2007 60 Ein Zuhause Für Senioren Jahre
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Seniorenheim Jesenwang ein Zuhause für Senioren 60 Jahre 1947 - 2007 2 Inhalt Gruß- und Geleitworte 4 Landrat Thomas Karmasin 5 Bürgermeister Hans Wieser 6 Heimleiter Helmut Leonhardt Rückblicke 9 Neubau 1987 10 1947 - 1959: Zeit des Neubeginns 12 1959 - 1986: Fleißige Hände im Einsatz 14 1986 - 1991: Der Neubau 16 1991 - heute: Herausforderungen 18 Baugeschichte Perspektiven 20 Pflege im Wandel 22 Hauswirtschaft im Wandel 24 Soziales Leben 26 Seelsorge Köpfe & Herzen 28 Die Pflegedienstleitungen im Wandel der Zeit 30 Unsere Mitarbeiter/-innen 34 Gemeinde Jesenwang Wissenswertes 36 Höhepunkte 38 Dank an Mitwirkende Abfahrt zum Willibalds ritt durch Jesenwang Chronik 3 1922/23 Johann Winkler errichtet in Jesenwang am heutigen Buchenweg ein Wohnhaus. 1937 Das Gebäude wird von der NSDAP erworben und als Reichsarbeitslager für landwirtschaftliche Arbeitsmaiden genutzt. 1945 Am Ende des Kriegs marschieren amerikanische Besatzungsmächte ein; das Haus wird von Unbekannten geplündert. 1946/47 Der Landkreis Fürstenfeldbruck übernimmt das Haus und baut es zu einem Altenheim um, in dem Menschen unterkommen, die aus ihrer ostdeutschen Heimat geflüchtet waren. Otto Meißner wird als Verwalter eingesetzt. 1950 Das Gebäude erhält einen Erweiterungsanbau nach Süden hin. 1959 Andreas Stangl übernimmt die Heimleitung. 1981 Die beengten Verhältnisse im Altenheim machen die Planung eines Neubaus erforderlich. 1985 Der Spatenstich für das neue Kreisaltenheim erfolgt am 23. Mai durch Landrat Grimm und Bürgermeister Stangl. 1986 Die Logistik des Seniorenheims und des Kreiskrankenhauses Fürstenfeldbruck werden aus Effizienzgründen zusammengeführt. Waltraud Helbig wird Heimleiterin. 1987 Am 9. März wird umgezogen. Die Einweihung des Neubaus wird am 3. Juli feierlich begangen. Das alte Gebäude dient fortan als Mitarbeiter unterkunft und Wäscherei für das Kreisaltenheim. 1991 Der heutige Heimleiter, Helmut Leonhardt tritt sein Amt an. 1993 Das Finanzwesen wird umgestellt von der Kameralistik auf die kaufmännische Buchführung. 2001 Die ehrenamtlich engagierten „Farbtupfer“ erhalten den 3. Preis beim Landeswettbewerb „Nicht allein im Pflegeheim“. Das Seniorenheim stellt beim Landratsamt einen Antrag auf bauliche Erweiterung. 2003 Mit dem Spatenstich im Dezember kann der Erweiterungsbau beginnen. 2005 Am 15. Juli wird der moderne Erweiterungsbau mit einem „Tag der offenen Tür“ eingeweiht. 2007 Das Seniorenheim feiert am 12. Oktober sein 60 jähriges Jubiläum. 4 Liebe Leserinnen und Leser, im Seniorenheim Jesenwang kommt seit nun mehr sechs Jahrzehnten zum Tragen, was unsere menschliche Gemeinschaft prägt: Wir brauchen einander! Jeder Mensch benötigt hin und wieder fremde Hilfe. Mal mehr, mal weniger. Gerade in der besonderen Le- benssituation älterer Mitbürgerinnen und Mitbürger ist es unser Anspruch, Dienstleistungen bereit zu stellen, die respektvoll auf die Bedürfnisse der Menschen aus- gerichtet sind, die wir unterstützen wollen. Auch im Alter sollen die Menschen die Chance auf einen erfüllten Alltag wahrnehmen können. Dieser Weg ist hier in Jesenwang beschritten worden, indem Thomas Karmasin, Landrat neben umfassenden Pflege- und Assistenzleistungen auch Angebote zum sozialen Austausch und erfül- lender Beschäftigung geschaffen wurden. Wesentlich dazu beigetragen hat nicht zuletzt die Bevölkerung in der Umgebung. Durch vielfältiges ehrenamtliches Engagement wurde und wird hier auf vorbildliche Weise soziale Verantwortung und Sorge für Mit- menschen getragen. Damit das Seniorenheim Jesenwang auch in Zukunft ein Ort bleibt, wo Lebensqualität und Teilhabe älterer Menschen gesichert sind, haben wir in den letzten Jahrzehnten gemeinsam mit der Heimleitung und mit finanzieller Unterstützung des Freistaats vorausschau- ende Entscheidungen getroffen. Diese Investitionen werden dazu beitragen, dass hier weiterhin viele Men- schen im Alter ein bedürfnisgerechtes und geborgenes Zuhause finden. Thomas Karmasin Landrat „Heimat ist da, wo ich verstehe und wo ich verstanden werde.“ Karl Jaspers, dt. Philosoph 5 Sehr geehrte Damen und Herren, das Seniorenheim Jesenwang hat in den ver- gangenen sechs Jahrzehnten eine enorme und positive Entwicklung erfahren und stellt heute nicht nur eine wichtige Einrichtung für den Landkreis, sondern auch für die Gemeinde Jesenwang dar. Immer wieder mussten Veränderungen vorgenom- men werden, um den Ansprüchen und dem Bedarf gerecht zu werden. Der Neubau im Jahre 1987 und zuletzt die Erweiterung auf jetzt über 100 Heim- bzw. Pflegeplätze haben den Gemeinderat vor schwierige Entscheidungen gestellt. Gemeinsames Ziel war dabei, den für unsere Gemeinde in der „Viele unserer Bürgerinnen und Bürger haben in den vergangen Gesamtdimension außergewöhnlichen Baukörper 60 Jahren den Standortvorteil genutzt und den Lebensabend hier in das Gemeindebild einzubinden. im Heim verbracht. Mit dem Ausbau wurden natürlich hier auch eine große Anzahl Das Seniorenheim wurde aber nicht nur baulich wichtiger Arbeitsplätze geschaffen. Einige unserer Mitbürgerinnen integriert, sondern auch fest in das Gemeindeleben und Mitbürger haben dadurch eine sichere und wohnortnahe eingegliedert. Dies belegen viele Veranstaltungen Anstellung gefunden.“ Hans Wieser, 1. Bürgermeister der Gemeinde Jesenwang im Heim, die auch von Jesenwanger Bürgerinnen und Bürgern gerne besucht werden. Auch das Sonntagscafé ist mittlerweile ein beliebter Treff- punkt, nicht nur für die Heimbewohner. Ich wünsche eine schöne Jubiläumsfeier, den Dass auch Bewohner dieses Hauses aktiv am Bewohnerinnen und Bewohnern eine gute Zeit in Gemeindegeschehen mitwirken, zeigt z.B. die Jesenwang sowie dem Personal des Hauses viel be geisterte Teilnahme einiger Seniorinnen und Freude und Kraft bei der Ausübung ihrer verant- Senioren mit einem Wagen beim alljährlichen wortungsvollen Tätigkeit. Willibaldsritt im Juli. Die Zusammenlegung der Jubiläumsfeier mit Mit freundlichen Grüssen dem traditionellen Herbstfest der Gemeinde zeigt schon, dass hier die Kooperation stimmt. Dadurch wird auch deutlich, wie gut die Zusammenarbeit zwischen dem Landkreis, der Heimleitung und der Hans Wieser Gemeinde Jesenwang funktioniert. 1. Bürgermeister der Gemeinde Jesenwang 6 Altenpflege in Jesenwang zwischen Kontinuität und Wandel Das Seniorenheim Jesenwang, das wir seit nunmehr zwei Jahrzehnten als einladendes, modernes Haus kennen, hat eine geschichtsträchtige Entwicklung hinter sich. Die wechselvolle Historie des ursprünglich bäuer- lichen Anwesens lässt sich bis in die zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts verfolgen. Seit dieser Zeit hat sich viel verändert: Das alte Gebäude an der Fürstenfeldbrucker Straße wurde umgebaut und erweitert; ein neues Heim entstand auf dem Helmut Leonhardt, Heimleiter südlichen Teil des Grundstücks. Doch bei all dem Wandel gibt es auch schon seit mehr als einem halben Jahrhundert Kontinuität an diesem Ort in der Gemeinde Jesenwang: seit 1947 ist er Senioren, die Unterstützung benötigen, eine Heimat. In den ersten Jahren nach Kriegsende fanden hier vor allem ältere Menschen, die aus dem Osten vertrieben worden waren, Zuflucht. In den weiteren vier Nachkriegsdekaden bot das damalige Kreis - altenheim Menschen, die in ihrem „dritten Lebens- abschnitt“ Betreuung und Pflege benötigten, wertvolle Unterstützung. Natürlich haben sich heute das Verständnis und auch die Möglichkeiten in der Altenpflege gegen- über dieser Zeit stark verändert, lebte doch die „Kriegsgeneration“ in aller Regel mit sehr beschei- denen Ansprüchen. Ostereierbasteln 2007 7 Mit wachsendem Wohlstand änderten sich die Mit der Eröffnung dieses Neubaus übernahm die Be dürfnisse und es entwickelten sich neue Betreu- Leitung des Kreiskrankenhauses die Führung des ungsformen: Der Wunsch der Senioren nach Selbst- Heims. Die Nutzung der wirtschaftlichen Potentiale bestimmung und nach umfassendem Wohlbefin- durch eine noch intensivere Zusammenführung den rückte ins gesellschaftliche Bewusstsein. der Logistik von Kreiskrankenhaus und Senioren- heim wurde umso notwendiger, als spätestens mit Mitte der achtziger Jahren konnte der Landkreis mit dem Inkrafttreten des Pflegeversicherungsgesetzes dem Bau eines großzügigen Gebäudes direkt neben 1996 klar wurde, dass eine hochwertige Pflege dem ehemaligen Altenheim dieser Entwicklung nicht mehr ohne Einsparungen im Wirtschafts- und gerecht werden. Mit dem 1987 in Betrieb genom- Versorgungsbereich gesichert werden konnte. Denn menen Haus wurde auch der Grundstein zu einem seit dem konnte das Kreisaltenheim seine Pflegesät- fortschrittlichen Betreuungskonzept gelegt. ze nicht mehr wie bisher selbst bestimmen. Umfas- sende Reformen im Sozial- und Gesundheitswesen In diesem neuen Kreisaltenheim wurden 64 Se- haben die vergangenen zehn Jahre des Senioren- nioren von einem Mitarbeiterteam aus 20 Pflege- heims Jesenwang geprägt. kräften betreut. Unterstützt wurden sie durch 13 Mitarbeiter in der Küche, Wäscherei, Reinigung Die Frage nach der Finanzierbarkeit einer bedarfs- und Technik, einer Verwaltungsangestellten sowie und bedürfnisgerechten Altenpflege stand und einer Mitarbeiterin für die psychosoziale Betreuung. steht im Zentrum der Überlegungen, die auch wir in Jesenwang anstellen mussten. Konfrontiert mit 42 der Plätze waren für rüstige ältere Menschen, einer kontinuierlich steigenden Lebenserwartung 22 Plätze für pflegebedürftige Bewohner vorgese- sind auch in unserem Haus immer mehr hochwer- hen. Seit dieser Zeit bot das Haus seinen Bewoh- tige Pflegeleistungen zu erbringen. nern vollmöblierte Apartments mit eigener Küche und Sanitärbereich. Für alles war bestens gesorgt: