Kirchen Musikalische Mitteilungen

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Kirchen musikalische Mitteilungen Nr. 125 · November 2008 DIÖZE SE R O ENBURG- ISSN 143 6- 0276 STU GART Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 INHALTSVERZEICHNIS AMT FÜR KIRCHENMUSIK St. Meinrad-Weg 6 – 72108 Rottenburg Editorial 1 Telefon ( 07472) 9 384-0 · Telefax (07472) 9 384-20 Impuls-Kommission für Kirchenmusik 2 www.amt-fuer-kirchenmusik.de Liturgie aktuell Morgenstern der finstern Nacht 3 Bürozeiten: Gespeicherte Musik in der Liturgie 11 Mo/Do/Fr: 8.30 – 11.30 Uhr, Fr. Bitzenberger/Kluike Aus der Praxis für die Praxis 13 Di: 8.30 – 11.30 Uhr, Fr. Kluike Mitteilungen 14.00 – 16.00 Uhr, Fr. Bitzenberger Amt für Kirchenmusik 17 Mi: 8.30 – 11.30 Uhr, Fr. Bitzenberger Diözesancäcilienverband 22 14.00 – 16.00 Uhr, Fr. Kluike Hochschule für Kirchenmusik 24 Berichte N Leiter des Amtes für Kirchenmusik Amt für Kirchenmusik 27 Diözesanmusikdirektor Walter Hirt Diözesancäcilienverband 33 e-Mai l: [email protected] Aus den Dekanaten 35 Pueri Cantores 38 N Frau Sylvia Bitzenberger Weitere Institutionen 43 Telefon ( 07472) 9 3 84-13 Die Orgel 44 e-Mai l: [email protected] Fortbildung 48 • Orgelneubau und -renovationen • Genehmigung von Konzerten Personalia 48 • Urkunden DCV, Palestrinamedaille, Zelterplakette Rezensionen 53 N Frau Ursula Kluike Telefon ( 07472) 9 3 84-11 e-Mai l: [email protected] • Kirchenmusikalische Vertr agsangelegenheiten Die KMM steht Ihnen künftig auch unter • Anmeldungen, Teilbereichsqualifikation www.amt-fuer-kirchenmusik.de • Organisation Kurse , KMM im pdf-Format zur Verfügung. Sollten Sie von die - ser Möglichkeit Gebrauch machen, so bitten wir N Frau Magdalena Klein Sie, uns zu informieren. Sie helfen uns dadurch, Telefon ( 07472) 9 3 84-16 / Fax -20 Kosten zu sparen. Herzlichen Dank! e-Mai l: [email protected] • Glockenwesen MitarbeiterInnen dieser Ausgabe: DMD Walter Hirt (Schriftleitung), Kluike Ursula (Redaktion), N C-Ausbildung DKM Matthias Ankenbrand, Elisabeth Butscher-Reck, Leitun g: Herr DMD Walter Hirt DKM Peter A. Döser, Bischof Dr. Gebhard Fürst, Anmeldungen, Prüfungen, Informationen: Prälat Dr. Werner Groß, Christoph Hönerlage, Hubertus Ilg, Frau Ursula Schäfer DKM Michael Saum, Marina Staiger, Klaus Stemmler Telefon ( 07472) 9 3 63-0 · Telefax 9 36363 e-Mai l: [email protected] Herausgebe r: Amt für Kirchenmusik der Diözese Rottenburg-Stuttgart N DCV-Geschäfststelle ISS N: 1436-0276 Schriftleitun g: Diözesanmusikdirektor Walter Hirt e-Mai l: [email protected] Redaktio n: Ursula Kluike Geschäftsführe r: Matthias Heid Titelbild: Teilnehmer/innen der „Singwoche für Familien 2008“ des DCV in Rot a. d. Rot Telefon ( 07472) 9 3 84-12, Telefax 9 3 84-20 Beiträg e: Auf CD oder per E-Mail (jeweils im Word- Bürozeite nMo –Do: 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr Format) an das Amt für Kirchenmusik Urkunden und Anträge Palestrinamedaille/ Herstellun g: Werner Böttler, Grafik Satz Bild Druck Zelterplakette anfordern bei 72141 Walddorfhäslach, ( 07127) 9 27010 Auflage: 3.850 Exemplare Sylvia Bitzenberger, Telefon ( 07472) 9 3 84-13 e-Mai l: [email protected] Redationsschluß Nr. 126: 23. 1. 2009 1 Liebe Leserin, lieber Leser! Die Sänger unserer Kirchenchöre sind Begabungen besonderer Art. Sie kön - nen auch nach Jahrzehnten nicht zum „Alten Eisen“ zählen. Auf welche Art und Weise sich die Herausforderungen Sich ein geistliches Lied anzueignen, der „demographischen Entwicklung“ ist weit mehr als das Erlernen einer so mancher Chöre lösen lassen, sei Melodie. Wer den spirituellen Mehr - beispielhaft aufgeführt – aus der Pra - wert, die theologischen Aussagen ver - xis, für die Praxis. innerlicht hat, dem erschließt sich erst das Lied in seiner ganzen Tiefe. Wir Die Rubriken der Mitteilungen und sind dankbar, dass die gute Tradition Berichte weisen wieder auf die Fülle der Liedexegesen in den KMM auch in kirchenmusikalischer Initiativen in un - dieser Ausgabe seine Fortsetzung serer Diözese hin. Dass nach dem ge - finden darf. lungenen dritten Diözesanjugendchor - tag die erste Familiensingfreizeit des Ob sich Lieder auch in die Zukunft hin - Diözesancäcilienverbandes so positiv ein weitertragen, hängt immer von aufgenommen wurde, erfüllt uns mit Menschen ab, die diese Lieder vermit - Freude! teln. Hier sind wir auf Begabungen, Ein - sicht in die Notwendigkeit und einen Ihnen wünsche ich gute Anregungen langen Atem angewiesen. Warum die und nützliche Information beim Lesen zunehmende Verwendung von Musik - dieser Ausgabe! l konserven im Gottesdienst (beson - ders bei Kasualien mittlerweile mit epi - a demischen Ausmaßen!) dem innersten i Wesen von Liturgie widerspricht, be - r darf der eindringlichen Vermittlung Walter Hirt allerorten. Diözesanmusikdirektor o t i d E Kirchenmusikalische Mitteilungen November 2008 2 I Geistlicher Impuls Weihbischof Dr. Johannes Kreidler „Was muss ich noch Wem das zu kühn erscheint, der möge tun?“, „Was darf ich auf bei Jesus selbst in die Schule gehen: keinen Fall vergessen ab - „Das erste ist, wo Jesus mit Menschen zuarbeiten?“ – kennen umgeht, immer dies, dass er sie an - wir solche inneren Fra - nimmt und einlädt. Dass er sie aufrich - gen? Der schärfste und tet und ermutigt. Dass er ihnen in der häufigste Marker in unse - Gemeinschaft der Töchter und Söhne rem Denken ist wohl un - Gottes ein Zuhause gibt. Er lässt sie ser eigenes Tun und Han - gelten. Er erzählt ihnen Geschichten, in deln. Was steht an? Diese denen sie vorkommen und in denen ih - Frage ist ganz unbewusst zu unserem nen gezeigt wird, wer oder was sie nach Dauerbegleiter geworden. Provokant Gottes Willen sein können. Er zeigt ih - dagegen gesagt: Als Christen müssen nen einen Weg und entlässt sie in den wir zunächst gar nichts tun! Im Grunde Frieden. Immer ist die Reihenfolge klar: und als erstes müssen wir nur Antwort Er gibt zuerst Freiheit, danach eine Wei - geben. Antwort auf das, was bereits ge - sung. Erst die Würde, dann das Gebot. tan ist, was Gott an uns getan hat. Das Erst die Kraft, dann den Auftrag. Erst erste ist nicht, was wir tun, das erste die Lebenschance, dann die Zumu - ist, was Gott an uns getan hat! Deshalb tung. Erst das Bild ihrer Zielgestalt, betonen die Kirchenmusik und auch dann die Forderung: Tu etwas an dir! viele spirituelle Traditionen so sehr Erst kommt immer, was Gott tut, da - den Lobpreis. Der Lobpreis Gottes ist nach, was die Menschen tun können Antwort. Nicht wir müssen den Anfang oder sollen.“ (Jörg Zink) machen, der Anfang ist schon ge - macht. Alles liturgische Tun, alles Singen und Musizieren – ja wir können sagen, jede christliche Ethik – ist zunächst Ant - wortgeschehen. Der Lobpreis, der Jubel ist die Freude darüber, was schon längst getan ist und jeden Tag neu ge - Alles soll Amen und Halleluja sein. tan wird – nämlich von Gott selbst. Wir werden ruhen und wir werden sehen. Machen wir uns das wieder neue be - Wir werden sehen und wir werden wissen. wusst: Wer aus der Antwort lebt, wer Wir werden wissen und wir werden lieben. aus dem musikalischen Lobpreis lebt, Wir werden lieben und wir werden loben. der lebt befreiter. Wer in Musik und Sehet unser Ende, das kein Ende ist. Gesang Gott lobt, der bekommt Atem, weil er dem inneren penetranten Hl. Augustinus Fragesteller „Was muss ich jetzt noch tun?“ die Luft genommen hat. Liturgie aktuell 3 l I l Ein klassisches Christuslied e „Morgenstern der finstern Nacht“ u Werner Groß t k a Zwei Lieder, im „Gotteslob“ unmittel - medicinae, Mystiker, Konvertit (1653), e bar hintereinander abgedruckt, ver - Priester (1661) und nicht zuletzt Zeit - i bindet ein und dasselbe Wort in der Ti - genosse des Dreißigjährigen Krieges telzeile: „Wie schön leuchtet der Mor - und der Jahre danach. Nach seiner g genstern“ (GL 554) – „Morgenstern der Konversion änderte und ergänzte er u finstern Nacht“ (GL 555). Das erste seinen Namen, um ihm ein deutliches r Lied, es ist auch das ältere (Philipp Ni - programmatisches und biblisches Ge - t colai 1599), stammt aus der evangeli - sicht zu geben: Johannes Angelus Sile - i schen Frömmigkeit; das zweite Lied, sius – der schlesische Bote wie der L zugleich das jüngere (Angelus Silesius Vorläufer Johannes der Täufer und der 1657), ist aus der katholischen Spiri - Liebesjünger Johannes. Parallel ent - tualität erwachsen. Beide Gesänge standen die beiden Dichtwerke, die stehen in inhaltlichem Zusammen - ihn für immer berühmt machen soll - hang; es mag aber verwundern, dass ten: nur einer – nämlich „Wie schön leuch - tet der Morgenstern“ – das Kennzei - – „Geistreiche Sinn- und Schlussrei - chen „ö“ (= ökumenisch) aufweist. Die me“, Wien 1657, in der Zweitaufla - folgende Interpretation des Liedes ge Glatz 1675 als „Cherubinischer „Morgenstern der finstern Nacht“, das Wandersmann oder Geist-Reiche zu den kostbaren Perlen der deut - Sinn- und Schlussreime zur gött - schen Barockdichtung gehört, berück - lichen Beschaulichkeit anleitend“ sichtigt in aller Kürze auch „Wie schön betitelt; leuchtet der Morgenstern“. – „Heilige Seelen-Lust oder Geist liche Hirten-Lieder, der in ihren Jesum verliebten Psyche“, Breslau 1657, Angelus Silesius – zweite Auflage Breslau 1668. der schlesische Bote Die Liedsammlung „Heilige Seelen- „Der heute allgemein unter dem Na - Lust“ ergänzt die Spruchdichtung men Angelus Silesius bekannte und „Cheru binischer Wandersmann“. „Sie berühmte, bislang im Nachruhm un - stellt als Pendant zur cherubischen die sterbliche Dichter und konfessionspo - seraphische Form des mystischen Ver - lemische Publizist der Barockzeit – er haltens dar. Dementsprechend ist sie veröffentlichte seine Werke unter man - ein Lied der Liebe, das, in typologi - cherlei Pseudonymen – hieß für seine

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