AUFSÄTZE Zivilrecht Öffentliches Recht Strafrecht DIDAKTISCHE

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AUFSÄTZE Zivilrecht Öffentliches Recht Strafrecht DIDAKTISCHE Inhalt AUFSÄTZE Zivilrecht Land in Sicht? – Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts im Grundbuch Von Prof. Dr. Jan Schürnbrand und Wiss. Mitarbeiter Andrè Weiß, Erlangen 607 Öffentliches Recht Grundlagen und Ausgestaltung der Informationsfreiheitsgesetze Von Prof. Dr. Marion Albers, Hamburg 614 Strafrecht Vorteilsannahme (§ 331 StGB) und Vorteilsgewährung (§ 333 StGB) durch Kultursponsoring? Von Wiss. Assistent Dr. Dennis Bock und Lisa Borrmann. Kiel 625 DIDAKTISCHE BEITRÄGE Zivilrecht Häusliche Arbeit: Tipps zur praktischen Herangehensweise, zur Fehlervermeidung und Krisenbekämpfung Von Prof. Dr. Renate Schaub, LL.M. (Univ. Bristol), Bochum 637 Strafrecht Der Tatbestand des Diebstahls – Teil 2 Von Prof. Dr. Jan Zopfs, Mainz 649 „Si tacuisses …“ Eine methodische Darstellung der Aussagedelikte Von Wiss. Mitarbeiterinnen Ruth Katzenberger und Tamara Pitz, Augsburg 659 Inhalt (Forts.) 6/2009 ÜBUNGSFÄLLE Öffentliches Recht Übungsfall: „Amsel, Drossel, Fink und Star …“ Von Prof. Dr. Hinnerk Wißmann, Akad. Rat Dr. jur. Thomas Holzner (Dipl. sc. pol. Univ.), Richter Robert Steiniger, Bayreuth 675 Strafrecht Übungsfall: Die unfreiwillige Tötung „im Namen der Ehre“ Von Prof. Dr. Ralf Krack und Wiss. Mitarbeiter Sascha Kische, LL.M., Osnabrück 684 Übungsfall: „Verletzung mit Folgen“ Von Prof. Dr. Mark A. Zöller und Wiss. Mitarbeiter Markus Mavany, Trier 694 ENTSCHEIDUNGSBESPRECHUNGEN Zivilrecht BGH, Urt. v. 12.8.2009 – XII ZR 76/08 (Anspruch des Vermieters auf den Erlös aus unberechtigter Untervermietung) (Akad. Rat Dr. Florian Eichel, Passau) 702 Strafrecht BGH, Beschl. v. 9.6.2009 – 5 StR 394/08 (Betrügerische Täuschung durch falsche Abrechnung) (Prof. Dr. Michael Heghmanns, Münster) 706 BGH, Urt. v. 17.7.2009 – 5 StR 394/08 (Garantenpflicht aufgrund dienstlicher Stellung) (Prof. Dr. Thomas Rotsch, Augsburg) 712 ENTSCHEIDUNGSANMERKUNGEN Zivilrecht BGH, Urt. v. 30.9.2009 – VIII ZR 7/09 (Im Zweifel für die Verbrauchereigenschaft der natürlichen Person) (Prof. Dr. Markus Artz, Bielefeld) 719 BGH, Urt. v. 15.7.2009 –VIII ZR 307/08 (Zur Wirksamkeit eines formularmäßigen Kündigungsausschlusses bei der Wohnraummiete) (Prof. Dr. Martin Häublein, Innsbruck) 723 EuGH, Urt. v. 3.9.2009 – C-489/07 (Europarechtswidrigkeit von Nutzungsersatz bei Verbraucherwiderruf im Fernabsatz) (Privatdozentin Dr. Susanne Hähnchen, Münster) 726 BGH, Versäumnisurt. v. 12.8.2009 – VIII ZR 254/08 (Aufforderung zur „umgehenden“ Reparatur als Fristsetzung i.S.v. § 281 Abs. 1 BGB) (Prof. Dr. Beate Gsell, Augsburg) 730 Inhalt (Forts.) 6/2009 ENTSCHEIDUNGSANMERKUNGEN (Forts.) Öffentliches Recht BVerfG, Urt. v. 3.3.2009 – 2 BvC 3/07, 2 BvC 4/07 (Zulässigkeit des Einsatzes von Wahlcomputern) (Ass. iur. Nicolas Mähner, München) 733 BUCHREZENSIONEN Zivilrecht Peter Bringewat , Methodik der juristischen Fallbearbeitung: Mit Aufbau- und Prüfungs- Schemata aus dem Zivil-, Strafrecht und dem öffentlichen Recht, 2007 (Wiss. Mitarbeiter Hans Ulrich Richter-Hopprich, Trier) 738 Claus Ahrens , Europäisches und Internationales Wirtschaftsprivatrecht, 2008 (Prof. Dr. Winfried Huck, Wolfenbüttel/Shanghai) 740 Petra Buck-Heeb , Kapitalmarktrecht, 3. Aufl. 2009 (Wiss. Mitarbeiter Dipl. jur. Matthias Heusel, Tübingen) 741 Öffentliches Recht Hans-Wolfgang Arndt/Kristian Fischer , Europarecht, 9. Aufl. 2008 (Dr. Axel Schwarz, Bukarest) 742 Strafrecht Stefan Kirsch , Der Begehungszusammenhang der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, 2009 (Wiss. Mitarbeiter Dr. Lars Berster, Köln) 744 Allgemeines Thomas M. J. Möllers , Juristische Arbeitstechnik und wissenschaftliches Arbeiten, 4. Aufl. 2008 (Wiss. Mitarbeiterin Tamara Pitz, Augsburg) 750 VARIA Zivilrecht Krimi, Tragödie und Lehrbuch-Klassiker – Der Fall Krombach Von Assessor Dr. Felix Netzer, LL.M., Berlin) 752 Land in Sicht? – Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts im Grundbuch Von Prof. Dr. Jan Schürnbrand und Wiss. Mitarbeiter André Weiß , Erlangen Die Rechtsfähigkeit der Gesellschaft bürgerlichen Rechts und Dieser Praxis ist der 5. Zivilsenat des BGH mit Beschluss die damit im Zusammenhang stehenden Fragestellungen vom 4.12.2008 entgegengetreten. 6 Demnach ist die Gesell- waren in der jüngeren Vergangenheit mehrfach Gegenstand schaft bürgerlichen Rechts auch formell grundbuchfähig. Sie höchstrichterlicher Entscheidungen. Den vorläufigen Ab- könne unter dem von den Gesellschaftern im Gesellschafts- schluss der Entwicklung markierte ein Beschluss des 5. Zivil- vertrag gewählten Namen in das Grundbuch aufgenommen senats des BGH, der die Eintragungsfähigkeit der Gesell- werden. Sehe der Gesellschaftsvertrag keine Bezeichnung schaft in das Grundbuch bejaht hat. Darauf hat der Gesetz- vor, solle sie als „Gesellschaft bürgerlichen Rechts bestehend geber noch am Ende der vergangenen Legislaturperiode mit aus…“ und den Namen ihrer Gesellschafter eingetragen wer- einem korrigierenden Eingriff reagiert. Der Beitrag erläutert den. Die dahinter stehende Überlegung leuchtet ohne weite- die gesetzgeberische Neukonzeption vor dem Hintergrund der res ein. Soweit das materielle Recht einen Rechtserwerb bisherigen Rechtsprechung. Im Zentrum steht dabei der so- zulässt, muss das Grundbuchrecht schon seiner dienenden wohl für die Klausur als auch für die Praxis bedeutsame neue Funktion wegen dies auch in sicherer und verlässlicher Weise Gutglaubenstatbestand des § 899a BGB, der anhand von umsetzen. Oder anders gewendet: Das Verfahrensrecht hat Fällen erläutert wird. den Vorgaben des materiellen Rechts Rechnung zu tragen. Mit der Eintragung der Gesellschaft selbst wird zugleich das I. Einführung Grundbuch übersichtlicher. Nicht mehr jeder Gesellschafter- 1. Anerkennung der Grundbuchfähigkeit durch den BGH wechsel macht dann nämlich eine entsprechende Grundbuch- berichtigung erforderlich. Seit der Grundsatzentscheidung des BGH in Sachen „Weißes Ross“ vom 29.1.2001 steht fest, dass die Außengesellschaft 2. Verbleibende Zweifel bürgerlichen Rechts rechtsfähig ist. 1 Entgegen der traditionel- Gleichwohl ist die Entscheidung des BGH insbesondere in len sog. individualistischen Auffassung sind also nicht die 7 Gesellschafter selbst die Träger des Vermögens, vielmehr ist der notariellen Praxis auf vehemente Kritik gestoßen. Man die Gesellschaft ein eigenständiges Rechtssubjekt, dem Rech- befürchtete, das Grundbuch werde als Rechtsscheinsträger te und Verbindlichkeiten unmittelbar zugeordnet sind. 2 Das entwertet und der Grundstücksverkehr unter Beteiligung von bedeutet zwar nicht unbedingt, dass sie jede Rechtsposition Gesellschaften bürgerlichen Rechts wesentlich erschwert. In einnehmen kann. So hat der BGH entschieden, sie könne der Tat war die Rechtslage aus Sicht eines Erwerbers unbe- wegen ihrer strukturellen Besonderheiten nicht als Verwalter friedigend. Grund für die Schwierigkeiten war zwar keines- einer Wohnungseigentümergemeinschaft fungieren.3 Demge- wegs allein die Anerkennung der formellen Grundbuchfähig- genüber bestehen keine Bedenken dagegen, dass die Gesell- keit; vielmehr war vor allem zu beklagen, dass es anders als schaft neben dem Eigentum an beweglichen Sachen auch das bei den juristischen Personen (eingetragener Verein, GmbH, Eigentum an Grundstücken erwirbt. Dies wurde in der Recht- AG), den Personenhandelsgesellschaften (OHG, KG) und der sprechung denn auch alsbald anerkannt. 4 Schwieriger war Partnerschaftsgesellschaft kein öffentliches Register gibt, dem die maßgeblichen Rechtsverhältnisse zu entnehmen hingegen die Folgefrage zu beantworten, ob die Gesellschaft 8 als solche auch im Grundbuch einzutragen, ob sie mit ande- sind. Die Gesellschaft bürgerlichen Rechts kann nämlich ren Worten auch (formell) grundbuchfähig ist. Nach wohl formfrei gegründet werden und muss weder zu ihrer Begrün- überwiegender Meinung war die Frage zu verneinen, statt- dung, also konstitutiv, noch in einem späteren Stadium dekla- dessen waren nach wie vor in herkömmlicher Weise die Ge- ratorisch in das Handelsregister oder ein ähnliches Verzeich- sellschafter mit dem Zusatz „als Gesellschafter bürgerlichen nis eingetragen werden. Wird nun aber allein die Gesellschaft Rechts“ einzutragen. 5 Aus Gründen der Rechtssicherheit sei im Grundbuch vermerkt, lässt sich womöglich schon nicht es wünschenswert, den Gesellschafterbestand unmittelbar aus einmal der Inhaber des Grundstücks treffsicher identifizieren. dem Grundbuch ablesen zu können; eine davon abweichende Denn die in §§ 17 ff. HGB verankerten Vorschriften des Neuordnung des Grundbuchrechts sollte dem Gesetzgeber Firmenrechts, die eine effektive Unterscheidung der Teil- überlassen bleiben. nehmer am Rechtsverkehr ermöglichen, gelten für die Gesell- schaft bürgerlichen Rechts jedenfalls im Ausgangspunkt nicht. 9 Da der Erwerb und die Veräußerung von Gesell- 1 BGHZ 146, 341 = NJW 2001, 1056. 2 Näher zur Rechtsentwicklung Ulmer , in: Münchener Kom- 6 BGHZ 179, 102 = NJW 2009, 594; dazu OLG München mentar zum BGB, 5. Aufl. 2009, Vor § 705 Rn. 9 ff.; immer DNotZ 2009, 680 (681). noch zurückhaltend aber Stürner , in: Jauernig, Kommentar 7 Vgl. etwa Hertel , DNotZ 2009, 121 („Schlamassel“); Kesse- zum BGB, 13. Aufl. 2009, § 705 Rn. 1. ler , NZM 2009, 190 („Nach uns die Sintflut“); Lautner , 3 BGH NJW 2006, 2189 (2190); NJW 2009, 2449; krit. dazu DNotZ 2009, 650 („Kaum mehr lösbar“). Schäfer , NJW 2006, 2160 ff. 8 Zutreffend Ulmer (Fn. 2), § 705 Rn. 312. 4 BGH NJW 2006, 3716; 2008, 1378; 2009, 594 (595). 9 Vgl. zum Meinungsstand Böhringer , Rpfleger 2009, 537 5 Vgl. nur BayObLG NJW 2003, 70; OLG Celle NJW 2006, (538); Hadding , in: Soergel, Kommentar zum BGB, 12. Aufl. 2194; OLG Schleswig NJW 2008, 306. 2007, § 705 Rn.
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