ARD Will Viele Pilawa-Nachfolger Werden Von Experten 1,5 Millionen Euro Grundkosten Angesetzt
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Trends Medien INTERNET „Kikaninchen“ zu billig kalkuliert er MDR reicht ein neues Internet- Dportal für Vorschulkinder mit offenbar völlig unrealistischen Zahlen zur Genehmigung ein. Ein vertrauliches Gutachten des Adolf-Grimme-Instituts hält die Kosten für das Internetportal „Kikaninchen“ des öffentlich-rechtli- chen Senders Kika, den der MDR feder- führend betreut, für zu niedrig kalku- liert. „Um ein Portal zu entwerfen, das höchsten medienpädagogischen An- sprüchen gerecht wird, müsste der Kika eine zweistellige Millionensumme inves- tieren“, heißt es in dem Gutachten, das der MDR im Rahmen des Drei-Stufen- Tests in Auftrag gab. Bisher wurde vom Sender nur ein Finanzbedarf von rund / AP WINFRIED ROTHERMEL 320000 Euro pro Jahr veranschlagt. Gottschalk, Pilawa Laut Grimme-Gutachten koste allein die Entwicklung „eines Spiels, das glei- STARS chermaßen intelligent wie anspruchsvoll ist“, 200000 Euro. Für vergleichbare Online-Angebote privater Kindersender ARD will viele Pilawa-Nachfolger werden von Experten 1,5 Millionen Euro Grundkosten angesetzt. „Wir ach dem Wechsel von Jörg Pilawa zum ZDF beginnt die ARD mit der Suche werden nicht mehr als die beantragte Nnach Ersatz. „Wir werden ihn nicht nur durch einen Moderator ersetzen“, sagt Summe ausgeben und sind sicher, dass Programmdirektor Volker Herres, die ARD wolle sich stattdessen „perspektivisch das ausreicht“, sagt Kika-Programmchef in der Unterhaltung breiter und vielfältiger aufstellen“. Pilawa moderiert noch bis Steffen Kottkamp. Am 21. September Frühjahr 2010 Quizsendungen und eine Reihe von Abendshows, zudem war er soll der MDR-Rundfunkrat das Angebot als Nachfolger von Frank Elstner für „Verstehen Sie Spaß?“ vorgesehen. ARD-in- genehmigen. tern gelten die Moderatoren Ina Müller, Barbara Schöneberger und Frank Plasberg sowie der Kabarettist und Bestseller-Autor Eckart von Hirschhausen als Primetime- tauglich. Wunschkandidat ist jedoch weiterhin Günther Jauch, der im Jahr 2007 nach langen Verhandlungen der ARD noch absagte. Der RTL-Star hatte sich jüngst mal wieder unterhaltungsmüde gezeigt, was von ARD-Granden als neuerliche Bewerbung um eine politische Sendung verstanden wurde. Innerhalb der ARD argwöhnt man, Pilawa sei letztlich vor allem deshalb zum ZDF gewechselt, weil er Thomas Gottschalk bei „Wetten, dass…?“ nachfolgen wolle. Dazu gebe es jedoch keine Absprachen, heißt es ZDF-intern. Allerdings: Falls Gottschalk einmal krank- heitsbedingt für eine Sendung verhindert sei – was bisher noch nie vorgekommen THÜRINGEN PRESS / ACTION PRESS THÜRINGEN PRESS / ACTION ist –, werde man jetzt sicherlich Pilawa bitten einzuspringen, heißt es. Kika-Maskottchen Bernd das Brot TV-WAHLKAMPF Vorschläge abgelehnt wurden, bat Chef- von Linkspartei bis CSU zeigten sich redakteur Nikolaus Brender im August entgegenkommend. Nur Merkel nicht: Merkel sagt ZDF ab Merkels Pressesprecher Ulrich Wilhelm Sie benannte als Vertreter für die nun brieflich darum, „uns zwei Terminvor- für den 17. September anberaumte und schickt Wulff schläge Ihrer Wahl zu unter- Sendung den CDU-Minister- breiten“. Darauf ging das präsidenten Christian Wulff. undeskanzlerin Angela Merkel wird Kanzleramt jedoch nicht ein. Im ZDF hatte man für den Bneben dem TV-Duell mit SPD-Kan- Als letzten Termin nannte das Fall einer Absage der Kanz- didat Frank-Walter Steinmeier keinen ZDF schließlich den 16. Sep- lerin sogar darüber nach- weiteren TV-Auftritt haben, bei dem sie tember, 11 Uhr, und lud auch gedacht, den Stuhl der CDU auf Politiker anderer Parteien trifft. In die anderen Parteien ein: „So- während der Sendung frei zu der vergangenen Woche sagte Merkel weit uns bekannt ist, hat die lassen. Brender entschied sich dem ZDF endgültig für eine „Berliner Kanzlerin zu diesem Zeitpunkt jedoch gegen diese rabiate Runde“ aller Spitzenkandidaten ab. keine offiziellen Auslands- Maßnahme, weil sie dem Der Sender hatte seit März versucht, oder Wahlkampftermine.“ / NDR DDP BORRS WOLFGANG Publikum nur schwer zu einen Termin zu koordinieren. Als alle Alle anderen Parteivertreter Merkel vermitteln gewesen wäre. der spiegel 38/2009 167.