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Auftrag für eine funktionierende Demokratie, die Ergebnisse der ARD-Akzeptanzstudie 2018 auf informierte Bürgerinnen und Bürger angewiesen ist, hat. (1) Die ARD aus Sicht der Bevölkerung: Reich­ Kurz und knapp • Die ARD-Akzeptanzstudie erfasste erstmalig die Gesamtreichweite weiten und Wert des des ARD-Medienverbunds und erhob die Akzeptanz der Public- ARD-Medienverbunds Value-Leistungen. • 96 Prozent der deutschsprechenden Bevölkerung werden pro Von Birgit van Eimeren* und Andreas Egger* Woche von den Angeboten der ARD erreicht. • Hohe Reichweiten zeigen sich quer durch alle Landesteile und generationenübergreifend.

Ö.-r. Rundfunk in Die Aufgaben und Leistungen des öffentlich-recht- • Zwei Drittel der Bevölkerung attestieren der ARD eine hohe der Diskussion lichen Rundfunks wurden gerade in den letzten Bedeutung für ihr eigenes Leben, 78 Prozent eine hohe Relevanz Monaten intensiv diskutiert. Die Vorstellungen zur für die Allgemeinheit. zukünftigen Ausgestaltung seines Auftrags reichen • Besonders geschätzt werden ihr verantwortungsvoller Journalismus von seiner Stärkung, da angesichts einer immer sowie vertrauenswürdige und vielfältige Programminhalte. fragmentierteren Gesellschaft seine Funktion als wichtiger denn je eingeschätzt wird, bis hin zur Beschränkung auf den vermeintlichen „Kernauf- In Deutschland haben allein die Daten aus den ARD-Akzeptanzstudie trag“, gemeint im Sinne eines Rückzugs aus für Währungsstudien AGF Videoforschung und Media- erfasst die Gesamt­ Publikumsmehrheiten attraktiven Programmspar- Analyse Audio schon immer aufgezeigt, wie hoch reichweite und den ten. Der Rundfunkbeitrag scheint, zumindest der die Akzeptanz der öffentlich-rechtlichen Fernseh- Public Value der ARD veröffentlichten Meinung zufolge, manchen Bürgern und Radioangebote in der Bevölkerung ist. Allein ein Ärgernis zu sein. Hinzu kommt, dass der öffent- die Fernsehprogramme der ARD, also , liche Rundfunk in vielen europäischen Ländern die sieben Dritten Programme, One, , Angriffen radikaler Parteien ausgesetzt ist, die eine der vom BR betriebene Bildungskanal ARD-Alpha Beschränkung seiner Inhalte und Ausspielwege sowie die gemeinsam mit dem ZDF bzw. weiteren anstreben. europäischen Partnern veranstalteten TV-Program- Kritik an den Medien und der Arbeit der Journa- me KiKA, Phoenix, und schalteten 2017 listen hat es immer gegeben. Sie ist essenzieller laut AGF Videoforschung wöchentlich 78,4 Prozent Bestandteil des meinungsbildenden Diskurses einer der Zuschauer ab 14 Jahren in Deutschland ein. freiheitlichen Demokratie. Jedoch haben in den Die Radioprogramme der ARD und des Deutsch- letzten Jahren die Angriffe gegenüber dem öffent- landradios erreichten wöchentlich 67,8 Prozent lich-rechtlichen Rundfunk an Schärfe zugenommen. Personen ab 14 Jahren. (2) Allerdings beziehen sich Neben dieser medien- und gesellschaftspoli- diese Währungsstudien immer nur auf Video oder tischen Debatte wird dem öffentlich-rechtlichen Audio und liefern so nur wenige Anhaltspunkte Rundfunk mitunter auch vorgeworfen, dass das über die Höhe der medienübergreifenden Gesamt­ junge Publikum seine Angebote wenig nutze, seine reichweite des ARD-Verbundes mit allen seinen Leistungen weniger bekannt seien und ihm gerade Fernseh- und Radioprogrammen sowie den Digi- von jungen Menschen nur mäßige Wertschätzung talangeboten. Um diese Gesamtakzeptanz zu er- entgegengebracht werde. In diesen Aussagen heben, war eine Single-Source-Untersuchung not- kommt mehr oder wenig unterschwellig die Mei- wendig. Diese wurde mit der „ARD-Akzeptanzstudie nung zum Ausdruck, dass der öffentlich-rechtliche 2018“ konzipiert, um die medienübergreifende Rundfunk in seiner jetzigen Ausgestaltung ein Gesamtreichweite des ARD-Verbundes ebenso wie „Auslaufmodell“ sei, das nur noch wenig zu einem die Einschätzung seines gesellschaftlichen und gesamtgesellschaftlichen Konsens beitragen könne. individuellen Wertes („Public Value“) zu ermitteln. Entsprechend verfolgte die „ARD-Akzeptanz- Ö.-r.-Rundfunk und Auf der anderen Seite zeigt eine im März 2018 studie 2018“ zwei zentrale Ziele: sein Beitrag zum stattgefundene Volksabstimmung in der Schweiz 1. Erhebung der plattformübergreifenden Ge- gesellschaftlichen über die „No Billag“-Initiative der Kritiker der samtreichweite des ARD-Verbundes sowie der Zusammenhalt Schweizer Rundfunkgesellschaft (SRG), dass eine Reichweite der verschiedenen Angebote der ARD breite Mehrheit unverändert hinter dem öffentlich- in der Gesamtbevölkerung und in den unterschied- rechtlichen Rundfunk steht. 71,6 Prozent der lichen gesellschaftlichen Gruppen. Insbesondere Schweizer lehnten das „Ja zur Abschaffung der standen dabei auch die Fragen im Vordergrund, Radio- und Fernsehgebühren (Abschaffung der welchen Beitrag die regionalen und nationalen An- Billag-Gebühren)“ ab. Diese Bevölkerungsmehrheit gebote sowie die Fernseh- und Radioprogramme hat erkannt, welche Bedeutung der Public-Service- zu dieser Gesamtreichweite leisten. Da der ARD- Verbund seine Inhalte auf den unterschiedlichsten Ausspielwegen distribuiert, sollte darüber hinaus * BR-Unternehmensanalyse und Medienforschung. ermittelt werden, welche Rolle die ARD-Digitalan- Die ARD aus Sicht der Bevölkerung: Reichweiten und Wert des ARD-Medienverbunds 463 | Media Perspektiven 10/2018

Abb. 1 ARD-Akzeptanzstudie 2018 Aufbau des Studienteils zur Reichweitenerhebung

1. Mediennutzung (allgemein, Plattformen im Internet)  Filter für 2.

2. Zeitfilter: Radio: gestützte Abfrage von Programmen nach ma-Splits plus offene Abfrage weiterer Ermittlung des Weitesten Nutzerkreises (WNK) = Programme. Stützung der nationalen Programme des Deutschlandradios und Klassik innerhalb der letzten 14 Tage genutzt. Radio in allen Splits. Stützung der Programme der Landesrundfunkanstalten (inkl. digitale Programme) in allen Splits der jeweiligen Sendegebiete. für alle Angebote im WNK TV: gestützte Abfrage der national verbreiteten öffentlich-rechtlichen Programme und ausgewählter privater Wettbewerber (reichweitenstärkste Programme plus Nachrichtenkanäle) sowie je Bundesland des jeweiligen Dritten Programms und der 3. Letztmalige Nutzung: übrigen Dritten als Sammelkategorie. Offene Abfrage weiterer Programme. Ermittlung der Wochenreichweite (= innerhalb der letzten Woche genutzt) bzw. der Tagesreichweite Online: plattformspezifische Abfrage in Blöcken. letzter Block (= gestern genutzt)

digitale Plattformen als a) „Webseiten und Apps“: gestützte Abfrage der nationalen Einzelangebote von ARD Blockrotation: TV / Radio; und ZDF und ausgewählter Wettbewerber als Sammelkategorien. Je Bundesland für alle „gestern“ gestützte Abfrage der Angebote der jeweiligen Landesrundfunkanstalt und ausgewählter genutzten Wettbewerber als Sammelkategorien. Angebote b) „YouTube“ und „Facebook“: gestützte Abfrage der auf YouTube bzw. Facebook bereitgestellten Inhalte von ARD und ZDF sowie je Bundesland der jeweiligen 4. Nutzung zur aktuellen politischen Berichterstattung: Landesrundfunkanstalt als Sammelkategorien. Tagesreichweite akt. politische Berichterstattung.

Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

gebote auf den eigenen und auf „fremden“ Platt- ortgröße und Haushaltsgröße sowie zusätzlich nach formen spielen, zum Beispiel die Reichweite auf Wochentagen gewichtet. (3) den eigenen Websites und Apps gegenüber der Nutzung der ARD-Inhalte auf Facebook oder You- Den beiden leitenden Forschungsfragen folgend bil- Befragungsinhalte Tube. deten die Erhebung der Reichweiten der verschie- und Umsetzung 2. Wie wird der Public Value der ARD, im Sinne denen Ausspielwege für die Inhalte des ARD-Me- ihres Wertes für die Gesellschaft sowie für den dienverbunds sowie der Bevölkerungsurteile zum Einzelnen, von der Bevölkerung eingeschätzt? Wert des ARD-Verbunds die beiden wesentlichen Blöcke der Repräsentativbefragung. Dazu wurden Methode im ersten Schritt die Reichweiten der ARD-Ange- Repräsentative Die ARD-Akzeptanzstudie 2018 wurde als telefo- bote nach Mediengattungen im jeweiligen Konkur- Befragung von nische Repräsentativuntersuchung (CATI) durch- renzumfeld abgefragt, um realistische Ergebnisse 1 502 Personen geführt. Um größtmögliche Repräsentativität zu er- zu erhalten. Zur Vermeidung von Reihenfolge-Effek- reichen, wurde ein sogenannter Dual-Frame-Ansatz ten wurden die Erhebungsblöcke für die Medien- verfolgt, das heißt, es wurden sowohl Interviews gattungen Hörfunk und Fernsehen zufällig rotiert, über Festnetz- als auch über mobile Telefonan- der Erhebungsblock zu den Onlineangeboten bil- schlüsse geführt. Der Anteil der über Mobiltelefon dete jeweils den Abschluss des ersten Studienteils. befragten Personen lag bei rund 20 Prozent. Grund- Die Erhebung selbst lehnt sich an die Methodik gesamtheit für die Untersuchung war die deutsch- der Währungsstudie Media-Analyse Radio an (vgl. sprechende Bevölkerung ab 14 Jahren in Deutsch- Abbildung 1). (4) Die Basis bildet jeweils der soge- land. Aus dieser Grundgesamtheit wurde eine natio- nannte Zeitfilter, in dessen Rahmen erhoben wird, nal repräsentative Stichprobe von 1 502 Personen ob der Befragte innerhalb der letzten 14 Tage mit befragt. Die Stichprobenziehung erfolgte auf Basis einem bestimmten Angebot Kontakt hatte („Wei- der ADM-Auswahlgrundlage für Telefonstichproben tester Nutzerkreis“). Für alle Angebote im Weitesten bzw. der ADM-Auswahlgrundlage für Mobilfunk- Nutzerkreis können im Anschluss über die Abfrage stichproben. der letztmaligen Nutzung Wochenreichweite („in- Die Befragung wurde als Stichtagsuntersuchung nerhalb der letzten Woche genutzt“) und Tages- angelegt: Je Wochentag (Montag bis Sonntag) be- reichweite („gestern genutzt“) sowie über eine fragte man in etwa die gleiche Anzahl von Personen. weitere Nachfrage auch die Tagesreichweite für Der Erhebungszeitraum lief vom 11. Januar bis aktuelle, politische Information ermittelt werden. zum 14. Februar 2018. Die national repräsentative Stichprobe wurde auf Basis der ma 2017 Radio II nach Alter, Geschlecht, Bildung, Bundesland, Wohn- Birgit van Eimeren/Andreas Egger Media Perspektiven 10/2018 | 464

Aufgrund des für eine CATI-Befragung unverhältnis- sind, können zudem Aussagen zur Gesamtreich- mäßigen Zeitaufwands für die Abfrage einer Vielzahl weite des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in von öffentlich-rechtlichen und kommerziellen An- Deutschland getroffen werden. geboten in mehreren Mediengattungen erfolgte die Erhebung der Tagesreichweiten im Unterschied zur Der zweite Teil der Befragung nimmt die Haltungen Fragenprogramm Media-Analyse nicht über einen Tagesablauf, son- in der Bevölkerung zum ARD-Medienverbund als zum Wert der dern als Ad-hoc-Abfrage. Ganzes in den Blick. Er liefert den Verantwortlichen ARD aus in den Rundfunkanstalten, den Kontrollgremien mit Bevölkerungssicht Föderale Struktur Um der föderalen Struktur der Medienmärkte in Vertretern der verschiedenen gesellschaftlichen des Medienmarktes Deutschland und des ARD-Verbunds gerecht zu Gruppen, aber vor allem der Allgemeinheit in abgebildet werden, wurde der Fragebogen im Reichweiten- Deutschland, die mit ihren Rundfunkbeiträgen ge- Teil regional gesplittet: bei den Radioprogrammen meinschaftlich das vielfältige Angebot des öffent- auf Basis der regionalen Splits der Media-Analyse, lich-rechtlichen Rundfunks unterhält, Anhaltspunk- bei den Fernsehprogrammen und Onlineangeboten te, wie es um die Verankerung der ARD in der Ge- auf Basis des Bundeslandes. Die gestützte Abfrage sellschaft steht. Die Studie schließt an dieser im Zeitfilter umfasste dabei jeweils alle national Stelle die Lücke bisheriger Erhebungen, die ent- verbreiteten Angebote (bzw. Angebotskategorien) in weder die Zustimmung zum öffentlich-rechtlichen der jeweiligen Mediengattung plus die in der je- System insgesamt – meist in Abgrenzung zum weiligen Region verbreiteten Angebote. Das heißt: privat-kommerziellen Wettbewerb (5) – oder den Im Reichweitenblock Radio wurden die Programme Wert konkreter Programmangebote für das Publi- des Deutschlandradios sowie das privat-kommer- kum, wie zum Beispiel des Ersten Deutschen Fern- zielle Klassik Radio in allen regionalen Splits ge- sehens (6), erhoben. Dieser Ansatz trägt dem Um- stützt abgefragt. Dagegen wurden die Programme stand Rechnung, dass im föderalen Verbund der der Landesrundfunkanstalten – inklusive der aus- ARD die Landesrundfunkanstalten sowohl für sich schließlich digital verbreiteten Wellen – lediglich in alleine, mit ihren regional ausgerichteten Programm­ den Splits ihrer jeweiligen Sendegebiete gestützt angeboten als auch gemeinschaftlich, mit überre- abgefragt, zusätzlich zu den übrigen in der Media gionalen Programmangeboten oder Einrichtungen, Analyse gestützt erhobenen privat-kommerziellen wie etwa dem Auslandskorrespondentennetz, Leis- Programmen. Zudem konnten die Befragten in einer tungen erbringen. Um hier belastbare Erkenntnisse offenen Nachfrage weitere von ihnen genutzte zum ARD-Verbund als Ganzem zu generieren, wurde Programme nennen. den Befragten vor dem zweiten Untersuchungsteil mithilfe eines knappen, neutral formulierten Text- Nutzung der Die Erhebung in den Reichweitenblöcken Fernsehen bausteins, der Begriff des ARD-Medienverbunds und ARD-Digitalangebote und Online (mit den drei Sub-Blöcken „Webseiten dessen Angebotsumfang erläutert. (7) auf eigenen und und Apps“, „Inhalte auf YouTube“ und „Inhalte auf Zur Erhebung der Zufriedenheit mit dem ARD- Drittplattformen Facebook“) funktionierte nach dem gleichen Prinzip. Verbund und dessen Wert für die Menschen in erfasst Um den Rahmen der Befragung nicht zu sprengen, Deutschland kam eine Reihe verschiedener Indi- wurden aufgrund der Vielzahl der Digitalangebote katoren zum Einsatz: ein Globalurteil in Eigen- und im Onlinebereich einzelne ARD-Webseiten und Fremdwahrnehmung, die Einschätzung des Stim- -Apps (nationale Angebote, Homepage der einzel- mungsbilds in der Bevölkerung, das Gesamturteil nen Landesrundfunkanstalten in ihrem jeweiligen zum Public Value aus Nutzerperspektive („Indivi- Sendegebiet) einzeln erhoben. Weitere Webseiten dual Value“) und aus Bürgerperspektive („Citizen und Apps der Landesrundfunkanstalten sowie an- Value“) sowie die Detailbewertung des Public Value derer öffentlich-rechtlicher und der wichtigsten in Form von Statement-Batterien. Dafür wurde auf privat-kommerziellen Medienanbieter in Deutsch- die inhaltliche und methodische Vorarbeit innerhalb land und in den jeweiligen Sendegebieten wurden der ARD und der European Broadcasting Union (EBU) jeweils als Sammelkategorie abgefragt. Gleiches aufgesetzt. Die Systematisierung und Aufbereitung gilt für die Inhalte auf den beiden reichweiten- orientiert sich am Wertekanon der ARD, der im stärksten Drittplattformen im Internet, YouTube und August 2018 publiziert wurde. (8) Facebook, die durch die Nennung prominenter Beispiele für die Befragten konkretisiert wurden. Ergebnisse zu den Reichweiten des Auch wenn so nicht alle Einzelangebote des ARD-Medienverbunds ARD-Medienverbunds explizit nach ihrer jeweili- Der öffentlich-rechtliche Rundfunk erreicht mit Ö.-r. Rundfunk gen Nutzung abgefragt wurden, erlaubt diese Vor- seinen nationalen und regionalen Angeboten prak- erreicht nahezu die gehensweise eine gute Annäherung an die ARD- tisch die gesamte Bevölkerung in Deutschland re- gesamte Bevölkerung Reichweiten in den einzelnen Mediengattungen gelmäßig. Mindestens einmal wöchentlich nutzen und schließlich, nach Kontrolle und Ausschluss der 96 Prozent das medienübergreifende Programm­ Nutzungsüberschneidungen, an die medienüber- angebot des ARD-Medienverbundes, von ZDF oder greifende Gesamtreichweite. Da die Angebote des , für 83 Prozent zählen die öffent- ZDF und des Deutschlandradios ebenfalls erfasst lich-rechtlichen Angebote zum täglichen Medien­ ritual (vgl. Tabelle 1). Fast ebenso hoch liegt die Akzeptanz des ARD- Medienverbunds – und zwar unabhängig davon, ob Die ARD aus Sicht der Bevölkerung: Reichweiten und Wert des ARD-Medienverbunds 465 | Media Perspektiven 10/2018

Tab. 1 Medienübergreifende* Reichweiten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und des ARD-Medienverbunds** in % Weitester Nutzerkreis (innerhalb von 14 Tagen) Wochenreichweite Tagesreichweite Öffentlich-rechtlicher Rundfunk (gesamt) 96,1 94,7 82,5 ARD-Medienverbund (gesamt) 95,7 94,2 80,3 ARD-Medienverbund (ohne Koop.) 93,5 91,8 78,1 * Fernsehen, Hörfunk, Onlineangebote, Inhalte auf YouTube und Facebook. ** Inkl. kooperierte Angebote gemeinsam mit dem ZDF bzw. weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern: 3sat, arte, KiKA, Phoenix, . Basis: 1 502 Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

Tab. 2 Medienübergreifende* Reichweiten des ARD-Medienverbunds** nach Teilgruppen in % Geschlecht Region Alter Bildung Migra­ Volks-/ weiter­ tions­ Haupt- führende Abitur/ hinter­ Gesamt Frauen Männer Ost West 14-24 J. 25-49 J. ab 50 J. schule Schule Studium grund Wochenreichweite 94,2 93,8 94,7 93,2 94,5 88,0 91,1 98,4 95,8 91,9 94,9 86,7 Tagesreichweite 80,3 78,9 81,7 77,7 80,8 62,4 72,1 91,4 85,9 73,5 80,8 61,6 * Fernsehen, Hörfunk, Onlineangebote, Inhalte auf YouTube und Facebook. ** Inkl. kooperierte Angebote gemeinsam mit dem ZDF bzw. weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern: 3sat, arte, KiKA, Phoenix, funk. Basis: 1 502 Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

die allein von der ARD verantworteten Angebote der Akzeptanz in allen gesellschaftlichen Gruppen oder zusätzlich die gemeinsam mit dem ZDF und speisen: den Jüngeren, denen oft unterstellt wird, weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern veranstal- ohnehin keine öffentlich-rechtlichen Programme zu teten kooperierten Programm wie 3sat, arte, KiKA, brauchen, ebenso wie den Angehörigen der mittle- Phoenix und funk zur ARD hinzugezählt werden. ren und älteren Generationen sowie aus allen Bun- Wöchentlich nutzen gut 94 Prozent mindestens desländern und sozialen Gruppen. eines der Fernseh- und Hörfunkprogramme der ARD oder ARD-Inhalte im Internet. Ohne die ko- Unter den jungen Menschen zwischen 14 und 24 Neun von zehn operierten Programme sind es knapp 92 Prozent. Jahren nutzen 88 Prozent wöchentlich und gut 62 jungen Menschen Im Folgenden werden die Werte für die Gesamtheit Prozent täglich Angebote aus der ARD-Familie, nutzen wöchentlich der ausschließlich von der ARD veranstalteten und entweder indem sie ganz „klassisch“ Radio- und ARD-Angebote der von ihr mitverantworteten Angebote darge- Fernsehprogramme einschalten oder deren Inhalte stellt. über Mediatheken, Apps und verschiedene Platt- formen im Internet abrufen (vgl. Tabelle 2). Die Im Schnitt fünf Diese Wochenreichweite, die nahezu die gesamte höchste Akzeptanz für den ARD-Verbund findet sich Angebote aus dem Bevölkerung umfasst, kommt nicht aus der Reich- bei den ab 50-Jährigen. In diesem Segment liegen ARD-Verbund pro weitensumme vieler einzelner Angebote zustande, die Wochen- und Tagesreichweite am nächsten Woche genutzt sondern die Bürgerinnen und Bürger schöpfen das beieinander (98,4 % vs. 91,4 %). Angebot des ARD-Medienverbundes in seiner Breite Geringe Unterschiede sind zwischen Menschen, regelmäßig und intensiv aus. Durchschnittlich wer- die einen unterschiedlichen Bildungsgrad aufwei- den wöchentlich 5,1 unterschiedlichen­ Angebote sen, festzustellen. Die Tagesreichweite des ARD- aus dem ARD-Medienverbund angeschaut, gehört Verbundes liegt bei denjenigen, die ihren formalen oder abgerufen. Zum Beispiel werden die Fernseh- Bildungsweg mit Volks- oder Hauptschule abge- programme Das Erste und ein Drittes Programm schlossen haben, bei 86 Prozent, bei Menschen gesehen, ARD-Radioprogramme gehört und Inhalte mit Abitur oder Hochschulabschluss bei 81 Prozent. von tagesschau.de oder des BR-Klassik-Channels Regional zeigen sich kaum Unterschiede zwischen auf YouTube abgerufen. den verschiedenen Landesteilen der Republik, was Die hohe Intensität und Regelmäßigkeit, mit vor allem auf die föderale Struktur der im Medien- der die Angebote genutzt und in den Alltag der verbund zusammengeschlossenen ARD-Landes- Menschen integriert sind, spiegelt sich auch in der rundfunkanstalten mit ihren regionalen Angeboten Tagesreichweite wider. Tag für Tag lassen sich gut zurückzuführen ist. Im Osten Deutschlands errei- 80 Prozent der Menschen in Deutschland von der ARD informieren, bilden und unterhalten. Eine Ta- gesreichweite von 80 Prozent kann sich nur aus Birgit van Eimeren/Andreas Egger Media Perspektiven 10/2018 | 466

Tab. 3 Medienübergreifende* Reichweiten des ARD-Medienverbunds**: regionale und nationale Angebote in % Region Alter Gesamt Ost West 14-24 J. 25-49 J. ab 50 J. Wochenreichweite ARD-Medienverbund (gesamt) 94,2 93,2 94,5 88,0 91,1 98,4 regionale Angebote (LRA)*** 85,8 85,3 86,4 75,6 79,7 93,3 nationale Angebote** 83,1 80,0 83,8 69,3 77,8 91,1 Tagesreichweite ARD-Medienverbund (gesamt) 80,3 77,7 80,8 62,4 72,1 91,4 regionale Angebote (LRA)*** 66,3 65,0 66,6 48,0 55,7 79,4 nationale Angebote** 59,2 53,2 60,5 34,6 50,7 72,5 * Fernsehen, Hörfunk, Onlineangebote, Inhalte auf YouTube und Facebook. ** Inkl. kooperierte Angebote gemeinsam mit dem ZDF bzw. weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern: 3sat, arte, KiKA, Phoenix, funk. *** LRA = Landesrundfunkanstalten (BR, hr, MDR, NDR, , rbb, SR, SWR, WDR). Basis: 1 502 Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

chen die Angebote der ARD täglich 78 Prozent der gehörenden Onlineinhalte begleiten täglich zwei Menschen, im Westen Deutschlands 81 Prozent. Drittel der Bürgerinnen und Bürger durch den Tag, wöchentlich sind es 86 Prozent (vgl. Tabelle 3). ARD erreicht Nicht wesentlich geringer stellt sich die Reichweite Nicht wesentlich geringer ist die Reichweite der große Mehrheit des ARD-Medienverbundes bei Menschen mit Mi- gemeinschaftlich veranstalteten Fernseh- und On- der Menschen mit grationshintergrund dar. Nach der Definition des lineangebote. 59 Prozent der Menschen nutzen täg- Migrationshintergrund Statistischen Bundesamtes werden als Personen lich die nationalen ARD-Angebote (Wochenreich- mit Migrationshintergrund „alle nach 1949 auf das weite: 83 %), allen voran Das Erste und ARD On- heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland line bis hin zu ARD-Alpha oder ARD.boerse.de. Zugewanderten, sowie alle in Deutschland gebore- nen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Die zweite Fragestellung zum Reichweitenbeitrag Lineare Nutzung Geborenen mit zumindest einem nach 1949 zuge- der einzelnen ARD-Angebote bezog sich auf den noch deutlich vor wanderten oder als Ausländer in Deutschland ge- Vergleich der Reichweiten der linearen Ausspiel- Onlinenutzung borenen Elternteil“ bezeichnet. (9) Entsprechend wege TV und Radio gegenüber den erzielten Reich- dieser Definition wurde die Frage nach dem Migra- weiten auf den nicht-linearen, digitalen Ausspiel- tionshintergrund operationalisiert. 87 Prozent der wegen. Es zeigt sich, dass insgesamt die lineare Befragten, auf die diese Definition zutrifft, haben Reichweite der ARD-Angebote (noch) deutlich höher mindestens einmal wöchentlich Kontakt mit ARD- ist als die Publikumsausschöpfung im Netz. So Angeboten, 62 Prozent sogar täglich. Dies ist eine schalten jeden Tag 62 Prozent der Menschen in relativ hohe Präsenz des ARD-Medienportfolios in Deutschland mindestens ein Fernsehprogramm der einem Bevölkerungssegment, in dem konkurrieren- ARD ein und 56 Prozent hören mindestens ein ARD- de Medienangebote, auch aus ihrem (ehemaligen) Radioprogramm (vgl. Tabelle 4). ARD-Onlineinhal- Heimatland oder dem ihrer Vorfahren, eine nicht te, unabhängig davon, ob sich diese auf den ARD- unbeträchtliche Rolle bei ihrer Mediennutzung eigenen Webseiten und Apps wie tagesschau.de spielen. (10) oder auf Fremdplattformen wie YouTube oder Face- book befinden, rufen täglich 15 Prozent auf. Zwei Drittel der Neben der Messung der Gesamtreichweite der ARD Bevölkerung haben war eine zentrale Frage des Forschungsprojekts, mit Allerdings spiegelt sich der generelle Medien- Bei Jungen: täglich Kontakt welchen Angeboten der ARD-Medienverbund die wandel auch in der Nachfrage nach den ARD-An- Reichweite der mit regionalen Menschen erreicht: mit den regionalen des föderal geboten wider: Bei den jüngeren Mediennutzern ARD-Onlineinhalte ARD-Angeboten organisierten Medienverbundes oder mit den ge- liegt die Tagesreichweite des ARD-Onlineangebots fast gleichauf mit meinschaftlich verantworteten nationalen Angebo- inzwischen fast genauso hoch wie die der ARD- linearem TV ten? Mit den Radioprogrammen der ARD oder eher Fernsehprogramme: 24 Prozent der 14- bis 24-Jäh- mit ihrem Fernseh- und Digital-Portfolio? Es zeigt rigen rufen täglich ARD-Angebote im Netz auf, TV- sich, dass die regionalen Angebote eine etwas hö- Sendungen aus dem ARD-Verbund schalten 27 Pro- here Reichweite erzielen als die nationalen. Allein zent aus diesem Alterssegment täglich ein. Dabei die Hörfunkwellen der ARD-Landesrundfunkanstal- spielen inzwischen die auf Facebook und YouTube ten, ihre Dritten Fernsehprogramme und die dazu ausgespielten Onlineangebote der ARD eine ganz zentrale Rolle, um junge Menschen zu erreichen. Mit einer Wochenreichweite von 32 Prozent und einer Tagesreichweite von über 18 Prozent errei- chen die auf diesen Plattformen zu Verfügung ge- Die ARD aus Sicht der Bevölkerung: Reichweiten und Wert des ARD-Medienverbunds 467 | Media Perspektiven 10/2018

Tab. 4 Medienübergreifende* Reichweiten des ARD-Medienverbunds** nach Mediengattung in % Region Alter Gesamt Ost West 14-24 J. 25-49 J. ab 50 J. Wochenreichweite ARD-Medienverbund (gesamt) 94,2 93,2 94,5 88,0 91,8 98,4 TV-Angebote 80,6 78,3 81,1 51,7 73,4 94,1 HF-Angebote 75,2 70,0 76,3 70,9 70,8 79,6 Onlineangebote 30,3 28,9 30,6 43,4 32,9 24,7 Tagesreichweite ARD-Medienverbund (gesamt) 80,3 77,7 80,8 62,4 72,1 91,4 TV-Angebote 61,5 57,6 62,4 27,1 48,6 80,9 HF-Angebote 56,0 52,8 56,7 40,6 48,8 65,8 Onlineangebote 14,6 14,8 14,6 24,0 19,3 8,5 * Fernsehen, Hörfunk, Onlineangebote, Inhalte auf YouTube und Facebook. ** Inkl. kooperierte Angebote gemeinsam mit dem ZDF bzw. weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern: 3sat, arte, KiKA, Phoenix, funk. Basis: 1 502 Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

Tab. 5 Reichweiten des ARD-Medienverbunds* nach Online-Ausspielwegen in % Alter Gesamt 14-24 J. 25-49 J. ab 50 J. Wochenreichweite ARD-Medienverbund Onlineangebote (gesamt) 30,3 43,4 32,9 24,7 Online: eigene Plattformen 26,5 30,7 28,0 24,1 Online: Inhalte auf YouTube und Facebook 11,4 32,1 13,3 4,1 Tagesreichweite ARD-Medienverbund Onlineangebote (gesamt) 14,6 24,0 19,3 8,5 Online: eigene Plattformen 11,6 15,3 14,9 8,1 Online: Inhalte auf YouTube und Facebook 5,3 18,3 6,5 0,7 * Inkl. kooperierte Angebote gemeinsam mit dem ZDF bzw. weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern: 3sat, arte, KiKA, Phoenix, funk. Basis: 1 502 Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

stellten ARD-Inhalte schon heute etwas mehr 14- wegen und Plattformen mit Nachrichten und aktu- bis 24-Jährige als die linearen Ausspielwege der eller politischer Information versorgt (vgl. Abbil- ARD (30,7 % bzw. 15,3 %) (vgl. Tabelle 5). dung 2). Dies gilt für Ost und West gleichermaßen. Die hohe Gesamtreichweite des ARD-Medien- 71 Prozent der Bevölkerung in Ost- und 73 Prozent verbunds sorgt nicht nur dafür, dass alle gesell- der Bevölkerung in Westdeutschland nutzen täglich schaftlichen Gruppen regelmäßig und intensiv er- aktuelle politische Informationen der ARD. Dies gilt reicht werden, sondern auch, dass ihre einzelnen auch für die angeblich so politikfernen jüngeren inhaltlichen­ Genres und Themenbereiche eine hohe Menschen, von denen sich jeder zweite (14 bis 24 Reichweite erzielen. Dies gilt insbesondere für die Jahre: 52,3 %) in mindestens einem ARD-Angebot aktuelle politische Information, die ein zentraler informiert. Bestandteil nahezu aller ARD-Angebote ist. Opera- Die Versorgung mit aktuellen Informationen tionalisiert wurde die Frage nach der Informations- beschränkt sich dabei nicht allein auf politisch in- versorgung, indem für jedes genutzte ARD-Ange- teressierte Personen. 82 Prozent derjenigen, die bot erfasst wurde, ob in diesem Fall „gestern“ eine sich nach eigenem Bekunden sehr stark oder stark Nutzung von „Nachrichten und Informationen zum für das politische Geschehen interessieren, stillen aktuellen politischen Geschehen gesehen/gehört“ ihr Informationsinteresse täglich über die ARD. vorlag. Aber auch diejenigen, deren Politikinteresse eher mäßig bis niedrig ausgeprägt ist, werden in gro- Informationsangebot Die Ergebnisse der medienübergreifenden Reprä- ßer Zahl durch die aktuelle Berichterstattung in der ARD versorgt sentativstudie zeigen, dass der ARD-Medienver- den ARD-Medien erreicht: 57 Prozent sehen und täglich 73 % der bund jeden Tag 73 Prozent der Bürgerinnen und Menschen Bürger auf den von ihnen bevorzugten Empfangs- Birgit van Eimeren/Andreas Egger Media Perspektiven 10/2018 | 468

Abb. 2 Tagesreichweite politischer Information im ARD-Medienverbund* nach Soziodemografie und Politikinteresse "Haben Sie in …. auch Nachrichten und Informationen zum aktuellen politischen Geschehen gesehen?"

86,9 82,1 70,7 72,8 60,7 57,3 52,3

Ost West 14-24 J. 25-49 J. ab 50 J. hoch mittel/niedrig Region Alter Politikinteresse

* Inkl. kooperierte Angebote gemeinsam mit dem ZDF bzw. weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern: 3sat, arte, KiKA, Phoenix, funk.

Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

Abb. 3 Tagesreichweite politischer Information im ARD-Medienverbund* nach Demokratiezufriedenheit und Wahlabsicht "Haben Sie in …. auch Nachrichten und Informationen zum aktuellen politischen Geschehen gesehen?"

79,6

76,3 75,4 74,6 72,5 71,9

67,7

gesamt hoch niedrig Wahl- Wähler Unent- Nicht- berechtigte (mit fester schiedene Wähler (gesamt) Wahlabsicht) Demokratie- Wahlabsicht zufriedenheit

* Inkl. kooperierte Angebote gemeinsam mit dem ZDF bzw. weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern: 3sat, arte, KiKA, Phoenix, funk.

Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

hören täglich aktuelle ARD-Informationsangebote gegenüberstehen, werden erreicht. 68 Prozent der oder rufen diese digital ab. „Demokratiezweifler“ sehen, hören oder nutzen täglich aktuelle Informationsangebote aus dem ARD-Informations­ Eine besonders wichtige Funktion für den Zusam- ARD-Medienverbund. angebote in allen menhalt einer Gesellschaft und das Funktionieren Allerdings divergiert die Nutzung der aktuellen politischen Lagern der Demokratie ist, dass Menschen eine gemein- Information in der ARD nach Parteienpräferenz – nachgefragt same Diskussionsbasis haben. Dies schaffen die abgefragt über die „Sonntagsfrage“(vgl. Abbil- Angebote der ARD, indem ihre Informationsange- dung 4). Unter den Wahlberechtigten ab 18 Jah- bote nicht nur die Menschen mit hoher Demokratie- ren findet sich die höchste Nähe zu aktuellen Infor- zufriedenheit (76 %) oder fester Wahlabsicht (75 %) mationen in der ARD bei den Anhängern von Bünd- erreichen (vgl. Abbildung 3). Auch die Mehrheit der nis 90/Die Grünen mit einer Tagesreichweite von Bürgerinnen und Bürger, die der Demokratie in 83 Prozent, gefolgt von den Anhängern der FDP Deutschland nach eigenem Bekunden skeptisch (78 %) und der CDU/CSU (77 %). Die geringste Reichweite erzielen die aktuellen politischen Infor- mationsangebote der ARD bei den der AfD nahe- Die ARD aus Sicht der Bevölkerung: Reichweiten und Wert des ARD-Medienverbunds 469 | Media Perspektiven 10/2018

Abb. 4 Tagesreichweite politischer Information im ARD-Medienverbund* nach Parteienpräferenz "Haben Sie in …. auch Nachrichten und Informationen zum aktuellen politischen Geschehen gesehen?"

83,3 77,9 77,2 74,9 72,0 62,2

CDU/CSU SPD AfD FDP Linke B90/Grüne

* Inkl. kooperierte Angebote gemeinsam mit dem ZDF bzw. weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern: 3sat, arte, KiKA, Phoenix, funk.

Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

Tab. 6 Gesamturteil zum ARD-Medienverbund*: Eigen- vs. Fremdwahrnehmung sehr gut/gut, in % Demokratie- Region Alter Zufriedenheit Parteienpräferenz (Sonntagsfrage) Migra­ tions­ 14- 25- hinter­ CDU/ B90/ Gesamt Ost West 24 J. 49 J. ab 50 J. grund hoch niedrig CSU SPD AfD FDP Linke Grüne Wie finden Sie persönlich die ARD alles in allem? 84 85 83 90 77 87 72 93 73 90 82 54 78 87 90 Was vermuten Sie, wie die Bevölkerung in Deutschland die ARD alles in allem findet? 70 76 79 74 70 85 72 86 68 82 84 48 72 70 88 * Inkl. kooperierte Angebote gemeinsam mit dem ZDF bzw. weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern: 3sat, arte, KiKA, Phoenix, funk. Basis: 1 502 Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

stehenden Wählern, von denen aber immerhin noch kommt, dass Medien in ihrer Funktion als Über- täglich 62 Prozent mit aktueller Berichterstattung mittler von Nachrichten, ebenso wie von Meinun- in der ARD erreicht werden. gen der Politik(er), nicht selten in „Mithaftung“ genommen werden für die Inhalte, die diese über- Gemeinsame Damit zeigen die Ergebnisse dieser Repräsentativ- mitteln. (11) Informationsbasis studie, dass die ARD auch in Zeiten einer sich schafft politische immer stärker fragmentierenden Öffentlichkeit, Wertschätzung des ARD-Medienverbunds Öffentlichkeit mit ihren Filterblasen und Echokammern, weiter- Die hohen Reichweiten des ARD-Medienverbunds Große Zufriedenheit hin verlässlich eine Gesamtöffentlichkeit erreicht. in allen Bevölkerungsgruppen gehen einher mit in allen Bevölkerungs­ Dies gilt auch für die Gruppe der „Demokratie- hohen Zustimmungswerten. 84 Prozent der ab gruppen zweifler“, die – trotz überdurchschnittlicher Affinität 14-Jährigen in Deutschland gefällt die ARD mit zur politischen Berichterstattung in den sozialen ihrem medienübergreifenden Programmangebot Medien – weiterhin mehrheitlich von ARD-Informa- „sehr gut“ oder „gut“ (vgl. Tabelle 6). Im Osten wie tionsangeboten angesprochen wird. Ihr in vielen im Westen der Republik und quer durch die ver- Studien nachgewiesenes Misstrauen gegenüber schiedenen Gruppen der Gesellschaft ist die Hal- den etablierten Medien dürfte auch ein Symptom tung stets grundsätzlich positiv. für ein grundsätzliches Dilemma sein, vor dem Dabei geht eine hohe Wertschätzung für die Medienanbieter stehen: ein allgemeines Unbehagen ARD einher mit einer wohlwollenden Haltung ge- dieser Bevölkerungsgruppe gegenüber Politik, Wirt- genüber den gesellschaftlichen und politischen schaft und anderen gesellschaftlichen Eliten. Dieses Unbehagen erfasst die Medien, da sie auch „als Teil des Systems“ wahrgenommen werden. Hinzu Birgit van Eimeren/Andreas Egger Media Perspektiven 10/2018 | 470

Institutionen insgesamt. Menschen, die zufrieden etabliert, das im Wesentlichen drei Facetten bein- sind, wie die Demokratie in Deutschland funktio- haltet: niert, bilden mit 93 Prozent Zustimmung auch die – der persönliche Wert, den öffentliche Medien für ARD-affinste Teilgruppe. Überdurchschnittlich aus- den einzelnen Mediennutzer erbringen (Individual geprägten Rückhalt genießt der öffentlich-recht­ Value), liche Medienverbund bei Anhängern von CDU/CSU – der Wert für die Gesamtgesellschaft, den die Be- sowie bei denen von Bündnis 90/Die Grünen, völkerung in ihrer Rolle als Bürgerinnen und Bürger aber auch bei jungen Menschen unter 25 Jahren – einzuschätzen vermögen (Citizen Value), sowie und das, obwohl sie die ARD-Angebote am wenigs- – der Beitrag zur Stärkung des Mediensektors ten intensiv von allen Bevölkerungsgruppen nutzen. bzw. der Volkswirtschaft als Ganzes (Net Economic Dieser Befund weist – ebenso wie die hohen Reich- Value). (13) weiten der ARD-Medienverbundes – darauf hin, In der vorliegenden Studie bleibt die Erhebung dass das in der Debatte um den öffentlich-recht­ auf die Rezipientensicht beschränkt – Funktionen lichen Rundfunk vielfach gebrauchte Argument vom des öffentlich-rechtlichen Rundfunks etwa für die schwindenden Rückhalt der ARD bei (jungen) Men- gesamtgesellschaftliche Wertschöpfung (14) oder schen, die deren Angebote aufgrund der neuen Kon- den Kulturstandort können im Rahmen einer Be- kurrenz durch Internetplattformen im Zuge des völkerungsbefragung sinnvollerweise nicht erhoben Medienwandels angeblich wenig nutzen, nicht zu- werden. Die Erfassung des Public Value erfolgte trifft. Tatsächlich bekommt der ARD-Medienver- anhand eines Kurzindikators sowie einer detaillier- bund selbst von über zwei Dritteln (69 %) derjeni- ten Abfrage zur Einschätzung verschiedener Leis- gen, die an einem Durchschnittstag kein einziges tungen der ARD. Im Rahmen dieses Kurzindikators Programmangebot oder ARD-Inhalte auf Drittplatt- wurde abgefragt, wie wichtig die Rezipienten formen nutzen, gute Noten. Bei denjenigen, die an den ARD-Medienverbund für die Allgemeinheit in einem normalen Tag nur mit einem Angebot in Deutschland (Citizen Value) bzw. für sich persön- Kontakt kommen, liegt die Zustimmung mit 86 lich und ihr Alltagsleben (Individual Value) halten. Prozent dann sofort wieder im Bevölkerungsmittel. Somit werden die beiden von der Kommunikations- Selbst in der Gruppe mit der größten Distanz zur wissenschaft (15) als wesentlich angesehenen Be- ARD, den Wählern der AfD, überwiegen mit 54 Pro- wertungsperspektiven der Mediennutzerinnen und zent die Zufriedenen. -nutzer zur Beurteilung medialer Qualität erhoben: die Bürger- sowie die Nutzerrolle. Diskrepanz Etwas niedriger als bei der eigenen, persönlichen zwischen persönli- Bewertung der ARD fällt das Zustimmungsniveau Zwei Drittel der Bevölkerung in Deutschland ge- 78 % finden: ARD cher Zufriedenheit aus, wenn man die Menschen nach der vermute- stehen dem ARD-Verbund eine hohe Bedeutung ist wichtig für die und vermuteter ten Mehrheitsmeinung in der Bevölkerung fragt. für ihr eigenes (Alltags-)Leben zu (Individual Value). Gesellschaft Mehrheitsmeinung Hier glauben 70 Prozent, dass der föderale Medien- Dagegen attestieren 78 Prozent der Arbeitsge- verbund in der Gesellschaft insgesamt positiv ge- meinschaft der Landesrundfunkanstalten eine sehen wird. Für die ARD ist es, als Rundfunk der hohe Relevanz für die Allgemeinheit in Deutsch- Allgemeinheit, der von allen Bürgerinnen und Bür- land (Citizen Value) (vgl. Tabelle 7). Während der gern getragen und von der Gesellschaft selbst Individual Value stark mit der Nutzungsintensität kontrolliert wird, wichtig, dieser Diskrepanz zwi- der ARD-Programmangebote zusammenhängt, liegt schen Eigen- und Fremdwahrnehmung und damit das Zustimmungsniveau beim Citizen Value zwi- einer drohenden „Schweigespirale“ (12) entgegen- schen Nicht- bzw. Wenignutzern und Vielnutzern zuwirken. Sonst bestände die Gefahr, dass der Ein- deutlich näher beieinander. Menschen, die an zelne angesichts der vermuteten Mehrheitsmeinung einem Durchschnittstag keinen Kontakt mit den glaubt, mit seiner Einschätzung zur Relevanz des Angeboten des föderalen Medienverbunds haben, öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine Minderhei- halten die ARD dennoch zu 61 Prozent für wichtig tenmeinung zu vertreten. Besonders ausgeprägt ist für die Allgemeinheit. Nutzer eines einzigen Ange- der Widerspruch zwischen eigener Wertschätzung bots schreiben dies der ARD zu 75 Prozent zu, der ARD und der vermuteten Mehrheitsmeinung, während die Zustimmung bei den weiteren Nut- mit einer Differenz von jeweils 21 Prozentpunkten zerklassen, ab zwei Programmangeboten pro Tag, (Durchschnitt: 14 %-Punkte), in den Bundesländern stabil bei Werten um 85 Prozent liegt. Kaum eine in Ostdeutschland sowie bei Menschen ohne feste Diskrepanz zwischen Citizen Value und Individual Wahlabsicht. Value der ARD ist im Alterssegment ab 50 Jahren festzustellen. Hier stoßen beide Aspekte des Pub- Bevölkerungsurteile Neben der allgemeinen Wertschätzung wurden die lic Value mit Werten von über 80 Prozent auf über- zum Public Value des Befragten auch gebeten, den Public Value, also den durchschnittliche Zustimmung. ARD-Medienverbunds gesellschaftlichen Mehrwert des ARD-Medienver- bunds, einzuschätzen. Aufbauend auf Theorien der In den jüngeren Altersgruppen liegen die Urteile Drei Viertel der Organisationssoziologie hat sich im Kontext des weiter auseinander, jedoch mit unterschiedlicher Jüngeren halten ARD öffentlich-rechtlichen Rundfunks ein Verständnis Grundtendenz. Denn die jüngste Generation der 14- für die Gesellschaft von Public Value als mehrdimensionalem Konstrukt bis 24-Jährigen bewertet den persönlichen Nutzen für wichtig, persön­ des ARD-Medienverbunds mit Abstand am niedrigs- liche Bedeutung ten, beim gesellschaftlichen Nutzen übertrifft das ­geringer Die ARD aus Sicht der Bevölkerung: Reichweiten und Wert des ARD-Medienverbunds 471 | Media Perspektiven 10/2018

Tab. 7 Public-Value-Gesamtbewertung des ARD-Medienverbunds* sehr wichtig/wichtig, in % Region Alter 14- 25- ab Migra­tions­ Gesamt Ost West 24 J. 49 J. 50 J. hinter­grund Citizen Value: Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach für die Allgemein- heit, also alle Menschen in Deutschland, dass es den ARD-Medien­ verbund und dessen Angebote in Radio, Fernsehen und Internet gibt? 78 76 79 74 70 85 72 Individual Value: Wenn Sie jetzt mal an Ihren eigenen Alltag denken: Wie wichtig ist es für Sie persönlich, dass es die ARD und ihre Angebote in Radio, Fernsehen und Internet gibt? 66 66 66 43 55 81 48 (Fortsetzung unten)

Tab. 7 Public-Value-Gesamtbewertung des ARD-Medienverbunds* (Fortsetzung) sehr wichtig/wichtig, in % Demokratie- Zufriedenheit Parteienpräferenz (Sonntagsfrage) CDU/ B90/ hoch niedrig CSU SPD AfD FDP Linke Grüne Citizen Value: Wie wichtig ist es Ihrer Meinung nach für die Allgemein- heit, also alle Menschen in Deutschland, dass es den ARD-Medien­ verbund und dessen Angebote in Radio, Fernsehen und Internet gibt? 86 68 82 84 48 72 70 88 Individual Value: Wenn Sie jetzt mal an Ihren eigenen Alltag denken: Wie wichtig ist es für Sie persönlich, dass es die ARD und ihre Angebote in Radio, Fernsehen und Internet gibt? 75 54 70 76 35 57 77 81 * Inkl. kooperierte Angebote gemeinsam mit dem ZDF bzw. weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern: 3sat, arte, KiKA, Phoenix, funk. Basis: 1 502 Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

Zustimmungsniveau dagegen das der Alterskohorte In der Gesamtbevölkerung wird der Medienver- Bewertung der der 25- bis 49-Jährigen und bewegt sich nah am bund nach den Ergebnissen der ARD-Akzeptanz- Leistungen der ARD Bevölkerungsmittel. Eine mögliche Erklärung für studie 2018 besonders geschätzt für seinen ver- in verschiedenen diese unterschiedlichen Bewertungsrichtungen im antwortungsvollen Journalismus, vertrauenswürdi- Wertedimensionen jüngeren Teil der Bevölkerung könnte in der Me- ge Inhalte sowie das diskriminierungsfreie und in- diensozialisation dieser Generationen begründet haltlich vielfältige Programmangebot für alle Men- liegen: Während die 25- bis 49-Jährigen mit dem schen in diesem Land. Selbiges gilt für die Orien- dualen Rundfunksystem und den Gegensätzen zwi- tierungsleistung der ARD, die den Bürgerinnen und schen „altem“ öffentlich-rechtlichen und „neuem“ Bürgern nach eigener Einschätzung gesellschaft- privaten Rundfunk aufgewachsen sind, sind die liche und politische Partizipation ermöglicht. Diese jüngeren „Digital Natives“ bereits vom Medien- Leistungen erreichen Zustimmungsraten von min- wandel geprägt. Die gerade bei den Jüngeren, die destens drei Vierteln der Menschen ab 14 Jahren in digitale Medien versierter nutzen, festzustellende Deutschland. Unter den 2018 zur Internationalen kritische Grundhaltung, wenn es um das Vertrauen Funkausstellung in Berlin publizierten acht Werte- in die Glaubwürdigkeit, Realitätsnähe und Infor- dimensionen der ARD (17) sind es folglich die As- mationsqualität insbesondere in Social-Media- pekte „Qualität“, „Teilhabe“ und „Vielfalt“, die aus Angeboten, Blogs und Videoplattformen geht, (16) Sicht der Bürgerinnen und Bürger besonders stark mag hier zu einem Bild vom öffentlich-rechtlichen für den föderalen Medienverbund und seine Pro- Rundfunk als Stabilitätsanker in der Unübersicht- grammleistungen sprechen. In der ARD-Akzeptanz- lichkeit der Informationsquellen im Internet beitra- studie wurden die Bevölkerungsurteile zu den Leis- gen. Diese These wird durch die Ergebnisse der tungen der ARD in zwei Item-Batterien erhoben, vorliegenden Studie insofern gestützt, als junge die in zwei strukturgleichen Splits mit jeweils 750 Menschen unter 25 Jahren als wichtigste Leistun- Befragten abgefragt wurden. Neben den bereits gen des ARD-Medienverbunds ansehen, dass die- erwähnten Dimensionen sind auch die Bereiche ser eine verantwortungsvolle Berichterstattung und „Unabhängigkeit“, „Regionalität und Nähe“ und vertrauenswürdige Inhalte bereitstellt. Beinahe neun „Innovation“ mit jeweils mehreren Statements ab- bzw. acht von zehn 14- bis 24-Jährigen stimmen gedeckt. Die Wertedimensionen „Wertschöpfung hier zu (vgl. Tabelle 8). Im Vergleich der Altersgrup- (Partner für Medien, Kultur und Wissenschaft)“ und pen urteilen die Jungen bei diesen beiden konkre- ten Public-Value-Ausprägungen sogar am positivs- ten über die ARD. Birgit van Eimeren/Andreas Egger Media Perspektiven 10/2018 | 472

Tab. 8 Beurteilung von Leistungen des ARD-Medienverbunds* nach Public-Value-Dimensionen in % Alter Die Angebote des ARD-Medienverbundes … Gesamt 14-24 J. 25-49 J. ab 50 J. Teilhabe richten sich an alle Menschen 78 74 75 82 sprechen ein breites Publikum an 74 81 65 81 liefern mir wichtige Informationen, um mich am gesellschaftlichen und politischen Leben und Diskussionen beteiligen zu können 74 62 72 79 Unabhängigkeit sind unabhängig von einzelnen Interessensgruppen 66 69 58 72 lassen in der Berichterstattung alle zu Wort kommen 66 61 70 66 Qualität gehen verantwortungsvoll mit den berichteten Themen um 86 88 83 88 bieten vertrauenswürdige Inhalte 79 87 73 82 bereiten wichtige gesellschaftliche Themen verständlich auf 77 65 73 82 helfen mir, gesellschaftliche und politische Zusammenhänge einzuordnen 75 75 70 78 Vielfalt bieten ein breites inhaltliches Spektrum 77 80 68 83 berücksichtigen unterschiedliche Sichtweisen 71 76 65 75 Regionalität und Nähe bilden in ihrer Berichterstattung ab, was ich persönlich für wichtig halte 71 63 62 79 informieren gut darüber, was in meiner Region passiert 70 70 62 77 zeigen meine Region, wie sie wirklich ist 64 60 56 72 zeigen die Lebenswirklichkeit aller Menschen in Deutschland 58 46 54 63 Innovation bieten mit ihren Inhalten in Radio, Fernsehen und Internet, was die Menschen heute von einem Medienangebot erwarten 69 70 62 74 sind mit ihren Angeboten auf den Plattformen vertreten, die ich zuhause und unterwegs nutze 68 65 62 73 sind kreativ in der Aufbereitung der Themen 67 68 55 76 bieten im Internet innovative Angebote und Inhalte an 57 59 51 60 * Inkl. kooperierte Angebote gemeinsam mit dem ZDF bzw. weiteren öffentlich-rechtlichen Partnern: 3sat, arte, KiKA, Phoenix, funk. Basis: 1 502 Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

„Verantwortung (transparent und nachhaltig)“ las- politische Zusammenhänge für sich einzuordnen. sen sich hingegen in Form von Publikumsbefra- Auf ein ebenso hohes Zustimmungsniveau trifft gungen nicht sinnvoll untersuchen und sind des- der Medienverbund, wenn es um gesellschaftliche halb in der vorliegenden Repräsentativstudie aus- Teilhabe geht. An erster Stelle steht dabei aus Be- geklammert. völkerungssicht, dass sich die ARD-Angebote an alle Menschen (und nicht nur ausgewählte Ziel- Qualität, Teilhabe Die ARD-Akzeptanzstudie belegt nun auch für den gruppen) richten und deren Empfinden nach auch und Vielfalt ARD-Medienverbund den stabilen Befund von Um- tatsächlich ein breites Publikum ansprechen. Nicht aus Bürgersicht fragen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk. (18) zuletzt bedeutet der Beitrag der ARD zur gesell- prägendste Den Programmangeboten wird hohe journalistische schaftlichen Teilhabe für 74 Prozent aber auch, Leistungen der ARD Qualität zugeschrieben und großes Vertrauen ent- dass sie dort die relevanten Informationen vorfin- gegengebracht. 86 Prozent der ab-14-Jährigen den, um sich selbst beteiligen zu können – ganz attestieren der ARD-Angebotsfamilie einen verant- konkret an Diskussionen im persönlichen Umfeld, wortungsvollen Umgang mit den Themen der Be- wie auch insgesamt am politischen und gesell- richterstattung, 79 Prozent schreiben ihr vertrau- schaftlichen Leben. Eine weitere anerkannte Werte- enswürdige Inhalte zu. Für Orientierung sorgt die dimension des ARD-Verbunds ist Vielfalt: 77 Pro- ARD aus Sicht von drei Vierteln der Bevölkerung zent der Menschen ab 14 Jahren in Deutschland durch die verständliche Aufbereitung wichtiger The- bescheinigen der Programmfamilie der ARD ein men und indem sie den Menschen mit ihrer Be- breites inhaltliches Spektrum, 71 Prozent sehen richterstattung hilft, selbst gesellschaftliche und auch eine Vielfalt an Perspektiven, die in der Be- richterstattung Berücksichtigung finden, gegeben. In engem Zusammenhang mit dem Wertefeld Qua- lität – Teilhabe – Vielfalt steht das Kriterium der Die ARD aus Sicht der Bevölkerung: Reichweiten und Wert des ARD-Medienverbunds 473 | Media Perspektiven 10/2018

Unabhängigkeit, das den öffentlich-rechtlichen Innovative Angebote und Inhalte im Internet ver- Rundfunk institutionell von den anderen Medien in bindet aber nur eine knappe Bevölkerungsmehrheit Deutschland oder staatlich verfassten Rundfunk- von 57 Prozent mit der ARD. systemen in anderen Ländern unterscheidet. Je- weils zwei Drittel der Bevölkerung beurteilen die Der Blick auf die Bewertungen nach Altersgruppen Bewertungsunter- Angebote des ARD-Verbunds als unabhängig von zeigt zunächst, dass parallel zu den höheren Tages- schiede in den Interessensgruppen und sind der Überzeugung, reichweiten und der intensiveren Nutzung des ARD- Generationen: hohe dass in der Berichterstattung alle zu Wort kom- Angebotsportfolios die ältere Generation ab 50 Jah- Wertschätzung bei men. Diese Ergebnisse sind als sehr hohe Werte ren auch bei den meisten Urteilen zum ARD-Medi- Jüngeren einzuschätzen,­ denn noch vor zwei Jahren – auf enverbund die höchste Zustimmung aufweist. Aller- dem Höhepunkt der „Vertrauenskrise“ der etab- dings äußert sich bei vielen Einzelaspekten die lierten Medien – kamen Repräsentativumfragen jüngste Gruppe der 14- bis 24-Jährigen beinahe zum Schluss, dass über die Hälfte der Bevölkerung ebenso zufrieden wie die ab 50-Jährigen. Bei öffentlich-rechtliches Fernsehen und Radio nicht manchen Bewertungskriterien liegen sie in der Zu- als unabhängig einstuften. (19) stimmung sogar an der Spitze. Dass der ARD-Me- dienverbund vertrauenswürdige Inhalte bietet, ver- Regionalität: Ein weiteres Wesensmerkmal des ARD-Verbunds antwortungsvoll mit den Themen der Berichterstat- ARD bildet für 70 % als Arbeitsgemeinschaft der Landesrundfunkan- tung umgeht, ein breites Publikum anspricht und das Geschehen gut ab stalten ist ohne Zweifel die Regionalität. Im Werte- unterschiedliche Sichtweisen berücksichtigt, finden bereich „Regionalität und Nähe“ wurden in der die Jugendlichen und jungen Erwachsenen an erster ARD-Akzeptanzstudie nicht nur Statements zur Stelle. Wie bereits diskutiert, sind all dies Eigen- empfundenen räumlichen Nähe des ARD-Pro­ schaften, die in den von jungen Menschen gerade grammangebots,­ sondern auch zur „psychologi- auch zu Zwecken der aktuellen politischen Informa- schen“ Nähe, im Sinne des wahrgenommenen Be- tion stark genutzten sozialen Netzwerke generatio- zugs der Berichterstattung und Programminhalte nenübergreifend zu den Defiziten gezählt werden. zur eigenen Lebenswirklichkeit, vorgelegt. Jeweils Es ist demnach anzunehmen, dass die ARD-Familie rund 70 Prozent der ab 14-Jährigen in Deutsch- hier gerade für Digital Natives die Rolle eines ver- land sehen die für sie persönlich wichtigen Themen lässlichen Informationslieferanten und Korrektivs und das Geschehen in ihrer Region in den (regio- spielt. nalen wie nationalen) Angeboten des Medienver- Es finden sich jedoch auch einige Punkte, bei bunds insgesamt gut abgebildet. Die Qualität der denen die 14- bis 24-Jährigen weniger zufrieden regionalen Berichterstattung ist dabei in Ost- sind als alle älteren Altersgruppen. Interessanter- deutschland (74 %) mindestens ebenso anerkannt weise betrifft dies weniger den Themenkomplex wie in Westdeutschland (70 %). Etwas geringer fällt „Innovation“ – wohl auch, weil viele der jungen die Zustimmung zu den Antwortvorgaben aus, bei Menschen diese in den von ihnen weit überdurch- denen es um die Vermittlung der Lebensrealität der schnittlich genutzten Pop- und Jugendwellen im Menschen geht. Immerhin noch knapp zwei Drittel Radio und den Inhalten im Internet von ARD, Lan- nehmen wahr, dass ihre eigene Region in den Pro- desrundfunkanstalten und dem Jugend-Netzwerk grammangeboten des ARD-Verbunds so dargestellt funk von ARD und ZDF durchaus wahrnehmen – wird, wie sie sie selbst erleben. 58 Prozent sehen als die Fragen von medialer Repräsentation und die Lebenswirklichkeit aller Menschen in Deutsch- Teilhabe. Auch wenn es um die verständliche Auf- land abgebildet. Im Vergleich mit den Ergebnissen bereitung gesellschaftlich wichtiger Themen geht, repräsentativer Erhebungen zu den Leistungen hat die ARD vor allem bei jungen Menschen Luft einzelner Landesrundfunkanstalten zeigt sich bei nach oben. der wahrgenommenen Nähe (geografisch wie le- Trotz weit höherer Tagesreichweiten und insge- bensweltlich), dass der ARD-Medienverbund in sei- samt intensiverer Nutzung des Programm­angebots ner Gesamtheit als „ferner“ erlebt wird als die je- der ARD-Familie zeigt sich die mittlere Altersgrup- weilige Landesrundfunkanstalt. (20) Das deutet dar- pe der 25- bis 49-Jährigen über alle Wertedimen- auf hin, dass in den spontanen Reaktionen vieler sionen und die meisten Einzelstatements hinweg Bürgerinnen und Bürger gegenüber der ARD die am zurückhaltendsten in ihren Bewertungen. Zwar nationalen Programmangebote prägend für das finden sich auch bei ihnen hohe Zustimmungswer- Urteil sein dürften, selbst wenn – wie in der vorlie- te in den Dimensionen Qualität und Teilhabe, be- genden Studie – der Begriff und Angebotsumfang sonders in der Dimension Innovation urteilen sie des ARD-Verbunds gestützt wird. jedoch durchgängig niedriger, sowohl als die be- Ein gemischtes Bild zeigt sich schließlich auch sonders öffentlich-rechtlich affinen ab 50-Jähri- bei den Bevölkerungsurteilen in der Wertedimension gen als auch als die 14- bis 24-Jährigen. „Innovation“. Über zwei Drittel der Menschen in Deutschland sehen das medienübergreifende Pro- Innerhalb des breiten inhaltlichen Angebots der Sport in der ARD grammangebot des ARD-Verbunds als zeitgemäß ARD stehen immer wieder der Bereich Sport und für zwei von drei („bieten, was die Menschen heute von einem Me- die Übertragungsrechte – insbesondere für die in Befragten dienangebot erwarten“) und kreativ an. Ebenso Deutschland beliebteste Sportart Fußball und für unverzichtbar viele geben an, dass die ARD mit ihren Inhalten auf den von ihnen genutzten Plattformen vertreten sei. Birgit van Eimeren/Andreas Egger Media Perspektiven 10/2018 | 474

Tab. 9 Beurteilung der Leistungen des ARD-Medienverbunds in der Sportberichterstattung

Alter Sport- Die Angebote des ARD-Medienverbundes … Gesamt Interessierte 14-24 J. 25-49 J. ab 50 J. berichten über Sport in seiner ganzen Bandbreite 66 74 57 66 69 sind unverzichtbar für die Berichterstattung über große Sportereignisse und aktuelle Sportthemen 63 74 56 64 64 Basis: 1 502 Personen ab 14 Jahren in Deutschland. Quelle: ARD-Akzeptanzstudie 2018.

internationale Sportgroßereignisse – im Mittel- lichen Mehrwert einher, die in Ost- und West- punkt kontroverser öffentlicher Debatten. Die Er- deutschland sowie generationenübergreifend ge- gebnisse der ARD-Akzeptanzstudie zeigen hierzu teilt wird. ein positives Stimmungsbild bei einer überwiegen- den Bevölkerungsmehrheit. 66 Prozent haben den Die hohe quantitative wie qualitative Akzeptanz Hohe Akzeptanz und Eindruck, dass die ARD-Programmangebote über macht deutlich, welche Bedeutung dem öffentlich- Wertschätzung der Sport in seiner ganzen Bandbreite berichten, 63 rechtlichen Rundfunk als verbindendem Element Leistungen der ARD Prozent halten sie sogar für unverzichtbar für die für die Gesellschaft zukommt. Damit leistet der Berichterstattung, sowohl über große Sportereig- öffentlich-rechtliche Rundfunk, und hier insbeson- nisse als auch über aktuelle Sportthemen (vgl. Ta- dere der ARD-Medienverbund, einen zentralen Bei- belle 9). Unter den stark an Sport Interessierten trag dazu, dass der öffentliche Raum nicht in digi- (Bevölkerungsanteil: 36 %) sind es sogar drei Vier- tale Echokammern zerfällt und damit die Fragmen- tel, die dieser Meinung sind. Dass Sport in der ARD tierung in der Gesellschaft wächst. Diesen Kitt gesellschaftlich verbindende Momente schafft, zeigt schafft der ARD-Medienverbund nicht nur dadurch, der Umstand, dass auch Kulturinteressierte den dass er die gesamte Gesellschaft in ihren unter- Stellenwert der Sportberichterstattung in der ARD schiedlichen Gruppierungen verlässlich und unab- überproportional hervorheben. In dieser Gruppe hängig von partikularen Interessen mit relevanten attestieren 75 Prozent dem ARD-Verbund eine viel- Inhalten, insbesondere mit aktueller politischer In- fältige Berichterstattung und 71 Prozent halten die formation, erreicht. Die große Bevölkerungsmehr- ARD diesbezüglich für unverzichtbar. heit attestiert den nationalen wie regionalen Pro- grammangeboten der Landesrundfunkanstalten Fazit explizit, dass sie Vielfalt bieten und abbilden sowie ARD-Verbund Die ARD-Akzeptanzstudie 2018 erfasst erstmalig gesellschaftliche Teilhabe ermöglichen. schafft gemeinsame die Gesamtreichweite des föderalen Medienver- Öffentlichkeit für bunds – medienübergreifend und in der Gesamt- Neben großem Rückhalt zeigen die Ergebnisse der Ausbau digitaler relevante Information schau der gemeinschaftlich verantworteten natio- ARD-Akzeptanzstudie aber auch einzelne Ansatz- Angebote und noch und gesellschaftlichen nalen und regionalen Programmangebote der Lan- punkte für weitere programmliche Anstrengungen stärkere Präsenz Zusammenhalt desrundfunkanstalten. Sie liefert auf repräsentativer auf. Da sind zunächst die im Zuge des Medien- aller Bevölkerungs- Basis Fakten für die öffentliche Diskussion um die wandels erhöhten Bedürfnisse der Nutzer im On- gruppen notwendig Akzeptanz des öffentliche-rechtlichen Rundfunks linebereich, die stärker bedient werden müssen. in der Bevölkerung zu den Fragen, ob dieser die Hier bietet die geplante Neufassung des Teleme- Menschen im Land (noch) erreicht und von ihnen dienauftrags Chancen, den Erwartungen des On- als wertvoll wahrgenommen wird. Dabei zeigt sich, linepublikums künftig noch besser gerecht zu wer- dass der ARD-Medienverbund praktisch die ge- den. Zudem fühlen sich viele Bürgerinnen und samte Bevölkerung in Deutschland regelmäßig Bürger in den Medien nicht ausreichend repräsen- anspricht. Den größten Teil davon sogar Tag für Tag tiert. (21) Dies gilt für manche auch für Programm­ und gleich mit mehreren Programmangeboten oder angebote der ARD. Hier ist also durchaus noch Luft -inhalten. Hohe Reichweiten lassen sich quer durch nach oben. die Generationen, Landesteile und gesellschaft­ lichen Gruppen nachweisen und zeigen sich für Allerdings ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk „Medienschelte“ die nationalen Programme und Inhalte der ARD nicht allein Gegenstand dieser Kritik. Vielmehr auch ein Ausdruck ebenso wie für die regional ausgerichteten Hör- richtet sich diese in nahezu gleichlautender Tona- allgemeiner Kritik funk-, Fernseh- und Digitalangebote der Landes- lität gegen (privatwirtschaftlich finanzierte) Zeitun- an gesellschaftlichen rundfunkanstalten. Damit geht eine ausgesprochen gen und Wochenzeitschriften ebenso wie gegen Institutionen hohe Wertschätzung der ARD-Familie und ein stark gesellschaftliche Institutionen wie Parteien, Parla- verankertes Bewusstsein für ihren gesellschaft­ ment, Justiz u.a. Vor diesem Hintergrund sieht Ursula Münch, Direktorin der Akademie für politi- sche Bildung in Tutzing, in den Kampagnen gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk auch eine neue Die ARD aus Sicht der Bevölkerung: Reichweiten und Wert des ARD-Medienverbunds 475 | Media Perspektiven 10/2018

Qualität der Kritik, die anders als frühere „Medien- 8) Vgl. ARD: Wir sind deins. ARD, August 2018. Quelle: schelte“ einhergeht mit einem generellen Vertrau- http://www.ard.de/download/4898208/Gemeinwohl_ Broschuere.pdf (abgerufen am 29.9.2018). ensverlust in gesellschaftliche Institutionen. Dieser 9) Vgl. Statistisches Bundesamt Deutschland: Bevölkerung Vertrauensverlust stehe in einem engen Zusam- und Erwerbstätigkeit. Bevölkerung mit Migrationshinter- menhang mit einer allgemeinen Repräsentations- grund – Ergebnisse des Mikrozensus 2005. Erschienen am 4. Mai 2007. krise, in der eine kleine, aber lautstarke Minder- 10) Vgl. Simon, Erk/Ulrich Neuwöhner: Medien und Migranten heit ein vorhandenes Klima für Fundamentalkritik 2011. Zielsetzung, Konzeption und Basisdaten einer nutze. (22) repräsentativen Untersuchung der ARD/ZDF-Medien- kommission. In: Media Perspektiven 10/2011, S. 458-470. 11) Vgl. Eimeren, Birgit van/Erk Simon/Andreas Riedl: Medienvertrauen und Informationsverhalten von politi- Anmerkungen: schen Zweiflern und Entfremdeten. Analysen auf Basis der Studie „Medien als Träger politischer Information“ 1) Vgl. Wikipedia.de: Eidgenössische Volksinitiative „Ja zur („Medien und ihr Publikum“) 2017 und der BR-Studie Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühren“. Quelle: „Informationen für’s Leben“ 2016. In: Media Perspektiven https://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3%B6ssische_ 11/2017, S. 538-554. Volksinitiative_%C2%ABJa_zur_Abschaffung_der_ 12) Vgl. Überblick und Diskussion bei: Kunczik, Michael/ Radio-_und_Fernsehgeb%C3%BChren_(Abschaffung_ Astrid Zipfel: Publizistik. Köln, Weimar, Wien, 2001, der_Billag-Geb%C3%BChren)%C2%BB (abgerufen am S. 374-384. 7.10.2018). 13) Vgl. British Broadcasting Corporation: Building public 2) Quellen: AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK, value. Renewing the BBC for a digital world. Juni 2004, Kumulations- und Frequenz-Analyse, 0/1-Verfahren, S. 29. Online: https://downloads.bbc.co.uk/aboutthebbc/ Durchschnittswoche im Jahr 2017; ma Audio I, Hörer policies/pdf/bpv.pdf (abgerufen am 29.9.2018), sowie pro Woche (netto). Woldt, Runar: Der Wert des öffentlich-rechtlichen Rund- 3) Davor wurden unterschiedliche Auswahlchancen in der funks in der digitalen Ära. Neue Royal Charter für die Festnetz- und Mobilstichprobe über eine sogenannte BBC. In: Media Perspektiven 12/2006, S. 598-606. Transformation ausgeglichen. 14) Zu dieser Fragestellung wurden in den letzten Jahren Auftraggeber der ARD-Akzeptanzstudie ist der Vorsit- von der ARD unabhängige Gutachten von Wirtschafts- zende der ARD Ulrich Wilhelm, Intendant des Bayerischen forschungsinstituten beauftragt. Vgl. Lemke, Claudia/ Rundfunks, der die Abteilung Unternehmensanalyse und Marcus Cramer/Dennis A Ostwald: Der ökonomische Medienforschung mit der Konzeption und Analyse der Nutzen der ARD in Deutschland, Berlin/Darmstadt, Ergebnisse betraute. Die methodische Beratung und September 2017. Quelle: https://www.ard.de/download/ ­Betreuung der Studie, die Durchführung der Interviews 4327020/Der_oekonomische_Nutzen_der_ARD.pdf und die Auswertung der Ergebnisse oblag dem Institut (abgerufen am 29.9.2018) sowie Aigner, Rafael/Lars GfK MCR in Raunheim. Handrich/Anselm Mattes/Ferdinand Pavel: Öffentlich- 4) Zur Methodik der aktuellen ma Audio vgl. Gattringer, rechtlicher Rundfunk in einer konvergenten Medienwelt. Karin/Irina Turecek: ma 2018 Audio – Konvergenzwäh- DIW Berlin: Politikberatung kompakt 119, Berlin 2017. rung für Radio und Online-Audio. Methodik, Ergebnisse Quelle: https://diw-econ.de/wp-content/uploads/2017/ und Trends der ma 2018 Audio II. In: Media Perspektiven 03/diwkompakt_2017-119.pdf (abgerufen am 29.9.2018). 9/2018, S. 438-450. 15) Vgl. Neuberger, Christoph: Definition und Messung 5) Vgl. z.B. Holtmannspötter, Eva/Christian Breunig: publizistischer Qualität im Internet: Herausforderungen Massenkommunikation Trends 2018: Öffentlich-recht­ des Drei-Stufen-Tests. Berlin, 2011 sowie Hasebrink, liche und private Programmangebote im Leistungsver- Uwe/Anja Herzog: Die Sicht der Zuschauer. Vorstudie zu gleich. Ergebnisse aus der Studienreihe „Medien und einem regelmäßigen Monitoring der wahrgenommenen ihr Publikum“ (MiP). In: Media Perspektiven 7-8/2018, Qualitäten des Fernsehens. Hamburg, Mai 2009. Online: S. 348-365; Simon, Erk: Glaubwürdigkeit der Medien https://www.hans-bredow-institut.de/uploads/media/ gestiegen. Ergebnisse bundesweiter Repräsentativ­ Projekte/cms/media/4ccb5decf37acf43dd1a493737df7 befragungen aus den Jahren 2015, 2016 und 2018. 08c213d6ebc.pdf (abgerufen am 29.9.2018). In: Media Perspektiven 5/2018, S. 210-215.; Ziegele, 16) Vgl. Engel/Rühle (Anm. 5). Marc/Tanjev Schultz/Nikolaus Jackob/Viola Granow/ 17) Vgl. Anm. 8. Oliver Quiring/Christian Schemer: Lügenpresse-Hysterie 18) Vgl. Anm. 2 sowie Hölig, Sascha/Uwe Hasebrink: Reuters ebbt ab. Mainzer Langzeitstudie „Medienvertrauen“. Institute Digital News Report. Ergebnisse für Deutschland. In: Media Perspektiven 4/2018, S. 150-162; Engel, Arbeitspapiere des Hans-Bredow-Instituts (44), Juni 2018, Bernhard/Angela Rühle: Medien als Träger politischer S. 25. Online: https://www.hans-bredow-institut.de/ Information. Ergebnisse aus der Studienreihe „Medien uploads/media/Publikationen/cms/media/t611qnd_ und ihr Publikum“. In: Media Perspektiven 7-8/2017, 44RDNR18_Deutschland.pdf (abgerufen am 29.9.2018). S. 388-407; Eimeren, Birgit van/Andreas Egger: Infor- 19) Vgl. van Eimeren/Egger (Anm. 5), S. 14. mationen fürs Leben. BR-Studie zum Vertrauen in die 20) Vgl. hierzu insbesondere Frey-Vor, Gerlinde: Qualitäts- Medien zum 25. Geburtstag von B5 aktuell. Ergebnisse und Erfolgsmessung in einem öffentlich-rechtlichen im Überblick, Mai 2016. Online: Medienhaus. Herleitung und empirische Umsetzung eines https://www.br.de/presse/inhalt/pressemitteilungen/ Modells am Beispiel des MDR. In: Media Perspektiven glaubwuerdigkeitsstudie-pdf-100.html (abgerufen am 2/2017, S. 106-119, hier S. 117f. 29.9.2018). 21) Vgl. Jandura, Olaf/Raphael Kösters/Lena Wilms: Mediales 6) Vgl. z.B. die Studienreihe ARD-Trend. Quelle: http:// Repräsentationsgefühl in der Bevölkerung. Analyse nach www.ard.de/home/die-ard/presse-kontakt/pressearchiv/ politisch-kommunikativen Milieus. In: Media Perspektiven _ARD_Trend_2017___Das_Erste_ist_das_Beste/ 3/2018, S. 118-127, hier S. 122. Dort wird festgehalten, 4624282/index.html (abgerufen am 29.9.2018). dass „allein die Angebote des öffentlich-rechtlichen 7) Im Wortlaut: „Im ARD-Medienverbund sind die Landes- Rundfunks […] in allen Milieus zu einem substanziellen rundfunkanstalten BR, hr, MDR, NDR, rbb, SWR, WDR, Anteil als ‚mich repräsentierende Angebote‘ genannt“ Radio Bremen und Saarländischer Rundfunk zusam- werden. mengeschlossen. Dazu gehören Radioprogramme, die 22) Vgl. Akademie Report: Strategien gegen die fragmen- Dritten Fernsehprogramme sowie gemeinschaftlich die tierte Öffentlichkeit. Quelle: https://www.apb-tutzing.de/ Fernsehprogramme Das Erste, One, tagesschau24 und download/publikationen/akademie-report/report-2018- ARD-Alpha. Zudem ist die ARD auch an den Programmen 02-web.pdf?m=1527103382& KiKA, Phoenix, arte und 3sat sowie am Jugend-Internet- Netzwerk funk beteiligt. Die ARD-Rundfunkanstalten bieten ihre Inhalte auch im Internet an: in eigenen Angeboten, Mediatheken und Apps, aber auch auf anderen Plattformen, wie YouTube oder Facebook.“