Bekanntmachung Nr.: 1/2018 des Amtes für die Gemeinde

Genehmigung der 10. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Nindorf

Das Ministerium für Inneres, ländliche Räume und Integration des Landes Schleswig-Holstein hat die von der Gemeindevertretung Nindorf in der Sitzung am 13.09.2017 beschlossene 10. Änderung des Flächennutzungsplanes der Gemeinde Nindorf für das Gebiet „Östlich des Ziegeleiweges, südlich des Wohngebietes Osterfeld und nördlich des Süderlandweges“ mit Bescheid vom 08.12.2017 Az.: 512.111- 51.078 nach § 6 Abs.1 BauGB genehmigt.

Die Erteilung der Genehmigung wird hiermit bekannt gemacht.

Alle Interessierten können die 10. Änderung des Flächennutzungsplanes, die Begründung und die zusammenfassende Erklärung in der Amtsverwaltung Mitteldithmarschen - Geschäftsbereich Bauen und Wirtschaftsförderung -, im Verwaltungsgebäude Zingelstraße 2, 25704 , Zimmer 19, während der Öffnungszeiten für den Publikumsverkehr einsehen und über den Inhalt Auskunft erhalten. Ergänzend sind diese Dokumente ins Internet eingestellt unter der Adresse „https://www.mitteldithmarschen.de/fileadmin/Dateien/Gemeinde_Nindorf/News_und_Veranstaltunge n/Amtliche_Bekanntmachungen/Nr._1_Genehmig._10._AE_F-Plan_Nindorf.pdf“. Beachtliche Verletzungen der in § 214 Abs. 2 BauGB bezeichneten Vorschriften werden unbeachtlich, wenn sie nicht innerhalb eines Jahres seit dieser Bekanntmachung schriftlich gegenüber dem Amt Mitteldithmarschen bzw. der Gemeinde Nindorf geltend gemacht worden sind. Dasselbe gilt für die nach § 214 Abs. 3 Satz 2 BauGB beachtlichen Mängel des Abwägungsvorgangs. Dabei ist der Sachverhalt, der die Verletzung oder den Mangel begründen soll, darzulegen (§ 215 Abs. 1 BauGB).

Meldorf, den 28.12.2017 Amt Mitteldithmarschen -Der Amtsdirektor- Im Auftrag

gez. Unterschrift

(Wengoborski)

Diese Bekanntmachung wird entsprechend der Hauptsatzungsregelungen durch Aushang an der Bekanntmachungstafel der Gemeinde Nindorf in der Zeit vom 04.01.2018 bis einschließlich 12.01.2018 veröffentlicht. Ergänzend erfolgt die Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachung einschließlich der auszulegenden Unterlagen am 04.01.2018 durch Bereitstellung auf der Internetseite des Amtes Mitteldithmarschen unter der Adresse www.mitteldithmarschen.de. Auf die Bereitstellung im Internet wird vom 04.01.2018 bis 12.01.2018 durch Aushang eines Hinweises an der Bekanntmachungstafel des Amtes Mitteldithmarschen in Meldorf, Hindenburgstr. 18, hingewiesen.

Meldorf, den 02.01.2018

Amt Mitteldithmarschen -Der Amtsdirektor- gez. Stefan Oing -Amtsdirektor-

Anlage 1 zur Bekanntmachung Nr. 1/2018 des Amtes Mitteldithmarschen für die Gemeinde Nindorf Anlage 2 zur Bekanntmachung Nr. 1/2018 des Amtes Mitteldithmarschen für die Gemeinde Nindorf

Gemeinde Nindorf

10. Änderung des Flächennutzungsplanes für das Gebiet „östlich des Ziegeleiwegs, südlich des Baugebietes Oster- feld und nördlich des Süderlandweges“.

Bearbeitungsstand: 01.09.2017, § 6 BauGB Bvh.-Nr.: 16081

Begründung

Auftraggeber Gemeinde Nindorf über das Amt Mitteldithmarschen, Hindenburgstraße 18, 25704 Meldorf

Auftragnehmer Ingenieurgemeinschaft Sass & Kollegen GmbH Grossers Allee 24, 25767 (0 48 35) 97 77 – 0, Fax: (0 48 35) 97 77 - 22

Projektbearbeitung Projektleiter: M. Sc. Adam Gancarczyk (0 48 35) 97 77 – 243, [email protected]

Umweltbericht erstellt von: Dipl.-Ing. Landschaftsplanung (TU) Kristin Oppermann (0 48 35) 97 77 – 245, [email protected]

Handelstegister Geschäftsführer: Dipl.-Ing. (TU) Frank Sass Pinneberg HRB 648 ME Dipl.-Ing. (FH) Klas Schröter GROSSERS ALLEE 24  25767 ALBERSDORF UST 23 223 155 05 TELEFON 04835-9777-0  TELEFAX 04835-977722 Gemeinde Nindorf 10. Änderung F.-Plan Begründung

Inhalt

1. Plangrundlagen 1 1.1 Anlass und Ziel der Planung 1 1.2 Lage und räumlicher Geltungsbereich 1 1.3 Raumordnungsplanung 1 1.4 Landschaftsplanung 2 1.5 Flächennutzungsplanung 2 1.6 Wohnbaulicher Entwicklungsrahmen 2 2. Standortwahl 4

3. Planinhalte 6

4. Fachplanungen 6

5. Umweltbericht 6 5.1. Einleitung 6 5.1.1 Inhalte und Ziele des Bebauungsplanes 7 5.1.2 Umweltschutzziele aus übergeordneten Fachgesetzen und Fachplanungen 7 5.2. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen 9 5.2.1 Schutzgut Mensch / Immissionen 9 5.2.2 Schutzgut Biotope, Tiere und Pflanzen 9 5.2.3 Schutzgut Boden 11 5.2.4 Schutzgut Wasser 12 5.2.5 Schutzgut Klima / Luft 13 5.2.6 Schutzgut Landschaft 13 5.2.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter 13 5.2.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern 14 5.3 Ergebnis der Prüfung anderweitiger Planungsmöglichkeiten 15 5.4 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich 16 5.4.1 Vermeidung und Verringerung 16 5.4.2 Ausgleich 16 5.5 Zusätzliche Angaben im Umweltbericht 17 5.5.1 Technische Verfahren bei der Umweltprüfung 17 5.5.2 Überwachung der Umweltauswirkungen 17 5.6 Zusammenfassung des Umweltberichtes 17 Anlagen 18

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Begründung zur 10. Änderung des Flächennutzungsplanes

1. Plangrundlagen

1.1 Anlass und Ziel der Planung

Nachdem das letzte Baugebiet (B-Plan Nr.10) nahezu vollständig bebaut ist, möchte die Gemeinde Nindorf auf die Nachfrage nach Baugrundstücken reagieren. Demnach wird das Ziel verfolgt, ein Wohngebiet für Einfamilienhäuser auszuweisen. Die Gemeinde möchte hauptsächlich Angebote für junge Familien mit Kindern schaffen. Unter Berücksichtigung des wohnbaulichen Entwicklungsrahmens und der Standortalternativenprüfung wird ein Neubau- gebiet mit 17 Bauplätzen in der Gemeinde ausgewiesen. Aufgrund von Erfahrungswerten aus vergleichbaren Wohnbauvorhaben und auf der Grundlage der Festsetzungen im Bebau- ungsplan Nr. 13 zum Maß der baulichen Nutzungen werden hier ungefähr 20 Wohnungen entstehen. In kleineren Gemeinden im ländlichen Bereich wird nach wie vor das klassische Einfamilienhaus bevorzugt, während Mehrfamilienhäuser eher die Ausnahme bleiben. Für den Plangeltungsbereich existiert kein rechtswirksamer Bebauungsplan. Gleichzeitig ist die Umsetzung der Planungsziele (BauGB) als Außenbereichsvorhaben gemäß § 35 Bauge- setzbuch (BauGB) nicht möglich. Daher hat die Gemeindevertretung in ihrer Sitzung am 30.11.2016 die Aufstellung der 10 Änderung des Flächennutzungsplanes und des Bebauungsplanes Nr. 13 beschlossen. Diese Bauleitpläne werden gem. § 8 Abs. 3 BauGB im Parallelverfahren aufgestellt.

1.2 Lage und räumlicher Geltungsbereich

Das Gebiet der 10. Änderung des Flächennutzungsplanes befindet sich am südlichen Orts- rand der Gemeinde Nindorf, ca. 300 m südlich der Bundesstraße 431. Unmittelbar nördlich des Geltungsbereiches schließen ein Regenrückhaltebecken und die Wohngebietsentwick- lungen der letzten Jahre (Bebauungspläne Nr. 5 und Nr. 8), westlich der Ziegeleiweg mit dem jüngsten Baugebiet (B-Plan Nr. 10) und auf südlicher und östlicher Seite Grünland an. Im Westen, Norden und Osten werden die Plangebietsflächen weitestgehend durch Knickstrukturen eingefasst.

1.3 Raumordnungsplanung

Das Gemeindegebiet Nindorf liegt gemäß Landesentwicklungsplan Schleswig-Holstein 2010 (LEP 2010) unmittelbar östlich der Stadt Meldorf, welche gemäß Ziffer 2.2.2 LEP 2010 ein Unterzentrum mit Teilfunktionen eines Mittelzentrums darstellt. Die Gemeinde Nindorf selbst verfügt über keine zentralörtliche Funktion. Entsprechend Text-Ziffer 2.5.2 LEP im Abs. 4 wird das Wohnungskontingent festgelegt: „In

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Gemeinden, die keine Schwerpunkte sind, können im Zeitraum 2010 bis 2025 bezogen auf ihren Wohnungsbestand am 31.12.2009 neue Wohnungen im Umfang von […] bis zu 10 % in den ländlichen Räumen gebaut werden.“ Laut dieser Vorgabe hat Nindorf ein Wohnkon- tingent von 49 Wohneinheiten. 2016 befanden sich 512 Wohneinheiten im Gemeindegebiet. Es bleibt der Gemeinde ein Restkontingent von 23 Wohneinheiten bis 2025. Nach dem Regionalplan für den Planungsraum IV (Fortschreibung 2005) befindet sich der westliche Teil des Gemeindegebietes im baulich zusammenhängenden Siedlungsgebiet der Stadt Meldorf (vgl. Ziffer 6.1 des RP IV). Das Plangebiet befindet sich jedoch nicht in diesem Grenz- und Übergangsbereich. Die Gemeinde Nindorf besitzt keine zentralörtliche Funktion. Sie ist Grundschulstandort. Der Ort verfügt über einen Nahversorger. Alle weiteren Versorgungseinrichtungen des periodi- schen Bedarfs sind in der benachbarten Stadt Meldorf angesiedelt.

1.4 Landschaftsplanung

Der Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum IV (LRPl IV) vom Januar 2005 stellt für das Plangebiet keine speziellen Schutzkategorien dar. Auf den Landschaftsrahmenplan wird im Umweltbericht, siehe Kap. 4, eingegangen. Der Landschaftsplan der Gemeinde Nindorf (Stand: März 2002) stellt für die Plangebiets- fläche die Nutzung als Landwirtschaftliche Nutzfläche in Form eines Ackers dar. In der nord- östlichen Ecke befindet sich ein Kleingewässer. Die Darstellung des Landschaftsplans ent- spricht somit nicht der Planung des Wohngebietes an dieser Stelle. Eine städtebauliche Ent- wicklung war bei Aufstellung des Landschaftsplans noch nicht vorhersehbar. Auf die Eignung der Fläche wird in der Standortalternativenprüfung eingegangen.

1.5 Flächennutzungsplanung

Der gültige Flächennutzungsplan der Gemeinde Nindorf (1980) stellt die Fläche des Plan- geltungsbereiches als Fläche für die Landwirtschaft dar. Das mit Bebauungsplan Nr. 13 ver- folgte Ziel kann aus dieser Darstellung nicht entwickelt werden. Mit der 10. Änderung des Flächennutzungsplanes wird diese Darstellung in Wohnbaufläche geändert . Die 10. Änderung des Flächennutzungsplanes und der Bebauungsplan Nr. 13 werden gem. § 8 Abs. 3 BauGB im Parallelverfahren aufgestellt. Auf den Landschaftsplan der Gemeinde Grundhof wird im Umweltbericht, siehe Kap. 4, eingegangen.

1.6 Wohnbaulicher Entwicklungsrahmen

Der LEP regelt in Ziff. 2.5.2 die Wohnungsbauentwicklung in den Gemeinden. In Abhängig- keit von der Lage innerhalb oder außerhalb der Schwerpunktbereiche macht der LEP Vorga- ben für den Umfang der Wohnungsbauentwicklung in den einzelnen Gemeinden. Entspre- chend des im § 1 Abs. 5 des Baugesetzbuches (BauGB) formulierten Vorrangs der Innen- entwicklung vor Außenentwicklung sind in diesem wohnbaulichen Entwicklungsrahmen auch die Innenentwicklungspotenziale zu berücksichtigen. Das bedeutet, dass vor einer Neuaus-

Ingenieurgemeinschaft Sass & Kollegen GmbH  Grossers Allee 24  25767 Albersdorf Seite 2 Gemeinde Nindorf 10. Änderung F.-Plan Begründung weisung von Wohngebieten im Außenbereich, zunächst die Potenziale durch Schließung von Baulücken, der Nachverdichtung im Bestand und der Umnutzung bisher gewerblich oder anderweitig genutzter Immobilien auszuschöpfen sind. Die dazu gehörige Innenentwick- lungsanalyse von 2016 ist dieser Begründung als Anlage mit aufgeführt. Auf dieser Grundlage wurde der wohnbauliche Entwicklungsrahmen aktualisiert. Dieser stellt sich wie folgt dar:

Wohnungsbestand 31.12.2009 486 WE Wohnbaulicher Entwicklungsrahmen bis 2025 49 WE Baufertigstellungen 2010-2015 21 WE Baufertigstellungen (2016; geschätzt) 1 WE Kurzfristige Innenentwicklungspotentiale 7 WE (siehe Anhang: Innenentwicklungsanalyse 2016) Wohngebiet „Ziegeleiweg“ B-Plan Nr.13 20 WE Verbleibendes Restkontingent 0 WE

Unter Berücksichtigung des Plangebietes mit 17 Bauplätze und der Anzahl von ca. 20 Wohneinheiten und den sieben Wohneinheiten als Innenentwicklungspotentiale (siehe Innenentwicklungspotenzialanalyse im Anhang) wird der wohnbauliche Entwicklungsrahmen bis zum Jahr 2025 eingehalten. Dies würde genau dem momentanen Restkontingent ent- sprechen. Zu beachten bleibt, dass es sich bei dieser Zahl um eine Schätzung handelt. Ein Plus oder Minus von wenigen Wohneinheiten ist hierbei durchaus möglich. Allerdings wird aufgrund von vergleichbaren Erfahrungswerten davon ausgegangen, dass bei 17 Bauplätzen eine Anzahl von 20 Wohneinheiten realistisch erscheint, da im Kreis im ländlichen Raum der Typus des Einfamilienhauses nach wie vor dominiert. Bei den sieben Potenzialflächen handelt es sich um Flächen im Innenbereich mit Baurecht nach § 34 BauGB, die jedoch von den Eigentümern für den Eigenbedarf vorgesehen sind. Eine Veräußerung der Flächen ist bei einer Ausnahme, nicht vorgesehen. Eine konkrete wohnbauliche Nutzung der Eigentümer ist kurzfristig nicht geplant. Andererseits können auf einer Fläche mehrere Wohneinheiten entstehen, insofern wurden die sieben Flächen auch als Wohneinheiten zu Grunde gelegt. Der Wohnbauliche Entwicklungsrahmen ist mit der Realisierung des Wohngebietes „Zeige- leiweg“ ausgeschöpft, allerdings ist das auch mit der hohen Nachfrage in der Gemeinde zu verknüpfen. Die Bauplätze sind ausschließlich für junge Familien aus Nindorf vorgesehen. Es ist davon auszugehen, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Entsprechende Inte- ressenslisten werden bereits von der Gemeinde geführt.

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2. Standortwahl

In einer Standortalternativenprüfung wurden innerhalb des Ortes mögliche Gebiete ge- prüft, die sich für ein Neubaugebiet eignen:

Kartenausschnitt mit möglichen Standortalternativen Zur Standortauswahl standen drei mögliche Standorte im Gemeindegebiet. Zwei nördlich der Bundesstraße 431, ein weiterer südlich von dieser. Bei der Analyse der Standorte war es grundsätzlich wichtig, dass die künftigen Wohngebiete an die bestehende Bebauung des Ortes anschließen und somit eine Arrondierung des Ortsbildes bilden. Alle drei Standorte wurden unter Bedingung geprüft, dass in etwa eine Anzahl von 15 bis 20 Bauplätzen reali- siert werden kann. Die Prüfung der Standorte ist in der folgenden Tabelle in Vor- und Nach- teile der einzelnen Gebiete dargestellt:

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„Op de Wisch“ „Dorfstraße“ „Ziegeleiweg“

Vor-  zentral und verkehrs-  zentral und verkehrsgünstig  keine Immissionen teile günstig gelegen; gelegen;  Weiterentwicklung des  Ableitung Oberflä-  Ausgleichsmaßnahmen in vorhandenen Wohngebie- chenwasser in nahege- Abstandsfläche zum be- tes legenen Sielverbands- nachbarten landwirtschaft-  Ausgleichsfläche in unmit- gewässer; lichen Betrieb telbarer Nähe der Ein-  evt. Schmutzwasser- griffsfläche (Baugebiet) netz von Meldorf nutz-  gute Bodenverhältnisse bar mit schriftlicher (sandig) Vereinbarung, keine Unterhaltungspflicht für Nindorf

Nach-  ungünstige Anbindung  Immissionen durch be-  Berücksichtigung ge- teile des Gebietes an „Op nachbarten landwirtschaft- schützter Knicks de Wisch“ lichen Betrieb  Siedlungserweiterung in  ungünstige Bodenver-  Immissionen durch Haupt- den Außenbereich hältnisse (Marsch), um- straße B 431 fangreicher Bodenaus-  Einschränkung der Ent- tausch; wicklungsmöglichkeiten  Neubau Regenrückhal- des landwirtschaftlichen tebecken; Betriebs

 stark abschüssiges Ge-  Neubau Regenrückhalte- lände; becken;

 Immissionen durch  Berücksichtigung geschütz- Gewerbe- ter Knicks /Landwirtschaftsbetrieb e in unmittelbarer Nähe

Tabelle zur Bewertung der Standortalternativen in Nindorf

Das Ergebnis dieser Untersuchung war, dass sich aus städtebaulicher Sicht in der Hauptortslage zwei weitere Standorte für Neubaugebiete kurz- bzw. mittelfristig nicht realisie- ren lassen. Insofern bestand Einigkeit, am Ziegeleiweg ein neues Baugebiet zu entwickeln, da sich dort eine kurzfristige Umsetzung realisieren lässt und die Bebauung gegenüber des letzten Baugebiets (B-Plan Nr.10) als eine Arrondierung der Ortslage gelten kann. Zudem sind keine Immissionen zu berücksichtigen und die Ausgleichsfläche kann in unmittelbarer Nachbarschaft zum Baugebiet realisiert werden, die als solche den städtebaulichen Ab- schluss der wohnbaulichen Entwicklung am Ziegeleiweg bildet. Die dazugehörende Aus- gleichsfläche im südlichen Bereich des Baugebietes unterstreicht nochmal diesen Sied- lungsabschluss im diesem Bereich der Gemeinde.

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Gemeinde Nindorf 10. Änderung F.-Plan Begründung

3. Planinhalte

Es ist die Errichtung eines allgemeinen Wohngebietes (WA) mit dem Charakter eines Ein- familienhausgebietes geplant. Der gültige Flächennutzungsplan weist die des Plangeltungs- bereichs als Fläche für Landwirtschaft aus. Mit der 10. Änderung des Flächennutzungsplans wird diese Darstellung in eine Wohnbaufläche geändert. Die vorhandenen Knickstrukturen sollen innerhalb der späteren Grundstücke in ihrem Be- stand gesichert werden. Eine Umwidmung lässt zu Gehölzstreifen lässt sich aber nicht ver- meiden. Der Ausgleich wird in Form eines Redders direkt in Anschluss an das Baugebiet im südlichen Bereich erbracht. Die Erschließung erfolgt über den Ziegeleiweg.

4. Fachplanungen

Die Belange des Immissionsschutzes werden im Umweltbericht im Kapitel 5.2.1 „Schutzgut Mensch / Immissionen“ und die des Denkmalschutzes im Kapitel 5.2.7 „Schutzgut Kultur und sonstige Sachgüter“ thematisiert. Die Ver- und Entsorgung erfolgt durch Anschluss an die vorhandenen Netze. Das Plange- biet wird an die vorhandene Schmutzwasserleitung im Bereich des Ziegeleiwegs ange- schlossen und der gemeindlichen Kläranlage zugeführt. Das Regenwasser wird in einer Lei- tung unter der Planstraße Richtung Osten zum Wendehammer geleitet. Von dort wird das Regenwasser über Leitungen Richtung Süden geleitet und außerhalb des Plangebietes ei- nem Regensickerbecken zugeführt, welches südlich, außerhalb des Plangeltungsbereichs durch die Gemeinde geplant ist. Archäologische Denkmale sind im direkten Umfeld des Plangebietes nicht bekannt, sodass von Beeinträchtigungen durch die Planung nicht ausgegangen werden kann. Wenn während der Erdarbeiten Funde oder auffällige Bodenverfärbungen entdeckt werden, ist die Denkmalschutzbehörde unverzüglich zu benachrichtigen und die Fundstelle bis zum Eintreffen der Fachbehörden zu sichern. Verantwortlich hierfür sind gemäß § 15 DSchG der Grundstückseigentümer und der Leiter der Arbeiten.

5. Umweltbericht

5.1. Einleitung

Gemäß § 2 (4) Baugesetzbuch (BauGB) sind die Gemeinden verpflichtet, für die Belange des Umweltschutzes nach § 1 (6) Nr. 7 und § 1 a BauGB eine Umweltprüfung durchzufüh- ren, in der die voraussichtlichen erheblichen Umweltauswirkungen ermittelt werden und in einem Umweltbericht beschrieben und bewertet werden.

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5.1.1 Inhalte und Ziele des Bebauungsplanes

5.1.1.1 Angaben zum Standort Die Gemeinde Nindorf beabsichtigt die Aufstellung der 10. Änderung des Flächennutzungs- planes, da das Plangebiet im bisher gültigen Flächennutzungsplan als Landwirtschaftliche Nutzfläche dargestellt wird und der Bebauungsplanes Nr. 13 aus dieser Darstellung nicht entwickelt werden kann. Planungsziel ist die Darstellung als Wohnbaufläche im Flächennut- zungsplan. Für den Bebauungsplan Nr. 13 wird eine gesonderte Umweltprüfung durchgeführt. 5.1.1.2 Art des Vorhabens und Festsetzungen Ziel der Planung ist die Ausweisung eines allgemeinen Wohngebietes mit dem Charakter eines Einfamilienhausgebietes.

5.1.1.3 Umfang des Vorhabens und Angaben zum Bedarf an Grund und Boden Die Größe der bisher unbebauten Fläche des Plangeltungsbereiches beträgt rund 2,4 ha.

5.1.2 Umweltschutzziele aus übergeordneten Fachgesetzen und Fachplanungen

5.1.2.1 Fachgesetze und -verordnungen Für das Bebauungsplanverfahren ist die Eingriffsregelung des § 1 (6) Nr. 7, § 1a, § 2 (4) so- wie § 2 a Baugesetzbuch (BauGB) zu beachten. Es wird daher ein Umweltbericht erstellt und als gesonderter Teil in die Begründung aufgenommen. Bezogen auf die einzelnen Belange des Umweltschutzes gemäß § 1 (6) Nr. 7 BauGB sind dabei folgende Gesetze und Verordnungen zu beachten: - Natur- und Artenschutz: BNatSchG – Bundesnaturschutzgesetz - Gesetz über Naturschutz und Landschaftspflege vom 29. Juli 2009, zuletzt geändert am 07.08.2013 LNatSchG – Landesnaturschutzgesetz - Gesetz zum Schutz der Natur Schleswig-Holstein vom 24. Februar 2010, zuletzt geändert am 27.05.2016 (24.06.2016) Durchführungsbestimmungen zum Knickschutz – Biotopverordnung – Erlass des Ministeri- ums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume vom 20.01.2017 (Amtsblatt 06.02.2017; Schl.-H.) - Vermeidung von Emissionen, sachgerechter Umgang mit Abfällen und Abwässern: Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG), Straßenverkehrslärmschutzverordnung (16. BImSchV), DIN 18005 ‚Schallschutz im Städtebau‘, DIN 4109 ‚Schallschutz im Hochbau‘, TA Lärm - Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm, Sechste Allgemeine Verwaltungs- vorschrift zum Bundes-Immissionsschutzgesetz vom 26. August 1998

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- Bodenschutz: BBodSchG - Bundes-Bodenschutzgesetz - Gesetz zum Schutz vor schädlichen Bodenver- änderungen und zur Sanierung von Altlasten vom 17. März 1998, zuletzt geändert am 24.02.2012 BBodSchV - Bundes-Bodenschutz- und Altlastenverordnung vom 12. Juli 1999, zuletzt ge- ändert am 24.02.2012 - Klimaschutz, Nutzung erneuerbarer Energien, sparsame und effiziente Energienutzung: EnEG – Energieeinsparungsgesetz - Gesetz zur Einsparung von Energie in Gebäuden vom 1. September 2005, zuletzt geändert am 04.07.2013 EnEV - Energieeinsparverordnung - Verordnung über energiesparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden vom 24. Juli 2007, zuletzt geändert am 04.07.2013 EEWärmeG - Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz - Gesetz zur Förderung Erneuerbarer Energien im Wärmebereich vom 7. August 2008 zuletzt geändert am 22.12.2011.

5.1.2.2 Fachplanungen Das Untersuchungsgebiet liegt außerhalb von Schutzgebieten. Der Landschaftsrahmenplan für den Planungsraum IV (LRP IV) vom Januar 2005 enthält im Bereich des Plangebietes keine Darstellungen. Rund 2 km südöstlich des Plangebietes liegt das FFH-Gebiet DE 1920-301 „Windberger Niederung“. In nördlicher Richtung liegt das FFH-Gebiet DE 1820-303 „Ehemaliger Fuhlen- see“ in 3,7 km Entfernung. Südöstlich des Plangebietes liegt ein Gebiet mit besonderer Eignung zum Aufbau eines Schutzgebiets- und Biotopverbundsystems als Schwerpunktbereich, das größtenteils auch als FFH-Gebiet DE 1920-301 „Windberger Niederung“) geschützt ist. Entlang der Vorfluter Süderau und Südermoorstrom im Süden und entlang der Norder- und Südermiele im Norden des Plangebietes verlaufen Gebiete mit besonderer Eignung zum Aufbau eines Schutzge- biets- und Biotopverbundsystems in Ost-Westrichtung. Gemäß Karte 2 des Landschaftsrahmenplanes beginnt rund 1 km südlich ein Gebiet mit be- sonderer Erholungseignung. Rund 500 m nördlich befinden sich „strukturreiche Kulturland- schaftsausschnitte“. Der festgestellte Landschaftsplan der Gemeinde Nindorf (Stand: März 2002) stellt den Be- reich des Plangebietes sowohl im Bestand als auch in der Planung als „Ackerfläche“ dar. Am nördlichen, östlichen und westlichen Rand des Plangebietes sind Knicks dargestellt, die ge- mäß § 30 BNatSchG i.V.m. § 21 Abs. 1 Nr. 4 LNatSchG besonders geschützt sind. In der nordöstlichen Ecke ist ein geschütztes Kleingewässer dargestellt („N58“). Kleingewäs- ser sind gem. § 30 BNatSchG (in Verbindung mit § 21 LNatSchG und Biotopverordnung vom 22.01.2009 Nr. 7) gesetzlich geschützt.

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5.2. Beschreibung und Bewertung der Umweltauswirkungen

5.2.1 Schutzgut Mensch / Immissionen

Bestand Erholungseignung Das Plangebiet liegt außerhalb der Bereiche, die im Landschaftsrahmenplan als Gebiet mit besonderer Erholungseignung dargestellt sind. Der Landschaftsplan enthält für das Plangebiet und Umgebung keine gesonderten Aussagen zur Erholungseignung. Immissionen - Immissionen vom Straßenverkehr Die Hauptstraße, B 431, liegt nördlich des Plangebietes in ca. 320 m Entfernung. - Immissionen der Landwirtschaft Teilweise grenzen landwirtschaftliche Flächen an das Plangebiet. Die aus einer ordnungs- gemäßen landwirtschaftlichen Nutzung resultierenden Immissionen (Lärm, Staub und Gerü- che) können zeitlich begrenzt auf das Plangebiet einwirken.

Prognose Immissionen von Lärm, Staub und Gerüchen durch landwirtschaftliche Nutzung in angren- zenden Flächen sind zeitlich begrenzt. Belastungen für das neue Wohngebiet werden durch geeignete Maßnahmen (Eingrünung) vermindert und liegen voraussichtlich nicht im erhebli- chen Bereich. Auch vom Kfz-Verkehr der nördlich des Plangebiet verlaufenden B 431 sowie der westlich liegenden Straße Ziegeleiweg sind keine erheblichen Beeinträchtigungen zu erwarten.

Erhebliche negative Auswirkungen der Planung auf die Erholungseignung sind nicht zu er- warten.

5.2.2 Schutzgut Biotope, Tiere und Pflanzen

Bestand Der Landschaftsplan Nindorf weist zum Bestand der Biotop- und Nutzungstypen im Plange- biet „Ackerfläche“ aus. In der nordöstlichen Ecke des Plangebietes befindet sich ein ca. 70 m² großes Kleingewässer, dass im L-Plan als „N58“- geschütztes Kleingewässer kartiert wurde. Kleingewässer sind gem. § 30 BNatSchG in Verbindung mit der Biotopverordnung Schleswig-Holstein vom 22.01.2009 gesetzlich geschützt. Am östlichen und westlichen Plan- gebietsrand sind Knicks dargestellt, die naturschutzrechtlich geschützt sind (§ 21 Abs. 1 Nr. 4 LNatSchG). Zusätzlich ist ein Knick am nördlichen Gebietsrand vorhan- den, der nach der Erstellung des Landschaftsplanes aufgesetzt wurde. In einer Begehung im September 2016 und im Februar 2017 durch den Verfasser des Um- weltberichtes wurde der aktuelle Biotopbestand im Bereich des Plangebietes erfasst.

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Eine genauere Beschreibung und Bewertung ist im Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 13 enthalten. Insgesamt wird allgemeine Bedeutung des Untersuchungsgebietes als Tierlebensraum an- genommen. Schutzgebietsnetz Natura 2000 In der Umgebung (Umkreis 2 km) des Plangebietes liegen folgende Gebiete des Europäi- schen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 (FFH-Gebiete gemäß Richtlinie 92/43/EWG, Vogel- schutzgebiete gemäß Richtlinie 79/409/EWG):  FFH-Gebiet DE 1920-301 „Windberger Niederung“. Das Gebiet erstreckt sich weiter Richtung Südosten. Für das Gebiet des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000 ist nach Auswertung vorliegender Unterlagen keine Betroffenheit durch die Planung gegeben (siehe auch Punkt 4.1.2.2). Zwischen dem Plangebiet und den FFH-Gebiet liegen überwiegend landwirtschaft- lich genutzte und kleinere bewaldete Flächen, so dass das Gebiet des europäischen Schutz- gebietsnetzes Natura 2000 aufgrund der Entfernung zum Plangebiet und der Pufferwirkung durch die Planung nicht betroffen ist. Das Erfordernis einer vertiefenden Prüfung gemäß § 34 Bundesnaturschutzgesetz auf Ver- träglichkeit der Planung mit den Erhaltungszielen der Natura 2000-Gebiete wird durch die Planung somit nicht begründet. Knickschutz Naturschutzrechtlich geschützte Knickabschnitte befinden sich am nördlichen, östlichen und westlichen Rand des Untersuchungsgebietes. Knicks sind nach § 21 (1) Nr. 4 Landesnatur- schutzgesetz in Verbindung mit § 30 Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützte Bioto- pe. Bis auf zwei Knickdurchbrüche entlang der Ziegeleiweges für die Zufahrten zum Plangebiet, werden die vorhandenen Knickabschnitte am nördlichen, westlichen und am östlichen, die direkt an das geplante Wohngebiet grenzen, umgewidmet und als Gehölzstreifen erhalten. Alle weiteren Knicks werden erhalten. Für die erforderlichen Knickdurchbrüche und Knickumwidmungen wird nach der öffentlichen Planauslegung beim Kreis Dithmarschen der entsprechende Antrag gestellt. Der Ausgleich wird im Bebauungsplan Nr. 13 beschrieben.

Artenschutz Zur artenschutzrechtlichen Bewertung der Planung wird im Umweltbericht zum Bebauungs- plan Nr. 13 auf Grundlage der Biotop- und Habitataustattung und der Auswertung vorhande- ner Daten eine Potenzialabschätzung zu Vorkommen europäisch geschützter Arten vorge- nommen. Im Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 13 wird auch die Bedeutung des Plan- gebietes für die Amphibien untersucht.

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Prognose Durch die Planung wird mit den Landwirtschaftsflächen eine Fläche von allgemeiner Bedeu- tung für den Naturschutz in Anspruch genommen. Eine besondere Bedeutung der Landwirt- schaftsflächen im Plangebiet als Tierlebensraum ist nicht gegeben. Mit der Beseitigung von Abschnitten naturschutzrechtlich geschützter Knicks und der Um- widmung von Knicks in Gehölzflächen werden Flächen bzw. Elemente mit besonderer Be- deutung in Anspruch genommen. Ebenso wird mit der Verfüllung des geschützten Kleinge- wässers ein Element mit besondere Bedeutung in Anspruch genommen. Damit sind erhebliche Auswirkungen verbunden. Der erforderliche Knickausgleich sowie der Ausgleichsbedarf zur Flächenversiegelung und auch der Ausgleich des Kleingewässers werden innerhalb des Untersuchungsgebietes er- bracht. Die Flächen und Maßnahmen werden im Umweltbericht des Bebauungsplanes Nr. 13 beschrieben. Bezüglich der zu erhaltenden und der neuanzulegenden Knicks und der Ausgleichsfläche werden im Bebauungsplan Festlegungen zum Schutz und zur Pflege getroffen bzw. Vor- schriften aus dem Naturschutzrecht nachrichtlich übernommen.

5.2.3 Schutzgut Boden Bestand Die Bodenschutzbelange werden in der Umweltprüfung hinsichtlich der Auswirkungen des Planungsvorhabens, der Prüfungen von Planungsalternativen und der Ermittlung von Maß- nahmen zur Vermeidung, Verringerung und Kompensation von Beeinträchtigungen geprüft. Insbesondere der vorsorgende Bodenschutz ist in der Bauleitplanung ein zentraler Belang, der im vorliegenden Umweltbericht in den entsprechenden Abschnitten jeweils gesondert behandelt wird. Die Umweltprüfung orientiert sich in diesem Aspekt an dem im Auftrag der Länderarbeitsge- meinschaft Bodenschutz (LABO) erstellten Leitfaden „Bodenschutz in der Umweltprüfung nach BauGB“ (2009). Die Bewertung der Bodenfunktionen im Plangebiet erfolgt nach dem Runderlass „Verhältnis der naturschutzrechtlichen Eingriffsregelung zum Baurecht“ (Gemeinsamer Runderlass des Innenministeriums und des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume vom 9. Dezember 2013) Das Plangebiet liegt naturräumlich in der Landschaft Heider Geest.

Auf der Geest ist das Bodenmaterial eiszeitlich bedingt durch Flug- und Geschiebedecksand über Moränensand oder über Sandersand geprägt. Daraus haben sich in der Regel Podsol- Braunerden entwickelt, hier gemäß Karte LLUR eine Braunerde. Die Böden im Plangebiet werden nicht als besonders empfindlich oder schützenswert bewertet (Quelle: Landschafts- plan).

Eine genauere Beschreibung und Bewertung ist im Umweltbericht zum Bebauungsplan Nr. 13 enthalten.

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Bei den Böden im Untersuchungsgebiet wird im Bestand von einer allgemeinen Bedeutung des Bodens für den Bodenschutz ausgegangen.

Prognose Durch Bodenversiegelungen wird die Speicher- und Filtereigenschaft des Bodens stark ver- ändert und eingeschränkt. Bodenversiegelungen führen zu erheblichen und nachhaltigen Veränderungen im gesamten Ökosystem Boden. Durch Versiegelung fällt Boden als Stand- ort für Vegetation und als Lebensraum für Bodenorganismen fort. Bei Teilversiegelung blei- ben diese Bodenfunktionen eingeschränkt erhalten, da der Boden in eingeschränktem Maß durchlässig bleibt. Im Zuge der Maßnahme sind die Vorgaben des BauGB (§ 202 Schutz des humosen Oberbodens), der Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV § 12) des Bundesboden- schutzgesetzes (BBodSchG u. a. § 7 Vorsorgepflicht) sowie des Kreislaufwirtschaftsgeset- zes (u. a. KrWG u. a. § 2 und § 6) einzuhalten. Die Umweltauswirkungen in diesem Schutzgut werden im Umweltbericht zum Bebauungs- plan Nr. 13 quantitativ ermittelt und bewertet.

5.2.4 Schutzgut Wasser

Bestand Das Plangebiet liegt außerhalb von Wasserschutzgebieten. Ein ca. 70 m² großes Kleingewässer befindet sich in der nordöstlichen Ecke des Plangebie- tes, das verfüllt werden soll. Ein Ausgleichsgewässer wird auf der südlich liegende Aus- gleichsfläche hergestellt. Nördlich des Plangebietes befindet sich ein Regenrückhaltebecken sowie nordöstlich und südwestlich weitere naturnahe Kleingewässer. Prognose Oberflächenbefestigung, Versiegelung und Bebauung wirken sich auch auf den Wasser- haushalt im Boden aus, indem die Versickerungsfähigkeit des Bodens in den betreffenden Flächen verringert bzw. unterbunden wird. Das ca. 70 m² große Kleingewässer soll in einer Entfernung von ca. 90 m auf die südlich liegende Ausgleichsfläche verlegt werden. Die Auswirkungen auf die Grundwasserneubil- dung im Gemeindegebiet durch die Verlegung des Kleingewässers werden als nicht erheb- lich eingeschätzt. Ein Antrag zur Genehmigung zur Verlegung des Kleingewässers wird ge- stellt. Erhebliche nachhaltige Auswirkungen auf das Schutzgut Wasser sind bei Umsetzung der Planung nicht zu erwarten, die Umweltauswirkungen in diesem Schutzgut werden im Um- weltbericht zum Bebauungsplan Nr. 13 quantitativ ermittelt und bewertet.

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5.2.5 Schutzgut Klima / Luft Bestand Flächenversiegelungen können sich grundsätzlich auf das Kleinklima in den betroffenen Flä- chen auswirken, indem die Verdunstung herabgesetzt und die Erwärmung bei Sonnenein- strahlung verstärkt wird. Bei der geplanten Realisierung des Wohngebietes werden die Aus- wirkungen auf dieses Schutzgut voraussichtlich nicht im erheblichen Bereich liegen, da der weitgehend ungehinderte Luftaustausch für ein ausgeglichenes Kleinklima sorgen wird. Prognose Die Baugrundstücke sind insgesamt so gestaltet, dass die einzelnen Gebäude zur Sonne ausgerichtet werden können und die Nutzung von Solaranlagen begünstigt wird. Durch die so begünstigte Nutzung regenerativer Energien wird die Einsparung von CO2-Emissionen gefördert und damit ein Beitrag zum globalen Klimaschutz geleistet.

5.2.6 Schutzgut Landschaft Bestand Das Orts- und Landschaftsbild wird anhand der Kriterien Vielfalt, Eigenart und Schönheit bewertet. Das Landschaftsbild zeigt eine typische Ortsrandsituation mit bebauten Bereichen im Übergang zur Geestlandschaft aus Landwirtschaftsflächen und begleitendem Knicknetz. Westlich und nördlich des Regenrückhaltebeckens grenzen Wohngebiete an das Plangebiet, so dass das Siedlungselement gegenüber der Offenlandschaft überwiegt. Positive Wirkung auf das Orts- und Landschaftsbild bezüglich der oben genannten Kriterien geht im Bereich des Plangebietes von den randlich vorhandenen Knickabschnitten aus. Prognose Durch die bauliche Entwicklung im Plangebiet wird eine dauerhafte Veränderung des Orts- und Landschaftsbildes durch Einbeziehung von Offenlandschaft in den Siedlungsraum be- wirkt. Durch eingriffsmindernde Maßnahmen, wie die Neuanlage von Knicks und die Erhaltung der Gehölze (entwidmete Knicks) sowie durch Festsetzungen zur Gebäudehöhe, und örtlicher Bauvorschriften wird erreicht, dass sich das neue Wohngebiet in den Siedlungsbestand ein- passt. Durch die Neuanlage einer Streuobstwiese im Süden ist das Plangebiet außerdem zur offenen Landschaft eingegrünt.

5.2.7 Schutzgut Kultur- und sonstige Sachgüter Bestand Kulturell oder wirtschaftlich relevante Güter liegen im Bestand nicht vor. Baudenkmale sind auch im Umgebungsbereich des Plangebietes nicht vorhanden. Zurzeit können keine Aus- wirkungen auf archäologische Kulturdenkmale gem. § 2 (2) DSchG (gem. Neufassung vom 30.12.2014) durch die Umsetzung der vorliegenden Planung festgestellt werden.

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Es wird jedoch auf § 15 DSchG verwiesen: Wer Kulturdenkmale entdeckt oder findet, hat dies unverzüglich unmittelbar oder über die Gemeinde dem Archäologischen Landesamt mitzuteilen. Die Verpflichtung besteht ferner für die Eigentümerin oder den Eigentümer und die Besitzerin oder den Besitzer des Grundstücks, auf oder in dem der Fundort liegt, und für die Leiterin oder den Leiter der Arbeiten, die zur Entdeckung oder zu dem Fund geführt ha- ben. Die für den Fund Verantwortlichen haben das Kulturdenkmal und die Fundstätte in un- verändertem Zustand zu erhalten, soweit es ohne erhebliche Nachteile oder Aufwendungen von Kosten geschehen kann. Diese Verpflichtung erlischt spätestens nach Ablauf von vier Wochen seit der Mitteilung. Archäologische Kulturdenkmale sind nicht nur Funde, sondern auch dingliche Zeugnisse wie Veränderungen und Verfärbungen in der natürlichen Boden- beschaffenheit. Prognose Im Plangebiet und direkter Umgebung liegen keine archäologischen Denkmäler, Baudenk- mäler oder andere kulturhistorisch bedeutsame Objekte bzw. Flächen vor. Der Bereich Kul- turgüter ist daher nicht betroffen. Die frühere landwirtschaftliche Nutzung im Plangebiet wird durch die wirtschaftliche Nutzung durch Realisierung eines Wohngebietes abgelöst. Insgesamt wird daher nicht von erheblichen, negativen Auswirkungen in diesem Schutzgut ausgegangen.

5.2.8 Wechselwirkungen zwischen den Schutzgütern Die nach den Vorgaben des BauGB zu betrachtenden Schutzgüter können sich gegenseitig in unterschiedlichem Maße beeinflussen. Beispielsweise wird durch den Verlust von Freiflä- che durch Flächenversiegelung der Anteil an Vegetationsfläche verringert, wodurch indirekt auch das Kleinklima beeinflusst werden kann. Im vorliegenden Fall werden durch weitere Faktoren, wie z.B. Luftaustausch mit der Umgebung, diese Wechselwirkungen kompensiert und nicht im wesentlichen Bereich liegen. Eine Verstärkung der erheblichen Umweltauswirkungen durch sich negativ verstärkende Wechselwirkungen ist im vorliegenden Vorhaben nicht zu erwarten. Die voraussichtlichen Umweltauswirkungen werden schutzgutbezogen in der folgenden Tab.1 kurz zusammengefasst.

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Tab. 2: Zu erwartende Umweltauswirkungen auf die Schutzgüter und ihre Bewertung Grad der Umweltauswirkungen Beeinträch- tigung

Mensch: Im Bestand keine besondere Erholungsfunktion Erholungs- + eignung

Immissionen von umliegenden Straßen sowie Immissionen ++ Landwirtschaft Biotope, Inanspruchnahme von Freifläche allgemeiner Bedeutung. Beein- + Pflanzen, trächtigung und Entfernung von Knickabschnitten + Tiere Beseitigung des Kleingewässers + Boden Verlust von Bodenfunktionen durch Flächenversiegelung ++

Beeinträchtigung des Boden-Wasserhaushaltes durch Wasser + Bebauung und Flächenversiegelung

Veränderung des örtlichen Kleinklimas durch Flächenversiege- Klima, Luft + lung

Landschaft Einbeziehung von Offenlandschaft i. d. Siedlungsraum ++

Kultur-, Kulturgüter nicht betroffen, Landwirtschaftliche Nutzung wird o Sachgüter durch bauliche Nutzung abgelöst Wechselwir- kungen keine Verstärkung von erheblichen Auswirkungen o

+++ starke Beeinträchtigung, ++ mittlere Beeintr., + geringe Beeintr., o keine Beeintr.

5.3 Ergebnis der Prüfung anderweitiger Planungsmöglichkeiten Als alternative Planung innerhalb des Plangebietes wäre es denkbar, eine geringere Bau- dichte mit größerem Freiflächenanteil innerhalb des Gebietes zu planen. Im Plangebiet wäre bei einer solchen Alternative der Umfang an Flächenversiegelung mit entsprechenden Aus- wirkungen auf das Schutzgut Boden geringer. Dies hätte andererseits zwangsläufig zur Folge, dass der Bedarf an Baufläche in diesem Plangebiet in nur geringerer Weise gedeckt werden könnte. Um dann einen gleichen Umfang an Baufläche und –grundstücken anbieten zu können, müssten zusätzliche Flächen an an- derer Stelle außerhalb des Plangebietes erschlossen werden, mit entsprechenden Folgen für die Umwelt. Dies brächte, verglichen mit der vorliegenden Planung, insgesamt voraussicht- lich eher Nachteile bezogen auf die Umweltschutzgüter mit sich.

5.3.1 Entwicklung bei Durchführung der Planung Mit der Planung sind die in den vorangehenden Abschnitten ermittelten erheblichen Umwelt- auswirkungen verbunden. Andererseits können im Zuge der Realisierung der Planung ein-

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schließlich der Kompensationsmaßnahmen für Boden, Natur und Landschaft in Einzelaspek- ten günstige Entwicklungen erreicht werden; so werden nach Beendigung der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung im Plangebiet und der Ausgleichsfläche voraussichtlich Um- weltbelastungen (Boden, Wasser, Biotope, Tiere) verringert und Verbesserungen erreicht. Mit Umsetzung des Bebauungsplanes kann davon ausgegangen werden, dass sich das Plangebiet weiterhin in das Orts- und Landschaftsbild einfügt und die mit der Bebauung ver- bundenen Beeinträchtigungen für Natur und Landschaft durch geeignete Maßnahmen kom- pensiert werden können.

5.3.2 Entwicklung bei Nichtdurchführung der Planung Ohne die Entwicklung eines Baugebietes an diesem Standort würde die bisherige Situation im Plangebiet weiterhin bestehen. Die Flächenversiegelung und Änderung des Landschafts- bildes würde unterbleiben. Die bestehende Ackerfläche im Plangebiet würde weiterhin land- wirtschaftlich genutzt. Eine erhebliche Änderung des Ist-Zustandes der Umwelt wäre nicht zu erwarten.

5.4 Geplante Maßnahmen zur Vermeidung und zum Ausgleich 5.4.1 Vermeidung und Verringerung Vermeidbare Beeinträchtigungen sind zu unterlassen. Unter Vermeidung ist jedoch nicht Verzicht auf das Vorhaben als solches zu verstehen. Zu untersuchen ist jedoch die Vermeid- barkeit einzelner seiner Teile und die jeweils mögliche Verringerung der Auswirkungen auf die Schutzgüter. Im Bebauungsplan Nr. 13 sind Maßnahmen zur Vermeidung und Verringerung insbesondere in den Bereichen Bodenversiegelung, Ortsbild sowie Knickerhaltung festgelegt. Auch werden Empfehlungen zum Schutz der Amphibien genannt.

5.4.2 Ausgleich Der Ausgleich für den baulichen Eingriff im Gebiet sowie für die nicht zu vermeidenden Be- einträchtigungen der vorhandenen Knicks im Plangebiet werden durch entsprechende Maß- nahmen innerhalb des Plangebiete ausgeglichen. Die Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung so- wie der Nachweis der Ausgleichsmaßnahmen erfolgt im Rahmen der verbindlichen Bauleit- planung. Der Ausgleich für die Verlegung des Kleingewässers erfolgt ebenfalls auf der Ausgleichsflä- che südlich des Wohngebietes. Eine Eingriffs-Ausgleichs-Bilanzierung sowie die Bestimmung der jeweiligen Maßnahmenart sind ebenfalls im Umweltbericht des Bebauungsplanes Nr. 13 enthalten.

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5.5 Zusätzliche Angaben im Umweltbericht 5.5.1 Technische Verfahren bei der Umweltprüfung Die zur Untersuchung der Umweltauswirkungen verwendeten Quellen und angewendeten Verfahren, Methoden, Anleitungen etc. werden in den entsprechenden Abschnitten genannt bzw. beschrieben. Technische Verfahren wurden bei der Durchführung der Umweltprüfung nicht angewandt. Die Bestandsaufnahme basiert auf den im Rahmen von Ortsterminen gewonnenen Erkennt- nissen. Zur Ermittlung der Belange des Umweltschutzes, des Naturschutzes und der Land- schaftspflege wurden ergänzend die Inhalte des Landschaftsplanes ausgewertet. Besondere Schwierigkeiten bei der Zusammenstellung der Angaben sind nicht aufgetreten, technische Lücken oder fehlende Kenntnisse wurden nicht festgestellt.

5.5.2 Überwachung der Umweltauswirkungen Die Überwachung der Umweltauswirkungen („Monitoring“) dient der Überprüfung der plane- rischen Aussagen zu prognostizierten Auswirkungen, um erforderlichenfalls zu einem späte- ren Zeitpunkt noch Korrekturen der Planung oder Umsetzung vornehmen zu können oder mit ergänzenden Maßnahmen auf unerwartete Auswirkungen reagieren zu können. Die Überwachung der Umweltauswirkungen („Monitoring“) dient der Überprüfung der plane- rischen Aussagen zu prognostizierten Auswirkungen, um erforderlichenfalls zu einem späte- ren Zeitpunkt noch Korrekturen der Planung oder Umsetzung vornehmen zu können oder mit ergänzenden Maßnahmen auf unerwartete Auswirkungen reagieren zu können. Zu überwachen sind (gemäß § 4c BauGB) nur die erheblichen Umweltauswirkungen, und hier insbesondere die unvorhergesehenen Umweltauswirkungen. Im Umweltbericht der Begründung zum Bebauungsplan werden Aussagen zur Überwachung der Umweltauswirkungen getroffen.

5.6 Zusammenfassung des Umweltberichtes Die Gemeinde Nindorf beabsichtigt die Aufstellung der 10. Änderung des Flächennutzungs- planes, da das Plangebiet im bisher gültigen Flächennutzungsplan als Landwirtschaftliche Nutzfläche dargestellt wird und der Bebauungsplan Nr. 13 aus dieser Darstellung nicht ent- wickelt werden kann. Das Gebiet der 10. Änderung befindet sich im südwestlichen Bereich der Ortslage Nindorf, östlich des Ziegeleiwegs, nördlich des Flurstücks 129/6, westlich des Flurstücks 9 und südlich des Flurstücks 7/15 mit dem Regenrückhaltebecken. Das Plangebiet hat eine Größe von ca. 2,4 ha. Planungsziel ist die Darstellung als Wohnbaufläche im Flächennutzungsplan.

Die Planung entspricht nicht den Vorgaben des Landschaftsplanes, da bei Aufstellung die städtebauliche Entwicklung der Gemeinde so nicht vorhersehbar war. Eine Anpassung des Landschaftsplanes steht somit noch aus. Die Planung ist mit den Darstellungen des Land- schaftsrahmenplanes vereinbar.

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Erhebliche Auswirkungen auf die Umweltschutzgüter sind durch die Flächenversiegelung zu erwarten. Das Landschafts- und Ortsbild wird durch Einbeziehung von Offenlandschaft in den Siedlungsraum verändert. Die bestehenden Knicks werden zum Teil umgewidmet und als geschützte Gehölzstreifen festgesetzt. Entlang des Ziegeleiweges werden zwei Knickabschnitte für die Herstellung von Zufahrten in einer Gesamtlänge von 20 m gerodet. Mit der Beseitigung und Umwidmung von Abschnitten naturschutzrechtlich geschützter Knicks werden Flächen bzw. Elemente mit be- sonderer Bedeutung in Anspruch genommen. Damit sind erhebliche Auswirkungen verbun- den. Der erforderliche Knickausgleich sowie der Ausgleichsbedarf zur Flächenversiegelung werden innerhalb des Untersuchungsgebietes erbracht. Die Verlegung des geschützten Kleingewässers, das sich in der nordöstlichen Ecke des Plangebiets befindet, erfolgt ebenfalls innerhalb des Untersuchungsgebietes.

Die Flächen und Maßnahmen werden im Umweltbericht des Bebauungsplanes Nr. 13 be- schrieben.

Nindorf, den ______Der Bürgermeister

Anlagen

Anlagen

1. Geotechnisches Gutachten, Erschließung des B-Planareals Nr. 13 Ziegeleiweg, 25704 Nindorf vom 10.03.2017, erstellt von Geo-Rohwedder Ingenieurbüro für Spe- zialtiefbau und Geotechnik GmbH 2. Innenentwicklungspotenzialanalyse der Gemeinde Nindorf, vom 23.09.2016, erstellt von der Planungsgruppe Dirks

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Innenentwicklungspotenzialanalyse der Gemeinde Nindorf

Amtliche Geobasisdaten Schleswig-Holstein, © VermKatV-SH Datum: 23. September 2016

PLANUNGS GRUPPE

Dipl. - Ing. Hermann Dirks Verfasser: Dipl. Geogr. Hannes Lyko

Stadt- und Landschaftsplanung

25746 , Loher Weg 4

Tel.: 0481/71066 - Fax: /71091 Email: [email protected]

INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Inhaltsverzeichnis

1. Methodik/Vorgehensweise ...... 3 2. Bestandsaufnahme ...... 3 2.1 Allgemeine Bestandsaufnahme ...... 3 2.2 Bestandsaufnahme Innenentwicklungspotenziale...... 13 3. Planerisch-fachliche Bewertung ...... 14 4. Dokumentation ...... 18 Potenzialfläche I: Grenzweg...... 19 Potenzialfläche II: Hauptstraße Nr. 25/27 ...... 20 Potenzialfläche III: Hauptstraße Nr. 31/35 ...... 21 Potenzialfläche IV: Bürgermeister-Sprengel-Straße Nr. 22 ...... 22 Potenzialfläche V: Klinkenstieg (Süden) ...... 23 Potenzialfläche VI: Brunnenweg ...... 24 Potenzialfläche VII: Klinkenstieg (Norden) ...... 25 Potenzialfläche VIII: Dorfstraße Nr. 11/13 ...... 26 Potenzialfläche IX: Dorfstraße Nr. 13/15 ...... 27 Potenzialfläche X: Dorfstraße/Am Löschteich ...... 28 Potenzialfläche XI: Dorfstraße Nr. 32 ...... 29 Potenzialfläche XII: Bargenstedter Straße Nr. 1/3 ...... 30 Potenzialfläche XIII: Bargenstedter Straße Nr. 8 ...... 31 Potenzialfläche XIV: Dornenkrugsweg Nr. 9/11...... 32 Potenzialfläche XV: Alte Dorfstraße ...... 33 Potenzialfläche XVI: Schulstraße ...... 34 Potenzialfläche XVII: Leeweg ...... 35 Potenzialfläche XVIII: Farnewinkler Straße ...... 36 Quellenverzeichnis ...... 37

Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Einwohnerentwicklung in der Gemeinde Nindorf ...... 5 Abbildung 2: Altersstruktur in der Gemeinde Nindorf 2014 ...... 9

Anhang Anhang 1: Kartierungsbogen Bestandsaufnahme Anhang 2: Begutachtete Freiflächen und Baulücken in Nindorf – OT Farnewinkel Anhang 3: Begutachtete Freiflächen und Baulücken in Nindorf Anhang 4: Ermittelte Potenzialflächen in Nindorf – OT Farnewinkel Anhang 5: Ermittelte Potenzialflächen in Nindorf

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1. Methodik/Vorgehensweise Die Ermittlung der Innenentwicklungspotenziale orientiert sich im Wesentlichen an der vom Innenministerium des Landes Schleswig–Holstein herausgegebenen Arbeitshilfe „Qualitätvolle Innenentwicklung“. Insbesondere die Verfahrensschritte für die Bestands- aufnahme wurden, wie in der Arbeitshilfe vorgeschlagen, durchgeführt.

2. Bestandsaufnahme

Die Bestandsaufnahme zur Erfassung der Innenentwicklungspotenziale gliedert sich in zwei Teilbereiche. Die allgemeine Bestandsaufnahme liefert dabei allgemeine Daten, die die spezifische Situation der Gemeinde Nindorf hinsichtlich ihrer Bevölkerungsstruk- tur, ihrer Einwohnerzahl und des Wohnungsangebotes abbilden. Darüber hinaus soll im Rahmen der allgemeinen Bestandsaufnahme auch eine Prognose der Bevölkerungsent- wicklung und des Bauflächenbedarfes erfolgen. Da es sich bei der Gemeinde Nindorf um eine vergleichsweise kleine Gemeinde (1.153 Einwohner) handelt, sind für die allge- meine Beurteilung der aktuellen Situation einfache Daten zur Bevölkerungsstruktur und -entwicklung sowie zum Bedarf an Bauflächen und dem Wohnraumangebot ausreich- end. Zumal eine detaillierte Erhebung solcher Daten den vertretbaren Aufwand über- steigen würde. Die Bestandsaufnahme der Innenentwicklungspotenziale soll Daten zu den in der Ge- meinde vorhandenen Potenzialflächen liefern und so die Grundlage für die planerisch- fachliche Bewertung der verschiedenen Potenzialflächen bilden. Ziel der Bestandsaufnahme ist es, zum einen den zukünftigen Bedarf an Wohnraum und Bauflächen in der Gemeinde zu ermitteln und zum anderen Flächen im Innenbereich ausfindig zu machen, mit denen der Bedarf an Wohnraum bzw. Bauflächen gedeckt werden kann.

2.1 Allgemeine Bestandsaufnahme

Die allgemeine Bestandsaufnahme basiert im Wesentlichen auf der Auswertung einer Reihe von demographischen Daten. Die Bevölkerungsentwicklung und die Bevölkerungs- struktur der Gemeinde wurden auf der Basis der Daten des Statistikamtes Nord analysiert. Für die Prognose der Bevölkerungsentwicklung wurde auf die Ergebnisse des Demogra- phiebericht – Zukunft gestalten - des Kreises Dithmarschen sowie auf die Bevölkerungs- vorausberechnung 2010 – 2025 des Innenministeriums zurückgegriffen. Da es keine gemeindebezogenen Daten hinsichtlich der Pro-Kopf-Wohnfläche der Ein- wohner gibt, wird bei diesem Thema auf relativ allgemeine Daten und Annahmen zu- rückgegriffen und diese auf die Gemeinde Nindorf übertragen. Um das vorhandene Wohnraumangebot in der Gemeinde einschätzen zu können, wurde während der Kartierung der verschiedenen Potenzialflächen auch leer stehender Wohn- raum kartiert. Dabei handelt es sich aber nicht um eine umfassende Leerstandskartier- ung aller Wohneinheiten sondern lediglich um eine oberflächliche Inaugenscheinnahme der Wohnbebauung. Um weitere Anhaltspunkte bzgl. einer möglichen Leerstandsproble-

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matik zu gewinnen, wurde auf entsprechenden Internetportalen der Wohnungs- und Häusermarkt überprüft. Darüber hinaus wurde mit Hilfe von Daten des Einwohner- meldeamtes ermittelt, wie viele Wohneinheiten ausschließlich von älteren Personen bewohnt werden und somit von Leerstand bedroht sein könnten.

Um den zukünftig zu erwartenden Bedarf an Wohnraum und Bauflächen abschätzen zu können, sind im Wesentlichen zwei Faktoren von Bedeutung. Zum einen die Bevölk- erungsentwicklung hinsichtlich Anzahl und Struktur und zum andern die Entwicklung der durchschnittlichen Wohnfläche pro Einwohner.

Wie die Untersuchung der Bevölkerungsentwicklung im Rahmen des Demographiebe- richtes des Kreises gezeigt hat, ist die natürliche Bevölkerungsentwicklung im Kreisgebiet überwiegend negativ. Tendenziell ist zu erwarten, dass das derzeit negative natürliche Bevölkerungssaldo in den nächsten Jahren eher größer werden wird. Bevölkerungszu- wächse können daher nur aufgrund von Wanderungsgewinnen erzielt werden. Der Demographiebericht zeigt, dass die erwarteten Wanderungsgewinne nicht ausreichen, um das negative natürliche Bevölkerungssaldo im Kreisgebiet dauerhaft auszugleichen. Dies gilt bisher nicht für die Gemeinde Nindorf. In den vergangenen zehn Jahren blieb die Einwohnerzahl stabil. Es bleibt abzuwarten, ob dies auch dann noch der Fall ist, wenn die Defizite aufgrund der natürlichen Bevölkerungsentwicklung größer werden. Fraglich bleibt, ob die Wanderungsgewinne diese Defizite langfristig ausgleichen kön- nen, da zu erwarten ist, dass die Gemeinde nicht übermäßig oder dauerhaft von Zuwan- derung profitieren kann. Maßgeblich für überdurchschnittliche und andauernde Wan- derungsgewinne sind, das haben verschiedenste Wanderungsanalysen gezeigt, das An- gebot an Arbeitsplätzen und eine Ortslage mit einer entsprechenden Infrastruktur, ins- besondere Städte werden bevorzugt. Die Gemeinde verfügt über beides nicht in be- sonderem Maße, kann aber sicherlich von Ihrer Nähe zum Unterzentrum Meldorf profi- tieren. Daher sind Wanderungsgewinne möglich, insbesondere dann wenn attraktive Wohn- oder Bauflächen eine Zuwanderung ermöglichen.

Einwohnerentwicklung Abbildung 1 zeigt den Verlauf der Einwohnerentwicklung des Kreises Dithmarschen und der Gemeinde Nindorf in den vergangenen zehn Jahren. Die Datengrundlage, für die dar- gestellte Einwohnerentwicklung, bilden die Einwohnerdaten des Statistischen Landes- amtes. Die Abbildung zeigt, dass die Bevölkerungsentwicklung innerhalb des Kreisgebietes kon- tinuierlich negativ verläuft. Lediglich im Jahr 2015 konnten leichte Bevölkerungszu- wächse beobachtet werden. Insgesamt verzeichnete der Kreis Dithmarschen einen Be- völkerungsverlust von 3,3 % zum Stand von 2005. Die in Abbildung 1 abgebildeten Einwohnerzahlen der Gemeinde Nindorf zeigen auf den ersten Blick keine klare Tendenz der Bevölkerungsentwicklung. Vielmehr lassen sich im abgebildeten Zeitraum Phasen des Wachstums und Phasen der Schrumpfung beobach- ten. Innerhalb des Zeitraumes von 2005 bis 2009 zeigt die Abbildung einen klaren Be- völkerungszuwachs. In diesem Zeitraum wuchs die Bevölkerung um ca. 4 %, was einer Bevölkerungszunahme von ca. 45 Einwohnern entspricht. In den Jahren 2009 und 2010

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 4 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

ist in der Abbildung ein deutlicher Rückgang der Bevölkerungszahlen zu erkennen. Insbe- sondere im Jahr 2010 verzeichnet die Statistik einen erheblichen Rückgang der Einwohn- er. Dies lässt vermuten, dass ein Großteil dieser Bevölkerungsverluste auf den 2011 durchgeführten Mikrozensus zurückzuführen ist. Seit dem Jahr 2011 bildet der Mikro- zensus 2011 die Grundlage für die Bevölkerungsberechnungen. In diesem Zusammen- hang sind im Übergangsjahr in den Gemeinden häufig große Bevölkerungsbewegungen in der Statistik zu beobachten. Dies bedeutet aber nicht, dass diese auch in der Realität stattgefunden haben, vielmehr wurden die statistischen Fortschreibungsfehler, die sich seit dem letzten Zensus 1987 aufsummiert haben, bereinigt. Für den Zeitraum nach 2011 zeigt die Abbildung 1 wieder leichte jährliche Bevölkerungszuwächse, lediglich 2014 ist ein minimaler Rückgang zu beobachten. Insgesamt ist die Bevölkerungszahl in den vergangenen Jahren aber stabil geblieben, die Einwohnerzahl von 2004 entspricht in etwa der Einwohnerzahl von 2014. Berücksichtigt man die Veränderung der statistischen Grundlagen (Mikrozensus 1987/2011) sind in der Bevölkerungsentwicklung sogar posi- tive Tendenzen zu beobachten.

Abbildung 1: Einwohnerentwicklung in der Gemeinde Nindorf

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Einwohnerentwicklung im betrachteten Zeitraum insgesamt stabil war und der deutliche Abwärtstrend im Jahr 2010/11 ver- mutlich auf die Veränderung der Datengrundlage durch den Mikrozensus 2011 zurück- zuführen ist. In den nächsten Jahren gilt es zu beobachten, ob die Einwohnerentwick- lung weiterhin stabil bleibt. Sollte eine negative Tendenz zu beobachten sein, ist zu prüfen, ob dies an einem größer werdenden negativen Saldo im Bereich der natürlichen Bevölkerungsentwicklung (Geburten und Strebefälle) liegt oder ob Wanderungsbeweg- ungen (Zuzug und Fortzug) zu einer negative Entwicklung hinsichtlich der Einwohnerzahl führen. Insgesamt muss es das Ziel der Gemeinde sein, die Einwohnerzahl auf einem stabilen Niveau zu halten.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 5 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Bevölkerungsprognose Da aufgrund des relativ kleinen Betrachtungsraumes mit seiner sehr geringen Einwohn- erzahl eine detaillierte Bevölkerungsprognose für die Gemeinde wenig sinnvoll er- scheint, wird für die Abschätzung der zukünftigen Bevölkerungsentwicklung in Nindorf auf die Bevölkerungsprognosen des Demographieberichtes des Kreis Dithmarschen und die Ergebnisse der Bevölkerungsvorausberechnung des Innenministeriums zurückge- griffen.

Die Bevölkerungsvorausberechnung des Innenministeriums geht für den Kreis Dith- marschen von einer schrumpfenden Bevölkerung aus. Es wird bis zum Jahr 2025 ein Bevölkerungsverlust von 7,1 % prognostiziert. Diese Bevölkerungsprognose zeigt aber nur die Auswirkungen für den gesamten Kreis, differenziertere Prognosen für Teilräume des Kreises nimmt diese Vorausberechnung nicht vor. Etwas differenziertere Prognosen liefert der Demographiebericht des Kreises Dithmar- schen. Dieser prognostiziert die Bevölkerungsentwicklung auch für kleinere Teilräume. Als räumliche Gliederungsebene dienen dabei die alten Amtsbereiche. Dies ermöglicht auch einen Vergleich mit älteren Daten. Außerdem bieten die alten Amtsbereiche eine homogene Gliederung des Kreises. Für den alten Amtsbereich Meldorf-Land, zu dem die Gemeinde Nindorf gehörte, wird ein Bevölkerungsverlust von ca. 4 % bis zum Jahr 2025 prognostiziert. Die Einwohnerent- wicklung der letzten Jahre in der Gemeinde Nindorf bestätigt diese prognostizierte Ent- wicklung bisher nicht. Dies könnte auf die Lage der Gemeinde in direkter Nachbarschaft zum Unterzentrum Meldorf und die damit verbundenen Standortvorteile zurückzufüh- ren sein. Im Zeitraum von 2001 – 2007 konnte der Amtsbereich Meldorf-Land noch leichte Be- völkerungszuwächse verzeichnen. Vor dem Jahr 2001 verlief die Bevölkerungsentwick- lung im Amtsbereich Meldorf-Land noch sehr positiv. Im Zeitraum von 1987 bis 2001 konnten deutliche Einwohnergewinne von über 15 % verzeichnet werden.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Einwohnerzahlen in den vergangenen zehn Jahren insgesamt relativ stabil geblieben sind. Es ist damit zu rechnen, dass die Ein- wohnerzahl auch langfristig relativ stabil bleibt, da man davon ausgehen kann, dass die Gemeinde aufgrund ihrer Lage in unmittelbare Nähe zum Unterzentrum Meldorf von Zuwanderung profitieren kann. Durch diesen Zuzug können die Bevölkerungsverluste, die durch die negative natürliche Bevölkerungsentwicklung zustande kommen, ausge- glichen werden. Es bleibt abzuwarten, ob dauerhaft ein ausreichender Zuzug in die Ge- meinde Nindorf generiert werden kann. Wichtig für den Zuzug in die Gemeinde ist, dass attraktive Angebote an Wohnraum oder Bauflächen vorhanden sind. Die Gemeinde sollte versuchen, von ihrer räumlichen Nähe zum Unterzentrum Meldorf zu profitieren. Ziel der Gemeinde muss es sein, potenziell Zuwanderungswilligen attraktive Bauflächen oder Immobilienangebote aufzeigen zu können.

Altersstruktur Die Abbildung 2 zeigt die Altersstruktur der Gemeinde Nindorf im Vergleich zur Alters- struktur des Kreises Dithmarschen und des Landes Schleswig-Holstein. Alle Daten sind

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letztendlich auf Daten aus der Gemeindestatistik zurückzuführen und wurden vom Statistikamt Nord zur Verfügung gestellt. Der Vergleich mit den Daten des Kreises und des Landes ermöglicht es, Besonderheiten der Bevölkerungsstruktur in Nindorf heraus- zuarbeiten. Beim Betrachten der Abbildung 2 fällt auf, dass aufgrund der Darstellung der Altersstruk- tur in relativ kleinen Altersgruppen, die Altersstruktur typische Merkmale der Urnen- form einer klassischen Alterspyramide aufweist. Die Urnenform zeichnet sich dadurch aus, dass es einen relativ hohen Anteil von älterer Bevölkerung gibt und dass die Basis der Pyramide aufgrund des fehlenden Nachwuchses sehr schmal ist. Die Urnenform ist bei Alterspyramiden ein deutliches Zeichen für ein starke Alterung der Bevölkerung und relativ geringe Geburtenraten.

Beim Vergleichen der Daten fällt in der Altersstruktur der Bevölkerung in Nindorf auf, dass sie in vielen Altersgruppen vergleichbare Werte wie im Kreis oder Land aufzeigt. In einigen Altersgruppen zeigen sich aber auch signifikante Unterschiede zu den Ver- gleichswerten. In der Gemeinde Nindorf entsprechen die Anteile bei den Jahrgängen der Kinder und Ju- gendlichen weitestgehend den Werten in den Vergleichsräumen. Die Unterschiede zu den Vergleichsräumen sind in diesen Altersgruppen häufig so gering, dass sie zu ver- nachlässigen sind. Lediglich bei den 3 bis unter 6 Jährigen und bei den 15 bis unter 18 Jährigen sind die Bevölkerungsanteile in Nindorf signifikant größer als im Kreis oder Landesdurchschnitt. Bei den 3 bis unter 6 Jährigen beträgt der Anteil in Nindorf 3,7 %, während im Kreis 2,4 % und im Land 2,5 % der Bevölkerung zu dieser Altersgruppe ge- hören. Bei den 15 bis unter 18 Jährigen zeigt sich ein ähnliches Bild, in Nindorf gehören 4,9 % der Einwohner dieser Altersgruppe an, während es im Kreisgebiet nur 3,7 % und im Landesdurchschnitt sogar nur 3,3 % sind. Insgesamt entspricht der Bevölkerungsan- teil der Kinder und Jugendlichen weitestgehend dem Landes- und Kreisdurchschnitt. Aus diesem relativ hohen Anteil von Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde Nindorf lässt sich ableiten, dass die Gemeinde ein attraktiver Lebensraum für Familien mit Kindern ist. Dies ist sicherlich auch auf die im Dorf und im nahegelegenen Meldorf vorhandenen Be- treuungs- und Bildungseinrichtungen zurückzuführen. Bei den jungen Erwachsenen entspricht die Altersstruktur in Nindorf ebenfalls weitest- gehend der Altersstruktur in den Vergleichsräumen. Lediglich die Altersgruppe der 25 bis unter 30 Jährigen ist signifikant unterrepräsentiert. Hier beträgt der Bevölkerungsanteil in Nindorf nur 3,7 %. Im Kreisgebiet gehören hingegen 4,7 % und in ganz Schleswig-Hol- stein sogar 5,2 % zu dieser Altersgruppe. Dieser Unterschied könnte grundsätzlich auf Ausbildungs- und Arbeitsplatzwanderung zurückzuführen sein. Dagegen spricht aller- dings, dass die Bevölkerungsanteile bei den 18 bis unter 20 Jährigen und bei den 20 bis unter 25 Jährigen den der Vergleichsräume entsprechen. Im Normallfall sind dies aber die Altersgruppen, in denen eine Ausbildungs- und Arbeitsplatzwanderung üblicher- weise einsetzt. Grundsätzlich ist es für die Gemeinde aber positiv zu bewerten, dass die Altersgruppen der jungen Erwachsenen relativ stark vertreten sind. Worauf die Unter- repräsentation bei der Altersgruppe der 25 bis unter 30 Jährigen zurückzuführen ist, lässt sich anhand der vorliegenden Daten jedoch nicht ergründen.

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In den mittleren Altersklassen sind die Unterschiede zwischen Gemeinde, Kreis und Land etwas ausgeprägter. In den Altersgruppen der 30 bis unter 35 Jährigen und den 35 bis unter 40 Jährigen sind nur geringfüge Unterschiede zwischen Gemeinde, Kreis und Land zu verzeichnen. Signifikante Unterschiede zeigen sich aber bei den älteren Jahrgängen. Bei den Altersgruppen der 40 bis unter 45 Jährigen, der 45 bis unter 50 Jährigen sowie bei den 50 bis unter 55 Jährigen sind solche Unterschiede zu beobachten. Der Anteil der 40 bis unter 45 Jährigen liegt in Nindorf mit 5,0 % der Einwohner deutlich unter den Anteilen in den Vergleichsräumen. Im Kreisgebiet beträgt der Anteil 7,3 % und im Landesdurchschnitt liegt er bei 7,5 %. Bei den 45 bis unter 50 Jährigen und bei den 50 bis unter 55 Jährigen ist es hingegen umgekehrt. Hier ist der Bevölkerungsanteil in Nindorf höher als im Kreis- oder Landesdurchschnitt. Bei den 45 bis unter 55 Jährigen liegt der Anteil in Nindorf bei 11,3 % während er im Kreisgebiet 8,6 % und im Land 9,1 % beträgt. Bei den 50 bis unter 55 Jährigen liegt der Anteil in Nindorf bei 10,3 % während er im Kreis sowie im Land 8,0 % beträgt. Diese Besonderheit könnte auf die Erschließung von Neubaugebieten in der Vergangenheit zurückzuführen sein. Um die Jahrtausendwende wurden mit den Bebauungsplänen Nr. 5 und Nr. 8 umfängliche Wohnbauflächen für den Einfamilienhausbau geschaffen. Üblicherweise werden diese Flächen überwiegend von jungen Erwachsenen in Nutzung genommen. Aufgrund der Vielzahl der Baugrundstücke ist es möglich, dass diese Jahrgänge nun in der Altersstruktur überrepräsentiert sind. Weitere Unterschiede zu den Vergleichsräumen zeigen sich bei den Altersgruppen der 60 bis unter 65 Jährigen, bei den 65 bis unter 75 Jährigen sowie bei über 75 Jährigen. Die verzeichneten Unterschiede sind zwar nicht besonders groß, auffällig ist aber, dass sie in allen drei Altersgruppen gleichermaßen auftreten. In Nindorf gehören beispielsweise 4,8 % der Altersgruppe der 60 bis unter 65 Jährigen an. Im Kreisgebiet gehören hingegen 6,8 % zu dieser Altersgruppe und im Landesdurchschnitt sind es 6,2 %. Ähnliche Unter- schiede zeigen sich bei den 65 bis unter 75 Jährigen, zu dieser Altersgruppe gehören in Nindorf 11,0 % im Kreisgebiet beträgt der Anteil 12,6 % im Landesdurchschnitt gehören 12,1 % zu dieser Altersgruppe. Vergleichbar stellt sich auch die Situation bei den über 75 Jährigen dar, auch diese Altersgruppe ist in Nindorf im Vergleich zum Kreis und zum Land unterrepräsentiert. In Nindorf gehören 9,2 % der Bevölkerung dieser Bevölkerungs- gruppe an, im Kreisgebiet beträgt der Anteil hingegen 10,7 % und im Land liegt er bei 9,9 %. Es zeigt sich also, dass diese drei Altersgruppen in Nindorf nicht so stark vertreten sind. Dies deutet darauf hin, dass Nindorf für diese Bevölkerungsschicht nicht mehr so attraktiv ist. Möglicherweise ist das auf fehlende Versorgungsstrukturen hinsichtlich der gesundheitlichen Vorsorge zurückzuführen. Des Weiteren könnten auch Wohnangebote fehlen, die speziell auf die Anforderungen von Senioren zugeschnitten sind. Die bauliche Struktur in Nindorf ist überwiegend von Einfamilienhäusern geprägt, die im höheren Alter aufgrund des hohen Unterhaltungsaufwandes an Attraktivität verlieren. Angebote an kleineren Wohnungen, die an die Bedürfnisse von eigenständig lebenden Senioren angepasst sind, sind in der Gemeinde derzeit kaum vorhanden. Besondere Wohnformen für Senioren sind in Zukunft verstärkt gefragt, hier sollte die Gemeinde versuchen, ent- sprechende Angebote zu unterstützen, um älteren Menschen den Verbleib in der Ge- meinde zu ermöglichen.

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Abbildung 2: Altersstruktur in der Gemeinde Nindorf 2014

Insgesamt deutet die Altersstruktur der Bevölkerung in der Gemeinde Nindorf darauf hin, dass Alterungsprozesse eine große Rolle spielen. Ebenso spiegeln sich Wanderungs- prozesse in der Altersstruktur der Gemeinde wider. Der hohe Anteil an Jugendlichen lässt vermuten, dass in der Vergangenheit Familien mit Kindern zugezogen sind.

Die Altersstruktur der Gemeinde zeigt, dass der Anteil der über 65 Jährigen in der Ge- meinde relativ hoch ist. Insgesamt gehören 20,2 % zu dieser Altersgruppe. Für die Be- wertung der Innenentwicklungspotenziale ist es von Interesse, ob und in welcher Größ- enordnung Leerstand droht. In diesem Zusammenhang spielt auch die ältere Bevölk- erung eine Rolle. Um einen Anhaltspunkt dafür zu bekommen, in welcher Größenord-

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nung Immobilien von Leerstand betroffen sein könnten bzw. wieviel Wohnraum auf den Markt kommt, wurde anhand von Daten des Einwohnermeldeamtes ermittelt, in wie vielen Meldeadressen alle gemeldeten Bewohner mindestens 75 Jahre alt sind. Insge- samt gibt es in der Gemeinde 56 Meldeadressen in denen die Bewohner über 75 Jahre alt sind, das sind knapp 11 % der im Rahmen des Zensus 2011 ermittelten Wohnge- bäude. In der Vergangenheit hat der Eigentümer- bzw. Bewohnerwechsel leer fallender Immobilien sehr gut und zeitnah funktioniert. Die verschiedenen Adressen der von ausschließlich über 75 Jährigen bewohnten Häuser sind relativ dispers über das gesamte Gemeindegebiet verteilt. Es gibt derzeit keine Bereiche in denen eine bemerkenswerte Ballung solcher Adressen auftritt. Allerdings fällt auf, dass es in den zuletzt erschlossenen Siedlungsbereichen im Bereich des Ziegeleiweges keine solcher Immobilien gibt. In diesem Bereich ist die Bevölkerung noch nicht so weit gealtert. Es ist nicht auszuschließen, dass nicht für alle der von den über 75 Jährigen bewohnten Häuser/Wohnungen im Falle eines Auszuges oder Ablebens der Bewohner, kurzfristig ein neuer Nutzer gefunden werden kann. In diesem Fall würde ein Leerstand drohen und die entsprechende Immobilie würde dem Markt zur Verfügung stehen. Weiterhin ist an- zunehmen, dass einige dieser Objekte modernen Wohnansprüchen nicht mehr gerecht werden können und somit am Markt nur schwer zu vermitteln sind. Aufgrund der ver- schiedenen Einflussfaktoren sind diese Potenziale aber kaum quantifizierbar und es ist ebenso wenig absehbar, wann diese Potenziale für die wohnbauliche Entwicklung zur Verfügung stehen. Die Art der Entwicklungspotenziale, muss zu gegebener Zeit für alle Objekte einzeln bewertet werden. Da dauerhaft leer stehende Objekte eine negative Wirkung auf das Ortsbild haben, muss es im Interesse der Gemeinde sein, dies zu vermeiden und den Leerstand möglichst gering zu halten. Aktuell ist der Leerstand von Wohnimmobilien in der Gemeinde Nindorf kein wahr- nehmbares Problem. Im Rahmen der Ortsbegehung konnte keine offensichtlich dauer- haft leer stehende Immobilie ausgemacht werden. Allerdings handelte es sich bei der durchgeführten Ortsbegehung um keine umfassende Leerstandskartierung, sondern lediglich um eine oberflächliche Inaugenscheinnahme. Daher ist nicht auszuschließen, dass es weitere Leerstände in der Gemeinde gibt. Eine Recherche auf entsprechenden Immobilienportalen hat ergeben, dass in der Ge- meinde kein Wohnraum zum Mieten angeboten wird. Auch das Angebot an zum Verkauf stehenden Immobilien ist sehr klein. Zum derzeitigen Zeitpunkt werden lediglich drei Immobilien angeboten, die für Wohnzwecke geeignet sind. In Anbetracht dessen, dass derzeit 56 Immobilien von ausschließlich über 75 Jährigen bewohnt werden, ist nicht auszuschließen, dass zukünftig Immobilien an den Markt kommen. Grundsätzlich sollten zukünftig die allgemeine Leerstandssituation und dauerhaft leer stehende Einzelobjekte sowie die Entwicklungen auf dem örtlichen Immobilienmarkt von der Gemeinde beobachtet werden. Im Falle eines andauernden Leerstandes sollten seitens der Gemeinde geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um eine Nach- oder Umnutzung zu ermöglichen. Außerdem sollte die Gemeinde im Rahmen ihrer Möglich- keiten auch negativen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt entgegenwirken.

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Die durchschnittliche Pro-Kopf-Wohnfläche steigt in Deutschland seit Jahrzehnten stetig an. Standen 1998 einem Einwohner durchschnittlich noch ca. 39 m² Wohnfläche zur Ver- fügung, sind es 2013 bereits 45 m² (vgl. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung). Die Prognosen gehen davon aus, dass sich dieser Trend auch in Zukunft weiter fortsetzen wird. Zurückzuführen ist er vor allem auf veränderte Ansprüche an den Wohnraum und die sich wandelnde Haushaltsstruktur. Hinsichtlich der Haushaltsstruktur zeigt sich, dass die durchschnittliche Haushaltsgröße sinkt, da der Anteil der Ein- und Zweipersonen- haushalte immer größer wird. In der Gemeinde Nindorf ist zu erwarten, dass sich der bundesweite Trend hinsichtlich der Pro-Kopf Wohnfläche niederschlägt. Allerdings lässt sich auch hier aufgrund fehlender Basisdaten hinsichtlich der Pro-Kopf-Wohnfläche für die Gemeinde Nindorf nicht abschätzen, wie viel Pro-Kopf-Wohnfläche den Einwohnern bisher zur Verfügung steht und welche Steigerungspotenziale noch vorhanden sind. Somit lässt sich nicht abschätzen, in welchem Ausmaß sich in der Gemeinde die durch- schnittliche Pro-Kopf-Wohnfläche steigern wird.

Insgesamt zeigt sich anhand der Bevölkerungsdaten, dass die negative natürliche Bevölk- erungsentwicklung derzeit noch durch Wanderungsgewinne ausgeglichen werden kann. Insgesamt zeigt die Einwohnerentwicklung in den letzten Jahren zwar Schwankungen, im Großen und Ganzen blieb die Einwohnerzahl aber auf dem Niveau von 2004. Langfristig ist zu befürchten, dass die Wanderungsgewinne dauerhaft nicht ausreichen, um die ne- gative natürliche Bevölkerungsentwicklung auszugleichen. Ziel der Gemeinde muss es sein, diesem Trend entgegenzuwirken und wenn möglich eine Stagnation des Bevölk- erungsrückganges zu erreichen. Die Lage der Gemeinde im Nahbereich der Stadt Mel- dorf bietet gute Voraussetzungen um einen stetigen Zuzug in die Gemeinde zu gene- rieren. Grundlage für einen solchen Zuzug ist aber das Vorhandensein von attraktiven Wohn- und Bauflächen. Obwohl langfristig eher davon auszugehen ist, das die Einwohnerzahl zukünftig leicht sinken oder bestenfalls gleich bleiben wird, kann man, aufgrund von möglichem Zuzug, von steigenden Wohnumfeldansprüchen und wachsender Pro-Kopf-Wohnfläche, in den nächsten Jahren davon ausgehen, dass es einen moderaten Bedarf an neuer Wohnfläche geben wird. Da es momentan in der Gemeinde keine nutzbaren Leerstände gibt, kann dieser Bedarf derzeit nur mittels neuer Bauflächen gedeckt werden. Neben dem grund- sätzlichen Bedarf an Wohnfläche sind in der Vergangenheit die Ansprüche an Wohn- immobilien enorm gestiegen, neben der Nachfrage nach mehr Wohnfläche haben sich auch die Ansprüche hinsichtlich Ausstattung, Wohnungsschnitt und Material sowie der energetischen Anforderungen gewandelt. Einige der Bestandsimmobilien können diesen Ansprüchen inzwischen nicht mehr gerecht werden, so dass sich auch dadurch ein Neu- baubedarf begründet. In diesem Zusammenhang muss aber auch betrachtet werden, welcher Nutzung nicht mehr zeitgemäße Immobilien zugeführt werden können. Außer- dem ist zu erwarten, dass die Nachfrage nach seniorengerechten Wohnformen weiter steigen wird.

Der wohnbauliche Entwicklungsrahmen wird für die Gemeinde Nindorf durch den Landesentwicklungsplan definiert. Der Entwicklungsrahmen bis 2025 beträgt für Ge- meinden im ländlichen Raum 10 % des Wohnungsbestandes vom 31.12.2009. Ende 2009

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wies die Gebäudestatistik in der Gemeinde ca. 480 Wohneinheiten aus. Diese Zahl ba- siert auf der Fortschreibung der Daten aus der Gebäude- und Wohnungszählung aus dem Jahr 1987. Die Gebäude- und Wohnungszählung im Rahmen des Mikrozensus 2011 zeigte, dass dieser Wert im Großen und Ganzen den örtlichen Verhältnissen entspricht. Insgesamt wurden 2011 495 Wohnungen gezählt, die Abweichung zwischen der Fort- schreibung und der aktuellen Zählung betrug nur knapp 3 %. Aufgrund der aktuellen Zählungen und der ausgemachten Differenz zu den Ergebnissen der Fortschreibung, kann man davon ausgehen, dass der Wohnungsbestand in Nindorf Ende 2009 ca. 490 Wohneinheiten betrug. Dieser Wert wird für die Ermittlung des Wohnbaukontingentes zugrunde gelegt. Daraus ergibt sich für Nindorf ein Entwicklungskontingent von 49 Wohneinheiten. Von diesem Kontingent sind allerdings die Baufertigstellungen der letzt- en Jahre und die vorhandenen umsetzungsfähigen Innenentwicklungspotenziale abzu- ziehen. In den Jahren 2010 – 2014 wurden gemäß der Angaben des Statistikamtes Nord in der Gemeinde 18 Baufertigstellungen von Wohngebäuden mit jeweils einer Wohneinheit angezeigt. Hinsichtlich der Anzahl der Baufertigstellungen zeigten sich in diesen Jahren relativ große Unterschiede. So wurden in den Jahren 2010 (3 Wohneinheiten), 2011 (1 Wohneinheit) und 2012 (2 Wohneinheiten) insgesamt nur 6 Wohngebäude fertig- gestellt. Mit der Erschließung des letzten Neubaugebietes (Bebauungsplan Nr. 10) stieg die Anzahl der Baufertigstellungen stark an. So wurden im Jahr 2013 schon vier Wohn- gebäude fertiggestellt. Im Jahr 2014 wurden sogar acht neue Wohngebäude gebaut. Für das Jahr 2015 liegen bisher noch keine Zahlen vor, da das Neubaugebiet aber inzwischen fast vollständig bebaut ist, ist davon auszugehen, dass die Anzahl der Baufertigstell- ungen wieder geringer geworden ist. Für das Jahr 2015 wird die Anzahl der Baufertig- stellungen daher auf vier Wohngebäude geschätzt. Aufgrund der bereits fertiggestellten Wohngebäude sind demnach insgesamt 22 Wohn- einheiten vom durch den 10 % - Entwicklungsrahmen definierten Wohnbaukontingent abzuziehen. Hinsichtlich der Innenentwicklungspotenziale wurde geprüft, wie viele der vorhandenen Flächen tatsächlich in absehbarer Zeit einer Wohnnutzung zugeführt werden können. Insgesamt gibt es in der Gemeinde derzeit 18 Potenzialflächen. Für sieben dieser Poten- zialflächen besteht ein Baurecht und es sind für diese Flächen keine Realisierungs- hemmnisse vorhanden (vgl. Kapitel 3). Diese Grundstücke befinden sich in Privatbesitz und sind für den Eigenbedarf vorgesehen. Konkrete Vorhaben sind der Gemeinde bisher aber noch nicht bekannt. Zu diesen sieben Potenzialflächen mit Baurecht gehört auch die Potenzialfläche III, sie ist für eine gewerbliche Nutzung vorgesehen. Die restlichen sechs Potenzialflächen sind für eine wohnbauliche Nutzung geeignet. Sie bieten Platz für ca. sieben Wohneinheiten. Da man nicht ausschließen kann, dass auf diesen Grundstücken Vorhaben umgesetzt werden, müssen die sieben entsprechenden Wohneinheiten vom Entwicklungskontingent der Gemeinde abgezogen werden.

Auf den restlichen zwölf Potenzialflächen sind insbesondere aufgrund der Eigentumsver- hältnisse derzeit keine Vorhaben umsetzungsfähig. Neben der Verfügbarkeit bestehen für einen Teil der Potenzialflächen auch andere Realisierungshemmnisse. Da auf keiner

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dieser Flächen mittelfristig mit einer Bebauung zu rechnen ist, haben die vorhandenen Potenzialflächen keine Auswirkungen auf das Wohnbaukontingent.

Insgesamt stehen damit von den ursprünglich 49 Wohneinheiten des Wohnbaukontin- gentes, nach Abzug der Potenzialflächen auf denen mit der Umsetzung eines Vorhabens zurechnen ist (ca. 7 Wohneinheiten) und der bereits realisierten bzw. aktuell in der Um- setzung befindlichen Vorhaben (ca. 22 Wohneinheiten), noch 20 Wohneinheiten des durch den Landesentwicklungsplan definierten Entwicklungsrahmen zur Verfügung.

2.2 Bestandsaufnahme Innenentwicklungspotenziale

Für die Bestandsaufnahme der Innenentwicklungspotenziale wurde als erster Schritt der im baulichen Zusammenhang stehende Innenbereich ermittelt. Dieser definiert sich im Wesentlichen durch den baulichen Siedlungszusammenhang, wodurch in diesem Be- reich Vorhaben im Sinne des §34 BauGB zulässig sind. Darüber hinaus gehören aber auch die Bereiche, die nach §30 BauGB bebaubar sind, für die also ein gültiger Bebau- ungsplan besteht, zum Innenbereich. Eine erste Abgrenzung des als Innenbereich anzu- sprechenden Gebietes erfolgte mithilfe der Auswertung von Luftbildern. Im zweiten Schritt wurde die ermittelte Abgrenzung des Innenbereiches mit der zuständigen Bau- aufsichtsbehörde des Kreises Dithmarschen abgestimmt. Da eine abschließende Defi- nition des Innenbereiches einer Gemeinde aufgrund des stetigen Wandels in den Sied- lungsstrukturen nicht möglich ist, hat die hier verwendete Abgrenzung des Innenbe- reiches keinen verbindlichen Charakter. Im Einzelfall bleibt es dem Kreis Dithmarschen als der zuständigen Fachbehörde vorbehalten, die Zulässigkeit von Bauvorhaben im Rahmen des § 34 zu beurteilen. In der Gemeinde gibt es mehrere definierte Innenbereiche gemäß § 34 BauGB. Dabei handelt es sich einmal um die Siedlungsflächen, die direkt an das Stadtgebiet Meldorfs anschließen. Einen zweiten im baulichen Zusammenhang stehenden Siedlungsbereich bildet der ursprüngliche Siedlungsbereich Nindorfs, der sich östlich von Meldorf befin- det. Dieser Bereich bildet auch heute noch den Hauptsiedlungsbereich der Gemeinde Nindorf. Beim dritten definierten Innenbereich handelt es sich um weite Teile des Ortsteils Farnewinkel, der sich im Südosten des Hauptsiedlungsbereiches von Nindorf befindet. Nach Abgrenzung des Innenbereiches, wurden anhand von Luftbildern alle offensicht- lichen Freiflächen innerhalb des Innenbereiches identifiziert. Bereits im Vorfeld der Orts- begehung wurde versucht Flächen auszuschließen, die bereits einer anderen Nutzung unterliegen. Typische Beispiele hierfür sind Sport- und Spielplätze aber auch öffentliche Parkplätze sowie Parkanlagen, die nach wie vor ihre Funktionen erfüllen. Als nächstes folgte eine detaillierte Ortsbegehung. Zunächst wurde die Innenbereichsab- grenzung verifiziert. Danach fand die qualitative Bewertung der verschiedenen Poten- zialflächen unmittelbar vor Ort statt. Hierfür wurden zu jeder Potenzialfläche mit Hilfe eines Kartierungsbogens (siehe Anhang 1) Daten erhoben. Dabei wurden neben allge- meinen Angaben wie Größe und Lage auch städtebauliche und naturschutzrechtliche Aspekte erfasst. Neben der Begutachtung der Freiflächen wurde während der Ortsbe- gehung auch geprüft, ob weitere Innenentwicklungspotenziale in der Gemeinde vor-

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handen sind, die mit Hilfe der Luftbildauswertung nicht identifiziert werden konnten. In diesem Zusammenhang wurde unter anderem nach kleineren Baulücken und Flächen für eine Bebauung in zweiter Reihe gesucht. Außerdem wurde während der Begehung auch der vorhandene Leerstand kartiert, da es sich bei leer stehenden oder verfallenen Ge- bäuden ebenfalls um typische Innenentwicklungspotenziale handelt. Vor Ort wurde für jede Fläche unter dem Eindruck der angrenzenden Nutzungen eine kurze Bewertung vorgenommen, für welche Nutzung die Potenzialfläche geeignet sein könnte und welche Realisierungshemmnisse einer Innutzungnahme entgegenstehen könnten.

Die Ortsbegehung bzw. Kartierung in der Gemeinde Nindorf wurde am 14. Januar 2016 durchgeführt. Insgesamt wurden mittels der Luftbildauswertung und im Rahmen der Ortsbegehung 23 Freiflächen und Baulücken innerhalb des Innenbereiches ermittelt und begutachtet (siehe Anhang 2). Vor Ort konnte für einige Flächen festgestellt werden, dass die Flächen einer anderen Nutzung unterliegen oder in ihrer jetzigen Form erhalt- enswert sind und nicht als Potenzialfläche für die Innenentwicklung zur Verfügung steh- en. Einige der Flächen sind zudem stark von Immissionen durch angrenzende Landwirt- schaftliche Hofstellen betroffen. Insgesamt wurden fünf der vor Ort begutachteten Freiflächen als Potenzialflächen für die Innenbereichsentwicklung ausgeschlossen. Die für eine Innenentwicklung ungeeigneten Flächen, sind die Freiflächen Nr. 2, 8, 10, 16 und 17. Bei der Fläche 2 handelt es sich beispielsweise um Betriebsflächen eines Gewerbebe- triebes. Der Gewerbebetrieb hat langfristig Bedarf an dieser Fläche, sodass eine ander- weitige Nutzung ausgeschlossen ist. Weiterhin wurden die Fläche 8 und die Fläche 16 als Potenzialfläche ausgeschlossen. Diese beiden Flächen werden als Stellplatzflächen für angrenzende Nutzungen benötigt. Des Weiteren wurde die Fläche 10 ausgeschlossen. Hierbei handelt es sich um einen Löschteich. Auch dieser Löschteich wird weiterhin benötigt, sodass eine Innutzung- nahme der Fläche für bauliche Maßnahmen ausgeschlossen ist. Die fünfte begutachtete Fläche, die letztendlich nicht als potenzielle Entwicklungsfläche zur Verfügung steht, ist die Fläche 17. Hierbei handelt es sich zwar um eine klassische Baulücke, allerdings wird über das Grundstück die dahinterliegende landwirtschaftliche Nutzfläche erschlossen. Da eine Verlegung der Zufahrt nicht vorgesehen ist, kommt das Grundstück derzeit nicht für eine bauliche Nutzung in Frage.

Insgesamt verbleiben demnach 18 Flächen, die über Innenentwicklungspotenzial ver- fügen und die im Rahmen der planerisch-fachlichen Bewertung als Potenzialflächen betrachtet werden (siehe Anhang 2 und 3).

3. Planerisch-fachliche Bewertung

Auf der Basis der gesammelten Daten soll eine planerisch-fachliche Bewertung der identifizierten Potenzialflächen durchgeführt werden. Ziel dieser Bewertung ist eine Kategorisierung der unterschiedlichen Potenziale. Dabei können insgesamt fünf Kate- gorien unterschieden werden.

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 Potenzialflächen mit Baurecht Hierunter fallen alle Potenzialflächen mit Baurecht (nach § 30 o. § 34 BauGB), die keine bzw. leicht überwindbare Realisierungshemmnisse haben. Diese Flächen könnten für eine kurzfristige Innutzungnahme zur Verfügung stehen.

 Potenzialflächen mit Baurecht und erkennbaren Realisierungshemmnissen Dieser Kategorie gehören Flächen an, für die prinzipiell ein Baurecht (nach § 30 o. § 34 BauGB) besteht, es aber deutlich erkennbare Realisierungshemmnisse gibt und absehbar ist, dass diese Hemmnisse nicht leicht zu überwinden sein werden. Typische Realisierungshemmnisse in diesem Zusammenhang sind z.B. dass auf- grund der Besitzverhältnisse ein Erwerb der Fläche schwierig ist, dass Immissionen die Fläche belasten, dass naturschutzrechtliche Belange entgegen stehen oder das die Fläche durch Altlasten vorbelastet ist. Grundsätzlich gilt für diese Flächen, dass erst geprüft werden muss, ob die verschiedenen Realisierungshemmnisse über- wunden werden können. Diese Flächen sind demnach also nicht kurzfristig zu aktivieren, sondern stellen, sofern die Hemmnisse überwunden werden können, mittel- bis langfristige Entwicklungsmöglichkeiten dar.

 Potenzialflächen mit Planungserfordernis bzw. Planungsempfehlung Für Flächen dieser Kategorie besteht kein Baurecht. Gründe hierfür können sein, dass die Fläche so groß ist, dass sie als Außenbereich im Innenbereich angesproch- en werden muss oder dass es ein anderes Planungserfordernis gibt, z.B. um die Erschließung der Flächen zu gewährleisten.

 Bebaute Flächen ohne erkennbare Nutzungsmöglichkeiten In diese Kategorie fallen Flächen, die zwar bebaut sind aber die vorhandene Be- bauung nicht oder nur mit sehr großem Aufwand einer Nutzung zugeführt werden kann. Für das Ortsbild haben solche Grundstücke häufig eine negative Wirkung und sind daher aus gemeindlicher Sicht von besonderem Interesse.

 Leerstände Diese Kategorie kennzeichnet leer stehende Gebäude als Innenentwicklungs- potenziale, die äußerlich in einem guten Zustand sind und kurzfristig und ohne größere Investitionen bewohnbar/nutzbar sind. Hierbei handelt es sich also um Objekte, die dem Wohnungs-/Immobilienmarkt zur Verfügung stehen.

Anhand der Kategorisierung kann anschaulich dargestellt werden, welche Flächen für die Deckung des kurzfristigen Bedarfs an Baugrund zur Verfügung stehen und welche Flä- chen erst mittel- oder langfristig aktiviert werden müssen.

Die gesammelten Daten sollen außerdem Erkenntnisse darüber ermöglichen, welche Flächen/Grundstücke aus städtebaulicher Sicht besonders gut für eine Innutzung- nahme/Umnutzung geeignet sind, um den in der Gemeinde vorhandenen Bedarf an Bau- und Wohnflächen decken zu können.

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Nach Auswertung der Kartierungsbögen wurden die 18 ermittelten Potenzialflächen den fünf verschiedenen Kategorien zugeordnet. Insgesamt fällt auf, dass sich alle ermittelten Potenzialflächen in privatem Besitz befinden und somit die Verfügbarkeit bei vielen der Flächen als Realisierungshemmnis voransteht. Die Bereitschaft der Eigentümer, die Grundstücke für eine Wohnbebauung zur Verfügung zu stellen, wurde seitens des Bürgermeisters in Erfahrung gebracht. Derzeit sind nur vereinzelt Eigentümer bereit die Flächen zur Verfügung zu stellen. Andere Eigentümer halten die Grundstücke hingegen für den Eigenbedarf vor, mittelfristig ist in diesen Fällen mit einer Innutzungnahme der Flächen zu rechnen.

Der Kategorie 1: Potenzialflächen mit Baurecht wurden insgesamt sieben Potenzial- flächen zugeordnet. Dabei handelt es sich um die Potenzialflächen III, IV, V, VII, X, XVI und XVII. Die Potenzialflächen III, IV, V, VII, X und XVI sind von den Eigentümern für den Eigen- bedarf vorgesehen. Bei der Potenzialfläche III handelt es sich um eine Fläche, die für eine gewerbliche Nutzung Potenzial bietet. Die Potenzialflächen IV und X stellen Bebau- ungsplanreserven da. Bei der Potenzialfläche VII und dem nördlichen Teil der Potenzial- fläche V handelt es sich um Grundstücke die im Rahmen eines städtebaulichen Vertrages zwischen Grundstückseigentümer und Gemeinde erschlossen wurden. Die Potenzial- fläche XVI ist eine klassische Baulücke. Die Eigentümer dieser Flächen sind zur Zeit nicht bereit diese zu veräußern. Derzeit ist auch für keine der Flächen eine konkrete wohnbauliche Nutzung durch die Eigentümer geplant. Dennoch ist für diese Grundstücke mittel- bis langfristig eine wohnbauliche Innutzungnahme nicht auszuschließen. Da für alle der genannten Flächen ein Baurecht besteht und eine Innutzungnahme durch die Eigentümer nicht ausgeschlossen werden kann, wurden sie der Kategorie 1: Potenzialflächen mit Baurecht zugeordnet. Die Potenzialfläche XVII ist eine klassische Baulücke im Innenbereich des Ortsteiles Farnewinkel. Die Eigentümer dieser Fläche sind durchaus bereit die Fläche zu veräußern und für eine bauliche Nutzung zur Verfügung zu stellen. Da die Fläche im Innenbereich liegt und demnach ein Baurecht nach § 34 BauGB besteht wurde diese Potenzialfläche ebenfalls der Kategorie 1: Potenzialflächen mit Baurecht zugeordnet.

Der Kategorie 2: Potenzialflächen mit Baurecht und erkennbaren Realisierungshemm- nissen wurden insgesamt zehn Flächen zugeordnet. Bei diesen zehn Potenzialflächen handelt es sich um Baulücken, die nach § 34 BauGB baulich genutzt werden könnten. Es handelt sich hierbei um die Potenzialflächen II, VI, VIII, IX, XI, XII, XIII, XIV und XV. Für die verschiedenen Potenzialflächen bestehen unterschiedliche Realisierungshemmnisse. Für alle Flächen gilt allerdings, dass sich die Grundstücke in Privatbesitz befinden und die Eigentümer derzeit nicht bereit sind, die Grundstücke zu veräußern. Eine bauliche Nutz- ung ist durch die Eigentümer auch langfristig nicht vorgesehen. Neben der Verfügbarkeit sind bei den Potenzialflächen II, VII, IX, XI und XII Immissionen ein weiteres Realisierungshemmnis. Die Potenzialflächen II, VII und IX liegen im Umfeld von landwirtschaftlichen Betrieben mit Tierhaltung, von denen unter anderem Geruchs- emissionen ausgehen. Die Potenzialflächen XI und XII liegen im Umfeld von Gewerbebe- trieben, von denen insbesondere Lärmemissionen ausgehen können. Vor eine Innutz-

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ungnahme wäre zu prüfen, ob die vorhandenen Immissionen mit gesunden Lebens- verhältnissen zu vereinbaren sind. Bei der Potenzialfläche XV sind die Realisierungshemmnisse in naturschutzfachlichen Be- denken begründet. Auf der Potenzialfläche befinden sich alte, ortsbildprägende Bäume, die durchaus schützenswert sind. In jedem Fall wären artenschutzrechtliche Belange zu prüfen, wenn eine Fällung der Bäume angestrebt wird.

Die Potenzialflächen I und XVIII gehören zur Kategorie 3: Potenzialflächen mit Planungs- erfordernis bzw. Planungsempfehlung. Bei der Potenzialfläche I handelt es sich um eine Innenbereichsfläche die kürzlich durch den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 10 überplant wurde. Der Bebauungsplan sieht für diesen Bereich aber derzeit keine bauliche Nutzung vor. Dort befindet sich eine Altlastenfläche, da dort eine Hausmülldeponie betrieben wurde. Eine bauliche Nutzung bedarf einer Änderung des Bebauungsplanes. Desweiteren muss bei einer Innutzung- nahme geprüft werden, ob Gefahren von den Altlasten ausgehen und welche Nutzungen möglich sind. Aufgrund dieser Umstände wurde diese Potenzialfläche der Kategorie 3: Potenzialflächen mit Planungserfordernis bzw. Planungsempfehlung zugeordnet. Die Potenzialfläche XVIII liegt im Ortsteil Farnewinkel. Ursprünglich befand sich auf dieser Fläche eine Gastwirtschaft. Nachdem diese abgebrannt ist, wurde die Fläche geräumt. Grundsätzlich eignet sich die Fläche für eine bauliche Nutzung, allerdings ist sie derzeit nicht erschlossen. Bei der Farnewinkler Straße handelt es sich um eine Landes- straße zu der Zufahrten genehmigungspflichtig sind. Außerdem ist eine Anbauverbots- zone zu berücksichtigen, die die Nutzbarkeit des Grundstückes einschränkt. Darüber hinaus befinden sich alte Bäume auf dem Grundstück, so dass naturschutzfachliche und artenschutzrechtliche Belange zu berücksichtigen sind. Aus dieser Vielzahl von Realisie- rungshemmnissen und den daraus resultierenden möglichen Nutzungskonflikten, ergibt sich eine Planungsempfehlung, aus der die Zuordnung zur Kategorie 3: Potenzialflächen mit Planungserfordernis bzw. Planungsempfehlung resultiert.

Im Zuge der Ortsbegehung konnten keine Grundstücke gefunden werden, die der Kate- gorie 4 – Bebaute Potenzialflächen ohne erkennbare Nachnutzungsmöglichkeit zuzu- ordnen sind.

Objekte die zur Kategorie 5 – Leerstände gehören, waren in der Gemeinde zum Zeit- punkt der Ortsbegehung nicht vorhanden. Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass der Leerstand innerhalb des Innenbereiches der Gemeinde sehr gering ist. Prozentual über- steigt er nicht das, was als normale Wohnungsmarktreserve bezeichnet werden kann. Wie allerdings in Kapitel 1.1 beschrieben, gibt es innerhalb der Gemeinde insgesamt 56 Wohneinheiten, die aufgrund des Alters der Bewohner von Leerstand bedroht sein könnten.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Gemeinde Nindorf über verschiedene kleinteilige Innenentwicklungspotenziale verfügt. Die kleinen Potenzialflächen können zur Deckung des örtlichen Bedarfs an Bauflächen beitragen. Unter den Potenzialflächen

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gibt es sowohl Flächen die sich für eine wohnbauliche Entwicklung eignen als auch Flächen die eher für eine gewerbliche Entwicklung geeignet sind. Alle vorhandenen Potenzialflächen befinden in privatem Besitz. Nach Informationen des Bürgermeisters ist der überwiegende Teil der privaten Eigentümer nicht bereit, die Grundstücke zu veräußern. Einige Eigentümer sehen allerdings vor, ihre Grundstücke mittel- bis langfristig möglicherweise selbst in Nutzung zu nehmen. Die Gemeinde sollte aber weiterhin mit den verschieden Eigentümern im Dialog bleiben, um frühzeitig mögliche Aktivierungspotenziale erkennen zu können.

4. Dokumentation

Die Ergebnisse der Bestandsaufnahme und der planerisch-fachlichen Bewertung wurden schriftlich im vorliegenden Bericht zusammengefasst. Neben der Erläuterung der Ergeb- nisse werden die verschiedenen Potenzialflächen auch in kartographischer Form auf- bereitet und dokumentiert (siehe Anhang 2 u.3).

Darüber hinaus wird dem Erläuterungsbericht ein Katalog beigefügt, der alle im Ort vor- handenen Innenentwicklungspotenziale umfasst. Dieser Katalog soll als Grundlage dienen um bauwilligen Interessenten kurzfristig Auskunft darüber geben zu können, welche Fläche sich für ihr Vorhaben eignen könnte. Der Katalog enthält zu jeder Fläche neben allgemeinen Informationen und einer kurzen Beschreibung der Fläche auch ein Bild, wodurch ein erster Eindruck der Örtlichkeit vermittelt werden soll.

Es wird empfohlen, das vorhandene Innenentwicklungspotenzial jährlich zu überprüfen und neue Potenzialflächen zu ergänzen sowie zwischenzeitlich genutzte Flächen zu streichen. Dies könnte im Rahmen einer jährlichen Ortsbegehung durch den Bau- und Wegeausschuss realisiert werden. Die jährliche Überprüfung der Potenzialflächen und deren Kategorisierung bietet der Gemeinde den Vorteil, dass sie jederzeit den Überblick über das vorhandene Potenzial behält und somit handlungsfähig ist, sobald sich Chancen zur Aktivierung dieser Flächen bieten. Da die Innenentwicklung in Zukunft einen deutlich höheren Stellenwert in der städtebaulichen Entwicklung hat, als dies in der Vergangenheit der Fall war und recht- lichen Rahmenbedingungen diese Entwicklung weiter stützen, ist es für die Gemeinde von großer Bedeutung, dieser Entwicklung Rechnung zu tragen. Der erste Schritt für die Auseinandersetzung mit den vorhandenen Innenentwicklungspotenzialen ist mit dem vorliegenden Bericht getätigt.

Neben den Potenzialflächen sollte die Gemeinde auch die demographische Entwicklung im Auge behalten. Die prognostizierten Entwicklungen sollten überprüft werden, um entsprechend auf Tendenzen zu reagieren sowie Rückschlüsse auf die Entwicklung des Bauflächenbedarfs oder anderer Problemstellungen zu ziehen. Dies ermöglicht es, der Gemeinde frühzeitig auf sich verändernde Bedarfsstrukturen zu reagieren.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 18 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche I: Grenzweg

Flächennummer I Flächengröße ca. 2.000 m² Lage Grenzweg zwischen Kategorie 3 – Potenzialfläche Nr. 9 und Nr. 11 mit Planungs- erfordeniss Art des Innen- Freifläche Bauplanungs- beplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; derzeit kein potenzials Situation Baurecht Nutzung Brache Eigentümertyp privat Darstellung FNP Mischgebiet (M) Darstellung LP mittelfrisige Sied- lungserweiterung, randliche Knicks Flächenbeschreibung: Bei dieser Potenzialfläche handelt es sich um eine Freifläche am Grenzweg. Sie grenzt im Süden und Osten an Wohnbebauung an. Im Westen und im Norden der Fläche befinden sich neben Wohnnutzungen auch umfangreiche gewerblich genutzte Flächen. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im beplanten Innenbereich. Für das Grundstück gilt derzeit der vorhabenbezogene Bebauungsplan Nr. 11. Das dem Bebau- ungsplan zugrundeliegende Vorhaben sah keine bauliche Nutzung dieses Grundstück- teiles vor. Um das Grundstück einer baulichen Nutzung zuführen zu können, ist eine Änderung des Bebauungsplanes notwendig. Das Grundstück ist durch den Grenzweg voll erschlossen. Die Fläche ist Immissionen aus den angrenzenden Gewerbebetrieben ausgesetzt. Außerdem befinden sich Altlasten auf dem Grundstück, da dieser Bereich lange als Hausmülldeponie genutzt wurde. Vor eine Innutzungnahme ist zu überprüfen, ob eine Nutzung mit den Altlasten zu vereinbaren ist. Die Potenzialfläche eignet sich aufgrund der Altlasten nur bedingt für eine wohn- bauliche Nutzung. Das Grundstück ist eher für eine gewerbliche Nutzung geeignet.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 19 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche II: Hauptstraße Nr. 25/27

Flächennummer II Flächengröße ca. 550 m² Lage Hauptstraße zwischen Kategorie 2 – Potenzialfläche Nr. 25 und Nr. 27 mit Baurecht und erkennbaren Real- isierungshemmnissen Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Gartenlandland Eigentümertyp privat Darstellung FNP Mischgebiet (M) Darstellung LP keine

Flächenbeschreibung: Bei dieser Potenzialfläche handelt es sich um eine Baulücke an der Hauptstraße. Die Fläche liegt am Rand des Siedlungsbereiches der Gemeinde. Das Grundstück grenzt im Westen und Süden an Wohnbebauung und im Osten und Westen an einen landwirt- schaftlichen Betrieb an. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich und kann gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Sie ist durch die Hauptstraße voll erschlossen. Die Fläche ist Immissionen des angrenzenden landwirtschaftlichen Betriebes ausge- setzt. Hier ist zu prüfen ob diese mit gesunden Lebensverhältnissen zu vereinbaren sind. Ein Verdacht auf Altlasten besteht auf dem Grundstück nicht. Die Eigentümer des Grundstückes haben gegenüber der Gemeinde deutlich gemacht, dass das Grundstück nicht verkäuflich ist und für eine Bebauung nicht zur Verfügung steht. Diese Potenzialfläche eignet sich für eine Wohnnutzung und bietet ausreichend Platz für ein Einfamilienhaus. Aus städtebaulicher Sicht könnten durch eine Bebauung, eine Baulücke an der Hauptstraße geschlossen werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 20 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche III: Hauptstraße Nr. 31/35

Flächennummer III Flächengröße ca. 2.200 m² Lage Hauptstraße zwischen Kategorie 1 – Potenzialfläche Nr. 31 und Nr. 35 mit Baurecht

Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Wiese Eigentümertyp privat Darstellung FNP Mischgebiet (M) Darstellung LP keine Flächenbeschreibung: Die derzeit als Wiese genutzte Fläche an der Hauptstraße ist im Westen, Süden und Osten von Wohnnutzung umgeben. Im Norden befindet sich ein Gewerbebetrieb. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich und kann gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Sie ist durch die Haupt- straße voll erschlossen. Die Fläche ist aufgrund des angrenzenden Gewerbebetriebes Immissionen ausgesetzt. Es besteht kein Verdacht auf Altlasten. Der Eigentümer der Fläche hat erklärt, dass sie momentan für eine Bebauung nicht zur Verfügung steht. Das Grundstück ist für den Eigenbedarf vorgesehen und stellt die langfristige Flächenreserve des Gewerbebetriebs dar. Die Fläche eignet sich grundsätzlich für eine Wohnbauliche oder gewerbliche Nutzung und bietet ausreichend Platz für mehrere Einfamilienhäuser oder eine entsprechende gewerbliche Nutzung. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebauung eine Baulücke an der Hauptstraße in Nutzung genommen werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 21 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche IV: Bürgermeister-Sprengel-Straße Nr. 22

Flächennummer IV Flächengröße ca. 800 m² Lage Bürgermeister- Kategorie 1 – Potenzialfläche Sprengel-Straße Nr. 22 mit Baurecht Art des Innen- Baugrundstück Bauplanungs- beplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich, bebaubar potenzials Situation nach § 30 BauGB Nutzung Gehölz Eigentümertyp privat Darstellung FNP Wohngebiet (W) Darstellung LP Mittelfristige Sied- lungserweiterung Flächenbeschreibung: Das derzeit für eine Gehölzanpflanzung verwendete Baugrundstück an der Bürger- meister-Sprengel-Straße ist von Wohnbebauung umgeben. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im beplanten Innenbereich und kann ge- mäß der Bestimmungen des § 30 BauGB nach den Vorgaben des dort gültigen Bebau- ungsplanes Nr. 8 baulich genutzt werden. Die Satzung sieht für das Grundstück eine wohnbauliche Nutzung vor. Die Fläche ist keinen besonderen Immissionen ausgesetzt und es besteht kein Ver- dacht auf Altlasten. Der Eigentümer der Fläche hat das Grundstück für den Eigenbedarf erworben. Für das Grundstück ist seitens des Besitzers derzeit keine Bebauung vorge- sehen. Ein Verkauf der Fläche hat der Eigentümer mit Hinweis auf den Eigenbedarf abgelehnt. Für die Potenzialfläche sieht der dort gültige Bebauungsplan die Errichtung eines Ein- familienhauses vor. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebauung der Fläche das letzte verbleibende Baugrundstück im Bereich der Bürgermeister-Sprengel-Straße Innutzung genommen werden und so eine bauliche Verdichtung des entsprechenden Bereiches erreicht werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 22 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche V: Klinkenstieg (Süden)

Flächennummer V Flächengröße ca. 1.200 m² Lage Klinkensteig südlich Kategorie 1 – Potenzialfläche der Nr. 9 und Nr. 11 mit Baurecht & 2 – Potenzialfläche erkennbaren Real- isierungshemmnissen Art des Innen- Baulücke/Bauland Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Gartenland Eigentümertyp privat Darstellung FNP Mischgebiet (M) Darstellung LP keine Flächenbeschreibung: Die als Gartenland genutzte Potenzialfläche am Klinkenstieg grenzt im Norden, Osten und Süden an Wohnbebauung an. Im Westen befinden sich gewerblich genutzte Flächen. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich und kann gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Das Grundstück ist über den Klinkenstieg voll erschlossen. Die Erschließung der Grundstücke wurde zwischen Gemeinde und Eigentümer mit Hilfe eines städtebaulichen Vertrages sichergestellt. Die Fläche ist keinen besonderen Immissionen ausgesetzt und es besteht kein Ver- dacht auf Altlasten. Die Potenzialfläche ist zwei verschiedenen Kategorien zugeordnet. Der nördliche Teil ist für den Eigenbedarf vorgesehen, eine Bebauung ist zwar derzeit nicht geplant aber langfristig angedacht. Der südliche Teil ist ebenfalls in Privatbesitz und wird von den Eigentümern als Gartenland genutzt eine Bebauung ist nicht vorgesehen. Ebenso wenig ziehen die Eigentümer einen Verkauf der Fläche in Betracht. Grundsätzlich eignet sich die Fläche für eine wohnbauliche Nutzung.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 23 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche VI: Brunnenweg

Flächennummer VI Flächengröße ca. 2.300 m² Lage Brunnenweg Kategorie 2 – Potenzialfläche mit Baurecht und erkennbaren Real- isierungshemmnissen Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Gartenland Eigentümertyp privat Darstellung FNP Mischgebiet (M) Darstellung LP keine Flächenbeschreibung: Die derzeit als Gartenland genutzte Potenzialfläche am Brunnenweg liegt im Zentrum der Gemeinde. Südlich des Grundstückes befindet sich eine Gastwirtschaft. Im Osten grenzen zum Teil gewerblich genutzte Flächen an. Die Nördlich und westlich angrenz- enden Flächen sind durch Wohnbebauung geprägt. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich und kann gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Sie ist durch den Brunnenweg voll erschlossen. Die Fläche ist den Immissionen der angrenzenden Gastwirtschaft und Gewerbebe- triebe ausgesetzt. Ein Verdacht auf Altlasten besteht für die Fläche nicht. Die Eigen- tümer des Grundstückes haben gegenüber der Gemeinde erklärt, dass das Grundstück nicht verkäuflich ist und für eine Bebauung nicht zur Verfügung steht. Die Potenzialfläche eignet sich grundsätzlich für eine Wohnnutzung und bietet ausreichend Platz für mehrere Einfamilienhäuser. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebauung dieses Grundstückes eine Baulücke innerhalb der Straßenrand- bebauung des Brunnenweges geschlossen werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 24 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche VII: Klinkenstieg (Norden)

Flächennummer VII Flächengröße ca. 900 m² Lage Klinkenstieg südlich Kategorie 1 – Potenzialfläche der nördlich der Haus- mit Baurecht nummern 9 und 11 Art des Innen- Baulücke, Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- Baugrundstück rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Brache, Bauland Eigentümertyp privat Darstellung FNP Mischgebiet (M) Darstellung LP keine Die derzeit als Brache/Bauland genutzte Potenzialfläche am Klinkenstieg grenzt im Osten und Süden an Wohnbebauung an. Nördlich befindet sich ein Betrieb mit Rinder- haltung und im Westen grenzt eine landwirtschaftliche Hofstelle an. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich und kann gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Das Grundstück ist über den Klinkenstieg voll erschlossen. Die Erschließung der Grundstücke wurde zwischen Gemeinde und Eigentümer mit Hilfe eines städtebaulichen Vertrages sichergestellt. Durch den angrenzenden Rinderstall ist das Grundstück Immissionen ausgesetzt. In der Vergangenheit wurde geprüft ob diese Immissionen mit gesunden Wohnverhältnissen zu vereinbaren sind. Für die Potenzialfläche ist einen Innutzungnahme möglich. Die Nutzung des nördlich an die Potenzialfläche angrenzenden Grundstücksteils ist hin- gegen aufgrund der Immissionen nicht möglich. Ein Verdacht auf Altlasten besteht für die Fläche nicht. Die Eigentümer des Grundstückes haben gegenüber der Gemeinde erklärt, dass das Grundstück für den Eigenbedarf vorgesehen ist. Die Potenzialfläche eignet sich für eine Wohnnutzung und bietet ausreichend Platz für ein Einfamilien- oder Doppelhaus. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebau- ung dieses Grundstückes ein bauliche Verdichtung des zentralen Siedlungsbereiches erreicht werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 25 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche VIII: Dorfstraße Nr. 11/13

Flächennummer VIII Flächengröße ca. 1.000 m² Lage Dorfstraße zwischen Kategorie 2 – Potenzialfläche Nr. 11 und Nr. 13 mit Baurecht und erkennbaren Real- isierungshemmnissen Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Weide Eigentümertyp privat Darstellung FNP Dorfgebiet (MD) Darstellung LP keine

Flächenbeschreibung: Die derzeit als Weideland genutzte Potenzialfläche an der Dorfstraße ist im Osten, Süden und Westen von Wohnbebauung umgeben. Im Nordwesten befindet sich ein landwirtschaftlicher Betrieb. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich und kann gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Das Grundstück ist durch die Dorfstraße voll erschlossen. Durch die im Nahbereich befindlichen Rinder- und Geflügelställe ist die Fläche land- wirtschaftlichen Immissionen ausgesetzt. Es ist zu prüfen, ob diese Immissionen mit gesunden Wohnverhältnissen zu vereinbaren sind. Ein Verdacht auf Altlasten besteht nicht. Der Eigentümer der Fläche plant derzeit weder die Nutzung noch den Verkauf der Fläche. Die Potenzialfläche eignet sich grundsätzlich für eine Wohnnutzung und bietet bei voll- ständiger Nutzung Platz für ein Einfamilienhaus. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebauung der Fläche eine Baulücke an der Dorfstraße baulich genutzt werden und so eine Verdichtung des entsprechenden Bereiches erreicht werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 26 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche IX: Dorfstraße Nr. 13/15

Flächennummer IX Flächengröße ca. 2.800 m² Lage Dorfstraße 13/15 Kategorie 2 – Potenzialfläche mit erkennbaren Real- isierungshemmnissen Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Weide Eigentümertyp privat Darstellung FNP Fläche für die Land- Darstellung LP mittelfristige Sied- wirtschaft, Versor- lungserweiterung gungsleitung Flächenbeschreibung: Die derzeit als Weideland genutzte Potenzialfläche an der Dorfstraße ist im Osten, Süden und Westen von Wohnbebauung umgeben. Im Norden grenzt die Fläche an den freien Landschaftsraum. Im Nahbereich der Fläche befinden sich zudem verschiedene landwirtschaftliche Hofstellen. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich und kann gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Das Grundstück ist durch die Dorfstraße voll erschlossen. Durch die im Nahbereich befindlichen landwirtschaftlichen Nutzungen ist die Fläche Immissionen ausgesetzt. Es ist zu prüfen, ob diese Immissionen mit gesunden Wohn- verhältnissen zu vereinbaren sind. Ein Verdacht auf Altlasten besteht nicht. Der Eigen- tümer der Fläche plant derzeit weder die Nutzung noch den Verkauf der Fläche. Die Potenzialfläche eignet sich grundsätzlich für eine Wohnnutzung und bietet bei vollständiger Nutzung Platz für mehrere Einfamilienhäuser. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebauung der Fläche eine Baulücke an der Dorfstraße baulich genutzt werden und so eine Verdichtung des entsprechenden Bereiches erreicht werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 27 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche X: Dorfstraße/Am Löschteich

Flächennummer X Flächengröße ca. 1.300 m² Lage Dorfstraße zwischen Kategorie 1 – Potenzialfläche Nr. 26 und Nr. 28 und mit Baurecht Am Löschteich Nr. 3 Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- beplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich, bebaubar potenzials Situation nach § 30 BauGB Nutzung Gartenland/Bauland Eigentümertyp privat Darstellung FNP Mischgebiet (M) Darstellung LP keine

Flächenbeschreibung: Die derzeit als Gartenland genutzten Baugrundstücke an der Dorfstraße und der Straße am Löschteich sind zum Großteil von Wohnnutzung umgeben. Lediglich im Norden grenzen landwirtschaftlich genutzte Flächen an. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im beplanten Innenbereich und kann ge- mäß der Bestimmungen des § 30 BauGB nach den Vorgaben des dort gültigen Bebau- ungsplanes Nr. 4 baulich genutzt werden. Die Satzung sieht für die Potenzialfläche zwei Baugrundstücke und eine gemischte Nutzung vor. Die Fläche ist keinen besonderen Immissionen ausgesetzt und es besteht kein Ver- dacht auf Altlasten. Der Eigentümer der Fläche hat das Grundstück für den Eigenbedarf erworben. Für das Grundstück ist seitens des Besitzers derzeit keine Bebauung vorge- sehen. Für die Potenzialfläche sieht der dort gültige Bebauungsplan gemischte Nutzungen vor. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebauung der Fläche die letzten verblei- benden Baugrundstücke im Bereich des Bebauungsplanes Nr. 4 Innutzung genommen werden und so eine bauliche Verdichtung des entsprechenden Bereiches erreicht werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 28 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche XI: Dorfstraße Nr. 32

Flächennummer XI Flächengröße ca. 800 m² Lage Dorfstraße Nr. 32 Kategorie 1 – Potenzialfläche mit Baurecht Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Gartenland Eigentümertyp privat Darstellung FNP Mischgebiet (M) Darstellung LP keine

Flächenbeschreibung: Die derzeit brachliegende und zur Lagerung von Baumaterialien genutzte Potenzial- fläche an der Dorfstraße ist überwiegend von Wohnbebauung umgeben. Lediglich im Norden grenzen Gewerbeflächen eines Bauunternehmens an. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich. Die Fläche ist als Baulücke zu bewerten und kann daher gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Das Grundstück ist durch den im Nahbereich ansässigen Gewerbebetrieb Immissionen ausgesetzt. Hier muss geprüft werden, ob diese mit gesunden Wohnverhältnissen zu vereinbaren sind. Ein Verdacht auf Altlasten besteht für die Fläche nicht. Der Eigen- tümer der Fläche hält das Grundstück für den Eigenbedarf vor. Kurzfristig ist aber keine Bebauung vorgesehen. Ein Verkauf hat der Eigentümer mit Hinweis auf den Eigenbe- darf abgelehnt. Die Potenzialfläche eignet sich grundsätzlich für eine Wohnnutzung und bietet bei voll- ständiger Nutzung Platz für ein Einfamilienhaus oder eine ähnliche Bebauung. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebauung eine Baulücke in der Straßenrand- bebauung der Dorfstraße geschlossen werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 29 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche XII: Bargenstedter Straße Nr. 1/3

Flächennummer XII Flächengröße ca. 1.400 m² Lage Bargenstedter Straße Kategorie 2 – Potenzialfläche zwischen Nr. 1 und Nr. mit erkennbaren Real- 3 isierungshemmnissen Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Brache/Gartenland Eigentümertyp privat Darstellung FNP Mischgebiet (M) Darstellung LP keine Flächenbeschreibung: Die derzeit zum Teil als Gartenland und zum Teil brachliegende Potenzialfläche an der Bargenstedter Straße ist im Nahbereich von Wohnnutzung umgeben. Zudem befinden sich im näheren Umfeld zwei Gewerbebetriebe. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich. Das Grundstück ist als Baulücke zu bewerten und kann daher gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Das Grundstück ist durch die im Nahbereich ansässigen Gewerbebetriebe Immissionen ausgesetzt. Hier muss geprüft werden, ob diese mit gesunden Wohnverhältnissen zu vereinbaren sind. Der Eigentümer der Fläche hält das Grundstück für den Eigenbedarf vor. Das Grundstück ist für etwaige gewerbliche Erweiterungen des angrenzenden Ge- werbebetriebes vorgesehen und steht daher für eine wohnbauliche Nutzung nicht zur Verfügung. Die Potenzialfläche eignet sich sowohl für eine gewerbliche Nutzung als auch für eine Wohnnutzung und bietet bei vollständiger Nutzung Platz für zwei Einfamilienhäuser oder eine entsprechende Bebauung. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Be- bauung eine Baulücke in der Straßenrandbebauung der Bargenstedter Straße geschlos- sen werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 30 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche XIII: Bargenstedter Straße Nr. 8

Flächennummer XIII Flächengröße ca. 1.400 m² Lage Bargenstedter Straße Kategorie 2 – Potenzialfläche Nr. 8 mit erkennbaren Real- isierungshemmnissen Art des Innen- Brandruine und Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- Baulücke rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Gartenland/Brandruine Eigentümertyp privat Darstellung FNP Mischgebiet (M) Darstellung LP keine Flächenbeschreibung: Auf der Potenzialfläche an Bargenstedter Straße befindet sich derzeit eine Brandruine, der hintere Teil der Fläche wird als Gartenland genutzt. Das Grundstück grenzt im Osten, Süden und Westen an Wohnbebauung an. Im Norden befindet sich die Bargen- stedter Straße und ein Gewerbebetrieb. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich. Die Fläche ist als Baulücke zu bewerten und kann daher gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Die Fläche ist keinen besonderen Immissionen ausgesetzt. Da sich auf Teilen des Grundstückes eine Brandruine befindet sind für diesen Bereich Altlasten nicht auszu- schließen. Das Grundstück befindet sich in Privatbesitz, die Gemeinde hat in der Ver- gangenheit wiederholt versucht Kontakt mit dem Eigentümer aufzunehmen, um in Er- fahrung zu bringen, wie es mit dem Grundstück weiter geht. Die Kontaktaufnahmen blieben bisher erfolglos. Die Potenzialfläche eignet sich für eine Wohnnutzung und bietet bei vollständiger Nutzung Platz für zwei Einfamilienhäuser. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebauung eine Brandruine an der Bargenstedter Straße entfernt und die Fläche wieder einer wohnbaulichen Nutzung zugeführt werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 31 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche XIV: Dornenkrugsweg Nr. 9/11

Flächennummer XIV Flächengröße ca. 800 m² Lage Dornenkrugsweg zwi- Kategorie 2 – Potenzialfläche schen Nr. 5 und Nr. 7 mit erkennbaren Real- isierungshemmnissen Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Weide/Gartenland Eigentümertyp privat Darstellung FNP Fläche für die Darstellung LP keine Landwirtschaft Flächenbeschreibung: Die derzeit als Weide/Gartenland genutzte Potenzialfläche am Dornenkrugsweg grenzt im Westen und Osten an Wohnbebauung an. Im Süden befindet sich ebenfalls Wohn- bebauung sowie eine landwirtschaftliche Hofstelle. Im Norden grenzt die Fläche an den freien Landschaftsraum an. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich. Das Grundstück ist als Baulücke zu bewerten und kann daher gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Das Grundstück ist durch den im Nahbereich ansässigen Landwirtschaftsbetrieb Immis- sionen ausgesetzt. Hier muss geprüft werden, ob diese mit gesunden Wohnverhält- nissen zu vereinbaren sind. Ein Verdacht auf Altlasten besteht für die Fläche nicht. Das Grundstück befindet sich in Privatbesitz, der Eigentümer des Grundstückes hat es für den Eigenbedarf vorgesehen. Mittelfristig ist aber keine Bebauung vorgesehen. Ein Verkauf der Fläche kommt für den Eigentümer nicht in Frage. Die Potenzialfläche eignet sich grundsätzlich für eine Wohnnutzung und bietet bei voll- ständiger Nutzung Platz für ein Einfamilienhaus. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebauung eine Baulücke in der Straßenrandbebauung des Dornenkrugs- weges geschlossen werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 32 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche XV: Alte Dorfstraße

Flächennummer XV Flächengröße ca. 1.300 m² Lage Alte Dorfstraße Nr. 1 Kategorie 2 – Potenzialfläche und Nr. 3 mit erkennbaren Real- isierungshemmnissen Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Gartenland Eigentümertyp privat Darstellung FNP Mischgebiet (M) Darstellung LP keine

Flächenbeschreibung: Die derzeit als Gartenland genutzte Potenzialfläche an der Alten Dorfstraße ist im Wes- ten, Norden und Osten von Wohnnutzung umgeben. Im Süden befindet sich eine landwirtschaftliche Hofstelle. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich. Das Grundstück ist als Baulücke zu bewerten und kann daher gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Das Grundstück ist durch den im Nahbereich ansässigen Landwirtschaftsbetrieb Immis- sionen ausgesetzt. Hier muss geprüft werden, ob diese mit gesunden Wohnverhält- nissen zu vereinbaren sind. Ein Verdacht auf Altlasten besteht für das Grundstück nicht. Aus naturschutzfachlicher Sicht ist der Baumbestand auf der Fläche zu berück- sichtigen, dieser ist zum Teil ortsbildprägend und ist auch als Lebensraum für geschütz- te Arten nicht auszuschließen. Der Eigentümer der Potenzialfläche nutzt diese für den Eigenbedarf als Gartenland. Eine bauliche Nutzung ist langfristig nicht vorgesehen. Die Potenzialfläche eignet sich grundsätzlich für eine Wohnnutzung und bietet bei voll- ständiger Nutzung Platz für zwei Einfamilienhäuser. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebauung eine Baulücke in der Straßenrandbebauung der Alten Dorfstraße geschlossen werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 33 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche XVI: Schulstraße

Flächennummer XVI Flächengröße ca. 1.000 m² Lage Schulstraße zwischen Kategorie 1 – Potenzialfläche Schulstraße Nr. 8a und mit Baurecht Alte Dorfstraße Nr. 1 Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Brache Eigentümertyp privat Darstellung FNP Mischgebiet (M) Darstellung LP mittelfristige Sied- lungserweiterung Flächenbeschreibung: Die derzeit brachliegende Potenzialfläche an Schulstraße ist von Wohnnutzung umge- ben. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich. Das Grundstück ist als Baulücke zu bewerten und kann daher gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Das Grundstück ist keinen besonderen Immissionen ausgesetzt und auch ein Verdacht auf Altlasten besteht nicht. Die Potenzialfläche eignet sich grundsätzlich für eine Wohnnutzung und bietet bei voll- ständiger Nutzung Platz für ein Einfamilienhaus. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebauung eine Baulücke in der Straßenrandbebauung der Schulstraße ge- schlossen werden und so eine bauliche Verdichtung des Gesamtbereiches erreicht werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 34 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche XVII: Leeweg

Flächennummer XVII Flächengröße ca. 600 m² Lage Leeweg Nr. 7 Kategorie 1 – Potenzialfläche mit Baurecht Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Brache, Bauland Eigentümertyp privat Darstellung FNP Wohnbaufläche (W) Darstellung LP Anlage linearer Grünstrukturen Flächenbeschreibung: Die derzeit brachliegende Potenzialfläche am Leeweg ist im Norden, Osten und Süden von Wohnnutzung umgeben. Im Westen grenzt das Grundstück an den freien Land- schaftsraum an. Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich. Das Grundstück ist als Baulücke zu bewerten und kann daher gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Die Fläche ist keinen besonderen Immissionen ausgesetzt und es besteht kein Ver- dacht auf Altlasten. Der Eigentümer der Fläche hat erklärt, dass ein Verkauf der Fläche möglich ist. Die Potenzialfläche eignet sich grundsätzlich für eine Wohnnutzung und bietet bei vollständiger Nutzung Platz für ein Einfamilienhaus. Aus städtebaulicher Sicht könnte durch eine Bebauung eine Baulücke im Bereich des Leeweges geschlossen und somit eine bauliche Verdichtung des Gesamtbereiches erreicht werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 35 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Potenzialfläche XVIII: Farnewinkler Straße

Flächennummer XVIII Flächengröße ca. 2.000 m² Lage Farnewinkler Straße Kategorie 3 – Potenzialfläche Nr. 9 mit Planungs- empfehlung Art des Innen- Baulücke Bauplanungs- unbeplanter Innen- entwicklungs- rechtliche bereich; bebaubar potenzials Situation nach §34 BauGB Nutzung Brache Eigentümertyp privat Darstellung FNP Wohnbaufläche (W), Darstellung LP Sukzessionsfläche Anbauverbotszone Flächenbeschreibung: Die derzeit als Weide ungenutzte Potenzialfläche an der Farnewinkler Straße ist im Westen, Norden und Osten von Wohnnutzung umgeben. Im Süden grenzt die Poten- zialfläche an die Farnewinkler Straße (L 327). Aus planungsrechtlicher Sicht liegt die Fläche im unbeplanten Innenbereich. Das Grundstück ist als Baulücke zu bewerten und kann daher gemäß der Bestimmungen des §34 BauGB (Zulässigkeit von Vorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile) baulich genutzt werden. Für das Grundstück besteht eine Planungsempfeh- lung, da derzeit die Erschließung des Grundstückes nicht gewährleistet ist. Das Grundstück ist durch die angrenzende Landesstraße Immissionen ausgesetzt. Hier muss geprüft werden, ob diese mit gesunden Wohnverhältnissen zu vereinbaren sind. Ursprünglich befand sich auf dem Grundstück eine Gastwirtschaft, die inzwischen ab- gebrannt ist. Es ist daher nicht auszuschließen, dass sich noch Altlasten auf dem Grundstück befinden. Zudem befinden sich auch verschiedene Bäume auf dem Grundstück, die aus naturschutzfachlicher Sicht und im Hinblick auf den Lebensraum auch aus artenschutzrechtlicher Sicht berücksichtigt werden müssen. Die Potenzialfläche eignet sich für eine gemischte Nutzung und bietet Platz für zwei Einfamilienhäuser oder eine entsprechende Bebauung. Aus städtebaulicher Sicht könnte eine bauliche Verdichtung des Gesamtbereiches erreicht werden.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 36 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Quellenverzeichnis

BUNDESINSTITUT FÜR BEVÖLKERUNGSFORSCHUNG (2013): Pressemitteilung Nr. 9/2013 - Wiesbaden INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (2010): Qualitätvolle Innenentwicklung – Eine Arbeitshilfe für Kommunen. - Kiel

INNENMINISTERIUM DES LANDES SCHLESWIG-HOLSTEIN (2011): Annahmen und Ergebnisse der Bevölkerungsvorausberechnung 2010 bis 2025 für die Kreise und kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein – Vorausberechnung des Statistikamtes Nord im Auftrag des Innenministeriums Schleswig-Holstein - Kiel

KREIS DITHMARSCHEN (2014): Demographiebericht – Zukunft gestalten. - Heide

STATISTISCHES AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN (2013): Mikrozensus 2011 - Gebäude- und Wohnungszählung Schleswig-Holstein. – Kiel

Daten

STATISTISCHES AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN (2015): Auszug aus der Gemeindestatistik für Nindorf.

STATISTISCHES AMT FÜR HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN (2015): Auszug Baufertig- stellungen 2010-2014.

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 37 INNENENTWICKLUNGSPOTENZIALE GEMEINDE NINDORF

Kartierungsbogen Innenentwicklungspotenziale Bestandsaufnahme Flächennummer

Lage der Fläche

Flächengröße (in m²)

Aktuelle Nutzung

Nutzungen im Umfeld

Eigentümertyp

Städtebauliche Bewertungskriterien

Art des Innenentwicklungspotenzials

Bauplanungsrechtliche Situation

Bestehendes Baurecht

Darstellung FNP

Sonstige raumplanerischer Vorgaben

Erschließung

Gebäudesubstanz/Wiederverwertbarkeit

Denkmalschutz

Bedeutung für das Ortsbild

Umweltrelevante Bewertungskriterien

Geschützte Teile von Natur und Landschaft

Immissionen

Landschaftsplanerische Vorgaben

Darstellung Landschaftsplan

Besondere Lebensräume Artenschutz

Altlasten

Bedeutung für das Landschaftsbild

Mögliche Hemmnisse Potenzialbewertung Mögliche Nutzungen

Kategorie

PLANUNGSGRUPPE DIRKS SEPTEMBER 2016 38 Anhang 2 M.: 1:4000

19 20

21

22

23

Legende

ďĞŐƵƚĂĐŚƚĞƚĞĂƵůƺĐŬĞŶ ƵŶĚ&ƌĞŝĨůćĐŚĞŶ

Abgrenzung Innenbereich

ĚƵƌĐŚĞďĂƵƵŶŐƐƉůćŶĞ ƺďĞƌƉůĂŶƚĞ&ůćĐŚĞŶ Anhang 3 M.: 1:5000

BP 3 (Dorfgebiet)

17 12 BP 12 (Gewerbe) in 11 Aufstellung 14 10 13

15 3 4 9 BP 4 (Dorfgebiet) VWlGW9HUWUDJ.OLQFN 18 2 6 7 BP 1 (Wohnen) 8 16 vBP 11 (Mischgebiet *|VHU 1 BP 7 (Gemeinbedarf)

BP 5 (Wohnen)

BP 8 (Wohnen)

5

BP 10 (Wohnen)

Legende

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Abgrenzung Innenbereich

ĚƵƌĐŚĞďĂƵƵŶŐƐƉůćŶĞ ƺďĞƌƉůĂŶƚĞ&ůćĐŚĞŶ Anhang 4 M.: 1:4000

XIV XV

XVI

XVII

XVIII

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.DWHJRULH)OlFKHQPLW%DXUHFKWXQGHUNHQQEDUHQ Realisierungshemmnissen

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Abgrenzung Innenbereich Anhang 5 M.: 1:5000

IX VIII XI X

II XII III VII XIII

V VI

I

IV

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Abgrenzung Innenbereich