Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 Inhalt

1. Der Bayerische Rundfunk in Zahlen 4

2. Die Organe des Bayerischen Rundfunks 6

3. Bericht des Intendanten 10

4. Bericht des Rundfunkratsvorsitzenden 13

5. Bericht der Verwaltungsratsvorsitzenden 18

6. Jahresabschluss und weitere Dokumente 21

6.1 Lagebericht 22

6.2 Bilanz 30

6.3 Gewinn- und Verlustrechnung 33

6.4 Anhang 35

6.5 Bestätigungsvermerk 43

7. Ergänzende Übersichten 45

7.1 Erträge und Aufwendungen 46

7.2 Beiträge 48

7.3 Personal 50

7.4 Programmleistung Hörfunk und Fernsehen 52

8. Bericht des Verwaltungsrats und Beschluss des Rundfunkrats 54

9. Organisation im Bayerischen Rundfunks 56

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 2

1. Der Bayerische Rundfunk in Zahlen

DER BAYERISCHE RUNDFUNK IN ZAHLEN

Der Bayerische Rundfunk in Zahlen (Zusammenfassung)

1. Personal Einheit 2012 2013 2014 2015 Planstellen Soll 3.071 3.064 3.054 3.036 Besetzte Planstellen Ist (Jahresdurchschnitt) 2.950 2.953 2.953 2.929 Auszubildende/Volontäre (Jahresdurchschnitt) 175 180 184 198 2. Aufteilung der Planstellen (Soll) nach Direktionsbereichen1 Intendanz, Juristische Direktion, Beitragsservice 168 167 154 154 Verwaltungsdirektion 483 479 473 454 Hörfunkdirektion 691 685 574 534 Fernsehdirektion 391 390 253 252 Informationsdirektion (neu ab 2014) - - 260 296 Produktions-/Technikdirektion 1.338 1.343 1.340 1.346 Gesamt 3.071 3.064 3.054 3.036 3. Bestandszahlen in Bayern2 Wohnungen in Tsd. 5.591,7 5.978,9 5.937,4 Betriebsstätten in Tsd. 648,9 674,6 698,3 Kraftfahrzeuge (nicht privat genutzt) in Tsd. 813,9 819,0 821,3 Gästezimmer/Ferienwohnungen in Tsd. 223,2 225,7 225,0 4. Erträge Erträge aus Rundfunkgebühren/-beiträgen2 Mio E 878,5 888,8 948,4 927,6 (davon: Einstellung in Rücklagen) Mio E - (11,6) (60,7) (47,7) Werbeerträge Mio E 22,0 23,2 21,6 20,2 Andere Erträge Mio E 129,1 125,0 106,5 126,8 Erträge gesamt Mio E 1.029,6 1.037,0 1.076,5 1.074,6 5. Aufwendungen Mio E 1.060,4 1.067,3 1.088,8 1.133,9 6. Jahresüberschuss (+)/-fehlbetrag (-) Mio E -30,8 -30,3 -12,3 -59,3 7. Rücklagensaldo: Entnahme (+)/Einstellung (-) Mio E 0,9 -16,1 -38,5 -48,5 8. Bilanzverlust (= 6. + 7.) -29,9 -46,4 -50,7 -107,8 9. Investitionen (inkl. Haushaltsreste) Mio E 45,2 40,5 43,1 42,9 10. Hörfunk Programmleistung inkl. Digitalprogramme Min. 4.876.800 4.862.567 4.862.059 4.862.347 11. Fernsehen Programmleistung Min. 1.105.219 1.109.469 1.112.486 1.123.640 davon Anteil Erstes Deutsches Fernsehen Min. 73.760 76.004 76.784 76.945 davon BR Fernsehen Min. 504.419 507.865 510.102 521.095 davon ARD alpha Min. 527.040 525.600 525.600 525.600 12. Programmvermögen (31.12.) Hörfunk (inkl. Anzahlungen) TE 3.050 2.194 2.451 1.332 Fernsehen (inkl. Anzahlungen) TE 163.226 171.674 143.237 147.917

1 – Planstellen Studio Franken aufgeteilt auf Hörfunk-, Fernseh- und Informationsdirektion 2 – Bestandszahlen in Bayern als Basis für Rundfunkbeitrag (ab 2013)

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 4 2. Die Organe des Bayerischen Rundfunks DIE ORGANE DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS

Die Organe des Bayerischen Rundfunks sind der Rundfunkrat, der Verwaltungsrat und der Intendant ge- mäß Artikel 5 des Gesetzes über die Errichtung und die Aufgaben einer Anstalt des öffentlichen Rechts „Der Bayerische Rundfunk“ (Bayerisches Rundfunkgesetz – BayRG) in der Fassung der Bekannt- machung vom 22. Oktober 2003, zuletzt geändert durch § 2 des Gesetzes zur Änderung des BayRG vom 27. November 2012.

Der Rundfunkrat vertritt gemäß Artikel 6 BayRG die Interessen der Allgemeinheit auf dem Gebiet des Rundfunks.

Zu den Aufgaben des Rundfunkrats gehören gemäß Artikel 7 BayRG u. a. die Wahl des Intendanten, die Zustimmung zur Beru- fung der Direktoren und der Hauptabteilungsleiter sowie die Genehmigung des Haushaltsplans und des Jahresabschlusses.

Der Rundfunkrat setzt sich aus 47 Mitgliedern zusammen. Seine Zusammensetzung ist in Artikel 6 BayRG festgelegt und wird in der nachfolgenden Auflistung mit den Veränderungen in 2015 und 2016 fortgeschrieben (Stand: Mai 2016). Die Mitglieder des Rundfunkrats werden jeweils für fünf Jahre entsandt. Ihre Amts- zeit beginnt am 1. Mai (zuletzt 1. Mai 2012). Die entsendende Orga- nisation oder Stelle kann das von ihr benannte Mitglied bei sei- nem Ausscheiden aus dieser Organisation oder Stelle abberufen. Die Amtszeit der vom Landtag entsandten Mitglieder beginnt mit dem Zeitpunkt der Entsendung; sie endet mit der Entsendung der neuen Vertreter zu Beginn der nächsten Legislaturperiode.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 6 DIE ORGANE DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS

Mitglieder des Rundfunkrats

Dr. Lorenz Wolf Walter Taubeneder Christian Knauer Dr. Wolfgang Stöckel Katholische Kirche Landtag Bund der Vertriebenen Bayerischer Vorsitzender Landesverband Bayern Journalistenverband Dr. Marcel Huber Elke Beck-Flachsenberg Staatsregierung Susanne Zehetbauer Andreas Scherer Evangelische kirchliche Katholische kirchliche Verband Bayerischer Frauenorganisationen Dr. Friedemann Greiner Frauenorganisationen Zeitungsverleger Stv. Vorsitzende Evangelische Kirche Matthias Fack Prof. Dr. Dr. habil. Inge Aures Ilse Danziger Bayerischer Jugendring Godehard Ruppert Landtag Israelitische Kultusgemeinden Bayerische Hochschulen Klothilde Schmöller Dr. Otmar Bernhard Luise Klemens Bayerischer Landes- Dr. h. c. Albin Dannhäuser Landtag Gewerkschaften Sportverband Lehrerverbände

Hans Herold Matthias Jena Günther Lommer Ludwig Findler Landtag Gewerkschaften Bayerischer Landes- Elternvereinigungen Sportverband Natascha Kohnen Anni Fries Karl Heinz Eisfeld Landtag Bayerischer Robert Stauffer Organisationen der Bauernverband Schriftsteller- Erwachsenenbildung Thomas Kreuzer Organisationen Landtag Hermann Greif Martin Wölzmüller Bayerischer Prof. Dr. h. c. Bayerischer Heimattag Manfred Ländner Bauernverband Robert M. Helmschrott Landtag Komponisten- Petra Nölkel Peter Driessen Organisationen Familienverbände Alexander Muthmann Industrie- und (bis 31.07.2015) Landtag Handelskammern Dr. Paul Siebertz Axel Linstädt Vereinigung der Verena Osgyan Dr. Lothar Semper Komponisten- Bayerischen Wirtschaft Landtag Bayerische Organisationen Handwerkskammern (ab 01.08.2015) Prof. Dr. Hubert Weiger Florian Pronold Bund Naturschutz in Bayern Landtag Hans Schaidinger Dr. Thomas Goppel Bayerischer Städtetag Musik-Organisationen Christa Baumgartner Tobias Reiß Verband der freien Berufe Landtag Thomas Habermann Nikolaus Bachler (bis 04.05.2016) Bayerischer Landkreistag Intendanzen der Heinrich Rudrof Bayerischen Staatstheater Michael Schwarz Landtag Dr. Uwe Brandl Verband der freien Berufe Bayerischer Gemeindetag Hermann Schneider (ab 05.05.2016) Leiter der Bayerischen Schauspielbühnen

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 7 DIE ORGANE DES BAYERISCHEN RUNDFUNKS

Der Verwaltungsrat Der Intendant hat gemäß Artikel 10 des BayRG die wirtschaftliche und techni- führt die Geschäfte des Bayerischen Rundfunks und trägt die sche Entwicklung des Rundfunks zu fördern. Er überwacht unter Verantwortung für den gesamten Betrieb und die Programmge- anderem die Geschäftsführung des Intendanten und überprüft staltung. Er vertritt den Bayerischen Rundfunk gerichtlich und den vom Intendanten aufgestellten Haushaltsplan und den Jah- außergerichtlich. resabschluss. Der Verwaltungsrat besteht aus sechs Mitgliedern; vier davon werden vom Rundfunkrat für die Dauer von fünf Jah- Der Intendant wird vom Rundfunkrat gemäß Artikel 12 des ren gewählt, zwei durch das Gesetz bestimmt. BayRG auf fünf Jahre gewählt; Wiederwahl ist zulässig.

Mitglieder des Verwaltungsrats gemäß Artikel 8 und 9 Intendant des Bayerischen Rundfunks ist: des BayRG sind: Ulrich Wilhelm (2. Amtsperiode vom 01.02.2016 – 31.01.2021) Barbara Stamm als Präsidentin des Bayerischen Landtags Herr Wilhelm wurde am 19.03.2015 vom Rundfunkrat für seine Vorsitzende (geborenes Mitglied) 2. Amtsperiode wiedergewählt.

Stephan Kersten Stand: Mai 2016 als Präsident des Bayerischen Verwaltungsgerichtshofs (geborenes Mitglied)

Dr. Heinz Klinger gewählt vom Rundfunkrat Stv. Vorsitzender

Dr. Siegfried Balleis gewählt vom Rundfunkrat

Dr. Reinhard Dörfler gewählt vom Rundfunkrat (bis 04.05.2016)

Christa Baumgartner gewählt vom Rundfunkrat (ab 05.05.2016)

Peter Hufe gewählt vom Rundfunkrat

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 8 3. Bericht des Intendanten BERICHT DES INTENDANTEN

Bericht des Intendanten

Wir befinden uns in einer Zeit enormer Herausforderungen und Erstmals in seiner Geschichte hat der BR ein Ermittlerteam aus zugleich großer Chancen für den öffentlich-rechtlichen Rund- Franken für den Tatort an den Start gebracht. Die Resonanz war . Um in der schnelllebigen Medienwelt weiterhin erfolgreich überwältigend: Mehr als zwölf Millionen Zuschauer verfolgten sein zu können, hat der Bayerische Rundfunk seinen 2011 gestar- den Fall „Der Himmel ist ein Platz auf Erden“ und machten ihn teten Veränderungsprozesses fortgesetzt und auch im Jahr 2015 damit zu einem der erfolgreichsten Tatorte. International gefei- entscheidende Weichen gestellt. Wir investieren in die digitale ert wurde auch eine BR/NDR Koproduktion: Der Dokumentarfilm Zukunft, machen unsere Redaktionsstrukturen dynamischer und „Citizenfour“ wurde mit dem Oscar und dem Emmy ausgezeichnet. flexibler und stehen weiterhin für die Werte des öffentlich-recht- lichen Rundfunks in einer modernen Medienlandschaft. Ob Information, Unterhaltung, Kultur, Service oder Berichterstat- tung aus der Region – der Bayerische Rundfunk genießt großen Um verstärkt ein jüngeres Publikum anzusprechen, haben wir Rückhalt und Akzeptanz in der bayerischen Bevölkerung: 85 % 2015 neue digitale Angebote entwickelt – beispielsweise das der Menschen im Freistaat gefällt der BR gut. Das geht aus einer Klassikportal br-klassik.de oder die Nachrichten-App BR24, die im aktuellen Untersuchung der GfK hervor. Fast 90 % finden es wich- September offiziell an den Start ging. Mit dieser App erreichen tig, dass es den Bayerischen Rundfunk gibt. wir ein neues, jüngeres, politisch interessiertes Publikum – übrigens mit deutlich geringerem Altersdurchschnitt als etwa bei unserer Der BR der Zukunft nimmt auch baulich Gestalt an. Nach dem Nachrichtensendung „Rundschau“ im Bayerischen Fernsehen. Architektenwettbewerb und einem europaweit ausgelobten Ver- gabeverfahren hat das Architektenbüro Fritsch & Tschaidse den Ich freue mich besonders über den erfolgreichen Start des neuen Wettbewerb gewonnen und wird die Neubauten am Standort digitalen Vollprogramms BR-Heimat, das schnell viele Hörer ge- München-Freimann realisieren. Baubeginn ist für Ende 2017 ge- wonnen hat und Tradition und Fortschritt aufs Schönste verbindet. plant. Eine neue Heimat soll auch unser Symphonieorchester be- Zeitgleich zog der Digitalradiosender Bayern plus nach Nürnberg kommen: Nach intensiven Debatten hat sich das bayerische Ka- um und ist damit bayernweite Vollprogramm des BR, binett dafür ausgesprochen, einen neuen Konzertsaal in München das nicht aus unserer Münchner Zentrale sendet. Auch in Zu- im „Werksviertel“ am Ostbahnhof zu bauen. kunft werden wir unsere regionale Kompetenz weiter ausbauen. Unsere beiden Orchester und der Chor haben auch 2015 ihr welt- Der Wandel in der Mediennutzung beschäftigt uns auch organi- weit hohes Ansehen und Können unter Beweis gestellt. Der BR- satorisch. Daher haben wir unsere Angebote in Radio, Fernsehen Chor wurde für seine außergewöhnlich klangliche Homogenität und Online weiter vernetzt und uns noch stärker nach Inhalten und stilistische Vielseitigkeit mit dem Bayerischen Staatspreis für aufgestellt. Seit 1. Mai 2015 arbeitet der Programmbereich Sport Musik ausgezeichnet. Wir freuen uns, dass Howard Arman ab der trimedial. Im Jahr 2016 werden weitere Ressorts medienüber- Konzertsaison 2016/17 als neuer Künstlerischer Leiter auf Peter greifend organisiert. Durch die Bündelung des fachlichen Know- Dijkstra folgen wird. Ein großer Gewinn ist außerdem, dass Maestro hows werden wir künftig noch mehr journalistischen Tiefgang Mariss Jansons seinen Vertrag als Chefdirigent des Symphonieor- bieten können. chesters des Bayerischen Rundfunks vorzeitig bis 2021 verlängert hat. Er zählt zu den weltweit besten Dirigenten und hat das hohe Eine der großen journalistischen Herausforderungen im Jahr Ansehen unseres Symphonieorchesters gefestigt und ausgebaut. 2015 war die Flüchtlings-Berichterstattung. Uns war und ist da- bei wichtig, aktuell und umfassend zu informieren, Hintergründe In der Geschäftsleitung gab es 2015 einige wichtige personelle zu liefern und Einordnungen zu ermöglichen. Mit dem zweispra- Veränderungen und Entscheidungen. Seit 1. Januar 2015 ist chigen Web-Angebot „Guide for Refugees“ haben wir auch Dr. Albrecht Frenzel neuer Verwaltungsdirektor. Zum 1. Oktober Flüchtlingen ein Angebot gemacht. Darüber hinaus hat der BR in wechselte Fernsehdirektorin Bettina Reitz als Präsidentin an die Kooperation mit dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, Hochschule für Film und Fernsehen. Der stellvertretende Fern- der Bundesagentur für Arbeit und dem Goethe-Institut die App sehdirektor Andreas Bönte übernahm ihr Amt kommissarisch, „Ankommen“ entwickelt, als Wegbegleiter zur schnellen und wofür ich ihm herzlich danke. In seiner Dezembersitzung hat der umfassenden Orientierung für ankommende Flüchtlinge. Rundfunkrat der Berufung von Dr. Reinhard Scolik zum neuen Fernsehdirektor ab 1. März 2016 zugestimmt.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 10 BERICHT DES INTENDANTEN

Das Jahr 2015 hat einmal mehr deutlich gemacht, dass der BR vor großen strategischen und finanziellen Herausforderungen steht. Erstmals wurde 2015 der Rundfunkbeitrag gesenkt. Um die Hand- lungsfähigkeit nachhaltig zu sichern, setzt der BR seinen Spar- kurs fort, senkt die Fixkosten und investiert in zukunftsfähige Pro- jekte. Besonders wichtig ist uns, den nötigen Abbau von Stellen, zum Beispiel in der Fernsehproduktion, sozialverträglich zu gestalten.

Der BR kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken. Dank des großen Engagements seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnte 2015 viel in Bewegung gesetzt werden – sei es beim Pro- gramm, in der Technik oder in der Verwaltung. Ich bin mir sicher, dass sich der Bayerische Rundfunk auch im nächsten Jahr erfolg- reich und innovativ weiterentwickelt.

Ulrich Wilhelm Intendant des Bayerischen Rundfunks.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 11 4. Bericht des Rundfunkratsvorsitzenden Bericht des Rundfunkratsvorsitzenden

Bericht des Rundfunkratsvorsitzenden gen zur Erhöhung der Transparenz der Gremienarbeit. Die vom Bundesverfassungsgericht (BVerfG) am 25. März 2014 in seiner Der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks vertritt als Aufsichts- Entscheidung zum ZDF-Staatsvertrag formulierten Transparenz- gremium die Interessen der Allgemeinheit auf dem Gebiet des anforderungen wurden damit umgesetzt. Rundfunks und wacht darüber, dass der Bayerische Rundfunk seine gesetzlich festgelegten Aufgaben erfüllt. Hierzu besitzt er In seiner Sitzung am 9. Juli 2015 beschäftigte sich der Rundfunkrat weitreichende Kontrollkompetenzen insbesondere bei Personal-, mit der Auflösung des Programmbereichs Bayern 1 – Bayern in der Haushalts- und Programmfragen. Darüber hinaus berät der Rund- Hörfunkdirektion und der Gründung des Programmbereichs Bay- funkrat den Intendanten und die Programmverantwortlichen bei ern in der Informationsdirektion. Ziel der Organisationsänderung der Programmgestaltung. war, die aktuelle Berichterstattung aus Bayern ab Januar 2016 in Der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks ist sich seiner Funk- einem Programmbereich Bayern in der Informationsdirektion zu- tion als Schnittstelle zwischen Gesellschaft und Rundfunkanstalt sammenzufassen, um die Bayernkompetenz zu stärken. Ferner bewusst und nimmt seine Verantwortung gegenüber der Gesell- wurde die Koordination der Hörfunkwellen Bayern 1, Bayern 3 und schaft, aber auch gegenüber dem Bayerischen Rundfunk aktiv PULS in einem Programmbereich beraten. Durch diesen Schritt wahr, denn die Legitimation des binnenpluralen Rundfunksys- sollten Überschneidungen eingegrenzt und das Programm besser tems hängt auch entscheidend von der Präsenz und Arbeit der aufeinander abgestimmt werden. Darüber hinaus stimmte das Gremien als anstaltsinterne Kontrollinstanzen ab. Auf den Unter- Gremium der Umorganisation der Produktions- und Technikdi- nehmensseiten des Bayerischen Rundfunks im Internet infor- rektion sowie der damit einhergehenden Umgliederung von Stel- miert der Rundfunkrat über seine Aufgaben, seine Mitglieder len-, Sach- und Investitionsmitteln zu. sowie aktuelle Beratungsthemen. Weitere prägende Themen in diesem Geschäftsjahr waren die Programmschemareform 2016 im Bayerischen Fernsehen sowie Tätigkeiten des Rundfunkrats im Geschäftsjahr 2015 die Neuausrichtung des Fernsehproduktionsbetriebs. Außerdem befasste sich das Gremium intensiv mit dem neuen Jugendange- Im Geschäftsjahr 2015 ist der Rundfunkrat des Bayerische Rund- bot von ARD und ZDF. Ein weiteres Thema des Rundfunkrats war funks in sechs ordentlichen Plenumssitzungen seinen Aufgaben die „Sendezeit für Werbung aus Anlass eines zugelassenen Volks- gemäß Artikel 6 Abs. 1 und Artikel 7 Abs. 3 des Bayerischen Rund- begehrens und Volksentscheids nach Art. 4 Abs. 3 BR-Gesetz“. funkgesetzes (BayRG) nachgekommen. Die Sitzungen des Rund- funkrats sind grundsätzlich öffentlich, außer bei der Behandlung Darüber hinaus wählte der Rundfunkrat seine Vertreter im von Personalangelegenheiten, der Befassung mit Drei-Stufen- Programmbeirat von Deutschland und Programmbeirat Test-Verfahren und bei der Information über zustimmungspflich- von ARTE G.E.I.E. tige Einzelverträge ab einem Schwellenwert von 5,1 Mio. E. Ne- ben anstaltsübergreifenden Themen befasste sich der Rundfunkrat Anträge des Intendanten zur Berufung oder Wiederberufung von 2015 mit wichtigen Fragen des Bayerischen Rundfunks in wirt- Direktorinnen und Direktoren sowie Hauptabteilungs- bzw. Pro- schaftlicher, programmlicher und personeller Hinsicht. Der Vor- grammbereichsleiterinnen und -leitern werden in den zuständi- sitzende des Rundfunkrats berichtete kontinuierlich über die Be- gen Ausschüssen vorberaten und dann im Plenum des Rund- ratungen der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz (ARD-GVK) funkrats zur Abstimmung gestellt. und von den ARD-Hauptversammlungen. Insgesamt stimmte der Rundfunkrat im Berichtsjahr zwei Beru- In seiner Februarsitzung befasste sich der Rundfunkrat mit den fungen und sieben Wiederberufungen von Direktorinnen und Auswirkungen des Transatlantischen Freihandelsabkommens Direktoren sowie Hauptabteilungs- bzw. Programmbereichslei- TTIP auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. In der Plenumssit- terinnen und -leitern zu: Am 3. Dezember 2015 erteilte der Rund- zung am 19. März 2015 wählte der Rundfunkrat gemäß Art. 12 funkrat seine Zustimmung zur Berufung von Herrn Dr. Reinhard Abs. 1 des Bayerischen Rundfunkgesetzes in geheimer Wahl Scolik zum Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks ab 1. März erneut Herrn Ulrich Wilhelm für eine weitere Amtszeit vom 2016. Durch den Wechsel der bisherigen Fernsehdirektorin 1. Februar 2016 bis zum 31. Januar 2021 zum Intendanten des Bettina Reitz an die Hochschule für Fernsehen und Film München Bayerischen Rundfunks. Ferner erstattete der Rundfunkratsvor- war die Position neu zu besetzen. Am 5. Februar 2015 billigte das sitzende turnusmäßig Bericht über die im vergangenen Jahr ein- Gremium die Berufung von Herrn Klaus Kastan als Leiter des gegangenen Beschwerden. Programmbereichs Sport und Freizeit in der Informationsdirek- tion ab 1. Mai 2015. Am 19. März 2015 stimmte der Rundfunkrat Der Rundfunkrat beschloss in seiner Sitzung am 21. Mai 2015 die der Berufungsverlängerung von Herrn Ludwig Konther als Leiter Änderung seiner Geschäftsordnung im Hinblick auf die Regelun- der Hauptabteilung Technischer Fernsehbetrieb in der Produk- tions- und Technikdirektion ab 1. Oktober 2015 zu. In seiner Sit-

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 13 Bericht des Rundfunkratsvorsitzenden

zung am 21. Mai 2015 billigte der Rundfunkrat die Verlängerung Die Ministerpräsidenten/-innen der Länder hatten ARD und ZDF der Berufung von Frau Annette Siebenbürger als Leiterin des am 17. Oktober 2014 beauftragt, ein gemeinsames Jugendange- Programmbereichs Bayern und Unterhaltung in der Fernsehdi- bot für die Zielgruppe der 14- bis 29-Jährigen aufzubauen. Der rektion ab 1. August 2015. Am 9. Juli 2015 stimmte das Gremium BR-Rundfunkrat brachte hierzu – nach Beratungen im Hörfunk- den Wiederberufungen von Herrn Helwin Lesch als Leiter der und Fernsehausschuss sowie der Projektgruppe Telemedien – Hauptabteilung Programmverbreitung und Controlling ab eine Stellungnahme in die GVK ein, die in das laufende Konsulta- 1. August 2015 sowie von Herrn Wolfgang Haas als Leiter der tionsverfahren Eingang fand. In seiner Sitzung am 9. Juli 2015 Hauptabteilung Produktionsbetrieb Fernsehen in der Produk- stimmte der Rundfunkrat dem weiteren Vorgehen zum Start des tions- und Technikdirektion ab 1. Februar 2016 zu. Ferner wurden Jugendkanals von ARD und ZDF ab Oktober 2016 zu. am 8. Oktober 2015 Herr Stefan Wittich als Leiter der Hauptabtei- lung Intendanz und Frau Dr. Susanne Zimmer als Leiterin des Die Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD (ARD-GVK), der Programmbereichs Bayern in der Informationsdirektion ab die Vorsitzenden der Rundfunk- und Verwaltungsräte der neun 1. Januar 2016 wiederberufen. Am 3. Dezember 2015 stimmte der ARD-Landesrundfunkanstalten sowie der Deutschen Welle an- Rundfunkrat der Berufung von Herrn Frank Lott als Leiter der gehören, hat im Berichtsjahr inklusive der Ausschuss-Sitzun- Hauptabteilung Planung in der Produktions- und Technikdirek- gen achtmal getagt. tion ab 1. Januar 2016 zu. Beherrschendes Thema war das Junge Angebot von ARD und Die Jugendschutzbeauftragte des Bayerischen Rundfunks, Frau ZDF, für dessen gesetzliche Beauftragung sich die GVK in ihrer Dr. Sabine Mader, wurde in der Sitzung am 8. Oktober 2015 ab Sitzung am 20. und 21. April 2015 ausgesprochen hatte. Wieder- 1. Januar 2016 für weitere fünf Jahre wiederberufen. kehrende Themen waren zudem die Entwicklung und Personali- sierung der ARD-Telemedienangebote, der ARD-Produzentenbe- Entsprechend seiner Aufgabe und Befugnis zur Programmkont- richt, die Rundfunkfinanzierung sowie der Umgang mit rolle hat sich der Rundfunkrat beständig mit Programmbeschwer- Programmbeschwerden. den innerhalb von Ausschuss- und Sondersitzungen sowie mit programmrelevanten Einzel- und Strukturfragen beschäftigt. Im Geschäftsjahr 2015 hat die Finanzkommission der ARD wie bereits in den Vorjahren über den Vollzug der Wirtschaftspläne In seiner Sitzung am 3. Dezember 2015 beschloss der Rundfunkrat für das Vorjahr hinsichtlich der Gemeinschaftssendungen, -ein- die Einleitung der Drei-Stufen-Test-Verfahren für die Telemedien- richtungen und -aufgaben (GSEA) berichtet. Dieser Bericht ging konzepte „Angleichung der Verweildauern für fiktionale Format- über die ARD-GVK den Verwaltungsräten sowie den Rundfunk- kategorien auf BR.de an das ARD-Verweildauerkonzept“ sowie räten der Landesrundfunkanstalten zu. „Angleichung der Verweildauern für fiktionale Formatkategorien auf DasErste.de an das ARD-Verweildauerkonzept“ gemäß Ab- Das „GSEA-Berichterstatter-Team“ des Rundfunk- und Verwal- schnitt II Abs. 2 des Genehmigungsverfahrens des BR für neue oder tungsrats des BR (bestehend aus jeweils zwei Mitgliedern des veränderte Telemedien und ausschließlich im Internet verbreitete Verwaltungsrats und des Ausschusses für Wirtschaft und Finan- digitale Angebote. Die jeweiligen Angebotsbeschreibungen wurden zen des Rundfunkrats sowie des Vertreters des Rundfunkrats im im Internet auf den Seiten des Rundfunkrats veröffentlicht. ARD-Programmbeirat) hat im Jahr 2015 zweimal getagt (24. Juni 2015 und 13. November 2015). Am 9. Juli 2015 billigte der Rundfunkrat die vom Verwaltungsrat Aufgabe dieses Teams ist es, die Wirtschaftspläne und Wirt- überprüfte Wirtschaftsrechnung 2014 und entlastete den Inten- schaftsrechnungen der GSEA unter BR-Federführung für den danten für das Wirtschaftsjahr 2014. Auf Empfehlung des Ver- Verwaltungsrat sowie den Ausschuss für Wirtschaft und Finan- waltungsrats und des Ausschusses für Wirtschaft und Finanzen zen des Rundfunkrats vorzuberaten. wurde in gleicher Sitzung die Stuttgarter Wirtschaftsprüfungs- Am 13. November 2015 hatte das GSEA-Berichterstatter-Team des gesellschaft „Ebner Stolz“ als Prüfungsgesellschaft für die Wirt- BR die Wirtschaftspläne der GSEA 2016 unter BR-Federführung schaftsrechnung 2015 einschließlich des Jahresabschlusses 2015 anhand der dazu notwendigen Unterlagen beraten. Im Fokus bestellt. Am 3. Dezember 2015 genehmigte der Rundfunkrat den standen dabei vor allem die großen GSEA: Sportrechteerwerbs- Wirtschaftsplan 2016. budget, ARD-Programmdirektion, ARD.ZDF-Medienakademie und Institut für Rundfunktechnik (IRT). Der Rundfunkrat stimmte in seiner Sitzung am 3. Dezember 2015 den Eckpunkten der GSEA- Wirtschaftsplanung 2016 zu.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 14 Bericht des Rundfunkratsvorsitzenden

Arbeit der Ausschüsse Darüber hinaus beschäftigte sich der Ausschuss mit der Finan- zierung des ersten Bauabschnitts des Projektes BR hoch drei, mit Der Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks bildet aus seiner dem Transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP und dessen Mitte vier ständige Ausschüsse, die die Arbeit des Plenums vor- Auswirkungen auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, mit ei- beraten und unterstützen. Jeder Rundfunkrat ist in maximal nem Statusbericht zu BR connected sowie einem Prüfbericht des zwei Ausschüssen Mitglied. Die Ausschussvorsitzenden bezie- Bayerischen Obersten Rechnungshofes. hungsweise deren Vertreterinnen und Vertreter haben im Ge- schäftsjahr 2015 dem Plenum regelmäßig über die Tätigkeit Der Ausschuss für Grundsatzfragen und Geschäftsordnung kam ihrer Ausschüsse berichtet. im Jahr 2015 dreimal zu Beratungen zusammen. In den Sitzun- gen befasste sich das Gremium mit der Änderung der Beschwer- Der Fernsehausschuss trat im Berichtsjahr sechsmal zusammen. deordnung des Rundfunkrats, der Erhöhung der Transparenz der Die Mitglieder widmeten sich der Programmbeobachtung und Gremienarbeit, Überlegungen zur Novellierung des Bayerischen berieten über Fragen des Fernsehens, darunter schwerpunktmä- Rundfunkgesetzes sowie mit dem Verfahren gemäß Art. 4 Abs. 3 ßig über die Programmschemareform des Bayerischen Fernse- des Bayerischen Rundfunkgesetzes (BayRG) zur Vergabe von Sen- hens und die Auswirkungen der Trimedialität unter Bezugnahme dezeiten für Werbung aus Anlass eines zugelassenen Volksbe- auf die App BR24 als Teil einer umfassenden trimedialen Reform, gehrens und eines zugelassenen Volksentscheids. In der Aus- mit der der BR auf die Bedürfnisse der Menschen im digitalen schuss-Sitzung am 13. Oktober 2015 beschäftigte sich das Gremium Wandel reagiert. Im Dezember 2015 klagten die Bayerischen Zei- mit der internen Dienstanweisung „Beschwerdemanagement tungsverleger gegen die BR24 App, die im September 2015 auf im Bayerischen Rundfunk“ und der Einrichtung einer Koordina- den Markt gegangen war. tionsstelle. Der neue Koordinator „Publikumsdialog und Beschwer- Darüber hinaus beschäftigte sich der Fernsehausschuss mit dem demanagement“ kam zu einem ersten Austausch in die Sitzung. Jungen Angebot von ARD und ZDF sowie dem Thema „Flücht- lingsfrage als öffentlich-rechtliche Aufgabe“. Zudem befasste Arbeit der Projektgruppe Telemedien sich der Fernsehausschuss mit neuen Entwicklungen auf dem globalen Fernsehmarkt, den Perspektiven und der weiteren Ent- Neben seinen vier Ausschüssen hat der Rundfunkrat eine stän- wicklung von ARD-alpha, dem Vorabendprogramm sowie der Se- dige Projektgruppe Telemedien, die er nach Abschluss der Drei- rienentwicklung im Ersten. Der Vertreter des Rundfunkrats Stufen-Test-Bestandsverfahren des Bayerischen Rundfunks An- im ARD-Programmbeirat, Herr Dr. Paul Siebertz, informierte die fang 2011 gebildet hat (§ 5 Abs. 2 Satz 2 der Geschäftsordnung Mitglieder des Fernsehausschusses kontinuierlich über die des BR-Rundfunkrats). Zu ihren Aufgaben gehört u. a. die Prü- Arbeit des ARD-Programmbeirats; ebenso berichteten der Vertre- fung, ob für ein neues oder verändertes Telemedienangebot ein ter des Rundfunkrats im ARTE-Programmbeirat, Herr Robert Drei-Stufen-Test durchgeführt werden muss. Hinzu kommt die Stauffer, und der Vertreter des Rundfunkrats im Programmbeirat ständige Kontrolle der Telemedienangebote des BR und von von ARTE G.E.I.E., Herr Dr. Wolfgang Stöckel, regelmäßig. DasErste.de auf ihre Vereinbarkeit mit gesetzlichen Vorgaben und dem BR-Telemedienkonzept sowie die inhaltliche Programm- Der Hörfunkausschuss trat im Berichtsjahr fünfmal zusammen. beobachtung und Programmkontrolle originärer Telemedien- Die Mitglieder berieten laufend über aktuelle Entwicklungen inhalte. Die Projektgruppe berichtet den Ausschüssen und dem und Fragestellungen im Hörfunk. Neben der kontinuierlichen Plenum regelmäßig über ihre Tätigkeiten. Programmbeobachtung beschäftigte sich der Ausschuss intensiv Die Projektgruppe Telemedien trat 2015 fünfmal zusammen. Im mit der Wellenstrategie im Hörfunk. Weitere Themen waren: die Schwerpunkt widmeten sich die Mitglieder der Konzeption und Ergebnisse der Publikumsgespräche zu Nachrichten und Vorstellung der BR24 App sowie dem „Jungen Angebot von ARD Infomagazinen der Hörfunkwellen, die weiteren Schritte zur und ZDF“ unter der Federführung von Herrn Florian Hager (Ge- Positionierung von Jugend- und Netzthemen bei Puls sowie die schäftsführer des Jungen Angebots von ARD und ZDF). Am Media Analyse 2015 Radio I. Darüber hinaus befasste sich der Hörfunk- 19. November 2015 wurden den Mitgliedern der Projektgruppe ausschuss detailliert mit dem Jungen Angebot von ARD und ZDF. Telemedien die netzspezifischen Angebote von BR:next und BR Data vorgestellt. Ferner wurde unter anderem über die trimedial Der Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen tagte im Berichtsjahr ausgerichtete Kostenerfassung im Bayerischen Rundfunk sowie fünfmal. Neben Beratungen zu allgemeinen wirtschaftlichen über die jährliche Kostenaufstellung der Telemedienkosten für Fragen des Bayerischen Rundfunks sowie zum Wirtschaftsplan BR.de, Bayerntext, alpha-Text sowie DasErste.de für die Beitrags- 2016 wurde unter anderem über die Neuorganisation der Pro- periode 2013 – 2016 diskutiert. duktions- und Technikdirektion, die Neuausrichtung des Fernseh- produktionsbetriebs sowie über die Verlagerung von Etatansät- zen und Planstellen im Zusammenhang mit der Neuorgani- sation der Informationstechnik und der Archive beraten.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 15 Bericht des Rundfunkratsvorsitzenden

Personalia im Rundfunkrat

Als Vertreter des Bayerischen Gemeindetags folgte Herr Dr. Uwe Brandl am 1. Januar 2015 Herrn Rudolf Heiler nach.

Am 31. Juli 2015 schied Herr Prof. Dr. h.c. Robert M. Helmschrott als Vertreter der Komponisten-Organisationen aus dem Gremium aus; ihm folgte Herr Axel Linstädt am 1. August 2015 nach.

In der Sitzung des Rundfunkrats am 3. Dezember 2015 wählten die Mitglieder des Rundfunkrats gemäß Art. 8 Abs. 1 Nr. 2 BayRG Frau Christa Baumgartner für den Zeitraum vom 5. Mai 2016 bis zum 4. Mai 2021 in den Verwaltungsrat des Bayerischen Rundfunks. Herr Dr. Heinz Klinger wurde für den Zeitraum vom 5. Mai 2016 bis zum 4. Mai 2021 in seinem Amt im Verwaltungsrat bestätigt.

Dr. Lorenz Wolf Vorsitzender des Rundfunkrates

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 16 5. Bericht der Verwaltungsratsvorsitzenden Bericht der verwaltungsratsvorsitzenden

Bericht der Verwaltungsratsvorsitzenden Sitzung über den Ausgang und das Ergebnis der Ausschreibun- gen informiert. IIm 67. Geschäftsjahr des Bayerischen Rundfunks (1. Januar bis 31. Dezember 2015) kam der Verwaltungsrat des BR seinen Aufga- Gemäß Artikel 7a Abs. 2 BR-Satzung stimmte der Verwaltungsrat ben gemäß Art. 10 und 13 BayRG in zehn Plenarsitzungen mit der im Geschäftsjahr 2015 der Vergabe von Planungsleistungen des Geschäftsleitung des BR sowie einer internen Sitzung nach. Der Architekten sowie der Durchführung der EU-Vergabeverfahren Bauausschuss des Verwaltungsrats tagte achtmal, der Ausschuss für die erforderlichen Fachplanerleistungen zur Realisierung der für Technik, Informationstechnik (IT) und Multimedia elfmal. Bauvorhaben für den Standort München-Freimann und den sich Hinzu kam ein von Mitgliedern des Verwaltungsrats wahrge- daraus in Summe ergebenden finanziellen Verpflichtungen zu. nommener Ortstermin in Rosenheim. Gleiches gilt für die Vergabe von Planungsleistungen zur vorge- zogenen Realisierung des Bereichs „Servicecenter“ am Standort Den Kern der Tätigkeit des Verwaltungsrats bilden die wirtschaft- München-Freimann sowie das Finanzierungskonzept für den ers- lich-finanziellen, technischen und personellen Angelegenheiten ten Bauabschnitt in Freimann und ein Bauvorhaben in Nürnberg. des Bayerischen Rundfunks. Es ist Aufgabe des Verwaltungsrats, die Amtsführung des Intendanten zu überwachen sowie die wirt- Zu Beginn des Jahres 2015 wurde mit Unterstützung des Verwal- schaftliche und technische Entwicklung des Rundfunks zu fördern. tungsrats ein wichtiger Schritt in die trimediale Zukunft der Pro- duktions- und Technikdirektion unternommen: Die Hauptabtei- Bei der Wahrnehmung seiner Aufgaben wird der Verwaltungsrat lung (HA) IT wurde zu einer Hauptabteilung IT und Medientechnik von hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Ge- umgebaut und in der Folge Stellen-, Sach- und Investitionsmit- schäftsstelle des Rundfunkrats und des Verwaltungsrats unter- teln aus der ehemaligen HA Informationstechnik (Verwaltungs- stützt. Die Tätigkeit des Gremiums koordiniert die Geschäftsführe- direktion), den Technik- und Servicegewerken (Produktions- und rin. Auf den Unternehmensseiten des Bayerischen Rundfunks im Technikdirektion) sowie der „Digitalen Garage“ (Intendanz) zu- Internet informiert der Verwaltungsrat über seine Aufgaben so- sammengelegt. Der Verwaltungsrat begleitete diesen Prozess wie seine Mitglieder und nimmt zu aktuellen Themen Stellung. ebenso wie die Bildung einer neuen Hauptabteilung Archive, Dokumentation und Recherche. Mit der Zustimmung zur Reform Wesentliche Grundlage für die Urteilsbildung des Verwaltungs- des Fernsehproduktionsbetriebes machte der Verwaltungsrat den rats waren erneut umfassende Berichte des Intendanten sowie Weg für eine nachhaltig effizienzsteigernde Neuausrichtung frei, der Direktorinnen und Direktoren in den Plenar- und Ausschuss- in deren Folge es innerhalb von 10 Jahren zu einer Halbierung sitzungen sowie schriftliche Vorlagen und umfangreiche Zah- der dort angesiedelten Stellen (Abbau um 450 Stellen) kommt. lenwerke der Geschäftsleitung. Auf Basis dieser Informationen war es dem Verwaltungsrat möglich, die Haushaltsführung des Im Rahmen seiner Zuständigkeiten nahm der Verwaltungsrat in Bayerischen Rundfunks zu überwachen, sowie Bewertungen der seiner Sitzung am 7. Dezember 2015 von zwei vom Rundfunkrat Rahmenbedingungen zur Erfüllung des Programmauftrags vor- eingeleiteten Dreistufentest-Verfahren Kenntnis. Geprüft wird zunehmen und ggf. entsprechende Empfehlungen zu formulieren. die Zulässigkeit der „Angleichung der Verweildauern für fiktio- nale Formatkategorien auf BR.de und DasErste.de an das ARD- Auch im Geschäftsjahr 2015 war der Veränderungsprozess „BR Verweildauerkonzept“. Der Verwaltungsrat wird im Verlauf des hoch drei“, aus dem der Bayerische Rundfunk als medienüber- Verfahrens bei der dritten Prüfstufe einbezogen und ein Votum greifend vernetztes Unternehmen mit neu geordneten Struktu- an den Rundfunkrat abgeben. ren und neu gegliederten Standorten bis zum Jahre 2023 hervor- gehen soll, ein prägendes Thema: Der Verwaltungsrat ließ sich Im Jahr 2015 befasste sich der Verwaltungsrat erneut mit den insbesondere über den Sachstand bei anstehenden Baumaßnah- zehn vom Bayerischen Rundfunk federführend betreuten ARD- men und damit zusammenhängende Planungen informieren. In- Gemeinschaftssendungen, -einrichtungen und -aufgaben (GSEA). tensiv begleitete der Verwaltungsrat einen Architektenwettbe- Hierfür kam ein Team aus Mitgliedern des Ausschusses für Wirt- werb für Neubauten in München-Freimann, dessen Ergebnisse schaft und Finanzen des Rundfunkrats und des Verwaltungsrats von einer Preisgerichtsjury bewertet wurden, in welcher der Ver- zweimal zusammen (24. Juni 2015 und 13. November 2015). In der waltungsrat bei den Sachpreisrichtern vertreten war. Novembersitzung beschäftigte sich das GSEA-Berichterstatter- Team schwerpunktmäßig mit den Wirtschaftsplänen 2016 der Eine Änderung der BR-Satzung ermöglicht dem Verwaltungsrat SportA GmbH, des ARD-Sportrechteerwerbsbudgets, der ARD- eine erweiterte Mitwirkungsmöglichkeit bei Großprojekten mit Programmdirektion, ferner für Das Erste.de, der ARD.ZDF Medien- Kostenvolumen von mehr als 5,1 Mio. e. In diesen Fällen ist nach akademie GmbH sowie der IRT GmbH. Die Ergebnisse der Prü- Artikel 7a Abs. 2 BR-Satzung bereits vor Einleitung eines Vergabe- fungen wurden dem Verwaltungsrat, dem Ausschuss für Wirt- verfahrens der Verwaltungsrat um Zustimmung zu bitten; schaft und Finanzen sowie der Konferenz der Gremienvorsitzen- sollte diese erfolgen, wird das Gremium in der jeweils nächsten den der ARD als Beratungsgrundlage übermittelt.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 18 Bericht des verwaltungsratsvorsitzenden

Turnusmäßig befasste sich der Verwaltungsrat mit der finanziel- Obersten Rechnungshofs zur Marktkonformität einiger Tochter- len und wirtschaftlichen Seite des BR. Die Wirtschaftsrechnung gesellschaften. Aus diesem Anlass suchte der Verwaltungsrat 2014 einschließlich des Jahresabschlusses wurde vom Verwal- u. a. auch das Gespräch mit dem neuen Vorsitzenden der Ge- tungsrat in seiner Sitzung am 6. Juli 2015 überprüft, nachdem er schäftsführung der Bavaria Film GmbH. bereits am 23. März 2015 einen vorläufigen Bericht zum Ergebnis 2014 entgegennehmen konnte. Seit Präsentation dieses vorläufi- Bei der Aufgabe des Verwaltungsrats, die Wirtschaftlichkeit und gen Berichts hatten sich keine Veränderungen im handelsrechtli- Sparsamkeit des Senders zu überwachen, wirkten der Ausschuss chen Ergebnis ergeben. Die Abschlussprüfer der Wirtschafts- für Technik, IT und Multimedia sowie der Bauausschuss maßge- prüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co.KG standen dem blich mit, indem sie die Vergabe von Aufträgen für Beschaffun- Verwaltungsrat in seiner Sitzung am 6. Juli 2015 zu Einzelheiten gen und Leistungen sowie den Abschluss von befristeten Rahmen- ihrer Prüfung und ihrem uneingeschränkten Bestätigungsver- verträgen eingehend prüften. Vergaben zwischen 50 Te und 150 Te merk für Rückfragen zur Verfügung. Als Ergebnis seiner umfas- wurden den Ausschüssen zur Information, und Vergaben über senden Prüfung empfahl der Verwaltungsrat dem Rundfunkrat, 150 Te zur Genehmigung vorgelegt. Bei Vergaben, die außerhalb die Wirtschaftsrechnung 2014 einschließlich Jahresabschluss fest- der eigentlichen Programmaktivität stehen, wurde auch geprüft, zustellen sowie den Intendanten aufgrund der uneingeschränkten ob die gemeinschaftsrechtlichen Vorgaben eingehalten wurden Bestätigungsvermerke für das Wirtschaftsjahr 2014 zu entlasten. Da- – hauptsächlich durch europaweite Ausschreibungen bei Vergaben rüber hinaus empfahl das Gremium dem Rundfunkrat, die Wirt- von Lieferungen und Leistungen oberhalb der Schwellenwerte. schaftsrechnung 2015 einschließlich des Jahresabschlusses 2015 erneut der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH Entsprechend seiner Zuständigkeiten befasste sich der Verwal- & Co.KG als Abschlussprüfer zu übertragen. In seiner Sitzung am tungsrat in seinen Plenarsitzungen mit zahlreichen Personalan- 16. November 2015 prüfte der Verwaltungsrat den vom Intendan- gelegenheiten. Im Januar stimmte der Verwaltungsrat den vor- ten für den Bayerischen Rundfunk aufgestellten Wirtschaftsplan gelegten Eckpunkten für einen Tarifvertrag für Gagenarbeitnehmer/ 2016 sowie die Wirtschaftspläne 2016 der ARD-Gemeinschafts- innen zu, der schließlich auch mit Zustimmung des Verwaltungs- einrichtungen, -sendungen und -aufgaben, für die der BR die fe- rats in Kraft treten konnte. Daneben stimmte der Verwaltungsrat derführende Verantwortung trägt. dem Abschluss eines Gehalts- und Honorartarifvertrags mit ei- Als Ergebnis empfahl der Verwaltungsrat dem Rundfunkrat, ner Laufzeit vom 1. April 2015 bis zum 31. März 2017 zu. Wie in den den BR-Wirtschaftsplan für das Jahr 2016 sowie die ARD-GSEA- Jahren zuvor ließ sich das Gremium auch über den Umfang von Wirtschaftspläne für das Jahr 2016 in der vorgelegten Form Personaldienstleistungen der BRmedia Personal GmbH gemäß zu genehmigen. Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) in Kenntnis setzen. Im Oktober 2015 stimmte der Verwaltungsrat dem Antrag der Ge- Regelmäßige Berichte des Intendanten sowie insbesondere auch schäftsleitung zu, über das bisherige Kontingent hinaus weitere die Teilnahme der Vorsitzenden des Verwaltungsrats an den Sit- Mitarbeiter/innen für den IT-Bereich über die BRmedia Personal zungen der Gremienvorsitzendenkonferenz der ARD (GVK), der GmbH zu verpflichten. ARD-Hauptversammlung sowie des BR-Rundfunkrats ermöglich- ten dem Verwaltungsrat im Geschäftsjahr 2015 bevorstehende Wie jedes Jahr informierte sich der Verwaltungsrat auch im Jahr Weichenstellungen zu begleiten und das Zusammenwirken der 2015 über die vom Bayerischen Rundfunk zu verwaltenden Pensi- ARD-Rundfunkanstalten mitzugestalten. onsrückstellungen und befasste sich in diesem Zusammenhang eingehend mit der Entwicklung des vom BR verwalteten Sonder- Mit der mittelfristigen Finanzbedarfsplanung bis 2020, der An- vermögens Altersversorgung sowie mit allgemeinen Fragen der meldung des Finanzbedarfs des BR bei der unabhängigen Kom- Altersvorsorge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. mission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der öffentlich-rechtli- chen Rundfunkanstalten (KEF) sowie dem bevorstehenden 20. Auch die Verhandlungen zum Transatlantischen Freihandelsab- Bericht der Kommission setzte sich der Verwaltungsrat im abge- kommen (TTIP) und seinen möglichen Auswirkungen auf den öf- laufenen Geschäftsjahr mehrfach auseinander. fentlich-rechtlichen Rundfunk waren Gegenstand der Beratun- gen des Verwaltungsrats im Jahr 2015. Über wesentliche Entwicklungen bei den Tochter- und Beteili- gungsgesellschaften (14 Gesellschaften und drei Stiftungen) Darüber hinaus befasste sich der Verwaltungsrat mit den enor- ließ sich der Verwaltungsrat auch 2015 wieder informieren. men technischen und finanziellen Herausforderungen, welche Grundlage hierfür war der Beteiligungsbericht, der dem Verwal- die Sicherung des „audiovisuellen Erbes“ der Rundfunkanstalten tungsrat und dem Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen des darstellt, zu der auch der BR verpflichtet ist. Rundfunkrats des Bayerischen Rundfunks gemäß § 16 c, Rund- funkstaatsvertrag, vorgelegt wurde. Wiederholt befasste sich Wie jedes Jahr erstattete der BR-Ombudsmann dem Verwal- der Verwaltungsrat auch mit Anmerkungen des Bayerischen tungsrat einen Bericht über seine Tätigkeit. Aufgabe des Om-

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 19 Bericht des verwaltungsratsvorsitzenden

budsmanns ist es, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als exter- ner Ansprechpartner für vertrauliche Hinweise zu evtl. korruptiven Sachverhalten im BR sowie für sonstige den BR betreffende Be- schwerden mit vertraulichem Hintergrund zur Verfügung zu stehen.

Auch über die Prüftätigkeit der Internen Revision ließ sich der Verwaltungsrat im Jahr 2015 berichten, um damit die hohe Be- deutung des internen Kontrollsystems zu unterstreichen. Der Verwaltungsrat sieht darin auch gewährleistet, dass angemes- sene Compliance-Vorkehrungen im Unternehmen getroffen so- wie Geschäftsprozesse in Bezug auf ihre Optimierung kontinu- ierlich begleitet werden.

Die technische Entwicklung des Bayerischen Rundfunks stand im Mittelpunkt zahlreicher Beratungen des Verwaltungsrats und sei- ner Ausschüsse. Im Jahr 2015 nahm der Verwaltungsrat das neue Rechenzentrum in Ismaning in Augenschein und befasste sich eingehend mit dem künftigen Bedarf an Rechnerräumen.

Die Organisation der Aufsichtsgremien in einem trimedial orga- nisierten BR war Gegenstand von Überlegungen, die der Verwal- tungsrat gemeinsam mit dem Rundfunkrat im kommenden Ge- schäftsjahr vertiefen wird.

Barbara Stamm Vorsitzende des Verwaltungsrats

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 20 6. Jahresabschluss und weitere Dokumente LAGEBERICHT

6.1 Lagebericht 2015

1. Grundlagen 23 1.1 Programmauftrag 23 1.2 Programmangebot 23 1.3 Rechnungslegung 24 1.4 Steuerung und Kontrolle 24

2. Wirtschaftsbericht

2.1 Medienrechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen 24 2.2 Finanz- und Vermögenslage 24 2.3 Aufwands- und Ertragslage 25

3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

3.1 Prognosebericht 27 3.2 Chancenbericht 29 3.3 Risikobericht 29 3.4 Nachtragsbericht 29

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 22 LAGEBERICHT

1. Grundlagen als ihr Lieblingsprogramm. Bei weiteren 8 % rangiert es in der Beliebtheit auf Platz zwei. Der Bayerische Rundfunk (BR) ist eine Anstalt des öffentlichen Rechts mit Sitz in München. Allgemeine rechtliche Grundlagen Der Bildungskanal ARD-alpha, erster und einziger Bildungskanal sind der Staatsvertrag für Rundfunk und Telemedien (Rundfunk- in Deutschland, bietet neben klassischem Bildungsfernsehen staatsvertrag – RStV) in der Fassung des 15. Rundfunkänderungs- auch Sendungen zu Religion, Wissenschaft, Zeitgeschehen, Ge- staatsvertrages und das Bayerische Rundfunkgesetz (BayRG). schichte, Kunst und Kultur. Der seit 1998 bestehende Sender BR- alpha wurde am 29. Juni 2014 in ARD-alpha umbenannt, um das 1.1 Programmauftrag Bildungs- und Informationsangebot innerhalb der ARD-Familie Aufgabe des BR ist die Herstellung und Verbreitung von Hör- stärker zu positionieren. ARD-alpha wird weiterhin in alleiniger funk-, Fernsehprogrammen und Telemedien (Art. 2 BayRG). Trägerschaft und alleiniger Finanzierung vom Bayerischen Rund- Aufgabe des BR als öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt ist funk veranstaltet. es, Programme für die Bevölkerung über das ganze Spektrum der gesellschaftsrelevanten Themen zu gestalten. Die Sendungen Das ARD-Gemeinschaftsprogramm Das Erste, zu dem der BR des BR dienen der Bildung, Unterrichtung und Unterhaltung. Sie mehr als 16 % Programmanteil beiträgt, erreichte im Jahr 2015 sollen von demokratischer Gesinnung, von kulturellem Verant- bei den Zuschauerinnen und Zuschauern in Deutschland einen wortungsbewusstsein, von Menschlichkeit und Objektivität ge- Marktanteil von 11,6 %. Damit lag das Gemeinschaftsprogramm tragen sein und der Eigenart Bayerns gerecht werden (Art. 4 BayRG). der ARD auf Platz zwei der nationalen Vollprogramme.

1.2 Programmangebot Im Bereich Hörfunk werden fünf qualitativ hochwertige Hör- Der BR produziert das Vollprogramm „BR Fernsehen“ und das funkprogramme angeboten, die sowohl über UKW als auch digi- Spartenprogramm „ARD-alpha“ mit dem Schwerpunkt Bildung tal verbreitet werden: Bayern 1 spielt die Hits der 70er und 80er und ist darüber hinaus gemäß derzeit gültigem Fernsehvertrags- Jahre, Bayern 2 sendet als Kultur- und Informationsprogramm, schlüssel mit 16,45 % am ARD-Gemeinschaftsprogramm „Das Bayern 3 macht Musik und Themen für jüngere Hörer, BR-Klassik Erste“ sowie an den sogenannten digitalen Programmangebo- verbreitet ein Programm für Klassik- und auch Jazz-Liebhaber ten der ARD, das sind derzeit , EinsPlus und Eins- und B5 aktuell ist das Infoprogramm des BR. Weitere fünf Pro- Festival, beteiligt. Hinzu kommt die BR-Beteiligung im Rahmen gramme, Bayern plus, BR Heimat, B5 Plus, BR Verkehr sowie Puls, der ARD gemeinsam mit dem ZDF am Kinderkanal KiKA, dem Er- die trimediale Jugendplattform, werden nur digital verbreitet. eignis- und Dokumentationskanal phoenix, dem deutsch-öster- reich-schweizerischen Fernsehsender (gemeinsam mit ORF Die BR-Programme erfreuen sich eines hohen Zuspruchs bei den und SRG) und am Europäischen Kulturkanal ARTE (gemeinsam Hörerinnen und Hörern, insbesondere in Bayern. Die Erhebungs- mit France Télévisions). Seitens der ARD ist der BR federfüh- ergebnisse der „media analyse“ zum Jahresbeginn 2016 zeigen, rend für das ARD/ZDF-Mittagsmagazin und in der ARD bis zum dass 6,14 Millionen Menschen bundesweit täglich mindestens 31.03.2016 für die Koordination Tages- und Familienprogramm ein BR-Programm hören, davon 5,39 Millionen in Bayern. Damit zuständig. Die Zuständigkeit wird dann durch die Koordination baut der BR seine Stellung im bayerischen Radiomarkt weiter 3sat und Federführung Musik ersetzt. aus. Fast jeder zweite bayerische Radiohörer schaltet täglich ein Radioprogramm des Bayerischen Rundfunks ein. Die Programm- Das Bayerische Fernsehen freut sich über einen deutlichen Ak- verbreitung erfolgt in Bayern auch terrestrisch sowie über Satel- zeptanzzuwachs im Jahr 2015, während die großen Programm- lit und Kabelnetze, bundesweit sowie in Teilen des europäischen anbieter in Bayern Reichweitenverluste hinnehmen mussten. Auslands über Satellit und Kabelnetze. Nicht zuletzt gehören Mit 7,5 % Marktanteil und einem Plus von 0,4 Prozentpunkten auch die sehr erfolgreichen Klangkörper des BR – namentlich das im Vergleich zu 2014 liegt die Akzeptanz so hoch wie zuletzt vor Münchner Rundfunkorchester sowie der Chor und das Sympho- fünf Jahren. Damit liegt das Bayerische Fernsehen auf Rang vier nieorchester des Bayerischen Rundfunks – zum Angebot des BR. der erfolgreichsten Sender im Freistaat. Bundesweit schalten 2015 täglich 5,6 Millionen Zuschauer das Bayerische Fernsehen Im Bereich der Telemedien verfügt der BR über eigene Angebote, ein, davon allein in Bayern knapp 2,5 Millionen. die mobil über die BR24-App abgerufen werden können, sowie über das Angebot der Homepage www.br.de und diverser Portale Der Ausbau der Marktstellung geht einher mit der steigenden wie z. B. BR-Klassik.de. Mit diesem Onlineangebot wurden in einem Beliebtheit des Programms. Nach dem Ersten ist kein Fernseh- durchschnittlichen Monat des Jahres 2015 12,0 Mio. Visits erreicht. programm im Freistaat beliebter als das Bayerische Fernsehen. Im Rahmen der ARD beteiligt sich der BR an den Gemeinschafts- Nach den Ergebnissen einer Repräsentativstudie, die im Som- angeboten zu tagesschau.de, sportschau.de, ARD.de, DasErste.de, mer 2015 unter 1.000 Erwachsenen ab 14 Jahren durchgeführt Boerse.de, etc. Auch die Teletextangebote von BR.Text und ARD. wurde, bezeichnen 15 % der Bayern das Bayerische Fernsehen Text runden das Telemedienangebot aus Bayern ab.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 23 LAGEBERICHT

1.3 Rechnungslegung 2. Wirtschaftsbericht Der Intendant hat nach Art. 13 Abs. 1 und 2 BayRG für das kom- mende Rechnungsjahr einen Haushaltsplan aufzustellen und 2.1 Medienrechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen über die Einnahmen und Ausgaben Rechnung zu legen. Für die Wie oben erwähnt, finanziert sich der öffentlich-rechtliche Rechnungslegung gilt die von Rundfunk- und Verwaltungsrat be- Rundfunk durch Rundfunkbeiträge, Einnahmen aus Rundfunk- schlossene Wirtschaftsordnung. werbung und sonstige Einnahmen. Vorrangige Finanzierungs- quelle ist der Rundfunkbeitrag. Die Rundfunkanstalten melden Demnach besteht der Jahresabschluss aus der Abrechnung des im Abstand von zwei Jahren ihren Finanzbedarf der unabhängi- Wirtschaftsplans (Haushaltsplan), der Bilanz, der Gewinn- und gen Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunk- Verlustrechnung, dem Anhang sowie dem Lagebericht. Soweit anstalten (KEF). Die KEF hat die Aufgabe, unter Beachtung der nicht durch die besondere Eigenart einer öffentlich-rechtlichen Programmautonomie der Rundfunkanstalten den von den Rund- Anstalt Abweichungen geboten sind, ist der Jahresabschluss funkanstalten angemeldeten Finanzbedarf fachlich zu überprü- nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften fen und zu ermitteln. Sie hat insbesondere zu prüfen, ob der aus des HGB zu erstellen. den Programmentscheidungen abgeleitete Finanzbedarf im Ein- klang mit den Grundsätzen von Wirtschaftlichkeit und Sparsam- 1.4 Steuerung und Kontrolle keit sowie unter Berücksichtigung der gesamtwirtschaftlichen Der Intendant führt die Geschäfte des Bayerischen Rundfunks. Er Entwicklung und der Entwicklung der Haushalte der öffentli- trägt gemäß Art. 12 BayRG die Verantwortung für den gesamten chen Hand ermittelt worden ist. Betrieb und die Programmgestaltung und vertritt den Bayerischen Rundfunk gerichtlich und außergerichtlich. Intendant des Bayeri- Am 1. Januar 2013 trat der 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag schen Rundfunks ist Ulrich Wilhelm. Seine zweite Amtsperiode (RÄStV) in Kraft, der den rechtlichen Rahmen für das neue Rund- erstreckt sich wiederum über fünf Jahre. Sie begann am 1. Februar funkfinanzierungsmodell geschaffen hat. Die Höhe des neuen 2016 und endet am 31. Januar 2021. wohnungsbezogenen Rundfunkbeitrages blieb gegenüber der seit 2009 geltenden monatlichen Gebühr für Hörfunk und Fern- Gemäß Art. 6 BayRG vertritt der Rundfunkrat die Interessen der sehen mit 17,98 e unverändert. Zum 1. April 2015 wurde der Allgemeinheit auf dem Gebiet des Rundfunks und wacht darü- Rundfunkbeitrag von 17,98 e auf 17,50 e gesenkt. Hintergrund ber, dass der BR seine Aufgaben gemäß dem Gesetz erfüllt und war, dass sich aus der 2013 neu eingeführten „Wohnungs- und übt das hierzu nötige Kontrollrecht aus. Betriebsstättenabgabe“ (Rundfunkbeitrag) deutliche Mehrer- träge gegenüber den ursprünglichen Planungen ergeben haben. Der Rundfunkrat besteht aus 47 Mitgliedern, deren Zusammen- Diese Mehrerträge resultieren zu einem Großteil aus dem ein- setzung das Bayerische Rundfunkgesetz regelt und die verpflich- maligen Meldedatenabgleich und der sich eventuell daran an- tet sind, sich für die Interessen des Rundfunks und seines Publi- schließenden Direktanmeldung durch den Beitragsservice. kums einzusetzen. Am 1. Mai 2012 hat die neue fünfjährige Amts- periode des Rundfunkrats begonnen. Sie endet am 30. April 2017. Bei der Einführung des Rundfunkbeitrags haben sich die Länder Vorsitzender des Rundfunkrats ist Prälat Dr. Lorenz Wolf. darauf verständigt, dass das neue Finanzierungsmodell nach zwei Jahren überprüft werden soll. Diese Evaluierung hat 2015 Der BR-Verwaltungsrat hat als drittes, im Bayerischen Rundfunk- stattgefunden. Aufgrund der Ergebnisse wurden bisher neben gesetz vorgesehenes Organ des BR gem. Art. 10 BayRG die wirt- der Beitragssenkung zum 1. April 2015 einzelne Anpassungen/ schaftliche und technische Entwicklung des Rundfunks zu för- Vereinfachungen beim Rundfunkbeitragsverfahren zugunsten dern. Er überwacht die Geschäftsführung des Intendanten und der Beitragszahler vorgenommen. besteht aus sechs Mitgliedern, darunter zwei geborenen Mitglie- dern: die Präsidentin des Bayerischen Landtags, Barbara Stamm 2.2 Finanz- und Vermögenslage als Verwaltungsratsvorsitzende und der Präsident des Verwaltungs- Der Bayerische Rundfunk weist im Geschäftsjahr 2015, dem drit- gerichtshofs. Weitere vier Mitglieder werden vom Rundfunkrat ten Jahr nach Umstellung auf das neue Beitragsmodell, einen gewählt. Deren persönliche Amtszeit beträgt ebenfalls fünf Jahre. Jahresfehlbetrag von 59,3 Mio. e (Vorjahr 12,3 Mio. e) aus. Nach Einstellung in die von der Kommission zur Ermittlung des Finanz- bedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) geforderte Rücklage für Beitragsmehrerträge von 47,7 Mio. e, anderen Rücklagen von 2,5 Mio. e und der Entnahme von Rücklagen in Höhe von 1,7 Mio. e ergibt sich ein Bilanzverlust von 107,8 Mio. e (Vorjahr 50,7 Mio. e).

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 24 LAGEBERICHT

Das Anlagevermögen des Bayerischen Rundfunks betrug 2015 den Vorgaben der KEF und für Langzeitkonten (2,5 Mio. e) und 1.221,2 Mio. e (Vorjahr 1.072,8 Mio. e). Dies sind 69,0 % der Bilanz- andererseits auf die Entnahme bei den Rücklagen für Zukunfts- summe (Vorjahr 70,9 %). Davon sind 55,7 Mio. e an Grundstücken vorhaben (1,7 Mio. e). und Gebäuden und 705,0 Mio. e an Finanzanlagen als Sonder- Die Ausgabe von Namensschuldverschreibungen zur Finanzie- vermögen Altersversorgung zweckbestimmt. rung der Bauvorhaben in München-Freimann führte zu einer Er- höhung der Sonstigen Verbindlichkeiten um 200,0 Mio. e. Diese Bei den Wertpapieren des Anlagevermögens wurden die Fonds Mittel wurden als Finanzanlagen und Guthaben bei Kreditinsti- für das Sondervermögen Altersversorgung aufgestockt. Im Hin- tuten angelegt und werden nach Baufortschritt abgerufen. blick auf das niedrige Zinsniveau wurden Fondsanlagen, ein- schließlich Aktienanlagen, priorisiert. 2.3 Aufwands- und Ertragslage In der Gewinn- und Verlustrechnung kam es bei den Erträgen zu Die sonstigen Ausleihungen beinhalten im Wesentlichen einem geringfügigen Rückgang um 1,9 Mio. e (0,2 %) auf 1.074,6 Schuldscheindarlehen (389,5 Mio. e), Deckungskapital aus Mio. e (Vorjahr 1.076,5 Mio. e). Die Aufwendungen mit insge- der Rückdeckungspensionskasse (127,4 Mio. e) und Darlehen samt 1.133,9 Mio. e (Vorjahr 1.088,8 Mio. e) erhöhten sich um 45,1 an andere Rundfunkanstalten der ARD (4,3 Mio. e). Mio. e (4,0 %). Wesentliche Einflussgrößen bei den Erträgen und Aufwendungen werden nachfolgend erläutert. Das Programmvermögen mit 149,2 Mio. e (Anteil an der Bilanz- summe 8,4 %) umfasst die Programmvorräte des Hörfunks für Im Geschäftsjahr 2015, dem dritten Jahr nach dem Modellwech- BR-Klassik mit 1,3 Mio. e (Vorjahr 2,4 Mio. e) und die fertigen sel zum geräteunabhängigen Rundfunkbeitrag, erzielte der wie unfertigen Produktionen für das Fernsehen mit 112,9 Mio. e Bayerische Rundfunk Rundfunkbeiträge von insgesamt 927,6 (Vorjahr 109,4 Mio. e), einschließlich der Anteile der ARD an Fil- Mio. e (Vorjahr 948,4 Mio. e). Das sind um 20,7 Mio. e oder men und Serien der Degeto in Höhe von 25,7 Mio. e. 2,2 % weniger als im Vorjahr. Der Rückgang resultiert zum einen aus einem Einmaleffekt aus der Direktanmeldung von Beitrags- Anzahlungen für Filme und große Sportereignisse wurden insge- zahlern im Rahmen eines Meldedatenabgleichs im Vorjahr für samt in Höhe von 35,0 Mio. e (Vorjahr 33,9 Mio. e) geleistet. die beiden Jahre 2013 und 2014 und zum anderen aus der Bei- tragsabsenkung zum 1. April 2015 von monatlich 17,98 e auf Das Umlaufvermögen erhöhte sich um 105,0 Mio. e auf 396,2 17,50 e. Die Regierungen und Parlamente der Länder hatten auf- Mio. e (Anteil an der Bilanzsumme 22,4 %), bei einem Vorjahres- grund der Einnahmesituation der öffentlich-rechtlichen Rund- volumen von 291,2 Mio. e. Die Forderungen aus Lieferungen und funkanstalten eine Beitragssenkung beschlossen. Leistungen gingen um 4,3 Mio. e auf 119,2 Mio. e zurück, verur- sacht im Wesentlichen durch einen Rückgang der Forderungen Die Rundfunkbeitragserträge sind bereits um die Anteile für das an die Beitragszahler. ZDF 324,3 Mio. e (Vorjahr 320,3 Mio. e), 35,3 Bei den Kassenbeständen und Bankguthaben kam es zu einer Er- Mio. e (Vorjahr 33,8 Mio. e) und die der Landesmedienanstalten höhung von 110,7 Mio. e auf 258,6 Mio. e (Vorjahr 147,9 Mio. e). 24,9 Mio. e (Vorjahr 25,2 Mio. e) gekürzt. Im Geldbestand sind für die gesondert auszuweisenden Beitrags- mehrerträge anteilig 52,1 Mio. e und für das Sondervermögen Entsprechend der Forderung der KEF waren die Mehrerträge, die Altersversorgung 10,0 Mio. e zweckbestimmt. sich aus den von der KEF zugestandenen Beiträgen und den tat- sächlich erwirtschafteten Beitragserträgen ergeben, ARD-ein- Die Passiva waren geprägt durch die Rückstellungen für Pensio- heitlich einer Rücklage zuzuführen. Der BR bildete in 2015 eine nen und ähnliche Verpflichtungen mit 1.236,4 Mio. e (Vorjahr Rücklage von 47,7 Mio. e und reservierte diesen Betrag als Son- 1.081,1 Mio. e), das sind 69,9 % (Vorjahr 71,5 %) der Bilanzsumme. dervermögen, das zum 31. Dezember 2015 für die Jahre 2013 bis 2015 insgesamt 120,0 Mio. e beträgt. Das anstaltseigene Kapital verminderte sich durch den Jahres- fehlbetrag um 59,3 Mio. e von 189,4 Mio. e auf 130,1 Mio. e. Die Bei den Bestandsveränderungen gab es beim Programmvermö- Eigenkapitalquote betrug damit 7,3 % (Vorjahr 12,5 %), die Fremd- gen des Hörfunks einen Abbau um 1,1 Mio. e. Die anteiligen Be- kapitalquote 92,7 % (Vorjahr 87,5 %) bei einer Bilanzsumme von stände der Degeto erhöhten sich um 6,9 Mio. e. Anstaltseigene 1.769,5 Mio. e (Vorjahr 1.512,0 Mio. e). Fernseh-Programmvorräte wurden um 3,4 Mio. e abgebaut. Da- mit gab es bei den Programmvorräten eine Bestandserhöhung Die Rücklagen erhöhten sich um 48,5 Mio. e von 95,0 Mio. e auf von 2,4 Mio. e. Im Vorjahr war es eine Abnahme von 24,2 Mio. e, 143,5 Mio. e. Zurückzuführen ist dies einerseits auf eine Erhö- so dass sich in 2015 eine ergebniswirksame Verbesserung von hung der Rücklagen für Beitragsmehrerträge (47,7 Mio. e) gemäß 26,6 Mio. e ergab.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 25 LAGEBERICHT

Bei den sonstigen betrieblichen Erträgen kam es zu einem Rück- Die Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Fi- gang von 9,3 Mio. e (7,8 %) von 118,9 Mio. e auf 109,6 Mio. e. Da- nanzanlagevermögens erhöhten sich um 0,7 Mio. e (2,8 %) von bei gingen die Kostenerstattungen der BRmedia GmbH um 2,1 24,1 Mio. e auf 24,8 Mio. e. Maßgeblich war hierfür die im Ver- Mio. e (14,0 %) auf 12,6 Mio. e zurück. Die gesamten Erträge aus gleich zum Vorjahr höhere Fondsausschüttung von 9,0 Mio. e, der Werbung bestehen aus der Kostenerstattung von 12,6 Mio. e im Vorjahr waren es 6,9 Mio. e. Bei den Kapitalerträgen aus an- (Vorjahr 14,7 Mio. e) für das die Hörfunk- und Fernsehwerbung deren Ausleihungen kam es zu einem Rückgang von 1,4 Mio. e. umgebende Rahmenprogramm und der Gewinnausschüttung Trotz höherer Kapitalbestände führte das niedrigere Zinsniveau der BRmedia GmbH – ausgewiesen bei den Erträgen aus Beteili- auf den Finanzmärkten bei den eigenen Bondsanlagen zu einem gungen – von 7,5 Mio. e (Vorjahr 6,9 Mio. e). Mit der Werbung er- niedrigeren Zinsertrag gegenüber dem Vorjahr. zielte der Bayerische Rundfunk demnach insgesamt 20,2 Mio. e bei einem Vorjahresergebnis von 21,6 Mio. e. Aufgrund zusätzli- Bei den sonstigen Zinsen und ähnlichen Erträgen kam es zu ei- cher Ausgaben bei den Eigenkosten der BRmedia v.a. im Bereich nem Anstieg von 0,2 Mio. e auf 1,2 Mio. e. der Programmaufwendungen und bei den Aufwendungen für die Altersversorgung kam es trotz eines hervorragenden Umsatz- Die Aufwendungen erhöhten sich um 45,1 Mio. e (4,0 %) auf ergebnisses zu einem Rückgang bei der Ergebnisausschüttung. 1.133,9 Mio. e (Vorjahr 1.088,8 Mio. e). Sie setzen sich im Einzel- nen aus folgenden Positionen zusammen: Die Nettoerlöse aus TV- und Radiowerbung lagen im Nicht- Sportjahr 2015 mit 61,7 Mio. e nur rund 300 T e unter dem Re- Die Personalkosten mit insgesamt 383,4 Mio. e (Vorjahr 323,4 kordjahr 2014. Die BRmedia erzielte somit die zweithöchsten Er- Mio. e) stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 60,0 Mio. e oder löse seit 1993. Im Rahmen der nationalen Vermarktung der 18,6 %. Bei den Gehaltsaufwendungen kam es zu einem Anstieg TV-Werbung stiegen die Nettoerlöse trotz fehlender Sportgroß- von 4,6 Mio. e (2,2 %) auf 213,9 Mio. e. Zum 1. November 2015 ereignisse von 26,1 Mio. e in 2014 auf 26,4 Mio. e. Ursache hier- wurden die Gehälter linear um 2,0 Prozent erhöht. Für die Mo- für ist neben der guten TV-Konjunktur auch der auf 16,45 % ge- nate Juni bis Oktober gab es eine Einmalzahlung von 751 e. Eine änderte Fernsehvertragsschlüssel. Bei den regionalen TV-Erlösen weitere lineare Erhöhung von 2,0 %, mindestens aber 75 e, gibt erreichte die BRmedia rund 2,1 Mio. e und profitierte erneut da- es zum 1. Juni 2016. Die sozialen Abgaben erhöhten sich im glei- von, dass das BR-Signal über den Astra-Satelliten ausgestrahlt chen Zeitraum um 0,4 Mio. e (1,1 Prozent) auf 35,4 Mio. e. Die wurde und somit die Reichweite der regionalen TV-Werbung der Aufwendungen für die Altersversorgung stiegen um 55,0 Mio. e BRmedia im Vergleich zu den anderen Werbegesellschaften auf 134,0 Mio.e (Vorjahr 79,0 Mio. e). Neben den tarif- und sozi- hoch lag. In 2016 wird es kein TV regional mehr geben. Das Ver- alversicherungsrechtlichen Anpassungen waren für den Anstieg bot der regionalen Werbung für die privaten Sender erstreckt der Pensionsrückstellungen insbesondere der weiter gesunkene sich insoweit auch auf die ARD. Im Hörfunk wurden mit 33,2 Mio. e Bewertungszinssatz von 3,89 % zu 4,53 % im Vorjahr ursächlich. um 0,5 Mio. e bzw. 1,6 % geringere Nettoerlöse erzielt. Weiter waren Rückstellungen für Altersversorgungsrisiken bei Gagen-Arbeitnehmern zu bilden. Die anderen Kostenerstattungen reduzierten sich um 1,0 Mio. e auf 12,9 Mio. e (Vorjahr 13,9 Mio. e). Die Aufwendungen für bezogene Leistungen/Materialaufwand gingen im Saldo um 14,8 Mio. e (3,1 %) auf 468,6 Mio. e (Vorjahr Bei den anderen Betriebserträgen von insgesamt 84,2 Mio. e 483,4 Mio. e ) zurück. Im Wesentlichen ist dies auf das Sportjahr wurden im Vergleich zum Vorjahr (90,4 Mio. e) um 6,2 Mio. e 2014 und den allgemein rückläufigen Trend bei Koproduktions- (6,8 %) weniger Erträge erwirtschaftet. Rückläufige Erträge gab vereinbarungen zurückzuführen. es bei den Koproduktionserträgen (-3,7 Mio. e) und wegen des Nicht-Sportjahres 2015 bei den Sponsoringerträgen (-0,8 Mio. e). Dazu im Einzelnen: Für Urheber-, Leistungs- und Herstellervergütungen waren mit Die Beteiligungserträge erhöhten sich von 8,4 Mio. e um 0,6 249,0 Mio. e um 1,9 Mio. e (0,7 %) weniger zu leisten als im Vor- Mio. e (6,6 Prozent) auf 9,0 Mio. e. jahr. Davon wurden für soziale Leistungen an freie Mitarbeiter 42,8 Mio. e ausgegeben und damit um 0,1 Mio. e (0,3 %) mehr als im Vorjahr.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 26 LAGEBERICHT

Der Aufwand des Bayerischen Rundfunks für Programmgemein- Die Zinsen und ähnlichen Aufwendungen verminderten sich um schaftsaufgaben und Koproduktionen verminderte sich insge- 1,8 Mio. e (3,5 %) auf 49,6 Mio. e (Vorjahr 51,4 Mio. e). Die Posi- samt um 10,2 Mio. e (5,6 %) auf 172,3 Mio. e. Die höheren Auf- tion beinhaltet im Wesentlichen die Zinsanteile aus der Bewer- wendungen im Vorjahr waren verursacht durch die zwei heraus- tung langfristiger Rückstellungen, wobei der Zinsanteil allein für ragenden Sportereignisse mit der Fußball-Weltmeisterschaft in Pensionen und Beihilfen 47,6 Mio. e (Vorjahr 49,8 Mio. e) beträgt. Brasilien und den Olympischen Winterspielen in Sotschi. Dane- ben musste für die anteiligen Kosten der ARD-Filmbeschaffung Die außerordentlichen Aufwendungen von 9,0 Mio. e (Vorjahr durch die Degeto GmbH mehr ausgegeben werden. Bei den An- 9,0 Mio. e) bein-halten den anteiligen Unterschiedsbetrag aus der teilkosten für Koproduktionsvereinbarungen kam es zu einer Er- Neubewertung der Rückstellungen für Pensionen gemäß BilMoG. höhung um 3,1 Mio. e auf 41,0 Mio. e (Vorjahr 37,9 Mio. e). Die anteiligen Kosten des Bayerischen Rundfunks für Satellitenpro- Bei den Steuern vom Einkommen und Ertrag kommt es zu einer gramme verringerten sich um 0,2 Mio. e auf 19,1 Mio. e (Vor- Erhöhung um 0,1 Mio. e auf 4,2 Mio. e (Vorjahr 4,1 Mio. e). Die an jahr 19,3 Mio. e). die BRmedia weiterverrechnete Körperschaftsteuer in Höhe von Unverändert blieben mit 19,2 Mio. e die Aufwendungen für be- 1,5 Mio. e und die Gewerbesteuer in Höhe von 1,6 Mio. e sind in auftragte Produktionsleistungen an Dritte und machen die anhal- dieser Position saldiert ausgewiesen. tenden Sparbemühungen erkennbar. Auch die Materialaufwendungen reduzierten sich um 2,2 Mio. e auf 8,6 Mio. e. 3. Prognose-, Chancen- und Risikobericht

Aufwendungen für technische Leistungen für die Rundfunkver- 3.1 Prognosebericht sorgung gingen geringfügig auf 19,5 Mio. e (Vorjahr 19,9 Mio. e) Die Anstalten haben ihre Finanzbedarfsanmeldungen für die zurück. Dabei verringerten sich die Übertragungskosten für Sa- Beitragsperiode 2017 – 2020 bis Ende August 2015 bei der KEF an- tellitenprogramme um 0,2 Mio. e auf 6,9 Mio. e und die sonsti- gemeldet. Die KEF wird Mitte April 2016 ihren 20. Bericht veröf- gen Verbreitungskosten um 0,2 Mio. e auf 12,6 Mio. e. fentlichen. Dieser wird voraussichtlich die Empfehlung zu einer Beitragsabsenkung beinhalten. Wie sich die Landesregierungen Das Volumen der Abschreibungen reduzierte sich um 2,0 Mio. e und -parlamente hierzu und hinsichtlich des Umgangs mit der auf 42,8 Mio. e. Bei einem Investitionszugang bei den Sachanla- Beitragsrücklage entscheiden, bleibt abzuwarten. Für den BR gen im Jahr 2015 von 28,4 Mio. e (Vorjahr 33,7 Mio. e) zeigt sich wirkt sich im ARD-Vergleich in jedem Fall negativ aus, dass er weiter die Tendenz, Anlagen über den Abschreibungszeitraum schon in der Vergangenheit, also auch vor 2013, mit 96 % eine hinaus zu nutzen und Neuanschaffungen zu verschieben. hohe Teilnehmerdichte (= Relation von Beitragszahlern zur An- zahl der Wohnungen) aufwies. Bundesweit beträgt diese ledig- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um lich 93 %. Damit fällt der Zugewinn durch die Direktanmeldun- 2,9 Mio. e (1,8 %) von 160,8 Mio. e auf 163,7 Mio. e. gen in Bayern wesentlich geringer aus als bei den anderen Landes- Bei den Kosten des Beitragsservices kam es im Wesentlichen rundfunkanstalten, womit der BR innerhalb der ARD einer der durch höhere Pensionsrückstellungen zu einem Mehraufwand Verlierer aus der Beitragsumstellung ist, während Anstalten wie von 1,8 Mio. e (6,5 %). der RBB davon profitieren. Der Anstieg bei den übrigen betrieblichen Aufwendungen von 1,1 Mio. e (0,8 %) auf insgesamt 134,1 Mio. e (Vorjahr 133,0 Mio. e) Außerdem dürfen die Sender zumindest bis Ende 2016 nur das ist im Wesentlichen auf höhere Pensionsrückstellungen bei Geld verwenden, das ihnen laut 19. KEF-Bericht als Finanzbedarf Gemeinschaftseinrichtungen zurückzuführen, die anteilig zu für die Beitragsperiode 2013 bis 2016 anerkannt wurde. Mehrer- übernehmen sind. träge über diese Festlegung hinaus werden in eine (Beitrags-) Rücklage eingestellt, über deren Verwendung die Landesgesetz- Im Rahmen der Zuwendungen gemäß Rundfunkfinanzierungs- geber gemeinsam entscheiden werden. staatsvertrag zum ARD-Finanzausgleich und dem Beitragsanteil für die KEF wurden vom Bayerischen Rundfunk 12,6 Mio. e (Vor- Hinzu kommt eine Mehrbelastung des BR aus dem ARD-Finanz- jahr 11,8 Mio. e), das sind 0,8 Mio. e mehr, aufgewendet. Neben ausgleich. Bereits im September 2013 wurden zusätzliche Finanz- dem ARD-Finanzausgleich, der gemäß § 14 Rundfunkfinanzie- ausgleichsleistungen von je 5 Mio. e für 2015 und 2016 festge- rungsstaatsvertrag für 2015 1,0 Prozent des ARD-Nettobeitrags- legt. Für die Zeit danach haben die Ministerpräsidenten beschlos- aufkommens beträgt, waren zusätzliche befristete Finanzhilfen sen, die beiden finanzschwachen Sender, und den für Radio Bremen (RB) und den Saarländischen Rundfunk (SR) Saarländischen Rundfunk, durch die Erhöhung der ARD-Finanz- beschlossen worden. ausgleichsmasse von 1,0 auf 1,6 % der ARD-Beitragseinnahmen wieder stärker zu unterstützen.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 27 LAGEBERICHT

Diese finanziellen Rahmenbedingungen werden den Bayerischen delsrechtlich mit einem kapitalmarktorientierten Zins aus dem Rundfunk in den kommenden Jahren vor besondere Herausfor- Durchschnitt der vergangenen 7 Jahre zu bewerten. Dieser Be- derungen stellen, da den Kostensteigerungen nur sehr geringe wertungszins ist von damals 6 auf derzeit unter 4 % gesunken Ertragssteigerungen gegenüberstehen, die nicht einmal einen (2015: 3,89 %). Jede Zinssenkung führt zu einer bilanziellen Hö- Inflationsausgleich darstellen. Deswegen sind weiterhin deutli- herbewertung der Pensions- und Beihilferückstellungen und da- che Sparmaßnahmen zu ergreifen und neue Angebote können mit entsteht zusätzlicher Aufwand, der von den Landesrund- nur über geänderte Prioritätensetzungen finanziert werden. funkanstalten nicht zu steuern ist. Beim BR hat dies im Zeitraum Mit dem 2011 begonnenen Projekt „BR hoch drei“ hat der Bayeri- 2010 – 2015 allein bei den Berechtigten aus dem alten Versor- sche Rundfunk einen grundlegenden Veränderungsprozess auf gungssystem (TVA/VO) zu einem zinsbedingten Mehraufwand den Weg gebracht. Der Bayerische Rundfunk stellt sich damit von ca. 160 Mio. e geführt. den Herausforderungen des sich wandelnden Medienumfelds Im BilMoG wurde auch festgelegt, dass der einmalige aus der um seine gute Position als öffentlich-rechtlicher Sender auch für Neubewertung der Pensionsverpflichtungen resultierende Um- die Zukunft zu sichern. Er steht vor der Aufgabe, sich programm- stellungsaufwand in 2010 wahlweise auf 15 Jahre verteilt wer- lich und strukturell auf die sich rasch verändernde Medienzu- den kann. Diese vom BR in Anspruch genommene Option führt kunft einzustellen. Der BR kann sich in einer multimedialen Welt jährlich zusätzlich zu einem Aufwand von 9 Mio. e. nicht mehr nur auf die klassischen Verbreitungswege Hörfunk Zum höheren Aufwand kommt erschwerend hinzu, dass parallel und Fernsehen verlassen. Im Mittelpunkt stehen künftig die In- ebenso die Zinserträge auf die Finanzaktiva gesunken sind, d. h., halte, die auf die jeweils geeigneten Ausspielwege und Formate die stark rückläufigen Zinsen in den letzten Jahren wirken sich auf ausgerichtet werden. Die journalistischen Kräfte sollen gebün- die Finanzen des BR sowohl aufwandserhöhend als auch ertrags- delt, eine breite Wissensbasis geschaffen und neue kreative An- mindernd aus. Und die Zinsentwicklung hat weiter fallende Ten- gebote ermöglicht werden. denz. Die KEF hat bisher bei der Prüfung des Finanzbedarfs der Anstalten den Umstellungsaufwand zum 01.01.2010 nicht be- Eine beträchtliche Verminderung der eigenen Kapazitäten wird rücksichtigt und legt außerdem weiterhin einen festen Zinssatz in der Fernsehproduktion geplant: bis 2025 werden 450 Stellen von 5,25 % bei der Bedarfsprüfung zugrunde. Der den Landes- abgebaut. Dies vor dem Hintergrund sich rasch ändernder digi- rundfunkanstalten entstandene Aufwand ist also nicht in vol- taler Produktionsbedingungen aber auch, da sich der BR in 2015 lem Umfang in den Rundfunkbeitrag eingepreist. infolge arbeitsgerichtlicher Entscheidungen dazu entschieden Da die Höhe des Rundfunkbeitrags (vor 2013: Rundfunkgebühr) hat, bisher 400 freiberufliche „Gagisten“ im Rahmen eines im seit 2009 unverändert ist bzw. im April 2015 sogar erstmals ge- September 2015 neu abgeschlossenen Gagentarifvertrags (GAN-TV) senkt wurde, hat der BR in Abstimmung mit seinen Aufsichtsgre- auf 276 extra zu schaffende Vollzeit-Planstellen zu übernehmen. mien eine Reihe von Sparmaßnahmen eingeleitet: Im Vergleich zur Mifrifi-Planung wurden zwischen 2014 und 2016 rund 100 Mio. e Der Grund für den Stellenabbau ist primär in der hohen Fixkos- gekürzt, indem die Etatansätze pauschal um 3 % p.a. für programm- tenlastigkeit der Fernsehproduktion zu sehen. Diese hohen Struk- nahe Bereiche und um 5 % für Technik und Verwaltung vermin- turkosten wurden sowohl im Rahmen einer Prüfung des Bayeri- dert wurden. Außerdem senkt der Sender seine Fixkosten, indem schen Obersten Rechnungshofs kritisiert, als auch im 19. und 20. wie oben erwähnt, 450 Planstellen gestrichen und der Versor- KEF-Bericht als Handlungsbedarf angemahnt. Die Senkung der gungstarifvertrag Altersversorgung (VTV) in gemeinsamer Vor- Strukturkosten ist auch notwendig, um schnell und flexibel auf gehensweise der ARD zum 31.12.2016 gekündigt wurde. Die ARD neue Anforderungen reagieren zu können. Zusätzlich sind die Ei- verhandelt mit den Gewerkschaften über eine Begrenzung des genressourcen bei einer Vollkostenrechnung unter Einbeziehung alten Altersversorgungssystems und die Einführung eines kos- der Altersversorgung und sonstiger betrieblicher Sozialleistun- tensenkenden Versorgungstarifs für neue Mitarbeitende. gen teurer als am Markt angebotene Leistungen. In diesem Kontext wird auch die innerbetriebliche Leistungsver- Da der BR seit Jahren nicht einmal den Inflationsausgleich über rechnung (ILV) ab 2017 nicht mehr budgetwirksam verrechnet. den Rundfunkbeitrag erhalten hat, wird mit dem Wirtschafts- Stattdessen sollen die Produktionskapazitäten durch die Pro- plan 2017 ein weiteres Sparpaket nötig. Hat der BR bisher ver- duktions- und Technikdirektion in eigener Budgethoheit direkt sucht, die Kürzungen so programmschonend wie möglich umzu- gesteuert werden. setzen und vorwiegend im Verwaltungs- und Technikbereich zu streichen, könnten im kommenden Jahr stärkere Einschnitte im Bei den Personalkosten ergibt sich seit der Einführung des Bi- Programm unabdingbar werden. Der BR wird aber gemäß seiner lanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) in 2010 eine hö- Finanzordnung sicherstellen, dass Einnahmen und Ausgaben here Bewertung der Rückstellungen für Zusagen im Rahmen der auch in der kommenden Beitragsperiode ausgeglichen sind. bestehenden Altersversorgungstarifverträge. Diese sind han

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 28 LAGEBERICHT

3.2 Chancenbericht 3.4 Nachtragsbericht Der am 2. Dezember 2015 vom Rundfunkrat genehmigte Wirt- Vorgänge von besonderer Bedeutung sind nach dem Schluss des schaftsplan 2016 weist trotz einer Fortsetzung des Konsolidie- Geschäftsjahres nicht eingetreten. rungskurses im Gesamtergebnis einen Fehlbetrag von 19,1 Mio. e aus, der die Eigenmittel entsprechend vermindert. Die Spar- maßnahmen im Haushalt sollen so programmschonend wie München, den 8. April 2016 möglich gestaltet werden. Der BR setzt dabei auch auf die He- bung interner Synergieeffekte.

Schwerpunkt bei den geplanten Investitionen ist im Rahmen des Dr. Albrecht Frenzel trimedialen Veränderungsprozesses die Planung und Projektie- Verwaltungsdirektor des BR rung der neuen Gebäude in Freimann und die Fortführung des Vorhabens „BR.connected“ mit dem Ziel einer Erhöhung der tri- medialen Vernetzung. Außerdem investiert der BR im Jahr 2016 in die Umstellung seines terrestrischen Fernsehsendernetzes auf das effizientere DVB-T2, das eine wesentlich bessere Qualität bei HD-Fernsehprogrammen erreicht.

Die juristische Beurteilung des Rundfunkbeitrags ist inzwischen weitgehend geklärt: Mit Urteil vom 18. März 2016 erklärte auch das Bundesverwaltungsgericht den im Jahr 2013 eingeführten Rundfunkbeitrag nach eingehender mündlicher Verhandlung als rechtmäßig. Das Bundesverwaltungsgericht bestätigte damit die bislang einheitliche Rechtsprechung in allen Bundesländern. Zu- vor hatten bereits über 30 Verwaltungsgerichte, mehrere Ober- gerichte und die Landesverfassungsgerichte von Bayern und Rheinland-Pfalz den Rundfunkbeitrag überprüft und seine Recht- mäßigkeit bestätigt. Dies führt zu einem sehr hohen Maß an Rechtssicherheit für das neue Finanzierungssystem, auch wenn natürlich erst eine zu erwartende Entscheidung des Bundesver- fassungsgerichts abschließende Klarheit bringen wird.

3.3 Risikobericht Der Bayerische Rundfunk verfügt über ein Risikomanagement- system zur Überwachung und Steuerung der Chancen und Risi- ken. Frühzeitige Erkenntnisse zu wesentlichen Entwicklungen der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage sind dadurch sichergestellt.

Den Finanzanlagenprozess regelt eine mehrstufige Finanzord- nung mit dem Ziel, bei den Anlageformen spezifische und opera- tive Risiken weitestgehend zu minimieren. Zur Absicherung von Wechselkursschwankungen zwischen EUR, USD und CHF aus dem Rechteerwerb für ARD-Sportgroßveranstaltungen wurden Devisentermingeschäfte getätigt.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 29 Bilanz

6.2 Bilanz zum 31. Dezember 2015

Aktiva Stand am 31.12.2015 € Stand am 31.12.2014 €

A. Anlagevermögen

I. Immaterielle Vermögensgegenstände Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte, Lizenzen an solchen Rechten und Werten 3.867.417,00 3.299.860,00

II. Sachanlagen 1. Grundstücke und grundstücksgleiche Rechte einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 130.654.042,09 131.933.801,65 davon Sondervermögen Altersversorgung (55.712.042,76) (58.881.317,32) 2. Technische Anlagen und Maschinen 60.897.378,00 66.906.538,00 3. Andere Betriebs- und Geschäftsausstattung 13.692.902,16 14.431.602,16 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 3.200.308,31 7.339.347,11 208.444.630,56 220.611.288,92 III. Finanzanlagen 1. Beteiligungen 14.175.217,45 14.175.217,45 2. Ausleihungen an Beteiligungsunternehmen 258.000,00 258.000,00 3. Wertpapiere des Anlagevermögens 472.769.102,80 421.510.832,34 davon Sondervermögen Altersversorgung (472.769.102,80) (421.510.832,34) 4. Sonstige Ausleihungen 521.715.165,93 412.916.244,70 davon Sondervermögen Altersversorgung (232.265.162,90) (261.364.596,70) davon Sondervermögen Beitragsmehrerträge (19.609.091,40) (18.000.000,00) 1.008.917.486,18 848.860.294,49 1.221.229.533,74 1.072.771.443,41 davon Sondervermögen Altersversorgung (760.746.308,46) (741.756.746,36) davon Sondervermögen Beitragsmehrerträge (19.609.091,40) (18.000.000,00)

B. Programmvermögen I. Hörfunk Fertige Produktionen 1.331.607,00 2.450.850,00

II. Fernsehen 1. Fertige Produktionen 78.199.758,69 68.059.069,19 2. Unfertige Produktionen 34.717.391,00 41.317.162,00 112.917.149,69 109.376.231,19 III. Geleistete Anzahlungen Fernsehen 34.999.644,21 33.860.481,74 149.248.400,90 145.687.562,93

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 30 Bilanz

Aktiva Fortsetzung

Stand am 31.12.2015 € Stand am 31.12.2014 € C. Umlaufvermögen

I. Vorräte Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1.367.896,78 1.488.618,40

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 119.235.473,78 123.518.963,00 davon Sondervermögen Beitragsmehrerträge (48.328.454,22) (28.462.919,17) 2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3.227.405,06 4.081.914,19 3. Sonstige Vermögensgegenstände 13.778.831,94 14.156.953,93 136.241.710,78 141.757.831,12 III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten 258.607.921,93 147.909.500,04 davon Sondervermögen Altersversorgung (10.000.078,06) (16.977.636,77) davon Sondervermögen Beitragsmehrerträge (52.053.560,60) (25.860.752,00) 258.607.921,93 147.909.500,04 396.217.529,49 291.155.949,56

D. Rechnungsabgrenzugsposten 2.779.074,68 2.383.580,54

1.769.474.538,81 1.511.998.536,44

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 31 Bilanz

Passiva

Stand am 31.12.2015 € Stand am 31.12.2014 € A. Anstaltseigenes Kapital Kapital Vortrag 189.355.913,55 201.630.066,02 davon Rücklagen 1. Vortrag (95.057.039,85) (56.590.144,89) 2. Entnahme aus Rücklagen (1.699.096,00) (23.820.524,21) 3. Einstellung in Rücklagen (50.189.416,81) (62.287.419,17) Rücklagen (143.547.360,66) (95.057.039,85) Jahresfehlbetrag -59.300.981,88 -12.274.152,47 130.054.931,67 189.355.913,55

B. Rückstellungen 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 1.236.399.071,57 1.081.124.530,67 2. Steuerrückstellungen 2.538.826,89 1.983.122,05 3. Sonstige Rückstellungen 123.146.225,53 158.533.846,62 1.362.084.123,99 1.241.641.499,34

C. Verbindlichkeiten 1. Erhaltene Anzahlungen 2.933.698,60 3.352.948,60 2. Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen 33.798.720,76 36.965.822,22 3. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 1.350.739,88 2.399.369,05 4. Sonstige Verbindlichkeiten 219.266.526,79 19.215.899,23 davon aus Steuern (10.650.007,32) (11.299.685,85) davon im Rahmen der sozialen Sicherheit (2.718.631,78) (2.575.581,79) 257.349.686,03 61.934.039,10

D. Rechnungsabgrenzungsposten 19.985.797,12 19.067.084,45

1.769.474.538,81 1.511.998.536,44

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 32 Gewinn- und Verlustrechnung

6.3 Gewinn und Verlustrechnung vom 1. Januar bis 31. Dezember 2015

2 0 1 5 2 0 1 4 E E

1. Erträge aus Rundfunkbeiträgen a) Rundfunkbeiträge 1.312.172.715,33 1.327.670.495,67 b) Anteil des ZDF gemäß Staatsvertrag -324.285.663,93 -320.283.293,09 c) Anteil des Deutschlandradios gemäß Staatsvertrag -35.332.644,66 -33.824.797,45 d) Anteil der Landesmedienanstalten gemäß Staatsvertrag -24.916.847,69 -25.211.135,04 927.637.559,05 948.351.270,09 2. Erhöhung (Vj. Verminderung) des Bestands an fertigen und 2.421.675,50 -24.207.769,13 unfertigen Produktionen 3. Sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus Kostenerstattungen 25.453.489,96 28.556.872,04 davon BRmedia GmbH (12.625.178,27) (14.687.137,22) b) Andere Betriebserträge 84.176.301,70 90.356.110,06 109.629.791,66 118.912.982,10 1.039.689.026,21 1.043.056.483,06 4. Personalaufwand a) Gehälter 213.947.198,97 209.313.541,19 b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützungen 35.441.198,22 35.056.648,38 c) Aufwendungen für Altersversorgung 133.975.236,01 78.990.066,05 383.363.633,20 323.360.255,62 5. Aufwand für bezogene Leistungen/Materialaufwand a) Aufwendungen für bezogene Leistungen aa) Urheber-, Leistungs- und Herstellervergütungen 249.017.573,32 250.896.513,19 ab) Anteil an Programmgemeinschaftsaufgaben und Koproduktionen 172.332.048,08 182.550.853,37 ac) Produktionsbezogene Fremdleistungen 19.179.736,38 19.203.325,16 440.529.357,78 452.650.691,72 b) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren 8.613.004,67 10.824.827,76 c) Technische Leistungen für die Rundfunkversorgung 19.464.796,16 19.948.300,75 468.607.158,61 483.423.820,23 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände 42.818.891,14 44.826.312,41 des Anlagevermögens und Sachanlagen 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen a) Aufwendungen für den Beitragseinzug 29.605.667,24 27.797.112,35 b) Übrige betriebliche Aufwendungen 134.126.744,23 133.020.665,25 163.732.411,47 160.817.777,60 8. Zuwendungen gemäß Staatsvertrag a) Zuwendungen zum Finanzausgleich 12.489.817,65 11.684.765,86 b) Beitragsanteil KEF 124.827,73 118.198,46 12.614.645,38 11.802.964,32 1.071.136.739,80 1.024.231.130,18 -31.447.713,59 18.825.352,88

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 33 Gewinn- und Verlustrechnung

9. Erträge aus Beteiligungen 8.998.708,02 8.438.865,73 davon BRmedia GmbH (7.540.708,02) (6.928.865,73) 10. Erträge aus anderen Wertpapieren u. Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 24.807.741,69 24.122.636,64 11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1.150.517,39 915.465,96 34.956.967,10 33.476.968,33 12. Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,00 8.410,73 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 49.568.075,82 51.371.576,07 49.568.075,82 51.379.986,80 -14.611.108,72 -17.903.018,47 14. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit -46.058.822,31 922.334,41 15. Außerordentliche Aufwendungen = außerordentliches Ergebnis 8.960.075,00 8.960.075,00 16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4.133.106,74 4.083.005,06 17. Sonstige Steuern 148.977,83 153.406,82 4.282.084,57 4.236.411,88 18. Jahresfehlbetrag -59.300.981,88 -12.274.152,47 19. Entnahme aus den Rücklagen 1.699.096,00 23.820.524,21 20. Einstellung in die Rücklagen 50.189.416,81 62.287.419,17 21. Bilanzverlust -107.791.302,69 -50.741.047,43

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 34 Anhang

6.4 Anhang

6.4.1 Rechnungslegung und Anwendung des Handelsgesetzbuch

Die Wirtschaftsordnung des Bayerischen Rundfunks sieht vor, dass der Jahresabschluss des Bayerischen Rundfunks nach den für große Kapitalgesellschaften geltenden Vorschriften des Han- delsgesetzbuchs (HGB) aufzustellen ist, soweit nicht durch be- sondere Eigenart der öffentlich-rechtlichen Anstalt Abweichun- gen geboten sind. Für den Anhang gelten dabei die Vorschriften des HGB mit Ausnahme des § 285 Nr. 9 und Nr. 10.

Der Jahresabschluss des Bayerischen Rundfunks wurde auf der Grundlage des HGB erstellt.

Die Gliederung von Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung weicht zum Teil von dem gesetzlichen Schema ab und folgt ei- nem ARD-einheitlichen Gliederungsschema, wodurch Klarheit und Übersichtlichkeit der Jahresabschlüsse der ARD-Rundfunk- anstalten verbessert werden.

6.4.2 Beteiligungsunternehmen

Der Bayerische Rundfunk hält im Wesentlichen folgende Beteiligungen:

Name und Sitz Eigenkapital Anteil am Jahresergebnis des letzten Kapital Geschäftsjahres -T€- -%- -T€-

BRmedia GmbH, München 2.891 100,00 7.541

Bavaria-Filmkunst GmbH, München 5.737 100,00 364

Bayerische Medientechnik GmbH, München 1.480 50,00 26

Bayern Digital Radio GmbH, München 3.271 45,00 72

Degeto Film GmbH, Frankfurt1 269 11,11 -749

Stiftung Prix Jeunesse, München 533 20,00 0

Stiftung Zuhören, Gießen 545 25,00 0

Telepool GmbH, München 61.603 26,00 5.316

1 – aus Wesentlichkeitsgründen enthalten

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 35 Anhang

6.4.3 Erläuterungen zur Bilanz und zur Gewinn- und Verlustrechnung

6.4 3.1 Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze Die Bilanzierung und Bewertung wird nach den allgemeinen Be- stimmungen der §§ 246 bis 256a HGB unter Berücksichtigung der Sondervorschriften für Kapitalgesellschaften §§ 264 bis 274a HGB, soweit für den Bayerischen Rundfunk zutreffend, vorgenommen.

Die Entwicklung des Anlagevermögens ist im Anlagenspiegel in der Anlage 4 zum Anhang dargestellt.

Im Einzelnen:

Bilanzpositionen Bewertung

Aktiva

Immaterielle Vermögensgegen- Anschaffungskosten lineare AfA unter Anwendung der stände des Anlagevermögens Nutzungsdauer 3 Jahre ARD-einheitlichen AfA-Sätze

Sachanlagen Anschaffungs- und Herstellungskosten lineare AfA unter Anwendung der ARD-einheitlichen AfA-Sätze

Wohn-, Betriebs- und Nutzungsdauer 10 – 50 Jahre Verwaltungsgebäude

Antennenträger, Betriebsvorrichtungen Nutzungsdauer 10 Jahre

Maschinen, technische Anlagen Nutzungsdauer 3 – 10 Jahre

Betriebs- und Geschäftsausstattung Nutzungsdauer 3 – 13 Jahre

Geringwertige Wirtschaftsgüter Vollabschreibung im Jahr der Anschaffung. Unterstellung. eines Abgangs bis 31.12.2014 im Anschaffungsjahr. Ab 2015 gilt das tatsächliche Abgangsdatum. Die historischen An- schaffungs- und Herstellungskosten sowie die historischen Abschreibungen wurden um die Anschaffungskosten der geringwertigen Wirtschaftsgüter erhöht.. Finanzanlagen

Beteiligungen Anschaffungskosten bzw. niedrigerer beizulegender Wert

Wertpapiere Anschaffungskosten bzw. niedrigerer beizulegender Wert

Ausleihungen Anschaffungskosten bzw. niedrigerer beizulegender Wert davon Darlehen Nennwert bzw. Barwert

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 36 Anhang

Bilanzpositionen Bewertung

Programmvermögen

Hörfunk Die nicht gesendeten fertigen Produktionen der Ernsten Musik werden zu Anschaffungs-/Herstellungskosten – bestehend aus direkten Kosten und anteiligen Betriebskosten – aktiviert und nach Erstsendung zu 100 % abgeschrieben.

Fernsehen Die unfertigen und die fertigen nicht gesendeten Produktionen werden zu Anschaffungs-/Herstellungskosten – bestehend aus direkten Kosten und anteiligen Betriebskosten – aktiviert und nach Erstsendung abgeschrieben. Bei Produktionen, für die Wie- derholungsrechte und eine Wiederholungsabsicht bestehen, wird nach Erstsendung aufgrund ermittelter Wiederholungsquo- ten ein Restwert von pauschal 10 % aktiviert; dieser wird in den folgenden drei Jahren linear abgeschrieben. Im Rahmen der Internen Leistungsverrechnung (ILV) erfolgt die Bewertung der anteiligen Betriebskosten durch die Verrechnung der verschiedenen Leistungsarten, für die interne Verrechnungs- preise festgelegt wurden. Die internen Verrechnungspreise ori- entieren sich am Beschaffungsmarkt. In einem zweiten Schritt werden für einen Niederstwerttest die ermittelten Werte mit den tatsächlichen Anschaffungs- und Herstellungskosten verglichen. Sind die über die ILV verrechne- ten Kosten höher als die tatsächlichen Kosten der Fernsehpro- duktion (Überdeckung) erfolgt in Höhe dieser Differenz ein pau- schaler Bewertungsabschlag. Bei einer Unterdeckung wird keine Bewertungskorrektur vorgenommen.

Umlaufvermögen

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe Anschaffungskosten bzw. niedrigerer beizulegender Wert sowie in Teilbereichen Festwerte gemäß § 240 Abs. 3 HGB

Forderungen/Sonstige Vermögensgegenstände Nominalwert abzüglich Einzelwertberichtigungen in Fremdwährung Devisenkassamittelkurs

Geldbestände, Bankguthaben Nennwert in Fremdwährung Devisenkassamittelkurs

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 37 Anhang

Bilanzpositionen Bewertung

Passiva

Rückstellungen für Pensionen und Projected-Unit-Credit-Methode (PUC) – Ansammlungsverfahren ähnliche Verpflichtungen unter Anwendung der „Richttafeln 2005 G“ von Prof. Dr. Klaus Heubeck mit einem Zinssatz von 3,89 %

Jubiläumsrückstellungen PUC-Methode mit einem Zinssatz von 3,89 %

Steuerrückstellungen und Ungewisse Verbindlichkeiten und erkennbare Risiken zum Sonstige Rückstellungen erforderlichen Erfüllungsbetrag

Verbindlichkeiten Erfüllungsbetrag in Fremdwährung Devisenkassamittelkurs

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 38 Anhang

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen 6.4.3.2 Sonstige Erläuterungen zur Bilanz Die Pensionsrückstellungen zum Bilanzstichtag 31.12.2015 sind Finanzanlagen nach der Ansammlungsmethode (Projected-Unit-Credit-Methode, Die Finanzanlagen beinhalten Wertpapiere des Anlagevermögens PUC) unter Zugrundelegung der „Richttafeln 2005 G“ von Prof. von 472,769 Mio. € und Sonstige Ausleihungen von 521,715 Mio. €. Dr. Klaus Heubeck ermittelt. In den Wertpapieren des Anlagevermögens sind Anteile an ei- Erwartete Gehalts- und Rentensteigerungen wurden mit 2,0 % nem Fondssondervermögen zur Absicherung der Altersversor- p.a. berücksichtigt. Es wurde keine Fluktuation zugrunde gelegt. gungsverpflichtungen mit einem Buchwert in Höhe von 331,769 Mio. €, bei einem beizulegenden Zeitwert von 334,903 Mio. €, Als Rechnungszins wurde der durchschnittliche Marktzinssatz enthalten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgte eine Fonds- der letzten sieben Jahre, der sich aus einer angenommenen Rest- ausschüttung in Höhe von 9,0 Mio. €. laufzeit von 15 Jahren ergibt, verwendet (Bundesbankzins). Die- ser beträgt entsprechend der Rückstellungsabzinsungsverord- In den Sonstigen Ausleihungen sind Ansprüche aus Rückde- nung der Deutschen Bundesbank zum Stichtag 31.12.2015 3,89 %. ckungsversicherungen von 127,358 Mio. € enthalten.

Durch die erstmalige Anwendung der Bestimmungen des Bilanz- Derivative Finanzinstrumente rechtsmodernisierungsgesetzes (kurz: BilMoG) zum 01.01.2010 Die Risiken aus Währungsschwankungen bei Lizenzverträgen der hatte sich eine Unterdotierung von 134,401 Mio. € ergeben. In ARD zu Sportgroßveranstaltungen werden durch Devisentermin- Anwendung des Übergangswahlrechts nach Art. 67 Abs. 1 Satz 1 geschäfte abgesichert. Das Nominalvolumen beträgt insgesamt EGHGB wird der Unterschiedsbetrag über eine maximale Lauf- 1,595 Mio. €. Die anteilige Währungsabnahmeverpflichtung des zeit von 15 Jahren verteilt. Im Geschäftsjahr 2015 erfolgte dem- Bayerischen Rundfunks beträgt 0,262 Mio. €, deren Marktwert entsprechend eine Zuführung von 8,960 Mio. €, die im außeror- zum 31.12.2015 liegt bei 0,331 Mio. €. dentlichen Aufwand ausgewiesen ist. Zum 31.12.2015 betragen die infolge der Übergangsregelung nicht in der Bilanz ausgewie- Die entsprechenden Rückgriffsforderungen des Bayerischen senen Pensions- und ähnlichen Verpflichtungen 80,641 Mio. €. Rundfunks gegenüber den anderen ARD-Anstalten liegen per 31.12.2015 bei 1,333 Mio. €. Sonstige Rückstellungen Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle ungewissen Derivative Finanzinstrumente werden vom Bayerischen Rund- Verbindlichkeiten und drohenden Verluste aus schwebenden Ge- funk nicht zu Handels- oder spekulativen Zwecken eingesetzt. schäften. Sie sind nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung in Höhe des notwendigen Erfüllungsbetrages einschließlich zu- Forderungen und Sonstige Vermögensgegenstände künftiger Preis- und Kostensteigerungen von bis zu 2 % angesetzt. Alle Forderungen sind wie im Vorjahr innerhalb eines Jahres zur Zahlung fällig. Rückstellungen mit Laufzeiten von mehr als einem Jahr wurden nach ihrer Restlaufzeit mit den Zinssätzen aus der Rückstellungs- In den Sonstigen Vermögensgegenständen von 13,779 Mio. € abzinsungsverordnung der Deutschen Bundesbank abgezinst. sind 0,750 Mio. € (Vorjahr 0,888 Mio. €) mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr enthalten; im Übrigen sind sie kurzfristig.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 39 Anhang

Anstaltseigenes Kapital

Das anstaltseigene Kapital entwickelte sich wie folgt:

Vortrag Jahresfehlbetrag + Einstellung in Stand 01.01.2015 Entnahme aus 31.12.2015 Rücklagen E E E E

Kapital 189.355.913,55 59.300.981,88 130.054.931,67 davon: Rücklagen Rücklage für Beitragsmehrerträge 72.323.671,17 47.667.435,05 119.991.106,22 Rücklage für Langzeitkonto 7.384.754,14 2.521.981,76 9.906.735,90 Rücklage für Instandhaltung 1.952.211,74 1.952.211,74 Rücklage für Zukunftsinvestitionen 13.396.402,80 -1.699.096,00 11.697.306,80 Summe der Rücklagen 95.057.039,85 48.490.320,81 143.547.360,66

Sonstige Rückstellungen in der Bilanz der BRmedia GmbH mit 15,825 Mio. € ausgewiesen. Die Sonstigen Rückstellungen enthalten anteilige Pensionsrück- Gründe für eine Inanspruchnahme sind nicht ersichtlich, wir stellungen für rechtlich selbständige ARD-Gemeinschaftsein- schließen dies aus der positiven Ertragslage der BRmedia und richtungen von 22,093 Mio. € und Rückstellungen für Personal- dem jahrelangen Bestehen der Obligo ohne eine Inanspruch- verpflichtungen von 53,842 Mio. €. nahme des BR.

Daneben umfasst diese Position Rückstellungen für sonstige Sonstige finanzielle Verpflichtungen Verpflichtungen aus Honorar- und Lizenzverträgen, für die Ab- Die Verpflichtungen aus Ko-/Auftragsproduktionsverträgen, aus rechnung von Gemeinschaftseinrichtungen und -aufgaben der Lizenzverträgen für die Fernsehprogramme und aus begonnenen ARD, ausstehende Lieferantenrechnungen und Vorsorge für all- Investitionsvorhaben belaufen sich auf 169,187 Mio. €. gemeine Risiken von insgesamt 47,211 Mio. €. Daneben bestehen Zahlungsverpflichtungen aus Miet- und Verbindlichkeiten Leasingverträgen und anderen Verträgen in Höhe von insgesamt Bei den Sonstigen Verbindlichkeiten haben 200,000 Mio. € eine 50,967 Mio. €; davon werden 17,909 Mio. € innerhalb eines Jah- Restlaufzeit von mehr als fünf Jahre. Alle übrigen Verbindlichkei- res, 11,560 Mio. € bis in fünf Jahren fällig. In mehr als fünf Jahren ten haben wie im Vorjahr eine Restlaufzeit von bis zu einem Jahr. sind 21,498 Mio. € fällig.

Haftungsverhältnisse Aus Gewährleistungsverpflichtungen für Garantien Dritter und 6.4.3.3 Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung Bürgschaften ergeben sich mögliche Verpflichtungen in Höhe Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkosten- von 1,088 Mio. €. Aus Gewährleistungen für Garantien Dritter verfahren aufgestellt. resultieren Haftungsverhältnisse in Höhe von 1,073 Mio. €. Das Bürgschaftsvolumen beträgt 0,015 Mio. €. Der Bayerische Rundfunk erzielt 2015 Erträge aus Rundfunkbei- trägen von insgesamt 927,638 Mio. € (Vorjahr 948,351 Mio. €). Der Bayerische Rundfunk tritt in sämtliche Verpflichtungen der Mehrerträge in Höhe von 47,667 Mio. € wurden entsprechend BRmedia GmbH aus laufenden Versorgungsverpflichtungen auf der Vorgabe der KEF einer Rücklage zugeführt. Grundlage von Pensionszusagen gegenüber Betriebsrenten so- wie aus Verpflichtungen gegenüber Inhabern unverfallbarer Ver- In den Sonstigen betrieblichen Erträgen sind Erträge aus der sorgungs- und Beihilfeanwartschaften i. S. d. § 1 BetrAVG inso- Auflösung von Rückstellungen in Höhe von 5,481 Mio. € (Vorjahr weit ein, als die BRmedia GmbH diese Verpflichtungen nicht 5,166 Mio. €), periodenfremde Erträge von 2,226 Mio. € sowie Er- oder nicht vollständig erfüllen kann. Diese Verpflichtungen sind träge aus der Währungsumrechnung von 0,103 Mio. € (Vorjahr

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 40 Anhang

0,053 Mio. €) und unter den Sonstigen betrieblichen Aufwen- dungen sind Aufwendungen aus der Währungsbewertung von 0,002 Mio. € (Vorjahr 0,002 Mio. €) enthalten.

In den Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegen- stände des Anlagevermögens und Sachanlagen sind außerplan- mäßige Abschreibungen von 1,238 Mio. € auf Grundstücke und Gebäude des Sondervermögens Altersversorgung enthalten.

Die Zinsen und ähnliche Aufwendungen enthalten Zinsanteile für Pensions- und ähnliche Verpflichtungen von 47,621 Mio. € (Vorjahr 49,865 Mio. €) und für Sonstige Rückstellungen von 1,498 Mio. EUR (Vorjahr 1,494 Mio. €)

Aus der Anwendung von Art. 66 und Art. 67 Abs. 1 bis 5 EGHGB (Übergangsvorschriften zum BilMoG) resultieren außerordentli- che Aufwendungen von 8,960 Mio. EUR.

Bei den Steuern vom Einkommen und Ertrag sind die gemäß Er- tragssteuerumlage von der BRmedia erstatteten Steuern von 3,314 Mio. € (Vorjahr 3,343 Mio. €) enthalten.

6.4.3.4 Sonstige Angaben Abschlussprüferhonorar Das Gesamtbruttohonorar beträgt 0,118 Mio. €, davon für die Jahresabschlussprüfung 0,075 Mio. €, für andere Bestätigungs- leistungen 0,037 Mio. € und für sonstige Leistungen 0,006 Mio. €.

Mitarbeiter 2015 waren im Durchschnitt 3.393 festangestellte Mitarbeiter einschließlich befristeter Verträge – ausgenommen Auszubil- dende und Volontäre – beschäftigt.

München, den 8. April 2016

Ulrich Wilhelm Intendant

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 41 Anhang

6.4.3.5 Anlagespiegel 2015

Anschaffungs- oder Herstellungskosten Kumulierte Abschreibungen Buchwerte

Stand am Zugänge Abgänge Umbuchungen Stand am Stand am Zugänge Abgänge Zuschreibungen Stand am Stand am Stand am

01.01.2015 31.12.2015 01.01.2015 31.12.2015 31.12.2015 31.12.2014 E E E E E E E E E E E E

I. Immaterielle Vermögensgegenstände

Konzessionen, gewerbli- che Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte Lizenzen an solchen Rech- ten und Werten 70.544.986,64 2.974.663,60 181.017,27 0,00 73.338.632,97 67.245.126,64 2.371.682,60 145.593,27 0,00 69.471.215,97 3.867.417,00 3.299.860,00

70.544.986,64 2.974.663,60 181.017,27 0,00 73.338.632,97 67.245.126,64 2.371.682,60 145.593,27 0,00 69.471.215,97 3.867.417,00 3.299.860,00

II. Sachanlagen

1.Grundstücke, grund- stücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 400.236.921,66 3.236.580,60 102.455,56 4.341.478,08 407.712.524,78 268.303.120,01 8.857.818,24 102.455,56 0,00 277.058.482,69 130.654.042,09 131.933.801,65

(davon Sondervermögen Altersversorgung) (55.712.042,76) (58.881.317,32)

2.Technische Anlagen und Maschinen 404.617.500,48 16.784.037,90 26.120.346,06 2.619.858,23 397.901.050,55 337.710.962,48 25.360.835,13 26.068.125,06 0,00 337.003.672,55 60.897.378,00 66.906.538,00

3.Andere Betriebs- und Geschäftsausstattung 84.572.590,96 5.541.080,65 3.869.030,36 -1.143,48 86.243.497,77 70.140.988,80 6.228.555,17 3.818.948,36 0,00 72.550.595,61 13.692.902,16 14.431.602,16

4.Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 7.339.347,11 2.821.154,03 0,00 -6.960.192,83 3.200.308,31 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 3.200.308,31 7.339.347,11

896.766.360,21 28.382.853,18 30.091.831,98 0,00 895.057.381,41 676.155.071,29 40.447.208,54 29.989.528,98 0,00 686.612.750,85 208.444.630,56 220.611.288,92

III. Finanzanlagen

1.Beteiligungen 14.484.548,02 0,00 0,00 0,00 14.484.548,02 309.330,57 0,00 0,00 0,00 309.330,57 14.175.217,45 14.175.217,45

2.Ausleihungen an Unter- nehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis be- 258.000,00 0,00 0,00 0,00 258.000,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 258.000,00 258.000,00 steht

3.Wertpapiere des Anlagevermögens 421.510.832,34 51.258.270,46 0,00 0,00 472.769.102,80 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 472.769.102,80 421.510.832,34

(davon Sondervermögen Altersversorgung) (472.769.102,80) (421.510.832,34)

4.Sonstige Ausleihungen 412.924.655,43 181.901.854,71 73.102.933,48 0,00 521.723.576,66 8.410,73 0,00 0,00 0,00 8.410,73 521.715.165,93 412.916.244,70

(davon Sondervermögen Altersvorsorge) (232.265.162,92) (261.364.596,70)

(davon Sondervermögen Beitragsmehrerträge) (19.609.091,40) (18.000.000,00)

849.178.035,79 233.160.125,17 73.102.933,48 0,00 1.009.235.227,48 317.741,30 0,00 0,00 0,00 317.741,30 1.008.917.486,18 848.860.294,49

Anlagevermögen gesamt 1.816.489.382,64 264.517.641,95 103.375.782,73 0,00 1.977.631.241,86 743.717.939,23 42.818.891,14 30.135.122,25 0,00 756.401.708,12 1.221.229.533,74 1.072.771.443,41

(davon Sondervermögen Altersversorgung) (760.746.308,48) (741.756.746,36) (davon Sondervermögen Beitragsmehrerträge) (19.609.091,40) (18.000.000,00)

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 42 Bestätigungsvermerk

Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers

An die Anstalt des öffentlichen Rechts, München:

Wir haben den Jahresabschluss - bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung sowie An- hang - unter Einbeziehung der Buchführung und den Lagebericht des Bayerischer Rundfunk Anstalt des öffentlichen Rechts, München, für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2015 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Be- stimmungen der Wirtschaftsordnung liegen in der Verantwortung des Intendanten der Anstalt. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und über den Lagebericht abzugeben.

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstä- tigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Anstalt sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rech- nungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchfüh- rung, Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen des Intendanten sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlus- ses und des Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 43 Bestätigungsvermerk

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Wirt- schaftsordnung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Anstalt. Der Lagebericht steht in Einklang mit dem Jahresabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Anstalt und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Frankfurt, 8. April 2016

Ebner Stolz GmbH & Co. KG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft

Marcus Grzanna Carl-Markus Groß Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 44 7. Ergänzende Übersichten Erträge und Aufwendungen

7.1 Erträge und Aufwendungen

In zwei Tabellen werden die Ertrags- und Aufwandspositionen 2015 dargestellt und den Vorjahreswerten gegenübergestellt. Zusätzlich werden in der letzten Spalte die Prozentanteile der Er- trags- bzw. Aufwandskomponenten am Gesamtertrag bzw. -auf- wand ausgewiesen. Die Nummerierung der Ertrags- und Aufwandskomponenten ist identisch mit der in der Gewinn- und Verlustrechnung. Die Abweichungen zu 2014 werden im Lagebericht erläutert.

Erträge 2015 2014 Differenz Differenz1 Anteil 2015 Mio. € Mio. € Mio. € % %

1. Erträge aus Rundfunkbeiträgen

a) Rundfunkbeitragsaufkommen in Bayern 1.312,2 1.327,7 -15,5 9,0% b) Anteil ZDF gemäß Staatsvertrag -324,3 -320,3 -4,0 1,2% c) Anteil DeutschlandRadio gemäß Staatsvertrag -35,3 -33,8 -1,5 -4,5% d) Anteil der Landesmedienanstalten gemäß Staatsvertrag -24,9 -25,2 0,3 -1,2%

927,6 948,4 -20,8 -2,2% 86,3%

2. Erhöhung (Vj. Verminderung) des Bestandes an fertigen und unfertigen Produktionen 2,4 -24,2 26,6 -110,0% 0,2% 3. Sonstige betriebliche Erträge a) Erträge aus Kostenerstattungen 25,5 28,6 -3,1 -0,1% 2,4% davon BRmedia GmbH (12,6) (14,7) -(2,1) -(14,0%) (1,2%) b) Andere Betriebserträge 84,2 90,4 -6,2 -6,8% 7,8% 109,6 118,9 -9,3 -7,8% 10,2% 1.039,7 1.043,1 -3,4 -0,3% 96,7%

9. Erträge aus Beteiligungen 9,0 8,4 0,6 6,6% 0,8% davon BRmedia GmbH (7,5) (6,9) (0,6) (8,8%) (0,7%) 10. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 24,8 24,1 0,7 2,8% 2,3% 11. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 1,2 0,9 0,2 25,7% 0,1% 35,0 33,5 1,5 4,4% 3,3% Summe Erträge 1.074,6 1.076,5 -1,9 -0,002% 100,0%

1 – Prozentzahlen errechnet auf Basis ungerundeter Werte

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 46 Erträge und Aufwendungen

1 Aufwendungen 2015 2014 Differenz Differenz Anteil 2015 Mio. € Mio. € Mio. € % % 4. Personalaufwand

a) Gehälter 213,9 209,3 4,6 2,2% 18,9% b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützungen 35,4 35,1 0,4 1,1% 3,1% c) Aufwendungen für Altersversorgung 134,0 79,0 55,0 69,6% 11,8% 383,4 323,4 60,0 18,6% 33,8% 5. Aufwand für bezogene Leistungen/Materialaufwand a) Aufwendungen für bezogene Leistungen aa) Urheber-, Leistungs- und Herstellervergütungen 249,0 250,9 -1,9 -0,7% 22,0% ab) Anteil an Programmgemeinschaftsaufgaben und Koprod. 172,3 182,6 -10,2 -5,6% 15,2% ac) Produktionsbezogene Fremdleistungen 19,2 19,2 0,0 -0,1% 1,7% 440,5 452,7 -12,1 -2,7% 38,8% b) Aufw. f. Roh-,Hilfs- und Betriebsstoffe u.bezogene Waren 8,6 10,8 -2,2 -20,4% 0,8% c) Technische Leistungen für die Rundfunkversorgung 19,5 19,9 -0,5 -2,4% 1,7% 468,6 483,4 -14,8 -3,1% 41,3% 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 42,8 44,8 -2,0 -4,5% 3,8% 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen a) Aufwendungen für den Beitragseinzug 29,6 27,8 1,8 6,5% 2,6% b) Übrige betriebliche Aufwendungen 134,1 133,0 1,1 0,8% 11,8% 163,7 160,8 2,9 1,8% 14,4% 8. Zuwendungen gemäß Staatsvertrag a) Zuwendungen zum Finanzausgleich 12,5 11,7 0,8 6,9% 1,1% b) Beitragsanteil KEF 0,1 0,1 0,0 5,6% 0,0% 12,6 11,8 0,8 6,9% 1,1% 12. Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,0 0,0 0,0 0,0% 0,0% 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 49,6 51,4 -1,8 -3,5% 4,4% 15. Außerordentliche Aufwendungen = a.o. Ergebnis 9,0 9,0 0,0 0,0% 0,8% 16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4,1 4,1 0,0 1,2% 0,4% 17. Sonstige Steuern 0,1 0,2 -0,1 -2,9% 0,0%

Summe Aufwendungen 1.133,9 1.088,8 45,1 4,0% 100,0%

18. Jahresfehlbetrag -59,3 -12,3 -47,0 383,1% 19. Entnahme aus den Rücklagen 1,7 23,8 22,1 -92,9% 20. Einstellung in die Rücklagen 50,2 62,3 -12,1 -19,4% 21. Bilanzverlust -107,8 -50,7 -57,1 112,4%

1 – Prozentzahlen errechnet auf Basis ungerundeter Werte

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 47 Beiträge

2015 2014 Differenz Differenz1 Anteil 7.2 Beiträge Monatlicher Rundfunkbeitrag 2015 € € € Mio. Mio. Mio. % % Seit dem am 1. Januar 2013 in Kraft getretenen 15. Rundfunkände- Mit dem 15. Rundfunkänderungsstaatsvertrag ist das Modell des 4. Personalaufwand rungsstaatsvertrag ist im privaten Bereich für jede Wohnung ein geräteunabhängigen Rundfunkbeitrags in Kraft getreten. Damit Rundfunkbeitrag zu entrichten. Im nicht privaten Bereich richtet entfällt die bisherige Aufteilung in Grund- und Fernsehgebühr. a) Gehälter 213,9 209,3 4,6 2,2% 18,9% sich der Rundfunkbeitrag nach der Zahl der Betriebsstätten, der b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für Unterstützungen 35,4 35,1 0,4 1,1% 3,1% Beschäftigten und der betrieblich genutzten Kraftfahrzeuge bzw. c) Aufwendungen für Altersversorgung 134,0 79,0 55,0 69,6% 11,8% der Anzahl der Hotel- und Gästezimmer sowie Ferienwohnungen. Entwicklung der Bestandszahlen 383,4 323,4 60,0 18,6% 33,8% 5. Aufwand für bezogene Leistungen/Materialaufwand Die KEF prognostizierte in ihrem 19. Bericht mit der Umstellung Neben der Höhe des Monatsbeitrags ist die Zahl der Wohnungen verbundene Beitragsmehrerträge und empfahl deshalb den Län- und Betriebsstätten ein weiterer Einflussfaktor auf das Volumen a) Aufwendungen für bezogene Leistungen dern, den Beitrag ab 2015 abzusenken. Am 1. April 2015 trat der der Beitragserträge. Der Bestand der erfassten Wohnungen in Bay- aa) Urheber-, Leistungs- und Herstellervergütungen 249,0 250,9 -1,9 -0,7% 22,0% 16. Rundfunkänderungsstaatsvertrag und der um 48 Cent redu- ern hat sich von 5.978.873 (31. Dezember 2014) auf 5.937.399 Woh- ab) Anteil an Programmgemeinschaftsaufgaben und Koprod. 172,3 182,6 -10,2 -5,6% 15,2% zierte monatliche Rundfunkbeitrag in Höhe von 17,50 € in Kraft. nungen reduziert (-0,7%). Deutschlandweit ist der Bestand der ac) Produktionsbezogene Fremdleistungen 19,2 19,2 0,0 -0,1% 1,7% gemeldeten Wohnungen im Jahr 2015 um 0,9 % zurückgegangen. 440,5 452,7 -12,1 -2,7% 38,8% Im Jahr 2015 verbuchte der Bayerische Rundfunk Beitragserträge in Der Bestand der Betriebsstätten ist dagegen um 4 % angestiegen. Höhe von insgesamt 927,6 Mio. €. Im Vergleich zum Vorjahr stellt b) Aufw. f. Roh-,Hilfs- und Betriebsstoffe u.bezogene Waren 8,6 10,8 -2,2 -20,4% 0,8% dies ein Minus von 20,8 Mio. € dar, was insbesondere auf die o.g. Der Bestand der erfassten Betriebsstätten in Bayern hat sich um c) Technische Leistungen für die Rundfunkversorgung 19,5 19,9 -0,5 -2,4% 1,7% Absenkung des Rundfunkbeitrages zurückzuführen ist. Die Erträge 3,5% von 674.598 (31. Dezember 2014) auf 698.349 Betriebsstät- 468,6 483,4 -14,8 -3,1% 41,3% aus dem privaten Bereich verringerten sich dabei um 19,3 Mio. €, ten erhöht. Die Höhe des monatlichen Rundfunkbeitrags der Be- € 6. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände die aus dem nicht privaten Bereich um 1,5 Mio. . triebsstätten ist nach den Beschäftigten pro Betriebsstätte ge- staffelt. Ca. 63% der Betriebsstätten sind der kleinsten Staffel (1/3 des Anlagevermögens und Sachanlagen 42,8 44,8 -2,0 -4,5% 3,8% Die tatsächlich verwendbaren Beitragserträge des Bayerischen Monatsbeitrag: 5,99 € bzw. ab 01.04.2015: 5,83 €) zugeordnet. Wei- 7. Sonstige betriebliche Aufwendungen Rundfunks betrugen im Jahr 2015 jedoch nur 879,5 Mio. €, lagen tere 23% (Betriebsstätten in Wohnungen) sind gänzlich befreit. a) Aufwendungen für den Beitragseinzug 29,6 27,8 1,8 6,5% 2,6% also um 48,2 Mio. € unter den verbuchten Erträgen. Diesen Dif- b) Übrige betriebliche Aufwendungen 134,1 133,0 1,1 0,8% 11,8% ferenzbetrag, der sich rechnerisch aus den Mehreinnahmen er- Neben dem Beitrag für die Betriebsstätte haben Betriebe, mit 163,7 160,8 2,9 1,8% 14,4% gibt, die über den durch die KEF festgestellten Bedarf hinausge- Ausnahme der Einrichtungen des Gemeinwohls, auch einen Bei- hen, muss der BR größtenteils in eine Beitragsrücklage einstellen trag für Kraftfahrzeuge zu entrichten. Grundsätzlich ist für jedes 8. Zuwendungen gemäß Staatsvertrag (47,7 Mio. €); der Rest von 0,5 Mio. € erhöht die BR-Zahlung im nicht privat genutzte Kraftfahrzeug ein Drittelbeitrag zu bezah- a) Zuwendungen zum Finanzausgleich 12,5 11,7 0,8 6,9% 1,1% Rahmen des ARD-Finanzausgleichs. Die Mittel aus der Beitrags- len. Pro Betriebsstätte ist ein Kraftfahrzeug beitragsfrei, soweit b) Beitragsanteil KEF 0,1 0,1 0,0 5,6% 0,0% rücklage stehen voraussichtlich ab 2017 den Landesrundfunkan- bereits ein Beitrag entrichtet wird. Mit Stand zum 31.12.2015 sind 12,6 11,8 0,8 6,9% 1,1% stalten zur Deckung ihres Finanzbedarfs zur Verfügung. Die Mi- in Bayern 821.346 Kraftfahrzeuge erfasst. 12. Abschreibungen auf Finanzanlagen 0,0 0,0 0,0 0,0% 0,0% nisterpräsidentenkonferenz wird darüber wahrscheinlich am 18.06.2016 entscheiden. 13. Zinsen und ähnliche Aufwendungen 49,6 51,4 -1,8 -3,5% 4,4%

15. Außerordentliche Aufwendungen = a.o. Ergebnis 9,0 9,0 0,0 0,0% 0,8% Die Höhe der Beitragserträge wird im Wesentlichen von der 16. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 4,1 4,1 0,0 1,2% 0,4% Höhe des monatlichen Rundfunkbeitrags, der Entwicklung der 17. Sonstige Steuern 0,1 0,2 -0,1 -2,9% 0,0% Bestandszahlen (Wohnungen, Betriebsstätten, Kfz usw.) sowie der Befreiungs- und Forderungsausfallquote bestimmt. Im Fol- genden werden diese Einflussfaktoren näher erläutert. Summe Aufwendungen 1.133,9 1.088,8 45,1 4,0% 100,0%

18. Jahresfehlbetrag -59,3 -12,3 -47,0 383,1% 19. Entnahme aus den Rücklagen 1,7 23,8 22,1 -92,9% 20. Einstellung in die Rücklagen 50,2 62,3 -12,1 -19,4% 21. Bilanzverlust -107,8 -50,7 -57,1 112,4%

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 48 Beiträge

In 2015 wurde der Rundfunkbeitrag wie folgt aufgeteilt:

Verteilung Rundfunkbeiträge ermäßigter voller %ualer (bis 31.03.2015) Drittelbeitrag Beitrag Anteil - in € - - in € - - in % - Monatlicher Rundfunkbeitrag brutto 5,99 17,98 100,0000 vorab: Landesmedienanstalten (LMA) 0,11 0,34 1,8989 verbleiben (Monatsbeitrag ohne LMA) 5,88 17,64 98,1011 davon: ZDF 1,46 4,37 24,7579 Deutschlandradio 0,15 0,46 2,6126 Anteil ARD 4,27 12,81 72,6295

Verteilung Rundfunkbeiträge ermäßigter voller Prozentualer (im Zeitraum 01.04.2015 bis 31.12.2015) Drittelbeitrag Beitrag Anteil - in € - - in € - - in % - Monatlicher Rundfunkbeitrag brutto 5,83 17,50 100,0000 vorab: Landesmedienanstalten (LMA) 0,11 0,33 1,8989 verbleiben (Monatsbeitrag ohne LMA) 5,728 17,17 98,1011 davon: ZDF 1,44 4,32 25,1813 Deutschlandradio 0,16 0,48 2,7733 Anteil ARD 4,12 12,37 72,0454

Befreiungen und Ermäßigungen Unter bestimmten Voraussetzungen können sich Personen (und ihre Wohnungen) von der Beitragspflicht befreien oder ihren Bei- trag ermäßigen lassen. In Bayern stieg die Zahl der Befreiungen im privaten Bereich in 2015 um 28.305 Wohnungen (+13,8 %) auf 233.561 Wohnungen an. Die durchschnittliche Befreiungsquote liegt in Bayern mit 3,9 % jedoch deutlich unter der durchschnitt- lichen deutschlandweiten Befreiungsquote von 7,3 %. Die Zahl der Ermäßigungen sank im Jahr 2015 in Bayern um 2.363 (-3,5 %) auf 65.772 Wohnungen.

Forderungsausfallquote In Bayern verringerte sich die Forderungsausfallquote (Höhe der nicht einbringbaren Beitragsforderungen bezogen auf das ge- samte Beitragsvolumen) um 0,8 Prozentpunkte auf 1,5 %. Deutsch- landweit betrug die Quote 2,8 %.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 49 Personal

7.3 Personal 34 Planstellen (Vorjahr: 17) wurden höherbewertet, 18 Planstellen (Vorjahr: 21) wurden rückbewertet. 7.3.1 Anzahl Beschäftigte Im Jahresdurchschnitt waren 107 Planstellen (Vorjahr: 101) unbe- Der Bayerische Rundfunk weist im Berichtsjahr 2015 insgesamt setzt, was einem Stellenbesetzungsgrad von 96,5% (Vorjahr: 3.175 Stellen aus (Vorjahr: 3.197). Die Zahl beinhaltet 3.036 Plan- 96,7%) entspricht. stellen und 139 Stellen außerhalb des Stellenplans für nicht dau- erhafte Aufgaben, wie z.B. längerfristige Projekte. Die Zahl der Planstellen reduzierte sich um 18, die der Stellen außerhalb des Stellenplans (AST-Stellen) um 4.

Seit 1993 – dem Jahr mit der höchsten Planstellenzahl – wurden 241 Plan- und 91 AST-Stellen, insgesamt also 332 Stellen, abge- baut. Neben den zahlenmäßigen Veränderungen im Stellenplan wurden 2015 vier Planstellen (Vorjahr: 1) intern in den Bereich mit dem vordringlichsten Bedarf verlegt. Die Verlegungen dienen der internen Kapazitätsumschichtung zur Vermeidung von neuen Plan- stellen und Höherbewertungen. Der Einsatz der Personalressour- cen wird damit optimiert.

Zuordnung der festangestellten Mitarbeiter (Planstellen) auf Direktionen *

Vergleichszahlen 2015 2014

Intendanz, Juristische Direktion (5 %) Intendanz, Juristische Direktion 154 154

Verwaltungsdirektion (15 %) Verwaltung 273 269

Allgemeine Dienste 181 204

insgesamt 454 473

Hörfunkdirektion (18 %) Redaktion 288 327

Orchester und Chor 246 247

insgesamt 534 574

Fernsehdirektion (8 %) Fernsehdirektion 252 253

Informationdirektion (10 %) Informationsdirektion 296 260

Produktions- und Technikdirektion (44 %) Technik 409 333

Fernsehproduktion 723 738

Hörfunkproduktion 214 269

insgesamt 1346 1340

* Planstellen 2015 nach Struktur des Wirschaftsplans 2016

Die Abweichungen zu den Vorjahreszahlen ergeben sich im Wesentlichen durch organisatorische Umgliederungen sowie durch unterjährige Stellenverlegungen infolge geänderter Aufgabenverteilungen.

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 50 Personal

Ergänzend ist festzuhalten, dass zum 31.12.2015 70 freie Mitar- Bezüge der Geschäftsleitung beiterinnen und Mitarbeiter (55 Vollzeitstellen) im Zuge von Kla- Die Jahresgrundvergütung des Intendanten belief sich im Jahr geverfahren auf Basis des Gagenarbeitnehmer-Tarifvertrages in 2015 auf 328.812 €. Festanstellung übernommen wurden. Die Jahresgrundvergütung der sechs Direktorinnen bzw. Direk- toren betrug im gleichen Zeitraum in Summe 1.252.650 €. Die Tarifsituation Steigerung gegenüber 2014 erklärt sich vor allem aus der in 2015 Mitte September wurde ein Tarifvertrag mit einer Laufzeit rück- erstmals ganzjährigen Beschäftigung des Informationsdirektors. wirkend vom 01.04.2015 bis 31.07.2017 zwischen dem BR und den Gewerkschaften für die Festangestellten, arbeitnehmerähnli- Weitere 33 Mitarbeiter/-innen erhalten eine sog. Sondervergü- chen freien Mitarbeitern, Gagisten, Auszubildenden und Volon- tung . Dabei handelt es sich im Wesentlichen um den Personen- täre abgeschlossen. Auszubildende erhalten mit jeweils 30 € kreis, der nach Art. 7 Abs. 3 Ziffer 3 des Bayerischen Rundfunkge- mehr zum 01.11.2015 und zum 01.06.2016 eine überproportionale setzes die Funktion einer/eines leitenden Angestellten ausübt. Steigerung. Die zahlenstärkste Gruppe, die Festangestellten, er- hielt zum 01.11.2015 eine Tarifsteigerung von 2,0% und weitere € 2,0%, mindestens jedoch 75 mehr, zum 01.06.2016. Damit lie- Monatsgehalt Stufe gen die Steigerungen der Festangestellten unter dem Abschluss ab 01.11.2015 des Öffentlichen Dienstes (2,1% und 2,3%). Dieser Abschlag soll 1 9.422,00 die Tatsache ausgleichen, dass die Pensionserhöhungen im Öf- fentlichen Dienst auf 1% p.a. begrenzt sind. So wird der KEF-For- 2 9.786,00 derung Genüge getan, dass sich die Tarifsteigerungen der An- 3 10.172,00 stalten am Tarifvolumen der Länder orientieren. Diese Differenz von summiert 0,4% wird jedoch an die Beschäftigten zusätzlich 4 10.601,00 ausbezahlt, falls sich die Verhandlungspartner bis zum 31.03.2017 auf eine Reform der Altersversorgung einigen: mit einer Pauschal- 5 10.966,00 € zahlung von 289 pro Vollzeit-Beschäftigten im April 2017. 6 11.105,00

7 11.577,00

8 12.178,00

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 51 Programmleistung Hörfunk und fernsehen

7.4 Programmleistung 2015

7.4.1 Sendezeiten des Hörfunks nach Programmen und Hauptabteilungen 2015 (in Minuten)

Hauptabteilung Programme

Bayern 1 Bayern 2 Bayern 3 BR-Klassik B5 aktuell* Bayern plus, Gesamt BR Heimat, Puls, B5 plus Hörfunkdirektion 5.731 5.731 Bayern 1 545.859 40.369 7.538 593.766 Bayern 2 6.120 326.663 990 14.976 348.749 Bayern 3 459.685 459.685 BR-Klassik 223 83.982 444.985 529.190 B5 aktuell 43.277 56.944 53.931 31.662 501.155 686.969 Studio Franken 45.073 26.815 43.025 114.913 Werbung 7.465 357 10.995 197 1.931 20.945 Digitalprogramme 2.102.400 2.102.400 Sendezeit 2015 648.017 535.130 525.600 525.600 525.600 2.102.400 4.862.347 Sendezeit 2014 651.634 531.225 525.600 525.600 525.600 2.102.400 4.862.059 Veränderung zum Vorjahr in % - 0,56 % + 0,74 % + 0,00 % + 0,00 % + 0,00 % + 0,00 % - 0,01 %

7.4.2 Sendezeiten des Fernsehens nach Programmgruppen 2015

2015 2014 Programmgruppe Erstes BR Fernsehen ARD-alpha zusammen zusammen Deutsches Fernsehen Minuten Minuten Minuten Minuten Anteil % Minuten Anteil % Aktuelles und Landesberichte* 117 46.291 46.408 4,1 39.821 3,6 Ausland und Magazine* 1.053 15.796 16.849 1,5 19.973 1,8 Bayern und Unterhaltung 2.697 56.988 59.685 5,3 53.771 4,8 Innenpolitik und Zeitgeschehen* 1.556 20.590 22.146 2,0 27.525 2,5 Kultur und Familie 6.847 76.037 76.330 159.214 14,2 144.537 13,0 Politik* 125 851 77.390 78.366 7,0 70.803 6,4 Spiel – Film – Serie 4.661 133.259 2.250 140.170 12,5 134.408 12,1 Sport und Freizeit* 76 25.773 5.475 31.324 2,8 32.870 3,0 Wissenschaft – Bildung – Geschichte 1.017 59.391 364.155 424.563 37,8 446.746 40,2 Studio Franken 14.026 14.026 1,2 14.142 1,3 Sonstiges 1.502 72.093 73.595 6,5 73.352 6,6 Zusammen 19.651 521.095 525.600 1.066.346 94,9 1.057.948 95,1 BR Anteile an - Gemeinschaftssendungen* 45.962 45.962 4,1 43.892 3,9 - Vormittagsprogramm 5.194 5.194 0,5 4.742 0,4 - Vorabendprogramm 6.138 6.138 0,5 5.904 0,5 (einschließlich Werbezeit) Sendeleistung insgesamt 76.945 521.095 525.600 1.123.640 100,0 1.112.486 100,0 Veränderung zum Vorjahr in % +0,2% +2,2% +0,0% +1,0% +0,0%

* – Informationsdirektion

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 52 8. Bericht des Verwaltungsrats und Beschluss des Rundfunkrats zwei Gremienvorlagen

Bericht des Verwaltungsrats zur Wirtschaftsrechnung Beschluss des Rundfunkrats zur Wirtschaftsrechnung einschließlich Jahresabschluss 2015 einschließlich Jahresabschluss 2015

Im 67. Geschäftsjahr des Bayerischen Rundfunks vom 01.01. bis Der Rundfunkrat stellt gemäß Art. 13 Abs. 2 in Verbindung mit 31.12.2015 ist der Verwaltungsrat seinen Aufgaben gemäß Art. 10 Art. 7 Abs. 3 Ziffer 6 Bayerisches Rundfunkgesetz (BayRG) die vom und 13, Abs. 2 Bayerisches Rundfunkgesetz (BayRG)) in zehn Ple- Verwaltungsrat überprüfte Wirtschaftsrechnung einschließlich narsitzungen sowie in einer internen Sitzung und in einer ge- des Jahresabschlusses 2015 fest und entlastet den Intendanten meinsamen Klausur mit dem Ältestenrat des Rundfunkrats aufgrund der uneingeschränkten Bestätigungsvermerke der nachgekommen. Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG für das Wirtschaftsjahr 2015. Die Wirtschaftsrechnung 2015 gem. § 19 Wirtschaftsordnung wurde in der Sitzung des Verwaltungsrats am 11.07.2015 über- Der Rundfunkrat bestellt die Ebner Stolz GmbH & Co. KG Wirt- prüft. Vorausgegangen war die Prüfung von Wirtschaftsrech- schaftsprüfungsgesellschaft zum Abschlussprüfer der Wirt- nung und Jahresabschluss durch die Wirtschaftsprüfungsgesell- schaftsrechnung 2016 einschließlich des Jahresabschlusses. schaft Ebner Stolz GmbH & Co. KG, deren uneingeschränkter Bestätigungsvermerk jeweils vorliegt. Gemäß Art. 13 Abs. 2 Bayerisches Rundfunkgesetz (BayRG) erfolgt die Rechnungsprü- München, 14.07.2016 fung 2015 durch den Bayerischen Obersten Rechnungshof.

Der Verwaltungsrat empfiehlt dem Rundfunkrat, die Wirtschafts- rechnung einschließlich des Jahresabschlusses 2015 festzustellen und den Intendanten aufgrund der uneingeschränkten Bestäti- Der Vorsitzende des Rundfunkrats gungsvermerke der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft für das Dr. Lorenz Wolf Wirtschaftsjahr 2015 zu entlasten.

München, 11.07.2016

Die Vorsitzende des Verwaltungsrats Barbara Stamm

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 54 9. Organisation im Bayerischen Rundfunk organisation im bayerischen rundfunk

Rundfunkrat Hörfunkdirektion Vorsitzender Direktor Dr. Lorenz Wolf Martin Wagner

PB Bayern 1 – Bayern 3 – Puls Verwaltungsrat Walter Schmich Vorsitzende Barbara Stamm PB Bayern 2 Wolfgang Aigner (bis 31.12.2015) Intendanz Intendant Stefan Maier Ulrich Wilhelm (seit 01.04.2016)

HA Intendanz PB BR-Klassik Stefan Wittich Oswald Beaujean

HA Strategie und Innovationsmanagement Verwaltungsdirektion Dr. Roland Scheble Direktor Dr. Albrecht Frenzel Studio Franken Dr. Kathrin Degmair HA Finanzwesen Jürgen Wieland

Juristische Direktion HA Personal, Honorare und Lizenzen Direktor Monika Rapp Prof. Dr. Albrecht Hesse (seit 01.04.2015) (Stellvertreter des Intendanten) HA Allgemeine Dienste Thomas Kiermeyer

HA Archive, Dokumentation, Recherche Rainer Tief

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 56 organisation im bayerischen rundfunk

Fernsehdirektion Produktion- und Technikdirektion Direktorin Direktorin Bettina Reitz Prof. Dr. Dr. Birgit Spanner-Ulmer (bis 30.09.2015) HA Produktionsbetrieb FS Wolfgang Haas Andreas Bönte (komm.: 01.10.2015 – 29.02.2016) HA Technischer Fernsehbetrieb Ludwig Konther Dr. Reinhard Scolik (seit 01.03.2016) HA Planung Helwin Lesch PB Planung und Entwicklung BFS (bis 31.07.2015) Andreas Bönte Frank Lott PB Planung und Entwicklung ARD-alpha (seit 01.01.2016) Werner Reuß HA IT und Medientechnik PB Unterhaltung und Heimat Josef Spitzlberger Annette Siebenbürger HA Verbreitung und Controlling PB Spiel – Film – Serie Wolfram Hilsenbeck Bettina Ricklefs (bis 31.07.2015)

PB Wissenschaft – Bildung – Geschichte Helwin Lesch Werner Reuß (seit 01.08.2015)

PB Kultur Dr. Sabine Scharnagl Informationsdirektion (bis 31.03.2016) Direktor Thomas Hinrichs Anke Mai (seit 01.04.2016) PB Politik FS Sigmund Gottlieb

PB B5 aktuell Politik und Wirtschaft Mercedes Riederer

PB Sport und Freizeit FS Klaus Kastan

PB Bayern Dr. Susanne Zimmer

BR-Stand Mai 2016

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 57 organisation im bayerischen rundfunk

HA Verwaltungsrat Rundfunkrat Studio Franken Vors. Barbara Stamm Vors. Dr. Lorenz Wolf Intendanz Intendant Geschäftsführerin: Monika Panitz Ulrich Wilhelm HA Interne Revision Strategie u. Innova- tionsmanagement

Pressesprecherin Datenschutzbeauftragte Sylvie Stephan Barbara Nickel

Gleichstellungsbeauftragte Sandra David

Jugendschutzbeauftragte Dr. Sabine Mader

Juristische Direktion Informations- Produktions-/ Hörfunkdirektion Fernsehdirektion Verwaltungsdirektion Technikdirektion Prof. Dr. direktion 1 Martin Wagner Dr. Reinhard Scolik Dr. Albrecht Frenzel Prof. Dr. Dr. Birgit Albrecht Hesse Thomas Hinrichs Spanner-Ulmer

PB Symphonieorchester PB Rechtsangelegen- Planung und HA Produktion u. Sendung Rundfunkorchester Politik heiten Entwicklung Finanzwesen HF Chor FS BR Fernsehen

PB PB HA HA Planung und PB Beitragsservice Personal, Honorare Bayern 1 – Entwicklung Bayern Produktionsbetrieb Bayern 3 – PULS ARD-alpha und Lizenzen FS

PB PB HA PB HA Unterhaltung B5 aktuell Technischer Bayern 2 Allgemeine Dienste und Heimat Politik u. Wirtschaft Fernsehbetrieb

PB PB PB HA HA Sport und Archive, Dokumen- BR-Klassik Spiel – Film –Serie Planung Freizeit tation, Recherche

PB HA Wissenschaft – IT und Bildung – Geschichte Medientechnik

PB HA Kultur und Familie Verbreitung und Controlling

1 – Stellvertreter des Intendanten BR-Stand Mai 2016

Geschäftsbericht des Bayerischen Rundfunks 2015 58 Herausgeber Bayerischer Rundfunk Rundfunkplatz 1 80335 München

Konzept und Gestaltung BR, Corporate Design fpm factor product münchen

Grafische Umsetzung BR, Abteilung Design

Titelbild BR/Denis Pernath

© Bayerischer Rundfunk 2016