Umweltbericht 2015

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Umweltbericht 2015 Gesundheit UMWELTBERICHT 2015 www.uster.ch 1 INHALT Zusammenfassung 4 Vorwort 5 Abfall und Recycling 7 Energie 11 Verkehr – Mobilität 15 Lärm 21 Luft 25 Wasser 29 Greifensee 33 Boden 37 Natur und Landschaft 41 Wald 45 ZUSAMMENFASSUNG VORWORT Die Bevölkerung der Stadt Uster wächst, und Uster verfügt über qualitativ hochwertiges Trink­ Liebe Leserin, lieber Leser damit verstärkt sich der Druck auf die Umwelt. wasser. Der Wasserverbrauch pro Tag und Kopf In einigen Bereichen kann der Zustand der Um­ liegt unter dem Durchschnitt des Kantons Zürich. Sie halten den ersten Umweltbericht der Stadt welt auf dem Gemeindegebiet als gut bis sehr gut Herausforderungen für die Zukunft sind die Uster in den Händen. Der Zustand der Umwelt bezeichnet werden, in anderen Bereichen sind Sicherstellung der Wasserversorgung auch in betrifft uns alle. Es ist für das Wohlergehen der weitere Massnahmen nötig. Trockenperioden sowie die Reduktion von Mikro­ Bevölkerung entscheidend, ob wir saubere Luft verunreinigungen in der Abwasserreinigungs­ zum Atmen, sauberes Wasser zum Trinken und Beim Thema Abfall und Recycling ist die Stadt anlage. gute Böden für die landwirtschaftliche Produktion Uster auf dem richtigen Weg. Es werden immer haben. Auch nehmen wir mit unseren Aktivitäten mehr Wertstoffe separat gesammelt, und die Mit der Greifensee­Schutzverordnung wird ein Einfluss auf die Umwelt. Wir produzieren Abfall, Recyclingquote liegt bei hohen 54,9 %. möglichst harmonisches Nebeneinander von verbrauchen Energie und sind mobil. Mensch und Natur am Greifensee ermöglicht. Die Auch beim Thema Energie ist die Stadt Uster sehr Phosphorkonzentration im Greifensee ist zwar in Dieser Umweltbericht bildet den Zustand der aktiv. Uster ist seit 2001 «Energiestadt» und er­ den letzten vier Jahren gesunken, aber immer Umwelt auf dem Gemeindegebiet Uster ab. Er reichte beim Reaudit 2012 den vorbildlichen noch als zu hoch einzustufen. zeigt auf, wie sich die Situation in Uster in den Realisierungsgrad von 71 %. Mit der kommunalen verschiedenen Themenbereichen darstellt, wo Energieplanung setzt sie sich für die Reduktion Die landwirtschaftlich genutzten Böden sind qua­ alles zum Besten steht und wo weitere Massnah­ des Energieverbrauchs und eine Veränderung des litativ hochwertiger als der kantonale Durch­ men angebracht und geplant sind. Er soll alle vier Energieträgermixes ein. schnitt. Für die Erhaltung dieser Fruchtfolge­ Jahre erscheinen, damit die Entwicklung auf­ flächen pflegt die Stadt Uster seit vielen Jahren gezeigt und verfolgt werden kann. Dank der Anbindung an die Oberlandautobahn eine gute Zusammenarbeit mit den Landwirt­ sowie an das S­Bahn­Netz weist Uster attraktive schaftsbetrieben. Als politische Vorsteherin der Abteilung Gesund­ Anschlüsse an das überkommunale Verkehrsnetz heit ist es mir ein Anliegen, dass die Einwohne­ auf. Das Verkehrsaufkommen nimmt stetig zu und Im Rahmen des Landschaftsentwicklungskon­ rinnen und Einwohner von Uster in einem mög­ trägt damit zur Lärm­ und Luftschadstoffbelas­ zepts wurde ein Vernetzungsprojekt erarbeitet. lichst gesunden Umfeld leben können. Deshalb tung bei. Zwei Drittel der Landwirte beteiligen sich am Pro­ ist es die Aufgabe der Stadt Uster, den Zustand jekt und werten mittels gezielter Bewirtschaftung der Umwelt auf dem Gemeindegebiet zu doku­ Der Strassenverkehrslärm ist die bedeutendste naturnahe Lebensräume auf. Dank der Informa­ mentieren und wo nötig, Massnahmen zur Lärmquelle in Uster. Am höchsten ist die Lärm­ tion der Bevölkerung wird das Verständnis über Verbesserung anzuregen. belastung entlang der Autobahn und den Einfall­ Zusammenhänge von Natur­ und Landwirt­ strassen. Deshalb sind Massnahmen zur Lärm­ schaftsanliegen gefördert. Der Umweltbericht soll die Einwohnerinnen und verminderung an der Quelle dringend nötig, Einwohner von Uster sowie weitere Interessierte sowohl am Fahrzeug als auch bei den Strassen­ Der städtische Wald wird fachmännisch gepflegt, über die umweltrelevanten Aktivitäten und Kenn­ belägen. damit er die vielfältigen Ansprüche als Lebens­ zahlen informieren und zum verantwortungs­ raum für Pflanzen und Tiere, als Erholungsraum vollen Umgang der Bevölkerung mit den natür­ Die Luftqualität hat sich in den letzten 25 Jahren für die Menschen und als Energielieferant erfüllen lichen Ressourcen beitragen. Dies, damit Uster schweizweit stark verbessert. Die Belastung mit kann. Eine Besonderheit findet sich auf dem als attraktiver Wohnstandort mit hoher Naherho­ Stickstoffdioxid liegt in Uster unter dem Grenz­ Schlosshügel, wo besonders gute Wachstums­ lungsqualität erhalten bleibt. wert. Auch die Feinstaubbelastung nimmt lang­ bedingungen für die seltenen Eiben vorherrschen. sam ab. Die Ozonbelastung hingegen liegt in den Nun wünsche ich Ihnen viel Vergnügen bei der Sommermonaten immer noch grossflächig über Lektüre und die eine oder andere spannende dem Stundenmittel­Grenzwert. Erkenntnis! Esther Rickenbacher Abteilungsvorsteherin Gesundheit Stadträtin 4 | Zusammenfassung 5 ABFALL UND RECYCLING Verursacht durch die Bevölkerungszunahme, den Die Verbrennung von Abfällen in Kehrichtverbren­ steigenden Wohlstand und den Konsum ent­ nungsanlagen benötigt nicht nur viel Energie, stehen immer mehr Abfälle. In der Schweiz waren sondern produziert auch Schadstoffe, die in die es im Jahr 2013 rund 21,5 Millionen Tonnen Abfall, Atmosphäre gelangen. Dank technischer Mass­ wobei der grösste Teil (rund 12 Mil lionen Tonnen) nahmen konnten der Energieverbrauch und der durch Bautätigkeit verursacht wurde. Weitere Ausstoss von Schadstoffen deutlich reduziert sind Siedlungsabfälle, Abfall aus Industrie und werden. Im Vergleich mit dem Verkehr, den Gewerbe sowie Klärschlamm.1 Heizungen und Industriefeuerungen wird die Umwelt wegen der Kehrichtverbrennungs­- Mit Siedlungsabfällen sind Abfälle aus Haushalten anlagen nur noch gering be lastet. Die Kehricht­ gemeint, also Kehricht, Sperrgut und separat verbrennungs anlagen nutzen zudem die Verbren­ gesammelte Abfälle. In der Schweiz entstanden nungswärme zur Stromerzeugung. Heute deckt im Jahr 2013 5,71 Millionen Tonnen Siedlungs­ die aus der Abfallverbrennung gewonnene Ener­ abfälle, was 702 Kilogramm pro Einwohner und gie rund 5 % des Strom­ und Wärme bedarfs im Jahr entspricht. Etwas mehr als die Hälfte davon Kanton Zürich.5 wurde rezykliert, der Rest in Kehrichtverbrennungs­ anlagen verbrannt.2 Insbesondere Glas, Alumi­ Das grösste Problem der Abfallbewirtschaftung niumdosen, PET-Getränkeflaschen sowie Alt- ist heute vielmehr der enorme Ressourcen­ papier erreichen heute hohe Recyclingquoten von verbrauch. Bereits bei der Produktion soll daher über 90 %.3 an die Wiederverwertbarkeit von Produkten gedacht werden. Der Begriff «Urban Mining» Eine Kehrichtsack­Analyse des Bundesamtes für macht darauf aufmerksam, dass Konsumgüter Umwelt aus dem Jahr 2012 zeigte jedoch, dass und Bauwerke das zukünftige Rohstofflager sind.6 das Recycling­Potenzial noch lange nicht aus­ Ziel des «Urban Mining» ist es, Rohstoffe wie geschöpft ist. Rund ein Fünftel des untersuchten Eisen, Aluminium, Stahl, Kupfer, Messing, Zink Kehrichts enthielt rezyklierbares Material; der und Edelmetalle für die Wieder verwendung grösste Teil davon waren biogene Abfälle, aber zurückzugewinnen und in den Wirtschaftskreis­ auch Glas, PET­Flaschen oder Kunststoffe liessen lauf zurückzuführen. In diesem Sinne hat sich die sich darin finden.4 Der Kanton Zürich zielt zukünf­ Abfallbewirtschaftung in den letzten Jahren tig auf eine Steigerung der gesammelten Kunst­ immer mehr zu einer Ressourcenwirtschaft stoffmenge (PE-Milchflaschen, diverse Flaschen, entwickelt. Plastikschalen, Tragetaschen und Plastikbecher). Dadurch sollen mit der Hilfe des Detailhandels zusätzlich rund zwei Kilogramm Kunststoff­ verpackungen pro Person und Jahr gesammelt werden. 1 www.bafu.admin.ch/umwelt > Themen > Abfall 2 Schweizerischer Bundesrat, Umwelt Schweiz 2015, S. 24 3 www.bafu.admin.ch/umwelt > Themen > Abfall 4 Kanton Zürich, Umweltbericht 2014, S. 14 5 www.zh.ch > News > Medienmitteilungen, Zürcher Abfallwirtschaft mit «Urban Mining» auf Erfolgskurs, 30.03.2015 6 Kanton Zürich, Umweltbericht 2014, S. 14 6 | Abfall und Recycling 7 SITUATION IN USTER Mit einem Drei-Säulen-Konzept Das Grüngut, das der Vergärungsanlage zuge­ Abb. 2 gegen Littering führt wird, kann zur Stromgewinnung genutzt Aufteilung der Ustermer Siedlungsabfälle, 2014 Ein dichtes Netz an Mit Littering ist die Verunreinigung von Strassen, werden. Pro Tonne Grüngut entstehen rund 140 Entsorgungs möglichkeiten Plätzen, Parkanlagen oder öffentlichen Verkehrs­ Kilowattstunden (kWh) Strom, 330 kWh Wärme Der Ustermer Bevölkerung steht ein dichtes Netz mitteln mit unbedacht oder absichtlich fallen und oder 510 kWh Gas. Zum Vergleich: Ein Fernseher, Kehricht (46,83 %) an Entsorgungsmöglichkeiten zur Verfügung. In liegen gelassenen Abfällen gemeint. Im Jahr 2014 der vier Stunden täglich in Betrieb ist, verbraucht Papier (13,12 %) der Stadt Uster gibt es insgesamt 25 Sammel­ hat die Stadt Uster rund 234 Tonnen Abfall aus etwa 130 kWh im Jahr. Karton (4,15 %) stellen für Glas, Aluminium, Dosen, Textilien und öffentlichen Abfalleimern und von der Strasse Bruch­ und Ganzglas (7,55 %) Schuhe. eingesammelt. Die Verunreinigungen wegen Es werden immer mehr Littering werden nicht nur als störend wahr­ Wertstoffe gesammelt Metall (2,02 %) An der Hauptsammelstelle Dammstrasse kann genommen, sondern verursachen auch hohe Wie in der gesamten Schweiz stieg in den letzten Grubengut (2,95 %) man an sechs Tagen pro Woche rund zwanzig Reinigungskosten. Im Kanton
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