bulwiengesa
WOHNRAUMKONZEPT
Ingelheim am Rhein
bulwiengesa AG Vorstand: Aufsichtsratsvorsitzender: Hauptsitz: Berlin HypoVereinsbank München Eschersheimer Landstr. 10 Member of GCSC e.V. Ralf-Peter Koschny Hartmut Bulwien Rechtsform: AG BLZ: 70020270, Kto.: 4410433058 60322 Frankfurt am Main Andreas Schulten [email protected] USt-ID: DE 164508347 BIC: HYVEDEMMXXX Tel. +49 69 75 61 467-60 Member of plan 4 21 Thomas Voßkamp www.bulwiengesa.de Charlottenburg HRB 95407 B IBAN: DE13700202704410433058 Fax +49 69 75 61 467-69 Wohnraumkonzept – Ingelheim am Rhein bulwiengesa
erstellt für: Stadt Ingelheim am Rhein Neuer Markt 1, 55218 Ingelheim am Rhein
Projekt-Nr.: P1709-3918
Frankfurt am Main, 29. Mai 2018
bulwiengesa AG Eschersheimer Landstr. 10 60322 Frankfurt am Main Tel. +49 69 75 61 467-60 Fax +49 69 75 61 467-69 Wohnraumkonzept – Ingelheim am Rhein bulwiengesa
VERZEICHNIS DER ABKÜRZUNGEN
EFH Einfamilienhaus ETW Eigentumswohnung HH Haushalt ISEK Integriertes Stadtentwicklungskonzept LK Landkreis MB Research Michael Bauer Research GmbH MFH Mehrfamilienhaus microm microm Micromarketing-Systeme und Consult GmbH MIV Motorisierter Individualverkehr ÖPNV Öffentlicher Personennahverkehr p. a. per annum (pro Jahr) qm Quadratmeter RIWIS Regionales immobilienwirtschaftliches Informationssystem SWOT Strength (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen), Threats (Risiken) VG Verbandsgemeinde WE Wohneinheit ZFH Zweifamilienhaus
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INHALTSVERZEICHNIS URHEBERRECHTLICHER HINWEIS
Seite Die in diesem Gutachten vorgelegten Ermittlungen und Berechnungen sowie die durchgeführten Recherchen wurden nach bestem Wissen 1 VORBEMERKUNG 1 und mit der nötigen Sorgfalt auf der Grundlage vorhandener oder in der Bearbeitungszeit zugänglicher Quellen erarbeitet. Eine Gewähr für 2 STANDORTANALYSE 2 die sachliche Richtigkeit wird nur für selbst ermittelte und erstellte In- 2.1 Makrostandort 2 formationen und Daten im Rahmen der üblichen Sorgfaltspflicht über- 2.2 Soziodemografische und sozioökonomische nommen. Eine Gewähr für die sachliche Richtigkeit für Daten und Rahmenbedingungen 3 Sachverhalte aus dritter Hand wird nicht übernommen. 2.3 Zielgruppenanalyse 8 2.4 Verflechtungsanalyse 13 Die Ausfertigungen dieses Gutachtens bleiben bis zur vollständigen 2.5 SWOT-Analyse 16 Bezahlung des vereinbarten Honorars unser Eigentum. Das Gutach- 3 IMMOBILIENMARKTANALYSE 18 ten ist urheberrechtlich geschützt und bei der bulwiengesa AG regist- 3.1 Wohnungsbestand und Bautätigkeit 18 riert. Alleine der Auftraggeber ist berechtigt, das Gutachten oder Aus- 3.2 Miet- und Kaufpreisentwicklung 21 züge davon (diese jedoch nur mit Quellenangabe) für die gemäß An- 3.3 Wettbewerbsanalyse 28 gebot/Auftrag vereinbarte Zweckbestimmung weiterzugeben. Verviel- 3.4 Bewertung Wohnbauflächenangebot 33 fältigungen, Veröffentlichungen und Weitergabe von Inhalten an Dritte 3.5 Exkurs: Barrierearmer Wohnraum und Betreutes Wohnen 34 in jeglicher Form sind grundsätzlich nur mit vorheriger schriftlicher Ge- 3.6 Exkurs: Auswertung der Expertengespräche 37 nehmigung der bulwiengesa AG und nur mit Angabe der Originalquel- 3.7 Zusammenfassung und Ableitung für den Wohnungsmarkt le gestattet. Ausgenommen ist die Verwendung des Gutachtens oder Ingelheim 40 Teile davon für Vermarktungsprospekte, hier ist ausnahmslos die vor- herige schriftliche Einwilligung der bulwiengesa AG einzuholen. 4 WOHNUNGSBEDARFSPROGNOSE INGELHEIM 41 Frankfurt am Main, der 29. Mai 2018 5 HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN 44
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1 VORBEMERKUNG Die Bausteine unterteilen sich in verschiedene Unterpunkte:
Auftraggeber und Problemstellung – Baustein I – Standortanalyse • Überblick Makrostandort Ingelheim Die Stadt Ingelheim am Rhein hat die unabhängige bulwiengesa AG • Soziodemografische und ökonomische Rahmenbedingungen mit der Erstellung eines Wohnraumkonzepts zur wohnwirtschaftlichen für Ingelheim Weiterentwicklung der Stadt beauftragt. • SWOT-Analyse
Aufgabe der Analyse ist es, auf Basis der vorhandenen Potenziale der – Baustein II – Immobilienmarktanalyse Stadt Ingelheim am Rhein und der derzeitigen Situation auf dem Im- • Angebotsanalyse mobilienmarkt sowie auf Basis der soziodemografischen Rahmenbe- • Nachfrageanalyse dingungen den Status quo zu benennen und Empfehlungen zur weite- • Experteninterviews ren Entwicklung zu geben. – Baustein III – Wohnungsbedarfsprognose
Untersuchungsinhalt – Baustein IV – Handlungsempfehlungen
Für die Untersuchungsschritte wird existierendes, statistisches Materi- Interpretiert und bewertet werden die Ergebnisse vor dem Hintergrund al von bulwiengesa, vom Statistischen Landesamt Rheinland-Pfalz so- der Erfahrungen der bulwiengesa AG in ihrer deutschland- und euro- wie statistisches Material der Stadt Ingelheim genutzt. Ebenso fließen paweiten Forschungs- und Beratungstätigkeit. Daten des RIWIS Online (Regionales Immobilienwirtschaftliches Infor- mationssystem) von bulwiengesa sowie eigene Erkenntnisse und ei- gene Recherchen in die Analyse mit ein.
Inhaltlich und analytisch unterteilt sich das Wohnraumkonzept in drei übergeordnete Analysebausteine: Standortanalyse, Immobilienmarkt und Wohnungsbedarf. Aus diesen ergeben sich abschließende Hand- lungsempfehlungen.
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2 STANDORTANALYSE Ingelheim am Rhein – attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort Zentralörtliche – Große kreisangehörige Stadt im Landkreis Mainz- + 2.1 Makrostandort Funktion Bingen innerhalb des Rhein-Main-Gebietes und seit 1996 Sitz der Kreisverwaltung – Gemäß der Landesplanung ist Ingelheim ein Mittel- zentrum Ingelheim am Rhein – Lage im Raum Wachstumsbranchen – Sitz des weltweit agierenden Pharmaunternehmens + in Ingelheim am Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co.KG*, Rhein 1885 in Ingelheim gegründet, beschäftigte 2016 rund 45.000 Mitarbeiter weltweit (8.500 davon in In- gelheim) – Sonstige Wirtschaftsstruktur unter anderem durch Landwirtschaft geprägt, dabei insbesondere vom Weinanbau – Weitere große bzw. wichtige Unternehmen in Ingel- heim: Weber-Stephen Deutschland GmbH, Biosci- entia Medizinische Diagnostik GmbH, Gemünden Bau, Molitor Immobilien Versorgungsangebot – Breites Angebot von Waren des periodischen und + aperiodischen Bedarfs (u.a. Neue Mitte Ingelheim) Großräumige – Lage am Rheinknie im westlichen Rhein-Main-Ge- + Ingelheim am Rhein Verkehrsanbindung biet und durch die Eingemeindung von Wackern- heim und Heidesheim ab 2019 angrenzend an Mainz – Anschlussstellen Ingelheim-Ost und Ingelheim- West über die A 60 (Bingen-Rüsselsheim), sowie die B41 – Anbindung über den Bahnhof an den Regionalver- kehr der DB und der Mittelrheinbahn mit Verbindun- gen nach Mainz und Frankfurt, sowie in Gegenrich- tung u. a. nach Koblenz, Köln und Saarbrücken Bildung – Vielzahl an Kitas, Grund- und weiterführenden + Schulen (ein Gymnasium, eine Real- sowie eine Gesamtschule) Wohn- und – Diversifiziertes Angebot an Sport- und Freizeitein- + Freizeitwert richtungen – Teil der Wein-Erlebnis-Region Rheinhessen + gut, ø durchschnittlich, – schlecht; * im Gutachten nur Boehringer genannt
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SWOT-Analyse Makrostandort 2.2 Soziodemografische und sozioökonomische Rahmenbe- Stärken Schwächen dingungen – Sitz des weltweit agierenden Pharmaunter- – Mieten von Wohnungsneu- nehmen Boehringer bauten sind von 2011 bis 2016 Stabile Bevölkerungsentwicklung in Ingelheim bis 2030 – Lage im wirtschaftsstarken Rhein-Main-Ge- um gut 27 % gestiegen biet mit Nähe zu wichtigen Arbeitsmärkten, – Teilweise bauliche Trennung 26.000 10,0 % insbesondere zu den Wirtschaftszentren von Stadtteilen, welche durch Wiesbaden, Mainz und Frankfurt die Eingemeindung von Wa- 25.000 7,5 % – Gute verkehrstechnische Erschließungsquali- ckernheim und Heidesheim Ingelheim tät, insbesondere an das Fernstraßennetz weiter gefördert wird 24.000 5,0 % (absolut) durch Anbindung an die Bundesautobahn – Geringes Flächenpotenzial zur A 60, an den Regionalverkehr Richtung Ausweisung von Wohnbau- Ingelheim 23.000 2,5 % (Veränd.) Frankfurt sowie in Gegenrichtung Köln und land
Saarbrücken Einwohner 22.000 0,0 % Heidesheim – Guter Wohnstandort durch gute infrastruktu- (Veränd.) relle Versorgung (Einkaufs-/Sportmöglichkei- 21.000 -2,5 % Wackernheim
ten, Vereine etc.), sowie Nähe zu den Städ- Veränderung zum Vorjahr (Veränd.) ten Mainz und Wiesbaden 20.000 -5,0 % – Standort mit hohem Freizeitwert, insbesonde- 2005 2010 2015 2020 2025 2030 re durch regelmäßige kulturelle Veranstaltun- gen, direkte Anbindung an den Rhein und Quelle: RIWIS, Zensus 2011, ab 2016 Prognose den Status als Rotweinstadt, Wein- und Obst- anbaugebiet – Überdurchschnittlich hohe Kaufkraft im Ver- Die Stadt Ingelheim zählt gegenwärtig (2015) 26.546 Einwohner1, gleich zur Region und zum Bundesland während der Landkreis 208.749 Einwohner registriert. Für die Stadt – Positive Einwohnerentwicklung Ingelheim ist seit 2005 eine relativ stabile Bevölkerungsentwicklung zu – Breites Nachfragespektrum aller Haushaltsty- pen und Altersklassen beobachten. Eine Ausnahme stellt die Veränderung des Jahres 2015 – Kinderfreundliche Infrastruktur dar, wo ein großer Bevölkerungssprung bedingt durch eine hohe Zu- Chancen Risiken wanderung aus dem Ausland (Flüchtlingsstrom) zu erkennen ist. In- – Nähe zu wichtigen Arbeitsmärkten kann Wer- – Hohe Abhängigkeit vom Phar- gelheim war aufgrund der Einrichtung einer Erstaufnahmestelle für bung für den Wohnstandort sein maunternehmen Boehringer Flüchtlinge (AfA) im Jahr 2015 in besonderem Maße vom Bevölke- – Förderung der Tourismusregion Rheinhessen – Wohnraummangel durch stei- rungszuwachs durch Flüchtlingsbewegung betroffen. und des Images als "Rotweinstadt" gende Bevölkerungsentwick- – Bildung eines Pharmazie-Clusters lung – Hohe Identifikation der Bewohner mit ihren Stadtteilen 1 Basis für die Berechnung ist die amtliche Statistik. Gezählt werden alle Einwohner mit Hauptsitz Ingelheim. Die Daten sind nicht vergleichbar mit den Daten der Einwohnermelde- ämter. Die amtliche Statistik bildet die Basis für alle weiteren demografischen Berechnungen in der vorliegenden Studie.
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Ein ähnliches Entwicklungsbild zeigt sich für den Landkreis Mainz-Bin- Demografischer Wandel deutlich erkennbar gen, welcher im selben Betrachtungszeitraum ebenfalls eine positive, wenn auch etwas schwächere Bevölkerungsentwicklung verzeichnete. 100 % 17,1 % 19,5 % 19,7 % 21,1 % Ausgehend von 201.264 Einwohnern im Jahr 2011 stieg die Einwoh- 30,4 % 30,3 % Jahre 80 % nerzahl des Landkreises bis 2015 um rund 3,7 % auf zuletzt 208.749 ≥65 36,5 % Einwohner. Auch für die Ortsgemeinde Heidesheim wurde im Betrach- 60 % 39,0 % 34,7 % 37,1 % 40-65 tungszeitraum eine positive Bevölkerungsentwicklung mit einer Stei- 33,4 % 32,2 % 40 % 25-40 gerung um rund 5,5 % auf aktuell 7.609 Einwohner verzeichnet, wäh- 20,0 % 19,2 % 16,8 % 16,6 % 14,0 % 15,6 % 15-25 rend in Wackernheim die Bevölkerung um 0,9 % auf 2.517 sank. Altersstruktur 20 % 10,7 % 10,8 % 11,6 % 9,5 % 11,6 % 10,0 % <15 15,7 % 14,1 % 12,8 % 14,8 % 13,4 % 12,0 % Für die Zukunft gehen die Prognosen von einer positiven Bevölke- 0 % rungsentwicklung in Ingelheim und Heidesheim aus. Bis 2030 wird ge- 2005 2015 2035 2005 2015 2035 mäß Prognosen von bulwiengesa für Ingelheim ein Bevölkerungs- Landkreis Mainz-Bingen Rheinland-Pfalz wachstum von gut 0,5 % und für die Gemeinde Heidesheim sogar Quelle: RIWIS, ab 2016 Prognose eine Zunahme von rund 4,8 % erwartet. In Wackernheim hingegen rechnet man mit einem Bevölkerungsrückgang bis 2030 von rund Im Landkreis Mainz-Bingen wird zukünftig die Bevölkerung in der Al- 7,8 %, wobei Sondereffekte durch die Fusionierung im Jahr 2019 nicht tersgruppe 65 Jahre plus mit über 30 % bis 2035 einen großen Anteil berücksichtigt werden konnten. an der Bevölkerung einnehmen. Nach derzeitigem Prognosestand werden 2035 im Landkreis Mainz-Bingen rund 130.000 Menschen äl- Zwischen 2010 und 2015 wurden im Landkreis Mainz-Bingen durch- ter sein als 40 Jahre. Allen anderen Altersgruppen werden im Zeitver- schnittlich 1.676 Geburten registriert. Dem standen im selben Zeit- lauf teilweise deutlich an Anteilen verlieren. Die stärksten Verluste zwi- raum 1.884 Sterbefälle gegenüber. Damit überlappt die Anzahl der schen 2005 und 2015 wiesen die Altersgruppen der unter 15-Jährigen Sterbefälle die Anzahl an Geburten. Das Bevölkerungswachstum bzw. (-6,4 %) und der 25- bis 40-Jährigen (-13,6 %) auf. die stabile Bevölkerungsentwicklung speist sich folglich aus Wande- rungsgewinnen, was auch die Attraktivität Ingelheims als Wohnstand- Die Entwicklung verläuft gemäß des allgemeinen Trends, des demo- ort verdeutlicht. grafischen Wandels in Deutschland beziehungsweise dem von Rhein- land-Pfalz, wo die Anteile sehr ähnlich verteilt sind.
Für Ingelheim und die Ortsgemeinde Heidesheim zeigt sich im Jahr 2015 ein ähnliches Bild. Ein etwas höherer Anteil von 12,2 % entfällt in Ingelheim, auch bedingt durch die Erstaufnahmeeinrichtung, auf die Altersgruppe der 15- bis 25-Jährigen.
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Positive Haushaltsentwicklung im LK Mainz-Bingen Zahl der Single-Haushalte nimmt zu
125.000 4 % 100 % 17,4 % 15,1 % 12,8 % 15,8 % 13,5 % 11,2 % 80 % 11,4 % 12,3 % 10,5 % Pers./HH 100.000 3 % 15,4 % 13,1 % 14,3 % ≥4 60 % 37,5 % 35,2 % 37,0 % 35,8 % 75.000 2 % LK Mz.-Bingen 34,0 % 33,7 % 3 LK Mz.-Bingen 40 % 2 50.000 1 % Haushalte Rheinl.-Pfalz 20 % 38,9 % 38,4 % 40,8 % 1 Haushaltsstruktur 33,1 % 36,6 % 36,2 % 25.000 0 % 0 % Veränderung zum Vorjahr 0 -1 % 2005 2015 2035 2005 2015 2035 2005 2010 2015 2020 2025 2030 LK Mainz-Bingen Rheinland-Pfalz Quelle: RIWIS, Zensus 2011, ab 2016 Prognose Quelle: RIWIS, ab 2016 Prognose
Ähnlich der Bevölkerungsentwicklung wird die Anzahl der Haushalte Im Landkreis Mainz-Bingen zeigt sich der allgemeine gesellschaftliche auch zukünftig im Landkreis Mainz-Bingen weiter steigen. 2015 wur- Trend der Versingelung. Damit gleicht die Situation in Mainz-Bingen den rund 98.933 Haushalte in Mainz-Bingen registriert. Dies entspricht der Situation in Rheinland-Pfalz, die sich vor allem durch eine Abnah- gegenüber 2005 einer Zunahme von gut 9 %, ausgehend von 90.718 me von Drei- und Mehrpersonenhaushalten und einer Zunahme von Haushalten. Ein- bzw. Zweipersonenhaushalten kennzeichnet.
Derzeitige Prognosen gehen für die nächsten Jahre von einer weiter- Lag der Anteil der Haushalte mit mehr als drei Personen im Landkreis hin positiven, wenn auch etwas abgeschwächten, Entwicklung der Mainz-Bingen 2005 noch bei 32,8 %, betrug er 2015 nur noch 28,2 %. Haushalte aus. Bis 2030 soll die Anzahl der Haushalte in dem Land- Bis 2035 wird ein weiterer Rückgang auf 24,2 % erwartet. kreis Mainz-Bingen auf insgesamt 103.630 steigen. Dies entspräche einer Zunahme von rund 4,7 %. Im Bundesland Rheinland-Pfalz ist Umgekehrt wuchs der Anteil der Einpersonenhaushalte von 33,1 % der Anstieg der Haushalte im selben Zeitraum geringer, liegt aber mit auf zuletzt 36,6 %. Aktuelle Prognosen sehen bis 2035 einen weiteren einer Steigerung von rund 1,4 % im positiven Bereich. Anstieg auf rund 39 %. Ein ähnliches Bild zeigt sich für die Entwick- lung auf Bundeslandsebene, dort wird der Anteil bis 2035 mit knapp Bei der Haushaltsentwicklung ist aufgrund der Abnahme der Haus- 41 % sogar noch höher prognostiziert. haltsgrößen insgesamt ein positiverer Verlauf als bei der Einwohner- entwicklung zu erkennen.
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Positive Beschäftigtenentwicklung in Ingelheim Region in guter Arbeitsmarktverfassung
20.000 10 % 7 %
5 % 15.000 6 % Ingelheim 0 % (Tsd.) Mainz-Bingen 10.000 5 % Ingelheim Rheinland-Pfalz -5 % (Veränd.) Deutschland 5.000 Heidesheim 4 % SVP-Beschäftigte -10 % Arbeitslosenquote (Veränd.) Veränderung zum Vorjahr 0 -15 % 3 % 2005 2010 2015 2020 2025 2030 2012 2013 2014 2015 2016 2017
Quelle: RIWIS, ab 2018 Prognose Quelle: RIWIS
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Ingelheim Mit einer positiven Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Be- ist in den letzten Jahren fast kontinuierlich gestiegen und lag 2017 bei schäftigten ging jüngst auch eine positive Entwicklung der Arbeitslo- 15.984 Personen. Gegenüber 2005 entspricht dies einem Beschäfti- senquote einher. gungszuwachs von 3.646 Personen bzw. von rund 30 %. Die Verän- derungsraten der Beschäftigtenentwicklung unterlagen in Heidesheim Der Arbeitsmarktbezirk im Landkreis Mainz-Bingen zeigt sich in guter aufgrund der geringen absoluten Zahl der SVP-Beschäftigten größe- Verfassung. So lag die Arbeitslosenquote im Kreis im Jahr 2017 bei ren Schwankungen, wobei im Vergleich zu 2005 ein deutlicher Anstieg 3,6 %. Damit schneidet dieser in Bezug auf die Arbeitslosenquote im von gut 16 % zu beobachten war. Vergleich zum rheinland-pfälzischen Durchschnitt von 4,8 % und bun- desdeutschen Durchschnitt von 5,7 % besser ab. Damit profitiert der Bis zum Jahr 2030 wird laut bulwiengesa ein moderater Anstieg der lokale Arbeitsmarkt von der guten konjunkturellen Gesamtlage in noch Beschäftigtenzahlen prognostiziert. Gegenüber 2017 wird ein Zu- höherem Maße als auf Landes- und Bundesebene. wachs von rund 13,5 % bzw. rund 1 % jährlich erwartet. Nicht berück- sichtigt werden konnten Sondereffekte, die sich durch die Fusionie- rung im Jahr 2019 ergeben.
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Boehringer sorgt für stark überdurchschnittliche Kaufkraft In Ingelheim haben nur rund 1,6 % der Haushalte ein monatliches Haushaltseinkommen von unter 1.600 Euro (Rheinland-Pfalz 16,8 %). Geringe Anzahl an Haushalten mit niedrigen Netto-Monatseinkommen 2017
100 % Haushaltseinkommen* 24,4 % 80 % 35,0 % <1.000 Euro 63,4 % 20,5 % 1.000-1.600 Euro 60 % 1.600-2.200 Euro 25,1 % 13,4 % 40 % 2.200-2.800 Euro 11,2 % 13,8 % 2.800-3.500 Euro 20 % 24,8 % 10,3 % 11,1 % 7,7 % 3.500-5.000 Euro 6,0 % 1,4 % 11,3 % 2,9 % 1,1 % 7,5 % 3,2 % 5,5 % 0 % 0,5 % ≥5.000 Euro Ingelheim LK Mainz- Rheinland- Bingen Pfalz
Quelle: MB Research, * Netto-Monatseinkommen
Das Lohnniveau und die damit verbundene Kaufkraft (2017) liegen in der Stadt Ingelheim mit rund 4.000 Euro pro Monat/Haushalt deutlich Kaufkraft- <100 145-175 kennziffer 100-120 ≥175 über dem bundesdeutschen und rheinland-pfälzischen Durchschnitt. (D = 100) 120-145 Dies drückt sich in einem Kaufkraftindex aus, welcher mehr als dop- Quelle: OpenStreetMap, bulwiengesa AG, microm pelt so hoch wie auf Landes- und Bundesebene ist. Die Einkommensstruktur zeigt, dass die unterste Einkommensgruppe Bei der räumlichen Verteilung der Kaufkraft2 zeigt sich in Ingelheim ein in Ingelheim mit 0,5 % deutlich unter dem rheinland-pfälzischen homogenes Bild. Die Gesamtstadt verfügt über eine hohe Kaufkraft- Durchschnitt von 5,5 % liegt. Auch bei der Einkommensklasse mit kennziffer (220,9). Östlich von Ingelheim befinden sich die Fusionsge- dem höchsten monatlichen Nettoeinkommen ab 5.000 Euro schneidet meinden Heidesheim und Wackernheim mit einer deutlich niedrigeren Ingelheim sehr viel besser ab als der rheinland-pfälzische Durch- Kaufkraftkennziffer von 107,3 bzw. 115,5. Westlich angrenzend an In- schnitt. So liegt der Anteil an Haushalten mit mehr als 5.000 Euro Net- gelheim liegt die Stadt Gau-Algesheim, welche auch über eine merk- tohaushaltseinkommen pro Monat bei 63,4 %, während er im rhein- lich geringere Kaufkraftkennziffer verfügt. land-pfälzischen Durchschnitt 24,4 % beträgt. 88,2 % der Haushalte haben ein Einkommen von über 3.500 Euro, im Landesdurchschnitt 2 Bei den von microm erhobenen Daten handelt es sich um gerechnete Werte, die deutsch- landweit für jeden Baublock ausgewiesen werden. Es können vereinzelt Ungenauigkeiten haben dies nur weniger als die Hälfte der Einwohner. (z.B. Deklaration von Gewerbeflächen als Wohngebiete o.Ä) auftreten.
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Die sehr gute wirtschaftliche Situation Ingelheims spiegelt sich auch in 2.3 Zielgruppenanalyse einer geringen Zahl an Wohnberechtigungsscheinbesitzern wider. Die Anzahl der Wohnberechtigungsscheine beträgt aktuell 128. Seit 2014 Haushaltsstrukturen/Lebensphasen in Ingelheim und Fusionsgemeinden ist die Zahl allerdings von 101 auf 128 gestiegen. Diese Entwicklung Lebensphase der Haushalte Ingelheim Heides- Wackern- Landkreis ist jedoch im Zusammenhang mit dem Flüchtlingsstrom im Jahr 2015 heim heim MZ- zu sehen, da für anerkannte Flüchtlinge grundsätzlich die Möglichkeit Bingen besteht einen Wohnberechtigungsschein zu beantragen. Anzahl Haushalte Gesamt 12.900 3.343 1.173 97.530 Junge Singles (<35 Jahre) 8 % 5 % 6 % 6 % Singles (35-65 Jahre) 21 % 16 % 17 % 17 % Alleinstehende Senioren (≥65 Jahre) 17 % 16 % 13 % 16 % Junge Paare (<35 Jahre) 2 % 1 % 2 % 2 % Paare (35-55 Jahre) 13 % 11 % 12 % 11 % Ältere Paare (≥55 Jahre) 11 % 11 % 10 % 11 % Junge Familien mit Kind (<35 Jahre) 4 % 4 % 5 % 4 % Familien mit Kind (35-55 Jahre) 21 % 31 % 31 % 29 % Ältere Familien (≥55 Jahre) 3 % 4 % 4 % 4 % Alter der Einwohner Einwohner gesamt 24.155 7.507 2.520 204.953 bis 18 Jahre 17 % 17 % 19 % 17 % 18 bis 30 Jahre 12 % 11 % 13 % 12 % 30 bis 50 Jahre 27 % 28 % 27 % 27 % 50 bis 65 Jahre 24 % 25 % 24 % 24 % ab 65 Jahre 20 % 19 % 17 % 19 % Quelle: bulwiengesa in Zusammenarbeit mit Microm, Stand: 2018
Auf Basis einer Zielgruppenanalyse entlang der Themenfelder Le- bensphase der Haushalte, Altersgruppen, Kaufkraft und Einkommens- klassen zeigt sich in Ingelheim ein heterogenes Gesamtbild.
Die Altersstruktur der Einwohner in Ingelheim bewegt sich ziemlich nah an der bundesweiten Durchschnittsverteilung. Eine stark dominie- rende Altersgruppe lässt sich nicht erkennen. Den größten Anteil mit 27 % stellen die 30- bis 50-Jährigen, gefolgt von den 50- bis 65-Jähri-
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gen mit 24 % und den über 65-Jährigen mit 20 %. Den niedrigsten An- fasst, die sich in Lebensauffassung und Lebensweise ähneln. Grund- teil haben die 18- bis 30-Jährigen mit 12 %. Der direkte Vergleich mit legende Werteorientierungen gehen dabei ebenso in die Analyse ein den Ortsgemeinden Heidesheim und Wackernheim sowie dem Land- wie Alltagseinstellungen zur Arbeit, zur Familie, zu Geld und zum Kon- kreis zeigt keine größeren Unterschiede in der Altersstruktur. sum. Es entsteht ein ganzheitliches Bezugsbild. Die Grenzen zwi- schen den Milieus sind fließend, es gibt Berührungspunkte und Über- Bei den Lebensphasen der Haushalte zeigt sich ein leicht differenzier- schneidungen. Das Geo-Milieu mit dem höchsten Anteil in Ingelheim tes Bild zwischen Ingelheim, den Fusionsgemeinden und dem Land- sind die Hedonisten mit 13 %, gefolgt von den Adaptiv-Pragmatischen kreis. In Ingelheim liegt der Anteil der Singlehaushalte bei 46 %. Im und den Expeditiven mit 12 % bzw. 11 %. In der deutschlandweiten Vergleich dazu leben in der Ortsgemeinde Heidesheim (37 %) bzw. im Betrachtung zeigt sich ein geringfügig anderes Bild. Hier haben zwar Landkreis Mainz-Bingen (36 %) weniger Menschen alleine. Der Anteil auch die Hedonisten mit 15 % der Haushalte den höchsten Anteil, ge- an Paarhaushalten in Ingelheim (26 %) ist ungefähr vergleichbar mit folgt jedoch von der bürgerlichen Mitte und den Traditionellen. Letzte- denen in den Fusionsgemeinden und dem Landkreis. Die Familien- re kommen auf jeweils 13 %. Die sozial gehobenen Milieus (d. h. Kon- haushalte (28 %) in Ingelheim sind im Vergleich zu Heidesheim, Wa- servative-Etablierte, Liberal-Intellektuelle und Performer) in Ingelheim ckernheim und dem Landkreis unterrepräsentiert. So haben die Haus- sind stärker vertreten als auf bundesdeutscher Ebene. Ihr Anteil liegt halte mit Kindern im Landkreis Mainz-Bingen einen Anteil von 37 % in Ingelheim bei 28 % und damit 3 % höher als in Deutschland. In und in Heidesheim und Wackernheim sogar einen von 39 % bzw. Mainz lassen sich beispielsweise auch 28 % der Haushalte den oben 40 %. Während also in Ingelheim die Singlehaushalte den größten An- genannten Geo-Milieus zuordnen. teil der Lebensphase der Haushalte ausmachen, ist in den Fusionsge- meinden und im Landkreis der mit Abstand höchste Anteil bei den Fa- milienhaushalten zu finden. Hier zeigen sich deutlich die Unterschiede zwischen Ingelheim als arbeitsmarktorientierter Wohnstandort und den Ortsgemeinden Heidesheim und Wackernheim als Orte mit über- wiegend reiner Wohnfunktion.
Die Verteilung der Geo-Milieus in Ingelheim zeigen eine ausgegliche- ne Schichtenverteilung mit Tendenz zur oberen Mittelschicht
Bei den Geo-Milieus handelt es sich um ein Tool zur mikrogeografi- schen Marktsegmentierung und Marketingunterstützung. Die Zielgrup- penbestimmung orientiert sich an der Lebensweltanalyse unserer Ge- sellschaft. Es werden in den Milieus Menschengruppen zusammenge-
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Geo-Milieus in Ingelheim Geo-Milieus in Deutschland
Liberal- Liberal- Intellektuelle Performer Intellektuelle Performer Obere Konservativ- 9 % 9 % Obere Konservativ- 7 % 8 % Oberschicht Oberschicht Mittelschicht Etablierte Mittelschicht Etablierte Expeditive Expeditive 10 % 10 % Sozialökologische 11 % Sozialökologische 8 % 9 % 7 % Adaptiv- Adaptiv- Pragmatische Pragmatische Mittlere 12 % Mittlere 10 % Mittelschicht Bürgerliche Mitte Mittelschicht Bürgerliche Mitte Traditionelle 10 % Traditionelle 13 % ▶ ▶ 10 % Hedonisten 13 % Hedonisten 13 % 15 % Prekäre Prekäre 5 % 9 % Unterschicht Unterschicht Untere Mittelschicht Untere Mittelschicht Untere Soziale Lage Soziale Lage Grundorientierung ▶ Grundorientierung ▶ Festhalten Bewahren Haben & Genießen Sein & Verändern Machen & Erleben Grenzen überwinden Festhalten Bewahren Haben & Genießen Sein & Verändern Machen & Erleben Grenzen überwinden Tradition Modernisierung/Individualisierung Neuorientierung Tradition Modernisierung/Individualisierung Neuorientierung Traditions- Moder- Lebensstandard, Selbstverwirklichung, Multioptionalität, Exploration, Traditions- Moder- Lebensstandard, Selbstverwirklichung, Multioptionalität, Exploration, verwur- nisierte Status, Besitz Emanzipation, Beschleunigung, Refokussierung, verwur- nisierte Status, Besitz Emanzipation, Beschleunigung, Refokussierung, zelung Tradition Authentizität Pragmatismus neue Synthesen zelung Tradition Authentizität Pragmatismus neue Synthesen Quelle: Sinus und microm Quelle: Sinus und microm
Im Bereich der Milieus der unteren Mitte beziehungsweise Unter- Diese Milieucharakterisierung unterstreicht und betrachtet durch ei- schicht (d. h. Traditionelle, Prekäre und Hedonisten) ist die Situation nen anderen Blickwinkel die soziodemografischen und vor allem in Ingelheim eine deutlich andere als auf Bundesebene. Insgesamt ökonomischen Faktoren für Ingelheim. Für die Nachfrage- und Ange- 37 % der Haushalte in Deutschland lassen sich diesen Geo-Milieus botssituation im Wohnimmobilienmarkt bedeutet dies eine Diversifi- zuordnen, in Ingelheim hingegen nur rund 28 %. Auch in Mainz ist kation der Lagen und Produkte. der Anteil derer mit 31 % höher als in Ingelheim. Das Mittelfeld der Geo-Milieusbetrachtung bilden die Milieus der Bür- gerlichen Mitte, der Adaptiv-Pragmatischen und der Sozialökologi- schen. Ihr Anteil beläuft sich in Ingelheim zusammen auf 31 %. Da- mit gleicht der Anteil fast dem Gesamtwert für Deutschland mit 30 %. Im Vergleich zu Mainz fällt er hingegen drei Prozentpunkte höher aus.
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Soziodemografische Merkmale der Geo-Milieus Sozial gehobene Milieus Milieus der Mitte Milieus der unteren Mitte/Unterschicht Konservativ-etabliertes Milieu Bürgerliche Mitte Traditionelles Milieu – Klassisches Establishment – Leistungs- und anpassungsbereiter bürgerlicher – Sicherheits- und ordnungsliebende Kriegs-/Nachkriegs- – Milieu mittleren Alters (Ø 51 Jahre) Mainstream generation – Mittlere bis höhere Bildungsabschlüsse – Mittlere Altersgruppen und Ältere (Ø 51 Jahre) – Altersdurchschnitt 68 Jahre – Häufig verheiratet, mit Kindern im Haushalt – Höchster Anteil Verheirateter im Milieuvergleich, häufig – Viele Frauen, Rentner, Verwitwete – Leitende und qualifizierte Angestellte, gehobene Empty Nester – Meist niedrige Formalbildung (Grund-/Hauptschule mit Beamte, Freiberufler – Qualifizierte mittlere Bildungsabschlüsse, geringer Berufsausbildung) – Gehobene Einkommen Akademikeranteil – Früher häufig berufstätig als kleine Angestellte, Arbeiter, – Überwiegend berufstätig, einfache/ mittlere Angestellte, Facharbeiter Liberal-intellektuelles Milieu Facharbeiter, Ruheständler – Kleine bis mittlere Einkommen (monatliches Haushalts- – Aufgeklärte Bildungselite – Mittlere Einkommensklassen nettoeinkommen unter 2.000 Euro) – Mittlere Altersgruppen (Ø 46 Jahre) – Hohe Formalbildung (höchster Anteil an akademischen Adaptiv-pragmatisches Milieu Prekäres Milieu Abschlüssen) – Moderne, junge Mitte der Gesellschaft – Um Orientierung und Teilhabe bemühte Unterschicht – Häufig verheiratet, mit Kindern im Haushalt – Altersdurchschnitt 38 Jahre – Mittlere Altersgruppen und Ältere (Ø 54 Jahre) – Viele Selbstständige, qualifizierte und leitende – Jeder 2. ist verheiratet, häufig noch ohne Kinder, viele – Überdurchschnittlich viele Alleinlebende und Verwitwete Angestellte leben noch bei Eltern – Meist niedrige Bildungsabschlüsse (Hauptschule/POS – Höchstes Einkommensniveau im Milieuvergleich – Mittlere bis gehobene Bildungsabschlüsse mit/ohne Lehre) – Einfache, mittlere, qualifizierte Angestellte, Facharbeiter, – Arbeiter, Facharbeiter, höchster Arbeitslosenanteil im Milieu der Performer Ausbildung/arbeitssuchend Milieuvergleich – Multioptionale, effizienzorientierte Leistungselite – Mittlere bis gehobene Einkommensklassen (häufig – Niedrige Einkommen – Altersschwerpunkt bei Ø 42 Jahren Doppelverdiener) – Paare ohne und mit (kleineren) Kindern Hedonistisches Milieu – Häufig höhere Bildungsabschlüsse mit Studium Sozialökologisches Milieu – Spaß- und erlebnisorientierte moderne Unterschicht/ – Hoher Anteil Selbstständiger und Freiberufler, viele – Konsumkritisch, -bewusst, normative Vorstellungen vom untere Mittelschicht qualifizierte und leitende Positionen "richtigen" Leben – Jüngere Altersgruppen (Ø 38 Jahre) – Hohe Einkommen – Altersdurchschnitt 50 Jahre – Hoher Anteil an Ledigen (mit und ohne Partner im – Frauen leicht überrepräsentiert Haushalt) Expeditives Milieu – Hohe Formalbildung (>1/3 mit Abitur und Studium) – Kein deutlicher Schwerpunkt im Niveau der – Ambitionierte kreative Avantgarde – Höchster Anteil an Teilzeitbeschäftigten und nicht mehr Formalbildung – Jüngstes Milieu (Ø 29 Jahre) Berufstätigen – Einfache, mittlere Angestellte, Arbeiter und Facharbeiter, – Viele Ledige und Singles, viele leben im Elternhaushalt – Qualifizierte Angestellte, höhere Beamte, Selbständige, überdurchschnittliche Arbeitslosenquote – Hohe Formalbildung (höchster Abiturienten- und Freiberufler – Überdurchschnittlicher Anteil an Schülern, Studenten, geringster Hauptschulabschlussanteil im Milieuvergleich – Mittlere bis gehobene Einkommen Azubis – Viele noch in Ausbildung, sonst viele Selbstständige, – Breite Einkommensverteilung qualifizierte und leitende Angestellte – Überdurchschnittliche Einkommen (gut situierte Elternhäuser), bei Berufstätigen mittlere bis gehobene Einkommen Quelle: vgl. microm
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Gute Wohnqualität für ein erschwingliches Mietpreisniveau Beurteilung des Mietniveaus hinsichtlich der Erschwinglichkeit
Der Landkreis Mainz-Bingen zählt bezogen auf die Mietpreisbelastung zu den erschwinglicheren Wohnstandorten im Rhein-Main-Gebiet. Ein Grund dafür kann das vergleichsweise hohe Haushaltseinkommen bei gleichzeitig geringeren Wohnkosten im Landkreis sein. Im Gegensatz zur Landeshauptstadt Mainz, wo Haushalte im Durchschnitt 25,2 % des durchschnittlichen Haushaltseinkommens für die Miete aufbringen müssen, liegt die durchschnittliche Belastung im Landkreis Mainz-Bin- gen lediglich bei 16,8 %.
Auch wenn keine spezifischen Zahlen für die große kreisangehörige Stadt Ingelheim ausgewiesen werden, so ist doch anzunehmen, dass aufgrund des deutlich überdurchschnittlichen Haushaltseinkommen die durchschnittliche Mietpreisbelastung in der Stadt Ingelheim sogar noch etwas geringer ist.
Trotz der im Vergleich zu anderen Wohnstandorten im Rhein-Main- Gebiet günstigen Mietbelastung muss festgehalten werden, dass auch im Landkreis Mainz-Bingen, ähnlich der gesamtdeutschen Situation, die Mietpreisbelastung in der jüngsten Vergangenheit zugenommen Ingelheim am Rhein hat. Mussten Haushalte im Landkreis Mainz-Bingen 2011 noch durch- schnittlich 14,4 % des monatlich verfügbaren Haushaltseinkommens für Miete aufbringen, waren es 2016 bereits 2,4 Prozentpunkte mehr.
Die im Vergleich zu anderen Wohnstandorten des Rhein-Main-Gebie- tes geringe Mietpreisbelastung zeigt sich besonders stark im direkten Vergleich zu den, neben Mainz, umliegenden Großstädten Wiesbaden und Frankfurt am Main. So müssen Haushalte in Wiesbaden rund 22,5 % des durchschnittlichen monatlichen Haushaltseinkommens für Miete aufbringen, während es in Frankfurt am Main sogar 27,9 % sind. Quelle: RIWIS
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2.4 Verflechtungsanalyse über 1.000 Erwerbstätige nach Ingelheim pendeln. Demgegenüber stehen, bei ähnlicher Einwohnerzahl, rund 350 Einpendler von Ingel- Die große kreisangehörige Stadt Ingelheim zeichnet sich durch eine heim nach Bingen. starke funktionalräumliche Verflechtung mit den Umlandgemeinden sowie den Wirtschaftszentren Mainz, Wiesbaden und Frankfurt am Insgesamt weist Ingelheim einen deutlichen Einpendlerüberschuss Main aus. von gut 6.250 Erwerbstätigen auf. Die absolute Einpendlerzahl lag 2016 bei rund 12.500 Erwerbstätigen. Ein positiver Pendlersaldo gegenüber der Mehrzahl der Umlandge- meinden von Ingelheim unterstreicht zudem die hohe Anziehungskraft In den letzten Jahren weist Ingelheim einen positiven Wanderungssal- für Arbeitskräfte aus dem Umland. Dies gilt vor allem für die Gemein- do auf. 2015 standen 6.509 Zuzüge 4.050 Fortzügen gegenüber. Die den Ockenheim, Gau-Algesheim, Appenheim, Pfaffen-Schwabenheim, hohen Zuzugszahlen speisen sich allerdings zu großen Teilen aus Zu- Schwabenheim an der Selz und Heidesheim am Rhein. Aus diesen wanderungen aus dem Ausland, die bedingt durch den Flüchtlingszu- Standorten pendeln mehr Menschen zum Arbeiten nach Ingelheim als strom oftmals keinen nachhaltigen Bevölkerungszugewinne darstel- umgekehrt. Ursächlich für dieses Pendlerbild sind unter anderem die len. Ohne Berücksichtigung der Zugezogenen aus dem Ausland weist räumliche Nähe zu Ingelheim, das gute Arbeitsplatzangebot und die Ingelheim einen negativen Wanderungssaldo in 2015 auf. 1.506 Zuzü- gute verkehrstechnische Erschließungsqualität. ge stehen in diesem Fall 3.613 Wegzügen gegenüber. Die meisten Wegzüge wurden nach Mainz, Bingen am Rhein, Gau-Algesheim, Ein anderes Bild zeigt sich im Vergleich mit den Wirtschaftsmetropo- Ludwigshafen und Koblenz verzeichnet. Die wichtigsten Zuzugsstädte len Mainz, Wiesbaden und Frankfurt. Hier zeigt Ingelheim einen nega- für Ingelheim sind Mainz, Trier, Wiesbaden, Bingen sowie die ab 2019 tiven Pendlersaldo, d. h. es pendeln mehr Personen von Ingelheim zu Ingelheim gehörende Gemeinde Heidesheim. nach Mainz, Wiesbaden und Frankfurt als umgekehrt. Die Gründe hierfür sind neben der guten Erreichbarkeit vor allem das hoch diffe- Die Analyse der Wanderungsverflechtungen mit größeren Umlandge- renzierte Arbeitsplatzangebot, welches nur in Großstädten und gerade meinden zeigt im Jahr 2015 negative Wanderungssalden mit Bingen, in international bekannten Metropolstädten wie Frankfurt vorfindbar Gau-Algesheim sowie Bad Kreuznach. In Anbetracht der hohen Ein- ist. pendlerzahlen aus diesen Gemeinden könnte sich dieser Wande- rungstrend durch Schaffung von zusätzlichem attraktivem Wohnraum Trotz der negativen Pendlersalden mit Mainz sind die Einpendlerzah- wieder eindämmen lassen. len mit rund 1.500 Erwerbstätigen aus der Landeshauptstadt beach- tenswert und belegen die hohe Anziehungskraft, die dank Boehringer von Ingelheim als Arbeitsort ausgeht. So weist Ingelheim auch mit der fast doppelt so großen Stadt Bad Kreuznach einen positiven Pendler- saldo auf. Ähnliches gilt für die Nachbarstadt Bingen, von der täglich
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Pendlersaldo der Stadt Ingelheim
Pendlersaldo hoch
gering negativ
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Einpendler nach Ingelheim
Einpendler viele
wenige
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2.5 SWOT-Analyse
SWOT-Analyse soziodemografische/-ökonomischer Rahmenbedingungen Stärken Schwächen – Wachstumsrate Bevölkerung p. a. stärker als – Verkleinerung der Haushalte im Landkreis führt zu einer Singularisierung – In kurz- und mittelfristiger Perspektive weitere der Bevölkerung Bevölkerungszunahme prognostiziert – Positive Haushaltsentwicklung und -prognose – Verkleinerung der Haushalte sichert Woh- nungsnachfrage – Niedrige Arbeitslosenquote – Sehr hoher Anteil überdurchschnittlich Verdie- nender und sehr hohe Kaufkraftkennziffer – Zuzüge v. a. im Familiengründungsalter wirkt Überalterung der Bevölkerung entgegen Chancen Risiken – Weitere Verkleinerung der Haushalte sichert – Unausgewogene Einkom- die Wohnungsnachfrage auch langfristig mensstruktur insbesondere – Demografischer Wandel und die damit ver- auch bezogen auf Heide- bundene Anpassung des Wohnbestands sheim/Wackernheim kann das schafft Möglichkeiten zur städtebaulichen In- Standortimage beeinträchti- tervention und die Chance zur Setzung positi- gen ver Entwicklungsimpulse sowie Erhöhung der städtischen Aufenthaltsqualität
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Soziodemografische Treiber auf dem Ingelheimer Wohnimmobilienmarkt Treiber Entwicklung 2011-2015 Tendenz Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt
Einwohnerentwicklung Stabil, flüchtlingsbedingte Zunahme Stabile Entwicklung bis 2035 Zunahme der Wohnungsnachfrage Haushaltsentwicklung (LK) Steigend, Zunahme um rund 7,5 % Weitere Zunahme um etwa 8 %, v. a. durch Sin- Zunahme der Wohnungsnachfrage, Anpassung gularisierung der Wohnungsangebote an die geänderten Nachfragestrukturen; Anzahl der WE ist etwas geringer gestiegen Altersstruktur Ähnlich der landesweiten Struktur (etwa 20 % Zunahme der Seniorenhaushalte (Anteil von Angebot an demografiefesten Wohnformen er- Senioren) über 30 % an der Gesamtbevölkerung) höhen SVP-Beschäftigte Steigend, Zunahme um 17 % Zunahme um 13,5 % bis 2030 prognostiziert Arbeitsmarktbedingte Steigerung der Nachfrage Pendlerstrukturen Einpendlerüberschuss von gut 6.250 Erwerbs- Weitere Zunahme der Einpendler erwartet Neue Wohnformen wie Boardinghaus etc. an- tätigen bieten Kaufkraft Ingelheim: 220,9 Leichte Abnahme durch Fusionierung zu erwar- Wohnraum für alle Nachfragegruppen anbieten Heidesheim: 107,3 ten, aber immer noch extrem hohe Kaufkraft (von preisgünstig bis hochwertig) Wackernheim: 115,5 Lebensphasen Relativ hoher Singleanteil in Ingelheim, hoher Zunahme der Ein-Personenhaushalte und Stag- Differenzierte Wohnungsangebote für alle Ziel- Familienanteil in Heidesheim und Wackernheim nation bzw. Rückgang der Drei- und Mehr-Per- gruppen sonenhaushalte Geo-Milieu Weit überdurchschnittlicher Oberschichtanteil Oberes Milieu stagniert bzw. leicht steigend, un- Wohnungsangebote müssen darauf angepasst teres Milieu wird zunehmen werden Quelle: xxx
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3 IMMOBILIENMARKTANALYSE rend die Anzahl der MFH im selben Zeitraum leicht gestiegen ist. Die- ser Trend bestätigt sich nicht im gesamten Bundesland. So hat zwar die Zahl der EFH mit 6,3 % deutlich zugenommen und die der ZFH 3.1 Wohnungsbestand und Bautätigkeit genau so abgenommen, jedoch ist der Bestand der MFH im Ver- gleichszeitraum um 2,5 % zurückgegangen und nicht wie in Ingelheim Eine weitere wichtige Grundlage für die Erarbeitung eines Wohnraum- angestiegen. konzepts ist die genauere Betrachtung des Wohnungsangebotes so- wie der weiteren immobilienmarktspezifischen Kennziffern für Ingel- Zwischen 2011 und 2015 wuchs der Wohnungsbestand in Wohn- und heim, die zum Verständnis des Ingelheimer Wohnungsmarkts nötig Nichtwohngebäuden in Ingelheim von 12.058 auf 12.772 Einheiten. sind. Des Weiteren stellen die Untersuchungen eine aktuelle Zu- Dies entspricht einem Wachstum von gut 5,9 % bzw. einem durch- standsbeschreibung und die Basis für Entwicklungsprognosen dar. schnittlichen Wachstum von rund 1,2 % p. a..
Anteil von Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern nimmt zu Die Zahl der Haushalte ist nach Daten von MB-Research im Ver- Ingelheim Heidesheim/Wackernheim gleichszeitraum um 7,5 % gestiegen. Damit liegt das Wachstum der 100 % Wohneinheiten leicht unter dem Wachstum der Haushalte. 15,1 % 16,1 % 10,4 % 11,7 % 80 % 18,3 % 19,8 % 16,0 % 24,4 % Die Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser nehmen deutlich zu* 60 % MFH 100 % 6,0 % ZFH 40 % (3) 65,1 % 67,9 % 65,1 % 70,0 % EFH 80 % 52,8 % 58,1 % 20 % (28) 62,4 % 67,6 %
Wohngebäudestruktur 60 % (58) (36) (71) MFH 0 % 94,0 % 40 % 2011 2015 2011 2015 (47) EFH/ 47,2 % ZFH Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, 2015 20 % 37,6 % 41,9 % (25) 32,4 % (35) (26) (34) 0 % 2015 wurden in Ingelheim 6.243 Wohngebäude gezählt. Einfamilien- 2011 2012 2013 2014 2015 häuser (EFH) stellen dabei mit 67,9 % den Großteil des Bestandes. Die Anteile an Wohngebäuden mit zwei (ZFH) oder mehr Wohnungen Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, 2015; Baugenehmigungen für Ingelheim (MFH) sind in etwa gleich groß. Die Zahl der ZFH ist dabei aber im *in Klammern absolute Anzahl der Wohneinheiten Zeitraum von 2011 bis 2015 um 3,8 Prozentpunkte gesunken, wäh-
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Wohnungsfertigstellungen in Mehrfamilienhäusern gewinnen Anteile*
Im Bereich der Baugenehmigungen für den Geschosswohnungs- und 100 % Eigenheimbau dominierte in der Stadt Ingelheim im Jahr 2011 der Ein- 15,0 % (6) 34,0 % 35,7 % 80 % 43,1 % und Zweifamilienhausbau. Seit 2012 ist eine deutliche Entwicklung zu- (17) gunsten des Geschosswohnungsbaus zu beobachten. So hat sich der (28) (20) 56,3 % 60 % (40) Anteil von 2011 zu 2012 fast verneunfacht. Lag der Anteil des Ge- MFH schosswohnungsbaus 2011 noch bei 6,0 %, so war er 2012 schon bei 40 % 85,0 % 52,8 %. Innerhalb eines Jahres hat sich also das Verhältnis von Ei- (34) 66,0 % 64,3 % EFH/ 56,9 % ZFH genheimbau zu Geschosswohnungsbau umgekehrt. Bis 2015 hat die- 20 % (37) (33) (36) 43,7 % se Entwicklung weiter angehalten. So entfielen gut zwei Drittel der (31) Baugenehmigungen im Jahr 2015 auf Mehrfamilienhäuser. 0 % 2011 2012 2013 2014 2015
Aufgrund geringer Flächenpotenziale ist damit zu rechnen, dass sich Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, 2015; Fertigstellungszahlen für Ingelheim in naher Zukunft das Verhältnis von Geschosswohnungsbau und Ei- *in Klammern absolute Anzahl der Wohneinheiten genheimbau weiter zugunsten des Geschosswohnungsbaus entwi- ckeln wird. Zwischen 2011 und 2015 wurden in Ingelheim durchschnittlich 56 Wohneinheiten in Wohngebäuden pro Kalenderjahr fertiggestellt. Der Vergleicht man die Baugenehmigungen in Ingelheim mit denen im ge- Höhepunkt der Fertigstellungen im Betrachtungszeitraum wurde 2015 samten Bundesland Rheinland-Pfalz, so zeigt sich dort ein anderes mit 71 Wohneinheiten erreicht. Im selben Jahr sind in Rheinland-Pfalz Bild. Im Jahr 2015 haben die genehmigten Wohnungen von Eigenhei- die Fertigstellungen gegenüber dem Vorjahr um gut 1.000 Wohnein- men einen Anteil von 54 %, während die Mehrfamilienhäuser bei 46 % heiten gesunken. Der Ingelheimer Wohnungsmarkt unterliegt dement- liegen. sprechend im Vergleich zum Bundesland einer hohen Dynamik.
Passend zu den Genehmigungszahlen verschiebt sich auch bei den Fertigstellungszahlen die Verteilung zugunsten der Mehrfamilienhäu- ser. Entfiel im Jahr 2011 nur ein sehr geringer Anteil von 15 % der Baufertigstellungen auf Mehrfamilienhäuser, so stieg der Anteil in den nachfolgenden Jahren deutlich an und lag zuletzt bei etwas mehr als 56 %. Damit haben sich die Anteile innerhalb von fünf Jahren umge- kehrt.
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Im Vergleich zu den Ortsgemeinden Heidesheim und Wackernheim Wohnungsbestand ist geprägt von 3- bis 5-Raumwohnungen spiegeln sich in der Wohnungsbestandsstruktur die unterschiedlichen Haushaltsstrukturen erkennbar wider. So liegt der Anteil kleiner Woh- 3,0 % Wohnungstyp nungen mit ein und zwei Räumen in Heidesheim und Wackernheim 7,9 % 1 Raum 16,0 % deutlich unter dem Niveau von Ingelheim. Ein dementsprechend hö- 2 Räume herer Anteil entfällt auf sehr große Wohnungen (mehr als fünf Räu- 17,5 % 3 Räume me), was auf die dörfliche Bebauungsstruktur mit hohem Einfamilien- 14,0 % 4 Räume hausanteil zurückzuführen ist. 5 Räume 6 Räume Laut Zensus liegt die Eigentümerquote in Ingelheim bedingt durch 18,9 % 22,7 % eine hohe Nachfrage nach Mietwohnungen durch (kurzfristig beschäf- ≥7 Räume tigte) Boehringer Mitarbeiter bei rund 52 % und somit unter dem lan- desweiten Durchschnittswert von gut 58 %. Beachtenswert ist der im
Quelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, 2015 Vergleich zum Landes- und Bundesdurchschnitt hohe Eigentumswoh- nungsanteil am Wohnungsbestand von fast 36 % (Deutschland: etwa 23 %). Mit rund 60 % ist der Bestand mehrheitlich durch Wohnungen mit drei 3 bis fünf Räumen geprägt. Sehr große Wohnungen mit sechs oder In Heidesheim liegt die Eigentümerquote bei rund 64 % und in Wa- mehr Räumen stellen rund 30 % des gesamten Ingelheimer Woh- ckernheim bei 57 %. nungsbestands dar. Kleine Wohnungen, d. h. Wohnungen mit nur ei- nem oder zwei Räumen kommen auf lediglich rund 11 %.
Im Vergleich mit dem gesamten Bundesland besteht bei den Woh- nungstypen im Wohnungsbestand eine gewisse Deckungsgleichheit. So sind kleine Wohnungen dort mit rund 10 % vertreten. Auf Wohnun- gen mit drei bis fünf Räumen entfallen rund 56 % und auf sehr große Wohnungen etwa 34 % des Bestandes.
3 Räume sind alle zu Wohnzwecken bestimmte Zimmer wie Wohn-, Ess- und Schlafzimmer sowie andere separate Räume (z. B. bewohnbare Keller- und Bodenräume) von mindestens 6 qm Wohnfläche sowie abgeschlossene Küchen unabhängig von deren Größe. Bad, Toilet- te, Flur und Wirtschaftsräume werden grundsätzlich nicht mitgezählt.
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3.2 Miet- und Kaufpreisentwicklung heim inserierten Neubau-Eigentumswohnungen zeigt einen deutlichen Angebotsschwerpunkt bei Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen. Mit et- Kaufpreisentwicklung in Ingelheim folgt deutschlandweitem Trend was Abstand folgen Vier-Zimmer-Wohnungen. Kleine Ein-Zimmer- Apartments sowie große Eigentumswohnungen mit mehr als vier Zim- mern wurden fast gar nicht angeboten. Insgesamt wurden in den letz- Kaufpreise Eigentumswohnungen (Euro/qm) in Ingelheim ten zwei Jahren 46 Eigentumswohnungen im Neubau bzw. Erstbezug 3.400 nach Sanierungen offeriert, was die eher moderate Neubautätigkeit im 3.200 Eigentumssegment widerspiegelt. 3.000 2.800 2.600 Das durchschnittliche Kaufpreisniveau liegt bei rund 3.340 Euro/qm. 2.400 Die Angebotsspanne reicht von etwa 2.600 bis 4.540 Euro/qm. Die 2.200 höchsten Preise werden für Vier-Zimmer-Wohnungen aufgerufen. 2.000 1.800 1.600 Kaufpreise Neubau-ETW in Ingelheim, Heidesheim und Wackernheim 2013 2014 2015 2016 2017 bei rund 3.350 Euro/qm Zimmeranzahl 1 1,5-2 2,5-3 3,5-4 4,5+ Gesamt Neubau Wiederverkauf Kaufpreis Ø 3.300 3.200 3.390 3.460 2.730 3.340 Quelle: RIWIS (Euro/qm) Min. 2.630 3.010 3.100 3.440 2.600 Max. 3.910 3.940 4.330 3.440 4.540 Die durchschnittlichen Preise4 für Eigentumswohnungen in Ingelheim Größe Ø 23 67 86 108 176 87 haben sich seit 2013 sehr dynamisch entwickelt und lagen Ende 2017 (qm) Min. 40 55 98 31 für Neubauwohnungen (Erstbezug) gut 43,5 % sowie für Bestands- Max. 81 96 126 181 wohnungen rund 33 % höher als noch im Jahr 2013. Interesse stark unter-Ø stark stark stark Ø (Clicks/Tag) unter-Ø über-Ø unter-Ø über-Ø In absoluten Zahlen haben sich die Kaufpreise für Eigentumswohnun- Anteil 2 % 35 % 37 % 22 % 4 % 100 % Quelle: Immobilienscout24, Angebote aus 2016 & 2017, Neubau/Erstbezug nach Sanierung, gen bei Erstbezug von 2.300 auf 3.300 Euro erhöht, bei dem Wieder- n = 46, PLZ-Gebiete: 55218, 55262, 55263, Min.-& Max.-Werte = unterste bzw. oberste 3-5% verkauf von 1.725 auf 2.325 Euro/qm. Ein deutlich höherer Angebotsumfang ist bei Bestandseigentumswoh- Die Auswertung der über Immobilienscout24 in den Jahren 2016 und nungen im Wiederverkauf zu beobachten. So wurden insgesamt 338 2017 in Ingelheim und den Ortsgemeinden Heidesheim und Wackern- Wohnungen zwischen 2016 und 2017 angeboten. Der durchschnittli- 4 Definition: Kaufpreise werden für den Erstbezug (Neubau und Sanierung) und Wiederver- che Kaufpreis liegt bei etwa 2.200 Euro/qm, wobei die Spanne von kauf in Euro/qm Wohnfläche ausgewiesen und gelten idealtypisch für eine Wohnung mit drei Zimmern mit ca. 65-95 qm Wohnfläche und Standardausstattung. 1.280 bis 3.250 Euro reicht.
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Auch bei den Kaufpreisen für Einfamilienhäuser ist eine deutliche Kaufpreise ETW (Bestand) in Ingelheim, Heidesheim und Wackernheim bei rund 2.200 Euro/qm Steigerung in Ingelheim festzustellen. 2013 lag der durchschnittliche Zimmeranzahl 1 1,5-2 2,5-3 3,5-4 4,5+ Gesamt Kaufpreis für ein Einfamilienhaus bei 325.000 Euro. Ende 2017 lag Kaufpreis Ø 1.300 1.560 1.590 1.870 2.110 2.200 der Durchschnittspreis bei 430.000 Euro, was einer Steigerung von (Euro/qm) Min. 1.540 1.290 1.320 1.420 1.350 1.280 rund 32 % in fünf Jahren entspricht. Max. 2.230 3.270 3.430 2.990 2.830 3.260 Größe Ø 26 39 60 95 109 53 Die Auswertung der über Immobilienscout24 in den Jahren 2016 und (qm) Min. 3 2 2 2 2 1 2017 in Ingelheim und den Ortsgemeinden Heidesheim und Wackern- Max. 53 81 123 164 517 235 heim angebotenen Häuser zeigt ein sehr differenziertes Bild. Für Häu- Interesse stark unter-Ø Ø stark unter-Ø Ø ser im Neubau, schwerpunktmäßig Reihenhäuser und Doppelhaus- (Clicks/Tag) unter-Ø über-Ø hälften wurden im Mittel 470.000 Euro bei einer Wohnfläche von 157 Anteil 6 % 29 % 41 % 17 % 8 % 100 % qm aufgerufen. Der überwiegende Teil der inserierten Neubau-Häuser Quelle: Immobilienscout24, Angebote aus 2016 & 2017, Bestand, n = 338, PLZ-Gebiete: weist Wohnflächen zwischen 120 und 200 qm auf. Die Kaufpreisspan- 55218, 55262, 55263, Min.-& Max.-Werte = unterste bzw. oberste 3-5 % ne bewegt sich zwischen 175.000 bis 895.000 Euro. Bei den angebo- tenen Bestandshäusern zeigen sich noch deutlichere Preisunterschie- de. So reicht die Kaufpreisspanne von 160.000 bis 1.250.000 Euro. Deutliche Preisanstiege für Einfamilienhäuser Die hohen Preisspitzen sind typischerweise auf bestehende, freiste- hende Einfamilienhäuser mit großen Grundstücken zurückzuführen. Durchschnittliche Kaufpreise EFH in Euro in Ingelheim Im Mittel wurden für Häuser im Bestand rund 430.000 Euro aufgeru- fen. 450.000
425.000
400.000
375.000
350.000
325.000
300.000 2013 2014 2015 2016 2017
Quelle: RIWIS
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Aktuelles Preisniveau für Häuser im Neubau Durchschnittliche Kaufpreise Wohngrundstücke in Ingelheim (Euro/qm) Wohnfläche in qm Unter 120 120-150 150-200 über 200 Gesamt 400 Ø Wohnfläche 109 136 168 272 157 in qm 380 Ø Kaufpreis in Ø 400.000 420.000 505.000 700.000 470.000 Euro Min. 350.000 231.000 175.000 470.000 175.000 360 Max. 565.000 630.000 695.000 1.250.000 895.000 Ø Grundstücksfläche 285 504 575 690 524 340 in qm Anteil 8 % 45 % 38 % 8 % 0 % 320 Nachfrage unter-Ø stark Ø unter-Ø Ø (Clicks/Tag) über-Ø 300 Quelle: Immobilienscout24, Angebote aus 2016 & 2017, Neubau, n = 130, PLZ-Gebiete: 55218, 55262, 55263, Min.-& Max.-Werte = unterste bzw. oberste 3-5 % 2013 2014 2015 2016 2017 Quelle: RIWIS
Aktuelles Preisniveau für Häuser im Bestand Wohnfläche in qm Unter 120 120-150 150-200 über 200 Gesamt In den letzten zwei Jahren ist eine deutliche Dynamik bei den Wohn- Ø Wohnfläche 105 135 170 298 182 baugrundstückspreisen in Ingelheim festzustellen. So stiegen die in qm Grundstückspreis von 330 Euro/qm auf 400 Euro/qm. Dies signalisiert Ø Kaufpreis in Ø 285.000 340.000 435.000 620.000 430.000 eine hohe Nachfrage bei gleichzeitig geringem Angebot an attraktiven Euro Min. 150.000 160.000 170.000 245.000 160.000 Wohnbauflächen. Max. 430.000 510.000 950.000 1.715.000 1.250.000 Ø Grundstücksfläche 278 416 544 740 520 in qm
Anteil 15 % 29 % 30 % 26 % 0 % Nachfrage über-Ø Ø stark unter-Ø Ø (Clicks/Tag) über-Ø Quelle: Immobilienscout24, Angebote aus 2016 & 2017, Bestand, n = 328, PLZ-Gebiete: 55218, 55262, 55263, Min.-& Max.-Werte = unterste bzw. oberste 3-5 %
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Dynamische Mietpreisentwicklung in Ingelheim weg bei rund 10,20 Euro/qm. Die Spanne reicht von 8,00 bis 19,50 Euro/qm. Die mittlere Wohnfläche der angebotenen Neubau-Mietwoh- Ø Mietpreisentwicklung in Ingelheim in Euro/qm (Neubau/Wiedervermietung) nungen betrug 93 qm.
9,50 Für Bestandswohnungen lag die durchschnittliche Miete bei 8,70 9,00 Euro/qm. Die höchsten Mieten wurden mit 9,60 Euro/qm für kleine Einzimmer-Apartments aufgerufen. 8,50 8,00 Ausschlaggebend für die Mietpreisentwicklung, sowohl im Bereich des 7,50 Erstbezugs als auch im Bereich der Wiedervermietung, ist ein hoher Nachfragedruck auf dem Mietwohnungsmarkt, der zu einer zuneh- 7,00 menden Angebotsknappheit führt. So sind die durchschnittlichen Woh- 2013 2014 2015 2016 2017 nungsmieten sowie die Kaufpreise für ETW und Einfamilienhäuser durchweg höher als im gesamten Landkreis Mainz-Bingen. Wiedervermietung Erstbezug
Quelle: RIWIS Neubaumieten in Ingelheim, Heidesheim und Wackernheim bei rund 10,20 Euro/qm Seit 2013 sind die Mieten5 in Ingelheim moderat gestiegen. Ende 2017 Zimmeranzahl 1 1,5-2 2,5-3 3,5-4 4,5+ Gesamt wurden für Neubauwohnungen (Erstbezug) im Mittel rund 9,50 Euro/ Miete Ø keine 10,70 9,70 10,10 10,40 10,20 qm aufgerufen, was einer Steigerung von rund 16 % entspricht. Eine (Euro/qm) Min. Ange- 8,60 8,30 9,10 8,20 8,00 bote ähnliche Mietpreisentwicklung ist für wiedervermietete Wohnungen zu Max. 19,10 11,00 11,70 10,40 19,50 beobachten. Derzeit werden im Durchschnitt rund 8,60 Euro/qm für Größe (qm) Ø 73 95 111 151 93 eine Standardwohnung verlangt. Min. 47 75 89 140 47 Max. 92 124 140 170 170 Über Immobilienscout24 wurden in den Jahren 2016 und 2017 in In- Interesse Ø unter-Ø stark stark Ø gelheim und den Ortsgemeinen Heidesheim und Wackernheim insge- (Clicks/Tag) über-Ø unter-Ø samt 56 Mietwohnungen im Neubau offeriert. Dabei lag der Schwer- Anteil 46 % 23 % 21 % 9 % 100 % Quelle: Immobilienscout24, Angebote aus 2016 & 2017, Neubau/Erstbezug nach Sanierung, punkt des Angebots bei Zwei- und Drei-Zimmer-Einheiten, wobei auch n=56, PLZ-Gebiete: 55218, 55262, 55263, Min.- & Max.-Werte = unterste bzw. oberste 3-5 % eine hohe Nachfrage nach Vier-Zimmer-Wohnungen zu erkennen war. Das durchschnittliche Mietniveau lag über alle Größenkategorien hin- 5 Definition: Wohnungsmieten werden für den Erstbezug (Neubau und Sanierung) und Wie- dervermietung in Euro/qm Wohnfläche ausgewiesen und gelten idealtypisch für eine Woh- nung mit drei Zimmern mit ca. 65-95 qm Wohnfläche und Standardausstattung.
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Wohnungsleerstand kein marktbestimmendes Thema in Ingelheim Bestandsmieten in Ingelheim, Heidesheim und Wackernheim bei rund 8,70 Euro/qm Zimmeranzahl 1 1,5-2 2,5-3 3,5-4 4,5+ Gesamt Der Wohnungsleerstand im Landkreis Mainz-Bingen wurde im Rah- Miete Ø 9,60 8,90 8,60 8,40 8,10 8,70 men des Zensus 2011 auf rund 3,5 % geschätzt. Generell ergibt sich (Euro/qm) Min. 6,90 6,40 6,40 6,30 5,80 6,30 ein Anteil von 2 bis 3 % leerstehender Wohnungen aus Umzügen und Max. 13,90 12,50 11,40 12,10 11,20 12,40 Baumaßnahmen im Bestand. Im Zensus 2011 wurde für Ingelheim Größe (qm) Ø 38 60 84 102 141 78 eine Leerstandsquote von 3,4 % ermittelt. In Heidesheim lag sie bei Min. 23 34 57 70 97 31 2,6 % und in Wackernheim bei 3,6 %. Max. 56 90 135 152 203 154 Interesse unter-Ø über-Ø unter-Ø unter-Ø unter-Ø Ø Diese so genannte Fluktuationsreserve ist ein entscheidendes Merk- Anteil 8 % 33 % 38 % 15 % 5 % 100 % mal für die Funktionstüchtigkeit eines Wohnungsmarkts, ermöglicht Quelle: Immobilienscout24, Angebote aus 2016 & 2017, Bestand, n = 830, sie doch Wohnungssuchenden Wohnraum entweder neu anzumieten PLZ-Gebiete: 55218, 55262, 55263, Min.- & Max.-Werte = unterste bzw. oberste 3-5 % oder zu kaufen. Leerstände eröffnen zudem die Möglichkeit einer um- fassenden Sanierung, Modernisierung oder Umbau des Wohnraums.
Städtische Wohnbaugesellschaft dominiert das Marktgeschehen Auffällig erhöhte Leerstände (ab 5 bis 7 %) auf lokalen Wohnungsteil- märkten können auch daraufhin deuten, dass das Wohnungsangebot Der Wohnungsmarkt in Ingelheim zeichnet sich durch eine Vielzahl den veränderten Ansprüchen der Wohnungssuchenden, zum Beispiel marktteilnehmender Akteure aus. Das Spektrum reicht dabei von pri- an die Ausstattung der Wohnung oder das Wohnumfeld, nicht mehr vatwirtschaftlichen bis hin zu kommunalen Wohnungsbauakteuren. Mit entspricht. Abstand wichtigster Projektentwickler ist die städtische Wohnungs- baugesellschaft (Wohnungsbaugesellschaft Ingelheim am Rhein Insgesamt verfügen der Landkreis Mainz-Bingen und der Untersu- GmbH – WBI). Diese realisiert sowohl Projekte im Bereich des geför- chungsraum über einen geringen Wohnungsleerstand mit normalen derten wie auch im frei finanzierten Wohnungsbau. Aktuell hält sie Fluktuationsreserven. etwa 700 Wohnungen in Ingelheim im Bestand. Vorhandene Leerstände gehen zumeist auf Modernisierungen zurück Zweitwichtigster Wohnungsbestandhalter ist Boehringer Ingelheim mit und weniger auf Vermietungsschwierigkeiten oder mangelnde Nach- rund 250 Werkswohnungen, die ausschließlich an Boehringer Mitar- frage. In den meisten Fällen werden freiwerdende Wohnungen ohne beiter vermietet werden. Karenzzeit weitervermietet.
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Heterogenes Bild der Wohnlagenqualität6 in Ingelheim
In Ingelheim zeigt sich ein sehr heterogenes Bild in Bezug auf die Wohnlagenqualitäten. So verfügt die Stadt über Wohnlagenqualitäten, die sich über fast alle Kategorien erstrecken, d. h. von einfachen, über durchschnittlichen bis hin zu sehr guten Wohnlagequalitäten, wobei ein deutliches Nord-Süd-Gefälle erkennbar ist.
Im südlichsten der sechs Stadtteile Ingelheims, Großwinternheim, sind ebenso wie im einwohnerstärksten Stadtteil Nieder-Ingelheim und in Ober-Ingelheim gute bis sehr gute Wohnlagequalitäten vorhanden.
Im Stadtteil Ingelheim-West ist eine sehr hohe Durchmischung von einfachen bis sehr guten Wohnlagenqualitäten vorzufinden.
Demgegenüber zeichnen sich die nördlichen Stadtteile Frei-Weinheim und Sporkenheim mehrheitlich durch durchschnittliche Wohnlagen aus. Ingelheim am Rhein Im Vergleich zwischen den Fusionsgemeinden zeichnet sich Wackern- heim durch bessere Wohnlagenqualitäten gegenüber Heidesheim aus.
Quelle: RIWIS, Zensus 2011
6 Bei den von microm erhobenen Daten handelt es sich um gerechnete Werte, die deutsch- landweit für jeden Baublock ausgewiesen werden. Es können vereinzelt Ungenauigkeiten (z.B. Deklaration von Gewerbeflächen als Wohngebiete o.Ä) auftreten.
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Wohnlagenqualitäten in Ingelheim und Umgebung
Wohnlagen Sehr gut Gut bis sehr gut Gut Durchschnittlich bis gut Durchschnittlich Einfach bis durchschnittlich Einfach
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3.3 Wettbewerbsanalyse Bahnhofstraße 79 auf dem ehemaligen Areal des Möbelhaus Schwa- ab. Hier baut die WBI insgesamt 50 Wohneinheiten. Bereits konkrete Um eine möglichst zielgenaue Ableitung des Wohnungsbedarfs zu Planungen bestehen zudem für ein weiteres innerstädtisches Areal erstellen, ist eine Analyse der aktuellen Wohnungsprojekte in Ingel- am so genannten Lavendelkreisel, wo neben 56 Wohnungen rund heim und den Ortsgemeinden Heidesheim und Wackernheim von gro- 2.500 qm Gewerbeflächen angedacht sind. Auch hier tritt die städti- ßer Bedeutung. Aus diesem Grund wird im Folgenden ein Überblick sche Wohnungsbaugesellschaft als Investor auf. In Heidesheim hinge- über die wichtigsten Wohnungsbauvorhaben differenziert nach Eigen- geben bauen derzeit zwei private Investoren einen Gebäudekomplex tumswohnungen, Mietwohnungen und Eigenheimen gegeben. mit insgesamt 29 Mietwohnungen. Gesondert zu betrachten ist das von der J. Molitor Immobilien GmbH für Boehringer Ingelheim entwi- In Ingelheim und den Ortsgemeinden Heidesheim und Wackernheim ckelte Boardinghouse im Lärchenweg, da es sich hierbei nicht um werden derzeit überwiegend kleinere ETW-Projekte mit bis zu 12 klassische Mietwohnungen, sondern um einen Beherbergungsbetrieb Wohneinheiten realisiert, was vor allem auf fehlende größere Entwick- handelt. lungsflächen zurückzuführen ist. Eine Ausnahme bildet das "Neubau- gebiet nördlich der Wilhelm-von-Erlanger-Straße", wo bis 2020 neben Die Mieten für frei finanzierte Wohnungen bewegen sich in den aufge- 48 Eigentumswohnungen eine noch unbestimmte Zahl an Reihenhäu- führten Projekten in einer Spanne von 8,50 bis 10,00 Euro/qm. Geför- sern geplant ist. Ein weiteres größeres Vorhaben wird zeitnah in Frei- derte Neubaumietwohnungen werden von der WBI bei Nachweis der Weinheim durch die H+S Bautechnik GmbH realisiert. Hier entstehen entsprechenden Förderberechtigung aktuell für 6,00 bis 7,00 Euro/qm verteilt auf auf sechs Mehrfamilienhäuser insgesamt 30 Wohneinhei- vermietet. ten. Auch im überwiegend von Einfamilienhausbebauung geprägten Wackernheim werden aktuell acht Eigentumswohnungen von der Ar- Die Preise für Eigenheime in den aufgeführten Vorhaben bewegen min Hill Gesellschaft gebaut. Dies signalisiert eine auch über Ingel- sich in einer Spanne von 360.000 bis 460.000 Euro. heim hinausgehende hohe Nachfrage nach Wohnungen.
Die Preise für Eigentumswohnungen in den aufgeführten Projekten bewegen sich zwischen 2.700 und 5.100 Euro/qm, wobei Preise weit oberhalb von 4.000 Euro/qm lediglich für großzügig ausgestattete Penthousewohnungen aufgerufen werden.
Bei den Mietwohnungsprojekten zeigt sich deutlich die Dominanz der städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Von den 17 analysierten Vor- haben im klassischen Geschosswohnungsbau werden neun von der WBI realisiert. Das größte Mietwohnungsprojekt entsteht derzeit in der
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Aktuelle ETW-Projekte in Ingelheim und den Ortsgemeinden Heidesheim/Wackernheim (Auswahl) Nr. Projekt PLZ, Adresse Stadtteil Investor, Anzahl Wohnfläche (qm) Zeit- Entwick- Preis Wohnung Preis TG- Vermarktungsstand, Projektentwickler WE horizont lungsstand (Euro/qm) Stellplatz Bemerkungen WE Gesamt (Euro) 1 Tassilo Quartier 55218, Bahn- Ingelheim Wohnungsbau- 11 Ø 140 1.550 Q2/2014- Fertig- 3.000-4.000 100 % verkauft hofstraße 40 gesellschaft In- Q4/2015 gestellt gelheim (WBI) 2 55218, Turnier- Ingelheim Privater Investor 12 Ø 80 1.020 Q2/2016- Fertig- Ø 3.100 100 % verkauft straße 6 Q1/2017 gestellt 3 55218, Mainzer Ingelheim Gemünden 5 23-86 280 Q4/2016- Fertig- 3.300-3.400 5.000 80 % verkauft Straße 142 Immobilien Ø 55 Q4/2017 gestellt Ø 3.400 (Vertrieb) 4 Schöner 55218, Hessel- Ingelheim Privater Investor 9 60-220 810 Q4/2017- Im Bau 2.700-3.800 k.A. Wohnen am weg 1 Q3/2018 Uffhubtor 5 Große Hohl 55263, Große Wackernheim Armin Hill 8 70-106 850 Q4/2017- Im Bau 2.800-3.300 88 % verkauft Hohl 37 Gesellschaft für Q4/2018 schlüsselfertiges Bauen mbH 6 Wohnen am 55218, Friedrich- Ingelheim H+S Bautechnik 30 73-111 2.570 Q2/2018- Planung 3.500-5.100 24.500 evtl. Paketverkauf kleinen Park straße 21-31 GmbH & Co. KG Ø 86 Q4/2019 konkret Ø 4.000 7 55218, Kurpfalz- Ingelheim Privater Investor 6 Ø 80 480 Q3/2018- Planung kein Vermarktungs- straße 21 Q2/2019 start 8 Neubaugebiet 55218, Wilhelm- Ingelheim J. Molitor Immo- Q4/2018- Ideenpha- kein Vermarktungs- nördlich der Wil- Erlanger-Straße bilien GmbH 2020 se, Wett- start helm-von-Erlan- bewerb ger-Straße Quelle: Recherche bulwiengesa; Stand Mai 2018
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Aktuelle Mietwohnungsprojekte in Ingelheim und den Ortsgemeinden Heidesheim/Wackernheim (Auswahl) Nr. Projekt PLZ, Adresse Stadt Investor, Anzahl Wohnfläche (qm) Zeit- Entwick- Miete Wohnung Projektentwickler WE WE Gesamt horizont lungsstand (Euro/qm) 1 Tassilo Quartier 55218, Bahnhofstraße 40 Ingelheim WBI 43 62 2.660 Q2/2014-Q4/2015 Fertig- Ø 9,00 gestellt 2 55218, Mainzer Straße 37-39/ Ingelheim WBI 28 44-92 Q4/2015-Q1/2017 Fertig- Ø 8,70 Ottonenstraße 16-18 gestellt 3 55218, Königsberger Straße 14/ Ingelheim WBI 18 Q3/2016-Q3/2017 Fertig- Ø 7,00 Hans-Holbein-Straße gestellt 4 55218, Bahnhofstraße 121 Ingelheim WBI 5 75-81 390 Q4/2016-Q1/2018 Fertig- Ø 8,50 gestellt 5 55218, Waldeckstraße 7-9 Ingelheim WBI 12 Q2/2017-Q1/2018 Fertig- Ø 8,50 gestellt 6 Wohnen im Oberdorf 55262, Oberdorfstraße 15, 20, 22 Heidesheim Privater Investor 29 Ø 78 2.250 Q1/2017-Q2/2018 Im Bau k.A. 7 55218, St.-Kilian-Straße 21 Ingelheim WBI 6 Q3/2017-Q2/2018 Im Bau k.A. 8 Boardinghouse 55218, Lärchenweg 20 Ingelheim J. Molitor Immo- 24 Q3/2017-Q3/2018 Im Bau k.A. bilien GmbH 9 55218, Oberböhl 32 Ingelheim Privater Investor 5 Q4/2017-Q3/2018 Im Bau k.A. 10 55218, Bahnhofstraße 79/ Ingelheim WBI 50 50-100 Q3/2017-Q4/2018 Im Bau k.A. Taunusstraße 11 55218, Wilhelm-Leuschner-Straße 19 Ingelheim Privater Investor 5 Ø 80 400 Q1/2018-Q4/2018 Im Bau k.A. 12 55218, Posenerstraße 16-18 Ingelheim WBI 25 Ø 70 1.750 Q4/2017-Q1/2019 Im Bau 6,00-7,00
13 55218, Bleichstraße 8 Ingelheim WBI 17 Ø 71 1.200 Q2/2018-Q2/2019 Planung k.A. 14 55218, Rheinstraße 213 Ingelheim Novofons Wohn- 7 Ø 75 530 Q3/2018-Q2/2019 Planung k.A. werte GmbH 15 Lavendelkreisel 55218, Gartenfeldstraße/ Ingelheim WBI 56 Ø 45 2.500 Q2/2018-Q4/2019 Planung 9,00-10,00 Bahnhofstraße 16 Im Herstel 55218, Im Herstel/Turnierstraße Ingelheim Privater Investor 32 Q3/2018-Q4/2019 Planung 17 55218, Mainzer Straße 54 Ingelheim WBI 10 Ø 70 700 Q1/2019-Q1/2020 Planung k.A. Quelle: Recherche bulwiengesa; Stand Mai 2018
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Eigenheimvorhaben in Ingelheim und den Ortsgemeinden Heidesheim/Wackernheim (Auswahl) Nr. Projekt PLZ, Adresse Stadt Investor, Anzahl Wohnfläche (qm) Zeit- Entwick- Preis Typ Vermarktungsstand, Projektentwickler WE WE Gesamt horizont lungsstand Bemerkungen 1 55218, An den Ingelheim Grundstücksun- 3 Ø 156 470 Q1/2017- Fertig- Ø 460.000 RH 66 % verkauft Gärten 17 ternehmen e.K. Q4/2017 gestellt 2 Leben am 55218, Turnier- Ingelheim J. Molitor Immo- 7 Ø 109 760 Q3/2017- Im Bau Ø 360.000 (RH) RH, DHH k.A. Langenberg straße 65-69 bilien GmbH Q4/2018 Ø 425.000 (DHH) 3 55262, Ernst- Heidesheim Huf Immobilien 3 Ø 149 450 Q3/2018- Planung Ø 441.000 RH k.A. Ludwig-Straße GmbH Q2/2019 konkret 12 4 Birkenstraße 55218, Birken- Ingelheim Privater Investor 30 2018- Planung RH, DHH straße 2020 konkret 5 Neubaugebiet 55218, Wilhelm- Ingelheim J. Molitor Immo- 2019- Ideenpha- RH nördlich der Wil- Erlanger-Straße bilien GmbH 2021 se, Wett- helm-von-Erlan- bewerb ger-Straße Quelle: Recherche bulwiengesa; Stand Mai 2018
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Projektübersicht (Auswahl)
Wohnlagen Sehr gut Gut bis sehr gut Gut Durchschnittlich bis gut Durchschnittlich Einfach bis durchschnittlich Einfach