meine Christus-Prädikats „Morgenstern“ wer -

g Stärke“ 22 (GL 558), „Mir nach, spricht den eindrucksvoll und eindringlich r Christus, unser Held “ 23 (GL 616). offenbar, wenn man beachtet und

o Außerdem enthält der Eigenteil der Di - bedenkt, dass das Exsultet, jene feier - özesen Freiburg und Rottenburg-Stutt - liche Osterankündigung zu Beginn der gart (sowie zwölf weiterer deutscher Liturgie der Osternacht angesichts der M Bistümer) noch ein Lied des Angelus brennenden Osterkerze, ein Meister - Silesius: „Dich, König, loben wir “ 24 werk antiker Kunstprosa aus dem (GL 891). Diese vier Lieder, übrigens 7. Jahr hundert, zusammengefasst wird sämtlich Christus-Lieder, sind in ihrer in einer Lobpreisung des auferstande - ungekünstelten, schlichten Frömmig - nen Christus als „Morgenstern der fin - keit und innerlichen Ergriffenheit zeit - stern Nacht“: los gültig, zumal „Morgenstern der fin - stern Nacht“. „Geweiht zum Ruhm deines Namens, leuchte die Osterkerze fort, um in die - Im Rottenburger Gesangbuch 1949 ser Nacht das Dunkel zu vertreiben. wie auch in anderen Diözesangesang - Nimm sie an als lieblich duftendes büchern ist es unter der Überschrift Opfer, vermähle ihr Licht mit den Lich - „Weihnachten“ zu finden, im Gottes - tern am Himmel. Sie leuchte, bis der

t lob dagegen unter dem Titel „Jesus Morgenstern erscheint, jener wahre Christus“. Die Konsequenz liegt auf Morgenstern, der in Ewigkeit nicht h der Hand. Selbstverständlich kann das untergeht: dein Sohn, unser Herr Jesus c Morgenstern-Lied im Zusammenhang Christus, der von den Toten aufer -

a mit den Hochfesten der Geburt und Er - stand, der den Menschen erstrahlt im scheinung des Herrn gesungen wer - österlichen Licht.“ 25 N den, aber es ist ein klassisches Chri -

stuslied, das sich durch eine einheitli - Das Lied „Morgenstern der finstern

n che thematische Konzeption auszeich - Nacht“, verwendet in der Liturgie so - r net, ja, eines der innigsten und per - wie zur volkstümlichen Andacht und

e sönlichsten Christuslieder. Es ist ge - persönlichen Anbetung, lädt ein zum

t lungener Ausdruck einer biblisch inneren „Verkosten“ im Sinn des heili -

s orientierten Christusfrömmigkeit und gen Ignatius von Loyola (1491 – zugleich Beispiel einer empfindsa - 1556). Es kann zu einem kostbaren n men, aber auch kraftvollen Christus - Band der Freundschaft mit dem Herrn i

f mystik. Nicht umsonst findet sich im werden. Kardinal Joseph Ratzinger Gotteslob die schon seit dem St. Galle - sagte in seiner Predigt vor Beginn des r ner Gesangbuch 1863 in mehreren Ge - Konklave 2005: „Je mehr wir Jesus lie -

e sangbüchern vorgenommene Textän - ben, je mehr wir ihn kennen, umso derung statt ursprünglich „Jesulein“ mehr wächst unsere wahre Freiheit, d Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 10

wächst die Freude darüber, erlöst zu Liturgie und Dichtung. Ein interdiszipli -

d sein. Danke, Jesus, für deine Freund - näres Kompendium, hrsg. von Hansja - schaft! “ 26 kob Becker, Band I, St. Ottilien 1983. e i l

s Literatur Prälat Dr. Werner Groß war von 1989 bis 2004 Leiter der Hauptabteilung Li - u Walter Dürig, Die Frömmigkeit des An - turgie, Kunst und Kirchenmusik, davor t gelus Silesius: Erich Kleineidam u.a. Direktor des Instituts für Fort- und s (Hg.), Amt und Sendung. Beiträge zu Weiterbildung kirchlicher Dienste und i seelsorgerlichen und religiösen Fra - r Dozent für Liturgik am Priesterseminar. gen. Freiburg 1950,

h 461 – 481. C Michael Fischer, Art. „Joseph, Georg“: Die Musik in Geschichte und Gegen - wart, 2. Ausgabe, Personenteil, Band 9. Kassel 2003, 1204-1205. Anmerkungen Louise Gnädinger, Angelus Silesius: Deutsche Dichter des 17. Jahrhun - 1 Gnädinger, Angelus Silesius 553. derts. Hg. Harald Steinhagen. 2 Ebd. 565. 3 Fischer, Art. „Joseph, Georg“ 1204-1205. 1984, 553 – 575. 4 Ritt, Offenbarung des Johannes 31. 5 Stundenbuch III, 200. Alois M. Haas, Christus ist alles. Die 6 GL 111; EG 16. Christusmystik des Angelus Silesius: 7 Ritt, Offenbarung des Johannes 118. Christus in uns. Herrenalber Texte 46 8 Te Deum. Das Stundengebet im Alltag. Hg. Benediktinerabtei Maria Laach, Verlag (1983), 9 – 31. Katholisches Bibelwerk, September 2007. 9 Kapellari, Menschenzeit ist Gotteszeit 53. Ernst Hofmann, Morgenstern der fin - 10 Stundenbuch I, 160 stern Nacht: Werkbuch zum Gotteslob. 11 Hofmann, Morgenstern der finstern Nacht 166–167. Band V. Freiburg, Basel, Wien 1976, 12 Ebd. 167. 166 – 168. 13 Ebd. 14 Cherubinischer Wandersmann I, 168. Egon Kapellari, Aber Bleibendes stif - 15 Ebd. VI, 39. ten die Dichter. Graz, Wien, Köln 2001. 16 Kapellari, Aber Bleibendes stiften die Dichter 185. 17 Cherubinischer Wandersmann I, 82. Egon Kapellari, Menschenzeit ist Got - 18 Ebd. V, 116. teszeit. Wege durch das Kirchenjahr. 19 Ebd. VI, 204. Graz, Wien, Köln 2002. 20 Ebd. III, 162. 21 Heilige Seelen-Lust I,26. Vgl. ebd. I, 13: „Geh auf meins Herzens Morgenstern.“ Hubert Ritt, Offenbarung des Johan - 22 Ebd. I, 10. nes. Die Neue Echter Bibel, Band 21. 23 Ebd. V, 171. Würzburg 1986. 24 Ebd. III, 118. Irmgard Scheitler, Angelus Silesius: 25 Messbuch [77] – [78]. 26 Der Anfang. Papst Benedikt XVI. Josef Ratzin - „Heilige Seelen-Lust“. Die Rezeption ger. Predigten und Ansprachen April/Mai der „Geistlichen Hirtenlieder“ vom 17. 2005. Verlautbarungen des Apostolischen bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts: Stuhls, Nr. 174,15. Liturgie aktuell 11

l ■

l Einsatz von auf Tonträgern gespeicherter

e Musik in der Liturgie? u t Christoph Hönerlage zu. Dabei stehen wir Gott nicht nur als k einzelne Personen gegenüber, son -

a I. Grundsätzliches: dern in der Communio der Kirche, die „ ... Musik und Gesang sind nicht von der jeweils versammelten Gemein - 2

e überflüssiger Schmuck des Gottes - de repräsentiert wird.

i dienstes, sondern sind grundlegende 1

g Aus drucksdimensionen der Liturgie. “ 2. Musik und Gesang als Teil des per - sonalen Dialogs u Ausgehend von diesem Wort der deut - r schen Bischöfe, das sie im Anschluss Wenn nun „Musik und Gesang (...) t an die Liturgiekonstitution des Zweiten grundlegende Ausdrucksdimensionen i Vatikanischen Konzils (SC 112) formu - der Liturgie“ 3 sind, dann sind sie als sol - L liert haben, stellt sich die Frage: Wie ist che an die Träger 4 der Liturgie gebun - auf dem Hintergrund des ontologi - den. Musik und Gesang sind Teil des schen Verständnisses von Liturgie personalen Dialogs zwischen Gott und die Praxis zu beurteilen, dass in got - Mensch in der Communio der Kirche. tesdienstlichen Feiern Musik einge - spielt wird, die auf Tonträgern gespei - Die Feier der Liturgie ist also gebunden chert wurde? an Menschen: Die versammelte feiern - de Gemeinde, den Vorsteher und die - Diese Frage stellt sich neu in einer Zeit, jenigen aus der Gemeinde, die weitere in der "virtuelle Welten" an die Stelle Dienste als Charismen in diesen Got - Christoph von personaler Begegnung zu treten tesdienst einbringen, dazu gehören Hönerlage, drohen. Gerade heute müssen wir uns auch die musikalischen Dienste (Kan - Kantor, Dipl- Theol., Dipl.- daher auf das Wesen christlicher Litur - toren, Sänger, Schola, Chor, Organist, Musiklehrer, ist gie besinnen. Instrumentalisten). Diese Menschen als hauptamt - bringen sich als ganze Menschen, d. h. licher Dozent für 1. Liturgie als wirkmächtige Vergegen - als Personen, in die Feier der Liturgie Kirchenmusik in der Ausbildung wärtigung des Heils ein. Man kann sie nicht auf ihre „Funk - von Priestern tion“, die sie im Gottesdienst verse - und Gemeinde - In der Liturgie feiert die Kirche die wirk - hen, reduzieren. Sie üben einen „wahr - referenten in der mächtige Gegenwart des Heils Gottes haft liturgischen“ Dienst aus, der ihnen Erzdiözese Frei - für uns. Dieses ist nicht „virtuell“, son - durch Taufe und Firmung möglich ist burg tätig. An der Hochschule dern es ist vielmehr real und wird per - und wesenhaft zur Liturgie gehört (SC 5 für Musik Frei - sonal vermittelt. 14). Daher kann in der Liturgie auch burg hat er ei - Die Liturgie der katholischen Kirche ist nicht die Funktion von der anwesen - nen Lehrauftrag ihrem Wesen nach dialogisch . Das den Person, die die Funktion ausübt, für Gregorianik und Deutschen setzt voraus, dass sie ein personales losgelöst werden. Liturgiegesang Geschehen ist: Personen sind Träger inne. Leiter der des Dialogs. Das gilt fur die „vertikale“ 3. Liturgie als personales Geschehen Gregorianischen ebenso wie fur die „horizontale“ Rich - Frauenschola tung des Dialogs: Gott wendet sich uns Der Einzelne ist als Person unverzicht - „Exsulta Sion“. Menschen zu, und wir wenden uns ihm bar und unersetzbar. Die Funktion, die Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 12

er im Gottesdienst erfullt, kann auch verklungen; sie wurde irgendwann ein - l

l von einer anderen für diesen Dienst ge - mal auf den Tonträger übertragen und eigneten Person übernommen wer - damit konserviert. Der Akt des Musi - e den, aber eben nur von einer anderen zierens aber, in dem die Sänger oder

u Person . Der liturgische Dienst kann als die Musiker die Musik zum Erklingen t Funktion also nicht losgelöst werden gebracht haben, ist längst vorbei. Die

k von einer Person und durch ein techni - Sänger und Musiker wären in einem sches Gerät ersetzt werden, etwa einen Gottesdienst, in dem ihre Musik vom a CD-Playe r.6 Tonträger abgespielt wurde, nicht an - wesend. e

i Das gilt für die feiernde Gemeinde ins - gesamt, und das gilt fur diejenigen aus Dieses Phänomen, das für das Abspie - g der Gemeinde, die einen besonderen len von Tonträgern außerhalb der Litur -

u liturgischen Dienst versehen: Ihr Dienst, gie kaum eine Bedeutung hat, schließ -

r und hier geht es um die Dienste der lich werden Tonträger ja gerade zu die -

t Sänger/innen und Musiker/innen, ist sem Zweck produziert, ist für die christ - i nur als aktuelle Tätigkeit der anwesen - liche Liturgie dagegen eine entschei -

L den Sänger/innen und Musiker/innen dende Frage, die, wie oben aufgezeigt ein liturgischer Dienst. Auch ihre Funk - wurde, das Wesen der Liturgie betrifft: tionen, das sind der Gesang und die Beim Abspielen eines Tonträgers wur- Musik, sind nicht losgelöst von ihrer den Musik und Gesang tatsächlich als Person liturgische Dienste, sondern bloßer „Schmuck des Gottesdien - nur als Funktionen der Personen, die stes“, behandelt, als Schmuck zwar, aktuell den Gottesdienst feiern. aber doch als Zierrat, losgelöst von Per - sonen, losgelöst von Musikern und 4. Musik und Liturgie: Sängern. Musik erklänge, ohne dass Geschehen in der Zeit ein Musiker musiziert, Gesang, ohne dass ein Sänger singt, Orgelmusik, oh - Dieses Grundprinzip der Liturgie als ne dass ein Organist spielt. personaler Dialog wird ergänzt durch die Betrachtung einiger Wesensmerk - Musik und Gesang wurden ihres Cha - male von Musik: Musik geschieht in rakters als „Ausdrucksdimensionen“ der Zeit. Sie hat einen Anfang und ein des Gottesdienst feiernden Menschen Ende. Sie wird von Menschen gemacht, beraubt und auf ihre bloße Funktion re - die ihre Fähigkeiten und ihr Können, ja duziert. Dies aber widerspricht dem di - letztlich ihre ganze Person in das Musi - alogischen, an personale Vollzuge ge - zieren einbringen. Das heißt: Gerade bundenen Wesen der Liturgie. der (nach)schöpferische und zugleich interpretatorische Akt des Musizierens gehört wesentlich zum Phänomen der II. Pastoralliturgische Musik dazu. Erwägungen

Wenn ich aber Musik von einem Ton - Gerade weil die musikalischen Diens- träger einspiele, geschieht die „Aktua - te, insofern es sich um ausgebildete lisierung“ des Gesangs oder der Musik Kantor/inn/en, Musiker/innen und nicht durch Menschen, sondern durch Sänger/innen oder um eine Schola die Technik. Die Musik, die mittels der oder einen Chor handelt, nicht ohne Technik erklingt, ist in Wahrheit längst weiteres von anderen Gemeindemit - Liturgie aktuell / Aus der Praxis für die Praxis 13 gliedern übernommen werden kön - Matthias ■ Aus der Praxis – nen, wird ihr Fehlen schmerzlich ver - Ankenbrand, misst und stellt eine "offene Wunde" in Dekanatskir - für die Praxis der Feier der Liturgie dar. chenmusiker in Künzelsau und Bischöfl. Diese Wunde gilt es zunächst auszu - Orgelsachver - halten. Sie macht deutlich, dass der ständiger Matthias Ankenbrand Gemeinde Charismen fehlen, dass die gesamte Gemeinde betroffen ist, wenn ◆ Altes Eisen? es keine Menschen gibt, die in der La - Ein Chorleiter berichtet über ge sind, diese Funktionen zu überneh - einen besonderen Chor men. So bleibt die gesamte Gemeinde aufgefordert, die Voraussetzungen zu Ein Kirchenchor. 23 Mitglieder. Probt schaffen, dass Musik und Gesang als wöchentlich. Singt regelmäßig im Got - grundlegende Ausdrucksdimensionen tesdienst. Chorleiter, Chormitglieder der Liturgie möglich sind. und Zuhörer sind glücklich und zufrie - den. Der Chor ist nicht überaltert. Das Vordergrundig betrachtet könnte ein Durchschnittsalter beträgt 75 Jahre. Tonträger eine verlockende (weil tech - Wie bitte? nisch simple) Alternative darstellen. Doch dieser trägt eben, wie der Name sagt, lediglich Töne , kann aber selbst nicht Träger der Liturgie sein. Dies kön - nen nur die feiernden Menschen, die in Gesang und Musik ihre Herzen zu Gott erheben.

Anmerkungen 1 Pastorales Schreiben Mitte und Höhepunkt des ganzen Lebens der christlichen Gemein - de. Impulse für eine lebendige Feier der Litur - gie (= Die deutschen Bischöfe. 74) Hg.: Sek - retariat der Deutschen Bischofskonferenz, 24. Juni 2003. S. 23 2 Vgl. ebd.. S. 15. 3 S. Anm. 1 4 „Die Kirche ist Trägerin der Liturgie zusammen mit ihrem Haupt, mit Christus“ Ebd., S. 16. 5 „Die erste und grundlegende Aufgabe der Die Rede ist vom St. Paulus-Singkreis Priester und aller, die Verantwortung für die Li - turgie übernehmen, ist das eigene Verstehen in Künzelsau, ein Chor, den ich vor 12 und Durchdringen der Gestalt und des Gehalts Jahren gegründet habe und seitdem unserer liturgischen Feiern. Nur wer bereit ist, leite. Eine Bemerkung vorweg: Alles, sich von der Dynamik prägen zu lassen, die der Feier selbst innewohnt, wird auch eine über was im Folgenden berichtet wird, Feierkultur entwickeln, die nicht von den eige - soll nicht irgendwelchen Modellchar - nen Vorlieben geprägt ist, sondern vom liturgi - akter oder Allgemeingültigkeit haben. schen Geschehen .“ Ebd., S 17. 6 So ist es, um ein Beispiel zu nennen, nicht Es zeigt nur, wie ein bestimmter Chor - möglich, in der Liturgie die biblischen Lesun - leiter in einer bestimmten Situation ei - gen von einem Tonband einzuspielen, statt sie von einem Lektor/einer Lektorin vorlesen ne Idee hatte, eine bestimme Strategie zu lassen. Falls dieser liturgische Dienst nicht entwickelte und umsetzte, nicht mehr besetzt werden kann, muss diese Funktion und nicht weniger. stattdessen vom Vorsteher der Feier übernom - men werden. Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 14

Im Jahr 1996 war ich seit sieben Jahren scheidend war hier nicht zuletzt, dass Chorleiter an St. Paulus in Künzelsau. der Pfarrer und weitere Verantwortliche Ich sah auf der einen Seite den hohen voll hinter der geplanten Neugründung Anteil älterer Gemeindemitglieder. standen. Menschen, die offensichtlich viel Zeit hatten, denen die Gemeinde über die Zur ersten Probe des neuen Chores, Gottesdienste hinaus aber wenig zu der „Singkreis“ getauft wurde, kamen bieten hatte. Auf der anderen Seite war auf Anhieb 22 Personen. Wir begannen da der Kirchenchor, 42 Mitglieder, da - mit Kaffee und Kuchen und nach einer von ein Drittel im Rentenalter. Das Rede von Pfarrer und Chorleiter wurde Chorleben ging seinen Gang und jeder geprobt: „Komm, Herr, segne uns, dass war auf seine Weise zufrieden. Freilich: wir und nicht trennen“. Seit diesem Tag Neuzugänge waren trotz aller Bemü - proben wir Woche für Woche, Jahr für hungen äußerst selten, das Durch - Jahr. schnittsalter stieg quasi jährlich um ein Jahr. Wie sieht das Chorleben nun konkret aus? Die Organisation ist folgenderma - Diese Gemengelage aus (über)altern - ßen geregelt: Der Kath. Kirchenchor dem Kirchenchor, Potential an älteren Künzelsau gliedert sich in zwei Abtei - Gemeindemitgliedern und gleichzeitig lungen: In den St.Paulus-Chor und den fehlender Seniorenarbeit ließ in mir Singkreis, mit einem gemeinsamen die Idee aufkeimen, einen Chor spe - Chorvorsitzenden. In den Singkreis ziell für Ältere zu gründen. Jetzt kommt kommen zum einen interessierte Älte - der für viele sicher kritische Teil: Nach re aus der Gemeinde, ohne Alters - gründlichem Abwägen beschloss ich, untergrenze, zum anderen frühere eine Altersgrenze im Kirchenchor ein - St.Paulus-Chor-Mitglieder. Deren äu - zuführen, und zwar bei 70 Jahren. Ab ßere Mitgliedschaft im Kirchenchor diesem Zeitpunkt sollten die Chormit - läuft, gerade auch im Hinblick auf die glieder in die zu gründende Senioren - Ehrungen des DCV, nahtlos weiter. Wer abteilung wechseln und dort zusam - will kann auch früher in die Senioren - men mit Interessierten aus der Ge - abteilung wechseln bzw. in beiden meinde einen eigenen Chor bilden. Gruppen mitsingen.

So machte ich mich in den Sommerfe - Jeder Chor hat sein Eigenleben, probt rien 1996 auf Tour. Ich lud mich bei al - für sich und hat seine eigenen Auftrit - len Chormitgliedern, die mindestens te. Dagegen finden die Gemeinschafts - 70 waren bzw. darauf zugingen, zum veranstaltungen, z.B. Jahresausflug, Kaffee ein und trug ihnen ausführlich Sommerfest oder Cäcilienfeier ge - mein Anliegen vor. Hier zahlte sich das meinsam statt. Zu einzelnen Anlässen über Jahre gewonnene gegenseitige wird gemeinsam gesungen, dieses Jahr Vertrauen aus, so dass am Ende alle, z.B. an Pfingsten, beim Dekanatskir - bis auf ein Ehepaar, bereit waren sich chenmusiktag und an Cäcilia. darauf einzulassen. Der Termin zur er - sten Probe wurde ausgemacht und ver - Die Chorproben finden von 15.30 Uhr öffentlicht. Erwartungsgemäß ging in bis 17.00 Uhr statt. Den nachmittäg - den folgenden Wochen das Getuschel lichen Probenzeitpunkt empfinden die los, manche Emotion ging hoch und Älteren als sehr angenehm, nicht zu - die Angelegenheit zog Kreise. Ent - letzt in Herbst und Winter. Im Durch - Aus der Praxis für die Praxis 15

schnitt alle sechs Wochen tritt der Chor Notenbestand des Chores ausge - auf, bevorzugt in den „kleineren“ Got - grabene, vergilbte, aber hübsche tesdiensten, daneben z.B. bei der Se - Cäcilianermesse, einiges Weltli - niorenweihnachtsfeier oder im ge - ches und immer wieder sehr gerne – meinsamen Konzert der Chöre, gele - wer hätte das gedacht – NGL und gentlich auch auswärts. Taizé. Niemand hat hier Berüh - rungsängste und kein Gottesdienst - Das Chorleben des Singkreises ist na - besucher muss fürchten, wenn der turgemäß vom Miteinander älterer Singkreis singt: Heut gibt’s wieder Menschen geprägt. Das äußert sich in nur olle Kamellen... verschiedener Weise. Einmal im Monat beginnt die Chorprobe mit Kaffee und Noch ein unerwartetes Phänomen: Der Kuchen. In den Chorproben nehmen Singkreis lernt schnell. Vielleicht liegt wir uns mehr Zeit als üblich, um inhalt - es daran, dass von Anfang an etwa die lich auf Liedtexte und Hintergründe eine Hälfte der Mitglieder aus routi - einzugehen, daneben ist auch ein Aus - nierten Chorsängern besteht und die tausch über ein Tagesthema immer andere aus wirklich „willigen“ z. T. drin. Selbstverständlich nimmt auch noch jüngeren Senioren. Ich höre in das Feiern einen größeren Raum ein. schöner Regelmäßigkeit von den Chor - Und zusätzlich zum gemeinsamen Kir - mitgliedern, wie gut ihnen das Singen chenchorausflug findet jährlich der be - gerade für den Erhalt ihrer geistigen Fä - liebte Singkreisausflug statt, bei dem higkeiten tut. Es dürfte Allgemeingut speziell auf die Interessen der Älteren sein, dass es für Körper und Geist alter eingegangen werden kann. Menschen definitiv nichts besseres gibt als Singen, zumal im Chor. Tatsache ist, dass der Singkreis für die meisten Mitglieder die einzig ver- Bei alldem möchte ich nicht verschwei - bliebene Gemeinschaftsbeschäftigung gen, dass alles auch immer seine darstellt, für Einzelne sogar der einzige Schattenseiten hat. Im Vergleich zu an - regelmäßige Kontakt zur Außenwelt. deren Chören ist der Anteil der Kranken Unser ältestes Mitglied mit 89 Jahren naturgemäß höher und entsprechend kommt wöchentlich vom Altersheim fällt gelegentlich auch ein Auftritt aus. herüber und singt begeistert mit – und Gleichzeitig ist die Fluktuation der noch nicht mal so schlecht mit fast 70 Chormitglieder höher als sonst. Zum Jahren Chorerfahrung. einen, wenn es gesundheitshalber doch nicht mehr geht, zum anderen Was singt ein Seniorenchor? Wie singt durch Tod. Auch das liegt in der Natur ein Seniorenchor? Wir sind derzeit be - der Sache. Selbstverständlich gibt es setzt: Neun Sopran, neun Alt, fünf beim Singkreis keine Altersobergren - Männer. Entscheidende Kriterien bei ze, im Gegenteil. Jedes der Chormit - der Auswahl der Stücke sind: glieder weiß, dass sie/er gebraucht – nicht allzu schwer und anstrengend wird und solange wie irgend möglich und v.a. der Sopran nicht zu hoch, mitsingen kann und soll. obere Grenze ist ca. es’’. – Stücke, die ein zupac k endes Forte Manche menschliche Eigenschaften verlangen, sind eher ungünstig. Sti - verstärken sich im Alter. Das können listisch singen wir alles: Kantional - Güte und Anteilnahme sein, das kann satz, Romantisches, auch eine im aber auch Eigensinn sein. Dazu kom - Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 16

men abnehmende organisatorische Am Schluss noch die Antwort auf die Flexibilität und eine gewisse Ängstlich - Frage: Was wurde eigentlich aus dem keit. Und manch eine/r bringt sein spe - St.Paulus-Chor, dem „eigentlichen“ zielles „Päckle“ von daheim mit. Wie in Kirchenchor, der damals ja ziemlich Fe - jeden Chor kommt es vor, dass gele - dern lassen musste? Nein, er ist nicht gentlich drohende Konflikte abgefe - in die Krise gestürzt, im Gegenteil. Wir dert werden müssen. Im Laufe der Jah - sind seit langem wieder über 40 Mit - re habe ich erkannt, was hierzu die be - glieder, und das, obwohl inzwischen sten Instrumente sind: Gelassenheit in einige Weitere in den Singkreis ge - Verbindung mit Humor; Selbstbe - wechselt sind. Der Altersdurchschnitt wusstsein in Verbindung mit Einfüh - ist erheblich niedriger als damals, die lungsvermögen. chorische Leistungsfähigkeit ist gestie - gen. Ob ein Zusammenhang zur Grün - Mancher wird sich fragen: Ist das Musi - dung des Singkreises besteht? Ein zieren mit älteren Menschen wirklich Nachweis lässt sich schwerlich führen, die Erfüllung für einen hauptberuf - aber eines ist Fakt: lichen Kirchenmusiker? Nach immer - hin 12 Jahren kann ich sagen, dass mir Wo vor 12 Jahren 42 sangen, singen diese Arbeit genauso Freude macht wie jetzt 65, bereichern die Kirchenmusik am ersten Tag. Da ist zum einen die Mu - und das Gemeindeleben. Und das ist sik. Ich halte es für spannend, auch gut so. und gerade mit den älteren Stimmen einen möglichst schönen und anhö - renswerten Chorklang zu erzeugen und Dazu lesenswert: dabei auch die Freude der Sänger/in - nen zu spüren, wenn es „klingt“. Frei - Reiner Schuhenn, Der Kirchenchor – lich, der Domchor klingt anders, aber ein Ensemble ohne Zukunft?, in: Musik ich höre immer wieder von Zuhörern: im Raum der Kirche. Fragen und Per - Ihr singt schöner als der Kirchenchor in spektiven. Hsg. von Winfried Bönig. XY. Stuttgart 2007. Carus-Verlag

Und zum anderen ist es generell die Ar - beit mit den Älteren, die sehr berei - chernd sein kann. Diese ist umso er - folgreicher, je mehr die Menschen spü - ren, dass sie als vollwertige Chorsän - gerinnen und -sänger angenommen sind und als solche auch gefordert wer - den. Dass sie zwar keine Mozartmes - sen (mehr) singen, aber ansonsten nicht zum alten Eisen gehören. Dass sie immer noch eine Aufgabe haben und dabei einen wichtigen Dienst er - füllen, auch vielen Jüngeren gegenü - ber. In der Tat ist der Singkreis in der Gemeinde als feste Institution akzep - tiert und unhinterfragt. Aus der Praxis für die Praxis / Mitteilungen 17 ■ Mitteilungen • Wir laden Sie zum Informationstag

n am Samstag, 28. Februar 2009, 10.oo Uhr in das Amt für Kirchenmu -

e ◆ Amt für Kirchenmusik sik Rottenburg ein, wo Sie die Ausbil - dung vorgestellt bekommen und hin - g sichtlich Ihrer musikalischen Voraus -

n Ausbildung für den nebenbe - setzungen persönlich beraten bzw. ruflichen kirchenmusikalischen zur Ausbildung zugelassen werden.

u Dienst als Kinderchorleiter/-in

l Voraussetzungen i Beginn des neuen Ausbildungskurses 2009/10 • Grundkenntnisse im Klavierspiel e • Nachweis einer geeigneten Sing - t • Sie haben Freude am Singen mit Kin - stimme t dern und wollen dies in die Gottes - • Chorerfahrung i dienste und in das Leben Ihrer Kir - • Mindestalter von 16 Jahren chengemeinde einbringen? • Bereitschaft, den Kinderchor einer

M • Sie sind nebenberufliche/r Kirchen - Kirchengemeinde zu leiten musiker/-in, Mitarbeiter/-in im pas - toralen Dienst, Religionspädagoge/- Elemente der Ausbildung in oder ehrenamtlich in einer Kir - chengemeinde engagiert? • Teilnahme an Grund- und Aufbau - • Sie suchen eine Ausbildung, welche kurs „Kinderchorleitung“ innerhalb Sie in pädagogischer und musikali - der beiden kirchenmusikalischen scher Hinsicht befähigt, mit Kindern Werkwochen des Amtes für Kirchen - altersspezifisch zu singen und zu musik im Kloster Reute (bei Bad musizieren? Waldsee) vom 1-6. Juni 2009 (Woche • Dann wäre die Ausbildung für den nach Pfingsten) und vom 5.-10. April kirchenmusikalischen Dienst als 2010 (Woche nach Ostern). Kin derchorleiter/-in genau das Rich - • 11 Tageskurse (samstags) im Amt für tige für Sie! Kirchenmusik Rottenburg

Bild: Teilnehmer des Kinderchor- leiterlehrgangs 2007/2008 Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 18

• Zwei Hospitationsphasen mit je vier Kinder - Anmeldung/Anmeldeschluß/Zulassung chorproben bei einer/einem vom Amt für Kir - chenmusik ausgewählten Kirchenmusiker • Schriftlich an: mit anschließendem Gespräch Amt für Kirchenmusik, • Einzelunterricht (zweiwöchentlich) beim zu - St. Meinrad-Weg 6, ständigen Dekanatskirchenmusiker in den 72108 Rottenbug Fächern „Liedbe gleitung am Klavier“, Musik - • 21. Februar 2009 theorie, Stimm bildung. • Die Zulassung erfolgt durch die Feststellung der musikalischen Eignung Prüfung (Vortrag eines leichten Klavierwerkes und ei - nes Liedes sowie elementare musiktheoreti - • Chorprobe mit einem Kinderchor sche Kenntnisse) im Rahmen des Aufnahme - in Rottenburg gespräches am 28. Februar 2009 • Liedbegleitung • Gesang Kursübersicht – Termine:

Dauer der Ausbildung • Samstag, 28. Februar 2009, 10 Uhr Informationstag und Aufnahmegespräche • Beginn: 28. Februar 2009 im Amt für Kir - • Samstag, 25. April 2009 chenmusik Rottenburg Einführung in die Kinderchorleitung • Ende: 16. Oktober 2010 mit der Abschlus - Grundkenntnisse der pädagogischen sprüfung Arbeit mit Kindern • Samstag, 16. Mai 2009 Konzeption und Leitung Stimmphysiologie, Kinderstimmbildung • Regionalkantorin Barbara Weber, • Montag, 1. Juni – Diözesanbeauftragte Kinderchor leitung Samstag, 6. Juni 2009 • Walter Hirt, Diözesanmusikdirektor Kirchenmusikalische Werkwoche • Samstag, 11. Juli 2009 Dozenten Liturgie und Kinderchor • Samstag, 26. September 2009 • Bezirkskantorin Eva Maria Ammer, Weikers - Literatur Advent/Weihnachten heim • Samstag, 10. Oktober 2009 • Ute Darter, Deggingen Singanimation • Diözesanmusikdirektor Walter Hirt, Rotten - Thomas Holland-Moritz burg • Oktober/November 2009 • Thomas Holland-Moritz, Remscheid/Essen Erste Hospitationsphase • Prof. Werner Schepp, Mülheim/Essen • Samstag, 14. November 2009 • Regionalkantorin Barbara Weber, Heiden - Solmisation heim Prof. Werner Schepp, Essen • Samstag, 27. Februar 2010 Kosten Literatur Ostern/Erstkommunion Kriterien der Literaturauswahl • Für zwei kirchenmusikalische Werkwochen • Samstag, 20. März 2010 inkl. Vollpension je € 235.- (eigene Anmel - Probenarbeit – Struktur und Organisation dung mit Werkwochenflyer erforderlich). einer Probe – Lerninhalte • Kursgebühren für die Tagesveranstaltungen • Montag, 5. April – Samstag, 10. April 2010 einschl. Mittagessen: halbjährlich 150 €. Kirchenmusikalische Werkwoche Mitteilungen 19

• Mai 2010 15. Kirchenmusikalische Zweite Hospitationsphase Werkwoche 2009 • Samstag, 19. Juni 2010 Aneignung eigener Probenmethodik – Vom 1. bis 6. Juni Erarbeitung eines methodischen Werkzeug- 2009 findet im Kloster koffers Reute bei Bad Wald - • Samstag, 10. Juli 2010 see die 15. Kirchen - Aufführung und Dramaturgie, musikalische Werkwo - Urheberrecht und Aufführungsrechte che statt. Nachste - • Samstag, 18. September 2010 hend stellen wir Ihnen Prüfung in Liedbegleitung und Gesang das Kursprogramm Prüfungsvorbereitung für die vor. Erfahrungsgemäß Abschlussprüfung sind die Kurse schnell • Samstag, 16. Oktober 2010 belegt. Bitte melden Abschlussprüfung / Kinderchorprobe Sie sich mit dem Werk - • Sonntag, 21. November 2010 wochenflyer an, der Entsendungsgottesdienst mit Zeugnis- dieser Ausgabe bei - verleihung im Rottenburger Dom liegt.

Dazu bei jedem Kurstag: A 1 Interpretationskurs Chormusik TN: 40 Dirigieren, Liedbegleitung, Musiktheorie « Wie bringe ich das Wort zur Sprache ? » Die Kurstage dauern jeweils von Domkapellmeister Martin Dücker, 9.30 Uhr – 16.30 Uhr Stuttgart (Mittagspause/Mittagessen 12.20 – 13.30 Anhand ausgewählter, für die liturgische Praxis Uhr) geeignete Chorwerke wird vermittelt, wie Chor - musik über das ansonsten viel strapazierte Kri - Vierzehntägig beim zuständigen terium der „Dynamik“ hinaus gestaltet werden Dekanatskirchenmusiker: kann. Dazu werden Fragen der Wort-Ton Bezie - Liedbegleitung, Musiktheorie, Stimmbildung hung, der Artikulation, der Vokalfarben, der Konsonantenplastik und der Deklamation be - Die Kurstage finden in schäftigen. Der Kurs richtet sich an nebenamtli - den Räumen der Hoch - che Kirchenmusiker mit mehrjähriger Chorleite - schule für Kirchenmusik rerfahrung. Rottenburg statt, die Kirchenmusikalischen A 2 Stimmbildung am Chorstück TN: 40 Werkwochen im Kloster Kantor Anton Aicher, Rottenburg Reute bei Bad Wald - In diesem Kurs lernen Sie, wie ein Chor durch see. die bewusste Auswahl von Chorliteratur nach stimmbildnerischen Gesichtspunkten in sei - nen stimmlichen Fähigkeiten gefördert wird. Stimmphysiologische Erläuterungen und Tipps zur Stimmhygiene begleiten den Kursinhalt.

A3 /4 Liedintonationen an der Orgel – für Einsteiger TN: 10 Kirchenmusikdirektor Rudolf Schäfer, Schramberg Anhand von Ostinato-Formen und Bicinien wer - Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 20

den Sie vielfältige Modelle vorgestellt bekom - gungslieder und Literaturkunde ergänzen die men, wie Sie Gesänge aus dem Gotteslob into - praktische Arbeit dieses Kurses. nieren. Weiterhin werden Ihnen Techniken ver - mittelt, wie Sie den Halleluja-Ruf festlich und B 1 Methodik der Chorprobe TN: 40 dramaturgisch angemessen gestalten können. Kantor Anton Aicher, Rottenburg Diesen Kurs belegen Sie am Dienstag und Mitt - Methodenwechsel ist der Schlüssel einer le - woch, um dann am Donnerstag und Freitag den bendigen Chorprobe. Sie erhält die Motivation Kurs bei Johannes Mayr zu besuchen. der Chorsänger und fördert zielgerichtete Er - gebnisse. Nach welchen Kriterien die Proben- A4 /3 Liedintonationen an der Orgel – methoden anzuwenden sind, zeichnet einen für Einsteiger TN: 10 guten Chorleiter aus. Der Kurs ist für die Teil - Regionalkantor Johannes Mayr, Stuttgart nehmer der C-Ausbildung verpflichtend, richtet Sie möchten eine Ideensammlung aufgezeigt sich jedoch auch an Chorleiter, die im kirchen - bekommen, wie man mit einfachen Mustern die musikalischen Dienst sind. Lieder im Gottesdienst vielfältig einspielen kann? Oder machen derzeit die C-Ausbildung B 2 Orchesterleitung TN: 20 im zweiten Jahr? Dann sind Sie in diesem Kurs Domkapellmeister Martin Dücker, richtig! Üben Sie schon mal erweiterte Kaden - Stuttgart zen bis zu vier Vorzeichen. Diesen Kurs besu - Für Chorleiter ist es immer wieder eine Heraus - chen Sie am Dienstag und Mittwoch, um dann forderung, ein Orchester zu dirigieren. Am Bei - am Donnerstag und Freitag den Kurs bei Rudolf spiel der Messe in C von Franz Xaver Richter, die Schäfer zu besuchen. für Laienchöre gut leistbar ist, soll mit einem Streicherensemble erprobt werden, welche A 5 Orgelliteratur zu Kasualien TN: 20 spezifischen Anforderungen an Dirigat und mu - Dekanatskirchenmusiker Thomas sikalischer Arbeit mit Orchestermusikern not - Gindele, Göppingen wendig sind, um schnell zu einem guten Ergeb - Eine der großen Aufgaben der Organisten ist es, nis zu kommen. Die Teilnehmer sind gebeten, Menschen an den zentralen Wendepunkten die Partitur selbständig zu besorgen. (Carus des Lebens – Taufe, Hochzeit, Beerdigung – 40.648/01). Aber auch Fragen zur schönsten musikalisch zu begleiten. Hier immer wieder der „kleinen“ Orchestermessen, zur Missa bre - den richtigen Ton zu treffen ist eine besondere vis „Sti. Joannis de Deo“, der kleinen Orgelso - Herausforderung. Dieser Kurs zeigt Ihnen freie lomesse von Joseph Haydn (Carus-Verlag) wer - und choralgebundene Literatur für diese An- den wir versuchen zu lösen. lässe im leichten bis mittleren Schwierigkeits - grad – auch in der Kombination „Orgel plus“ B 3 Stimmbildung konkret TN: 30 (Soloinstrument oder Singstimme). Dekanatskirchenmusiker Thomas Gindele, Göppingen A 6 Kinderchorleitung TN: 35 Das Einsingen hat nicht nur die Aufgabe, Stimme Regionalkantorin Barbara Weber, und Resonanzräume zu wecken, sondern den Heidenheim Chor langfristig in seinen klanglichen Fähigkeiten Dieser Kurs ist Bestandteil der zweijährigen zu erziehen. In der Anwendung einer konsequen - Kinderchorleiterausbildung, kann aber auch ten Systematik liegt der Schlüssel des Erfolgs. Die - unabhängig davon besucht werden. Sie erler - se werden Sie in diesem Kurs ebenso verinner - nen, wie man Kinderchorproben abwechs - lichen wie eine Fülle an guten Einsingübungen. lungs-reich gestaltet und wie Motivation mit Leistung verknüpft werden kann. Verschiedene Möglichkeiten der Liedeinstudierung, Stimm - bildung mit Kindern, Sprachspiele, Bewe - Mitteilungen 21

B 4 Orgelimprovisation zu Psalmen Kirchenmusik in der Diözese Rotten - und Cantica TN: 10 burg-Stuttgart Regionalkantor Johannes Mayr, Stuttgart Termine des Amtes für Kirchenmusik Die ganze Skala menschlicher Emotionen fin - det sich in den Psalmen wieder. Wie lässt sich ein Psalmtext – mit oder ohne cantus firmus – 2. – 8. Januar 2009 in musikalische Formen übersetzen? In diesem Kompaktkurs der diözesanen C-Kirchenmusik - Kurs lernen Sie die Möglichkeiten der textaus - erausbildung in Rottenburg deutenden Improvisation und der Formgestal - tung vom schlichten Versett bis zur symphoni - 28. Februar 2009 schen Fantasie kennen. Studien- und Informationstag des Amtes und der Hochschule für Kirchenmusik in Rotten - B 5 NGL – an der Orgel begleiten TN: 20 burg. Aufnahmegespräche im Rahmen der diö - Kirchenmusikdirektor Rudolf Schäfer, zesanen Kinderchorleiterausbildung Schramberg Das Neue Geistliche Lied an der Orgel zu be - 2. März 2009 gleiten ist an die Beherrschung einiger grundle - Jahreskonferenz der bischöflichen Orgelsach - gender Techniken gebunden. Diese sollen so - verständigen in Rottweil wohl an ausgeschriebenen als auch an selbst harmonisierten Sätzen erlernt werden. Der Kurs 1. April 2009 richtet sich an Organisten, die Orgelbuchsätze forum Kirchenmusik – Jahresversammlung der und Kadenzen in verschiedenen Tonarten spie - Dekanatskirchenmusiker, Regionalkantoren len können. und Dekanatspräsides. Referent: Prof. Dr. Andreas Odenthal, Tübingen B 6 Liedbegleitung im Kinderchor TN: 25 DMD Walter Hirt, Rottenburg 1. – 6. Juni 2009 Entwicklung von Begleitmodellen am Klavier 15. Kirchenmusikalische Werkwoche im Kloster anhand der Gesänge aus dem Kinderlieder - Reute für Chorleiter und Organisten buch „Dir sing ich mein Lied“ (Schwabenver - lag). Harmonische Übungen und spieltechni - 1. – 6. August 2009 sche Tipps zur selbständigen Begleitung von Kompaktkurs der diözesanen C-Kirchenmusik - Kinderliedern. Die aktive Teilnahme ist ver - erausbildung in Rottenburg pflichtend für die Teilnehmer der diözesanen Kinderchorleiterausbildung. Eine passive Teil - 30. September 2009 nahme weiterer Interessenten ist in begrenzter Fortbildungsveranstaltung für Dekanatskir- Anzahl möglich. chen musiker und Regionalkantoren in Rotten - burg: „Konzertpädagogik“ mit DKM Reiner Abendveranstaltungen: Schulte, Backnang Montag: Cajon-Workshop mit Prof. Keemss, Heidelberg 10. Oktober 2009 Dienstag: Chorsingen Fortbildung für Kirchenmusiker in Rottenburg: Mittwoch: Exkursion (in Gruppen…) „Singanimation“ mit Thomas Holland-Moritz Donnerstag: Liturgische Nacht Freitag: Bunter Abend 22. November 2009 Entsendungsgottesdienst und Zeugnisüberga - be aller Absolventen einer kirchenmusikali - schen Ausbildung im Dom zu Rottenburg Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 22

Musiktheaterpreis durchweg zur Gemeindebegleitung geeignet. Auch als Anregung für die Improvisation dienen Ein Wettbewerb für Kinder- und Jugendtheater die auf drei Notenzeilen notierten Sätze, da der hat die staatl. Toto-Lotto GmbH Baden-Würt - Blick des Schülers auf die wesentlichen Stim - temberg in Zusammenarbeit mit dem Landes - men gelenkt wird. verband der Musikschulen und dem Kultusmi - nisterium BW ausgeschrieben. Teilnahmebe - Das Handbuch für Chorvorstände und Chorlei - rechtigt sind alle Musikschulen, allgemeinbil - ter der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist ein dende Schulen in BW, sowie Vereine und Grup - hilfreiches Kompendium für Chorvorstände pierungen in freier Trägerschaft. Bewerbungs - und Chorleiter. Das inhaltlich sehr profunde schluss ist der 15. Dez. 2008, die Aufführungen Handbuch beinhaltet auf 55 DIN A 4 Seiten ak - müssen zwischen dem 1. März und dem 20. tuelle Themen rund um den Kirchenchor und Nov. 2009 stattfinden. die Sonntagsliturgie und gibt wertvolle Tipps, die in der täglichen Praxis hilfreich die Arbeit er - Weitere Infos: leichtern und für jeden Chorvorstand und Chor - Landesverband der Musikschulen BW e.V., leiter von Interesse sind. Herdwerg 14, 70174 Stuttgart, 0711/69 79 256, www.musikschulen-bw.de, Einige Stichworte aus dem Inhalt: www.musiktheaterpreis.de – Funktionen und Aufgaben der Chöre im Gottesdienst – Wie vergrößern wir unseren Kirchenchor, ◆Diözesancäcilienverband DCV Werbung neuer Mitglieder – Grundlagen des Chores, wie muss er in kirchlichen Gremien vertreten sein, um in Weihnachtsgeschenk für Organisten, der Gemeinde eine anerkannte Gruppe zu Chorleiter und Chorvorstände bilden?

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Das »Das Orgelbuch dreistimmig – Sätze für Manual und Pedal« ist ein geeignetes Orgel - buch für junge Organisten und den Anfangs - unterricht. Fünf Dekanatskirchenmusiker der Diözese Rottenburg-Stuttgart (Georg Fehrenba - cher, Rudolf Hendel, Peter Hirsch, Bernard W. Sanders und Rudi Schäfer) schufen mit rund 110 dreistimmig vertonten Liedern des Gottes - lobes dieses lang erwartete Orgelbuch.

Gerade im Orgelunterricht für Anfänger sind die vierstimmigen Orgelbuchsätze oft noch zu schwierig. Die dreistimmig vertonten Gottes - lobsätze dieser Sammlung eignen sich hervor - ragend als Hinführung zur Vierstimmigkeit und als leichten Einstieg ins Triospiel. Sie sind Mitteilungen 23

– Der Chorleiter, in welcher Qualität hält er Restbestände „Blaue Chorhefte“ des seine Proben, werden elementare Spielre - Diözesankirchenmusiktages geln eingehalten? – Ein neuer Sänger im Chor, was ist zu beach - Der Cäcilienverband hat noch Restexemplare ten? der blauen Chorhefte des Diözesankirchenmu - – Alles Wichtige über GEMA, Kopieren von siktages. Der unten genannte Staffelpreis gilt Noten und Versicherungen, sowie Urkun - unverändert. denverleihung und Zuschussanträge und, Die Hefte kosten ¤ 3,–, ab 25 Ex. ¤ 2,75 und und, und… ab 50 Ex. ¤ 2,50 (zzgl. Versandkosten).

Das Orgelbuch kostet € 14,90 und das Hand - Bestellung an: buch € 5,–. Cäcilienverband der Diözese Rottenburg-Stutt - gart, St.-Meinrad-Weg 6, 72108 Rottenburg, Beide Veröffentlichungen sind nur über den Fax 0 74 72/93 84 12, [email protected]. Cäcilienverband der Diözese Rottenburg-Stutt - gart, St.-Meinrad-Weg 6, D-72108 Rottenburg, Fax 0 74 72/93 84 20, [email protected] zu be - Singwoche für Familien 2009 ziehen. Nach dem großen Erfolg der ersten Singwoche www.amt-fuer-kirchenmusik.de/ findet auch im nächsten Jahr wieder die Sing - caecilienverband.htm woche für Familien im Jugendhaus St. Norbert in Rot an der Rot statt. Und zwar vom 2. bis 6. August 2009. Bezirkskantorin Barbara Weber Chorkonzert des Chores der (Kinderchor), Carmen Weber (Regie, Kulissen), Diözesan chorfreizeit 2008 Matthias Heid (Erwachsenenchor, Instrumen - talgruppen, Organisation) leiten die Freizeit. Im An der diesjährigen Diözesanchorfreizeit im Mittelpunkt steht das Kindermusical „Geister - Kloster Reute/Bad Waldsee vom So. 26. Ok t. stunde auf Schloss Eulenspiegel“ von Peter 2008 bis Fr. 31. Okt. 2008 nehmen rund 140 Schindler, das am Ende der Freizeit aufgeführt Personen teil. wird und der Abschlussgottesdienst, der vom Erwachsenenchor zusammen mit den Instru - Im musikalischen Mittelpunkt steht die Mis - mentalgruppen gestaltet wird. Teilnehmen kön - sa solennelle cis-moll op. 16 von Louis Vierne, nen Familien mit Kindern, Großeltern mit En - die mit weiteren Chorwerken in einem „Chor - keln, Tante und Onkel mit Nichte und Neffen. Er - konzert“ am 30. Okt. 2008 um 19:30 Uhr in St. wachsene ohne Kinder oder Kinder ohne er - Canisius, Friedrichshafen aufgeführt wird. Die wachsene Begleitperson(en) können nicht teil - Leitung haben Dekanatskirchenmusikerin Ma - nehmen. Für Familien mit Kindern bis 3 Jahren rianne Aicher (Herrenberg) und Regionalkantor und mit mehr als 2 Kindern ist die Freizeit fi - Karl Echle (Freudenstadt), an der Orgel Georg nanziell interessant, da Kinder bis 3 Jahre und Hasenmüller, Friedrichshafen. ab dem 3. Kind einer Familie von den Kosten be - freit sind. Flyer zur Anmeldung und Informationsmaterial mit näheren Angaben können Sie ab Mitte No - vember in der DCV-Geschäftsstelle erhalten. (Tel. 0 74 72/93 84 12). Der Anmeldeschluss ist am 15. April 2009 Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 24

◆Hochule für Kirchenmusik

HOCHSCHULE HOCHSCHULE FÜR KIRCHENMUSIK FÜR KIRCHENMUSIK AMT FÜR KIRCHENMUSIK AMT FÜR KIRCHENMUSIK DER DIÖZESE DER DIÖZESE ROTTENBURG-STUTTGART ROTTENBURG-STUTTGART

● Ausbildung zum Diplom-Kirchenmusiker ● Ausbildung zum Diplom-Kirchenmusiker (hauptberufliches Studium - 9 Semester) (hauptberufliches Studium - 9 Semester) ● Ausbildung zum nebenberuflichen ● Ausbildung zum nebenberuflichen Kirchenmusiker Kirchenmusiker (In Verbindung mit dem Amt für Kirchenmusik) (In Verbindung mit dem Amt für Kirchenmusik) (C-Ausbildung – intern 1 Jahr; extern 2 Jahre) (C-Ausbildung – intern 1 Jahr; exter