«Städtisches Uster» @Usterreport E Jahr 50 Uster Stadt Machen Sie Was Sie Wollen
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Das sympathische Stadtmagazin für Uster und Umgebung Ausgabe 1 | 2020 «städtisches Uster» @usterreport e Jahr 50 Uster Stadt Machen Sie was Sie wollen... seit ... wir machen as mit 1963 alles,w Elektro-Gebäude- hat. Ihr lokaler Partner in Technik zu tun Uster und Oetwil am See 044 943 70 00 kellenberger-huber.ch Immobilien? Marcel Schmucki 044 975 10 17 2 Uster Report 1 | 2020 EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser Happy Birthday STADT Uster! Wir gratulieren zu Aus welchen Gründen auch immer: Vor 50 Jahren 50 Jahren Stadt-Status! Konkret zu feiern gibt es ward dieser Schritt vollzogen und Uster mischte den Entscheid, dass sich Uster vor 50 Jahren nach fortan im imaginären «Club der Städte» mit. Weil einigem Anlauf durchgerungen hatte, den Wechsel man bekanntlich die Feste feiern muss, wie sie fal- von einer «Gemeinde» zu einer «Stadt» zu vollzie- len – dies ist nach meiner Meinung eine der besten hen. Tatsächlich wurde erst auf das Jahr 1970 be- Lebensweisheiten überhaupt –, widmen wir vom schlossen, Uster zur Stadt zu erklären. Dies hatte «Uster Report» den gesamten Jahrgang 2020 die- zur Folge, dass die bisherigen Gemeinderäte sich sem Jubiläum «50 Jahre Stadt Uster». In Form der danach neu Stadträte nannten. Und der eigentlich unterschiedlichsten Beiträge zu verschiedensten seit 1966 regierende SVP-Politiker Albert Hofmann thematischen Schwerpunkten erweist Ihr Stadtma- wurde ab 1970 zum «Stapi». gazin in diesem Jahr diesem, wie wir finden, doch besonderen Schritt unserer Stadt die Ehre. Wie Sie, werte Leserin, werter Leser, unter vie- lem anderem in diesem «Uster Report» erfahren Nun wünsche ich Ihnen viel Spass beim Lesen der werden, hätte Uster natürlich bereits viel früher vorliegenden Ausgabe mit dem ersten Teil an Infor- diesen Schritt vollziehen können. Vielleicht gar mationen rund um Usters Stadtwerdung und die müssen? Denn auf einer möglichen «Bucket List» entsprechenden Folgen. Mit Sicherheit werden Sie im Werdegang einer Stadt hatte Uster 1970 längst dabei etwas über Ihre Stadt erfahren, was Sie zuvor alle relevanten Punkte abgehakt. Bahnhof? Check! noch nicht gewusst hatten. Spital? Check! Verwaltungssitz? Check! Energie- versorgung? Check! Verkehrsinfrastruktur? Check! Im Namen der Redaktion Einwohnerquantum? Check? Auch der (inoffizielle) Martin Mäder Stadthistoriker Michael Köhler – er ist übrigens neu auch mit an Bord unseres Redaktionsteams – kann sich diese Zurückhaltung nicht erklären. Poststrasse im Jahr 1904 mit Blick zum Bahnhof. Bild: Stadtarchiv; Fredi Gut, DTP Atelier. Editorial 3 INHALTSVERZEICHNIS Februar-Ausgabe 2020 Editorial 3 Kultur Kunstausstellung in Thema «städtisches Uster» 5 der Tertianum Residenz Brunnhof 43 KGU Aufführung Zeitlupe 45 Mis Uschter 31 «Uster-Report»-Buchtipp 47 Stadt Uster Erzählungen von Karl Günthard 49 Neuer Stadtschreiber 33 Stadtpreise 2019 34 «Uster Report»-Kochtipp 54 Vereine, Organisationen, Gewerbe Wettbewerb Toyota Proace der Garage Bamert AG 37 Das 50-Franken-Bild 57 Winter-Sauna in der Badi Uste 39 Jeans Shop Uster an neuer Adresse 40 Unternehmer im Fokus Immobilien Know-how bei Spalinger 41 Urs Marti und Philipp Mumenthaler von der Hotz Fleisch Wurst Traiteur AG 58 Notfallnummern/Impressum 62 IM HEUTE SPIEGELT SICH DAS GESTERN. Christian Süss Heizungsinstallateur EFZ ehem. Lehrling, heuteauf Kundenmontage ammann-schmid.ch Der Nachwuchs bestimmt unsere Energiezukunft. Deshalb ist uns beim Wissenstransfer das Warum, 0433992599 also das Know-why,genauso wichtig wie das Know-how. 4 Uster Report 1 | 2020 STADT MIT DÖRFLICHEM CHARAKTER Wenn Entwicklung keine Gerade bedeutet Uster nennt sich zwar bereits seit Stadt im Kanton schon früh zementiert. 1970 «Stadt», doch spricht man mit So wurde Uster 1798, zur Zeit der Hel- dem lokalen Historiker Michael Köh- vetischen Republik, Distrikthauptort. ler*, wird klar, dass dies schon weit Diesen Status, später Bezirkshauptort früher hätte der Fall sein können. genannt, behielt man auch unter der Und dass auf dem Weg dorthin alles Mediationsverfassung des Kantons Zü- andere als eine lineare Entwicklung rich 1803 sowie unter der liberalen Kan- stattfand. tonsverfassung 1831. Und er hat heute noch Gültigkeit. Wann ist eine Stadt eine Stadt? Nach landläufigem Wissen liegt bei mehr als 10 000 Einwohnern eine Stadt vor. «Uster hätte sich schon viel früher Weil diese Regel aber «den zunehmend städtischen Charakter der Schweiz nur vom Status eines verstädterten noch unpräzise abbildete», hatte das Dorfs verabschieden und zur Stadt Bundesamt für Statistik (BFS) 2014 eine erklären können.» neue, ungleich komplexere Definition bestimmt. Diese basiert im Wesentlichen auf den Kriterien Dichte, Anzahl Einwoh- ner, Beschäftigte und Logiernächte. Bahnbrechende Eisenbahn Der wichtigste Schritt Usters auf dem Viel früher eine Stadt Weg zur Stadt war offenbar die Eisen- Der Ustermer Historiker Michael Köhler bahn. «Als Uster 1856 an dieses Ver- braucht gar nicht in diese statistischen kehrsmittel angeschlossen wurde, hatte Die Gegend um den Tiefen abzutauchen, um zu belegen, die Bahn noch Pioniercharakter», erläu- heutigen «Nüssli- dass Uster schon lange vor dem 1. Janu- tert der Historiker. Den Ustermer Indus- kreisel» war schon vor der Neuzeit neben ar 1970 eine Stadt war. So argumentiert triellen war sogar gelungen, eine für die dem Bahnhofperi- er auch nicht mit der Einwohnerzahl, Nordostbahn über Kloten geplante Lini- meter ein Ortskern. denn die 10 000er-Grenze wurde bereits in den 1930er-Jahren geknackt. Heute leben übrigens in Uster über 35 000 Menschen. Michael Köhler: «Uster hätte sich schon viel früher vom Status eines verstädterten Dorfs verabschieden und zur Stadt erklären können.» Der Experte für die Ustermer Geschichte zählt «massgebende Faktoren, die eine Stadt ausmachen» auf, wie Bahnhof, eine Verkehrsinfrastruktur, Schulen oder ein Spital sowie Behörden von Verwaltung und Justiz. Zudem verweist er auf die Präsenz aller Wirtschaftssektoren, von der Landwirtschaft über die Industrie bis hin zu Dienstleistungen. Politisch hatte man die Bedeutung der drittgrössten Thema 5 wichtig erweisen. «Uster haderte damit, dass die Hauptlinie des Orientexpresses von und nach Zürich am linken Zürich- seeufer entlang verlief», weiss Michael Köhler. Gesundheit und Religion Mit der medizinischen Versorgung hatte man einen weiteren Punkt der «To-do- Liste» auf dem Weg zur Stadt schon lan- ge vor 1970 passiert. Das erste «Spital» befand sich noch an der Freiestrasse in einem alten Bauernhaus. Schliesslich enführung zwischen Zürich und Romans- wurde am 6. August 1882 der «Gemein- Das Bahnhofsgebäude von 1856 ist nach dem horn zu verhindern; der Anschluss ans dekrankenverein» gegründet, und am in Baden das zweit- Schienennetz bedeutete den Zugang zu 14. November 1883 öffnete in Räumen älteste der Schweiz den Warenmärkten Europas. an der Florastrasse 55 das Krankenasyl und steht unter Schutz. Noch zirkuliert Im Rahmen der damaligen Glattalbahn- Uster mit sieben Kranken- und zwei hier auch der motori- gesellschaft war Uster zumindest für Notbetten. 1889 erfolgte am Standort sierte Privatverkehr. rund ein Jahr ein Kopfbahnhof, im Jahr «Wageren» ein Spitalneubau mit damals 27 Betten. Ferner stand auch in Uster die Kirche im «Uster haderte damit, dass die Haupt- Dorf. Zwar gab es seit dem Mittelalter eine Kirche, doch im 19. Jahrhundert be- linie des Orientexpresses von und fand man, dass es passend zum dama- nach Zürich am linken Zürichseeufer ligen Aufschwung auch ein prächtigeres entlang verlief.» Gotteshaus sein könnte. So gilt die 1828 vollendete reformierte Kirche unterhalb des Schlosses als eine der wichtigsten Querkirchen des Schweizer Klassizismus. 1857 erfolgte die Verlängerung der Linie bis nach Wetzikon und 1859 wurde Rap- Strom und Gas perswil erreicht. Später sollte sich aber Ein weiteres städtisches Merkmal vor die Eisenbahn für Uster namentlich für 1970 war laut Michael Köhler die Elek- den Transport von Waren und Gütern als trizität: «Im Jahr 1897 wurde in Uster Die Eisenbahn war und ist für Uster nicht nur prägend, sondern auch ein verbinden- des wie trennendes Element. 6 Uster Report 1 | 2020 das erste Stromgewinnungsgebäude gebaut.» In diesem ersten Elektrizitäts- werk an der Asylstrasse ist heute der «MusikContainer» domiziliert. Zwei von Gasmotoren angetriebene Dynamo-Ma- schinen erzeugten Strom, der in Kirchus- ter für die Beleuchtung und das Kochen genutzt wurde. «Niederuster und Oberuster waren zu- erst dem Strom gegenüber skeptisch und behielten vorerst noch Petroleum- beleuchtungen sowie die Gasversor- gung», verdeutlicht Köhler. Eine vollum- fängliche Stromversorgung gab es erst ab den 1920er-Jahren, und noch bis 1964 wurde an der Dammstrasse, am Stand- hofsgebäude von 1856 hervor. Dieses Das Schloss ist auch ort des heutigen Werkhofareals, Gas klassizistische Aufnahmegebäude mit heute unbestrittenes produziert. einem doppelstöckigen, fünfachsigen Wahrzeichen. Doch Mittelteil hat die SBB als national schutz- Kern eines eigentli- chen Ortszentrums Bebauung und Strassennetz würdig eingestuft. Und der Bahnhof war wurde es nicht. «Eine progressiv verfolgte Stadtent- dann auch für die ab Mitte der 50er-Jah- wicklung äusserte sich auch in der Aus- re des 19. Jahrhunderts stattfindende gestaltung des Ortsbildes und in der Entwicklung des Ustermer Strassen- Siedlungsplanung», berichtet Michael netzes zentral. «Es ging darum, den Köhler. Dabei falle namentlich die an ein umliegenden Quartieren und späteren Schachbrettmuster erinnernde Block- Aussenwachten einen möglichst guten randbebauung mit der Gruppierung von Zugang zum Bahnhof