Talmuseum , Stiftung Johann Martin von Planta Fürstenau im Domleschg Bericht zum 30. Stiftungsjahr 2016 Im Zeichen des Aufbruchs

Die Stiftung wurde 1986 gegründet und hat ihren Sitz im Stoffelhaus, das zwischen 1396 und 1420 erbaut wurde und zum historischen Stadtteil von Fürstenau gehört

Inhalt Impressum ...... 2 Aufbruch ...... 3 Der Stifter Johann Martin von Planta (30.8.1904 - 14.9.1996) ...... 3 Was bis anhin geschah ...... 3 Fakten und Aktivitäten seit Gründung der Stiftung ...... 4 Stiftungsurkunde ...... 5 Talmuseum Domleschg ...... 5 Sammlung(en) ...... 5 3 Beispiele aus dem Fundus zeigen die Vielfalt: ...... 6 Traulokal ...... 7 Erinnerung an den Kreis Domleschg ...... 7 Die hochgotischen Wandmalereien mit Ausstellung ...... 8 Die Vortragsveranstaltungen ...... 9 Neue Aufgaben und Projekte ...... 10 Projekt Kulturlandschaft Domleschg ...... 10 Einrichtung einer Homepage ...... 10 Wolfpräparat ...... 10 Der Saal im 1. Obergeschoss ...... 10 Rettung von wertvollem Kulturgut ...... 11 Stiftungsverwaltung im Jahre 2016 ...... 11 Jahresrechnung (Auszug) ...... 11 Finanzbericht ...... 11 Gebäudeverwaltung ...... 12 Mitgliedschaften ...... 12 Ehemalige Stiftungsratspräsidenten ...... 13 Ehemalige Stiftungsräte (alphabetisch)...... 13 Stiftungsrat ab 6. Dezember 2016 ...... 13 Humorvolles zur Gründungsgeschichte ...... 13 Aufruf ...... 16

Impressum Bild Frontseite HMQ AG Drohnenaufnahme vom: 17. November 2016 Bildquellen sofern keine Angabe: Bildautor R. Küntzel Herausgeber Stiftungsratspräsident Rudolf Küntzel, 7417 E-Mail: [email protected] Genehmigung durch den Stiftungsrat am 6. Juni 2017 Druck Ingenieurbüro für Geomatik, Umwelt und Kulturprojekte R. Küntzel, 7417 Paspels, gedruckt mit Heftung, Schnitt Suter, Offsetdruck AG, 7417 Paspels Erscheinungsjahr 2017 Printauflage 3. Auflage: 25 Exemplare Verteilung Stiftungsratsmitglieder, Aufsichtsbehörde und Gemeindekanzleien Bezugsadresse Gemeindekanzleien oder beim Stiftungsratspräsidenten Copyright © by Stiftung J.M. von Planta Die auszugsweise Verwendung ist unter Quellenangabe gestattet Bankverbindung IBAN Nr.: CH22 0077 4155 3075 5240 0 Graubündner Kantonalbank

2 Aufbruch 2016, das 30 igste Jahr der Stiftung, ist Grund genug den Jahresbericht neu zu gestalten, publik zu machen und das bis anhin erreichte zusammenzufassen, sowie den Ausblick in die nächste Zukunft zu skizzieren.

Das Anliegen des Stifters Johan Martin von Planta war, dem damaligen Kreis Domleschg . ein kulturelles Zentrum, . ein Begegnungsort und eine . Stätte, an der die sozialen, historischen und kulturellen Geschehnisse des Tales aufgear- beitet werden und der Nachwelt erhalten bleiben. zu stiften. Dazu eignet sich das historische Gebäude Stoffelhaus hervorragend. Bis es diesen Zweck erfüllen kann, musste es zuerst umfassend renoviert, saniert und konsolidiert werden. Sachte begann dann die Zweckerfüllung bis Ende 2016 weitere grundlegende Entscheide getroffen wurden: . Die Stiftungsurkunde wurde erneuert. . Die Gemeindepräsidenten der Gemeinden des ehemaligen Kreises Domleschg wurden in den Stiftungsrat gewählt. . Auf Antrag der Region , übernimmt die Stiftung die Trägerschaft des Projektes Kulturlandschaft Domleschg.

In den kommenden Jahren wird die Stiftung ihren Hauptauftrag (siehe oben) sukzessive zu erfüllen versuchen. Der Stifter Johann Martin von Planta (30.8.1904 - 14.9.1996) wurde in Fürstenau geboren. Sein Vater Gaudenz v. Planta (1869- 1950) verwaltete die Familiengüter im Geiste seines Vaters Peter v. Planta (1829-1910). Speziell widmete sich der Vater dem Obstbau und verfasste viele Gedichte und Theaterstücke. Nach den Schulen begann J.M. ein Medizinstudium ohne Abschluss in Genf. Mit 22 Jah- ren heiratete er Lily Drossini, eine gebürtige Athenerin, die er in Genf kennenlernte und deren Vater Schriftsteller war. Sie lebten in Lausanne, wo 1982 seine Gattin verstarb. Bereits im Studium zeigte sich, dass der hochintelligente junge Mann ein Flair für Sprachen hat- te. Nebst schriftstellerischer Tätigkeit und Publikationen unter ande- rem zum Andenken an seine Onkel Robert v. Planta (1864-1937, Räti- sches Namensbuch) begann er sich als Übersetzer zu profilieren (Schriften seines Schwiegervaters aus dem Griechischen und unzählige Packungsbeilagen von Medikamenten ins Griechische). Johan Martin war bescheiden und sehr religiös. Sein Besitz wollte er gemeinnützigen Zwecken zu- führen. Jahrelang half er im Kantonsspital Lausanne Patienten den Besuch der sonntäglichen An- dacht zu ermöglichen, bis die Hilfestellung zur Institution wurde. Sein letztes Lebensjahr verbachte er in „seinem“ Alters- und Pflegeheim Fürstenau, das er dank seiner Grosszügigkeit überhaupt erst ermöglichte, wie auch die Stiftung Talmuseum Domleschg (Bild 2.9.89, Familie v. Planta, Canova). Was bis anhin geschah

Das Herzstück der Stiftung ist das Stoffelhaus. Darin finden die Aktivitäten statt und es ist teilweise vermietet, wie auch der Annexbau Remisa.

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Fakten zum Stoffelhaus bis zur Gründung der Stiftung

1396-1420 Bau des heute genannten Stoffelhauses Die ausführliche baugeschichtliche Untersuchung zeigte verschiedene Bauphasen Die genaue Funktion und Nutzung sowie frühere Bewohner sind nicht namentlich bekannt

Darstellung der Ostfassade mit den verschiedenen Bau- und Dekorationsphasen

(Ausschnitt aus dem Plan Nr. 11 der baugeschichtlichen Un- tersuchung der DPG, 1996)

1742 Stadtbrand, anschl. Wiederaufbau

Bis 1941 Gaudenz von Planta-Vischer 1941 Johanna von Planta - Vischer 1960 Johann Martin von Planta Bis -1986 als Sommeraufenthalt genutzt von Johan Martin von Planta (30.8.1904-14.9.1996)

Fakten und Aktivitäten seit Gründung der Stiftung

1980 Erste Aktivitäten des Kreises Domleschg zur Gründung eins Talmuseums 7.7.1986 notarielle Begründug der Stiftung 10.10.1986 Schlüsselübergabe Stoffelhaus vom Stifter an die Stiftung 9.12.1986 Verfügung der Stiftungsaufsicht durch das Justiz-und Polizeidepartement 1991-1996 Baugeschichtliche Untersuchung durch Kant. Denkmalpflege Graubünden 1996-2004 Renovierung Stoffelhaus, finanziert aus dem Erlös des Baulandeverkaufes 17.6.2000 Einweihung Stoffelhaus nach Teilrenovation Ab 2000 Vermietung Annexbau Remisa als Gastronomielokal 2000-2015 Vermietung Parterre und teile 1. OG an Kreis Domleschg Kreisgericht und Trauungslokal im 1. OG Ab 2005 Beginn Veranstaltungsreihe im Saal 1. OG 2010-2013 Restaurierung Wandmalereien und Einrichtung begl. Ausstellung 11.8.2012 Einweihung 1. Teil der gesicherten Wandmalereien und erste Teil Ausstellung 2015 Auflösung Kreis Domleschg und Neuvermietung Parterre Übernahme der Kreisinsignien und Aufstellung im 1. OG Ab 2016 Offizielles Traulokal der Stadt Fürstenau und der Gemeinden Domleschg und , Ergänzung der Einrichtungen und Mobiliar Ab 2000 Entgegennahme von Schenkungen

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Stiftungsurkunde Die 1986 verfasste Stiftungsurkunde musste wegen der Auflösung des Kreises Domleschg angepasst werden. Nebst formellen und organisatorischen Anpassungen wurde der Zweckartikel modifiziert:

Wortlaut 1986: Der Zweck der Stiftung ist folgender: Errichtung und Führung eines Museums für die Region Domleschg rechts des Rheines, auf Parzelle Nr. 3-78, Durchführung kultureller Veranstaltungen im „Stoffelhaus“ zum Zwecke der Erhaltung, Förderung und Belebung des kulturellen Lebens in der Region Dom- leschg.

Wortlaut aktuell: Die Stiftung bezweckt die Errichtung und Führung eines Museums für die Region Domleschg. Durchführung kultureller Veranstaltungen im „Stoffelhaus“ zum Zwecke der Erhaltung, Förderung und Belebung des kulturellen Lebens in der Region Domleschg

Im Stiftungsrat haben anstelle des Vertreters des Kreises Domleschg die Gemeindepräsidenten der Gemeinden des ehemaligen Kreises Domleschg Einsitz.

Die erneuerte Stiftungsurkunde wurde am 14. März 2016 durch die Stiftungsaufsichtsbehörde des Kantons genehmigt.

Talmuseum Domleschg

Wie aus dem Titel ersichtlich, beinhalten der Stiftungsname und die Zweckbedingungen die Errich- tung eines Museums. Dank der Beratung durch den früheren Direktor des Rhätischen Museums und Stiftungsratsmitglied wurde dieser Stiftungsweck „piano“ angegangen. Da die Räumlichkeiten infol- ge Vermietung nicht zur Verfügung standen, wurden zuerst die Wandmalereien im Kellergeschoss restauriert und die Kelleretage mit einer Ausstellung im Sinne des Museumszweckes öffentlich zu- gänglich gemacht (siehe auch Seite 8). Ein Museum (mit Öffnungszeiten usw.) zu betreiben benötigt Personal und Betriebskapital, das nicht zur Verfügung steht. Wie sich der Museumsauftrag in Zu- kunft verwirklichen lässt, ist eine der Herausforderungen für den Stiftungsrat.

Sammlung(en) Mit der Übernahme des Stoffelhauses ging ein ansehnlicher Bestand des Hausrates ins Eigentum der Stiftung über. Ein Teil lagerte einige Jahre im unterirdischen Kulturmagazin des Kantons in Halden- stein. Mittlerweile ist der gesamte Bestand auf dem Dachboden eingelagert. Grösstenteils wurde ein Inventar (Karteikarten) mit Foto und Kurzbeschrieb erstellt.

Die Stiftung erhielt in den letzten Jahren aus privaten Beständen einige Schenkungen, die nun ge- sichtet und inventarisiert werden müssen.

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3 Beispiele aus dem Fundus zeigen die Vielfalt:

Die Kopie in Öl des Selbstbildnisses der Portraitmalerin Angeli- ka Kauffmann (1741-1807) stammt aus dem Hausrat des Stof- felhauses der Familie von Planta. Bild und Rahmen wurden res- tauriert und es verschönert das Trauungslokal.

„Leider“ handelt es sich nur um eine sehr wohlgelungene und ansprechende Kopie ihres wohl berühmtesten Selbstportraits von 1784 der bekannten Wahlbündnerin (Original in der neuen Pinakothek, München).

…„Zum Glück“ eine Kopie, das Original dürfte wohl nicht so un- bedarft hier ausgestellt werden…..

Die Luther-Bibel von 1756 erhielt die Stiftung von den Nachfahren des Lehrers Hans Luzi (*1921), geboren in Dusch und verstorben in St. Gallen. Seine Grossmutter war Hebamme im Ausserdomleschg. Seine Eltern bewirtschafteten eine grosse Pacht in Dusch. Hans Lu- zi war Lehrer im Sertig, , Feldis und dann viele Jahrzehnte in der Ostschweiz, zuletzt in St. Galle.

Nebst der Bibel erhielt die Stiftung diverse alte Schriftstücke und kleine Haushaltgegenstände und Unterlagen zur Hebammentätig- keit der Grossmutter.

2008 erhielt die die Stiftung von Herrn und Frau Hermann das sogenannte „Zollbuch“ (ca. 1819-1830) aus dem ehemaligen Zollhaus in Fürstenaubruck. Die Analyse ergab, dass es sich um eine Art Buchhaltungsjournal einer „Kolonialwarenhandlung“ handelt. Ein einmaliges Dokument für wirtschaftshistorische Studien. Wir sind den Donatoren zu grossem Dank verpflichtet, dass Sie an die Stiftung dachten.

Im Bild hintere Reihe Herr und Frau Hermann, vorne v.l. n.r. Dietmar von Blumenthal (damaliger Stiftungsratspräsident) und Jean-Claude Cantieni, lic. Jur. und Historiker.

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Traulokal

Nach der Auflösung des Kreises Domleschg und der Reorganisation des Zivilstandswe- sens in der Region Viamala einigten sich die 3 Gemeinden Stadt Fürstenau, Domleschg und Scharans, den bis anhin benutzen Saal im Stoffelhaus weiterhin als ihr offizielles Traulokal der Stiftung vorzuschlagen, was die Stiftung sehr begrüsste und mit einem Vertrag regelte. Die Stiftung liess darauf zu- sammen mit den obigen Gemeinden aus dem Fundus des Hauses zwei geeignete Stühle für die Brautpaare herrichten.

Erinnerung an den Kreis Domleschg

Mit der Auflösung des politischen Kreises Domleschg endete auch die 15 jährige Vermietung der Büroräum- lichkeiten. Den schönen Tisch im ehemaligen Kreisge- richtssaal wie auch die Kreisfahne und die Weibelin- signien wurden grosszügigerweise dem Talmuseum übergeben und sind im 1. Stock ausgestellt zusammen mit Büchern zur Geschichte des Kreises (während den Büroöffnungszeiten zugänglich).

Anlässlich des Anlasses für die abtretenden Kreisbe- hörden, beehrte uns Regierungsart Dr. Christian Rath- geb, Vorsteher des Departementes für Justiz, Sicher- heit und Gesundheit und hielt am 3. November 2016 ein bemerkenswertes Kurzreferat zur wechselvollen Geschichte der politischen Kreise. Die Funktion des Weibels als eines der ältesten Lan- desämter neben dem Landamman selber wird oft un- terschätzt als Bindeglied zwischen Souverän und Re- gierung.

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Die hochgotischen Wandmalereien mit Ausstellung

Für Graubünden und das Domleschg sind die Wandmalereien in ihrem Erhaltungszustand ein Glücksfall und für Kunsthistoriker eine Sensation. Für die Stiftung und das Stoffelhaus stellen sie die Perle dar. Das wurde vom Stiftungsrat früh erkannt und die Sicherung in die Wege geleitet. Zuerst wurde die Finanzierung über Stiftungen sowie mit Beiträgen von Bund und Kanton bewerkstelligt. Folgende Institutionen ermöglichten mit namhaften Beiträgen die Ausführung: Pro Arte Domus Stans, Ernst Göhner Stiftung Zug, Avina Stiftung Hurden, Sophie und Karl Binding Stiftung Basel, Nägeli-Stiftung Zürich, MIGROS - Kulturprozent Zürich, UBS Kulturstif- tung Zürich, Karl Mayer Stiftung Triesen, Bundesamt für Kultur, Kantonale Denkmalpflege Graubünden, Heinrich Schwendener-Stiftung Sils i.D., Stiftung Jacques Bischofberger , Stiftung Fürstl. Kommerzienrat Guido Feger Vaduz, Stiftung Dr. M. O. Winterhalter Stans, Raiffeisenbank Mittelbünden , Stadt Fürstenau, Gemeinde , Gemeinde .

Von 2010-2013 wurden die Wandmalereien durch die Restaurator-Werkstatt M. Mutter fachmän- nisch gesichert. Herr Mutter hat seine Diplomarbeit 2003 an der Berner Fachhochschule am Beispiel der Wandmalereien mit Erfolg vorgelegt und wurde dadurch zum intimsten Kenner. Gleichzeitig wurde das Untergeschoss besuchsgerecht eingerichtet und im hinteren Raum ein erster Teil der begleitenden Ausstellung verwirklicht. Ebenso wurde im untersten Kellergeschoss die Be- leuchtung installiert, so dass die Keller genutzt werden können. Der zweite Teil der begleitenden Ausstellung ist in Arbeit. Unter www.museen-graubünden.ch findet man das Stoffelhaus mit allen nötigen Angaben für den geführten Besuch, der sich mit einer Stadtführung kombinieren lässt.

Besucherzahlen in der Ausstellung 2014 243 Personen 2015 151 Personen 2016 232 Personen

Farbpigmente werden gesichert Ausschnitt aus der Jagdszene

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M. Mutter erläutert an der Eröffnung Ausstellungstafeln im grossen Raum die Sicherungsarbeiten Bildquellen: DEMATEO Die Vortragsveranstaltungen 2005 begannen die Veranstaltungen im Stoffelhaus. Mit Lichtbildervorträgen zu Persönlichkeiten aus dem Domleschg des 18. und 19. Jahrhundert ist beabsichtigt die Entwicklungen, Errungenschaf- ten und Eigenheiten des Domleschg aufzuzeigen. Dazwischen werden auch Themen aus aktuellem Anlass aufgegriffen.

27. Januar 2005 Peter und Jacques von Planta – ihr Leben und Wirken in Ägypten und Graubünden (Aus Anlass der Ausstellung im Rhätischen Museum zur Mumie aus Ägypten) Referentin: Anna Barbara Müller – Fulda, lic. phil.

13. Februar 2007 Ingenieur Richard La Nicca nachhaltigster Gestalter des Domleschg Referent: Rudolf Küntzel, Dipl. Kultingenieur. ETH/SIA

29. Mai 2008 Thomas Conrad von Baldenstein - Pionier der Bündner Ornithologie Referenten: Dr. Jürg P. Müller und Dietmar Blumenthal lic jur.

29. Januar 2009 Gerichtsschreiber in Fürstenau - ein Robin Hood im Domleschg Referent: Jean-Claude A. Cantieni, lic jur.

26. Februar 2009 Anthropologische Auswertung der Bestattungen aus der Kirche S. Murezi Tomils (Aus Anlass des Abschlusses der anthropologischen Untersuchungen) Referentin: Christina Papageorgopoulou , Anthropologin

26. Februar 2017 Das Strafgericht von Thusis 1618, als Aktionsfeld für Jörg Jenatsch und seine Zeitgenossen (Im Zusammenhang mit der Ausstellung im Rhätischen Museum zu Jörg Jenatsch Referent: Dr. Florian Hitz, Historiker

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Neue Aufgaben und Projekte Projekt Kulturlandschaft Domleschg Seit 1994 bildete die Regio Viamala und seit 2016 die Region Viamala die Trägerschaft. Auf 2018 übernimmt die Stiftung die Trägerschaft, da dies nicht mehr zum Aufgabenbereich der Region Viamala gehört. Der Projektperimeter entspricht dem ehemaligen Kreis Domleschg. Mit dem Einsitz der Ge- meindepräsidenten in den Stiftungsrat sind die Voraussetzungen für die strategische Füh- rung des Projektes geschaffen.

Die bisherigen Projektbereiche umfassten:  Heckenpflege  Entbuschungen von brachliegenden Wiesen, Offenhaltung der Trockenstandorte und Flachmoore  Sanierung von Trockenmauern  Pflanzung von Hochstammobstbäumen  Erstellung von Holzzäunen  Anlage von Amphibienteichen  Erstellung und Unterhalt des Themenwegs Obst „Veia da Pumera“

Der Projektleitung steht eine Begleitgruppe mit Fachkräften zur Seite. Das Projekt finanziert sich mit Beiträgen von Bund, Kanton und Gemeinden sowie privaten Stiftungen. Auf der Homepage der Region Viamala können die Berichte der bisherigen Tätigkeiten ein- gesehen werden. http://regionviamala.ch/ Einrichtung einer Homepage Dank Entgegenkommen einer Fachfirma können wir die Homepage zu günstigen Bedingungen ein- richten. Im Laufe des Sommers wird die Homepage aktiv sein. Wolfpräparat Der 2014 im Domleschg erlegte Wolf M44 wurde durch Regierungsbeschluss freundlicherweise der Stiftung zur Präparierung überlassen. Die Freigabe durch die Behörden, die Präparierung und Prä- sentation ist ein langer Prozess. Nach Abschluss derselben wird der Wolf im Talmuseum zu besichti- gen sein. Der Saal im 1. Obergeschoss Unserem Saal im ersten Obergeschoss, der früher als Kreisgerichts- und Kreisratssaal diente, sowie für Veranstaltungen der Stiftung (Vorträge) und heute auch offizielles Traulokal ist, werden wir zu- künftig den Namen des Stifters geben und entsprechend anschreiben:

Johann Martin von Planta – Saal Darin möchten wir weiter ausgewählte Gegenstände, vornehmlich Bilder aus der Sammlung des Hauses präsentieren. Am europäischen Tag des Denkmals am 9. und 10. September 2017 soll der Saal entsprechend präsentiert werden.

10 Rettung von wertvollem Kulturgut Gemäss dem Stiftungszweck sind wir interessiert, Dokumente mit historischem Hintergrund und Wert wie auch ganz spezifische Gegenstände, die typisch und einmalig für das Domleschg sind, in die Sammlung aufzunehmen. Gerade bei Generationenwechsel und im Zusammenhang mit Räu- mungen oder Umbauten von älteren Liegenschaften werden unverhofft Entdeckungen gemacht. Bevor eine Entsorgung vorgenommen wird, rufen Sie uns an. Wir kommen gerne vorbei.

Auf der letzten Seite des Jahresberichtes (siehe Seite 16) sind Details dazu aufgeführt. Der Aufruf liegt auch in den Gemeindekanzleien auf. Stiftungsverwaltung im Jahre 2016 Jahresrechnung (Auszug)

Erfolgsrechnung 2016

Au fwand Ertrag Personalaufwand 371.50 Erfolg aus Liegenschaften 41'410.75 Liegenschaftsaufwand 19'122.35 Eintritte 792.00 Sanierung Wandmalerei 5'749.45 Spenden 675.00 Auflösung Rückstellung Sanierung Verwaltungsaufwand 5'797.20 Wandmalerei 5'749.45 Finanzaufwand 4'692.45 Wertberichtigung Liegenschaft 710'000.00 Total Aufwand 745'732.95 Total Ertrag 48'627.20 Jahresergebnis -697'105.75 Bilanz per 31.12.2016

Aktiven Passiven Umlaufvermögen 164'576.10 Fremdkapital kurzfristig 4'515.50 Immobilie 1'506'230.00 Hypothek 335'299.00 Rückstellungen 22'829.95 Stiftungskapital 2'005'267.40 Jahresergebnis -697'105.75 Total Aktiven 1'670'806.10 Total Passiven 1'670'806.10

Finanzbericht

Das Jahresergebnis wird massgebend beeinflusst durch die notwendige Wertberichtigung der Liegenschaft Stoffelhaus/Remisa. Das Stiftungskapital von Fr. 2'005'267.40 besteht im Wesentlichen aus der Liegenschaft, das nun mit der Wertberichtigung näher an den Ver- kehrswert gemäss Schatzung vom 25.5.2011 von Fr. 1‘059’99 kommt.

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Dem Umlaufvermögen (kurzfristig verfügbar) von Fr. 164'576.10 steht eine Hypothekar- schuld von Fr. 335'299.00 und eine Rückstellung von Fr. 22'829.95 gegenüber. Um die Hypothekarschuld abzubauen, sind die Räumlichkeiten zu vermieten.

Die Rechnungsrevision erfolge am 11. Mai 2017 durch Gredig + Partner AG, Thusis

Gebäudeverwaltung Ein historisches Gebäude wie das Stoffelhaus benötigt einen differenzierten und der histori- schen Substanz entsprechenden Unterhalt. Periodisch sind z.B. in den Kellergeschossen die Kalkausblühungen an den Mörtelmauern abzusaugen. Für die historisch wertvollen Wand- malereien besteht ein Pflegeprogramm, das durch einen Restaurator betreut wird.

Mitgliedschaften Museen Graubünden ist die Dachorganisation der ungefähr 80 Museen und 15 Kulturarchive in Graubünden. Sie vertritt die Interessen der Museen und Kulturarchive gegenüber dem Kanton, überregionalen Partnern und der Öffentlichkeit. Sie unterstützt die Museen und Kulturarchive mit fachlicher Beratung in sämtlichen Aufgabenbereichen (Sammeln, Konservieren, Dokumentieren, Vermitteln etc.). Sie koordiniert und fördert die Zusammenarbeit unter den Museen und Institutionen Graubündens. In der internetbasierten Homepage ist auch das Stoffel- haus aufgeschaltet. www.museen-graubuenden.ch

Viamala Tourismus Der Regionalen Tourismusorganisation obliegt die Wahrung, Förderung und Vertretung der örtlichen und regionalen Belange des Tourismus unter Bedachtnahme auf seine ökonomischen und kulturel- len Auswirkungen in der Region Viamala mit folgenden Kernaufgaben (Auswahl): Marketing, Werbung, Öffentlichkeitsarbeit, Verständnisför- derung für die Bedeutung des Tourismus. Sie koordiniert den Veran- staltungskalender und publiziert die touristischen Angebote, wie bei- spielsweise Führungen im Stoffelhaus. www.viamala.ch

Kulturarchiv Cazis Mit der Gemeindefusion am Heinzenberg mussten die Archive zusammengeführt werde. Dabei zeigte sich, dass neben dem Gemein- dearchiv ein öffentliches Kulturarchiv dringend notwendig ist, um das Kulturgut zu sichern. Die Interessen des Heinzenberges und des Dom- leschg überschneiden sich in der Talebene in vielen Bereichen, was ei- ne Zusammenarbeit nahe legt.

www.cazis.ch

12 Ehemalige Stiftungsratspräsidenten

Peter Jäggi 1986-1994 († 2002) Dietmar von Blumenthal 1994-2012 († 2015)

Ehemalige Stiftungsräte (alphabetisch)

Rolf Bühler, Richard Caduff, Fürstenau Armin Feltscher, Fürstenau Alice Gadient, Paspels Rodolfo Gianotti, Almens Horst Krabel, Scharans Reto Knuchel, Fürstenau Dr. Ingrid Metzger (Direktorin Rhät. Museum) Theo Pally, Paspels Hans Patzen, Scharans Johann Martin von Planta, (Stifter), Lausanne-Fürstenau Dr. Jürg Simonett (Direktor Rhät. Museum)

Stiftungsrat ab 6. Dezember 2016

Rudolf Küntzel, Präsident, Paspels Thomas Hess, Vizepräsident, Fürstenaubruck Christina Eugster, Aktuarin, Kirchgemeindepräsidentin, Fürstenaubruck Rudolf von Planta, Vertreter Familie von Planta, Paspels Christof Kübler, Museumsfachperson, Fürstenaubruck Christian Morf, Stadtpräsident Fürstenau Werner Natter, Gemeindepräsident Domleschg, Tomils Christian Trinkler, Gemeindepräsident Rothenbrunnen Jakob Tschurr, Gemeindepräsident Scharans Stefan Collet, Vizegemeindepräsident Sils i.D.

Humorvolles zur Gründungsgeschichte Die folgenden Verse verfasste der Gründerpräsident der Stiftung Peter Jäggi-Simmen, Posthalter in Rothenbrunnen, Kreispräsident von 1977- 1991, Gründer der Hornusser Rothenbrunnen. Gerne verfasste er zu wichtigen Ereignissen träfe Verse, die er in seinem Gondiswiler Dialekt genussvoll vortrug und damit für Stimmung und Entspannung sorgen konnte.

(Bild aus dem Buch „Das Domleschg La Tumgleastga“ (2004) 13

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Talmusuem Domleschg Stiftung Johann Martin von Planta

Steht bei Ihnen ein Umbau oder eine Hausräumung bevor? Räumen sie den Dachboden um Platz zu schaffen? Immer wieder gehen dabei wetrvolle Dokumente, Gegenstände und Ähnliches verloren, weil nicht bekannt ist, an wen man sich wenden kann.

Die Stifung bezweckt unter anderem Kulturgut von historischer Bedeutung für das Domleschg entgegen zu nehmen und der Forschung zugänglich zu machen.

Aufruf

Was kann die Stiftung interessieren: Fotoalben, Fotos, Hochzeitsphotos, Postkarten Briefe, Dokumente Tagebücher, handschriftliche Notizen, Erinnerungen, Verträge Trachten, Uniformen, Waffen, Seitengewehre, Säbel Haushaltgegenstände Alte Bücher

Bevor Sie alles der Müllabfuhr übergeben rufen sie uns an.

Wir kommen bei Ihnen vorbei und entscheiden an Ort, was in die Sammlung des Talmuseums aufgenommen werden kann und ob Sie uns das übergeben wollen, was dann mit einem Schenkungsprotokoll festgehalten wird.

Entschädigungen können wir leider keine ausrichten.

Mit der Übergabe wird die Stiftung Eigentümerin und kann frei darüber verfügen.

Meldestelle

Rudolf Küntzel, Pradasetga 20, 7417 Paspels, Stiftungsratspräsident G: 081 655 19 50; Handy 079 239 95 54 E-Mail: [email protected] oder

Christof Kübler, Cluser Tobel 37 F, 7413 Fürstenaubruck, Stifungsrat Handy 078 633 30 32 E-Mail: [email protected]

Fürstenau im Juni 2017 16