POLIZEILICHE KRIMINALSTATISTIK 2019

POLIZEIINSPEKTION

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Schlagzeilen

Die Kriminalitätsentwicklung im Bereich der Polizeiinspektion Germersheim 2019

 Anstieg der Gesamtstraftaten um 85 Fälle (2,07%)

 Aufklärungsquote weiterhin auf hohem Niveau und entsprechend der Aufklärungsquote des Landes Rheinland-Pfalz

 Anzahl der Diebstähle unter erschwerenden Umständen geht wieder zurück

 Anstieg des Tatmittels „Internet“ bei Vermögens- und Fälschungsdelikten

 Gewaltkriminalität geht insgesamt leicht zurück

 Anstieg bei Sachbeschädigung und Fahrraddiebstahl

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Kurzübersicht

Im Berichtsjahr 2019 wurden im Bereich der Polizei Germersheim insgesamt 4197 Straftaten statistisch erfasst.

Im Vergleich zum Vorjahr mit 4112 Fällen entspricht dies einem Anstieg um 2,07 % bzw. 85 Fälle. Im 5-Jahresvergleich ist damit der höchste Wert seit 2015 erreicht.

243 der Gesamtstraftaten blieben im Versuchsstadium.

Es wurden 2724 Straftaten aufgeklärt. Die Aufklärungsquote von 64,9 % entspricht exakt der Aufklärungsquote des Landes Rheinland-Pfalz.

Insgesamt ermittelte die Polizei Germersheim 1873 Tatverdächtige.

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Inhaltsverzeichnis

1. Vorbemerkungen ...... 6 2. Gesamtentwicklung ...... 7 2.1 Straftaten und Aufklärungsquote ...... 7 2.2 Polizeiinspektion Germersheim im Vergleich ...... 7 2.2.1 Straftaten ...... 7 2.2.2 Aufklärungsquote ...... 8 2.3 Anteile der Straftaten an der Gesamtkriminalität ...... 8 2.4 Entwicklung der Tatverdächtigen ...... 9 2.4.1 Allgemein ...... 9 2.4.2 Jugendkriminalität ...... 11 2.4.3 Tatverdächtige Deutsche – Nichtdeutsche ...... 11 2.4.4 Straftaten begangen durch Zuwanderer ...... 12 2.5 Opferstatistik ...... 13 2.6 Häufigkeitszahl ...... 14 3. Regionales Kriminalitätsaufkommen ...... 15 3.1 Stadt Germersheim ...... 16 3.2 Verbandsgemeinde ...... 16 3.3 Verbandsgemeinde ...... 17 3.4 Verbandsgemeinde Rülzheim ...... 17 4. Kriminalitätsformen ...... 18 4.1 Straftaten gegen das Leben ...... 18 4.2 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ...... 18 4.3 Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit ...... 19 4.3.1 Gewaltkriminalität ...... 21 4.3.2 Körperverletzungen ...... 21 4.4. Eigentumskriminalität ...... 22 4.4.1 Diebstahl insgesamt ...... 22 4.4.2 Diebstahl ohne erschwerende Umstände ...... 23 4.4.3 Diebstahl unter erschwerenden Umständen ...... 25 4.4.4 Wohnungseinbruchdiebstähle ...... 27 4.4.5 Fahrraddiebstähle ...... 28 4.5 Vermögens- und Fälschungsdelikte ...... 29 4.6 Sachbeschädigungen ...... 30 4.7 Rauschgiftkriminalität ...... 31 4.8 Straßenkriminalität ...... 33

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4.9 Gewalt in engen sozialen Beziehungen ...... 35 4.10 Gewalt gegen Polizeibeamte ...... 36 5. Kriminalprävention ...... 38 5.1 Grundschutzberatungen ...... 38 5.2 Präventionsveranstaltungen Rauschgiftkriminalität ...... 38 5.3 Opferschutz ...... 39 5.4 Betrugsmaschen „Falsche Polizeibeamte“ und „Schockanrufe“ ...... 39 5.5 Ehrenamtliche Seniorensicherheitsberater ...... 40 6. Fakten zur Polizeiinspektion Germersheim ...... 41

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1. Vorbemerkungen

Die nachfolgende Darstellung beruht auf den Zahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) des Landes Rheinland-Pfalz für die Polizeiinspektion Germersheim.

Sie umfasst alle der Polizei bekannt gewordenen Straftaten, Angaben zu den ermittelten Tatverdächtigen, Opfern von Straftaten und weitere Daten.

In der Polizeilichen Kriminalstatistik werden u.a. keine Staatsschutzdelikte, Verkehrsdelikte, Auslandsstraftaten, Ordnungswidrigkeiten sowie unmittelbar bei der Staatsanwaltschaft angezeigte Delikte aufgeführt. Auch Straftaten, die nicht in den Zuständigkeitsbereich der Polizei gehören (z.B. Finanz- und Steuerdelikte) sind nicht in der Polizeilichen Kriminalstatistik wiederzufinden.

Erfasst wird nur das sogenannte Hellfeld, d.h. alle der Polizei in einem Jahr bekannt gewordenen und registrierten Straftaten. Die Größe des Hellfeldes ist von Delikt zu Delikt unterschiedlich und ist u.a. auch vom Anzeigeverhalten abhängig. Durch zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit, beispielsweise in Form von Informations- und Präventionsveranstaltungen, wird die Bevölkerung sensibilisiert und somit mittelbar das Anzeigeverhalten positiv beeinflusst.

Dagegen bezeichnet man die Summe der Delikte, die der Polizei nicht bekannt werden, als Dunkelfeld. Durch vermehrte und gezielte Kontrolltätigkeit wird die Zahl der bekannt gewordenen Straftaten in bestimmten Bereichen beeinflusst, wodurch das Dunkelfeld erhellt wird. Exemplarisch kann hierfür die Rauschgiftkriminalität angeführt werden. Dies spielgelt sich in einem Anstieg der Straftaten wieder.

Da die Polizei letztlich nicht über jede Straftat Kenntnis erlangen kann, ist die Polizeiliche Kriminalstatistik also kein genaues Abbild der Kriminalitätswirklichkeit und ihre Aussagekraft somit beschränkt.

Dennoch kann sich die Polizei mit den aus ihr gewonnenen Erkenntnisse an neue Gegebenheiten anpassen, Entstehungsursachen erforschen und anschließend geeignete Maßnahmen ergreifen. Ferner kann durch die Polizeiliche Kriminalstatistik letztlich Transparenz gegenüber der Bevölkerung hinsichtlich der Kriminalitätsentwicklung geschaffen werden.

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2. Gesamtentwicklung 2.1 Straftaten und Aufklärungsquote

4300 4196 4197 4200 4112 4100 4000 3887 3900 3800 3694 3700 65,4% 3600 64,0% 64,8% 63,5% 64,9% 3500 3400 2015 2016 2017 2018 2019 Fälle Aufklärungsquote

Die Gesamtzahl der im Bereich der Polizeiinspektion Germersheim statistisch erfassten Straftaten ist im Vergleich zum Vorjahr von 4112 auf 4197 Fälle gestiegen.

Dies entspricht einem Anstieg um 2,07%, beziehungsweise 85 Fälle.

Nachdem im Jahr 2017 der absolute Niedrigwert erreicht wurde, liegt die Anzahl der diesjährigen Straftaten wie im Jahr 2018 über dem Mittelwert der vergangenen fünf Jahre (4017 Fälle). Bei 243 Fällen dieser 4197 Gesamtstraftaten blieb es beim Versuch (5,8%).

Die Aufklärungsquote beschreibt das prozentuale Verhältnis von aufgeklärten Fällen zu den der Polizei bekanntgewordenen Fällen. Sie ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,4% Punkte gestiegen.

2.2 Polizeiinspektion Germersheim im Vergleich 2.2.1 Straftaten

In der übergeordneten Polizeidirektion Landau betrug der Rückgang an Straftaten im gleichen Zeitraum 2,20% und 366 Fälle. Während im Jahr 2018 insgesamt 16.666 Straftaten verzeichnet waren, wurden im Berichtszeitraum 16.300 Straften erfasst.

Im Polizeipräsidium Rheinpfalz wurden im Jahr 2019 insgesamt 58.051 Straftaten registriert, was einen Rückgang von 1,9% darstellt.

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Im gesamten Land Rheinland-Pfalz wurden 241.529 Straftaten registriert. Dies entspricht einem Rückgang von 1,2%.

2.2.2 Aufklärungsquote

Die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Germersheim liegt mit 64,9% auch weiterhin über dem Durchschnittswert der Polizeidirektion Landau (62,0%) und dem des Polizeipräsidiums Rheinpfalz (62,8%).

Das Land Rheinland-Pfalz verzeichnet für das Berichtsjahr eine Aufklärungsquote von 64,9%.

2.3 Anteile der Straftaten an der Gesamtkriminalität

Straftaten gegen Straftaten gegen die sexuelle Strafrechtliche das Leben; 0,05% Selbstbestimmung; Nebengesetze; 1,45% 10,60% Rohheitsdelikte und Straftaten gegen Sonstige die persönliche Straftatbestände; Freiheit; 20,13% 25,45%

Diebstahl ohne erschwerende Umstände; 16,18% Vermögens- und Diebstahl unter Fälschungsdelikte; erschwerenden 15,70% Umständen; 10,44%

Die Deliktsgruppe der Diebstähle nahm auch im Jahr 2019 mit etwas über einem Viertel (26,62%) den größten Anteil an der Gesamtkriminalität ein.

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Mit 25,45% folgt die Deliktsgruppe der sonstigen Straftatbestände. Dies umfasst Straftaten wie Hausfriedensbruch, Beleidigung, Sachbeschädigung und Widerstand gegen die Staatsgewalt.

Darauf folgen Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit, die 20,13% an der Gesamtkriminalität ausmachen. Hierunter sind u.a. Raubdelikte, Körperverletzungsdelikte, Nötigung und Bedrohung zu subsumieren.

Im Berichtsjahr 2019 machen Vermögens- und Fälschungsdelikte 15,70 % der Gesamtkriminalität aus, die Strafrechtlichen Nebengesetze schlagen mit 10,60% in der Polizeilichen Kriminalstatistik nieder. Zu den Strafrechtlichen Nebengesetzen gehören u.a. Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz und gegen das Gewaltschutzgesetz.

Die Straftaten gegen das Leben machen im Jahr 2019 an der Gesamtkriminalität 0,05% aus.

2.4 Entwicklung der Tatverdächtigen 2.4.1 Allgemein

Tatverdächtiger ist jede Person, die im Verdacht steht, Täter oder Teilnehmer einer Straftat zu sein. Es besteht die durch Tatsachen begründete Annahme, dass durch die Handlung der Person ein gesetzlicher Tatbestand erfüllt wurde.

2500

2000 2,6% 3,9% 3,4% 8,9% 4,3% 9,8% 2,7% 9,3% 8,7% 9,0% 8,1% 9,2% 8,9% 8,1% 1500 9,3%

1000 79,5% 78,6% 78,4% 78,8% 78,6% 500

0 2015 2016 2017 2018 2019 Erwachsene Heranwachsende Jugendliche Kinder

Die Gesamtzahl der Tatverdächtigen sind in die Gruppe der Erwachsenen, der Heranwachsenden, der Jugendlichen und der Kinder gegliedert.

Dabei handelt es sich um Kinder, wenn die Tatverdächtigen unter 14 Jahre alt und damit strafunmündig sind. Die Gruppe der Jugendlichen bezeichnet Tatverdächtige, die

10 zwischen 14 und unter 18 Jahre alt sind. Sie werden nach dem Jugendstrafrecht verfolgt. Bei Heranwachsenden (18 bis unter 21 Jahre) entscheidet sich nach der geistigen Reife, ob eine Strafverfolgung nach dem Jugend- oder dem Erwachsenenstrafrecht erfolgt. Alle Tatverdächtige über 21 Jahren zählen zu den Erwachsenen, die nach den Bestimmungen des Strafgesetzbuches verurteilt werden.

2015 2016 2017 2018 2019 Tatverdächtige 1975 2072 1764 2015 1873 insgesamt Deutsche 1422 1468 1276 1475 1363 davon männlich 1037 1095 961 1134 1029 davon weiblich 385 373 315 341 334 Nichtdeutsche 553 604 488 540 510 davon männlich 436 478 378 456 407 davon weiblich 114 126 110 84 103 Erwachsene 1571 1628 1390 1580 1472 (ab 21 Jahre) Unter 21 Jahre 404 444 374 435 401

davon Heranwachsende 159 180 164 179 152

davon Jugendliche 194 184 163 187 169

davon Kinder 51 80 47 69 80 Deutsche unter 21 322 334 299 346 333 Jahre davon männlich 231 251 221 272 255 davon weiblich 91 83 78 74 78 Nichtdeutsche unter 82 110 75 89 68 21 Jahre davon männlich 62 90 58 74 55 davon weiblich 20 20 17 15 13

Die Zahl der Tatverdächtigen ist 2019 gegenüber dem Vorjahr um 142 Personen auf 1873 gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 7,05%.

Die Gesamtzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen ist um 30 Personen auf 510 Tatverdächtige gesunken (5,6%).

Die Gesamtzahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren ist um 34 Personen auf 401 Tatverdächtige gesunken (7,8%).

Bei den Nichtdeutschen unter 21 Jahren ist die Zahl um 21 Personen auf 68 Tatverdächtige gesunken (23,6%).

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2.4.2 Jugendkriminalität

500 450 400 80 69 51 350 47 80 300 184 187 194 250 163 169 200 150 100 159 180 163 179 152 50 0 2015 2016 2017 2018 2019 Heranwachsende Jugendliche Kinder

Die Anzahl der unter 21-jährigen Tatverdächtigen stieg im Vergleich zum Vorjahr um 34 Personen auf 401 Tatverdächtige. Sie machen im Jahr 2019 insgesamt 21,41% der Gesamtzahl der Tatverdächtigen aus (Vorjahr 21,59%).

2.4.3 Tatverdächtige Deutsche – Nichtdeutsche

Die Gesamtzahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen, d.h. mit Verstößen gegen das Aufenthalts-, das Asyl- und das Freizügigkeitsgesetz/EU, ist um 30 Personen auf 510 Tatverdächtige gesunken (5,6%).

Nicht- deutsche 27,20%

Deutsche 72,80%

Im Vergleich zum Vorjahr hat der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen um 0,4%- Punkte zugenommen.

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Die nichtdeutschen Tatverdächtigen gliedern sich wie folgt nach Nationen geordnet auf:

Andere Tunesien 4,87% 0,30% Albanien 0,32% Georgien Rumänien 0,37% 5,46% Frankreich 0,37% Eritrea 0,37%

Afghanistan 0,37% Griechenland 0,43% Serbien Türkei 0,48% 5,41% Kroatien 0,80% Somalia 0,86% Bulgarien 0,96% Syrien Polen Italien 1,12% Kosovo 1,93% 1,18% 1,18%

% in Bezug auf die Gesamtzahl der Tatverdächtigen

2.4.4 Straftaten begangen durch Zuwanderer

Seit Beginn des Jahres 2015 stiegen die Zahlen der Zuwanderer an. Zu der Gruppe der Zuwanderer zählen Asylbewerber, Schutz- und Asylberechtigte, Personen, deren Aufenthalt geduldet ist und Personen mit unerlaubtem Aufenthalt. Diese Personengruppe wurde seit Mitte 2015 in die PKS aufgenommen und war somit erstmalig für den Zeitraum 01.01.2016 bis 31.12.2016 vollständig auswertbar.

Im Jahr 2019 wurden im Bezirk der Polizeiinspektion Germersheim 510 nichtdeutsche Tatverdächtige (Vorjahr 540) registriert. Von diesen sind 88 Tatverdächtige als Zuwanderer aufgeführt, somit 32 weniger als im Vorjahr (120).

Die häufigsten Delikte, die Zuwanderer begehen, sind Körperverletzungs- (26), Diebstahls- (24) und Betrugsdelikte (21).

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2.5 Opferstatistik

Opfer im Sinne der Polizeilichen Kriminalstatistik sind natürliche Personen gegen die sich die mit Strafe bedrohte Handlung unmittelbar richtete und deren Leib oder Leben bzw. Gesundheit gefährdet oder geschädigt wurde (ausgenommen Verkehrsdelikte).

Hierunter zählen vor allem Opfer eines Tötungsdeliktes, einer Sexualstraftat sowie eines Raub-, Körperverletzungs- oder Nötigungsdeliktes (inklusive Versuche).

1400

1200 102 1000 60 87 61 228 51 201 202 800 156 182

600 775 400 698 672 721 726

200

0 55 71 53 62 68 2015 2016 2017 2018 2019 > 60 Jahre 21 bis unter 60 Jahre 14 bis unter 21 Jahre < 14 Jahre

Die Zahl der Tatopfer nahm 2019 gegenüber dem Vorjahr um 3,74% zu und lag mit 1083 über dem statistischen Mittel (1.046 Opfer) der vergangenen fünf Jahre. In allen Altersklassen ist ein Zuwachs der Opferzahlen zu verzeichnen.

Von der Gesamtzahl der Opfer waren 630 (58%) männlich und 453 (42%) Personen weiblich. Die Verteilung der Geschlechter ist in den vergangen fünf Jahren auf einem ähnlichen Stand.

Der überwiegende Teil aller Opfer von Straftaten wurde durch Körperverletzungen (58,82%), gefolgt von Bedrohungen (15,24%) und Nötigungen (10,62%) geschädigt.

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2.6 Häufigkeitszahl

Die Häufigkeitszahl bezeichnet die Zahl der polizeilich registrierten Straftaten bezogen auf 100.000 Einwohner. Sie wird verwendet, um das Verhältnis zwischen Einwohnern und registrierten Straftaten auszudrücken. Hierbei gilt jedoch anzumerken, dass es generell eine unterschiedliche Struktur zwischen Stadt und Land gibt. Diese basiert insbesondere auf der Zentrumsfunktion der Städte. In diesen befinden sich vermehrt Schulen und Arbeitsplätze. Die damit einhergehenden Pendler zählen nicht zu den Einwohnerzahlen, können aber sehr wohl an den jeweiligen Örtlichkeiten Straftaten begehen.

Häufigkeitszahl

Verbandsgemeinde Bellheim 5306

Verbandsgemeinde Lingenfeld 4712

Verbandsgemeinde Rülzheim 3832

Stadt Germersheim 10.044

Stadt Landau 9086

Stadt Speyer 9554

PI Germersheim 6297

Landkreis Germersheim 5444

PD Landau 5697

Polizeipräsidium Rheinpfalz 6478

Rheinland-Pfalz 5913

0 2000 4000 6000 8000 10000 12000

Die Polizeiinspektion Germersheim im Vergleich:

In allen drei Verbandsgemeinden des Dienstgebietes der Polizeiinspektion Germersheim war die Häufigkeitszahl 2019 niedriger als der Durchschnitt der Polizeidirektion Landau von 5697.

In der Stadt Germersheim wurde bei der Häufigkeitszahl ein Wert von 10.044 registriert. Der Wert liegt somit über dem der Stadt Landau (9086) und dem der Stadt Speyer (9554).

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3. Regionales Kriminalitätsaufkommen

Die Gesamtzahlen der registrierten Straftaten sind 2019 im Vergleich zum Vorjahr in der Stadt Germersheim um 85 Fälle (4,25%), in der Verbandsgemeinde Bellheim um 69 Fälle 10,42%) gestiegen. In der Verbandsgemeinde Lingenfeld ist ein Rückgang der Straftaten um 13 Fälle (1,60%) und in der Verbandsgemeinde Rülzheim um 56 Fälle (8,81%) zu verzeichnen.

2014 2016 2017 2018 2019

Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ PI Germersheim 4397 65,2 4196 64,0 3694 64,8 4112 63,5 4197 64,9

Stadt Germersheim 2307 69,6 2103 66,2 1840 68,8 2002 67,1 2087 66,1

Verbandsgemeinde 690 60,0 692 62,9 588 64,8 662 64,0 731 66,3 Bellheim Bellheim 495 58,4 495 61,4 386 60,9 536 62,1 567 65,1 25 52,0 30 73,3 46 82,6 21 52,4 18 66,7 Ottersheim bei 49 53,1 37 48,6 38 65,8 35 74,3 35 60,0 Landau 121 63,2 130 70,0 118 70,3 70 77,1 111 74,8 Verbandsgemeinde 761 61,0 754 59,8 626 60,1 812 58,1 799 62,5 Lingenfeld 28 64,3 41 68,3 33 72,7 24 58,3 42 59,5 Lingenfeld 318 64,5 292 58,2 233 62,2 348 65,5 258 62,4 Lustadt 137 70,8 136 55,9 99 57,6 137 54,0 157 61,8 181 47,5 155 54,8 146 51,4 193 48,7 239 63,6 Weingarten (Pfalz) 63 55,6 59 66,1 48 64,6 51 58,8 58 58,6 Westheim (Pfalz) 34 67,6 71 74,6 67 65,7 59 54,2 45 66,7 Verbandsgemeinde 639 60,3 647 62,8 640 57,7 636 58,3 580 62,2 Rülzheim Hördt 61 47,5 75 52,0 78 55,1 83 45,8 64 62,5 60 68,3 73 72,6 44 59,1 30 46,7 51 54,9 101 51,5 86 61,6 72 69,4 71 59,2 56 55,4 Rülzheim 417 63,1 413 63,2 446 56,1 452 61,3 409 64,1 Fälle = polizeilich bekannt gewordene Straftaten AQ = Aufklärungsquote in %

16

3.1 Stadt Germersheim

2500 2103 2023 2002 2087 2000 1840

1500

1000

500

0 2014 2016 2017 2018 2019 Straftaten Stadt Germersheim

Auch im Jahr 2019 steig im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Straftaten. So wurden im Jahr 2019 insgesamt 2087 (Vorjahr 2002) Straftaten registriert. Das sind 85 bzw. 4,25% mehr Straftaten als im Vorjahr.

3.2 Verbandsgemeinde Bellheim

800 731 692 700 662 611 588 600 500 400 300 200 100 0 2015 2016 2017 2018 2019 Straftaten Verbandsgemeinde Bellheim

Im Bereich der Verbandsgemeinde Bellheim wurde ein Anstieg von 662 Fällen in 2018 um 69 auf 731 Fälle in 2019 (10,42%) registriert. Dies ist der bisherige Höchstwert der vergangenen fünf Jahre.

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3.3 Verbandsgemeinde Lingenfeld

900 812 799 800 754 677 700 626 600 500 400 300 200 100 0 2015 2016 2017 2018 2019 Straftaten Verbandsgemeinde Lingenfeld

In der Verbandsgemeinde Lingenfeld sank die Anzahl der Straftaten gegenüber dem Vorjahr um 13 Fälle auf 799 Fälle, was einen Rückgang von 1,60% bedeutet.

3.4 Verbandsgemeinde Rülzheim

700 647 640 636 580 600 576 500 400 300 200 100 0 2015 2016 2017 2018 2019 Straftaten Verbandsgemeinde Rülzheim

Die Verbandsgemeinde Rülzheim verzeichnete 2019 einen Rückgang um 56 Straftaten auf 580 Straftaten (8,81%). Seit dem Höchststand der Fallzahlen in 2016 sanken auch in diesem Jahr die Straftaten im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt zeichnet sich damit seit 2017 ein Abwärtstrend ab.

18

4. Kriminalitätsformen 4.1 Straftaten gegen das Leben

Straftaten gegen das Leben sind Mord, Totschlag und fahrlässige Tötung, die nicht im Zusammenhang mit dem Straßenverkehr stehen.

8 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 7 6 5 5 4 3 2 2 2 1 1 0 0 2015 2016 2017 2018 2019 Straftaten gegen das Leben Aufklärungsquote

Im Jahr 2019 ereigneten sich im Dienstbezirk der Polizeiinspektion Germersheim zwei Straftaten gegen das Leben durch fahrlässige Tötung.

4.2 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Hierunter fallen die Straftatbestände der Vergewaltigung, des sexuellen Missbrauchs (auch von Schutzbefohlenen), exhibitionistische Handlungen, sonstige sexuelle Handlungen sowie die Verbreitung pornographischer Schriften.

70 61 60 54 50

40 38 32 30 26 87,5% 85,2% 85,2% 20 80,8% 78,9%

10

0 2015 2016 2017 2018 2019 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung Aufklärungsquote

19

Die Zahl der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung stieg 2019 um 7 Fälle auf 61 Fälle. Dies ist ein Anstieg um 12,96%.

Der Anteil der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung betrug 1,45% aller registrierten Straftaten im Jahre 2019. Charakteristisch für diese Delikte ist, dass es sich hierbei oftmals um Beziehungsdelikte handelt, so dass das Opfer und der Täter mindestens in einem Bekanntschaftsverhältnis stehen.

Bei 6 Fällen handelte es sich um Vergewaltigungsdelikte (8 Fälle in 2018). In 28 Fällen wurde ein Sexueller Missbrauch angezeigt (Vorjahr 22 Taten), davon wurden 10 Taten zum Nachteil von Kindern begangen (Vorjahr 12). Ferner handelte es sich bei 17 (Vorjahr 10) Taten um exhibitionistische Handlungen und bei weiteren 16 (Vorjahr 8) Taten um die Verbreitung pornographischer Schriften.

4.3 Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit

Hierunter fallen alle Straftaten, deren Ausführung mit Gewaltanwendung durchgesetzt wurde (z.B. Körperverletzungs-, Raub- und Tötungsdelikte) sowie Straftaten gegen die persönliche Freiheit (z.B. Nötigung, Bedrohung, Freiheitsberaubung, etc.). Oftmals handelt es sich hierbei Beziehungstaten, d.h. dass das Opfer den Täter kennt. Dadurch wird in dieser Deliktgruppe generell eine höhere Aufklärungsquote verzeichnet.

1000 924 900 845 797 800 747 769 700 92,0% 91,5% 600 91,0% 89,8% 89,8%

500

400

300

200

100

0 2015 2016 2017 2018 2019 Rohheitsdelikte Aufklärungsquote

Im Jahr 2019 stiegen die Fälle von Rohheitsdelikten um 76 Fälle auf 845 an. Dies entspricht einem Straftatenanstieg von 9,88%.

20

Regionale Verteilung der Rohheitsdelikte:

2015 2016 2017 2018 2019

Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ

PI Germersheim 797 91,0 924 92,0 747 89,8 769 91,5 845 89,8

Stadt Germersheim 454 91,4 437 92,0 397 89,2 368 89,4 407 87,7

Verbandsgemeinde 141 88,7 203 91,1 138 94,2 143 93,7 170 90,6 Bellheim Bellheim 101 88,1 132 87,1 88 93,2 105 92,4 128 89,8 Knittelsheim 5 100 9 100,0 12 100 3 100 2 100 Ottersheim bei 7 71,4 10 90,0 10 100 11 90,9 7 85,7 Landau Zeiskam 28 92,9 52 100,0 28 92,9 24 100 33 93,9 Verbandsgemeinde 96 91,7 169 93,5 134 88,1 167 91,6 170 9,2 Lingenfeld Freisbach 4 75,0 12 100,0 11 81,8 4 100 9 88,9 Lingenfeld 43 93,0 60 97,0 50 86 84 92,9 57 93,0 Lustadt 16 93,8 31 83,9 23 95,7 26 88,5 42 90,5 Schwegenheim 15 86,7 27 92,6 29 89,7 29 89,7 44 90,9 Weingarten (Pfalz) 11 100 22 100,0 13 84,6 12 91,7 13 84,6 Westheim (Pfalz) 7 85,7 17 94,1 8 87,5 12 91,7 5 100 Verbandsgemeinde 106 91,5 115 91,3 78 88,5 91 96,7 98 94,9 Rülzheim Hördt 15 93,3 17 100,0 11 90,9 8 100 10 90 Kuhardt 7 57,1 17 94,1 5 100 4 100 10 100 Leimersheim 19 100 8 100,0 4 100 12 100 7 85,7 Rülzheim 65 92,3 73 87,7 58 86,2 67 95,5 71 95,8 Fälle = polizeilich bekannt gewordene Straftaten AQ = Aufklärungsquote in %

In der Stadt Germersheim stiegen die Fallzahlen der Rohheitsdelikte von 368 Fällen um 39 auf 407 Fälle. Dies entspricht einem Anstieg von 10,60%.

Im Bereich der Verbandsgemeinde Bellheim stiegen die registrierten Straftaten im Jahr 2019 von 143 um 27 auf 170. Dies entspricht einem Anstieg von 18,88%.

In der Verbandsgemeinde Lingenfeld stieg die Zahl der Rohheitsdelikte um 3 Fälle auf 170. Dies entspricht einem Anstieg von 1,80%.

In der Verbandsgemeinde Rülzheim war im Jahr 2019 ein Anstieg der Fallzahlen um 7,69% von 7 Fällen auf 98 Fälle zu verzeichnen.

21

4.3.1 Gewaltkriminalität

Die Gruppe „Gewaltkriminalität“ fasst folgende Straftaten zusammen: Mord, Totschlag, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung.

157 160 153 144 145 136 140

120

100 83,4% 84,8% 82,8% 79,9% 79,1% 80

60

40

20

0 2015 2016 2017 2018 2019 Gewaltkriminalität Aufklärungsquote

Im Bereich der Gewaltkriminalität sind die Gesamtzahlen um 4 Fälle auf 153 gesunken. Dies entspricht einem Rückgang von 2,55% gegenüber dem Vorjahr. Der Wert liegt damit erneut über dem Mittelwert der letzten fünf Jahre (147).

4.3.2 Körperverletzungen

700 606 600 577 531 490 509 500

400 91,7% 92,6% 91,0% 91,9% 91,5%

300

200

100

0 2015 2016 2017 2018 2019 Körperverletzungen Aufklärungsquote

22

Die Anzahl der Körperverletzungsdelikte stieg im Vergleich zum Vorjahr um 13,36% bzw. 68 Fälle auf insgesamt 577 Fälle.

Die Fallzahlen aus dem Jahr 2019 bewegen sich im Gegensatz zu den vergangenen beiden Jahren über dem statistischen Mittel der letzten fünf Jahre (542).

In diesem Jahr war keiner der registrierten Fälle der schweren Körperverletzung zuzuordnen. Hierunter versteht man die dauerhafte schwere Beeinträchtigung des Seh- oder Sprechvermögens, der Verlust eines wichtigen Körpergliedes sowie eine Entstellung oder Siechtum durch die Tatbegehung.

In 128 Fällen handelte es sich um gefährliche Körperverletzungen, 426 Taten sind der einfachen Körperverletzung zuzurechnen.

Des Weiteren handelt es sich bei 23 Fällen um fahrlässige Körperverletzungen. In diesem Jahr liegt kein Fall der Misshandlung von Schutzbefohlenen vor (Vorjahr 1 Fall), welche ebenfalls den Körperverletzungsdelikten zugeordnet wird.

4.4. Eigentumskriminalität 4.4.1 Diebstahl insgesamt

Die Gesamtzahl der Diebstähle im Bereich der Polizeiinspektion Germersheim betrug im Jahr 2019 insgesamt 1117 und somit 65 mehr als im Vorjahr. Dies entspricht einem Anstieg der Fallzahlen um 6,18%.

1400 1229 1170 1200 1117 1014 1052 1000

800

600

400 32,1% 31,0% 200 26,9% 27,5% 26,0%

0 2015 2016 2017 2018 2019 Diebstähle insgesamt Aufklärungsquote

23

Die Diebstähle verteilen sich folgendermaßen:

Diebstahl in/aus Sonstiger Diebstahl Wohnungen 25,34% 8,50%

Ladendiebstahl 15,49%

Diebstahl an/aus Kfz. Fahrraddiebstahl 11,73% 21,13% Diebstahl in/aus Kiosken, Warenhäusern etc. 17,82%

4.4.2 Diebstahl ohne erschwerende Umstände

Hierunter fallen der einfache Diebstahl, der Diebstahl geringwertiger Sachen, die unbefugte Benutzung eines Fahrzeugs, die Entziehung elektrischer Energie sowie der Haus- und Familiendiebstahl.

800 679 700 671 655 589 600 563

500

400

300 44,1% 200 42,3% 40,6% 34,0% 100 30,9%

0 2015 2016 2017 2018 2019 Diebstähle ohne erschwerenden Umstände Aufklärungsquote

Insgesamt gab es im Bereich der Diebstähle ohne erschwerende Umstände im Jahr 2019 nach einem Rückgang der Fallzahlen seit 2013 wie im Vorjahr einen Anstieg. Die Anzahl der Fälle im Jahr 2019 stieg um 90 Fälle von 589 auf 679. Dies entspricht einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 15,28%.

24

Regionale Verteilung der Diebstähle ohne erschwerende Umstände:

2015 2016 2017 2018 2019

Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ PI Germersheim 671 44,1 655 42,3 563 30,9 589 34,0 679 40,6 Stadt Germersheim 395 51,6 352 49,1 305 35,4 304 40,5 335 48,1 Verbandsgemeinde 87 26,4 89 28,1 69 18,8 92 30,4 127 29,9 Bellheim Bellheim 63 22,2 68 33,8 54 16,7 80 32,5 109 28,4 Knittelsheim 2 50,0 0 - 2 100 1 0 2 0 Ottersheim bei 11 36,4 7 14,3 4 25 5 20 4 25,0 Landau Zeiskam 11 36,4 14 7,1 9 11,1 6 16,7 12 50,0 Verbandsgemeinde 102 46,1 133 35,4 81 28,4 91 22 108 25,0 Lingenfeld Freisbach 1 0 7 42,9 4 25 4 25 7 14,3 Lingenfeld 49 55,1 52 34,8 28 28,6 32 15,6 30 10,0 Lustadt 10 20,0 15 26,7 10 30 19 26,3 32 34,4 Schwegenheim 32 56,3 28 42,9 26 30,8 24 29,2 28 25,0 Weingarten (Pfalz) 3 0 2 0 3 33,3 2 0 5 80,0 Westheim (Pfalz) 7 0 9 33,3 10 20 10 20 6 16,7 Verbandsgemeinde 87 25,3 101 38,6 108 27,8 102 28,4 109 45,9 Rülzheim Hördt 5 0 11 18,2 16 43,8 14 14,3 5 20,0 Kuhardt 7 14,3 4 25 7 28,6 1 0 4 50,0 Leimersheim 8 25,0 13 15,4 10 30 8 12,5 3 0 Rülzheim 67 28,4 73 46,6 75 24 79 32,9 97 48,5 Fälle = polizeilich bekannt gewordene Straftaten AQ = Aufklärungsquote in %

Sowohl in der Stadt Germersheim, als auch in den drei Verbandsgemeinden Bellheim, Lingenfeld und Rülzheim stiegen die Fallzahlen der Diebstahlsdelikte ohne erschwerende Umstände.

In der Stadt Germersheim stieg die Zahl um 31 auf 335 Fälle (10,20%).

In der Verbandsgemeinde Bellheim stieg die Zahl der Diebstahlsdelikte ohne erschwerende Umstände um 35 auf 127. Dies entspricht einem Anstieg um 38,04%.

25

Im Bereich der Verbandsgemeinde Lingenfeld stiegen die registrierten Straftaten im 2019 um 17 auf 108 und somit um 18,68%.

In der Verbandsgemeinde Rülzheim war im Jahr 2019 ein Anstieg der Fallzahlen um 7 auf 109 (6,86%) zu verzeichnen.

4.4.3 Diebstahl unter erschwerenden Umständen

Hierunter fallen alle besonders schweren Fälle des Diebstahls, der Wohnungseinbruchdiebstahl, der Diebstahl mit Waffen sowie der Bandendiebstahl.

700

600 574 499 463 500 451 438 400

300 23,3% 200 15,8% 15,8% 16,0% 100 9,4% 0 2015 2016 2017 2018 2019 Diebstähle unter erschwerenden Umständen Aufklärungsquote

Im Bereich der Diebstähle unter erschwerenden Umständen kam es nach einem leichten Anstieg im Jahr 2018 nun wieder zu einem Rückgang der Fallzahlen.

2019 wurden im Vergleich zum Vorjahr 25 Fallzahlen weniger registriert, was einem Rückgang um 5,40% entspricht.

26

Regionale Verteilung der Diebstähle unter erschwerenden Umständen:

2015 2016 2017 2018 2019

Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ

PI Germersheim 499 15,8 574 9,4 451 23,3 463 15,8 438 16,0

Stadt Germersheim 192 16,1 265 7,9 192 31,3 189 16,9 197 20,3

Verbandsgemeinde 99 9,1 97 10,3 72 12,5 50 10 65 20,0 Bellheim Bellheim 80 11,3 66 12,1 53 13,2 41 12,2 49 22,4 Knittelsheim 3 0 8 12,5 3 0 3 0 2 0 5 0 6 0 5 0 1 0 4 50,0 Zeiskam 11 0 17 5,9 11 18,2 5 0 10 0 Verbandsgemeinde 97 20,6 103 3,9 76 17,1 101 12,9 86 9,3 Lingenfeld Freisbach 4 50,0 5 0 2 50 3 0 10 10,0 Lingenfeld 50 24,0 44 4,5 21 28,6 37 10,8 26 7,7 Lustadt 8 12,5 19 0 16 6,3 14 7,1 15 13,3 Schwegenheim 26 15,4 24 4,2 23 8,7 27 22,2 24 0 Weingarten (Pfalz) 7 14,3 9 11,1 4 0 9 11,1 5 60,6 Westheim (Pfalz) 2 0 2 0 10 30 11 9,1 6 0 Verbandsgemeinde 111 17,1 109 17,4 111 20,7 123 18,7 90 10,0 Rülzheim Hördt 12 33,3 18 11,1 13 30,8 25 28,0 10 40,0 Kuhardt 8 0 9 11,1 8 37,5 11 9,1 13 0 Leimersheim 12 25,0 12 0 9 22,2 12 8,3 9 0 Rülzheim 79 15,2 70 22,9 81 17,3 75 18,7 58 8,6

In der Stadt Germersheim nahmen die Fallzahlen der Diebstähle unter erschwerenden Umständen von 189 auf 197 Fälle zu (4,23%) und sind somit ähnlich wie die des Vorjahres.

In der Verbandsgemeinde Bellheim ist im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg zu verzeichnen. Im Jahr 2019 wurden 65 Diebstahlsdelikte unter erschwerenden Umständen angezeigt, was ein Anstieg um 30,00% bedeutet.

In den Verbandsgemeinden Lingenfeld und Rülzheim sanken die Fallzahlen dagegen deutlich. In der Verbandsgemeinde Lingenfeld fiel die Anzahl der Diebstahlsdelikte unter erschwerenden Umständen um 14,85% (15 Fälle) auf 86 Fälle, in der Verbandsgemeinde Rülzheim um 26,83% (33 Fälle) auf 90.

27

4.4.4 Wohnungseinbruchdiebstähle

140 125 120 102 99 100

80 62 60 20,2% 51 15,7% 16,1% 40 12,8% 11,8% 20

0 2015 2016 2017 2018 2019 Wohnungseinbruchdiebstähle Aufklärungsquote

Im Bereich der Wohnungseinbruchdiebstähle kann im Gegensatz zu den beiden Vorjahren ein Anstieg der Fallzahlen auf 62 Fälle festgestellt werden. Es wurden 11 Fälle mehr im Vergleich zum Vorjahr registriert, was einem Anstieg von 21,57% entspricht. Die Aufklärungsquote ist auf 16,1% (Vorjahr 11,8%) gestiegen.

Von den 62 angezeigten Wohnungseinbruchdiebstählen blieben 29 im Versuchsstadium (46,77%).

Tageswohnungseinbruch (TWE)

Eine Untergruppe des Wohnungseinbruchdiebstahls stellt der Tageswohnungseinbruch dar. Bei diesem wird die Tatzeit auf die Zeitspanne von 6:00 bis 21:00 Uhr eingegrenzt. Hier nutzen die Täter oftmals die erkennbare Abwesenheit der Wohnungsinhaber aus.

In diesem Bereich kam es im Vergleich zum Vorjahr zu einem Anstieg um 7 Fälle auf insgesamt 28 Fälle, wovon 13 Fälle (46,43%) im Versuchsstadium blieben. Die Aufklärungsquote lag bei 10,7%.

Aufgrund der Vorgehensweise der Täter, die Tathandlung unter Ausnutzung der Dunkelheit zu begehen, ereignete sich die überwiegende Mehrzahl dieser Delikte in dem Zeitraum zwischen Oktober bis März.

Durch eine erhöhte Aufmerksamkeit der Bürgerinnen und Bürger und ein frühzeitiges Alarmieren der Polizei können Einbrüche verhindert werden.

28

4.4.5 Fahrraddiebstähle

250 236 223

200 186 177 180

150

100

50 12,9% 13,6% 8,3% 9,0% 6,7% 0 2015 2016 2017 2018 2019 Fahrraddiebstähle Aufklärungsquote

Im Jahr 2019 stieg die Anzahl der Fahrradiebstähle wie im Vorjahr erneut an und liegt weiterhin über dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre (200 Fälle).

Im Berichtszeitraum sind insgesamt 236 Diebstähle von Fahrrädern registriert worden. Das sind 13 Straftaten mehr als im Vorjahr (5,83%).

Durch eine Kooperation der Stadt Germersheim und der Verbandsgemeinden Lingenfeld, Bellheim und Rülzheim mit der Polizeiinspektion Germersheim wurden im Berichtsjahr erneut mehr Fahrraddiebstähle gemeldet und erfasst als im Vorjahr. Zudem wurden zielgerichtete Kontrollen an Schwerpunkten wie Bahnhaltestellen durchgeführt. Dies hat eine Aufhellung des Dunkelfeldes zur Folge, wodurch ein Anstieg der Straftaten zu verzeichnen ist.

Im Jahr 2019 entstand durch Fahrraddiebstähle ein Gesamtschaden von 113.335 Euro (Vorjahr 95.086 Euro).

29

4.5 Vermögens- und Fälschungsdelikte

Hierunter sind insbesondere alle Betrugsdelikte, wie beispielsweise Waren- und Leistungsbetrug, Betrug mit unbaren Zahlungsmitteln und Tankbetrug, aber auch Urkundenfälschung und das Erschleichen von Leistungen zu verstehen. 900 800 721 675 700 646 659 610 600 500 83,7% 81,1% 400 78,2% 77,2% 73,1% 300 200 100 0 2015 2016 2017 2018 2019 Vermögens- und Fälschungsdelikte Aufklärungsquote

Im Jahr 2019 wurde ein Rückgang um 62 Fälle (8,60%) auf 659 Fälle registriert.

Von diesen 659 Fällen im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte wurden im Berichtsjahr 104 Fälle des Erschleichens von Leistungen verzeichnet, 185 Fälle des Waren- und Warenkreditbetrugs, 46 Fälle der Urkundenfälschung und 18 Fälle des Betrugs bzw. Computerbetrugs mittels rechtswidrig erlangten unbaren Zahlungsmitteln.

Seit 2004 werden in der PKS Fälle, in denen das Internet zur Begehung der jeweiligen Straftat genutzt wurde, differenziert dargestellt. Im Berichtsjahr wurden dahingehend 147 Fälle (Vorjahr 129 Fälle) registriert, was 22,31% der gesamten Vermögens- und Fälschungsdelikte und einen Anstieg von 13,95% ausmacht. Von diesen 147 Fällen mit dem Tatmittel „Internet“ sind 101 Fälle Vermögens- und Fälschungsdelikte und davon wiederum 94 Fälle Betrug und 7 Fälle Urkundenfälschung.

Dennoch kann die PKS kein realistisches Bild dieser Kriminalität darstellen, da nur Delikte statistisch erfasst werden, die nachweislich innerhalb von Deutschland verübt wurden.

Weiterhin gibt es im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte im Internet mehrere bundesweite Sammelverfahren, bei denen die Ermittlungen zentral geführt und die aufgenommenen Anzeigen an die ermittelnden Behörden abgegeben werden.

Aus diesem Grund reagiert die Polizei auf solche Fälle von „Cybercrime“ vermehrt mit speziellen Ermittlungsabteilungen und auch Aufklärungsaktionen insbesondere bezüglich der Gefahren für ältere Menschen bei „Enkeltrick“ und „Schockanrufen“.

30

4.6 Sachbeschädigungen

481 500 462 420 398 400 367

300

200

100 28,8% 29,5% 28,3% 26,4% 27,3%

0 2015 2016 2017 2018 2019 Sachbeschädigungen Aufklärungsquote

Im Jahr 2019 sind die Fallzahlen der Sachbeschädigungen um 19 Fälle bzw. 4,11% gestiegen. Nachdem sich in den Jahren seit 2015 Rückgänge und Anstiege abwechselten, stiegen im Berichtsjahr wie schon im Vorjahr die Fallzahlen an.

31

4.7 Rauschgiftkriminalität

Hierunter fallen alle Rauschgiftdelikte nach dem Betäubungsmittelgesetz. Verkehrsdelikte, wie insbesondere das reine Führen eines Kraftfahrzeugs unter der Wirkung von Betäubungsmitteln, fallen nicht unter die Rubrik der Rauschgiftkriminalität. Vielmehr finden diese ihren Niederschlag in der Verkehrsunfallstatistik.

400 348 350 328

300 280 277 240 250

200

150

100

50

0 2014 2015 2016 2017 2018 Rauschgiftkriminalität

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität sind die Fallzahlen 2019 gegenüber dem Vorjahr bei einer Abnahme von 20 auf 328 Fälle leicht gesunken (5,75%).

In der Gesamtzahl der Fallzahlen finden sich zahlreiche Folgeverfahren wieder, die sich aus Wohnungsdurchsuchungen im Jahr 2018 ergaben.

Darüber hinaus wurden im Bereich der Rauschgiftkriminalität im Berichtsjahr im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Germersheim 9 Wohnungsdurchsuchungen durch das Sachgebiet Jugend und 33 Durchsuchungsmaßnahmen durch die Ermittlungsgruppe Rauschgift durchgeführt.

32

Regionale Verteilung der Rauschgiftkriminalität:

2015 2016 2017 2018 2019

Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ

PI Germersheim 240 97,9 280 97,1 277 97,8 348 94,3 328 94,2

Stadt Germersheim 151 97,4 167 95,8 162 98,8 205 95,1 186 93,5

Verbandsgemeinde 23 95,7 29 100,0 32 100 46 93,5 61 96,7 Bellheim Bellheim 22 95,5 19 100,0 27 100 40 92,5 57 96,5 Knittelsheim 0 - 0 - 0 0 1 100 0 0 Ottersheim bei 0 - 0 - 1 100 1 100 0 0 Landau Zeiskam 1 100 10 100,0 4 100 4 100 4 100 Verbandsgemeinde 36 100 50 100,0 27 88,9 59 93,2 47 100 Lingenfeld Freisbach 1 100 3 100,0 0 0 1 100 3 100 Lingenfeld 15 100 17 100,0 10 100 34 97,1 27 100 Lustadt 7 100 12 100,0 2 100 9 88,9 3 100 Schwegenheim 11 100 2 100,0 5 60 6 66,7 7 100 Weingarten (Pfalz) 0 - 5 100,0 2 100 3 100 1 100 Westheim (Pfalz) 2 100 11 100,0 8 87,5 6 100 6 100 Verbandsgemeinde 30 100 34 97,1 56 98,2 38 92,1 34 85,3 Rülzheim Hördt 0 - 5 80,0 5 100 1 100 9 100 Kuhardt 1 100 2 100,0 4 100 0 - 4 75,0 Leimersheim 2 100 7 100,0 21 100 7 100 4 75,0 Rülzheim 27 100 20 100,0 25 96 30 90,0 17 82,4

Im Bereich der Rauschgiftkriminalität gab es in der Stadt Germersheim einen Rückgang von 9,27% bzw. 19 Fällen.

In der Verbandsgemeinde Bellheim kam es zu einem Anstieg von 15 Fällen bzw. 32,61%.

In der Verbandsgemeinde Lingenfeld wurden im Jahr 2019 insgesamt 47 Straftaten im Bereich der Rauschgiftkriminalität erfasst. Dies bedeutet einen Rückgang von 12 Fällen bzw. 20,34%.

Auch in der Verbandsgemeinde Rülzheim ist ein Rückgang der Fallzahlen um 4 Fälle bzw. 10,53% festzustellen.

33

4.8 Straßenkriminalität

Hierunter fallen alle Delikte, die im öffentlichen Raum begangen werden oder von dort ausgehen. Hierzu zählen beispielsweise Raubdelikte, Diebstähle aus Fahrzeugen, Körperverletzungen oder Sachbeschädigungen auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen. Da sich diese Delikte unmittelbar in der Öffentlichkeit ereignen, beeinflussen sie maßgeblich das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung.

900 807 837 800 731 712 712 700 600 500 400 300 200 100 23,7% 18,6% 19,7% 19,9% 19,5% 0 2015 2016 2017 2018 2019 Straßenkriminalität Aufklärungsquote

Die Zahl der Straftaten im Bereich der Straßenkriminalität liegt im Jahr 2019 bei 837 Fällen. Dies bedeutet einen Anstieg um 30 Fälle bzw. 3,72% gegenüber dem Vorjahr und setzt den Aufwärtstrend des Vorjahres fort.

Im Jahr 2008 wurde in Germersheim die Präventionspartnerschaft zwischen Stadt, Polizeiinspektion und weiteren Institutionen ins Leben gerufen. Inzwischen wurde diese Partnerschaft auf den gesamten Dienstbezirk ausgeweitet. Auf der Grundlage eines ständig aktualisierten Lagebildes und Erkenntnissen aus Besprechungen, insbesondere zwischen den Ordnungsverwaltungen und der Polizeiinspektion, werden an den erkannten auffälligen Örtlichkeiten Kontrollen und Bestreifungen durchgeführt, bis eine deutliche Verbesserung der Situation zu verzeichnen ist.

Die verstärkten Kontrollen führen zudem zu einem Erkennen von Straftaten im öffentlichen Raum.

34

Regionale Verteilung der Straßenkriminalität:

2015 2016 2017 2018 2019

Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ Fälle AQ

PI Germersheim 731 18,6 712 19,7 712 19,9 807 19,5 837 23,7

Stadt Germersheim 335 23,3 338 16,6 343 23,9 380 20,8 402 22,4

Verbandsgemeinde 149 19,5 117 18,8 105 18,1 121 25,6 150 24,0 Bellheim Bellheim 110 18,2 105 19,0 82 18,3 97 24,7 131 24,4 Knittelsheim 1 100 1 0 4 0 4 25 1 0 Ottersheim bei 14 0 5 0 3 33,3 6 16,7 4 25,0 Landau Zeiskam 24 33,3 6 33,3 16 18,8 14 35,7 14 21,4 Verbandsgemeinde 115 11,3 134 15,7 126 16,7 174 16,7 178 27,5 Lingenfeld Freisbach 5 40,0 8 25,0 5 20 3 0 9 33,3 Lingenfeld 42 11,9 60 11,7 47 12,8 74 20,3 55 23,6 Lustadt 22 9,1 16 12,5 23 17,4 35 0 28 25,0 Schwegenheim 31 6,5 27 11,1 31 12,9 41 19,5 62 35,5 Weingarten (Pfalz) 4 25,0 11 9,1 8 50 12 33,3 15 0 Westheim (Pfalz) 11 9,1 12 50,0 12 16,7 9 22,2 9 44,4 Verbandsgemeinde 132 12,1 123 33,3 138 14,5 132 13,6 107 21,5 Rülzheim Hördt 12 16,7 14 0 13 15,4 29 10,3 12 16,7 Kuhardt 11 9,1 5 20,0 9 22,2 7 14,3 7 0 Leimersheim 16 25,0 32 65,6 14 21,4 8 25 8 12,5 Rülzheim 93 9,7 72 26,4 102 12,7 88 13,6 80 25,0

In der Stadt Germersheim sowie in den Verbandsgemeinden Bellheim und Lingenfeld wurde im Bereich der Straßenkriminalität der Höchstwert der vergangenen fünf Jahre erreicht.

In der Stadt Germersheim wurde ein Anstieg von 22 Fällen bzw. 5,79% auf 402 Fälle verzeichnet.

In der Verbandsgemeinde Bellheim nahmen die Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr von 121 auf 150 Taten (23,97%) zu. Das entspricht einem Anstieg von 29 Taten. In der Verbandsgemeinde Lingenfeld nahmen die Straftaten im Bereich der Straßenkriminalität um 4 Fälle auf insgesamt 178 Fälle zu (2,30%). Lediglich die Verbandsgemeinde Rülzheim wies einen Rückgang von 25 Taten (18,94%) auf 107 Fälle auf.

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4.9 Gewalt in engen sozialen Beziehungen

Unter Gewalt in engen sozialen Beziehungen versteht man jede Gewalt in einer bestehenden oder ehemals bestandenen lebenspartnerschaftlichen Beziehung. Zur Verhinderung solcher Taten bzw. deren Wiederholung arbeitet die Polizei eng mit Interventionsstellen und der Justiz zusammen.

350 304 300 246 250 190 200 165 145 150

100

50

0 2015 2016 2017 2018 2019 Gewalt in engen sozialen Beziehungen

Nachdem die Straftaten im Zusammenhang mit Gewalt in engen sozialen Beziehungen im Jahr 2017 deutlich fielen, ist im Jahr 2019 wie bereits im Vorjahr wieder ein Anstieg der Fallzahlen zu verzeichnen. 190 Straftaten in diesem Bereich wurden im Jahr 2019 erfasst, was einen Anstieg um 25 Fälle bzw. 15,15% bedeutet.

In 190 Fällen wurden 157 Tatverdächtige ermittelt, was bedeutet, dass es sich bei 33 Tatverdächtigen um Wiederholungstäter handelte.

119 Tatverdächtige waren männlich (75,80%), bei 33 handelte es sich um Frauen (24,20%).

Im Jahr 2019 waren von den 190 Gesamtstraftaten u.a. 4 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung, 135 Körperverletzungsdelikte, 31 Bedrohungen sowie 8 Nachstellungen.

Es ergaben sich im Bereich der Gewalt in engen sozialen Beziehungen insgesamt 297 polizeiliche Einsätze. Bei 2 dieser Einsätze kam es zu Gewalt gegen Polizeibeamte.

Im Berichtszeitraum mussten 42 Wegweisungen nach POG ausgesprochen werden. In 67 Fällen waren Kinder (unter 14 Jahren) mittel- oder unmittelbar betroffen, indem sie die Auseinandersetzungen zwischen ihren Eltern mitbekommen haben. In 133 Fällen erfolgte eine Mitteilung an das zuständige Jugendamt.

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Die Umsetzung der Dienstanweisung zum Umgang mit Hochrisikofällen bei Gewalt in engen sozialen Beziehungen „HighRisk“ erfolgte zum 01.07.2016. Im Jahre 2019 wurden bei der Polizeiinspektion Germersheim 23 Fälle in die HighRisk-Fallkonferenzen eingebracht.

4.10 Gewalt gegen Polizeibeamte1

Gewalt gegen Polizeibeamte, Vollstreckungsbeamte und Rettungsdienste steht immer mehr im öffentlichen Fokus. Zu Gewalt gegen Polizeibeamte zählen nicht nur der Widerstand gegen die Staatsgewalt, sondern auch Beleidigungen, Körperverletzungen und Bedrohungen.

Am 30.05.2017 trat zur Stärkung des Schutzes von Vollstreckungsbeamten und Rettungskräften der neue Straftatbestand „Tätlicher Angriff auf Vollstreckungsbeamte“ in Kraft. Unter einem tätlichen Angriff werden Handlungen subsumiert, welche mit Verletzungsabsicht unmittelbar auf den Körper des Vollstreckungsbeamten abzielen, z.B. gezielte Schläge, Tritte, Stöße und Würfe mit Gegenständen. Ob tatsächlich eine Verletzung eintritt, ist für die Erfüllung des Tatbestandes nicht relevant. Das Strafmaß ist Freiheitsstrafe von drei Monaten bis zu fünf Jahren.

60

50

40 32 27 19 30 20 20

10 22 25 18 15 0 2016 2017 2018 2019 Widerstandsdelikte sonstige Straftaten

Bei der Polizeiinspektion Germersheim wurden im Berichtsjahr 2019 insgesamt 44 Straftaten gegen Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte erfasst. Die Tathandlungen sind unterschiedlicher Ausführung. Von den Tatverdächtigen wurde unter anderem nicht nur geschlagen, sondern auch getreten und gebissen.

1 Diese Zahlen wurden nicht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik, sondern aus der polizeiinternen G2P- Datei entnommen

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Delikte 2016 2017 2018 2019

Gesamtdelikte 50 35 49 44

Tätlicher Angriff 18 12 Widerstand ohne tätlicher Angriff 18 15 4 13 Körperverletzungen 11 11 9 9 Beleidigungen 21 (28) 9 8 10 Sonstige 10 0

Tatörtlichkeiten 2016 2017 2018 2019

Germersheim 17 (242) 13 17 13 Bellheim 7 1 2 2 Rülzheim 4 1 1 1 Lingenfeld 2 3 2 1 Zeiskam 0 1 0 0 Weingarten 0 0 1 0 Hochstadt 0 0 0 1 Schwegenheim 0 0 0 1 Freisbach 0 0 0 1 Ottersheim 0 0 0 1

Bei 21 Sachverhalten im Dienstbezirk der Polizeiinspektion Germersheim wurden 44 Straftaten gegen Polizeibeamte registriert. Tatverdächtig waren 18 männliche und 3 weibliche Personen, von welchen insgesamt 14 Personen unter dem Einfluss von Alkohol und/oder Betäubungsmitteln standen. Durch die Handlungen wurden 7 Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte verletzt.

2 Die in Klammern aufgeführten Zahlen beziehen sich auf eine Tatverdächtige in einem Verfahrenskomplex wegen Notrufmissbrauch und Beleidigung.

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5. Kriminalprävention

Prävention ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und fordert enge Zusammenarbeit mit kommunalen und anderen staatlichen und privaten Einrichtungen. Die größtmögliche Wirkung erzielt die zielgruppen- und ursachenorientierte Präventionsarbeit.

In Zusammenarbeit mit den Kriminalinspektionen erkennen die Polizeiinspektionen regionale Handlungserfordernisse und treffen unter Beachtung des integrativen Ansatzes Präventionsmaßnahmen auf örtlicher Ebene.

5.1 Grundschutzberatungen

Das Thema Einbruch bewegt und verunsichert, da die Täter in einen sehr intimen Lebensbereich - die eigenen vier Wände - eindringen. Das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit im eigenen Zuhause geht ebenso verloren wie das Diebesgut.

Es gibt eine Vielzahl präventiver Maßnahmen und Verhaltensweisen, auf die Sie zurückgreifen können. Knapp die Hälfte aller Wohnungseinbruchdiebstähle enden im Versuchsstadium. Die Zahlen zeigen, viele Einbrüche können durch richtiges Verhalten und adäquate Sicherungstechnik verhindert werden. Wo sind mögliche Schwachstellen an Ihrem Wohnobjekt? Wie lassen sich diese beheben? Und wer hilft Ihnen dabei?

Unsere Bezirksdienstbeamten führen ganzjährig anlassunabhängige Grundschutzberatungen nach Anfrage durch. Hier erfahren Sie wirkungsvolle Schutzmaßnahmen für ihr Zuhause.

Im Jahr 2019 wurden nachfolgende Beratungen vor Ort durchgeführt:

Stadt Germersheim 3 VG Bellheim 4 VG Lingenfeld 6 VG Rülzheim 5 ______Gesamtzahl 18

5.2 Präventionsveranstaltungen Rauschgiftkriminalität

Polizeibeamte der Polizeiinspektion Germersheim führten auch im Jahr 2019 an den weiterführenden Schulen des Dienstgebietes Informationsveranstaltungen durch, in welchen die Jugendlichen und Heranwachsenden sowohl über die gesundheitlichen als auch strafrechtlichen Risiken und Folgen des Betäubungsmittelkonsums aufgeklärt werden.

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5.3 Opferschutz

Der Polizei kommt eine besondere Verantwortung im Umgang mit Opfern zu. Sie ist häufig die erste formelle Instanz, mit denen Opfer und Zeugen nach Straftaten oder belastenden Ereignissen Kontakt haben. Opfer, Zeugen und Angehörige erwarten von ihrer Polizei neben der Aufklärung von Straftaten auch Unterstützung und Hilfe.

Im Rahmen von Opferschutzberatungen werden die Betroffenen über ihre Rechte, über den Fortgang des Verfahrens, Möglichkeiten der Opferentschädigung und Opferhilfeeinrichtungen informiert. Dabei ist die Polizei nicht nur um den Opferschutz und die Opferhilfe bemüht, sondern versucht auch Menschen durch ihre Beratungen vor weiteren Straftaten zu schützen.

Durch den Opferschutzbeauftragten der Polizeiinspektion Germersheim wurden im Jahr 2019 insgesamt sechs Opferschutzberatungen durchgeführt.

5.4 Betrugsmaschen „Falsche Polizeibeamte“ und „Schockanrufe“

In Rheinland-Pfalz häufen sich die Fälle, in denen vorwiegend ältere Menschen Opfer von Trickbetrügern werden, die sich als Polizisten ausgeben. Das Ziel der Betrüger ist es, das Vertrauen der Opfer mit erfundenen Geschichten zu erschleichen und sie unter Druck zu setzen. So möchten die Täter unter der Angabe von falschen Tatsachen an Bargeld, Schmuck und Wertgegenstände gelangen.

Ein weiteres Kriminalitätsphänomen sind sogenannte Schockanrufe, bei welchen ebenfalls überwiegend ältere Menschen als Opfer ausgesucht werden. Die Täter gaukeln am Telefon die Notlage eines Familienmitgliedes vor, wofür sie einen höheren Geldbetrag benötigen. Da die Betrüger sich oft als die Enkel der betroffenen Opfer vorstellen, wird diese Vorgehensweise auch als Enkeltrick bezeichnet.

Im Rahmen von Präventionsveranstaltungen informiert die Polizeiinspektion Germersheim über diese Betrugsmaschen und gibt Hinweise, wie Sie sich in solchen Situation verhalten sollen.

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5.5 Ehrenamtliche Seniorensicherheitsberater

Ein gelungenes Präventionskonzept ist der Einsatz der ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberater. Sie sprechen die Sprache älterer Menschen, kennen und teilen deren Sorgen und können dadurch über Gefahren aus allen Lebensbereichen sachlich aufklären. Die Einschätzung der Bedrohung durch Kriminalität steht oft in keinem Verhältnis zur tatsächlichen Bedrohung.

Sicherheitsberater für Senioren vermitteln Verhaltensweisen, wie sich ältere Menschen in ihrer eigenen Wohnung vor kriminellen Angriffen schützen, wie sie andere Gefahren des Alltages erkennen und Schäden vermeiden können. Maßnahmen zur Absicherung der Wohnung während der Anwesenheit der Bewohner, der Schutz vor Trickdieben, Betrügern und Gewalttätern. Die Arbeit der Sicherheitsberater für Senioren erfolgt organisationsneutral und in enger Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion.

Seniorensicherheitsberater im Dienstbezirk der Polizeiinspektion Germersheim

 Heinrich Schuster ehrenamtlicher Sicherheitsberater für Senioren (SfS) für die Stadt Germersheim (Kriminaloberrat i.R. früherer Leiter der PI Germersheim)

 Ulrich Lothringen ehrenamtlicher kommunaler Seniorenbeauftragter der VG Lingenfeld (ehemaliger Ortsbürgermeister Lustadt)

 Albert Conrad ehrenamtlicher Seniorensicherheitsbeauftragter der VG Bellheim (Kriminalhauptkommissar i.R.)

 Hans Seel ehrenamtlicher Seniorensicherheitsbeauftragter der VG Rülzheim (ehemaliger Leiter der Führungs- und Lagezentrale im Führungsstab des Polizeipräsidiums Rheinpfalz in Ludwigshafen)

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6. Fakten zur Polizeiinspektion Germersheim

Allgemeine Daten zum Dienstbezirk:

Der Dienstbezirk der Polizeiinspektion Germersheim erstreckt sich auf die Stadt Germersheim mit dem Stadtteil Sondernheim 20.779 Einwohner die Verbandsgemeinde Bellheim 13.777 Einwohner die Verbandsgemeinde Lingenfeld 16.957 Einwohner die Verbandsgemeinde Rülzheim 15.134 Einwohner.

Die Polizeiinspektion Germersheim ist somit für rund 67.000 Einwohner auf einer Fläche von etwa 230 km² zuständig.3

In Germersheim sind das Finanzamt, der Sitz des Amtsgerichtes und die Kreisverwaltung für den Landkreis Germersheim ansässig.

Für einen multikulturellen Einfluss sorgt die Universität Mainz mit dem Fachbereich Translations-, Sprach- und Kulturwissenschaft mit ca. 2.200 Studierenden.

Weiterhin befindet sich die Bundeswehr mit dem Luftwaffenausbildungsregiment in der Südpfalz-Kaserne in Germersheim.

Das ebenfalls in Germersheim ansässige European Distribution Center der US- Streitkräfte stellt das größte Logistik-Zentrum der U.S. Army in Europa dar.

Zudem ist das Germersheimer „Mercedes-Benz Global Logistics Center“ das größte Lager für automobile Ersatzteile weltweit und verfügt über etwa 3100 Mitarbeiter bei einer Werksgeländefläche von 1.700.000 m².

Gefertigt: Genehmigt:

Anne Erxleben Wolfgang Zöller Polizeikommissarin Erster Polizeihauptkommissar

3 Die entsprechenden Einwohnerzahlen wurden der Internetseite des Statistischen Bundesamtes entnommen und beinhalten lediglich den Erstwohnsitz, Nebenwohnsitze bleiben hierbei unberücksichtigt (Stand 31.12.2018).