Stallbauten in Graubünden Eine GIS-Basierte Sichtbarkeitsanalyse Von Stallstand
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Baubewilligungsverfahren Bauten ausserhalb der Bauzonen (BAB-Verfahren) im Kanton Graubünden Stallbauten in Graubünden Eine GIS-basierte Sichtbarkeitsanalyse von Stallstand- orten und -bauten als Planungs- und Beurteilungshilfe für Planende und Behörden Synthesebericht CAS GIS in der Planung 2016/2017 an der HSR Rapperswil Chur / Rapperswil, 27. Februar 2017 Stallbauten in Graubünden – GIS-basierte Sichtbarkeitsanalyse CAS GIS in der Planung 2016/2017 – Toni Broder, 7000 Chur Impressum Autor (Urheber): Toni Broder, 7000 Chur ([email protected]) Arbeitgeber: Amt für Raumentwicklung Graubünden, Grabenstrasse 1, 7000 Chur Anlass: Abschlussarbeit berufsbegleiteter Weiterbildungskurs CAS GIS in der Planung 2016/2017 Hochschule Rapperswil (HSR Rapperswil) Dozenten/Betreuer: Andi Eisenhut (IMPULS AG, Thun), Yves Maurer (ARE Bund, Bern) und Roger Bräm (HSR, Rapperswil) Verwendete GIS-Softwareanwendungen: Esri ArcMap Version 10.2.2. (Amt für Raumentwick- lung Graubünden) mit den Lizenzen 3D-Analyst und Spatial-Analyst Abbildungen Titelblatt: Ställe in Graubünden (Amt für Raumentwicklung Graubünden, 7000 Chur) Dok: Synthesebericht Seite 2/25 Druck: 27. Februar 2017 HSR Stallbauten in Graubünden – GIS-basierte Sichtbarkeitsanalyse CAS GIS in der Planung 2016/2017 – Toni Broder, 7000 Chur Abstract Der vorliegende Synthesebericht gibt einen Überblick über die im Weiterbildungskurs der HSR Rapperswil „CAS GIS in der Planung 2016/2017“ vorgenommene GIS-basierte Sichtbarkeits- analyse von Stallstandorten und -bauten zwecks Schaffung einer Planungs- und Beurteilungs- hilfe für Planende und Behörden. Anhand eines aktuellen beim Amt für Raumentwicklung Graubünden zur Prüfung eingereichten Stallneubauprojekts in Tomils, Gemeinde Domleschg, wird die inhaltliche als auch die techni- sche Konkretisierung der Sichtbarkeitsthematik und deren Analysemöglichkeit auf GIS-Ebene untersucht. Der Untersuchung liegt folgende zentrale Fragestellung zu Grunde: „Von wo überall in der Umgebung ist der jeweilige Baustandort resp. ist wieviel des jeweiligen Stallvolumenkörpers (nach den wesentlichen Bauelementen: 1. Hauptgebäudekörper ganzer Stall; 2. oberes 2/3 des Hauptgebäudekörpers; und 3. Dach, oberstes 1/3); sichtbar resp. von wo überall im Raum ist der besagte Stallvolumenkörper nicht sichtbar?“ Gesucht sind verständliche Darstellungen der Sichtbarkeit eines jeden der sieben im Stallneu- bauprojekt Spörri evaluierten Stallstandorte und Stallbauvolumen. Die Ergebnisse liegen in Form von gut lesbaren A3-Kartendarstellungen (siehe im Anhang 1) und in Form von KMZ- und KML-Dateien vor und zeigen auf, von welchen Zellen in der Umgebung aus der fragliche Stall- volumenkörper kaum sichtbar ist, weniger sichtbar ist resp. das ganze Gebäude sichtbar ist. Aus den gesuchten Darstellungen lassen sich schliesslich allfällige Konfliktpunkte gut identifizie- ren, bspw. einzelne Gebäude, ganze Siedlungsbereiche oder anderweitige Umgebungsflächen, welche mit Auswirkungen bei einem allfälligen Stallneubau zu rechnen hätten. Dok: Synthesebericht Seite 3/25 Druck: 27. Februar 2017 HSR Stallbauten in Graubünden – GIS-basierte Sichtbarkeitsanalyse CAS GIS in der Planung 2016/2017 – Toni Broder, 7000 Chur Inhaltsverzeichnis Kapitel 1 (Ausgangslage und Problemstellung) „Planung von Stallbauten, fehlende Grundlagen zum Thema Sichtbarkeit“ Seiten: 5 – 6 Kapitel 2 (Bezug und Zweck der Arbeit / Ziele der Arbeit / Zentrale Fragestellung?) „Themabearbeitung anhand des Stallneubauprojekts Spörri, Tomils in der Gemeinde Dom- leschg (Pilotprojekt)“ Seiten: 6 – 8 Kapitel 3 (vorbereitende Arbeiten, das Konzept und die übungsbedingten Annahmen) „Planungs- und Beurteilungshilfe auf Grundlage einer realitätsnahen Geländemodellierung und Sichtbarkeitsberechnung“ Seiten: 9 – 12 Kapitel 4 (Modelle 1-3: Geländemodellierung / Sichtbarkeitsanalyse / Publikation der Ergebnisse) „Die drei Berechnungsmodelle (Modelbuilder, ArcMap 10.2.2)“ Seiten: 13 – 15 Kapitel 5 (Plausibilisierung der Ergebnisse, weiterführende Massnahmen und Fazit) „Umgang mit den Ergebnissen im Planungs- und Prüfungsprozess“ Seiten: 16 – 19 Kapitel 6 (kritische Würdigung der Arbeit und Ausblick) „Reflexion und Ausbaumöglichkeiten im Analysevorgang" Seiten: 19 – 21 Kapitel 7 (Verzeichnisse Anhang, Abbildungen und Quellen/Literatur) Seiten: 22 – 25 Anhang (separate Beilage) Dok: Synthesebericht Seite 4/25 Druck: 27. Februar 2017 HSR Stallbauten in Graubünden – GIS-basierte Sichtbarkeitsanalyse CAS GIS in der Planung 2016/2017 – Toni Broder, 7000 Chur Kapitel 1 (Ausgangslage und Problemstellung) „Planung von Stallbauten, fehlende Grundlagen zum Thema Sichtbarkeit“ Ausgangslage Die gute Integration von landwirtschaftlichen Stallbauten (Gross- und Kleinviehställe mit Ne- benbauten und -anlagen wie Remisen, Güllen- und Mistanlagen und dergleichen) in die Kultur- landschaft ist ein wichtiger Bestandteil in der Planung und Bewilligung solcher landwirtschaftli- chen Bauten und Anlagen, insb. bei der vorgängigen Standortwahl. Im Kanton Graubünden werden für eine gute Integration von Stallbauten an den vorgängig evaluierten Baustandorten in die Landschaft angemessene Körnigkeiten und Proportionen von neuen Stallbauten angestrebt, immer unter Berücksichtigung zeitgemässer betrieblicher Ansprüche, topografischer Verhältnis- se wie Mulden-, Hügel- und/oder Hanglagen und vorhandener oder geplanter Erschliessungs- anlagen. Rechtlich erfolgt die Planung und Bewilligung von landwirtschaftlichen Stallbauten und -anlagen nach Art. 16a Abs. 1 und 2 des Bundesgesetzes über die Raumplanung (Raumplanungsgesetz; RPG) in Verbindung mit Art. 34 Abs. 1, 2 und 4 der dazugehörigen Verordnung (RPV) und rich- tet sich im Wesentlichen nach dem Bedarf resp. nach der Notwendigkeit der zu bewilligenden Bauten und Anlagen für die längerfristige bodenabhängige Bewirtschaftung des Bodens und/oder der inneren Aufstockung des Betriebs (Art. 36 RPV). Bei der Standortwahl mit den er- wähnten Bestrebungen für eine gute Integration der Bauten und Anlagen in die Landschaft sind es die folgenden, aus der langjährigen Praxis hervorgebrachten Kriterien, welche dem grund- sätzlichen „Einordnungsgebot von Siedlungen, Bauten und Anlagen in die Landschaft“ nach Art. 3 Abs. 2 lit. b. RPG sowie dem „Gebot zur Einordung für eine gute Gesamtwirkung“ nach Art. 73 des Raumplanungsgesetzes für den Kanton Graubünden (KRG) geschuldet und entsprechend bei der Planung anzuwenden sind: 1. Angemessene Körnigkeiten und Proportionen der Stallbauten in Bezug zeitgemässer be- trieblicher Ansprüche und Anforderungen (Betriebsausrichtung, Tierschutz- resp. Bewirt- schaftungsvorgaben); 2. Gute Einordnung in die Landschaft unter Berücksichtigung topografischer Verhältnisse (Mulden-, Hügel- und Hanglagen); 3. Nutzung und Optimierung von bestehenden Erschliessungsanlagen (nur geringfügige Neuerschliessungen); 4. Vermeidung/Minimierung von Schutz- resp. Nutzungskonflikten (FAT, Lärm, Natur- /Landschaftsschutzgebiete). Zur Orientierung bei der Anwendung dieser Kriterien hilft u.a. der in der Praxis bewährte Leitfa- den „Landwirtschaftliches Bauen in Graubünden“ der kantonalen Ämter für Raumentwicklung (ARE) und Landwirtschaft und Geoinformation (ALG) vom Dezember 2006, das Leitblatt „In- tegration von Landwirtschaftsbauten in die Landschaft“ des ARE vom 30. Dezember 2014 sowie weitere, schweizweit anerkannte Wegleitungen anderer Kantone wie Zürich, Bern und Luzern (siehe auch im Literatur- und Quellenverzeichnis am Ende dieses Berichtes). Dok: Synthesebericht Seite 5/25 Druck: 27. Februar 2017 HSR Stallbauten in Graubünden – GIS-basierte Sichtbarkeitsanalyse CAS GIS in der Planung 2016/2017 – Toni Broder, 7000 Chur Problemstellung (Nur oder „zu“) wenig Bedeutung beigemessen wird hingegen der gesamten Thematik der Sichtbarkeit von auf betriebseigenem oder gepachtetem Landwirtschaftsland zur Verfügung stehenden Stallstandorten resp. von darauf geplanten Stallbauten. Sowohl die Planung von neuen Stallbauten als auch die Prüfung und Beurteilung der Ställe mit den einhergehenden Auswirkungen auf die die nähere und weitere Umgebung im Rahmen des jeweiligen Baubewilli- gungsverfahrens für Bauten und Anlagen ausserhalb der Bauzonen (BAB-Verfahren) erfolgt bislang ohne genauere Betrachtung der ganzen Sichtbarkeitsaspekte. Obschon dafür benötigte räumliche Daten für den Kanton Graubünden erhoben und zugänglich gemacht worden sind (bspw. die digitalen Höhendatenmodelle über die zentrale Geodatendreh- scheibe des Kantons „GeoGR“), fehlt jeweils im konkreten Fall eine diesbezüglich aufbereitete und für die Planenden und die Behörden (Gemeinde, Kommissionen und Kanton) gut leserliche Planungs- und Beurteilungshilfe, welche die Sichtbarkeit einer oder mehreren potenziellen Standorten und Stallbauten in deren Umgebung einfach und verständlich aufzeigt und zur Iden- tifizierung von Optimierungspotenzial und von möglichen Konfliktstellen und -bereichen dienen kann. Kapitel 2 (Bezug und Zweck der Arbeit / Ziele der Arbeit / Zentrale Fragestellung?) „Themabearbeitung anhand des Stallneubauprojekts Spörri, Tomils in der Gemeinde Dom- leschg (Pilotprojekt)“ Bezug und Zweck der Arbeit Diese GIS-basierte Analysearbeit versucht vorliegend die beschriebene Problemstellung zur Thematik der Sichtbarkeit von Stallstandorten resp. von geplanten Stallbauten aus der näheren und weiteren Umgebung anhand eines aktuellen Stallbauprojekts in Tomils in der Gemeinde Domleschg aufzugreifen und zu behandeln. Als Übungsanlage dient dazu das Stallneubaupro- jekt von Giannina und Michael Spörri, Mühle, 7418 Tomils (Vorabklärungsgesuch BAB-Nr.