<<

Kommunalprofil Landkreis

Stand 08. November 2016

Bearbeitung:

Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V./ Institut für Gerontologie an der TU Dortmund

Verena Reuter, M.A.

Dr. Elke Olbermann

Gefördert von: Projektpartner:

Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis ...... 2 Einführung ...... 3 1. Basisinformationen ...... 5 2. Lage und Geografie ...... 5 3. Ausgangslage ...... 7 3.1 Demografische Entwicklung ...... 7 3.2 Bildung ...... 13 3.3 Arbeit, Wirtschaft und Sozialleistungen ...... 16 3.4 Wohnen...... 19 3.5 Gesundheit und Pflege ...... 21 3.6 Begegnung, Beratung, Selbsthilfe ...... 24 3.7 Partizipation und Engagement ...... 25 3.8 Kultur, Freizeit, Naherholung ...... 25 3.9 Mobilität, Verkehrsanbindung und -infrastruktur ...... 26 3.10 Migration und Integration ...... 27 4. Ausgangslage der kommunalen Demografiepolitik ...... 28 4.1 Arbeitsstrukturen und -formen ...... 28 4.2 Arbeitsschritte ...... 32 4.3 Bisherige demografiepolitische Ziele und Schwerpunkte sowie konkrete Maßnahmen 34 5. SWOT-Analyse ...... 49 6. Ausblick ...... 52 7. Literaturverzeichnis ...... 54

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 2 von 55

Einführung

Das vorliegende Kommunalprofil ist das Ergebnis des ersten Schritts im Projekt des Bundesmi- nisteriums für Familie, Senioren Frauen und Jugend (BMFSFJ) Demografiewerkstatt Kommunen (DWK). Es soll als Bestandsaufnahme Informationen zur Ausgangssituation und zu bisherigen Prozessen und Initiativen in der Kommune bündeln und sie sowohl den Projektbeteiligten und der Zivilgesellschaft in der jeweiligen Kommune als auch interessierten Bürger/-innen und Ver- treter/-innen anderer Kommunen zugänglich machen.

Auf Grundlage dieser Beschreibung der Ausgangssituation sollen in einem nächsten Schritt – gemeinsam mit Beraterinnen und Beratern der Kommunen – prioritäre Handlungsfelder identi- fiziert und die weiteren Maßnahmen der Kommune zur Konkretisierung und Umsetzung ihrer Demografiestrategie abgeleitet werden (Entwicklung eines Werkstattplanes). In der fünfjährigen Projektlaufzeit sollen die von den Kommunen individuell festgelegten Maßnahmen umgesetzt, konkrete Projekte angestoßen, vorhandene Initiativen einbezogen sowie politische und admi- nistrative Prozesse eingeleitet und etabliert werden. Die in der Projektlaufzeit erarbeiteten Handlungsansätze sollen im Rahmen eines methodischen Werkzeugkoffers auch anderen Kommunen zur Verfügung gestellt werden.

Das Kommunalprofil wurde von der wissenschaftlichen Begleitung der DWK erstellt. Es basiert zum einen auf Daten und Materialien, welche die Kommune der wissenschaftlichen Begleitung für diesen Zweck zur Verfügung gestellt hat. Zum anderen wurden dafür Aussagen und Ein- schätzungen aus Leitfaden-Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Kommune (z.T. nicht nur aus der Kommunalverwaltung), die von der wissenschaftlichen Begleitung im Rahmen der DWK geführt wurden, ausgewertet.

Das Kommunalprofil beinhaltet die folgenden Informationen:

- Statistische Daten und zusammenfassende Einschätzungen der Kommune zu den Berei- chen demografische Entwicklung (”evölkerungsentwicklung, ”evölkerungsprognose, Zu- und “bwanderungen), ”ildung, “rbeit, Wirtschaft und Sozialleistungen, Woh- nen, Engagement und Partizipation, Gesundheit und Pflege, Nahversorgung, Mobi- lität, Verkehrsanbindung und Infrastruktur sowie Kultur & ”egegnung, Freizeit - Informationen und Einschätzungen der Kommune zu Rahmenbedingungen und Prozes- sen sowie zur Ausgangslage der kommunalen Demografiepolitik (vorliegende Leitbilder und Handlungsprogramme, vorhandene politische Beschlüsse, bisherige Arbeitsschritte, bestehende Organisationsstrukturen, Formen der Zusammenarbeit verschiedener Akteu- re innerhalb und außerhalb der Kommune, Monitoring von Prozessen) - Vorhandene Projekte und Initiativen (u.a. (Modell-) Projekte und Angebote vor Ort), kon- krete bisherige und geplante Maßnahmen - SWOT-Analyse (basierend insbesondere auf den Ergebnisse der Leitfaden-Interviews)

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 3 von 55

Das Projekt "Demografiewerkstatt Kommunen" (DWK) wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und der Deutschen Fernsehlotterie. Es wird unterstützt von den Kommunalen Spitzenverbänden. Weitere Projektpartner sind die Forschungsgesell- schaft für Gerontologie e.V. / Institut für Gerontologie an der TU Dortmund (wissenschaftliche Begleitung) und das Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. (Geschäfts- stelle DWK).

Ziel der DWK ist es, die teilnehmenden acht Kommunen demografiefest zu machen, d.h. die Kommunen bei der Entwicklung und Umsetzung einer individuell abgestimmten Demogra- fiestrategie durch die Bereitstellung von Beratungsdienstleistungen zu unterstützen und zu be- gleiten. Maßnahmen zur Einbeziehung und Information der Zivilgesellschaft werden ebenfalls unterstützt.

Die Prozessabläufe werden durch die wissenschaftliche Begleitung systematisch beschrieben und evaluiert.

www.demografiewerkstatt-kommunen.de

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 4 von 55

1. Basisinformationen

 Bundesland: Niedersachsen  Art der Kommune: Landkreis  Verwaltungssitz:  Einwohnerzahl: 317.659 (Stand 30.06.2016)  Fläche (km²): 2.882,04  Bevölkerungsdichte (Einwohner je km²): 109,6  Gemeindetyp (nach BBSR 2014): 19 Städte: Überwiegend Kleinstädte mit einer größeren Mittelstadt (Lingen) und zwei kleineren Mittelstädten (Meppen, )  Demografietyp nach Bertelsmann Stiftung: - 4 Städte bzw. Samtgemeinden (Nordhümmling, , Haselünne, ) sind dem Typ 1 zugeordnet (Stabile ländliche Städte und Gemeinden) - 11 Städte bzw. (Samt-)Gemeinden (Dörpen, Sögel, , Haren, Twist, Geeste, Lenge- rich, , Emsbüren, , ) sind dem Typ 4 zugeordnet (Wohlhabende Kommunen in ländlichen Räumen) - 1 Stadt (Papenburg) ist dem Typ 5 zugeordnet (Städte und Gemeinden in strukturschwa- chen ländlichen Räumen) - 2 Städte (Meppen, Lingen) sind dem Typ 6 zugeordnet (Stabile Mittelstädte)

2. Lage und Geografie

Abb. 1: Geografische Lage. (Quelle: Eigene Darstellung Geschäftsstelle DWK, basiert auf " location map.svg" von NordNordWest, [CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons)

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 5 von 55

Der Landkreis Emsland erstreckt sich über 2.882,04 km² von der nordrhein-westfälischen Lan- desgrenze bei Rheine bis zur Grenze Ostfrieslands bei Papenburg. Er ist damit flächenmäßig der größte Landkreis Niedersachsens, zählt zu den größten in der Bundesrepublik Deutschland und ist insgesamt größer als das Bundesland Saarland. Die geographischen Grenzpunkte liegen im Norden in der Gemeinde Rhede (), im Süden in der Gemeinde Salzbergen, im Westen in der Gemeinde Twist und im Osten in der Gemeinde . Nachbarn im Westen sind die Niederlande (rd. 60 km lange gemeinsame Staatsgrenze). Im Osten grenzen die Landkreise und Osnabrück, im Norden der Landkreis , im Südwesten der Landkreis Grafschaft Bentheim an das Emsland. (vgl. www.emsland.de)

Abb. 2: Die kreisangehörigen Städte und Gemeinden (Landkreis Emsland 2016d).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 6 von 55

3. Ausgangslage

3.1 Demografische Entwicklung

Bevölkerungsentwicklung:

Abb. 3: Bevölkerungsentwicklung im Landkreis Emsland von 2005 bis 2014 (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen) 318.000 315.757 316.000 313.533 313.824 313.689 314.000 313.098 313.056 312.855 311.965 311.634 312.000 310.088

Bevölkerung 310.000

308.000

306.000 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

 Der Landkreis Emsland ist ein wachsender Landkreis (vgl. Abb. 3). Im Jahr 2014 lag die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner bei 315.757. Auch die Bevölkerungsvorausbe- rechnungen sehen bis 2030 ein weiteres Wachstum.1  In den 90er Jahren (Ende der 80er Jahre bis 1996 zum Inkrafttreten des Wohnortzuwei- sungsgesetzes) hatte der Landkreis Emsland einen großen Zustrom von Spätaussiedlern zu verzeichnen. Diese haben im Emsland Fuß gefasst, was sich auf die Bevölkerungs- entwicklung insgesamt positiv ausgewirkt hat. (vgl. Landkreis Emsland 2016a und Inter- view 2016).  Der Zuzug von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit und Spätaussiedlern hat in der Vergangenheit spürbaren Einfluss auf die Bevölkerungsentwicklung genommen. Ohne diese Personengruppen wäre die Einwohnerzahl des Landkreises Emsland deutlich geringer (im Jahr 2014 um 47.609 Personen, d.h. 15% der Bevölkerung). (Landkreis Ems- land 2016a).

1 Wenn nicht anders gekennzeichnet, handelt es sich bei den dargestellten Informationen um eine Zu- sammenfassung der Ergebnisse aus insgesamt sechs Leitfaden-Interviews mit Vertretern und Vertreterin- nen des Landkreises Emsland bzw. Mitgliedern des Arbeitskreises Demografie, der Gemeinde Vrees und weiteren in der Demografiearbeit des Landkreises Engagierten, welche im Rahmen des Projektes Demo- grafiewerkstatt Kommunen im April und Mai 2016 geführt wurden. Wörtliche Zitate sind mit (Interview 2016) gekennzeichnet.

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 7 von 55

Alterung:  Der Anteil der Älteren (50+) ist gestiegen (vgl. Abb. 4): Im Jahr 2014 gab es im Landkreis Emsland mehr 50-Jährige und Ältere als im Jahr 2005. Der Anteil der jüngeren Einwoh- nerinnen und Einwohner ist demgegenüber zurückgegangen.

Abb. 4: Bevölkerungsentwicklung nach Altersgruppen im Landkreis Emsland von 2005-2014 (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen) 100000 94244 85380 80000 67444 46933 60000 49317 50653 42629 41760 44899 40674 40000 19860

Bevölkerung 16977 14634 20000 10441 0 0 bis unter 6 6 bis unter 18 18 bis unter 30 bis unter 50 bis unter 65 bis unter 80 Jahre und Jahre Jahre 30 Jahre 50 Jahre 65 Jahre 80 Jahre älter

2005 2014

 Sowohl auf Landkreis- als auch auf Landesebene ist das Durchschnittsalter in den letz- ten Jahren deutlich angestiegen (vgl. Landkreis Emsland 2016a). Im Landkreis Emsland stieg es kontinuierlich von 38,1 Jahren (im Jahr 2005) auf 42,3 Jahre (2014) (vgl. Abb. 5).  Das Durchschnittsalter lag zwar während des gesamten Zeitraums unterhalb des Lan- desniveaus, der Abstand verringerte sich jedoch deutlich (vgl. Landkreis Emsland 2016a). Der demografische Wandel vollzieht sich im Hinblick auf eine alternde Gesellschaft im Emsland deutlich ausgeprägter als auf Landesebene. (Landkreis Emsland 2016a).

Abb. 5: Durchschnittsalter im Landkreis Emsland von 2005 bis 2014 (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen) 44 42,3 41,8 42,1 42 41,2 41,5 40,5 40,9 39,7 40,1 40 38,1 38

36 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

 Im Landkreis Emsland lebte Anfang 2014 ein im Vergleich zu Land und Bund größerer Anteil an Kindern, ein in etwa vergleichbarer Anteil an Erwerbsfähigen und ein geringe- rer Anteil an Seniorinnen und Senioren. (Landkreis Emsland 2016a).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 8 von 55

Geburten:

Abb. 6: Zusammengefasste Geburtenziffer im Landkreis Emsland von 2005 bis 2014 (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen) 1,7 1,65 1,65 1,61 1,6 1,55 1,56 1,55 1,55 1,52 1,52 1,49 1,5 1,48

1,45

1,4

Anzahl aller Lebendgeborenen 1000 je Frauenim 15 Alter von unter bis Jahre 45 1,35 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

 Die absolute und relative Geburtenhäufigkeit verlief von Mitte der 90er Jahre bis 2010 rückläufig, gefolgt von Stagnation und einem deutlichen Anstieg in 2014 (Landkreis Emsland 2016a). Die zusammengefasste Geburtenziffer (durchschnittliche Kinderzahl je Frau im Alter von 15 bis unter 45 Jahren; vgl. Abb. 6) lag im Jahr 2014 für das Emsland mit 1,65 höher als sowohl im Landes- (1,53) als auch im Bundesdurchschnitt (1,47).2 (vgl. Landkreis Emsland 2016a und Statistisches Bundesamt). Es wird sich zukünftig zeigen, ob mit dem deutlichen Anstieg im Jahr 2014 eine Trendwende eingesetzt hat oder ob es sich um einen statistischen “usreißer handelt (vgl. Landkreis Emsland 2016a).  Ab 2009 wurden die Geburtenüberschüsse von Geburtendefiziten abgelöst. Die zuneh- mende Zahl der Sterbefälle (insbes. eine Folge der alternden Bevölkerung) führte dazu, dass auch im Emsland Geburtendefizite Realität geworden sind und wahrscheinlich dau- erhaft anhalten werden (vgl. Landkreis Emsland 2016a). Diese sind aber noch nicht so stark ausgeprägt wie auf Landes- und Bundesebene. (vgl. Landkreis Emsland 2016a). Im Jahr 2014 lag das Geburtendefizit bei -180 (Landkreis Emsland 2016b).

Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit:

 Der Anteil der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen und lag 2014 leicht oberhalb des Landes-, aber noch deutlich unterhalb des Bundesniveaus. (vgl. Landkreis Emsland 2016a). Im Jahr 2014 lag der An- teil der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bei 8% (vgl. Abb.7).

2 Für das Jahr 2011 liegen dem Landkreis Emsland keine Daten zur zusammengefassten Geburtenziffer vor. Die Zahl der Lebendgeborenen im Jahr 2011 lag mit 2.650 zwischen den Zahlen aus dem Jahr 2010 (2.627) und dem Jahr 2012 (2.657). (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 9 von 55

Abb. 7: Anteil der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Landkreis Emsland (31.12.2014) (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen)

Gesamtbevölkerung: 315.757 Deutsche Staatsangehörigkeit 92%

Ausländische Staatsangehörigkeit 8%

 Unter den Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bilden Personen aus den Niederlanden (33%) und Polen (20%) die stärksten Gruppen, gefolgt von Personen aus Rumänien und Asien (jeweils 8%), Ungarn (5%), der Türkei (4%) sowie Serbien, der Rus- sischen Föderation und dem Kosovo mit jeweils 3% (Stand 31.12.2014). (Landkreis Ems- land 2016a).

Wanderungen:  Im Zeitraum von 1980 bis 2014 gab es (mit Ausnahme der Jahre 2009 und 2010) nur Be- völkerungszunahmen. Die relativen Zunahmen (pro 1.000 Einwohner) lagen für den ge- samten Betrachtungszeitraum immer oberhalb derjenigen Niedersachsens. Allerdings verringert sich die Differenz zunehmend. (vgl. Landkreis Emsland 2016a).  Zunehmende Fortzüge werden durch zunehmende Zuzüge kompensiert. Aufgrund guter wirtschaftlicher Rahmenbedingungen im Landkreis Emsland und vermehrter positiver Wanderungssalden aus dem Ausland sind seit 2009 stetig steigende Wanderungsgewin- ne zu verzeichnen. (Landkreis Emsland 2016a). Im Jahr 2014 lag der Wanderungssaldo bei 2.205 (vgl. Abb. 8). Die Zuzüge gleichen zum Teil die Geburtendefizite (noch) aus (vgl. Landkreis Emsland 2016b).  Die höchsten Zuwanderungsgewinne des Emslandes kommen aus dem Ausland (stei- gende Zuwanderungen u.a. aus Polen und Rumänien), wobei seit einigen Jahren stagnie- rende bzw. rückläufige Zuwanderungen aus den Niederlanden zu beobachten sind. (vgl. Landkreis Emsland 2016a).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 10 von 55

Abb. 8: Wanderungen im Landkreis Emsland insgesamt von 2010 bis 2014 (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen) 16.000 15.313 13.793 14.117 13.382 13.108 14.000 12.645 12.408 12.795 11.333 12.000 11.170 10.000 8.000 6.000 4.000 2.205 AnzahlWanderungen 2.000 1.385 1.322 - 163 737 2010 2011 2012 2013 2014

Zuzüge über Kreisgrenzen Fortzüge über Kreisgrenzen Wanderungssaldo

 Zwischen 2005 und 2009 gab es im Landkreis Emsland deutliche Wanderungsverluste bei den 18 bis unter 25-Jährigen (”ildungsmigration) (vgl. Landkreis Emsland 2016b). Auch im Jahr 2010 bis 2014 hatte der Landkreis Emsland ausschließlich in der Alters- gruppe der 18- bis unter 25-Jährigen einen negativen Wanderungssaldo zu verzeichnen (vgl. Abb.9), der Wanderungssaldo für alle anderen Altersgruppen im gleichen Zeitraum war positiv (vgl. ebd.).  Trotz Fortzug dieser jungen Menschen (Studierende, Auszubildende, Berufsanfän- ger/innen) aus dem Emsland in andere Regionen gab es in allen Altersgruppen Wande- rungsgewinne, insbesondere von Personen im Alter von 25 bis 30 Jahren (”erufsanfän- ger) sowie in der Gruppe der 30 bis 50-Jährigen (Familiengründer und Eigentumser- werber). (Landkreis Emsland 2016a).

Abb. 9: Wanderungssaldo nach Altersgruppen im Landkreis Emsland von 2010 bis 2014 (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen) 1.000 836 800 734 591 629 617 600 590 349 397 400 320 348 312 243 245 287 190 262 200 185 104 143 73 89 85 98 58 43 28 - unter 18 18 bis unter 25 25 bis unter 30 30 bis unter 50 50 bis unter 65 65 und älter

-200 Wanderungssaldo

-400 -349 -388 -600 -633 -800 -674

2010 2011 2012 2013 2014

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 11 von 55

Bevölkerungsprognose:

 Zurzeit existieren verschiedene Bevölkerungsvorausberechnungen, die sowohl auf Lan- des- als auch auf Landkreisebene zu abweichenden Ergebnissen kommen. Für den Land- kreis Emsland werden neben stagnierenden Werten auch deutliche Zuwächse prognosti- ziert.3 (vgl. Landkreis Emsland 2016a).  Das Landesamt für Statistik Niedersachsen prognostiziert für den Landkreis Emsland bis zum Jahr 2025 einen Bevölkerungszuwachs um insgesamt 3,9 Prozentpunkte (vgl. Abb. 10). Die Prognose lag aber bereits für das Jahr 2014 (Prognose: 320.193) deutlich über der tatsächlichen Einwohnerzahl (315.757). Die überdurchschnittlich hohen Bevölke- rungswerte des zugrunde gelegten Basisjahres 2008 (vgl. Abb. 3) führen zu einer (zu) op- timistischen Prognose. (vgl. Landkreis Emsland 2016a). Es ist davon auszugehen, dass die künftigen Steigerungsraten geringer ausfallen als vom Landesamt prognostiziert (vgl. Landkreis Emsland 2016a).

Abb. 10: Prognostizierte Entwicklung der Einwohnerzahl im Landkreis Emsland bis 2025 (Prognose für 2009 bis 2031 mit Datenbasis vom 31.12.2008) (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen) 334.000 332.634 332.000 331.056 330.000 329.097 331.889 330.122 328.000 326.789 327.980 326.000 324.282 324.000 325.557 321.609 322.000 322.974 + 3,9%

320.000 Bevölkerung 318.000 320.193 316.000 314.000 312.000 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025

 Nach der Bevölkerungsprognose bis zum Jahr 2031 des Landesamtes für Statistik Nie- dersachsen wird es im Emsland zu einer gravierenden Veränderung im Altersaufbau kommen. Der Anteil der jüngeren und mittleren Bevölkerung bis unter 60 Jahren wird sich reduzieren, der Anteil der älteren Bevölkerung wird voraussichtlich deutlich zu- nehmen. (vgl. Landkreis Emsland 2016a). Abb. 11 zeigt die prognostizierte Entwicklung der unterschiedlichen Altersgruppen bis zum Jahr 2025.

3 Für den Landkreis Emsland liegen Vorausberechnungen des Landesamtes für Statistik Niedersachsen, der NBank, der Bertelsmann-Stiftung und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung vor. In den Prognosen werden unterschiedliche Annahmen zugrunde gelegt. Darüber hinaus verlief die tatsächli- che Entwicklung der emsländischen Einwohnerzahlen keineswegs gleichförmig, zumal durch die Umstel- lung der Daten auf Basis der Volkszählung von 1987 hin zu Daten auf Basis des Zensus 2011 Datenkor- rekturen nötig waren. Da zudem die Wanderungsbewegungen aufgrund politisch instabiler Verhältnisse (Flüchtlinge) nicht kalkulierbar sind, sind nach Einschätzung des Landkreises Emsland seriöse Voraussa- gen kaum möglich. (vgl. Landkreis Emsland 2016a).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 12 von 55

Abb. 11: Prognostizierte Entwicklung der unterschiedlichen Altersgruppen im Landkreis Emsland von 2014 bis 2025 (Quelle: Eigene Berechnungen auf Basis der Vorausberechnung des Landesamtes für Statistik Niedersachsen)

50% 43,3% 40%

30% 23,1% 20% 15,2%

10% 3,9% 0%

-10% -3,8% -11,5% -20% -13,1% 0 bis unter 6 bis unter 18 bis 30 bis 50 bis 65 bis 80 Jahre 6 Jahre 18 Jahre unter 30 unter 50 unter 65 unter 80 und älter Jahre Jahre Jahre Jahre

 Der Rückgang in den Altersgruppen bis unter 60 Jahren wird der Prognose des Landes- amtes für Statistik Niedersachsen zufolge im Emsland niedriger ausfallen als auf Be- zirks- und Landesebene. Im Gegenzug wird der Anteil der über 60-Jährigen in viel stär- kerem Maße ansteigen als auf Bezirks- und Landesebene. (vgl. Landkreis Emsland 2016a).  Auch ein stärkerer Zuzug von in der Regel relativ jungen Flüchtlingen wird keine gravie- renden Auswirkungen auf die Altersstruktur der emsländischen Bevölkerung haben. (Landkreis Emsland 2016a).

3.2 Bildung

 Im Jahr 2015/2016 besuchten im Landkreis Emsland insgesamt 12.167 Kinder eine Kin- dertageseinrichtung (vgl. Abb. 12). Die Betreuungsquote der unter 3-Jährigen4 lag bei 37,7% (im Kita-Jahr 2008/2009 lag sie noch bei lediglich 4%, die Krippenplätze haben sich in diesem Zeitraum von 48 auf 2.223 erhöht).

Abb. 12: Kinder in Kindertageseinrichtungen im Landkreis Emsland 2015/2016 (Stichtag Oktober des laufenden Kita-Jahres) (Quelle: Eigene Erhebungen des Landkreises Emsland) unter 3 Jahre 2.459 3 bis unter 6 Jahre 8.908 Tagespflege 800 Gesamt 12.167

4 Prozentualer Anteil der unter 3-Jährigen in Kindertagesbetreuung an allen Kindern des gleichen Alters

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 13 von 55

 Im Landkreis Emsland gibt es 168 Allgemeinbildende Schulen, die im Jahr 2016 von ins- gesamt 36.503 Schülerinnen und Schülern besucht wurden (vgl. Abb. 13) sowie 54 Be- rufsbildende Schulen mit insgesamt 14.000 Schülerinnen und Schülern (vgl. Abb. 14).  Nach Schätzung des zuständigen Fachamtes (Fachbereich Bildung des Landkreises Ems- land) werden aktuell über 90 % der allgemeinbildenden Schulen als offene Ganztags- schule geführt. Bereits im Jahr 2011 wurden im Landkreis Emsland knapp 80 % der Schulen als offene Ganztagsschule geführt, während im Land Niedersachsen der Anteil zu diesem Zeitpunkt nur bei etwa 30 % lag (vgl. Landkreis Emsland 2012a).

Abb. 13: Allgemeinbildende Schulen im Landkreis Emsland 2016 (Quelle: Eigene Erhebungen des Landkreises Emsland) Schulen davon freier Schüler-/innen gesamt Schulträger gesamt

Grundschule 103 0 11.629 Grund- und Hauptschulen 1 0 131 Grund- und Oberschulen 5 0 2.063 Hauptschule 1 0 145 Realschule 4 1 398 Haupt- und Realschule 2 1 1.009 Förderschule 14 2 889 (versch. Schwerpunkte) Gymnasium 12 4 10.273 Oberschule 25 3 9.283 Integrierte Gesamtschule 1 0 683 Gesamt 168 11 36.503

Abb. 14: Berufsbildende Schulen im Landkreis Emsland 2016 (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen) Schulen davon freier Schüler-/innen gesamt Schulträger gesamt

Berufsschule (Teilzeit) 7 1 7.678 Berufseinstiegsklasse 6 2 199 Berufsvorbereitungsjahr (davon 164 in Sprachförderklassen) 6 1 287 Berufsfachschule 12 6 2.148 Fachoberschule 8 2 1.245 Berufliches Gymnasium 5 0 1.335 Fachschule 9 4 1.094 Berufsoberschule 1 1 14 Gesamt 54 17 14.000

 Die Hochschule Osnabrück unterhält einen Hochschulstandort in Lingen (Ems), darüber hinaus gibt es ein duales Studiengangangebot in Lingen (Ems).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 14 von 55

 Der mittlere Schulabschluss war der häufigste Abschluss im Jahr 2014: Etwas mehr als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler (56,3%) hat im Jahr 2014 die Schule mit einem Realschulabschluss verlassen (vgl. Abb. 15), dies ist ein höherer Anteil als im Bundes- durchschnitt (44,2%). Knapp ein Viertel der Schülerinnen und Schüler (23,1%) hat die Schule mit der Allgemeinen Hochschulreife abgeschlossen, was deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegt (33%). Nur 5,3% der Schülerinnen und Schüler haben die Schu- le ohne Hauptschulabschluss verlassen. Dies ist etwas weniger als im bundesweiten Durchschnitt (5,5%).

Abb. 15: Schulabgängerinnen und -abgänger an allgemein- bildenden Schulen nach Abschluss im Landkreis Emsland 2014 (Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen, z.T. eigene Berechnungen des Landkreises Emsland) 60% 56,3% SchulabgängerInnen im Landkreis 50% Emsland insgesamt: 3.948 40% 30% 23,1% 20% 14,3% 5,3% 10% 1,1%

Schulabgänger/innen 0% Ohne Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife Allgemeine Hauptschulabschluss Hochschulreife

 Die männlichen Schüler haben im Jahr 2014 die Schule häufiger ohne Hauptschulab- schluss verlassen (6,9%) als die Schülerinnen (3,5%) (vgl. Abb. 16). Am häufigsten haben Schülerinnen und Schüler mit ausländischer Staatsangehörigkeit die Schule ohne Hauptschulabschluss verlassen, dies war bei rund 20% von ihnen der Fall (vgl. ebd.). Die Allgemeine Hochschulreife wurde am häufigsten von den Schülerinnen erreicht (26,5%), am seltensten von Schülerinnen und Schülern mit ausländischer Staatsangehörigkeit (7,3%) (vgl. ebd.).

Abb. 16: Schulabschlüsse nach Geschlecht und Staatsangehörigkeit im Landkreis Emsland 2014

Männer 6,9% 17,3% 54,9% 19,9%

Frauen 3,5% 10,9% 57,8% 26,5%

Ausländ. Staatsangeh. 20,3% 18,7% 53,7% 7,3%

0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80% 90% 100%

Ohne Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife Allgemeine Hochschulreife

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 15 von 55

 Volkshochschulen (in Meppen, Lingen (Ems) und Papenburg)  Historisch-Ökologische Bildungsstätte Emsland in Papenburg e.V. (HÖB)  Ludwig-Windthorst-Haus (Katholisch-Soziale Akademie in Lingen (Ems))  Emsland-Akademie: Umfangreiches Weiterbildungsangebot des Wirtschaftsverbands Emsland in enger Partnerschaft mit zahlreichen emsländischen Bildungsträgern (Volks- hochschulen Meppen, Lingen und Papenburg; Historisch-ökologische Bildungsstätte Pa- penburg; Ludwig-Windthorst-Haus; BBS Lingen; Polizeiinspektion; IT-Emsland; etc.). Ne- ben Weiterbildungsseminaren für Unternehmer und Mitarbeiter gibt es auch ein speziel- les Angebot für Auszubildende. (vgl. Wirtschaftsverband Emsland e.V. 2016).

3.3 Arbeit, Wirtschaft und Sozialleistungen

 Der Landkreis Emsland hatte in den Jahren 2010 bis 2013 einen steigenden und stets positiven Pendlersaldo zu verzeichnen (vgl. Abb. 17). Im Jahr 2013 lag es bei 5.683 Per- sonen (vgl. ebd.).

Abb. 17: Berufspendler im Landkreis Emsland von 2010 bis 2013 (Quelle: Bundesagentur für Arbeit) 69.498 70.991 75.000 63.989 66.635 60.564 62.321 64.248 65.308 60.000 45.000

30.000 Pendler 15.000 - 3.425 4.314 5.250 5.683 2010 2011 2012 2013

Einpendler Auspendler Pendlersaldo

 Die Wirtschaft des Landkreises Emsland ist durch moderne Industrie- und Gewerbebe- triebe geprägt. Es hat sich ein vielfältiger Branchen-Mix aus Industrie und Dienstleis- tung, Handwerk, Handel und Fremdenverkehr entwickelt. Wichtige Arbeitgeber sind die Betriebe des Maschinen-, Motoren- und Fahrzeugbaus, der Papiererzeugung, des Schiff- baus (z.B. Papenburger Meyer-Werft), der Ernährungswirtschaft und des Baugewerbes. (vgl. Landkreis Emsland 2016d).  Seit einigen Jahren erfolgt darüber hinaus ein verstärkter Ausbau des Fremdenverkehrs (vgl. Landkreis Emsland 2016d).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 16 von 55

 Mit den günstigen Standortfaktoren (u.a. sehr gute Verkehrsanbindung über Wasserstra- ßen, Autobahnen und Schienennetze; große zusammenhängende Industrie- und Gewer- beflächenareale) bietet das Emsland auch über die Schwerpunktorte Lingen (Ems), Mep- pen, Papenburg und Dörpen hinaus hervorragende Ansiedlungs- bzw. Erweiterungsbe- dingungen für Unternehmen. (vgl. Landkreis Emsland 2016d).  Im Landkreis Emsland gab es im Jahr 2015 insgesamt 124.869 sozialversicherungspflich- tig Beschäftigte. Dies entspricht einer Beschäftigungsquote von 58,99 % (Anteil der so- zialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter von 15 bis unter 65 Jahren). Die Beschäftigungsquote im Bundesdurchschnitt betrug zum gleichen Zeitpunkt nur 56,9% (Quelle: Bundesagentur für Arbeit).  Der größte Teil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (17%) arbeitet im Bereich Metall- und Elektro- sowie Stahlindustrie; dies ist mehr als im bundesweiten Durch- schnitt (11%). Darüber hinaus ist ein vergleichsweise großer Teil (14%) im ”ereich Han- del, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (bundesweit 10,5%) sowie im Baugewerbe (10% vs. 8,1% im Bundesdurchschnitt) tätig (Quelle: Bundesagentur für Ar- beit). Abb. 18 ist eine detailliertere Aufschlüsselung zu entnehmen. Sie verdeutlicht den hohen Anteil sozialversicherungspflichtig Beschäftigter im produzierenden Gewerbe (Sekundärer Sektor).

Abb. 18: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte nach Wirtschaftsabschnitten (Quelle: Landkreis Emsland 2016e).

 Im Landkreis Emsland besteht nahezu Vollbeschäftigung, und der Landkreis hat einen Fachkräftemangel zu verzeichnen. Eine durch die Regionaldirektion Niedersachsen- Bremen der Bundesagentur für Arbeit und die Ems-Achse 2009 in Auftrag gegebene und

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 17 von 55

durch die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung (GWS) erstellte Studie, prognostiziert bis 2025 für die Ems-Achse einen Stellenzuwachs in Höhe von 12.000 so- zialversicherungspflichtiger Stellen. Zugleich wird aufgrund des demografischen Wan- dels ein Rückgang der erwerbsfähigen Personen um 24.000 erwartet. (vgl. Ems-Achse 2016).  Die Wachstumsregion Ems-Achse zählt zu den dynamischsten Wirtschaftsregionen Deutschlands. Die Beschäftigung ist seit 2000 um ein Vielfaches gestiegen, wie im übri- gen Bundesgebiet. Durch ihre zentraleuropäische Lage knüpft die Ems-Achse an beste- hende Ost-West-Verbindungen an und ist zugleich Bindeglied zwischen der deutschen Nordseeküste und dem Ruhrgebiet/ Nordrhein-Westfalen. Zur Ems-Achse gehören die Landkreise , , Leer, Emsland und Grafschaft Bentheim sowie die Seestadt . (vgl. Ems-Achse 2016).  2015 waren im Landkreis Emsland insgesamt 5.171 Personen arbeitslos gemeldet, da- von 2.820 im Rechtskreis des SGB III und 2.351 im Rechtskreis des SGB II (Quelle: Bun- desagentur für Arbeit). Dies entspricht einer Arbeitslosenquote von insgesamt 3,0 %, die deutlich unter der bundesweiten (6,1 %) und landesweiten Quote (5,9 %) liegt. Die Ar- beitslosenquote im Rechtskreis des SGB II in Höhe von 1,4 % ist niedersachsenweit der niedrigste Wert. (vgl. Jobcenter Landkreis Emsland 2016).  Im März 2016 lag die Arbeitslosenquote im Landkreis Emsland bei 3,2 % (5.454 Arbeits- lose) und damit weiterhin deutlich unter dem bundesdeutschen (6,5 %) und landeswei- ten Durchschnitt (6,2 %). Auch die gruppenspezifischen Arbeitslosenquoten des Land- kreises Emsland lagen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt, so betrug bspw. die Ar- beitslosenquote der Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Landkreis Ems- land im März 2016 lediglich 9% (bundesweit 16,1%) (Quelle: Bundesagentur für Arbeit) (vgl. Abb. 19).

Abb. 19: Gruppenspezifische Arbeitslosenquoten im Landkreis Emsland im März 2016 (Quelle: Bundesagentur für Arbeit)

10% 9,0%

8% Arbeitslose insgesamt: 5.454 Arbeitslosenquote insgesamt: 3,2% 6% 4,0% 3,6% 4% 3,2% 3,1% 2,7% 1,4%

Arbeitslosenquote 2%

0% Männer Frauen 15 bis unter 15 bis unter 50 bis unter 55 bis unter Personen 25 Jahre 20 Jahre 65 Jahre 65 Jahre mit ausländ. Staatsangeh.

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 18 von 55

 Kinderarmut: Im Februar 2016 waren im Landkreis Emsland 3.057 unter 15-Jährige im Rechtskreis des SGB II verzeichnet, dies entspricht einer Quote von rund 6,5 % im Ver- hältnis zur Anzahl der 0 bis unter 15 Jährigen an der Gesamtbevölkerung (Quelle: Fach- bereich Arbeit des Landkreises Emsland).  Altersarmut: Zum 30.06.2016 bezogen im Landkreis Emsland 1.159 Personen ab 65 Jah- ren Leistungen zur Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung (SGB XII, Kap. 4) (Quelle: Fachbereich Soziales des Landkreises Emsland).

3.4 Wohnen

 Im Landkreis Emsland besteht eine vergleichsweise sehr hohe Eigenheimquote (vgl. Landkreis Emsland 2015b). Im Jahr 2013 betrug die Quote 78% (vgl. NBank 2015). Lässt man die Mittelzentren Lingen (Ems), Meppen und Papenburg außen vor, liegt die Quote deutlich über 80%. Im Land Niedersachsen lag die Eigenheimquote im Jahr 2013 bei nur 61% (vgl. NBank 2015).  Die Wohnungsmarktbeobachtung 2014/2015 der NBank (vgl. NBank 2015) konstatiert für Niedersachsen eine Wohnraumknappheit in Städten, Leerstände auf dem Land und einen Trend zu kleineren Haushalten (vgl. Landkreis Emsland 2015b).  Niedersachsenweit wies der Landkreis Emsland im Jahr 2013 den geringsten Anteil an Einpersonenhaushalten auf (vgl. Landkreis Emsland 2015b). Im Jahr 2011 lag der Anteil der Einpersonenhaushalte im Landkreis Emsland bei rund 25% (vgl. Abb. 20 und 21). Für die Zukunft wird jedoch von einer stark steigenden Nachfrage nach entsprechendem Wohnraum im Hinblick auf die Wohnbedürfnisse der älteren Bevölkerung (Ein- bis Zwei- personenhaushalte) ausgegangen (vgl. Landkreis Emsland 2015b). Abb. 22 zeigt, dass insbesondere die Älteren (ab 50 Jahren) in Einpersonenhaushalten leben.  Für den Landkreis Emsland wird ein Bedarf an Ein- und Zweifamilienhäusern und insbe- sondere Wohnungen in Mehrfamilienhäusern gesehen. (vgl. Landkreis Emsland 2015b sowie Landkreis Emsland 2015c).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 19 von 55

Abb. 20: Anteile der Haushalte nach Personenzahl im Landkreis Emsland im Jahr 2011 (Quelle: Zensus 2011)

6 und mehr 1 Person Personen 24,9% 3,7% 2 Personen 5 Personen 30,8% 6,9%

3 Personen 4 Personen 16,7% Gesamtanzahl der 17,0% Haushalte: 118.026

Abb. 21: Haushalte nach Haushaltstypen im Landkreis Emsland im Jahr 2011 (Quelle: Zensus 2011)

Alleinerziehende Elternteile Paare mit 7,6% Kind(ern) 38,4% Mehrpersonenha ushalte ohne Kernfamilie Paare ohne 2,0% Kind(er) 27,0% Einpersonenhaushalte Gesamtanzahl der (Singlehaushalte) Haushalte: 118.026 24,9%

Abb. 22: Einpersonenhaushalte nach Altersgruppen (ab 15 Jahre) im Landkreis Emsland im Jahr 2011 (Quelle: Zensus 2011)

Gesamtanzahl Haushalte: 118.026 Gesamtanzahl Einpersonenhaushalte (ab 15 Jahre): 28.449 6.247 5.590 6.000 4.232 4.408 3.656 4.000 1.953 2.289 2.000 - - 15 - 17 18 - 24 25 - 29 30 - 39 40 - 49 50 - 64 65 - 74 75 und älter

Einpersonenhaushalte

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 20 von 55

3.5 Gesundheit und Pflege

Ärztliche Versorgung:  Nach der Bedarfsplanung des gemeinsamen Bundesausschusses (GBA) vom 1.1.2013 be- findet sich der Versorgungsgrad an Haus- und Fachärzten im Landkreis Emsland nicht im Bereich der Unterversorgung.  Die Facharztgruppen weisen im Landkreis Emsland überwiegend einen Versorgungsgrad von über 110 % auf.5 Lediglich im Bereich der Augenärzte, Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendpsychiater sind noch Niederlassungen möglich.  Im Bereich der hausärztlichen Versorgung wird es im Emsland zunehmend schwieriger, frei werdende Praxen in den ländlichen Bereichen nach zu besetzen. Im Landkreis Ems- land können bis zur Erreichung eines Versorgungsgrades von 110 % insgesamt 23,5 freie Arztstellen besetzt werden, von denen 8,5 Stellen auf den Planungsbereich Papenburg (Landkreis; Versorgungsgrad = 95,5 %) und 15,0 Stellen auf den Planungsbereich Mep- pen (Bereich Meppen mit Samtgemeinde Lathen; Versorgungsgrad = 87,9 %) entfallen. Der Planungsbereich Lingen hat einen Versorgungsgrad von 110,2 % erreicht.  Innerhalb des Landkreisgebietes gibt es Unterschiede in der Versorgung. Es gibt Berei- che, in denen wegen des hausärztlichen Versorgungsgrades und der Altersstruktur der dort niedergelassenen Hausärzte ein besonderes Interesse an der Nachbesetzung freier und freiwerdender Arztsitze besteht. Insbesondere die Städte (Lingen (Ems), Meppen, Papenburg, Haren (Ems), Haselünne) sind hinsichtlich der ärztlichen Versorgung derzeit noch bessergestellt. Die Standorte, die über ein Akutkrankenhaus verfügen (Lingen (Ems), Meppen, Papenburg, Sögel, Haselünne, ), sind ebenfalls attraktiver für eine Niederlassung eines Arztes. Auch hier ist die hausärztliche Versorgung besser gestellt und die Situation derzeit noch stabil. (vgl. Landkreis Emsland 2016c).

Kliniken:

 Krankenhaus Ludmillenstift in Meppen (19 Fachabteilungen bzw. Belegabteilungen und 9 interdisziplinäre Zentren)  Elisabeth-Krankenhaus Thuine (126-Betten-Haus der Grund- und Regelversorgung mit verschiedenen Fachabteilungen)  Hümmling Hospital Sögel

5 Liegt das numerische Verhältnis zwischen Arzt und Einwohner bei über 110% spricht man von einer Überversorgung (in diesem Fall ist der Versorgungsbereich für diese Facharztgruppe durch den Landes- ausschuss der Ärzte und Krankenkassen für weitere Zulassungen gesperrt), die Grenze zur Unterversor- gung liegt bei 75 %.

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 21 von 55

 Bonifatius Hospital Lingen (Ems)  Marien Hospital Papenburg Aschendorf  St.-Vinzenz-Hospital Haselünne (Grund- und Regelversorgung des nördlichen Emslands sowie Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie im Kreisgebiet)

Nachfolgende Abbildung gibt einen aktuellen Überblick zur Krankenhausstruktur im Landkreis Emsland (Quelle: Landkreis Emsland 2016c).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 22 von 55

Pflege:

 Im Landkreis Emsland gibt es 38 vollstationäre Pflegeeinrichtungen mit 2.416 Plätzen. Hinzu kommen 3 solitäre Kurzzeitpflegen mit 46 Plätzen. Weiterhin gibt es 28 Tages- pflegen mit 417 Plätzen sowie 15 ambulant Betreute Wohngemeinschaften mit 166 Plätzen. Die Anzahl der ambulanten Pflegedienste liegt bei 51 Diensten.  Es liegen im vollstationären Bereich Planungen für weitere 392 Plätze vor (Eine Einrich- tung wird voraussichtlich mit 90 Plätzen ab 05/2016 genutzt werden können). Für die Tagespflege sind 200 Plätze geplant und für das ambulant betreute Wohnen gibt es Pla- nungen in Höhe von 156 Plätzen.  Zum Stichtag 01.02.2016 waren im vollstationären Bereich 2.292 Plätze belegt. Damit stagniert die Belegung auf dem gleichen Niveau wie 2015. In den Vorjahren hingegen korrespondiert eine Zunahme von ca. jeweils 200 neuen Plätzen jährlich mit der glei- chen Steigerung der Inanspruchnahme.  Im Bereich der Kurzzeitpflege hat es einen signifikanten Anstieg der Pflegetage von 49.046 Tagen im Jahr 2013 auf 62.023 Tage im Jahr 2015 gegeben.  Ebenso signifikant ist der Anstieg der Pflegetage im Bereich der Tagespflege von 55.542 Tagen im Jahr 2013 auf 80.463 Tage im Jahr 2015.  Als Besonderheit ist hier festzustellen, dass sich mit 195 Plätzen ca. die Hälfte aller Ta- gespflegeplätze im nördlichen Kreisgebiet befindet. Auch alle geplanten Tagespflege- plätze befinden sich im Nordkreis.  Die Inanspruchnahme der Pflegeplätze der 80-Jährigen und Älteren beträgt zum Stich- tag 01.02.2016 1.654 Plätze, das sind 72,2 % der Gesamtplätze.  Die Inanspruchnahme der vollstationären Pflege beträgt im Landkreis Emsland 16%. Dies liegt weit unter dem bundesweiten Durchschnitt von 29% (Statistisches Bundesamt, Pflegestatistik 2013). Im Kreisvergleich der Pflegestatistik 2011 wies der Landkreis Ems- land in der vollstationären Pflege (2011 15,8 %) einen der niedrigsten Werte deutsch- landweit auf. Die häusliche Pflege mit Unterstützung eines Pflegedienstes ist im Land- kreis Emsland hingegen mit 29% höher als der bundesweite Durchschnitt von 23%. Häusliche Pflege ausschließlich durch Angehörige wird bundesweit von 48 % durchge- führt, im Landkreis Emsland beträgt dieser Wert 55 %.  Im Landkreis Emsland erfolgt somit der überwiegende Anteil der Pflege so lange wie möglich in der eigenen Häuslichkeit, jedoch ist der Trend auch hier rückläufig.  Pflegebedarfsplanung: Es finden regelmäßig Pflegekonferenzen statt, bei denen aktuelle Entwicklungen berücksichtigt werden. Darüber hinaus werden fachspezifisch vom Fach- bereich Soziales statistische Daten zur Pflegesituation im Emsland erfasst. Derzeit sind 10% der insgesamt über 2.300 bestehenden vollstationären Dauerpflegeplätze nicht be- legt. (vgl. Landkreis Emsland 2016c).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 23 von 55

Beratungsstellen im Bereich Pflege und Gesundheit:  Seniorenstützpunkt: seit 2014 ist das Seniorenservicebüro in den Senioren- und Pflege- stützpunkt Niedersachsen des Landkreises Emsland (SPN) integriert (FB Sozia- les). Hieran können sich alle älteren Menschen mit ihren Fragen zur Lebens- und All- tagsbewältigung, aber auch alle Anbieter von Unterstützungsleistungen wenden. Als zentrale Ansprechstelle soll der Seniorenstützpunkt Informationen und Dienstleistungen aus einer Hand anbieten. Auch der Landkreisseniorenbeirat ist dort als Netzwerk mit an- gebunden.  Pflegestützpunkt Landkreis Emsland  Demenz-Servicezentrum Landkreis Emsland  Psychologischen Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche, Eltern und Familien  Sozialpsychiatrische Dienst im Landkreis Emsland: Beratung bei psychischen Erkrankun- gen und seelischen Störungen

Palliativversorgung (Auswahl):

 Palliativstützpunkt Südliches Emsland im Elisabeth-Krankenhaus in Thuine: stationäres Hospiz in Thuine, Palliativstation im Krankenhaus Thuine, Spezialisierte ambulante Pal- liativversorgung (SAPV) in Thuine und Meppen sowie ambulante Hospizdienste in der Umgebung.  Palliativstützpunkt Nördliches Emsland im Hümmling Hospital in Sögel: stationäre Pal- liativeinheit, Spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV), Palliativnetz im nörd- lichen und mittleren Emsland  Ambulanter Hospizdienst in Lingen (Ems) (Lingener Hospiz e.V.)  Hospiz-Hilfe Meppen e.V.  Hospizbewegung Papenburg und Umgebung e.V.

3.6 Begegnung, Beratung, Selbsthilfe

 Mehrgenerationenhäuser (Mehrgenerationenhaus Lingen; Zentrum für Generationen in Papenburg)  Beratung bei wirtschaftlichen Notlagen: Hilfe für Menschen, insbes. Familien, Alleiner- ziehende sowie Jugendliche unter 25 Jahre, die in wirtschaftliche Not geraten sind und sich hieraus nicht alleine befreien können; Schuldner- und Insolvenzberatung.

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 24 von 55

 Kontakt- und Beratungsstelle für Selbsthilfegruppen im Emsland (KoBS): seit 1992; in Trägerschaft des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Niedersachsen e. V. Die KoBS unter- stützt Selbsthilfegruppen und -organisationen im Landkreis Emsland und arbeitet mit anderen Fachdiensten wie Ärzten, Krankenkassen, Beratungsstellen zusammen.  vgl. auch Kap. 3.5 Gesundheit und Pflege

3.7 Partizipation und Engagement

 Der Landkreis Emsland bietet seit Jahren ein regionales Ehrenamtsmanagement mit ei- ner Ehrenamtsservicestelle an.  Bürgerschaftliches Engagement hat im Landkreis Emsland eine lange Tradition und wird vom Landkreis und den Kommunen aktiv gefördert und unterstützt. Durch die dezentrale Organisation mit 19 kommunalen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern ist in je- der Kommune eine gezielte Organisation, Beratung und Vermittlung sichergestellt (vgl. Landkreis Emsland 2012b).  Seit 1994 existiert ein Beirat für Seniorinnen und Senioren, der die Interessen der älte- ren Bewohnerinnen und Bewohner des Emslandes gegenüber der Politik und der Ver- waltung des Landkreises Emsland vertritt. Dem Bereit für Seniorinnen und Senioren ge- hören je eine von den 19 Städten, Samtgemeinden und Gemeinden im Landkreis Ems- land entsandte Person als Vertreterin bzw. Vertreter der örtlichen Seniorinnen und Seni- oren sowie 6 Mitglieder des Kreistages an. Der Beirat wird in seiner Arbeit durch den Seniorenstützpunkt des Landkreises Emsland unterstützt.  Der Ehrenamtsservice koordiniert seit 2006 das Netzwerk der emsländischen Freiwilli- genagenturen und -zentren, in dem derzeit 19 Einrichtungen zusammenarbeiten.

3.8 Kultur, Freizeit, Naherholung

 Emsland Touristik GmbH  Zahlreiche Möglichkeiten für Freizeit, Naherholung und Tourismus: Naturschutzgebiete, Wiesen, Wälder, Heideland, Flusslandschaften, (Rad-, Wasser-, Reit-) Wanderwege (z.B. Hümmlinger Pilgerweg), Internationaler Naturpark Bourtanger Moor- Bargerveen, Gärten und Parks, Fachwerkhöfe, Mühlen, Kirchen und Klöster, Freizeit- parks, Technik (z.B. Besucherzentrum Meyer Werft), etc. (vgl. Emsland Touristik GmbH 2016).  Weitere Touristische Angebote (Auswahl) (Landkreis Emsland 2012a): o Angeln, Motorbootfahren, Fahrgastschifffahrten, Planwagenfahrten, Minigolf, Go- Kart-Fahren, Segelfliegen, Modellfliegen, Surfen, Wasserski

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 25 von 55

o 1.400 km Radwanderwege, 1.100 km Reitwanderwege, 400 km Wasserwanderwe- ge, 30 km Inlineskaterrouten  Sport und Freizeiteinrichtungen (Landkreis Emsland 2012a): o 184 Sportplatzanlagen; 159 Turnhallen; 35 Reithallen; 84 Tennisplatzanlagen (281 Plätze); 19 Freibäder; 16 Hallenbäder; 3 Golfplätze; 10 Yachthäfen; 44 Cam- pingplätze; 14 Jugendzeltplätze; 3 Jugendherbergen; 143 Schießsportanlagen  Kunst und Museen (Landkreis Emsland 2012a): o 19 historische Museen, davon 4 Emslandmuseen (Moormuseum Geeste, Museum Lingen, Ausstellungszentrum für die Archäologie des Emslands, Museum Schloss Clemenswerth) o 2 Kunstmuseen in Aschendorf und Lingen (Ems), zudem Kunstausstellungen in verschiedenen (Rathaus-, Freilicht-) Galerien o 5 Kunstkreise und Kunstvereine o 5 Jugendkunstschulen in Haren, Freren, Lingen (Ems), Meppen und Papenburg  Theater und Konzerte: o 4 Theater in Lingen (Ems), Meppen, Papenburg und Sögel o 2 Freilichtbühnen in Ahmsen und Meppen mit zusammen mehr als 70.000 Besu- chern pro Jahr o 6 Kulturkreise o Arbeitsgemeinschaft Plattdeutsches Theater e.V. o Soziokulturelles Zentrum Alte Molkerei, Freren; etc.  Sonstige Angebote (Auswahl) (Landkreis Emsland 2012a): o KULTOURsommer (jährliche Veranstaltungsreihe von Juni bis September) o Gedenkstätte o Heimathaus Twist mit Erdölmuseum o Heimat-, Musik-, Trachtenvereine o Verein Volkstanz und Folklore Emsland/ Grafschaft Bentheim e.V. o Internationales Kulturnetzwerk Koppelschleuse o Theaterpädagogisches Zentrum der Emsländischen Landschaft e.V. in Lingen (Ems)

3.9 Mobilität, Verkehrsanbindung und -infrastruktur

 Mit der Ems, dem Dortmund-Ems-Kanal, der DB-Strecke 395, der Bundesstraße 70 und der Ende 2004 fertig gestellten Emsland-Autobahn A 31, verbindet sich das Emsland mit den großen Wirtschaftszentren. Auch die bedeutsamen zentralen Orte konzentrieren sich hier: die Mittelzentren Lingen (Ems), Meppen und Papenburg sowie der industrielle Schwerpunktort Dörpen. (vgl. Landkreis Emsland 2016d).  Mobilitätszentrale Emsland: Auskünfte, Informationen, Kontakte und Adressen zum Thema Mobilität und Reisen (Fahrplanauskunft, Kosten des Rufbus etc.).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 26 von 55

 Die Sicherstellung der Mobilität im ländlichen Raum stellt eine große Herausforderung dar.  Der Landkreis Emsland betreibt einen Rufbus, der auf individuelle Anfrage zum Einsatz kommt. Die Inanspruchnahme des Rufbusses ist jedoch gering, da das Angebot (anders als die regulären Buslinien) wenig wahrgenommen wird. In Emsbüren gibt es zudem ei- nen Bürgerbus.

3.10 Migration und Integration

 Seit dem Jahr 2000 (seit 2006 wieder abnehmend) haben sich vermehrt Niederländer im Emsland niedergelassen. Diese überwiegend in Grenznähe wohnenden und häufig noch in den Niederlanden arbeitenden Personen bilden die stärkste Gruppe innerhalb der Per- sonen mit ausländischer Staatsangehörigkeit im Landkreis Emsland. (Landkreis Emsland 2016a). Durch die Grenzlage zu den Niederlanden ist die Integration von Deutsch- Niederländern sowie die Schaffung guter grenzüberschreitender Strukturen im Bereich Arbeitsmarkt und Schule schon lange ein präsentes Thema (vgl. Interview 2016).  Leitstelle für Migration und Teilhabe (ehemals Leitstelle für Integration) zur kommu- nalen Steuerung der Erstintegration, zur Koordinierung der kommunalen Integrations- aufgaben, zum Auf- und Ausbau kommunaler Netzwerke, zur Feststellung von Integrati- onsdefiziten, Konzeptionierung von Integrationsangeboten im Rahmen der nachholen- den Integration sowie zur Optimierung der Zusammenarbeit mit Leistungen bewilligen- den Stellen  Im Jahr 2016 (bis einschl. März) wurden 181.405 Asylanträge gestellt, in rund 62 % der Entscheidungen wurden Flüchtlinge anerkannt (vgl. Abb. 23). Ende März 2016 waren 409.113 Asylverfahren anhängig. (vgl. Landkreis Emsland 2016g).  Die Zahl der Flüchtlinge im Emsland liegt aktuell (Stand: Mitte 2016) bei ca. 6.000 Per- sonen (vgl. Landkreis Emsland 2016f).

Abb. 23: Entscheidungen über Asylanträge im Landkreis Emsland von 2014 bis 2016 (Stand 31.03.2016) (Quelle: Landkreis Emsland) 600.000 476.649 500.000

400.000 * % der Entscheidungen 282.726 300.000 202.834 48,5%* 181.405 200.000 128.911 137.136 150.233 61,6% * 31,5%* 92.577 100.000 40.569 - 2014 2015 2016

Asylanträge Entscheidungen Anerkennung

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 27 von 55

4. Ausgangslage der kommunalen Demografiepolitik

4.1 Arbeitsstrukturen und -formen

 In der Stabsstelle des Landrats (Dezernat I Innerer Service, Finanzen und Kreisentwick- lung) ist der Demografiebeauftragte für die Koordination der demografiestrategischen Arbeit zuständig (als Netzwerker, Projektinitiator, Ideengeber und sensibilisierende Stel- le). In der Stabsstelle wird als Schwerpunkt das Thema Kreisentwicklung bearbeitet, wo- bei das Thema Demografie als wesentliche Aufgabe im Bereich der Kreisentwicklung gesehen wird. Darüber hinaus ist in der Stabsstelle der Ehrenamtsservice bzw. das Eh- renamtsmanagement eingerichtet. Dies wurde bewusst nicht im Bereich Soziales (The- ma Seniorinnen und Senioren) angesiedelt, sondern in direktem Bezug zum Thema De- mografie. Dies erleichtert die Netzwerkarbeit und Initiierung von Modellprojekten in diesem Bereich.  Die Tatsache, dass der Demografiebeauftragte in der Stabsstelle des Landrates angesie- delt ist (und nicht in einem der Fachbereiche) verdeutlicht die Bedeutung des Themas Demografie als Querschnittsaufgabe in der Kreisverwaltung.

Diskussion des Themas Demografie innerhalb des Landkreises Emsland:

 Umfassende ressortübergreifende Netzwerkarbeit: o Arbeitskreis Demografie mit Vertreterinnen und Vertretern der Kommunen sowie den Regionalmanagern (d.h. ein/e Ansprechpartner/in aus jeder emsländischen Ge- meinde, Stadt und Samtgemeinde) sowie bei Bedarf beratend Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Fachbereiche der Kreisverwaltung (vgl. Arbeitsgruppe Eh- renamt und Demografie) o Hausinterne Arbeitsgruppe Ehrenamt und Demografie der Kreisverwaltung (Demo- grafiebeauftragter, Gleichstellungsbeauftragte, Jugendamt, Gesundheitsamt, Leit- stelle Migration und Teilhabe, Ehrenamtsservice, Fachbereich Soziales, Pflege- und Seniorenstützpunkt) o Dezernentenrunden innerhalb der Kreisverwaltung o Arbeitsgruppe Innenentwicklung (zum Themenschwerpunkt Siedlungsentwicklung) o Netzwerk Ehrenamt (mit Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartnern aus dem kirchlichen Bereich und Bildungseinrichtungen) o Netzwerk der kommunalen Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für ehren- amtliches Engagement o Netzwerke des Seniorenservicebüros (z.B. der Wohnberater sowie der Seniorbeglei- ter) o Austausch mit dem Kreisseniorenbeirat o Netzwerk für Integration (unter Koordination der Leitstelle Migration und Teilhabe) o Netzwerk der emsländischen Gleichstellungsbeauftragten (“ktion älter, bunter, weiblicher) o Netzwerk Gesundheitsregion Emsland

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 28 von 55

o Fachgruppe Demografischer Wandel im ländlichen Raum (Fachgruppe der Ems- ländischen Landschaft e.V.) o Arbeitskreis “ktiv über 50 mit dem Kreissportbund Emsland e.V. o Wirtschaftsverband Emsland e.V. o Wachstumsregion Ems-Achse e.V.

o Im Emsland gibt es fünf verschiedene LEADER-Regionen, demografischer Wandel ist Pflichtthema der regionalen Entwicklungskonzepte o Insbesondere im Bereich Ehrenamt intensive Netzwerkarbeit mit Freiwilligenagen- turen, mit kreisangehörigen Städten und Gemeinden, mit kirchlichen Vertretern, Bil- dungshäusern, etc.  Das Thema Demografie wird nicht nur intensiv innerhalb der Kreisverwaltung bearbei- tet, sondern zugleich besteht das Bestreben, das Thema nach außen zu kommunizieren und Sensibilisierungsarbeit zu betreiben (Durchführung von Veranstaltungen, Fachkon- gressen, Demografieforen etc.)  In den politischen Gremien des Landkreises (Kreisausschuss des Kreistags) wird regel- mäßig über demografierelevante Themen und Aktivitäten berichtet, ebenso wie in den örtlichen Sitzungen auf Stadt- und Gemeindeebene.

Ressortübergreifende Zusammenarbeit:

 Das Thema Demografie liegt in der Kreisverwaltung nicht (wie oftmals in anderen Kommunen) in der Zuständigkeit des Fachbereichs Soziales, sondern ist als Quer- schnittsaufgabe in der Stabsstelle des Landrates angesiedelt. Es wird insbesondere als Aufgabe der Kreisentwicklung gesehen, die im Zusammenhang mit vielen Handlungsfel- dern steht, z.B. Wirtschaft oder Bildung.  Das Thema Demografie wird sowohl innerhalb der Kreisverwaltung ressortübergreifend bearbeitet (s.o. ressortübergreifende Netzwerke) als auch innerhalb der kreisangehöri- gen Städte und Gemeinden (dort sind häufig Ansprechpartner/innen mit dem Thema Demografie betraut, die insgesamt für die Kommunen für Projektplanung zuständig sind).  Im Leitsystem Demografie (vgl. Kapitel 4.3), das als ”estandsaufnahme der “ktivitäten im Sinne einer Darstellung der gegenwärtigen Situation dient, sind die jeweiligen Aktivi- täten der Fachämter festgehalten und werden regelmäßig fortgeschrieben.

Kreisübergreifende Kooperationen:

 Im Rahmen des Kennzahlen-Vergleichs Demografischer Wandel (2009 – 2014) jährli- che Treffen mit anderen Landkreisen aus Niedersachsen

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 29 von 55

 (seit Dez. 2015) Demografienetzwerk auf Landesebene (mit Vertreterinnen und Vertre- tern anderer Kommunen und größeren Städte im Land Niedersachsen; Demografiebe- auftragter des Landkreises Emsland hat eine der Sprecherrollen); in diesem Rahmen fin- det auch ein Austausch mit demografierelevanten Akteuren über Niedersachsen hinaus statt.  Verschiedene Arbeitskreise im Rahmen des Zukunftsforums der niedersächsischen Staatskanzlei (mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kirchen, Verbänden, Kultur, etc. sowie zur Vernetzung der Demografiebeauftragten des Landes)  In Planung: deutsch-niederländisches INTERREG-Projekt zum Thema Demografie (ggf. zum Thema Wohnen und Lebensqualität im Alter)  Regelmäßiger Austausch mit der Demografiebeauftragten des Landkreises Leer

Einbindung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden:

 Wettbewerb Unser Dorf hat Zukunft!  Dorfgespräche  Sozial- und Lebensraumanalyse  Bürgerdialog in Rhede (Ems) (intensiver Beteiligungsprozess)  Breite Bürgerbeteiligung zur Weiterentwicklung des deutsch-niederländischen Natur- parks  Diskussion des Themas Demografie in den Gremien vor Ort sowie Einbindung über die Seniorenbeiräte  Familienzentren in den Städten und Gemeinden mit generationsübergreifenden Angebo- ten  Generell gilt: Über den Arbeitskreis Demografie, die weiteren Netzwerke sowie die zahl- reichen kleinräumigen demografiestrategischen Maßnahmen und Aktivitäten erfolgt ei- ne enge Einbindung der kreisangehörigen Städte und Gemeinden sowie ihrer Bürgerin- nen und Bürger vor Ort. (vgl. Kapitel 4.3)

Bürgerbeteiligung:

 Dorfgespräche  Sozial- und Lebensraumanalyse  ”eteiligung am ”ürgerforum (2011) (Fachtagung und Online-Diskussionsforum; initiiert durch die Bertelsmann-Stiftung)  Modellkommune Vrees

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 30 von 55

 Platzierung von Demografiethemen im Rahmen von Veranstaltungen des Heimatbunds bzw. Veranstaltungen der Emsländischen Landschaft e.V. zur Sensibilisierung der Verei- ne und Akteure vor Ort, z.B. Landfrauen, Heimatvereine.  vgl. Kapitel 4.3 Handlungsfelder Siedlungsentwicklung, Nahversorgung, Partizipation und Engagement

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 31 von 55

4.2 Arbeitsschritte

 2002: Gründung kreisweiten Netzwerks für Migration und Integration im Landkreis Ems- land  2005: Emsländische Große Koalition für Kinder und in Folge dessen Entwicklung des Konzepts der emsländischen Familienzentren  seit 2006: hauptamtliche Stelle im Ehrenamtsservice der Kreisverwaltung  30. Juni 2006: erster Fachkongress Mehr Lebensqualität im “lter – neue Chancen für die Wirtschaft sowie Verabschiedung der Emsländischen Erklärung zur Lebensqualität im “lter und damit Start eines breit angelegten Beteiligungsprozesses (u.a. Landkreis- weite Befragung der Generation 50plus zum Thema Lebensqualität im “lter; Grundlage für Handlungsfelder des Demografiekonzepts (2008))  seit 2007: Projekt Integrationslotsen – Ehrenamtlich für eine gemeinsame Zukunft  2007 / 2008: Förderung von drei Zukunftswerkstätten durch den Landkreis Emsland (Bürgerdialoge insbes. zum Thema Lebensqualität im “lter)  03. März 2008: Sondersitzung zum Thema Demografischer Wandel im Kreistag, Verab- schiedung des Demografie-Konzepts  fortlaufende Aktualisierung  seit 2008: Demografiebeauftragter (mit ca. 0,5 Stelle)  2008: Erster Bildungsbericht (als einer der ersten Bildungsberichte für einen Landkreis)  06. Juni 2008: Fachkongress Demografischer Wandel im Emsland in der Historisch- Ökologischen Bildungsstätte Emsland in Papenburg e.V.  seit 2009: Aufbau eines landesweiten Kennzahlen-Vergleichs zum demografischen Wan- del; landesweite Federführung beim Landkreis Emsland auf Anfrage des niedersächsi- schen Landkreistags; bis 2014 Begleitung des Kennzahlen-Vergleichs durch den Land- kreis Emsland (Demografiebeauftragter)  19. Februar 2009: Kongress „hancen für alle – ein Leben lang  Juni 2009: Gründung des Netzwerks kommunaler Ansprechpartnerinnen und Ansprech- partnern mit dem Schwerpunkt freiwilliges Engagement  03.Dezember 2009: Sensibilisierung durch den Landrat bei einer Bürgermeisterdienst- versammlung zum Thema Wohnen im “lter, dass das Siedlungsmanagement bzw. das Thema Innenentwicklung stärker in das Bewusstsein der handelnden Akteure rücken muss.  2009: Landschaftstag der Fachgruppe Demografischer Wandel im ländlichen Raum (Veranstaltung der Emsländischen Landschaft e.V. für die Landkreise Emsland und Graf- schaft Bentheim) in Hüven in der Samtgemeinde Sögel mit dem Titel Zukunft für unsere Dörfer (zur Sensibilisierung der Bürgermeister und (Heimat-) Vereine vor Ort insbes. zum Thema Notwendigkeit der Innenentwicklung der Gemeinden)  2010 – 2013: Modellregionen im Projekt Zukunftsregion Gesundheit  11. November 2010: Tagung Kultur und demografischer Wandel  12. März 2011: Auftakt des BürgerForums 2011 mit Diskussionsprozessen in 6 Fachforen (z.T. online)

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 32 von 55

 14. März 2011: “uftaktveranstaltung der Zukunftsregion Gesundheit ( seit 2104 Ge- sundheitsregion Emsland)  2011: Landschaftstag der Fachgruppe Demografischer Wandel im ländlichen Raum  2012: Zweiter regionaler Bildungsbericht (für den Zeitraum 2009 bis 2012)  05. November 2012: Demografie-Workshop im Landkreis Emsland (Meppen)  2014: Kreiswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft!  2014: Gründung des emsländischen Verbundes Gesundheitsregion Emsland  2016: Forschungsprojekt Dorfgemeinschaft 2.0 erhält Zuschlag beim bundesweiten In- novaKomm-Wettbewerb  seit Jan. 2016: Beteiligung im Projekt Demografiewerkstatt Kommunen  16. Juni 2016: Demografieforum Emsland (Fachkongress mit besonderer Zielgruppe Unternehmen: Schwerpunktthema “ktuelle Herausforderungen für ”etriebe sowie Le- ben und Wohnen der Zukunft)

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 33 von 55

4.3 Bisherige demografiepolitische Ziele und Schwerpunkte sowie konkrete Maßnahmen

 Der Schwerpunkt der demografiepolitischen Ziele des Landkreises Emsland liegt im Be- reich Siedlungsentwicklung sowie im engeren Kontext der Stabsstelle des Landrates zu- dem im Bereich ehrenamtliches Engagement und Senioren.  In den kreisangehörigen Kommunen finden darüber hinaus umfassende Aktivitäten zur Gestaltung des demografischen Wandels statt, mit unterschiedlichen Schwerpunktset- zungen (Mobilität, Siedlungsentwicklung, Seniorengerechte Wohnungen, Dienstleis- tungsangebote/ Nahversorgung, Angebote für Aktive Senioren, Ehrenamtliches Engage- ment).  Das Demografiekonzept des Landkreises Emsland wurde in einer Sondersitzung am 03. März 2008 im Kreistag verabschiedet und wird seitdem fortlaufend aktualisiert. Es bein- haltet die folgenden Handlungsfelder (vgl. Landkreis Emsland 2016b): o Mobilität  Ziel: Bedarfsorientierte Verbesserung der Grundversorgung o Siedlungsentwicklung  Ziel: Stärkung der Siedlungskerne o Dienstleistungsangebote / Nahversorgung  Ziel: Verfügbarkeit und Erreichbarkeit der notwendigen Dienstleistungsangebote o Seniorengerechtes Wohnen  Ziel: Selbständiges und selbstbestimmtes Wohnen in der eigenen Häuslichkeit o “ngebote für aktive Seniorinnen und Senioren  Ziel: Lebensqualität durch Fitness- und Gesundheitsförderung, Teilhabe am ge- sellschaftlichen Leben o Ehrenamtliches Engagement  Ziel: Förderung/ Optimierung der Rahmenbedingungen

 Konkrete Aktivitäten zu den einzelnen Themenschwerpunkten sind im Leitsystem De- mografie dargestellt (vgl. Abb. 24).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 34 von 55

Abb. 24: Leitsystem Demografie. Online unter: https://www.emsland.de/senioren_demografie/leitsystem_demografie_1.html

Handlungsfeld Bildung:

Bisherige Maßnahmen (Auswahl):  Aus einem Pilotprojekt zur Schaffung von Bildungsregionen (2005 bis 2009) ist in Ko- operation mit der Bertelsmann-Stiftung und dem Land Niedersachsen die Bildungsregi- on Emsland entstanden. Grundlegender Ansatz ist die Vernetzung aller für Bildung rele- vanten Akteure vor Ort – von der Kita über die Schulen und Hochschulen bis zu Stätten der Erwachsenenbildung (Bildung als lebenslanges Lernen). Das Projekt wird vom Land- kreis Emsland mit Unterstützung des Landes fortgeführt.  Zweiter regionaler Bildungsbericht (2012)  Mit Beginn des Kindergartenjahres 2008/09 wurde im Landkreis Emsland das bisherige Landesprogramm Erwerb der deutschen Sprache im Elementarbereich umfangreich erweitert. Die bisherige Zielgruppe mit Kindern nichtdeutscher Herkunftssprache und Kindern aus besonders benachteiligten ”evölkerungsgruppen wurde um die Zielgruppe Kindern mit allgemeinem Sprachförderbedarf erweitert. (vgl. Landkreis Emsland 2012a).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 35 von 55

Weitere geplante bzw. begonnene Maßnahmen (Auswahl):  Weitere Stärkung des Hochschulstandorts Osnabrück-Lingen zur Schaffung von weiteren Anreizen (neben dualen Studiengängen in Lingen und der Emsland-Akademie) für junge Menschen in der Region  u.a. auch Emsland-Stipendien über den Wirtschaftsverband Emsland

Handlungsfeld Arbeit, Wirtschaft und Sozialleistungen:

Bisherige Maßnahmen (Auswahl):  Berufsausbildungskommission (Zusammenarbeit unter der Federführung des Landkrei- ses Emsland von Arbeitsagentur, regionaler Wirtschaft, Kammern, Verbänden, Schulen und Gewerkschaften zur gezielten Ausbildungsplatzvermittlung (durch gezielte Analyse von Daten, die ansonsten an unterschiedlichen Stellen gesammelt werden im Hinblick auf Bedürfnisse der Schulabgänger/innen). Auf der Basis dieser Analyse konnte bislang erreicht werden, dass nahezu jede/r Schulabgänger/in, der/die den Weg ins duale Aus- bildungssystem sucht und ausreichend mobil und ausbildungsfähig ist, einen Ausbil- dungsplatz erhält. Das geschieht z.T. auch durch individuelle Vor-Ort-Vermittlung durch die Mitglieder der Berufsausbildungskommission. (vgl. Landkreis Emsland 2016d).  Ausbildungsplatzinitiative (seit 1996 wieder aufgenommen): Befragungen zur Ausbil- dungsplatzsituation bei Schulabgänger/innen vor und nach dem Schulabschluss (Grund- lage zur Entwicklung von Strategien zur Lösung der Ausbildungsplatzproblematik und Grundlage der Arbeit der Berufsausbildungskommission) (vgl. Landkreis Emsland 2016d).  Berufsinformationsbörse Emsland  Aktivitäten der Wirtschaftsförderung gegen den Fachkräftemangel (mit der Wachstums- region Ems-Achse e.V., dem Wirtschaftsverband und weiteren Netzwerken).  Der Wirtschaftsverband Emsland e.V. mit seinen rund 370 Mitgliedsunternehmen setzt sich seit über 10 Jahren dafür ein, die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmen- bedingungen im Emsland zu erhalten und zu verbessern. Die Verbandsarbeit trägt dazu bei, das Emsland als wirtschaftlich attraktive Region zu positionieren. Es werden konkre- te und praktische Hilfen sowie viele weitere Vorteile und Mehrwerte, insbesondere für kleine und mittelständische Mitgliedsunternehmen, angeboten. Das Fördern des gegen- seitigen Kennenlernens und der regelmäßigen Kommunikation mit potenziellen Koope- rations- und Geschäftspartnern in der Region sowie die Bildung von regionalen Netz- werken sind eine Hauptaufgabe. Aktuelle Themen werden in Veranstaltungen (z.B. Ener- gie-Forum), Vorträgen, Podiumsdiskussionen oder Qualifizierungsangebote der Ems- land-“kademie aufgegriffen. (vgl. www.wv-emsland.de)  Die 2006 gegründete Wachstumsregion Ems-Achse ist ein Bündnis von Unternehmen, Kommunen, Bildungseinrichtungen, Kammern und Verbänden in ganz Ostfriesland

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 36 von 55

(Landkreise Wittmund, Aurich, Leer und kreisfreie Stadt Emden), im Emsland und in der Grafschaft Bentheim. Bereits seit 2008 unterstützt die Ems-Achse Unternehmen und Kommunen mit konkreten Angeboten bei der Bewältigung des Fachkräftebedarfs und der Fachkräftegewinnung. (vgl. Ems-Achse 2016).  Im Rahmen des Programms Ems-“chse: Jobmotor Nordwest werden u.a. folgende Maßnahmen umgesetzt: Job-“chse, Zukunfts-“chse, Fachkräfteservicestelle, Fach- kräfte-Stammtisch, Talente-“kademie, Rückkehrer-“ktion, Regionale “ngebote für die Vereinbarkeit von Familie und ”eruf, Ems-“chse mobil, Fit für Fachkräfte etc. (vgl. Ems-Achse 2016).  Im Rahmen der Fachkräfteinitiative der Wachstumsregion Ems-Achse e.V. bietet der Landkreis Emsland im Fachbereich Wirtschaft eine Servicestelle für Unternehmen und zuziehende Fachkräfte an: Fachkräfte-Servicestelle mit zuständiger Fachkräftemanage- rin in der Kreisverwaltung. (vgl. Landkreis Emsland 2016h).  Ausbildung, Qualifizierung, Existenzgründung: Angebote des Landkreises Emsland in Zu- sammenarbeit mit der Emsland GmbH und der Wirtschaftsförderung (vgl. www.emslandgmbh.de)  Familienfreundlichkeit: Ende 2006 hat der Wirtschaftsverband Emsland gemeinsam mit dem Landkreis die Emsländische Stiftung ”eruf und Familie ins Leben gerufen. Die Stiftung hat die Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zum Ziel, eine Stär- kung der Chancengleichheit von Frauen und Männern im Beruf, die Förderung der früh- kindlichen Bildung sowie der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Kindern und Erwachse- nen im Landkreis Emsland. Darüber hinaus helfen Familienzentren bei der Vermittlung von Kinderbetreuungsangeboten und fungieren zugleich als altersübergreifende Treff- punkte, bieten Hilfen zur Alltagsbewältigung und ggf. zur Stärkung der Erziehungskom- petenz. Ein Unternehmenscoach der Stiftung ist Kontaktperson für Unternehmen und berät diese auf “nfrage zum Thema Vereinbarkeit von Familie und ”eruf. Zudem för- dert die Stiftung die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege (z.B. Schulungsangebot zum be- trieblichen Berater bzw. zur betrieblichen Beraterin Pflege und Beruf; Beratung für pfle- gende “ngehörige durch die ”eratungsagentur Pflege, Vortragsreihen, „hecklisten, etc.). (vgl. www.familienstiftung-emsland.de)  Initiative “rbeitsplatz sucht Frau (Beratung und Coaching zur Unterstützung von Frau- en beim beruflichen Wiedereinstieg): Der Landkreis Emsland, der Wirtschaftsverband Emsland, die Stiftung Beruf und Familie sowie das BELOS Netzwerk für Weiterbildung e.V. setzen sich mit der Initiative für eine Erhöhung der Frauenerwerbsquote und gegen Fachkräftemangel ein; Förderung über den Europäischen Sozial Fonds 2012-2013.  Unternehmensnetzwerke: Über die Emsland GmbH bzw. den Landkreis Emsland wird die Arbeit der folgenden Unternehmensnetzwerke koordiniert: Netzwerk emsländischer Me- tall- und Maschinenbaubetriebe, MEMA, Kontaktforum für Existenzgründer und Unter- nehmer, Netzwerk emsländischer Unternehmerinnen N.E.U. Der Landkreis Emsland ist zudem Mitglied des Wirtschaftsverbandes Emsland e. V. sowie der Wachstumsregion Ems-Achse e. V. (vgl. Landkreis Emsland 2012a).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 37 von 55

 Koordinierungsstelle Frauen und Wirtschaft: Die Koordinierungsstelle fördert die beruf- liche Gleichstellung von Frauen und ihre Integration in das Erwerbsleben nach der Fami- lienphase durch Information, Beratung und Initiieren von Qualifizierungsmaßnahmen.

Weitere geplante bzw. begonnene Maßnahmen (Auswahl):

 Projekt Generation Erfahrung im Emsland – „hance 50plus (als Interessensbekundung beim Landesprogramm Soziale Innovationen)  Ggf. emsland-spezifische “uszeichnung Demografiefester ”etrieb (in Kooperation mit der Emsländischen Stiftung Beruf und Familie)  Projektplanung mit der VHS Meppen (Frauen im Job)  Weiterführung bzw. Neuentwicklung der Maßnahmen über den Jobmotor Nordwest (Jobportal der Wachstumsregion Ems-Achse / www.jobachse.de)

Handlungsfeld Wohnen:

Bisherige Maßnahmen (Auswahl):  Wohnberatung – Wohnen im Alter oder mit Behinderung: Qualifizierte ehrenamtliche Wohnberaterinnen und Wohnberater leisten einen Beitrag zum altersgerechten Um- und Ausbau im privaten Bestand durch ein kostenloses Beratungsangebot. Die Koordination erfolgt über den Ehrenamtsservice. Die Kontaktherstellung und Vermittlung erfolgt über das Netzwerk der kommunalen Ansprechpartner/innen.  Kooperation mit der Kreishandwerkerschaft für eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel der Sensibilisierung für eine frühzeitige altersgerechte Wohnraumumgestal- tung.

Weitere geplante bzw. begonnene Maßnahmen (Auswahl):  Mittelfristig erscheint es Ziel führend, regionale Architekten, Handwerker und Dienst- leister in das Wohnberaternetzwerk zumindest durch gezielte Informationen mit einzu- binden.  Durch ein “ngebot eines Zertifizierungsprogramms für Handwerksbetriebe in Koopera- tion beispielsweise mit dem Berufsbildungs- und Technologiezentrum des Handwerks GmbH könnte die Zielgruppe der Seniorinnen und Senioren verstärkt ins Bewusstsein der Betriebe verankert werden.  Es besteht zukünftig ein wachsender Bedarf an Ein- und Zweifamilienhäusern und ins- bes. Wohnungen in Mehrfamilienhäusern. Insgesamt ist ein Sensibilisierungs- und Pla- nungsprozess erforderlich, der einerseits eine gewisse Nachfrage für Bauaktivitäten von Familien berücksichtigt, andererseits aber gerade auch kleinere Wohnungen in zentraler Lage verstärkt miteinbezieht (vgl. Landkreis Emsland 2015c).

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 38 von 55

 Aktivitäten zur Wohnraumanpassung (ggf. in Kooperation mit der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim).

Handlungsfeld Siedlungsentwicklung:

 Das Thema Siedlungsentwicklung hat im Landkreis hohe Priorität, insbesondere im Hin- blick auf Regionalplanung, gemeinsame Planungen mit den Gemeinden, Bauleitplanung sowie das Thema Innenentwicklung. Bei den Landkreisangehörigen Kommunen hatte das Thema in der Vergangenheit weniger Priorität; der Landkreis ist hier aber sehr en- gagiert, hat konkrete Projekte initiiert und sensibilisiert und informiert zu diesem The- ma.  Ziel: Die Bauleitplanung in den Kommunen soll auf die Stärkung der Siedlungskerne (Dorf- und Ortsmittelpunkte) ausgerichtet werden. Dabei ist anzustreben, dass Wohn- quartiere entstehen, in denen Jung und Alt nach ihren jeweiligen Bedürfnissen leben können, zugleich aber als Generationenmix dem örtlichen Leben neue Impulse geben. Der angestrebte Generationenmix soll ferner durch eine wohnortnahe Versorgung mit Senioreneinrichtungen unterstützt werden. Der altersgerechte Um- und Ausbau der kommunalen Infrastruktur ist durch Umnutzung vorhandener Bausubstanz flexibel zu unterstützen.

Bisherige Maßnahmen (Auswahl):  Bearbeitung des Themas Innenentwicklung im Arbeitskreis Demografie mit den emslän- dischen Gemeinden anhand vielfältiger bundesweiter Projektbeispiele  Arbeitsgruppe Innenentwicklung  Unterstützung der Städte und Gemeinden durch den Landkreis bei der Neuausrichtung ihrer Bauleitplanung  GIS-Analyse (GIS-Geoinformationssystem) als kostenloses Angebot der Kreisverwaltung für die emsländischen Kommunen: Die GIS-Analyse bietet den Kommunen eine klein- räumige (objektbezogene) Planungsgrundlage, mögliche Potentiale und Problemberei- che für die künftige Siedlungsentwicklung zu erkennen (z.B. zu erwartende Wohnungs- leerstände). Die Analyse beschreibt die aktuelle Situation und gibt einen Ausblick auf die künftige Entwicklung (10-Jahres-Prognose). Durch die GIS-Analyse lässt sich bildhaft und räumlich verortet darstellen, ob Siedlungsgebiete von einer Überalterung betroffen sind oder eine Gefährdung besteht. In der GIS-Analyse können individuell verschiedene In- halte bzw. Zielgruppen berücksichtigt werden, z.B. Aspekte der Nahversorgung oder Be- trachtungen zu Kindern und Schülern im Ort zwecks Planung von Spielplätzen und Frei- zeiteinrichtungen. Die Analysen können von den Kommunen aufgegriffen und weiter- entwickelt werden (Bsp.: Entwicklung eines Baulückenkatasters in der Gemeinde Twist). Mittlerweile haben alle kreisangehörigen Kommunen das Angebot der GIS-Analyse ge- nutzt.

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 39 von 55

 Entwicklung einer „heckliste zur Gestaltung des demografischen Wandels als Arbeits- hilfe für Politik und Verwaltung, um eine gezielte Orientierung für die kommunale Arbeit zu ermöglichen. Die Kreisverwaltung bietet den Kommunen für die einzelnen Hand- lungsfelder im Bedarfsfall konkrete Unterstützung an. Die Checkliste beinhaltet konkrete Anregungen zu folgenden Handlungsfeldern (und nennt jeweils zuständige Ansprech- partner in der Kreisverwaltung): Gesundheit/ ärztliche Versorgung; Mobilität/ ÖPNV; Te- lekommunikation (Infrastruktur); Verwaltung und Bürgernähe; interkommunale Koopera- tion; Siedlungsentwicklung/ Wohnen und Nahversorgung; Bildung, Kinder- und Famili- enfreundlichkeit; Integration; Seniorinnen und Senioren; Wohnen im Alter; Ehrenamtli- ches Engagement und Partizipation. (vgl. Landkreis Emsland o.J.)  Lokale Aktionsgruppe (LAG) Hümmling: Die lokale Aktionsgruppe Hümmling ist ein Ent- scheidungsgremium aus dem Zusammenschluss der drei Samtgemeinden Nordhümm- ling, Sögel und Werlte. Grundlage bildet ein Regionales Entwicklungskonzept der Regi- on Hümmling" (REK), das das Leitbild und die Handlungsfelder zur Entwicklung des Hümmlings darstellt. Schwerpunktthemen sind der Tourismus und der demografische Wandel. Die geplanten Maßnahmen/ Projekte werden mit europäischen Mitteln (LEA- DER) gefördert. Ein Regionalmanager begleitet die Tätigkeiten der LAG im Rahmen des REK. (vgl. LAG Hümmling 2016).  Neue Impulse für das Thema Siedlungsentwicklung durch regionale und lokale Aktivitä- ten, beispielsweise durch das Modellprojekt 'Alt werden in Vrees - Wir für Euch'. Der Landkreis unterstützt dieses Vorhaben beispielsweise bei der Suche nach Fördermög- lichkeiten. Ziel des Projektes ist es, das Altwerden vor Ort unter Einbeziehung ehrenamt- lichen Engagements kostengünstig zu realisieren. Seit Juni 2013 wurde ein Multifunkti- onsgebäude errichtet, weitere Schritte folgen. Dieses Modellprojekt erlangt Vorbildcha- rakter für viele Dörfer im Emsland.  Projekt der Stadt Lingen (Ems) (Beginn 2014; initiiert durch Stadtverwaltung und Stadt- rat): Zukunftsstadt Lingen 2025 – Der Lingener Weg. Ziel: Schaffung eines Handlungs- rahmens für Politik und Verwaltung, für Wirtschaft, Vereine und Verbände sowie für alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lingen (Ems) für die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre. Bei der Wahl der prioritären Themen wurden die Bürgerinnen und Bürger intensiv betei- ligt. Sieben Handlungsfelder sollen bis 2025 bearbeitet werden: Familie, Wohnen, Wirtschaft, Klima, Umwelt und Energie, Bildung, Kultur und Freizeit und Verkehr und Mobilität. Zu den Handlungsfeldern wurden insgesamt 39 Maßnahmen (Teilprojek- te) festgelegt. Mit den folgenden vier Projekten soll gestartet werden: Neuausrichtung des Energiestandortes (Schließung des Kernkraftwerks 2022 in Lingen mit entspre- chenden Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft), Innenentwicklung, Stadtmarketing (u.a. im Hinblick auf Fachkräftemangel), Fahrradfreundliche Stadt (dieses Thema ist in den Bürgerdialogen besonders hervorgetreten) (vgl. www.lingen.de/zukunftsstadt_lingen_2025 sowie Interview 2016)

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 40 von 55

Weitere geplante bzw. begonnene Maßnahmen (Auswahl):  aktuelles Förderprojekt EmslandDorfPlan zur Förderung und Etablierung der Kommu- nikationsprozesse mit den Gemeinden und Verstetigung des Bürgerdialogs  Weiterentwicklung der GIS-Analyse: Ergänzend zur vorliegenden objektbezogenen Be- trachtung soll eine anonymisierte quartiersbezogene Auswertung, die nicht mehr nur für interne Planungszwecke genutzt werden kann, vorgenommen und den Kommunen zur Verfügung gestellt werden.  vgl. auch Handlungsfeld Wohnen, Nahversorgung sowie Partizipation und Engagement

Handlungsfeld Nahversorgung:

 Ziel: Die Verfügbarkeit der notwendigen Dienstleistungsangebote ist als Nahversorgung zu organisieren. Diese muss weitestgehend die Versorgung mit Post- und Bankservice- leistungen, Einkaufsmöglichkeiten am Ort und eine medizinisch-ärztliche Grundversor- gung in guter Erreichbarkeit umfassen.

Bisherige Maßnahmen (Auswahl):  Service-Portal Emsland (Alltagshilfenregister) unter www.service-emsland.de. In Koope- ration mit den emsländischen Kommunen wurde ein spezielles Internetangebot der re- gionalen Firmen für haushaltsnahe Dienstleistungen und Hilfen entwickelt. Informatio- nen über Familienzentren, Kinderbetreuung, Pflegestützpunkte, Wohnberatung, Schuld- nerberatung, Sportstätten, Demenz-Servicezentrum, Selbsthilfegruppen, Mehrgeneratio- nenhäuser, Hospizdienste, Sozialpsychiatrischen Dienst bis hin zur reisemedizinischen Beratung und vielem mehr sind hier gebündelt abrufbar (vgl. Abb 25).

Abb. 25: Das Service-Portal Emsland (www.service-emsland.de)

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 41 von 55

 Verabschiedung der Emsländischen Erklärung zur Lebensqualität im “lter (2006). U.a. ”efragung der 50plus-Generation (liefert Erkenntnisse über die Bedürfnisse und Wün- sche der Bewohnerinnen und Bewohner und somit Entscheidungsgrundlagen für die langfristige Sicherung der Lebensqualität in der Region).  Mit der kreisweiten Aktion Tatort Dorfmitte (vgl. www.tatort-dorfmitte.de; Kooperati- onsprojekt mit dem Kreisjugendring und dem Kreisseniorenbeirat) sollen möglichst viele Kommunen, Vereine und Bürgerinnen und Bürger sensibilisiert werden, die Lebensquali- tät im Dorf zu sichern und speziell die innerörtlichen Strukturen zu stabilisieren (Thema Innenentwicklung). Darüber hinaus bietet es die Möglichkeit, in diesem Rahmen ehren- amtlich Jung und Alt zusammenzubringen.  Projekt Dorfgespräche (seit 2013 in verschiedenen Gemeinden)  Unterstützung eines Dörpsladen in Spahnharrenstätte (Förderung des LEADER- Projekts im Bereich der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Hümmling durch den Landkreis Emsland)  Imagekampagne zur Nahversorgung in (Samtgemeinde Dörpen)  Sozial- und Lebensraumanalyse für die Gemeinde Emsbüren durch den Caritasverband des Landkreises Emsland (im Auftrag der Gemeinde Emsbüren und der beiden Kirchen- gemeinden in Emsbüren) sowie mit finanzieller Unterstützung durch den Landkreis Ems- land. Sowohl das Verfahren als auch die Ergebnisse werden im Rahmen der Netzwerkar- beit vom Landkreis weiterhin genutzt.  Demografie-„heck (Samtgemeinde Sögel – Zukunft aktiv gestalten): Im Rahmen des Projektes wurden gemeinsame Klausurtagungen der untersuchten Gemeinden zu den Themenfeldern Gesundheitliche Infrastruktur, Nahversorgung, Kulturell-Soziale Infra- strukturen sowie Siedlungs- und Innenentwicklung durchgeführt. Im Ergebnisbericht Erarbeitung eines überörtlich abgestimmten integrierten Entwicklungs- und Hand- lungskonzeptes (IEHK) zur Anpassung der Infrastrukturen der Daseinsvorsorge der Samtgemeinde Sögel und ihrer Mitgliedsgemeinden an die Herausforderungen des de- mografischen Wandels – Fortschreibung 2015 wurden zudem weitere Maßnahmenvor- schläge zu den genannten Themenfeldern aufbereitet (vgl. Spenthoff/ Harting 2015 so- wie http://www.soegel.de/samtgemeinde/top-thema/zukunft-aktiv-gestalten).  Forschungsprojekt ZukunftNAH der Universität Hannover (Zukunftschancen bedarfsge- rechter Nahversorgung in ländlichen Räumen Niedersachsens; 2012-2013). Ziel des Forschungsprojektes war es, Szenarien und Konzepte für innovative und nachhaltige Nahversorgungslösungen für ländliche Regionen im Strukturwandel zu entwickeln. Das Emsland war bei diesem landesweiten Projekt mit dem Landkreis sowie mit den Samt- gemeinden Lathen, Nordhümmling, Sögel und Werlte und der Gemeinde Lähden betei- ligt. (vgl. ZukunftNAH 2014).  Imagekampagne Nahversorgung ist Lebensqualität

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 42 von 55

Weitere geplante bzw. begonnene Maßnahmen (Auswahl):  Aktuelle Initiative der Kreisentwicklung (entsprechend eines politischen Auftrags): Er- stellung einer Richtlinie bzw. eines Programms zur Förderung und Sicherung der Ent- wicklung des ländlichen Raums und zur Förderung von Dorfläden.  Weiterentwicklung der “ktion Tatort Dorfmitte

Handlungsfeld Familie:

Bisherige Maßnahmen (Auswahl):  Familienzentrum Emsland: Die emsländischen Familienzentren sind alltagsnahe und niedrigschwellige Begegnungsorte für Familien. (Kernpunkt: Hilfen zur Alltagsbewälti- gung und ggf. zur Stärkung der Erziehungskompetenz, die sich an den jeweiligen örtli- chen und familiären Gegebenheiten orientieren). Räumlich sind die Familienzentren vor allem den Kindertagesstätten angegliedert, da diese, vor allem im Zusammenhang mit der Umsetzung des Tagesbetreuungsausbaugesetzes, bereits ein breites Angebot im Be- reich von Bildung, Erziehung und Betreuung vorhalten. (vgl. www.familienzentrum- emsland.de)  Kindernetz Emsland: Beratungsangebot für Familien mit Kindern sowie Vermittlung in entsprechende Hilfsangebote durch ein Team aus Kinderärztinnen, Krankenschwestern und Hebamme. (vgl. www.kindernetz-emsland.de)  Jugendserver emSide.de: Speziell für Jugendliche bietet der Landkreis Emsland eine In- ternetplattform mit regionalen Informationen (News, Tipps zu Jugendarbeit, Freizeit, Schule, Beruf, Veranstaltungen etc.). (vgl. www.emSide.de)

Handlungsfeld Gesundheit und Pflege:

 Im Landkreis Emsland wurden bereits wichtige Maßnahmen getroffen, um sich auf einen prognostizierten Ärztemangel vorzubereiten bzw. diesem entgegenzuwirken. (vgl. Land- kreis Emsland 2016c).

Bisherige Maßnahmen (Auswahl):  Der Landkreis Emsland ist Gesundheitsregion: Der Landkreis Emsland war von 2010 bis 2013 neben dem und dem Landkreis Wolfenbüttel eine der drei niedersächsi- schen Modellregionen im Projekt "Zukunftsregion Gesundheit". Zahlreiche neue Modelle zur Verbesserung der ärztlich-medizinischen Versorgung, der Pflege und der Prävention sowie der Gesundheitsförderung wurden entwickelt und erprobt.

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 43 von 55

 Die identifizierten Herausforderungen der Zukunftsregion Gesundheit werden auch nach Ablauf des offiziellen Modellprojektes zielgerichtet weiterentwickelt. Zu diesem Zweck wurde 2014 ein eigener emsländischer Verbund gegründet: die Gesundheitsregi- on Emsland, die die Erfahrungen aus der Zukunftsregion Gesundheit aufgreift und die Ansätze aktiv weiterentwickelt. (vgl. Landkreis Emsland 2016d).  Der Landkreis nimmt im Rahmen der Gesundheitsregion eine Multiplikatorenrolle unter den übrigen Gesundheitsregionen in Niedersachsen wahr (d.h. Unterstützung der ande- ren Gesundheitsregionen und Mitwirkung in Arbeitsgruppen des Landes).

Abb. 26: Gesundheitsregion Emsland (https://www.emsland.de/gesundheit/zukunftsregion_gesundheit/auf_dem_weg_zur_gesundheitsregio n_emsland.html)

 Um der Problematik des drohenden Ärztemangels im ländlichen Raum zu begegnen, hat der Landkreis Emsland im Jahr 2010 die Meilenstein Weiterbildungsgesellschaft für Ärz- tinnen und Ärzte im Landkreis Emsland gGmbH gegründet. Die Weiterbildungsgesell- schaft dient der Vernetzung der verschiedenen Handelnden im Gesundheitsbereich, mit dem besonderen Ziel, Ärztinnen und Ärzte für das Emsland zu gewinnen und förderliche Bedingungen für junge Medizinerinnen und Mediziner zu schaffen. Neben finanzieller Förderung bietet die Weiterbildungsgesellschaft auch fachliche und inhaltliche Impulse (z.B. Verbundweiterbildung Allgemeinmedizin; Frühlingsakademie Notfallmedizin).  Die Gesundheitsregion hat sich im Jahr 2014 schwerpunktmäßig mit der Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung befasst.  Kreistagsbeschluss eines Förderprogramms für Nachwuchsmediziner im Juli 2014

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 44 von 55

 Beschluss eines dreijährigen Modellprojekts zur Förderung der Niederlassung von Haus- ärzten im Emsland im Oktober 2014.  Organisation eines regionalen Netzwerks für Ärzte, durch das verbesserte Rahmenbe- dingungen geschaffen werden sollen (zum Beispiel durch hochwertige Weiter- und Fort- bildungsangebote oder eine verbesserte Kooperation zwischen Ärzten und Krankenhäu- sern).  Pflegebegleitung: Durch den Landkreis Emsland qualifizierte ehrenamtliche Pflegebe- gleiterinnen und -begleiter unterstützen pflegendende Angehörige (Modellprojekt der Spitzenverbände der Pflegekassen)  Flyer zur ärztlichen Versorgung als Wegweiser für akute Erkrankungen und Unfälle  Beratungsstellen zum Thema Pflege und Gesundheit siehe Kap. 3.5

Weitere geplante bzw. begonnene Maßnahmen (Auswahl):  Im Rahmen der Gesundheitsregion Emsland (der Landkreis hat hier insbesondere eine koordinierende Funktion) werden auch weiterhin die übergeordneten Ziele Verbesse- rung der ärztlich-medizinischen Versorgung, Älterwerden und Gesundheit sowie Prä- vention und Gesundheitsförderung verfolgt. Dies umfasst u.a. die folgenden Projekte: o Förderung der Niederlassung von Hausärzten im Landkreis Emsland o Betriebliches Gesundheitsmanagement (Informationsveranstaltungen) o Projekt Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung von Migranten-/ Flücht- lingskindern (“uszeichnung des Landkreises für dieses Projekt mit dem Nieder- sächsischen Gesundheitspreis 2015) o Mit dem Ärztenetzwerk Genial wurde das Projekt genial-Lotse. Ein übergreifendes ”etreuungskonzept für Erkrankte im erwerbsfähigen “lter entwickelt (gefördert durch das Land Niedersachsen) o Projekt Regionales Wundmanagement im südlichen Emsland: Entwicklung und Umsetzung eines intersektoralen Versorgungskonzepts (gefördert durch das Land Niedersachsen) o In Planung: Entwicklung von Mobilitätskonzepten sowie Ausweitung der Telemedi- zin o Geplant ist zudem die Gründung eines Emsländischen ”ündnisses gegen Depressi- on

Handlungsfeld Partizipation und Engagement:

Bisherige Maßnahmen (Auswahl):  Netzwerk kommunaler Ansprechpartner: Diese wurden 2009 in mehrtätigen Qualifizie- rungen auf ihre Aufgabe als Anlaufstelle für das freiwillige Engagement in der Kommu- ne vorbereitet.

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 45 von 55

 Seit 2011 Vernetzung des Ehrenamtsservice mit den Trägern freiwilligen Engagements in der katholischen und evangelischen Kirche des Landkreises Emsland. Gemeinsam soll durch dieses Netzwerk Ehrenamt vor allem die Anerkennungskultur mit Schwerpunkt Qualifizierung vorangebracht werden.  Eigenes Förderprogramm des Landkreises für Qualifizierungen, Fortbildungsmaßnahmen und Unterstützung des Ehrenamtes (Richtlinie des Landkreistages zur Qualifizierung und Anerkennungskultur). Die Maßnahmen werden intensiv genutzt. (Verleihung von Ehren- amtspreisen, Vergabe von Ehrenamtskarten als landesweites Projekt (weit über 1000 Karten an Ehrenamtliche wurden bereits verteilt)  Zur Unterstützung der lokalen Freiwilligenarbeit wirbt der Landkreis für die ELFEN- Qualifizierung (Engagementlotsen für ehrenamtliche Niedersachsen). Viele der emslän- dischen ELFEN engagieren sich im Anschluss in den Freiwilligenagenturen oder koope- rieren mit den kommunalen Ansprechpartnern.  2012 startete die Imagekampagne Imagekampagne freiwillig. will ich: Fünf ausge- wählte Vereine und ihre Mitglieder werben über Großplakate, die entlang der Kreisstra- ßen aufgestellt sind und sie bei ihrem freiwilligen Einsatz zeigen, für ihr Ehrenamt. Jede Initiative steht dabei für ein Themengebiet, z.B. Kultur, Sport, Soziales, (Kinder- )Feuerwehr, Umwelt. Die Ideen zur Imagekampagne sind in Kooperation mit Studieren- den des Masterstudiengangs Kommunikationsmanagement am Hochschulstandort Lin- gen entstanden. Die Imagekampagne wurde kürzlich mit dem diesjährigen Innovations- preis der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa) ausgezeichnet. (www.ehrenamt-emsland.de)  Demografie-Workshop im Landkreis Emsland (05.11.2012) zur Bestandsaufnahme lau- fender Aktivitäten zur Gestaltung des demografischen Wandels (insbes. in den kreisan- gehörigen Städten und Gemeinden), Ableitung von Handlungsbedarfen, Identifikation relevanter Erfolgsfaktoren sowie Aufzeigen der Potenziale bürgerschaftlichen Engage- ments im Landkreis Emsland.  Der Ehrenamtsservice organisiert Informations- und Qualifizierungsmaßnahmen zu Themen wie Versicherungsschutz, Fundraising, Vorstandsarbeit oder Mitgliedergewin- nung. Große Resonanz erfährt die Fortbildungsreihe 'Fit für Vorstand'.  Demografie-Check für Vereine (Ergebnisse eines Demografie-Checks für Vereine im Ha- setal, die bei der deutsch-niederländischen Fachtagung "Hat mein Verein noch eine Zu- kunft? – Das Ehrenamt im demografischen Wandel" am 28.05.2011 beim LWH in Lingen (Ems) vorgestellt wurden. Das Ergebnis bietet als Diskussionsgrundlage für Vereinsvor- stände).  Kreiswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft! (in Anlehnung an den Landeswettbewerb) sowie Auslobung darüber hinausgehender Sonderpreise (z.”. Erhalt und Stärkung einer lebendigen Ortsmitte, Klimaschutz und Energie). “us dem ehemaligen Wettbewerb Unser Dorf soll schöner werden" ist 2005 der Lan- deswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft" hervorgegangen. Neben der Bebauung und der Gestaltung öffentlicher und privater Flächen soll die nachhaltige Entwicklung gefördert

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 46 von 55

sowie das soziale, kulturelle und wirtschaftliche Leben im Dorf gestärkt werden. Zu- gleich geht es um den Erhalt von historischer Bausubstanz und der Kulturlandschaft. Sowohl die Belange von Natur und Umwelt als auch der demografische Wandel und der Klimaschutz sollen bei den Projekten berücksichtigt werden. (Niedersächsisches Minis- terium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz 2016). Der Landkreis Ems- land greift für den Kreiswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft! die umfassenden ”ewer- tungskriterien des Landes auf. Die Teilnahme an dem Wettbewerb bestärkt die Dörfer und Gemeinden darin, ein gemeinsames Konzept zu entwickeln, die Dorfgemeinschaft zu mobilisieren, ihre Identität zu festigen, alle Generationen einzubeziehen, die Attrakti- vität des Dorfes weiterzuentwickeln, die Wirtschaft und das Vereinsleben zu stärken und die Zukunft aktiv zu gestalten. in der Samtgemeinde Lathen ist Gold Dorf geworden und auch die ems- ländische Gemeinde Vrees ist nach verschiedenen Siegen auf Kreis- und Landesebene wiederholt Landessieger 2015 und aktuell auf Bundesebene in 2016 Gold Dorf.  Dokumentation der Aktivitäten aus dem Jahr 2014: "Starke Gemeinschaften – Unsere Dörfer haben Zukunft" (Landkreis Emsland 2015d).  Entwicklung und Initiierung einer Workshop-Reihe Lebendige Gemeinschaften zum Aufbau von Gemeinschaft fördernden Projekten (mit Unterstützung durch das Kuratori- um Deutsche Altershilfe)  Die innovative Idee des gemeinschaftlichen Älter werden in Vrees, ein Dörpsladen in Spahnharrenstätte oder das Siegerdorf [des Kreiswettbewerbs Unser Dorf hat Zukunft! 2014] mit Mehrgenerationenhaus und lebendiger Ortsmitte stehen beispiel- haft für das Emsland und zeigen, wie in Gemeinschaft Zukunft aktiv gestaltet wird. (Winter 2016)  freiwillig. mal anders. Fachtag (17.11.2015) zum Thema Inklusion und Ehrenamt  Fotowettbewerb freiwillig. motiviert. und freiwillig. mal anders. (2015)  DUO – Seniorenbegleitung (qualifizierte ehrenamtliche Seniorenbegleiterinnen und - begleiter kümmern sich um alleinstehende Menschen, die noch nicht pflegebedürftig sind)  2015: Talking about our generation – Projekt mit Jugendlichen aus Papenburg und Umgebung zur Entwicklung von Demografiestrategien und Handlungsansätzen für die Zukunft der Region (Förderung durch den Innovationsfonds im Kinder- und Jugendplan im Rahmen der Umsetzung einer eigenständigen Jugendpolitik des BMFSFJ)

Weitere geplante bzw. begonnene Maßnahmen (Auswahl):  Fortsetzung der bereits entwickelten Aktivitäten der beim Landkreis eingerichteten Ge- schäftsstelle zur Stärkung des Ehrenamtes  Einrichtung von Seniorenbüros auf Gemeindeebene

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 47 von 55

 Vorhandene und neue ehrenamtliche Initiativen sind zur Erzielung von Synergieeffekten zu bündeln und zu vernetzen  Intensivierung des Austausch und der Kooperation mit freien Trägern, Bildungshäusern, Verbänden und Kirchengemeinden (auch umgekehrt nutzen Kirchenvertreter die Ehren- amtsförderung des Landkreises)  Ausbau generationsübergreifender Aktivitäten auf ehrenamtlicher Basis  Verstärkt Menschen im dritten Lebensalter für das Ehrenamt begeistern. (Angestrebt wird das Herstellen einer Win-Win-Situation in Kooperation mit Betrieben: Lebenslanges Lernen für die Beschäftigten und länger fit bleiben im Erwerbsleben; zugleich Hinfüh- rung zum Ehrenamt und Perspektive für die Phase nach dem Berufsleben.)  Verstärkte Kommunikation vorhandener Ehrenamtsstrukturen

Handlungsfeld Mobilität, Verkehrsanbindung und -infrastruktur:

 Ziel: Die Grundversorgung mit Mobilität soll in Ergänzung bzw. Veränderung des beste- henden ÖPNV durch variable Nahverkehrsangebote bedarfsorientiert verbessert werden, besonders für Senioren, junge Familien und Personen mit mobilitätseinschränkenden Handicaps.

Bisherige Maßnahmen (Auswahl):  Förderung von Selbsthilfemodellen und lokalen Eigeninitiativen  Verstärkte Berücksichtigung des Themas Demografischer Wandel beim Nahverkehrsplan  Gut ausgebaute Radwege für ein aktives Leben im Alter (E-Bikes)

Weitere geplante bzw. begonnene Maßnahmen (Auswahl):  Initiierung weiterer Modellprojekte  Verstärkt sind flexible Bedienungsformen zu erproben, die insbesondere mobilitätsein- geschränkten Bürgerinnen und Bürgern im ländlichen Raum eine hohe Lebensqualität sichern, z.B. durch ehrenamtlich organisierte Fahrangebote auf Vereinsebene.

Handlungsfeld Migration und Integration:

Bisherige Maßnahmen (Auswahl):  Im Jahr 2002 wurde das kreisweite Netzwerk für Migration und Integration im Landkreis Emsland gegründet. Hier treffen sich jährlich alle hauptamtlichen Akteure der Integrati-

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 48 von 55

onsarbeit, um aktuelle Themen zu diskutieren und die Arbeit an der gemeinsamen Auf- gabe der Integration aufeinander abzustimmen. Die Förderung der auch ressortübergrei- fenden Zusammenarbeit und Unterstützung ist eine weitere Aufgabe des Netzwerkes. Eine Integrationsdatenbank informiert über die Aktivitäten der Netzwerkteilnehmerin- nen und -teilnehmer.  In Kooperation mit der Leitstelle für Migration und Teilhabe wurde 2007 das Projekt In- tegrationslotsen im Landkreis Emsland initiiert. Ziel des kreisweit erfolgreichen Projek- tes ist, dass Ehrenamtliche die sprachliche, berufliche und gesellschaftliche Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern fördern und sie unterstützen im Landkreis Ems- land heimisch zu werden. Die Qualifizierung der Integrationslotsen wird gemäß der "Richtlinie Integrationslotsinnen und Integrationslotsen" vom Land Niedersachsen fi- nanziell gefördert.

Weitere geplante bzw. begonnene Maßnahmen (Auswahl):  Stärkung der Integrationsbemühungen im Hinblick auf Flüchtlinge (u.a. Erfassung der familiären, schulischen und beruflichen Daten und Kompetenzen; Profilingbögen in Sprachförderkursen; Speed-Profiling durch des Projekt Netwin des F” Sicherheit u. Ordnung; enge Abstimmung der Bundesagentur für Arbeit mit dem Landkreis (Fachbe- reiche Soziales und Jobcenter); weitere Förderung und Qualifizierung durch die Bunde- sagentur für Arbeit; Beratungsstelle ”unter des Wirtschaftsverbandes Emsland e. V.) (vgl. Landkreis Emsland 2016g).

5. SWOT-Analyse

Die SWOT-Analyse setzt sich im Wesentlichen aus Einschätzungen der Interviewpartnerinnen und -partner zusammen, die im Rahmen der Leitfaden-Interviews der wissenschaftlichen Beglei- tung der DWK mit Vertreterinnen und Vertretern des Landkreises Emsland bzw. Mitgliedern des Arbeitskreises Demografie, der Gemeinde Vrees und weiteren in der Demografiearbeit des Land- kreises Engagierten im April und Mai 2016 gewonnen wurden.

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 49 von 55

STÄRKEN SCHWÄCHEN

Demografiestrategisch fest verankert – erkennbar durch: Altersstrukturentwicklung: o Handlungsauftrag durch Kreisverwaltungsspitze (Landrat und der für Kreis- o Herausforderung: schnelle entwicklung zuständige Dezernent) Alterung der Bevölkerung o Demografiebeauftragter o partizipative Ansätze zur Maßnahmenentwicklung Rekrutierung von Arbeitskräften: o Strukturstarker prosperierender Landkreis o Fachkräftemangel (Stellen aufgrund der sehr geringen o Gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen Arbeitslosigkeit nicht zu be- o Zunehmende Bevölkerungszahlen setzen) o Sehr geringe Arbeitslosigkeit (+ großes Engagement der auszubildenden o niedrige Beschäftigungsquote Betriebe) von Frauen (unterhalb des o Hohes Maß an Lebensqualität in der Region Landesdurchschnitts) o Demografie ist Handlungsfeld für alle Generationen: Viele Aktivitäten des Landkreises im Bereich Ehrenamt, Vereinbarkeit von Familie und Beruf (Stif- Mobilität im ländlichen Raum: tung Beruf und Familie, Familienzentren), Seniorinnen und Senioren, Kin- o Herausforderungen für den derbetreuung, Bildung (lebenslanges Lernen), Siedlungsentwicklung; Aus- Flächenlandkreis, aber be-

bildungsplatzvermittlung für Schulabgänger/innen grenzte Handlungsmöglichkei- Netzwerkstrukturen im Freiwilligen- und Ehrenamtsmanagement: ten o Bürgerschaftliches Engagement mit langer Tradition, wird aktiv durch Land- kreis und Kommunen gefördert (Ehrenamtsmanagement des Landkreises mit Akzeptanz der Landwirtschaft: hauptamtlicher Stelle / Ehrenamtsservice in der Stabsstelle des Landrates; o Freiwilligenagenturen nahezu flächendeckend; Netzwerk kommunaler An- zunehmende Veränderungen sprechpartner; etablierte Anerkennungskultur) in der Landwirtschaft und ge- ringere Akzeptanz (Wegbre- o Sehr gute Zusammenarbeit mit kreisangehörigen Kommunen; Bürgermeister chen der Familienbetriebe, die haben Herausforderung Demografie erkannt soziale Strukturen und Identi- o Ausgeprägte Netzwerkstruktur und gute Kontakte (alle Ebenen und alle tät im Dorf geprägt haben) Handlungsfelder); Arbeitskreise und individueller Austausch darüber hinaus o Starke Jugendarbeit (Ehrenamt + insbes. durch Kirchengemeinden) + Bezu- Erhalt der Bildungseinrichtungen: schussung durch den Landkreis (z.B. Zeltlager) sowie Investitionen in Sport- o Einzelne Grundschulen im vereine  Region bleibt lebendig; früh gelernte Verantwortung vor Ort Bestand gefährdet, Gemeinden o gutes Miteinander verschiedenster Personen, Träger und Institutionen kämpfen um die Infrastruktur Aktive Dorfgemeinschaften: o Förderung und Aktivierung der Dörfer und Gemeinden (z.B. Kreiswettbewerb Unser Dorf hat Zukunft!) o Konkrete Unterstützung der Dörfer und Gemeinden (z.B. Checkliste für Kommunen zur Gestaltung des demografischen Wandels; GIS-Analyse als Planungsinstrument; Sozial- und Lebensraumanalyse)  “uch die Kleinen werden nicht vergessen (auch in der gewerblichen Entwicklung: Ausweisung dezentraler Gewerbegebiete) o Sehr ausgeprägte Verbundenheit der Menschen miteinander und mit der Region, hohe soziale Verantwortung, Gemeinschaftsgefühl und Solidarität Akteursvernetzung in Bildung und Gesundheit: o Anerkannte ”ildungsregion und Gesundheitsregion o Sehr geringe stationäre Pflegequote o Gut aufgestellte Palliativversorgung (Hospize, SAPV)

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 50 von 55

CHANCEN RISIKEN o Synergiepotenziale der Arbeitsplatz- und Ausbil- o Lebensqualität in kleinen Dörfern für junge Men- dungsinitiativen nutzen schen (Infrastruktur, Gewerbegebiete, attraktive o Potential bei der Beschäftigung von Frauen / Ent- Wohngebiete, Krippe, Kindergarten, (Ganztags-) wicklung der Frauenerwerbsquote (bei Erhalt der Grundschule, etc.) muss weiter gestärkt werden Wahlmöglichkeit) o Überlastung Ehrenamt o Zugezogene durch Aktivitäten zur Integration einbin- o Rückgang der Mobilitätsangebote den o Rasanter Strukturwandel in der Wirtschaft: Dranblei- o Vernetzung in der deutsch-niederländischen Grenz- ben und Fokus darauf auch zukünftig nicht verlieren region / INTERREG o Mangel bei der ärztliche Versorgung im ländlichen o Erfahrungsaustausch zur Netzwerkarbeit nutzen: Raum (Fachärzte fehlen z.T. bereits jetzt; Hausärzte Demografiebeauftragter hat Möglichkeit an Veran- fehlen (noch) nicht) staltungen (vor Ort sowie bundesweit) teilzunehmen o Rückgang der wohnortnahen Nahversorgung (Kontakte knüpfen, Ideen sammeln) o Bei Zunahme der Nachfrage stationärer Versorgung o Netzwerkstrukturen für Maßnahmen nutzen, viele und bei Rückgang der ambulanten Pflege: Ausbau Ansprechpartner/innen vor Ort, die Ideen mittragen des Unterstützungsangebotes für pflegende Angehö- und -gestalten rige o Sportvereine für Integration und Entwicklung nutzen o Mangelnde Wahrnehmung von Angeboten zur Gestal- o Partizipative Prozesse zur Einbindung der Bür- tung des demografischen Wandels  stärker auch ger/innen  weiter stärken (die Leute ins Gespräch über soziale Medien informieren, gezielt Vereine an- bringen über das, was sie vor Ort brauchen) und die schreiben (zumal die Herausforderungen des demo- Wünsche der Zielgruppen ernst nehmen (z.B. Projekt grafischen Wandels von der Bevölkerung ohne eigene Dorfgespräche, geplantes Konzept EmslandDorf- Betroffenheit nicht immer bewusst erkannt werden Plan) oder das Thema negativ belegt ist  konkrete An- o Kooperation mit Kirchengemeinden im Ehrenamt knüpfungspunkte schaffen) weiter stärken (ihnen fällt Ansprache der Bür- o Rückgang der Gesundheitsversorgung: Ressourcen ger/innen oft leichter); beide Seiten profitieren dürfen nicht weniger werden (auch hier Bedarfe der o Potenziale des Netzes an Wohnberater/innen, (Sozi- Akteure vor Ort abfragen) al- und Lebensraumanalyse deutet auf zunehmende o Einschränkung der personellen Ressourcen zur Bear- Nachfrage hin)  Dranbleiben und viel Öffentlich- beitung des Themas Demografie (Kreisverwaltung: keitsarbeit machen Stelle des Demografiebeauftragten; in kreisangehöri- o Umnutzungsmöglichkeiten von Gebäuden: Nach gen Gemeinden: Thema Demografie wird mitbear- Schließung einer Grundschule (in Apeldorn) Umbau beitet, vielerorts sind Maßnahmen auf den Weg ge- zum Kiosk und Dorf-Treffpunkt. bracht, da Notwendigkeit erkannt) o o Einordnung von Demografie als Querschnittsthema Negative Begriffsbesetzung des Themas Demografie in der Kreisverwaltung erleichtert demografiestrate- gische Arbeit o Regelmäßiges und gut aufbereitetes Daten- Monitoring o Ehrenamt mit professionellen Strukturen verbinden: Ehrenamt braucht Profis o Kooperative Ansätze der Gesundheitsversorgung (z.B. Möglichkeiten weiterer Kooperationsmodelle prüfen)

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 51 von 55

6. Ausblick

 Die Alterung der Bevölkerung wird als Hauptherausforderung gesehen, das Thema De- mografie muss aber alle Altersgruppen berücksichtigen (d.h. Wie können Menschen in den Dörfern alt werden und wie kann gleichzeitig das Dorfleben auch für die jüngeren Menschen attraktiv gestaltet werden?)  Handlungsfelder sind:  Mobil im Emsland Bedarfsgerechte, innovative, gemeinschaftsgetragene Mobilitätsmodelle als Ergän- zung zum Individualverkehr und öffentlichen Personennahverkehr  Wohnen im Emsland Planvolle Gestaltung des Wohn- und Siedlungsraums angepasst an die Erfordernisse und Bedürfnisse der zukünftigen Bevölkerungsstruktur; Sicherung der Attraktivität der dörflichen Gemeinschaft auch mit Einrichtungen der Nahversorgung und Dienst- leistungen  Tatkräftig im Emsland Gute Arbeits- und Lebensverhältnisse erhalten als attraktives Lebensumfeld für Fachkräfte  Gemeinschaft im Emsland Gute Rahmenbedingungen für lebendige Gemeinschaften von jung bis alt unter an- derem durch Ehrenamtsmanagement als Beitrag zum generationenübergreifenden Austausch, zur Inklusion und Integration  Altwerden im Emsland Seniorengerechtes Wohnen und Leben mit dem Anspruch eines lebenslangen Ver- bleibs im dörflichen (häuslichen) Umfeld unter Einbeziehung technischer Assistenz- systeme und mit Unterstützung einer sorgenden Gemeinschaft  Praxisorientierte Lösungsansätze und Modellprojekte werden angestrebt, insbes. klein- räumige Bearbeitung des Themas bzw. Ansprache von Akteuren, um den Dialog mit al- len gesellschaftlichen Gruppen anzustoßen (Musterbeispiel Vrees: ähnliche Initiativen vor Ort stärken)  Strategien zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit: o Lebensqualität im Emsland definieren (im Dialog mit allen Bevölkerungsgruppen und unter fokussierter Betrachtung von relevanten Teilaspekten) o Lebensumfeld gestalten (Verantwortlichkeiten und Engagement identifizieren und Handlungsansätze stärken) o Handlungsstrategie implementieren (Handlungsansätze modellhaft durchführen und bewerten; Planungsgrundlagen fortschreiben)  Weiterentwicklung der GIS-Analyse als Planungsgrundlage vor Ort (GIS-gestütztes De- mografie-Monitoring)

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 52 von 55

 Entwicklung alternativer Mobilitätsangebote  Fortentwicklung der Lebendigen Gemeinschaft – Schaffung von Strukturen und Opti- mierung der Rahmenbedingungen für funktionierendes Ehrenamt vor Ort  Verstärkte Einbindung von Betrieben und Unternehmen

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 53 von 55

7. Literaturverzeichnis

Ems-Achse (2016). Internetauftritt der Wachstumsregion Ems-Achse e.V. Online unter http://www.emsachse.de/

Emsland Touristik GmbH (2016). Internetauftritt der Emsland Touristik GmbH. Online unter: http://www.emsland.com/ Jobcenter Landkreis Emsland (2016). Jahresbilanz 2015. LAG Hümmling (2016). Lokale Aktionsgruppe (LAG) Hümmling. Online unter: http://www.sg- nordhuemmling.de/index.php/interkommunale-zusammenarbeit Landkreis Emsland (o.J.). Checkliste zur Gestaltung des demografischen Wandels. Online unter: https://www.emsland.de/pdf_files/senioren_demografie/checkliste_demographie.pdf Landkreis Emsland (2012a). Kurzinformation über den Landkreis. Daten, Fakten, Entwicklungen. Online unter: https://pdf.form- solutions.net/forms/frm/1j2RAm4zP2RaJ8h3pnxP3KdfMAjt2T1f Landkreis Emsland (2012b). Demographie-Workshop im Landkreis Emsland am 05. November 2012. Dokumentation. Online unter: https://pdf.form- solutions.net/forms/frm/8cXQtc9A294VnVgMn98rHhrKdanrGrGN Landkreis Emsland (2015a). Bewerbung des Landkreises Emsland zur Teilnahme am Projekt Demografiewerkstatt Kommunen. Landkreis Emsland (2015b). Präsentation Ergebnisse Wohnungsmarktbeobachtung. Netzwerk- treffen Arbeitskreis Demografie am 06.10.2015. Online unter: https://www.emsland.de/pdf_files/senioren_demografie/20151016- arbeitsLandkreis_demographie_anl2.pdf Landkreis Emsland (2015c). Protokoll zum Netzwerktreffen des Arbeitskreises Demografie vom 06.10.2015. Online unter: https://www.emsland.de/pdf_files/senioren_demografie/20151016- arbeitsLandkreis_demographie_protokoll.pdf Landkreis Emsland (2015d). Starke Gemeinschaften – Unsere Dörfer haben Zukunft. Online un- ter: www.emsland.de/pdf_files/senioren_demografie/broschuere_starke_gemeinschaft.pdf Landkreis Emsland (2016a). Demografie. Aktuelle Entwicklungen und Tendenzen im Landkreis Emsland. Online unter: https://www.emsland.de/pdf_files/senioren_demografie/demographie_emsland_2016.pdf Landkreis Emsland (2016b). Kick-off Treffen im Rahmen des Projektes Demografiewerkstatt Kommunen. Landkreis Emsland (2016c). Thematische Kurzzusammenfassungen einzelner Handlungsberei- che im Rahmen des Projektes Demografiewerkstatt Kommunen. Landkreis Emsland (2016d). Internetauftritt des Landkreises Emsland. Online unter: https://www.emsland.de/

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 54 von 55

Landkreis Emsland (2016e). Aktuelle Monatsstatistik. Ausgabe 02/2016. Online unter: https://pdf.form-solutions.net/forms/frm/V9rZ5VcMHgaHZTM2FjfMc3kMt41KN9 Landkreis Emsland (2016f). Flüchtlinge im Emsland – Eckdaten. Online unter: https://www.emsland.de/aktuell/asyl_im_emsland/fluechtlinge_im_emsland_eckdaten.ht ml Landkreis Emsland (2016g). Asyl- und Flüchtlingssituation im Landkreis Emsland. Stand: 26. April 2016. Online unter: https://www.emsland.de/pdf_files/aktuell/april_16_asyl_sozialausschuss.pdf Landkreis Emsland (2016h). Fachkräfte-Servicestelle des Landkreises Emsland. Online unter: https://www.emsland.de/wirtschaft_und_struktur/fachkraefte- service/besonderes_angebot_fuer_unternehmen_und_fachkraefte.html NBank (2015). Wohnungsmarktbeobachtung 2014/2015. Generationengerechtes Wohnen in Niedersachsen – Perspektive 2035. Online unter: www.nbank.de/medien/nb- media/Downloads/Publikationen/Wohnungsmarktbeobachtung/WOM_2014_2015.pdf Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (2016). 25. Landeswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft". Online unter: http://www.ml.niedersachsen.de/portal/live.php?navigation_id=33491&article_id=11767 9&_psmand=7 Spenthoff, H. & Harting, K. (2015). Ergebnisbericht. Samtgemeinde Sögel – Zukunft aktiv gestal- ten! Erarbeitung eines überörtlich abgestimmten integrierten Entwicklungs- und Hand- lungskonzeptes (IEHK) zur Anpassung der Infrastrukturen der Daseinsvorsorge der Samt- gemeinde Sögel und ihrer Mitgliedsgemeinden an die Herausforderungen des demogra- fischen Wandels. Fortschreibung 2015. Online unter: http://www.soegel.de/pdf/top- themen/ergebnisbericht_zukunft_aktiv_gestalten_08.2015.pdf Winter, Reinhard (2016). Starke Gemeinschaften prägen die zukunftsfähigen Dörfer. In: Die Niedersächsische Gemeinde (DNG), Verbandszeitung des niedersächsischen Städte- und Gemeindebunds, 02/2016, S. 54-55. Wirtschaftsverband Emsland e.V. (2016). Emsland Akademie. Online unter http://www.wv- emsland.de/emsland-akademie/ ZukunftNAH (2014). Zukunftschancen bedarfsgerechter Nahversorgung in ländlichen Räumen Niedersachsens - Das Forschungsprojekt ZukunftNAH. Online unter: http://www.igt- arch.uni-hannover.de/744.html

© 2016 | Forschungsgesellschaft für Gerontologie e.V. Seite 55 von 55