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3. INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS

3.3 Landkreis Kitzingen - Süd Inventarisation: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert

Zeichenerklärung:

Kriegerdenkmal von 1870/71 z Kriegerdenkmal des I. und II. Weltkriegs (linker Halbkreis: nur I. Weltkrieg; rechter Halbkreis: nur II. Weltkrieg) { Ort ohne Kriegerdenkmal

Gemeindeverzeichnis:

Zum südlichen Bereich des Landkreises gehören in diesem Inventar die folgenden Gemeinden (von Westen nach Osten):

Sulzfeld, mit Ortsteil, mit Ortsteil, , mit Ortsteilen, Rödelsee mit Ortsteil, , mit Ortsteilen, mit Ortsteilen, mit Ortsteilen.

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Nr. Ort/Ortsteil Denkmal/Krieg Standort Typ

Die Aufzählung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge. Ortsteile sind ihrem Zentralort zugeordnet – s. Übersichtskarte auf der vorherigen Seite). In der Spalte „Typ“ werden folgende Klassifikationen der Kriegerdenkmäler vorgenommen (vgl. das Einführungskapitel):

M = Mahnmal, S = Siegesdenkmal, H = Heldendenkmal, E = Erinnerungs- und Gedächtnismal, F = Friedensmal. Diese Zuordnung hat fließende Grenzen und kann je nach Sichtweise des Betrachters auch anders ausfallen.

100 Iphofen Gedenktafeln I. und II. W. Vorhalle des E Leichenhauses im Friedhof 101 Birklingen Sandsteintafeln I. und II. W. In der Kirche, an der linken E Rückwand 102 Dornheim Gedenktafeln in Friedhofsmauer Friedhof E und Friedhofskreuz I. und II. W

103 Dornheim-Fischhof 5 Soldatengräber, 12.04.1945 Lichtung am Forsthaus E/M

104 Hellmitzheim Stele; Gedenken an die Zerstörung Vor der Kirche E/F des Dorfes am 11.04.1945 und an die Gefallenen

105 Mönchsondheim Gedenksteine aus Muschelkalk Unterhalb der E I. und II. W. Friedhofskapelle

106 Nenzenheim Ehrenmal aus Muschelkalk Ortsmitte vor einem E Gedenktafeln I. und II. W. Birkenhain

107 Possenheim Ehrenmal auf Steinsockel Ortsmitte E I.und II. W. 108 Possenheim Soldatengrab Ca. 3 km östlich des E Dorfes, im Wald, l30m links des Waldwegs zum Bruckhof

109 Mainbernheim Denkmal, 1927 von Richard Hinter der ev. Kirche, an E Rother der Stadtmauer I. W.

110 Mainbernheim Gedenktafeln II. W. Im Friedhof E

111 Mainbernheim Gedenktafel an Gefallene des I.W. In der ev. Kirche E

112 Mainbernheim Gedenktafel an zwei Gefallene Im Friedhof E 1870/71 113 Mainbernheim Liegende Säule, Erinnerung an Dorfstelle der Wüstung M französische Kriegsgefangene Rügerrieth

114 Marktbreit Kriegerehrenmal I. und II. W., in Vor der ev. Kirche E, M einen Brunnen eingearbeitet

115 Marktbreit Kriegerehrenhain mit Gedenktafel An der alten Marktstefter E I. W. (70 Linden) Straße

116 Marktbreit Gedenkstein (1950), errichtet vom In der Bahnhofstraße E Bund der Vertriebenen

128 117 Marktbreit Gedächtnisstätte des TSV für In der Schillerallee E gefallene Mitglieder I. und II. W.

118 Marktbreit Gedenktafel für die jüdischen An der ehem. Synagoge E Gefallenen des I. W. (Schustergasse)

119 Marktbreit Gedenktafel für gefallene Realschule E ehemalige Schüler der Realschule, I. W.

120 Marktbreit Gedenktafel für die Gefallenen des In der kath. Kirche E I. W. der kath. Gemeinde

121 Marktbreit Kreiskriegergedächtnisstätte Kapelle auf dem E, M Kapellenberg F

122 Gnodstadt Gedenksäule I. W., „Siegessäule“ Vor der Kirche S

123 Gnodstadt Ehrenmal I. und II. W. An der ehem. Schule E

124 Markt Gedenktafeln I. und II. W. und für Vor dem Friedhofseingang E die Heimatvertriebenen Einersheim

125 Marktsteft Tempelartiger Vorbau mit Friedhofsaußenmauer, zur M, E Gedenktafeln I. und II. W. Straße hin

126 Michelfeld Pyramidenförmiges Mahnmal I. und Vor der Kirche E, M II. W.

127 Martinsheim Gefallenenmonument I. und II. W. Vor dem Friedhofseingang E, M

128 Enheim Steinkreuze I. und II. W. Vor dem Friedhofseingang E

129 Gnötzheim Gedächtnistafel für die Opfer des Im Friedhof E, M Kampfes um Gnötzheim 1945, für die Gefallenen und Vertriebenen II. W. 130 Unterickelsheim Steintafel I. und II. W. Aufgang zur Kirche und E zum Friedhof

131 Obernbreit Obelisk mit Marmorplatten I. und II. Vor der Kirche E W.

132 Obernbreit Gedenkstein I. W. Im Friedhof E

133 Rödelsee Gedächtnismal I. und II. W. Am Dorfplatz vor der ev. E Kirche

134 Fröhstockheim Gedächtnismal I. und II. W. Am Kirchplatz E

135 Gedenktafel für 2 Gefallene Friedhof, Arkadengang E 1870/71

136 Segnitz Denkmal I. W. Kirchplatz E

129 137 Segnitz Kriegerehrenmal II. W. Kirchplatz E

138 Seinsheim Gedenksteine und Kreuze für Friedhof E, M Vermisste und Gefallene, I. und II. W. 139 Seinsheim Gedenktafel I. W. Kirche E

140 Iffigheim Kriegerdenkmale I. und II. W. Friedhof E

141 Tiefenstockheim Kriegerdenkmal I. W. Friedhof E Kreuz II. W.

142 Wässerndorf Kriegerdenkmal II. W. Friedhof E

143 Sulzfeld a. M. Kriegerdenkmal I. und II. W. An der kath. Pfarrkirche E

144 Sulzfeld Ehrentafel für gefallene Am neuen Sportgelände E Vereinsmitglieder des TSV

145 Willanzheim Steinkreuz mit Inschrifttafeln I. und Friedhof E II. W.

146 Herrnsheim 5 Steinkreuze I. und II. W. Friedhof E

147 Hüttenheim 2 Ehrentafeln I. und II. W. Am Leichenhaus, Friedhof E

Das vorliegende Inventar erhebt keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit! Diese ist auch bei größter Sorgfalt nicht zu erzielen. Gedenktafeln, Gedächtnisbilder und sogar Fahnen gibt es nicht nur an öffentlichen Orten, sondern auch im Fundus von Krieger- und Veteranenvereinen, in Gemeindearchiven, in Kirchen – dann sogar getrennt nach evangelischen und katholischen Kriegsopfern oder nach Vereinszugehörigkeit. Um für jede Gemeinde und ihre Ortsteile eine uneingeschränkte Vollständigkeit aller Namen zu erzielen, bedarf es der Recherche eines kundigen Chronisten vor Ort.

130 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

100 Ort/Standort:

Iphofen, Im Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Die Bestrebungen, in Iphofen ein Kriegerdenkmal zu errichten, reichen bis in das Jahr 1895 zurück. Damals stellte der örtliche Kriegerverein einen entsprechenden Antrag bei der Stadt und suchte zugleich um die Genehmigung einer „Hauscollecte“ für den genannten Zweck nach. Bis zur Innenrenovierung der Stadtpfarrkirche 1964/65 war in unmittelbarer Nähe des Treppenaufgangs zur Empore in Erinnerung an den Feldzug 1870/71 eine Kriegergedächtnistafel angebracht. Archivar Brombierstäudl berichtet, dass die hier vorhandenen Unterlagen darauf schließen lassen, dass auf der Gedächtnistafel nicht nur die Namen der 1870/71 Gefallenen, sondern auch die Namen der übrigen Feldzugteilnehmer aufgeführt waren. Die Einweihung des von der Stadtgemeinde gestifteten Denkmals für die Feldzugsoldaten der „Gemeinde Iphofen“ fand am 19. Febr. 1912 statt. Als im Herbst 1918 die Waffen schwiegen, hatten 65 Männer aus Iphofen auf den Schlachtfeldern ihr Leben gelassen. Am 30. Juni 1921 legten die „Hinterbliebenen der gefallenen Helden“ dem Stadtmagistrat ein Gesuch betreffend die Errichtung eines Kriegerdenkmals vor. Als Platz für das Kriegerdenkmal erschien der Julius-Echter-Platz sehr gut geeignet. Am 15. Juni 1922 wurde vom damaligen Stadtmagistrat entschieden, dass das „zu errichtende Denkmal im Friedhof zur Aufstellung gelangen soll“ und zwar nach einem Entwurf der Fa. Rother in Kitzingen. Am Fest Allerheiligen 1923 konnte das Denkmal eingeweiht werden. Es trägt die Widmung: „Die dankbare Stadtgemeinde ihren gefallenen Heldensöhnen“. Im Herbst 1981 wurde das Denkmal vom Steinmetzbetrieb Oskar Hartner in Marktbreit erneut renoviert. Da die Namen der Kriegsopfer auf den Schrifttafeln nicht mehr lesbar waren, wurden neue Gedächtnistafeln in Auftrag gegeben. Die 75 x 130 x 5 cm große, aus Kirchheimer Muschelkalk hergestellte Platte mit der Inschrift „Die Stadt Iphofen den Opfern des I. Weltkrieges“ wurde in der Vorhalle des Leichenhauses auf zwei Konsolen an der Südwand angebracht.

Nach Beendigung des II. Weltkrieges kehrten 102 Männer nicht mehr in ihre Heimatstadt Iphofen zurück. Nachdem 1954 das Leichenhaus fertig gestellt war, wurden im Neubau Gedenktafeln für die Gefallenen des II. Weltkrieges angebracht. Die von Franz Wintzheimer (Nürnberg/Iphofen) hergestellten beiden Tafeln haben rechts und links des steinernen Kruzifixes in der Vorhalle des Leichenhauses ihren Platz gefunden. Die Inschrift lautet: „Die Stadt Iphofen den Opfern des II.Weltkrieges“. 1981 wurden die Gedächtnistafeln im Steinmetzbetrieb von Oskar Hartner restauriert. Zur Ehre der Gefallenen errichtet, geben die beiden Denkmale erschütternde Kunde von Krieg und Tod, wollen erinnern und mahnen, lautlos aber unüberhörbar immer wieder mahnen.

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Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juni 2006

132 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

101 Ort/Standort:

BIRKLINGEN, Stadt Iphofen In der Kirche

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

An der linken Rückwand in der Kirche sind auf einer Sandsteintafel die Namen der drei Gefallenen des I. Weltkrieges verzeichnet, die rechte Tafel zeigt die Namen der sieben Gefallenen des II. Weltkrieges.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Februar 2007 133 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

102 Ort/Standort:

DORNHEIM, Stadt Iphofen Im Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Die Gedenktafel aus Sandstein, die bei der Entfernung des Friedhoftores im Jahre 1921 aus dem Torbogen genommen wurde, ist in die südliche Friedhofsmauer eingelassen. Über der Inschrift befindet sich ein altes Wappen, dessen Darstellung leider in Folge all zu großer Verwitterung nicht mehr erkennbar ist. Das große Friedhofskreuz (geplant von Regierungsassessor Ofenhitzer) an der Nordmauer (Muschelkalk) zeigt den gekreuzigten Heiland. Inschrift: „Denn er ist unser Friede“. Bildhauer Georg Schneider in Würzburg fertigte das Kreuz, A. Barthel in Markt Bibart den Unterbau, der auf zwei Gedenktafeln die Namen der 15 Gefallenen enthält, während die mittlere Füllung über dem von Eichenlaub umrankten Eisernen Kreuz die Widmung zeigt: „1914 – 1918. Den Opfern des Weltkrieges. Ruhend in fremder Erde. Die dankbare Heimat“. Die feierliche Einweihung des Friedhofkreuzes fand am 11. September 1921 statt. Die rechte und linke Tafel zeigt die Namen der Gefallenen des II. Weltkrieges.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, März 2006 134 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

103 Ort/Standort:

Dornheim, Stadt Iphofen Beim Weiler Fischhof bei Dornheim (Soldatengrab im Limpurger Forst)

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Errichtet im Frühjahr 1945. Auf fünf Muschelkalk-Steintafeln sind die Namen der fünf hier gefallenen jungen Panzerschützen. Kreuz und Inschrift: „Niemand hat größere Liebe, denn die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde“. (Joh. 15. Vers 13) Am Dienstag, 10. April, folgte ein Fliegerangriff, der Dornheim zu 85 % zerstörte. Acht Jagdbomber griffen am frühen Nachmittag mit Phosphor- und Sprengbomben an. In kurzer Zeit stand das westliche Dorf in Flammen. Auch die katholische Kirche und das Pfarrhaus brannten. Die deutschen Soldaten zogen sich über den Fischhof und das Forsthaus in den Wald zurück. Fünf junge Panzerschützen, die die Nachhut bilden sollten, kamen auf tragische Weise ums Leben.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, August 2006 135 Zur Geschichte des Soldatengrabes im Limpurger Forst (nach K.M. Höynck)

„12. April 1945: Das nahe Kriegsende kommt für junge Panzersoldaten zu spät

Fünf Grabsteine künden noch heute vom Drama im Limpurger Forst

Die Stahlhelme sind längst von unbekannten Souvenirjägern geraubt, doch die Toten bleiben für die Lebenden unvergessen: Seit Jahren kümmert sich Rosemarie Heinl in beispielhafter Fürsorge um die Waldgräber im Limpurger Forst bei Dornheim. Dort ruhen, unter Blumen und frischem Grün, die sterblichen Überreste von fünf deutschen Panzerschützen – fünf menschliche Einzelschicksale im millionenfachen Tod des 2. Weltkrieges, der hier in seiner Endphase noch einmal grausam-sinnlose Ernte hielt.

12. April 1945. Für Hans Friedrich von Loesch, Neffe des Generalfeldmarschalls von Manstein, und seine vier Gefährten Bauknecht, Volk, Schober und Wilke kommt der Tod, nur wenige Wochen vor dem militärischen Zusammenbruch des Dritten Reiches, ganz unheldenhaft: „Seit Tagen decken sie den Rückzug ihrer zurückgehenden Kameraden. Sie sind am Ende ihrer Kraft. Auch nervlich sind die blutjungen Soldaten total erledigt (sie mussten innerhalb von zwei Tagen das hart umkämpfte Dornheim viermal verlassen). So sagen sie noch: am liebsten würden wir nicht mehr mitmachen. Ohne in Deckung zu gehen, schießen wir auf die Amis, dann ist doch endlich alles aus…“

Es ist gegen 14.30 Uhr an diesem Tag, der in der anrührend einfachen Schilderung des letzten Augenzeugen Leonhard Pflüger noch heute umso bedrückender wirkt: „Etwa zehn Minuten vorher verlassen die letzten deutschen Soldaten das Forsthaus – fünf Mann und ein Unteroffizier. Den Waldarbeiter Leonhard Pflüger, der dort mit Frau und Kind lebt, bitten sie beim Abschied noch um Feuer: „ Es ist die letzte Zigarette, die sie in ihrem jungen Leben rauchen werden. Den Durst stillen sie aus dem Brunnen, der gleich vor der Haustür der Waldarbeiterwohnung steht. Um dann auf Zureden des Unteroffiziers die letzten 400 Meter in ihrem Leben zu gehen…“

Wer heute vor der waldgesäumten Ruhestätte der fünf Offiziersschüler verharrt, erschrickt in der Tat ob der Blüte ihrer Jugend: Alle vom Jahrgang 1927, also noch nicht 18-jährig, wurden auch sie schon die Opfer eines menschenverachtenden Regimes, das zu dieser Zeit schon selbst in Agonie lag.

Leonhard Pflüger, dessen erschütternder Augenzeugenbericht später vom Bürgermeister der Gemeinde Neundorf, Willi Seibert, aufgezeichnet wurde, berichtet sodann über die entscheidenden Augenblicke des Dramas im Limpurger Forst: „Ein starker amerikanischer Panzerverband biegt, von Dornheim kommend, auf die Straße zum Forsthaus ein. Der aus schweren Panzern bestehende Verband fährt vorsichtig weiter auf den Weg nach Krassolzheim. Teile bleiben am Forsthaus stehen. Es beginnt ein Feuerzauber, den sie mit ihren MGs veranstalten…“ Offenbar hielten die amerikanischen Panzerbesatzungen einen leeren Graben und mehrere Erdhaufen für deutsche Schützenstellungen.

136 Die fünf jungen Panzersoldaten und ihr Unteroffizier haben nicht den Hauch einer Chance. Leonhard Pflüger: „Es wird gegen 14.40 Uhr gewesen sein, als in diesem mörderischen Feuer die sechs deutschen Soldaten links und rechts des Weges zusammen geschossen werden. Sie liegen verstreut am Wegesrand… Nach einer knappen Stunde war der Spuk vorbei..“

Erst sieben Tage später, am 19. April, können Förster Prückl und die Waldarbeiter Pflüger und Streicher das heutige Grab am Waldrand ausheben, als plötzlich drei US-Militärpolizisten und ein deutscher Sanitäter im Jeep nahen, um die Gefallenen zu inspizieren.

Noch einmal Leonhard Pflüger: „Der Sani nimmt die Papiere an sich, Soldbücher und das Kriegstagebuch, das Bauknecht hat, und sagt: Er wird die Sachen, von Iphofen aus, den Angehörigen schicken. Nun erst kann die letzte Arbeit geschehen: Jeder wird in eine Zeltplane gehüllt, und alle sechs werden am Waldrand begraben… Der Name des Unteroffiziers konnte nicht mehr ermittelt werden. Er kam aus Forchheim bei Karlsruhe. Seine Frau holte ihn bereits nach einem Jahr heim. Die anderen aber schlafen hier im Schatten von Buchen und Eichen…“

Die Inschrift des Gedenksteins lautet: „Niemand hat größere Liebe denn die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde“ (Joh. 15,13).“

Der Unteroffizier Matthias Grüninger (Jahrgang 1912), der mit seinem fünf jungen Soldaten ums Leben kam, wurde 1946 umgebettet und in seinem Heimatfriedhof in der Nähe von Karlsruhe bestattet. Sein Grab ist inzwischen aufgelöst, der Grabstein steht noch (ermittelt von der Reservistenkameradschaft im Jahre 2005).

2004 errichtete die Reservistenkameradschaft Kitzingen unter tatkräftiger Mithilfe des Pionierbataillons 12 aus einen Gedenkstein neben den Soldatengräbern, der die Ereignisse des 12. April 1945 für den vorbei kommenden Wanderer erklärt.

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138 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

104 Ort/Standort:

HELLMITZHEIM, Stadt Iphofen Im Eingangsbereich zur Evangelischen Kirche

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Die Gedenkstätte zeigt eine Stele (unbehandeltes Stahlblech) mit der Inschrift: „11. April 1945 in Gedenken an die Zerstörung“. An der rechten Seite ist ein betender Landser zu sehen mit dem darunter stehenden Text: „Vater, ich rufe Dich“. An der Vorderseite liest man die Namen der Gefallenen von 1914 – 1915, links die Namen der Gefallenen von 1916 – 1918. Rechts daneben wieder das Datum 11.04.1045 und die Namen der Vermissten und bei der Zerstörung des Dorfes Gestorbenen. Auf der Rückseite sind die Jahreszahlen 1941 – 1946 mit den entsprechenden Namen zu sehen.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juli 2006 139 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

105 Ort/Standort:

MÖNCHSONDHEIM, Stadt Iphofen Unterhalb der Friedhofskapelle auf einem kleinen Abhang zur Straßenseite

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Um 1948 – 1950 in Eigenregie der Mönchsondheimer Bürger neu angelegt. Renovierung: 2006. Die Namen der Gefallenen des II. Weltkrieges sind auf je einem Muschelkalkstein verzeichnet. Auf einer eigenen Tafel im Leichenhaus sind die Namen der zivilen Opfer bei der Einnahme des Ortes am 06.04.1945 verzeichnet. Die Gefallenen des I. Weltkrieges stehen auf dem mittleren größeren Ehrenmal. Im historischen Gasthaus (Museum) befindet sich eine Gedenktafel mit den Kriegsteilnehmern des I. Weltkrieges; darunter ist das Verzeichnis der Gefallenen und ebenso das Verzeichnis der Gefallenen des II. Weltkrieges.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Dezember 2005 140 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

106 Ort/Standort:

NENZENHEIM, Stadt Iphofen Ortsmitte

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Das Ehrenmal aus Muschelkalk steht hinter einer kleinen Grünanlage vor einem Birkenhain an der Kreuzung nach Krassolzheim - Dornheim. Rechts und links des Ehrenmals sind zwei Tafeln mit den Namen der Gefallenen von 1939 bis 1945 angebracht. Dabei sind auch die Namen der Gefallenen des I. Weltkrieges zu sehen. Inschrift: „Sie starben den ehrenvollen Tod fürs Vaterland“. Text an der rechten Seite: „Seinen im Völkerkrieg 1914/18 gefallenen Helden. Die Gemeinde Nenzenheim“. Auf der Sockelspitze ein kniender Soldat, der sich auf ein Gewehr stützt.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, August 2006 141 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

107 Ort/Standort:

POSSENHEIM, Stadt Iphofen Ortsmitte

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Ehrenmal aus Muschelkalk mit Stahlhelm auf Eichenlaub und Ritterkreuz. Inschrift: „Die Gemeinde Possenheim ihren Helden.“ Im oberen Teil sind die Namen der Gefallenen des II. Weltkrieges verzeichnet. An der Vorderseite lesen wir die Namen der sieben gefallenen Possenheimer mit Schwert und Eichenlaub zwischen zwei Kugeln mit den Jahreszahlen 1939-1945. An der linken Seite sind die Kriegsteilnehmer des I. Weltkrieges verzeichnet.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Oktober 2006 142 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

108 Ort/Standort:

POSSENHEIM, Stadt Iphofen Ca. 3 km östlich des Dorfes, im Wald, 30 m links des Waldwegs zum Bruckhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Soldatengrab für den am 11. April 1945 hier gefallenen Herbert Blei (* 1913 in Leipzig). Sein Leichnam wurde 1958 exhumiert und auf den Gefallenenfriedhof Treuchtlingen umgebettet. Die Reservistenkameradschaft Kitzingen hat das Grab 2006 gesichert, eine Gedenktafel und ein Hinweisschild am Waldweg aufgestellt.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Oktober 2007

143 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

109, 110 Ort/Standort:

MAINBERNHEIM Hinter der ev. Stadtkirche an der Stadtmauer und im Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

1927 von Richard Rother, Muschelkalk. Die bildhauerische Arbeit muss als künstlerisch bemerkenswert bezeichnet werden. Dargestellt ist ein Soldat mit Stahlhelm und einer Handgranate in der rechten Hand. Die Linke hält einen Überwurf, aus dem ein Totenkopf hervorschaut. Auf dem Sockel in einem Medaillon das Mainbernheimer Stadtwappen und darunter der Text: „Der Tod fürs Vaterland ist ewiger Verehrung wert.“ Das Denkmal ist den Gefallenen des I. Weltkriegs gewidmet. Die Krieger Gedächtnisstätte für die Gefallenen des II. Weltkrieges befindet sich an der Friedhofsmauer rechts neben dem Eingang.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, September 2005 144 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

111 Ort/Standort:

MAINBERNHEIM, in der ev. Kirche

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Steinerne Inschrifttafel, darüber im Halbrund eine Darstellung des kreuztragenden Christus

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, September 2005

145 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

112 Ort/Standort:

MAINBERNHEIM In der Arkadenhalle des Friedhofs

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Gedächtnistafel an zwei Gefallene des deutsch-französischen Krieges 1870/71. Die Tafel wurde vor einigen Jahren bei der Restaurierung des Rathauses auf dem Dachboden entdeckt und im Friedhof angebracht.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, September 2005, 146 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

113 Ort/Standort:

MAINBERNHEIM Dorfstelle der Wüstung Rügerrieth

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

2005, nach abgeschlossener Flurbereinigung, wurde auf der Dorfstelle der Wüstung Rügerrieth ein Denkmal des Winterhäuser Künstlers Thomas Reuter aufgestellt. Die senkrechte stehende Säule erinnert an die Geschichte des schon im 15. Jh. wüst gefallenen Dorfes; der daran angefügte 4 Meter lange Streifen aus Muschelkalk- und Sandsteinplatten soll an jene französischen Kriegsgefangenen erinnern, die während des II. Weltkriegs hier mit der Grabung eines Bahndammes begonnen hatten – er ist als Flurrelikt noch gut erkennbar. Die Inschrift: „La guerre mène au néant la paix nous fait vivre“ (Der Krieg führt ins Nichts, der Friede schenkt uns Leben) erinnert an die Sinnlosigkeit jeden Krieges (vgl. S. 7).

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, September 2006

147 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

114 Ort/Standort:

MARKTBREIT Vor der evangelischen Kirche

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Kriegerehrenmal vor der evangelischen Kirche, in einen Brunnen integriert. Hier stand die Friedenslinde von 1870/71. Die Enthüllung war am 5. August 1922. Bauherr: Stadtgemeinde Marktbreit. Geplant: Vorstandschaft des Veteranen- und Kampfgenossenvereins Marktbreit. Material: Marktbreiter Muschelkalk. Darstellung: Ein Soldat mit Stahlhelm nimmt sich eines verwundeten Kameraden an. An den vorderen Seitenbereichen des Brunnens befinden sich die sieben Gedenktafeln der Gefallenen und Vermissten von 1914-1918. Architekt: Prof. Fuchsberger, Würzburg. Steinmetzarbeiten: Gebr. Hartner, Marktbreit. Die Muschelkalksteine lieferte die Firma Georg Michel, Marktbreit. Das eiserne Gitter ist von Schlossermeister Gustav Volkamer und Sohn. Vergoldung: Tünchnermeister Franz Breunig. Wasserkunst: Spenglermeister Franz Walther. Inschrift: „Die Stadt Marktbreit gedenkt ihrer Gefallenen und vermissten Söhne im Weltkrieg 1939-1945. Renovierung 2006.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juli 2007

148 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

115 Ort/Standort:

MARKTBREIT An der alten Marktstefter Straße

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Der Kriegerehrenhain mit Ehrenmal befindet sich im Gewerbegebiet an der alten Marktstefter Straße. Für jeden gefallenen Marktbreiter des I. Weltkrieges wurde eine Linde gepflanzt. Der Gedenkstein (Sandsteinplatte) wird von zwei Buchsbäumchen umgrenzt. Inschrift: „Den 85 gefallenen Kameraden/Söhnen der Stadt Marktbreit zum Gedenken gesetzt“ (1914/1918). Im Hain stehen heute noch 70 der gepflanzten Linden.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juli 2007

149 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

116 Ort/Standort:

MARKTBREIT In der Bahnhofstraße

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

In der Bahnhofstraße befindet sich das Vertriebenen-Denkmal Marktbreit mit der Aufschrift: „SCHICKSALSJAHRE 1945-1946. Der Heimat treu soll jeder Tag uns finden“. Errichtet 1950 vom Bund vertriebener Deutsche (dem späteren Bund der Vertriebenen). Gepflegt von der Sudetendeutschen Landsmannschaft. In Obhut der Stadt Marktbreit.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juni 2006

150 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

117 Ort/Standort:

MARKTBREIT In der Schillerallee

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Errichtet vom Turn- und Sportverein Marktbreit für die Gefallenen des I. Weltkrieges. Ursprünglicher Standort: Am ehemaligen Sportgelände an der Obernbreiter Straße (heute: Firma GOK). Renoviert bei der Umsetzung Mitte der 90er Jahre. Drei Muschelkalkplatten an der äußeren Friedhofswand in der Schillerallee. Mittlere Platte: Inschrift „Zur Ehrung unserer gefallenen Mitglieder“ 1914-1918. Eingemeißelt sind die Namen von 22 Gefallenen und zwei Vermissten. Linke Platte: Abkürzung in kreisförmiger Einmeißelung MTV. Inschrift: „Gefallene Mitglieder im Weltkrieg 1939-1945“ (15 Gefallene) Rechte Platte: Abkürzung in achteckiger Einmeißelung: SCM 1911 Inschrift: „Gefallene Mitglieder im Weltkrieg 1939-1945“ (17 Gefallene und drei Vermisste) Unter der mittleren Muschelkalkplatte befindet sich ein Gesteinssockel mit der Inschrift: „TURNVEREIN MARKTBREIT“ Zwischen den drei Platten sind zwei eiserne Kerzenhalterungen in der Wand angebracht, davor ein kleiner Vorplatz mit Bruchsteinplatten ausgelegt.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juni 2005 151 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

118 Ort/Standort:

MARKTBREIT An der ehemaligen Synagoge

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Gedenkstein für die jüdischen Gefallenen des I. Weltkrieges. Angebracht von der israelitischen Gemeinde. Material: Muschelkalkplatte mit den Namen der Gefallenen. Darüber Stahlhelm, Säbel und Ehrenkranz in Stein eingemeißelt. Inschrift: „Dem Andenken aus unserer Gemeinde Ausgezogenen im Kriege 1914-1918 Gebliebenen gewidmet.“ „Ach, gefallen sind die Helden im Kriege!“ (Samuel II, Kap.1. Vers 25-27). Darunter sind sechs Namen eingemeißelt.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juni 2006 152 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN 119 Ort/Standort:

MARKTBREIT In der Realschule der Leo Weismantel Stiftung

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Steinerne Gedenktafel und Ehrenbild mit Namen der 11 Schüler, die im I. Weltkrieg gefallen sind. Ursprünglicher Name der heutigen Leo Weismantel Realschule: Real- und Handelsschule Marktbreit.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juni 2006 153 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

120 Ort/Standort:

MARKTBREIT, in der kath. Kirche

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Steinerne Inschrifttafel mit profiliertem Rahmen, 1920 von der katholischen Pfarr- gemeinde gestiftet.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juni 2006

154 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

121 Ort/Standort:

MARKTBREIT, Kreiskriegergedächtnisstätte auf dem Kapellenberg

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Die Geschichte der Kreiskriegergedächtnisstätte und ihre Bedeutung für das Werte- und Friedensverständnis heute sind auf Seite 12 ausführlich beschrieben.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juni 2006

155 DIE INSCHRIFTTAFELN FÜR DEN I. WELTKRIEG in der Kreiskriegergedächtnisstätte Marktbreit

Auf den Muschelkalktafeln sind alle Orte des alten Landkreises Kitzingen (vor der Gebietsreform 1978) verzeichnet. Hinter dem Ortsnamen wird die Zahl der Kriegstoten genannt. (Fotos: R. Scharnagel)

156 DIE INSCHRIFTTAFELN FÜR DEN II. WELTKRIEG in der Kreiskriegergedächtnisstätte Marktbreit

1951 wurden an der Nordwand der Kapelle auch die Erinnerung an den II. Weltkrieg festgehalten. Hinter dem Ortsnamen wird die Zahl der Kriegstoten und der Vermissten angegeben. (Fotos: R. Scharnagel)

157

Fotos: R. Scharnagel

158 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

Nr. Nr. 122, 123 Ort/Standort:

GNODSTADT, Stadt Marktbreit Kirchplatz

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Die Gedenktafeln der Gefallenen des I. Weltkrieges waren in einer Nische der Kirche eingelassen. Die drei Steintafeln sind mit den Namen der 31 Gnodstadter Gefallenen beschriftet. Das Denkmal selbst befindet sich auf dem Kirchplatz, hat einen Durchmesser von 1m und ist etwa 10m hoch. Die so genannte „Siegessäule“, aus Gnodstadter Sandstein gefertigt, hat die Gestalt einer zylindrisch sich noch oben verjüngenden Säule mit Abschluss eines vergoldeten Stern mit 31 Zacken - jeder Zacken soll an einen Gefallenen erinnern. Am Fuße der Säule findet man die Worte: „Gedenke, dass du ein Deutscher bist“, und unter dem Stern die Mahnung: „Wir mit Gott und Gott mit uns“ und „Wir wollen den Sieg erringen“. Gedenktafel und Denkmal wurden am 19 November 1922 in einer großen Feier eingeweiht. Das neue Denkmal auf dem großzügigen Vorplatz an einer Bruchsteinmauer in Form von drei renovierten Steintafeln mit den Namen der 31 Gefallenen des I. Weltkrieges wurde am 19. November (Volkstrauertag) 1978 eingeweiht. Daneben, auf drei neuen Steintafeln sind die Namen der 37 Gefallenen und 25 Vermissten Söhne, Gatten, Väter und Brüder des II. Weltkrieges eingelassen. Davon sind drei Gefallene und 7 Vermisste nicht Gnodstadter Söhne sondern Angehörige von im und nach dem Krieg nach Gnodstadt Zugezogenen, in deutschen Städten Ausgebombte, Flüchtlinge und Heimatvertriebene. Inschrift auf einer Steintafel: „Gestiftet von den Eheleuten Johann und Magdalena Düll, geb. Döller, deren beide Söhne im II. Weltkrieg gefallen sind“.

Abbildung:

159

Abbildung:

Datum der Inventarisierung:

Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, September 2006

160 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

124 Ort/Standort:

MARKT EINERSHEIM An der Friedhofsmauer, vor dem Eingang zum Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Auf der rechten Seite sind auf drei Tafeln die Namen der gefallenen und vermissten Heimatvertriebenen von 1941 – 1945 verzeichnet. Links vom Eingangsbereich befinden sich drei Tafeln mit den Namen der Opfer der Kriege: 1916-1918, 1870-1871, 1914-1915, 1914-1918, 1939-1945 Die Gemeinde Über dem Sandstein-Eingangsportal befindet sich ein Steinrelief mit durchstochenem Herzen über Rosenblüten. Text: „Die Gemeinde Markt Einersheim – ihren gefallenen Söhnen 1914-1918“.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Mai 2006 161 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

125 Ort/Standort:

MARKTSTEFT Ortsmitte an der Hauptstraße (Friedhofsmauer)

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Der tempelartige Vorbau mit sechs Säulen, an der Friedhofsaußenmauer, zeigt in der Mitte ein erhaben herausgearbeitetes Kreuz mit der darüber gesetzten Inschrift: „Allen Gewalten zum Trotz sich erhalten“. Unter dem Steinkreuz ist zu lesen: „Ihren im Weltkrieg 1914-1918 gefallenen Söhnen. Die dankbare Stadtgemeinde Marktsteft. Auf der rechten und linken Seite sind die Namen der Gefallenen verzeichnet. Die Einweihung der Gedenkstätte fand am 20.11.1925 statt. Architekten: Klumm und Beitter, Kitzingen. Ausführende Firmen: Fa. Hartner und Fa. Michel, Marktbreit, Fa. Kaidel, Kitzingen, Fa. Schweser, Sulzfeld (Zimmererarbeiten). Zu beiden Seiten des tempelähnlichen Anbaus findet man auf Muschelkalkplatten die Inschrift: „Zum treuen Gedenken unserer Vermissten im Weltkrieg 1939-1945.“ Rechts neben dem Ehrenmal befindet sich ein weiterer Gedenkstein (Buntsandstein); auf dessen schwarzer Marmorplatte ist die folgende Inschrift zu lesen: „Den Toten unserer ostdeutschen Heimat“. Gewidmet von den Vertriebenen, Marktsteft im April 1972.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juli 2007 162 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

126 Ort/Standort:

MICHELFELD, Gemeinde Marktsteft Am Kirchplatz vor der evangelischen Kirche

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Pyramidenähnliches Sandsteinmonument mit einem Löwen und einem eisernen Kreuz (1914) auf der Spitze. Auf den vier unteren Seiten sind auf drei Steinstufen vier Steinkugeln aufgesetzt. Inschrifttafel mit Eichenblatt und Lorbeerzweig. Text: „In Dankbarkeit ihren gefallenen Söhnen die Gemeinde Michelfeld.“ Auf der eingelassenen Marmortafel sind die Namen der Gefallenen beider Weltkriege verzeichnet. Errichtet wurde die Gedenkstätte aus Muschelkalk 1921 durch die Firma Hartner, Marktbreit. Architekt: Ofenhitzer, Würzburg.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Mai 2007 163 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

127 Ort/Standort:

MARTINSHEIM Rechts vor dem Friedhofseingang

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

In einer schönen Anlage großes Gefallenen-Monument rechts vor dem Friedhofseingang, gemauert und mit Platten belegt. Die Abbildung zeigt einen Soldaten mit Stahlhelm, aufrecht stehend. Text vorne: „Ihren Helden – Gemeinde Martinsheim“. Seitlich in das Muschelkalk-Monument eingelassene Löwenköpfe. Im oberen Teil des Sockels sechs Namen der Gefallenen. Im unteren Teil: 21 Namen. An der vier Ecken große flankierende bogenförmige Steinpfosten. An den Seiten rechts und links die Namen der Gefallenen. Rückseite mit Inschrift: „Gedenket derer, die für uns im Weltkrieg geblieben sind“ 1914/18 – 1939/45. Auf dem Sockel der Rückseite sieben Namen der Gefallenen.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Mai 2006 164 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

128 Ort/Standort:

ENHEIM, Gemeinde Martinsheim Vor dem Aufgang zur Kirche

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

In einer kleinen Seitenanlage mit schmiedeeisernem Tor sind 26 kleine Steinkreuze aus dem Enheimer Steinbruch in einem Blumenbeet rechts und links eingesetzt. Gefertigt wurden die Mahnmale von der Firma Hartner, Marktbreit. Verzeichnet sind die Namen der Gefallenen und Vermissten des II. Weltkrieges von der Ostfront, Stalingrad und Krim. Eingeweiht wurde die Anlage 1962. Auf der linken Mauerseite befinden sich drei geteilte Muschelkalksteintafeln mit den Namen der den Heldentod Gestorbenen 1914-1918. Diese Tafel war vorher in der Kirche angebracht. Inschrift: „Errichtet zum ehrenden Gedächtnis von der Gemeinde Enheim“. Darstellung: Eisernes Kreuz auf einem Christuskreuz umgeben von Engelsköpfen. Rechts und links von Löwen flankiert, darunter Eichenlaub (verwittert).

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Mai 2007 165 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

129 Ort/Standort:

GNÖTZHEIM, Gemeinde Martinsheim Im Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Rechts neben der Leichenhalle befindet sich ein großes Kreuz, mit Kupferblech beschlagen und einem vermutlich aus Bronze gefertigten Christuskorpus. Darunter ein Muschelkalk-Steinmonument mit einem Soldatenkopf mit Stahlhelm und den Jahreszahlen des I. Weltkrieges 1914-1918. Inschrift: „Im großem Weltkrieg starben aus unserer Gemeinde den Heldentod für die Heimat.“ Darunter sind auf der linken Seite die Namen der 13 Gefallenen des II. Weltkrieges verzeichnet; auf der rechten Seite die 12 Namen der Heimatvertriebenen und Vermissten. Davor ist ein kleiner Vorplatz mit Bruchsteinplatten angelegt, der von Buchssträuchern eingerahmt ist.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, März 2007 166 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

130 Ort/Standort:

UNTERICKELSHEIM, Gmd. Martinsheim Nach dem Aufgang zu Kirche und Friedhof, an der rechten Mauer

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Eine Steintafel, die vorher in der Kirche angebracht war, rechts in die Mauer eingelassen, dazu sechs Namen der Gefallenen. Inschrift: „Im Weltkrieg 1914/18 starben den Heldentod fürs Vaterland“. Links im weiteren Mauerverlauf zwei ovale Steintafeln, die in die Mauer eingearbeitet sind mit zwei Namen (1870). Inschrift: „Im glorreichen Kampfe gegen Frankreich“ Weiter oberhalb an der rechten Friedhofmauer auf dunkler Marmorplatte Namen mit Geburtsdaten und Sterbedaten der acht Gefallenen 1939/45. Inschrift: „Den Toten zum Gedenken, den Lebenden zur Mahnung“. Davor ist ein gepflasterter kleiner Platz mit einer Steinbank angelegt, der von Buchssträuchern umgeben ist.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, April 2005 167 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

131 Ort/Standort:

OBERNBREIT Vor dem Aufgang zur evangelischen Kirche

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Nach oben spitz zulaufender Muschelkalkstein in Form eines Obelisken. In der Spitze sind die Kriegsjahre 1914 – 1918 verzeichnet. Daneben fünf eingemeißelte Kreuze (als Zeichen für den Volksbund Deutscher Kriegsgräber). Inschrift: „Euer Opfer sei uns Mahnung zum Frieden“. Darunter ist ein breiter Gesteinssockel für Blumenkästen angebracht mit den Worten: „Krieg + Verfolgung + Vertreibung“. Rechts und links des Gedenksteines auf dem erneuerten Platz sind auf Marmorplatten die Namen der Gefallenen des II. Weltkrieges verzeichnet. Die Rückseite des Gedenksteins trägt die Inschrift: „Die dankbare Marktgemeinde Obernbreit ihren im Weltkrieg gefallenen Helden“. Bemerkenswert ist das Wappen derer von Seinsheim mit den Namen der Vermissten 1916/1917 (Einsatz an der Somme). Auf der rechten Seite links das fränkische Wappen mit den Vermissten 1917/1918 (Einsatz an der Somme).

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Oktober 2006 168 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

132 Ort/Standort:

OBERNBREIT Auf dem Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Auf einer großen Muschelkalkgesteinswand befindet sich im Hauptstein in der Mitte die Inschrift: „Zum Gedenken der im ersten Weltkrieg 1914 – 1918 gefallenen und gestorbenen Krieger“. Darunter ist zu lesen: „In Treue fest“. In Stein etwas erhaben herausgearbeiteter Stahlhelm mit gekreuzten Fahnen und Bajonette-Gewehren mit Eichenlaub. Auf den Steintafeln rechts und links sind die Namen der im Jugendalter gefallenen Soldaten eingemeißelt.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Oktober 2006 169 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

133 Ort/Standort:

RÖDELSEE Am Dorfplatz vor der evangelischen Pfarrkirche, unter einer Trauerweide

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

1933 von Richard Rother gestaltetes Gedächtnismal für die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege. Auf einem Sockel blickt ein Soldat, den Stahlhelm noch tragend und auf ein Gewehr gestützt, nachdenklich in die Ferne. Der I. Weltkrieg forderte 28 Opfer, der II. Weltkrieg 42.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, April 2005 170 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

134 Ort/Standort:

Fröhstockheim, Gmd. Rödelsee Am geräumigen Kirchplatz in einer kleinen Anlage steht das Gedächtnismal für die Opfer der Weltkriege.

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Der Künstler Richard Rother, der selbst von 1919 bis 1930 in Fröhstockheim wohnte, schuf es 1922. Das eindrucksvolle Mahnmal aus Muschelkalk zeigt auf hohem Sockel einen von Pfeilen schwer getroffenen Löwen, klar aussagend: Ein Krieg bringt nichts Gutes. Fünf Pfeile aus Metall im steinernen Löwen sollen die fünf Erdteile symbolisieren. Im August 1959 ist das Denkmal mit Gedenktafeln für die Opfer des II. Weltkrieges erweitert worden. In der Pfarrchronik lesen wir: „Am 30. Oktober 1949 kam der letzte Gefangene aus der russischen Gefangenschaft zurück, von drei Soldaten fehlt noch jede Spur.“ Sie blieben vermisst.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, November 2005 171 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

135 Ort/Standort:

SEGNITZ Arkadenhalle des Friedhofs

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Gedenktafel für zwei gefallene Soldaten 1870/71. Die Inschrifttafel ist in ein Epitaph der Renaissancezeit eingelassen.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, September 2006

172 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

136 Ort/Standort:

SEGNITZ Kirchplatz, Denkmal für die Gefallenen 1914-1918

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

1922 nach einem Entwurf des Segnitzer Steinmetzen Johann Appetz aus dem Jahr 1921. Der Plan wurde durch das Landbauamt Würzburg, das selbst einige Entwürfe vorlegte, überarbeitet und von Johann Appetz 1922 ausgeführt. Damalige Kosten 26.500 Mark. Material: Muschelkalkstein. Heutiger Standort am Kirchplatz Segnitz. Die Verlegung des Denkmals erfolgte im Jahr 1945 im Zuge der Errichtung des Denkmals für die Gefallenen des II. Weltkrieges.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, September 2006

173 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

137 Ort/Standort:

SEGNITZ Kirchplatz, Denkmal für die Gefallenen des II. Weltkrieges

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

1954 errichtet nach einem Entwurf der Stein- und Bildhauerfirma Andreas Hartner und Sohn, Marktbreit. Die Ausführung erfolgte ebenfalls durch die Firma Hartner. Die Einweihung war am 02. Mai 1954. Kosten 1.262,18 DM; einschließlich der Restaurierung des Denkmals für die Gefallenen des I. Weltkriegs fielen 1.475,18 DM an. Material: Kirchheimer Muschelkalkstein.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Mai 2005 174 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

138 Ort/Standort:

SEINSHEIM Im Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Auf der Rückseite einer Stele sind die Namen der Gefallenen des II. Weltkrieges und dreier unbekannter Soldaten verzeichnet. An der Vorderseite der Stele ist eine Kranzhalterung, rechts und links zwei Gedenkplatten mit Namen, die stark verwittert sind, wobei es sich um die gleichen Namen handelt, wie wir sie auf der Rückseite der Stele vorfinden. Bemerkenswert sind die 46 einzelnen Gesteinsmahnmale für jeden Seinsheimer Gefallenen.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, August 2006 175 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

139 Ort/Standort:

SEINSHEIM In der Kirche

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges 1914-1918 ist in der katholischen Kirche im vorderen Bereich der rechten Seite eine Gedenktafel angebracht. Sie trägt die Namen der Gefallenen. Die Inschrift lautet: „Im Weltkrieg 1914-1918 starben für Volk und Vaterland unsere lieben Brüder“. Darunter sind drei Stein-Kranzhalterungen angebracht.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, August 2006 176 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

140 Ort/Standort:

IFFIGHEIM, Marktgemeinde Seinsheim Im Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Die Gedenktafel zum Kriegerehrenmal 1914/18 war zuvor in die Friedhofsmauer eingelassen. 2007 Renovierung und Versetzung in die Nähe der Kirche, links vom Friedhofseingang. Einzelkreuze für die Gefallenen des II. Weltkrieges. Im Vordergrund Gedenkplatte mit Inschrift: „Fern der Heimat ruhen in fremder Erde geliebte Väter, Söhne und Brüder aus unserer Gemeinde. Sie leben fort in unserem Gedächtnis. Der hat die größte Liebe, der sein Leben hingiebt für die seinen“. Auf einer weiteren Gedenktafel im Vordergrund Mitte: „Im Kampf um Iffigheim am 5. April 1945 fielen acht deutsche Soldaten. Sie sind hier zur letzten Ruhe gebettet“.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juli 2007 177 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

141 Ort/Standort:

TIEFENSTOCKHEIM, Marktgemeinde Seinsheim Im Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Das Kriegerdenkmal wurde nach dem I. Weltkrieg 1922 errichtet und mit einer Tafel für sieben Gefallene (1914/18) versehen. Interessant ist, dass das Kreuz auf dem Muschelkalksockel mit der Inschrift versehen ist: „Unseren Gefallenen zum treuen Gedenken“. Die Inschrift auf der Rückseite des Steinkreuzes bezieht sich sicherlich auf den Stifter des Kreuzes Johann Fillipi Baußenwein, Schultheiß 1718. 1978 Renovierung, weil durch einen Gewittersturm ein Baum in der Nähe des Denkmals umbrach und Kreuz und Christuskörper zerstörte. Beides musste neu angefertigt werden, genau wie sie vorher waren, auch die Inschrift auf dem Kreuz wurde originalgetreu eingemeiselt: I. Weltkrieg: sieben Gefallene II. Weltkrieg: neun Gefallene, davon drei Vermisste An der rechten Seite des Muschelkalksockels ist zu lesen: „Unseren Vermissten 1945“. Die Gedenkstätte steht etwas erhöht in einer kleinen Blumenanlage.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, März 2006 178 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

142 Ort/Standort:

WÄSSERNDORF, Marktgemeinde Seinsheim Im Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Kriegerehrenmal in Form einer Muschelkalkplatte für die Gefallenen des II. Weltkrieges. In der Mitte ist ein aus dem Feuer erstehender Adler abgebildet mit den Jahreszahlen 1939-1945. Inschrift: „Unseren Gefallenen und Vermissten zum Gedächtnis. Uns allen zur Mahnung. Wässerndorf 1955“ 1974 wurden auf der kleinen Wiesenanlage davor vier Keramikplatten in den Boden eingelegt. Sie tragen die Namen der 18 Gefallenen des II. Weltkrieges. Ab 1979 erhielt jedes Gefallenendenkmal zu Allerheiligen oder zum Volkstrauertag von der Gemeinde zur Erinnerung und zum Andenken einen Kranz.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Oktober 2006

179 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

143 Ort/Standort:

SULZFELD AM An der katholischen Pfarrkirche St. Sebastian

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

In der Mitte erhaben aus dem Stein herausgearbeitetes Relief mit dem gekreuzigten Heiland und zu beiden Seiten zwei kniende Soldaten. Darunter auf Muschelkalkplatten über einem altarähnlichen Steintisch in der Mitte die Kriegsjahre 1914-1918. Inschrift: „Gott zur Ehre deutschen tapferen Kriegern in Dank und Ruhm errichtet ruf ich den Lebenden zu: Ahmt den Gefallenen nach! 29 Söhne unserer Gemeinde opferten ihr Leben dem Altar des Vaterlandes im Weltkrieg 1914-1918.“ Daneben ebenfalls in Stein gemeißelt sind zwei Schwerter mit Lorbeer und Eichenlaub zu sehen. Rechts und links in den Seitenwänden die Namen der Gefallenen von 1939-1945. Das Ehrenmal ist von einer kleinen Steinmauer mit Eisentür, die das Sulzfelder Wappen trägt, eingegrenzt.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, April 2007 180 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

144 Ort/Standort:

SULZFELD Am neuen Sportgelände

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

In einer kleinen Anlage am neuen Sportgelände steht ein Gedenkstein, errichtet 1977. Die Ehrentafel für die im II. Weltkrieg gefallenen Vereinsmitglieder des Turn- und Sportvereins befindet sich außen an der Rückwand der Sporthalle. Die Ehrentafel war bis 2001 an der alten Turnhalle in der Kitzinger Straße befestigt.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Dezember 2006 181 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

145 Ort/Standort:

WILLANZHEIM, Marktgemeinde Willanzheim Im Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Links vor der Leichenhalle im Friedhof ist ein großes gotisches Sandsteinkreuz errichtet, das als Gedenkstätte der Gefallenen die Inschrift trägt: „Ich weiß, dass mein Erlöser lebt und ich werde am Jüngsten Tage von der Erde auferstehen.“ (Job 19/25). Die Rückseite des Steinkreuzes trägt die Inschrift: „Gewidmet von Peter Reuther 1894“ Links neben dem Steinkreuz sind die Namen der Gefallenen, Gestorbenen und Vermissten des I. Weltkrieges 1914-1918 auf einer gusseisernen Tafel verzeichnet. Auf der rechten Seite stehen die Namen der Gefallenen des II. Weltkrieges 1939- 1945, ebenfalls auf einer dunklen gusseisernen Tafel. In der Mitte der Gedenkstätte über dem Gesteinssockel mit dem eisernen Kreuz ist eine größere Grablaterne aufgesetzt. Das Ehrenmal steht in einer kleinen Blumenanlage, umgeben von gepflegten Liguster- und Buchshecken.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, März 2006 182 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

146 Ort/Standort:

MARKT HERRNSHEIM, Marktgemeinde Willanzheim Im Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Gleich links neben dem Eingangsbereich zum Friedhof stehen vor einer Gedenkmauer ein größeres und vier kleinere Sandsteinkreuze. Inschrift: „Schaffet Frieden, haltet Frieden“. 16 Gefallene und 5 Vermisste hatte Markt Herrnsheim zu beklagen. Die vier kleinen Kreuze tragen die Namen von vier in den letzten Kriegesjahren oder –tagen gefallenen Soldaten. Die beiden gusseisernen Gedenktafeln die an der Rückmauer angebracht sind tragen die Namen der Gefallenen des I. und II. Weltkrieges mit der darüber liegenden Inschrift: „Den Toten beider Weltkriege zum Gedenken“. Die gepflegte Gedenkstätte ist von Liguster- und Buchshecken umgeben.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Juni 2006 183 INVENTAR DER KRIEGERDENKMÄLER IM LANDKREIS KITZINGEN

147 Ort/Standort:

HÜTTENHEIM, Marktgemeinde Willanzheim Im Friedhof

Jahr der Errichtung/Künstler/Material:

Die Ehrentafeln für die Gefallenen befinden sich im Eingangsbereich des Leichenhauses im Friedhof. Auf der rechten Muschelkalktafel sind die Namen der Gefallenen des II. Weltkrieges und links die Namen der Gefallenen und Vermissten des I. Weltkrieges verzeichnet. Inschrift: „Die Gemeinde Hüttenheim gedenkt ihrer gefallenen und vermissten Söhne im Weltkrieg 1914-1918.“ Die gleiche Inschrift steht über der Gedenktafel für die Gefallenen des II. Weltkrieges mit den entsprechenden Jahreszahlen 1939-1945. Das Sandsteinkreuz in der Friedhofsmitte zeigt Halbplastiken mit den Folterwerkzeugen und den Hinweis auf das Jahr 1761.

Abbildung:

Datum der Inventarisierung: Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Wolbert, Januar 2007 184